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Folge 44 - Zuversicht als Praxis: Wege aus der Zukunftsangst image

Folge 44 - Zuversicht als Praxis: Wege aus der Zukunftsangst

Next Stop Future: Trends – Wandel – Zukunft.
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0 Plays2 seconds ago

Die Zukunft ist ungewiss und genau das löst bei vielen Menschen Ängste aus. Klimakrise, technologische Umbrüche, gesellschaftliche Spannungen: Statt Hoffnung entsteht häufig das Gefühl von Überforderung. In dieser Folge von NEXT STOP: FUTURE widmen wir uns dem Thema Zukunftsangst und fragen: Wie können wir trotz Unsicherheit handlungsfähig und zuversichtlich bleiben?

Im Gespräch geht es auch um die „Rejection of the Future“ – also die bewusste oder unbewusste Ablehnung der Zukunft – und darum, wie Resonanz und „Timeless Curiosity“ helfen können, neue Perspektiven zu gewinnen. Wir sprechen über praktische Werkzeuge wie Rejection Mapping, über Narrative, die Angst verstärken oder Hoffnung öffnen, und über fünf Prinzipien, die Neugier zu einer Haltung machen, die uns im Alltag stärkt.

Eine Episode für alle, die den kritischen Blick nach vorn kennen und wissen wollen, wie aus Skepsis wieder Zuversicht werden kann.

NEXT STOP: FUTURE https://www.nextstopfuture.de/

Anja Kirig: https://www.linkedin.com/in/anjakirig/

Catharina Fischer: https://www.linkedin.com/in/catharinafischer/

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Transcript

Einleitung und Thema der Episode

00:00:17
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Next Stop Future.
00:00:21
Speaker
Schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt und die nächsten Minuten mit uns zusammen verbringt.
00:00:27
Speaker
Heute sprechen wir über das Thema Zukunftsangst.
00:00:30
Speaker
Das hat natürlich eine hohe Relevanz.

Auswirkungen von Zukunftsängsten auf Projekte und Gesellschaft

00:00:33
Speaker
Einerseits für unsere Arbeit, denn Anja und ich dürfen natürlich diverse Zukunftsprozesse, Projekte oder auch Veranstaltungen dahingehend begleiten.
00:00:43
Speaker
Und da spielt natürlich so ein bisschen die Angst, der Blick auf die Zukunft immer eine große Rolle.
00:00:49
Speaker
Und andererseits ist es natürlich hochrelevant für uns als Gesellschaft.
00:00:53
Speaker
Und leider müssen wir feststellen und hören das auch so aus Gesprächen heraus oder dürfen wir es auch lesen, dass diese Angst durchaus zunimmt.
00:01:02
Speaker
Und wenn diese Angst zu groß wird, dann entsteht da manchmal auch eine Art Verweigerung, also Zukunftsverweigerung raus.
00:01:10
Speaker
Und das ist natürlich schon ein bisschen kritisch für eine Gesellschaft, für ein Land, was doch durchaus viel zu lösen hat.
00:01:19
Speaker
Und ja, dass durchaus doch eigentlich auch positiv in die Zukunft blicken könnte, sollte?
00:01:27
Speaker
Und daher nehmen wir das Thema heute mal mit hier in unserem Podcast.
00:01:31
Speaker
Ja, und schauen mal drauf.
00:01:32
Speaker
Einerseits, woraus resultiert diese Angst?

Ursachen und Lösungen für Zukunftsängste

00:01:35
Speaker
Warum haben durchaus immer mehr Menschen tatsächlich Angst?
00:01:40
Speaker
und verweigern dann auch in gewisser Weise die Zukunft.
00:01:44
Speaker
Aber wir wollen dann auch ziemlich schnell wieder in unsere Lösungsperspektive eintauchen, denn aus unserer Sicht gibt es da durchaus Ansätze und Wege, mit solcher Angst umzugehen, sowohl als Gesellschaft als auch dann natürlich in den Organisationen, in den Unternehmen.
00:02:02
Speaker
Denn da sitzen ja auch ganz viele Menschen,
00:02:05
Speaker
Die versuchen gemeinschaftlich etwas voranzubringen, etwas für die Zukunft oder für deren Zukunft zu planen.
00:02:13
Speaker
Und ganz zum Schluss schauen wir auch nochmal auf uns selbst.
00:02:17
Speaker
Haben wir denn Angst?
00:02:18
Speaker
Also die Anja und ich.
00:02:20
Speaker
Und ja, das ist durchaus auch ganz spannend, wie wir da so raufblicken.
00:02:25
Speaker
Und damit wünsche ich euch viel Spaß.
00:02:27
Speaker
Kommentiert, liked den Podcast.
00:02:29
Speaker
Ihr findet uns überall, wo es Podcasts gibt.
00:02:33
Speaker
Besucht gerne auch mal unsere Webseite Next Stop Future.
00:02:36
Speaker
Da findet ihr noch mehr Informationen über uns und unsere Arbeit und ganz, ganz viele andere Folgen von Next Stop Future.
00:02:44
Speaker
Und damit wünsche ich euch jetzt viel Spaß beim Zuhören.

Bericht über den Workshop in Düsseldorf

00:02:48
Speaker
Hallo Anja.
00:02:56
Speaker
Wir haben uns ja gestern erst gesehen und waren mal wieder sozusagen im Analogen unterwegs.
00:03:01
Speaker
Wir sehen uns ja ganz oft hier im Digitalen.
00:03:05
Speaker
Was haben wir denn gestern gemacht?
00:03:06
Speaker
Erzähl du doch mal.
00:03:07
Speaker
Wir durften gestern bei Düsseldorf mit den Stadttöchtern vorlesen.
00:03:12
Speaker
der Stadt Düsseldorf einen Workshop halten zum Thema Legacy und da hatten wir bereits eine digitale Version und gestern war dann das analog in Präsenz, haben wir gearbeitet an dem Thema Legacy, Zukunftswerte schaffen und haben auch ganz gute Ergebnisse erzielt, oder?
00:03:27
Speaker
Was meinst du?
00:03:28
Speaker
Doch, doch.
00:03:29
Speaker
Ich fand, wir sind sehr produktiv gewesen.
00:03:32
Speaker
Es war ja tatsächlich nur ein Halbtags-Wirkshop.
00:03:35
Speaker
Und da haben wir doch recht viel reingepackt.
00:03:37
Speaker
Aber ich fand, da das ja schon auch so ein bisschen in das Thema reingreift, kann man das schon noch mal ein bisschen ausweiten.
00:03:45
Speaker
Ich fand gut, dass wir den Raum schon digital geöffnet hatten.
00:03:48
Speaker
Also wir hatten quasi an dem Freitag letzte Woche schon einen digitalen Austausch zu diesem Thema.
00:03:57
Speaker
Und das fand ich schon ganz wertvoll, da ich das Gefühl hatte, die Teilnehmenden waren schon mehr auf dieses Zukunftsszenario oder diesen Zukunftsblick ein bisschen schon eingestellt.
00:04:09
Speaker
Man hatte schon vorfühlen können und klären können, worüber sprechen wir eigentlich, was verstehen wir unter Legacy, unter Zukunftswert.
00:04:18
Speaker
Und das fand ich schon sehr gut, weil dadurch waren wir dann auch so produktiv im Workshop vor Ort.
00:04:25
Speaker
Ja, ich finde es auch.
00:04:26
Speaker
Wir waren ja auch eine relativ kleine Gruppe.
00:04:27
Speaker
Das finde ich dann auch nochmal wirklich ganz gut, diesen Einstieg zu schaffen, erstmal vielleicht auch so eure Fragen zu klären, vielleicht auch Bedenken zu diskutieren, um dann tatsächlich miteinander im selben physischen Raum in die Arbeit zu gehen.
00:04:43
Speaker
Und ich habe auch das Gefühl gehabt, dass das durchaus auch kreativ
00:04:51
Speaker
auch Interesse daran bestand, also diese Dinge weiterzuentwickeln.
00:04:53
Speaker
Ich finde das immer so wichtig.
00:04:54
Speaker
Also mich muss sagen, ich begeister das tatsächlich immer bei Workshops, wenn dann Menschen am Anfang vielleicht so ein bisschen auch Berührungsängste mit dem Thema haben und dann tatsächlich auch wirklich ins Arbeiten kommen.
00:05:05
Speaker
Und ich finde es dann immer toll.
00:05:07
Speaker
Also es ist für mich immer so ein Gänsehaut-Moment, wenn da wirklich so schöne Ergebnisse rauskommen.
00:05:12
Speaker
Und ich denke, wow, ja, cool.
00:05:14
Speaker
Ja, absolut.
00:05:17
Speaker
Ganz richtig, das geht mir auch mal so.
00:05:19
Speaker
Und wenn dann so verschiedene Perspektiven eigentlich dann doch zusammenfinden.
00:05:24
Speaker
Genau, richtig.
00:05:25
Speaker
Und dann auch so diese Aha-Erlebnisse.
00:05:26
Speaker
Also wenn dann sozusagen sich gegenseitig auch Dinge erzählt werden, von denen man gar nicht wusste, dass der andere Partner, Partnerin oder Akteur die eigentlich umsetzt.
00:05:35
Speaker
Und das hatten wir auch, dieses Erlebnis, dass dann tatsächlich Dinge geteilt wurden.
00:05:39
Speaker
Ach, da wusste ich gar nicht, dass sie das macht.
00:05:41
Speaker
Tolle Sache.
00:05:41
Speaker
Ja, also...

