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Folge 45 - Multi-Stage-Karrieren: Das Ende der 3-Phasen-Biografie image

Folge 45 - Multi-Stage-Karrieren: Das Ende der 3-Phasen-Biografie

Next Stop Future: Trends – Wandel – Zukunft.
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17 Plays7 days ago

Das klassische Lebensmodell aus Ausbildung, Beruf und Rente passt längst nicht mehr in unsere Zeit. Wir leben länger, wechseln häufiger den Job, nehmen Auszeiten, starten neu. Das Leben wird zur Multi-Stage-Karriere – mit neuen Übergängen, Brüchen und Möglichkeiten, aber auch mit neuen Unsicherheiten.


Viele Ältere wollen heute gar nicht aufhören zu arbeiten – sie wollen anders arbeiten: flexibler, sinnerfüllter, mit mehr Gestaltungsspielraum. Gleichzeitig wächst der Druck auf Unternehmen, Arbeit neu zu denken, Weiterbildung dauerhaft zu ermöglichen und Strukturen zu schaffen, die lebensphasenübergreifend tragen.


Wir sprechen in dieser Folge darüber, warum das alte 3-Phasen-Modell an seine Grenzen stößt, was ein längeres Leben für unsere Arbeits- und Lebenswelten bedeutet und warum Zukunft vielleicht weniger Ziel ist, sondern immer mehr ein Prozess des ständigen Neubeginns.

NEXT STOP: FUTURE: https://www.nextstopfuture.de/

Anja Kirig: https://www.linkedin.com/in/anjakirig/

Catharina Fischer: https://www.linkedin.com/in/catharinafischer/

Studie London Business School: https://www.100yearlife.com/

Studie World Economic Forum: https://reports.weforum.org/docs/WEF_Future_Proofing_the_Longevity_Economy_2025.pdf

Recommended
Transcript

Einführung in Multi-Stage Karrieren

00:00:15
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Next Stop Future.
00:00:18
Speaker
Schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt und in den nächsten Minuten mit uns hier zusammen dabei seid.
00:00:25
Speaker
Wir sprechen heute über ein Thema, das sicherlich viele beschäftigt und immer mehr beschäftigt, denn es geht um Multi-Stage-Karrieren, so haben wir es mal genannt, also die mehrstufigen Karrieren und damit auch um das Ende der Drei-Phasen-Biografie.
00:00:44
Speaker
Denn früher und zum Teil ist es heute immer noch der Fall, war das Leben klar in drei Phasen gegliedert.
00:00:51
Speaker
Erst lernen, dann arbeiten, dann aufhören.
00:00:54
Speaker
Ausbildung, Beruf, Rente, das war der Plan oder ist es auch für einige immer noch.
00:01:01
Speaker
Doch heute sehen wir, funktioniert dieser Plan immer weniger.
00:01:06
Speaker
Wir leben einerseits länger, wir arbeiten durchaus länger oder möchten das gerne tun und auch anders und wir wechseln öfter die Richtung.
00:01:16
Speaker
Das Leben wird zum Multi-Stage-Life mit neuen Übergängen, Brüchen und Neuempfängen.

Auflösung des traditionellen Lebensmodells

00:01:22
Speaker
Und in dieser Folge sprechen wir darüber, wie sich das klassische Lebensmodell auflöst, was das für die Arbeit, Bildung und den Sinn bedeutet und warum Zukunft vielleicht weniger Plan ist, sondern immer mehr ein Prozess des ständigen Neubeginns.
00:01:37
Speaker
Es ist sehr spannend geworden, wie ich finde, unser Gespräch, denn ich berichte auch so ein bisschen über meine Multi-Stage-Bilder.
00:01:46
Speaker
Karriere oder sagen wir zumindest Leben, das doch auch einige Unterbrechungen hatte im Sinne der Arbeit und aber auch des Familienlebens.
00:01:56
Speaker
Und das ist natürlich etwas, was, glaube ich, sehr viele bewegt und was viele auch erfahren dürfen.
00:02:02
Speaker
Und ja, da haben wir gedacht, es ist doch gut, mal diesen Blick drauf zu wenden.
00:02:06
Speaker
Was heißt das denn dann eigentlich für die Arbeit der Zukunft, für die Unternehmen, für Ausbildung und natürlich auch für uns als Gesellschaft?
00:02:16
Speaker
Und damit wünsche ich euch viel Spaß bei dieser Folge.

Karriereübergänge und persönliche Anekdoten

00:02:20
Speaker
Hallo Anja, schön, dich zu sehen.
00:02:26
Speaker
Wie geht's dir?
00:02:26
Speaker
Alles gut bei dir?
00:02:28
Speaker
Ja, soweit alles gut.
00:02:29
Speaker
Ja, doch irgendwie letzte Woche in Salzburg gewesen, KI und Tourismus, da haben wir ja auch schon in unserem Podcast drüber gesprochen.
00:02:36
Speaker
Und ich muss sagen, das Thema finde ich schon auch gerade aus unterschiedlichsten Perspektiven sehr spannend, wie es unsere Arbeits-, unsere Lebenswelt verändert.
00:02:46
Speaker
Ja, das steht ja heute auch mit rein, weil wir sprechen ja auch über Arbeit.
00:02:52
Speaker
Das ist wieder ein gelungener Übergang.
00:02:54
Speaker
Ich habe ein tolles Thema ausgesucht.
00:02:56
Speaker
Also ich habe richtig Lust drauf, weil es tatsächlich ja auch ein Thema ist, was mich persönlich betrifft.
00:03:02
Speaker
Ich weiß gar nicht, wie dir es geht, wenn wir gleich vielleicht nochmal darauf zu sprechen kommen.
00:03:06
Speaker
Also sprich, wir reden ja heute so ein bisschen über Multistage-Karrieren, also mehrstufige Karrieren.
00:03:13
Speaker
Karrieren, mein Gott, ich komme schon ins Stolzern, siehst du?
00:03:16
Speaker
Bei so vielen Stufen.
00:03:18
Speaker
Leben, Arbeiten, Lernen in Übergängen ist so heute unsere Überschrift.
00:03:22
Speaker
Und wir haben uns so einen Arbeitstitel mitgegeben, das Ende der Drei-Phasen-Biografie.
00:03:28
Speaker
Wie wir leben und arbeiten, neu denken.
00:03:31
Speaker
Also ein kurzes Intro an dieser Stelle.
00:03:34
Speaker
Bisher haben wir ja so diese klassischen drei Stufen, Ausbildung, Arbeit und dann kommt die Rente.

Hinterfragen traditioneller Karrierewege

00:03:40
Speaker
Und wir sehen ja immer mehr, dass dieses Drei-Stufen-Modell ja ein bisschen bröckelt, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.
00:03:49
Speaker
Und das hat natürlich wie immer bestimmte Gründe und wir sehen da auch bestimmte Entwicklungen, die natürlich dann auch gesellschaftlich eine Auswirkung haben, die aber natürlich logischerweise auf so Fragen wie Rentensystem und Rente eine Auswirkung haben, ne?
00:04:05
Speaker
die generell eine Auswirkung haben auf Lebenswege, Karrierewege, auch im Sinne von, was ist da noch eine gute Karriere, um es mal so auszudrücken.
00:04:14
Speaker
Denn so dieses Bild, so dieses klassische, nach der Ausbildung kann es eigentlich nur nach oben gehen.
00:04:20
Speaker
Am besten hat man ja studiert und dann findet man einen ganz tollen Einstiegsjob und dann springt man vielleicht noch weiter in einen weiteren Job, aber man steigt sozusagen zusehends auf, so im ganz klassischen Modell.
00:04:34
Speaker
Und dann geht man aber irgendwann dann halt in Rente und verbringt dann seinen Lebensalltag, wie auch immer man das so möchte.
00:04:42
Speaker
Und wir sehen ja, dass das nicht erst seit den digitalen Nomaden und Influencern und Content Creatern, die da vielleicht auch so ein bisschen eine andere Lebensweise zutage bringen und arbeiten und Freizeit,
00:04:57
Speaker
denkt man zumindest, zunehmend verbinden und arbeiten von verschiedenen Orten.
00:05:03
Speaker
Nicht nur seitdem her, dass wir das sehen und haben, sondern wir sehen das ja aber auch zunehmend gesamtgesellschaftlich, dass da immer mehr Brüche drin sind.

Unterbrechungen der Karriere aus persönlichen Gründen

00:05:13
Speaker
Also nicht nur bei diesen jungen Wilden, wie man das immer so schön bezeichnen mag, wie die eh digital und überall unterwegs sind, sondern wir sehen das zunehmend eigentlich bei auch den Menschen, die durchaus mal einen festen Job haben, aber den unterbrechen.
00:05:25
Speaker
Zum Beispiel für ein Sabbatical und sich mal rausziehen.
00:05:29
Speaker
Oder sie müssen sogar unterbrechen, weil familiär irgendwas passiert und sie eine Care-Arbeit übernehmen müssen, also die Pflege.
00:05:37
Speaker
Oder zum Beispiel jetzt auch wie bei mir, Elternzeit.
00:05:41
Speaker
beziehungsweise dann auch die Phase nach der Elternzeit, wo man ja durchaus auch später als Frau vielleicht nicht mehr ganz voll beschäftigt arbeiten kann.
00:05:52
Speaker
Man hat dann sozusagen eine Teilzeitbeschäftigung und hat dann sozusagen auch einen eher parallelen Arbeitsweg, Lebensweg zwischen Arbeit und Kind und Kind.
00:06:04
Speaker
Und diese Brüche, wie gesagt, die werden ja nicht weniger.
00:06:09
Speaker
Aber generell versuchen wir, glaube ich, schon noch eher in diesem klassischen Modell zu denken, obwohl es eigentlich immer mehr diese Brüche gibt und dieses Modell immer mehr aufweicht oder vielleicht auch schon aufgeweicht ist.

