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Folge 24 - Gendergerechte Stadtentwicklung: Ein Gewinn für alle

Next Stop Future
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29 Plays1 month ago

In dieser Folge widmen sich Anja und Catharina einem Thema, das nicht nur für Stadtplaner*innen, sondern auch für alle, die im Tourismus tätig sind, von großer Relevanz ist: gendergerechte Stadtentwicklung. Sie werfen einen Blick darauf, wie eine gendergerechte Perspektive nicht nur Frauen, sondern letztlich der gesamten Gesellschaft zugutekommt.

Welche positiven Auswirkungen könnte eine Stadtplanung haben, die die Lebensrealitäten von Frauen und Mädchen berücksichtigt? Was können Destinationen und touristische Anbieter daraus lernen? Sie zeigen auf, dass eine solche Perspektive weit über „Mann vs. Frau“ hinausgeht und neue Gestaltungsspielräume eröffnet, von denen Bürger*innen und Touristen gleichermaßen profitieren.

Hört rein und erfahrt, warum gendergerechte Stadtentwicklung eine Chance für mehr Inklusion, Sicherheit und Lebensqualität ist – sowohl in unseren Städten als auch in der Welt des Reisens.

Website: https://www.nextstopfuture.de/

Anja Kirig: https://www.linkedin.com/in/anjakirig/

Catharina Fischer: https://www.linkedin.com/in/catharinafischer/

Gendergerechte Stadtentwicklung: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-45290-2 

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Transcript

Einführung in geschlechtergerechte Städte

00:00:14
Catharina Fischer
Schönen guten Tag zu einer neuen Folge von Next Stop Future mit der Anja und mir, der Katharina. Und heute haben wir für mich persönlich, finde ich auch, und ich glaube auch für die Anja, ein sehr spannendes Thema dabei, nämlich gendergerechte Stadt. Da steckt doch einiges auch drin im Hinblick auf unsere Arbeit im Tourismus bzw. in der Lebensraumgestaltung. Auch das haben wir hier schon ganz oft
00:00:41
Catharina Fischer
besprochen bzw. Querschnittsthemen hier auch angerissen. Und ich glaube, das ist auch eines, was da natürlich mit reingreift. Und daher freue ich mich heute auch auf den Austausch darüber. Und damit geht es jetzt auch gleich los.

Neue Website: nextstopfuture.de

00:01:10
Catharina Fischer
Hello.
00:01:12
Anja
Schön zu hören und zu sehen. Wir hatten ein paar Tage schon mal einen Versuch gestartet, da war die Verbindung nicht so gut und heute ist aber alles gut. Es geht ganz gut. Ich muss sagen, ich bin ja auch total stolz auf unser kleines neues Projekt, was wir geschaffen haben. Wir haben ja jetzt seit ein paar Tagen eine Webseite.
00:01:13
Catharina Fischer
Ja, ebenso, ebenso. Wie geht's dir? Ja. Die schaffen jetzt, glaube ich. Eine Webseite.
00:01:40
Anja
Genau, nextstopfuture.de. Wir werden es auch verlinken in den Show Notes, aber ich muss sagen, ich finde es wirklich richtig, mir gefällt es richtig gut von der Farbe auch. Und an der Stelle dann auch nochmal Dank an deinen Kollegen Roland und der uns bei der Umsetzung geholfen hat, der Webseite. Und natürlich auch nochmal die Inspiration von der
00:02:02
Anja
Sonja Peinemann, die uns ursprünglich mal das Icon oder das Bild gemacht hatte für den Podcast. Also wirklich irgendwie sehr klasse. Wer mag, darf da gerne drauf schauen und sich inspirieren lassen und die anderen Podcasts anhören und etwas über uns erfahren.
00:02:12
Catharina Fischer
Genau. Richtig, richtig.
00:02:18
Catharina Fischer
Da kann man einfach noch mal so ein bisschen in ein paar Themen reinschauen und ja, hat wie gesagt den Podcast gebündelt, gleich da und kann uns natürlich auch gerne schreiben und Fragen stellen, genau. Natürlich.
00:02:31
Anja
Genau, oder? Wir haben auch so eine Seite, was wir quasi im Grunde genommen auch anbieten. Wer Lust hat, mit uns zusammenzuarbeiten, darf sich natürlich auch immer melden. Also da sind wir natürlich auch sehr auf und für. Wie man an Problemenvielfalt sieht, haben wir auch unterschiedliche Bereiche auch im Angebot, womit wir quasi arbeiten.
00:02:48
Catharina Fischer
Das ist richtig. Genau, also schaut einfach mal rein. Lasst euch inspirieren. Wir packen den Link natürlich auch in die Show Notes.
00:02:55
Catharina Fischer
Und damit würde ich sagen, genug der Werbeeinblendung oder das kleinen Werbespots hier am Anfang. Wir schauen nochmal in dieses spannende Thema, wie ich finde, der gendergerechten

