Einführung und Vorstellung der Gastgeber
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Speaker
barfußschule podcast gemeinsam barfuß bewegen
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Speaker
Und jetzt viel Spaß mit Pierre, Ben und Pelle.
Vorteile des Barfußlaufens für die Körperhaltung
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Speaker
Hallo liebe Barfußschüler und Barfußschülerinnen da draußen. Heute eine ganz besondere Sendung, denn heute sind wir nicht zu zweit. Wir sind auch nicht zu dritt, sondern wir sind tatsächlich nicht zu viert. Das Kernteam ist komplett anwesend. Meine Wenigkeit Pelle, der Ben, der Thorsten, der Pierre, alle sind hier heute da wie ein Team treffen, wie ein Teamtag zum Thema Barfuß gehen.
Teamabend und persönliche Begegnungen
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Speaker
und seine Auswirkungen auf die Körperhaltung. Einen ganz schönen Mittwochabend. Schon mal euch Zuhörer da draußen. Und auch einen schönen Mittwoch bei uns noch. Nachmittag euch dreien. Pierre, Ben und Thorsten. Hallo zusammen. Hallo nach da draußen. Hallo alle. Es fehlt nur noch die Pizza. Dann könnten wir den Team-Tag 2.0 gestalten.
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Speaker
Das stimmt. Was hat es mit der Pizza auf sich? Was meinst du mit Pizza? Wir hatten Samstag oder Freitag? Samstag. Samstag, Freitag? Samstag. Samstag hatten wir unseren Teamabend bei der weltbesten Pizza in Remscheid. Genau. Und genau, was haben wir da besprochen? Was war da das Wichtige an dem Abend?
Faszination Armwrestling und Körperhaltung
00:01:40
Speaker
Ich glaube in erster Linie uns mal sehen und uns live nochmal erleben, das was bei uns einfach in der Viererkonstellation auch nicht so häufig vorkommt und passiert, was einfach viel viel schöner ist als online.
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Speaker
Dann haben wir über ganz viele feine Themen gesprochen. Ich weiß nicht, was bei uns im Leben abgeht. Pia und ich haben die ganze Zeit Händchen gehalten und am Arm geresselt. Also gute Themen. Aber über Haltung haben wir nicht gesprochen, soweit ich weiß, oder?
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Speaker
Aber hallo ich wollte auch gerade sagen es ging sehr viel umhaltung und zwar beim beim abendrücken wie man wie sagt man in deutsch sagt man abendrücken früher. Wie kommt es dass ihr beide so riesen fans vom abendrücken seid. Bei mir ging das über die youtube.
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Speaker
Szenen los. Also Devin Larratt, einer der weltbeste kanadische Armwrestler, der hat mich so fasziniert mit diesen ganzen Trainingsmethoden, die er da hatte. Also wie intensiv er Bizeps und dann noch Pronationen im Arm geübt hat. Das hat mich so fasziniert, dass ich damit ein bisschen angefangen habe. Und dann habe ich herausgefunden, dass Monsieur Pierre da ziemlich tief drin ist. Und seitdem haben wir einen Lieblingsthema.
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Speaker
Pierre, bist du da? Ich bin wieder da. Ich habe gerade ein geiles Thema gerade nochmal gehört. Und wie kommt es, dass du so einen Bock auf Armdrücken hast? Bist du da einfach reingeraten oder? Ja, das ist völlig von eigenem bis in Topher Hamente, was man da so braucht. Ich bin so ein Challengeman. Ich brauche gerne Herausforderungen und tatsächlich
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Speaker
Die Welt des Armwrestling ist wirklich sehr männlich, wie weiblich, aber man mischt sich nicht.
Posturale Bedeutung in Kampfsport und Barfußlaufen
00:03:40
Speaker
Irgendetwas zu machen nur mit Männer hat mich erst mal sowieso gereizt, plus dieser athletische Aspekt interessiert mich trotzdem sehr, das Thema des Handgelenke.
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Speaker
Es gibt einige Vorteile und vor allem der Spaßfaktor ist bei mir enorm da. Natürlich, wenn ich immer die andere platt mache, das ist ja mega schön.
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Speaker
Na dann, weißt du, was ich meine. Sauber. Was hat denn die Körperhaltung für euch beide beim Armdrücken? Was hat die denn, wie wichtig ist das? Ist die Gesamtkörperhaltung beim Armdrücken wichtig oder würdet ihr sagen, es ist doch was eher Isoliertes oder entzündet sich nur die ganze Körperhaltung in dem Armdrücken, sag ich mal, dass sie sich dann da ausdrückt, im wahrsten Sinne?
