Einleitung: Gesundheitstourismus
00:00:15
Catharina Fischer
Ein herzliches Hallo und willkommen zurück zu einer neuen Folge in 2025. Dieses Mal unterhalten ich und Anja uns über den Gesundheitstourismus. Wir hatten es letztes Mal schon so ein bisschen angekündigt, dass uns das Thema ja so ein bisschen unter den Nägeln brennt.
Wachstum des Gesundheitstourismus
00:00:34
Catharina Fischer
Und es ist ja auch ein wachsender Markt. Gesundheit ist in aller Munde letztendlich ein Riesenteil der Branche, der immer größer ist und auch immer stärker wächst. Auch jetzt zur ETB Berlin gibt es einen extra Bereich, sozusagen einen Hallenbereich nur für das Thema Gesundheitstourismus und Wellness-Tourismus.
00:00:55
Catharina Fischer
Und da haben wir gedacht, da steigen wir doch mal ein und unterhalten uns mal darüber, was es denn eigentlich genau ist.
Definition und Abgrenzung
00:01:02
Catharina Fischer
Und ich glaube, wir haben da ein paar spannende Aspekte mitgebracht für euch. Viel Spaß! Hallo Anja!
00:01:26
Catharina Fischer
Mir geht's gut. Toi, toi, toi. Gesund und munter. Ich glaube, du warst ein bisschen angeschlagen die letzten Tage. Aber das ist ja gerade wieder die Zeit. Also ich kenne glaube ich jeden oder jeder Zweite sagt mir das.
00:01:36
Anja
Und ich hatte aber dann eine Bronchitis, hat mich quasi ein wenig die Stimme gekostet. Und so holen wir das heute nach. Aber genau, ich bin wieder fit und
00:01:53
Anja
Ja, ich muss auch sagen, ich habe auch viele Leute um mich rum husten gehört und dachte, ja, das ist mein Virus, den kenne ich, den habe ich auch. Das hört sich genau an. Das hilft dann so ein bisschen.
00:02:02
Catharina Fischer
Man fühlt sich dann nicht unbedingt besser, aber man fühlt sich nicht allein. Was heißt perfekte Überleitung? Ist ja schon ein bisschen klinisch, aber es ist quasi schon eine Überleitung zu unserem Thema heute, nämlich Gesundheitsurismus. Da wollen wir heute mal ein bisschen reingehen in diesen Bereich, der durchaus sehr, sehr spannend ist aus ganz verschiedenen Aspekten.
00:02:29
Catharina Fischer
Ja und ich würde dir mal so ein bisschen dich gleich mal fragen wollen am Anfang, was verstehst du denn darunter oder was könnte man, sollte man darunter verstehen?
Zukunftsvisionen im Gesundheitstourismus
00:02:38
Anja
Letztendlich kann man erst mal ganz viel unter Gesundheitstourismus verstehen und ich glaube, was ja für uns auch und für unsere HörerInnen immer ganz spannend ist, ist natürlich die Frage, wie sich dieser Begriff auch weiterentwickelt, also wie eigentlich so die Zukunft des Gesundheitstourismus aussieht, was wir heute bzw. in den nächsten Jahren eigentlich darunter verstehen.
00:02:56
Anja
Vielleicht so ganz zu Beginn kann man schon auch noch mal festhalten, dass es ganz, ganz viele unterschiedliche Spezialformen, sage ich jetzt mal, gibt, ob es nur medizinischer Tourismus ist oder eher sozusagen der klassische, den wir noch aus den früheren Jahren kennen, der klassische Wellness-Tourismus. Und ich glaube, das muss man so ein bisschen voneinander abgrenzen, auch wenn wir heute über welchen Begriff oder welche Definition wir von Gesundheits-Tourismus sprechen, da würde ich ganz klar eben erstmal so diesen
00:03:25
Anja
sehr medizinischen Fokus rausnehmen und tatsächlich auf diese Form des Gesundheitstourismus zurückkommen, der quasi erstmal nicht sozusagen verordnet wurde, sondern aufgrund einem eigenen Wunsch oder dem eigenen Gefühl einer Notwendigkeit, sich damit für die eigene Gesundheit, für Gesundheit generell etwas zu tun, eben damit mit dieser Intention eben verreist.
00:03:38
Catharina Fischer
Ja. Ja.
00:03:55
Anja
ja, sich eine Auszeit gönnt.
00:03:57
Catharina Fischer
Ja, ich glaube, das ist ja auch ein guter Punkt, den du da erwähnst, der sich ja jetzt über die, ich sag mal, letzten Jahrzehnte so ein bisschen rausentwickelt hat, dass tatsächlich man das ja auch als sozusagen als eigenen Anspruch für eine Reise sieht. Also wie du gesagt hast,
00:04:14
Catharina Fischer
Im klassischen früheren Sinne wurde es verordnet. Sprich, Urlaub im Sinne von ich pflege die eigene Gesundheit, das hat nur, glaube ich, unterschwellig eine Rolle gespielt. Es ging ja vorrangig oder geht es ja immer noch letztendlich bei vielen.
00:04:32
Catharina Fischer
Gerade in dem Kontext ging es ja nicht um jetzt, dass ich mir da tatsächlich mal explizit für meinen eigenen Körper ganz gezielt was Gutes tue. Und ich glaube, da sind wir schon ein bisschen weitergekommen, auch im gesellschaftlichen Blick drauf und in der Wahn, also in der Diskussion, sagen wir es mal so, in der Diskussion auch, dass man Urlaub auch explizit dazu benutzt.
00:04:59
Anja
Genau, und ich denke, das ist tatsächlich etwas, man muss es heute quasi nicht mehr machen, sondern man möchte es machen. Das heißt, es ist wirklich so diese Tension, eben auch etwas, nicht nur sich auch etwas Gutes zu tun. Ich denke, das ist so der nächste Schritt, den wir jetzt auch vielleicht in unserem Gespräch machen können.
