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Folge 36 - 5 Jahre impulse4travel: Es braucht mehr als gute Ideen, es braucht Handlungsspielraum image

Folge 36 - 5 Jahre impulse4travel: Es braucht mehr als gute Ideen, es braucht Handlungsspielraum

Next Stop Future: Trends – Wandel – Zukunft.
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25 Plays11 days ago

Fünf Jahre ist es her, dass mit impulse4travel ein Manifest für die Zukunft des Tourismus entstand – geboren aus einer Ausnahmesituation, getragen von der Energie des Neuanfangs. In dieser Folge blicken wir gemeinsam mit Michael Faber und Florian Bauhuber von Realizing Progress zurück: Was ist geblieben von der Aufbruchsstimmung? Wo steht die Branche heute in Sachen Lebensraumgestaltung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und politischem Gestaltungsanspruch? Und was braucht es, um auch ohne Krise wieder ins gemeinsame Denken und Handeln zu kommen?

Eine Folge über Realitäten, Rückschritte, Resilienz – und über die Frage, ob KI der nächste Weckruf für die Branche ist. Offen, ehrlich, differenziert.

Realizing Progress initiierte die Initiative zusammen mit dem Verband Internet Reisevertrieb in 2020. 2025 wird das Manifest neu aufgesetzt und erneut in die Zukunft geblickt. 

NEXT STOP: FUTURE: https://www.nextstopfuture.de/podcasts/

Realizing Progress: https://www.realizingprogress.com/ 

Anja Kirig: https://www.linkedin.com/in/anjakirig/

Catharina Fischer: https://www.linkedin.com/in/catharinafischer/

impulse4travel: https://www.impulse4travel.de/


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Transcript
00:00:00
Michael
Vielen Dank.

Einführung und Vorstellung des Themas

00:00:14
Catharina Fischer
Ein herzliches Hallo und Willkommen zurück zu einer neuen Folge von Next Stop Future.
00:00:20
Catharina Fischer
Und heute haben wir hier noch mehr Personen im Raum als sonst.
00:00:25
Catharina Fischer
Wir hatten ja schon drei an der Zahl, heute sind wir zu viert.
00:00:28
Catharina Fischer
Und das hat auch einen Grund, denn wir haben wieder eine besondere Folge zum Thema Impulse for Travel.

Hintergrund: Realizing Progress und das Impuls Manifest

00:00:34
Catharina Fischer
der Initiative, die wir, nämlich Realizing Progress, und da sind nämlich heute auch zwei Kollegen hier mit im Raum, mit dem VIR in 2020 ins Leben gerufen haben.
00:00:45
Catharina Fischer
Aufgrund der Corona-Pandemie, aufgrund aber auch der Tatsache, dass der Tourismus speziell 2020
00:00:54
Catharina Fischer
doch so ein bisschen in die Röhre geschaut hat.
00:00:56
Catharina Fischer
Es stand alles still.
00:00:58
Catharina Fischer
Es war natürlich große Aufregung ein wenig, große Verunsicherung

Reflexion über die Pandemie und die Zukunft der Tourismusbranche

00:01:02
Michael
Vielen Dank.
00:01:03
Catharina Fischer
und man wusste nicht so richtig, wohin es eigentlich geht mit der Zukunft, mit dem Tourismus.
00:01:08
Catharina Fischer
Und da haben wir damals gedacht, wir müssen was tun.
00:01:11
Catharina Fischer
Wir haben viele Akteure, Akteurinnen zusammengerufen, haben uns zusammengesetzt, haben über die Branche gesprochen, über die Zukunft gesprochen.
00:01:19
Catharina Fischer
haben darüber nachgedacht, wie es denn weitergehen kann oder vielleicht auch muss und vor allen Dingen, weil es sich ändern sollte in der Zukunft.
00:01:26
Catharina Fischer
Und daraus ist das Impulse for Travel Manifest entstanden.
00:01:30
Catharina Fischer
Das ist nun fünf Jahre her.
00:01:32
Catharina Fischer
Ja, fünf Jahre sind schon wieder vergangen.
00:01:34
Catharina Fischer
Und wir schauen hier auch im Podcast immer Stück für Stück mit Akteuren aus der Branche auf dieses Manifest, auf die Branche weiter.
00:01:40
Michael
Vielen Dank.
00:01:43
Catharina Fischer
und fragen uns so ein bisschen, wo stehen wir denn da gerade?
00:01:46
Catharina Fischer
Was ist seitdem passiert?
00:01:48
Catharina Fischer
Was hat sich zum Positiven verändert?
00:01:50
Catharina Fischer
Was vielleicht hat sich auch gar nicht verändert?
00:01:53
Catharina Fischer
Wo sind wir da auch im Hinblick auf die Vision des Manifestes?
00:01:57
Catharina Fischer
Und da werden wir heute, wie gesagt, speziell reinschauen mit zwei lieben Kollegen von Realizing Progress und die stellen sich auch gleich persönlich vor.
00:02:00
Bauhuber
Vielen Dank.
00:02:07
Catharina Fischer
Ich wünsche euch viel Spaß.

Vorstellung der Gäste und ihrer Rollen

00:02:23
Anja
Ja, hallo Nirunda, hallo Katharina, hallo Florian, hallo Michael.
00:02:27
Anja
Herzlich willkommen bei uns im Podcast.
00:02:29
Anja
Schön, dass ihr da seid.
00:02:31
Anja
Schön, dass ihr euch die Zeit genommen habt und wir heute wieder eine Chance haben, zum einen in fünf Jahre zurückzublicken, beziehungsweise auf die letzten fünf Jahre zurückzublicken und gleichzeitig eben auch zu schauen, was können wir vielleicht sozusagen für die Zukunft auch mitnehmen.
00:02:40
Michael
Vielen Dank.
00:02:47
Anja
Bevor wir ins Thema einsteigen, bevor wir uns erneut dem Manifest von Impulse for Travel zuwenden, würde ich euch gerne einladen, euch kurz unseren HörerInnen vorzustellen.
00:02:57
Anja
Vielleicht magst du, Florian, den Anfang machen.

Auswirkungen der COVID-19-Krise auf Arbeit und Tourismus

00:03:00
Bauhuber
Gerne doch.
00:03:01
Bauhuber
Mein Name ist Florian Bauhuber.
00:03:02
Bauhuber
Ich bin Geschäftsführer von Realizing Progress.
00:03:05
Bauhuber
Ich durfte das Unternehmen unter dem Namen Tourismus Zukunft vor 20 Jahren oder fast 20 Jahren gründen und darf heute sehr stark wirken im Destinationsbereich, in den Tourismusorganisationen im deutschsprachigen Raum und begleite sie bei allen Transformationsthemen.
00:03:10
Michael
Vielen Dank.
00:03:28
Bauhuber
Ja,
00:03:30
Catharina Fischer
Sehr schön.
00:03:30
Catharina Fischer
Mischer.
00:03:31
Anja
Herzlichen Dank.
00:03:33
Michael
Ja, Michael Faber, bin auch schon einige Jahre mit dabei bei Realizing Progress und bin Geschäftsführer Touristik.
00:03:41
Michael
Das heißt, alles rund um Thema Reisevertrieb und Digitalisierung ist wo mein Steckenpferd.
00:03:47
Michael
Bin zudem selbst auch Reisebüroinhaber und ja, kenne die Touristik, glaube ich, da ganz gut und die Bedürfnisse, die wir im Alltag alle so haben.

Anpassungen von Realizing Progress während der Pandemie

00:03:56
Catharina Fischer
Sehr schön.
00:03:57
Catharina Fischer
So, bevor wir hier so ein bisschen inhaltlich einsteigen, machen wir so ein bisschen auch zum Warm-up, so eine Eröffnungsfrage.
00:04:05
Catharina Fischer
2020, schaut doch mal so ein bisschen zurück.
00:04:08
Michael
Vielen Dank.
00:04:09
Catharina Fischer
Was fällt euch da so ein, gedanklich?
00:04:11
Catharina Fischer
Wie ging es euch da?
00:04:13
Catharina Fischer
Wie habt ihr auf die Branche geschaut, vielleicht aber auch so generell auf die Gesellschaft geschaut?
00:04:18
Catharina Fischer
Was fällt euch dazu ein?
00:04:20
Catharina Fischer
Fluch.
00:04:23
Bauhuber
Gute Frage.
00:04:26
Bauhuber
Ich glaube, auf der persönlichen Ebene war die Corona-Krise definitiv zuerst mal eine Herausforderung, weil sich natürlich sehr viel verändert hat.
00:04:41
Bauhuber
Für jeden war plötzlich der Arbeitsalltag anders.
00:04:45
Bauhuber
Wir hatten aber das Glück, oder wir als Realizing Progress waren zu der Zeit sehr, sehr aktiv, weil wir als digitales Remote-Unternehmen ab dem ersten Zeitpunkt handlungsfähig waren, während andere Unternehmen sich
00:04:49
Michael
Vielen Dank.
00:05:04
Bauhuber
erst mal zu Hause einrichten mussten, waren wir eigentlich mittendrin, haben eine digitale Version der ITB organisiert, sind in die Prozesse gestartet und haben Spaß gehabt, waren da für die Branche und haben, glaube ich, eine
00:05:33
Bauhuber
haben schon gewirkt in die Branche hinein und das war ein total gutes Momentum für uns als Company.
00:05:38
Michael
Vielen Dank.
00:05:44
Bauhuber
Ich kann es gar nicht anders formulieren, es war ein schönes Momentum.
00:05:48
Bauhuber
Ich schaue da gern zurück.
00:05:49
Catharina Fischer
Mischau.
00:05:53
Michael
Ja, 2020 gibt es ja vor und nach Corona oder mit Corona und ja, es war eigentlich ziemlich in Vorfreude, auch in der Reise zu tätigen, sollte am 18.
00:06:05
Michael
März nach Kuba gehen mit einer Gruppe.
00:06:07
Michael
Ich saß auf gepackten Koffern tatsächlich und ja, wir haben uns alle auf die ITB gefreut und waren alle geschockt, dass sie dann nicht stattfinden konnte und wir wollten irgendwie, dass unsere Termine trotzdem stattfinden und
00:06:20
Michael
Die Branchen waren natürlich einfach in der Stockstarre, ganz klar.
00:06:23
Michael
Weltweit alle Flüge nicht mehr möglich.
00:06:26
Michael
Und das konnte man gar nicht begreifen.
00:06:28
Michael
Wir haben relativ früh eben angefangen und sagen, wir müssen irgendwas tun.