Berufliche Veränderungen und Branchenintersektionen

00:06:21
Speaker
Und darüber wollen wir heute mal so ein bisschen sprechen, weil vielleicht nicht ganz überraschend, wie so oft,
00:06:28
Speaker
resultieren da sehr spannende Entwicklungen daraus.
00:06:34
Speaker
Und durchaus auch ein paar spannende Entwicklungen zum Beispiel für den Tourismus.
00:06:41
Speaker
Das ist natürlich auch nochmal so ein Aspekt, den wir heute sicherlich hier mit reinbringen werden.
00:06:45
Speaker
Ja, ich gebe dir recht.
00:06:48
Speaker
Das ist ja auch schon wirklich etwas, was wir länger beobachten im Jahr.
00:06:55
Speaker
Der Fachbegriff ist jetzt übertrieben, aber der Begriff, mit dem ich arbeite, ist ja, dass es von der Biografie sich in diese Multigraphie überträgt.
00:07:04
Speaker
Das heißt,
00:07:05
Speaker
Wir denken also nicht mehr, wie du auch schon gesagt hast, in diesen klassischen biografischen Modellen, sondern tatsächlich in verschiedenen, also in Multigrafien, was ja im Grunde auch schon impliziert, dass es eben nicht mehr diese Phasenmodelle gibt.
00:07:16
Speaker
Und da gibt es wirklich so ganz wunderschöne Grafiken, vielleicht können wir die eine oder andere auch mal verlinken, wo dann wirklich so, wie du auch erwähnt hast, die Karriere oder die Leiter geht immer hoch und dann kommt das Rentenalter und dann geht es auf einmal radikal in der Vertikalen runter.
00:07:29
Speaker
Und genau, was kommt eigentlich dann?
00:07:31
Speaker
Ja, und
00:07:32
Speaker
Und das ist was, ich habe auch ältere Freundinnen und Bekannte, die halt jetzt tatsächlich auch in Rente gehen oder auch schon in Rente gegangen sind.
00:07:40
Speaker
Und das ist wirklich eine Phase auch, die sich völlig verändert hat, weil jetzt dann in dem Alter dann die Menschen auch eben sich ganz neue Beschäftigungen suchen müssen.
00:07:52
Speaker
Und ich finde, du sagtest auch so, dass wir unsere Gesellschaft weiterhin an diesen alten Modellen eigentlich strukturieren, aber eigentlich schon auch so vom, ich nenne jetzt dieses schreckliche Wort des Mindsets, aber mir fällt gerade wirklich auch kein anderer guter Begriff ein, also vom Denken her, von der Denken und Haltung sind wir eigentlich schon weiter.
00:08:14
Speaker
Ja.
00:08:15
Speaker
Und ich finde, diese Diskussionen können irgendwie immer leicht in so zwei unterschiedliche Richtungen abdriften, die eigentlich der Sache nicht gerecht werden.
00:08:24
Speaker
Nämlich einerseits so dieses Verteidigen des Rentenalters mit
00:08:28
Speaker
so und so viel 60 Jahren, wie es auch eben gerade in der Diskussion ist und andererseits dann teilweise eben auch so, wir müssen alle länger arbeiten, um unsere Gesellschaft zu retten.
00:08:36
Speaker
Also es nimmt so diese Extreme an und was da eigentlich an Potenzial auch für das Individuum und auch für die Zivilgesellschaft drinsteckt, finde ich, wird eigentlich völlig ignoriert.

Systemisches Umdenken für neue Lebensmodelle

00:08:48
Speaker
Und
00:08:50
Speaker
Genau, und ich finde, es stellt uns vor Herausforderungen, weil wir wirklich unser System damit auch eigentlich konfrontiert sind, neu zu denken, wie wir tatsächlich auch unsere Absicherung, unsere Sozialsysteme neu gestalten.
00:09:06
Speaker
Und wie du natürlich auch sagst, es hat einfach auch Bedeutung für die Unternehmen, für die Organisation, für die in Anführungsstrichen Freizeitkulturen, auch die vielleicht gar nicht mehr nur Freizeitkulturen sind und die Arbeit.
00:09:17
Speaker
Und das ist tatsächlich eine gesellschaftliche Diskussion, die wir viel zu
00:09:21
Speaker
wenig eigentlich führen oder wenn, wie ich finde, zu sehr in die beiden Extreme reingehen.
00:09:27
Speaker
Ja, um da nochmal so, nochmal zwei Perspektiven auch vielleicht hier ganz klar aufzumachen heute für so ein bisschen den Austausch, weil das eine ist ja das, was du genannt hast, auch mit sozusagen der späteren Lebensphase und da hatten wir tatsächlich im Podcast ja auch schon mal drüber gesprochen, ne?
00:09:45
Speaker
dass tatsächlich die Frage ist eigentlich, wollen überhaupt alle dann in Rente gehen?
00:09:52
Speaker
Und wer will das vielleicht eigentlich nicht und sogar auch noch teilhaben und weiterarbeiten in einem gewissen Rahmen?
00:09:58
Speaker
Gibt es dafür auch überhaupt Strukturen, Möglichkeiten, Angebote?
00:10:04
Speaker
Und da gibt es tatsächlich auch zwei spannende Studien, die wir uns ja vorher auch schon mal ein bisschen angeschaut haben.
00:10:11
Speaker
Der Wandel von drei Phasen zum Multistage-Leben.
00:10:15
Speaker
Das ist ganz spannend, von der London Business School.
00:10:18
Speaker
Und die haben da mal so ein bisschen reingeschaut.
00:10:20
Speaker
The 100th Year of Life heißt das.
00:10:23
Speaker
Und ja, die zeigen da nämlich auch auf, wie längeres Leben und diese klassische Abfolge, die wir so im Kopf haben, wo wir sagen, so mit 65, 67 gehst du dann in Rente, wie mehr und mehr obsolet das ist.
00:10:40
Speaker
Ja.
00:10:41
Speaker
weil ja natürlich die Menschen durchaus auch länger leben perspektivisch und sei es nur mal zehn Jahre gedacht und daraus resultiert, dass durchaus dieses klassische Modell auch nicht mehr funktioniert, weil man vielleicht dann doch nochmal in die Arbeitswelt eintreten möchte oder in einer anderen Form an der Gesellschaft mit
00:11:03
Speaker
mit Teilhabe und das ist jetzt die Frage, ob man das jetzt als klassische Karriere bezeichnet, da wären wir schon wieder beim Punkt.
00:11:10
Speaker
Wohl vielleicht nicht, aber es ist eine Teilhabe am Arbeitsmarkt, die da im Raum steht oder möglich wäre.
00:11:18
Speaker
Und da gibt es noch eine zweite, ganz kurz erwähnt, vom World Economic Forum.
00:11:23
Speaker
Das ist der Longevity Report.
00:11:25
Speaker
Den hatten wir, glaube ich, auch schon beim Thema Longevity dabei.
00:11:29
Speaker
Der betont nämlich das Ähnliche, dass die linearen Karrieren durch multiple Phasen also zunehmend unterbrochen werden und aufbrechen und genau, dass letztendlich die Systeme dafür aber bisher unzureichend vorbereitet sind und
00:11:47
Speaker
die alarmieren natürlich so ein bisschen auch, was da auf uns zukommt.

Flexible Karriere- und Unterstützungssysteme

00:11:51
Speaker
Und dass es da gilt, wirklich ein Auge drauf zu haben, auf diese einerseits möglichen längeren Leben, die durchaus natürlich auch den Sinn haben, möglichst gesund, lange Teile zu haben, aber durchaus auch in der Perspektive des Menschen da vielleicht auch eine Beschäftigung suchen.
00:12:08
Speaker
Ja, genau.
00:12:12
Speaker
Ich finde auch, dass dieses...
00:12:16
Speaker
Das Denken in alten Strukturen, und deswegen finde ich die beiden Reports auch nochmal ganz wichtig, dass man eben auch schaut, wie tatsächlich da auch Lösungen für gefunden werden können.
00:12:25
Speaker
Das Denken in diesen alten Strukturen blockiert ja im Grunde genommen auch Menschen, sich tatsächlich auf andere Lebenswege zu begeben.
00:12:33
Speaker
Es macht etwas natürlich mit, wie Care-Arbeit funktioniert.
00:12:40
Speaker
geleistet werden kann oder beziehungsweise wie man dann auch wieder in andere Berufe vielleicht auch rein kann.
00:12:46
Speaker
Es nimmt diese Flexibilität eben auch tatsächlich unterschiedliche Berufe ausführen zu können, sich weiterzubilden.
00:12:54
Speaker
Also das heißt, natürlich haben wir alle Elemente versucht, in das alte System reinzupressen, sage ich jetzt mal, aber es funktioniert ja nicht so richtig.
00:13:03
Speaker
Und es nimmt auch tatsächlich diese...
00:13:06
Speaker
Es nimmt den Menschen, finde ich, ein Stück weit die Eigenverantwortung und auch die Möglichkeiten eben entsprechend ihrer Bedürfnisse, die gerade sich in der Lebensphase abzeichnen, sich entsprechend eben zu entwickeln und auch zu gestalten, das Leben zu gestalten.
00:13:22
Speaker
Und dafür braucht es einfach eine, wie ich finde, eine generelle Bedürfnis.
00:13:27
Speaker
Eine Grundänderung, vielleicht nicht, aber eine Grundsatzdebatte, wie wir eigentlich unser Leben führen