Zukunftsängste und deren Einfluss auf Potenziale und Chancen

00:05:43
Speaker
Ja, das ist ja schon so ein bisschen ein Einstieg in unser Thema, wenn auch, ich sage mal, also Zukunft ist mit drin, aber wir wollen ja heute nicht über Zukunftswerte sprechen, sondern wir wollen tatsächlich nochmal das Thema Zukunftsangst beleuchten, auch Future Rejection genannt,
00:06:06
Speaker
Und das spielt aber natürlich damit rein, denn letztendlich, wenn wir über Potenziale sprechen wollen, über Möglichkeitsräume, wie wir auch immer so schön sagen und damit auch über Legacy, dann hat natürlich die Zukunftsangst einen Einfluss darauf, inwieweit wir überhaupt darüber nachdenken mögen, ja,
00:06:25
Speaker
inwieweit wir überhaupt so ein bisschen unseren Kopf öffnen oder inwieweit vielleicht doch relativ schnell so ein paar Schranken runterfallen und man erst mal sagt, ach nee, wie wir das so kennen.
00:06:39
Speaker
Und das ist ja auch alles legitim, weil du hast dich ja mit dem Thema auch für den Vortrag auseinandergesetzt, beziehungsweise schon darüber hinaus setzt du dich natürlich mit dem Thema auseinander.
00:06:51
Speaker
Und man merkt ja schon so ein bisschen, nicht nur ein bisschen würde ich sagen, schon auch ein bisschen doller, dass die Menschen schon Zukunftsangst haben.
00:07:02
Speaker
Also das sieht man ja auch in einigen Umfragen bzw.
00:07:06
Speaker
merkt man es auch in unserer Arbeit, in Gesprächen.
00:07:09
Speaker
Und das muss nicht unbedingt bedeuten, dass die da sitzen und zittern.
00:07:14
Speaker
sprichwörtlich und da, ich sag mal, zu negativ in die Zukunft schauen, aber man merkt schon Bedenken, sagen wir es mal so.
00:07:23
Speaker
Und aus meiner Wahrnehmung haben die zugenommen.
00:07:27
Speaker
Wie siehst du das?
00:07:28
Speaker
Empfindest du es auch so, dass wir eine höhere Future Rejection oder Angst haben?
00:07:35
Speaker
Ja, also ich würde tatsächlich sagen, das hat in den letzten Jahren zugenommen, in den letzten, ja vielleicht auch nochmal in den letzten zwei Jahren.
00:07:41
Speaker
Durch natürlich, wir haben ja auch schon darüber gesprochen, über die Omnikrise oder über die multiplen Krisen, über die vielen Dinge, die heutzutage Menschen vielleicht Sorgen bereiten, wo sie keine schnellen Lösungen, keine einfachen Lösungen drauf haben, ob es ein Klimawandel ist, geopolitische Situation, Wirtschaft.
00:07:58
Speaker
Also es sind so lauter Themen, die ja wirklich auch uns beschäftigen und ich glaube uns auch,
00:08:03
Speaker
uns beide privat sicherlich auch irgendwie mit beeinflusst.
00:08:06
Speaker
Und dadurch ist diese Bereitschaft, sich einer positiven Zukunft oder einem optimistischen Blick in die Zukunft hinzuwenden, durchaus gesunken.
00:08:18
Speaker
Ich erlebe das unter anderem zum Beispiel, wenn ich Vortragsanfragen bekomme, wo ich häufig die Frage bekomme, wie können wir denn den Teilnehmenden
00:08:27
Speaker
die Gäste, die an dieser Veranstaltung teilnehmen, ein Stück weit einen positiven Blick in die Zukunft wieder mitgeben, etwas Optimismus mitgeben oder zumindest einen anderen Blick auf die Zukunft.
00:08:37
Speaker
Und für mich ist dann sozusagen dieses Rejection of the Future, also diese Zukunft, die Verweigerung der Zukunft, ist tatsächlich so, dass...
00:08:49
Speaker
der Tipping Point, also nicht der Tipping Point, aber wo es tatsächlich irgendwie so sich zugespitzt hat, dass man sich der Zukunft völlig verschließt und tatsächlich alles so negativ sieht, dass man in ein Stück weit vielleicht eine Paralyse fällt oder in eine Handlungsunfähigkeit und damit auch sich selbst diese Möglichkeit eben auch nimmt, ein Stück weit Zukunft auch mitzugestalten und
00:09:16
Speaker
Du hattest eben so gesagt, wir sprechen heute nicht über Zukunftswerte.
00:09:19
Speaker
Nein, aber wir sprechen vielleicht ein bisschen über Zukunftswertung, weil das hängt da mit drin.
00:09:22
Speaker
Also wenn ich Zukunft verweigere, also tatsächlich im Laufe meiner Arbeitsjahre mit dem Thema Zukunft sind mir immer so zwei Reaktionen entgegengekommen.
00:09:34
Speaker
Entweder so ein totaler Optimismus, also so nach dem Motto, oh, über Zukunft, erzähl mir, wie wird es sein?
00:09:39
Speaker
Ja, so.
00:09:41
Speaker
pack aus, was bringt die Zukunft?
00:09:43
Speaker
Ich denke halt immer so, ja gut, man muss halt irgendwie auch so ein bisschen gucken, welches Thema, welcher Bereich und so, lass uns die Frage mal konkretisieren.
00:09:50
Speaker
Und auf der anderen Seite dann aber tatsächlich eher so eine ablehnende Haltung und so, ach Gott, wird nicht sowieso alles schlimmer, ist nicht sowieso alles hoffnungslos und geht es nicht sowieso immer nur noch bergab.
00:10:00
Speaker
Und so diese Haltung, sich erstmal eine Situation anzuschauen, die also Veränderungen anzuschauen vor allem, also ob es ein
00:10:09
Speaker
große Megatrends sind, ob es die soziokulturellen Transformationen sind, die sich mit einer wertfreien Haltung anzuschauen und sagen, es ist jetzt erstmal so.
00:10:18
Speaker
Das ist tatsächlich, das ist eine Kunst, glaube ich, die wir uns als Individuum immer wieder selber auch an die wir uns erinnern müssen, dass es diese Haltung eben braucht, um tatsächlich auch zu sagen, okay, nicht alles ist immer gut und schlecht, oder gut oder schlecht, sondern es hat meistens eben auch diese Graustufen und diese Beidseitigkeit und
00:10:39
Speaker
Das ist für mich dann so die, vielleicht auch so die Quintessenz, wie man als erster Schritt dieser Verweigerung der Zukunft entgegentreten kann.
00:10:49
Speaker
Bevor wir in so mögliche Strategien gehen, wie man letztendlich auch auf Zukunft blicken kann, beziehungsweise wie man auch auf sich selbst blicken kann, da steckt ja immer ganz viel dahin, würde ich gerne nochmal so ein bisschen reinschauen,
00:11:06
Speaker
noch mal ein bisschen in diesem Warum.

