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Folge 38 - Vom Erhalten zum Ermöglichen: Der Weg vom nachhaltigen zum regenerativen Denken

Next Stop Future: Trends – Wandel – Zukunft.
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14 Plays7 days ago

Nachhaltigkeit ist in aller Munde – aber was, wenn „nachhaltig“ gar nicht mehr reicht? In dieser Folge fragen wir uns, was genau eigentlich hinter dem Begriff „regenerativ“ steckt und worin sich regenerative Denkweisen grundlegend vom klassischen Nachhaltigkeitsverständnis unterscheiden.

Gemeinsam beleuchten wir, warum der Schritt vom „Weniger-schlecht-machen“ hin zum aktiven Gestalten und Ermöglichen so entscheidend ist. Was bedeutet es, wenn Systeme nicht nur erhalten, sondern wiederbelebt, gestärkt und weiterentwickelt werden sollen?

Und natürlich werfen wir auch einen Blick auf den Tourismus: Wie sehen regenerative Ansätze in Lebensräumen, Destinationen und Hotels aus? Welche Rolle spielen Orte, Gemeinschaft und Haltung?

Eine Folge für alle, die nachhaltiges Denken weiterdenken wollen und spüren, dass es jetzt um mehr geht als nur um Effizienz und Schadensbegrenzung.

NEXT STOP: FUTURE: https://www.nextstopfuture.de/podcasts/

Realizing Progress: https://www.realizingprogress.com/ 

Anja Kirig: https://www.linkedin.com/in/anjakirig/

Catharina Fischer: https://www.linkedin.com/in/catharinafischer/

Lebensraumansatz: https://www.realizingprogress.com/homepage/lebensraeume/

Recommended
Transcript

Einführung in Nachhaltigkeit und regenerative Gestaltung

00:00:17
Speaker
Ein herzliches Hallo und Willkommen zurück zu einer neuen Folge von Next Stop Future.
00:00:22
Speaker
Ich, die Katharina und die Anja laden euch ein, heute mit uns auf die Themen Nachhaltigkeit und regeneratives Design bzw.
00:00:31
Speaker
Denkweise zu schauen.
00:00:33
Speaker
Die beiden Begrifflichkeiten sind ja schon seit geraumer Zeit in unseren Köpfen vielleicht oder zumindest hat man es vielleicht schon mal erwähnt.
00:00:42
Speaker
online gelesen oder auch in entsprechenden Büchern dazu und sie werden auch dahingehend vielseitig diskutiert.
00:00:49
Speaker
Und wir wollten heute hier mal drauf schauen und einerseits beleuchten, was ist denn der Unterschied eigentlich?

Relevanz von Nachhaltigkeit und regenerativem Tourismus

00:00:55
Speaker
Denn uns begegnet in unserer Praxis ja immer wieder auch die Fragestellung danach.
00:01:01
Speaker
Also wie wird man denn regenerativ?
00:01:03
Speaker
Was bedeutet das genau?
00:01:05
Speaker
Was beinhaltet das eigentlich genau?
00:01:07
Speaker
Und was ist jetzt eigentlich mit der Nachhaltigkeit?
00:01:10
Speaker
Ist die jetzt völlig obsolet?
00:01:12
Speaker
Ist die quasi gestorben?
00:01:14
Speaker
Und die regenerative Sicht ist die einzige richtige und danach sollten wir jetzt alle handeln.
00:01:21
Speaker
Da wollen wir einfach mal so ein bisschen raufschauen und wir wollen auch schauen,
00:01:25
Speaker
was das konkret heißt, speziell auch im Tourismus, speziell auf Destinationen bezogen, auf Lebensräume bezogen oder aber auch auf die Betriebsebene bezogen.
00:01:35
Speaker
Und dabei wünsche ich euch, wir, viel Spaß.
00:01:38
Speaker
Es wird wie immer spannend.
00:01:40
Speaker
Es hat Zukunftsrelevanz.
00:01:42
Speaker
Und wir hoffen, ja, ihr zieht möglichst viel raus und sind gespannt auf eure Kommentare und Anmerkungen auch zu dem Thema.
00:01:50
Speaker
Wie geht ihr damit um?
00:01:51
Speaker
Nachhaltigkeit, regenerativer Ansatz?
00:01:54
Speaker
Was ist eure Meinung?
00:01:55
Speaker
Lasst es uns wissen in den Kommentaren und jetzt geht's los.
00:01:59
Speaker
Viel Spaß euch.
00:02:02
Speaker
Ja, wir haben uns heute hier den, wie ich gerade mit dir besprochen habe, den wärmsten Tag.
00:02:08
Speaker
bisher des Jahres ausgesucht, um unsere Podcastaufnahme zu machen.
00:02:13
Speaker
Du bist auch mit Sonnenbrille hier sozusagen gewappnet.
00:02:17
Speaker
Ja, ist schon ein bisschen heiß gerade, ne?
00:02:20
Speaker
Ich meine, ich bin ja in Frankfurt, Rhein-Main-Gebiet, ist nicht gerade so der kühlste Platz angekündigt.
00:02:25
Speaker
So ungefähr 45 Grad.
00:02:27
Speaker
Ich bin gespannt, wie sich der Tag angebildet.
00:02:30
Speaker
Aber ich finde es eigentlich so ganz passend, dass wir heute einen der heißesten Tage haben und tatsächlich auch ein Thema heute besprechen, was so ein bisschen damit zusammenhängt.
00:02:39
Speaker
Da hast du völlig recht.
00:02:41
Speaker
Genau, wir wollen heute mal in die Thematik reinblicken und so ein bisschen diesen Unterschied besprechen zwischen Nachhaltigkeit und dem regenerativen Modell.
00:02:51
Speaker
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich sage mal, über Nachhaltigkeit haben wir viel gesprochen.
00:02:58
Speaker
Über regenerativ haben wir auch schon gesprochen, beziehungsweise spricht man jetzt nach meinem Empfinden immer mehr darüber.

Übergang von nachhaltigem zu regenerativem Denken

00:03:05
Speaker
Das hat sich so ein bisschen in den letzten Jahren vor allen Dingen, ist das immer mehr an die Oberfläche gepoppt im Sinne von, ja wir müssen Nachhaltigkeit weiterdenken und das nachhaltige Konzept hat so ein, ich überspitze wie immer mal ein bisschen gern,
00:03:20
Speaker
hat ausgedient.
00:03:22
Speaker
Das Regenerative ist jetzt das, wohin es gehen sollte und wohin wir so ein bisschen denken sollten.
00:03:29
Speaker
Und da dachten wir, ja,
00:03:31
Speaker
Da blicken wir doch mal rein, weil ich glaube, ich spüre das auch so weiter in Gesprächen und liese dazu natürlich immer wieder mal was oder sehe was in den sozialen Medien, dass natürlich durchaus da auch so ein bisschen noch ein Fragezeichen sind.
00:03:45
Speaker
Also was ist denn jetzt eigentlich so anders da dran an dem regenerativen Ansatz?
00:03:52
Speaker
Und heißt das jetzt, die Nachhaltigkeit, die können wir jetzt mal vergessen.
00:03:56
Speaker
Ja, es war schön, dass wir die gemacht haben, so lange, lange Zeit und viele Jahrzehnte haben wir uns damit befasst.
00:04:02
Speaker
Und leider muss man ja sagen, aktuell wird ja auch viel zurückgefahren, zumindest regulatorisch, politisch.
00:04:10
Speaker
weht da gerade so ein bisschen ein anderer Wind und dann fragt man sich natürlich sicherlich als Akteur, Akteurin in dem Umfeld, in den Organisationen, in den Unternehmen, wie gehen wir denn jetzt eigentlich weiter mit all dem, was wir da erarbeitet haben in der Nachhaltigkeit, die wir ja dann jetzt doch anscheinend irgendwie weiterdenken sollen oder müssen, um die dringendsten Fragen zu beantworten und ja, da schauen wir heute einfach mal gemeinsam drauf.
00:04:42
Speaker
Ich finde es ja ganz spannend, weil wir haben das Thema ja nicht ganz ohne Grund gewählt.

Regenerativer Tourismus: Buzzword oder echte Evolution?