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Speaker
Haltung kann ja gleich nochmal in die Tiefe reingehen, aber für mich ist Haltung immer irgendwie ein Zusammenspiel von ganz vielen isolierten Strukturen und alles irgendwie in Anbetracht der Physik. Also wo hängt die Schwerkraft dran? Und die ist beim Andrücken natürlich ultimativ wichtig.
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Speaker
Ich bin da noch gar nicht technisch so weit drin wie Pierre, aber wie du die Körpergewichtskraft benutzt, macht eine Riesenauswirkung. Und da geht es jetzt, glaube ich, nicht um die schöne Haltung, aber eine spezifische Anforderung. Und diese Haltung ist da, glaube ich, die entscheidet über Sieg oder Niederlage. Gar nicht jetzt immer nur pure Kraft, sondern ganz, ganz viel Technik. Ja, total.
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Speaker
Vielleicht noch eine kleine Ansicht von mir ist halt wirklich, genau wie beim Laufen, wie bei anderen Themen, das ist dann, man kann ja nichts, irgendwas ausschließen. Das heißt, alles hängt mit zusammen. Alleine der Kopfposition hat wieder einen enormen Einfluss auf deine Kraftauswirkung und auch auf die Technik. Sei es der Kopf, sei es die Schulterposition, klar, elbogen. Jede einzelne Glieder darf nicht vernachlässigt werden. Deine Beckenposition bis zum Füße, bis jede einzelne Elemente.
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Speaker
Und das ist ja das Interesse an Körperhaltung. Man kann ja nicht trennen. Okay, jetzt. Und alles hängt auf jeden Fall zusammen. Das ist ja so ein wichtiger Punkt, was ich finde, das Thema Haltung. Ja, Thorsten, du hast doch, du bist Kampfkünstler, Aikido, Danträger, also Schwarzgurt. Was hat Haltung für dich für eine Bedeutung?
Persönliche Erfahrungen mit Barfußlaufen und Haltungstransformation
00:06:13
Speaker
Auf den Körper und was? Ja, das ist ein spannendes Thema tatsächlich. Also ich
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Speaker
Ich mach das jetzt schon 10 Jahre und ich musste tatsächlich viel Körperhaltung lernen und üben und auch irgendwann verstehen, dass die Körperhaltung in der Kampfkunst den Geist repräsentiert, aber auch umgekehrt. Deine geistige Einstellung macht sich auf die Körperhaltung bemerkbar und umgekehrt genauso. Natürlich musst du auch immer gucken, dass du in einer Körperhaltung
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Speaker
auftritt oder dastehst, der du natürlich auch dein Umfeld noch gut wahrnehmen kannst, damit du auch entsprechend agieren und reagieren kannst. Also, ja, ist auch da ein großes Spektrum. Das finde ich einen ganz, ganz wichtigen Punkt, den du da ansprichst und der, um auch mal den Bogen jetzt zum Barfuß gehen zu schlagen. Ich komme ja auch aus dem Aikido, auch wenn ich lange nicht mehr da war.
00:07:17
Speaker
So weiß ich auch, dass wenn ich eine gewisse Gedanken oder Gefühle mit auf die Matte genommen habe, dann hat sich das auf meine Technik ausgewirkt, auf meine Haltung, auf meine Gesamtkörperhaltung war ich aufgerichteter oder habe ich gerade ausgeblickt Richtung Horizont, waren meine Techniken runder. Manchmal war es aber auch nötig zu Boden zu schauen.
00:07:39
Speaker
Gerade vor einer Rolle macht es Sinn, nicht mehr da geradeaus zu schauen, sondern den Kopf früh einzunehmen und den Kopf lenken zu lassen. Aber gleichzeitig hat eben auch die viele Übung der Körperhaltung etwas rückwirkend oder im Gegenzug dann vice versa mit meiner geistigen Haltung gemacht, wie ich durch die Welt gegangen bin und so weiter. Das habe ich beim Barfußlaufen auch erlebt, beim Barfußjoggen vor allen Dingen, wo ich gelernt habe,
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Speaker
sage ich mal, mehr aufrecht zu laufen, den Fokus wirklich auf die Umgebung zu haben, auf die Ferne zu haben, hat mir auch im Alltag eine andere Körperhaltung verschafft, eine andere Standing. Wie geht es dir da, Ben? Wie hast du das erlebt beim Laufen? Hat das auch eine Wirkung rückwirkend auf deine Körperhaltung?