Auswirkungen auf Ehrenamt und Lifestyle-Integration

00:13:34
Speaker
wollen.
00:13:34
Speaker
Und gerade, ich finde das auch nochmal einen ganz wesentlichen Aspekt für nicht nur Karriere im klassischen Sinne, wie du es gerade auch gesagt hast, sondern tatsächlich auch, was es zum Beispiel für Themen wie Ehrenamt bedeutet.
00:13:45
Speaker
Weil ich finde, das ist zum Beispiel auch ein Thema, was davon betroffen ist.
00:13:49
Speaker
Wir reden jetzt nicht nur davon, was nach der Rente quasi die Menschen Zeit fürs Ehrenamt haben, sondern tatsächlich eben auch in den ganzen Phasen vorher.
00:13:58
Speaker
Also in der ersten und zweiten Lebensphase und nicht erst in der dritten.
00:14:02
Speaker
Und wenn das tatsächlich eben auch mit in das Thema Arbeit und Karriere gedacht wird und nicht mehr als Freizeitbeschäftigung sozusagen oder als ehrenamtliche Beschäftigung auf freiwilligen Basis in diesen Sektor mit reingerechnet wird, dann finde ich, gibt es durchaus da eben auch viel Potenzial, dieses große Thema, was ja auch weltweit für Fragezeichen sorgt, anzugehen und auch vielleicht zu lösen damit.
00:14:28
Speaker
Ja, gehen wir doch nochmal rein, einfach in wirklich die Multistage.
00:14:33
Speaker
Ich habe schon gesagt, also ich nehme mich da nicht aus.
00:14:35
Speaker
Einfach jetzt mal so ein klassisches Beispiel oder vielleicht nicht klassisch, aber ich glaube, es ist gar nicht so selten.
00:14:43
Speaker
Also Ausbildung gemacht, dann drei Jahre gearbeitet, dann nochmal studiert, dann Beruf angefangen.
00:14:52
Speaker
in verschiedenen Positionen gewesen, dann Kind bekommen, ausgesetzt, quasi mehr oder weniger, dann wieder angefangen, aber in einer komplett neuen Rolle, also als Beraterin, selbstständige Beraterin, vorher angestellt.
00:15:06
Speaker
Und da sieht man ja schon, das ist ja keine lineare Linie, würde man ja gar nicht so bezeichnen.
00:15:14
Speaker
Man sieht ja, man springt eigentlich von verschiedenen Positionen,
00:15:19
Speaker
immer weiter in die Zukunft.
00:15:20
Speaker
Und wenn ich das jetzt mal so aus der Perspektive betrachte, was hat es dann gegeben an Gerüst, an Struktur, was mir den Weg vielleicht einfacher gemacht hätte,
00:15:33
Speaker
Eigentlich nicht wirklich viel.
00:15:35
Speaker
Mehrheitlich war ich selbst verantwortlich, mich darum zu kümmern.
00:15:39
Speaker
Sprich, ich habe die Ausbildung gemacht, die habe ich bezahlt oder beziehungsweise damals meine Mutter noch.
00:15:44
Speaker
Dann habe ich gearbeitet.
00:15:46
Speaker
Okay, auch da bin ich in die Selbstständigkeit gegangen.
00:15:49
Speaker
Zuallererst musste ich mich auch natürlich um alles kümmern.
00:15:51
Speaker
Dann habe ich studiert, musste mich aber auch kümmern.
00:15:55
Speaker
Wie kann ich studieren?
00:15:55
Speaker
Es gab dann Studiengebühren.
00:15:57
Speaker
Also ich musste dann auch Geld zur Verfügung haben, um das überhaupt tun zu können, im gewissen Maße.
00:16:04
Speaker
Und dann ist der Jobeinstieg und so weiter.
00:16:07
Speaker
Und dann ging es halt wieder in kurze Unterbrechungen mit Elternzeit.
00:16:13
Speaker
Und das zeigt ja so, ich sage jetzt mal, aus meiner Perspektive war es immer an mir gelegen, dann auch wieder reinzukommen in den Arbeitsmarkt.
00:16:22
Speaker
Ja.
00:16:23
Speaker
Also in meiner Wahrnehmung war es jetzt nicht so, dass ich da so viel Angebot oder Unterstützung gehabt hätte im Sinne von, schau doch mal, was hast du denn vielleicht schon gemacht?
00:16:36
Speaker
Wo könnte man ansetzen?
00:16:37
Speaker
Wo könntest du zum Beispiel wieder gut einsteigen, wenn du zum Beispiel aus der Elternzeit kommst?
00:16:42
Speaker
Oder zum Beispiel im Studium könnte man ja auch sagen, Mensch, die hat schon drei Jahre gearbeitet, musst du überhaupt ein komplettes Studium machen?
00:16:49
Speaker
Rechnet man natürlich was an?
00:16:51
Speaker
Welche Möglichkeiten gibt es da?
00:16:53
Speaker
Also ich weiß, dass es da schon einzelne Modelle gibt, aber mir geht es eher um so eine Begleitung auch.

Bildungsreformen für diverse Karrierechancen

00:16:59
Speaker
in diesen Lebensphasen, weil sie einfach, glaube ich, viel, viel diverser werden und weil es dann nicht ausreicht, ich sage jetzt mal, sowas ganz Klassisches wie BAföG zu haben, was dann eh nicht alle bekommen, weil du dann bestimmte Kriterien auch erfüllen musst.
00:17:16
Speaker
Oder wenn du zum Beispiel nämlich zu alt bist, kriegst du gar kein BAföG mehr.
00:17:20
Speaker
Dann darfst du dich sowieso selber kümmern, wenn du meinst, einfach nochmal studieren zu müssen oder zu wollen.
00:17:25
Speaker
Und da sind ja ganz viele verschiedene Aspekte drin, wo man sagen könnte, man könnte ja tatsächlich mal drauf schauen.
00:17:32
Speaker
Und klar, hat man jetzt nicht für jeden die optimale Lösung.
00:17:36
Speaker
Aber ich denke schon, dass sich Muster abzeichnen ließen.
00:17:40
Speaker
Und dass man schon sieht, auch gerade was auf dieses Thema Frauen, Kinder und dann Wiedereinstieg betrifft, der Teilzeitjob oder diese 20-Stunden-Lösungen, die dann immer schnell angeboten werden,
00:17:52
Speaker
vielleicht nicht unbedingt das Optimale ist, aus verschiedenen Gründen.
00:17:56
Speaker
Es müsste vielleicht noch andere Modelle geben.
00:17:58
Speaker
Ja, und ich denke, da spielt noch was anderes mit rein, nämlich auch, dass wir einfach noch sehr stark in diesen Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Denken drin sind oder Arbeitnehmerinnen-Arbeitgeber-Innen-Denken drin sind.
00:18:11
Speaker
Das heißt, gerade auch das, was du oder auch was ich mache, einfach als selbstständige Freiberuflerin eben auch unterwegs sind, das ist ja nicht sozusagen das, was gerade als erstes gefördert wird, wenn wir uns auch von diesen Strukturen, die begleitend da sind, wenn wir davon ausgehen.
00:18:29
Speaker
Und ich sage jetzt nicht, dass irgendwie das die einzige Möglichkeit ist, aber das ist natürlich etwas, was durchaus auch eine Berechtigung hat, neben anderen Formen des Daseins.
00:18:41
Speaker
Und das finde ich auch persönlich sicherlich, es wird wenig dieser Gedanke oder zu wenig, finde ich, dieser Gedanke eben auch mitgegeben.
00:18:53
Speaker
Das heißt, wir haben wirklich ein starkes Denken in diesen eher Strukturen von
00:18:58
Speaker
angestellt sein.
00:19:01
Speaker
Und das ist sicherlich auch eine Möglichkeit, sich eben auch anders auszuprobieren und andere Dinge.
00:19:10
Speaker
Und ich finde gerade auch dieses Element des Ausprobierens und das neue Wege bestreiten auch oder versuchen anzugehen, einfach unglaublich wichtig, gerade wenn es um nicht nur persönliche Entwicklung geht, sondern eben auch um berufliche Entwicklung, was für mich auch ganz stark eben miteinander im Zusammenhang steht.
00:19:28
Speaker
Und ich frage mich jetzt so, auch gerade nochmal, weil du ja auch deine persönliche Geschichte gerade so nochmal geschildert hast, was wäre für dich ein idealer

Rolle des Bildungssystems in Multi-Stage Karrieren

00:19:38
Speaker
Weg gewesen oder welche Situation, welchen Nährbooten hättest du gebraucht oder was hätte es dir einfacher gemacht?
00:19:45
Speaker
Also einfacher hätte es mir tatsächlich gemacht, erstmal überhaupt die verschiedenen Optionen zu kennenlernen.
00:19:52
Speaker
Also im Sinne von, also mein Bild war auch nur diese klassische Karriere.
00:19:58
Speaker
So wurde ich auch geschult, so kommt man aus der Schule raus, aus der Uni raus.
00:20:03
Speaker
Das wäre nochmal eine Anschlussfeier nachher an dich.
00:20:06
Speaker
Eigentlich müssten wir auch in unser Bildungssystem.
00:20:09
Speaker
Auch mit reinschauen, wenn wir über Karriere sprechen.
00:20:12
Speaker
Aber so bin ich ja rausgekommen aus meiner Ausbildung, habe gedacht, okay, ich bin jetzt ausgebildet und jetzt arbeite ich.
00:20:20
Speaker
Und dann habe ich mich klar nochmal entschlossen zu studieren, aber spätestens dann habe ich gesagt, okay, jetzt arbeitest du halt nur bis zur Rente.
00:20:28
Speaker
Vielleicht ein bisschen mit einer Unterbrechung.
00:20:31
Speaker
Und da einfach schon im Rahmen vielleicht auch der Ausbildung zu zeigen, was es für verschiedene Optionen gibt.
00:20:38
Speaker
Im Sinne von auch, es gibt ja auch duales Studium oder es gibt vielleicht auch Ausbildungen oder Ausbildungsbetriebe, die vielleicht noch eine, ich sage mal, erweiterte Lernmöglichkeit bieten.
00:20:57
Speaker
Also es gibt tatsächlich auch schon viele Dinge, die da sind.
00:21:01
Speaker
Aber das erstmal zugänglich zu machen, rechtzeitig auch und vielleicht auch mutig zu machen und zu sagen, naja, es muss nicht nur dieser eine Weg sein, du kannst auch einen anderen Weg gehen.
00:21:12
Speaker
Oder du machst zum Beispiel, was ich dann auch tatsächlich getan habe, aber vorher noch ein freies ökologisches Jahr, also ein freiwilliges ökologisches Jahr, so genannt.
00:21:21
Speaker
Und es gibt ja auch das freie
00:21:23
Speaker
freie soziale Jahr, das sind ja auch Ausbildungsschritte, durch die durchaus auch Ausbildungswege dann weiter entstehen könnten, wenn man zum Beispiel an diese auch direkt dann auch anschließen würde.
00:21:35
Speaker
Also wenn man sich mal überlegt, da sind Menschen ein Jahr in einem Betrieb, in einem Unternehmen, so gesehen jetzt bei meiner Lichte und tatsächlich, die denken mit, die machen sich jetzt Gedanken, wie sie diese vielleicht perspektivisch übernehmen.
00:21:53
Speaker
Und sowas ist natürlich, macht Sinn.
00:21:55
Speaker
Also dann diese Stufen verschiedenen Möglichkeiten zu bieten, also ich glaube, das würde erstmal helfen.
00:22:01
Speaker
Aber im Sinne auch von Optionen, im Sinne nicht nur dieses einen Weges, sondern im Sinne von wirklich vielfältigen Optionen.
00:22:08
Speaker
Und auch, ich sage mal so, dieses Thema Studium.
00:22:12
Speaker
Ich habe das dann schon auch gemacht.
00:22:15
Speaker
bewusst dann relativ zeitnah gemacht und auch sehr schnell durchgeführt, weil bei mir auch so im Hinterkopf war, naja, irgendwann musst du jetzt mal fertig sein, um noch Karriere zu machen mit dem Studium.
00:22:30
Speaker
Also da könnte man ja auch...
00:22:34
Speaker
Genau, da ist das schon wieder auf so ein Punkt.
00:22:36
Speaker
Also du hattest das Gefühl, dass du fertig sein musst mit deinem Studium, um Karriere noch machen zu können.
00:22:42
Speaker
Also wenn wir tatsächlich dieses Gedankenkonstrukt aufbrechen wollen, wäre es ja theoretisch möglich, auch mit 50 noch ein Studium zu beginnen, um danach noch Karriere zu machen.
00:22:51
Speaker
Also das ist, finde ich ja schon nochmal...
00:22:55
Speaker
wie fest dieser Gedanke eigentlich in uns drin ist, ich bin zu alt, in Anführungsstrichen, für noch einen Karriere-Schritt oder

