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Folge 28 - Impulse4Travel – Fünf Jahre nach Corona: Wo steht der Tourismus heute?

Next Stop Future
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36 Plays14 days ago

Vor fünf Jahren, mitten in der Coronakrise, haben wir gemeinsam mit dem VIR die Initiative Impulse4Travel ins Leben gerufen – mit dem Ziel, der Tourismusbranche eine neue, positive Perspektive zu geben und gemeinsam über die Zukunft des Reisens nachzudenken. Daraus entstanden ist ein Manifest mit acht zentralen Aspekten, die zeigen, welche Themen für einen zukunftsweisenden Tourismus entscheidend sind.

Fünf Jahre später ist es Zeit für eine Bestandsaufnahme: Wie weit sind wir gekommen? Welche Entwicklungen gab es? Wo besteht weiterhin Handlungsbedarf? In dieser Episode sprechen wir mit Michael Buller, Vorstand des Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR), der die Branche seit Jahrzehnten begleitet und tiefe Einblicke sowohl in das digitale Reisegeschäft als auch in politische Entscheidungsprozesse hat.

Gemeinsam werfen wir einen Blick auf den aktuellen Status quo und diskutieren wichtige Aspekte des Manifests, darunter Nachhaltigkeit, Zukunftsgestaltung, Preisgestaltung, Künstliche Intelligenz und politische Einflussnahme. Ein spannendes Gespräch über Fortschritte, Herausforderungen und die Frage, ob wir unserer gemeinsamen Vision für den Tourismus von morgen nähergekommen sind.

Website impulse4travel: https://www.impulse4travel.de/ 

Manifest: https://www.impulse4travel.de/manifest/ 

Michael Buller: https://v-i-r.de/ueber-uns/ 

Anja Kirig: https://www.linkedin.com/in/anjakirig/ 

Catharina Fischer: https://www.linkedin.com/in/catharinafischer/ 

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Transcript

Einleitung und Vorstellung des Gastes

00:00:14
Catharina Fischer
Herzliches Hallo und willkommen zu einer neuen Folge von Next Stop Future und heute haben wir wieder eine Spezialausgabe, nämlich zum Thema Impulse for Travel.
00:00:26
Catharina Fischer
Und wir, also Anja und ich, sind nicht alleine. Heute ist der Michael Buller bei uns und da kommen wir gleich darauf zu sprechen, warum und wieso. Es hat auf jeden Fall mit Impulse for Travel zu tun, mit unserem Manifest, mit der Initiative, die wir 2020 mit, nämlich dem Michi Buller und dem VIR,
00:00:45
Catharina Fischer
ins Leben gerufen haben. Und ihr erinnert euch, 2020 Corona-Krise, wir waren alle mittendrin, wir waren geschockt. Die Welt

Auswirkungen der Corona-Krise auf die Reisebranche

00:00:54
Catharina Fischer
stand still, ja, wir wurden wörtlich und so auch die Branche. Und wir haben so ein bisschen gespürt, da sind ganz viele Fragezeichen im Raum. Viele waren auch ein bisschen frustriert, teilweise sogar auch ein bisschen verzweifelt. All der Nachrichten, die da so im Raum standen.
00:01:11
Catharina Fischer
Es wurden Messen abgesagt, Veranstaltungen abgesagt, es fanden keine Treffen mehr statt. Und in diesem ganzen Zusammenhängen und mit diesem Gefühl damals dachten wir, wir müssen was tun. Wir müssen einfach mal positiv in die Zukunft schauen. Wir wollen positiv in die Zukunft schauen.
00:01:30
Catharina Fischer
Wir haben uns dann zusammengetan, haben die Initiative ins Leben gerufen, haben mit ganz vielen Menschen gesprochen, mit ganz vielen Akteuren aus der Branche gesprochen und haben dann im Oktober war es, glaube ich, im Oktober war es 2020 noch ein Think Tank veranstaltet mit 30 Akteurinnen und Akteuren aus der Branche.
00:01:32
michi
Untertitel im Auftrag des ZDF, 2020
00:01:47
Catharina Fischer
der sollte in Leipzig stattfinden, wurde dann abgesagt aufgrund von Corona natürlich. Und

Manifest für nachhaltigen Tourismus

00:01:53
Catharina Fischer
dann sind wir ins Digitale sozusagen ge-switched, haben uns ausgetauscht und aus diesem Think Tank und allen anderen Gesprächen ist das Manifest entstanden. Ein Manifest für den Tourismus, für die Branche, für einen zukunftsfähigen Tourismus, für einen neuen Tourismus insofern nach Corona mit ganz vielen tollen Inhalten, Ideen, Impulsen und letztendlich acht Aspekten.
00:02:17
Catharina Fischer
Und um die wollen wir heute mal uns, ja, soll es sich drehen sozusagen. Wir wollen uns darüber unterhalten, wo stehen wir da, wo stehen wir beim Thema Resiliente Geschäftsmodelle, wo stehen wir beim Thema Technologie, beim Thema Nachhaltigkeit. Also es wird nicht langweilig und damit steigen wir jetzt mal ein.
00:02:28
Anja
Vielen Dank für's Zuschauen.
00:02:50
Anja
Hallo liebe Katharina und Hallo Michi. Schön, dass ihr beide da seid. Schön, dass du da bist, Michi. Herzlich willkommen bei uns im Podcast. Und nicht alle unserer Hörerinnen werden wahrscheinlich aus der Branche kommen. Deswegen würde ich dich einfach bitten, dich vielleicht ganz kurz mal vorzustellen und auch vielleicht ganz kurz etwas zum VIR zu sagen.
00:02:52
Catharina Fischer
Ja, ja.
00:03:12
michi
Ja,

Tourismus als Schöpfer nachhaltiger Räume

00:03:13
michi
hallo ihr zwei. Herzlichen Dank, dass ich heute bei euch oder mit euch hier reden darf. Ja, zum VR. Gegründet 2004 in einer Zeit, wo die Leute noch gar nicht so genau wussten, was sie, ja, kriege ich mein Ticket, wenn ich was buche und was machen die später mit meiner Kreditkarte. Sehr viele Unsicherheiten. Und in der Zeit haben sich fünf große zusammengetan und gesagt, wir gründen ein Verband und schaffen ein Wertesystem.
00:03:40
michi
und sorgen für Aufklärung und bringen diese Branche voran. Wenn die Großen sich ordentlich verhalten, dann verhält sich alles dahinter auch ordentlich, war so eigentlich der Gedankengang.
00:03:45
Anja
Und dann ... So.
00:03:52
michi
Heute ganz anders, also nicht, dass wir uns nicht ordentlich verhalten würden, aber die Digitalisierung muss aus seinen Kinderschuhen raus. Und heute geht es um Vorwärtsbringen, neue Technologien, die kommen zu beschäftigen und eben auch viel politische Themen, wie zum Beispiel gerade die Pauschalreiserichtlinie oder eben so Dinge zu lösen wie eine Absicherung der Kundengelder, also in vielen Bereichen, Start-up sich zu kümmern und und und.
00:04:19
Catharina Fischer
Wunderbar. Schön, dass du hier bist heute. Ich habe es ja schon angekündigt, wir haben damals mit euch, damals klingt immer schon, als ob das 30 Jahre zurück wäre.
00:04:20
Anja
Vielen Dank für's Zuhören.
00:04:27
michi
Wir überlegen mal fünf Jahre, das ist schon verrückt.
00:04:30
Catharina Fischer
Ja, aber es sind immerhin schon fünf. Genau, wir haben da mit euch zusammen diese Initiative ins Leben gerufen. Ich habe heute morgen beim Spaziergehen, dachte ich mir, mein Gott, also einerseits kommt es mir schon ganz schön lang vor, weil so Corona gefühlt ist irgendwie gar nicht mehr da, also gar kein Thema mehr. Andererseits dachte ich mir, naja, also fünf Jahre sind eigentlich nichts. Und insofern
00:04:55
Catharina Fischer
Hat sich denn so viel verändert? Und daher bin ich ganz gespannt, was du heute so sagst zu unserem Ding, die wir da aufgeschrieben haben. Und ich darf mal noch zu Anfang, um die Zuhörerinnen mal so ein bisschen noch abzuholen, weil die sind natürlich inhaltlich jetzt alle nicht so tief drin, was wir damals zusammengeschrieben haben, darf ich mal so ein paar Stellen vorlesen, um uns einfach mal so ein bisschen Futter für die Diskussion zu geben hier.
00:05:05
Anja
Das war's für heute.
00:05:19
Catharina Fischer
Und da steht unter anderem drin in unserem ersten Aspekt der Tourismus als Zukunftsraumgestalter. Da