Industrie-Kooperation und gemeinsamer Wandel

00:06:33
Michael
Und wir haben die Leute zusammengebracht und das war ein schöner Momentum und sehr viel Energie, auch im weiteren Jahresverlauf drin mit vielen Webinaren, wo wirklich viele Leute Zeit genommen haben und viele Leute einfach den Austausch genutzt haben und die Zeit auch hatten, sich miteinander austauschen, das Bedürfnis ganz arg hatten, sich auszutauschen in Stammtischen, in Zukunftstagen,
00:06:59
Michael
in persönlichen Gesprächen und jeder hatte halt einfach ein Riesenproblem.
00:07:03
Michael
Und das hat, finde ich, eine wahnsinnige Gemeinschaft auch ausgemacht, die in der Zeit sehr intensiv gelebt werden konnte.
00:07:13
Michael
Und das war irgendwo auch was Schönes neben den dramatischen Situationen natürlich der gesundheitlichen und wirtschaftlichen Aspekte.
00:07:24
Michael
Ja, es hat auch Spaß gemacht, sich mit den Kollegen so intensiv auszutauschen.
00:07:28
Catharina Fischer
Yes.
00:07:29
Michael
nehme ich einfach als Positives auch aus diesem 2020 mit, aber für uns, für uns alle war das natürlich brutal viel zu arbeiten irgendwie.
00:07:39
Michael
Ich sage mal so, man hat sich so ein bisschen als Feuerwehr gefühlt, als diejenigen handelnden Personen, ich glaube, den Verbänden und den Akteuren im Tourismus ging es alle ganz genauso, weil wir einfach unwahrscheinlich viel Arbeit hatten, die Rückabwicklung der Geschäfte zu organisieren, in die Zukunft zu gucken und
00:07:58
Michael
Wahnsinn.
00:07:58
Michael
Also kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.
00:08:01
Michael
Der komplette Reiseverkehr wird eingestellt.
00:08:04
Michael
Wahnsinn.
00:08:05
Catharina Fischer
Ich habe noch Screenshots von damals.
00:08:07
Catharina Fischer
Irgendwann hole ich die mal raus, glaube ich.
00:08:09
Catharina Fischer
Habe ich fleißig gemacht, so von den Headlines, die da so kursierten.
00:08:13
Catharina Fischer
Aber bevor man mal so ein bisschen auch bei dieses Thema, was du gerade angesprochen hast, das hatten wir auch schon in den anderen Folgen zu dem Thema.
00:08:21
Catharina Fischer
Also es klingt jetzt ein bisschen, ja, sagen wir mal ein bisschen böse gleich, aber jeder hatte ein Problem, aber deshalb hat man sich auch irgendwie zusammengefunden, weil irgendwie gefühlt alle das gleiche Problem in natürlich unterschiedlicher Ausprägung hatte.
00:08:34
Catharina Fischer
Aber es hat trotzdem dazu geführt, dass man sich zusammengesetzt hat und dass man sich mal diese Zeit genommen hat, wirklich auch mal nach innen zu schauen und durchaus auch mal die kritischen Fragen zu stellen.

Schlüsselbereiche des Manifests: Digitalisierung und Nachhaltigkeit

00:08:45
Catharina Fischer
Das würde ich gerne später nochmal aufgreifen, weil wir, wie gesagt, in einer anderen Folge das so ein bisschen hatten, was braucht es denn, damit wir vielleicht wieder diese Plattform, dieses Gefühl und diese Bereitschaft auch so wiederherstellen, uns tatsächlich auch mal nochmal kritische Fragen zu stellen für die Zukunft, um damit vielleicht auch andere Antworten zu bekommen.
00:08:53
Michael
Vielen Dank.
00:09:05
Catharina Fischer
Aber das würden wir mal ein bisschen nach hinten schieben.
00:09:08
Catharina Fischer
Mich würde jetzt mal interessieren, also steht ja viel drin im Manifest.
00:09:12
Catharina Fischer
Ich darf das nochmal ein bisschen kurz erläutern, damit die
00:09:15
Catharina Fischer
Die Zuhörerinnen haben das auch noch mal ein bisschen vor Augen.
00:09:17
Catharina Fischer
Wir haben acht Aspekte in diesem Manifest und wir letztendlich beschreiben bzw.
00:09:25
Catharina Fischer
beziehen uns auf verschiedene Themen, die für die Branche essentiell und wichtig sind, um in die Zukunft zu kommen.
00:09:30
Michael
Vielen Dank.
00:09:32
Catharina Fischer
Das sind so ein bisschen wie Wegweise in die Zukunft, sagen wir ganz oft.
00:09:36
Catharina Fischer
Und wir haben eine grundsätzliche Vision für den Tourismus, für die Tourismusbranche als Zukunfts- und Lebensraumgestalter.
00:09:43
Catharina Fischer
Das heißt, dass der Tourismus noch mehr auch Verantwortung übernimmt für den Lebensraum in der Gestaltung auch des Lebensraums, also im Sinne von auch, was passiert vor Ort in Bezug auf die EinwohnerInnen, auf die Umwelt, auf die Akteure, die dort sind.
00:09:58
Catharina Fischer
in diesem Lebensraum, da der Tourismus ja nie irgendwie abgeschlossen stattfindet, sondern natürlich Teil der Gesellschaft ist des täglichen Lebens auch durchaus.
00:10:08
Catharina Fischer
Und wir haben natürlich auch dann Aspekte erwähnt im Sinne von Digitalisierung, KI.
00:10:15
Catharina Fischer
Wir haben über die Nachhaltigkeit gesprochen explizit, dass sie auch so Einzug hält in die Strukturen und auch in die Köpfe.
00:10:23
Catharina Fischer
der Akteurinnen, der Menschen im Tourismus.
00:10:25
Catharina Fischer
Wir haben über die Preisstrategie geschrieben beziehungsweise haben so ein bisschen herausgearbeitet, wir brauchen eine wertorientierte Marktausrichtung, weniger Preis, sondern mehr Wert, sage ich jetzt mal.
00:10:39
Catharina Fischer
Und wir haben auch über die Politik uns geäußert, dass der Tourismus da
00:10:44
Catharina Fischer
doch noch stärker auch in Präsenz treten sollte, beziehungsweise auch sich durchaus mehr einmischen kann, darf und um da auch so ein bisschen als Partner wahrgenommen zu werden.
00:10:55
Catharina Fischer
Und wenn ihr das jetzt alles so mal ein bisschen hört oder vielleicht auch nochmal euch vor Augen führt, wo stehen wir denn da jetzt?