Finanzielle Implikationen von Karriereunterbrechungen

00:23:02
Speaker
sowas.
00:23:02
Speaker
Und dieses Narrativ ist ja auch wirklich nicht nur selbstbeschränkend, sondern es beschränkt ja auch die gesamte Gesellschaft in ihren Möglichkeiten, sich zu entwickeln.
00:23:13
Speaker
Ja.
00:23:15
Speaker
Und bis hin halt dann noch so natürlich finanzielle Aspekte.
00:23:18
Speaker
Also wie werden bestimmte Dinge gefördert?
00:23:20
Speaker
Also wie wird eigentlich ein Studium auch gefördert, mal abgesehen vom BAföG?
00:23:25
Speaker
Ja, es gibt da noch Stipendien, aber die kriegt natürlich auch nicht jeder.
00:23:30
Speaker
Also wie wird sowas gefördert oder wie werden vielleicht dann doch auch nochmal zusätzliche Ausbildungswege gefördert, wenn man vielleicht auch schon einen hatte?
00:23:38
Speaker
Ja, ja.
00:23:39
Speaker
Oder wie wird tatsächlich, ich nehme jetzt nochmal dieses Thema Elternzeit, wie wird der Rückeinstieg im Unternehmen tatsächlich gefördert?
00:23:48
Speaker
Und der meint man nicht, dass es irgendwie in den Positionen freigehalten wird, wo man dann da sozusagen reinschlüpfen darf für 20 Stunden.
00:23:56
Speaker
Sondern wie schafft man da wirklich so eine Basis auch des fließenden Übergangs?
00:24:04
Speaker
Und das bedingt halt wirklich mehr als, wie gesagt, eine Stelle zu haben und dann vielleicht irgendwie zu sagen, ja, ist okay, wenn du mal eher gehst wegen deinem Kind.
00:24:12
Speaker
Das ist sozusagen die Basis.
00:24:15
Speaker
Aber das auch so ein bisschen von vornherein letztendlich auch mitzudenken, auch in der Kommunikation, im Angebot auch an Mütter, an junge Mütter oder beziehungsweise an die, die schon mal gearbeitet haben und wieder zurückkommen.
00:24:33
Speaker
Also das bedingt ja ganz viel.
00:24:34
Speaker
Das ist ja das eine, dass Akzeptanz überhaupt da ist oder so eine Art...
00:24:40
Speaker
Verständnis auch.
00:24:42
Speaker
Und das andere ist ja tatsächlich wieder die Eröffnung von Optionen, die darüber hinausgehen, wie schon gesagt, dass man da irgendwie für ein paar Stunden zurückkommen darf.
00:24:54
Speaker
Ja, und ich meine so von den großen Entwicklungen, wir haben es jetzt noch gar nicht genannt, aber so...

Digitalisierung und KI im Wandel von Karrieremodellen

00:25:00
Speaker
Im Subtext haben wir natürlich einfach den demografischen Wandel als großen Megatrend, der das Ganze antreibt und nochmal natürlich auch ein Stück weit die Individualisierung.
00:25:08
Speaker
Das sind sicherlich so zwei große Themen, die diese Veränderung auch schon in den letzten Jahren ja eigentlich eingeläutet haben.
00:25:15
Speaker
Also die ja irgendwie immer mehr dazu geführt haben, dass Menschen eben nicht mehr diesen klassischen biografischen Weg haben, sondern irgendwie mehr sich in Kreisen bewegen statt in Linearität oder auch mal eben rückwärts und dann wieder nach vorne gehen.
00:25:31
Speaker
Und es ist ein weiterer Punkt, der für mich jetzt gerade auch nochmal eine Rolle spielt, ist sicherlich auch nochmal das Thema der Digitalisierung, insbesondere natürlich der künstlichen Intelligenz.
00:25:44
Speaker
Also weil das sicherlich
00:25:46
Speaker
einfach in den nächsten Jahren auch nochmal eine entscheidende Auswirkung darauf haben wird, wie wir arbeiten können.
00:25:51
Speaker
Also Digitalisierung natürlich in dem Moment, in dem wir einfach mehr Zeit und Ortsflexibilität haben, dadurch ja auch einfach andere Möglichkeiten haben, nicht nur uns vielleicht, wenn wir jetzt zum Beispiel, wie du auch gesagt hast, in der Care-Arbeit befinden,
00:26:06
Speaker
partizipieren können und andererseits aber natürlich auch nochmal mit künstlicher Intelligenz das einfach Organisationen und Arbeitsstrukturen auch nochmal verändert.
00:26:16
Speaker
Wie würdest du das jetzt einschätzen, dass welche Chancen und auch welche Risiken ergeben sich, also Risiken eher davon ausgehend, dass wir sozusagen weiterhin in diesen Strukturen des klassischen Wesens institutionell drin bleiben?
00:26:33
Speaker
Wie clasht das in Zukunft deiner Meinung nach?
00:26:36
Speaker
Also ich glaube, und das sehen wir ja jetzt schon aktuell, Zeitnot, wir haben eine tolle Folge zum Thema KI im Tourismus, wo es auch um die Arbeitswelt geht.
00:26:50
Speaker
Da sehen wir ja jetzt schon, dass natürlich die KI, das kann man nachlesen, einige Bereiche ja,
00:26:58
Speaker
insofern ersetzt beziehungsweise weitestgehend eher so gestalten lässt, dass sie sehr unterstützend da ist für die Menschen, die dann bestimmte Dinge auch nicht mehr tun.
00:27:10
Speaker
Und ich glaube, schon alleine daraus entwickeln sich ja schon Fragestellungen auch im Hinblick auf eine Karriere.
00:27:19
Speaker
Was würde ich damit sagen, wenn ich mal das Thema Marketing nehme, da haben wir es ja gerade sehr präsent in allen Facetten.
00:27:26
Speaker
kann man auch auf den Grafiker gehen, Fotografen, Texte, all diese Berufe.
00:27:35
Speaker
Dann ist ja sozusagen eine Karriere in dem Bereich, ist die Frage, wie linear sieht die noch in Zukunft aus?
00:27:43
Speaker
beziehungsweise was wird das noch für eine Karriere sein?
00:27:46
Speaker
Wie wird diese Karriere sein?
00:27:48
Speaker
Also sprich, speziell Leute, die sich jetzt auch in diesem Beruf schon lange befinden, müssen da umdenken, werden umdenken müssen in den Strukturen, in denen sie sich jetzt schon befinden.
00:27:59
Speaker
Weil für bestimmte Sachen, die sie machen,
00:28:02
Speaker
müssen sie so höchstwahrscheinlich nicht mehr tun, perspektivisch.
00:28:06
Speaker
Also da passiert schon eine Veränderung.
00:28:09
Speaker
Und wenn wir das jetzt noch weiter denken, sind ja damit auch bestimmte Karrierewege, also perspektivisch, nicht mehr so existent, wie sie jetzt existent sind.
00:28:18
Speaker
Also für die, die danach kommen.
00:28:20
Speaker
Also für die, die jetzt folgen.
00:28:22
Speaker
Das heißt, dieses Thema muss, und da sind wir wieder bei der Bildung, eigentlich von Anfang an mit rein.
00:28:30
Speaker
Und das hatten wir letztens auch schon mal besprochen.
00:28:33
Speaker
Es ist ja schon so, dass Unternehmen auch das als Grundvoraussetzung so ein bisschen in die Anforderungen schreiben.
00:28:39
Speaker
Also du musst so ein Grundverständnis haben von Generated AI.
00:28:43
Speaker
Und so weiter.
00:28:45
Speaker
Ist ja auch insofern auch dann gesetzlich vorgeschrieben, dass alle das haben im Unternehmen.
00:28:51
Speaker
Also weißt du, das verändert ja auch schon wieder möglicherweise bestimmte Wege, die man vorher anders gegangen wäre, beziehungsweise vielleicht auch den Einstieg an einer bestimmten Stelle.
00:29:01
Speaker
Ja.
00:29:02
Speaker
Also welche Skills brauchst du dann noch?
00:29:07
Speaker
Und wo steigst du dann ein?
00:29:09
Speaker
Also Thema Beratung zum Beispiel weiß ich auch, auch aus sozusagen näherer Umgebung.
00:29:16
Speaker
Und das liest man ja auch.
00:29:18
Speaker
Die ganzen Juniorberater bis hin teilweise zum Projektmanager, je nachdem, wie die da auch benannt werden.
00:29:26
Speaker
Aber sagen wir mal, die Einstiegsebene, ja.
00:29:29
Speaker
fällt zunehmend weg.
00:29:31
Speaker
Nicht mehr rekrutiert.
00:29:33
Speaker
Weil, ich sage jetzt mal so, diese Auswertung, Research, Präsentation erstellen, diese klassischen Themen da,
00:29:43
Speaker
braucht man dann nicht mehr so in dem Rahmen.
00:29:46
Speaker
Und das meine ich, damit verändern sich ja Einstiegswege, Karrierewege schon von vornherein durch die Technologie und auch die Anforderungen.
00:29:55
Speaker
Und weitergedacht aber auch für den demografischen Wandel, ich glaube, es liegt eine Riesenchance drin, Menschen teilhaben zu lassen.