Faktoren, die Zukunftsängste verstärken

00:11:10
Speaker
Warum ist das so?
00:11:12
Speaker
Sind das tatsächlich diese Motiven Krisen, von denen man immer hört und die wir auch immer gespiegelt bekommen, gerade wenn wir jetzt in Organisationen Strategieprojekte begleiten, wenn wir versuchen, über das Thema KI zu sprechen und da auch Szenarien zu zeichnen, Möglichkeiten, Potenziale aufzudecken, spielt doch immer...
00:11:36
Speaker
sehr oft, das merkt man so in den Gesprächen, dieses ja, aber wir sind ja eigentlich eh schon so voll und wir haben so viel auf dem Tisch und es ist so viel einfach, was nicht vielleicht, ja nicht ganz im Klaren ist, was man angehen muss.
00:11:52
Speaker
Und hatten wir auch im letzten Podcast zu KI, du erinnerst dich vielleicht, da hat der Alex auch gesagt, diverse Führungskräfte haben ihm auch gesagt, ich habe gar keine Zeit, mich mit KI zu beschäftigen.
00:12:03
Speaker
Ja.
00:12:04
Speaker
Ich habe damit zu tun, hier mein Daily Business zu pflegen, zu hegen, voranzubringen mit allen Veränderungen, die da doch immer wieder auf einen einwirken.
00:12:18
Speaker
Und ich frage mich, ist das sozusagen einer der Hauptaspekte, dass es einfach auch vielen zu viel ist?
00:12:29
Speaker
Und gleich Gegenfrage, war aber es eigentlich schon immer so?
00:12:33
Speaker
Also die Welt war ja immer in Bewegung.
00:12:36
Speaker
Also es haben sich immer Dinge auch weiterentwickelt.
00:12:40
Speaker
Ja, vielleicht mal ein bisschen langsamer.
00:12:42
Speaker
Jetzt ist es vielleicht schon schneller.
00:12:46
Speaker
Ist es vielleicht auch nochmal dieses Thema, man kann und darf, wenn man möchte, ja alles wissen heutzutage.
00:12:55
Speaker
Also auch diese Dinge, die man früher nur gelesen hat, haben heute Bilder.
00:13:02
Speaker
verschiedene Informationen, Lagen, die von diversen Menschen dieser Welt gebündelt werden, mal besser, mal schlechter.
00:13:11
Speaker
Das ist natürlich auch etwas, was auf Menschen wirkt.
00:13:14
Speaker
Was ist es nach deiner Meinung?
00:13:17
Speaker
Es ist, glaube ich, schon wichtig, auch ein bisschen zu erkennen, warum das vielleicht so ist.
00:13:22
Speaker
Ich denke, das kann ganz unterschiedliche Gründe haben.
00:13:27
Speaker
Und ich denke, viele hast du gerade auch schon erwähnt.
00:13:30
Speaker
Zum einen würde ich sagen, es ist zuerst einmal eine Angst, oder was heißt hier vielleicht eine unbegründete Angst?
00:13:38
Speaker
Es ist eine, dass wir uns mit vielen Dystopien eigentlich auseinandersetzen müssen und diese Dystopien dann tatsächlich als etwas Reales annehmen und dementsprechend uns mit Angst dem Abwenden oder diesem Abwenden.
00:13:52
Speaker
diesen Szenarien begegnen.
00:13:53
Speaker
Das ist so das eine.
00:13:54
Speaker
Und das ist tatsächlich gar nicht mal unbedingt, weil wir vielleicht zu viele Fakten haben, sondern weil wir eigentlich die richtigen Fakten nicht zur Verfügung haben oder diese aus diesem ganzen Wust an Informationen, die wir heute bekommen, nicht richtig herauslesen können.
00:14:09
Speaker
Wir haben so viel Rauschen ja um uns herum.
00:14:11
Speaker
Das ist ja tatsächlich irgendwie schwierig zu sehen, okay, was ist jetzt wirklich relevant, was ist tatsächlich wahr.
00:14:16
Speaker
Und wir haben natürlich jetzt auch noch mal mit nicht nur
00:14:21
Speaker
Auch schon vor AI mussten wir uns mit Fake News beschäftigen und das nimmt natürlich gerade auch noch mal zu.
00:14:27
Speaker
Also das heißt, hier ist tatsächlich ein Informationsüberfluss da, der uns aber tatsächlich von den eigentlichen Informationen ein Stück weit oder von den eigentlich wesentlichen Informationen ein Stück weit trennt.
00:14:39
Speaker
Und dann kann es aber natürlich auch wirklich sein, einfach, dass wir die Zukunft aufgrund von anderen Werten, die wir haben, ablehnen.
00:14:49
Speaker
Also dass wir uns dem entsprechend, gerade wenn es um soziokulturelle Trends geht, dass wir dort sagen, okay, das passt eigentlich so mit meinen Werten gar nicht überein, die ich momentan habe und dass das,
00:15:02
Speaker
Also auch das ist eine Möglichkeit.
00:15:06
Speaker
Also das sind so die Dinge.
00:15:07
Speaker
Oder natürlich auch Vertrauensverlust, dass wir uns gar nicht mehr vorstellen können, dass es sozusagen etwas besser werden könnte oder dass es eine positive Entwicklung geben könnte.
00:15:18
Speaker
Und wenn wir uns Zukunftsentwicklung anschauen oder überhaupt, das ist ja immer eine Entwicklung in die Zukunft, also wenn wir uns Entwicklung anschauen, ist es ja immer so, dass gerade auch wenn wir von großen Trendbewegungen
00:15:29
Speaker
ausgehen, die immer auch Rückschritte implizieren.
00:15:32
Speaker
Also wir haben ja immer diese Trend-Gegentrend-Entwicklungen, die manchmal ja sogar parallel und gleichzeitig stattfinden können oder meistens sogar gerade in der jetzigen Zeit.
00:15:41
Speaker
Und das sorgt natürlich auch für ein Stück weit eine Unsicherheit, weil wir nicht linear sozusagen denken können, aber in unserem Alltag eigentlich schon das gerne sozusagen immer tun, automatisch.
00:15:55
Speaker
Und das ist tatsächlich...
00:15:58
Speaker
Ich denke, das ist ein Stück weit ein Lernprozess, den wir da machen müssen.
00:16:03
Speaker
Und das finde ich, für mich ist so da...
00:16:09
Speaker
und jetzt komme ich vielleicht schon wieder ein bisschen zu den Lösungen oder zu dem Ansatz, aber in dem Moment, in dem wir halt wirklich die Zukunft verweigern, uns der Zukunftsidee überhaupt, vielleicht verschließen wir den Zukunften, ja, also wir sprechen ja immer von Zukunften, verschließen wir uns eigentlich auch dem Hier und Jetzt, also weil, und das finde ich so interessant eigentlich, dass diese ganzen Bilder, die wir über Zukunft im Kopf haben, die hast du gerade auch schon angesprochen, viel wird ja auch nochmal visualisiert und wir haben diese Möglichkeiten uns
00:16:38
Speaker
dazu Bilder auszumalen und meistens sind es vielleicht gar nicht mehr so unbedingt positive Bilder, weil die anderen mehr Klicks oder mehr Aufmerksamkeit erzeugen.
00:16:46
Speaker
Diese Bilder sind ja im Grunde genommen Sachen, die eben hier und jetzt entstehen.
00:16:51
Speaker
Also das heißt, alles, was wir uns über die Zukunft erzählen, ist eigentlich eine Momentaufnahme unserer Gegenwart.

