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Folge 40 - Coolcation, Staycation, Boykott? – Wie Krisen unser Reiseverhalten verändern

Next Stop Future: Trends – Wandel – Zukunft.
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16 Plays6 days ago

Klimakrise, Inflation, geopolitische Spannungen – die Welt ist im Krisenmodus. Doch was macht das eigentlich mit unserem Urlaubsverhalten? In dieser Folge gehen wir drei aktuellen Entwicklungen auf den Grund:
→ Warum plötzlich alle von Coolcation sprechen und ob wir den Süden wirklich meiden.
→ Wie wirtschaftliche Unsicherheit zur Staycation führt oder auch nicht.
→ Und welchen Einfluss politische Krisen und Reiseboykotte auf die Wahl unserer Reiseziele haben.

Wir werfen einen Blick auf aktuelle Trends, hinterfragen Marketing-Buzzwords und diskutieren, ob das Reisen der Zukunft wirklich sicherer, nachhaltiger oder einfach nur näher wird.

NEXT STOP: FUTURE: https://www.nextstopfuture.de/podcasts/

Realizing Progress: https://www.realizingprogress.com/

Anja Kirig: https://www.linkedin.com/in/anjakirig/

Catharina Fischer: https://www.linkedin.com/in/catharinafischer/

YouGov-Umfrage im Auftrag des Deutschen Tourismusverbands: https://www.travelandtourworld.com/news/article/germanys-political-concerns-abroad-especially-in-america-impact-vacation-decisions-leading-to-increased-focus-on-domestic-and-regional-travel-survey-results/?utm_source=chatgpt.com

Umfragen zu US-Reisen: https://business.yougov.com/content/51397-how-will-trump-20-affect-international-travel-intentions-to-the-us?utm_source=chatgpt.com

German travel trends 2025: https://www.palisis.com/resources/german-travel-trends-2025-insights-from-hilton-and-tui-reports/?utm_source=chatgpt.com

Eine empirische Arbeit aus Stralsund zeigt: Deutsche Touristen bevorzugen deutlich kühlere Destinationen, mit nur geringen Unterschieden nach Altersgruppen: https://www.researchgate.net/publication/384286777_The_Relevance_of_the_Coolcation_Trend_for_German_Tourists

Coolcations, Comebacks and Culture: What’s Shaping Global Summer Travel in 2025: https://www.sojern.com/press-release/coolcations-comebacks-and-culture-whats-shaping-global-summer-travel-in-2025?utm_source=chatgpt.com

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Transcript

Einleitung: Krisen und Urlaubstrends

00:00:15
Speaker
Ein herzliches Hallo und willkommen zurück zu einer neuen Folge von Next Stop Future.
00:00:20
Speaker
Wir sprechen heute über Urlaub und Krisen.
00:00:23
Speaker
Das ist natürlich jetzt gerade in der vielen Zeit ein präsentes Thema, beziehungsweise höchstwahrscheinlich auch schon davor, also wenn man den Urlaub plant.
00:00:33
Speaker
Und wir haben uns gedacht, es wäre doch mal schön, da ein bisschen reinzuschauen und zu gucken,
00:00:38
Speaker
was denn den Urlaub so beeinflusst, also die Urlaubsplanung und was das letztendlich dann für die Reisebranche, für den Tourismus in den verschiedenen Ländern bedeutet, aber auch letztendlich für die Anbieterseite bedeutet.
00:00:54
Speaker
Und da beschäftigen wir uns unter anderem mit der Klimakrise und da gibt es ein schönes neues Passwort, nämlich Coolocation.
00:01:02
Speaker
Und damit ist gemeint, dass sozusagen einige Verbraucher, Verbraucherinnen
00:01:08
Speaker
kühlere Destinationen in Augenschein nehmen und heißeren sozusagen bevorzugen.

Klimawandel: Einfluss auf Reiseziele

00:01:14
Speaker
Wir haben geschaut auf die wirtschaftliche Situation und in dem Zusammenhang Staycation, also nicht die Staycation auf dem Balkon, wie das mal so ein bisschen angefangen hat in der Denke, sondern die Staycation
00:01:27
Speaker
in der eigenen Region, im eigenen Ort, im näheren Umkreis.
00:01:32
Speaker
Und wir haben uns die politische Komponente angeschaut.
00:01:35
Speaker
Also wie wirken sich politische Krisen, geografische Auseinandersetzungen aus auf das Reiseverhalten aus?
00:01:44
Speaker
Und wir haben darüber hinaus auch geschaut, was uns das denn nun sagt.
00:01:48
Speaker
Also diese Entwicklung, die wir da sehen.
00:01:51
Speaker
Was bedeutet das für die Reisebranche?
00:01:53
Speaker
Was bedeutet das für Destinationen?
00:01:56
Speaker
Was bedeutet das für die Zukunft des Reisens?
00:01:59
Speaker
Und dabei wünsche ich viel Spaß und wie immer gerne kommentieren oder auch an uns schreiben oder zumindest uns einen Like hinterlassen.
00:02:08
Speaker
Das würde uns sehr freuen und damit viel Spaß bei dieser Folge.

Persönliche Urlaubserfahrungen und 'Coolcation'

00:02:13
Speaker
Ja, hallo Anja, schön dich wieder zu sehen in unserem kleinen feinen Raum hier für unseren Podcast.
00:02:22
Speaker
Alles gut bei dir?
00:02:23
Speaker
Ja, soweit alles gut, genau.
00:02:25
Speaker
Soweit alles gut.
00:02:28
Speaker
Sommer ist immer wieder.
00:02:29
Speaker
Heute ist natürlich der Sommer hier bei mir, hier scheint jetzt mal die Sonne nach gefühlt drei Wochen Dauerregen.
00:02:37
Speaker
Insofern, so Sommerfeeling war jetzt die letzte Zeit nicht.
00:02:41
Speaker
Wir haben getauscht, also heute regnet es hier mal, aber ich glaube, das ist ja auch etwas, ich finde das immer so ganz interessant, die Menschen irgendwie erst jammern, dass es zu heiß wird, dann jammern sie, dass der Sommer nicht da ist.
00:02:52
Speaker
Man hat immer so einen leichten Wahrnehmungsfilter.
00:02:57
Speaker
Aber genau, ich glaube, du stehst jetzt auch kurz vor einer Auszeit, stimmt das?
00:03:04
Speaker
Genau, ich bin jetzt kurz vorm Urlaub und freue mich auch drauf, mal abzuschalten.
00:03:11
Speaker
Da haben wir ja auch schon drüber gesprochen.
00:03:12
Speaker
Also ich schalte dann wirklich ab.
00:03:16
Speaker
Auch die Geräte.
00:03:18
Speaker
Also ich bin natürlich den Funken nicht erreichbar, aber ich tummle mich da nicht mehr wirklich viel auf Social Media oder irgendwo anders.
00:03:25
Speaker
Und das finde ich auch sehr heilsam für einen selbst und überhaupt.
00:03:33
Speaker
Und das passt ja eigentlich zu unserem Thema.
00:03:35
Speaker
Wir haben uns ja heute ein bisschen mit der Ferienzeit quasi jetzt dann auch zumindest in Bayern und Baden-Württemberg, die anderen Länder sind ja schon gestartet, haben wir uns mal das Thema Urlaub und Krisen vorgenommen.
00:03:49
Speaker
Und wollen da mal so drei Begrifflichkeiten bzw.
00:03:55
Speaker
vielleicht auch Trends?
00:03:58
Speaker
So mal ein bisschen dahinter schauen, was ist denn da dran und was bedeutet das auch für das Reisen in der Zukunft?
00:04:07
Speaker
Und für die großen Sommerferien zum Beispiel, wie sich die Leute dann entscheiden.
00:04:12
Speaker
Und ich finde das total super.
00:04:14
Speaker
Du hast das Thema vorgeschlagen.
00:04:15
Speaker
Es passt nämlich perfekt.
00:04:17
Speaker
Und es passt auch insofern perfekt, weil das eigentlich auch so Themen sind, die wir hier auch schon mal angesprochen haben.
00:04:24
Speaker
In den einzelnen Folgen.
00:04:25
Speaker
Also da schließt sich wie immer der Kreis.
00:04:28
Speaker
Und dann lassen wir uns doch einfach mal rein starten.
00:04:30
Speaker
Nämlich das Erste ist so dieses...
00:04:32
Speaker
Ja, ich weiß gar nicht, wie siehst du das?
00:04:34
Speaker
Buzzword Marketing Aufhänger, Coolcation?
00:04:41
Speaker
Ich würde ganz gerne, glaube ich, erst noch mal ein kurzes Einordnen.
00:04:44
Speaker
Also wir haben ja über Krisen ja auch schon gesprochen, über die Omni oder Multikrisen.
00:04:49
Speaker
Wir haben hier einfach eine Situation, wo so einige Krisen aufeinander kommen.
00:04:53
Speaker
Wir haben dieses Phänomen von auch gewissen Zukunftsängsten oder auch einer Zukunft Resignation, sage ich jetzt.
00:05:00
Speaker
Und gleichzeitig aber ist so in den letzten Jahren ja schon auch das Thema von Urlaub als Wert sehr, sehr wichtig geworden.
00:05:08
Speaker
Ich habe so gewohnt, dass das ein bisschen aufeinander clasht, also dass so dieser Bedürfnis zu verreisen ist weiterhin ja sehr sehr groß und gleichzeitig merken glaube ich Menschen hier und dort einfach Beschränkungen.
00:05:22
Speaker
Und das ist das erste, was du sagst, tatsächlich dieses Coolcation.
00:05:25
Speaker
Man kann es ganz klar an so einem Megatrend wie dem Klimawandel festmachen.
00:05:29
Speaker
Das heißt, der Klimawandel, das ist die große Frage, die ja dahinter steht, ist, wie wirkt sich der Klimawandel eigentlich zukünftig nicht nur auf die Destinationen aus, sondern tatsächlich auf das Reiseverhalten.