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Speaker
Absolut aber ich würde es gar nicht so im vergleich jetzt so vor vielen jahren war es noch so und jetzt ist es so das glaube ich nicht das würde ich das würde ich dem krafttraining zu zu spielen das krafttraining. Wirklich eine klare nachvollziehbare beeinflussung deiner haltung hat thema hüftstreckung thema positionierung deiner schulterblätter schulter also die komplette biomechanik die man mit beeinflusst.
00:08:59
Speaker
Beim Laufen sehe ich es immer wieder. Seit meinem Achilles-Henrys laufe ich nicht so viel, aber die letzten Tage bin ich wieder gelaufen. Es fühlt sich sehr schön an. Es ist eine temporäre Haltung, dass ich mich mal bei einem Lauf sehr aufrecht, sehr stark fühle, bei einem nächsten Lauf.
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Speaker
sehr weich, sehr flexibel, dadurch ist der Körperschwerpunkt tiefer. Also ich würde eher sagen, dass es, ja, dass von Lauf zu Lauf die Haltung unterschiedlich ist. Trotzdem, seit ich mich mit Barfußlaufen und dieser Haltung, wie wir sie dann häufig eben auseinandernehmen, weil es eben mehrere Ebenen der Haltung gibt, beschäftige, würde ich mich schon als Aufrechter bezeichnen. Und das jetzt vielleicht körperlich, aber auch so ein bisschen vom Spirit in mir drin.
00:09:49
Speaker
Ja, das ist so meine Story. Danke dir, Ben. Wie ist es bei dir, Pierre? Hat das Barfußlaufen etwas an deiner generellen Körperhaltung geändert? Vielleicht auch das Barfußgehen?
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Speaker
Ja, das ist auf jeden Fall enorm, würde ich sagen. Das ist wahrscheinlich von dem Vergleich von der damaliger Zeit des Leistung, Druck und so weiter mit konversionellen Schuhen noch die krasseste Unterschied, sicherlich die Änderung in meiner Körperhaltung. Das ist etwas mehr aufgerecht, aber nicht nur in dieser körperlichen Haltung.
00:10:29
Speaker
Und noch dazu die innere Haltung, was sich beide sehr stark spiegelt, finde ich. Und das ist so, fand ich, die größte Änderung bei mir, was stattgefunden hat.
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Speaker
Also ich hab das ähnlich. Ich hab auch eine wirklich starke Veränderung beim Barfußgehen, beim Barfußlaufen gemerkt. Aber auch seinerzeit sind mir einfach durch das Barfußgehen und die Thematik meine Mängel oder meine Baustellen aufgefallen. Wie zum Beispiel die Tieferhocke, die wir ja damals immer mit dem Barfußlaufen in Verbindung gebracht haben, wo es hieß.
00:11:09
Speaker
Wer keine tiefe Hocke kann, sollte auch nicht barfuß laufen, weil das Sprunggelenk nicht genug Mobilität hat. Und da ist mir einfach viel, viel mehr sind mir diese vertikalen Aufrichtungen aufgefallen. Da hab ich mich viel mehr mit der Schwerkraft auseinandergesetzt. Hab viel mehr beim Laufen und beim Gehen darauf geachtet, dass ich immer in meiner Mitte bleibe beim Gehen und Laufen. Dass ich die nicht verliere, dass ich nicht so wie früher einfach nach vorne gefallen und die Beine irgendwie unter den Körper gekriegt.
Entwicklung der Perspektiven auf Laufstil
00:11:39
Speaker
Sondern, ähnlich wie in der Kampfkunst, immer schauen, dass man noch die Balance behält. Also wer Batman Beginns gesehen hat, weiß wie wichtig das ist. Auf seine Umgebung zu achten und die Balance nicht zu verlieren. Ja, das ist bei mir so hängen geblieben.
00:11:57
Speaker
Das hat sich, glaube ich, auch vielleicht auch in unserer eigenen Betrachtung viel getan. Früher, soweit ich das weiß, in den ersten Steps damals in Verbindung mit Vivo Berford, wo wir Kurse gegeben haben, wo wir uns alle sozusagen kennengelernt haben, haben wir das ganze Thema vielleicht noch sehr, sehr fest gefahren betrachtet, von wegen wir müssen aufrecht sein, die Brust muss in so einer Überstreckung sein, wir müssen stolz und groß laufen mit gestreckter Hüfte und so weiter.
