Einführung von Simone Leitenberger und Thema Design als transformative Kraft
00:00:15
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zurück zu einer neuen Folge von Next Stop Future.
00:00:19
Speaker
Wir freuen uns, dass ihr wieder eingeschaltet habt und bei uns seid.
00:00:23
Speaker
Und wir haben heute auch einen Gast wieder in unserer kleinen, feinen Runde.
00:00:28
Speaker
Die Simone Leitenberger ist heute bei uns.
00:00:30
Speaker
Die wird sich gleich persönlich vorstellen.
00:00:32
Speaker
Also seid gespannt.
00:00:34
Speaker
Und es geht um das Thema Design.
00:00:37
Speaker
Design als transformative Kraft.
00:00:40
Speaker
Wenn man das Wort hört, ja, dann hat man höchstwahrscheinlich relativ schnell eine Assoziation im Kopf.
00:00:46
Speaker
Design betrifft viele Dinge, Produkte, kann auch Räume betreffen, kann auch so ein bisschen Zukunftsräume betreffen, die man vielleicht sich unter bestimmten Bedingungen oder Konstruktionen vorstellt und dafür braucht es sicherlich auch eine Art Design.
00:01:04
Speaker
Aber Design kann tatsächlich auch noch viel mehr.
Integration von Design in frühen Prozessphasen
00:01:07
Speaker
Und darüber wollen wir sprechen, wann letztendlich Design vielleicht auch schon mitgedacht werden kann in einem Prozess, in einem partizipativen Prozess, in Prozessen, wo es um das Thema Zukunft, Zukunft geht.
00:01:22
Speaker
Wie spielt da Design eine Rolle, damit vielleicht auch manche Dinge anders oder neu gedacht werden können, damit Menschen gut mitgenommen werden in diesen Prozessen
00:01:34
Speaker
Und ja, was kann es dann auch ganz konkret leisten?
00:01:37
Speaker
Darum soll es heute gehen bei uns hier im Podcast.
00:01:41
Speaker
Auch das ist natürlich ein wichtiges Thema für Zukunftsprozesse.
00:01:46
Speaker
Und daher haben wir es auch heute gewählt und ich wünsche euch viel Spaß.
00:01:50
Speaker
Lasst euch überraschen, steigt ein, vielleicht in die Diskussion, wenn ihr mögt, gebt uns einen Kommentar oder euer Like, darüber freuen wir uns immer und abonniert unseren Podcast noch viel besser und damit legen wir jetzt mal los.
00:02:06
Speaker
So, ein wunderschönes Hallo in die Runde.
00:02:09
Speaker
Wir haben heute wieder einen Gast, aber der wird sich gleich selber vorstellen.
00:02:13
Speaker
Beziehungsweise Anja, du kennst den Gast schon ziemlich gut, ne?
00:02:16
Speaker
Ihr wart doch kürzlich zusammen unterwegs, wenn ich mich recht erinnere.
00:02:20
Speaker
Wir waren kürzlich zusammen unterwegs und ich kenne Simone auch schon tatsächlich schon relativ lange, beziehungsweise aus der Zusammenarbeit gar nicht mal unbedingt immer so im direkten visuellen Face-to-Face-Austausch, sondern einfach in der digitalen Zusammenarbeit vom Zukunftsinstitut damals noch.
00:02:36
Speaker
Ich habe Sachen geschrieben, Simone hat die sozusagen umgesetzt, grafisch und im Kommunikationsdesign.
00:02:43
Speaker
Das ist vielleicht auch schon das erste Stichwort, was wir heute als Thema haben, nämlich das Thema, wie kann man mit Design und Kommunikationsdesign tatsächlich eben auch Veränderungen, Transformationen erzeugen.
Simone Leitenberger über ihre Arbeit und Lehre
00:02:56
Speaker
Und deswegen freue ich mich total, dass Simone Leitenberger heute bei uns als Gast ist.
00:03:01
Speaker
Und Simone, vielleicht magst du dich kurz unseren HörerInnen vorstellen.
00:03:05
Speaker
Herzlich willkommen.
00:03:08
Speaker
Vielen Dank für euer Willkommen erstmal.
00:03:10
Speaker
Ich freue mich total, dass ich heute hier bin mit euch und dass wir sprechen.
00:03:15
Speaker
Ich bin, wie Anja schon sagte, Kommunikationsdesignerin.
00:03:19
Speaker
Ich bin transdisziplinär und strategisch ausgerichtet und auch als freie Beraterin tätig.
00:03:27
Speaker
Ich arbeite sehr viel an den Schnittstellen, also zwischen verschiedenen Disziplinen, Designdisziplinen, aber auch
00:03:36
Speaker
Schnittstellen zwischen Design, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und auch Wissenschaft.
00:03:42
Speaker
Daher kommt ja auch so ein bisschen unser Link an.
00:03:46
Speaker
Und ich arbeite für nationale und internationale Unternehmen, aber auch für Institutionen und Ministerien, für Verlage, für Museen.
00:03:57
Speaker
Also ein sehr breites Feld.
00:04:00
Speaker
Und parallel zur Arbeit im Gestalterischen und Strategischen unterrichte ich auch an verschiedenen Hochschulen hier in Deutschland und halte Vorlesungen und Vorträge.
00:04:12
Speaker
Und ich bin auch im Deutschen Design Club aktiv.
00:04:16
Speaker
Da war ich einige Jahre im Beirat und bin jetzt dort im Vorstand.
00:04:20
Speaker
Und ich setze mich sehr gerne ein für die Wahrnehmung von Design als eine transformative Kraft.
Design: immaterielle Aspekte und strategische Rolle
00:04:29
Speaker
Also wirklich auch ein sehr facettenreiches, vielseitiges Tätigkeitsfeld, was du hast.
00:04:34
Speaker
Und ich finde es auch nochmal ganz spannend, dass du jetzt gerade da auch nochmal die Klammer gegeben hast.
00:04:38
Speaker
Also tatsächlich, wenn ich dich auch so richtig in deiner Arbeit verstehe, ist es wirklich da, überzuschauen, wie kann ich tatsächlich auch Veränderungen mittels Design erreichen.
00:04:47
Speaker
Und das war ja auch unser gemeinsamer Talk.
00:04:52
Speaker
Du hattest mich damals gefragt, vor ein paar Wochen, ob ich teilnehme, wozu ich gerne Ja gesagt habe.
00:04:56
Speaker
Es war am Kreativwirtschaftstag, am 8.
00:04:59
Speaker
Kreativwirtschaftstag in Frankfurt von der IHK, also vom Land Hessen mitorganisiert.
00:05:06
Speaker
Und wir hatten einen sogenannten Tandem Talk unter dem Titel Die Realität des Möglichen und Design als transformative Kraft.
00:05:16
Speaker
Während du tatsächlich ja auch wirklich als Expertin in diesem Bereich des Designs drin bist, kann ich natürlich nur so aus dieser Metaperspektive oder der Megatrendperspektive oder der soziokulturellen Perspektive das Ganze einschätzen.
00:05:30
Speaker
Aber ich finde, das ist eine ganz spannende Kombination auch, weil tatsächlich beides ja zusammen gedacht werden muss.
00:05:38
Speaker
Wenn ich Zukunftsstrategien von einer größeren Perspektive aus betrachte,
00:05:42
Speaker
brauche ich tatsächlich natürlich auch sozusagen dieses gestalterische Denken.
00:05:46
Speaker
Und bevor wir jetzt vielleicht tatsächlich auch so ein bisschen uns in dieses Thema von dem Tandem Talk oder überhaupt auch von deiner Arbeit und auch deinen Ansprüchen an die Arbeit sprechen, würde ich ganz gerne, weil ich denke, das ist nicht jedem bewusst, was ist für dich Design und wie kann Design sozusagen unter diesen,
00:06:06
Speaker
unter dieser Definition tatsächlich dann eben auch ein strategisches Werkzeug für Veränderung
Strategische Integration von Design: Beispiele und Vorteile
00:06:11
Speaker
Also um da vielleicht erstmal eine Definition zu bekommen.