Historische und feministische Perspektiven auf Stadtentwicklung

00:03:08
Catharina Fischer
Stadt. Und ich erinnere mich auch ganz gut, ich habe ja glaube ich geschrieben per WhatsApp, ich habe ja was gesehen auf LinkedIn, nämlich die Frau Dr. Mary Delenborg-Losse.
00:03:18
Catharina Fischer
Die beschäftigt sich damit ja schon sehr lange und die hat mir jetzt auch ein tolles Buch rausgegeben zu dem Thema. Und da habe ich gedacht, jetzt müssen wir wirklich mal auch darüber sprechen, weil das ja schon, wie ich auch schon sagte, schon ja viele Schnittstellen zu unserer Arbeit hat und zu den Themen, die wir ja auch schon so zur Genüge besprochen haben in den anderen Folgen. Lass uns doch noch mal reingehen, einfach jetzt erst mal dieses Thema gendergerechte Stadt. Magst du da vielleicht auch mal was erzählen zu
00:03:39
Anja
Ja. Gerne, ja. Also ich denke, dass das Thema ist nicht ein ganz neues, muss man sagen. Also wir haben natürlich irgendwie schon sehr früh auch, also jetzt gerade mal so in der zweiten Welle der Frauenbewegung hatten wir natürlich so diesen Blick auf feministische Stadtentwicklung, wo natürlich erst mal so
00:03:53
Catharina Fischer
Ja.
00:04:05
Anja
diese Ursprünge oder die Grundsteine gelegt wurden, erst mal zu hinterfragen überhaupt, wer entwickelt eigentlich statt. Und ich denke jetzt zum Beispiel auch durch das Buch von Mary Delenburg-Losse ist nochmal eine andere Perspektive mit reingebracht worden, die sicherlich heute unseren Diskurs und unsere Diskussion sehr prägt, nämlich
00:04:29
Anja
Zum einen erst mal zu fragen, wie wollen wir überhaupt Stadt entwickeln? Also das ist natürlich auch damals schon die Frage gewesen. Aber heute, glaube ich, haben wir nochmal eine ganz andere Perspektive darauf, gerade auch nochmal, weil es eben so aus dieser vielleicht feministischen Perspektive zur gendergerechten Stadtentwicklung ist. Und ich finde, da spielt eigentlich schon da durch dieses, durch das andere Wording, durch die andere Begrifflichkeit, zeigt im Grunde genommen schon mal so diese, diese Entwicklung auch dieses feministischen Gedankens hin eher so zum
00:04:51
Catharina Fischer
Ja.
00:04:57
Anja
zur Gendergerechtigkeit, die auch dieses intersektionale Denken eben mit integriert.

Einfluss des städtischen Designs auf gesellschaftliche Rollen

00:05:03
Anja
Also das heißt, wir gucken jetzt nicht nur quasi Frau als 50 oder als knapp 50 Prozent der Bevölkerung an, sondern schauen eben auch nochmal, wie es unterscheidet sich in den verschiedenen Altersgruppen, ob eine alte Frau,
00:05:17
Anja
Frau, die vielleicht irgendwie mit Kindern unterwegs ist und auch ältere und marginalisierte Gruppen. Und ich denke, dieser Blick darauf ist ein unglaublich spannender, weil er tatsächlich diese Diskussion eben auch aufmacht, für wen wird stattgemacht und welche Möglichkeiten haben wir eigentlich auch alle dabei, zu partizipieren und uns auch wohlzufühlen. Also hier auch wieder diese Frage nach
00:05:40
Anja
einer Lebensqualität, nach einer Lebenswertenstadt. Und du hattest es gerade auch schon gesagt, das betrifft ja ganz, ganz viele Bereiche auch unserer täglichen Arbeit. Vielleicht nur so eine Ergänzung, die ich tatsächlich ziemlich, ziemlich spannend finde. Ich interessiere mich gerade irgendwie so ein bisschen so für das Mittelalter und wie Frauen dort im Grunde genommen auch mitpartizipiert haben. Und es gibt eine Autorin, die nennt sich Christine Pisan,
00:05:52
Catharina Fischer
Ja.
00:06:07
Anja
die hat bereits 1400 noch was, ich kann das Datum hier nicht so genau merken, aber sie war eine Schriftstellerin, die unglaublich auch sich mit diesen Thematiken beschäftigt hat, wie die Rolle der Frau eigentlich ist. Und sie hat damals ein Buch geschrieben, Stadt der Frauen oder so in diese Richtung,
00:06:24
Anja
wo sie im Grunde genommen auch diese Perspektive schon mit reinbringen. Weniger natürlich auf Stadtkonzeption, aber ganz klar auf die Frage der Rolle der Frau, die sie dabei spielen, eben auch Raum, Stadt und Gesellschaft mitzubringen. Und da nur um diesen Ansatz nochmal mit zu integrieren ist, es ist natürlich nicht nur sozusagen eine klare räumliche Gestaltung, sondern es geht über diese räumliche Gestaltung hinaus, wenn ich erst mal Zugang habe zu öffentlichen Raumplätzen,
00:06:33
Catharina Fischer
Ja.
00:06:51
Anja
habe ich natürlich auch eine ganz andere Möglichkeit, Gesellschaft, zivilgesellschaft, Politik mitzugestalten.

