Einführung und Lena kennenlernen
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Speaker
Hallo und herzlich willkommen zurück zu dieser Podcast-Folge. Heute wieder mit Lena. Hallo Lena. Hallo. Für alle, die jetzt gerade denken, wer ist Lena? Gerne bitte einfach noch mal zur vorletzten Podcast-Folge
Warum ist Abnehmen so schwer?
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Speaker
zurück. Da haben wir ein bisschen drüber gesprochen, wer Lena ist und was sie hier mit uns, mit Shane the Woman und unseren Frauen macht. Da wollen wir heute nicht mehr so viel Zeit mit
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Speaker
verschwenden hört sich schrecklich an. Aber wir sprechen heute über das Thema, ich kann nicht abnehmen. Und das ist etwas, was wir natürlich täglich in unserer Arbeit sehen und was auch viele Frauen mit uns teilen, dass sie vielleicht früher mal gut abnehmen konnten.
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Speaker
low carb oder mit Intervallfasten oder mit Ernährungsumstellung im Allgemeinen mit Clean Eating malgut abgenommen haben.
Motivationsverlust durch wiederholtes Scheitern
00:01:01
Speaker
Dann aber durch den Jojo-Effekt, zu dem wird es auch noch mal eine extra Folge geben, immer wieder zugenommen haben, immer wieder in ihr altes Muster gerutscht sind und dann irgendwann an den Punkt kommen, dass gar nichts mehr funktioniert. Also der Körper nichts mehr loslassen will, selbst wenn sie dann irgendwie mal so wieder in Angriff nehmen, die Ernährung wieder zu verbessern oder sich mehr zu bewegen, dass sich irgendwie nichts mehr bewegt und dann natürlich auch ganz schnell die Motivation verschwindet.
00:01:30
Speaker
Weil wenn die Ergebnisse ausbleiben, ist es ganz menschlich, dass natürlich irgendwann dann auch die Lust, da weiter zu machen, sich in Luft auflöst.
Selbstwert und Disziplin beim Diäten
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Speaker
Ja, und vor allem ja auch in gewisser Weise die Hoffnung, weil wenn du alles schon tausendmal durchgekaut hast und so die besten Ratschläge, die so auf dem Markt sind, alle befolgt hast und es ändert sich einfach nichts und deine Freundin XY, die das Gleiche macht, hat aber vielleicht jetzt schon wieder zehn Kilo abgenommen, dann ist das ja durchaus auch wieder wie so ein Teufelskreis, dass dann irgendwann auch gerade Essen als Ersatzmittel wieder häufiger dann eben zu Fressattacken führen kann. Ja.
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Speaker
Ja, auf jeden Fall. Und das ist erstmal ganz wichtig, dass wir das an der Stelle betonen wollen, weil viele Frauen sich dann da einfach auch wieder sehr mit dem Selbstwert verstricken und sich selbst anreden, ja gut, dann bin ich jetzt einfach zu faul oder nicht diszipliniert genug und das ist ja, das ist einfach nicht die Wahrheit, aber das ist halt das, was wir immer wieder hören.
Schädliche Ratschläge und der Kreislauf des Abnehmens
00:02:29
Speaker
Also meistens ja schon von klein auf, wenn man sich mal die Statistik anguckt, ich glaube so jedes
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Speaker
zweite Mädchen hat im Alter von 10 bis 12 Stunden Diät gemacht. Also super krass. Und was hören wir da immer? Wenn du ein Problem mit deinem Gewicht hast, dann musst du deinen Essverhalten besser kontrollieren, am besten weniger essen, wie du verbrauchst, ergo auch dich mehr bewegen, also dein Bewegungsverhalten mehr kontrollieren.
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Speaker
also diszipliniert sein. Und wir wollen heute darauf eingehen, warum das eben nicht die Lösung ist, warum das eigentlich ganz gefährliches Halbwissen ist, was die Frauen über Jahre, Jahrzehnte, zum Teil ihr Leben lang in diesen Teufelskreis gefangen hätte. Genau.
00:03:25
Speaker
Wir werden es heute wieder so machen, wie auch das letzte Mal, wo ich mit Lena hier gesprochen habe, dass wir das so ein bisschen unterteilen, denn es gibt körperliche Gründe dafür, warum wir nicht abnehmen können, warum unser Körper keine Fettreserven hergibt und es gibt natürlich auch psychosomatische Gründe dafür oder psychische Gründe dafür.
00:03:45
Speaker
Wir werden das also ein bisschen einteilen. Ich werde vor allem über die körperlichen Gründe sprechen. Lena wird dann über die psychosomatischen Gründe sprechen und wir werden dann aber auch die Brücke bauen.
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Speaker
Auch hier wieder, wir können das am Ende nicht isoliert betrachten. Wir sind als Mensch Körper und Psyche in einem.
Gewichtsverlust: Physische und psychologische Aspekte
00:04:03
Speaker
Beides steht in Wechselwirkung zueinander. Wir wollen dir heute das gut vermitteln, wie das in Wechselwirkung steht und was es dann letztendlich braucht, damit dein Körper und deine Psyche zusammen wieder in eine Situation kommen, in der du auch mit Leichtigkeit abnehmen kannst.
00:04:23
Speaker
und nicht basierend auf Disziplin oder sich selber quälen, den Körper quälen. Denn das funktioniert definitiv, das sehen wir jeden Tag in unserer Arbeit, aber dafür braucht es eben eine gewisse Ausgangssituation, die wir häufig erstmal kreieren müssen mit den Frauen, die schon so eine lange Geschichte damit haben.
00:04:45
Speaker
So machen wir es. Jawohl. Okay, das heißt, Lena, die wird jetzt wahrscheinlich gleich einfach erst noch mal zuhören. Ja, ich werde gleich noch ein bisschen zuhören. Genau, weil ich fange jetzt einfach mal mit dem Körper an. Ja.
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Speaker
Und möchte das auch gleich an einem Beispiel nennen, weil wir hatten gerade auch in der letzten Woche eine Situation mit einer unserer Frauen, die auch so ein bisschen den Anlass für diese Podcast-Folge gegeben hat. Und ich finde es immer ganz gut, ein Beispiel zu haben, damit das nicht so abstrakt ist. Und wie gesagt, das ist etwas, das sehen wir sehr häufig. Die Frau, die wir da gerade begleiten im Raum, so wie die meisten,
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Speaker
im Channels Women Coaching gerade, hat eine ganz, ganz lange Geschichte damit, hat auch schon ganz, ganz früh mit Diäten angefangen und ist jetzt zu uns gekommen, weil sie super verzweifelt war, denn es hat sich gar nichts mehr getan oder sie hat es auch gar nicht mehr in den Griff bekommen.
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Speaker
Sie hat jetzt mittlerweile das Gewicht erreicht, mit dem sie sich unglaublich wohlfühlt, wo sie auch noch nie war. Was ihr natürlich unglaublich viel Angst auch macht. Angst, dass das für immer so bleibt, dass sie das nie wieder runterbekommt, dass sie jetzt einfach ihr Leben lang dick sein wird. Dick nach ihrem Maßstab. Und da merkt man auch schon,
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Speaker
Da sind jetzt auch viele psychische Thematiken, die da eine Rolle spielen, weil die Angst macht unglaublich viel.
Stress, Angst und hormonelle Reaktionen
00:06:24
Speaker
Vor allem in unserem Nervensystem. Also unser Nervensystem bildet ja so die Verbindung zwischen Psyche und Körper, kann man sagen. Weil der Körper oder die Organe über das Nervensystem Informationen ans Gehirn geben und die Psyche und unsere Gedanken und Emotionen wiederum Informationen an die Organe.
00:06:47
Speaker
Und wenn ich natürlich so einen riesen Stress damit habe, so eine große Angst damit habe, dass ich für immer so bleiben werde, wird die Angst zu selbsterführenden Prophezeiungen. Aber das ist jetzt nicht einfach spirituell dahergesagt, sondern das ist einfach auch eine valide Aussage, wenn man versteht, wie der Körper auf Angst reagiert. Und da haben wir dann eine weitere Verbindung zwischen unseren Emotionen und unserem
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Speaker
Organen und das sind die Hormone. Und wenn wir Emotionen unterdrücken und die meisten Frauen, die zu uns kommen, unterdrücken ganz viel, gerade was den Körper anbelangt, muss man sich nur mal vorstellen, du stellst dich auf die Barge, die Zahl, die zeigt wieder nicht an, was du dir wünscht, ist ein Riesentrigger.