00:06:15
Speaker
Ja, also Design kennen wir ja hauptsächlich so im Sprachgebrauch und in unserer Wahrnehmung als was Sichtbares.
00:06:24
Speaker
Für mich war eigentlich Design von Anfang an auch eine starke Beschäftigung mit dem Immateriellen, mit dem Unsichtbaren und natürlich auch mit Sprache letzten Endes.
00:06:37
Speaker
weil wir durch Sprache unser Wissen teilen, unsere Erfahrungen, unsere Gefühle und genau das kann Design eben auch.
00:06:47
Speaker
Und dazu ist es natürlich toll, wenn man sozusagen diesen Unterbau im Strategischen einfach auch nutzt.
00:06:56
Speaker
Wenn wir uns Design vorstellen, ist es vielleicht auch wie so ein Eisberg.
00:07:00
Speaker
Also oben ist das, was wir sehen, aber darunter ist natürlich ganz, ganz viel, was ja auch mit unseren Wahrnehmungen als Betrachter zu tun hat und einfach ganz viel mit Kommunikation und Verbindung von Wissen.
00:07:16
Speaker
Also da steckt für mich sehr, sehr viel drin.
00:07:21
Speaker
Design ist ja Formgebung und ich sehe diese Formgebung aber auch in so einem übertragenen Sinn ins Immaterielle, also eben auch Design als eine Art Kulturtechnik, wenn man so möchte, also als eine kulturelle Praxis, die Räume öffnen kann.
00:07:37
Speaker
Aber ich glaube, dazu kommen wir noch genauer.
00:07:43
Speaker
Ja, das heißt, wenn ich das auch so nochmal zusammenfasse, oder zusammenfassen ist vielleicht übertrieben, aber so eine Quintessenz, glaube ich, auch von dem das Design in der Dimension, die du auch beschreibst, ja tatsächlich auch Zukunftsräume visuell und auch sprachlich natürlich irgendwie sichtbar machen kann.
00:08:05
Speaker
Das heißt, wir haben dadurch, und korrigiere mich, wenn ich falsch bin, haben wir natürlich auch die Möglichkeit,
00:08:11
Speaker
Zukunftsbilder zu kreieren und damit natürlich dann auch sozusagen diese Möglichkeitsräume zu öffnen.
00:08:17
Speaker
Und wenn wir nicht diese Zukunftsbilder haben, die über Design, über Sprache, über Gestaltung, materiell, immateriell stattfinden, fehlen uns vielleicht auch die Vorstellungen, wohin wir uns überhaupt entwickeln können.
00:08:31
Speaker
Ja, das kann Design auch.
00:08:33
Speaker
Also da geht es natürlich wieder so ein bisschen ins Sichtbare rein.
00:08:37
Speaker
Also wir sprechen größtenteils von Kommunikationsdesign.
00:08:43
Speaker
Genau, also es geht ja häufig um Dinge, die wir uns vorstellen und Design kann ja jetzt auch unabhängig von Fotografie, also über Illustration zum Beispiel oder jetzt auch mittels KI und ganz anderen Tools, die jetzt einfach auch verfügbar sind, ja, Dinge tatsächlich darstellen, also sichtbar machen und vielleicht auch so ein bisschen erinnern,
00:09:08
Speaker
In der Illustration liegt ja auch so ein bisschen mehr dieses Entwicklerische noch drin als im Foto.
00:09:14
Speaker
Deshalb kann Design da, denke ich, ganz viel unterstützen.
00:09:20
Speaker
Genau, wenn man in dieses Imaginäre auch einsteigen möchte.
00:09:26
Speaker
Was ich da immer kurz so als Zwischenfrage, so im normalen Prozess oder im
00:09:35
Speaker
schon ganz oft erlebt auch in der Praxis, ist das ja dann dennoch oft etwas, was relativ spät kommt in einem Prozess.
00:09:44
Speaker
Also es wurde vorher vielleicht schon viel besprochen, es wurde sich auf viele Dinge geeinigt oder man hat vielleicht auch, denken wir mal an die Zukunft, man hat vielleicht zum Beispiel auch Szenarien niedergeschrieben oder Visionen niedergeschrieben und dann
00:10:04
Speaker
Ja, und dann kümmert man sich ums Design, weil dieser Gedanke, da setzen wir jetzt etwas drauf von außen, was vielleicht passen könnte zu dem, was da steht.
00:10:13
Speaker
Aber wenn ich es richtig verstehe, wäre ja eigentlich der Ansatz zu sagen, man integriert das von vornherein oder man denkt es auch ganz anders mit, damit letztendlich es sozusagen im Prozess, im Entstehen der Sprache, der Gedanken tatsächlich schon ein begleitendes Tool ist, oder?
00:10:36
Speaker
Also ich denke, das ist ganz wichtig, dass Design relativ früh mit in diese Prozesse einsteigen kann.
00:10:46
Speaker
Also ich habe das Glück, dass das in einigen meiner Projekte so tatsächlich ist.
00:10:50
Speaker
Also dass ich wirklich, wenn ich zum Beispiel...
00:10:56
Speaker
Ich habe mit einem Institut gearbeitet und da habe ich mitgearbeitet an der Gestaltung von Vorträgen und zwar nicht nur an der Gestaltung als sichtbare Gestaltung, sondern wirklich als sozusagen auch in dieser Informationsarchitektur und in dieser ganzen Entwicklung, wie bekomme ich überhaupt...
00:11:16
Speaker
meine Gedanken und Ideen in so einen Vortrag umgesetzt.
00:11:21
Speaker
Also wie kriege ich diesen Transfer hin?
00:11:23
Speaker
Und das ist natürlich, da kann Design unheimlich
Design in Führung und Transformation
00:11:27
Speaker
Und das war ganz oft dann für die Vortragenden auch so ein Aha-Erlebnis, weil sie das Gefühl hatten, ich habe da wirklich was im Rücken, was ich zeige, was wirklich meine Sprache auch stützt und was mir als Sprechender, Sprechender auch beeinflusst.
00:11:45
Speaker
ja, den Rücken auch stärkt.
00:11:46
Speaker
Also da kann Design eben auch wirken.
00:11:49
Speaker
Also das ist ein Beispiel.
00:11:51
Speaker
Ein anderes Beispiel ist vielleicht noch, mit einem anderen Institut habe ich gearbeitet an der Morgenstadt-Werkstatt.
00:11:58
Speaker
Da geht es darum, wie wollen wir morgen leben?
00:12:00
Speaker
Und da werden viele Akteure mitgenommen und
00:12:10
Speaker
Genau, da ging es eben auch schon zu Beginn um diesen Prozess und Design war da ganz maßgeblich involviert von Beginn an.
00:12:17
Speaker
Also bis dahin, wie sehen die Räume aus?
00:12:19
Speaker
Welches Wegleitsystem haben wir?
00:12:21
Speaker
Wie ist der ganze Event letzten Endes, dieses ganze große Treffen auch initiiert und gestaltet?
00:12:30
Speaker
Also Design geht da in ganz viele Dimensionen, wenn es früh einsteigt.
00:12:34
Speaker
Und das, finde ich, ist ein großer, ja,
00:12:38
Speaker
in dem Design seine Kraft so richtig entwickeln kann, wenn es möglichst tief da auch verankert ist.
00:12:46
Speaker
Wir hatten uns auch schon drüber unterhalten, Simone, und ich würde gerne da auch nochmal dran anknüpfen, weil ich das einen sehr spannenden Punkt fand, den du damals auch in unserem Talk irgendwie auch oder in unseren Vorgesprächen eben auch benannt hast, nämlich sozusagen diese Unterteilung, wann Design auch rein, also wann Design mitgedacht werden muss, was Katharina ja gerade auch schon gefragt hatte, und dann sozusagen in welcher, wo greift es rein?
00:13:06
Speaker
Ist es strategisch?