00:12:27
Speaker
Und da kamen dann so Sätze auch wie, damaliges Jahr nicht idol, aber ein Typ, den ich sehr gerne verfolgt habe heute immer noch so ein bisschen. Tony Riddle, der auch mit Vivo Berfoot England zusammenarbeitet. The Natural Lifestyle ist einfach ein cooler Typ, der das Barfußlaufen auch sehr berühmt oder bekannter gemacht hat. Der hat den schönen Satz gebracht. Lead with your heart and your feet will follow.
00:12:51
Speaker
Was die Haltung extrem schön in einem Bild verpackt, in einem System, in einer Vorstellung. Trotzdem ist es ja nicht mal ebenso einfach. Von wegen, hey, lauf aufrecht und barfuß laufen, es ist gut, es ist gesund. Da gehören natürlich noch ein paar mehr Dinge dazu. Aber dass Haltung eben ein variables Ding ist, auch für euch da draußen, die sich jetzt gerade gar nicht so genau vorstellen können. Was meinen wir mit stark aufgerichtet und so weiter?
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Speaker
Denkt dran, dass es eben nicht eine Haltung gibt, sondern ganz viele verschiedene und die muss zu eurer Tagesform passen. So würde ich das halt auch immer heutzutage im Coaching formulieren, dass es eben nicht starr ist. Ich finde auch, dass es tatsächlich auch eine Herausforderung ist, aufrecht zu bleiben und dann auch noch dabei
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Speaker
locker zu sein, wie oft du in die Versuchung aufrecht zu sein und du gehst zu sehr in Anspannung oder Verspannung im schlimmsten Fall. Dann leidet der Laufstil natürlich am Ende auch ein bisschen.
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Speaker
Ja, finde ich auch total wichtig, dass man nicht angespannt entspannt sein soll und aufrecht sein soll. Und vor allen Dingen, wir arbeiten ja mit dem Prinzip Hinterachtsamkeit. Wir müssen natürlich auch akzeptieren, was da ist. Also die Haltung, haben wir ja gerade eben schon so ein bisschen benannt, ist natürlich abhängig von meiner Gefühlswelt. Und wenn ich mich niedergeschlagen
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Speaker
und geknickt und beschwert fühle an den Schultern, dann gilt es das erstmal zu wertschätzen und wahrzunehmen, dass mein Körper mir selber darstellt, wie es mir gerade geht und dass ich beim Lauf eher sage, wenn ich
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Speaker
Wenn ich gerade so schwer sein soll, dann bin ich es auch. Also ich arbeite nie dagegen beim Laufen. Ich denke immer so, okay, dann lass dich mal wie so ein Sack plumpsen beim Laufen und laufe vielleicht nicht so lang. Du bist müde, dein Körper zeigt dir das. Alles ist irgendwie so, ich gehe nicht dagegen an und bringe da nicht künstliche Spannung rein. Ich weiß nicht, ob ihr das macht.
00:14:51
Speaker
Aber das ist für mich so ein wichtiges Learning, dass ich gemerkt habe, nimm das an, wie es jetzt gerade ist. Wenn es nicht gut läuft, dann vielleicht ändert es sich noch während des Laufes oder so, aber nimm es erstmal so an. Und wenn du so wie ein Sack Kartoffeln läufst, ist das so.
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Speaker
Das ist aber schwierig zu vermitteln bzw. dass Menschen möchten oder auch die Menschen, mit denen wir oft arbeiten, die haben dann gerne so eine klare Anweisung. So und wenn wir sie nicht in eine vordefinierte Haltung schieben oder modellieren, dann dauert es eben Zeit. Das ist ja etwas, was wir übertragen jetzt auf unsere Ausbildung, in der Stufe 1 Ausbildung auf jeden Fall machen.
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Speaker
Durch dieses tägliche Laufen vermittelt sich die Haltung von alleine. Und das ist ja eigentlich dann das viel, viel schöne und nachhaltigere als zu sagen, hey, Hüfte strecken, Knie strecken, Kopf da in die Position, fertig ist deine Haltung. So einfach ist es nicht. Pierre, wie ist deine Haltung dazu? Ja, auf jeden Fall gibt es viele verschiedene Wege.