Einbeziehung älterer Generationen in technologische Fortschritte

00:30:05
Speaker
Aber die Gefahr besteht natürlich so ein bisschen der Diskriminierung, der Altersdiskriminierung, ja, weil die Frage ist natürlich, wie hole ich jetzt auch, also nehme ich jetzt mal meine Mutter zum Beispiel, ja,
00:30:17
Speaker
die da auf jeden Fall noch, ich sage mal, die Ambition hätte, die Motivation hat, auch zu arbeiten, teilzuhaben.
00:30:26
Speaker
Natürlich aber nur ein gewisses technologisches Know-how.
00:30:30
Speaker
Gerade was das KI-Thema jetzt angeht.
00:30:33
Speaker
Also da ist nicht so viel vorhanden, weil sie sagt, ich muss.
00:30:38
Speaker
Aber sie würde...
00:30:39
Speaker
Sehr gern.
00:30:40
Speaker
Und wie holt man diese Menschen wieder zurück?
00:30:43
Speaker
Auch mit KI, durchaus mit Technologie.
00:30:45
Speaker
Was bietet man ihnen an?
00:30:46
Speaker
Welche Möglichkeiten gibt es da?
00:30:48
Speaker
Und das ist auch nochmal ein gutes Beispiel.
00:30:51
Speaker
Meine Mutter war da beratend tätig für eine Zeit lang.
00:30:54
Speaker
Jetzt in der Vergangenheit hat das aber auch sozusagen an ACTA gelegt, weil
00:31:00
Speaker
entsprechend auch der steuerlichen Einordnung und der Vergütung stand der Aufwand nicht im Maße zu dem, was vergütet wird.
00:31:10
Speaker
Und das finde ich nochmal einen wichtigen Aspekt.
00:31:12
Speaker
Das wird dann immer so ein bisschen angenommen.
00:31:14
Speaker
Ach, naja, ist doch schön, wenn die noch teilhaben.
00:31:16
Speaker
Und dann haben sie Taschengeld verdient.
00:31:18
Speaker
Ja, sie kriegen sie ein Taschengeld.
00:31:20
Speaker
Und dürfen doch noch Danke sagen, dass sie überhaupt noch so ungefähr.
00:31:24
Speaker
Nee, nicht.
00:31:26
Speaker
Also die wollen dann auch...
00:31:28
Speaker
Das soll auch wertgeschickt werden.
00:31:31
Speaker
Ich denke, die Menschen in den höheren Lebensstilen, in den höheren Lebensphasen bringen ja auch einfach unglaublich viele Erfahrungen mit, die jüngere Menschen vielleicht noch nicht in ihrem Leben gesammelt haben.
00:31:44
Speaker
Andere Erfahrungen
00:31:46
Speaker
die es absolut wertzuschätzen gilt und die eben ganz wichtig auch sind, glaube ich, für unsere Gesellschaft und nicht sozusagen als Nettigkeit, sondern tatsächlich auch als Notwendigkeit für unsere Gesellschaft.
00:31:59
Speaker
Ich finde es jetzt so ganz spannend, weil du jetzt irgendwie auch nochmal bei dem Thema KI und dem Biografischen, der Biografie oder der Multigraphie erwähnt hast, also das vor allem jetzt auch nochmal so in den Anforderungen an die Personen gedacht hast,
00:32:15
Speaker
Aber theoretisch ist es ja auch, es verändert ja nicht nur die Arbeitswelt, es verändert nicht nur die Skills, die man mitbringen muss oder sollte, sondern tatsächlich auch, wie man sich Wissen und Fähigkeiten aneignen

Personalisierte Bildung und Karriereübergänge durch KI

00:32:27
Speaker
kann.
00:32:27
Speaker
Also und das finde ich ja natürlich auch nochmal ganz spannend, auch im Hinblick auf Menschen, die vielleicht gar nicht so viel Erfahrung bis jetzt oder Zugang zu KI oder Gen-AI haben.
00:32:40
Speaker
sondern tatsächlich einfach nur UserInnen sind und NutzerInnen sind.
00:32:44
Speaker
Also tatsächlich auch, wie kann ich Fortbildung, wie kann ich Wissen vermitteln über diese Wege, die tatsächlich sehr individuell sind, auf eine Person zugeschnitten, Informationen zugänglich machen.
00:32:57
Speaker
Und das, finde ich, hat viel Potenzial, finde ich, wie man eben auch Menschen dann tatsächlich in Berufe reinbringen kann, die vielleicht vorher etwas ganz anderes gemacht haben.
00:33:07
Speaker
Und das ist, finde ich, auch nochmal so ein großer Unterschied zwischen dem früheren Drei-Phasen-Modell und unseren heutigen Multi-Stage-Modellen, dass...
00:33:16
Speaker
wir nicht gezwungen sind länger eigentlich an einem Beruf oder an einem Arbeitsfeld festzuhalten, das vielleicht uns gar nicht entspricht.
00:33:24
Speaker
Also wie viele Menschen haben vielleicht nach ihrer Schulausbildung etwas gewählt, was damals vielleicht irgendwie der Arbeitsberater gesagt hat, mach das, ja.
00:33:33
Speaker
Oder es war gerade ein Ausbildungsplatz frei oder ein Studienplatz wurde frei.
00:33:39
Speaker
Und letztendlich ist das aber vielleicht gar nicht das, was einem wirklich irgendwie...
00:33:44
Speaker
liegt oder das, was einem vielleicht auch wirklich diese Kraft gibt.
00:33:47
Speaker
Wie viel Zeit verbringen wir mit unserer Arbeit?
00:33:50
Speaker
Und ich finde, das ist so viel Zeit, die muss natürlich irgendwie auch investiert sein, dass es etwas einem bringt und nicht nur Energie kostet.
00:33:57
Speaker
Und da finde ich tatsächlich, KI als Möglichmacher
00:34:03
Speaker
oder Möglichmacherin, je nachdem, ob es die KI ist, finde ich, ist wirklich ein Tool, das wir mehr und mehr nutzen sollten, um tatsächlich nicht nur Arbeit