00:04:47
Speaker
Du hast ja gerade, glaube ich, auch die Möglichkeit, an einem Projekt teilzunehmen.
00:04:50
Speaker
Und zu dem Thema bist du heute tatsächlich die Expertin, weil ich habe natürlich mit diesem Begriff mich auch beschäftigt, aber ich glaube, bei weitem nicht so intensiv wie du.
00:05:00
Speaker
Mir ist dieser Begriff des regenerativen Tourismus natürlich das ein oder andere Mal untergekommen und ich glaube, die ersten Male habe ich mich auch gefragt, ist es ein neues Buzzword oder trifft es im Grunde genommen auch das, was wir seit einiger Zeit auch als Blue Ecology oder als Eco Transition, als Transformation beschreiben.
00:05:18
Speaker
Und das würde mich tatsächlich auch interessieren, wenn wir das heute in unserem Gespräch so ein bisschen differenzieren.
00:05:23
Speaker
Also du sagst, das ist gerade Nachhaltigkeit, hat es ausgedient.
00:05:27
Speaker
Wenn du von regenerativ besprichst, ist es dann nur die ökologische Nachhaltigkeit, hat es auch einen sozialen Aspekt.
00:05:32
Speaker
Also das fände ich nochmal echt ganz spannend, auch dann zu gucken, um am Ende tatsächlich auch zu festzustellen oder zu
00:05:38
Speaker
zu überlegen, ist es tatsächlich unser Zukunftsansatz, auch jetzt auch nochmal aus unserer speziellen Perspektive des Tourismus, der Destinationen, der Entwicklung von Räumen.
00:05:49
Speaker
Also insofern bin ich sehr froh, dass du dieses Thema heute auch mitgebracht hast.
00:05:54
Speaker
Gerne, gerne.
00:05:55
Speaker
Ich dachte, das ist doch prädestiniert für all die Dinge, die wir hier auch schon besprochen haben und sicherlich auch weiter besprechen werden.
00:06:01
Speaker
Und wie gesagt, du hattest es netterweise erwähnt, ich darf ja gerade mit an einem Buch schreiben zu diesem Thema.
00:06:07
Speaker
wo es genau um diesen Übergang geht, wo einerseits nochmal beleuchtet werden soll, wo kommen wir denn her und warum ist das regenerative Denken und ich nehme schon mal vorne weg, es gibt sozusagen
00:06:24
Speaker
Ich sage mal, wie immer verschiedene Aspekte des Ganzen.
00:06:28
Speaker
Es gibt nicht das eine Modell, was da so existiert, sondern ich glaube, da kommen viele Gedanken, viele Dinge, die letztendlich auch schon zum Teil in der Nachhaltigkeit erarbeitet wurden, also im Nachhaltigkeitsdenken, im nachhaltigen
00:06:45
Speaker
in den nachhaltigen Modellen, die kommen da zusammen und werden letztendlich weiter auch gedacht beziehungsweise schon auch nochmal in eine andere Richtung gedacht.

Begrenzungen traditioneller Nachhaltigkeitsmodelle

00:06:55
Speaker
Und das wird in diesem Buch dargestellt und wie gesagt, ich durfte damit als Co-Autorin gerade den Unterschied zwischen Nachhaltigkeit und Regenerativ beleuchten.
00:07:07
Speaker
um das noch mal ein bisschen einzuleiten hier.
00:07:10
Speaker
Und ich würde gerne einfach mal anfangen und zuallererst mal sagen, also die Nachhaltigkeit hat sich nicht erledigt.
00:07:19
Speaker
Das schon mal als Statement.
00:07:21
Speaker
Ah, das habe ich mir schon gedacht.
00:07:26
Speaker
Ich finde das ganz wichtig.
00:07:27
Speaker
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich stößt das ein bisschen auf, wenn dann quasi wieder so ein neuer Begriff kommt oder viele neu.
00:07:37
Speaker
Und der wird dann über alles drüber gesetzt und taucht dann in jeder Veranstaltung auf.
00:07:44
Speaker
Und dann ist alles, was davor war, irgendwie augenscheinlich gar nicht mehr so relevant.
00:07:50
Speaker
Und das würde ich gerne vermeiden wollen heute auch hier bei uns im Podcast.
00:07:53
Speaker
Und das stellen wir auch dar.
00:07:56
Speaker
dass letztendlich die Nachhaltigkeit schon ein Fundament gelegt hat.
00:08:01
Speaker
Also das nachhaltige Denken mit allem, was sich da über die letzten Jahrzehnte entwickelt hat, hat sicherlich den Weg geebnet, um jetzt sozusagen auch auf diese regenerative Stufe kommen zu können, um letztendlich auch weiterzudenken.
00:08:16
Speaker
Weil erst mal der Fakt überhaupt, dass man sich, ich sag mal, mit der Umwelt beschäftigt, mit den sozialen Aspekten beschäftigt
00:08:25
Speaker
Und daraus resultieren dauernd auch ökonomische Aspekte.
00:08:29
Speaker
Das ist ja schon erst mal ein Gewinn, sage ich mal.
00:08:33
Speaker
Also wenn man das auch gerade auf Unternehmen sieht, dass man da überhaupt vorangegangen ist und diese Perspektive mal eingenommen hat, das ist ja schon mal ein großer Pluspunkt.
00:08:44
Speaker
Und auch wenn, und da ist so ein bisschen das Aber, sage ich mal, drin, natürlich die Nachhaltigkeitsperspektive ihre Grenzen hat.
00:08:54
Speaker
Also auch in der Denkweise und dann natürlich auch so ein bisschen im Handeln.
00:08:58
Speaker
Und ich finde, ich weiß nicht, wie es dir geht, man muss sagen, leider ganz schön ist das jetzt zu sehen an der Regulatorik.
00:09:10
Speaker
Weil da wurde etwas geschaffen im großen Stil, um das Thema Nachhaltigkeit mit all den Aspekten, die da drinstecken, in großer Breite auszurollen.
00:09:25
Speaker
Natürlich sehr funktional.
00:09:28
Speaker
teilweise auch sehr theoretisch, aber klar, du musst ja so eine Sachen dann auch in einen gewissen Rahmen gießen und viele Unternehmen, mal die ausgenommen, die vielleicht schon vor 30 Jahren begonnen haben und das hatten wir auch schon mal besprochen, sehr intrinsisch das Thema auch als ihr Geschäftskern verstehen, aber viele Unternehmen, bei denen das nicht so war, für die ist das jetzt so
00:09:54
Speaker
als Add-on dazu gekommen.
00:09:57
Speaker
Und so wurde es dann mehrheitlich auch behandelt.
00:10:00
Speaker
Also schon auch sehr theoretisch, sehr in der Brille, okay, was habe ich denn jetzt zu tun?
00:10:06
Speaker
Wo sind für mich vielleicht Möglichkeiten,
00:10:11
Speaker
ökologischer sozusagen zu handeln, wo sind für mich die sozialen Hebel, sag ich mal, und was resultiert letztendlich auch ökonomisch daraus.
00:10:21
Speaker
Also auch so eine sehr funktionale Sicht.
00:10:23
Speaker
Und das ist erst mal gar nicht irgendwie, ich will das gar nicht werten,
00:10:27
Speaker
Aber das beschreibt es halt schön, wo mehrheitlich die Nachhaltigkeit dann auch geblieben ist.
00:10:33
Speaker
In der Denke.
00:10:35
Speaker
Ja.
00:10:35
Speaker
Und ich würde vielleicht ergänzen, dass es tatsächlich nicht in das System integriert wurde.
00:10:39
Speaker
Also in das systemische Denken wurde es in den Organisationen und Unternehmen nicht integriert.
00:10:44
Speaker
Also es ist tatsächlich so, wie du auch sagtest, ein Add-on geblieben.
00:10:47
Speaker
Und dadurch ist natürlich sozusagen das Ganze auch nicht in den ganzen Strukturen mit implementiert.
00:10:52
Speaker
Es kommt, wie du sagst, von außen auf und es ist nicht Teil des gesamten visionären Denkens, vielleicht der Unternehmens- und Organisationsstruktur.
00:11:01
Speaker
sondern wird wie ein externer Faktor behandelt, der jetzt mitgemacht werden muss.
00:11:05
Speaker
Und tatsächlich, das glaube ich, ist sicherlich auch die Problematik daran, warum es dann vielleicht auch nicht funktioniert oder nicht im Grunde genommen auch auf Ablehnung stößt.
00:11:15
Speaker
Weil eben dieses komplexe Denken und auch zirkuläre Denken ja auch irgendwie fehlt.