00:13:08
Speaker
weil häufig so von meiner perspektive ist es ja eher sozusagen dieses ich komme mit dem visionären und dann geht es runter zu brechen in das operative aber natürlich und sagen ja auch so ein bisschen gerade noch mal die frage häufig wird es ja sozusagen die sein er so als add-on verstanden was dann vielleicht im operativen irgendwann dazu kommt aber wie kann das sozusagen tatsächlich auch überzeugend oder auch
00:13:30
Speaker
denjenigen, die Transformationen anstoßen wollen, nahegebracht werden, dass das etwas ist, was jetzt implementiert werden muss, um vielleicht auch eine Vision zu entwickeln oder aus einer Vision natürlich dann auch wieder eine operative Strategie zu entwickeln.
00:13:44
Speaker
Ja, also das ist wirklich ein Punkt, an dem ich sehr arbeite, weil wenn wir uns anschauen, wir hatten da ja auch kurz drüber gesprochen, Unternehmen, also 80 Prozent der Unternehmen sind
00:13:57
Speaker
beauftragen Designer, also intern oder extern, in einem Bereich, wo vieles schon da ist und wo es eigentlich hauptsächlich um Umsetzung geht.
00:14:10
Speaker
Und wenige Unternehmen, oder es ist ja auch übertragbar auf Organisationen, also auf alle Gruppen letzten Endes, sehen diese Kraft von Design in diesen Transformationsprozessen.
00:14:26
Speaker
Das ist wirklich ein schwieriger Punkt, weil da so ein großes Gap auch entsteht.
00:14:30
Speaker
Also weil Design einfach, Designentscheidungen, sage ich mal, einfach tendenziell auch Entscheidungen sind, die eher in so einer Leadership-Funktion getroffen werden, also die wirklich sehr nah am Kern oft auch sind.
00:14:47
Speaker
Und ja, da würde ich mir wirklich wünschen, dass das Design da eine größere Kraft entwickeln kann.
00:14:52
Speaker
Und ich glaube, da geht
00:14:54
Speaker
kann ganz viel Positives entstehen, indem man versucht, eine gemeinsame Sprache zu finden.
Design als gemeinsame Sprache für Organisationen
00:15:01
Speaker
Also das ist oft noch ein bisschen so ein, ja, da funktioniert diese Schnittstelle manchmal noch nicht so ganz, habe ich das Gefühl, weil man nicht so aufeinander zugeht und diese unterschiedlichen Denkweisen zulässt, die für diese Kombination, also für diese Symbiose, nenne ich es jetzt mal, da auch notwendig wären.
00:15:23
Speaker
Aber da nochmal so ein bisschen reingefragt, weil das ist ja super spannend, weil wir ja auch diverse Prozesse begleiten im Rahmen von zukunftsgerichteten Strategien.
00:15:36
Speaker
Wir haben ja kurz auch im Vorgespräch, habe ich dir ja kurz erzählt, was wir dazu tun dürfen.
00:15:41
Speaker
Und das sind ja auch teilweise wirklich sehr viele verschiedene Akteure mit am Tisch, die ja durchaus, weil du jetzt auch dieses Thema Sprache hattest,
00:15:53
Speaker
durchaus ein bisschen auch eine unterschiedliche Sprache sprechen.
00:15:57
Speaker
Oder nehmen wir auch das Thema Nachhaltigkeit, wo ja wirklich verschiedene Aspekte und verschiedene Ebenen, nehmen wir mal einen Lebensraum, angesprochen werden.
00:16:09
Speaker
Und da frage ich mich, also jetzt einfach mal so laut gedacht, da du ja hier sitzt, wie kann man da sozusagen Design gut einflechten von Anfang an?
00:16:23
Speaker
Oder ist es letztendlich zum Beispiel ein Schritt oder eine Herangehensweise zu sagen, man schafft vielleicht auch erstmal einen gemeinsamen Raum, also sprichwörtlich auch im Sinne von einem entsprechenden Design oder mit einem entsprechenden Design, in dem sich dann so eine Prozesse gut fügen lässt oder in dem man sich auch immer wieder trifft.
00:16:48
Speaker
Normalerweise ist es ja immer ein bisschen andersrum, wie auch schon vorhin dargestellt.
00:16:52
Speaker
Man hat diese Prozesse, man kommt zusammen, man überlegt, wer könnte denn noch wichtig sein und wer sitzt denn dann mit am Tisch.
00:17:00
Speaker
Und dann ist man froh, wenn alle kommen, sage ich jetzt mal so.
00:17:04
Speaker
Und möglichst auch viel teilnehmen.
00:17:06
Speaker
Aber ich sage jetzt mal so,
00:17:09
Speaker
also ganz ehrlich gesprochen, so Sachen wie, wie sieht das aus?
00:17:13
Speaker
Warum tun wir das da?
00:17:14
Speaker
Wie gestalten wir diesen Tag?
00:17:17
Speaker
Was machen wir vielleicht wann wie?
00:17:19
Speaker
So Sachen kommen ja tatsächlich dann immer zu kurz oft.
00:17:23
Speaker
Und ich frage mich aber, wie kann man das vielleicht auch schon von vornherein gut und vielleicht auch nicht zu kompliziert
Design in diversen Prozessen: Zusammenarbeit erleichtern
00:17:30
Speaker
Weil das ist ja auch ein Aspekt.
00:17:32
Speaker
Tatsächlich ist es ja auch gerade wichtig, dass in so einem Prozess diese Dinge,
00:17:36
Speaker
Möglichst dann aber auch leicht fallen, wenn man es dann zukonstruiert, ist es ja vielleicht auch nicht ganz sinnvoll.
00:17:42
Speaker
Hast du da Ideen oder Erfahrungen?
00:17:46
Speaker
Klar, also das kann man, wie du sagst, so einen Tag auch über die Gestaltung ein bisschen greifen, indem man den einfach nicht nur in Anführungszeichen jetzt sprachlich hält, Besprechungen macht, sondern auch eben verschiedene Dinge,
00:18:02
Speaker
Möglichkeiten ausprobiert.
00:18:04
Speaker
Also wir kennen das ja in Unternehmen, wurden ja auch viel diese Design Thinking Methoden angewandt.
00:18:13
Speaker
Das sind natürlich so Bereiche, in denen wir Designer uns ganz intuitiv bewegen.
00:18:19
Speaker
Also das Design Thinking ist ja eine Instrumentalisierung von diesen Design Prozessen im Prinzip,
00:18:27
Speaker
Und da würde ich es als durchaus wichtig erachten, dass Designer da wirklich mit ihrer Arbeitsweise und ihrer Denkweise reinkommen, denn die ist natürlich schon nochmal anders als diese Design Thinking Methoden.
00:18:41
Speaker
Also diese Denkweise, die geht eigentlich noch darüber hinaus, weil sie im Design ist es ganz oft so, dass wir über Grenzen denken, also denkweise.
00:18:52
Speaker
Und es sind keine linearen Prozesse, sondern wir können wirklich Räume öffnen, indem wir so zwischen, vielleicht ist Wandern so ein ganz gutes Bild, indem wir so zwischen den Welten auch wandern können.
00:19:06
Speaker
Und Designer können sich viel öfter auch freier machen von diesem Bild,
00:19:13
Speaker
ganz konkreten Zielgedanken, den man so hat.
00:19:16
Speaker
Natürlich verfolgen wir auch dieses Ziel, aber es ist nicht so, ich mache jetzt einen Schritt und den zweiten und dann komme ich an mein Ziel, wie man das häufig in so einem linearen Prozess im Unternehmen auch denkt, sondern es ist eher so eine meandernde Arbeitsweise.
00:19:34
Speaker
Also man öffnet, man fokussiert und so kommt man eigentlich durch Entwerfen und Verwerfen durch
00:19:42
Speaker
kommt man der Sache einfach näher.
00:19:44
Speaker
Und häufig kann man sich so ein bisschen offener darin bewegen.
00:19:49
Speaker
Also man kann einfach offener auch überlegen, wer, also wenn wir jetzt bei Unternehmen bleiben oder Organisationen, wer würde dann für dieses Team auch Sinn machen, dabei zu sein?