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Speaker
Viele packen die Waage auch schon weg, damit sie gar nicht mehr getriggert werden. Aber es ist ja trotzdem noch nicht gelöst. Nur weil ich die Waage vermeide. Dann geht es mir vielleicht besser, weil ich den Trigger entferne. Aber häufig ist es schon so, wenn man sich mal so eine Szene auf der Waage vorstellt. Also ich kenne die persönlich aus meiner Erfahrung. Das ist schon ein bisschen traumatisierend einfach, weil du stehst morgens auf
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Speaker
fühlt sich eigentlich ganz gut, stellt sich auf die Waage. Die Waage zeigt irgendwie vielleicht einen Kilo mehr an, vielleicht noch 200 Gramm mehr, aber es zeigt auf jeden Fall nicht das an, was du bräuchtest, um dich gut zu fühlen. Und das, was Frauen erleben auf der Waage oder rund um die Zahl, Körpergewicht, ist dann häufig einfach nur eine tiefe Ohnmacht, weil sie schon so viel probiert haben.
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Speaker
und an dieses Gewicht hier aber auch so ein bisschen der eigene Wert geknüpft ist. Nicht nur ein bisschen. Ja, maximal, ja. Das heißt, in dem Moment, wenn die Zahl oder das Körpergewicht oder das Spiegelbild nicht so ist, wie wir es bräuchten, um uns wertvoll zu fühlen, um uns berechtigt zu fühlen, werden natürlich ganz viele Emotionen in uns ausgelöst und die sind meistens
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Speaker
in einem Rahmen, den wir gar nicht reguliert bekommen, also müssen wir es unterdrücken. Und wenn wir es unterdrücken, dann
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Speaker
erzeugt der Körper Stress, Anspannung und das führt dann dazu, dass zum Beispiel die Nebenniere super viel Adrenalin und auch wenn es ein chronisches Stress ist und bei Frauen, die jahrelange Thema damit haben, ist es ein chronischer Stress, viel Cortisol ausgeschüttet wird. Und dieses Cortisol, das weiß man auch, da gibt es Studien zu, sorgt halt dafür, dass sich die Faszien, das sind Bindegewebshöhlen im Körper, die jede Zelle umspannen, zusammenziehen.
00:09:39
Speaker
Und das bedeutet am Ende für den Körper, dass wenn sich diese Faszien verspannen und zusammenziehen, dann werden Blutgefäße gequetscht. Nährstoffe, Sauerstoff, was über die Blutgefäße in die Organe transportiert wird, kommt nicht gut in den Organen an. Das heißt, die Organfunktion wird reduziert oder ist nicht optimal. Nervenbahnen werden gequetscht.
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Speaker
Reizweiterleitung zwischen den Zellen
Warum weniger essen und mehr bewegen nicht immer funktioniert
00:10:10
Speaker
ist auch nicht mehr korrekt. Es werden Fehlinformationen gesendet. Und da fängt man jetzt schon an, so ein bisschen zu verstehen, dass das ja ganz arg den Stoffwechsel beeinflusst in dem Moment, wo ich Emotionen unterdrücke. Was ja täglich passiert, sekündlich eigentlich, wenn wir mal auf unsere Erfahrung auch schauen. Es ist ja quasi Dauerprogramm. Wir kriegen es nur einfach nicht mit.
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Speaker
Ja, definitiv. Und bei Frauen mit diesem Körperthema und dem Ernährungsthema noch mal besonders, weil sie sind halt mit ihrem Trigger, Körper, Gewicht den ganzen Tag konfrontiert. Ich stehe morgens auf, das Erste, was mein Körper oder was ich mache, ist, ich scanne mich ab. Fühle ich mich heute gut? Fühle ich mich heute dick? Dann stelle ich mich vor den Spiegel. Was ziehe ich heute an? Oh Gott, sehe ich da drin dick aus? Ich habe keine Klamotten mehr. Wenn ich jetzt Klamotten einkaufen gehe,
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Speaker
Oh, Hilfe. Ja, also dieses schreckliche Kabinenlicht. Kabinenlicht, ja, ohne Spaß. Und dann geht's ja weiter. Okay, Frühstück. Esse ich jetzt schon was oder lasse ich's? Spare ich mir die Kalorien, weil ich weiß, ich ess Kalia sowieso nachher wieder. Okay.
00:11:21
Speaker
Dann schiebe ich das Thema Essen vielleicht beiseite oder ich mache mir einen riesen Stress, Essen vorzukochen. Das hören wir ja auch oft. Dann gehe ich los zur Arbeit oder bin sogar im Homeoffice und dann bin ich mit Sachen konfrontiert, die mich aufregen.
00:11:37
Speaker
Ja, und vor allem ja auch mit anderen Menschen. Ich sehe ja den ganzen Tag auch andere Frauen, die vielleicht dann eher, also funktioniert die Psycho- und der Wahrnehmungsfilter ja auch. Ich sehe vor allem die Personen, die eher die Figur haben, die eher die Ausstellung haben, die ich mir wünsche. Das bedeutet, da bin ich auch die ganze Zeit in der Selbstabwertung. Ja, genau.
00:11:55
Speaker
Und so geht es den ganzen Tag. Die Frauen, die jetzt hier zuhören, werden wahrscheinlich einfach nur nicken und sagen, ja, ja, ja, die reden von mir. Ja, weil es ist halt, wir reden ja von dir, aber wir reden auch von einer Frau, die das betrifft. Also du bist da wirklich nicht. Absolut nicht alleine. Nicht alleine. So, und das ist der Punkt. Andauernd wird dann Wut unterdrückt, Frustration, Traurigkeit, Enttäuschung und Hilflosigkeit. Ja, und all das.
00:12:22
Speaker
lebt die ganze Zeit in deinem Körper weiter in Form von Anspannung. Und diese Anspannung sabotiert oder manipuliert deinen Stoffwechsel. Das bedeutet, auch hier merken wir jetzt schon, dass diese einfache Aussage, ist weniger als du verbrauchst und dann nimmst du ab, gar nicht funktionieren kann. Weil jemand, der in so einer Situation ist, der kann sich jetzt so gut ernähren, wie er will,
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Speaker
Im blödesten Falle ist der Darm durch diese ganzen Stressmechanismen so krass belastet, dass er entweder... Wir haben
PMS als Gesundheitsindikator
00:12:58
Speaker
einen Reizdarm. Reiz, das sagt das Wort ja schon, ja? Also wir sind so gereizt, der Darm ist so gereizt, die Verdauung nicht mehr so gut funktioniert. Das heißt, die Nährstoffe im Darm werden nicht richtig aufgenommen. Dieses gute Essen, was du dir zuführst, wird überhaupt gar nicht richtig verstoffwechselt.
00:13:18
Speaker
landet dementsprechend den Nährstoff auch gar nicht in den Organen. Wir haben auch in der letzten Podcastfolge, vorletzten Podcastfolge mit Lina auch schon darüber gesprochen. Zelle, Kernkraftwerke, hört ihr das gerne auch nochmal an, da möchte ich jetzt nicht mehr zu tief reingehen. Aber das zeigt halt einfach, okay, selbst wenn du die Ernährung verbessern würdest,
00:13:39
Speaker
Wenn die Organe belastet sind aufgrund dieser ganzen Thematik, dann kommen die Nährstoffe in der Zelle gar nicht so richtig an. Und selbst wenn ich jetzt aber sage im klassischen Sinn, ich mache eine Diät, ich esse weniger als ich verbrauche,
00:13:55
Speaker
Dann würde das bedeuten, ich entziehe dem Körper Nährstoffe und Nährstoffmangel ist eine Hungersnot für den Körper, er hat ja noch mehr Stress und er wird die Stoffwechselleistung noch untenhin weiter anpassen.
00:14:11
Speaker
Dann machen sich die meisten Frauen dann noch zusätzlich stressweit zu dieser Floskel. Du musst mehr essen, als du verbrauchst, also dich auch mehr bewegen. Das gehört ja auch dazu. Also du meinst weniger essen, als du verbrauchst, richtig? Ja, sorry. Du musst weniger essen, als du verbrauchst. Also erhöhe deinen Verbrauch. Also gehört dazu, sich auch mehr zu bewegen. Jetzt sind die Frauen, die zu uns kommen, aber meistens schon in so einem Erschöpfungszustand.
00:14:38
Speaker
dass sich auch der Körper völlig, also schon der Gedanke, sich mehr zu bewegen, löst meistens schon absolute Überforderung aus. Weil natürlich der Körper sagt, ey, ich habe gar keine Energie, ich bin müde, schlapp, hilflos, überfordert und jetzt willst du mich auch noch mit einem Hit oder Tabatta oder Ausdauertraining
00:15:01
Speaker
an den Rand meiner Leistungsfähigkeit bringen. Ich bin doch schon am Rand meiner Leistungsfähigkeit. Jetzt also mal in den Worten des Körpers versprochen. Das heißt, er hat noch mehr Stress. Und auch hier sieht man dieses, ich mache Cardio, ich mache Hittraining, ich bewege mich einfach mehr, ist nicht die Lösung, wenn man in so einem Zustand ist, sondern schürt das Feuer noch.