00:05:15
Anja
Wie verändert sich das Thema Gesundheitstourismus?
Proaktiver Gesundheitsansatz
00:05:18
Anja
Wie verändert sich überhaupt das Thema Gesundheitsverständnis? Und da ist ganz klar so dieses, es klingt immer so ein bisschen blöd, aber das Proaktive dabei. Also das heißt, jemand möchte tatsächlich etwas für sich und die Gesundheit tun und das eben nicht nur mit einem kurzfristigen Effekt im Sinne vielleicht von Erholung, was vielleicht ein klassischer Urlaub ohne das Stichwort Gesundheit ja auch sein kann, sondern etwas, das tatsächlich auch einen nachhaltigen Effekt im Alltag hat.
00:05:44
Anja
Und hier sehe ich vielleicht auch so den ersten großen Unterschied zu dem Thema des Wellness-Tourismus. Wellness verstehe ich als etwas sehr Passives der früheren Jahre, also wo ich tatsächlich mich in etwas reinbegeben habe, mich habe vielleicht etwas pämpern lassen, um dann aber nicht sozusagen ein Tool an die Hand bekommen zu haben oder etwas erlernt zu haben, eine Erfahrung gemacht zu haben, die ich tatsächlich dann auch im Alltag
00:06:08
Anja
implementieren kann. Und das ist für mich sozusagen wirklich auch nochmal ein zentrales Element, wenn wir vom Gesundheitstourismus der Zukunft sprechen, dass dort eben wirklich ein Stück weit eine Erfahrung mitgegeben wird, ein Handwerkszeug an die Hand gegeben wird, dass ich dann eben auch nach der Reise, nach dem unterwegs sein in meinem Alltag, auf das ich auch
00:06:32
Catharina Fischer
Ja, ja, ich glaube, man könnte es vielleicht so schön umschreiben auch. Also Venice ist so eher das Äußere. Man sieht hoffentlich danach auch erholter aus und fühlt sich vielleicht auch ein bisschen besser oder man hat ja irgendwie eine schöne Gesichtsbehandlung, hat dann klattere Haut zumindestens.
00:06:50
Catharina Fischer
vielleicht für ein paar Tage, wogegen natürlich diese eher Rassonanzerfahrung im Sinne von ich nehme was mit. Und da hat sich tatsächlich im Inneren vielleicht auch was bewegt mit mir im Verhältnis zur Umwelt. Das, wie gesagt, geht ja wirklich ein Stück weiter. Und ich glaube, da haben wir jetzt auch schon einiges gesehen. So tut sich auch was im Hinblick auf
00:07:13
Catharina Fischer
tatsächlich den Angeboten, die darauf konzipiert sind und die sich diesem Thema auch wirklich in einem tieferen Sinne annehmen.
Konzept der Tiefen Gesundheit
00:07:24
Catharina Fischer
Und ich glaube, das ist ja so ein bisschen, was du ja auch, ich glaube letztes Jahr war es mit zwei Regionen, da hast du ein White Paper dafür erarbeitet im speziellen
00:07:33
Anja
Genau. Für Pontresina, ein Ort im Engadin in der Schweiz, durfte ich ein White Paper erstellen. Es nennt sich Deep Health, also ein neues Verständnis von Gesundheit. Und da geht es tatsächlich eben um die Zukunft von Gesundheit.
00:07:54
Anja
die sozusagen in einer Ära von Resonanz und Selbsttransformation stattfindet. Das White Paper wurde im Grunde genommen auch mit diesem Ziel erstellt, also die Forschung basiert da im Grunde genommen auch auf diesem Thema vom Resonanz-Tourismus oder von Resonanz-Erfahrungen.
00:08:12
Anja
kombiniert eben mit der Frage, wie können Resonanzerfahrungen für ein tiefes Gesundheitsverständnis und eine tiefe gesundheitliche Transformation vielleicht beitragen. Und Resina und auch das Engadin möchten, haben das eben als Kern für sich erkannt oder versuchen, es eben aufzubauen.
00:08:36
Anja
Damit Gesundheits-Tourismus eigentlich auch nochmal auf ein neues Level zu heben, ist eben sozusagen diesen Gesundheits-Tourismus auch an das anzupassen, was heute unsere Gesellschaft eigentlich erfordert. Und der Titel Deep Hells ist jetzt vielleicht erstmal so ein bisschen sperrig oder nicht ganz so eingänglich, weil Gesundheits-Tourismus 2.0 würde bestimmt besser klingen.
00:09:01
Anja
Aber ich glaube, das ist ganz wichtig, dass wir uns erst mal damit auseinandersetzen, was verstehen wir überhaupt von Gesundheit, also wie verändert sich eigentlich Gesundheit oder wie hat sich Gesundheit eigentlich auch eben in den letzten Jahren in unserem Bewusstsein verändert.
Ganzheitliche Gesundheit
00:09:13
Anja
Und da kann man eben ganz klar sehen, dass es da tatsächlich um eine ganzheitliche Betrachtung von Gesundheit geht, eben nicht nur sozusagen auf diese eigene Gesundheit bezogen, wie geht es mir, sondern tatsächlich auch nochmal in diesen ganzen Zusammenhängen, in den Abhängigkeiten,
00:09:29
Anja
mit in welchen Räumen lebe ich, in welchen Arbeitssituationen bin ich, wie ist die globale Gesundheit eigentlich und dass das natürlich alles miteinander, also physische, psychische, soziale, ökologische Faktoren wirklich, dass es diese gesamtheitliche Betrachtung von Gesundheit ist und dass es eben nicht ein Zustand ist, sondern ein immer sich auch verändernder Prozess
00:09:50
Anja
Und das würde ich tatsächlich schon noch mal so als einschneidend anderes Verständnis von Gesundheit im Gegensatz zu früher definieren und was natürlich dann auch eine Auswirkung darauf hat, wie ich vielleicht auch Gesundheitstourismus anbiete, wie ich selbst auch vielleicht als Region Gesundheitstourismus für mich verstehe und implementiere. Und ja.