Tourismus als Gestalter von Lebensräumen

00:11:02
Catharina Fischer
Also wo sind wir vielleicht schon ganz gut, wo noch nicht?
00:11:06
Catharina Fischer
Wie ist da so euer Blick drauf, Florian?
00:11:08
Catharina Fischer
Vielen Dank.
00:11:09
Bauhuber
Ich mache mal den Blick für die Destinationslandschaft.
00:11:11
Bauhuber
Da kann der Michael dann nachher die Touristik vielleicht in den Blick nehmen.
00:11:18
Bauhuber
Also grundsätzlich muss man für die Destinationen, für die Tourismusorganisationen sagen, dass sie ihre Rolle als Lebensraumgestalter schon zusehends wahrnehmen und das auch in der Diskussion
00:11:23
Michael
Vielen Dank.
00:11:36
Bauhuber
der Destinationen eine Rolle spielt.
00:11:39
Bauhuber
Also es gibt so ein Stufenmodell des Destinationsmanagements, wo die vierte Stufe der Lebensraum im Mittelpunkt stellt.
00:11:50
Bauhuber
Die einen nennt es Destinationsverantwortung, die anderen nennen die Stufe Gemeinwohl.
00:11:56
Bauhuber
Am Ende geht es aber immer um das Gleiche, Aufgaben im Lebensraum,
00:12:02
Bauhuber
zu übernehmen und viele Organisationen sind da in den letzten fünf Jahren auch angekommen, haben sich neue Aufgaben umgeschnallt und nehmen diese Verantwortung wahr.
00:12:17
Bauhuber
Man muss aber auch sagen, dass vor dem Hintergrund der finanziellen Situation der öffentlichen Haushalte diese Funktionen und diese Wahrnehmung, diese eher weicheren Schnittstellenaufgaben
00:12:31
Bauhuber
bei den Organisationen auch im letzten Jahr wieder zurückgedrängt wurden und

Ökonomische und politische Einflüsse auf den Tourismus

00:12:37
Bauhuber
es schon wieder eine stärkere Ökonomisierung, eine stärkere Vertriebsorientierung in den Organisationen Einzug halten.
00:12:37
Michael
Vielen Dank.
00:12:49
Bauhuber
Und man merkt durch den Kampf um Daseinsberechtigung auch vielleicht bestimmte Aufgaben, die eigentlich gut und sinnvoll werden aus Perspektive der Vision des Impulse for Travel Manifests oder auch einer Gemeinwohlperspektive.
00:13:08
Bauhuber
einfach wieder zurückgedrängt werden.
00:13:11
Bauhuber
Das erleben wir viel in Projekten, dass wir nach Corona sehr viele Nachhaltigkeitsprojekte begleiten durften.
00:13:19
Bauhuber
Da Budgets da waren, sich das aber jetzt im Zuge der politischen Wende in den jeweiligen Ländern, dass wieder eher konservative Kräfte
00:13:32
Bauhuber
Auch das politische Sagen haben sich da auch der Schwerpunkt der Arbeit der öffentlichen Organisationen auch wieder in eher ökonomischere Perspektiven verschiebt und auch die Diskussionen wieder in andere Richtungen gehen.
00:13:42
Michael
Vielen Dank.
00:13:50
Bauhuber
Aber grundsätzlich waren wir da schon auf einem sehr guten Weg nach Corona und in der Destinationslandschaft war der Lebensraumgedanke durchaus existent und auch der Gestaltungswille existent.
00:14:07
Catharina Fischer
Ich würde gerne noch eine Anschlussfrage kurz stellen, bevor der Mischa mal so ein bisschen in die Touristik reinschaut.
00:14:15
Catharina Fischer
Also ich erinnere mich da jetzt aber dennoch zu diesem Lebensraum-Thema, auch zu dem Begriff, beziehungsweise auch die Aufgaben, die wir da so ein bisschen definiert haben, die man unweigerlich auch zu übernehmen hätte, wenn man dieser Vision folgt.
00:14:30
Catharina Fischer
Da gab es aber schon noch so ein bisschen Gegenwind.
00:14:32
Catharina Fischer
Also man hat ja durchaus auch gesagt, naja, warum soll das jetzt die Destinationsorganisation machen?
00:14:38
Catharina Fischer
Es gibt doch letztendlich auch eine Kommune, es gibt eine Gemeinde, es gibt Leute in der Wirtschaftsförderung, in den Orten, in den Städten.
00:14:38
Bauhuber
Vielen Dank.
00:14:47
Catharina Fischer
Es gibt Raumplaner, die auch ähnliche Dinge tun, all diese verschiedenen, ich sag mal, Schnittstellen, die da zusammenkommen, wenn es um Lebensraum geht.
00:14:58
Catharina Fischer
Wie schaust du denn da drauf?
00:14:59
Catharina Fischer
Also kann es deswegen auch so ein bisschen sein, dass man diese Rolle auch diesen Organisationen noch gar nicht so richtig zuschreiben möchte, dass wir noch gar nicht so weit sind, wie wir vielleicht sein könnten?
00:15:10
Bauhuber
Absolut gibt es da andere Interessenslagen und andere Akteure, die sich auch im Lebensraum bewegen und Aufgaben übernehmen.
00:15:21
Bauhuber
Aber ich glaube, aus dem Tourismus heraus ist da durchaus ein...
00:15:27
Bauhuber
Auch durch eine veränderte Marktsituation, auch während Corona durch eine veränderte Marktsituation, dass auf die deutschen Destinationen oder die deutschsprachigen Destinationen auch ein massiver Druck vorhanden war, also Crowding-Phänomene, Over-Tourism-Diskussionen, die entstanden sind.
00:15:33
Michael
Vielen Dank.
00:15:47
Bauhuber
Es ist wirklich auch schon ein Druck im System selbst entstanden ist, dass sich die Destinationen auch Lebensraumaufgaben angenommen haben und auch gesehen haben, dass der Tourismus ein relevanter, ein
00:16:05
Bauhuber
einen relevanten Einfluss auf die Lebensqualität der Bevölkerung hat.
00:16:11
Bauhuber
Und das ist, ich glaube, ja, natürlich gibt es Widerstände.
00:16:17
Bauhuber
Immer gibt es Widerstände, wenn jemand in neue Fragestellungen eindringt, die vermeintlich von anderen Akteuren besetzt ist.
00:16:24
Bauhuber
Aber der Tourismus wurde da oder die Destinationen wurden da auch durchaus hineingeschubst.
00:16:31
Bauhuber
auch aus einer Marktsituation und die ist auch

Rollen der Destinationsmanagement-Organisationen

00:16:34
Bauhuber
nicht vorbei.
00:16:34
Bauhuber
Wenn wir nach Südtirol schauen, wo immer noch die Crowding-Phänomene, die Overtourism-Diskussionen laut sind und gefühlt jeden Tag lauter werden, ist da eine...
00:16:36
Michael
Vielen Dank.
00:16:48
Bauhuber
Eine Veränderung der Ist-Situation und der Notwendigkeit, diese Rolle einzunehmen als Zukunft- und Lebensraumgestalter, die ist nach wie vor da, die ist nicht weg, auch wenn sie politisch vielleicht gerne wegdiskutiert wird, aber in der Realität ist sie nach wie vor noch existent.
00:17:05
Catharina Fischer
Danke dir.
00:17:06
Anja
Ich finde es ganz kurz auch nochmal ganz kurz einhaken.
00:17:08
Anja
Ich finde es jetzt nochmal ganz spannend, auch deine Perspektive zu hören, dass du sagst, tatsächlich auch der Terrorismus in den Destinationen hat sich eigentlich quasi dieser Aufgabe auch, ist sich dieser Aufgabe bewusst, Lebensraum zu gestalten.
00:17:14
Michael
Vielen Dank.
00:17:21
Anja
Und das ist tatsächlich auch, was ich
00:17:21
Bauhuber
Ja.
00:17:22
Anja
wo ich manchmal den Eindruck hatte, und ich finde es schön, jetzt hier nochmal von dir auch diesen Praxiseinblick zu bekommen, dass das nicht immer der Fall ist, dass es dort eigentlich eine sehr große Ausdifferenzierung gibt und jeder eigentlich sich dieser Aufgabe nicht wirklich annehmen möchte.
00:17:36
Anja
Und das finde ich jetzt tatsächlich nochmal eine wichtige Einschätzung, dass sich der Tourismus dieser Aufgabe bewusst ist, sie mitgestalten möchte.
00:17:45
Anja
Und im zweiten Schritt, und vielleicht können wir da später auch nochmal drüber diskutieren oder sprechen,
00:17:50
Anja
Inwieweit ist es tatsächlich dann auch eine Frage von der Kommunikation in die Destination hinein, dass sozusagen auch diese Kraft und die Wirkkraft des Tourismus für die Bevölkerung vor Ort auch klar wird und auch für die politischen Kräfte, dass halt wirklich viel finanziell, viel Infrastruktur eigentlich mit Tourismus kommt.
00:18:02
Michael
Vielen Dank.
00:18:07
Anja
Also das finde ich tatsächlich auch nochmal so spannende Diskurse für die Zukunft.
00:18:08
Bauhuber
Ja, also ich glaube, am Anfang waren vor allem die Regionen, die Destinationen mit dieser Lebensraumdiskussion beschäftigt, die eine gewisse Tourismusintensität hatten, wo die Intensität über ein bestimmtes Niveau war.
00:18:24
Anja
Vielen Dank.
00:18:28
Bauhuber
Man merkt aber, dass das, und ich war jetzt diese Woche zum Beispiel in einer kleinen österreichischen Destination, die jetzt wirklich kein Crowding-Phänomen hat, aber trotzdem haben wir in der Diskussion, da ging es um Rollenverteilung, da gibt es zukünftige Aufgaben der Organisation, haben wir über die EinwohnerInnen als Zielgruppe geredet und über Tourismusakzeptanz, Tourismusgesinnung und Co., obwohl
00:18:55
Bauhuber
die Region jetzt wirklich nicht überfordert ist.
00:18:58
Bauhuber
Also diese Diskussion ist in allen Regionen auf irgendeine Art und Weise angekommen.
00:19:08
Bauhuber
Bei den einen schneller, bei den anderen langsamer.