00:15:25
Speaker
Ganz einfach gesagt, Disziplin bei Ernährung und Disziplin bei Bewegung ist nicht die Lösung, sondern die Fortführung dieses Musters. Weil der Körper wird immer weiter mit dem Rücken an die Wand gedrängt und er hat ja die Aufgabe zu überleben. Er hat die Aufgabe, dich zu schützen. Also wird er sich weiter dieser Stresssituation anpassen, aber im Gegenzug werden wir immer mehr Symptomatiken sehen, die auch Richtung Krankheit gehen.
00:15:55
Speaker
Dazu gehört das Gewicht als Symptom, aber dazu gehört natürlich dann auch so was wie Müdigkeit und Schlappsein, Reizdarm, eine niedrige Körpertemperatur, schlecht Haut, Haarausfall,
00:16:19
Speaker
habe ich das schon gesagt, Periode bleibt vielleicht aus, vielleicht aber auch nur PMS-Beschwerden, nur in Anführungszeichen, was ja unfassbar viele Frauen haben.
Schädliche Ratschläge von Fachleuten
00:16:30
Speaker
Und ich hatte einen ganz, ganz tollen Arzt auch als Mentor und der sagte zu mir, Natascha,
00:16:37
Speaker
PMS-Beschwerden, ich weiß, das betrifft ganz, ganz viele Frauen, aber PMS-Beschwerden sind ein Hilfeschrei des Körpers. Das ist nicht normal. Und wenn man PMS-Beschwerden hat, dann muss man da auf jeden Fall hingucken. Ja, ja. Der Arzt in dritter Generation mittlerweile aufgehört, weil er schon über 70 ist.
00:16:57
Speaker
Die haben das noch anders gelernt, ja. Die Erfahrung, die unsere Frauen ja schildern, gerade auch was das Gewicht angeht, ist eher, dass die Ärzte sogar sagen, ja, dann müssen sie abnehmen, sie sind nur krank, sie fühlen sich nur schlecht, weil sie viel Gewicht eben nur mal haben und sie müssen jetzt abnehmen und dann müssen sie sich disziplinieren, müssen sie weniger essen, bewegen sie sich mehr, trinken sie vielleicht einfach mal eine Weile nur Shakes. Das sind ja sogar Empfehlungen. Ja, ja, total.
00:17:27
Speaker
Wo man dann einfach merkt, selbst hochstudierte Menschen, die den Körper studiert haben, treffen diese Aussage, wo man einfach sagen kann, dass die Bevölkerung, inklusive Akademikern, die mit Körper und auch Psyche arbeiten,
00:17:49
Speaker
dieser Psychose schon fast, diesem Realitätsverlust
Normopathie und die Normalisierung ungesunder Zustände
00:17:56
Speaker
unterliegen, dass der Körper nur durch Zwang und Druck
00:18:04
Speaker
abnehmen kann. Hans-Joachim Maas, ich weiß nicht, ob der, doch klar, der sagte ja was, wir haben ja mal über den Lief-Komplex formuliert, der spricht in diesem, also er bezieht es nicht direkt auf dieses Thema, aber generell auch viele Phänomene, die gerade gesellschaftlich wirksam sind und spricht da von einer Normopathie. Was bedeutet das etwas, was eigentlich pathologisch, also krankhaft oder zumindest
00:18:27
Speaker
das Gegenteil von gesund ist, auf einen normalen Standard gehoben wird, wie beispielsweise so was wie PMS, was eigentlich ja einen Krankheitswert hat. Aber weil es halt fast alle haben, fast alle Frauen leiden ja darunter, ist es quasi was Normales, genauso wie inzwischen
00:18:43
Speaker
sowas wie Endometriose oder auch Alkoholkonsum oder auch Bindungsthematiken, also dass viele Menschen sich in Beziehung gar nicht verbinden können. Also etwas, was eigentlich einen Krankheitswert hätte, wenn man es entweder körperlich oder psychologisch betrachtet, ist, weil es kollektiv, also von sehr vielen Menschen erlebt und geteilt wird und auch nicht wirklich gesundheitsmäßig angeschaut wird,
00:19:05
Speaker
ist quasi das neue Normal und deswegen, ja gut, ich habe PMS, ja ich auch. Also es ist ja schon fast so, wir kommen im Club, obwohl das eigentlich überhaupt gar nicht der natürliche Zustand des Körpers und auch nicht das Zyklus der Frau ist. Ja, also total wichtiger Punkt, das nochmal so zu benennen auch,
Körperpositivität und gesundheitliche Fragen
00:19:22
Speaker
dass das nicht normal ist und dass sich das auch verändert und dass das auch wieder einen normalen, in Anführungsstrichen, oder gesunden Zyklus bedeutet, wenn der Körper wieder anders betrachtet wird.
00:19:32
Speaker
Ja, und das können wir ganz genauso auch auf das Gewichtsthema beziehen. Ja, also das obliegt ja der absoluten Logik, dass wir sagen, wir haben diverse Körperformen. Ja, also klein, zu groß, lange Beine, kurze Beine, kurviger, schmaler, aber was auf gar keinen Fall ein natürlich gesunder Zustand ist, ist mehr Gewicht oder über, also über Gewicht vor allem.
00:19:58
Speaker
Und das ist ja häufiger auch ein Irrglaube, den die Frauen dann verfallen oder was natürlich auch so ein bisschen die Schattenseite von der Body Positivity Bewegung ist, dass man versucht, etwas als normal zu deklarieren, weil es halt mittlerweile über 60% der Frauen betrifft.
00:20:18
Speaker
Aus dem Wunsch natürlich heraus will ich betonen und verstehe ich auch, dass jeder Mensch, so wie er ist, angenommen und geliebt wird und in der Gesellschaft Platz hat. Ich denke, das sind Lena und ich definitiv auch absolut dafür. Aber wir müssen natürlich auch über die Dinge sprechen, die eben eine Tendenz
00:20:41
Speaker
oder einen Krankheitswert haben. Und da vielleicht auch nochmal, um halt Lösungen zu finden. Also, sonst lassen wir die Menschen, die unter dieser Situation leiden und zwar nicht nur, weil sie von anderen Menschen gemobbt werden, das ist etwas, das geht gar nicht, aber vor allen Dingen leidet ja auch der Körper unter dem Gewicht, unter dem Essverhalten selbst. Und dafür müssen wir ja eine Lösung finden.
00:21:05
Speaker
Und man darf auch nicht vergessen, dass Mobbing nicht nur ein äußeres Phänomen ist. Wenn wir uns mal anhören, was auch so die Frauen erzählen, wir kennen es ja vielleicht auch aus eigener Erfahrung, was uns unser Kopf die ganze Zeit so selber über uns sagt und wie wir uns selber dann auch uns selbst gegenüber verhalten, dann brauchen wir das Mobbing im Außen gar nicht, um uns so minderwertig und erniedrigt zu fühlen, weil wir sowieso den ganzen Tag in Selbsterniedrigungsspiralen sind von, wie sehe ich eigentlich wieder aus?
00:21:31
Speaker
Ich kriege den Job doch nicht, wenn ich so aussehe, oder wieso kriege ich es eigentlich nicht hin, ordentlich zu essen? Wie kann man so ein Versager sein? Mama, Papa damals hatten auch schon recht, dass ich das alles nicht hinbekommen werde und so
Gewicht als Symptom tieferer Gesundheitsprobleme
00:21:43
Speaker
weiter. Also wenn man sich das mal vorstellt und wirklich verbildlicht, wie einen Sprechplassen die ganzen Tag unsere Gedanken quasi um uns herum plakatieren würden, würden wir in einem Raum voller Beleidigungen und Demütigungen sitzen.
00:21:55
Speaker
Und da hat noch kein anderer was Böses zu uns gesagt. Und ich glaube, das ist eben auch das, was wir entkoppeln müssen, wenn es um dieses Thema Body Positivity geht. Es geht ja nicht darum zu sagen, wir nehmen den Menschen nicht an. Das ist ja quasi das Gegenteil dessen. Also den Menschen wirklich zu sehen, auch in seinen Verletzungen und Verwundungen und auch dem Scham und auch dem Hilflosigkeitsgefühl, was dahinter liegt, ist uns ja von der Haltung näher als alles andere. Und trotzdem zeigt sich das einfach nicht darin,
00:22:25
Speaker
in dem ich einer Person, die wirklich mit ihrem Gewicht kämpft und wo auch der Körper wirklich gesundheitlich darunter leidet, egal ob es jetzt Übergewicht oder auch massives Untergewicht betrifft, die Person mit einer künstlichen
00:22:38
Speaker
Positivität, sag ich mal, zu sagen, ja, ist doch super, du bist gut so, wie du bist. Klar, im Kern ist die Person gut so, wie sie ist, keine Frage. Aber der Körper leidet maximal. Das ist so, als würde sich eine gute Freundin von mir immer weiter mit Alkoholismus oder anderen Dingen den Körper mehr und mehr krank machen. Dann hab ich die trotzdem noch lieb, aber trotzdem würd ich irgendwann sagen, dass gerade, wie du mit dir und deinem Körper umgehst, das tut dir nicht gut. Lass uns doch mal schauen, was braucht's denn da gerade eigentlich?