Systemisches Denken im regenerativen Ansatz

00:11:22
Speaker
Total.
00:11:23
Speaker
Und weil es, glaube ich, auch natürlich teilweise auch in dem gewissen Zeithorizont ist, zum Beispiel auch nicht geschafft hat, durchaus auch alle Menschen in der Denkhaltung mitzunehmen.
00:11:34
Speaker
Also das ist, glaube ich, auch leider eine logische Konsequenz, so ein bisschen.
00:11:40
Speaker
Daher...
00:11:42
Speaker
Ist dieses Thema schon noch sehr in diesem Spannungsraum aus, ja, müssen wir irgendwie machen oder verschafft uns schon vielleicht auch einen Wettbewerbsvorteil in gewisser Weise, aber ist letztendlich auch Arbeit, ist etwas zusätzlich, da hat man dann jemand eingestellt, da geht es dann darum auch, ich sage mal so ein bisschen die verschiedenen Abteilungen und
00:12:03
Speaker
Wertschöpfungsketten durchzuexerzieren.
00:12:07
Speaker
Und dann schauen wir mal, ich überspitze jetzt mal, wo wir am Ende landen.
00:12:12
Speaker
Und da fehlt natürlich, logischerweise, fehlt da natürlich, wie du sagst, teilweise eine Motivation.
00:12:21
Speaker
Und dann wird es teilweise auch so ein bisschen als das wahrgenommen, wie es auch oft geschrieben wird.
00:12:27
Speaker
Wir machen vielleicht ein bisschen weniger davon und reduzieren hier ein bisschen.
00:12:33
Speaker
und versuchen uns da so ein bisschen einzuordnen und wir verstehen es aber tatsächlich nicht als Zukunftsmodell für das Geschäft selbst oder für die Organisation selbst.
00:12:48
Speaker
Daher kommt dieser Satz, Sustainability ist so ein bisschen auf dieser Ebene, do less harm, also wir machen ein bisschen weniger Schlimmes
00:12:57
Speaker
Ja, aber auch nicht mehr.
00:13:00
Speaker
Das ist tatsächlich so das, was man so ein bisschen dann auch unterscheidet zwischen dem, wie viel hinterlasse ich an Schaden und was bringe ich eigentlich sozusagen an Mehrwert auch mit.
00:13:07
Speaker
Also wir haben ja diesen Unterschied zwischen ökologischem Fußabdruck und ökologischem Handabdruck oder überhaupt dem Handabdruck.
00:13:13
Speaker
Und da würde ich sagen, wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, zielt im Grunde genommen dann auch dieser regenerative Ansatz rein, dass man sagt, ich habe nicht diese Schadensbegrenzung und nicht diesen Negativ, das Defizitäre im Blick, sondern was kann ich tatsächlich auch an vielleicht Positiven mitbewirken.
00:13:30
Speaker
Verstehe ich das so richtig?
00:13:33
Speaker
Ja, das ist auf jeden Fall ein ganz wichtiger Aspekt.
00:13:37
Speaker
Und ich glaube, was aber tatsächlich so nach der Behandlung aus dem Thema und der Draufschau und auch Gesprächen, was glaube ich von vornherein ein anderes Losrennen oder ein anderes Losgehen, von Rennen will ich ja gar nicht sprechen, ist, dass es erst mal voraussetzt, dass man schon eine andere Denke einnimmt.
00:14:08
Speaker
Ich weiß nicht, ob wir es verpasst haben bei dem Thema Nachhaltigkeit, aber was gefühlt bei dem Thema Nachhaltigkeit eher eine untergeordnete Rolle gespielt hat in den letzten Jahren.
00:14:21
Speaker
nochmal erwähnt, dieses sehr funktional betrachtende oder dieses sehr auf das Bestehende schauende und zu sagen, okay, wo können wir denn da ökologisch besser sein, sozialer besser sein und ökonomisch vielleicht auch einen anderen Mehrwert schaffen oder eine andere Wertschöpfung schaffen.
00:14:39
Speaker
Und beim Regenerativen fängt es schon mal damit an, dass wir eine ganz andere Haltung beziehungsweise einen ganz anderen Blick einnehmen im Sinne von,
00:14:50
Speaker
welchen Teil nehmen wir denn im System ein?
00:14:54
Speaker
Also Beispiel, ich bin in einem Hotel, in einer Destination, in einem Standort und ich betrachte mich jetzt nicht rein aus dieser betrieblichen Perspektive, sondern ich betrachte mich wirklich als Akteur, als Teilhabende, als Nutzer auch dieses Lebensraums.
00:15:12
Speaker
Und damit, glaube ich, denkt man schon mal ganz anders.
00:15:17
Speaker
Weißt du, dieser Ausgangspunkt ist einfach ein ganz anderer und das ist, glaube ich, schon mal so eine Grundvoraussetzung, das haben wir da auch beschrieben, auch diesen, wie man immer so schön sagt, das Mindset, diesen Shift, also dieses Wandeln der Perspektive des Mindsets, die ist, glaube ich, wirklich sehr wichtig, weil insofern du dann wirklich erstmal auch so ein bisschen eine andere Betrachtungsweise annimmst und dich auch anders siehst als Teil von etwas,
00:15:46
Speaker
Dann bist du auch in der Lage, letztendlich auch anders weiterzugehen und durchaus diese Dinge dann auch vielleicht anders zu kommunizieren und so weiter.
00:15:56
Speaker
Da können wir gleich nochmal drauf zu sprechen kommen.
00:15:58
Speaker
Aber das wäre für mich so ein bisschen der Ausgangspunkt.
00:16:03
Speaker
Ich ziehe jetzt mal so ein bisschen die Vergleiche zum Future Project.
00:16:06
Speaker
Die arbeiten ja viel mit diesen Transformationen und eines nennt sich eben auch diese Eco-Transition und ich sehe da tatsächlich eben auch diese Parallelen, wenn es einen auch vielleicht dann eher so aus einer gesellschaftlichen Perspektive betrachtet ist.
00:16:17
Speaker
Aber wir haben da einfach diese Veränderung zu einem früheren Denken, kann man ja auch sehen.
00:16:21
Speaker
Also wenn ich jetzt auch mal an diese klassische grüne Denken von früher, sag ich mal, erinnere.
00:16:29
Speaker
wo es tatsächlich so der Mensch als Feind der Natur, der Mensch als Feind von allem, aber auch Technikfeindlichkeit, wo letztendlich sozusagen eine sehr starke Problemorientierung war, sage ich jetzt mal, und man versucht im Grunde genommen,
00:16:44
Speaker
Und ich meine, da sind Teile davon durchaus auch wahr und durchaus auch noch heute legitim, wenn wir sagen, wir müssen uns reduzieren in manchen Punkten.
00:16:51
Speaker
Aber es ging vor allem weniger um diesen Gedanken, ich bin Teil des Ganzen, ich bin Teil der Natur, ich bin Teil des sterbenden Waldes, ich bin Teil von allem.
00:16:58
Speaker
Und ich habe im Grunde genommen diese Handlungsoption, auch Lösungen zu finden.
00:17:02
Speaker
Und da muss ich einfach gucken, wie kann ich mich an diese Situation adaptieren, statt sozusagen vielleicht 100, 200, 300, 400 Jahre zurückzuwollen, was natürlich heutzutage einfach gar nicht mehr möglich ist.
00:17:13
Speaker
Also hier sehe ich tatsächlich auch so, wenn ich das richtig verstehe, in diesem regenerativen Ansatz eher so diesen Blick einer Zukunftsorientiertheit, einer Veränderungsbereitschaft, eines systemischen Denkens statt sozusagen einem getrennten Denkens und diesem Add-on-Denkens.
00:17:30
Speaker
Also korrigiere mich, wenn ich da falsch bin.
00:17:34
Speaker
Absolut.
00:17:35
Speaker
Also ich glaube, das ist einer der Kernaspekte, würde ich mal sagen.
00:17:40
Speaker
Und die
00:17:41
Speaker
Dann gibt es da letztendlich auch derzeit so ein bisschen, ich sage mal, unterschiedliche Ausprägungen.
00:17:48
Speaker
Oder ich sage mal, auch wieder so ein bisschen unterschiedliche Begrifflichkeiten.
00:17:51
Speaker
Und was wir jetzt als Beispiel da auch geliefert haben, also wir haben einerseits mal auch so ein bisschen die Hotellerie betrachtet im Detail.
00:17:59
Speaker
Und wir haben auch die Destinationsobene betrachtet.
00:18:02
Speaker
Und das Destination gilt natürlich für größere Länder, für Städte, für Regionen.
00:18:11
Speaker
Und ich glaube, verschiedene Dinge oder Ansätze hat man sicherlich auch schon gehört, so Place-Based-Ansatz, Living-Space-Ansatz, all diese Dinge.
00:18:22
Speaker
Oder wir haben auch hier schon drüber gesprochen oder das ist auch in unserer Praxis, arbeiten wir ja mit dem Ansatz des Lebensraums.
00:18:29
Speaker
Und ich glaube, das auch so ein bisschen zu verstehen, dass es gibt jetzt, wie gesagt, schon nicht dieses eine Modell,
00:18:40
Speaker
Aber was dem allen letztendlich so ein bisschen innewohnt ist, ist wirklich dieses Verständnis von einem größeren Ganzen.
00:18:47
Speaker
Und das klingt jetzt vielleicht ein bisschen esoterisch, aber ist es letztendlich nicht.
00:18:54
Speaker
In dem Sinne, je nachdem, wer man ist, wenn man, wie gesagt, von dieser Perspektive