Lokales Engagement und Nachhaltigkeit in der Branche

00:19:14
Catharina Fischer
Misha, lass uns nochmal kurz auf die Touristik schauen.
00:19:17
Catharina Fischer
Wo steht die denn so?
00:19:19
Michael
Ich finde, Corona hat halt bei vielen Akteuren, die vielleicht sonst nur operativ aktiv sind, kleine Büros, kleine Veranstalter, die wirklich mit der Abwicklung ihres Produkts im Vertrieb beschäftigt sind, hat eines ausgelöst, dass sie sich in der Zeit besinnen darauf, dass sie auch aktiv ihr Unternehmen und Umfeld gestalten können.
00:19:40
Michael
Ich glaube, das ist so das Wichtigste eigentlich, was in Corona bei einer Menge an Kolleginnen und Kollegen
00:19:48
Michael
wirklich genutzt und sich gesetzt hat.
00:19:50
Michael
Und da ist jetzt auch, wenn ich an den Lebensraumgestaltung direkt anschließe, ist tatsächlich auch bei den Touristikern, ob das jetzt Reisebüros oder Veranstalter sind, die zum einen bei sich regional aktiv mitgestalten.
00:20:04
Michael
Ich habe viele Beispiele da gesehen, wo Kollegen ganz aktiv sind, ob das jetzt im Verein, in Kultur, in Veranstaltungen etc.
00:20:14
Michael
für die Region ist.
00:20:15
Michael
oder auch vor den Destinationen, wo mit Nachhaltigkeitsprojekten auch Einfluss genommen wird, was Positives in die Tourismusdestination mit reingenommen wird.
00:20:27
Michael
Ich glaube, dass es immer mehr Kollegen tatsächlich sind nach meiner Wahrnehmung, die da ganz aktiv sind und da aktiv daran teilhaben, ob das jetzt bei bestehenden Organisationen wie Rheinland-Mäutzt-Stiftung ist oder auch eigene Aktionen sind.
00:20:40
Michael
Ich glaube, das muss man sagen, ist ganz positiv.
00:20:45
Michael
Was auch noch, wo ich auch einen Haken dahinter machen würde, ist, wo wir viel geschafft haben, ist das ganze Thema Digitalisierung, angefangen von der Arbeitswelt, wo viele mittlerweile auch im Homeoffice zusätzlich arbeiten.
00:20:59
Michael
Klar, in den Reisebüros muss auch niemand vor Ort irgendwo sitzen, wenn da ein Kunde reinkommt, aber da ist es.
00:21:06
Michael
extrem in allen Branchen das einfach passiert, da braucht man glaube ich gar nicht mehr drüber zu sagen, aber das wird auch heute noch ganz stark genutzt und es wurde einfach auch durch die, ja wahrscheinlich auch durch die finanziellen Unterstützungen, die es im Rahmen der Corona-Wirtschaftshilfen und
00:21:22
Michael
BAFAS etc.
00:21:23
Michael
gab, wurde sich einfach da auch viel intensiver Gedanken darum gemacht und auch umgesetzt, da sichtbarer zu sein und kommunikativer zu sein.
00:21:33
Michael
So ein bisschen danach würde ich sagen, es ist ein bisschen fehlt einigen die Zeit dafür.
00:21:38
Michael
vor allem bei den kleinen Unternehmen, diese aktive Gestaltungs- und auch aktive Kommunikationsrolle wieder einzunehmen, weil sie natürlich vom Tagesgeschäft irgendwo wieder aufgefressen werden und diese Zeit letzten

Digitalisierung als Anpassungsstrategie

00:21:51
Michael
Endes dort bleibt.
00:21:51
Michael
Und nur wenige haben es, glaube ich, geschafft, sich dafür zu vermitteln.
00:21:55
Michael
die richtige Struktur einzurichten mit Mitarbeitern, die Zeitbudgets dort haben oder vielleicht Arbeitskräften, die sich nur um diesen Bereich eben kümmern.
00:22:05
Michael
Da ist ein bisschen was geblieben, aber bei einigen ist auch einfach wieder back to normal in Bezug jetzt auf die Digitalisierung auch eingetreten, wo man nicht mehr so aktiv ist.
00:22:18
Michael
Vielleicht tatsächlich auch ist.
00:22:21
Michael
Als Touristikbranche, was das Thema Nachhaltigkeit angeht, haben wir natürlich einfach ein Riesenthema mit den Treibstoffen und den CO2-Ausstößen logischerweise.

Nachhaltigkeitsbemühungen im Tourismus

00:22:30
Michael
Aber hier habe ich auch viele schöne Beispiele in den letzten Jahren gesehen, wo sich wirklich engagiert wird, gerade bei dem Treibstoffthema, wo Veranstalter auch hingehen.
00:22:41
Michael
und den Anteil der alternativen Treibstoffe eben mitfinanzieren und sich diesem Projekt widmen.
00:22:47
Michael
Aber ich glaube, da werden wir den großen Durchbruch erst hinkriegen, wenn es international im Endeffekt gelingt, hier einfach über die alternativen Treibstoffe mehr zu arbeiten, weil
00:22:58
Michael
Die Flug- und Schiffsgeräte, die werden noch lange fahren, bis sie dann durch nachhaltige Modelle abgesetzt werden.
00:23:05
Michael
Und ich glaube, das ist ein wichtiger Schritt, dass wir da als Branche und auch als Politik eben dranbleiben, darauf hinzuwirken, dass das Verkehr CO2-neutraler wird.
00:23:16
Michael
Das ist das langfristige Ziel dahinter.
00:23:19
Michael
Ja, das ist das langfristige Ziel.
00:23:20
Michael
Das sind vielleicht mal so die großen Benefits.
00:23:22
Catharina Fischer
Vielen Dank.
00:23:23
Michael
Sie aber dennoch viele Projekte im Nachhaltigkeitsbereich, auch bei den Cosmos-Konzernen, sich darum Gedanken machen, wie kann ich das nachhaltiger gestalten.
00:23:34
Michael
Aber ich glaube, der Kerntreiber ist der Treibstoff tatsächlich, der der größte Verursacher tatsächlich bleibt.
00:23:41
Catharina Fischer
Ja, das heißt, wenn ich das so raushöre, dann ist es immer noch so mehrheitlich, was wir ja auch schon oft besprochen haben, dass wir dieses Thema sehr auch gerade im Hinblick auf Mobilität, auf sozusagen der grünen Säule der Nachhaltigkeit betrachten, weil wir haben ja durchaus sehr viele soziale Themen, was die Nachhaltigkeit betrifft und was ja wieder Auswirkungen auch auf die
00:24:10
Catharina Fischer
Wertschöpfung des Tourismus hat und ich sage mal gerade dieses Thema auch was bleibt, was bleibt in den Destinationen, was bleibt vom großen Geschäft des Reisens und was letztendlich bleibt aber tatsächlich auch bei den, die im Tourismus arbeiten, wo
00:24:26
Michael
Vielen Dank.
00:24:31
Catharina Fischer
Wo stehen wir da?
00:24:32
Catharina Fischer
Was würdest du sagen?
00:24:33
Catharina Fischer
Also haben wir da wirklich so ein bisschen auch ein Umdenken geschafft, dass die MitarbeiterInnen auch ein ganz, ganz wichtiger Teil sind?
00:24:42
Catharina Fischer
Haben wir das geschafft, da auch mit all diesen schönen Dingen, die wir ja besprochen haben, also in der Zeit,
00:24:47
Catharina Fischer
letztendlich auch vielleicht andere Arbeitsmodelle, andere Möglichkeiten zu bieten.
00:24:52
Catharina Fischer
Es gibt jetzt auch doch einige Initiativen, auch zum Beispiel im Hinblick auf die Jugendtalente zu akquirieren.
00:25:00
Catharina Fischer
Ich sehe auch immer wieder, das Frauenthema wird auch immer wieder bespielt, sozusagen Frauen auch in die Führungsetagen.