00:23:06
Speaker
Und dieser Teil ist einfach auch sehr, sehr wichtig und klar braucht es dafür eine liebevolle Haltung auch. Ja, definitiv. Und das sind halt alles diese Punkte. Ich glaube, wir können zum Thema Body Positivity auch nochmal eine extra Folge machen, wie wir das sehen.
00:23:27
Speaker
Ich denke, dass da viele Frauen auch spüren, dass das irgendwie sich alles nicht so richtig anfühlt, genauso wie sie auch spüren, es fühlt sich nicht so richtig an mit diesen Diäten und mit diesen Disziplinen und so weiter. Da muss da noch mehr dahinter stecken. Ja, definitiv, da steckt mehr dahinter und bitte geh einfach auf diesen Weg. Glaub da dran, dass da mehr dahinter steckt, als dass du einfach nur nicht diszipliniert genug bist.
Die Lücke zwischen Gesundheit und Krankheit
00:23:51
Speaker
Ja, genau. Jetzt könnte man ja meinen, bei all dem, was ich erzählt habe, okay, der Darm ist belastet, die Hormone, PMS-Beschwerden und so weiter. Jetzt könnte ich ja zum Arzt gehen, das haben ja auch schon viele Frauen gemacht, oder zur Heilpraktikerin und mir die Hormone behandeln lassen. Da kommt dann vielleicht raus, dass ich eine schönes Größenunterfunktion habe, vielleicht aber auch nicht. Ja, da kommt dann vielleicht raus, dass ich zu viel Cortisol im Blut habe, aber vielleicht auch nicht.
00:24:20
Speaker
Dann kommt vielleicht auch raus, dass mein Darm ein Problem hat und ich kriege eine Magenspiegelung. Vielleicht, aber auch nicht. Und das ist halt eben so ein bisschen der Punkt, wo wir vielleicht das auch nochmal aufgreifen nachher, wenn wir über die Lösung sprechen. Aber an dem Punkt jetzt, würde ich gerne einfach mal sagen, zwischen Gesundheit und Krankheit ist viel Platz.
00:24:43
Speaker
Gerade in diesem Graubereich leiden die Frauen ja häufig sehr stark, ohne dass sie irgendwie eine Diagnose haben, weil noch gar keine Diagnose bestellt werden kann, weil die Schäden an den Organen noch nicht schlimm genug sind, weil das Gewicht noch nicht hoch genug ist und man das nicht als Adipositas bezeichnen kann oder nicht niedrig genug ist. Aber in diesem Graubereich fängt ja das Leid schon an.
00:25:10
Speaker
Ja, und wir müssen ja nicht im pathologischen Sinne diagnostiziert krank sein und trotzdem kann sich in unserem Hormonsystem, in unserem Nervensystem, in unseren Organen etwas so verschoben haben, dass es sich an der Oberfläche als Gewicht und als Essverhalten manifestiert oder zeigt und
00:25:39
Speaker
Das ist einfach ein ganz, ganz klares Signal. Also selbst, wenn dir niemand eine Diagnose stellen kann, wenn du ständig am Stress essen willst oder am emotionalen essen willst und ein Gewichtsproblem hast, entweder ständig schwankst oder einfach dein Gewicht wie festgenagelt ist, dann ist das ein Signal deines Körpers und es muss was passieren.
Alternative Ansätze zum Abnehmen
00:26:02
Speaker
Die meisten warten dann, bis sie richtig krank sind, weil
00:26:06
Speaker
aufgrund von Mangel an Lösungen und Alternativen. Wir bieten hier jetzt gerade eine Alternative. Ja, das ist ganz wichtig zu sehen. Es gibt die. Die Frage ist, willst du die dann auch annehmen? Aber es gibt diese Alternative. Das möchte ich an der Stelle einmal sagen. Bevor wir jetzt die Brücke schlagen zu der psychosomatischen Ebene. Wir haben jetzt gehört,
00:26:31
Speaker
was alles an Mechanismen im Körper greifen, die die Organe belasten und dafür dann sorgen, dass, das habe ich auch vorhin vergessen zu sagen, der Blutzuckerspiegel auch chronisch erhöht ist, nur die Hormone sich so verschieben, dass der Körper einfach nichts mehr hergibt. Ich habe es ja vorhin schon ein bisschen eingeleitet, wenn wir Emotionen unterdrücken, wenn wir ständig Angst haben, nicht abnehmen zu können,
00:26:55
Speaker
Da hat man schon ein bisschen rausgehört, aha, ja, okay, da ist schon auch die Psyche involviert. Jetzt lass uns doch da mal reinsteigen, um da so ein bisschen die Brücke zu bauen. Was sind
Emotionale Probleme und Essgewohnheiten
00:27:05
Speaker
denn so psychosomatische Ursachen dafür, dass der Körper nicht abnehmen kann? Ja, also noch ganz kurz zu dem, was du gerade gesagt hast, weil ich das auch noch mal wichtig finde. Also der Körper,
00:27:19
Speaker
Egal, ob es jetzt der Stoffwechsel ist oder auch die Organfunktion oder wie auch generell Sauerstoff verarbeitet wird und so weiter, genauso wie unterdrückte Emotionen ist halt etwas, was unsichtbar für uns ist. Das ist der Teil, der nicht an der Oberfläche greifbar ist. Das ist anders als Gewicht. Gewicht sehen wir in Form von der Waage.
00:27:40
Speaker
in Form von dem, wie wir uns im Spiegelbild verändern über die Jahre. Das bedeutet, häufig fixieren wir uns. Ich kenne das auch aus anderen, also von anderen Klienten, die haben das dann an anderen Symptomen und auch wir sind ja nicht frei davon. Also auch ich kenne das, bei mir bezieht es sich eher auf andere Sachen als aufs Gewicht. Aber wir greifen häufig an die Symptomoberfläche und schauen, ah, da sehe ich das und das verändert sich und das gefällt mir nicht. Und wir können grundsätzlich davon ausgehen,
00:28:09
Speaker
dass wenn unser Körper
00:28:10
Speaker
oder auch unsere Psyche, was aber ja auch zusammenhängt, also auch bei Depressionen ist ja eher ein psychisches Phänomen, was aber auch den Körper total antriebslos macht und so, also wo uns da die Energiereserven fehlen. Also beides zeigt sich auf beiden Ebenen, genauso wie beim Gewicht, das ist erstmal körperlich sichtbar, aber es belastet uns auch psychisch, das bedeutet beides hängt zusammen. Und alles, was wir an der Oberfläche wahrnehmen können, ist erstmal, wie du schon gesagt hast, wie eine Art Hefe, Schrei unseres Systems.
00:28:40
Speaker
Jetzt ist an der Stelle schon vollkommen klar, wenn unser Körper oder unsere Psyche warum auch immer nach Hefe ruft, wird das System nicht einfach durch weniger Essen oder durch mehr Bewegung anfangen, dieses Symptom abzunehmen. Weil es keinen Sinn machen würde, weil es geht nicht darum. Es geht um ein Thema, was viel tiefer liegt, was überhaupt erst dazu führt, dass du diese Thematik mit dem Essverhalten entwickelt hast.
00:29:04
Speaker
Und wenn das der Fall ist, dann kannst du noch so Cholediätpläne durchhalten und die führen vielleicht auch erstmal zu einer Gewichtsabnahme. Dann kommen aber die Themen, die das eigentlich verursacht haben, mit umso stärkerer Kraft wieder an die Oberfläche und führen vielleicht dann tendenziell zu noch mehr Gewichtszunahme.
00:29:20
Speaker
Darauf werden wir ja nochmal, wenn wir über Jojo-Effekt sprechen, eingehen, wozu wir nochmal eine besondere Folge machen, weil sonst den Rahmen sprengen würde. Also du siehst schon, nur abnehmen, in Anführungsstrichen, was auch mit Loslassen zu tun hat, da kommen wir schon zum ersten psychodynamischen Thema, ist nicht einfach nur damit getan, wenn du gute Diätpläne einhältst,
00:29:40
Speaker
gute Nährstoffe nimmst und eine gute Darmsanierung machst. Das sind alles total wesentliche Punkte, damit der Körper überhaupt in der Lage ist, das, was du an der Oberfläche oder auch psychodynamisch für dich dann lösen wirst, überhaupt erst zu nutzen und zu verkörpern.