Herausforderungen im Tourismus nach der Pandemie

00:05:27
Catharina Fischer
haben wir da geschrieben, der Tourismus schafft lebenswerte Räume im Austausch und auf Augenhöhe mit allen beteiligten Akteursgruppen, also mit Mitarbeiterinnen, Unternehmerinnen, Einwohnerinnen, Gäste.
00:05:37
Catharina Fischer
Dabei nehmen wir eine langfristige Perspektive ein und achten auf soziale und ökologische Gerechtigkeit, sowohl lokal wie auch global. Wir haben aber auch geschrieben, der Tourismus erkennt die Notwendigkeit neuer resilienter Geschäftsmodelle. Durch eine neue konsequente Wertigkeit ergibt sich indirekt die Chance, Preisgefüge und Ertragsniveau als gesamte Branche selbstbewusst neu zu justieren und so zusätzlich die Resilienz für künftige Unwegbarkeiten zu erhöhen.
00:06:07
Catharina Fischer
Und wir haben zum Beispiel auch geschrieben, ich scroll hier mal runter, wir können natürlich heute nicht hier alles vorlesen, im Jahre 2025 ist die bisherige preisgetriebene Marktorientierung des Tourismus einer wertorientierten Marktausrichtung gewichen. In touristischen Strategien steht die Werthaltung touristischer Akteure gleichberechtigt den Bedürfnissen und Wünschen der angesprochenen Marktsegmente gegenüber.
00:06:31
Catharina Fischer
Also und, und, und. Und dann haben wir noch konkret zur Nachhaltigkeit was geschrieben, dass das eigentlich so unser Wertemodell, unser strategischer Ausrichtspunkt, sag ich mal, auch für das Tun sein sollte. Und wir haben natürlich aber auch über Technologie geschrieben und auch KI erwähnt, dass sich da was tun wird und wir sollten vorbereitet sein. Also ihr seht schon, es ist viel dabei. Und jetzt die große Frage, Michi, wo stehen wir denn jetzt?
00:07:00
michi
Das soll ich jetzt alles beantworten. Ein Satz, genau. 54, glaube ich, wäre dann die Antwort. Erstmal vielleicht unter dem Eindruck 2020 Corona. Mit mäßigen Geschäftsaussichten in dieser Touristik, weil Reisen war verboten, mehr oder weniger. Man muss überlegen, bis 2022 ging ja das Desaster.
00:07:01
Catharina Fischer
Ja, sofort.
00:07:03
Anja
Nein, und das.
00:07:26
michi
haben

Neue Arbeitsmodelle: Workations

00:07:27
michi
wir mit 300 Touristiker über die Zukunft geredet, weil wir wussten, wir müssten eigentlich was verändern und wir sind sozusagen auf Null zurückgesetzt und dann könnte man ja beim Start es besser machen. Die erste Frage ist, ist uns das gelungen? Jein.
00:07:46
michi
Ich weiß nicht, ob es bewusst Dinge sich verändert haben oder ob wir sie unbewusst verändert haben. Wenn ich zum Beispiel den Outbound-Markt in erster Linie sehe, wenn ich jetzt mal das Thema Wertigkeit, dann haben wir relativ schnell gelernt, dass die Menschen das Thema Reisen total wichtig ist. Das hat natürlich auch dazu geführt, dass wir selbstbewusster wurden, dass wir auch für unsere Leistung Geld verlangen müssen.
00:08:08
Anja
Das ist eine sehr wichtige Sache. Das ist eine sehr wichtige Sache. Das ist eine sehr wichtige Sache.
00:08:10
michi
Und das Preisgefüge ist enorm gestiegen. Das hat natürlich durchaus auch Dark Side. Also kann sich jeder noch Reisen leisten. Also gesellschaftlich schwierig. Und was wir jetzt eben sehen, dass die Zweitreise erst mal verschwindet. Also die zweite Urlaubsreise, noch mal eine Woche nach Mallorca oder so. Sondern dass man jetzt auf die erste Urlaubsreise, Haupturlaubsreise, da gibt man richtig Geld aus. Da greift man auch ins höhere Regal als ins niedrige.
00:08:27
Catharina Fischer
Hm. Hm.
00:08:35
michi
Und das hat sich verändert. Also das heißt, uns ist schon ein bisschen klar geworden, unsere eigene Leistung, ob jetzt Gastronomie oder, also wenn man es jetzt mal ganz groß sieht, Hotellerie, die klassische Urlaubsreise, Campingplatz und so weiter. Also es hat einen hohen Wert und die Leute sparen Gott sei Dank nicht. Das ist gut an dieser Branche. Und das Selbstbewusstsein, auch für seine Leistung mal Geld zu nehmen, das hat sich Gott sei Dank verändert.
00:08:50
Anja
Vielen Dank für's Zuhören!
00:09:05
Catharina Fischer
Okay, das heißt, ich sag mal, nach deiner Aussage jetzt, haben wir da schon noch ein bisschen was nach oben geschraubt. Ob das jetzt ganz bewusst war oder aufgrund dieses Nachholeffekts, könnte man sich jetzt streiten, sag ich mal.
00:09:23
michi
Ich glaube, bei ganz vielen Sachen, wenn man das durchliest, was wir uns da durchdacht haben, dann sind da viele Sachen dabei, die jetzt so schleichend passieren. Also das Thema, wir haben ja auch dieses Vocation angedacht. Gehe ich jetzt jeden Tag ins Büro oder mache ich es anders? Wir sind da leider, oder leider wie auch immer, wir sind beim Homeoffice hängen geblieben. Jeder von euch, ich glaube, ich sitze gerade nicht im Büro. Ich auch nicht, wie man in meinem Hintergrund sehen kann.
00:09:23
Anja
Vielen Dank für's Zuhören!
00:09:47
Catharina Fischer
Nein.
00:09:52
michi
Es ist.
00:09:54
michi
so dass wir eben im Homeoffice hängen geblieben sind. Also diesen Mut, den nächsten Schritt zu gehen und sagen, ich werde jetzt zum vagabunden auf gut Deutsch und gehe durch die Welt, bleibe dort länger, werde ein Teil dieser Stadt, weil ich da vielleicht drei Monate lebe und kann von dort aus arbeiten, was technisch möglich ist. Zumindest in meinem Job, also in Dienstleistungen würde das gehen. Wenn ich jetzt Koch wäre oder so, würde es nicht gehen.
00:10:25
michi
Dann haben wir den Mut, noch nicht diesen Schritt zu gehen. Vielleicht fehlt es auch an Angeboten. Das war ja auch in unserem Konstrukt drin, dass dann die Hotels sich verändern. Da finde ich zum Beispiel das Allgäu, das bietet dafür echte Angebote. Das ist für mich im Augenblick die einzige Destination,
00:10:32
Catharina Fischer
Ja.
00:10:42
michi
die so ein, ich würde mal sagen, so ein Netzwerk von Produkten hat, wo man sagen, man könnte auch im Allbau jetzt mal drei Monate verbringen, weil da gibt's Recation, da gibt's Co-Working Spaces und und und. Da ist mir keine andere Destination so im Kopf, ehrlich gesagt.
00:11:00
Anja
Ja, ich glaube, ich finde das so ganz spannend, was du sagst. Ich möchte noch mal ganz kurz auf dieses Schleichende oder das eben sozusagen an sich. Ich glaube, wenn man so ein bisschen so eben auch aus den Veränderungsprozessen herausdenkt, hat natürlich viel auch bereits vor der Pandemie sich schon in kleinen Stellschrauben gezeigt oder in kleinen Signalen gezeigt. Und dann gab es diesen Katalysatorenprozess der Pandemie, der viel beschleunigt hat. Und ich glaube, auch das ist das, was wir momentan noch so beobachten, dass wir diese Veränderungsprozesse immer auch ein Stück weit Zeit brauchen.
00:11:26
Anja
Und bei dem Thema Workation, das finde ich auch sehr spannend, weil aus meiner Perspektive hat sich da eben auch gerade 2020 sehr viele aus dem Tourismus schnell darauf eingestellt, auf diese Möglichkeiten. Und dann ist es ein bisschen ins Stocken gekommen. Und da frage ich mich dann tatsächlich auch, da ist natürlich auch immer so eine Arbeitspolitik dahinter. Also wie wird gerade das Thema New Work natürlich auch diskutiert? Wie frei geht man mit Mitarbeitenden um? Wie viel Raum lässt man ihnen?
00:11:50
Anja
Und da sind wir glaube ich auch gerade noch in einem großen Transformationsprozess gesellschaftlich. Und das spiegelt sich natürlich dann auch wieder in der Reisebranche. Also ich denke fast von den Angeboten her wäre das sicherlich ganz häufig möglich. Aber dann vielleicht fehlt der letzte Schritt zu der Voraussetzung und auch des Mutes.
00:12:09
michi
Das Problem zum Beispiel bei dem Thema Homeoffice wird ja auch diskutiert, sind die Leute noch produktiv und so. Da gibt es ja gerade so einen ganz bekannten LinkedIn
00:12:16
Catharina Fischer
Mh.