Interkonnektivität von Zukunft und Gegenwart

00:16:58
Speaker
Und in dem Moment, in dem ich mich halt in der Zukunft verweigere, verweigere ich mich eigentlich der Gegenwart.
00:17:03
Speaker
Und das finde ich so...
00:17:05
Speaker
das finde ich eigentlich so eine Kernaussage.
00:17:07
Speaker
Also das ist für mich so der Kern, auch zu sagen, hier setze ich vielleicht auch als erstes mal an.
00:17:14
Speaker
Ja, das ist ja super spannend, weil ja dadurch, glaube ich, eine grundsätzlich andere Perspektive entsteht.
00:17:25
Speaker
Und das ist auch natürlich was sehr Interessantes für unsere Arbeit, in dem Sinne auch, wie gehen wir zum Beispiel in so einen Prozess rein, wo wir versuchen, über Zukunftswerte zu sprechen und über Möglichkeiten, Potenziale und gemeinsames Commitment und einen gemeinsamen Weg.
00:17:45
Speaker
Das ist, glaube ich, tatsächlich eine gewisse Herausforderung, weil Zukunft oder Zukünfte oft mit so einem Jahresplan verstanden werden, mit so einem gewissen Zeithorizont, 15 Jahre, 15 Jahre, wie auch immer.
00:18:02
Speaker
Und das automatisch bringt einem ja in diese Denke, okay, was könnte denn sein?
00:18:10
Speaker
Und was wollen wir gleich?
00:18:12
Speaker
Und dann automatisch, glaube ich, auch relativ schnell in so einer Haltung auch, ja, aber.
00:18:21
Speaker
Und diese Betrachtungsweise, die gerade erwähnt ist, und das ist ja auch das, was du sagst, Zukunft entsteht im Hier und Jetzt.
00:18:28
Speaker
Und auch diese Wahrnehmung, dass wir quasi eigentlich schon ja dabei sind, sie zu gestalten oder sie mitzuformen.
00:18:40
Speaker
Ist ja tatsächlich nochmal wirklich entscheidend, weil ich glaube, dass dann auch Ängste oder eine Art Verweigerung einen ganz anderen Stellenwert bekommen, weil keiner würde ja sagen, mal ein bisschen überspitzt, er verweigert die Gegenwart.
00:18:54
Speaker
Also da können wir sagen, okay, dann vielen Dank.
00:18:59
Speaker
Also ich meine, das würde ja keiner sagen, weil ich sage mal so im direkten Bezug zu einem selbst auch,
00:19:07
Speaker
spürt man ja schon einen Handlungsspielraum und einen Gestaltungsspielraum und genau darum geht es ja.
00:19:12
Speaker
Genau, richtig, ja.
00:19:13
Speaker
Also ich denke, zum einen ist es erstmal, und ich meine, damit arbeiten wir ja auch tagtäglich, also dass wir Menschen damit begleiten, Zukunft zu gestalten.
00:19:20
Speaker
Also das heißt, es ist ja auch durchaus, hat ja auch was Sinnvolles, mit gewissen Plänen zu arbeiten.
00:19:26
Speaker
Also wir möchten einfach wissen und möchten einfach,
00:19:30
Speaker
Also keine Ahnung, wenn ich morgen irgendwie 20 Gäste erwarte, dann muss ich ja irgendwie heute einkaufen dafür oder planen, was ich denjenigen anbiete oder sowas.
00:19:36
Speaker
Also letztendlich ist es ja schon auch eine Notwendigkeit im Alltag, in der Organisation, in der Gesellschaft irgendwie ein Stück weit zu planen und gleichzeitig aber eben auch diese Möglichkeit zu haben, auf verschiedene Ergebnisse sozusagen, um mich vorzubereiten.
00:19:53
Speaker
Also
00:19:53
Speaker
kommen von den 20 Leuten dann doch nur 10 oder es kommen 30 oder so.
00:19:56
Speaker
Also, dass ich natürlich irgendwie ein Stück weit auch eine Flexibilität habe, damit umzugehen.
00:20:01
Speaker
Und wir wollen natürlich auch wissen, und auch das ist ja unser Job ein Stück weit, welche Zukunft sind tatsächlich auch dann wirklich am wahrscheinlichsten.
00:20:10
Speaker
Also, dass wir irgendwie in zehn Jahren alle nur noch in fliegenden Autos unterwegs sind, halte ich jetzt für eher unwahrscheinlich, ja.
00:20:18
Speaker
Aber das heißt, wir wollen natürlich irgendwie auch dieses uns für möglichen Risiken und Herausforderungen ein Stück weit damit auseinandersetzen.
00:20:26
Speaker
Und das ist zum einen total verständlich und gleichzeitig aber kollidiert das so ein bisschen mit diesen ganzen negativen Erzählungen, die wir uns geben.
00:20:36
Speaker
Und wie du sagst, es ist im Grunde genommen alles das auch, wir machen das aus dem Hier und Jetzt heraus und
00:20:44
Speaker
Das ist tatsächlich auch wirklich so dieses Kern.
00:20:47
Speaker
Und deswegen, glaube ich, braucht es auch diese Flexibilität, nicht nur immer sich wieder selbst in diesem Moment zu verorten und zu sagen, ja, das, was ich mir jetzt gerade über die Zukunft erzähle, ist tatsächlich etwas, was nur jetzt stattfindet.
00:21:00
Speaker
Und gleichzeitig aber eben dann sozusagen auch diese Flexibilität und die Pläne, die wir vielleicht machen, ein Stück weit anpassen zu können.
00:21:08
Speaker
Und das ist für mich so tatsächlich...
00:21:15
Speaker
ganz elementar.
00:21:17
Speaker
Selbst wenn wir uns ständig damit beschäftigen, auch mit Prognosen natürlich, ist es manchmal durchaus auch legitim, diese Prognosen zu verwenden.
00:21:25
Speaker
Wir müssen uns einfach darauf einstellen, dass der demografische Wandel eine Folge hat für unsere Gesellschaft.
00:21:31
Speaker
Aber das sind Dinge, die wir jetzt sozusagen im Hier und Jetzt verankern können und sagen, wir können uns jetzt darauf vorbereiten, wie es sein wird.
00:21:37
Speaker
Und dann gibt es aber die Entwicklungen, die tatsächlich irgendwie
00:21:41
Speaker
die wir gar nicht so genau voraussagen können.
00:21:47
Speaker
Und da finde ich dann tatsächlich sozusagen diesen Gedanken auch ganz spannend, sich nicht zu fragen, wie wird die Zukunft eigentlich, sondern wie werde ich der Zukunft begegnen, wenn sie dann da ist.
00:22:00
Speaker
Also eine innere Haltung eben auch darin einzunehmen und mich damit auch ein Stück weit im Kopf
00:22:10
Speaker
herauszufordern, diese Flexibilität einzunehmen.

Zen-Prinzipien zur Bewältigung von Zukunftsängsten

00:22:15
Speaker
Und du hattest ja auch neulich einen Vortrag dazu in der Schweiz und du hattest ja zwei Ansätze auch herausgearbeitet, wie man sozusagen dieser Rejection oder erstmal auch vielleicht der Angst, und Angst kommt ja höchstwahrscheinlich vor Rejection, umgehen kann und das ist Zen und Resonanz.
00:22:35
Speaker
Wobei die beiden schon auch ein bisschen unterschiedlich sind.
00:22:38
Speaker
Genau.
00:22:39
Speaker
Also vielleicht erst mal so ein bisschen, ja, dieser Vortrag, der war in der Schweiz bei einem Impact Weekend am SVRS und das ganze Thema, das ganze Wochenende handelte im Grunde über, wie man damit umgeht mit Rejection, wenn man abgelehnt wird.
00:22:53
Speaker
Und ich wurde eingeladen, ihm etwas dazu zu sagen, was bedeutet eigentlich die Ablehnung von Zukunft?
00:23:00
Speaker
Also wie in unserer Gesellschaft, wir hatten am Anfang darüber gesprochen, erleben wir es einfach zunehmend, dass Zukunft verweigert und abgelehnt wird.
00:23:07
Speaker
Und ich habe vor der Pandemie eigentlich schon, während der Pandemie habe ich eben an diesem Konzept von zeitloser Neugier gearbeitet.
00:23:15
Speaker
Das kommt so ein bisschen aus dem Sinn.
00:23:17
Speaker
Ich habe mich eine Zeit lang intensiver damit beschäftigt.
00:23:20
Speaker
Und dort existieren Zukunft und Vergangenheit ja eigentlich nicht so.
00:23:26
Speaker
Und ich hatte immer diesen Knoten im Kopf.
00:23:27
Speaker
Wie passt das eigentlich zu meiner Arbeit?
00:23:30
Speaker
Wie passt das mit der Zukunftsforschung zusammen, wenn ich eigentlich keine Vergangenheit, keine Zukunft habe, sondern alles nur eigentlich jetzt stattfindet?
00:23:38
Speaker
Und tatsächlich ist für mich da so dieser Ansatz dann daraus entstanden zu sagen, okay, ich nehme diese Elemente vielleicht, die ich aus dem Zen kenne und vielleicht auch schätze und versuche sie tatsächlich zu übertragen, wie ich mich der Zukunft oder auch der Vergangenheit meinetwegen auch begegnen kann.
00:23:56
Speaker
Und das ist vor allem natürlich dann, dass vielleicht auch so diese Tradition und diese Schulen ausmacht, diese radikale Präsenz erstmal so zu haben, okay, also erstmal zu schauen, diese
00:24:06
Speaker
Das heißt, eine Offenheit, statt irgendwie schon mit gewissen Vorstellungen in eine Sache reinzugehen.
00:24:13
Speaker
Das heißt, durch diese radikale Präsenz löse ich mich von Konzepten, die ich über die Zukunft habe.
00:24:22
Speaker
Das ist so der erste Schritt.
00:24:24
Speaker
Also weg von dem imaginierten Katastrophen.
00:24:28
Speaker
Das zweite ist dann so ein Stück weit eben auch so dieses Nichtwissen zu schätzen.
00:24:34
Speaker
Das heißt,
00:24:35
Speaker
Anfängergeist, der vielleicht auch im Sennen immer wieder mal betont wird, den haben vielleicht die einen oder anderen auch schon gehört, dass ich mich einfach mit dieser absoluten Leere im Kopf oder dieser Neugier einfach hinwende und zu sagen, ich weiß es einfach nicht.
00:24:47
Speaker
Und damit wird dann sozusagen auch dieses Nichtwissen, was vielleicht normalerweise eher so eine negative Konnotation hat, kann sozusagen von diesem Mangel zu einem Vorteil werden, weil ich eben sozusagen dieser Offenheit wirklich auch hinwende.
00:25:05
Speaker
Und dann eben auch das baut darauf auf, dass ich dann auch eben ein Stück weit diese Kontrollbedürfnisse abgebe.
00:25:12
Speaker
Und auch das muss ich ganz ehrlich sagen, persönlich finde ich das auch ganz schwierig.
00:25:15
Speaker
Also irgendwie dann hat sich eben auch einfach so diesen, der Entwicklung hinzugeben, gerade bei vielleicht Entwicklungen und Veränderungsprozessen, die ich erstmal beängstigend finde.
00:25:26
Speaker
Und wo ich sage, ich möchte hier eigentlich sofort etwas tun, einen Handlungsimpuls habe.
00:25:32
Speaker
Und im Sen würde man dann tatsächlich eher so fragen, ja, vielleicht ist diese Kontrolle, die wir meinen zu haben, einfach eine Illusion.
00:25:39
Speaker
Und das würde dann tatsächlich auch ein Stück weit eben dazu führen, dass wir uns von der Idee lösen, die Zukunft maximal steuern zu wollen und maximal Einfluss darauf haben zu wollen.
00:25:51
Speaker
Ich gebe zu, diese ganzen Konzepte kann man bei Themen durchaus auch hinterfragen, wenn es irgendwie um Menschenrechte geht, wenn es um Lebensqualität geht.
00:26:00
Speaker
Das finde ich auch durchaus diskussionswürdig und schwierig, sich da manchmal sozusagen danach zu richten.
00:26:08
Speaker
Aber trotzdem dieses Zurückbesinnen und zu sagen, ich kann manche Dinge einfach auch gerade in diesen großen Kontexten nicht immer unbedingt beeinflussen, sondern vielleicht eher im kleinen habe ich Einflussmöglichkeiten.
00:26:20
Speaker
Dann gibt es noch so einen vierten Punkt, den ich bei dieser zeitlosen Neugier ganz wichtig finde.
00:26:24
Speaker
Und das ist dann tatsächlich eine gesunde Mischung zwischen eben Handeln und Ruhe zu bewahren.
00:26:30
Speaker
Also das, was ich eben auch gesagt habe, dass ich diese Balance finde.
00:26:34
Speaker
Weder in Panik zu verfallen, aber auch nicht in eine Paralyse zu verfallen, in Lähmung zu verfallen.
00:26:40
Speaker
Das heißt, ich habe eine Handlung, die mit dem Hier und Jetzt in irgendeiner Weise übereinstimmt.
00:26:49
Speaker
Und das andere ist dann tatsächlich auch nochmal sich zu fragen, was ist eigentlich so mein innerer Kompass?
00:26:56
Speaker
Also muss ich sozusagen jeder Prognose und jeder Zukunftsprognose sozusagen folgen oder auch den vielen Szenarien, die wir vielleicht haben, sondern tatsächlich eben auch noch hier dann, was ich gerade auch schon mal gesagt habe, nicht solche, welche Zukunft wird kommen, sondern wie kann ich mich der Zukunft stellen oder wie kann ich der Zukunft begegnen, wenn sie denn dann da ist?
00:27:16
Speaker
Ja.
00:27:17
Speaker
Das sind für mich erstmal so die fünf Haltungen, die sich aus dem Zen der Tradition heraus für mich kristallisieren.
00:27:27
Speaker
Also ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin jetzt auch nicht jemand, der da total drin ist.
00:27:31
Speaker
Also ich habe mich längere Zeit da schon auch mit beschäftigt.
00:27:33
Speaker
Aber es gibt sicherlich Menschen, die das ganz anders auch sehen würden.
00:27:36
Speaker
Aber für mich ist das sozusagen eine Fortführung oder eine Übertragung auf eben der, wie ich Zukunft begegnen kann oder gerade Zukunftsängsten begegnen kann.
00:27:46
Speaker
Das heißt, diese Perspektive ist erstmal so, dass ich eben nicht in so eine Hysterie verfalle, sondern mich zurücknehme und erstmal mich von diesen ganzen negativen Szenarien auch ein Stück weit lösen kann.
00:27:57
Speaker
Und ich glaube, das ist tatsächlich wichtig, um dann eben auch wieder zu sagen, in welche kleinen Handlungsschritte möchte ich denn sozusagen auch kommen.
00:28:05
Speaker
Und den zweiten Aspekt, das hattest du gerade auch gesagt, ist so das Thema Resonanz und das steht tatsächlich ein Stück weit im Widerspruch.
00:28:12
Speaker
Und ich habe tatsächlich am Anfang auch so gedacht, ach,
00:28:15
Speaker
Verweigerung von Zukunft und Resonanz, wie passt das zusammen?
00:28:17
Speaker
Und ich habe es tatsächlich irgendwann dann auch, erst ist bei mir so der Knoten dann auch geplatzt, weil es tatsächlich, ich denke, dass wir oftmals uns auch der Zukunft verweigern, weil es eben,