Soziale und psychologische Vorteile des Übergewichts
00:29:57
Speaker
Das heißt ja nicht ohne Grund auch verkörpern, aber es ist eben nicht
00:30:01
Speaker
ausreichend da anzusetzen. Deswegen, wenn du das bis jetzt ausprobiert und das Gefühl hast, boah, irgendwie funktioniert das bei mir alles nicht, dann ist dein Körper ziemlich intelligent und sieht, okay, es braucht dafür noch mehr. Ich brauche mehr, um auch nachhaltig und langfristig in die Leichtigkeit zu kommen, sowohl emotional als auch dann körperlich, was auch auf der Waage dann wiederum sichtbar ist.
00:30:22
Speaker
Und ein Punkt, weshalb Abnehmen so schwierig ist und warum auch dieses Stressessen, wo wir durchaus kognitiv wissen, dass es uns nicht gut tut, so schwer aufzuhören ist, liegt daran, das hatten wir auch in der letzten oder vorletzten Folge schon mal gesprochen, dass Essen eine Art Ersatzbefriedigung ist. Das bedeutet, es gibt eine Art Lehre im System,
00:30:44
Speaker
wie die sich in Form von Traurigkeit, Hilflosigkeit, vielleicht auch einer tiefen Sinnlosigkeit, also dem Gefühl, was mache ich mit meinem Leben eigentlich, zeigt.
00:30:53
Speaker
Und das Essen ist wie eine Art Ersatzbefriedigung, wie eine Art Dämpfung. Wir kommen erst mal danach zur Ruhe, sind vielleicht sehr erschöpft, unser Fokus lenkt sich auf andere Thematiken. Und dadurch ist das Essen einfach mal wegzulassen überhaupt keine emotionale Lösung in dem Moment. Also es funktioniert in dem Moment nicht, deswegen fühlt man sich auch so fremdgesteuert. Weil es in gewisser Weise diese Ersatzbefriedigung braucht, um diese tieferen leere Sinnlösigkeit und Einsamkeitsgefühle nicht fühlen zu müssen.
00:31:20
Speaker
Das heißt, auch hier siehst du schon, es führt dieser Weg nicht wirklich daran vorbei, da einmal hinzuschauen, was für eine Leere, was für eine Einsamkeit, was für eine Sinnlosigkeit, sollten da gerade eigentlich kompensiert werden. Und wenn du anfingst, da hinzuschauen und das in einem geführten Rahmen, so wie wir das ja auch mit unseren Frauen machen, dann entsteht überhaupt wieder erst der Platz dafür, eine andere Strategie und eine andere Lösung zu finden, als zum Esfalten zu greifen.
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Speaker
Ein weiterer Aspekt, ich gehe einfach mal so ein paar Aspekte durch, die lassen sich natürlich nicht pauschalisieren, bei jeder Person ist es nochmal sehr individuell, aber es sind eben aus der Erfahrung und aus psychodynamischer und psychologischer Sicht einfach sehr, sehr viele Themen, die sehr häufig eben auftreten, wenn man dann wirklich einmal in die Tiefe geht. Und da kommen wir auch zu einem Punkt, den viele vielleicht gar nicht unbedingt
00:32:11
Speaker
zu hören wollen, weil es im subjektiven Erleben tatsächlich auch anders wahrnehmbar ist.
Familiendynamik und Glauben über Gewicht
00:32:17
Speaker
Aber viele Personen, die mit Übergewicht zu tun haben oder auch mit sehr starkem Untergewicht, ziehen daraus auch eine Art sekundären Krankheitsgewinn.
00:32:27
Speaker
Das bedeutet, ohne dass sie wirklich bewusst oder kognitiv verstehen, was die Positives daraus ziehen, weil sie ja wirklich einen sehr, sehr hohen Leidensdruck haben, gibt es einen sekundären Krankheitsgewinn. Das bedeutet, dass soziale Vorteile aus dieser Erkrankung und aus diesem Leidthema gezogen werden. Und da darfst du dich wirklich einmal fragen und sei da wirklich ganz ehrlich zu dir, weil häufig ist uns diese Antwort überhaupt nicht zugänglich.
00:32:55
Speaker
Welche Vorteile, sozial oder auch familiär, verlierst du vielleicht, wenn du Körpergewicht verlierst? Welche Verantwortung musst du plötzlich vielleicht wieder tragen? Welche Bequemlichkeiten auf einer bestimmten Art und Weise verlierst du vielleicht, wenn du dein Körpergewicht verlierst? Vielleicht, Natascha, du hast gerade so
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Speaker
so zustimmend genegt, hast du vielleicht eine Idee, was sind vielleicht so auch aus deiner Erfahrung mit den Frauen so ein, zwei, drei häufige Vorteile, die doch, wenn man mal in die Tiefe geht, daraus gezogen werden, dass eine Person nicht abnimmt, also im Übergewicht bleibt, obwohl es so ein leidvolles Thema ist.
00:33:35
Speaker
Ja, das ist ein super krasses Thema, weil ich höre jetzt schon die eine oder andere Frau denken, hä? Warum sollte ich einen sozialen Vorteil haben, wenn ich Gewichtsprobleme habe? Das ist ja völlig unlogisch, oberflächlich gesehen. Ja, total. Absolut. Das ist tatsächlich mitunter einer der
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Speaker
krassesten und am häufigsten auftauchende Faktor im Coaching, dass wir feststellen, dass die Psyche in der Tiefe diese Gründe dafür hat, dieses Gewicht nicht loszulassen. Und an dieser Stelle bitte einmal, auch wenn du das jetzt gerade noch nicht greifen kannst, wir arbeiten das mit unseren Frauen über Wochen und Monate
00:34:27
Speaker
und lösen das dann auch. Da kommen wir ganz häufig gar nicht alleine hin. Ich
Gesellschaftliche Erwartungen und Widerstand beim Abnehmen
00:34:32
Speaker
nenne jetzt aber einfach mal so ein paar Beispiele, damit man das ein bisschen besser greifen kann und sich das dann auch logischer gestaltet. Also ich erinnere mich jetzt gerade zum Beispiel an eine Frau,
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Speaker
die aus einer Familie kommt, wo schon die Oma Schwierigkeiten mit dem Körpergewicht hatte, die Mama schon eher ründlicher war und sie demnach auch. Und sie hat häufig so Sätze gehört wie, ja, die schlanken Frauen sind ja immer zickig.
00:35:07
Speaker
Oder, wir sind halt einfach so mein Schatz. Dann wurde mit dem Kind der Tochter gemeinsam, schon im Alter von 10, 12, 13 Jahren, Diäten gemacht.
00:35:21
Speaker
Es gab ein gemeinsames Projekt, an dem Mama und Tochter gearbeitet haben. Und das bedeutet, hier geht es ganz klar in der Tiefe um das Thema Verbundenheit und Zugehörigkeit. Wenn Oma schon ein Thema mit dem Gewicht hat, wenn Mama schon ein Thema mit dem Gewicht hat und die schlanken Frauen eher ein bisschen vielleicht auch unbewusst ein Feindbild sind, weil sie vielleicht auch als Konkurrentin gesehen werden,
00:35:49
Speaker
vielleicht auch oder man vielleicht mal fremd gehen könnte bei einer bei einer schrankeren frau oder so und dann noch gemeinsam zusammen abgenommen wird und so sachen gesagt wird wie wir sind halt so dann
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Speaker
Dann erzeugt genau dieses Thema einfach Verbundenheit zum eigenen Familiensystem, zu eigenen Oma, zu eigenen Mama. Vor allem sind die Urbeispiele von gelebter Fraulichkeit, Mütterlichkeit, Weiblichkeit eben auch eher rundliche Frauen, die ein Thema mit ihrem Körper und Essverhalten haben.
00:36:25
Speaker
Und jetzt passiert etwas ganz Spannendes, nämlich es gibt Oberfläche diesen Teil, der sagt, ich möchte das Muster durchbrechen, ich möchte aber schlank sein. Und dann gibt es aber ganz tief in dir diesen Teil, der sagt, wenn ich jetzt abnehme, gehöre ich da nicht mehr dazu.