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Speaker
Und eine, die ich sehr gerne nutze, ist auch ein bisschen individuell, ist dieser interne und externe Fokus. Je nachdem um eine effiziente Bewegung. Und bei sehr vielen merkt man, wenn der interne Fokus zu hoch ist, wenn die fangen an zu stark zu konzentrieren auf ihrer Körperhaltung, das fängt an wie robotisiert, wie ein Roboter auszusehen, sehr verkopft.
00:16:17
Speaker
Und das ist auch ineffizient und das ist auch manchmal auch nicht unbedingt, das ist in der Sache. Und so ein Wechsel von beiden, wie einige Drills da zu machen als Vorbereitung, eignen sich gut für den inneren Fokus. Oder ein Wechsel auch, mal ändern, mal auch außen und solche Sachen. Aber auf jeden Fall wäre das Lauf, gerade für den Wettkampf und sowas, auf keinen Fall sich konzentrieren auf seine Haltung. Genau wie ihr alle gesagt haben.
00:16:47
Speaker
Bloß nicht denken, oh, wie stehe ich gerade, jetzt muss ich mich noch ein bisschen mehr aufrechten. Nein, das ist mehr sich konzentrieren, weit in die Ferne. Da muss jeder seinen Weg finden. Würdest du so weit gehen, dass du sagst, dass die Konzentration auf die Haltung, auch wenn man alleine läuft oder so, die häufige Konzentration auf die Haltung eher kontraproduktiv ist, also fast immer kontraproduktiv ist? Ja.
00:17:15
Speaker
Du willst dich fortbewegen, nach vorne kommen. Und dementsprechend muss deine Aufmerksamkeit auch nach vorne sein, nach der äußeren Welt und nicht nach der inneren Welt. Dafür eignet sich andere Methoden, wie Yoga ist eine innere Welt, auf jeden Fall bei vielen Sachen. Oder Achtsamkeit, nach innen zu gehen und dann sich rein fühlen. Neue Bewegungen zu erlernen, innen nach innen gehen, im Schmerzbereich dementsprechend nach innen gehen, um da auch sich da
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Speaker
Gucken, was passiert dabei für eine effiziente Bewegung schon auf jeden Fall nach außen.
Innere und äußere Fokussierung beim Laufen und Kampfsport
00:17:50
Speaker
Wow, das haut mich gerade richtig um, weil es beschreibt in Kürze das, was ich früher versucht habe zu vermitteln in Kursen.
00:18:00
Speaker
Da habe ich, wenn Menschen gedacht haben, aber muss ich nicht so, aber muss ich mich nicht so bewegen? Ich habe gelesen, dass Folgendes und so weiter. Und dann habe ich immer gesagt, wenn du jetzt zum Beispiel Tischtennis, Federball oder Tennis spielst und du siehst, da macht jemand einen ganz kurzen Ball direkt ans Netz und du musst, sage ich mal, ganz schnell dahin kommen mit deinem Schläger.
00:18:21
Speaker
Dann machst du das doch einfach. Dann denkst du ja nicht darüber nach, wie setze ich meine Füße jetzt unter den Körper und in welchem Winkel halte ich den Schläger. Sondern wie du es gesagt hast, diese zielgerichtete, im Außen das Ziel, zielgerichtete Bewegung lässt zu, dass unser Kleinhörn übernimmt und wir durch die Analyse des Ziels letztendlich von unserem Körper
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Speaker
Getragen werden und nicht andersrum nicht wie dem körper sagen jetzt links rechts links rechts ich weiß nicht Wenn du bist tennis spieler du weißt wahrscheinlich mal wovon ich rede oder man macht einfach
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Speaker
Das letzte Mal, als ich diese Situation hatte, habe ich mir die Achilles-Szene gerissen. Aber ja, der Ball hat mich nach vorne gezogen. Richtig. Mein Körper wollte nur nicht mitkommen. Aber ja, das ist ein schönes Bild. Du wirst einfach nur nach vorne. Der Schub kommt automatisch und da ist es komplett egal wie.
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Speaker
Das passiert so schnell, da können wir uns gar keine Gedanken zu machen. Ich würde natürlich so eine Bewegung nicht ganz mit dieser regelmäßigeren Bewegung des Gens vergleichen. Aber trotz megaschönes Bild, Pierre hast du da gemacht, das muss ich auch nochmal drüber nachdenken.