Finanzielle Hürden und die Notwendigkeit einer Tourismusbank

00:12:18
michi
-Beitrag, den ich sehr seltsam finde. Wir können nicht
00:12:21
Anja
Ja. Ja.
00:12:24
michi
sozusagen analoge Methodiken, also wir haben Fleiß mit Anwesenheit irgendwie offensichtlich gemessen. Das ist natürlich jetzt in dem Digitalen irgendwie deutlich schwieriger, mit Anwesenheit hier rum zu agieren. Zum Schluss geht es auch ums Ergebnis.
00:12:47
michi
Und ob das jemand in drei Stunden, in fünf Stunden, um 23 Uhr oder um sechs in der Früh oder in der normalen Regelabzeit, ist doch zum Schluss vollkommen egal. Und wir selber als VR sind ja total virtuell aufgestellt. Also wir haben ein Büro, betreffen uns einmal die Woche möglicherweise im Büro. Aber letztendlich habe ich so viel Vertrauen, dass die selber wissen, was wichtig wann wie wo zu erledigen ist. Und die haben mich noch nie enttäuscht.
00:13:11
Anja
Ja.
00:13:11
michi
Und wenn die dazwischen zum Zahnarzt gehen müssen, mal aufs Kind aufpassen oder sonst irgendwas, don't care. Wir haben Ziele, also in Form von Ergebnissen und die müssen eingehalten werden. Und wie, in welcher Zeit und was auch immer ist egal. Aber ich glaube, das ist das typische Problem. Das machen wir oft bei der Digitalisierung von Themen, dass wir dann nicht neu darüber nachdenken.
00:13:34
michi
sondern wir benutzen dieselbe analoge Methode, die bauen wir dann digital nach und wundern uns, dass es irgendwie nicht richtig funktioniert und eigentlich dann nachher mal darüber nachdenken und sagen, es hätten wir ja ganz anders machen können, weil, weiß ich bestimmt, die brauche ich ja gar nicht. Ich glaube, hier passiert genau das selbe Problem.
00:13:47
Anja
Ja. Ja.
00:13:51
Catharina Fischer
Ich würde gerne noch mal kurz auf was du sagtest in Bezug auf dann auch auf die resilienten Geschäftsmodelle. Also ich sag mal, wenn man ja jetzt mal so rauf schaut und ich höre das auch oft aus dem Freundeskreis, was du ja auch sagtest.
00:14:07
Catharina Fischer
Über Reisen ist teuer geworden. Und ich höre das immer wieder. Mensch, also den Unternehmen geht es ja jetzt richtig gut nach Corona. Ist doch super. Also ich weiß nicht, ich zahle da mit Familie, Pauschalreise, Griechenland. Da schlackern dir teilweise die Ohren jetzt mal ehrlich gesagt, was da ausgegeben wird für den Haupturlaub, wie du ja auch anspaarst.
00:14:30
Catharina Fischer
Und da entsteht oder ist bei vielen glaube ich so der Eindruck, also der Branche geht es jetzt wieder richtig gut und die holen jetzt richtig auf und die Leute wollen ja und anscheinend, man liest es ja auch immer wieder bei den Reisen, wird jetzt erstmal nicht gespart. Und da würde ich gerne jetzt noch ein bisschen reingehen, weil das ja schon auch
00:14:47
Catharina Fischer
Ein Aspekt ist, der zieht sich durch das ganze Manifest, mehr oder weniger. Und gerade in der Krise damals haben wir ja gesehen, wie nicht resilient so dann doch einige waren. Und das hatte natürlich schon nicht jetzt nur allein mit der Krise zu tun, so eine Dinge, die kommen ja nicht von heute auf morgen, die potenzieren sich über die Jahre.
00:15:09
Catharina Fischer
Aber wir haben natürlich schon auch viel darüber gesprochen. Tatsächlich auch, wie wir es anders vielleicht auch geschäftlich auf uns aufzustellen hätten. Inklusive des Themas Nachhaltigkeit. Und das nicht nur sozusagen als Flugscham und Kommunikation zu verstehen, sondern wirklich als Veränderungsprozess fürs Unternehmen. Inklusive tatsächlich auch mutiger zu sein und dem Produkt Reisen einen entsprechenden Preis zu geben.
00:15:28
Anja
Vielen Dank für's Zuschauen.
00:15:38
Catharina Fischer
den es verdient hat und jahrelang nicht wirklich bekommen hat auf dem Markt zum großen Teil. Es gibt immer Ausnahmen. Und das will ich mich jetzt nochmal wieder da im Blick drauf ist. Weil ich glaube, das ist ja etwas, das wird uns ja nicht loslassen. Also wie wir sehen, die Welt verändert sich immer weiter und ob es jetzt Corona ist oder geopolitische Dinge oder der Klimawandel.
00:16:02
Catharina Fischer
diese Residenz, diese Widerstandsfähigkeit, sich anpassen zu können, vielleicht auch mal eine Zeit aussetzen zu können, im Sinne von auch dann strategischer, interner Anpassung. Sind wir da wirklich weitergekommen? Ja.
00:16:10
Anja
Vielen Dank für's Zuschauen.
00:16:17
michi
Lass mir mal zu dem Preis was sagen.
00:16:20
michi
Was wir vorher erlebt haben, ist, dass jeder in der ganzen Kette, ich meine, da sind ja ganz viele, da sind die Mitarbeiter, da ist der Einkauf von Produkten, da ist, in welcher Qualität stelle ich mein Produkt überhaupt her, da gibt es Ketten wie Transfer, Airline und und und. Und was wir vorher gemacht haben eigentlich ist, wir haben die alle ausgepresst, wo es eigentlich gar nicht mehr ging. Und da war es auch so tatsächlich, jeder Unfall, der da passiert ist, war tödlich.
00:16:48
Catharina Fischer
Hmm.
00:16:49
michi
So, jetzt hat jeder in der Kette... Wir können jetzt unsere Mitarbeiter mal besser bezahlen. Also Tourismus war immer mit Leidenschaft verbunden und möglichst viel Leiden. Und das haben wir, glaube ich, so ein bisschen abgestellt. Das heißt aber nicht, dass jetzt alle in dieser Kette sich irgendwie eine goldene Nase verdienen, sondern wir haben sozusagen den Schwamm, den wir vorher ausgedrückt haben, der ist jetzt mal wieder auf Normalgröße. So, das ist auch gut so. Die Unternehmen selber haben natürlich das Problem, viele haben ja Kredite aufgenommen.
00:17:00
Anja
Das war's für heute.
00:17:19
michi
Und das brach zum Beispiel F.C. des Kreuz. F.C. hat Mordskredite aufgenommen, Zinsen über 30 Millionen im Jahr bezahlt, weil ja auch diese KfW-Kredite hinten nach von den Zinssätzen anstiegen.
00:17:32
michi
Und wenn man eben als Veranstalter trotzdem nicht mit großen Marschen unterwegs bist, dann musst du entweder diese Kredite irgendwie ablösen. Das ist dem einen oder anderen gelungen in einer Kapitalerhöhung und sich das bei seinen Aktionären holen konnte. Das ist aber eben der der FT nicht gelungen, weil die waren nicht an der Börse.
00:17:50
michi
Und das hat den Diskurs gebrochen zum Schluss. Also es ist noch lange nicht und wir sehen auch Hotelketten, die da gerade Insolvenz anmelden. Also ich glaube, wir sehen jetzt die Nachwirkungen von Corona, wo eben Kredite aufgenommen worden sind, um zu überleben. Mit der Hoffnung, sie später irgendwie ablösen zu können, was aber natürlich der Kapitalmarkt hat sich ja nicht positiv verändert und eben schwierig ist.
00:18:13
Catharina Fischer
Ja.
00:18:14
michi
Das ist das eine. Das andere ist das Thema Nachhaltigkeit als Ganzes. Was leider schade ist im Augenblick ist, dass die geopolitischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die wir um uns herum haben,
00:18:29
michi
das Thema Nachhaltigkeit so ein bisschen nach hinten stellen. Also nach dem Motto haben wir da nichts Wichtigeres zu tun. Man sieht es in den USA, Trump steigt aus dem Klimaabkommen aus. Ich meine, Florida hat Schnee zur Highseason, habe ich noch nie gesehen. Kalifornien