00:20:00
Speaker
Also vielleicht sogar auch unabhängig von bestimmten Hierarchien oder so, die im Unternehmen dann da sind, um einfach so eine Vielfalt auch zu nutzen,
00:20:10
Speaker
Also Stichwort Diversität.
00:20:14
Speaker
Ich finde es jetzt ganz spannend, weil du gerade auch nochmal diesen Begriff des Design Thinking, womit wahrscheinlich viele einfach was anfangen können.
00:20:21
Speaker
Also das ist ja etwas eine Methodik, ein Tool, der mit Sicherheit in irgendeiner Weise mal untergekommen ist.
00:20:29
Speaker
Und wenn ich das jetzt auch richtig verstehe, ist es tatsächlich eher sozusagen ein Add-on.
00:20:33
Speaker
Also das heißt, damit kann tatsächlich noch nicht sozusagen die
00:20:37
Speaker
Design als transformative Kraft vollständig genutzt werden, sondern eher es ist eine Methode innerhalb von vielleicht einem ganzen Kasten, Baukasten, Werkzeugkasten, den ich habe, um sozusagen dann auch diese Transformation zu erzeugen.
00:20:53
Speaker
Das ist so das eine, was ich jetzt so rausgehört habe.
00:20:56
Speaker
Und das andere ist tatsächlich auch nochmal, dass diese Ambiguität, also diese
00:21:02
Speaker
dass man tatsächlich auch Dinge verwerfen muss.
00:21:04
Speaker
Und das trifft natürlich dann auch wieder sozusagen diese Parallelen zu dem, womit ich ja auch täglich und auch Katharina arbeiten.
00:21:12
Speaker
Das ist ja sozusagen, dass wir nicht nur mit sehr heterogenen Menschen zusammenarbeiten, die unterschiedliche Ideen mitbringen, sondern natürlich auch noch die großen Veränderungsprozesse, Gegensätzlichkeiten aufzuhören.
00:21:24
Speaker
rufen und in unserer Gesellschaft erzeugen.
00:21:26
Speaker
Also, dass wir ja tatsächlich immer, wenn wir jetzt von Trends und Gegentrends sprechen, die miteinander sozusagen wirken, um dann daraus etwas Neues entstehen zu lassen.
00:21:36
Speaker
Und das ist jetzt so etwas, was ich auch aus dem Prozess heraushöre, den du gerade beschrieben hast, dass man tatsächlich sich auch da mit diesen Unterschieden konkret auseinandersetzt, konstruktiv auseinandersetzt, um dann zu schauen, was kann daraus eigentlich entstehen oder was
00:21:53
Speaker
Was haben wir vielleicht auch für eine größere Vision und gar nicht mal so unbedingt ein Ziel, das wir mit Schritt 1, 2, 3
Praktische Anwendungen von Design im Geschäft
00:22:00
Speaker
Habe ich das so richtig verstanden?
00:22:04
Speaker
Du hattest ja vorhin auch diese Zeithorizonte erwähnt, also von Operativen ins Strategische, ins Visionäre und Technologische.
00:22:15
Speaker
Da habe ich häufig die Erfahrung gemacht, dass diese Idee, die dann entsteht, da vielleicht gar nicht so richtig eingeordnet wird, beziehungsweise dass das gar nicht so bewusst ist, in welchem Zeithorizont gehört denn die Idee?
00:22:28
Speaker
Wenn ich jetzt natürlich... Also häufig ist es ja so, wenn wir starten, mit Menschen Zukunftsgestaltung, sage ich mal, zu entwickeln, die damit noch nicht so in Kontakt waren,
00:22:42
Speaker
sind da die Sprünge schon relativ groß.
00:22:44
Speaker
Und es ist dann manchmal so eine Tendenz da zu sagen, ja gut, aber wir wollen ja jetzt schon was machen.
00:22:49
Speaker
Wir wollen die Zukunft ja jetzt schon haben.
00:22:52
Speaker
Und wenn man so denkt, bleibt man natürlich gerne in diesem operativen Zeitraum verhaftet und vergisst dabei so diese anderen Zeiträume, in denen man aber auch so gedanklich, finde ich, springen kann, weil einem das total weiterhilft,
00:23:08
Speaker
wenn man weiß, ich habe so irgendwie hier meine große Vision, aber dazwischen kann ich auch was tun.
00:23:13
Speaker
Also ich kann ja eigentlich, wenn ich Zukunft denke, hat das ja auch schon einen Effekt auf meine Gegenwart.
00:23:24
Speaker
Das ist jetzt auch nochmal so ein ganz wichtiger Aspekt, der dann so eine Dynamik auch entwickeln kann in einem Team.
00:23:31
Speaker
Also weil man in einem Team einfach unterschiedliche Charaktere hat, die ja unterschiedlich
00:23:39
Speaker
Also wenn man das dann zusammenwirft, kommt man so zu so einem großen Ganzen, sage ich mal.
00:23:54
Speaker
Ich würde gerne nochmal, weil ich bin ja so ein bisschen, hier ist es immer wichtig, oder für mich selbst auch so, das wirklich so ein bisschen auf die Praxis zu übertragen.
00:24:03
Speaker
Und ich denke mir, wenn man das hört, wenn
00:24:07
Speaker
ist das, glaube ich, für viele, klingt das schon plausibel, aber vielleicht kannst du da einfach nochmal ein bisschen tiefer reingehen, weil du begleitest ja auch Unternehmen, wie das tatsächlich dann in der Realität aussieht.
00:24:18
Speaker
Weil ich glaube, dass höchstwahrscheinlich, also ich kann mir vorstellen jetzt mal einfach so, dass man tatsächlich vielleicht auch diesen Anspruch hat, auch Prozesse oder gemeinsames Denken gut zu begleiten, auch im Sinne von,
00:24:32
Speaker
von Kommunikation, Design und wie auch schon vorhin beschrieben, vor allen Dingen dann auch so gerne am Ende etwas hat, wo sich wirklich viele identifizieren, auch so vom, ich sag mal, vom Look und Feel, mal ganz platt gesagt, was ansprechend ist, was auch so eine Emotionalität vielleicht auch herstellt, in Farbe, Form, was auch immer.
00:24:59
Speaker
Spannend finde ich ja tatsächlich noch, weil du das jetzt auch sagtest und Anja, wir haben es ja auch ganz oft schon besprochen, dass wir bei diesem Thema Zukunft gestalten, ist es ja einerseits erstmal den Willen zu haben, die Motivation zu haben, Menschen zu haben, die einen gemeinsamen Weg gehen.
00:25:18
Speaker
Und das haben wir jetzt mal so klassisch gesehen, auch ein bisschen höchstwahrscheinlich aus unserer Linieansicht,
00:25:24
Speaker
haben wir dann so Prozesse und so ein bisschen Modelle, wo wir sagen, so gehen wir jetzt voran.
00:25:29
Speaker
Und dann hoffen wir, dass da am Ende was Tolles entsteht, sage ich jetzt mal.
00:25:35
Speaker
Aber wenn ich das jetzt so raushöre, da würde ich gerne nochmal reingehen.
00:25:40
Speaker
Also wäre ja eigentlich der Ansatz zu sagen, von vornherein, auch wirklich darüber nachzudenken, wie müsste das Design dieses Prozesses tatsächlich sein?
00:25:53
Speaker
Nicht nur, wie oft treffen wir uns, sondern ganz genau, wo treffen wir uns zum Beispiel.
00:26:02
Speaker
Wie gestalten wir das im Sinne von Ausgestaltung, dass der Zusammentreffen, dass viel Gemeinsamkeit entsteht oder viel Motivation.
00:26:13
Speaker
Tatsächlich ist das dann vielleicht auch in Farbe, Formen.
00:26:21
Speaker
Wenn ich das so raushöre, ist das ja etwas, was tatsächlich eigentlich ein integraler Bestandteil von Transformationsprozessen sein sollte, aber glaube ich, noch nicht ist unbedingt.
00:26:35
Speaker
Da frage ich mich, also einfach, dass du mal so ein bisschen vielleicht laut sprichst oder wie kann das dann tatsächlich sein?
00:26:42
Speaker
Also wie könnte man das dann tatsächlich umsetzen?