Resonanztheorie und Zukunftsverbindung

00:28:30
Speaker
weil wir das Gefühl haben, dass die Geschichten, die über die Zukunft erzählt werden, dass wir da keinen Platz drin haben.
00:28:36
Speaker
Also das ist tatsächlich das, was so im Hartmut-Rosaschen Kontext, so die Welt antwortet mir nicht,
00:28:43
Speaker
Bereich zu verorten wäre.
00:28:45
Speaker
Also ich fühle mich sozusagen getrennt davon, von dem, was Zukunft eigentlich, wie Zukunft sich scheinbar entwickelt.
00:28:53
Speaker
Und das heißt, es fühlt sich nach einer Unverbundenheit an zu den Zukunftsgeschichten, die wir uns erzählen.
00:29:00
Speaker
Und da wäre dann sozusagen die Antwort aus einer Resonanztheorie oder aus der Resonanzsoziologie heraus,
00:29:09
Speaker
dass ich sagen würde, wie kann ich eigentlich wieder sozusagen diese Verbindung herstellen, wie kann ich mich dann auch da wieder tatsächlich den Zukunftsgeschichten öffnen, wie kann ich dann tatsächlich oder woran liegt es auch vielleicht erstmal, dass ich sozusagen mich dessen verweigere oder Angst habe oder meinen Werten bedroht fühle und so weiter.
00:29:30
Speaker
Also da würde dann Resonanz tatsächlich so ein Stück weit die Antwort drauf geben.
00:29:33
Speaker
Es würde die Angst ernst nehmen und auch die Gefühle, die damit sind.
00:29:36
Speaker
Oder das wäre sozusagen eine Erklärung dafür, nach dem Motto, ich fühle mich unverbunden, ich fühle mich unverstanden, ich fühle mich getrennt davon, es ist so eine Stille.
00:29:44
Speaker
Und während aus der Zen-Perspektive wäre es dann eher so, es gibt eigentlich gar kein fixiertes Ich, kein Ego, was dem Ganzen irgendwie...
00:29:55
Speaker
anhaften kann und es gibt auch nicht die eine Zukunft, also das wäre dann tatsächlich nochmal so zwei verschiedene Betrachtungsweisen, die vielleicht auch gar nicht so unterschiedlich oder schon unterschiedlich sind, aber vielleicht auch aufeinander aufbauen.
00:30:09
Speaker
Vielleicht brauche ich auch erstmal sozusagen diesen Anfängergeist, diese radikale Präsenz, diese zeitlose Neugier, um dann sozusagen auch wieder in eine Resonanz oder meine Resonanzfähigkeit zu öffnen zu können.
00:30:22
Speaker
Ja, der Spannende ist ja, oder eigentlich das, was ja so ein bisschen da für uns auch drin steckt oder beziehungsweise auch für unsere Gesellschaft.
00:30:35
Speaker
Wie schafft man die Räume dafür?
00:30:41
Speaker
Vielleicht auch so ein bisschen zum Zurücktreten und dann aber auch wieder in Verbindung treten.
00:30:47
Speaker
Und da frage ich mich immer so ein bisschen, und das ist höchstwahrscheinlich auch eine Krux unserer Zeit, inwieweit ist das überhaupt möglich?
00:30:55
Speaker
Oder inwieweit ist es den Menschen möglich mit all ihren vollen Tagen und Verpflichtungen?
00:31:02
Speaker
Oder letztendlich auch mit den Strukturen, die wir in Unternehmen haben, in unserem sogenannten System.
00:31:10
Speaker
Und da wären wir ja eigentlich schon so ein bisschen auch wieder in dem Gedanken oder vielleicht mal in den Überlegungen zumindestens,
00:31:20
Speaker
ob wir vielleicht tatsächlich dann auch ein bisschen andere Strukturen, andere Räume benötigen würden, um