Neues Denken zu Rentenalter und Sozialversicherung

00:34:15
Speaker
und Lernen flexibler zu gestalten, sondern auch Inhalte
00:34:18
Speaker
zu vermitteln und das eben auch in allen Alters, vielleicht auch auf alle Lebens- und Altersphasen angepasst.
00:34:27
Speaker
Ja, auf jeden Fall.
00:34:28
Speaker
Also da bin ich voll bei dir und ich glaube, das wird aber auch so kommen.
00:34:33
Speaker
Ja, also
00:34:34
Speaker
Teilweise vielleicht sogar so kommen müssen.
00:34:36
Speaker
Weil die Frage ist, es ist ja auch wirklich eine gesellschaftliche wichtige Frage, auch im Sinne von genereller Teilhabe und Sozialgefüge, wie letztendlich auch eine ältere Gesellschaft, die vielleicht jetzt momentan auch noch nicht so einen starken Bezug hat, aber die Entwicklungen gehen ja rasant auch in der Nutzung, wie die letztendlich auch Zugang zu KI hat und wie sie KI auch verwendet.
00:35:01
Speaker
mit wer Mehrwert nutzen kann, immer abgesehen davon, dass sie sich dann vielleicht auch über das Handy irgendwelche Sachen bestellen oder so.
00:35:10
Speaker
Davon rede ich nicht, sondern ich rede tatsächlich auch vom Thema Inklusion und wirklich sozialer Teilhabe.
00:35:16
Speaker
Definitiv.
00:35:17
Speaker
Ich finde jetzt aber so, wie du auch sagst, es wird kommen und es wird sich vor allem wahrscheinlich erstmal im privaten Bereich entwickeln, diese Formate und auch diese Zugänge.
00:35:28
Speaker
Und trotzdem haben wir ja weiterhin einfach die Strukturen, die auch von unserem System einfach, unserem Gesellschaftssystem entstehen.
00:35:36
Speaker
gegeben sind, die ja so ein bisschen dazu widersprüchlich sind.
00:35:39
Speaker
Also das heißt einfach schon auch allein die Möglichkeiten, Sabbatical zu machen oder eben auch die 20-Stunden-Woche.
00:35:45
Speaker
Das ist ja einfach ein tiefer Einschnitt, wenn wir jetzt zum Beispiel an das Thema Rente denken, was ja wirklich irgendwie eben auch einfach essentiell ist.
00:35:52
Speaker
Also wie gehe ich eigentlich mit der dritten Lebensphase um,
00:35:59
Speaker
Natürlich kann ich sagen, okay, ich möchte so lange wie möglich in meinem Beruf tätig sein, aber vielleicht geht es ja irgendwann auch nicht mehr so richtig.
00:36:06
Speaker
Vielleicht kann ich ja teilweise dann irgendwie auch nur noch mal 20 Stunden arbeiten oder wie auch immer.
00:36:09
Speaker
Und irgendwann ist ja vielleicht auch wirklich mal Schluss.
00:36:12
Speaker
Oder ich möchte mich ehrenamtlich engagieren, wie auch immer.
00:36:14
Speaker
Also ich möchte verschiedene Modelle ausprobieren und ich möchte aber trotzdem irgendwie versorgt sein.
00:36:18
Speaker
Oder muss in irgendeiner Weise versorgt werden.
00:36:21
Speaker
Und das ist ja tatsächlich auch etwas, wo wir...
00:36:25
Speaker
wo die Diskussion ja immer wieder auch existiert, die Leute sollen länger arbeiten, um in die Rentenkassen einzuzahlen, um das Ganze zu finanzieren.
00:36:33
Speaker
Und gleichzeitig aber ist das ja trotzdem immer noch so ein Haften an dem alten Modell dran.
00:36:39
Speaker
Das heißt, wie kann eigentlich Politik und ich rede jetzt nicht von Unternehmen, die natürlich auch in irgendeiner Weise mit involviert sind, weil sie natürlich auch entscheiden, wen sie einstellen oder entscheiden manchmal auch nicht entscheiden können, wen sie nicht mehr einstellen können
00:36:55
Speaker
Also das heißt, wir brauchen ja eigentlich wirklich ein Neudenken auch unseres Absicherungssystems.
00:37:04
Speaker
Ja, absolut.
00:37:05
Speaker
Das ist ja eigentlich eines der großen Themen, nur adressiert das natürlich momentan wieder keiner.
00:37:12
Speaker
Das ist ja gerne, glaube ich, ein Thema, was man nicht adressiert aktiv, weil es nämlich dafür momentan keine Lösung gibt, um es mal so einzudrücken.
00:37:21
Speaker
Oder die Lösung wäre so radikal, dass sie halt einfach wirklich zeigen würde, dass wir in eine neue Phase übergehen und man müsste irgendwo sozusagen einen Schnitt machen.
00:37:31
Speaker
Man müsste einen Schnitt machen und da würde ich jetzt gerade anschließen.
00:37:36
Speaker
Und ich glaube, da kommen verschiedene Dinge zusammen.
00:37:42
Speaker
Das ist ja die Frage auch so, was macht man den Menschen für ein Angebot?
00:37:48
Speaker
Klar, also ich sage mal,
00:37:49
Speaker
Logisch, wenn erstmal diese Feststellung oder dann diese Aussage, ja, deine Rente ist nicht mehr sicher und die gibt es nicht mehr und können wir uns nicht mehr leisten und so weiter, ist sicherlich jetzt nicht so der optimalste Weg.
00:38:06
Speaker
Aber die Frage wäre, was gibt es denn eigentlich für Optionen oder was gibt es eigentlich für, da sagen wir immer, Möglichkeitenräume.
00:38:12
Speaker
Und wenn wir uns jetzt mal nochmal angucken, auch weil diese beiden Studien erwähnt,
00:38:16
Speaker
in Richtung, die Menschen werden älter und wollen möglichst auch ein gesundes Altwerden haben.
00:38:24
Speaker
Aber aus diesem gesunden Altwerden, aus diesem aktiveren Altwerden, und das ist ja jetzt nicht kein Zukunftsgefasel, sondern das existiert ja schon.
00:38:34
Speaker
Ich nehme mal das Beispiel wieder meiner Mutter.
00:38:37
Speaker
Es resultiert ja jetzt schon eigentlich eine Nachfrage,
00:38:42
Speaker
an, ich möchte durchaus vielleicht noch teilhaben am Arbeitsmarkt.
00:38:47
Speaker
Aber diese Nachfrage wird gar nicht richtig bedient.
00:38:51
Speaker
Und die wird gar nicht richtig genutzt.
00:38:53
Speaker
Weil die generelle Annahme ist ja, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich die Leute gehen uns auf die Barrikaden, wenn wir da irgendwie dran rütteln an diesem Versprechen.
00:39:03
Speaker
Und ich bezweifle das ehrlich gesagt.
00:39:05
Speaker
Die Frage ist ja, und das ist wieder, was ich vorhin auch meinte, welche Option habe ich?
00:39:11
Speaker
Und das ist, glaube ich, ein ganz wichtiges Thema bei diesem Multistage.
00:39:14
Speaker
Deshalb heißt es ja auch so, verschiedene Phasen.
00:39:18
Speaker
Weil tatsächlich, ich glaube, wir uns gesellschaftlich auch weiterentwickelt haben, dass Menschen verschiedene Optionen haben möchten.

Flexible Arbeitsmodelle für die alternde Bevölkerung

00:39:26
Speaker
Und dass ihnen eigentlich nicht der Staat vorschreibt, wann sie aufzuhören haben zu arbeiten und quasi, ich sage jetzt mal, betrieben zu leben.
00:39:33
Speaker
Ja, aber
00:39:34
Speaker
Sondern dass es eigentlich eine individuelle Entscheidung sein kann.
00:39:38
Speaker
Und ich will jetzt nicht sagen, dass das die absolute Lösung ist, aber ich glaube, da mal den Handlungsspielraum aufzumachen und Menschen zuallererst erstmal zu ermöglichen, die noch wollen und noch können,
00:39:52
Speaker
Und das sind nicht wenige, also das ist nicht zu unterschätzen.
00:39:56
Speaker
Da Möglichkeiten zu bieten, dass es auch für sie lukrativ ist und dass es wirklich auch eine Art von Arbeit ist, würde schon mal, glaube ich, einen Schritt in eine mögliche Richtung zeigen.
00:40:09
Speaker
Also wie gesagt, das kommt vielleicht nicht für alle in Frage, dann kommen noch diese Ehrenamtgeschichten dazu, die ja auch auf freiwilliger Basis passieren, aber auch da könnte man überlegen, was ist vielleicht ein Gegenwert für so eine freiwillige Arbeit?
00:40:24
Speaker
Was kann ein Gegenwert für so eine freiwillige Arbeit, karikative Arbeit sein, die denjenigen auch unterstützen, abgesehen von monetären Geschichten?
00:40:32
Speaker
Also man könnte ja verschiedene Sachen denken, ja?
00:40:37
Speaker
Ich arbeite ja manchmal auch, ich habe ja auch manchmal Vorträge zum Thema demografischer Wandel und wenn ich diese Aspekte erwähne und auch gerade so das aufzeige, was eigentlich, wie viele Menschen noch mit Ende 50, Anfang 60 in diese neue Unruhephase eingehen und voller Drang eigentlich auch noch sind, etwas zu tun, sich zu beteiligen.
00:40:56
Speaker
Ich meine, also wir haben heute einfach einen viel längeren Health-Span als früher.
00:41:01
Speaker
Da ist es ja auch kein Wunder, dass die Menschen irgendwie noch Lust haben, irgendwie sich zu beteiligen und
00:41:07
Speaker
kommt ganz schnell eben auch immer dann so, ja, aber vielleicht müssen die Menschen ja auch arbeiten.
00:41:12
Speaker
Und ich glaube, bevor wir in diese Phase reinrutschen, dass wirklich die meisten Menschen arbeiten müssen, um ihren finanziellen Haushalt zu sichern im Alter, dann, glaube ich, ist es nämlich zu spät.
00:41:25
Speaker
Das ist momentan nämlich noch nicht der Fall.
00:41:27
Speaker
Also natürlich haben wir Altersarmut, das will ich überhaupt nicht bestreiten, dass es viele Menschen gibt, gerade auch Frauen, die natürlich irgendwie hart an der Grenze leben,
00:41:36
Speaker
Aber wir haben auch viele Menschen, die tatsächlich irgendwie nicht von Altersarmut betroffen sind und die aber tatsächlich eben auch etwas tun wollen.
00:41:43
Speaker
Und zwar einfach, weil sie ein intrinsisches Bedürfnis daran haben, zu arbeiten.
00:41:47
Speaker
Und ich denke, dass wir aus einer Zeit kommen, der es eben ganz klar, und das trifft auch das, was du am Anfang gesagt hast, diese Sphären Arbeit und Freizeit getrennt haben.
00:41:57
Speaker
Arbeit war im Grunde genommen das, was eigentlich so ein Stück weit lästig ist.
00:42:01
Speaker
Man hat es machen müssen für jemand anderen, nicht für sich.
00:42:05
Speaker
Und Freizeit war dann sozusagen das, wo man irgendwie das gemacht hat, was einem wirklich Spaß macht.