Beliebtheit kühler Reiseziele

00:05:40
Speaker
Also ganz unabhängig davon, wie dann tatsächlich vielleicht auch nicht das Klima, sondern auch das Wetter in diesem einen Sommer wird.
00:05:47
Speaker
Was macht es eigentlich im Vorfeld mit unserer Reiseplanung?
00:05:50
Speaker
Und das ist das erste, was du sagst,
00:05:51
Speaker
Du hast es gerade angesprochen, dieses Buzzword, ich würde es tatsächlich als Buzzword sagen, cool, Cache.
00:05:57
Speaker
Weil natürlich irgendwie, ich denke, man braucht ja immer so Begriffe, um ein neues Phänomen zu beschreiben.
00:06:04
Speaker
Ja.
00:06:04
Speaker
gar nicht schlecht gewählt.
00:06:06
Speaker
Diese Kombination, dieses Kofferwort aus cool und vacation, also coolcation, das heißt, was dahinter steht, ist ja, man sucht sozusagen oder man weicht an Reiseziele aus, die halt nicht jetzt zum Beispiel von besonders großer Hitze und von steigenden Temperaturen betroffen sind.
00:06:25
Speaker
Also das, ich weiß nicht, also
00:06:27
Speaker
Das war früher vielleicht so der Fall oder wenn möglich, man ist sozusagen in einen südlichen Raum gefahren, wenn man konnte.
00:06:35
Speaker
Ist ja auch nicht jedem möglich gewesen.
00:06:37
Speaker
Aber dieses Mittelmeer, diese Mittelmeeridee und Mittelmeeridylle oder noch weiter weg ist tatsächlich so ein bisschen wird vom Klimawandel in Frage gestellt.
00:06:45
Speaker
Nicht zuletzt auch, weil wir uns ja jährlich dann mit Wetterkarten, mit Bränden auseinandersetzen.
00:06:51
Speaker
Das wäre zum Einordnen.
00:06:54
Speaker
Das heißt, der Klimawandel führt zu Veränderungen in dieser Langfristigkeit, auch wie Temperaturen steigen, ganz klar, führt mehr zu Hitzewellen, aber eben auch zu Waldbränden.
00:07:07
Speaker
Das heißt, Reisende werden erst mal verunsichert.
00:07:10
Speaker
Ja, absolut.
00:07:11
Speaker
Da haben wir dann so zwei Möglichkeiten.
00:07:13
Speaker
Die eine Möglichkeit ist eben, dass man weiterhin in den Sommerferien, nicht wie jetzt, verreist, aber eben diese kühleren Orte aufsucht.
00:07:20
Speaker
Beispiel dann in den Norden oder dass man antizyklisch fährt, wenn man es sich erlauben kann.
00:07:24
Speaker
Das heißt eher im Herbst oder im Frühling an die klassischen Sommerziele.
00:07:27
Speaker
Und das, da kommen wir vielleicht später noch dazu, das erfordert natürlich auch ein gewisses Budget.
00:07:31
Speaker
Also wenn ich sozusagen nicht nur in den Sommerferien verreise, vielleicht in den Norden, sondern auch nochmal in anderen Ferien.
00:07:39
Speaker
oder in anderen Zeiten ist das natürlich auch eine Frage des Budgets.
00:07:42
Speaker
Also, lange Rede, kurzer Sinn.
00:07:44
Speaker
Cool Cater ist im Grunde genommen, dass die Idee, dass oder die These, dass reisende Stadt eben in die Mittelmeerländer oder in den Süden, also aus dem europäischen Perspektive den Süden fahren, fahren sie eben zum Beispiel nach Skandinavien oder in den Norden.
00:07:59
Speaker
Irland.
00:08:00
Speaker
Irland, genau diese ganzen Orte, die eigentlich eher so, man
00:08:04
Speaker
wo viele Menschen, die nicht da gewesen sind, vor allem mit Regen und kühlem Wetter verbinden.
00:08:09
Speaker
Aber da hat es ja auch durch den Klimawandel so einige Temperaturrekorde eben, konnten damit gebrochen werden.
00:08:15
Speaker
Ja, ja.
00:08:16
Speaker
Also es ist auf jeden Fall sehr spannend und ich würde hier mal so ein paar Zahlen hier noch einfließen lassen, um auch mal so ein bisschen vielleicht noch mehr Kontext zu geben.
00:08:26
Speaker
Also grundsätzlich ist das schon ein Thema.
00:08:29
Speaker
Also das einfach nochmal vorneweg.
00:08:31
Speaker
Wir haben uns das jetzt nicht einfach so rausgegriffen, weil wir das mal irgendwie gelesen haben.
00:08:36
Speaker
Es wird tatsächlich schon durchaus auch diskutiert.
00:08:41
Speaker
Und wie gesagt, was du sagst, das resultiert vor allen Dingen auch aus diesen Hitzeextremen heraus, die wir so in den letzten Jahren gesehen haben.
00:08:51
Speaker
Und das muss man ja auch mal sagen, die tatsächlich zunehmen werden.
00:08:55
Speaker
Also das ist ja auch mal ein Fakt.
00:08:57
Speaker
Der ist auch wissenschaftlich sozusagen belegt.
00:09:00
Speaker
Diese Hitzewellen, Hitzerekorde werden wir leider perspektivisch immer mehr brechen, um es mal so zu sagen.
00:09:06
Speaker
Aber hier mal ein paar Zahlen auch zur Untermauerung des ganzen Themas.
00:09:11
Speaker
woher das vielleicht auch so ein bisschen kommt.
00:09:13
Speaker
Zum Beispiel Schweden und auch Norwegen haben deutliche Zuwächse verzeichnet in der Vergangenheit.
00:09:19
Speaker
Alleine in 2023 gab es da einen Anstieg in Schweden von plus 11 Prozent und in Norwegen von plus 22 Prozent zum Beispiel.
00:09:30
Speaker
Und die European Travel Commission, die geben an, dass 76 Prozent der europäischen Reisenden ihr Reiseverhalten aufgrund der Klimaentwicklung,
00:09:41
Speaker
anpassen würden.
00:09:43
Speaker
Und 33 Prozent meiden sogar extreme Wetterregionen, also explizit.
00:09:49
Speaker
Das auch mal so in zwei Zahlen.
00:09:52
Speaker
Und es gibt auch durchaus, mal ein Blick auf die globalen Buchungsdaten für den Sommer 25, also jetzt,
00:10:02
Speaker
Da haben wir auch einen deutlichen Anstieg der Bochum nach Estland