00:36:43
Speaker
Ja, und ich gehöre zu den zickigen, schlanken Frauen. Genau. Ja, das Feindbild auch so. Und das ist zum Beispiel eine Dynamik, die ich schon häufiger gesehen
Emotionale Bewältigungsmechanismen und Gewicht
00:36:55
Speaker
habe. Eine andere ist, das hatten wir glaube ich letztens gerade auch im Coaching, dieses
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Speaker
Da geht es um das Thema Männer. Also wenn Männer, wenn ich in mir integriert habe, Männer erwarten von mir als Frau, sexuell verfügbar zu sein, schlank zu sein. Und ich erlebe aber, hab vielleicht auch selbst, übergriffliche Masculine-Energie in meinem Leben erlebt, in Form von tatsächlichen Übergriffen wie Missbrauch, aber auch vielleicht durch indirekte Übergriffe im Sinne von
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Speaker
Der Papa hat immer gesagt, du musst immer diszipliniert sein und du musst immer, also dieses übergriffige Maskuline, was sich so überstellt. Und ja, also vielleicht habe ich bei Papa auch schon festgestellt, der findet schlanke Frauen auch irgendwie besser anziehender oder so. Oder habe vielleicht auch die Erfahrung gemacht, dass mein
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Speaker
Ex mich mal mit einer schlankeren Frau bedrohen hat. Und ich so ein bisschen verinnerlicht habe, dass Patriarchat erwartet von mir, eine schlanke, perfekte, sexuell verfügbare Frau zu sein. Dann gibt es in unserem System häufig, wir können ihn auch den Lilith-Anteil nennen, diesen Anteil in uns der Frau, die sich diesem
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Speaker
Erwartungsdruck nicht fügen will, die sich den Männern nicht fügen will. Und dann ist das, ich kann kein Gewicht abnehmen, häufig ja dann auch eine Trotzreaktion. Also ich mache es den Männern nicht recht. Ich mache es der Modebranche nicht recht. Ich mache es den Frauenzeitschriften nicht recht. Ich mache es dem Mainstream nicht recht. Ich mache mein eigenes Ding. Also das wären zum Beispiel so zwei Beispiele. Vielleicht hast du
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Speaker
Ja, finde ich super Beispiele. Und das, was mir gerade noch kam, häufig ist es generell so, es ist jetzt nicht nur aufs Gewicht oder auf Themen im Essverhalten bezogen, sondern grundsätzlich, wenn Thematiken vorliegen.
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Speaker
die emotional einfach wirklich einen hohen Leidensdruck hervorrufen, dass es häufig auch gerade in der Anfangszeit, später entwickelt sich das dann manchmal auch zu einer Art Genervtheit, aber dass es gerade in der Anfangszeit natürlich auch sehr viel Fürsorge im sozialen Umfeld hervorruft. Also wenn ich die ganze Zeit
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Speaker
damit zu tun habe, ich fühle mich zu dick, ich fühle mich nicht wohl, dann strahle ich das ja auch aus, ich breche darüber vielleicht auch, dann kriege ich häufiger gehört, aber du bist doch toll und du siehst trotzdem gut aus und ich habe dich trotzdem lieb. Also da gibt es ganz viel Bestätigung auf eine bestimmte Art und Weise und das System schluckt das quasi wie runter, weil auch da liegt eben dieses schwarze leere Loch hinter.
00:39:42
Speaker
Nämlich dieses eigentlich sehr tief sitzende Gefühl von Minderwertigkeit. Und das heißt, egal wie viele Komplimente, egal wie viele Anerkennungsworte reinfließen, fließen die einfach wie ein schwarzer Loch und versicken dort. Also die können nicht gegriffen werden.
Essen als Werkzeug zur Vermeidung emotionaler Probleme
00:39:56
Speaker
Aber wenn ich jetzt anfangen würde, mehr zu meinem Traumgewicht zu kommen,
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Speaker
Dann würden die Allermeisten damit konfrontiert werden, dass sie immer noch diese Leere in sich spüren. Dass sie immer noch nicht zufrieden sind. Und dann gibt es aber diesen äußeren Teil nicht mehr, an dem ich das festmachen kann. Und dann ist auch häufig so die Resonanz ja, aber du hast doch jetzt abgenommen. Also das Problem besteht doch jetzt eigentlich nicht mehr. Warum bist du denn jetzt immer noch unzufrieden?
00:40:23
Speaker
Und diese Frage wird häufig dadurch vermieden, dass überhaupt kein Abnehmprozess stattfindet. Das bedeutet, es wird lieber diese soziale Anerkennung daraus gezogen, in Form von einem gewissen Mitgefühl oder auch Mitleid darin einfach bestärkt zu werden. Und das würde eben aufgelöst werden, wenn wir wirklich in die Gewichtsabnahme kommen würden und unser Ziel erreichen, weil auch hier nochmal dein Körper und deine Psyche super intelligent sind und schon lange verstanden haben, dass es nicht um das Gewicht geht.
00:40:50
Speaker
Es liegt was darunter und das Gewicht ist wie so eine Art Hilfeschild oder Hilferuf, was es quasi sichtbar macht. Aber es geht nicht darum. Es geht nicht um die, es geht nicht um das Gewicht. Es geht nicht um das Problem, nicht abnehmen zu können, auch wenn der Körper und auch die Psyche das dann so übersetzen, sage ich mal. Also dein Körper kann schon abnehmen. Da braucht es bestimmte Voraussetzungen für, keine Frage. Und ich will auch überhaupt nicht in Abrede sprechen, dass
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Speaker
es durchaus das Gefühl gibt, das nicht zu können, weil es sich nicht sichtbar zeigt. Aber, um es einmal psychodynamisch zu übersetzen, es gibt einen Teil in dir, der will nicht abnehmen. Und das hat nichts mit dem Disziplinwillen zu tun. Du willst einfach nicht genug, deswegen klappt das auch nicht. Sondern es gibt einen sehr, sehr, sehr tiefen Teil, der in dieser ganzen Diätindustrie gar nicht berücksichtigt wird, der einen sehr guten Grund dafür eben hat,
00:41:46
Speaker
an diesem Gewicht festzuhalten. Und du hast gerade eben ganz wesentliche zwei Punkte genannt. Der eine Punkt ist nämlich,
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Speaker
dass häufig auch eine Vermeidung von körperlicher Intimität mit diesem Gewicht aufrechterhalten wird. Viele Frauen assoziieren auch aufgrund ihrer, also auch aufgrund dessen, was auch gesellschaftlich vermittelt wird, mit der Gewichtsabnahme eine erhöhte sexuelle Anziehung, was gar nicht bedeutet, dass das real so ist, aber es ist eben innerlich so gekoppelt.
Gewicht als Schutz vor emotionaler Verwundbarkeit
00:42:14
Speaker
Und viele Frauen haben Themen damit, sich wirklich abzugrenzen.
00:42:18
Speaker
Und auch mitzubekommen, will ich eigentlich gerade sexuell verfügbar sein, möchte ich mich gerade körperlich öffnen. Und deswegen ist es wie so eine Art ganz angenehmer Schutz, weil zu sagen, okay, ich halt einfach an diesem Gewicht fest, darin fühle ich mich sowieso nicht so wohl. Das heißt, ich habe auch eine gewisse Lustlosigkeit, die sehr häufig damit einhergeht. Und dementsprechend schütze ich mich auch vor dem körperlichen intimen Kontakt, ohne das wirklich aussprechen zu müssen. Wolltest du eigentlich gerade eben was sagen?
00:42:46
Speaker
Auch wenn du ausgesprochen hast. Ich hab mich erst mal ausgesprochen, du darfst gerne dazwischen. Was mir auch eben noch gekommen ist, weil du vorhin auch so ein bisschen kurzes Thema, wo müsst ich dann anfangen, Verantwortung zu übernehmen, eingestreut hast, was wir häufiger halt eben auch sehen, ist nicht nur, dass dieser Schutzwall entsteht durch das Körpergewicht, nicht mehr so in die Situation zu kommen, Intimität zulassen zu müssen,
00:43:18
Speaker
Sondern was wir ganz häufig auch sehen ist, dass besonders Frauen, die zu uns kommen und sagen, ich bin nie wütend und schon nicht aggressiv. Ich kenne diese Gefühle überhaupt gar nicht.
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Speaker
Oder wenn, dann bricht es so aus mir raus, dass das jedes Mal eine Scheißerfahrung ist im wahrsten Sinne des Wortes und ich das als was ganz Schlimmes und Bedrohliches sehe, mal Wut zu zeigen oder Aggression zu zeigen, also unterdrücke ich das. Und der Körper speichert das und dann haben wir häufig auch der Schutzwall gar nicht
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Speaker
dient dafür, dass wir uns vor anderen schützen, sondern dass wir andere vor unseren Emotionen schützen und dass wir uns auch selbst davor schützen, diese Emotionen fühlen zu müssen und für diese Emotionen Verantwortung übernehmen zu müssen. Also wir sind ja gerade als Frauen
00:44:16
Speaker
Es ist grundsätzlich eine Dynamik, die existiert auch bei Männern, aber gerade wir Frauen sind halt auch sehr, sehr gut darin, immer die Verantwortung für die Gefühle von anderen zu übernehmen. Ja, wir wollen immer, dass es allen anderen gut geht, dass sich andere wohlfühlen, auch in unserem Beisein. Und vergessen aber dabei, dass wir aufhören, die Verantwortung für unsere eigenen Emotionen und Bedürfnisse zu übernehmen. Nämlich dann in einem Moment, wo es vielleicht auch mal den anderen
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Speaker
Triggern könnte oder Reibungen erzeugen könnte zu sagen, es macht mich gerade echt wütend oder ich bin hier gerade echt
00:44:51
Speaker
auf 180, weil ich habe hier ein Bedürfnis, das wird einfach die ganze Zeit gar nicht gesehen. Und das nicht nur verbal zu kommunizieren im Sinne von Worten, sondern die Wut auch mal wirklich zu zeigen. Und das ist ja häufig so verschüttet, gerade bei Frauen, die zu uns kommen, dass sie nicht mal mehr spüren können, dass sie gerade überhaupt wütend sind.