Soziale Nachhaltigkeit: Mitarbeiterwohlbefinden und Gleichstellung

00:25:07
Catharina Fischer
Das sind ja alles verschiedene Aspekte, die grundsätzlich in das Thema soziale Nachhaltigkeit nach innen wirken und wiederum auch nach außen dann eine Auswirkung hätten im Tourismus.
00:25:17
Michael
Ja, ich könnte für mein Unternehmen sprechen.
00:25:18
Catharina Fischer
Wo sind wir denn da?
00:25:23
Michael
Ich glaube, ich habe einen Mitarbeiter, einen männlichen Mitarbeiter.
00:25:26
Michael
Ansonsten sind es alles Frauen, was ich auch gut finde.
00:25:31
Michael
Ja, also...
00:25:36
Michael
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie sie sich verändert hat, aber ich finde alle Initiativen gut, die eben genau dafür stehen, dass Frauen auch in den Führungsetagen stärker unterwegs sind, sich stärker engagieren etc.
00:25:50
Michael
und dass das befähigt wird auf jeden Fall.
00:25:52
Michael
Ich habe da keine Zahlen gefühlt, habe ich das immer schon wahrgenommen, dass sich da viele Frauen engagieren und ich glaube jetzt mit den
00:26:03
Michael
Gefühlt zwei, drei neuen Initiativen ist das auf jeden Fall ein guter Moment, dass man das im Auge behält und weiter voranspaltet auf jeden Fall.
00:26:10
Michael
Also ich kann da nur Mut zusprechen, das weiter voranzutragen.
00:26:14
Michael
Ich glaube generell hat sich das Arbeiten schon verändert.
00:26:20
Michael
Es sind viele, also nach Corona sind auch viele auf eine Zeitreduzierung tatsächlich gegangen.
00:26:25
Michael
Ich glaube, ich habe noch zwei Vollzeitmitarbeiterinnen tatsächlich.
00:26:29
Michael
Mitarbeiter und der Rest geht einen Tag weniger oder wir rüberarbeiten.
00:26:33
Michael
Also schon die Flexibilisierung der Arbeitszeit und des Arbeitsorts, glaube ich, in der gesamten Branche sehr, sehr stark.
00:26:40
Michael
Man sieht auch immer mehr, auch bei Konzernen, dass sie flexible Orte haben, aber auch Offices natürlich haben, weil es auch natürlich Mitarbeiterinnen eben gibt, die vielleicht zu Hause nicht so gut arbeiten können und auch gerne dort sind.
00:26:54
Catharina Fischer
Du nix, Florian, du stimmst dazu, weil wir haben es da drin, die Mitarbeiterinnen als tragende Säule des Wandels, das bedingt ja einiges.
00:26:55
Michael
Aber
00:26:55
Michael
Die Flexibilisierung der Teams und der Arbeitsorte in Teams ist durch Corona, glaube ich, hat einen enormen Push tatsächlich erlebt.
00:27:11
Bauhuber
Also ich glaube, Corona hat schon zu einer Machtverschiebung geführt.
00:27:13
Catharina Fischer
Ja.
00:27:23
Bauhuber
Nicht nur Corona, da waren sicher auch andere Aspekte.
00:27:26
Bauhuber
Demografischer Wandel und Co.
00:27:27
Bauhuber
spielt da sicher auch mit rein, dass einfach generell die Anzahl der Fachkräfte einfach auch kleiner ist.
00:27:34
Bauhuber
Und in Corona haben wir alle gelernt, dass es remote funktioniert, dass es anders funktioniert, dass alternative Modelle auch gehen.
00:27:42
Bauhuber
Und das ist natürlich in unserer Branche
00:27:47
Bauhuber
angekommen, weil wir eben auch nicht unbedingt mit unseren großen Löhnen punkten können und mit Schmerzensgeld bezahlen können, sondern es sind einfach flexiblere Modelle, die wir vielleicht auch als Mehrwert bieten können in der Branche im Vergleich zu anderen, nicht überall.
00:28:07
Bauhuber
Es ist vollkommen klar, Gastro, wie der Micha schon gesagt hat, im Reisebüro wird es immer irgendwelche Menschen brauchen, die ja wirklich physisch vor Ort sind.
00:28:16
Bauhuber
Aber in den Managementaufgaben im Hintergrund ist diese neue Arbeitskultur angekommen.
00:28:24
Bauhuber
Das, was wir schon seit 2013 gelebt haben mit Remote und Co., das ist Realität geworden für viele, dass das einfach heute auch funktioniert.

Politische Rolle des Tourismus und kollektiver Einfluss

00:28:35
Bauhuber
Wie man heute jetzt hier...
00:28:37
Bauhuber
auch sehen.
00:28:37
Bauhuber
Es funktioniert auch, wenn wir uns nicht irgendwie gegenüber sitzen und das Interview persönlich führen.
00:28:38
Catharina Fischer
Mhm.
00:28:38
Anja
Das stimmt, ja.
00:28:45
Bauhuber
Vor 2020 wäre das schon nochmal außergewöhnlicher gewesen, sagen wir es mal so.
00:28:53
Anja
Ich finde es immer so ganz spannend auch einzuhaken, weil du hattest am Anfang, Florian, auch gesagt, dass es natürlich, wir haben momentan so einen leichten Backlash, also einen politischen leichten Backlash gemacht.
00:29:02
Anja
Geopolitisch ist es natürlich auch nochmal.
00:29:04
Anja
Und gleichzeitig merkt man aber doch auch, dass jetzt durch, wir hatten es gerade angesprochen, durch die Pandemie hat eine Machtverschiebung stattgefunden.
00:29:13
Anja
Es gibt auch sozusagen diese Relevanz in den Destinationen, Lebensraum mitzugestalten.
00:29:19
Anja
Inwieweit ist es oder inwieweit kann es dann auch dem Tourismus als Ganzen gelingen, tatsächlich auch diesen einen Punkt im Manifest Nummer 8, nämlich
00:29:28
Anja
als politischer Gestalter und Berater tätig zu sein.
00:29:32
Anja
Inwieweit kann der Tourismus diese Aufgabe erfüllen oder hat vielleicht auch in den letzten Jahren diese Aufgabe mit erfüllt?
00:29:41
Bauhuber
Ich bin da gerade ein bisschen ernüchtert.
00:29:44
Bauhuber
Und das liegt an den Ergebnissen der Koalitionsverhandlungen gerade auf Bundesebene, wo man sieht, dass es nur einzelnen Lobbygruppen gelungen ist,
00:29:45
Michael
Vielen Dank.
00:29:59
Bauhuber
wirklich Einfluss zu nehmen.
00:30:01
Bauhuber
Diese Lobbygruppen haben ihre durchaus egoistischen Perspektiven in den Koalitionsvertrag oder in die ersten Ergebnisse gebracht.
00:30:15
Bauhuber
Thema Mehrwertsteuersenkung für Hotellerie und Gastronomie.
00:30:20
Bauhuber
Aber als Gesamtsystem sind wir da, glaube ich, nicht viel weitergekommen in den letzten Jahren.
00:30:30
Bauhuber
Da sind wir schon stark in den jeweiligen Egoismen und als gesamt touristische Branche schaffen wir es, vielleicht uns besser zu vernetzen.
00:30:48
Bauhuber
Da hat sowas wie die Nationale Plattform auch geholfen in Deutschland, in Österreich.
00:30:54
Bauhuber
Gab es damals schon ähnliche oder vergleichbare Prozesse, wo Tourismusstrategien erarbeitet wurden mit dem Plan

Herausforderungen einer einheitlichen Vision im Tourismus

00:31:07
Bauhuber
B, der jetzt wieder neu aufgelegt werden soll.
00:31:07
Catharina Fischer
Die, die.
00:31:15
Bauhuber
Also ich glaube, die Plattformen gibt es dafür, um im Tourismus uns auszutauschen.
00:31:20
Michael
Vielen Dank.
00:31:22
Bauhuber
Die Strategien werden versucht zu erarbeiten, aber wenn es dann um die wirklich real geht,
00:31:31
Bauhuber
politische Einflussnahme geht, haben wir schon nach Nachholbedarf, vor allem in Deutschland.
00:31:39
Bauhuber
Das sieht in anderen tourismusintensiveren Regionen noch ein bisschen anders aus, aber bei uns sind schon noch sehr stark einzelne Lobbygruppen, die einen Durchgriff schaffen, aber das Gesamtsystem schafft es nicht.
00:31:56
Bauhuber
Und in der Erkenntnis bleibt dann
00:32:00
Bauhuber
glaube ich, was, was nicht unbedingt der Sache dient, unserer Vision nicht dient und der Gesellschaft auch nicht wirklich dient.
00:32:12
Bauhuber
Ja, da werden jetzt Gelder an Gastronomie und Hotellerie ausgeschüttet, die vermeintlich zu einer Reduktion der Ausgaben von Menschen führen soll.
00:32:27
Bauhuber
Wir haben es bei der letzten Reduktion der Mehrwertsteuer auch erlebt.
00:32:31
Bauhuber
Es ist nicht so, dass da irgendwas weitergegeben wird an die Bevölkerung, sondern am Ende ist es ein Mehr an Gewinn in den Betrieben.
00:32:41
Bauhuber
Und diese Botschaft ist, glaube ich, eine falsche, die wir senden sollten als Branche, wenn es darum geht, was für die Lebensqualität und den Lebensraum zu tun.
00:32:55
Michael
Vielen Dank.
00:32:56
Anja
Was ja auch so ein bisschen dann auch wieder an den Anfang uns bringt, nämlich, wo Katharina auch gemeint hat, dass wir nochmal drauf zurückkommen, vielleicht nämlich die Frage, wie können wir, was braucht es eigentlich heute oder vielleicht auch in den nächsten Jahren an einem gemeinsamen,
00:33:12
Anja
Nenner sage ich jetzt mal, dass die Tourismusbranche eine gemeinsame Vision tatsächlich auch hat.
00:33:16
Anja
Also diese Energie, von der ihr auch am Anfang gesprochen habt, was ich auch nochmal wirklich toll finde, weil ihr wirklich auch gesagt hattet, dass die Energie in der Anfang in der Corona-Krise nicht nur negativ bewertet habt, sondern auch ein Stück weit positiv bewertet habt.
00:33:30
Anja
Diese Energie tatsächlich irgendwie wieder zu gewinnen oder überhaupt in dieser Nicht-Pandemie-Situation zu generieren.
00:33:39
Anja
Was kann der gemeinsame Nenner sein?
00:33:46
Bauhuber
Der heilige Gral, die Gretchenfrage.
00:33:46
Catharina Fischer
Vielen Dank.
00:33:57
Bauhuber
Also das Hauptproblem ist, dass es bestimmten Teilsegmenten in der Branche sehr gut geht.
00:34:05
Bauhuber
Das heißt, manche sind so im operativen Geschäft gefangen, dass sie überhaupt nicht innehalten und überhaupt nachdenken, dass es Veränderungsbedarf geben könnte.
00:34:20
Bauhuber
Andere Teilsegmente sind so mit sich selber beschäftigt, weil sie infrage gestellt sind, weil ihnen die Finanzierung gestrichen wird, weil das System an sich versorgt, dass sie zuerst mal auf sich selber schauen müssen, um überhaupt noch zu überleben als an einem Gesamtsystem und einer gemeinsamen Vision der Gesamtbranche.