Neue Strukturen für den Dialog über Zukunftspotenziale

00:31:28
Speaker
überhaupt einen Austausch zu gewährleisten, um überhaupt auch dieses Wahrnehmen zu gewährleisten, um überhaupt auch eine Resonanz zu gewährleisten, sodass Zukunft oder das Gestalten auch eine andere...
00:31:47
Speaker
einen anderen Stellenwert bekommt und letztendlich auch einen anderen Zugang.
00:31:52
Speaker
Und wir versuchen das ja zum Beispiel in den Strategie-Projekten oder auch Nachhaltigkeitsprojekten, haben wir es schon gemacht und jetzt auch in dem Legacy.
00:32:02
Speaker
Das ist ja ein Aspekt, wir machen es nicht alleine, also nicht in einer kleinen Runde, sondern wir versuchen so viel wie möglich Akteure mit einzubeziehen.
00:32:11
Speaker
an den Tisch zu holen, teilhaben zu lassen.
00:32:15
Speaker
Und das geht ja bis hin zu Bürger, Bürgerinnen in anderen Prozessen.
00:32:19
Speaker
Aber dennoch ist es ja schon auch eine Herausforderung.
00:32:23
Speaker
Also wir wissen ja alle, wir bieten zwar Formate an, manchmal aber ehrlich gesprochen kommt auch keiner.
00:32:30
Speaker
Und da frage ich mich so ein bisschen, wie...
00:32:34
Speaker
Also wie augenscheinlich schaffen wir es dennoch, genau diese Dinge, die du beschrieben hast, zu ermöglichen?
00:32:41
Speaker
Weil das wäre ja eine Grundvoraussetzung für auch eine zeitlose Neugier und durchaus ein anderes Umgehen mit den Zukunften.
00:32:52
Speaker
Vielleicht auch da zwei verschiedene Zugänge wieder.
00:32:56
Speaker
Also einerseits, was du auch sagst, wie kann ich einen Raum öffnen, dass der Raum tatsächlich ein Stück weit eine Resonanzfähigkeit ermöglicht.
00:33:05
Speaker
Aber dazu müssen natürlich dann auch die Menschen erstmal Zeit haben zu kommen, aber auch die den Wunsch haben, mitzugestalten.
00:33:14
Speaker
Und ich denke, das ist so.
00:33:15
Speaker
Einerseits kann man eben versuchen, einfach diese Räume möglichst offen zu halten und die Leute eben auch in all ihren Bedenken eben auch abzuholen und schauen, wie kann ich da tatsächlich auch erstmal so eine Atmosphäre schaffen, in der auch dann tatsächlich wieder dieses Zutaten
00:33:34
Speaker
man sich selbst erlaubt, andere Zukunft zu denken.
00:33:36
Speaker
Weil das ist ja auch etwas, was wir häufig in unserer Arbeit erleben, dass Menschen aus ihrem Arbeitsalltag kommen und verständlicherweise ganz stark in ihren Themen drin sind.
00:33:46
Speaker
Und sie sind ja dann auch die Experten, Expertinnen für die Themen.
00:33:50
Speaker
Aber erst mal sozusagen einen Moment brauchen, um diesen Arbeitsalltag zu verlassen und sich auf Ideen und auf Gedanken umzusetzen,
00:34:03
Speaker
Bereiche einlassen zu können, die dann tatsächlich auch die ganz andere Pfade einschlagen und die ganz andere Zukunft vielleicht auch ergeben.
00:34:11
Speaker
Und das ist natürlich dann erstmal so, da können wir glaube ich einfach nur eine Atmosphäre für schaffen oder diesen Übergang schaffen zu schauen.
00:34:16
Speaker
Das hattest du ja gestern auch zum Beispiel ganz schön gemacht in dem Workshop, einfach indem man ein Stück weit, ich nenne es immer so ein bisschen mentale Zeitreisen, die kann man ja ganz unterschiedlich lang machen, indem die Leute sich das einfach mal vorstellen können.
00:34:29
Speaker
wie es in zehn Jahren ist, was gibt es da für Produkte oder wie sieht da die Umgebung aus, wie sieht mein Alltag aus, was für Kleider habe ich an, was esse ich, also einfach mal so auf wilde Gedankenreisen begeben und zu gucken, wie kann ich da tatsächlich, was habe ich da erlebt in dieser Zeitreise, in dieser mentalen Zeitreise.
00:34:45
Speaker
Das sind so, glaube ich, erstmal so Möglichkeiten.
00:34:47
Speaker
Und dann aber natürlich auch die Frage, und da, glaube ich, kann man auch wieder so ein Stück weit auf sich zurück selbst gucken, also inwieweit muss ich dann vielleicht auch diese Prinzipien von einer zeitlosen Neugier auch wieder einnehmen und sagen, okay,
00:34:58
Speaker
Ich begebe mich auch erstmal in solche Situationen, in Kontakt mit KundInnen, mit Workshops, dass ich auch da erstmal sozusagen selbst wieder diesen Anfängergeist übernehme, mit Neugier mich einer Gruppe hinwende und erstmal schaue, was passiert hier eigentlich gerade, so diesen Raum zu öffnen, was ist hier gerade eigentlich wirklich passiert.
00:35:18
Speaker
was wird hier gerade eigentlich wirklich diskutiert oder besprochen.
00:35:21
Speaker
Und dann auch dann wieder zu sagen, okay, natürlich habe ich einen Plan vielleicht, wie ich einen Partizipationsworkshop oder einen partizipativen Prozess gestalten möchte.
00:35:31
Speaker
Dann aber auch zu sagen, okay, es passt vielleicht nicht alles so, wie ich es im Kopf hatte.
00:35:35
Speaker
Auch da brauche ich natürlich persönlich oder wir brauchen dann auch persönlich diese Flexibilität und uns auch dann selbst einzulassen, ob das Nichtwissen wir haben.
00:35:43
Speaker
Und ich glaube aber ganz wichtig, und das trifft für uns alle zu, und das ist dann auch, glaube ich, wieder möglich, dass wir diesen Referenzrahmen neu gestalten, wo Resonanz mit Zukunft möglich ist, dass wir einfach unsere Narrative hinterfragen.
00:35:57
Speaker
Was erzählen wir uns eigentlich tagtäglich über die Zukunft?
00:35:59
Speaker
Also sowas wie, die Zukunft ist digital, die Zukunft ist nachhaltig, die Zukunft ist AI, die Zukunft findet ohne mich statt, was auch immer.
00:36:07
Speaker
Also das heißt, zu sagen, okay, nicht nur welche Story hat die, welche Geschichte,
00:36:12
Speaker
Werte und welche Geschichten, sondern auch in welcher Geschichte möchte ich gerne eigentlich mitspielen?
00:36:18
Speaker
Was für eine Geschichte, welchem Narrativ das entspricht mir?
00:36:24
Speaker
Wo möchte ich mitgestalten?
00:36:25
Speaker
Also auch das gibt ja wieder sozusagen eine, damit löse ich mich auch wieder von den ganzen Erzählungen.
00:36:34
Speaker
Das wären für mich so diese Momente und gleichzeitig noch vielleicht noch ein Punkt, den ich ganz relevant finde, ist
00:36:40
Speaker
tatsächlich auch manchmal einfach Stille zuzulassen.