00:45:18
Speaker
Also geht es auch darum, dass ein Teil in dir nicht abnehmen will, weil das bedeuten würde, du müsstest die Verantwortung für deine Emotionen und Bedürfnisse übernehmen. Ja, absolut. Vor allen Dingen, weil du kannst das hier bildlich so ein bisschen vorstellen, wenn du gerade zuhörst, dass diese Fettschicht wie eine Art
00:45:42
Speaker
Dämpfung ist, wie so eine Dämmwand quasi. Das ist das, was Natascha gerade meint mit der Verantwortungsübernahme für die Emotionen. Also solange da so viel Gewicht draufliegt, solange du auch Nahrung runterschluckst, das nennt man ja auch nicht ohne Grund so, ich schluck das dann einfach runter, wenn jemand mir was sagt. Also auch da die Körpersprache mal wieder mit reinzubeziehen.
Kreislauf emotionaler Reaktionen durchbrechen
00:46:05
Speaker
Das bedeutet, über das Gewicht, über das Essen,
00:46:08
Speaker
legt sich quasi, man kann sich das so vorstellen, wie so ein Löwe in einer Höhle. Und der ist eigentlich zahm, aber wenn es ihm an den Kran geht, dann ist der super kraftvoll. Also ich meine, jeder, der mal einen Löwe gesehen hat, weiß ja, wie kraftvoll ein Löwe sein kann und dass der auch durchaus bissig sein kann. Und viele von uns fürchten diesen Teil,
00:46:33
Speaker
weil wir nicht gelernt haben, damit umzugehen. Und sobald der so ein bisschen wachgekitzelt wird, und das passiert eben durch das Abbauen von Gewicht, durch das weniger Essen, weil wir dann wirklich mal in Kontakt und in das Gefühl unseres Körpers kommen könnten, und wenn der dann so langsam
00:46:50
Speaker
erweckt wird, dann kommt häufig innerlich wie so eine Art Alarmsirene, die sagt, ach du Scheiße, wenn das jetzt wirklich zum Leben erweckt wird, dann passiert was Schlimmes, weil wir das so gelernt haben. Also schütten wir, wenn ihr euch das vorstellt wie so eine Höhle, die gerade ein bisschen den Zugang freilegen würde, schütten wir das wieder in Form von Essen so zu, dass es überhaupt keinen Erwachen gibt, dass es keinen da herauskommen gibt und somit wird es dann erst mal innerlich wieder beruhigter. Also es kommt diese ganze Kraft gar nicht zum Vorschein,
00:47:20
Speaker
Aber auf der anderen Seite ist eben diese Dämmung wiederum da. Und deswegen ist es häufig gar nicht unabhängig voneinander zu betrachten. Also ich hatte das gestern noch mit einem Klienten, nicht von Chainswomen, aber auch, was das Thema emotionales Essen anging. Und es gibt so eine Parabel.
00:47:34
Speaker
oder ein Bild zumindest, ich weiß nicht mal, ob es eine Parabel ist, von einem kleinen Elefanten, der als der noch ganz, ganz klein war, angekettet wurde. Kennst du das Bild? Ja, super. Vielleicht kennt ihr das auch, das gibt es auch bei Instagram immer wieder. Und später, also man sieht dann auf dem Bild später einen erwachsenen großen Elefanten und Elefanten sind ja auch maximal kraftvoll und majestätisch und
00:47:59
Speaker
Echt toll einfach. Der, obwohl diese Kette nicht mehr an seinem Fuß ist, nicht dort weggeht. Mal ganz davon abgesehen, dass der locker einfach weglaufen könnte, wenn sich diesen ganzen Baumstamm mit sich mitreißen würde. Aber der hat einfach schon früh gelernt, er kommt da nicht weg und als kleines Tier
00:48:16
Speaker
Stimmte das, später als Erwachsener aber nicht mehr, weil es ist so identifiziert mit dieser Überzeugung da nicht wegzukommen, dass er später die ganze Kraft und das ganze Potenzial gar nicht übersetzen kann und deswegen einfach da stehen bleibt, obwohl das nicht sein müsste oder nicht tun müsste.
00:48:31
Speaker
Und genauso ist es bei diesem Thema eben auch. Wir haben sehr viele kindliche Erfahrungen dazu gesammelt. Was dürfen wir ausdrücken? Was halten wir lieber zurück? Und damals war das eine gesunde Strategie zu sagen, okay, ich tue alles, um mich daran anzupassen, weil es das emotionale und körperliche Überleben gesichert hat. Als erwachsene Frau, als erwachsene Person brauchen wir das nicht mehr, sind aber so identifiziert damit, dass wir uns genauso handlungsunfähig fühlen wie damals als Kind, obwohl wir tausend Möglichkeiten hätten, was zu verändern.
Generationsmuster und familiäre Erwartungen
00:49:00
Speaker
Und diese innere Diskrepanz zwischen dem, dass wir wissen, wir haben die Möglichkeiten und dem Gefühl, aber es ändert sich trotzdem nichts, macht einfach wahnsinnig und frustiert total. Und da kommen wir noch zu einem sehr, sehr wesentlichen Thema, was du eben auch schon angesprochen hast, nämlich die Familie. Also häufig ist dieses Thema, was Gewicht angeht, was auch eine Unzufriedenheit mit dem Körper angeht, was mit einer
00:49:27
Speaker
fehlenden Identifikation mit der eigenen Weiblichkeit zu tun hat, ein generationsübergreifendes Thema. Also die meisten Frauen, die bei uns sind, wenn ich die frage, okay, wie war denn deine Mama so im Verhältnis zu ihrem Körper? Was hat die dir denn vorgelebt? War die zufrieden? Hat die sich wohlgefühlt? Hat die die ganze Zeit ihren Fokus auf den Bauch gelegt? Also was war so ihre Information zum Thema Körper, zum Thema Gewicht?
00:49:48
Speaker
zum Thema Essen. Und wenn das bei der Mutter schon so war, dann kann man auch davon ausgehen, dass es auch davor die weiblichen Generationen und auch männlichen Generationen betroffen hat, weil das wird ja weitergegeben. Und mal ganz davon abgesehen, dass natürlich dann auch wir Teil dieses Systems waren sehr, sehr viele Jahre und deswegen auch, wie so kleine Überzeugungsschilder, kann man sich das vorstellen, in uns gewachsen sind,
00:50:12
Speaker
von ich kann aber nicht abnehmen oder bei uns ist das eben so oder die schlanken Frauen sind alle zickig oder was auch immer für Verbindungen damit zusammenhängen. Auch der unbewusste Neid, den das Kind durchaus spürt, wenn die Mutter die ganze Zeit eine Art Feindbild hat, dann ist da häufig auch ein versteckter Neid mit drunter und deswegen muss das im Außen so dolle bekämpft werden. Auch das kriegt das Kind mit und erstens ist es dann damit verbunden, weil es die Hauptinformation war,
00:50:39
Speaker
Aber jetzt kommen wir auch noch zu einem anderen Punkt und zwar ein sehr wesentlicher Punkt und zwar sind das die Schuldgefühle.
00:50:46
Speaker
Das bedeutet, wenn du zum Beispiel deine ganze Familie, also gerade die Frauen, weil du bist ja eine Frau, gerade die Frauen tendenziell eher ein Thema mit dem Essverhalten haben, mit dem Gewicht und du bewusst oder unbewusst mitbekommen hast, okay, die fühlen sich in ihrem Körper nicht wirklich wohl, sind auch tendenziell vielleicht eher ründlicher oder teilweise auch übergewichtig. Und du würdest jetzt die erste Frau sein, die das anders macht.
00:51:14
Speaker
dann ist das, auch wenn das kognitiv keinen Sinn ergibt, aber unbewusst wirst du so gesehen zu einer Systemverräterin. Du machst das anders und du wirst so gesehen zum Trigger deiner liebsten Person, nämlich der Mama, der Oma, vielleicht der Schwester, wie auch immer. Und diese Rolle einzunehmen, ist
00:51:36
Speaker
viel schmerzhafter als in diesem Leid des Übergewichts zu bleiben. Das denkt man häufig gar nicht, weil der Leidensdruck sehr, sehr hoch ist. Aber es ist angenehmer, als das System Familie zu verraten. Und dabei ist auch total irrelevant, ob die Mutter sagt, ja, ich würde mich für dich freuen, wenn du endlich abnimmst und den Körper hast, den du
Kulturelle Narrative und Gewicht
00:51:56
Speaker
dir wünscht. Und ich gönne dir das wirklich. Vielleicht empfindet die das sogar so. Vielleicht empfindet sie es auf einer tiefen Ebene nicht so, aber wünscht sich, dass es so ist.