Integration von Arbeit und Leben zur persönlichen Erfüllung

00:42:10
Speaker
Und ich meine, natürlich ist dieses Denken schon ein bisschen gebrochen, aber es ist immer noch so eine Tabuisierung, weil es schnell in dieses marktliberale Denken abdriften könnte, dass sozusagen Arbeit alles ist und wir uns in der Arbeit verwirklichen müssen.
00:42:23
Speaker
Aber es nimmt meines Erachtens diese Möglichkeit, eben auch das einfach als sowohl als auch zu denken.
00:42:31
Speaker
Und tatsächlich eben, wir verbringen viel Zeit mit der Arbeit.
00:42:35
Speaker
Menschen wollten und mussten immer arbeiten in irgendeiner Weise, um das Leben zu sichern.
00:42:40
Speaker
Und da finde ich, es ist jetzt wirklich auch da, da gebe ich dir völlig recht, wichtig eben auch zu schauen, was können wir für Alternativen eben überlegen und in unserer Gesellschaft umsetzen, damit wir eben nicht in diese Phase reinrutschen, dass wir wirklich, weil wir an alten Strukturen festhängen, später irgendwann alle arbeiten müssen, um unser Leben zu erhalten.
00:42:59
Speaker
Weil wir haben einfach einen demografischen Wandel und wir haben gleichzeitig sozusagen auch ein System, was dem nicht angemessen ist.
00:43:05
Speaker
Also ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn ich mit Freundinnen in meinem Alter spreche, wir sagen einfach alle scherzhaft, naja, ich kriege sowieso keine Rente, ja.
00:43:12
Speaker
Also ich sowieso nicht, weil ich freiberuflich bin.
00:43:14
Speaker
Aber diejenigen, die in irgendeinem Angestelltenverhältnis sind, haben eigentlich die Illusion aufgegeben, dass sie irgendwann mal gut von ihrer Rente leben können.
00:43:22
Speaker
Und da kommen natürlich auch nochmal so Gedanken wie bedingungslos Grundeinkommen drin, aber trotzdem, ich glaube, wir brauchen verschiedene Zukunftsnarrative hier auch wieder, wie wir uns sozusagen dahin entwickeln können, dass eben diese verschiedenen Phasen der Biografie und auch diese verschiedenen Phasen der Karriere und jetzt auch Karriere wieder im Anführungszeichen, dass die eben möglich sind und dass die von vielen Optionen auch begleitet sind.
00:43:48
Speaker
Und das fand ich vorhin ganz schön, was du gesagt hast.
00:43:51
Speaker
Wir leben in einer Multioptionsgesellschaft.
00:43:53
Speaker
Wir haben tausend Möglichkeiten, was wir an Sportarten, Freizeitbeschäftigung, Ernährung, wie auch immer machen können.
00:44:00
Speaker
Und gleichzeitig werden wir eben in diese Strukturen reingesteckt, wie sozusagen eine Biografie im Sinne von der Arbeitsleben oder Bildungs-, Ausbildungsarbeitsleben sein muss.
00:44:11
Speaker
Und das ist tatsächlich etwas, was ich auch als sehr dringendes Thema sehe, was in unserer Gesellschaft anders diskutiert werden muss.
00:44:21
Speaker
Und das ist, glaube ich, nicht nur wichtig für unsere Selbstzufriedenheit und Selbstwirksamkeit in der Arbeit, dass wir uns daran wohlfühlen, sondern tatsächlich auch wirklich für eine Gesellschaft, wie sie sich eben auch in Zukunft positioniert, unter welchem Narrativ möchte ich arbeiten oder muss ich arbeiten.
00:44:39
Speaker
Und für mich ist da ganz klar, auch wenn ich, na jeder arbeitet nicht immer gerne, aber es gibt einfach Sachen, die sind irgendwie manchmal anstrengend, aber trotzdem ist es für mich, glaube ich, tatsächlich so ein elementarer Teil des gesamtbiografischen Lebens von Null bis zum Tod, dass es einfach nicht unter dem Ich-muss-arbeiten- und als Last empfunden werden sollte.
00:45:01
Speaker
Ja, absolut.
00:45:03
Speaker
Also genau dieses Thema demografischer Wandel, um das ja einfach nochmal deutlich zu sagen, also dieses System, was wir auch haben, beruht darauf, auf der Annahme, es kommen immer wieder junge, frische Leute nach.

Auswirkungen nicht-linearer Karrierewege auf Unternehmen

00:45:14
Speaker
Deshalb wurden ja dann die Alten irgendwann mal rausgeschickt.
00:45:18
Speaker
Also nicht nur aus Altersgründen, sondern auch einfach, weil natürlich genug Nachwuchs auch am Markt dann zur Verfügung stand.
00:45:27
Speaker
Ja.
00:45:29
Speaker
Ich würde gerne nochmal ganz kurz, weil wir sind schon ganz gut in der Zeit, gerne dich nochmal fragen, weil das finde ich nochmal eine spannende Frage.
00:45:37
Speaker
Was bedeutet das eigentlich aber für die Unternehmen?
00:45:40
Speaker
Was bedeutet es für die Unternehmen, wenn die Karrieren eigentlich nicht mehr so linear vollziehen?
00:45:47
Speaker
Also wenn Leute öfter wechseln, ja und du kennst das bestimmt auch, ich höre das auch immer wieder, auch auf
00:45:54
Speaker
Ich unterhalte mich halt auch Menschen, die Unternehmen selber haben oder eine höhere Position im Unternehmen und die dann sagen irgendwie, ja Mensch, der war jetzt gerade mal ein Jahr da, jetzt ist der schon wieder weg.
00:46:05
Speaker
Da hat man die eingelernt und viel investiert.
00:46:08
Speaker
Du kennst das alles.
00:46:10
Speaker
Aber ich glaube, das wird nicht weniger.
00:46:12
Speaker
Das wird mehr werden.
00:46:15
Speaker
Lange da sitzen, für einige Jahre, vielleicht noch ein paar, ja,
00:46:21
Speaker
Aber was macht das mit den Unternehmen?
00:46:23
Speaker
Was bedeutet das eigentlich auch für die Unternehmen?
00:46:25
Speaker
Ja, also da merkt man einfach ganz klar diesen Arbeitskulturwandel, den wir haben und dass eben auch die Unternehmen dementsprechend das merken, aber noch nicht angepasst sind.
00:46:35
Speaker
Und genau diese Themen höre ich auch sehr oft.
00:46:40
Speaker
Also so, ach, dann haben wir ihn eingearbeitet und dann nach einem halben, dreiviertel Jahr war die Person schon wieder weg.
00:46:46
Speaker
Und ich glaube, es ist ein Fehler.
00:46:48
Speaker
Es gibt ja einfach Berufskulturen, wo es selbstverständlich ist, dass man häufig seinen Beruf wechselt.
00:46:53
Speaker
Also als Koch oder Köchin ist es ja eigentlich gang und gäbe, dass man viele Stationen durchläuft.
00:46:59
Speaker
Und auch andere Berufe.
00:47:01
Speaker
Auch sonst in der Hotellerie ist es ja nichts Ungewöhnliches.
00:47:05
Speaker
Das heißt, vielleicht auch hier tatsächlich braucht es sicherlich ein Organisationsverfahren.
00:47:10
Speaker
Kulturwandel, wie Arbeit verstanden wird und dass man eben auch hier vielleicht ein Stück weit natürlich kostet es vielleicht Energie und Arbeit, jemanden anzulernen.
00:47:21
Speaker
Aber die Frage ist ja auch, wenn wir tatsächlich auch nochmal über
00:47:25
Speaker
wie gestützte Lernplattformen oder Möglichkeiten denken, wie man auch Wissen anders nochmal transportieren kann.
00:47:33
Speaker
Was bedeutet das dann?
00:47:34
Speaker
Aber letztendlich würde ich sagen, dass es tatsächlich eben nicht nur diese politischen institutionellen Strukturänderungen braucht, sondern natürlich auch eine Haltungsänderung in der Arbeitskultur, weil die
00:47:47
Speaker
Da gebe ich dir völlig recht.
00:47:49
Speaker
Die Menschen werden eher, das wird eher die Regel werden, dass man viele verschiedene Dinge auch ausprobiert und dadurch natürlich aber auch wieder ganz viel Neues und anderes Wissen mitbringt.
00:48:00
Speaker
Also jemand, der verschiedene Stationen in der Biografie, in der Arbeitsbiografie in Anführungszeichen durchlaufen hat, bringt ja irgendwie auch sehr, sehr viele Kompetenzen mit.
00:48:09
Speaker
Und die gilt natürlich irgendwie auch wertzuschätzen und nicht nur das als vielleicht als eine Disrupt, also als eine
00:48:17
Speaker
Karriere zu sehen von sehr vielen Unterbrechungen.
00:48:20
Speaker
Das war ja früher mal ein Manko.
00:48:22
Speaker
Und ich glaube, wir müssen angehen, dass das sozusagen zu einem Vorteil wird und nicht...
00:48:26
Speaker
Das ist nochmal ein spannendes Thema, was du sagst, weil das geht nochmal zurück auf das vorhin, was wir schon angesprochen haben, auch mit der KI und den Skills.
00:48:33
Speaker
Also wenn wir jetzt mal davon ausgehen, und das wird ja auch schon besprochen, dass zum Beispiel dann so ein Onboarding-Prozess, KI-gestützt, man haut da alles rein, sage ich jetzt mal ganz platt, die werden ja immer besser, dass die tatsächlich so als
00:48:50
Speaker
Unterstützung sehr gut geeignet sind.
00:48:52
Speaker
Also das heißt, es muss sich da nicht jemand mehr so sechs Stunden hinsetzen und dir alles erzählen und zeigen, sondern das kann man ja auch relativ automatisiert machen, nicht überall natürlich, wie immer, aber da ist schon Hebel drin, sage ich jetzt mal.
00:49:04
Speaker
Aber da ist es auch wieder spannend, da reinzuschauen.
00:49:12
Speaker
wem brauchst du, weil so eine Organisationsstruktur, wie wir sie jetzt auch verstehen, auch im Sinne von langen, guten Karrieren und wichtigen Menschen, weil die haben ganz, ganz viel Erfahrung und diese Erfahrung ist aber auch nirgends niedergeschrieben, sondern die ist ja meistens in den Köpfen von diesen Menschen,
00:49:27
Speaker
Und deshalb sitzen die ja teilweise auch da, wo sie sitzen, so lange.
00:49:30
Speaker
Auch aus anderen Gründen natürlich.