Stressmanagement und soziale Beziehungen
00:10:14
Catharina Fischer
Weil das gerade ganz schön passt. Es geht quasi nicht nur um die Abwesenheit von Krankheit. Das ist ja diese Klassik-Sichtweise. Wenn ich nicht krank bin, dann bin ich gesund, so ungefähr. Sondern es geht ja um diese ganzen Themen, die letztendlich heute, Gott sei Dank, auch gesellschaftlich mehr und mehr diskutiert werden.
00:10:39
Catharina Fischer
auch im Sinne von Stressbewältigung, also psychischen Dingen, psychischen Problemen, meine Beziehungen zu verschiedenen anderen Menschen, zur Umwelt oder zu mir selbst letztendlich auch. Also, dass man tatsächlich auch diese ganzheitliche Sicht auf den Körper, auf den Menschen einnimmt.
00:11:01
Catharina Fischer
und damit auch auf dem Raum und da wären wir dann wieder in dieser Schnittstelle von Mensch zu Destination oder dem Ort, wo man sich dann noch befindet.
00:11:10
Anja
Genau, richtig. Und das ist im Grunde genommen auch so neben dieser Veränderung, neben diesen zu beobachtenden Veränderungen im Gesundheitsverständnis, was wir als Gesundheit, als Gesellschaft eben auch definieren, wie wir das definieren, ist so die zweite Basis auch dieses White Papers und auch dieser, der Theorie zu einem neuen Gesundheitstourismus.
Resonanzbasierter Tourismus
00:11:28
Anja
die Thematik der Resonanz. Also ich arbeite ja auch viel mit dem Thema vom Resonanz-Tourismus und das ist quasi im Grunde genommen noch mal so eine abgeleitete Form eines neuen Gesundheitstourismus, der auf diesen Resonanzbeziehungen basiert, weil so die Grundthese eigentlich, dass wir eben diese Erfahrungen brauchen,
00:11:47
Anja
die uns dann auch gesundheitlich weiterbringen. Das klingt immer doof, weiterbringen ist es natürlich nicht, sondern ein Stück weit Erfahrungen mitgeben, um Gesundheit zu erleben, um Gesundheit für uns auch im Alltag zu implementieren.
00:12:09
Anja
Das, was einen Resonanz-Tourismus hier ausmacht, also Resonanz-Räume zu gestalten, Resonanz anzubieten im Grunde genommen, um dadurch eine transformative Erfahrung zu machen, also eine mich verändernde Erfahrung, kann ich im Grunde genommen dann auch überleiten und ableiten auf Gesundheitsangebote. Das heißt, ich brauche natürlich eine gewisse, und das ist ja so das Kernelement eben auch von Resonanz. Es ist eine Haltung. Ich kann ja da keine Blaupause für stricken und Resonanz vermarkten.
00:12:38
Anja
sondern ich muss ja erst mal diese Haltung einnehmen. Und dann kann ich aber natürlich gucken, wie kann ich resonanzfördernde Umgebungen schaffen, also Orte, an denen sich Menschen mit sich selbst und eben ihre Umgebung in Verbindung fühlen können. Und das ist das, was du eben auch gesagt hast, dass diese Beziehungen, diese Beziehungsebenen können halt mit Natur und dafür ist jetzt gerade zum Beispiel das Engadin natürlich ein fantastischer Ort mit einer Fülle von Naturerlebnissen, Erfahrungen mit einer Kraft,
00:13:07
Anja
Aber natürlich auch mit viel Kultur, mit Gemeinschaft und das sind sozusagen ja diese Beziehungsangebote, die manche Orte vielleicht schon als Ressource von sich aus mitbringen und worüber ich dann natürlich auch wieder sozusagen eine ganzheitlich gesundheitliche Erfahrung machen kann. Das klingt jetzt vielleicht so ein bisschen auch noch mal immer noch
Praxis der Mind-Body Medizin
00:13:30
Anja
Es wird vielleicht so ein bisschen klarer oder handfester, wenn man auch schaut, jetzt nochmal am Beispiel dieses White Papers für Pontresina und das Engadin.
00:13:42
Anja
die halt einen Mind-Body-Medicine-Ansatz integrieren. Und was ist Mind-Body-Medicine? Da bin ich tatsächlich natürlich nicht die Expertin. Das sind dann Menschen, die aus der Medizin kommen und das anbieten. Aber sie arbeiten zusammen dort mit einem Schweizer Fachverband Mind-Body-Medicine in Pontresina, gerade in dem Hotel Maistra 160. Das wurde vor anderthalb Jahren eröffnet.
00:14:11
Anja
Ich definiere es als eine praktische Umsetzung von diesen Deep-Health-Prinzipien, weil dort diese Resonanz und Wechselwirkung zwischen Geist, Körper und Gesundheitsförderung genutzt wird.
00:14:16
Catharina Fischer
Einmal.
00:14:23
Anja
Das heißt, es geht natürlich dann auch um Techniken, die wir alle schon irgendwie kennen und alle schon auch mal gehört haben, ob es eine Meditation ist, ob es irgendwie Körpererfahrungen vielleicht im Wald sind oder Mindfulness-basierte Stressreduktion oder eben so Mikro-Hacks auch im Alltag. Also es sind ganz kleine Dinge manchmal, die aber im Grunde genommen dabei helfen können. Individuum und das ist vielleicht auch noch wichtig, ein Individuum, ganz egal was das Individuum vielleicht auch an Vorerkrankungen mitbringt oder nicht Vorerkrankungen mitbringt.
00:14:52
Anja
Es geht um eine neue und engere Verbindung einfach zum Körper, zum Geist aufzubauen, um sozusagen darüber auch eine eigene Selbstwahrnehmung und auch eben das Selbstverständnis zu verändern und damit auch Gesundheit vielleicht noch mal anders zu erleben und auch zu verbessern.