Herausforderungen für Reiseziele: Anpassung und Infrastruktur

00:10:06
Speaker
plus 32 Prozent, Island plus 17 Prozent, Norwegen plus 11, das sind die genannten.
00:10:14
Speaker
Aber, und das muss man auch dazu sagen, die Mittelmeerländer wie Spanien und Portugal wachsen ebenfalls weiter.
00:10:22
Speaker
Also Spanien plus drei.
00:10:24
Speaker
und Portugal bloß sieben.
00:10:27
Speaker
Also man kann jetzt nicht sagen, dass sozusagen eine große Abwarnungsbewegung zu verzeichnen ist, der explizit auch deutschen Urlauber von weg von den Mittelmeerdestinationen hin zu den nordischen Destinationen, sage ich mal.
00:10:45
Speaker
Also so ist es nicht.
00:10:47
Speaker
Und ich sage mal so, es ist ja bekanntermaßen auch so, ich sage mal so mit diesen klimatischen Auswirkungen,
00:10:54
Speaker
die entwickeln sich ja über die Zeit.
00:10:56
Speaker
Und es gibt auch Stimmen und letztendlich auch, ich sag mal, wissenschaftliche Befunde, die sagen, so was wirkt sich natürlich jetzt dann auch nicht innerhalb von einem Jahr auf eine Reiseentwicklung oder zwei Jahre aus.
00:11:11
Speaker
Das dauert, bis die Menschen dann tatsächlich umschwenken.
00:11:16
Speaker
Also das muss man alles so ein bisschen beachten bei dem Thema.
00:11:20
Speaker
Ich denke auch, man kann ja auch unterscheiden zwischen diesen Megatrends, diesen unglaublich lang anhaltenden Entwicklungen, dann eben diesen soziokulturellen Auswirkungen, die halt einfach diesen transformativen Charakter haben.
00:11:33
Speaker
Und dann natürlich eben auch so kurzfristige Konsumtrends oder Hypes, die ja tatsächlich dann eher eine kurze Saison haben.
00:11:39
Speaker
Und wenn man sich jetzt aber dieses Reiseverhalten anschaut oder anschauen möchte, muss man das tatsächlich ja über einen längeren Zeitraum ansehen.
00:11:46
Speaker
Menschen müssen ja vielleicht doch erstmal diese Erfahrung machen, wenn sie in Griechenland oder wo auch immer sind und sagen, okay, es ist hier wirklich dieses Mal richtig, richtig heiß und wir sind vielleicht von Waldbränden bedroht und das nächste Mal machen wir vielleicht etwas anders.
00:11:58
Speaker
Und ich würde tatsächlich auch nochmal das Ganze auch nochmal in dem Kontext von einem anderen großen Entwicklung des demografischen Wandels nämlich sehen, dass wir natürlich mit einer älter werdenden Bevölkerung, die vielleicht auch nochmal mehr Budget hat zum Verreisen oder auch Flexibilität hat,
00:12:13
Speaker
dass das natürlich auch nochmal ein Faktor ist gegen heiße Sommer.
00:12:17
Speaker
Also Menschen, ältere Menschen vertragen ja einfach Hitze noch schlechter oder haben einfach gesundheitliche Auswirkungen davon.
00:12:23
Speaker
Das heißt, das spielt natürlich auch damit in diesem Buchungsverhalten nochmal eine Rolle.
00:12:27
Speaker
Also das heißt, ich denke, man kann durchaus sagen, dass dieses Thema im Kommen ist und dass Menschen Alternativen suchen.