Resilienz und strategisches Denken für zukünftige Herausforderungen

00:34:46
Bauhuber
Was ich damit sagen will,
00:34:49
Bauhuber
Das, was wir jetzt in den Koalitionsverhandlungen erlebt haben oder was wir in der politischen Realität sehen, ist Ergebnis der faktischen Realität in der Branche, dass wir einfach sehr differenziert, sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen haben, sehr unterschiedliche Interessen haben und auch unterschiedliche Konstellationen haben.
00:35:11
Bauhuber
Und das große Momentum, das wir während Corona hatten, war wirklich, dass es allen gleich ging, dass alle vor der gleichen Herausforderung standen und nicht, dass es den einen gut und den anderen schlecht ging, sondern alle hatten diese Herausforderung und deswegen konnte man auch mit dem Manifest damals ein gemeinsames Zielbild erarbeiten, weil alle auch diese Pausensituation, diesen Ruheknopf hatten.
00:35:37
Bauhuber
Und den sehe ich gefühlt gar nicht, dass das wieder eintreten kann.
00:35:42
Bauhuber
Deswegen ist es auch, glaube ich, eine Illusion, außer dass es wirklich regulatorisch gewollt und das Regulationsregime zwingt uns dazu, diese...
00:35:51
Michael
Vielen Dank.
00:36:00
Bauhuber
diese gemeinsame Vision oder diesen gemeinsamen Weg zu entwickeln, dass sich da wirklich eine Veränderung im System ergibt.
00:36:13
Bauhuber
Das glaube ich nicht.
00:36:15
Bauhuber
Ich bin da großer Fan von regulatorischen Eingriffen geworden, weil wir es ansonsten nicht hinkriegen, weil die Interessen einfach viel zu unterschiedlich sind.
00:36:26
Anja
Hm.
00:36:27
Catharina Fischer
Mischa, wie schaust du da drauf?
00:36:28
Michael
Vielen Dank.
00:36:34
Michael
Ja, also diese Energie noch mal zusammenkriegen, wird es, glaube ich, echt schwierig tatsächlich, die Leute.
00:36:35
Bauhuber
Ja.
00:36:41
Michael
Ich glaube schon, dass jeder einzelne schon auch Akteur seine Blicke in die Zukunft tatsächlich hat.
00:36:53
Michael
Also, klar, Reiseveranstalter gucken immer darauf, was könnte ein neues Trendreiseziel werden, welche Reiseziele sind zunehmend im Sommer nicht mehr bereisbar, weil sie zu heiß werden,
00:37:03
Michael
Welche neue Destinationen kann man erschließen?
00:37:06
Michael
Welche Wintersportgebiete schneit es nicht mehr?
00:37:10
Michael
Ich glaube schon, dass es im Einzelnen da ist, aber die Klarheit als Gesamtbranche zu haben, was sich dort verändern muss, ich glaube, das wird schwierig, da viele am Tisch zu kommen, damit zu arbeiten.
00:37:21
Michael
Wir werden das versuchen, glaube ich.
00:37:23
Michael
mit Impuls for Travel da wieder einen Aufschlag zu machen und einige Akteure an dich zu bekommen.
00:37:28
Michael
Aber ich glaube, tatsächlich ist es so, dass viele einfach eher momentan operativen Schmerz haben, das operative Geschäft abgewickelt zu kriegen und organisiert zu kriegen und natürlich auch in, ja,
00:37:42
Michael
alte Muster, alte operative Muster reinzufallen.
00:37:47
Michael
Ich glaube schon, dass das einen Großteil so geht.
00:37:50
Michael
Ich glaube aber schon auch, dass durch Corona der eine oder andere gelernt hat, die weite Sicht irgendwo im Blick zu behalten.
00:37:56
Michael
Und deswegen können wir es eigentlich nicht oft genug thematisieren.
00:37:59
Michael
Beschäftigt euch damit.
00:38:03
Michael
aktiv zu gestalten, was auch immer das heißt, sich regelmäßig zu reflektieren, nicht nur dem Markt sozusagen hinterher zu laufen, sondern auch aktiv das Unternehmen und die Zukunft eben mit zu gestalten.
00:38:17
Michael
Ich glaube, das ist ganz wichtig für den kleinen, aber auch den großen Unternehmer, die Perspektive halt nicht zu verlieren.
00:38:25
Michael
Weil ansonsten ist man eben, warum man darüber überrascht, dass die nächste Krise eben kommt und die will ich gar nicht herbeibeschwören, aber natürlich muss ich als Unternehmer auch im Blick behalten, was heißt denn Resilienz für mich?
00:38:39
Michael
Was heißt denn, wenn so eine Krise kleiner, größer, wie auch immer in Zukunft kommt, was ist mein Plan dann, wenn Resilienz,
00:38:49
Michael
so eine Krise kommt und das Geschäft halt nicht mehr so funktioniert, vielleicht auch schlagartig tatsächlich diesen Plan eben zu haben, diesen Plan vielleicht auch zu machen, trotz, dass das Geschäft gerade Bombe läuft, ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig für die vielen Unternehmer da draußen und
00:38:55
Anja
Mhm.
00:39:09
Michael
Ich habe auch ganz oft die Diskussion mit den Leuten in den Stammtischen und den Formaten, die wir eben haben, die sind operativ total gefangen, aber müssen sich auch irgendwann mal Gedanken machen, wie mache ich denn weiter?
00:39:22
Michael
Was ist denn in fünf oder zehn Jahren?
00:39:25
Michael
Arbeite ich dann überhaupt noch?
00:39:26
Michael
Ist ja auch oft eine Frage.
00:39:27
Michael
Was mache ich dann irgendwann mal mit meinem Geschäft überhaupt?
00:39:31
Michael
Will ich das machen, bis ich 80 bin?
00:39:32
Bauhuber
Vielen Dank.
00:39:34
Michael
Und ich glaube, das ist auch für viele Unternehmer erstmal eine aktive Gestaltung.