Overtourism und kollektive Verantwortung

00:18:45
michi
oder Los Angeles brennt ab, ja. Dann gab es noch schwere Wirbelstürme. Also wie man sich überlegen kann, da aus dem Klimaabkommen auszusteigen, wird es spannend. Man muss, glaube ich, auch nicht alles verstehen, was Trump oder so alles treibt.
00:18:56
Catharina Fischer
Nö.
00:18:58
Anja
Man kann das glaube ich gar nicht.
00:19:00
michi
wo wir besser sind oder wo wir gerade einen Weg finden, ist mit dem Thema in kleinen Stufen sichtbarer umzugehen. Also es ist jetzt nicht so, dass der Verbraucher den großen Druck ausübt, wünschen tut er sichs, machen tut er es dann weniger.
00:19:15
michi
Aber zum Beispiel so Geschichten wie Klimalink oder fairvec.de, also auch deren Werte in den Anwendungen jetzt auftauchen, ist zumindest mal ein kleiner Schritt zu sagen, wir trauen uns damit vor. Und auch mal so den Impact, jetzt nicht negativ und bitte fliegt nicht, aber guck mal, da passiert was.
00:19:19
Anja
Vielen Dank für's Zuhören!
00:19:29
Catharina Fischer
Ja.
00:19:35
michi
zu zeigen. Und den Mut, das ist so ein zartes Pflänzchen, da hatten wir damals prognostiziert, dass dann schon alle so weit sind, das ist beim Widerstart total untergegangen, weil da ging es darum irgendwie, wie handeln wir jetzt Bohrungen und wir haben ja gar nicht mehr die Mitarbeiter, die sind auch nicht gewohnt, irgendwie acht Stunden Probleme zu lösen, weil die vorher im Homeoffice waren, wir sich auch in Kurzarbeit gesetzt haben, also einen stillgelegt haben und diese Maschinerie musste ja zum Laufen kommen mit vielen Holpersteinen und und und.
00:20:05
michi
Da hast du nicht gesagt, aber jetzt machen wir dann beim Start das Thema Nachhaltigkeit ein, bauen andere Produkte unter uns. Das kommt jetzt. Könnte besser sein, aber es kommt jetzt.
00:20:16
Anja
Ja, das finde ich so ganz spannend, also weil das ist ja tatsächlich auch so was, das Thema Nachhaltigkeit, diese Implementierung ist ja häufig dann auch, machen das die anderen oder mache ich es alleine, also so dieses Gemeinschaftliche, dass man quasi, wie du auch sagst, es ist nicht unbedingt, dass vielleicht der Kunde das jetzt sozusagen direkt kauft und bucht und wünscht, sondern dass es ja eher sozusagen eine Sichtbarkeit ist, die aus oder eine Handlung
00:20:38
Anja
ein Handlungsansatz aus der Branche selber heraus ist. Und ich finde es jetzt spannend, deine Einschätzung auch zu hören, dass es tatsächlich so etwas scheint, wie einen gemeinsamen Willen dahingehend ist. Ist es richtig, dass ich es richtig interpretiert habe, dass es einfach ein Thema ist, was von vielen umgesetzt wird und vielen mitgedacht wird jetzt?
00:20:58
michi
Ja, ich glaube, man kommt nicht mehr drum herum. Ich würde mir immer wünschen, bevor wir jetzt mit dem Kunden über Kompensation reden, dass wir es vielleicht, wenn auch die Preise dann nochmal steigen, zu sagen, hey,
00:21:09
michi
uns kannst du das machen und wir suchen im Hintergrund die Probleme, die da drin stecken. Ich meine, wir wissen E-Fuel zu kriegen für die Flugzeuge, was wir bräuchten in den Mengen ist im Augenblick nicht machbar und auch auf geraume Zeit nicht machbar, aber wir können eben Stück für Stück damit anfangen.
00:21:21
Anja
Mh.
00:21:26
michi
Allerdings haben wir da ja auch genau umgekehrt, um das jetzt nicht nur alles schön zu reden. Also wir haben natürlich das Thema Overtourismus ganz schnell wieder zurück gehabt. Also letztes Jahr eben auf Mallorca und Kananen und was da für eine Diskussion geführt wird und wie emotional sie geführt worden ist. Und was mich da eigentlich am allermeisten in Rage gebracht haben, ist, dass der ein oder andere Großveranstalter, der hier sozusagen den Massentourismus mit erfunden hat, plötzlich die Hand gehoben und gesagt, wir sind es gar nicht. Wir sind die Guten.
00:21:51
Catharina Fischer
Das war es.
00:21:52
Anja
Das ist er.
00:21:53
michi
Weil wir bringen die alle kontrolliert ins Hotel und holen die kontrolliert raus. Die machen ja gar nichts. Und die Bösen sind die anderen. Und jeder hat es auf den anderen geschoben, anstatt zu sagen, was wären jetzt die Lösungen? Und keiner von denen macht irgendwas Illegales. Das muss man ja noch mal sagen. Also wenn eben Wohnungen vermietet werden, die rechtlich eine Lizenz dazu haben, dann ist das erstmal möglich.
00:22:16
michi
Aber zu sagen, die sind das Problem und der Individualtourismus und wir sind es nicht und wir bringen zwar viele Leute hin, aber die machen ja angeblich nichts. Später hat man dann erzählt, na die fahren ja doch dann, die bringen ja dann doch Geld in die Destination, weil die fahren ja dann mit dem Mietwagen rum. Also das war so absurd. Da merkt man noch, dass das schon noch in so eine Verteidigungshaltung, durchaus wenn es dann mal richtig angesprochen wird und da auch richtig knallt,
00:22:29
Anja
Ja.
00:22:38
michi
Wenn auch, wie viel Ehrlichkeit war dahinter, auch mit Bauten in Naturschutzgebieten von Hotels wurde da auch kritisiert, das hat man dann unterm Tisch fallen lassen. Dann wird's schwierig. Dann gehen alle sofort in Verteidigung und sagen, ich bin's ehrlich. Das ist immer noch nicht die richtige Haltung.
00:22:54
Catharina Fischer
Vielen Dank.