Staycation: Wirtschaftliche Auswirkungen auf Reiseverhalten

00:12:36
Speaker
Aber das bedeutet nicht automatisch, dass sozusagen alle künftig in Skandinavien oder in den baltischen Regionen oder in
00:12:42
Speaker
in die UK irgendwie Urlaub machen werden oder auf Island.
00:12:45
Speaker
Also zum einen bestehen dort gar nicht die Kapazitäten.
00:12:48
Speaker
Es gibt auch gar nicht die Voraussetzungen.
00:12:49
Speaker
Das heißt, der Mittelmeerraum ist ja auch einfach unglaublich gut vorbereitet auf diese auf diese vielen Massen, sage ich jetzt mal an Touristen.
00:12:56
Speaker
Also auch wenn man viel gegen Massentourismus das kritisch hinterfragen kann.
00:13:00
Speaker
Sie haben einfach erstmal die Infrastruktur vor Ort, die in den nordischen Ländern jetzt nicht in dem Sinne so ausgebaut ist.
00:13:09
Speaker
Das heißt, es kann natürlich auch schauen, wie entwickeln sich oder wie passen sich diese Destinationen an?
00:13:15
Speaker
Also bauen sie vielleicht irgendwie, adaptieren sie ihre Orte, adaptieren sie mit Mikroklima?
00:13:20
Speaker
Man kann natürlich da ja auch viel machen und das wissen wir alle auch aus der Forschung der letzten Jahre, wie man sozusagen auch das natürlich anpassen kann.
00:13:29
Speaker
Also wie kann man die
00:13:30
Speaker
die Infrastruktur vor Ort anpassen mit coolen Orten, also mit Coolspots oder die Orte mit mehr grüner Infrastruktur versehen.
00:13:42
Speaker
Also das heißt, da gibt es natürlich auch Stellschrauben und das bleibt natürlich dann abzuwarten, wie sich dann das Reiseverhältnis auch dementsprechend anpasst.
00:13:49
Speaker
Aber ich glaube, was man so generell sagen kann, ist, dass die Auswirkungen des Klimawandels erstmal eine Irritation in dem Buchungsverhalten auslösen.
00:14:01
Speaker
potenziert zu dem Thema der älteren Bevölkerung.
00:14:04
Speaker
Und das ist natürlich etwas, was Destinationen, klassische Destinationen erst mal herausfordern wird oder dass sie sich darauf einstellen müssen, zum einen, wie adaptiere ich vielleicht meine Region anhand oder anhand der Bedrohungen des Klimawandels und gleichzeitig auch, wie kann ich sozusagen entsprechend auswählen.
00:14:24
Speaker
antizyklisch mehr Marketing machen oder sowas.
00:14:27
Speaker
Also das denke ich ist so diese eine Situation.
00:14:30
Speaker
Und die andere Situation ist natürlich auch, wie bereiten sich jetzt zum Beispiel die eben von uns genannten kühleren Regionen auf den Tourismus vor oder was stellen sie dort, was auch vielleicht Besucherbeschränkungen
00:14:44
Speaker
betrifft für Stellschrauben.
00:14:45
Speaker
Also ich habe letztens auch gerade gelesen, wie stark zum Beispiel auf den Lofoten in Norwegen der Tourismus in den letzten Jahrzehnten angestiegen ist und dass eigentlich diese doch eher kleinere Inselgruppe das kaum noch aushält, weil es natürlich eine Vielfalt von Individualtourismus gibt, was wiederum Konsequenzen hat auch für die Regierungsgruppe.
00:15:05
Speaker
Da sieht man also, dass diese klassischen Overtourism-Diskussionen durchaus auch in Orten stattfinden können, die bis jetzt noch gar nicht so extrem auf dem Radar des Overtourism sind, aber durchaus eben davon betroffen sind.
00:15:20
Speaker
Und das ist natürlich auch die Frage, das steht natürlich auch immer noch in der Handlungsmacht der einzelnen Destinationen.
00:15:26
Speaker
Ja, und dieses Zielgruppenthema ist, glaube ich, nochmal ein wichtiges, weil es geht ja nicht nur um die Älteren, auch wenn die sicherlich eine potenzielle kaufkräftige Zielgruppe sind, die ja durchaus dann auch die Möglichkeit haben, außerhalb der Saison zu reisen, also nicht auch in der Hochsaison sich dort aufhalten zu müssen, sage ich jetzt mal.
00:15:52
Speaker
Es geht ja tatsächlich aber auch ganz stark um Familien.
00:15:56
Speaker
Und das ist, glaube ich, nochmal ein ganz spannender Aspekt.
00:15:58
Speaker
Also bei den Mittelmeerdestinationen, die Cash Cows sind ja die Bauschalreisen.
00:16:03
Speaker
Also das sind ja die Bauschalreisen-Packages, die tatsächlich die Familien mit auch mehreren Kindern
00:16:09
Speaker
in die Anlagen bringen.
00:16:12
Speaker
Und das ist ja schon nochmal so ein Fragezeichen dahinter.
00:16:16
Speaker
Also inwieweit können die wie auch auf andere Destinationen einfach mal so ausweichen?
00:16:22
Speaker
Im Sinne von kriege ich ein ähnliches Angebot überhaupt in diesen nordischen Destinationen?
00:16:28
Speaker
Ist das überhaupt buchbar so?
00:16:30
Speaker
Was steht da für ein Preis dahinter?
00:16:33
Speaker
Und das hattest du ja auch gerade schon erwähnt.
00:16:35
Speaker
Also ist da eigentlich letztendlich auch diese Infrastruktur vorhanden.
00:16:39
Speaker
Und das ist ja tatsächlich so.
00:16:41
Speaker
Ich sag mal jetzt, wenn man das mal eins zu eins nehmen würde und sagen würde, dann such dir doch einfach eine andere Destination, wo es ein bisschen angenehmer ist.
00:16:50
Speaker
Das ist eben halt nicht so einfach möglich.
00:16:53
Speaker
Also das bedingt ja auch, dass es entsprechend, wie gesagt, Angebote gibt.
00:16:57
Speaker
dass es entsprechende Auswahl gibt, dass es die Infrastruktur vor Ort gibt.
00:17:02
Speaker
Das heißt einfach mal so Destinationen, Wechsel, Hopping, ja, im Sinne von, ich übertreibe mal jetzt ein bisschen, da brennt es, also fahren wir mal woanders hin.
00:17:11
Speaker
Geht ja auch nicht so einfach.
00:17:13
Speaker
Also da sind ganz viele Aspekte drin, die tatsächlich so ein bisschen, wo man da tatsächlich so ein bisschen vorsichtig sein sollte mit einer zu schnellen Schlussfolgerung auch.
00:17:24
Speaker
Das sage ich jetzt mal,
00:17:26
Speaker
dass Spanien, Griechenland, Italien da gravierend verlieren werden in den nächsten Jahren.
00:17:31
Speaker
Das wird sich so, glaube ich, auch nicht abbilden, solange auch da, wie gesagt, nicht auf der Gegenseite von anderen Destinationen gleichwertige Angebote auch geschaffen sind, die für diese Zielgruppe natürlich super wichtig sind.
00:17:46
Speaker
Genau und auch dann, das spielt natürlich auch ein finanzieller Rahmen, also die Skandinavischen, gerade jetzt mit Skandinavischen oder Großbritannien, Island, das sind jetzt nicht gerade Länder, die irgendwie ein mittleres oder niedrigeres Einkommen sozusagen ansprechen, also da muss man einfach schon irgendwie auch Geld mitbringen.
00:18:05
Speaker
um dort hinfahren zu können, um sich eben auch den Urlaub dort leisten zu können.
00:18:08
Speaker
Natürlich geht es auch, ich kann in Skandinavien, in Norwegen überall mein Zelt aufstellen.
00:18:12
Speaker
Also ich kann sicherlich auch eine günstige Form des Urlaubs machen, aber es erforderlich.
00:18:17
Speaker
Man nennt es Camping, genau.
00:18:19
Speaker
Es erfordert einfach irgendwie eine andere Form des Urlaubs.
00:18:21
Speaker
Wenn ich sonst einfach unkompliziert vielleicht eine Pauschalreise gebucht habe, ist das definitiv erstmal ein Schritt, ein anderer Schritt, der gegangen werden muss.
00:18:30
Speaker
Und ich glaube,
00:18:32
Speaker
Zum Thema Caucasian oder ein verändertes Reiseverhalten durch den Klimawandel, das werden wir beobachten.
00:18:39
Speaker
Aber es hängt sicherlich ganz stark davon ab, wie Destinationen darauf reagieren, welche Angebote sie machen, welche Beschränkungen sie machen.
00:18:47
Speaker
Und dementsprechend, also ich glaube, es ist so ein Miteinander.
00:18:49
Speaker
Das Reiseverhalten verändert sich mit den Angeboten und gleichzeitig die Angebote adaptieren und sich natürlich auch
00:18:55
Speaker
an andere Wünsche und an andere Bedürfnisse.
00:19:00
Speaker
Richtig, absolut.
00:19:00
Speaker
Also deshalb habe ich auch noch mal vielleicht ein bisschen inzwischen geschoben.
00:19:03
Speaker
Das war ja auch eines der Themen während der Corona-Krise im Sinne von alle bleiben zu Hause und machen Urlaub im eigenen Land.
00:19:10
Speaker
Das war insoweit möglich, insoweit man Individualreisender ist und sich auch um vieles selber gekümmert hat oder kümmern wollte.
00:19:18
Speaker
Aber zum Beispiel Deutschland an sich ist ja kein Pauschalreiseland.
00:19:22
Speaker
Also man hat dann quasi erstmal so ein bisschen auf den oder hat das sozusagen auf die Agenda gesetzt, Deutschland letztendlich auch in dem Sinne buchbar zu machen für die, die es nun gerne auch vielleicht anders hätten.
00:19:37
Speaker
Und genau das sind nämlich die Themen.
00:19:39
Speaker
Da sieht man, dass da durchaus, wie schon gesagt, diese Infrastruktur im Sinne von Angebot, Buchungsmöglichkeiten, Preisstrukturen, dass das schon auch eine sehr, sehr wichtige Rolle spielt für eine bestimmte Zürichgruppe.
00:19:56
Speaker
Und da werden wir nämlich gleich beim nächsten eigentlich Punkt oder großen Thema, was wir uns hier mal so ein bisschen reingenommen haben,
00:20:06
Speaker
Staycation, möchtest du da vielleicht mal so in dem Rahmen?
00:20:12
Speaker
Ja, Staycation hat eigentlich ja so ein bisschen so zwei verschiedene Bezeichnungen.
00:20:15
Speaker
Also ich glaube, ursprünglich wurde Staycation tatsächlich mal mit dem Urlaub auf dem Balkon gleichgesetzt.
00:20:20
Speaker
Also in 15 Jahren, man ist tatsächlich an dem Ort geblieben, wo man wohnt.
00:20:24
Speaker
Und das war lange, sage ich jetzt mal, vor der Pandemie, als man noch irgendwie so einen Arbeitsplatz hatte, zu dem man regelmäßig gegangen ist und die Wohnung eigentlich eine Wohnung viel zu selten genutzt.
00:20:34
Speaker
Das heißt also Staycation kann zum einen sozusagen das bedeuten, ich mache Urlaub an dem Ort, an dem ich sozusagen wohne und gleichzeitig aber eben auch innerhalb der Region im eigenen Land oder in einem bestimmten Umkreis.
00:20:45
Speaker
Und ich denke, das ist die heutige Definition, die weitaus verbreiteter ist.
00:20:50
Speaker
Staycation, man bleibt quasi vor Ort in dem eigenen Land, wo man sozusagen auch gemeldet ist oder eben auch arbeitet.
00:20:58
Speaker
Und das als Alternative zu teuren Auslandsreisen.
00:21:00
Speaker
Der Boom kam tatsächlich auch nochmal mit der Pandemie.
00:21:03
Speaker
Du hattest es gerade erwähnt, als Staycation zur Lösung wurde, um überhaupt Urlaub zu machen.
00:21:09
Speaker
Nicht für jeden immer umsetzbar, hattest du auch gerade schon erwähnt.
00:21:13
Speaker
Jetzt würde ich sagen, ist es tatsächlich nicht mehr unbedingt die Frage von,
00:21:18
Speaker
von geografischen Beschränkungen, wobei auch das sicherlich nochmal, kommen wir auch vielleicht gleich nochmal drauf zu sprechen, wie das unser Reiseverhalten beeinflusst, sondern tatsächlich erstmal natürlich von den Gründen, die auch in der Presse viel diskutiert werden, die Inflation, die wir haben.
00:21:33
Speaker
Gestiegene Energiekosten, Flugpreise, Lebenshaltungskosten, also das heißt aber auch eine Angst natürlich irgendwie für weiteren wirtschaftlichen Einschränkungen.
00:21:43
Speaker
Das heißt also hier wird nicht nur auch auf einen Zustand reagiert, sondern auch ein wenig präventiv würde ich sagen, schon das Reiseverhalten angepasst.
00:21:52
Speaker
Und das führt dazu, dass durchaus Urlaub im eigenen Land eine hohe Attraktivität hat und viele tatsächlich auch sagen, dass sie gerne auch im eigenen Land ihren Urlaub verbringen.
00:22:07
Speaker
Ich habe hier noch eine Studie von dem Behavior Change Report 2025 von YouGov gefunden, wo tatsächlich auch 32 Prozent der Deutschen sagen, dass sie gerne im eigenen Land eben auch Urlaub machen.
00:22:22
Speaker
Und das ist tatsächlich ein 34 Prozent.
00:22:25
Speaker
Entschuldigung, ich muss mich, also jeder Dritte ungefähr verbringt die Ferien im eigenen Land.
00:22:30
Speaker
Und das heißt, das ist natürlich irgendwie schon auch ein hoher Anteil von Menschen, die die sehen oder die eben auch diese Perspektive auf den Inlandstourismus haben.
00:22:40
Speaker
Ich denke, das ist eine wichtige Bedeutung eben auch.
00:22:43
Speaker
Ich sage dazu aber immer auch so, dass man so ein bisschen im größeren Rahmen schauen muss.
00:22:48
Speaker
Also wenn ich an der
00:22:52
Speaker
Da wo du auch wohnst, in den südlichen Bayern, da ist natürlich Staycation in Österreich und in den angrenzenden europäischen Ländern durchaus auch ein Fall.
00:23:02
Speaker
Da muss ich einfach auch gucken, wo befindet sich jemand in Deutschland, das dieses Thema der Staycation auch relevant hat.
00:23:09
Speaker
Also gerade wenn wir innerhalb vom Schengen-Abkommen uns frei bewegen können.
00:23:18
Speaker
Ich hätte, glaube ich, auch noch mal ein paar Zahlen vielleicht noch mal so ein bisschen, um das Thema einzurahmen.