Fortlaufende Transformation und Zukunftsausblick

00:39:40
Michael
Tatsächlich auch, wie es mit dem Unternehmen tatsächlich auch weitergeht und wie ich ein Unternehmen dann auch auf so stabile Beine baue, dass es dann auch ohne mich weitergehen kann.
00:39:49
Michael
Und das ist natürlich für viele Kleinunternehmer weit ab von ihrem Verständnis und ihrem Zeitbudget.
00:39:59
Michael
Wir erleben das in den Formaten, die Leute, die
00:40:02
Michael
die in Corona in der Corona-Zeit viel mit dabei waren.
00:40:04
Michael
Die werden aufgefressen vom Tagesgeschäft, die haben natürlich auch durch Weggang vom Personal, Wegfallend vom Personal einfach extrem zu kämpfen.
00:40:13
Michael
Und ja, auch das Aktivgestalten heißt, ich muss mir heute überlegen, welche Mitarbeiter habe ich denn in fünf Jahren und sollte ich vielleicht doch mal nochmal in Richtung ausgehen.
00:40:22
Michael
Ausbildung ein bisschen was probieren, Leute zu kriegen und muss ich mich, damit ich Auszubildende eben kriegen, vielleicht doch noch mal transformieren in ein modernes und attraktives Unternehmen und dort doch noch mal investieren muss, dass ich einen schönen Arbeitsplatz, einen attraktiven Arbeitsplatz für meine ArbeitnehmerInnen eben gestalten kann.
00:40:42
Michael
Und da sind, glaube ich, auch ganz viele UnternehmerInnen einfach, die sagen, ich mache das jetzt noch
00:40:49
Michael
fünf bis zehn Jahre und nachmittags die Sintflut.
00:40:52
Michael
Das ist dann halt schade, glaube ich.
00:40:54
Michael
Aber es gibt auch sehr positive Beispiele, wo nach wie vor ich sehe, die sind so aktiv und die gestalten so dermaßen und expandieren vielleicht auch und gehen voran und sind ein sehr, sehr gutes Beispiel für alle Akteuren da draußen im Tourismus.
00:41:11
Michael
Im Endeffekt gibt es diese Unternehmen, ich gestalte mein Unternehmen, da sind viele KMUs einfach
00:41:19
Michael
haben diese Herausforderung, das überhaupt zu schaffen.
00:41:22
Michael
Und dann gibt es natürlich darüber hinaus, die das die letzten Jahre gut organisiert haben, der Lebensraum, die Nachhaltigkeit, neue Produkte und den Gedanken dann auch langfristiger zu kriegen.
00:41:33
Michael
Und ich glaube, es ist wichtig, dass wir die wieder an den Tisch kriegen, die diese langfristige Perspektive haben.
00:41:38
Michael
um denen, die die Zeit dafür nicht haben, Signale zu senden, in welche Richtungen es gehen kann.
00:41:45
Michael
Und wir sind da tagtäglich auch beim Thema Digitalisierung, gucke ich immer so drauf.
00:41:51
Michael
Wir sind da als Kleinunternehmer auch abhängig vom Markt und was in der Branche halt passiert.
00:41:56
Michael
Wir selbst als einzelner Betrieb können diese Investitionen gar nicht aufbringen, ein System selbst weiterzuentwickeln.
00:42:03
Michael
Das muss vieles für uns auch passieren.
00:42:04
Catharina Fischer
Vielen Dank.
00:42:06
Michael
Und das funktioniert dann nur, wenn genug Innovationskraft auch in der Branche eben da ist und der Wille eben da ist, von größeren Akteuren bestimmte Unternehmen dort auch zu unterstützen.
00:42:12
Bauhuber
Vielen Dank.
00:42:19
Michael
Und da ist mit Corona extrem viel passiert und das ist schön zu sehen, aber gerade gefühlt passiert zu wenig tatsächlich, finde ich.
00:42:29
Anja
Ich finde das Manifest aus der heutigen Perspektive und auch aus meiner Perspektive von der Zukunftsforschung, ich finde es immer noch wirklich sehr gigantisch.
00:42:38
Anja
Also ich finde, da sind immer noch fast alle Punkte, kann man für den heutigen Tag sich so einfach aufs Tablett schreiben und sagen, das müssen wir eigentlich angehen.
00:42:46
Anja
Und jetzt aber nochmal diesen Aspekt, also zwei oder drei Sachen, die ich da nochmal drin wiederfinde, ist zum einen, ja, die Pandemie war sozusagen etwas wie so eine Schockstarre, die sofort uns alle quasi beschäftigt hat.
00:42:59
Anja
Und gleichzeitig haben wir natürlich auch heute Krisen, die vielleicht sozusagen sich eher langsamer uns manifestieren, Thema Klimakrise.
00:43:06
Anja
Aber natürlich auch die geopolitischen Verstrickungen.
00:43:08
Anja
Also das heißt, wir haben ja im Grunde genommen schon auch gemeinsame Nenner, an denen wir arbeiten müssen, wenn wir diese Zukunftsperspektive behalten wollen oder eine Zukunftsperspektive haben wollen.
00:43:18
Anja
Und gleichzeitig, und jetzt möchte ich zu dem kommen, was Micha gerade gesagt hat, ist es natürlich nicht nur sozusagen diese Frage, was gestalte ich vielleicht sozusagen über einen längerfristigen Punkt,
00:43:29
Anja
sondern wie kann ich natürlich auch in meinem Unternehmen, in meiner vielleicht kleineren Unternehmung auf mittelfristiger Weise etwas bewirken oder muss ich mich auf gewisse Trends einstellen?
00:43:39
Anja
Und da hattest du es gerade gesagt, zum Beispiel eben auch, was ist eigentlich mit einer Nachfolge oder wie geht es eigentlich überhaupt weiter vielleicht mit jetzt zum Beispiel mit Reisebüros oder sowas?
00:43:51
Anja
wie kann ich mich eigentlich zukunftsfähig aufstellen, dass ich natürlich sozusagen innerhalb dieser Systematik auch eine Perspektive und eine Chance habe.
00:43:58
Anja
Und das finde ich tatsächlich auch nochmal innerhalb dieses Manifests sind das so kleine Details, die natürlich noch vielleicht in Zukunft auch nochmal stärker herausgearbeitet werden können, um dann auch eher nochmal vielleicht
00:44:13
Anja
ein Advice, eine Handlungsempfehlung für die Unternehmen zu geben, die halt tatsächlich jetzt auch in diesem starken organisatorischen, administrativen Alltagsgeschäft nicht die Zeit haben, sich um große Visionen auch Gedanken zu machen,

AI und Digitalisierung als zukünftige Veränderungstreiber

00:44:26
Anja
wie man die umsetzt.
00:44:26
Anja
Ja.
00:44:28
Michael
Vielen Dank.
00:44:28
Bauhuber
Der Michael hat ja da eh schon die Brücke in Richtung der Digitalisierung geschlagen und da gibt es jetzt so einen Trigger mit der KI, der glaube ich wirklich da nochmal alle gemeinsam trifft auf eine Art und Weise.
00:44:45
Bauhuber
Egal ob ich jetzt ein Reisebüro bin, ob ich ein
00:44:49
Bauhuber
Ob ich nicht DMO bin, ob ich ein Reiseveranstalter bin, ob ich ein Verkehrsträger bin, das trifft uns alle.
00:44:58
Bauhuber
Und an der Stelle hat ja das Manifest damals schon aufgezeigt, was es braucht, um heute sinnvoll zu wirken.
00:45:07
Bauhuber
Wir haben gut getroffen, würde ich mal sagen, was wir damals reingeschrieben haben.
00:45:12
Bauhuber
Aber die Dynamik, die sich jetzt mit der Gen AI entwickelt hat, also mit ChatGPT und Co., das konnte man natürlich damals noch nicht vorhersehen.
00:45:24
Bauhuber
Aber an der Stelle glaube ich,
00:45:27
Bauhuber
zeigt oder unterstreicht es nochmal, dass es nicht nur irgendwie Nachhaltigkeit und Klimawandel ein gemeinschaftliches Thema ist, die geopolitischen Krisen ein gemeinschaftliches Thema sind, sondern dass es auch andere Trigger gibt, die uns eigentlich als Gesamtbranche auch vor Herausforderungen stellen.
00:45:37
Michael
Vielen Dank.
00:45:50
Bauhuber
Und ja, das müssen wir auf der Einzelunternehmen beantworten.
00:45:55
Bauhuber
Was heißt das für uns?
00:45:56
Bauhuber
Das machen wir ja selbst auch.
00:45:57
Bauhuber
Was heißt das für uns als Unternehmensberatung?
00:45:59
Bauhuber
Das hat genauso Verwerfungen auch für uns selbst.
00:46:03
Bauhuber
Aber ich glaube, dass das auch eine systemische Perspektive hat, auch eine Perspektive zwischen den Unternehmen hat,
00:46:10
Bauhuber
die wir noch zu wenig in den Blick genommen haben und was wir dann im Zuge der Neuauflage des Impulse for Travels Manifests auch tun können, weil das hat auch Auswirkungen zwischen den Unternehmen, in den Wertschöpfungsketten, in der generellen Art und Weise, wie Tourismus sich manifestiert.
00:46:29
Bauhuber
Und ich glaube, da können wir auch sehr gut nochmal einen neuen Wegweiser aufmachen,
00:46:36
Bauhuber
der sich aus einem neuen Trigger auch entwickelt hat, der jetzt vielleicht ergreifbarer ist, spürbarer