Tourismus und gesellschaftliche Integration

00:22:56
michi
Umgekehrt zeigt man aber jetzt, fängt man an, Werte anzuzeigen und damit zart irgendwie umzugehen. Ja, also wir haben noch ein bisschen was zu tun.
00:23:06
Catharina Fischer
zu tun. Es ist fast jetzt Gedanke übertragen, weil ich wollte dich nämlich genau das jetzt gerade fragen, weil wir hatten das auch im Gespräch mit der Anna Heuer von der HSMA und haben das mal auch aus der Perspektive der Hotels so ein bisschen beleuchtet und haben mal so reingefragt, also inwieweit sehen die sich denn da auch als Teil der Destination und mit in der Verantwortung für bestimmte
00:23:27
Catharina Fischer
Dinge, die passieren aufgrund vom Tourismus, sowohl positiv als auch negativ. Und da hätte mich jetzt nämlich auch mal interessiert, welche Position nehmen da die Veranstalter für sich ein? Aber du hast es gerade beantwortet. Also, wie gesagt, wir wollen das jetzt...
00:23:42
michi
Die machen schon tolle Sachen. Ein großer Roter hat auch eine Destination, in der er versucht, ein Modell zu bauen, wie nachhaltiger Tourismus funktioniert. Es war bemerkenswert, wie schnell alle in die Verteidigungshaltung gingen. Genau.
00:23:58
Anja
Ja.
00:23:58
Catharina Fischer
Genau, genau. Und das fände ich aber einen wichtigen Punkt. Ich wollte das auch sagen, ich will das nicht pauschalisieren. Es gibt ganz tolle Veranstalter, auch zum Beispiel viele Mitglieder beim Forum Andersreisen, die da ganz tolle Konzepte haben, produktseitig auch, wo die mit der Destination, mit den Menschen vor Ort Dinge anbieten und da auch mit entwickeln. Also das sei an der Stelle deutlich gesagt, nichtsdestotrotz.
00:24:24
Catharina Fischer
ist das ja wiederum, und ich komme auf unser Manifest, es ist ja schon so ein Kernelement, das wir gesagt haben und mit Tourismusbranche meinen wir ja nun mal alle, die da dran partizipieren, dass man tatsächlich diese Haltung annimmt und den Tourismus auch als Entwicklungsmöglichkeit positiver Art sieht und was natürlich dann impliziert, man
00:24:47
Catharina Fischer
Man geht dann vielleicht nicht zurück in so eine Haltung und sagt, okay, wie können wir es denn anders machen? Wie bringen wir Lösungen? Wie schaffen wir Lösungen mit? Wie holen wir die Stakeholder an Bord? All diese Dinge, die wir ja immer unendlich manisch schon diskutiert haben. Wie kommen wir zusammen? Und das ist so ein bisschen, wo ich glaube, tatsächlich aus meiner Wahrnehmung in den Destinationen sind wir da schon ein großes Stück weiter gekommen. Also gerade, was diese Lebensraumperspektive betrifft.
00:25:15
Catharina Fischer
Da ist wirklich viel passiert, auch in der Eigenwahrnehmung, durchaus, glaube ich schon, durch Corona auch nochmal gepusht, weil wie war es dann? Wer wurde angesprochen? Wie geht es denn jetzt weiter und was dürfen wir denn jetzt tun? Also ganz viele DMOs, also Destination Management Organisation,
00:25:23
Anja
Copyright WDR 2021
00:25:34
Catharina Fischer
fanden sich dann in der Rolle zu koordinieren nach innen und zu kommunizieren nach innen und so ein bisschen mit zu vermitteln und zu verhandeln. Und ich glaube dadurch ist es schon nochmal stark gepusht worden, diese Aufgabe wahrzunehmen, auch nach innen zu schauen und zu gucken, wie kriegen wir alle an Bord und wie können wir es gemeinsam lösen. Aber nichtsdestotrotz ist das ein Teil der Branche. Und ja.
00:25:58
michi
Ich glaube, wir brauchen auch alle. Also zum Beispiel bei dem Thema Overtourismus, es ist ja schön, dass man jetzt die, die legales Business machen, in die Ecke stellt.
00:26:07
Catharina Fischer
Ja.
00:26:08
michi
Aber das Problem beginnt ja sozusagen bei der Möglichkeit. Also wenn einer Stadt oder einer Insel der Individualtourismus zu viel wird, dann kann man ja auch sagen, okay, da steuern wir jetzt dagegen und geben eben keine Lizenzen oder weniger Lizenzen raus. Das war übrigens auch so ein bisschen der Ausgangspunkt, dass das angekündigt worden ist, da haben alle neu registriert und so weiter. Also da kann man jetzt sozusagen
00:26:32
michi
nicht allen eine, was ich, einen Strick draus ziehen. Ebeneus zum Beispiel geht da einen anderen Weg. Die haben ja eine Destination mit Boston Consults und so ein, ich sag mal so ein Ampelsystem entwickelt, wo eben die Gefahr für Obertourismus ist. Das führt zwar zu paar ganz lustigen oder erstaunlichen Ergebnissen, wo ich sag, da wird noch nie gehört, dass der Obertourismus ist, aber ganz weit oben in der Skala.
00:26:54
Anja
Das war's für heute.
00:26:56
michi
Wie die es berechnen, aber die haben zum Beispiel gesagt, wir vermitteln jetzt in einer bestimmten Zeit keine Person mehr auf eine bestimmte Insel. Kannste jetzt machen.
00:27:04
Catharina Fischer
Ja.
00:27:05
Anja
Das ist auch eine Haltung, ja. Also ich glaube, das ist nämlich auch so diese Haltung der Nachhaltigkeit, die ein Stück weit Verantwortung von allen Partizipateuren erfordert. Also die Verantwortung von den Veranstaltern, die vielleicht bis jetzt sagen, nee, wir sind es gar nicht, es sind die anderen, aber auch eben die Verantwortung von natürlich dann auch im Endeffekt dem Gast oder den Reisenden, dem Kunden.
00:27:25
Anja
der dann vielleicht auch sich eben dagegen ist. Und also das finde ich tatsächlich auch nochmal so einen spannenden Aspekt und da sehe ich tatsächlich auch dann wiederum dieses, um auf das Manifest nochmal zurückzukommen, da ist dann wirklich auch diese Haltung mit drin, die ja auch ein Part ist, die ihr entwickelt habt.
00:27:43
michi
Ich glaube, jeder hat dann, ich sage mal, Destinationen spielen eine Rolle, Politik vor Ort, Gesetzgebung, die Mittler. Also jeder in seiner Kette hat eine Verantwortung. Jetzt haben wir aber auch das Thema der Umbau. Wir sind in einem relativ schwierigen Fahrwasser.
00:27:56
Anja
Ja.
00:28:02
michi
muss man einfach sagen, auch als Touristikindustrie, auch bei stiegenden Preisen heißt ja noch lange nicht, dass da eben das große Geld verdient wird, sondern weil es mir eben, ich zahle meine Lieferanten besser, ich zahle meine Mitarbeiter besser und und und, Energiekosten sind auch gestiegen.
00:28:18
michi
Die Frage ist, wie viel Geld bleibt für den konsequenten Umbau? 2050 Europa, Deutschland 2045, die Bayern 2040. Allerdings haben sie jetzt einen Rückzehr gemacht, weil sie festgestellt haben, wir haben noch gar keinen Plan. Also es wird eher über das Jahr im Augenblick diskutiert als über die Strategie dorthin. Ich glaube, was wir dringend brauchen, das ist eine Forderung, die wir mit der Gastwelt zusammen gemacht haben. Wir brauchen eine Förderbank für den Tourismus.
00:28:45
Catharina Fischer
Nö.
00:28:46
michi
die sozusagen solche Umbauten mitfinanziert, die auch dieses Business-Modell des Tourismus, der zum Beispiel total saisonal ist und wann kriege ich mein Geld und dann kennen wir Anzahlung, Restzahlung und und und. Also wir haben ja lauter Besonderheiten.
00:28:48
Anja
Auf Wiedersehen.
00:29:00
michi
eben versteht und auch die Risiken anders einschätzt, weil unsere Marschen sehr klein sind und und und, auch da können jetzt nicht wahnsinnige Zinssätze, aber es wäre natürlich wahnsinnig wichtig, auf Bundesebene, auf Landesebene wird es vielleicht vorher passieren, aber auf Bundesebene eigentlich eine Tourismusbank zu haben, die hilft diesem Umbau.
00:29:20
michi
mitzufinanzieren, die Unternehmen nicht überfordert, wie die Hausbanken zum Teil ja auch tun. Also die dann mehr Sicherheit haben wollen oder vielleicht auch sagen, hey, jetzt gucken wir erst mal, dass du den anderen Kredit zurückbezahlst und so weiter. Und deswegen glaube ich, ist das ein ganz wichtiges Instrument, gerade für den Umbau, um auch klimaneutral zu werden.
00:29:20
Catharina Fischer
Ja.
00:29:40
michi
oder eben auch bei der Digitalisierung und brauchen wir eine Bank, die dieses Business versteht, möglicherweise Förderprogramme mit einbaut, die es in der EU und in Land und überall gibt es in den Fördertöpfen auch noch mit einbaut und nicht Angst hat, wie die Hausbank gesagt hat, dann habe ich ja weniger Kredite und weniger Zinsen, wenn ich da auch noch so einen Fördertopf einbaue. Sowas brauchen wir als Instrument ganz dringend.
00:30:03
Catharina Fischer
Das heißt, du siehst dann schon, aber das deutet ja darauf hin, du siehst schon noch diese sozusagen die finanziellen Kapazitäten als mit als ausschlaggebenden Punkt, warum bestimmte Dinge einfach nicht passieren.
00:30:18
michi
Ja.