Sozioökonomische Aspekte des Tourismus

00:23:23
Speaker
Also so im großen Kontext geht es ja auch so ein bisschen um die wirtschaftliche Krise, die wirtschaftliche Herausforderungen, die wir haben und die natürlich alle spüren.
00:23:32
Speaker
Aber daher ist es immer ganz gut, mal so ein bisschen auch auf die Zahlen zu schauen.
00:23:36
Speaker
Also für 2025 wird in Deutschland ein Reisevolumen von rund 85 Milliarden Euro erwartet.
00:23:46
Speaker
Das sind etwa 6 Prozent mehr gegenüber 2024.
00:23:52
Speaker
Gleichzeitig plant etwa 32 Prozent der Deutschen gar keinen großen Urlaub mehr.
00:23:59
Speaker
Gegenüber 17 Prozent im Jahr 2022.
00:24:02
Speaker
Also es ist schon gestiegen.
00:24:05
Speaker
Wobei 2022 hatten wir noch Corona.
00:24:09
Speaker
Also das muss man auch so ein bisschen in den Kontext setzen.
00:24:13
Speaker
Reiseziele wie Bulgarien oder Tunesien oder auch andere werden nachgefragt, da sie durchaus auch günstiger sind.
00:24:22
Speaker
Also zunehmend nachgefragt.
00:24:25
Speaker
Und da kommen wir jetzt noch mal zum Inlandstourismus.
00:24:29
Speaker
Dieser bleibt weiterhin stark.
00:24:31
Speaker
Und das hattest du jetzt auch mit dieser anderen Zahl auch schon ausgesagt.
00:24:35
Speaker
Hier sind es 25 Prozent der Deutschen planen Urlaub im eigenen Land.
00:24:41
Speaker
Aber ich kenne die Zahlen.
00:24:43
Speaker
Also die schwanken immer so zu 25.
00:24:46
Speaker
Ein Drittel ist es immer so.
00:24:47
Speaker
Genau.
00:24:48
Speaker
Und ich sage mir so,
00:24:51
Speaker
Und wir sehen ja auch einfach nochmal so auch reingegeben, wurde auch im Rahmen oder vor der ITB auch mit veröffentlicht.
00:24:59
Speaker
Wir sehen ja schon sehr stark auch zumindest einen Rückgang bei der zweiten Urlaubsreise.
00:25:04
Speaker
Also da zeichnet sich schon deutlich ab, dass das für einige nicht mehr im Budget ist.
00:25:11
Speaker
Ja, ja.
00:25:11
Speaker
Wobei, und das muss man auch immer beachten bei diesem Thema, und das finde ich eine spannende Frage jetzt dann auch an dich, weil es schon deutlich auch zu sehen ist anhand der Zahlen, dass es wieder eine, ich sag mal, eine bestimmte Bevölkerungsgruppe betrifft, die da einsparen muss oder sich das nicht mehr so in dem Umfang leisten kann oder tatsächlich dann auch zu Hause bleibt.
00:25:36
Speaker
Mit so ab Nettoeinkommen über 4000 Euro haben wir die Probleme nicht oder beziehungsweise die Einschränkungen nicht.
00:25:44
Speaker
Da wird auch weiter ordentlich gereist.
00:25:48
Speaker
Und da ist immer bei mir so ein bisschen die Frage,
00:25:51
Speaker
Ja, sehen wir da auch, dass bei diesem Thema Urlaub, was ja jahrzehntelang so ein bisschen so eine Grundhaltung war oder so eine Grundanforderung, gerade was zumindest die Deutschen betrifft.
00:26:06
Speaker
Also meinen Urlaub lasse ich mir nicht leben.
00:26:09
Speaker
Wohin geht da die Reise?
00:26:11
Speaker
Sehen wir da auch so ein bisschen so ein Auseinanderbrechen in die, die es sich noch leisten können und die eben halt nicht mehr, die bleiben zu Hause.
00:26:18
Speaker
Wie ist da so dein Blick drauf?
00:26:20
Speaker
Genau, ich denke, das schneidet genau in diese Debatte ein.
00:26:24
Speaker
So ist Urlaub quasi ein Grundrecht von Menschen.
00:26:28
Speaker
Und wenn wir, also jetzt reden wir nicht von einer arbeitsfreien Zeit, sondern die Möglichkeit verreisen zu können.
00:26:34
Speaker
Und ich glaube schon, dass das große Auswirkungen haben wird.
00:26:39
Speaker
Also dass wir sicherlich irgendwie mit einer wirtschaftlichen Destabilisierung oder auch nur dem Gefühl der wirtschaftlichen Destabilisierung, da muss man auch machen, wie ist das Narrativ zu vielleicht auch der Realität,
00:26:50
Speaker
dass das durchaus eben gerade die Menschen trifft, die weniger Budget zur Verfügung haben.
00:26:56
Speaker
Und gerade auch noch mal, wenn dann
00:26:59
Speaker
Vielleicht auch das ist ja ein Phänomen, was eine ethische Konsequenz hat, wenn in vielen Destinationen oder auch an vielen Urlaubsorten, das haben wir auch in den letzten Jahren zu genügend diskutiert, eigentlich sozusagen die Kosten weitaus höher sein müssten, wenn man Nachhaltigkeit und Fairness in der Bezahlung mit einberechnen will.
00:27:17
Speaker
Also wenn Menschen vernünftig bezahlt werden, wenn vielleicht auch sozusagen ein Aspekt oder der Gedanke von einem nachhaltigen Umgang nicht nur im sozialen, sondern auch im ökologischen Bereich,
00:27:28
Speaker
einbezogen wird, würden einfach sozusagen Urlaubskosten generell steigen.
00:27:33
Speaker
Und das ist natürlich etwas, wo man abwägen muss.
00:27:36
Speaker
Und ich denke schon, dass das ist eine schwierige Debatte.
00:27:39
Speaker
Also auf der einen Seite sagen wir, okay, wir brauchen eigentlich eine vernünftige und eine nachhaltige
00:27:45
Speaker
Destinationsmanagement, wo soziale, ökologische und ökonomische Faktoren berücksichtigt werden.
00:27:53
Speaker
Und auf der anderen Seite ist es natürlich auch verständlich und auch sicherlich die Frage von sozialer Gerechtigkeit, wie wir das so hinbekommen können, dass auch Menschen verreisen können.
00:28:05
Speaker
Ich glaube, da gibt es nicht so die einfache Lösung für.
00:28:09
Speaker
Die Lösung ist sicherlich die, dass man schaut, wie kann man das, was man bereits hat, an Strukturen auch nutzen und ausbauen.
00:28:17
Speaker
Wir haben Möglichkeiten auch Menschen Urlaub anzubieten, die weniger Einkommen haben.
00:28:24
Speaker
Wir haben ein wunderbares, ausgebautes Netz an Jugendverbergen, was ich auch glaube für Familien toll ist und auch für eine Zweitreise sich lohnt.
00:28:31
Speaker
Also ich denke, da gibt es schon diese Möglichkeiten.
00:28:34
Speaker
Es ist nur die Frage, ob das dann auch mit dem entspricht, was man an Sehnsucht im Kopf hat und dass da sicherlich auch nochmal dann vielleicht die Wünsche mit den Möglichkeiten so ein bisschen kollidieren und nicht anstimmen.
00:28:49
Speaker
Generell glaube ich aber, dass das tatsächlich auch dieses Phänomen, das
00:28:54
Speaker
der Staycation eine Chance für den Inlandstourismus darstellen, dass das für Destinationen sicherlich auch eine Chance ist, die vielleicht momentan eher so ein bisschen strukturschwach waren oder auch unterm Radar fliegen.
00:29:06
Speaker
Wir hatten dieses Phänomen tatsächlich ja auch schon vor der Pandemie, wo so ein bisschen der Urlaub vor der eigenen Haustür als neues exotisches Etwas betrachtet wurde.
00:29:15
Speaker
Man kannte quasi die ganze Welt, konnte, wie sich es leisten konnten, überall hinfliegen.
00:29:21
Speaker
Und das, was eigentlich sozusagen im Harz stattfindet oder irgendwie in anderen Regionen in Deutschland, war eigentlich kaum klar und nicht bewusst, welche Schätze es vor der eigenen Haustür gibt.
00:29:34
Speaker
Das heißt, das ist natürlich tatsächlich auch die Chance, ohne dass man jetzt so, und während der Hepatitis habe ich das oft erlebt, dass der regionale
00:29:43
Speaker
Tourismus, jetzt dachte, ihm steht sozusagen das goldene Zeitalter bevor.
00:29:46
Speaker
So ist es nicht.
00:29:47
Speaker
Es werden einfach, wir haben eine globale Welt, wo auch eben auch weiterhin gerne global verreist wird.
00:29:53
Speaker
Aber ich glaube, dass es eine Chance ist, sich auf diese Zielgruppen einzustellen.
00:29:58
Speaker
Das hieß es so, wenn ich das jetzt so raushöre, jetzt überspitzt gesagt, die, die es sich leisten können, werden noch fliegen und auch weit.
00:30:06
Speaker
Und für die, die es nicht mehr drin ist, die genießen dann eher die Heimat.
00:30:14
Speaker
Ja, würde ich so sagen, würde ich tatsächlich so sagen.
00:30:17
Speaker
Oder man spart halt länger auf einen Urlaub und macht halt sozusagen vielleicht nicht jedes Jahr diesen Urlaub, sondern eben alle paar Jahre.
00:30:23
Speaker
Aber das hat natürlich auch wieder eine Konsequenz dann für Auslandsdestinationen.
00:30:28
Speaker
Also das wird sich einfach verändern, zumindest wenn wir jetzt...
00:30:34
Speaker
in der momentanigen wirtschaftlichen Entwicklung so weiter uns fortbewegen.
00:30:40
Speaker
Ja, ja, absolut.
00:30:42
Speaker
Und ich glaube, da greift ja auch noch dazu der dritte Punkt stark rein, den wir noch heute auf unserer kleinen Liste hier haben, nämlich das Thema politische Krisen, Reiseboykotte, all diese