Integration regenerativer Praktiken in Destinationen

00:19:01
Speaker
aus denkt.
00:19:01
Speaker
Und das ist der große Unterschied.
00:19:03
Speaker
Und wenn man jetzt mal auch einfach die Entwicklung des Destinationsmanagement nimmt,
00:19:09
Speaker
und die Entwicklung hin jetzt auch zu einer Lebensraumorganisation, dann wird das sehr, sehr, sehr, sehr deutlich, finde ich, was das genau bedeuten kann und was daraus folgt letztendlich oder folgen müsste.
00:19:24
Speaker
Und das ist, glaube ich, ganz schön.
00:19:25
Speaker
Also da können wir ja gleich noch mal ein bisschen drauf eingehen, weil ich glaube, dass viele natürlich fragen, ja, okay, wie sieht das denn jetzt genau aus?
00:19:33
Speaker
Dann haben
00:19:33
Speaker
Das ist wirklich aus meiner Frage.
00:19:35
Speaker
Du hattest gerade gesagt, ihr habt es auch anhand von ein paar Beispielen untersucht.
00:19:39
Speaker
Also was würdest du sagen, ich kann es nur ein Beispiel oder auch wenn du jetzt den Namen nicht nennen mag, vielleicht abstrakt sozusagen, dass man eine Vorstellung bekommt.
00:19:45
Speaker
Wo hat sich vielleicht auch entweder aus einem regenerativen Gedanken heraus etwas gebildet oder wo gab es vielleicht auch diese Transformation innerhalb eines Unternehmens, einer Organisation oder auch einer Destination?
00:19:56
Speaker
Hast du da Beispiele?
00:19:58
Speaker
Ja, also bei Destination kann man sagen, sieht man es schön, wenn man zuallererst aus dieser Marketingdenke rauskommt.
00:20:12
Speaker
Da wären wir aber wieder beim Eigenverständnis.
00:20:15
Speaker
Und wieder beim Ausgangspunkt, also im Sinne zu verstehen, wir sind Teil hier auch dieses Lebensraums, wir nutzen ihn ja auch mit, wir sorgen dafür, dass Menschen kommen, ihn besuchen.
00:20:27
Speaker
Also ist es letztendlich so ein bisschen auch in unserer Verantwortung, ihn mit zu schützen, zu gestalten, positiv auch in die Zukunft zu bringen und zu schauen, was tut gut, was tut vielleicht weniger gut.
00:20:42
Speaker
Und das sieht man schön, die sich da letztendlich in so einer Transformation befinden, heißen zum Beispiel durchaus gar nicht mehr Destinations-Marketing-Organisationen oder haben gar kein Marketing mehr im Titel, ja.
00:20:59
Speaker
Sie sind durchaus auch eher in eine Kooperation gegangen, mit zum Beispiel Regionalentwicklung, haben sich zusammengeschlossen mit Akteuren, die ja auch schon vor Ort sind, um da auch Synergien zu heben, um auch andere Dinge tun zu können, sage ich mal.
00:21:20
Speaker
Und das hat bedingt oft, dass man aber vorher tatsächlich auch schon kooperiert hat, gut kooperiert hat mit diesen Partnern.
00:21:28
Speaker
Und das ist, glaube ich, auch einer der Hauptaspekte oder sehr essentiell für einen regenerativen Ansatz ist dieser Kooperationswille.
00:21:39
Speaker
Auch wieder im Sinne des ganzheitlichen Denkens, sagen wir sind ein Teil und da gibt es ganz viele andere.
00:21:47
Speaker
Umso besser wir mit denen kooperieren, umso besser sind wir sozusagen gesamtheitlich und nützen oder beziehungsweise generieren auch einen positiven Impact für, ich sage ja mal in dem Fall jetzt für einen Standort.
00:22:03
Speaker
Und da gab es dann oft immer Kooperationen schon davor, die dann dazu geführt haben, dass man sich zusammengeschlossen hat.
00:22:10
Speaker
und zum Beispiel jetzt eigentlich auf einer Ebene von einer Regionalentwicklung arbeitet, wo Tourismus, wie gesagt, gar nicht mehr im Titel aufpoppt, explizit, heißt aber natürlich nicht, dass er nicht stattfindet, um Gottes Willen.
00:22:23
Speaker
Aber man übernimmt, wie gesagt, andere Aufgaben, zusätzliche Aufgaben beziehungsweise Aufgaben mit den Partnern und hat dadurch auch einen ganz anderen Zugang,
00:22:35
Speaker
zu dem Lebensraum, zu dem System, sage ich mal, und dann natürlich auch eine andere Möglichkeit, wirklich auch regenerativ zu agieren.
00:22:45
Speaker
Ja, ich denke, das ist tatsächlich ein ganz wesentlicher Punkt, auf den wir auch immer wieder kommen, diese Synergien und Kooperationen im Bereich Destinationsentwicklung, im Bereich touristischer Entwicklung, im Bereich eben auch Sicherung von Lebensqualität vor Ort, das ist eine
00:23:02
Speaker
ein Ort im Grunde genommen auch in den nächsten 50 Jahren noch attraktiv bleibt.
00:23:08
Speaker
Also ich denke, das ist immer so ganz essentiell, diese Zukunftsperspektive da eben auch einzunehmen.
00:23:12
Speaker
Mich würde aber natürlich interessieren, also ich kenne das, dass nicht immer alle Touristiker gerade in einem Ort an einem Strang ziehen.
00:23:22
Speaker
Wenn sozusagen in einer Destination diese Entwicklung stattfindet, gerade wenn die Tourismus-Marketing-Organisation sich vielleicht anders formiert und auch sozusagen größer denkt, nicht mehr nur tatsächlich den Tourismus vielleicht auch vermarktet, weißt du, wie die Reaktion ist?
00:23:37
Speaker
Wie nimmt man vielleicht diese Menschen auch die Akteure, die Stakeholder mit, die zum Beispiel ein Hotel haben, die vielleicht aber auch irgendwie...
00:23:43
Speaker
die ein astronomisches Angebot haben, also die tatsächlich dafür sorgen, dass eben auch eine Destination zu einer touristischen Destination sich entwickeln kann.
00:23:53
Speaker
Gibt es da bereits irgendwelche Ideen oder hast du da Beispiele?
00:23:57
Speaker
Ja, also ich glaube, ich fange wieder an.
00:24:00
Speaker
Also erstmal ist es wichtig, dass dieses gemeinsame Verständnis tatsächlich da ist, zumindest ansatzweise.
00:24:06
Speaker
Und ich glaube, da ist durchaus immer noch Luft nach oben.
00:24:12
Speaker
Also wir können ja gleich nochmal auf eine Betriebsebene kommen.
00:24:15
Speaker
Wenn ich das für meinen Betrieb entscheide, habe ich dann natürlich einen anderen Handlungsspielraum.
00:24:18
Speaker
Aber als Gesamtlebensraum gesehen Standort
00:24:24
Speaker
Das ist so ein bisschen, glaube ich, auch ein Appell, den wir so ein bisschen da auch versucht haben, dann rauszuarbeiten.
00:24:35
Speaker
Wir wissen ganz viel und wir wissen um diese Herausforderung und wir wissen natürlich auch um die verschiedenen Anspruchsgruppen.
00:24:46
Speaker
die es da gibt.
00:24:48
Speaker
Und wir haben auch ganz viel Wissen.
00:24:51
Speaker
Aber am Ende des Tages braucht es wirklich auch dieses veränderte Selbstverständnis.
00:24:56
Speaker
Und das ist vielleicht die größte Stufe, die man tun muss, wenn man jetzt mal die beiden Denkweisen und dann auch im Sinne von Modell gedacht nebeneinander setzt.
00:25:12
Speaker
Also Nachhaltigkeit und Regenerativ.
00:25:14
Speaker
Also bei Nachhaltigkeit hat es schon auch eine Veränderung erfordert.
00:25:19
Speaker
Aber die konnte man oder kann man tatsächlich ja so ein bisschen in gewisser Weise auf Bestehendes aufsetzen.
00:25:27
Speaker
Bei dem regenerativen Ansatz, bei der regenerativen Denkweise braucht es wirklich tatsächlich diesen Shift.
00:25:36
Speaker
Ein anderes, also ein Paradigmen-Schiff im Sinne von, wir haben auch, wir sehen uns als etwas Neues oder durchaus als, wie gesagt, Teil eines Ganzen.
00:25:50
Speaker
Und aus dieser Position heraus,
00:25:53
Speaker
schaffen wir es dann auch, andere mitzuziehen und andere mit ins Boot zu holen.
00:25:58
Speaker
Das ist genau der Punkt, weil wenn ich mich, ich sage das mal ganz oft, in Runden hinsetze und ich sage, ich überspitze ja immer ein bisschen und sage, ja, wir machen was jetzt.
00:26:11
Speaker
Und wir haben jetzt, ich sage jetzt mal, wir haben uns ein neues Produkt ausgedacht und das vermarkten wir jetzt einfach.
00:26:18
Speaker
Und das bringt, und das tut euch gut und das tut dem gut und dem gut.
00:26:23
Speaker
dann logischerweise kommt das bei einigen gut an, bei anderen nicht, die natürlich unterschiedliche Interessen haben und unterschiedliche Wünsche.
00:26:31
Speaker
Aber wenn man sich an den Tisch setzt und erst mal sagt, okay, wir sind alle Teil hier, dieses Ganzen.
00:26:37
Speaker
Und wir haben ja eigentlich alle das gleiche Interesse, nämlich wie du vorhin sagtest, dass dieser Ort auch in 50 Jahren noch besuchbar ist.
00:26:47
Speaker
Und dass dieser Ort auch in 50 Jahren noch lebenswert ist für die, die ja auch schon ganz lange leben und weiterhin leben werden und wollen vielleicht hoffentlich.
00:26:57
Speaker
Also all diese Dinge, letztendlich wollen das ja ganz viele.
00:27:02
Speaker
Und da ist immer die Frage, wie geht man sozusagen dann in so eine Erarbeitung, in so einen gemeinsamen Weg rein?