00:26:50
Speaker
Das ist nicht ganz einfach.
00:26:54
Speaker
Wenn wir über einen Prozess sprechen, dann hört sich das so an, als könnte man jetzt einen Prozess entwickeln und der passt dann für jeden Case.
00:27:06
Speaker
Aus meiner Sicht ist es nicht so, weil ich arbeite immer sehr individuell auf die jeweilige Anforderungen.
00:27:14
Speaker
Erstmal ist es für mich wichtig, da ganz offen reinzugehen und erst mal auch zuzuhören, was ist denn da gefragt.
00:27:22
Speaker
Und häufig ist es dann so, dass so eine Anforderung dann schon sehr konkret ist.
00:27:29
Speaker
Also ich sage mal so, wir wollen einen Workshop machen.
00:27:33
Speaker
Und für mich ist es aber so, dass ich hinterfrage dann erst mal, was führt uns dahin, wo wir wahrscheinlich hinwollen.
00:27:43
Speaker
Und das macht jetzt natürlich wieder für dich, wenn du es ganz konkret wissen möchtest, ein großes Feld auf.
00:27:50
Speaker
Aber das ist tatsächlich für mich auch so eine Qualität von Design, einfach die richtigen Fragen stellen.
00:27:57
Speaker
Weil häufig sind die Fragen, die am Anfang da sind in den Transformationsprozessen, nicht unbedingt die, die man braucht, um diese Antworten zu bekommen, die man haben möchte.
00:28:13
Speaker
Das ist jetzt vielleicht auch wieder ein bisschen sehr abstrakt.
00:28:17
Speaker
Also schon mal allein, das ist ja eine Erkenntnis, dass man sozusagen eigentlich vielleicht auch so ein bisschen Gegenfragen sich erlaubt.
00:28:25
Speaker
Wo man tatsächlich in dieses Tun kommt.
00:28:28
Speaker
Und ich glaube, ich nehme mich da auch gar nicht aus, man ist immer sehr schnell auch aus Führung.
00:28:34
Speaker
aufgrund verschiedener Bedingungen und Rahmenbedingungen auch ins Tun oder wird auch ins Tun gebracht.
00:28:39
Speaker
Also im Sinne von, wann machen wir Workshop 1, 2, 3 und wann haben wir dann so erste Ergebnisse, sage ich jetzt mal.
00:28:46
Speaker
Und also darum genau geht es mir.
00:28:48
Speaker
Also was muss vielleicht am Anfang anders laufen oder kann anders laufen oder darf auch anders laufen, damit sozusagen Design einen entsprechenden anderen Platz einnimmt in solchen Transformationen.
Design in organisatorischen Veränderungen
00:29:04
Speaker
Ja, also ja, das ist ein total wichtiger Punkt für mich auch und ich sehe einfach Design auch nicht so, also Design wird ja manchmal wie so eine Bubble oder also so hochgehalten, das ist jetzt Design, aber
00:29:21
Speaker
Das sehe ich eigentlich überhaupt nicht so.
00:29:23
Speaker
Also ich sehe Design eher als einen Schlüssel zwischen diesen ganzen Konstrukten, die man häufig so hat in der Transformation.
00:29:33
Speaker
Also dass es wirklich diese Verbindungen schafft auf ganz unterschiedlichen Ebenen, also auf der menschlichen Ebene, natürlich auch auf der unternehmerischen Ebene, aber genauso auch auf der
00:29:49
Speaker
auf einer Ebene von Verhältnis zu Natur.
00:29:52
Speaker
Also diese ganzen, da kann man gucken, wie weit möchte ich denn den Rahmen dann öffnen?
00:29:58
Speaker
Also wie groß sind diese Bögen, die ich da spannen kann?
00:30:02
Speaker
Und das wäre eigentlich für mich so ein idealer Start von einem Projekt, dass man guckt, was ist denn da?
00:30:09
Speaker
Also so eine Art Discovery, nenne ich das ganz gerne, macht,
00:30:14
Speaker
also ruhig auch mit emotionalen Zugängen, also nicht nur diese faktischen Themen beleuchtet.
00:30:22
Speaker
Also ich bin jetzt immer so ein bisschen beim Unternehmen, beim Team.
00:30:25
Speaker
Und das ist dann auch was, wo ich häufig merke, das schafft auch wieder eine Motivation für die Menschen, die daran teilhaben, weil es ist ja oft nicht so einfach zu sagen, also als Person zu sagen, was in einem Team gut wäre.
00:30:43
Speaker
Da kann man über Design ganz gut, also das müssen natürlich Designer sein, die sich selbst so ein bisschen zurücknehmen, die nicht so ich als Designer finde, wir machen es so, sondern das muss so eine konstruktive, wertschätzende Atmosphäre entstehen.
00:31:02
Speaker
Das finde ich jetzt nochmal auch einen spannenden Aspekt und auch einen wichtigen Aspekt, dass deine Arbeit ja nicht nur sozusagen in dieser Design-nach-Außen-Visualisierung oder Kommunikation geht, sondern tatsächlich auch um diese Transformation innerhalb von Unternehmen geht.
00:31:20
Speaker
Und das ist ja auch nochmal so etwas, womit vielleicht viele jetzt gar nicht Design verbinden oder eher in zweiter Instanz verbinden, dass es tatsächlich um interne Transformationen geht.
00:31:31
Speaker
Und ich weiß, es ist auch immer schwierig, weil wenn man Beispiele bringt, hat man immer sofort ein Bild im Kopf und dann auch wieder den Raum für Neues gar nicht.
00:31:39
Speaker
Aber vielleicht kannst du trotzdem etwas, um das Ganze so ein bisschen, zumindest imaginativ im Kopf uns zu visualisieren, ein Beispiel uns geben.
00:31:48
Speaker
Was wäre da ein Case, wo du sagst, das ist eine Transformation, die intern im Team gut funktioniert hat oder die etwas bewirkt hat?
00:31:59
Speaker
Ja, also da fallen mir hauptsächlich zwei Beispiele ein.
00:32:03
Speaker
Also das eine ist ein Beispiel aus meiner Arbeit für einen großen Automobilkonzern hier in der Nähe von Stuttgart.
00:32:13
Speaker
Und da war es so, da hatte ich selbst auch so ein bisschen so ein
00:32:18
Speaker
Schlüsselerlebnis, wenn man so möchte, da kam eines Abends ein pensionierter Mitarbeiter in das Designstudio, in dem ich da gearbeitet habe und hatte so ein Stapel beschriftete Blätter dabei, in seiner Handschrift mit feinem Bleistift beschrieben und er hatte tatsächlich ein Buch geschrieben über seine Tätigkeit, über das, was er erlebt hat und
00:32:48
Speaker
Ja, daraus wurde dann ein 500 Seiten starkes Buch, das dann erschienen ist.
00:32:53
Speaker
Und das ist für mich so ein Beispiel, wie jemand sich ganz stark identifiziert mit seiner Arbeit, aber letzten Endes auch mit dem Unternehmen.
00:33:01
Speaker
Also das ist tatsächlich in dem Unternehmen auch so, dass man diese Leidenschaft da sehr spürt, also gerade bei den Ingenieuren auch.
00:33:11
Speaker
Und das ist natürlich was, was sich toll durch Design auch wieder sichtbar machen lässt,
00:33:17
Speaker
Und was dann auch wieder für so eine Wertschätzung des Unternehmens steht.
00:33:22
Speaker
Also ich finde, dieser Prozess, das war für mich schon eine tolle, herausragende Arbeit oder Geschichte.
00:33:30
Speaker
Einfach in diesem Kontext, wie die Motivation eines Menschen sich auch übertragen kann wieder auf andere Menschen.
00:33:39
Speaker
Also wenn Mitarbeiter in dem Unternehmen das Buch dann eben auch wieder sehen und sehen,
00:33:45
Speaker
wie akzeptiert das eben ist, diese Themen auch so, in denen man ja tagtäglich lebt, auch wieder so zu transferieren und wahrzunehmen.