Politische Krisen und Reiseentscheidungen

00:30:57
Speaker
Dinge.
00:30:57
Speaker
Ja.
00:30:59
Speaker
Und da ist ja schon auch eine starke Sensibilisierung.
00:31:02
Speaker
Ich glaube, alleine dadurch, was man jeden Tag auf Social Media lesen kann, darf.
00:31:08
Speaker
Also alleine, glaube ich, das macht ja unheimlich viel mit.
00:31:12
Speaker
mit den Menschen.
00:31:12
Speaker
Also dahingehend ist ja heute sozusagen die Informationslage manchmal zu gut fast, auch wenn sie vielleicht nicht mal richtig ist, aber sie ist fast zu gut, als das vielleicht in den vergangenen Jahrzehnten der Fall war.
00:31:25
Speaker
Und da gibt es ja auch ganz spannende Zahlen, auch von dieser YouGov-Umfrage, die du schon erwähnt hattest, dass 45 Prozent der deutschen Reisenden
00:31:35
Speaker
lassen politische Entwicklungen in potenzielle Reiseziele und ihre Planung einfließen.
00:31:42
Speaker
Und das kommt sogar direkt hinter dem Preisargument mit 54 Prozent.
00:31:47
Speaker
Und natürlich besonders für Familien, die reagieren natürlich schon auch logischerweise sensibler auf solche politischen Instabilitäten und Sicherheitsfragen.
00:31:59
Speaker
Und zum Beispiel jetzt aktuell auch Umfragen zu US-Reisen.
00:32:03
Speaker
Etwa 39 Prozent der Deutschen sind nach der Wahl von Trump weniger geneigt, in die USA zu reisen.
00:32:11
Speaker
Also ist jetzt auch nicht ganz verwunderlich, aber will sagen, das ist ja schon auch, ich weiß nicht, wie du das empfindest, aber mir kommt es zuvor, im Gegensatz zu früheren Zeiten, ja,
00:32:26
Speaker
ist das schon ein Thema, was viel, viel mehr an der Oberfläche ist beim Thema Reisen.
00:32:31
Speaker
Und was natürlich bedingt auch durch die derzeitigen Entwicklungen und dass sich da, glaube ich, gerade auch geografisch auf der Welt gesehen viele Dinge gerade überlappen, auch was geopolitische Fragestellungen betrifft, natürlich noch mal präsenter.
00:32:49
Speaker
Ja, aber
00:32:51
Speaker
Aber ich so nach meiner Annahme würde ich jetzt mal sagen, das wird die nächsten Jahrzehnte jetzt nicht unbedingt besser.
00:32:59
Speaker
Und dann wäre ja die Frage da, ja, was macht das mit unserem Reiseverhalten?
00:33:03
Speaker
Genau.
00:33:04
Speaker
Du hast es gerade angesprochen, es gibt ja tatsächlich so zwei verschiedene Argumente oder zwei verschiedene Gründe, warum man politisch, sage ich jetzt mal, eine Entscheidung schrift gegen eine Destination.
00:33:15
Speaker
Das kann zum einen das Gefühl der Sicherheit sein, dass ich sozusagen sage, okay, ich
00:33:19
Speaker
fahre da nicht hin, weil ich mich tatsächlich in diesem Land aufgrund der Situationen, aufgrund der politischen Instabilität oder aufgrund, weil ich vielleicht in meinem Sein ausgegrenzt werde, mich nicht gut fühle.
00:33:33
Speaker
Und zum anderen so dieser moralische Aspekt, dass ich vielleicht ein Stück weit Sicherheit haben könnte, aber dass ich vielleicht einfach mit der politischen Situation vor Ort dermaßen
00:33:43
Speaker
nicht einverstanden bin und mit dem Umgang vielleicht mit Menschenrechten oder mit Diversity oder was auch immer es sein kann, dass ich deswegen dieses Land meide.
00:33:53
Speaker
Und es ist tatsächlich so, dass das ja immer stärker auch diskutiert wird, dadurch, dass wir einfach, glaube ich, eine höhere Diskussion darüber eben

Destination-Marketing in Krisenzeiten

00:34:05
Speaker
haben.
00:34:05
Speaker
Das heißt, ich würde hier auch wieder so ein ganz klar so ein Stück weit das Thema der
00:34:09
Speaker
der sozialen Nachhaltigkeit erwähnen, also dass aus der sozialen Nachhaltigkeit eben Reiseländer nicht gewählt werden und natürlich dann eben dieser Punkt der Sicherheit.
00:34:18
Speaker
Und die Sicherheit macht das Ganze sicher, macht das Ganze sicher, macht es ein bisschen schwerer auch einzuschätzen, weil natürlich geopolitische Konflikte schneller entstehen können als vielleicht die soziale, moralische und ethische Konflikte.
00:34:32
Speaker
Entwicklungen verändern.
00:34:33
Speaker
Das ist vielleicht eher so ein mittel- langfristigeres Ziel.
00:34:36
Speaker
Wobei mit Trump ging es ja manchmal auch recht schnell, dass die Dinge zurückgeschnitten wurden, aber es hatte sich ja auch schon in den Jahren vorher angekündigt.
00:34:43
Speaker
Das heißt, hier liegt sicherlich auch, ich würde jetzt mal wieder schauen, was gibt es für Chancen eigentlich für Länder, die eine politische Stabilität haben und vielleicht auch eine, ich
00:34:53
Speaker
eine offene Kultur, die haben hier sicherlich ganz klar eine Chance in ihrem Marketing, in ihrer Sichtbarkeit auch, wenn sie sozusagen eine soziale Stabilität bieten und hier eine Willkommenskultur für alle sind und eine Sicherheit ermöglichen.
00:35:09
Speaker
Und das ist sicherlich ein Vorteil, der auch die Wahl des Reiselandes in Zukunft noch stärker beeinflusst wird.
00:35:17
Speaker
Und gleichzeitig muss man schon auch sehen, dass das natürlich auch nicht alle Reisenden betrifft.
00:35:22
Speaker
Also es gibt auch ganz, ganz viele Menschen, die sagen, okay, wir haben hier eine politische Instabilität in einem Land oder eine moralische Situation, ethisch-moralische Situation, die ich gar nicht tragen kann, aber ich möchte es mir vor Ort angucken.
00:35:33
Speaker
Ich möchte vielleicht mit den Menschen in Kontakt kommen.
00:35:35
Speaker
Ich möchte wissen, nicht wie vielleicht das politische Regime dort tickt, sondern die Leute, die vielleicht in diesem Regime leben und darüber denken.
00:35:43
Speaker
Auch das finde ich durchaus eben auch einen relevanten
00:35:47
Speaker
Grund in dieser Länder zu fahren.
00:35:51
Speaker
Aber es betrifft trotzdem, wie das Reiseverhalten sich in den letzten Jahren ausgewirkt hat oder was überhaupt bei einer Buchung an Hintergrundgedanken erst mal dabei ist, bevor ich mich sozusagen für etwas entscheide.
00:36:04
Speaker
Ja, aber das finde ich, du hattest es schon so ein bisschen angedeutet, das finde ich jetzt nochmal spannend, so ein bisschen reinzuschauen.
00:36:11
Speaker
Also wenn man jetzt mal diese drei Sachen zusammennimmt.
00:36:14
Speaker
Wir haben die klimatischen Einflüsse, die tatsächlich auch sehr, glaube ich, unabhängig von unserem Tun, das muss man ja einfach mal so deutlich sagen,
00:36:26
Speaker
sich vollziehen werden.
00:36:27
Speaker
Also wir können da schwer ganz genau vorhersagen, wie wird sich das jetzt ganz genau entwickeln in den einzelnen Ländern.
00:36:34
Speaker
Wir können, sage ich mal, so ein bisschen pauschaler sagen, ja, temperaturmäßig wird es wohl am Mittelmeer und weiter unten noch immer heißer.
00:36:43
Speaker
Okay, aber
00:36:45
Speaker
Wir haben die wirtschaftlichen Komponente, dahingehend, dass wir sehen, dass ein Teil zumindest der Bevölkerung schon Schwierigkeiten hat, sich eine große Urlaubsreise
00:37:00
Speaker
unter den momentanen Bedingungen auch und wir haben ja einen starken Preisanstieg drin, leisten zu können.
00:37:07
Speaker
Aber wir wissen auch und du hattest es auch so ein bisschen angeklungen, das sind jetzt eigentlich mehr oder weniger die realen Preise, die wir Jahrzehnte vorher nicht hatten.
00:37:16
Speaker
Das heißt, es wird da auch keine Umkehr erfolgen, kann es auch gar nicht von Anbieterseite, weil die Margen per se im Reiseveranstalter-Segment
00:37:27
Speaker
sehr gering sind.
00:37:29
Speaker
Insofern gibt es da jetzt keinen Weg zurück, sondern aufgrund dieser verschiedenen Entwicklungen, aufgrund von Corona und vielen anderen Aspekten sind wir da, wo wir jetzt sind.
00:37:40
Speaker
Das heißt, da wird sich ja per se jetzt auch kein komplett neuer Möglichkeitsraum erschließen im Sinne von wir bieten wieder noch billiger an für ein bestimmtes Segment.
00:37:52
Speaker
Und dann haben wir nochmal diese politische Komponente.
00:37:55
Speaker
Und ich finde es spannend, jetzt mal so raufzuschauen, so im Gesamtbild, was können wir davon eigentlich so ein bisschen für die Zukunft ableiten.
00:38:04
Speaker
Also wir wissen natürlich, klar, das hat für die einzelnen Zielgruppen unterschiedliche Wichtigkeit, logischerweise.
00:38:12
Speaker
Ja, aber
00:38:14
Speaker
Es hat auch eine gesundheitliche Komponente, gerade wenn wir auf die älteren Zielgruppen schauen, gerade auch bei dem Klimathema, die wiederum sind vielleicht auch nicht aber so preisempfindlich.
00:38:26
Speaker
Aber ich sage mal politische Stabilität, Sicherheit wollen die auf jeden Fall auch.
00:38:31
Speaker
Gerade im Alter, glaube ich, ist man weniger geneigt, in unstabilen Regionen zu reisen.
00:38:38
Speaker
Und wir haben aber auch zum Beispiel eine große junge Generation und wir haben hier ein paar Mal die YouGov-Umfrage jetzt hier genannt.
00:38:45
Speaker
Die zielt ja auch auf den jüngeren Bevölkerungsanteil, die natürlich jetzt eigentlich so am Anfang stehen im Sinne von, die werden oder sollen ja perspektivisch noch reisen, aber haben natürlich auch...
00:39:00
Speaker
glaube ich schon dieses Klimathema sehr bewusst vor Augen, haben durchaus teilweise auch ein wirtschaftliches Thema.
00:39:08
Speaker
Und natürlich, ich glaube für die, und daher stammt ja auch diese Zahl mit 45 Prozent, ist diese politische Komponente eine sehr, sehr
00:39:16
Speaker
entscheidender auch.
00:39:17
Speaker
Du hattest es erwähnt, das fand ich auch nochmal spannend und richtig und wichtig.
00:39:20
Speaker
Ich glaube auch, dass tatsächlich teilweise die moralische Komponente bei der jüngeren Zielgruppe noch stärker wiegt.
00:39:28
Speaker
Also wenn man sich das jetzt mal anguckt, wie es so politisch, in welche Richtung es geht, extrem geht, haben die schon auch teilweise eine sehr, sehr klare Haltung zu bestimmten Dingen, wo sie dann von vornherein sagen, also sage ich jetzt mal,
00:39:42
Speaker
Ich fahre auf keinen Fall in die USA, weil der da an der Macht ist.
00:39:47
Speaker
Also da haben wir ja schon so eine Gemengenlage, die total spannend ist für die Reiseindustrie im Sinne von, ja, wohin geht die Reise?
00:39:58
Speaker
Wenn man das mal so ein bisschen zusammenfasst, kann man ja eigentlich sagen, welche Destinationen punkten eigentlich.
00:40:02
Speaker
Welche Destination hat sozusagen ein einigermaßen kühles Wetter oder bietet mir Orte, in denen ich mich zurückziehen kann und etwas Schatten finde oder etwas kühleres zum Abkühlen.
00:40:13
Speaker
Was ist stabil und was ist vielleicht sozusagen auch nah zu erreichen und da denkt man sich so gleich,
00:40:19
Speaker
Okay, da müsste ja eigentlich so der Alpenraum irgendwie sehr, sehr stark in Zukunft profitieren.
00:40:23
Speaker
Also es wäre eigentlich wirklich eine Chance, eine Alternative zum klassischen Wintertourismus auszubauen und zu sagen, okay, wir haben hier wirklich drei Komponenten.
00:40:30
Speaker
Wir haben eine Stabilität.
00:40:31
Speaker
Okay, die Schweiz hat auch hohe Preise, muss man zugeben.
00:40:34
Speaker
Ja.
00:40:35
Speaker
Aber es ist sozusagen einfach eine offene Willkommenskultur.
00:40:38
Speaker
Man kann es als Inlandsziel sagen und da gilt es natürlich dann zu gucken, wie kann ich dort Saison anders kommunizieren, wie kann ich Kapazitäten ausbauen, Qualitätsmanagement