Umsetzung regenerativer Praktiken im Tourismus

00:27:10
Speaker
Und ich glaube, da, wie gesagt, ebnet der regenerative Ansatz, die regenerative Sichtweise auch eine grundsätzlich andere Kooperationsform, Kommunikationsform, die man einnehmen könnte.
00:27:26
Speaker
Ja.
00:27:26
Speaker
Du hast ja auch was gesagt.
00:27:30
Speaker
Diese Beispiele von Destinationen, ich meine, man liest es ja auch, wo man dann manchmal eben auch sieht, das ist ein regenerativer Tourismus oder eine regenerative Destination, die sich auch als Sotius vermarktet.
00:27:41
Speaker
Mich würde jetzt noch mal interessieren, du hattest gerade gesagt, natürlich gibt es auch Einzelakteure, die diesen Ansatz fahren.
00:27:46
Speaker
Was passiert da sozusagen?
00:27:47
Speaker
Also wie kann ich das im Grunde genommen auch vielleicht implementieren, wenn ich einen
00:27:52
Speaker
Ein Einzelkämpfer, Einzelkämpferin bin in diesem Feld und trotzdem, also was braucht es, gerade wenn vielleicht auch eine Organisation oder ein Unternehmen nicht von sich aus bereits in der Vision diese Idee drin hat?
00:28:07
Speaker
Ja, da sprichst du einen wichtigen Punkt an.
00:28:11
Speaker
Also was wir auch so ein bisschen gesehen haben, das muss man einfach ehrlich sagen, dass es für die, die, ich sag mal, salopp später auf den Zug aufspringen, schwieriger ist, herausfordernder ist, als die, die, die, die
00:28:25
Speaker
Wir haben es schon oft erwähnt, die, wie gesagt, vor 30 Jahren damit schon begonnen haben und das einfach auch als Selbstverständnis haben.
00:28:34
Speaker
Das muss man einfach so sagen.
00:28:37
Speaker
Und das heißt nicht, dass es unmöglich ist, um Gottes Willen.
00:28:41
Speaker
Und auch an dieser Stelle gesagt, wie auch ganz oft bei dem Thema Nachhaltigkeit, das ist ja kein abschließender Prozess.
00:28:48
Speaker
Das ist eine Transformation, die dauert Jahre durchaus.
00:28:54
Speaker
Also die Erwartungshaltung, ich sag jetzt mal, glaube ich auch, die würde ich jetzt hier mal ganz frech nehmen wollen, die Erwartungshaltung, ich sag jetzt mal, in einem Jahr regenerativ zu werden, ich sag jetzt mal wirklich von A bis Z, die halte ich völlig für utopisch.
00:29:12
Speaker
Ja, also das ist einfach und ich glaube, da sollten wir uns auch viel mehr wieder Spielraum lassen, die Dinge zu entwickeln.
00:29:22
Speaker
Ich glaube, was wichtig ist und ich gehe wieder auf diese Kooperationsgedanken und ich glaube, das ist schon zu sehen.
00:29:29
Speaker
Die, die sich, wie gesagt, als Teile verstehen und auch im Sinne von, okay, mit wem kooperiere ich denn vor Ort?
00:29:40
Speaker
Wer sozusagen, also wem kann ich unterstützen?
00:29:43
Speaker
Wer kann mich unterstützen?
00:29:46
Speaker
Wie macht es insgesamt mein...
00:29:49
Speaker
Produkt, aber auch mein Tun besser.
00:29:51
Speaker
Wie schafft es auch für die, die durch Leben einen Benefit?
00:29:56
Speaker
All diese Dinge.
00:29:57
Speaker
Also die so an dieses Thema rangehen, die sind oft dann auch tatsächlich, also sehen auch den Mehrwert und sehen auch, ich würde mal sagen, in einer Art vielleicht eher einen Erfolg oder kriegen etwas zurück.
00:30:13
Speaker
Was ja auch so ein bisschen eigentlich logisch ist, weil wir sehen das ja ganz oft im Sinne von gerade Kooperationen, Partnerschaften, dass sich da viele Dinge ja befruchten.
00:30:25
Speaker
Und das ist sehr wertvoll und wird auch als sehr wertvoll gesehen.
00:30:29
Speaker
Und ich glaube, das ist gerade für Betriebe,
00:30:33
Speaker
jedoch auch noch mal eine andere Perspektive, sich nicht sozusagen als abgeschlossene Einheit zu sehen.
00:30:38
Speaker
Und ich bin jetzt hier dieses Hotel.
00:30:40
Speaker
Also ich glaube tatsächlich im Tourismus ist da die Denkweise durchaus auch schon weiter, würde ich jetzt vielleicht mal sagen, als in anderen Branchen, weil man ja schon auch versteht, dass man als Hotelier zum Beispiel natürlich sehr, sehr stark von dem Ort profitiert.
00:30:56
Speaker
Also die Leute kommen ja sicherlich auch
00:30:59
Speaker
zum großen Teil, wegen den Annehmlichkeiten vor Ort, also außerhalb des Hotels.
00:31:05
Speaker
Aber dennoch ist es, weißt du, einfach so ganz kurz noch, auch in der Zieldenke.
00:31:12
Speaker
Ist es wirklich wieder eine andere Sichtweise und insofern weg von ich habe hoffentlich einfach ein volles Haus, Punkt, zu hin,
00:31:28
Speaker
Ich bin Teil hier dieses Standortes.
00:31:30
Speaker
Ich habe natürlich Gäste, aber ich schaue auch darauf, wann und wie die kommen, was können die hier erleben, was stelle ich sozusagen auch mit in die Auslage, wie mache ich das, wen integriere ich, wer arbeitet hier bei mir vor Ort, wie in gewisser Weise gebe ich auch zurück oder kann auch zurückgeben oder beteilige mich auch an einer
00:31:55
Speaker
an einer Entwicklung oder ich sag mal an einer, ich sag mal überhaupt an einer regenerativen Vision für den Raum, also für den Ort.
00:32:07
Speaker
Also das sind ja dann schon noch so mal ein paar andere Fragestellungen, als es vielleicht oft jetzt mal noch so der Fall ist.
00:32:14
Speaker
Ja.
00:32:16
Speaker
Lass mich trotzdem nochmal zwei Schritte zurückgehen oder einen Schritt zurückgehen.
00:32:20
Speaker
Du hattest es am Anfang auch gesagt und ich stimme dir zu, wir haben sozusagen dieses Thema der alten Nachhaltigkeit in unsere Köpfen, dieser Add-on, viel mit Regulatorien und gleichzeitig frage ich mich, braucht es tatsächlich einen neuen Begriff oder ist der regenerative Ansatz nicht tatsächlich ein Teil der Nachhaltigkeit?
00:32:43
Speaker
Also ich sage mal, ich hätte vielleicht vor einiger Zeit noch gesagt, es braucht keinen neuen Begriff.
00:32:49
Speaker
Jetzt würde ich das durchaus ein bisschen anders beantworten.
00:32:54
Speaker
Da zumindest, wenn man sich mit Nachhaltigkeit beschäftigt und wenn man, ich sage mal, alles konsumieren würde, was da draußen dazu existiert, an Leitfäden und an Büchern und an Modellen und die SDGs und was weiß ich, was es alles gibt, dann glaube ich,
00:33:18
Speaker
fehlen schon so diese genannten Aspekte in ihrer Deutlichkeit.
00:33:25
Speaker
Also im Sinne von, das ist eigentlich ein ganz, ganz wichtiger Teil, damit tatsächlich auch so eine Art Transformation passiert.
00:33:37
Speaker
Also so ein, ich sag mal, so ein Status Quo oder eine Wahrnehmung auch, okay,
00:33:46
Speaker
Wir haben nicht nur weniger Schlechtes getan, sondern wir sind jetzt tatsächlich auch, wir nehmen uns als andere Einheit wahr im Gesamtsystem.
00:34:01
Speaker
Also das glaube ich tatsächlich vermittelt der Nachhaltigkeitsansatz,
00:34:07
Speaker
Nur bedingt, beziehungsweise würde man vielleicht drauf kommen, und das sehen wir auch, weil du vorhin gefragt hast nach der Hotellerie, die, die sich da tatsächlich, also vor 30 Jahren mit Nachhaltigkeit angefangen haben, die sind da jetzt schon, die sind automatisch oder automatisch?
00:34:22
Speaker
Automatisch klingt auch gut.
00:34:24
Speaker
Aber die sind tatsächlich durch dieses jahrelange Weiterentwickeln, sind die tatsächlich auch in eine regenerative Denke gekommen.
00:34:33
Speaker
Genau.
00:34:34
Speaker
Das wäre tatsächlich auch so der Angelegenheit meiner Frage gewesen.
00:34:37
Speaker
Also das heißt, ich kann mir vorstellen, dass viele Akteure, die tatsächlich Nachhaltigkeit schon lange leben oder auch implementiert haben, dass die natürlich sagen, Mensch, das machen wir doch schon seit Jahren oder das machen wir doch schon ganz