00:33:56
Speaker
Das, finde ich, ist für mich so ein Beispiel, wo diese Identifikation einfach sehr hoch ist.
00:34:03
Speaker
Ich hatte dir noch erzählt von einem anderen Beispiel vor kurzem.
00:34:15
Speaker
wo es darum ging, ein neues Corporate Design zu launchen.
00:34:21
Speaker
Und dabei hat es sich gehandelt um ein Corporate Design, das in Deutschland sehr verankert ist, weil es einfach 60 Jahre in der Welt war, ein Luftfahrtunternehmen.
00:34:32
Speaker
Und da wurde ich eingeladen, ein Team zu führen in einer Agentur.
00:34:39
Speaker
In diesem Prozess waren verschiedene Agenturen,
00:34:42
Speaker
beteiligt und wir haben uns damit befasst, wie man die Mitarbeiter mit auf diesen Weg nehmen kann.
00:34:51
Speaker
Wir haben verschiedene Kommunikationsmedien gemacht, Plakate und so weiter, die hingen zum Beispiel auch in den Umkleidekabinen dort, also sehr nah am Menschen.
00:35:01
Speaker
Wir haben aber auch eine Ausstellung gemacht.
00:35:05
Speaker
in dem Verwaltungsgebäude in der Nähe vom Frankfurter Flughafen.
00:35:09
Speaker
Und diese Ausstellung hat erst die Geschichte dieses Corporate Designs gezeigt.
00:35:14
Speaker
Da gab es ja sehr viel Material, logischerweise aus den ganzen Jahren.
00:35:18
Speaker
Diese ganze ist ja auch wieder eine Transformation letzten Endes, die da immer stattfindet.
00:35:23
Speaker
Und über Nacht wurde ein Teil der Ausstellung umgebaut,
00:35:28
Speaker
auf das neue Corporate Design.
00:35:31
Speaker
Und das war eben als Ausstellung konzipiert, dass die Mitarbeiter praktisch da auf ihrem Weg zur Arbeit eben durchgehen können.
00:35:38
Speaker
Es war aber auch öffentlich, also hatte dann auch so eine Schnittstelle,
00:35:42
Speaker
in die Welt sozusagen wieder.
00:35:45
Speaker
Ja, und das, also wir hatten da gar nicht unbedingt so damit gerechnet, aber das kam tatsächlich sehr gut an und die wurde auch verlängert, die Ausstellung.
00:35:53
Speaker
Also die wurde dann auch sehr von der Öffentlichkeit sehr angenommen.
00:35:58
Speaker
Und das war natürlich auch, das finde ich auch eine tolle Sache, weil das eben so innen, außen ja per se durchführt.
00:36:05
Speaker
total gut spiegelt.
00:36:06
Speaker
Also was du erwähnt hattest vorhin, denn häufig kennen wir ja diesen Teil außen, den kennen wir ja, wenn wir durch die Welt gehen, sehen wir das überall.
00:36:14
Speaker
Marken haben ihre Auftritte, ihre Darstellung.
00:36:17
Speaker
Aber wie stark das auch im Inneren tatsächlich wirkt und was das für sozusagen die Community da auch tut, das kann schon eine sehr starke Kraft entwickeln.
00:36:31
Speaker
Ich bin gerade nur über dieses Thema der Identifikationsfläche oder dieser Identifikation mit etwas gestolpert und gestoßen, weil auch in unserem Talk finde ich das oder sehe ich es so, dass Design in dieser Größe auch, wie du sie definierst und wie du sie anwendest, tatsächlich ja ganz viel Resonanzräume öffnet.
00:36:53
Speaker
Also nicht nur diese Möglichkeiten, sondern tatsächlich eben auch diesen Resonanzraum aus dem Hartmut Rosaschen Sinne,
00:37:00
Speaker
Mit was gehe ich, wo schwinge ich mit, wo spüre ich eine Beziehung dazu?
00:37:06
Speaker
Und ich glaube, das ist gerade, wenn wir Transformationen nicht nur gestalten wollen, sondern auch Transformationen kommunizieren wollen, was ja jetzt im Falle zum Beispiel eines neuen Brandings gegeben ist.
00:37:20
Speaker
Wie nehme ich jemanden mit und wie erzeuge ich sozusagen Resonanz?
00:37:23
Speaker
Und ich finde hier gerade,
00:37:24
Speaker
Bei dem ersten Beispiel tatsächlich so diese Identifikationsfläche auch aus einer Geschichte heraus, aus einem Narrativ heraus.
00:37:32
Speaker
Also wenn dieser Mensch sehr lange eben auch seine Tätigkeit dort beschrieben hat, das, was er erlebt hat, bildet ja eine Vielfalt eben.
00:37:39
Speaker
Es bietet sozusagen nicht nur vielleicht das Haptische, die handschriftlichen Nozizen.
00:37:43
Speaker
Ich habe etwas Materielles, mit dem ich ein Buch, was ihr dann letztendlich rausgebracht habt, mit dem ich sozusagen in Resonanz treten kann, sondern auch diese Geschichte des Unternehmens und letztendlich natürlich auch als Mitarbeiter,
00:37:54
Speaker
auch nochmal das, was ich tatsächlich im Unternehmen mit meinen KollegInnen erlebe.
Design im öffentlichen Raum und Tourismus
00:37:59
Speaker
Und bei dem anderen finde ich tatsächlich auch nochmal dieser Resonanzraum mit dem Alten, mit der Geschichte eben auch und dann eben diese Transformation in das Neue, also diesen Übergang dort zu schaffen und die Menschen eben mitzunehmen und hier auch vielleicht auch unterschiedliche Resonanzformen zuzulassen, weil auch das, finde ich, ist ja immer eine...
00:38:24
Speaker
eine Voraussetzung oder auch diese Erlaubnis, dass ich nicht immer am Anfang, auch dass es etwas mit mir machen kann, aber nicht unbedingt immer etwas total Positives gleich mich mitschwingen lassen muss, sondern ich kann ja auch erstmal diverse und unterschiedliche Gefühle dazu haben.
00:38:37
Speaker
Auch das macht ja dann wieder einen Transformationsprozess.
00:38:39
Speaker
Aber es ist mich so tatsächlich da
00:38:44
Speaker
Diese Gestaltungsräume bieten für mich einfach die Notwendigkeit eben auch.
00:38:50
Speaker
Oder es impliziert für mich diese Haltung, dass ich einen Raum auch erstmal öffne, in dem quasi diese Resonanz möglich ist.
00:38:58
Speaker
Über eine Identifikationsfläche hinaus.
00:39:03
Speaker
Und dass ich ihn auch so öffne, dass er nicht manipulativ ist.
00:39:06
Speaker
Also das ist, finde ich, auch ein ganz wichtiger Aspekt, sondern dass ich diesen Raum...
00:39:12
Speaker
eben so öffne, dass er durchaus Möglichkeiten bietet.
00:39:16
Speaker
Also ich habe ein Projekt gemacht in der Lehre mit der Stadtbibliothek in Stuttgart.
00:39:23
Speaker
Das fiel mir vorhin ein, als ich mit Katharina schon gesprochen hatte.
00:39:28
Speaker
Und da ging es, also das habe ich real mit der Stadtbibliothek in Stuttgart gemacht, mit Studierenden.
00:39:37
Speaker
Ich wollte aber gern, dass sie ganz viel Freiheit haben für ihre Entwicklungen.
00:39:41
Speaker
Und da ging es mir darum, eben genau in viele Kontexte einzutauchen, also Natur und Mensch, dann dieses Konstrukt Mensch und Architektur, also was passiert, wenn ein Mensch in einen Raum kommt.
00:39:56
Speaker
Dafür ist die Stadtbibliothek prädestiniert, weil die ein Herz hat.
00:40:00
Speaker
Also der Raum heißt Herz, der ist riesig groß und hoch und man ist ein bisschen verloren tatsächlich da drin, fühlt man sich im ersten Moment.
00:40:09
Speaker
Also den Eindruck hatten die Studierenden.
00:40:11
Speaker
Und da haben wir sehr stark gearbeitet mit dieser Idee, wie können wir einen Raum zugänglich machen?