Lösungen bei Vorerkrankungen
00:15:09
Anja
Also da hört man schon daraus, das ist also wirklich nicht nur darum, einen gesunden Menschen sozusagen Gesundheit zu steigern. Es geht hier nicht um eine maßlose Optimierung von Gesundheit, sondern manchmal eben auch einfach darum, wie kann ich mit
00:15:22
Anja
mit Vorerkrankungen zum Beispiel auch umgehen, weil jenseits von diesem medizinischen Tourismus, der auf Indikationen vielleicht basiert, haben ganz ganz viele Menschen in unserer westlichen Gesellschaft vielleicht Vorerkrankungen, sei es Diabetes oder also irgendwelche Stoffwechselstörungen und Bluthochdruck.
00:15:37
Anja
Also wir bringen ganz viele Sachen manchmal mit und da habe ich natürlich dann auch Möglichkeiten mit diesen Ansätzen, einen Gesundheitstourismus anzubieten, der tatsächlich dann auch einen neuen oder anderen Umgang damit lernen kann.
00:15:54
Catharina Fischer
Ja, ja. Was ich ja sehr spannend finde, was da, glaube ich, ja auch mit reinspielt, wenn ich das richtig verstanden habe, ist ja einerseits, ich sage jetzt mal, ich sage jetzt, ein Hotel zu haben, also einen spezifischen Ort zu haben, wo ich das erleben kann, ganz gezielt, im Sinne von, ich sage jetzt mal, Kursen und bestimmten Anwendungen oder auch Austausch mit anderen, plus aber dann diese Verbindung zur Destination.
00:16:23
Catharina Fischer
Also das ist glaube ich nochmal auch ein sehr spannender Aspekt, der glaube ich über diese eher traditionelle Perspektive so ein bisschen hinausgeht. Zu sagen, ich sage das mal überspitzt, du hast vielleicht eine super Klasse.
00:16:39
Catharina Fischer
Hotel oder einen entsprechenden Ort, wo da ganz tolle Angebote sind und wo du da tatsächlich diese Anwendungen und diese Möglichkeiten bekommst. Aber ich sag mal, du gehst jetzt vielleicht dann vor die Tür.
00:16:57
Catharina Fischer
und bist dann, ja, wie gesagt, überspitzt dargestellt, jetzt nicht umgeben von schönen Bergen und schöner Natur oder bzw. hast du die, aber du kannst sie tatsächlich nicht so in dein Erlebnis integrieren, wie du es dir vielleicht vorgestellt hast, bzw. gibt es vielleicht auch gar keine direkte Verbindung, du müsstest dich selber darum kümmern. Also worauf ich hinaus will, ist ja auch so eine ganzheitliche Perspektive, die da drinsteckt.
00:17:22
Catharina Fischer
Und ich glaube, du hast es auch, du hattest mir vor jetzt, gestern glaube ich auch noch mal was geschrieben dazu, das Thema Nachhaltigkeit zum Beispiel, also auf das Thema gezogen, hattest du auch erwähnt, Nachhaltigkeit und Ökologie. Also da sind wir wieder so ein bisschen bei diesen vernetzten Denken und wie die Dinge dann ineinandergreifen. Also das, das ja schon auch ein wichtiger Aspekt ist,
00:17:46
Catharina Fischer
wie ich dann tatsächlich auch, wenn ich aus dieser einen Produktebene rausgehe, also aus dem Hotel, wie ich dann die andere auch erleben kann und ob ich sie auch gut erleben kann, ob mir da letztendlich auch Möglichkeiten geboten werden, ein Angebot gemacht wird, das letztendlich so ein bisschen auch unterstützen wird, dass man da auch versucht,
00:18:08
Catharina Fischer
Gerade wenn man das jetzt mal auf einer Destination sieht, da ganz klar auch möglichst ganzheitlich
Strategie für Gesundheitsdestinationen
00:18:15
Catharina Fischer
zu denken entlang der Reise des Kunden und nicht nur, ich sage jetzt mal, in ganz konkreten Anwendungen zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt, die ich dann buchen kann und dann mache ich einen Haken dran.
00:18:26
Anja
Genau. Ich denke auch, das ist genau das, was du sagst. Es braucht im Grunde genommen nicht nur dieses ganzheitliche Denken in Form eines punktuellen Resonanzangebots, also einem Gesundheitsresonanzangebot, sondern eben es braucht tatsächlich eine Haltung, die darüber hinausgeht, die am besten sich in einem Ort oder einer ganzen Destination widerspiegelt.
00:18:53
Anja
und damit sozusagen auch einfach eine Abgrenzung macht zu dem, was eine vielleicht eine klassische Wellness Destination bis jetzt war oder eben auch eine Destination, die vielleicht gar nicht so eine ganz klare Zielgruppe bis jetzt oder eine ganz klare Marke hatte in dem Kontext oder einen Schwerpunkt. Das heißt, wenn ich hier tatsächlich diese Haltung auf eine ganze Destination integriere und natürlich muss gar nicht jeder mitmachen, aber es hat definitiv natürlich Vorteile. Also ich spreche
00:19:23
Anja
eine bestimmte Gruppe von Menschen an, die gerade in der heutigen Zeit verstärkt nach solchen gesundheitsfördernden Angeboten oder Möglichkeiten, diese Erfahrungen sammeln zu können, sucht, die eben weit über das klassische Wellness hinausgehen, wo also dieser Transformationsaspekt mit integriert ist.
00:19:44
Anja
Und das hat natürlich auch dann wieder zur Folge, dass ich vor Ort die Destination stärke, indem ich neue Gesundheitsangebote und Dienstleistungen entwickle, dadurch natürlich auch nochmal andere Jobangebote, andere Arbeitsplätze schaffen kann und natürlich auch der lokalen Wirtschaft einen gewissen Vorteil verschaffen kann, wenn ich mich halt wirklich auch rechtzeitig vielleicht oder als Vorreiter, Vorreiterin in diesem Kontext positioniere.