Erzählungen und ihre Wirkung auf Zukunftsperspektiven

00:36:43
Speaker
Das ist ja auch eines meiner Lieblingsthemen bei Vorträge, zu sagen, über das Thema Stille zu sprechen.
00:36:49
Speaker
Und auch dieses brauchen wir teilweise manchmal wirklich in diesen Prozessen.
00:36:52
Speaker
Und auch wenn wir uns hier direkt verknüpfen mit dem Nichtwissen, also da ein Stück weit dann auch mal eine Pause zuzulassen in Meetings, in Workshop-Prozessen, in Gesprächen.
00:37:04
Speaker
Das kann manchmal tatsächlich mehr Klarheit schaffen, als wenn wir dann noch eine PowerPoint-Präsentation machen.
00:37:10
Speaker
Ich finde diesen Punkt Narrative nochmal ganz wichtig, weil ich hatte, habe ich letztens auch geteilt, spannende Artikel von dem Stefan Gößling und die Überschrift war, viele werden in
00:37:25
Speaker
in 10, 20 Jahren nicht mehr so reisen, wie sie es jetzt kennen, weil die Welt wird sich verändern, Destinationen werden sich verändern, ganz stark natürlich in dem Kontext Klimakrise.
00:37:36
Speaker
Da war dieser Artikel aufgehangen sozusagen, verankert.
00:37:40
Speaker
Und das ist alles richtig.
00:37:43
Speaker
Ich kann das, also wir haben die Fakten, wir haben die Datenlage, ja, wir sehen schon jetzt, was passiert.
00:37:49
Speaker
Alles fein, ich kann das unterstreichen, diese Aussage.
00:37:55
Speaker
Dennoch, und das sagt er selber auch, wenn man diesen Artikel liest, und auch das kann ich unterstreiten, sagt er, wir haben es nicht geschafft im Kontext dieser Klimadebatte, der Klimakrise.
00:38:09
Speaker
dennoch die Potenziale, die Chancen zu kommunizieren und zu adressieren, mehrheitlich.
00:38:15
Speaker
Also sprich, auch wenn es für einen vielleicht ein bisschen gegensätzlich klingt, ein positives Narrativ zu ziehen, dass ein anderes Handeln eine Option darstellt, eine Antwort darstellt.
00:38:29
Speaker
Und dass aus all den Veränderungen so groß und mächtig sie auch erscheinen,
00:38:38
Speaker
Und auch bedrohlich.
00:38:40
Speaker
Dennoch, dass Chancen da drin liegen, es eben anders zu machen.
00:38:47
Speaker
Lösungen zu finden, Innovationen hervorzubringen.
00:38:51
Speaker
Sich Gedanken zu machen, und das haben wir ja auch schon hier ganz oft besprochen,
00:38:55
Speaker
Ist das noch Produktpauschalreise, klassisch Mittelmeer, wie wir es kennen?
00:39:02
Speaker
Ist das tatsächlich noch das Produkt der Zukunft oder brauchen wir nicht andere Produkte?
00:39:08
Speaker
Und ich will das, wie gesagt, auch hier ganz deutlich gesprochen, nicht kleinreden, das sind große Fragen.
00:39:16
Speaker
Das sind extensielle Fragen für viele Anbieter, für Destinationen.
00:39:21
Speaker
Aber dennoch, und das ist auch meine Wahrnehmung und ich bin ja nur auch schon geraume Zeit zu dem Thema unterwegs und wir durften dazu in etlicher Weise beraten, unterstützen, haben wir tatsächlich in der Kommunikation
00:39:38
Speaker
dieses Zukunftspotenzial nie, aus meiner Perspektive, nie wirklich klar vermitteln können.
00:39:45
Speaker
Auch im Gesamtkontext von Reisen, Tourismus.
00:39:49
Speaker
Wir kennen ja all diese Debatten und Flugscham und was weiß ich nicht alles.
00:39:53
Speaker
Und daher finde ich nochmal diesen Aspekt wirklich narrativ extrem wichtig.
00:39:59
Speaker
Und das ist etwas, was mir immer wieder wirklich auch aufstößt, wenn ich Zeitung lese, wenn ich ins Internet schaue, wenn ich auf LinkedIn schaue, wie auch weiterhin...
00:40:13
Speaker
ich sage es jetzt mal ein bisschen platt, die Dramakeule rausgeholt wird und dieses Thema immer wieder behaftet ist mit allem, was ganz schlimm wird.
00:40:22
Speaker
Und wie gesagt, da können wir nicht mehr reisen und einige Destinationen werden gar keine Nachfrage mehr haben und was es da nicht alles gibt.
00:40:31
Speaker
Und es ist jetzt kurz vor zwölf, ja, das ist es, aber genau das ist ja gerade hier auch unser Punkt,
00:40:40
Speaker
Dennoch gibt es Möglichkeiten, mit diesem kurz vor zwölf umzugehen.
00:40:47
Speaker
Aber die werden uns durch teilweise auch diese Art von Kommunikation und Darstellung verwehrt.
00:40:53
Speaker
Gedanklich.
00:40:54
Speaker
Genau.
00:40:57
Speaker
Ich denke, das ist tatsächlich, das sind sicherlich diese Narrative und auch diese Ablehnung dann auch teilweise von den Akteuren in Selma, aber auch vielleicht von denjenigen, die als
00:41:09
Speaker
als KonsumentInnen dabei sind, dass sie sozusagen eine Veränderung als solche erstmal ablehnen.
00:41:14
Speaker
Also ich denke, als Menschen gibt es wahrscheinlich Personen, die offener sind gegenüber Veränderungen als andere.
00:41:24
Speaker
Gerade natürlich, wenn es um Existenzen geht, ich bin jetzt keine PsychologInnen, aber sicherlich lässt sich das gut erklären, warum wir da
00:41:33
Speaker
an Dingen auch anhaften, die uns gewohnt sind, die uns bekannt sind, die uns ein Stück weit Routine geben.
00:41:41
Speaker
Aber tatsächlich, und ich denke, da gebe ich dir recht, dass wir es versäumt haben in der Vergangenheit, in vielen Branchen, nicht nur in der Tourismusbranche, Geschichten und auch Narrative zu erzählen, die tatsächlich diese Veränderung in einem positiven Licht schließen.
00:41:59
Speaker
Und die diesen Weg, eben diese Transformation in eine andere Reisezukunft tatsächlich auch ebnen.
00:42:05
Speaker
Weil jetzt, und wie du es auch sagst, ist es so, wir sind an einem Punkt angekommen, an dem Dinge eher radikal passieren, weil es keine andere Lösung gibt.
00:42:15
Speaker
Und weil Destinationen vielleicht merken, dass sie mit dem Thema Klimawandel einfach stärker konfrontiert sind, als sie vor fünf bis zehn Jahren noch mal erwartet haben, ja.
00:42:24
Speaker
Oder weil das Gästeverhalten sich ändert.
00:42:27
Speaker
Auch vielleicht aufgrund von Reiseverhaltenveränderungen.
00:42:30
Speaker
Bedingt durch vielleicht auch zum Beispiel beim Thema Klimawandel zu bleiben.
00:42:34
Speaker
Oder durch finanzielle Geschichten.
00:42:36
Speaker
Oder durch andere Bedürfnisse eben auch.
00:42:39
Speaker
Und sich dann diese Offenheit, und ich finde, da helfen natürlich dann auch wieder Szenarientechniken.
00:42:44
Speaker
Also mit verschiedenen Zukunften zu spielen und zu sagen, was ist denn wie?
00:42:48
Speaker
Und was kann ich mir wie vorstellen?
00:42:49
Speaker
Und was ist da dahinter die Geschichte?
00:42:51
Speaker
Und da
00:42:52
Speaker
tatsächlich auch andere Geschichten uns zu erzählen, andere Narrative zu bilden, die nicht eben immer von einem Verzichtsdenken auch ausgehen, sondern tatsächlich diese Räume öffnen, wo wir uns auch die erlauben, eben auch positive andere Zukunft zu erzählen.
00:43:10
Speaker
Und da gebe ich dir sehr recht, das haben wir vermisst oder verpasst und
00:43:18
Speaker
Das lässt sich aber sicherlich auch damit erklären, dass wir einfach so oft an so Fahrtabhängigkeiten gebunden sind, dass es ganz, ganz schwer ist, da eben so diese gerade größere Tanker, sag ich jetzt mal, umzulenken.
00:43:32
Speaker
Und da finde ich dann auch wieder diese zeitlose Neugier als Konzept ganz hilfreich, weil sie tatsächlich diese Einladung ist eben zur Co-Kreation.