00:19:41
Speaker
Ich kenne es aus der Kampfkunst auch. Thorsten, du wahrscheinlich auch. Wo es tatsächlich so ist wie Pierre, wie beim Yoga, wo es ein innerer Weg ist in der Kampfkunst, anders als beim Kampfsport. In der Kampfkunst ist es so, dass man zum Beispiel einen Messerangriff, wenn man den übt, nicht so sehr gänzlich im Außen festmacht, sondern dass man sagt, wenn ich mich jetzt zu sehr mit dem Geist in das Messer reinbewege, dann versuche ich,
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Speaker
irgendwie an dieses Messer zu kommen und gebe eben wieder diesen sicheren Stand auf. Da versuche ich halt auch in der Mitte zu bleiben und zu schauen, welche Möglichkeiten habe ich eigentlich. Nach links, nach rechts, nach hinten, nach vorne. Erlebst du das auch so, Thorsten? Ja, genau. Sich auf das Messer zu konzentrieren ist das Gefährlichste, was man machen kann. Ich habe tatsächlich heute Morgen doch zu dem Thema mir zwei Videos angeguckt auf YouTube, wo das auch nochmal bestätigt ist.
00:20:36
Speaker
auch von erfahrene Leuten, da auch nicht zu viel Fokus drauf zu legen. Das ist ja auch etwas, das wir immer wieder beigebracht bekommen haben. Konzentriert dich nicht auf das, was du machen willst oder da, wo du hin willst, sondern bleib im Zentrum deines Partners und da gehört auch
00:21:00
Speaker
die geistige Zentrierung hin, sondern sich auf das Gesamte konzentriert und eben nicht nur auf diesen einen kleinen Punkt, wenn man jetzt das Messer als Beispiel nimmt, sondern wirklich das Gesamtbild erfassen und damit arbeiten.
00:21:19
Speaker
Das heißt, wir haben zwei Welten. Wir haben eine, die orientiert sich außen, wie in Ballsportarten, wie bei, sag ich mal, einem schnellen Lauf, wie beim Wettkampf, wie der Pierre beschrieben hat. Wir haben aber auch eine, die sich ganz bewusst auf meine Haltung im Raum konzentriert und auf meine Mitte und auf die Balance und auf die Verletzungsfreiheit, wie wir das in der Kampfkunst erleben, wie wir es aber eben auch im Laufen erleben.
00:21:44
Speaker
sehr langen Lauf, wo ich mir nicht erlauben kann, meine Haltung so stark zu verlassen, dass es zu Schmerzen im unteren Rücken und so weiter gibt.
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Speaker
Erlebt ihr das manchmal so, dass ihr beides habt, dass ihr mal kurz irgendwie so die euch komplett im Außen orientiert und dann wieder in den Fokus nach innen geht? Und damit meine ich jetzt nicht auf die Körperhaltung bewusst, sondern auf das innere Erleben von Zufriedenheit, Frieden, Ruhe und also Ruhe im Lauf zu finden. Gibt es das? Ist das auch eine Haltung? Ja, spannendes Thema. Genau, es braucht auf jeden Fall
00:22:24
Speaker
so eine gewisse, ich weiß gerade nicht, wie ich sagen soll, Klarheit vielleicht, aber vielleicht versucht über, also ich rede da jetzt mal mehr von mir, wenn ich laufe, versuche ich eher die Ruhe von außen im Wald und die Farbenspiele
00:22:46
Speaker
für mich zu nehmen und mitzunehmen, damit ich innerlich auch wieder ein bisschen mehr Ruhe finde. Wenn ich meistens laufen gehe, tue ich das, weil ich vielleicht einen stressigen Tag hatte oder entspannen will und ich will vielleicht auch gerade beim Laufen zu Ruhe kommen und weg von den Alltagsgedanken.
00:23:08
Speaker
Und dann kann ich mir tatsächlich ganz gut im Außen immer wieder mal durch so einen schönen Spot, der vielleicht für einen Moment meine Aufmerksamkeit anzieht, dann auch für mich, mich wieder ein bisschen mehr fokussieren. Ich konzentriere mich im Moment auf diesen einen Punkt und dann wieder ein bisschen mehr auf mich und kann damit dann auch Ruhe und Entspannung finden und damit dann auch entspannt weiterlaufen.