00:20:10
Anja
Also ich glaube, da ist tatsächlich ganz viel Potenzial für eine Destination drin, wenn sie auf neue gesundheitstouristische Wege sich begibt und das aber eben sozusagen wirklich auch, ich sage jetzt mal, auf Basis von gewissen evidenzbasierten Angeboten macht. Und das finde ich tatsächlich, dass das Schöne jetzt hier nochmal
00:20:30
Catharina Fischer
Vielen Dank.
00:20:34
Anja
am Pontresina und dem Engadin, beziehungsweise das Hotel Maistre hat es ja eben, hat quasi damit sozusagen den Stein ins Rollen gebracht, dass halt tatsächlich diese Mind-Body-Medizin, die da in Zürich und an dem Schweizer Fachverband angeknüpft ist, da wirklich auch einen großen Wert darauf legt, dass die Angebote, die gemacht werden, eben eine evidenzbasierte Angebote sind. Und damit habe ich im Grunde genommen auch noch mal eine Qualität
00:21:01
Anja
die ich anbieten kann und auf die ich dann eben auch zurückgreifen kann. Das ist vielleicht auch nochmal für mich ein kritischer Punkt, wenn wir von Gesundheits-Tourismus sprechen und auch nach
00:21:13
Anja
nachdem zu Recht von den vielen Menschen gesucht, also nach Angeboten, die gesucht werden, dass da einfach unnötig viel natürlich auch auf den Märkten ist, die hochpreisig sind und aber nicht immer unbedingt auch tatsächlich einen nachhaltigen oder einen überhaupt ansatzweise wissenschaftlich fundierten Ansatz
Nachfrage nach evidenzbasierten Angeboten
00:21:33
Anja
haben. Und das finde ich tatsächlich durchaus kritisch. Und ich glaube, da braucht es in Zukunft und danach werden die Kunden auch in Zukunft verlangen, mehr Angebote, die wirklich auch
00:21:42
Anja
die wirklich auch Hand und Fuß haben, sage ich jetzt mal.
00:21:45
Catharina Fischer
Ja, absolut. Das ist ja aber so ein bisschen immer das Dilemma, auch bei verschiedenen anderen Themen, wie man da quasi auch so eine Art Verifizierung darstellen kann im Sinne von, das hat wirklich Tiefohne-Hinhalt, entsprechend auch der
00:22:05
Catharina Fischer
dieses Themas selbst, weil ich glaube, gerade die, die so gesamtheitlich betrachtet, also das ganze Thema Gesundheit, so ein bisschen auch im Sinne der Selbstoptimierung und mit allem, was wir da draußen jetzt an Angeboten finden. Also du kannst dich ja heute, du kannst dich den ganzen Tag beriesen lassen, erstmal grundsätzlich und dir Ratschläge geben lassen.
00:22:29
Catharina Fischer
von wem auch immer, das ist immer die Frage dabei. Und du kannst dir verschiedene Pöverchen und Mittelchen bestellen und Tablettchen und das läuft alles irgendwie so in dem Dunstkreis Gesundheit.
00:22:45
Catharina Fischer
Und das ist glaube ich schon auch, also wie du sagst, schon auch eine Chance hier auch exklusiv, ja ich sag mal spitz und gezielt zu sein im Angebot, im Produkt, um da so vielleicht, ja nicht vielleicht, sondern herauszustechen. Und das gerade auch als Chance zu nutzen für die eigene Destination und für dieses Thema. Also ich glaube,
00:23:14
Catharina Fischer
Wir sind da auch durch die Medien natürlich auch immer wieder beeinflusst. Sind wir da immer so in so einem Zwischenraum? Was ist denn jetzt eigentlich daran dann wirklich gut oder was ist eigentlich nur Geldmeiderei? Und daher ist es wie gesagt umso wichtiger und du hattest das vorhin schon erwähnt, das tatsächlich auch als eine Art Positionierung zu verstehen, als eine Art vielleicht auch Markenkern, wenn es sich so herausarbeiten lässt, dann aber auch entsprechend
00:23:43
Catharina Fischer
ich sage mal genau und speziell und mit entsprechenden vielleicht auch Experten, die sich da auskennen, um genau den Unterschied zu machen zwischen der Vielzahl anderer Möglichkeiten und Angebote, die sich glaube ich wie gesagt immer so ein bisschen dazwischen bewegen.
00:24:00
Catharina Fischer
bei dem Thema. Und ich würde dich gerne noch mal fragen, ein bisschen spitz gefragt, ich sag mal, wie wahrscheinlich ist es ja jetzt aus Destinationssicht einfacher, wenn ich eine schöne Natur habe und tolle Berge und frische Luft und naja, du verstehst schon, worauf ich hinaus will. Wie siehst du das denn so? Also ich meine,
00:24:26
Catharina Fischer
Klar, die Schweiz und viele Orte in der Schweiz sind natürlich prädestiniert für so eine Dinge. Aber wie würdest du die Chance für vielleicht nicht unbedingt so bestgelegene Destinationen sehen oder mehr urbanere Destinationen? Was ist da so dein Blick?
00:24:46
Anja
Also prinzipiell ist es natürlich sicherlich nicht auch schlecht in einer Großstadt ein Angebot zu machen, in dem ich sozusagen Gesundheit als erfahrbare Resonanzbeziehung leben kann.
00:24:57
Anja
wo ich diese Erfahrung machen kann, aber die Frage, ob ich mich als gesundheitstouristische Destination so positioniere, ist sicherlich, an manchen Orten einfach hat eine bessere Voraussetzung, wie du eben auch schon gesagt hast. Und Menschen verreisen ja heutzutage aus den unterschiedlichsten Gründen und nicht jede, nicht jede Ort, nicht jede Destination muss sich künftig als gesundheitstouristische Destination positionieren.