Männerzentrierte Stadtgestaltung und Diversität

00:06:57
Anja
Und das finde ich eigentlich auch nochmal diese spannende Verbindung daran. Ich hoffe, das ergibt jetzt Sinn, was ich gesagt habe.
00:07:02
Catharina Fischer
Ja, ja, ja, total, weil ich glaube, gerade dieser Lestaspekt, auch das Mitgestaltens, ist glaube ich schon auch ein sehr zentraler, um aber noch mal ganz kurz einen oder zwei Schritte zurückzugehen, weil mir das auch wichtig ist, wie du es auch schon sagtest, man ist verleitet, dann schnell wieder so in Mann und Frau zu denken. Also jetzt kommen die Frauen ja und wollen jetzt dann die Frauen statt oder die
00:07:29
Catharina Fischer
Die City for Her, also da gibt es ja verschiedene Begrifflichkeiten. Und daher finde ich es schon nochmal wichtig, das auch nochmal so ein bisschen, wie du auch schon jetzt getan hast, wirklich differenziert zu betrachten. Also das hat ja schon auch so eine feministische Richtung gehabt und hat es vielleicht auch in gewisser Weise noch. Aber es geht wirklich um viel, viel mehr.
00:07:49
Catharina Fischer
und letztendlich dann nämlich genau um diese Teilhabe. Und das ist nicht zu unterschätzen. Also wenn wir natürlich auch so gesamtgesellschaftlich, Gott sei Dank, ein anderes Rollenverständnis haben, da sind wir ja schon angelangt. Und wir wissen auch um die Wichtigkeit der Arbeitskraft der Frauen. Das muss, glaube ich, keiner mehr irgendwie jetzt noch mal groß recherchieren. Und wir wissen aber letztendlich natürlich auch um die,
00:07:52
Anja
Das war's für heute.
00:08:19
Catharina Fischer
Die Herausforderungen dann auch im Zusammenhang mit Care-Arbeit, also mit Kinderbetreuung und vielleicht dann auch später mit der Betreuung von den Eltern und alles, was da dranhängt. Und aus diesem Kontext heraus braucht es, wie gesagt, Lebenswelten, die das unterstützen. Und das haben wir vorhin eigentlich
00:08:36
Catharina Fischer
Momentan nicht. Das muss man einfach so sagen. Und das fängt damit an, dass ich als Frau den Kinderwagen die Treppe hoch tragen muss, weil ich einfach nicht anders auf den Bahnsteig komme oder an die Hältestelle komme. Dass ich umwege, vielleicht laufen muss, weil ich einfach mit dem Kinderwagen auf bestimmten Wegen nicht so gut vorankomme oder
00:08:39
Anja
Ja.
00:08:59
Catharina Fischer
vielleicht auch ab einer bestimmten Uhrzeit gar nicht da langlaufen möchte. Das sind so eine Geschichten. Das betrifft natürlich nicht nur Frauen mit Kindern, es betrifft auch andere Frauen, also die keine Kinder haben, um Gottes Willen. Aber es geht darum auch zum Beispiel teilzunehmen am Leben. Und das fand ich einen ganz spannenden Aspekt, der hier nochmal genannt sein soll. Die Städte, so wie sie jetzt sind und wie sie
00:09:11
Anja
Ja.
00:09:25
Catharina Fischer
Jahrzehnte auch geplant worden und gerade auch nach dem Krieg wieder aufgebaut worden. Die sind letztendlich auch sehr auf das Arbeitsleben der Männer konzipiert. Also auf eine andere Verständnis auch von Wohnen und Arbeiten, sprich ich habe irgendwo meinen Wohnort und fahre schon eine gewisse Strecke zu meinem Arbeitsort.

Stadtstrukturen und soziale Herausforderungen

00:09:51
Catharina Fischer
So, da fängt es ja schon mal an.
00:09:53
Catharina Fischer
Und darüber hinaus dann natürlich mit immer größeren Städten, immer mehr Menschen wollen in Städten leben, große Zulauf auch in Städten, haben sich ja dann über die Jahrzehnte hin dann diese, ich sag mal, Wohnsiedlungen etabliert. Wo du dann wirklich so ein bisschen außerhalb, wie wir das ja auch alle kennen, hast du dann ein paar schöne, moderne, schicke Wohnungen, die aber dazu führten natürlich, dass man sprich außerhalb war.
00:09:53
Anja
Ja.
00:10:22
Catharina Fischer
oder ist im großen Teil auch. Und genau hat sich das jetzt schon auch langsam entwickelt, dass man dann auch dort vor Ort viele Dinge findet, die man so braucht. Aber das war nicht immer so. Also es geht auch um so Themen wie
00:10:23
Anja
Mhm. Ja.
00:10:38
Catharina Fischer
Also im Hinblick auch auf Singles und Singlefrauen, so Themen wie Vereinsamung. Wie kann ich wirklich auch am Leben teilnehmen? Treffe ich viele Leute oder eben nicht? Wie anonym ist das alles? Also da stecken wirklich ganz verschiedene Sachen drin und das war mir an der Stelle nochmal wichtig, das so ein bisschen zu betonen. Ja, weil das wird dann manchmal ja gerne so ein bisschen, wie ich schon sagte,
00:11:03
Catharina Fischer
Gott, jetzt kommen die Frauen, jetzt wollen sie noch ihre eigene Stadt haben, so ungefähr. Also das sind wirklich sehr, sehr viele Ebenen.
00:11:11
Anja
Ich glaube auch, dass dieser Perspektive von dieser gendered Perspektive auf Raum und auf Stadt natürlich Lebensqualität für viele, für über Frauen hinaus, also für viele Gruppen einfach erhöhen kann und auch damit quasi im Grunde genommen, also ich
00:11:30
Anja
Ich sehe diesen Blick darauf als eine, es entspricht quasi mehr heute eigentlich unserer Lebensrealität. Du hattest es schon gesagt, es gibt mehr Single-Frauen, egal ob jung oder