00:23:40
Speaker
Ich würde es auch nicht so klar festziehen, sondern es ist ja immer ein Wechselspiel, oder? Ich glaube, nur im Außen zu sein ist natürlich irgendwann möglicherweise ungesund. Sich nur auf sich oder nur im Inneren zu sein, ich glaube, dann geht das äußere Leben zu schnell an einem vorbei. Und immer zu schauen, dass man nicht zu weit in einer Welt ist oder in einer
00:24:04
Speaker
Haltung. Ich glaube, da ist die Variabilität schon mein Ziel zumindest. Heißt nicht, dass ich da immer drin bin, aber ich schaue zumindest immer auf mich zu hören, was ich gerade brauche, aber ohne die Außenwelt zu missachten.
Techniken zur Balance von innerem und äußerem Fokus
00:24:27
Speaker
Ja, ich habe da auch nur ein Beispiel im Eisbaden. Das ist mehr die Haltung, die man da reinnehmen sollte, ist eine Beobachtungshaltung. Das heißt, wenn man da reintaucht, man überwältigt diese Schock und man sitzt dann drin in das Wasser.
00:24:46
Speaker
Wenn dann fängt an, der Körper sich zu beruhigen. Aber welche Haltung nehme ich da in eine Beobachtungshaltung? Das heißt, ich beobachte, wie mein Körper von alleine das tut. Das ist schon eine innere Beobachtung. Aber gleichzeitig, ich mache nicht die Augen zu. Man lässt die Augen auf, wie auch Augenaufmeditation, wo man beobachtet das Äußere auch.
00:25:05
Speaker
Und es geht da diese Wechsel zwischen Beide, die Schönheit, die Stärke vom Außen, dieser äußere, tolle Einfluss, gleichzeitig mit dieser innere, tolle Einfluss, die der Körper alles von alleine macht. Und es geht am Endeffekt, die Beide zu verbinden. Aber die allgemeine Haltung, die man hat, ist eine Beobachtungshaltung dafür.
00:25:29
Speaker
Weil du kannst, wie du sagst, man kann nicht der eine oder nur konzentriert. Ich muss nach außen oder der Körper wird sich melden. Die Gedanken werden sich melden. Man muss die beobachten und die auch nicht ignorieren.
00:25:41
Speaker
Ja, super, super gut gesprochen. Diese beobachtende Haltung, die kann ich ja beim Laufen, vielleicht kriegen wir da so den Bogen. Also vielleicht ist das jetzt gerade ein bisschen zerfahren für euch da draußen. Wir versuchen das ja zu sammeln. Das sind ja Empfindungen, um die es hier geht. Und was wir, glaube ich, jetzt alle gerade festgestellt haben, ist, sich auf die rein körperliche Haltung einzelner Körperteile
00:26:05
Speaker
dauerhaft zu konzentrieren. Ich glaube, da sind wir uns alle einig, das ist eine innere Beobachtung, also eine logische und analytische, intellektuelle Beobachtung, die macht keine, macht nicht viel Sinn. Und sich im Außen an Zielen zu orientieren, wo möchte ich hinlaufen, möchte ich mal was anderes machen heute, möchte ich woanders langlaufen, das macht
00:26:28
Speaker
schonend sind, um sich auch mal abzulenken vom Körper und spielerisch zu um... Wenn man zu zweit läuft vor allen Dingen oder in Ballspiele spielt und so weiter, dann ist das noch viel leichter, sich in einem Außen abzulenken. Aber diese Beobachterrolle zu haben, vor allen Dingen auf die zum Beispiel Atmung beim Laufen, die ermöglicht dir selber zu beobachten, ist diese Haltung, die ich beim Laufen einnehme, eigentlich gut für mich.
00:26:57
Speaker
kann ich ganz bequem, während ich viele Schritte mache, einatmen und dabei 4 Schritte machen und ausatmen und 4 Schritte machen, kann ich sogar mal für 5, 6, 7, 8 Sekunden gar nicht atmen und dann wieder tief einatmen und dann erkennen, ja, ich habe eine Haltung, die es mir erlaubt, in meiner Mitte tief ein- und auszuatmen.
00:27:22
Speaker
Damit habe ich ein Tempo, was gut ist für mich, damit habe ich eine Energiebereitstellung, die gut ist für den Lauf und vermutlich auch eine Haltung in der Wirbelsäule, die gut ist für mich. Und das ist glaube ich ein wichtiger Beobachtungspunkt, ohne dass man da jetzt was tun muss.