Flexibilität und Digitalisierung im Reiseverhalten

00:40:49
Speaker
machen.
00:40:49
Speaker
Das betrifft jetzt irgendwie die Alpenregionen, aber es betrifft natürlich auch die anderen Länder, die potenziell in Frage kommen.
00:40:53
Speaker
Das wäre jetzt aber so ein klassisch lineares Denken.
00:40:57
Speaker
Und da gilt es natürlich eben zu gucken, wie reagieren jetzt wirklich Länder darauf, oder wie entwickeln sich auch Länder, die momentan tatsächlich eher entweder nicht, ja,
00:41:09
Speaker
aus diesem Raster rausfallen tatsächlich, wie die Destinationen dort, welche Flexibilität sie auch aufzeigen in dieser Entwicklung.
00:41:18
Speaker
Das finde ich tatsächlich auch nochmal spannend.
00:41:21
Speaker
Von den politisch instabilen Ländern, das wird sich natürlich irgendwie nicht von heute auf morgen ändern.
00:41:26
Speaker
Das ist sicherlich ein Fall und auch die teuren Fernziele werden auch natürlich irgendwie in Zukunft weniger frequentiert werden.
00:41:33
Speaker
Also das muss man einfach, glaube ich, erstmal so für die nächsten Jahre feststellen.
00:41:38
Speaker
halten, dass das schon eine Veränderung absehbar ist.
00:41:45
Speaker
Aber natürlich sozusagen auch immer noch eine gewisse Flexibilität ist, wie sich die Destinationen dann ihrem Marketing einstellen und Saisonverlängerungen, Nebensaisons mehr bespielen und damit vielleicht auch dann tatsächlich das Reiseverhalten auch nochmal verändern.
00:41:59
Speaker
Ja, aber würdest du sagen, dass, wenn man das sich auch nochmal so aus der Zielgruppenperspektive anschaut, dass es vielleicht tatsächlich so ist, auch mit den heranwachsenden Generationen, mit denen, die dann jetzt alle dann auch in die Arbeitswelt eintreten und sich dann auch reisen, noch mehr leisten können.
00:42:19
Speaker
Oder zumindest eine andere Art von Reisen.
00:42:21
Speaker
Ich sage mal, mit dem Rucksack und der Bahn kann man schon auch viel machen.
00:42:27
Speaker
Würdest du sagen, also wenn ich das so höre, eigentlich so im Hinblick auf die Angebotsseite dann auch für diese Zielgruppen, dass es sozusagen schon ein bisschen unplanbarer wird.
00:42:39
Speaker
Das ist eigentlich kein Wort.
00:42:40
Speaker
Also nicht weniger planbar, so rum, auch für die Angebotsseite.
00:42:43
Speaker
Also weil ich sage mal, wir hatten ja jetzt Jahrzehnte, diese sichere...
00:42:48
Speaker
diese sichere große Bank im Sinne von großen Anteil-Parschalreise-Segment.
00:42:55
Speaker
Und da gab es dann auch entsprechend die Vorausbuchungen im letzten Jahr fürs nächste Jahr.
00:43:00
Speaker
Und das war einfach sicher.
00:43:02
Speaker
Und da gibt es ja immer noch großes Angebot und es war einfach sicher, dass das kriegt man mehr oder weniger voll.
00:43:11
Speaker
Ja, so auf Anbieterseite.
00:43:12
Speaker
Und es gibt ja auch eine Zielgruppe dafür.
00:43:15
Speaker
Die wollen das ja auch.
00:43:17
Speaker
Aber wenn ich mir jetzt so vorstelle, dass ja wie gesagt, wenn man jetzt aus Verbrauchersicht drauf schaut, für den einen oder anderen Reisen ja immer weniger planbar wird durch diese besprochenen Dinge.
00:43:35
Speaker
Ja, verändert sich das natürlich auch in diesem ganzen Buchungsverhalten.
00:43:40
Speaker
Und ich will jetzt nicht sagen, dass man die Sommerreise erst eine Woche vorher bucht, das glaube ich jetzt nicht, die große, aber dennoch vielleicht kürzer, in einem kürzeren Zeitraum, als das früher der Fall war.
00:43:56
Speaker
Und beziehungsweise durchaus vielleicht auch mit dem Anspruch, naja, also wenn dann vielleicht sich bestimmte Entwicklungen abzeichnen oder ich sag mal, ich, und das ist ja nun mal so, man kriegt ja heute sekündlich dann mit, was in der Destination passiert, ja, hat man eher die Abadness, halt ich entscheide mich dann nochmal um.
00:44:16
Speaker
Ja, ja, also was so diese, den Berufungs-, also wie
00:44:21
Speaker
wie Menschen buchen, in welchem Zeitraum vorher, das verändert sich ja immer so ein bisschen.
00:44:26
Speaker
Vor der Pandemie war es ja immer kurzfristiger und immer eigentlich auch spontaner.
00:44:30
Speaker
Dann gab es wieder so eine Zeit, jetzt irgendwie 23, 24, wo man fester und länger wieder im Voraus gebucht hat.
00:44:36
Speaker
Also ich würde sagen, da gibt es immer so eine Fluktuation.
00:44:38
Speaker
Aber was ich sicherlich noch mit reingehen würde, was diesen Zeitraum oder den Buchungszeitraum mit beeinflusst, ist sicherlich auch nochmal das Thema der Digitalisierung.
00:44:50
Speaker
Also welchen Zugriff haben heutzutage Menschen, die eine Reise suchen mittels KI, auf Möglichkeiten eben tatsächlich auch nochmal eine spontanere Reise zu buchen.
00:45:00
Speaker
Also das, was man früher vielleicht The Last Minute nannte, ist heute natürlich, wäre die Möglichkeit zumindest, weitaus normal.
00:45:07
Speaker
mit Niedrigschwelliger zu buchen.
00:45:09
Speaker
Und das finde ich schon auch eine Entwicklung, die man da auch nochmal mit rein berechnen muss oder auf dem Schirm haben muss.
00:45:15
Speaker
Gleichzeitig aber würde ich schon auch sagen, dass es eine Frage ist, wie sich Destinationen und auch Anbieter in Zukunft positionieren, weil letztendlich gerade diese jüngere Generation, die du gerade angesprochen hast, kommt ja sozusagen auch an das Alter, wo sie Familie und Kinder hat, wo tatsächlich auch das sozusagen, ein komplizierter Reisebuchungsprozess einfach nicht drin ist.
00:45:37
Speaker
wo man vielleicht auch irgendwo hinfahren möchte, wo das Kind vielleicht ein bisschen bespaßt ist oder zumindest irgendwie, wo jeder ein Stück weit was hat.
00:45:43
Speaker
Und darauf hat uns ja ganz klassisch diese Pauschalreisen, die Sommerpauschalreisen oder auch die Ressorts einfach eingerichtet.
00:45:49
Speaker
Also es ist so ein bisschen teilweise diametral zu dem, was, wenn man so ein bisschen diese Resonanz-Tourismus-Idee hat,
00:45:57
Speaker
ist vielleicht die Paustralreise nicht das, was man sucht, aber sie hat etwas sehr, sehr Niedrigschwelliges.
00:46:02
Speaker
Ich buche und weiß, ich bin da versorgt, die Kinder sind versorgt, ich habe ein paar Kriterien, wo ich sozusagen weiß, die bringen mich vielleicht zum Entspannen.