Sicherheit und Teilhabe im urbanen Leben

00:11:41
Anja
alt. Es gibt sozusagen eine andere Partizipation auch in der Gesellschaft heutzutage. Und gleichzeitig haben wir aber noch Stadsstrukturen, die eigentlich
00:11:48
Anja
an ein altes Konzept sozusagen anknüpfen, nämlich an eine autogerechte Stadt. Natürlich wird hier versucht quasi zu transformieren. Es wird versucht, etwas zu verändern, aber das sind natürlich sehr, sehr langsame Prozesse, die tatsächlich eigentlich mit unserer sehr heterogenen Gesellschaft gar nicht mehr so wirklich übereinstimmen.
00:11:54
Catharina Fischer
Vielen Dank.
00:12:08
Anja
Und das, glaube ich, ist so dieser Anspruch auch darauf, einfach auch erst mal durch diese gendergerechte Stadtentwicklung einen Blick darauf zu werfen, was, wie eigentlich wo erlebt wird. Und ich finde ganz schön, es ist schon ein etwas längeres, älteres Projekt aus Schweden, aus Umeå, Umeå, jetzt spreche ich es richtig raus, die quasi genau diese gendered landscape sozusagen auf
00:12:36
Anja
auf einem Stadtplan, sich zum Selbsterfahren und Selbsterleben sozusagen manifestiert haben. Dort tatsächlich irgendwie Projekte und auch Plätze zeigen, die zum einen vielleicht auch umgestaltet wurden mit Integration dieser
00:12:37
Catharina Fischer
Ja.
00:12:51
Anja
dieser gendered Perspektive oder eben auch einfach vielleicht historische Plätze waren oder auch Plätze, die sozusagen da vielleicht auch nochmal einen anderen Blick drauf geben. Und ich glaube, auch das ist ganz wichtig, tatsächlich mal diese Perspektive nicht nur aus einer intellektuellen Position einzunehmen, sondern wirklich zu schauen, wie fühle ich mich eigentlich wo in der Stadt?
00:13:14
Anja
Und wie kann ich sozusagen da auch mit kleinen Stellschrauben vielleicht etwas verändern, dass Partizipationen möglich ist, für ich sage jetzt mal marginalisierte Gruppen oder für sozusagen für Zugang zu erhöhen. Und das ist sicherlich auch da gibt es sicherlich auch keine Blaupause für. Aber ich denke, es ist einfach sind so Themen und du hattest es gesagt wie Mobilität. Also wo wohne ich? Wie komme ich hin? Und da gibt es
00:13:41
Anja
Frauen bewegen sich anders durch zum Beispiel auch ihre Mehrfachbelastung, die immer noch existent ist, anders im Alltag. Ob nun eine Frau zum Beispiel mit Kindern unterwegs ist, das ist natürlich ein ganz andere Mobilitätsverhalten, als wenn ein Mann alleinständig unterwegs ist. Schön sind auch so zum Beispiel Untersuchungen und Studien zum Thema Micromobility. Also wer nutzt im Grunde genommen eigentlich E-Roller? Das sind natürlich meistens Personen nicht mit Kindern gerade.
00:13:45
Catharina Fischer
Vielen Dank.
00:14:10
Anja
oder auch keine älteren Personen, die vielleicht eine gewisse körperliche Einschränkung haben. Also auch hier nochmal zu fragen, wie wird Mobilität ermöglicht? Aus dieser Perspektive finde ich sehr, sehr spannend. Und gleichzeitig, und das finde ich auch nochmal ganz, ganz interessant, spielt da auch immer noch diese Frage von Sicherheitsempfinden rein. Und auch das finde ich ist wieder so ein Stück weit ein Kontrast zu dem, wie sich eigentlich
00:14:29
Catharina Fischer
Ja.
00:14:38
Anja
Frauen oder moderne Menschen erleben, nämlich sehr selbstständig sein, welche Möglichkeiten sie haben und gleichzeitig aber wie sie zum Beispiel durch die Raumgestaltung dann doch wieder eingeschränkt werden. Und ich mag hier noch ganz gerne ein Beispiel nennen, einer total fehlgeschlagenen Werbekampagne von Samsung war das, die haben Kopfhörer, ich glaube, das war vor zwei Jahren lanciert und eine Werbekampagne, ich glaube, das war in Großbritannien lanciert.
00:15:08
Anja
wo eine Frau mitten in der Nacht alleine durch London joggt mit den Kopfhörern drin und das ist ja erstmal sozusagen ein Symbol von Freiheit. Die Frau ist sozusagen, sie joggt, sie macht ihren Sport, sie nimmt sich ihr Leben und es hat aber gleichzeitig einen unglaublichen Backlash gegeben, weil alle sagten, also bitte, welche Frau...
00:15:27
Catharina Fischer
Ilulzorisch!
00:15:28
Anja
Ich leide in der Nacht um 2 Uhr durch London mit Kopfhörern in den Ohren, sodass sie auch überhaupt nichts mehr hört. Also das ist ja völlig sozusagen an der Realität vorbei. Aber ich finde, hier zeigt sich so schön eben so dieses Spannungsfeld. So eigentlich ist es ja so unser Bedürfnis vielleicht, dann laufen zu gehen, wann immer wir wollen. Und gleichzeitig ist es aber einfach nicht möglich. Und das finde ich ist das,
00:15:54
Anja
wird dadurch erst einmal ermöglicht, wenn wir halt diese andere Perspektive auf Stadtentwicklung einnehmen. Wo fühlen wir uns sicher? Wo fühlen wir uns nicht sicher? Wer fühlt sich wo sicher?