00:40:20
Speaker
Also was können wir tun, damit Menschen diese Bibliothek besuchen und gerne sich dort bewegen?
00:40:26
Speaker
Also das tut man sowieso eigentlich schon fast, weil die Architektur so schön ist und die Bücher da wirklich toll ausgewählt sind.
00:40:35
Speaker
Aber was kann da passieren?
00:40:37
Speaker
Also wie kann eine kulturelle Institutionen
00:40:41
Speaker
Gerade im digitalen Zeitalter, wo Wissen ja nonstop überall verfügbar ist, was kann da eine Bibliothek auch sein?
00:40:50
Speaker
Also was kann diesen Kulturort nochmal prägen?
00:40:54
Speaker
Und zwar natürlich im Sinne der Bibliothek für möglichst viele Menschen.
00:40:59
Speaker
Also es fällt mir gerade ein, bei diesem Thema den Raum zu öffnen, aber die
00:41:05
Speaker
eben nicht genau zu sagen, dieser Raum ist jetzt dafür da, hier machst du dies, hier machst du das, sondern eben auch wieder diese Möglichkeiten, die Optionen zu bieten und die Menschen einzuhalten.
00:41:22
Speaker
Das erinnert mich so ein bisschen an.
00:41:27
Speaker
Ich wollte ja kurz diese Möglichkeiten bieten, das ist ja letztendlich auch ein wichtiger Aspekt auch vom Denken der Lebensräume, also auch im touristischen Kontext.
00:41:41
Speaker
Oftmals auch in der touristischen Entwicklung oder Perspektive versucht man ja dann gewissen Räumen oder ich sag mal Teilen von einem Raum,
00:41:52
Speaker
eine bestimmte Aufgabe zu geben im Sinne von, du musst den und den Zielgruppen gefallen, weil die kommen ja ganz viel her und erwarten das.
00:42:02
Speaker
Und dahingehend öffnet sich ja tatsächlich so ein bisschen diese Denkweise sozusagen, Orte, Städte oder auch andere Räume sind ja letztendlich auch für andere Menschen da, zum Beispiel die dort leben.
00:42:17
Speaker
Und daher ist es sozusagen auch eine Wechselwirkung,
00:42:20
Speaker
in meinem Raum immer gegeben.
00:42:24
Speaker
Das finde ich zum Beispiel ein total spannendes Feld, sowas auch explizit mal für einen bestimmten Teil vielleicht auch zu durchdenken im Sinne von, okay, also wer ist denn da eigentlich alles und was sollte oder könnte dieser Raum bieten oder
00:42:41
Speaker
Was ist ja auch darüber hinaus, was letztendlich einfach nur allein durch die Besucher entsteht, egal was er jetzt in dem Moment möchte, also erst mal gedacht hat vielleicht oder was man ihm versucht hat zu verkaufen, sondern einfach, dass diese Räume auch mehr einfach ganz natürlich in Anspruch genommen werden.
00:43:00
Speaker
Also das finde ich auch eine spannende Perspektive, weil ich glaube, das ist ja auch so ein,
00:43:04
Speaker
so eine Herausforderung, nicht nur aus Nachhaltigkeitsgründen, Klimaklöden und was wir alles so an verschiedenen Aspekten in der Stadt zum Beispiel haben und wie wir da tatsächlich dann auch Plätze, Spielplätze, Gemeinschaftsräume, wie die dann tatsächlich unter so gegebenen Designanforderungen beziehungsweise auch einer gewissen Nachfrage gedacht werden könnten auch.
00:43:33
Speaker
was wir ihnen immer zuweisen wollen, diesen bestimmten Plätzen.
00:43:38
Speaker
Das spielt für mich so ein bisschen rein in so eine Idee, über die ich viel nachgedacht habe in letzter Zeit, dass ja eigentlich diese Räume auch, nehmen wir mal Städte, also um das jetzt mal ein bisschen größer zu fassen, aber für Unternehmen funktioniert das natürlich auch, für Teams funktioniert das auch.
00:43:57
Speaker
Es sind ja im Prinzip auch Ökosysteme.
00:44:00
Speaker
Also es ist ja was da und
00:44:03
Speaker
da zu schauen, wie kann man mit dem, was da ist, arbeiten, hört sich jetzt immer so streng an,
00:44:13
Speaker
Aber wie kann man das initiieren, dass diese Funktionen sich gegenseitig mehr stützen?
00:44:21
Speaker
Also wenn ich über Mobilität nachdenke, dann denke ich ja auch über andere Bereiche nach.
00:44:26
Speaker
Also wenn ich über Architektur nachdenke, denke ich über Menschen nach.
00:44:30
Speaker
Und ich habe dieses Human, Non-Human-Konferenz.
00:44:33
Speaker
diese Geschichte auch noch mit drin.
00:44:35
Speaker
Also das sind so ganz viele Dimensionen, finde ich, die ja auch in dem mitschwingen, was du gerade beschrieben hast.
00:44:45
Speaker
meine Frage oder wäre in die gleiche Richtung gegangen, Katharina gerade erwähnt hat, also tatsächlich auch, wie kann man das, was du jetzt zum Beispiel auch auf unternehmerischer oder auch in dem Kontext von der Stadtbibliothek Stuttgart erwähnt und erzählt hast, tatsächlich vielleicht auch auf diesen größeren Destinationsrahmen übertragen, also wo ich tatsächlich auch dort mich mit ganz vielen Transformationsprozessen eigentlich gerade auseinandersetzen muss und da arbeiten Katharina und ich auch zusammen dran,
00:45:10
Speaker
Wie kann das tatsächlich gelingen, dass letztendlich jetzt wie im Unternehmen, bei dem Luftfahrtunternehmen, was du genannt hast, auch die Mitarbeitenden mitgenommen werden und natürlich auch wieder sozusagen diese Identifikationsfläche existieren kann.
00:45:22
Speaker
Also wir erleben ja gerade da eine große Ambivalenz auch, was jetzt Orte angeht.
00:45:29
Speaker
Manche haben einfach viel zu wenig Tourismus, sage ich jetzt mal, oder Besuchende wünschen sich mehr, haben diese oder jene Probleme mit Kontextinfrastruktur oder Fachkräftemangel.
00:45:39
Speaker
Und die anderen tatsächlich haben ja sozusagen eher ein zu viel des Ganzen.
00:45:43
Speaker
Und also da, wie kann dort eben auch deine Arbeit, deine Perspektive, diese Räume öffnen für tatsächliche Transformation, die sozusagen nicht im Denken auch schon so strikt ist im Sinne von zu viel, zu wenig.
00:45:57
Speaker
Wir müssen wachsen, wir müssen reduzieren, wir müssen Besucher lenken, sondern das trifft dann auch oder greift dann auch auf das an, was Katharina auch nochmal gerade gemeint hat.
00:46:05
Speaker
Wie kann ich Raum so gestalten, dass er
00:46:08
Speaker
spielerisch nutzbar ist und auch spielerisch mit verändert werden kann, aus diesem Ökosystemgedanken vielleicht heraus, aus etwas, was sich selbst heraus entwickelt.
00:46:23
Speaker
Da spielen natürlich
00:46:25
Speaker
finde ich auch wieder diese drei Komponenten so eine große Rolle.
00:46:31
Speaker
Das wirtschaftliche, das ökonomische, das ökologische und auch das gesellschaftliche.
Design verbindet Gesellschaftsaspekte
00:46:38
Speaker
Also in diesen Clustern, finde ich, das habt ihr sicher gemacht, seid ihr ja da sicher eingetaucht.
00:46:50
Speaker
Und da würde es doch darum gehen, da Möglichkeiten zu finden, wie praktisch, da geht es ja auch viel um Ökologie, um Zirkularität vielleicht auch, also wie man da diesen Kreis spannen kann, dass es jetzt eben der Tourismus nicht nur den wirtschaftlichen Aspekten gerecht wird, sondern dass durchaus auch die anderen Aspekte eine Berechtigung haben.