Technologie und die Zukunft der Karrierefluidität

00:49:33
Speaker
Aber das finde ich nochmal spannend, da nochmal ganz kurz reinzugehen, weil es die Frage ist, wen braucht es da wirklich noch in der Zukunft?
00:49:42
Speaker
Also wie viele von denen werden wir noch haben, die da wirklich so lange sitzen und die man noch braucht?
00:49:47
Speaker
Und wie viel kann eigentlich Technologie...
00:49:51
Speaker
Also wird Technologie auch teilweise erledigen, sodass man diese langen Zeitkarrieren vielleicht nicht mehr braucht überall, nicht in dem Maße.
00:50:01
Speaker
Und was heißt das tatsächlich dann auch für Menschen im Sinne von, die dann auch schnell wechseln?
00:50:10
Speaker
Also wo steigen die dann ein und in welche Position wechseln die weiter?
00:50:15
Speaker
Ja.
00:50:16
Speaker
Also ich glaube, da sind viele spannende Punkte dabei, aus der traditionellen Perspektive, die Unternehmen denken das ja noch sehr auch in Hierarchien.
00:50:27
Speaker
Und ich glaube tatsächlich, dass zu einem gewissen Grad Technologisierung und KI teilweise Hierarchien obsolet macht.
00:50:35
Speaker
Ja, also gerade auch nochmal dieses Thema von
00:50:39
Speaker
Know-how-Transfer und Knowledge Management.
00:50:42
Speaker
Also da sehe ich auch, dass KI eine durchaus ausschlaggebende Rolle spielt.
00:50:49
Speaker
spielen wird in Zukunft, wie Informationen weitergegeben werden, wie Informationen eben auch vermittelt werden.
00:50:56
Speaker
Und das wird sicherlich, da gebe ich dir recht, das wird sicherlich diese Änderungen wie Hierarchien, und das erleben wir ja auch in vielen Prozessen von New Work und Change Management heute schon, dass Hierarchien aufgebrochen werden.
00:51:15
Speaker
Und auch Menschen dann eben auch entsprechend in andere Positionen einsteigen können, die vielleicht vorher sie über längere Wege sich hätten erarbeiten müssen.
00:51:24
Speaker
Also ich glaube, da könnte man jetzt eigentlich nochmal ein bisschen weiter diskutieren.
00:51:30
Speaker
Ich denke, was dabei für mich auch einfach eine wichtige Frage
00:51:34
Speaker
Eine wichtige Resümee ist, wir haben einfach diesen demografischen Wandel, der verändert einfach, wie lange Menschen arbeiten können und auch wollen und sich beteiligen wollen.
00:51:43
Speaker
Also das heißt, wir gehen anders mit dem Thema Alter um.
00:51:46
Speaker
Und natürlich haben wir noch eine Altersdiskriminierung, die geht aber auch zugegeben in beide Richtungen, muss man sagen.
00:51:53
Speaker
Und wir haben Individualisierung, wo Menschen tatsächlich eben auch freier entscheiden wollen, wie sie ihre Biografien strukturieren wollen.
00:51:59
Speaker
Also wir haben einfach dadurch diese Freiheiten oder mehr Freiheiten als früher.
00:52:03
Speaker
Und andererseits auch nochmal dann, wie stark Digitalisierung, beziehungsweise jetzt natürlich nochmal mit KI unsere Arbeitskultur verändert oder wie wir auch auf Arbeit blicken.
00:52:14
Speaker
Und das ist tatsächlich für mich auch nochmal ein ganz fundamentaler Schritt, den wir viel stärker eigentlich integrieren und diskutieren müssen.
00:52:25
Speaker
Super.
00:52:25
Speaker
Ich habe noch eine Schlussfrage für dich.
00:52:28
Speaker
In dieser besagten Studie von der London Business School, da ist sozusagen eine Aussage drin, beziehungsweise ein Begriff, die sprechen von Re-Invention.
00:52:40
Speaker
Und die meinen damit, dass Erneuerung, im Sinne von auch, man findet sich neu, und dass das eigentlich die Schlüsselkompetenz des 21.
00:52:52
Speaker
Jahrhunderts ist.
00:52:56
Speaker
Ja, ich denke auch, dass diese Fähigkeit der Adaptivität, der Flexibilität, der Resilienz sind sicherlich ganz starke Schlüsselfiguren oder Schlüsselkompetenzen für die Zukunft.

Anpassungsfähigkeit als Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts

00:53:11
Speaker
Dass wir also wirklich diese Fähigkeit uns behalten müssen, uns Dingen immer wieder auch neu zu nähern, offen zu bleiben und
00:53:23
Speaker
Und ich glaube, das ist aber auch eine urmenschliche Kompetenz, diese Adaptivität.
00:53:30
Speaker
Und wir verlernen sie nur durch Gerüste, die wir um uns herum haben.
00:53:37
Speaker
Wie würdest du diese Frage beantworten?
00:53:39
Speaker
Ich hätte ja genau das, was du gesagt hast.
00:53:42
Speaker
Ich fand es so ein bisschen überraschend, dass das so, weißt du, so als Schlüsselkompetenz dargestellt wurde, weil ich mir auch dachte, das ist ja dem Menschen, der über die Evolution ja innewohnt.
00:53:54
Speaker
Das haben wir ja eigentlich sehr stark in den letzten Jahrzehnten, Jahrhunderten gesehen.
00:54:00
Speaker
Erstaunlicherweise, also das zeigt ja auch, dass das dann in so einer Studie auftaucht, man
00:54:05
Speaker
zeigt ja, dass wir es ja anscheinend schon ein bisschen verlernt haben.
00:54:11
Speaker
Und das, wie immer, hat natürlich auch wieder verschiedene Gründe, aber das liegt einerseits, glaube ich, schon an dem System, an dem Gerüst, in dem wir leben, in dem wir uns unsere Leben auch so ein bisschen reingegossen haben und
00:54:27
Speaker
Da passt das ja rein, dieses Thema.
00:54:29
Speaker
Also ich lerne, ich bilde mich aus, ich arbeite und dann setze ich mich zur Ruhe.
00:54:34
Speaker
Und das hat ja, wie gesagt, ich glaube, jetzt ist ja nur so gesprochen, also meine Großeltern hätten jetzt nicht darüber nachgedacht, nochmal zu arbeiten.
00:54:44
Speaker
die ganz andere Generation.
00:54:47
Speaker
Also für die war dann die Rente da und auch wohlverdient.
00:54:53
Speaker
Sie wollten auch schon noch was machen.
00:54:54
Speaker
Um Gottes Willen, die haben jetzt nicht nur zu Hause gesessen.
00:54:57
Speaker
Aber wie du schon eingangs sagst, dieses berühmte Wort, dieses Mindset hatten die gar nicht.
00:55:02
Speaker
Es wurde, glaube ich, auch nicht
00:55:04
Speaker
Natürlich, es wurde auch nicht forciert, es wurde auch nicht geleert oder da wurde auch nicht die Denkwelt dahingehend geöffnet.
00:55:12
Speaker
Und ich glaube, das ist wahrscheinlich haben wir da durch die verschiedenen Entwicklungen, gerade auch Technologie, haben wir jetzt wieder eine Öffnung dahin, uns vielleicht so ein bisschen zurückzubesinnen, dass wir ja eigentlich uns durchaus sehr oft vertreten.
00:55:27
Speaker
reinvented haben.
00:55:30
Speaker
Ich glaube tatsächlich noch, um einen Treiber des Ganzen auch noch mal zu erwähnen, ich glaube auch dadurch, dass einfach durch die Frauenbewegung und dadurch, dass Frauen angefangen haben, irgendwann auch noch mal später berufliche Karrieren einzuschlagen, dass sich damit auch schon die ersten Ansätze dahin

Die Rolle der Frauen bei der Neugestaltung von Karrierewegen

00:55:46
Speaker
entwickelt haben.
00:55:46
Speaker
Also wo es auf einmal üblicher war, dass man eben auch noch später sich dann doch noch mal einen beruflichen Weg für einen beruflichen Weg entscheidet und
00:55:56
Speaker
Und damit kam dann, glaube ich, so langsam eben auch in diesem Individualisierungsprozess dieser Gedanke auf.
00:56:02
Speaker
Aber ja, ich gebe dir recht, das ist eigentlich eine ganz urmenschliche
00:56:08
Speaker
menschliche Qualität.
00:56:10
Speaker
Nur vielleicht auch, und das nochmal auch so ein bisschen vielleicht als Erklärung zu geben, wir haben momentan natürlich auch einen Wandlungsprozess von unterschiedlichen Seiten, einen hohen Komplexitätsgrad, der die eine oder andere Person in ihrem Gerüst vielleicht etwas unbeweglicher macht, sich entsprechend anzupassen.
00:56:28
Speaker
Aber dafür braucht es, wie du auch sagst, es braucht einfach dafür mehr Unterstützung, es braucht dafür eben auch einfach eine Situation und einen Nährboden, wo das eben auch möglich ist.
00:56:36
Speaker
Und das
00:56:38
Speaker
Vielleicht noch zum Schluss, tatsächlich denke ich mal auch, dass dieses Mindset, Entschuldigung, das nochmal benutzt.
00:56:45
Speaker
glaube ich, jetzt mehr da ist, weil tatsächlich im Gegensatz jetzt zu meiner Großelterngeneration das Versprechen auch eigentlich weg ist.
00:56:55
Speaker
Also obwohl es keiner ausspricht, ist dieses Versprechen der Sicherheit weg.
00:57:00
Speaker
Und ich glaube, die Leute verstehen das und haben das registriert.
00:57:04
Speaker
Und dahingehend ist, glaube ich, so im Bewusstsein eher der Tenor, schauen wir mal.
00:57:10
Speaker
Also da müssen wir uns etwas anpassen oder durchaus schauen, was man vielleicht auch schon
00:57:15
Speaker
nach seiner anderen gestellten Tätigkeit noch macht oder wie auch immer.
00:57:21
Speaker
Ja.
00:57:21
Speaker
Das fällt da natürlich, glaube ich, schon auch noch ein bisschen rein.
00:57:23
Speaker
Super.
00:57:24
Speaker
Vielen Dank dir.
00:57:24
Speaker
Ja, ebenso.
00:57:27
Speaker
Haben wir da uns mal ausgetauscht.
00:57:29
Speaker
Bei dir ist es Multistage?
00:57:30
Speaker
Ach, das ist eine schwierige Frage.
00:57:34
Speaker
Lass uns die vielleicht für einen anderen Podcast aufheben.
00:57:37
Speaker
Also ich glaube, eine lineare Biografie habe ich insofern auch nicht wirklich, aber jetzt auch nicht so.
00:57:42
Speaker
Ich nehme mir eben, glaube ich, schon auch immer diese Räume raus.
00:57:45
Speaker
Ja.
00:57:46
Speaker
Unterbrechungen oder andere Dinge zu fokussieren.
00:57:50
Speaker
Ja, ist doch super.
00:57:51
Speaker
Spricht ja auch dafür.
00:57:52
Speaker
Sehr schön.
00:57:54
Speaker
Dann wünschen wir allen, die hier zugehört haben, einen schönen Nachmittag.
00:57:59
Speaker
Bei uns ist jetzt Nachmittag.
00:58:01
Speaker
Wann auch immer ihr das hier hört.
00:58:02
Speaker
Und ja, liked, kommentiert, wenn ihr mögt.
00:58:05
Speaker
Folgt uns auf den Social-Media-Kanälen und schaut mal auf unsere Webseite nextstopfuture.de Und damit sagen wir auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal.
00:58:16
Speaker
Tschüss.
00:58:16
Speaker
Tschüss.