Künstliche Intelligenz im Tourismus

00:30:19
Anja
Ja.
00:30:21
Catharina Fischer
Ja, ich würde gerne noch mal auf das Thema KI kommen, weil es uns ja natürlich alle umtreibt derzeit. Und ich würde gerne auch noch mal kurz vorlesen aus dem, was wir damals geschrieben haben. Der Einfluss von Algorithmen und künstlicher Intelligenz auf alle Lebensbereiche wächst. Zunehmend autonom agierende technische Agenten wirken auf die touristische Realität ein.
00:30:46
Catharina Fischer
Dadurch verändern sich nicht nur die Wahrnehmung, Ausspielung und Organisation von touristischen Inhalten, sondern auch Gästeverhalten und Ströme sowie die Aufgaben und Kernkompetenzen touristischer Mitarbeiterinnen. Ich würde sagen, da sind wir doch jetzt gerade eigentlich schon mittendrin, oder?
00:31:05
michi
Ja, also ich sag mal, der 2020 war ja schon klar, dass OpenEye irgendwas gebaut hat.
00:31:08
Anja
Vielen Dank für's Zuschauen.
00:31:14
michi
was diese Welt aus den Angeln hebt. Und das Spannende, finde ich nach wie vor an dieser Technologie an KI ist, ich kann mich erinnern, als das Internet kam, irgendwie war es mordskompliziert, scheiß teuer, irgendwie ein seltsames Modem, sehr langsam. Und die Idee, dass man da eine eigene Webseite aufbaut, war so absurd, weil es einfach so scheiß viel Geld gekostet hat, dass man gesagt hat,
00:31:37
michi
Ja, jetzt gucken wir mal, stellen wir uns mal auf die Seite, finden es ganz cool, aber mal gucken, was was wird. Da war es ja so, 20 Dollar, Suchschlitz, go. Ja, also es gibt keinen Technologiesprung, der so groß war und so barrierefrei war wie das Thema KI.
00:31:38
Catharina Fischer
Ja.
00:31:54
michi
Und jetzt sehen wir natürlich, dass die Leute das immer wieder, also Gott sei Dank jetzt schon auch in ihrem Alltag einbinden. Ich habe heute gehört, dass OpenAI ein Büro in Deutschland jetzt aufmacht, weil die Deutschen mit die größten Abonnenten von OpenAI sind in der Welt. Das muss man sich mal vorstellen. Sie kommen übrigens nach Bayern, logischerweise. Ich sehe Fragezeichen in meinen Augen. Und
00:32:18
Anja
Ich bin sehr glücklich, dass Sie hier sind. Ich bin sehr glücklich, dass Sie hier sind.
00:32:19
Catharina Fischer
Ich sage jetzt mir nichts.
00:32:23
michi
Also wir benutzen das schon im Alltag. Und das ist ja auch Gott sei Dank so einfach, weil Bilder erstellen, man, was war das vorher immer kompliziert, irgendwelche Bildrechte zu kaufen und hab ich das überhaupt, darf ich's da verwenden? Und jetzt erzeugst du es und benutzt es. Texte, ja, also komplizierte Sachen zusammenfassen lassen. Ich mach das teilweise mit Gesetzestexten, wo ich sag, lies mir mal dieses PDF aus und stell dann Fragen drauf. Also es ist schon eigentlich im täglichen Use. Dann haben wir die Unternehmen.
00:32:48
Catharina Fischer
Mhm.
00:32:49
Anja
Ja.
00:32:51
michi
die natürlich auch Herausforderungen haben. Also deine Kosten dürfen nicht weiter steigen, weil wie viel Preissteigungen können wir jetzt noch dem Verbraucher sozusagen zumuten, bis es dann kippt, wo er dann sagt, okay, also jetzt geht es wirklich nicht mehr. Das andere Thema ist natürlich Personal. Also erstmal welches zu kriegen ist auch nicht so einfach, aber auch
00:33:14
michi
Vielleicht auch so ein Thema Resilienz oder auch richtiger Umgang mit Mitarbeitern. Du hast ja so viele Tätigkeiten, diese vollkommen Blödsinn. Also, was ich jemanden im Call Center anzurufen, weil du die Unterlagen neu haben möchtest, das ist jetzt für den auch nicht befriedigend zu sagen, ich drücke für sie den Knopf und dann gehen ihre Unterlagen raus. Das ist jetzt nicht, wo du sagst, vor allem das möchte ich die nächsten 30 Jahre machen. Und was ich jetzt erlebe, ist eben, dass die Unternehmen anfangen, ihre Prozesse zu analysieren.
00:33:22
Catharina Fischer
Ja.
00:33:25
Anja
Das war's für heute. Vielen Dank.
00:33:43
michi
Und dann Gott sei Dank auch das Thema KI nicht zu sagen, oh da haben wir jetzt Reklamation und das Ziel ist jetzt, die Reklamation von Eingang bis ganz hinten zum Schluss bis Ausgang komplett zu automatisieren, sondern du sagst, okay, wir basteln das in Teilbereiche und dann stellen wir erst mal fest, das Erkennen, was das Problem beim Kunden ist,
00:33:47
Anja
Und so ist es, dass wir jetzt in Zürich, in der Zürich-Nordkirche, in der Zürich-Nordkirche, in der Zürich-Nordkirche, in der Zürich-Nordkirche, in der Zürich-Nordkirche, in der Zürich-Nordkirche.
00:34:04
michi
Können schon viele es dann aber auch wiederzugeben und möglicherweise so reinzuschreiben, dass ein Dritter das übernehmen kann und sagt, ich arbeite da weiter, ist dann schon schwierig, weil der eine schreibt kurz, der Dritte schreibt wild, der Fünfte schreibt ganz lang und zum Schluss nimmst du das Originaldokument wieder in die Hand und fängst von vorne an und analysierst, was wollte der Bulle da eigentlich reklamieren.
00:34:24
michi
ist jetzt keine Zeitersparnis. Und wenn du das mit einer KI machst, dann analysiert die das und sie gibt es auch immer in derselben Logik dann auch strukturiert wieder. Das heißt, ein Dritter kann jetzt reingehen und sagen, okay, das und das mache ich. Und darauf basierend kannst du dann immer Schritte weitergehen. Das heißt, ich organisiere auch für die Menschen, die sollen ja Ergebnisse produzieren, also in Form von, ich bearbeite die Reklamation, ich gebe eine Antwort. Das Analysieren nehme ich jetzt raus,
00:34:43
Anja
Vielen Dank.
00:34:53
michi
kann man ja testen, wie gut es ist, aber nehme ich jetzt raus und der kann schon in die richtige Arbeit einsteigen. Und das sieht man überall jetzt im Augenblick, also dass viele Unternehmen ihre Prozesse anschauen, auch so Leute wie Ralf Spuhn, das Thema was schreibe ich denn jetzt heute in meinen Instagram oder sozialen Medien.
00:35:09
Catharina Fischer
Untertitel von Stephanie Geiges
00:35:12
michi
Ja, leg mal das Bild rein, mach mal einen Vorschlag. Und die KI macht einen Vorschlag, dann hast du noch eine Logik dahinter, in welchem Style. Also, dass du auch sozusagen, da laufen ja auch gerade Gefahr, dass wir so einen Wildwuchs an, die je nach Promt kriegen. Nee, es soll ja meinen Firmen-Style haben, meine corporate Identity.
00:35:26
Catharina Fischer
Vielen Dank für's Zuschauen.
00:35:29
michi
Du kannst sie hinterlegen und dann gibt es immer denselben Output oder Adici, die Anfragen von Kunden nehmen, analysieren, dann in der Datenbank gucken, was in der Destination möglicherweise gerade geht, Angebote automatisiert rausschickt. Also ich glaube, da ist so viel Potenzial, was großartig ist. Was aber dabei alle vergessen auch noch ist, wir kriegen neue Wettbewerber.
00:35:48
Anja
Mh.
00:35:53
michi
Also wir haben auch ganz viele Herausforderungen mit dem Thema. Das ist ein neuer Wettbewerb. Das Telefon könnte ein mächtiger Wettbewerb für die ganze Kette dazwischen bis zum Veranstalter werden. Wir haben das Problem, das Thema alternative Fakten kennen wir ja schon.
00:36:05
Catharina Fischer
Mhm.
00:36:12
michi
Aber jetzt kannst du alternative Fakten auch noch mit KI erzeugen. Und was glauben wir noch, was sozusagen wahr und richtig ist oder was eben komplett gefaked ist? Gott sei Dank, heute können wir es zum Teil noch erkennen, aber wenn man jetzt mal sieht, wie Text-to-Video für einen Sprung gemacht hat, jedes halbe Jahr, dass es fast unmöglich wird, auch noch irgendwie
00:36:33
Anja
Mmh.
00:36:34
michi