Integration von Geschlechterperspektiven in bestehende Infrastrukturen

00:16:03
Anja
Und da auch wieder so diese Mehrschaftsdiskriminierung auch zu schauen. Ja.
00:16:04
Catharina Fischer
Ja.
00:16:07
Catharina Fischer
Und im Umkehrschluss, das sei noch an der Stelle erwähnt, geht das ja Touristinnen genauso. Also das ist natürlich wieder wie so immer, hängt das alles miteinander zusammen. Und insofern man da auch vielleicht andere Wege geht in seiner Stadt, in seinem Ort und Gemeinde, hat das natürlich Implikationen auch für die weiblichen Touristen, für die Sohn und Traveler dieser Welt zum Beispiel, was jetzt speziell dieses Thema Sicherheit auch nochmal angeht.
00:16:31
Anja
Ja. Hm?
00:16:37
Catharina Fischer
Da schließt sich wieder der Kreis. Ich würde gerne noch mal so ein bisschen in das Thema reinschauen, dass wir, ja wir wissen darum, aber du sagtest es auch, ich hätte es erwähnt, aber wir haben ja nun mal leider, was heißt leider, sagen wir mal, wir haben einfach alte Strukturen. Also bestimmte, wir können jetzt statt Kerne nicht jetzt einfach mal alles komplett ändern, abreißen.
00:17:01
Anja
Vielen Dank für's Zuschauen.
00:17:03
Catharina Fischer
Auch, ich sag mal, alte Bausubstanz, die ist nun mal da, wie sie ist. Und ich sag mal, es gibt tolle Projekte und wie das immer so ist, Leuchtturmbeispiele. Eines der ersten war, glaube ich, die Frauenwerkstatt in Wien, die da so als Vorzeigeprojekte gilt, die aber natürlich komplett vom weißen Blatt geplant wurde und dann gebaut.
00:17:28
Catharina Fischer
Daher die Frage so ein bisschen auch an dich, wie siehst du das oder fallen dir da vielleicht auch Dinge oder hast du schon mal die Sehenbeispiele ein? Wie lässt sich das sozusagen gut integrieren? Also ich meine, das sind ja dann manchmal so durchaus einfache Sachen, ja, wie es gibt dann vielleicht doch ein Fahrstuhl im Altbau, wenn es realisieren lässt, ja, bis hin zu es gibt zum Beispiel mehr Straßenbeleuchtung, um ein Sicherheitsgefühl zu erhöhen.
00:17:57
Anja
Ja, ich hier nochmal auch Ümeo, die tatsächlich ja auch dann zum Beispiel Tunnel geplant haben mit Perspektive von Frauen, also einfach ein Sicherheitsgefühl dann eben
00:18:09
Anja
eingebaut wurde quasi und berücksichtigt wurde. Tageslicht beziehungsweise ein Ausgang mitten in der Mitte, also einfach breite, einsehbare Räume. Und es erhöht ja auch das Sicherheitsgefühl eben nicht nur von Frauen, sondern von allgemein der Bevölkerung. Also ich denke, wenn man natürlich irgendwas umgestaltet und neu plant, da diese Perspektiven mit reinzunehmen und hier auch tatsächlich wirklich
00:18:31
Catharina Fischer
Ende.
00:18:35
Anja
mehrfach zu denken, nicht nur von Frauen, sondern natürlich auch von Menschen mit einer Behinderung oder sowas, also mit einer körperlichen Einschränkung. Das ist natürlich irgendwie ganz relevant für die Zukunft, um Menschen diese Teilhabe zu ermöglichen, ob alt, jung, Frau, Mann. Und natürlich, was ich auch sehr spannend finde im Kontext, sind in Barcelona die Superblocks, die ja zum Beispiel auch einfach eine andere Form des Quartiers, Management integrieren, kürzere Wege,
00:19:02
Anja
Auch hier dann natürlich einfach eine andere Partizipation ermöglichen. Ähnlich natürlich auch so diese Konzepte von 15-Minuten-Städten, wo man sagt, okay, man verkürzt einfach die Wege, man macht mehr möglich, auch zu Fuß zu erreichen. Walkability, ja, auch das ist ein Thema da drin.
00:19:19
Catharina Fischer
Ja.
00:19:22
Anja
wo man sagt, man kann schauen, wie man tatsächlich innerhalb von bereits bestehenden Konstruktionen, von bestehenden Architekturen das ändern. Und gleichzeitig muss man sich aber natürlich auch sehen, Städte verändern sich immer.
00:19:39
Anja
da natürlich diesen Blick ständig ist. Ich wohne hier in Frankfurt, da wird irgendwie ständig irgendwo überall gebaut. Und da natürlich diese Perspektive mit einzubringen, das finde ich relevant. Das heißt, aus meiner Position heraus darf dieser Blick eigentlich gar nicht mehr fehlen, wenn man sich anschauen oder wenn man einfach Zukunftsräume auch planen möchte.