Individuelle Haltung und visuelle Fokussierungstechniken
00:27:41
Speaker
Ja, voll. Oder vielleicht auch ihr da draußen. Bei dem Thema Haltung denken viele und auch viele in meiner Bubble sofort an eine Wirbelsäule. Wo ist der Kopf? Also das ganze Hardware-Thema. Die Welt des Mobility-Trainings der letzten Jahre hat alles dafür getan, dass wir eine gute Haltung haben. Und dann kam dieser Begriff des Stacks.
00:28:02
Speaker
Also, dass der Brustkorb über dem Becken schön positioniert ist und die Rippen nicht eröffnet sind und so weiter. Da sind so viele schöne Dinge implementiert und da ist so viel Wahres dran. Aber das heißt ja nicht nur, wenn man diese Haltung einnimmt, dass das meine Haltung ist und die sich mit meinem Gemüt und meinem Gefühl deckt. Deswegen schaut.
00:28:25
Speaker
Ganz komplexes Thema irgendwie, aber schaut, dass ihr nicht eine Haltung einnimmt, die euch irgendwie gesagt wird oder die ihr gesagt bekommt, sondern dass ihr eure eigene Haltung kreiert und findet. Das finde ich so aus der oder aus der Bewegungssicht irgendwie ganz, ganz wichtig.
00:28:47
Speaker
Ja, vielleicht ein kleines Tipp, eine Ergänzung sogar dazu, gerade praktische Tipps mag ich immer sehr. Das ist wirklich wie, man weiß auch, unser visuelles System ist auch ein wichtiger Aspekt für die Haltung, wo du hinschaust. Und man kann sogar kombinieren mit, was eben der Pelle auch schön gesagt hat, mit dieser Beobachtung des Atmungs. Und was ich gerne, gerne tut, ist halt dieser externe Fokus.
00:29:08
Speaker
Ich schaue geradeaus in die Ferne. Es ist nicht immer möglich, im Trellauf, in der Dunkelheit oder nach Terrain. Man muss ja sowieso diese Flexibilität auch ans Haltung mitbringen. Aber wenn du läufst und du schaffst, einige Zeit nach außen zu fokussieren, der Ferneblick
00:29:27
Speaker
Und die geht genau wie bei der Gehmeditation, alles an dir vorbei. Das ist wirklich, du siehst dich, dein Körper, du nimmst ihn. Und jetzt seht ihr, wie beim Autofahren, alles geht um dich herum, an deinem Gesicht entlang vorbei und du kommst nach vorne. Das ist schon gleichzeitig zwei Sachen. Ich mag gerne diese zwei Fliege mit einer Klatsche, nicht Bruch. Versuch Achtung.
00:29:52
Speaker
Und dann, da hast du tatsächlich über deine visuelle Systeme einen Aufrechter, der dann Auswirkungen haben, positiv auf deine Halswirbelsäule und so weiter. Und gleichzeitig einen sehr schönen Fokus.
Abschluss und Einladung zur Webseite des Barfußschule Podcasts
00:30:09
Speaker
Cool. Diesen Fokus können wir ja vielleicht euch mit nach draußen geben, aber ich würde das Schlusswort gerne abgeben, weil ich muss jetzt gleich husten. Genau.
00:30:22
Speaker
Und damit übergebe ich das Schlusswort einfach mal an den Thorsten. Ja, dann vielen Dank für die tolle Session. Vielen Dank da draußen, dass ihr auch heute wieder eingeschaltet und zugehört habt. Ja, wir freuen uns, euch nächste Woche auch wieder hier begrüßen zu dürfen. Und dann, wenn euch das Thema interessiert, ihr euch da ein bisschen weiterbilden wollt, schaut doch gern nochmal auf der Seite der BAföH-Schule vorbei. Genau, im Dezember ist die Stufe 1 Laufausbildung
00:30:51
Speaker
Aktuell sogar noch mit Schülerrabatt. 25 Prozent sind es, glaube ich. Nee, 20 Prozent. 20 Prozent Rabatt für die Ausbildung. Und ja, bucht, lernt von guten Menschen und wir hören uns nächste Woche. Tschüss. Ciao. Tschüss.
00:31:21
Speaker
Das war barfußschule Podcast. Danke fürs Zuhören, ausprobieren, weiterempfehlen und bewerten auf Apple Podcast und Spotify. Bis nächste Woche. Wir freuen uns auf euch.