00:25:20
Anja
Das heißt, ich würde natürlich schon auch jener Destination empfehlen, zu gucken, was habe ich für Ressourcen, was habe ich im Grunde genommen für Möglichkeiten, tatsächlich auch auf diesen Ansatz aufzubauen und dort anzuknüpfen. Und wenn ich jetzt quasi eine Großstadt habe, in der die Luft ein Feinstaubparadies ist, dann glaube ich, ist das sicherlich weniger effektiv, mich daran
00:25:45
Anja
darauf zu konzentrieren. Also insofern, ich glaube, diese Frage beantwortet sich selbst, dass ich in einem anderen Ort, wo ich einfach wirklich fantastische Natur habe, und davon gibt es natürlich jetzt, ohne dass ich jetzt nicht das Engerlin auch unglaublich schön finde, gibt es natürlich auch einige Destinationen, die sich dafür eignen würden, wo ich klaren Luft habe, wo ich gewisse Bedingungen auch habe. Und natürlich ist das auch eine Möglichkeit für
00:26:12
Anja
Ich sehe da schon auch die Möglichkeit für Heil- und Kurorte, zum Beispiel in Deutschland, dieses Instrument zu nutzen oder diesen Ansatz zu nutzen und sich ein bisschen darauf zu konzentrieren und zu schauen, wie kann ich im Grunde genommen auch Gesundheit wirklich neu denken, jenseits von dem klassischen medizinischen Tourismus, den ich tatsächlich hier auch ausklammern würde und auch jenseits von dem Wellness-Tourismus auch der
00:26:34
Anja
Das ist tatsächlich in diesem Zwischenbereich, befindet sich das. Aber ich sehe hier ganz klar aus meinen Beobachtungen und Forschungsergebnissen heraus eine wachsende Kundengruppe, eine wachsende Zielgruppe, die genau das eben sucht und die halt wirklich Gesundheit erfahren möchte, um dann sozusagen durch diese Erfahrung auch in ihrem Alltag umsetzen zu können.
Langlebigkeit und Nachfrage
00:26:56
Catharina Fischer
Ja, das ist ein gutes Stichwort, denn ich würde gerne noch mal dieses Thema Longevity reinbringen. Ich habe nämlich jetzt ein Buch auch ausgelesen dazu von dem Thomas Schulz Projekt Lebensverlängerung heißt das.
00:27:11
Catharina Fischer
Und das passt sehr gut rein hier in unser heutiges Thema, nämlich vor dem Hintergrund, dass gesund altern doch bei vielen Menschen immer mehr auf dem Programm steht und man sich tatsächlich
00:27:29
Catharina Fischer
darüber Gedanken macht, bzw. auch die Chancen sieht, die Möglichkeiten sieht und hat, natürlich wie immer nicht alle, aber doch sehr viele, anders zu altern als die Generation vor uns und auch wieder, was wir vorhin schon so ein bisschen angerissen haben, dass dieses Verständnis auch von Altern
00:27:51
Catharina Fischer
ein anderes langsam wird. Also nicht mehr so diese Annahme, naja gut, da können wir nichts gegen tun, wir werden nun mal alle alt und das ist unser, ich sag mal so, gottgegebenes Schicksal. Und wenn wir Glück haben, wären wir halt nicht krank, mal überspitzt gesagt, nein, sondern da gibt es ja jetzt auch schon verschiedene wirklich Perspektiven darauf, auch tatsächlich das Altern als eine Art Krankheit zu verstehen, die man tatsächlich behandeln kann.
00:28:20
Catharina Fischer
Und das ist ja nun schon mal eine ganz andere Perspektive auch, als die wir bisher so hatten. Also ich will sagen, ich glaube dieses Thema wird generell immer spannender, immer mehr greifbarer auch für viele und auch in der eigenen Wahrnehmung. Also ich kann was tun, ich bin da auch nicht mehr so ausgeliefert, aber ich glaube das verstärkt sich immer mehr, was glaube ich dann auch wiederum dazu führt,
00:28:46
Catharina Fischer
dass es sich natürlich in der Nachfrage widerspiegeln wird und nicht nur dahingehend, dass man vielleicht dann entsprechend, wie gesagt, Pilzchen und Pöferchen kauft oder sich nochmal ein Sportgerät zulegt für den eigenen Fitnessraum, sondern dass man tatsächlich dann auch den Anspruch hat, zum Beispiel im Urlaub,
00:29:05
Catharina Fischer
eine Art Lebensverlängerung zu verwirklichen. Und daher finde ich das total spannend, das auch nochmal aus dieser Perspektive zu betrachten und dass das dann auch nicht nur unbedingt die jüngeren oder mittleren gestressten Manager sind, sondern durchaus auch die etwas älteren, knackigen, vitalen Menschen, wo es dann durchaus vielleicht nicht mehr um diese
00:29:35
Catharina Fischer
präsente Stressvermeidung, diesen Stressaspekt geht, sondern zum Beispiel, um Aspekte der Lebensverlängerung oder des guten Alters so zu beschreiben.
00:29:46
Anja
Genau. Ich denke, das, was wir gerade eben auch besprochen haben im Kontext von Deep Health und von einem, ja, neuen resonanten Gesundheitsverständnis, das trifft es genau eben auch, diese Gruppe an Menschen wird da inkludiert, die du gerade angesprochen hast, nämlich nicht nur die Manager oder die Personen, die gestresst sind in ihrem
00:30:07
Anja
in ihrer Mitte des Lebens, sondern eben auch diejenigen, die quasi vielleicht auch schon von gewissen Krankheiten betroffen sind, aber einen gesunden Umgang damit erlernen möchten, über diese Krankheiten, die sie halt schon mitbringen aufgrund des Alters zum Beispiel, möglichst versuchen möchten, zum Stillstand zu bringen. Und das sind natürlich dann auch
00:30:25
Anja
etwas, was ich vor Ort in der Destination oder in den Angeboten lernen kann und mitnehmen kann und diese Erfahrungen machen kann. Wenn ich mich so vielleicht verhalte, wenn ich so dem begegne, habe ich einen anderen Bezug eben auch zu meiner eigenen Gesundheit und kann damit anders umgehen.