Ko-Kreation und die Gestaltung einer positiven Zukunft

00:43:40
Speaker
Also dann wirklich irgendwie auch verschiedene Dinge miteinander zu überlegen, zu sagen, wo möchten wir eigentlich hin und was ist denn gerade hier und jetzt, was passiert mit uns?
00:43:49
Speaker
Vielleicht auch einfach mal diese Ängste zu benennen und dann eben zu schauen, wie können wir damit umgehen.
00:43:55
Speaker
Das ist für mich dann eben auch so ein sehr trendfreier Ansatz, der der Zukunft immer begegnen kann, ganz gleich eigentlich, welche Entwicklungen wir gerade beobachten und welche Entwicklungen gerade vielleicht auch einen höheren Puls haben.
00:44:10
Speaker
Und das eben auch für alle drei Ebenen, sowohl für das Individuum, das gibt uns irgendwie so ein Stück weit eben auch so diese, oder ja, stärkt unsere Resilienz.
00:44:20
Speaker
Und das eben jenseits von einem Dogmatismus oder einer Selbstoptimierung.
00:44:24
Speaker
Und für Organisationen, das ist einfach ganz wichtig und ich glaube, das ist das, was du auch gerade so gemeint hast, das impliziert eigentlich die Möglichkeit zum Wandel, eben auch so sich sehr, ja auch wertebasiert und gleichzeitig auch flexibel Zukunften zu nähern.
00:44:42
Speaker
Und für Gesellschaft glaube ich auch, ist es da ganz wichtig, dann eben das immer wieder sich in Erinnerung zu rufen, weil das dann eben sozusagen auch die Diversität und die Heterogenität von verschiedenen Geschichten nicht länger sozusagen vielleicht auch als Gefahr wahrgenommen wird, sondern eher als Potenzial, wohin wollen wir uns eigentlich gemeinsam entwickeln.
00:45:01
Speaker
Und ich glaube, das ist so ein Selbsttraining, was wir uns immer ständig wieder neu auch in Erinnerung rufen dürfen.
00:45:08
Speaker
Ja, und vielleicht ist es auch eine Art,
00:45:13
Speaker
Ja, so in gewisser Weise ein bisschen eine Aufgabe eigentlich auch für unsere Gesellschaft.
00:45:19
Speaker
Noch mehr als es das in den letzten Jahrzehnten war.
00:45:26
Speaker
Ich denke mal, wenn man zurückschaut, natürlich die Nachkriegsgesellschaft, die hatte das, glaube ich, intrinsisch schon drin, weil es war klar,
00:45:34
Speaker
Ja, das will also unmittelbar danach und noch ein paar Jahrzehnte, es war klar, das will keiner mehr.
00:45:41
Speaker
Und es war natürlich, es ging nur nach vorn.
00:45:44
Speaker
Und man hatte ja quasi dann auch diesen, ich glaube, den, soweit ich weiß, auch von meinen Großeltern, es war dann einfach, jeder hat angepackt und es gab ja nur den Weg, einfach gemacht.
00:45:57
Speaker
Man hat einfach gemacht, man hat zusammen aufgebaut,
00:46:02
Speaker
Klar, keiner wusste so richtig, wie entwickelt sich das jetzt so, wie schnell geht es, was bedeutet das dann für jeden Einzelnen, aber es war so ein Grundtenor und ich glaube, der ist natürlich, und das sieht man ja in der Geschichte oft, mit einer gewissen Sättigung, mit einem gewissen Wachstum, mit einer gewissen Zufriedenheit,
00:46:22
Speaker
Die, die dann ja auch Gott sei Dank kam, auch für die Bundesrepublik und selbst in einer gewissen Zeit auch für die DDR, war da natürlich auch ein ganz anderer Zugang, glaube ich, auch da drin zu dem Thema.
00:46:39
Speaker
Und nun haben wir das, glaube ich, schon durch diverse Veränderungen durch Corona, sind wir da schon wieder in einer anderen Phase, um es mal so auszudrücken.
00:46:49
Speaker
Und ich glaube gerade aber jetzt, vielleicht haben wir es auch nicht so ein bisschen gelernt.
00:46:56
Speaker
Also gerade die, die ja jünger sind, die Nachkriegsgesellschaft, also gerade die Alten sind ja viele weg, weil wir es auch nicht lernen mussten.
00:47:08
Speaker
Und nun sind wir, glaube ich, so an einem Punkt, wo es eigentlich gefordert ist.
00:47:11
Speaker
Aber ich sage mal, keine Schule bringt dir das bei und kein...
00:47:16
Speaker
Kein Studium.
00:47:19
Speaker
Und das war ja vielleicht auch nochmal so eine Überlegung, tatsächlich auch so eine Art Zukunftsraum, denke, auch wirklich als inhaltlichen Aspekt zu sehen.
00:47:32
Speaker
In Zeiten, in Gesellschaften, in einer Welt, die eine gewisse Unsicherheit mit sich bringt.
00:47:39
Speaker
Ja, ja, ja.
00:47:41
Speaker
Ja, ich denke, das stimmt.
00:47:44
Speaker
Gerade in der Nachkriegsgeneration gab es nur einen Fortschritt und positive Versprechungen, die in Erfüllung gehen konnten.
00:47:55
Speaker
Und heute ist es, dass wir natürlich durch eben auch...
00:48:00
Speaker
die letzten Jahrzehnte, in denen wir relativ, zumindest hier in unseren Regionen in relativer Sicherheit und in Luxus gelebt haben oder in guten Zeiten gelebt haben, dass natürlich jetzt gerade in den letzten Jahren einfach nicht nur die Komplexität gestiegen ist, sondern auch vielleicht die Versprechen, dass es sich immer so in diese Richtung weiterentwickelt, ein Stück weit nicht gehalten werden konnten.
00:48:24
Speaker
Und
00:48:25
Speaker
dann tatsächlich ein Stück weit diese Ungewissheit mit der Angst einhergeht.
00:48:30
Speaker
Und für mich ist dann tatsächlich die Antwort darauf zu sagen, okay, die Zukunft wird nicht morgen erst passieren.
00:48:37
Speaker
Die Zukunft ist tatsächlich etwas, was heute passiert und heute eben in jedem Moment, in dem wir darüber sprechen, in dem wir uns unsere Geschichten erzählen, in dem wir darüber entscheiden, was wir machen, dass sie dann eben auch gebildet wird.
00:48:51
Speaker
Da ist für mich dann tatsächlich dieser Weg zu sagen, offen zu bleiben, auch selbst wenn die Antwort nicht immer klar ist, wo es hingehen wird, aber diese Offenheit für sich selber ständig immer sich in die Erinnerung zu rufen und tatsächlich dann auch eben diese Präsenz zu haben und offen zu sein für den Moment, wenn dann tatsächlich Zukunft beginnt.
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Speaker
Ja, so zum Abschluss, wir sind ja hier schon wieder...
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Speaker
Mit unserer kleinen Runde am Ende fast hast du denn Zukunftsangst?
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Speaker
Du als Zukunftsforscherin.
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Speaker
Ich sage immer so, es ist so ganz tagesformabhängig, aber natürlich gibt es Themen, die mich sehr beängstigen.
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Speaker
Und da, glaube ich, hatte ich vorhin auch schon so ein paar genannt.
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Speaker
Das Thema Demokratie ist sicherlich etwas, wo ich schon auch Ängste habe.
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Speaker
Zunehmender Antisemitismus in unserer Gesellschaft,
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Speaker
Auch eine Verdrossenheit, sich mit den Themen auseinanderzusetzen.
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Speaker
Aber auch, welche Rolle dabei soziale Medien spielen.
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Speaker
Das sind schon Dinge, wo ich auch gerne eine einfache Lösung drauf hätte.
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Speaker
Oder auch eine Perspektive und sage, ja, es wird sich linear verbessern.
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Speaker
Aber ich kann das durchaus auch nachvollziehen, dass man Zukunftsängste hat.
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Speaker
Und dann wiederum finde ich es aber auch schön, einfach dann diese Perspektive mal zu wechseln und zu sagen, okay, aber hier haben wir auch vielleicht ganz viele schöne Geschichten und positive Geschichten.
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Speaker
Nicht schöne, sondern positive Geschichten, wo Menschen tatsächlich in anderen
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Speaker
in andere Richtungen arbeiten, denken, entwickeln und wenn ich dann Menschen treffe, wie auch bei diesem As-Fars-Impact-Weekend und man kommt in Gespräche und in Diskussionen und ich merke, wow, es gibt so viele kreative Leute da draußen, die ganz viele tolle Ideen haben, wie sie Zukunft gestalten können und aus dem Hier und Jetzt und das finde ich dann auch wieder sehr
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Speaker
motivierend.
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Speaker
Und du?
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Speaker
Ich habe tatsächlich keine Angst.
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Speaker
Also das verspüre ich nicht.
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Speaker
Ich habe eher, ich sage oft eher Respekt.
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Speaker
Also ich denke, es ist nicht die Zeit,
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Speaker
Und das sage ich ganz offen, der schönen Malerei oder so.
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Speaker
Weil ich glaube, das verlangt eigentlich auch unsere Arbeit und das verlangt auch unser Tun, dass man schon auch eine Ernsthaftigkeit da reinbringt und die einfach gegeben ist.
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Speaker
Aber es ist keine Angst.
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Speaker
Ich sehe und wenn ich auch so zurückblicke auf mein eigenes Leben und auf die Generation davor und auch so ein bisschen in die Geschichte, also diese Entwicklung hat es größer oder kleiner immer gegeben.
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Speaker
Ja, ganz platt gesprochen, diese Welt steht nicht still und natürlich hatte das Konsequenzen in unterschiedlicher Ausprägung und auch da kann ich jetzt natürlich nicht in die Kugel schauen und sagen, so ist es und so wird es sein.
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Speaker
Es macht mir dennoch keine Angst.
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Speaker
Also ich habe
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Speaker
Aus der Erfahrung heraus gemerkt, wenn man eine gewisse Anpassungsfähigkeit hat und auch so einen gesunden Pragmatismus, dann lässt sich es damit umgehen.
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Speaker
Und ich glaube aber, was mir immer auch geholfen hat, ich habe tatsächlich...
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Speaker
Vielleicht kommt es aus meinem eigenen Leben heraus, also auch mit der DDR, mit dem Mauerfall und was da alles passiert ist.
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Speaker
Ich habe tatsächlich so, also mir ist klar, das Leben ist nicht immer toll.
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Speaker
Um es mal ganz platt auszudrücken.
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Speaker
Ich habe nicht den Anspruch und ich habe auch nicht diesen Blick drauf, es muss immer alles toller, größer, schneller weitergehen und es wird immer alles toller, größer, schneller und es wird alles immer unkompliziert.
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Speaker
Und
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Speaker
So frei und luftig, wie man es vielleicht in der Jugend wahrgenommen hat.
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Speaker
Eine gewisse Zeit vielleicht, je nachdem wie man auch so aufgewachsen ist.
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Speaker
Daher bin ich da sehr realistisch.
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Speaker
Man muss auch sagen antifragil.
00:53:16
Speaker
Genau, Antipragie.
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Speaker
Absolut.
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Speaker
Also daher, ja, keine Angst, aber Respekt.
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Speaker
Ja, ja.
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Speaker
Super, meine Liebe.
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Speaker
Es war schön, dass wir uns mal ein bisschen ausgetauscht haben wieder.
00:53:30
Speaker
Und ich würde sagen, wir sehen uns ja eh ständig.
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Speaker
Und hoffentlich ganz bald wieder.
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Speaker
Und wünsche dir erstmal noch einen schönen Tag.
00:53:37
Speaker
Ja, danke dir auch.
00:53:39
Speaker
Bis ganz bald.
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Speaker
Bis bald.
00:53:41
Speaker
Ciao.