einzuschätzen, ist das, was ich da sehe, richtig ist. Und das sind dann so die Dark Sides, die da entstehen, also die Bedrohung des eigenen Geschäftsmodells oder wie werde ich einen Teil davon, was ist dann meine Rolle als wir es neu finden. Also da gibt es ganz viele Herausforderungen, die da auch noch eine Rolle spielen.
00:36:51
Catharina Fischer
Absolut, da würde mich mal interessieren.
00:36:55
Catharina Fischer
Erste Frage in Bezug auf Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen. Wir haben ja auch im Manifest geschrieben, tragende Säule des Wandels. Und wir wissen ja grundsätzlich um die Entwicklung gesellschaftlich und wie es speziell in Deutschland mit dem Nachwuchs aussieht. Und insofern betrifft das auch die Tourismusbranche, ganz klar.
00:37:15
michi
Tschüss!
00:37:16
Catharina Fischer
Und man könnte jetzt mal so ein bisschen überspitzt sagen, damit können wir ja einiges sozusagen mit der KI durchaus bedienen. Und vielleicht verschafft uns das zumindest ein bisschen Luft im Hinblick auf die Leute, die wir eigentlich brauchen. Und letztendlich, auch das wird ja durchaus gesagt, Tourismus ist eine Dienstleistung und die Dienstleistung dann am Kunden ist ja fast noch die wichtigstere, außer wie du jetzt beschrieben hast, irgendwie Unterlagen zu verschicken.
00:37:46
Catharina Fischer
Das heißt, siehst du da schon auch tatsächlich ein richtiges großes Potenzial, einen gewissen Druck rauszunehmen, was diesen Mitarbeiterbedarf betrifft?
00:38:01
michi
Ja, ich glaube, wir haben gar keine andere Wahl. Also es ist ja so, in dieser Gastwelt, in unserer Industrie gibt es Bereiche, die bis zu 40 Prozent nur funktionieren, weil wir dort Menschen haben mit Zuwanderungshintergrund.
00:38:16
michi
Insofern sind wir irritiert schon als Touristiker von Hause über die Diskussion, die da gerade in Deutschland geführt wird und in welcher Lautstärke und Emotionalität und welcher Polemik sie auch geführt wird. Also wir können über Straftäter und wie gehen wir mit Straftätern um? Gerne reden und mir ist vollkommen wurscht, ob es jemand ist, der aus Deutschland jemanden umbringt oder ob es jemand ist, der aus Mausland kommt, ist mir scheißegal.
00:38:38
michi
Das führt aber dazu, dass Deutschland jetzt nicht, das war ja schon mit dem Zuwanderungsgesetz, da haben wir die Hand gehoben, weil so eine Green Card in Deutschland zu kriegen, Blue Card heißt es in Europa, zu kriegen, bei denen Anforderungen und dem Einkommen, das dahinter steckt, ist echt schwarz, da gehst du lieber nach Österreich oder Italien und da musst du dann auch zwei Jahre bleiben, um so eine Karte zu bekommen für Europa.
00:39:00
Anja
Vielen Dank für's Zuschauen.
00:39:03
michi
Da hat man schon gesehen, wir sind da nicht mutig genug und offensichtlich haben die Leute immer noch das Gefühl, jemand nimmt ihnen was weg. Wenn man dann aber zum Beispiel die Sozialversicherungsberichte, also sozialversicherungsfähige Jobs mal genau anschaut, dann sterben die Deutschen aus.
00:39:21
michi
Und das Wachstum bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitskräften kommt nur aus Menschen mit einem Zuwanderungshintergrund. Die zahlen in unsere Rente ein. Sehen die Leute auch nicht, wird ihnen auch nicht erzählt, sondern es wird über diesen einen Case geredet. Da werden auch noch Fakten weggelassen, die vielleicht das Bild auch noch mal anders machen würden. Und jetzt sollen die Leute zu uns kommen. Wir wissen, bis 2035 fehlt uns jeder zehntes sozialversicherungspflichtige Arbeitsplatz.
00:39:49
michi
Also man kann sich dann in der Firma umschauen und durchrechnen, wer alles da nicht sitzt. Und das muss erledigt werden. Und das können wir eigentlich nur durch Zuwanderung hinkriegen. Und Menschen haben aber offen, hier wird ein Bild dargestellt, dass man große Angst vor Zuwanderung haben muss. Das sind vielleicht Bilder der alten Herren, die mit dieser neuen Welt nicht klarkommen und dann andere anstecken. Aber das ist halt schwierig. Also wenn wir die Zuwanderung nicht hinbekommen,
00:40:15
michi
Und sie auch als Angst nicht führen. Und auch jeden in dieses Stigma packen auch. Haben wir ja nach dem 11. September erlebt. Jeder, der in den Flieger eingestiegen ist und nicht weiß aussah, war sofort verdächtig. Und weder hat den Koffer geöffnet, haben wir gedacht, jetzt geht diese Maschine in die Luft. Und diese Stimmung wird gerade erzeugt in Deutschland. Und nicht nur in Deutschland. Leider konnte ich das nicht teilen. Entschuldigung, jetzt fängt hier mein Rechner an. Auch nicht schlecht. Vielleicht fragen wir Sie, was Sie dazu meinen. Siri, was meinst du?
00:40:16
Anja
Vielen Dank.
00:40:38
Catharina Fischer
Alles gut. Ihr wollt mitreden.
00:40:45
michi
Also wie wollen wir denn ordentliche Zuwarnung hinkriegen, wenn wir gar kein Willkommensland mehr sind?
00:40:51
Anja
Und ich finde, da komme ich vielleicht auch nochmal auf dieses Manifest, dass es quasi die Branche als politischer Gestalter und auch als Gestalter von einer Gesellschaft und von gesellschaftlichen Entwicklungen, das finde ich tatsächlich auch nochmal einen ganz wichtigen Punkt, den ihr ja auch irgendwie als Verband, wie ich das jetzt mitbekomme, auch übernimmt und übernehmen kann, da als starke Stimme eben auch zu sagen,
00:41:10
Anja
Das ist die Branche als solche, ist ja schon eine von sich aus weltoffene, kosmopolitische Branche, die einlädt, die Gastfreundschaft, die Offenheit hat. Und dann ist es ja das Selbstverständliche, dass eigentlich die Menschen, die dort auch arbeiten, tätig sind miteinander, irgendwie diese Wertschätzung ja jetzt auch nochmal nach der Pandemie neu erfahren über vielleicht auch monetäre Mittel, aber vielleicht auch einfach in ihrem Stellenwert, also mit diesem neuen Selbstbewusstsein, das sich durch die Branche zieht, hoffentlich auch bis zu den letzten Personen, die das Zimmer reinigt.
00:41:37
Anja
Und das ist natürlich auch etwas, was natürlich in der Politik und in der Gesellschaft als solche in irgendeiner Weise verankert werden muss, sage ich jetzt mal. Ja.
00:41:46
michi
Es ist eigentlich noch besser. Das, was diese Touristik leistet, mit diesem hohen Anteil, ist, wir schaffen Leute mit niedrigschwelligen Jobs noch keinen richtig großen Sprachkenntnis und können bei uns anfangen.
00:42:01
michi
Und du kannst bei uns wachsen. Entweder dann im Tourismus, bitte bleib auch drin, oder du hast jetzt die Sprache richtig gelernt, du verstehst die Kultur, du verstehst Arbeitsabläufe und und und, du weißt, wie die Deutschen so ticken und was sie mögen und nicht mögen. Und du kannst auch woanders jetzt hingehen.
00:42:17
michi
und weitere Karriere machen. Und ich kenne in meiner Geschichte auch als Holy Autos damals so viele erfolgreiche Geschichten, wo ich so stolz bin und auch so respektvoll bin. Weil ich weiß, die haben beim Förderband in Ingolstadt angefangen und haben die Entscheidung getroffen, das will ich nicht den Rest meines Lebens machen. Und heute schmeißen die die Finanzbuchhaltung von großen Unternehmen, weil die sich da hochgearbeitet, weitergearbeitet, gelernt. Große, tolle Geschichten.
00:42:45
michi
Und das ist das, was diese Touristik mitleistet. Es ist nicht nur, wir haben da Arbeitskräfte, sondern wir schaffen sozusagen Integration in die Arbeitswelt, die ja da immer bestritten wird, die es angeblich immer nicht gibt oder ausgeblendet wird. Und es