00:30:40
Anja
Das ist der eine Punkt. Und der andere Punkt ist natürlich eben auch, dass wir uns als Menschen, sage ich jetzt mal, immer mit diesem Punkt der Vergänglichkeit eigentlich auseinandersetzen.
Luxusaspekt und Zugänglichkeit
00:30:51
Anja
Und da ist das, was du auch gesagt hast, ist eine ganz wichtige Veränderung, die wir gerade erleben, dass wir uns eigentlich gar nicht mehr da
00:31:00
Anja
darum bemühen, eine möglichst lange Lebenszeit zu haben, eine möglichst lange Zeit, in der wir gesund leben. Und da würde ich tatsächlich eben auch nochmal das, was du gesagt hast, Alter wird als Krankheit betrachtet, mit reinnehmen, dass wir tatsächlich versuchen,
00:31:17
Anja
diesen Prozess immer weiter hinaus zu zögern. Das ist uns ja durch medizinischen Fortschritt, durch Wohlstand in unseren Gesellschaften schon weitaus sehr gut gelungen, ja. Und gleichzeitig finde ich es ganz spannend, was das eben auslöst. Zum einen beziehungsweise muss man natürlich auch noch mal sagen, dass das durchaus ein Thema ist, was auch nur eine bestimmte Zielgruppe sich leisten kann. Also es hat einen neuen Luxus. Wir haben auf der anderen Seite natürlich auch Gesundheitssysteme, die an ihre Grenzen stoßen, gerade aufgrund eben auch von einer alternden Gesellschaft.
00:31:37
Catharina Fischer
Ja, absolut.
00:31:48
Anja
Und das ist natürlich eine große Herausforderung und das betrifft natürlich dann wirklich auch nur eine bestimmte Gruppe von Menschen, die sich damit eben auch, die sich das leisten können. Aber natürlich sind die dann wirklich auch wirklich für diese Angebote, sind sie eine prädestinierte Zielgruppe, sie sind eine prädestinierte Gruppe, die diese Angebote dann auch dankend annehmen.
00:32:09
Anja
Und das interessante dabei finde ich immer bei diesem Thema von Longevity, dass wir uns eigentlich ja nicht nur damit auseinandersetzen, gerade wie kann ich möglichst das Alter hinaus zögern, das Alter als Krankheit quasi betrachtend und die Forschung ist ja auch sehr kreativ und sehr weit auch, vielleicht noch nicht in den Ergebnissen, aber sie forscht auf jeden Fall viel daran.
00:32:30
Anja
Aber auch im Kontrast dazu, dass wir uns quasi so ein Stück weit als Gegentrend damit auch beschäftigen. Wie kann ich eigentlich mein Alter oder mein Leben rechtzeitig auch beenden, wenn ich es möchte, bevor ich quasi vielleicht in eine Phase eingehe, in der ich vielleicht mein Leben dann als nicht mehr
00:32:49
Anja
Lebenswert empfinde. Und diese Diskussion finde ich tatsächlich da auch noch mal sehr spannend und ich denke, das sind definitiv auch Themen, die mit in diesen gesundheitstouristischen Angeboten reinkommen. Also vielleicht jetzt nicht in den nächsten drei, vier, fünf Jahren, aber danach auch sicherlich die Frage, wie kann ich eigentlich nicht nur möglichst lange gesund bleiben und alt werden oder Gesundheit für mich
00:33:14
Anja
gut handeln, sondern natürlich auch, wie kann ich mit Alter dann auch entsprechend umgehen, wenn das dann eben auch wirklich mal vielleicht die Medizin und auch die eigenen Möglichkeiten an ihre Grenzen stoßen. Also das finde ich tatsächlich einen momentan sehr spannenden Diskurs und auch einen spannenden Bereich, wo ich gespannt bin, wie sich das auch in den nächsten, sage ich jetzt mal, zehn Jahren auch nochmal weiterentwickeln wird.
00:33:37
Catharina Fischer
Ja, das ist durchaus sehr spannend, aber ich glaube, für Deutschland sehe ich das erstmal noch nicht so, oder? Also in der Diskussion, so wie ich das mitbekomme, sind wir ja dann noch nicht so weit.
Zukünftige Diskurse über Langlebigkeit
00:33:47
Anja
Das ist irgendwie noch nicht so weit, aber ich glaube, dass sich manchmal relativ schnell auch Dinge ändern können. Wir haben einfach eine alternde Gesellschaft und letztendlich obliegt es ja manchmal dann auch bei der einzelnen Person etwas zu ändern. Ja, da kann schon auch nochmal viel passieren. Erstmal ganz unabhängig davon, wie Gesetze sind oder was es für Möglichkeiten gibt. Ich finde es erstmal spannend, dass durch auch dieses Thema von, dieses sehr präsente Thema in den Medien auch von
00:34:14
Anja
möglichst lange Leben und das Alter möglichst hinaus zu gehen, eben auch das Kontrastprogramm dazu stattfindet und die Menschen sagen, ja, vielleicht möchte ich aber gar nicht irgendwie so lange leben, vielleicht möchte ich im Grunde genommen auch rechtzeitig gehen. Also diese Gegendiskussion damit auch mit einzubeziehen, finde ich schon auch sehr relevant, weil das natürlich auch immer wieder dann aus so einer zukunftsforscherisch Perspektive beeinflusst, wie sich dieser Trend auch weiterentwickelt. Also dass es eben auch hier nicht zwingend eine Linearität bedeutet.
00:34:42
Catharina Fischer
Ja, nee, absolut. Das ist ja wie immer so im Leben. Wir haben ganz viele Grautöne, die kommen nur manchmal nicht so zur Sprache in der Betrachtung. Du, ganz zum Schluss noch mal die Frage. Du hattest vorhin erwähnt, also hattest das White Paper erwähnt, du hast Ponteresina im Engadin erwähnt und du hattest auch die Hotels erwähnt, ich glaube Maistra war es.