Tourismus als Treiber systemischen Wandels

00:34:48
Speaker
lange.
00:34:48
Speaker
Ja.
00:34:49
Speaker
Also dass tatsächlich da die Frage für mich ist, wie kann es sozusagen auch nicht nur nach außen, sondern auch nach innen gut kommuniziert werden, dass es dieses Weiterdenken ist, dass es tatsächlich auch ein Schritt weit von einer, vielleicht auch eine Antwort auf unsere aktuelle Situation ist, wo der Klimawandel und auch natürlich soziale
00:35:11
Speaker
Komponenten und auch ökonomische Komponenten uns stark, wir hatten letztes Mal darüber gesprochen, in Krisenstürzen.
00:35:17
Speaker
Also ist das im Grunde genommen die argumentative Schiene, dass man sagt, okay, wir haben heute eine neue Situation und um eine Transformation oder um eine Adaption an diese Situation, an diese Krisen zu, um das, dass das gelingen kann, brauchen wir stärker denn je ein systemisches Denken, brauchen wir stärker denn je ein
00:35:34
Speaker
ein kollaboratives Denken und ein Netzwerkdenken, weil einfach gesellschaftliche und auch größere, also auf Metaebene die Dinge sich verändert und verändert haben.
00:35:46
Speaker
Ja, also absolut.
00:35:49
Speaker
Also das ist letztendlich auch eine Argumentation des Ganzen, die sehr stark auch in der regenerativen Diskussion, sagen wir es mal so, immer wieder zu hören ist und die sicherlich auch greift.
00:36:03
Speaker
Das natürlich in der komplexen Welt mit mehreren gleichzeitigen Herausforderungen,
00:36:13
Speaker
brauchen wir systemischeres Denken.
00:36:15
Speaker
Also wir brauchen ganzheitlicheres Denken, wir brauchen vernetzteres Denken und wir brauchen auch einen stärkeren Bezug zu den Ressourcen, die wir nutzen.
00:36:26
Speaker
Also nicht nur im Sinne von, ich weiß, dass ich Ressourcen verbrauche, sondern tatsächlich auch eine Beschäftigung damit, was das letztendlich bedeutet.
00:36:37
Speaker
Und wie sich ein System verbraucht,
00:36:41
Speaker
ganz offen gesprochen, in 50 Jahren noch aufrechterhalten soll, wenn einige Ressourcen nicht mehr verfügbar sind.
00:36:50
Speaker
Also diese Kernfragen, genau, die versucht man natürlich mit dieser breiteren Denke,
00:36:58
Speaker
mit zu inkludieren und mit in die Überlegungen von vornherein reinzunehmen.
00:37:04
Speaker
Und sicherlich ist da die Nachhaltigkeitsdiskussion, wie wir sie jetzt die letzten Jahre geführt haben, nur teilweise dafür geeignet.
00:37:15
Speaker
Wobei, und das möchte ich ganz kurz sagen, an der Stelle noch,
00:37:22
Speaker
Wobei ich sage, wenn du mich fragst, auch nach der Begrifflichkeit, würde ich tatsächlich total überspitzt sagen, wir brauchen, also du könntest für mich, könntest du das auch einen zukunftsfähigen, einen zukunftsfähigen Ansatz für
00:37:40
Speaker
Für Wirtschaft oder für Handeln, für Konsumieren, also alles was, aber wir brauchen ja augenscheinlich oder ich weiß nicht, wie dir das geht, aber gefühlt brauchen wir immer einen Begriff, immer etwas, was wir diskutieren dürfen, was wir so ein bisschen, aber letztendlich.
00:38:01
Speaker
weil es tatsächlich manchmal ja wirklich innerhalb von neuen Situationen und von neuen Veränderungen oder von auch prognostisch erwartbaren Veränderungen eine Leere, eine Lücke zu füllen gibt, die sozusagen veränderte Handlungen und auch verändertes Denken mit inkludiert.
00:38:19
Speaker
Und dafür braucht es einfach eben neue Begriffe.
00:38:22
Speaker
Deswegen war das vielleicht auch so ein bisschen meine provokative Frage, ob wir sozusagen uns damit nicht ein neues Buzzword aufbauen,
00:38:28
Speaker
auf Stülpen, vielleicht auch aus Marketingperspektive, uns jetzt alle als regenerativ bezeichnen oder ob es tatsächlich etwas ist, was in sich geschlossen ist und eine Notwendigkeit ist der Transformation.
00:38:40
Speaker
Und da, wenn ich dich richtig verstanden habe und so war das auch mein vorheriger Blick darauf, ist das tatsächlich einfach eine Notwendigkeit, dass wir mit diesem Raum eine bisherige Lücke füllen, ein Weiterdenken füllen und dass tatsächlich vielleicht eher das Regenerative oder die Nachhaltigkeit ein Teil des regenerativen
00:38:57
Speaker
Ansatzes der Zukunft sein wird, also umgekehrt und nicht, also wie ich am Anfang gesagt habe, ist regeneratives Denken ein Ansatz innerhalb der Nachhaltigkeit, sondern Nachhaltigkeit ein Schlüssel vielleicht, um zu einem regenerativen Denken zu kommen.
00:39:12
Speaker
Ja, also ich glaube tatsächlich auch so, wie gesagt, was wir jetzt auch so ein bisschen gesehen haben in der Branche, bei den Gesprächen auch gehört haben, beziehungsweise was ich auch aus unseren Projekten mitnehmen kann, ist das, glaube ich, ja tatsächlich ein Fundament, um damit auch gut weiterzulaufen, weiterzulaufen.
00:39:33
Speaker
Was natürlich auch ein bisschen, ich sage mal, einfach höchstwahrscheinlich auch relativ klar ist.
00:39:39
Speaker
Also wenn du, ich sage mal, völlig out of the blue kommst, wo du in einem Unternehmen bist, dass tatsächlich...
00:39:49
Speaker
Ich sage es jetzt mal, gemeint hat sich die Jensenare, sich damit überhaupt nicht zu beschäftigen.
00:39:54
Speaker
Im Sinne von auch Umwelt, Sozial und all diesen Dingen.
00:39:58
Speaker
Und jetzt anfängst mit einem regenerativen Ansatz.
00:40:04
Speaker
Dann würde ich jetzt mal so sagen, wenn ich jetzt einfach so ein Haus betrachte, da fehlt dir ganz, ganz viel Fundament, damit du überhaupt...
00:40:12
Speaker
so ein Weiterdenken dann auch, ich sage mal, füttern kannst und ermöglichen kannst.
00:40:19
Speaker
Das hielt ich schon für eine starke Transformation, die da geschaffen werden müsste, die sicherlich nicht unmöglich ist, um Gottes Willen.
00:40:29
Speaker
Aber das sagen wir auch ganz klar und das finde ich auch wichtig, weil auch da, weißt du, bin ich immer oder
00:40:38
Speaker
Ich finde es immer schön, wenn wir da so ein bisschen vorsichtig sind, altes Wissen dann auch zu schnell abzulegen oder Dinge, die wir eigentlich hart erarbeitet haben, auch so im Verständnis.
00:40:46
Speaker
Und die ganzen Unternehmen, die sich damit jetzt jahrelang beschäftigt haben, erst mal nur in Anführungsstrichen mit der Nachhaltigkeit, jetzt zu sagen,
00:40:54
Speaker
Also regenerativ ist jetzt der neue Weg.
00:40:59
Speaker
Das ist glaube ich auch, dass man da einen Übergang schafft.