Zukünftige Herausforderungen und die Rolle der Technologie

00:43:04
michi
ist auch so, wir schaffen Plätze, in denen Menschen sich persönlich treffen.
00:43:09
michi
Und vielleicht auch mal das eine oder andere Mal von Gesicht-Gesicht austauschen und nicht anonym über soziale Medien irgendwie entfrustlos lassen und der Welt erklären, was alles cool ist, sondern eben auch in persönlichen Gesprächen. Und diese Plätze schafft diese Touristik ja auch. Wo hast du mehr Zeit? Und das kann ja auch der Restaurantbesuch sein.
00:43:12
Anja
Ja.
00:43:32
michi
Also es muss ja gar nicht die 14-tägige Reise oder der Hotelbesuch sein, sondern es kann ja auch schon ganz simpel der Restaurant besuchen. Und das ist, dass es diese Tourismusindustrie leistet. Es ist ein bisschen gesellschaftlicher Kit.
00:43:42
Catharina Fischer
Absolut. Abschließende Frage dazu, weil ich blicke hier auf die Uhr, ich bin immer die Frau mit der Uhr.
00:43:52
Catharina Fischer
Genau dieses Image, was ja da auch so ein bisschen drinne steckt, diese Message dahinter. Haben wir das geschafft, auch wirklich noch mehr nach außen zu bringen? Ich weiß es manchmal nicht. Und also wie ist da dein Pläck? Also ich glaube, uns ist das hier bewusst, weil wir auch in der Branche drinstecken. Aber ist es tatsächlich vielen anderen auch bewusst, die da so von draußen raufspringen?
00:44:08
Anja
Vielen Dank.
00:44:16
michi
Also ich glaube beim Verbraucher sind wir da, dem ist das gar nicht bewusst. Sonst würden die nicht so rumziehen, wenn die mal zum Abendessen gehen und mal gucken, wer da in der Küche steht und dann würden sie vielleicht nochmal sagen, gibt es doch Leute, die nicht auf unseren Taschen liegen, sondern die da hart arbeiten. Wo es uns gelungen ist, ist natürlich in der Politik. Wir sind eine Branche mit 6,2 Millionen Arbeitskräften hier in Deutschland.
00:44:20
Catharina Fischer
Nö.
00:44:40
michi
Das ist eine Hausnummer. Eine Automobilindustrie kommt da lange nicht hin. Wir haben euch bei Corona auch sehr sichtbar gemacht, wie groß diese Branche ist durch Demonstrationen und so weiter. Und das war total wichtig, dass das nicht nur ein Spruch ist, sondern da stehen die. Und da stehen nicht nur Einzelne, sondern da stehen ganz, ganz viele da. Deswegen waren diese Demos vielleicht auch total wichtig und die wirken heute noch nach,
00:44:52
Catharina Fischer
Vielen Dank für's Zuschauen.
00:45:07
michi
Es ist ja auch so, ich habe großen Respekt vor denen, was die Politik in Corona geleistet hat. Also neben den Regeln, wo es eben einen Teil der Bevölkerung gab, denen das zu viel war, also sich dem auszusetzen, ist einfachste Werte gewesen und gesagt, mach doch, was er wollte irgendwie. Dann habe ich ja keinen Ärger im Prinzip, er hätte vielleicht einen Teil für die Verbreitung von Corona geredet, aber auch die Hilfen.
00:45:32
michi
Hey, wir haben in einer Geschwindigkeit Hilfen und auch Anpassungen bei den Hilfen bekommen. Also ich kann mir erinnern, als diese KfW-Kredite notwendig wurden, da hat man gesagt, okay, zuerst irgendwie Anteil 50 Prozent KfW-Kredit und 50 Prozent Server. Dann sind wir zurückgegangen, wir kriegen sie nicht, weil die Hausbank das macht. Dann haben sie es auf 75 Prozent Anteil hochgesetzt sofort. Dann haben wir gesagt, wir kriegen es immer noch nicht. Dann wurden es 100 Prozent KfW-Kredite. Und das ist nicht in sechs Monaten passiert, sondern in drei Wochen ist das passiert.
00:46:00
Anja
Vielen Dank für's Zuschauen.
00:46:01
michi
Die Aussetzung ist Insolvenzrecht, um die Unternehmer nicht dazu zu zwingen, Insolvenz anzumelden. Also Aussetzung eines Gesetzes mit großen Konsequenzen und die Hilfen großartig. Und es ist auch heute noch so, die Zusammenarbeit in den Ministerien
00:46:13
Catharina Fischer
Vielen Dank für's Zuschauen.
00:46:18
michi
Also ich empfinde die als großartig. Man darf die halt jetzt nicht bitte wegen jeden Scheiß irgendwie löchern, sondern wirklich, wenn es Probleme gibt. Aber das kann dann jeder Verband für sich selber überlegen, was er da macht. Aber wenn es wirklich brennt, dann sind die da und die helfen. Und die sitzen nicht da und sagen, mach doch mal. Sondern die sagen, was ist die Lösung? Gebt uns einen Vorschlag. Wenn wir es verstehen und es uns plausibel ist, dann unterstützen wir euch dort.
00:46:42
Anja
Vielen Dank für's Zuschauen!
00:46:43
michi
Und das ist auch die Verbände, wie sie mittlerweile oder auch immer noch zusammenarbeiten, das ist ja auch eine Stärke. Also bei der Pauschalreiserichtlinie haben sich x Verbände zusammengetan und ein Grundsatzpapier zu dieser Veränderung dieser Pauschalreiserichtlinie rausgegeben. Und das hat dazu geführt, dass das eben auch dann sehr glaubwürdig war, dass das eben eine schwierige Gesetzgebung wird, wenn die so kommt, wie sie da geplant war. Also deswegen, ich glaube schon, wo wir vielleicht noch nicht gut sind,
00:46:49
Catharina Fischer
Das war's für heute.
00:47:10
michi
Und wo wir besser noch besser werden können, ist, dem Verbraucher klarzumachen, der möglicherweise eine seltsame Vorstellung von Zuwanderung hat oder eben auch von gesellschaftlichen Themen am Allgemeinen, vielleicht das nochmal die Insights, was wir da so treiben und wie wichtig das ist und dass es gar nicht nur ums Geschäftsmodell geht, das wir dann nicht mehr erhalten können, sondern guck mal, es klappt ja. Da gibt es tolle Beispiele.
00:47:35
Anja
Ja, ich auch. Ich finde es auch nochmal einen schönen Impuls, jetzt gerade auch nochmal vor den nächsten anstehenden Wahlen, also wirklich nochmal diese Perspektive ganz klar zu kommunizieren und diese Haltung auch nochmal weiter zu verbreiten. Das finde ich auch sehr relevant. Herzlichen Dank.
00:47:35
Catharina Fischer
Ja, da kann ich nur zustimmen. Missi, vielen Dank für diese schöne Runde.
00:47:56
michi
Vielen Dank euch. Ja, mein Handy spricht mit euch. Siri. Genau, lass ihn mal reden.
00:47:57
Catharina Fischer
In fünf Jahren machen wir das nochmal. Dann aber höchstwahrscheinlich sprechen dann unsere Avatare miteinander. Und wir trinken schön Kaffee nebenbei. Genau, wir lassen die mal reden oder irgendwie so.
00:48:05
Anja
Genau. Ein bisschen Bayern, genau.
00:48:18
Catharina Fischer
Ich fand das sehr schön und freue mich. Wir sehen uns ja nächste Woche, darf man ja hier sagen. Da geht es ums Thema KI, nicht überraschend. Und ich würde sagen, damit verabschieden wir uns und gehen ins Wochenende, oder? Vielen Dank euch und bis bald.
00:48:33
michi
Absolut. Vielen Dank.
00:48:35
Anja
Vielen Dank.