00:34:46
Anja
Ja. Meist 160, genau.
00:35:10
Catharina Fischer
Genau und jetzt so aus deiner Arbeit heraus hast du da so, ich sag mal so drei Sachen, die dir besonders aufgefallen sind, die zu sagen geben sein müssten oder gut wären, damit man ja so ein bisschen in diese Position kommt als Deep Health Destination.
00:35:34
Anja
Ja, ja. Also zunächst einmal ist natürlich so diese resonanzfördernde Umgebung relativ wichtig. Da hatten wir ja gerade auch schon mal drüber gesprochen, dass es einfach Orte gibt, die weniger vielleicht diese diese Faktoren mitbringen. Das Zweite ist aber sicherlich auch, dass sich die Destination dann aktiv auch eben so positionieren muss, also dass es wirklich auch eine durchgehende Strategie ist. Das halte ich auch für sehr relevant, dass die Destination sich als Gesamte da eben auch für positioniert.
00:35:55
Catharina Fischer
Ja. Ja.
00:36:02
Anja
Dann ist es natürlich auch nochmal wichtig, dass ich dann eine möglichst gute Zusammenarbeit eben habe zwischen den einzelnen Playern. Und das haben wir auch schon häufiger besprochen, dass das für den Tourismus immer wichtiger wird, dass eben nicht nur aus einer touristischen Perspektive zu denken, sondern eben auch Gesundheitsplayer dann in dem Fall mit reinzunehmen, auch die Wissenschaft und die Wirtschaft mit einzeln. Also wirklich, um auch diese Konzepte, die dann entwickelt werden, wirklich auch wirkungsvoll und auch wirklich gut sind.
00:36:31
Anja
Und dann ist aber natürlich auch immer so die Sache, dass ich dann auch diesen ganzheitlichen Ansatz mit integrieren muss, also tatsächlich auf diesen Deep-Health-Sinn wieder zurückgehen, also tatsächlich diese Verbindung zwischen individueller und planetarer Gesundheit, das hattest du auch gesagt am Anfang nochmal oder angesprochen.
00:36:48
Anja
das Thema der Nachhaltigkeit eben auch wirklich mit integrieren. Das sind für mich vielleicht wirklich so drei Themen. Also ich brauche diese resonanzfördernde Umgebung, ich brauche das Zusammenspiel von den verschiedenen Akteuren und ich brauche natürlich sozusagen auch den Fokus auf einen strategischen, nachhaltigen Konzept, der die Destination als Ressource mit integriert.
00:37:13
Catharina Fischer
Ja, ja, ja, super. Da haben wir doch ein bisschen was, falls jemand jetzt zugehört und mag sich den Thema weiter widmen, das wären so mal die ersten
00:37:24
Anja
Die Person darf uns natürlich auch jederzeit kontaktieren. Ach du, das wechselt täglich.
00:37:26
Catharina Fischer
Ja, natürlich. Natürlich. Aber um mal so einen Ausgangspunkt oder Punkte zu liefern, ist das vielleicht mal ganz gut für die Orientierung. Ja, wunderbar, Mensch. Die Zeit ist schon wieder um. Es geht immer ratzefatzig. Sieh mal eben Longevity, wie ist denn da so dein Blick? Wie alt willst du werden? Nach Tagesform.
00:37:55
Anja
Ach du, da habe ich ehrlich gesagt kein finales Ziel. Hast du da eine Zahl? Ja.
00:38:04
Catharina Fischer
Also ein finales Ziel habe ich auch nicht, aber ich habe schon den Anspruch oder den Wunsch, so lange wie möglich gesund zu sein. Also das ist bei mir im Vordergrund und das heißt für mich halt nicht nur nicht krank zu sein, sondern eigentlich die Dinge zu tun zu können, die ich mag, ohne
00:38:28
Catharina Fischer
quasi, das klingt jetzt vielleicht ein bisschen hart, auf meinem Körper Rücksicht nehmen zu müssen. Also im Sinne von, oh nee, das schaffe ich nicht mehr und das ist zu gefährlich und bin ich mir nicht sicher. Also das würde ich mir wünschen, dass das möglichst lange nicht der Fall ist.
00:38:43
Anja
Wir arbeiten beide dran. Genau.
00:38:44
Catharina Fischer
Wir arbeiten weit dran. Jeden Tag. Ja super du. Genau, ich glaube wir wissen auch schon was nächstes Mal passiert, weil wir werden in den nächsten Tagen einige Podcasts aufnehmen zu Impulse for Travel.
00:39:00
Catharina Fischer
Das war und ist letztendlich eine Initiative der Tourismusbranche bzw. von uns Realizing Progress und dem VIR, dem Verband Internetreisevertrieb. Die hatten wir 2020 ins Leben gerufen, inmitten der Corona-Krise und haben da gemeinschaftlich mit ganz vielen Akteuren aus der Branche eine Vision für den Tourismus erarbeitet. Für einen anderen, vielleicht auch etwas neuen zu denkenden Tourismus.
00:39:29
Catharina Fischer
Das war wie gesagt 2020 und wir haben uns 25 sozusagen auf das Paper geschrieben und da sind wir nämlich jetzt schon in 25 und daher werden wir in den nächsten Tagen Wochen mit einigen Akteuren sprechen, die damals auch dabei waren und werden mal zusammen raufblicken, wo die Branche denn jetzt eigentlich steht.
00:39:49
Anja
Ja, ich bin sehr gespannt. Also diesen Abgleich zu machen nach fünf Jahren, das wird bestimmt einige Einblicke geben. Spannende Personen.
00:39:57
Catharina Fischer
Ich glaube auch, ich glaube auch. Viel Gesprächsstoff und viele Einblicke. Genau so ist es und damit sagen wir Tschüss für heute.