00:41:02
Speaker
Das wäre für mich tatsächlich auch so eine zentrale Frage jetzt nochmal an dich.
00:41:06
Speaker
Was braucht es aus deiner Perspektive an Bedingungen und auch an Situationen, dass tatsächlich auch
00:41:12
Speaker
egal auf welcher Ebene jetzt, der das Denken in diesem regenerativen Ansatz überhaupt erst mal starten oder fruchten kann, braucht es da eher eine politische Gegebenheit, braucht es tatsächlich eben auch aus der Destination heraus die Akteure, die vielleicht über Organisationen wie ehemalige Tourismus-Marketing-Organisationen oder auch über was auch immer dort für Institutionen eben verankert sind, die Raumgestaltung mitmachen.
00:41:38
Speaker
Oder ist es tatsächlich vielleicht auch eher der Einzelunternehmer, Einzelunternehmerin, die vorangeht und andere mitzieht?
00:41:43
Speaker
Also wo siehst du da am größten, größte Hebel, die in Bewegung gesetzt werden können?
00:41:50
Speaker
Also ich würde mal sagen, grundsätzlich brauchen wir alles, was du genannt hast, wenn ich mir was wünschen dürfte.
00:41:58
Speaker
Aber ich glaube, der größte Hebel liegt im Selbstverständnis und in der Selbsterkenntnis.
00:42:05
Speaker
Und wie meine ich das?
00:42:08
Speaker
Ich glaube tatsächlich, wenn wir jetzt mal auf den Tourismus schauen und ich sag mal, wir haben ja im Pals Fort Treffel, da haben wir ja hier auch viele Folgen gemacht 2020, die Vision der Tourismus als Zukunft- und Lebensraumgestalter mit allen Möglichkeiten, die da drin liegen, mit allen Chancen, die da drin liegen.
00:42:28
Speaker
Und wir haben das auch besprochen, wenn wir jetzt gerade mal so auf die aktuelle Lage schauen, ist noch potenzielle Luft nach oben.
00:42:37
Speaker
Wir haben jetzt auch, ging ja auch durch die Presse, die großen Proteste da im Süden und das Thema Overtourism war wieder geboren.
00:42:48
Speaker
Also ich will sagen,
00:42:53
Speaker
Es braucht tatsächlich diese Selbsterkenntnis und den Willen, ja, auch zu sehen, dass Tourismus etwas ändern kann.
00:43:02
Speaker
Also im Sinne eines positiven Impacts.
00:43:05
Speaker
Und ich glaube tatsächlich ehrlich gesprochen, das ist noch nicht bei allen gegeben.
00:43:11
Speaker
Wir haben noch oft eine andere Denke, sowohl auf Betriebsebene als auch auf Destinationsebene, als auch auf Länderebene, als auch in der Politik.
00:43:23
Speaker
Und der Tourismus ist einfach ein Wirtschaftszweig.
00:43:27
Speaker
Mal weniger wichtig, mal mehr wichtig, je nach Land, je nach Stadt, Region.
00:43:33
Speaker
Da gibt es große Unterschiede.
00:43:36
Speaker
Und daraus resultiert natürlich dann unweiglich bei vielen Akteuren ein gewisses Selbstverständnis.
00:43:43
Speaker
Und bevor wir aber dieses Selbstverständnis nicht aufbrechen, im Sinne tatsächlich zu sehen, Mensch, der Terrorismus kann Strukturen verändern.
00:43:53
Speaker
Der kann Räume besser machen, lebenswerter machen.
00:43:59
Speaker
Der schafft Angebot, nicht nur für die Touristen, sondern auch für die, die da leben.
00:44:04
Speaker
Der kümmert, und das passiert ja auch schon, der kümmert sich um Klimafragen.
00:44:09
Speaker
Also zum Beispiel das ganze Thema, wir hatten es ja auch schon, Klimaanpassung in Räumen, in Städten, in hochfrequentierten Räumen.
00:44:18
Speaker
Besucherräumen, ist ja ganz klar auch ein Teil vom Tourismus.
00:44:23
Speaker
Also wir haben ja so viele Synergien-Schnittstellen, wo wir dann sagen könnten, okay, wir verstehen uns als Teil, wir verstehen uns als Erlebler, als Ermöglicher, wir sehen, dass wir Einfluss haben und wir schieben auch nicht Verantwortung zu dem einen oder zu dem anderen.
00:44:44
Speaker
Dann
00:44:45
Speaker
Das ist die Ausgangsposition, wo ich glaube, dann eine regenerative Denke möglich ist.
00:44:51
Speaker
Und gerade was du jetzt nochmal angesprochen hast, finde ich ziemlich spannend.
00:44:54
Speaker
Zum einen, weil es natürlich diese wirtschaftliche Komponente mit inkludiert.
00:44:58
Speaker
Wir brauchen einfach auch ein neues, also next economy quasi, ein anderes Wirtschaftsdenken.
00:45:05
Speaker
Und es inkludiert auch tatsächlich, und das wäre nämlich sonst auch nochmal meine Frage gewesen, die Destinationen, die zum Beispiel stark von Massentourismus geprägt sind, nicht nur die Städte, sondern auch, wo es viele Ressorts gibt, wo einfach die Menschen tatsächlich vor allem irgendwo hinfahren, um gar nicht unbedingt an dem Ort zu sein, sondern um zum Beispiel Wetter am Strand zu genießen.
00:45:23
Speaker
Und das ist natürlich auch etwas, was einfach existiert und was auch noch in Zukunft existieren wird.
00:45:28
Speaker
Aber aus dieser Denke heraus ist es ja tatsächlich sozusagen auch, sind auch die Teil des strukturellen,
00:45:35
Speaker
Prozesses, des systemischen Ansatzes von einem Raum und zwar aus ganz unterschiedlichen Perspektiven heraus.
00:45:42
Speaker
Sei es, weil die Bevölkerung einfach amok läuft und sagt, hey, mit uns nicht mehr so weiter, weil die Klimabedingungen sich verändern, weil aber vielleicht auch wirtschaftliche Situationen sich verändern.
00:45:50
Speaker
Also das heißt, hier ist tatsächlich auch diese Chance für alle Bereiche und alle Teile im Tourismus dort eben auch anzusetzen.
00:45:59
Speaker
Also es ist
00:46:00
Speaker
Wo niemand, glaube ich, sich in dem Moment nicht einen Vorteil drin sehen könnte, wenn er Zukunfts- oder wenn sie zukunftsorientiert denkt.
00:46:11
Speaker
Insofern finde ich das tatsächlich auch ein ganz spannendes Wandel und damit ist tatsächlich auch so ein bisschen das, was ich am Anfang auch ein bisschen provokativ gesagt habe.
00:46:19
Speaker
gefragt habe, geht es bei regenerativen Tourismus nur um ein Klimathema, um einen ökologischen Faktor, sondern es ist ja tatsächlich dieses ganzheitliche Denken, was auf einer gesellschaftlichen Ebene ansetzt.
00:46:30
Speaker
Und wie du sagst, man kann es jetzt regenerativer Tourismus nennen, man kann es vielleicht auch Eco-Transition nennen, aber letztendlich ist es das, was es ausmacht.
00:46:37
Speaker
Es geht von dem linearen Denken, von dem Wachstumsdenken in zirkuläres Denken über.
00:46:41
Speaker
Es geht von dem Add-on zum systemischen Denken über.
00:46:44
Speaker
Und ja, was braucht es dafür tatsächlich?