Wirtschaftliche und soziale Vorteile geschlechtergerechter Planung

00:20:02
Catharina Fischer
Mhm.
00:20:02
Anja
diese freundliche Kind Cities zu realisieren, freundliche Städte, die halt tatsächlich Lebensqualität ermöglichen. Also das sind glaube ich so kleine Dinge, die einfach
00:20:20
Anja
stärkere lokale Vernetzung ermöglichen, mehr Möglichkeiten zum Laufen, zum kürzere Wege sind da hier sicherlich. Und ich glaube, Europa ist da wahrscheinlich auch schon sehr fortschrittlich, wenn man sich in den USAs anguckt.
00:20:36
Anja
überhaupt Fußgänger generell eher nicht wirklich gut dabei sind, ausgeschlossen, um es nicht so zu sein sind, haben wir natürlich hier schon mal einen Vorteil. Aber es fängt näher mit abgesenkten Bürgersteigen. Davon reden wir eigentlich gar nicht mehr, braucht es mittlerweile überall. Aber das sind sicherlich für mich Aspekte, die integriert werden können und müssen. Ich möchte aber noch ganz kurz an einen anderen Punkt, weil es gerade noch mal erwähnt hat, ist mit dem Tourismus und dem Reiseverhalten.
00:20:38
Catharina Fischer
Ausgeschlossen.
00:21:04
Anja
Ich möchte mich auch aus dieser Perspektive nochmal ganz wichtig diesen Blick mit zu integrieren, nicht wiederhole mich, aber es ist einfach so, dass immer mehr Frauen auch alleine verreisen. Das ist einfach eine statistische Größe. Und das hat zur Folge, dass sie sicherlich auch dahin verreisen oder sich vorher, es gibt unglaublich viele Foren, wo man sich erkundigen kann, kann ich als Frau alleine dort und dorthin reisen. Und dann wird halt diskutiert.
00:21:30
Anja
Da ist natürlich ein Ort, eine Stadt, eine Destination, die sich besonders an diese Bedürfnisse richtet.
00:21:40
Anja
was auch immer eine alleinreisende Frau gerade mitbringt, hat sicherlich einen Vorteil. Die skandinavischen Städte sind da einfach sehr weit vorne, die auch irgendwann mal als autogerechte Stadt gebaut wurden, ob es nun Oslo ist, die sich aber stark transformiert haben und stark verändert haben und wirklich da auch mutige Wege gegangen sind. Es ist natürlich eine Frage von Mut, es ist aber natürlich auch immer eine Frage von Finanzierung, ganz klar.
00:21:51
Catharina Fischer
Ja.
00:22:07
Anja
Aber wenn ich schon was verändere, dann kann ich zumindest irgendwie diesen Blick oder sollte ich diesen Blick mit integrieren?
00:22:13
Catharina Fischer
Ja, absolut. Und da schließt sich, glaube ich, auch wieder so ein weiterer Kreis, weil ich habe gesehen, es gab auch, es gibt ja verschiedene Beispiele, wo das Thema zum Beispiel auch in so eine Klimaanpassungsstrategie integriert wurde aus einer Stadt. Das heißt, das bedeutet ja auch nicht, dass wir ein alleiniges gendergerechtes Konzept, so singulär betrachtet, oftmals brauchen oder letztendlich, dass der
00:22:39
Catharina Fischer
der letzte, sozusagen das finale Ergebnis sein muss, sage ich mal, sondern dass diese Dinge auch im Zusammenhang natürlich mit dem Thema Klima eine Rolle spielen. Also will sagen,
00:22:56
Catharina Fischer
Wieder das Thema auch Frauen mit Kindern zum Beispiel. Auch die wollen natürlich oder brauchen Suchfluchtsorte oder Kühlungsorte oder andere Angebote, weil auch die haben natürlich eine Herausforderung. Vielleicht in dem Zusammenhang speziell auch das Kind. Ich sage jetzt mal 38, 39, 40 Grad. Also weil auch das Thema
00:23:20
Anja
Ja.
00:23:23
Catharina Fischer
fällt mir so ein bisschen auf, wird oft immer im Zusammenhang mit den älteren Menschen sehr stark diskutiert und durchdacht. Aber das betrifft ja letztendlich auch schon einen Teil dieser Gruppen. Man kann zwar als jüngerer Mensch ein bisschen anders damit umgehen,
00:23:45
Catharina Fischer
Aber das Thema Kind, Kinder, Kleinkinder, das ist auch nichts Neues. Auf die hat das natürlich schon auch sehr starke Auswirkungen, hohe Temperaturen. Und auch das wieder, natürlich dann mit dem Hinblick auf den Aufenthalt in der Stadt, auch aus touristischer Perspektive, braucht es ein Angebot.

Zukunftsorientierte Stadtplanung mit Geschlechterperspektive

00:24:03
Anja
Ja, definitiv. Also das ist für jüngere Personen genauso relevant. Aber es ist natürlich auch, und da möchte ich noch mal so ganz kurz an dieser älteren Generation anschließen, weil es sind natürlich vor allem Frauen, die länger leben als Männer. Das heißt, auch hier haben wir wieder sozusagen diese Genderperspektive bei älteren Personen drin, dass natürlich Frauen häufiger
00:24:24
Catharina Fischer
Ja.
00:24:30
Anja
Länger und alleine leben und hier natürlich nochmal andere Bedürfnisse an Stadt und Räume benötigen. Letztendlich sind diese Planungsideen und diese anderen
00:24:46
Anja
Perspektiven auf Stadt jenseits der männlichen, früheren Perspektive durchaus für eine größere Gruppe an Menschen attraktiv. Ich glaube, das ist letztendlich auch förderlich für ein soziales Miteinander in der Stadt.
00:25:09
Anja
ist natürlich dann auch eine fördert vielleicht Heterogenität, wenn sich jeder willkommen fühlt, wenn jeder etwas ausprobieren kann und es sozusagen nicht gewisse Zugangsbeschränkungen für manche Menschen gibt.
00:25:24
Anja
Und das kann man tatsächlich in unglaublich vielen Bereichen, ob es nun aus Perspektive von Gesundheit, von Klimaadaption ist, aber sicherlich auch die Frage, was ich immer auch, ich arbeite ja viel auch im Bereich mit Sport und Sporträumen und auch das ist dann eine Frage, wie werden Sportangebote gemacht, für wen?
00:25:42
Catharina Fischer
Nein.
00:25:46
Anja
Wie fühlt sich jemand willkommen? Und auch da ist natürlich, sie kann sich unkompliziert und niederschwellig etwas gestalten, sodass es vielleicht nicht nur von einer bestimmten, sehr souverän auftretenden Gruppe von Menschen genutzt wird, sondern sich eben auch jeder willkommen fühlt. Und das ist, finde ich, auch eine nicht ganz einfache Lösung, weil dann natürlich auch mal die Frage ist, möchte man vielleicht
00:26:14
Anja
Menschen zu gewissen Sportarten erst mal animieren oder möchte man im Grunde genommen einen Raum schaffen, wo einfach Menschen sich bewegen und zusammensitzen, weil auch da gibt es natürlich ganz unterschiedliche Zugänge und
00:26:18
Catharina Fischer
Das war's für heute.
00:26:25
Anja
aus einer gendergerechten Stadt, es ist vor allem wichtig zu gucken, was sind die Bedürfnisse und wie kann ich da einen Raum gestalten, dass sich eben jeder wohlfühlt und auch willkommen fühlt. Und das ist halt auch so für mich die Frage, wie ist diese Akzeptanz und Willkommenskultur, wer bestimmt eigentlich den Raum und wie kann ich mich im Grunde genommen wohlfühlen? Ich glaube, das ist etwas, das auch jede, ich sag jetzt mal, marginalisierte Gruppe erfahren hat.
00:26:53
Anja
dass man eben nicht, ich nenne es immer so ein bisschen überspitzt und ich hoffe jetzt fühlt sich niemand auf die Füße getreten, aber wenn ein Mann einen Raum betritt, ich sage jetzt mal ein klassisch weißer Mann, betritt er als erste Linie als eine Person einen Raum, sobald du aber als Frau einen Raum betrittst, betrittst du ihn als Frau, gerade wenn er vielleicht auch noch mal männlich dominiert ist. Du wirst in erster Linie auf dein Geschlecht vielleicht mal reduziert oder nicht reduziert, aber gesehen in diesem Kontext.
00:27:04
Catharina Fischer
Ja.
00:27:20
Anja
Und das ist natürlich je mehr Nischen du besetzt, desto mehr wirst du halt über diese Bereiche gesehen. Und daher glaube ich, gilt es nicht nur zu gucken, was braucht eine Person, sondern wie gestalte ich im Grunde genommen auch einen Raum, dass sich jeder wirklich willkommen findet.