00:47:18
Speaker
Ich denke mir immer, in diesem Dreiklang
00:47:20
Speaker
Da liegt so viel drin und momentan wird der noch so selten so bespielt oder beleuchtet.
00:47:28
Speaker
Also ganz häufig, also wenn ich manchmal die Frage so ganz vorsichtig stelle, gibt es denn eine Möglichkeit, diese drei Komponenten zu verbinden?
00:47:39
Speaker
Also wir müssen jetzt wirtschaftlich denken.
00:47:41
Speaker
Und ich bin eigentlich...
00:47:44
Speaker
relativ überzeugt, dass gerade in diesen Öffnen in die anderen Räume, also wenn man jetzt mal sagt, okay, gucken wir uns mal die Ökologie an oder gucken wir uns mal die gesellschaftliche Struktur, in eurem Fall jetzt für einen Ort an, dass man gerade daraus Dinge entwickeln könnte, die dann eben wieder dieses Wirtschaftliche mit reinnehmen, denn in so einem
00:48:11
Speaker
Also wenn man jetzt auf diesen Ebenen Gutes in Anführungszeichen entwickelt, liegt es doch nahe, dass das auch im wirtschaftlichen Sinne gut ist.
00:48:22
Speaker
Also weil es dadurch auch wieder den Menschen sozusagen gefällt, also kann es da auch wieder eine, sage ich mal, Befeuerung für das Wirtschaftliche geben.
00:48:34
Speaker
Also es gibt ja auch viele Tendenzen so in Unternehmensgründungen, Start-ups und so,
00:48:39
Speaker
wo eben nicht mehr das Wirtschaftliche so stark im Vordergrund steht, sondern wo gesagt wird, gut, wir möchten aber unbedingt nachhaltig sein.
00:48:49
Speaker
Was müssen wir tun, damit dieser nachhaltige Aspekt für uns auch wirtschaftlich wieder funktioniert?
00:48:58
Speaker
Ja, ich glaube, damit rennst du bei Katharina und mir ganz offene Türen ein.
00:49:02
Speaker
Das ist auch unser Credo, würde ich sagen.
00:49:05
Speaker
Also wirklich auch dieses ganzheitliche Denken, das zirkuläre Denken eben auch umzusetzen.
00:49:12
Speaker
Und für mich ist quasi so ein bisschen auch so die Quintessenz eigentlich, wenn ich das auch von dir jetzt so richtig höre und auch was wir miteinander auch schon besprochen jetzt haben, ist,
00:49:24
Speaker
die Designerin, wie du eben auch designen verstehst, eigentlich von Anfang an mit in Prozesse reinzuholen und mit in die Prozesse zu integrieren.
00:49:34
Speaker
Und das ist wohl etwas, was in Unternehmen, was ich auch sehe, und ich glaube, das hattest du jetzt auch gerade nochmal so durchklingen lassen, ganz häufig eben nicht der Fall ist.
00:49:45
Speaker
Und also wirklich sozusagen dieses systemische Denken da auch mit zu integrieren und designen tatsächlich auch als
00:49:53
Speaker
als Methode zu verstehen oder als Teil des Ganzen zu sehen, um eben Transformationen nicht nur sichtbar zu machen, sondern auch erst möglich zu machen.
00:50:05
Speaker
Ja, weil ich denke, auch ein Punkt liegt auch darin, dass...
00:50:16
Speaker
Manche DesignerInnen gerade in so Situationen, die so verfahren wirken, also wie jetzt, wenn man den Tourismus nimmt, ist es ja häufig so.
00:50:24
Speaker
Das ist ja eine Situation, wo man nicht so schnell auf eine Lösung blickt, dass Designern gerade GestalterInnen in diesen Bereichen besonders wirksam werden können, weil sie sich halt, wie wir zu eingangs irgendwie, wie ich da sagte, auch so ein bisschen frei machen können und dürfen,
00:50:45
Speaker
Und eben auch so gucken, was liegt denn so rechts und links?
00:50:48
Speaker
Was kann ich denn noch so mitnehmen?
00:50:50
Speaker
Und dadurch kommt man häufig vielleicht auch nochmal auf so eine ganz andere Idee.
Potenzial von Design in Transformationsprozessen
00:50:55
Speaker
Also das stelle ich zum Beispiel auch in diesem, also wenn ich unterrichte in dem interdisziplinären Kontext oft fest, dass es dann in diesen Teams aus unterschiedlichen Designdisziplinen, die so zusammengestellt sind, dann oft diesen Moment gibt,
00:51:12
Speaker
jetzt verstehe ich, warum du das gesagt hast.
00:51:14
Speaker
Klar, dass du so denkst.
00:51:15
Speaker
Und wo man dann auch merkt, okay, vielleicht liegt die Stärke des anderen da, wo wir die jetzt für dieses Projekt brauchen.
00:51:25
Speaker
Und ich suche mir meine Stärke.
00:51:27
Speaker
Also das ist ja auch so ein Austarieren von Grenzen wieder und von Gemeinsamkeit.
00:51:33
Speaker
Also wie können wir gemeinsam Dinge am besten voranbringen?
00:51:37
Speaker
Also da liegt, glaube ich, ziemlich viel Potenzial.
00:51:41
Speaker
Das ist doch ein schönes Schlusswort.
00:51:49
Speaker
Das ist etwas, was wir auch immer wieder versuchen und viele Menschen dafür zu motivieren, in Richtung Zukunft oder Zukunft zu blicken, die ja da sehr viele eigentlich für uns parat sind.
00:52:05
Speaker
in unserem Sichtfeld liegen.
00:52:07
Speaker
Das muss man so ausdrücken.
00:52:11
Speaker
Vielen Dank für deine Zeit.
00:52:12
Speaker
Ich gucke ja mal auf die Uhr ein bisschen und wir sind jetzt schon so bei 50 Minuten und die Zeit geht schnell rum.
00:52:21
Speaker
Da machen wir dann doch mal so ein bisschen einen kleinen Deckel drauf, aber ich bin mir sicher, wir werden uns sicherlich nochmal begegnen und ich finde das super spannend,
00:52:33
Speaker
Ich glaube, Anja und ich werden da sicherlich vielleicht auch mal in einem unserer nächsten Projekte, wenn wir es können, da durchaus vielleicht auch mal ein bisschen tiefer einsteigen, was dieses Thema Design auch schon zu einem sehrzeitigen Zeitpunkt doppelt gemoppelt, aber egal, was ich meine ist.
00:52:56
Speaker
Weil ich glaube, da ist noch viel Potenzial drin, was zu heben gilt, gerade in diesen ganzen Prozessen, die jetzt derzeit auf regionaler, nationaler Ebene stattfinden und wo ziemlich viele Akteure zusammenkommen.
00:53:12
Speaker
Ich glaube, da könnte man noch an der einen oder anderen Stelle anders wirken und ja.
00:53:20
Speaker
Leute wie dich auch anders integrieren.
00:53:22
Speaker
Nach meiner Meinung nach.
00:53:23
Speaker
Anja, noch ein abschließendes Wort.
00:53:28
Speaker
Ich finde, ich kann jetzt auch nur dir zustimmen in diesem Gedanken, das stärker zu integrieren in unsere Arbeit und auch die Einladung eben auszusprechen, das tatsächlich auch einfach mitzudenken immer, sich auch finanziell das zu erlauben, dann die DesignerInnen frühzeitig mit einzubinden.
00:53:50
Speaker
Mir hat unser Tandem Talk schon unglaublich viel Spaß gemacht und ich freue mich einfach, dass du heute hier warst und uns dein Wissen mitgeteilt hast und ich freue mich auf gemeinsame spätere baldige Projekte.
00:54:01
Speaker
Ja, darauf freue ich mich auch.
00:54:10
Speaker
Wenn euch die Folge gefallen hat, ihr da draußen, die gerade zuhört, dann gebt uns ein Like oder teilt sie doch gerne oder stellt uns ein
00:54:17
Speaker
Wer noch eine Frage oder kommentiert, wir freuen uns darüber.
00:54:21
Speaker
Und damit sagen wir Tschüss und bis zum nächsten Mal.