Abschluss und Vorschau auf die nächste Episode

00:46:47
Speaker
Wahrscheinlich einfach den Mut eben auch zu handeln.
00:46:50
Speaker
Also dass sich die Zeit... Ja, total.
00:46:57
Speaker
Aber wo du das auch so schön sagst, ist, um nochmal vielleicht auch diesen Unterschied, weil ich glaube, das zeigt sich ja auch nochmal schön, dass
00:47:05
Speaker
Es ist kein Modell, was du dir überstülpst.
00:47:08
Speaker
Ja.
00:47:08
Speaker
Weil so wird ja manchmal, wurde oft Nachhaltigkeit auch verstanden.
00:47:12
Speaker
Also wir schauen uns die drei Säulen an oder die drei Kreise.
00:47:16
Speaker
Oder wir nehmen, also bitte nicht falsch, das ist ja alles nicht falsch.
00:47:20
Speaker
Aber wir nehmen uns die SDGs und dann schauen wir mal, wo wir uns da wiederfinden.
00:47:25
Speaker
Und so funktioniert regenerativ nicht.
00:47:28
Speaker
Das ist kein Modell, was man sich dann irgendwie überstülpt, sondern es ist tatsächlich ein anderes Verständnis von Gemeinschaft, gemeinschaftlich auch, aber Gemeinschaft ökologisch, Gemeinschaft sozial.
00:47:43
Speaker
So, ohne Gedanken in dem Sinne von, damit verkaufe ich jetzt mehr und damit bin ich vielleicht, also ich überspitze wieder mal ein bisschen, habe vielleicht drei grüne Sternchen mehr als der andere, weil ich bin ja irgendwie nachhaltiger als der andere.
00:47:59
Speaker
Also es geht darum, tatsächlich diese ganzen Aspekte zu durchdenken und das muss auch nicht überall gleich aussehen.
00:48:10
Speaker
und wird auch nicht überall gleich aussehen.
00:48:12
Speaker
Also sehr stark ortsabhängig.
00:48:25
Speaker
Ja, was du vorfindest, politisch natürlich wieder auch.
00:48:29
Speaker
Aber um das nochmal klar zu sagen, weil ich glaube, das ist auch so, man oft so ein bisschen Missverständnis, weil es gibt ja dann schon diese Modelldarstellungen da, wie sich das weiter hochspult da, also von der Nachhaltigkeit in die regenerative Zustand, möchte man jetzt so sagen.
00:48:45
Speaker
Aber das ist nicht etwas, was ich dann mir so ein bisschen hernehme und dann mache ich da so einen Haken dran.
00:48:50
Speaker
Sondern das ist ein Kreislauf, wie du schon so schön sagtest.
00:48:56
Speaker
Und der entwickelt sich und der entwickelt sich durchaus unterschiedlich.
00:49:02
Speaker
Und vor allem eben, das ist noch das Zentrale, es geht nicht darum, einen Status quo zu erhalten, sondern es geht tatsächlich darum, Transformation mitzugestalten.
00:49:11
Speaker
Ja, absolut.
00:49:15
Speaker
Vielleicht noch ein Last, was du liest.
00:49:17
Speaker
Ich versetze mich jetzt mal in die Rolle der Zuhörerinnen von uns.
00:49:21
Speaker
Ich habe Interesse am regenerativen Gedankenansatz, überlege, okay, ich mache vielleicht schon viel, ich habe Nachhaltigkeit schon irgendwie mitgedacht.
00:49:30
Speaker
Wie fange ich an?
00:49:30
Speaker
Wie fange ich an?
00:49:33
Speaker
Wie fange ich an?
00:49:38
Speaker
Also,
00:49:39
Speaker
Einfach mal anrufen und dann sprechen wir drüber.
00:49:44
Speaker
Nein, also es gibt natürlich schon viel, viel da draußen.
00:49:47
Speaker
Also es gibt auch entsprechend verschiedene Veranstaltungen, die sich mit dem Thema schon beschäftigen, wie das immer so ist.
00:49:54
Speaker
Und also man kann einerseits sich erst mal so ein bisschen Wissen ansaugen und umhören.
00:49:58
Speaker
Ja, ja.
00:50:01
Speaker
Aber es war ganz ernst gemeint, wir machen das immer wieder, das ist auch völlig frei, dass man mit uns mal in den Austausch geht.
00:50:07
Speaker
Beziehungsweise, dass die Use Cases oder die Good Practices, die sind ja jetzt nicht geheim, sowohl auf Betriebsebene oder auch auf Destinationsebene.
00:50:17
Speaker
Also ich kenne keinen, der sich verweigert, sich mit jemand anders auszutauschen.
00:50:21
Speaker
Bisher nie erlebt.
00:50:22
Speaker
Und das war auch sehr schön, dass der Gedanken des Sharings, der Gedanken der Kooperation und Kooperation, der da drin steckt.
00:50:29
Speaker
Ja, also die, die einfach auch kontaktieren, in den Austausch gehen und sich da inspirieren lassen, hilft, glaube ich, auch total.
00:50:41
Speaker
Kann ich nur empfehlen.
00:50:43
Speaker
Und unseren Podcast hören wir natürlich.
00:50:45
Speaker
Ja, genau.
00:50:46
Speaker
Obwohl wir beim Thema machen, machen wir das nächste, die nächste Folge.
00:50:52
Speaker
Ja, magst du schon was sagen?
00:50:53
Speaker
Ja, wir haben einen Gast nächste Woche wieder.
00:50:56
Speaker
Eine ehemalige Kollegin von mir, die ich schon länger kenne, Kommunikationsdesignerin.
00:51:03
Speaker
Und wir hatten letztens zusammen ein Tandem-Talk, also Simone Leitenberger heißt sie, zum Thema Identität und Identifikationsstiftung durch Design.
00:51:12
Speaker
Und ich freue mich sehr darauf, dass wir mit ihr so ein bisschen auch eben gerade dieses Thema auch nochmal vielleicht der Identifikationsfläche des Raums oder der Destination eben auch besprechen können.
00:51:21
Speaker
Also dass sie uns da ein bisschen sagen kann, was hat eigentlich Design, was hat eine Gestaltung von Kommunikation, von Design als solchen eigentlich für eine Wirkung auch gerade nochmal auf Transformationsprozesse?
00:51:32
Speaker
Weil genau das ist sozusagen auch ihr Ansatz oder ihre Idee.
00:51:35
Speaker
dass Design ganz viel dazu beitragen kann, Transformationen umzusetzen.
00:51:40
Speaker
Und da gibt es ja dann vielleicht auch wieder Schnittstellen zum Beispiel zu einem regenerativen Ansatz.
00:51:44
Speaker
Was braucht es da eigentlich für ein Design-Denken, um das eben auch in den Kampf zu bringen?
00:51:49
Speaker
Super, da freue ich mich schon drauf.
00:51:50
Speaker
Sehr spannendes Thema.
00:51:52
Speaker
Und wir haben wieder einen Gast, da freue ich mich auch.
00:51:54
Speaker
Genau.
00:51:56
Speaker
Ja, also gebt uns ein Like, kommentiert, wenn ihr mögt, gerne auch auf die Website nextstopfuture.de schauen und ja, bleibt uns gewogen und damit wünschen wir euch erstmal einen möglichst halbwegs kühlen,
00:52:14
Speaker
kühlen Tag, obwohl das heute unmöglich ist.
00:52:16
Speaker
Aber hoffentlich findet Abkühlung irgendwo.
00:52:18
Speaker
Sagen wir es mal so.
00:52:21
Speaker
Passt auf euch auf, es wird heute heiß und damit sagen wir mal Tschüss und bis zum nächsten Mal.