Zukunft des Tourismus: Nachhaltigkeitsstrategien

00:46:11
Speaker
Und das ist sicherlich auch eine Chance, wo ich sage, okay, wenn man das schafft, diese Infrastruktur aufzubauen, von den Regionen, die wir gerade eben auch angesprochen haben, die eine politische Stabilität bieten, die vielleicht auch kühlere Orte bieten,
00:46:25
Speaker
die gleichzeitig aber auch nah erreichbar sind, ist das, würde ich sagen, schon auch ein Möglichkeitsraum.
00:46:31
Speaker
Ja, absolut.
00:46:32
Speaker
Diese niedrigschwellige Buchungsprozesse.
00:46:35
Speaker
Wobei, da wären wir wieder eigentlich schon beim nächsten Thema, das werden wir aber heute nicht schaffen.
00:46:42
Speaker
Man könnte ja auch so ein bisschen...
00:46:44
Speaker
Es gibt ja unterschiedliche Perspektiven auf dieses Produktpauschalreise All-Inclusive und damit auch die entsprechenden Massen an Menschen, die dann kommen.
00:46:54
Speaker
Einerseits könnte man sagen, ja, ist ja super, die sind dann alle da in einem Ort, halten sich in einer Anlage auf und konsumieren sozusagen in diesem Raum und bewegen sich weiter.
00:47:08
Speaker
Dankenswerterweise aus einigen Perspektiven gar nicht so viel im Land herum, können sozusagen auch nicht so viel zerstören und einen Anspruch nehmen.
00:47:18
Speaker
Andere wieder, da kommen wieder die sozialen Aspekte rein, die große Frage stellen, wie viel bleibt dann eigentlich wirklich in der Destination bei den Menschen, die arbeiten.
00:47:28
Speaker
vom Tourismus dann doch dort vor Ort abhängen und mit ihrer Arbeit da auch Geld verdienen und auch an, ich sag mal, Produkten, die dann vor Ort auch wirklich produziert werden und verbraucht werden.
00:47:42
Speaker
Also all diese Fragekomplexe stehen hier da drin und da ist ja eine berechtigte vielleicht Frage auch für diese Destinationen, die vielleicht perspektivisch da ja auch ein bisschen böse gesagt, ein bisschen
00:47:55
Speaker
mehr profitieren von der Klimakrise, wäre ja auch die berechtigte Frage, will man das überhaupt?
00:48:02
Speaker
Also will man so einen Tourismus im Lebensraum haben?
00:48:07
Speaker
Es braucht eine gute Strategie dafür und ich denke, was wir so festhalten können, ist, dass
00:48:11
Speaker
die drei Krisen, die wir gerade angesprochen haben, die Klimakrise, eine wirtschaftliche Krise, eine politische Krise, sage ich jetzt mal, dass sie einfach die touristische Landkarte verändern.
00:48:20
Speaker
Punkt.
00:48:21
Speaker
Das heißt eben Anpassung oder eben Rückgang.
00:48:24
Speaker
Und es bedeutet aber auch gleichzeitig diese Chancen für, ich sage jetzt mal, den Inlandstourismus im weiteren Sinne.
00:48:30
Speaker
Das heißt, da muss man schauen, wie macht man Besuchermanagement, wie sichert man Qualität, wie sichert man eben auch den Aspekt von Nachhaltigkeit
00:48:36
Speaker
Und gleichzeitig aber eben auch so einen möglichst komfortablen Buchungsprozess und Aufenthalte.
00:48:42
Speaker
Das ist für mich so ein bisschen diese Quintessenz daraus.
00:48:44
Speaker
Ja, super.

Abschluss und Ausblick auf die nächste Episode

00:48:46
Speaker
Wahnsinn.
00:48:46
Speaker
Aber ich finde das total spannend.
00:48:48
Speaker
Ich glaube, das Thema sollten wir unbedingt noch mal weiter ausführen.
00:48:51
Speaker
Ich könnte mir da auch gerade, habt ihr so irgendwie so visuell was vor Augen?
00:48:55
Speaker
dass man das schön auf Papier oder sozusagen in den Rechner bringen kann.
00:49:01
Speaker
Aber sehr cool, super.
00:49:03
Speaker
Danke dir erstmal, Anja.
00:49:06
Speaker
Unsere Zeit ist ja hier schon wieder um quasi und wir schauen ja mal so, dass wir so ein bisschen im Zeitrahmen bleiben.
00:49:13
Speaker
Was wir schon ankündigen dürfen, wir haben in der nächsten Folge einen Gast wieder bei uns.
00:49:18
Speaker
Das ist der Alex Mirschel.
00:49:21
Speaker
von unserem Netzwerk Realizing Progress und es geht um das Thema KI.
00:49:27
Speaker
Wir dachten, es ist gut und an der Zeit, da nochmal so eine Art Status Quo zu machen.
00:49:33
Speaker
Wo stehen wir denn da gerade eigentlich?
00:49:35
Speaker
Speziell natürlich auch in der Tourismusbranche.
00:49:38
Speaker
Aber darüber hinaus wollen wir auch einen Blick in die Zukunft werfen, insofern man das bei dem Thema kann.
00:49:46
Speaker
Die Entwicklungen sind teilweise ja wöchentlich oder täglich.
00:49:51
Speaker
Da mag man fast manchmal gar nicht so eine Prognose abgeben.
00:49:55
Speaker
Aber wir schauen da wiederum mal so ein bisschen auch größer drauf und darauf freue ich mich schon.
00:50:00
Speaker
Das wird spannend.
00:50:03
Speaker
Und damit würde ich sagen, sagen wir mal Tschüss für heute.
00:50:07
Speaker
Und wenn Sie zuhören und... Genau.
00:50:09
Speaker
Liked, shared und kommentiert unseren Podcast.
00:50:12
Speaker
Schreibt uns, wenn ihr Fragen habt oder Dinge anders seht.
00:50:16
Speaker
Wir sind dafür immer offen und damit bis zum nächsten Mal.
00:50:19
Speaker
Bis bei Ihnen.
00:50:20
Speaker
Tschüss.