Herausforderungen in der öffentlichen Beteiligung

00:27:40
Catharina Fischer
Ja, ja. Und das ist, glaube ich, auch noch mal ein wichtiges Thema für generell auch die Integration solcher Perspektiven in die Planung. Also ich will sagen, wir haben ja auch schon über Bürgerbeteiligungen gesprochen, über diese Öffnung hin in den Raum gesprochen, auch gerade bei auch Tourismusstrategien, dass man sagt, okay, man integriert da wirklich möglichst viele
00:27:58
Anja
Ja.
00:28:10
Catharina Fischer
Und das aber tatsächlich auch aus einer bestimmten User Experience, also einer bestimmten Anspruchssuche heraus, weil auch das sei vielleicht nochmal hier so ein bisschen erwähnt, es ist ja schön,
00:28:23
Catharina Fischer
Wenn ganz viele kommen, ja, aber wenn ich da vielleicht jetzt mal übertrieben gesagt, nur ich damals zwei ganz fokussierte Anspruchsgruppen dabei habe, dann habe ich halt auch nur zwei dabei und halt nur einen beschränkten Blick. Weil auch das merke ich so ein bisschen in unserer Arbeit und ich weiß, das braucht noch, das ist auch noch nicht so.
00:28:39
Anja
Ja.
00:28:49
Catharina Fischer
vollumfänglich etabliert. Das ist auch durchaus kein leichtes Thema, also diese Partizipation zu ermöglichen und da wirklich auch Räume zu schaffen, dass das mitgemacht werden will und dass man da auch die Leute gut einfängt oder deren Meinungen oder Wünsche auch einfängt.
00:29:09
Catharina Fischer
Aber das auch wirklich, vielleicht noch mal weiter zu denken, tiefer zu denken im Hinblick auf, mir ist halt wirklich auch wichtig, dass, ja ich sag jetzt mal, Frauen mit Kindern kommen oder mir ist auch wirklich wichtig, dass Single-Frauen kommen. Und mir ist auch wirklich wichtig, dass, ich sag mal, ältere Frauen kommen, was auch immer es ist.
00:29:23
Anja
Ja.
00:29:29
Catharina Fischer
um da wirklich ein, wie man das vielleicht aus anderen Bereichen denkt, auf Basis von, was du auch erwähntest, diese User Experience, diese Perspektive wirklich auch in diese Detailfragen reingehen zu können oder in die Wünsche reingehen zu können.
00:29:49
Catharina Fischer
Weil das ist auch noch so ein bisschen was, was ich oft erlebe. Da kommen dann, wie gesagt, ganz viele. Und manchmal ist es auch so, dann auch eigentlich nur von einer bestimmten Gruppe. Oder, ich sag mal, der bestimmten Altersspanne. Und da merkt man schon sehr deutlich, dass logischerweise da ganz, teilweise natürlich ganz andere Vorstellungen vorherrschen. Ja, eine ganz andere Wahrnehmung vorherrscht.
00:29:59
Anja
Ja.
00:30:13
Catharina Fischer
Und das wird dann aber genommen und darauf basierend wird entwickelt und man hat so ein bisschen seine Schuld getan. Und dann ist es tatsächlich manchmal dann doch so ein halber guter Blick gewesen und damit auch durchaus zum Beispiel nicht gendergerecht.
00:30:36
Anja
Ja, genau. Vielleicht fängt es genau da an, wenn wir sozusagen diese Transformation machen wollen von gendergerechter Stadtentwicklung, vielleicht zu einer gendergerechten Destinationsentwicklung auch, zu einer gendergerechten Tourismusstrategie, dass ich natürlich auch gucke, wenn ich Partizipations- oder wenn ich sozusagen partizipative Verfahren anwende,
00:30:56
Anja
auch hier schon schaue, dass es dort eigentlich der erste Schritt ist, wie kann ich Menschen auch in diesen Prozess erreichen, die vielleicht Frauen mit Migrationshintergrund sind und was kann sie dazu beitragen, quasi im Grunde genommen auch diesen Blick zu öffnen und sicherlich auch einen interkulturellen, einen interdisziplinaren Blick mit reinzubringen und eben auch diesen intersektionalen Bereich noch mal zu fokussieren.