Bedeutung von Resilienz und Anpassungsfähigkeit

00:46:43
Bauhuber
ist.
00:46:43
Bauhuber
Absolut, absolut.
00:46:44
Anja
Definitiv hat KI, da stimme ich dir völlig zu, auch diesen systemischen Aspekt und auch diese Potenziale und ich würde hier aber tatsächlich auch nochmal erwähnen, dass natürlich damit auch nicht nur Herausforderungen stehen, sondern natürlich auch Chancen und Optionen und ich glaube, das ist natürlich auch das Spannende dabei, damit zu arbeiten, dass man gucken kann, wie kann man andere Probleme mit diesem neuen Trigger eben auch begegnen.
00:47:07
Catharina Fischer
Dann nehmen wir doch mal gleich die Chancen, um hier mal so ein bisschen, ich bin ja die Frau mit der Glocke, Ohr, Gong, whatever you want to call it, um hier mal so ein bisschen auch einen positiven und zukunftsgerichtigen Abschluss zu finden von diesem schönen Gespräch.
00:47:09
Michael
Vielen Dank.
00:47:25
Catharina Fischer
Ihr habt es ja gerade schon erwähnt, Florian, auch, wir werden das Thema wieder angehen und wir werden wieder in die Branche hineinhören, mit der Branche auf die
00:47:35
Catharina Fischer
Branche schauen.
00:47:37
Catharina Fischer
Und da steht natürlich so ein bisschen, ja, steht natürlich gerade zentral auch mit auf dem Papier.
00:47:44
Catharina Fischer
Wo kann die Reise hingehen?
00:47:45
Catharina Fischer
Wo muss die Reise hingehen?
00:47:47
Catharina Fischer
Mit all den Dingen, die sich jetzt auch in den letzten fünf Jahren entwickelt haben.
00:47:52
Catharina Fischer
KI ist gerade gefallen, das Stichwort Digitalisierung hatten wir jetzt schon auch sehr stark.
00:47:58
Catharina Fischer
Wir haben natürlich auch den Klimawandel, der weiter voranschreitet.
00:48:03
Catharina Fischer
Wir haben so, ich sag mal, Subthemen oder eigentlich sind es sehr große Themen, muss man da sagen.
00:48:08
Catharina Fischer
Florian, du hattest vorhin eins auch mitgenannt, demografischer Wandel.
00:48:12
Catharina Fischer
Auch etwas, was unser Land zum Beispiel sehr, sehr stark treffen wird in der Zukunft.
00:48:17
Catharina Fischer
Wie schaut ihr da so ein bisschen drauf?
00:48:20
Catharina Fischer
Wollen wir mal nicht jetzt sagen, okay, was vielleicht alles nicht ist.
00:48:23
Catharina Fischer
Versuchen wir mal zu schauen, was würde, könnte denn sein so in fünf Jahren?
00:48:28
Michael
Ich habe nicht geguckt.
00:48:29
Michael
Ich leite ja gerne meine Glaskugel, wenn du möchtest.
00:48:30
Catharina Fischer
Einfach mal so ein paar Gedanken hier zum Abschluss, um die ZuhörerInnen mit etwas Positivem in die Zukunft zu schicken.
00:48:38
Catharina Fischer
Florian, du darfst.
00:48:41
Bauhuber
Ich habe eigentlich gerade auf Michael gezeigt.
00:48:47
Bauhuber
Weil ich noch überlegen muss.
00:48:49
Bauhuber
Aber danke.
00:48:54
Bauhuber
Ja, wow.
00:48:56
Bauhuber
Was ist in fünf Jahren?
00:48:58
Bauhuber
In meinem Persönlichkeitsprofil steht Week Long Term Planner.
00:49:02
Michael
Vielen Dank.
00:49:06
Bauhuber
Es ist fünf Jahre.
00:49:09
Bauhuber
Wow.
00:49:11
Bauhuber
Also ganz ehrlich, mit der Dynamik, die wir gerade in unserer Welt sehen, mit Faschisten, die demokratische Länder zerstören, mit einer KI, die sich selbst dynamisch beschleunigt, die eine Geschwindigkeit aufnimmt, mit einer...
00:49:33
Michael
Vielen Dank.
00:49:39
Bauhuber
mit einer ökologischen Transformation, wo keiner weiß, wann Kipppunkte erreicht sind, die irreversibel sind, sind fünf Jahre schon eine brutal lange Perspektive.

Positive Zukunftsvision für den Tourismus

00:49:50
Bauhuber
Also ich würde mich als Organisation heute versuchen, mit Themen zu beschäftigen, die in Richtung Elastizität, Resilienz und Co.
00:50:04
Bauhuber
gehen,
00:50:06
Bauhuber
um unabhängig von den Krisen und von den Einschlägen um einen rum dazu führen, dass ich handlungsfähig bin und in dem System noch eine Relevanz habe.
00:50:18
Bauhuber
Weil ich glaube, dass die Intensität der Krisen und auch die Geschwindigkeit, wie die Krisen auf uns einprasseln, einfach zunehmen wird.
00:50:25
Michael
Vielen Dank.
00:50:28
Bauhuber
Und ich will gar kein Schwarzmaler sein, überhaupt nicht, sondern einfach einen gewissen Realismus auf die Perspektive haben.
00:50:37
Bauhuber
Und ich bin grundsätzlich ein positiver Mensch.
00:50:38
Bauhuber
Ich glaube, da liegen Chancen drin für diejenigen, die...
00:50:43
Bauhuber
die sich selbst auch agil aufstellen und in der Organisationsstruktur und Kultur auch die Veränderung zulassen.
00:50:50
Bauhuber
Die werden in diesen veränderten Märkten sehr erfolgreich agieren.
00:50:57
Bauhuber
Deswegen stark auf die unternehmerischen Perspektiven, auf die Strukturen, auf die Organisationen, auf die Akteuren, Netzwerkverbindungen mit unseren technischen Agenten zu blicken und zu schauen, dass ich in dieser Welt so aufgestellt bin, dass ich auch zukunftsfähig und handlungsfähig bin.
00:51:09
Michael
Vielen Dank.
00:51:17
Bauhuber
Das ist eigentlich die Perspektive, die ich einnehmen muss.
00:51:19
Bauhuber
Weil was in fünf Jahren ist, keine Ahnung.
00:51:22
Bauhuber
Überhaupt keinen Blassen, wo uns diese Welt hinführen wird.
00:51:26
Bauhuber
Aber ich glaube, wenn wir an den richtigen Stellschrauben drehen, in uns, in unseren Organisationen, in uns als Menschen, dann haben wir eine große Chance, da erfolgreich aus dieser Veränderung herauszukommen.
00:51:41
Catharina Fischer
Da haben wir doch noch ein bisschen die Kurve gekriegt am Schluss so in die positive Perspektive.
00:51:43
Anja
Vielen Dank.
00:51:49
Catharina Fischer
Mischer.
00:51:50
Michael
Du hast ja nach dem Wunsch gefragt, was in fünf Jahren ist.
00:51:56
Michael
Und ich würde mir da eine weiterhin offene und offenere und weniger egoistische Welt und Branche vermitteln.
00:52:05
Bauhuber
Vielen Dank.
00:52:09
Michael
die aktiv gestaltet tatsächlich.
00:52:11
Michael
Und ja, wir müssen uns wahrscheinlich für Szenarien irgendwo rüsten.
00:52:18
Michael
Das ist, glaube ich, auch gerade auch in der Zeit, wo das Geschäft sehr gut läuft, eine Aufgabe, die man nochmal in die Perspektive nehmen müsste.
00:52:30
Michael
Ich glaube, das ist schon die Aufgabe.
00:52:35
Michael
Ich hoffe, dass wir da...
00:52:40
Michael
in die Situation nicht reinkommen natürlich, aber nicht desto trotz die Perspektive mal aufzunehmen und zu sagen, wie resilient sind wir.
00:52:47
Michael
Ich meine, das ist das schönere Wort letzten Endes für möglicherweise anstehende Krisen, die dort sind.
00:52:53
Michael
Also die Resilienzkonzepte sich zu überlegen, was ist wenn, dann ist schön.
00:53:01
Michael
Und darüber hinaus, glaube ich, wäre es einfach schön, wenn auch in
00:53:07
Michael
in Situationen, wo man gerade gut ausgelastet ist, trotzdem die Perspektive auf die aktive Gestaltung vom eigenen Unternehmen von der Zukunft eben sieht.
00:53:18
Michael
Und ich glaube, wenn jeder Unternehmer, jede Organisation schon mal per se eine aktive Gestaltungsfunktion für sein Unternehmen eben annimmt, dann hat er vielleicht
00:53:31
Michael
auch im nächsten Schritt einen aktiveren oder einen Freiraum auch darüber hinaus zu

Abschluss und Ausblick auf zukünftige Initiativen

00:53:37
Michael
gestalten.
00:53:37
Michael
Und das habe ich nach wie vor, sehe ich das auch viel bei vielen Unternehmern, die auch politisch aktiv sind.
00:53:41
Bauhuber
Vielen Dank.
00:53:44
Michael
Und ja, in fünf Jahren wünsche ich mir, dass Tourismus funktioniert und dass wir alle Spaß an der Arbeit haben und es in der Welt auch gut funktioniert und wieder mehr Harmonie ist.
00:53:58
Catharina Fischer
Okay, na dann schauen wir mal.
00:53:59
Catharina Fischer
Super, vielen Dank euch.
00:54:00
Anja
Ich hoffe auf jeden Fall, dass wir uns nicht erst in fünf Jahren widersprechen.
00:54:05
Anja
Es war sehr schön, euch beide hier dabei zu haben und vielleicht auch dann jetzt in den nächsten Monaten vielleicht auch mal gemeinsam zu schauen, was kann man weiter, wie kann man weiterdenken und auch die Branche wieder dazu zu bekommen, gemeinsam Zukunft zu gestalten.
00:54:20
Anja
Vielen, vielen Dank.
00:54:24
Michael
Danke.
00:54:25
Michael
Danke euch für die Initiative, dass ihr das Projekt nochmal nach außen tragt und ich freue mich auf die weiteren Schritte.
00:54:31
Catharina Fischer
Sehr gerne.
00:54:32
Catharina Fischer
Das wird natürlich auch alles vertextlicht hier, oder wie auch immer man das sagt.
00:54:38
Catharina Fischer
Und genau, da können sich die Zuhörerinnen auch auf etwas zu lesen freuen, wer denn das lieber vielleicht mag oder bei der Internetverbindung in Deutschland.
00:54:48
Catharina Fischer
Es kann das nicht schaden, auch was zum Lesen zu haben.
00:54:52
Catharina Fischer
Ja, und damit verabschieden wir uns und wünschen euch noch einen schönen Tag und bis zum nächsten Mal.
00:54:57
Michael
Vielen Dank.
00:54:58
Anja
Herzlichen Dank.
00:54:58
Catharina Fischer
Ciao, ciao.
00:54:58
Anja
Bis bald.