Auswirkungen auf Tourismus und Stadtentwicklung

00:31:20
Anja
Das ist sicherlich keine einfache Lösung, aber ich denke, das ist für eine zukünftige Destinationsentwicklung ein ganz relevanter Faktor, gerade wenn ich eben versuche, diese Perspektiven vielfältig mit umzusetzen oder zu integrieren und erst mal zu erkennen. Und das ist wahrscheinlich der erste Schritt.
00:31:40
Catharina Fischer
Absolut. Also ich glaube, da ist viel Luft nach oben. Aus einem anderen Blick raufgeblickt. Ich finde es aber schön, wie sich durch dieses Thema so viele andere Themen eigentlich anschließen. Und das finde ich schon immer wieder faszinierend auf der Entwicklungsseite, auf der Potenzialseite, sage ich jetzt mal.
00:31:59
Anja
Ja. Ja.
00:32:10
Catharina Fischer
Das führt mich wieder zum Eingang zurück, dass man augenscheinlich, wenn man das erstmal so liest, denkt.
00:32:15
Catharina Fischer
und Frau, dass sich aber tatsächlich auch, auch wenn man es natürlich im Prozess ist, es braucht. Und die 100 Prozent, die kann es vielleicht gar nicht so geben, aber wenn man alleine mal versucht, diese wirklich diese Perspektive einzunehmen und diese Schnittstellen auch wahrzunehmen und in die Diskussion zu bringen,
00:32:44
Catharina Fischer
glaube ich, kommt man, würde ich jetzt mal vermuten, öfters zu einem, wie gesagt, anderen Ergebnis bzw. anderen Entwicklungsmöglichkeiten. Also einfach im Sinne von neuen Räumen, die man vorher, die sich vorher gar nicht eröffnet hätte, wenn man mal, ohne diese Perspektive mal wirklich auch einzunehmen und sich zu trauen, aus dieser Richtung zu denken.
00:33:09
Anja
Ja, und noch ein kurzer Aspekt dazu.

Nutzererfahrung in der Stadtplanung

00:33:13
Anja
Ich bin fest davon überzeugt, dass wenn diese Perspektiven, die unterschiedlichen Perspektiven mit integriert werden und auch wirklich aus dieser User Experience, wie du sagst, nochmal fokussiert werden, dass ich dadurch viel, viel auch an Lebendigkeit an Orten verändern kann. Also wenn ich erstmal Räume schaffe, an denen Menschen sich begegnen, an denen sie Zugang haben,
00:33:29
Catharina Fischer
Ja.
00:33:33
Anja
dass dadurch die Atmosphäre an einem Ort auch sich nochmal stark positiv verändern kann, was natürlich aus so einer Destinationsperspektive auch wieder sehr interessant und spannend sein kann, weil genau das ist es ja eigentlich, was Menschen dort auch suchen, ja ein Stück weit Originalität, ein Stück weit Lebendigkeit, Lebensqualität vor Ort zu erleben.
00:33:54
Catharina Fischer
Ja, absolut, absolut. Ja, sehr spannend. Also mich hat das tatsächlich jetzt inspiriert, damit auch mal, wenn es geht, in einem Projekt

Abschlussreflexionen und persönliche Updates

00:34:04
Anja
Ja. Ja. Das mal zusammen. Ja.
00:34:04
Catharina Fischer
weiter zu laufen. Mit diesem Blick, mit den vielen Aspekten, die drin stecken. Ja, werde ich vielleicht mal tun, nächstes Jahr. Das steht ja vor der Haustür.
00:34:20
Catharina Fischer
Ja, gerne, gerne. Also wer Lust hat da draußen, kontaktiert uns, machen wir was Schönes draus. Was machst du heute noch, Anja? Arbeiten. Sehr gut. Du schwimmst viel.
00:34:30
Anja
Ich muss noch ein Projekt auch fertig machen, weitermachen, überarbeiten, sagen wir es mal so. Genau, also klassisch arbeiten und sicherlich auch noch mal ein bisschen Sport machen. Das mache ich ja auch mal gerne. Bewegung auch mal. Ein bisschen Krafttraining mache ich auch. Das braucht man ja für die Gesundheit zu sagen. Das ist jetzt nicht so mein Favorite. Ich schwimme lieber, aber manches Dinge muss man auch so tun. Und man fühlt sich besser hinterher. Und du? Was ist denn deine?
00:34:54
Catharina Fischer
das.
00:34:56
Catharina Fischer
Ich habe tatsächlich schon Sport gemacht heute und habe damit so ein bisschen das schon mal erledigt. Es sind immer laufende Projekte, wo man dann immer so ein bisschen reinspringt, um sie auf die nächste Stufe zu heben oder tatsächlich auch jetzt gegen Ende des Jahres abzuschließen. Das ist definitiv der Fall. Und heute gibt es für mich noch
00:35:19
Anja
Ja. Ach, schön. Dann hab ein gutes Wochenende, hab eine gute Reise und wir hören uns bestimmt sehr bald. Ja, tschüss.
00:35:25
Catharina Fischer
in Richtung Norden zur Familie. Danke. Wir hören uns und schönes Wochenende.