00:52:04
Speaker
Aber so oder so ist das Kind so loyal und so solidarisch mit diesem System und später dann auch als erwachsene Frau, dass es innerlich ein Verbot gibt, sich innerlich zu erlauben, zu sagen, okay, ich mache es anders. Und vielleicht auch wenn das bedeutet, dass Mama, Oma oder wer auch immer vielleicht auch durch meine Figur, durch mein Essverhalten, durch meine gesunde Beziehung dazu getriggert werden.
00:52:30
Speaker
Und hier geht es mir nochmal ganz wichtig darum, es geht nicht darum, dass die Mütter das böse meinen oder dass die wollen, dass du leidest oder dass du wirklich eine Verräterin bist. Es geht darum, dass das auf unbewusster Ebene so abgespeichert ist. Und deswegen, wir erleben das ja tagtäglich auch in der Arbeit mit unseren Frauen, so häufig gibt es innerlich eine Art Abbild der Mutterbeziehung,
00:52:54
Speaker
die innerlich, wenn man genau hinspürt, ausstrahlt, du darfst mich nicht verlassen. Du darfst das nicht anders machen. Wenn du das anders machst, dann bin ich ja alleine damit. Und deswegen machen die Frauen das auch nicht. Das ist den meisten ja gar nicht klar. So an kognitiver Ebene ist das für die meisten ja überhaupt nicht greifbar. Und es ist total faszinierend, wie häufig dieses Thema, auch dieses systemisch also generationsübergreifende Thema sich einfach tagtäglich zeigt und wie viel Lösung da rein
00:53:23
Speaker
gebracht wird, wenn wir damit dann auch an der Tiefe arbeiten und da so eine innere Erlaubnis überhaupt mal erst reingeben. Vielleicht hast du damit ja auch Erfahrungen gemacht mit dem, was ich gerade nochmal so gesagt habe.
00:53:33
Speaker
Definitiv. Also es gibt immer diese beiden, ich sag mal, Pole. Oder man kann es auch sagen, paradoxen Reaktionsmuster. Auf der einen Seite kann es sein, dass du, wie wir es vorhin gesagt haben, ich mache sie nicht recht. Also du willst sie nicht nehmen, weil du dann das Gefühl hast, deine Autonomiebedürfnisse nicht ausleben zu können.
00:53:58
Speaker
Weil zum Beispiel die Eltern gesagt haben, ne, also wir wollten immer ein Mädchen und wir wollten natürlich, wir hatten eine Idealvorstellung von dem Mädchen, das sollte Chance sein. Und deine Seele sagt aber, äh, nö, ich mach's euch nicht recht.
00:54:12
Speaker
Das ist die eine Richtung und die andere Richtung ist wirklich so, ich mache es euch recht. Ich möchte dazugehören, ich möchte nicht der Trigger sein für euch,
Psychodynamische Faktoren und Gewicht
00:54:22
Speaker
ich möchte nicht, dass es euch schlecht geht, weil ich etwas repräsentiere, was ihr eigentlich beneidet oder was ihr eigentlich auch gern werdet, aber das nie dahin geschafft habt.
00:54:35
Speaker
Das ist eben ganz spannend, die Psyche hat immer diese zwei Wege. Also in die eine oder die andere Richtung überzukompensieren. Und am Ende des Tages kann man aber diese zwei oberflächlich völlig paradox aussehenden Wege, kann man zum Beispiel auch sagen, Magersucht und Adipositus, das sind so die beiden Extrempole, zwischen denen spielt sich das Ganze ab. Und da kann man sagen,
00:55:04
Speaker
Paradoxe Reaktionsweise, aber im Kern geht es immer darum, dass die Frau nicht ihre Mitte gefunden hat zwischen Zugehörigkeit und Autonomiebedürfnis.
00:55:20
Speaker
Darunter liegt das gleiche Thema, also es ist einfach nur eine unterschiedliche Kompensationsform. Ja, voll. Und die Geschichte, die drum rumgesponnen ist, was gesagt wurde, was gemacht wurde, was erfahren wurde an Story, die ist super individuell und die arbeiten wir natürlich auch raus, weil es immer natürlich für den Kopf auch hilfreich ist, das zu verstehen, aber da sind wir wieder an dem Punkt, haben wir das letzte Mal auch schon gesagt, all das, was wir gerade besprochen haben,
00:55:48
Speaker
Das bringt jetzt ganz, ganz sicher sehr viel zum Nachdenken. Und vielleicht wird auch an der einen oder anderen Stelle jetzt schon was bewusst, aber dieses Bewusstsein alleine reicht ja nicht aus.
00:56:02
Speaker
Also das kann man immer nur wieder betonen, weil wie gesagt, das Problem besteht ja nicht in der Intelligenz oder in dem Wissen oder in dem Bewusstsein vieler Frauen. Wir haben ja teilweise auch Frauen bei uns in den Räumen, die selber sich schon Ewigkeit mit Persönlichkeitsentwicklung, mit Coaching, mit Therapie beschäftigen, weil sie auch selber in diesem Bereich beruflich tätig sind. Also wir haben ja super viele auch Therapeutinnen dabei gehabt. Das heißt, das Bewusstsein ist ja nicht das Problem.
00:56:30
Speaker
Aber auf emotionaler Ebene ist einfach...
00:56:35
Speaker
wenn das Thema emotional entstanden ist. Und das ist in den meisten Fällen so. Deswegen nennt man es ja auch Stressessen oder emotionales Essen. Also das ist ja durchaus emotional gesteuert, diese Kompensationsweise, egal wie sie sich dann an der Oberfläche zeigt.
Ganzheitlicher Ansatz zur Gewichtsabnahme
00:56:50
Speaker
Egal ob jetzt als rebellische Trotzreaktion zu sagen, okay, oder unbewusst zu machen, ich mache es auf jeden Fall ganz anders. Oder in Form der Überidentifikation, in dem ich unbewusst sage, okay, ich mache alles,
00:57:02
Speaker
damit du nicht mit deinem Schmerz in Kontakt kommen musst, Mama, Oma oder wer auch immer. Das ist so gesehen alles emotional entstanden. Es zeigt sich auf körperlicher Ebene und bewegt natürlich auch was auf körperlicher Ebene, was du am Anfang besprochen hast.
00:57:17
Speaker
beeinflusst den Stoffwechsel, beeinflusst auch, welche Hormone werden ausgeschüttet, wie in der Balance ist das Nervensystem, ist da eine ständige Übersteuerung oder auch ein ständiger Freeze-Zustand und dementsprechend braucht es den Ansatz auf emotionaler Ebene.
00:57:33
Speaker
einfach als Ergänzung zum körperlichen Teil, damit beides bestmöglich zusammengreifen kann. Und das ist ja auch der Grund, warum Chainless auch genauso aufgebaut ist. Also, dass es auf jeden Fall genügend Ernährungswissen gibt und auch nochmal das Verständnis, wie funktionieren Hormone, wie funktioniert der Stoffwechsel.
00:57:50
Speaker
Und dann aber ja auch ein sehr, sehr großer Bestandteil eben darin besteht, einmal zu schauen, welche Glaubenssätze habe ich denn mitbekommen? Was sind denn meine ganz persönlichen Ursprünge dieser Essensthematik? Es gibt Personen, die sagen, ach, das habe ich schon immer. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass es mal jemals anders war. Dann wissen wir sowieso schon, dass es übernommen ist. Also es hat dann gar nicht den Ursprung im Klientensystem genommen, sondern schon viel früher, beispielsweise bei der Mutter und wurde einfach darüber mitgegeben.
00:58:19
Speaker
Was willst du da mit deinem Essverhalten, sage ich mal, dadurch, dass du einfach anders ist, bewegen, wenn dir der emotionale Ursprung schon vor deiner Geburt, sage ich mal, gelegt war? Und dementsprechend ist das einfach so ein zentraler Punkt und in diesem Dschungel von Ideen und Vorgehensweisen, die ja alle auch ihre Daseinsberechtigung haben. Bei manchen funktioniert das ja auch super einfach, die Ernährung umzustellen, weil sie emotional gar nicht so ein großes Thema damit haben. Dann funktioniert das, keine Frage. Aber wenn sich dieser emotionale Schmerz bei dir
00:58:48
Speaker
über das Thema S-Verhalten zeigt, dann kann ich dir einfach nur ins Herz legen, da emotional nachzuschauen, weil daran wird es sich dann auch lösen und dann kann das System auch loslassen.
Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen
00:58:58
Speaker
Dann ist das System los, dann wird es leichter innerlich wie äußerlich und dann ist es auch erreichbar, was du dir wünscht, was du dir auch sehnlichst wünscht. Also wir sehen ja auch, wie stark dieser Wunsch ist. Ja, definitiv. Also um das in ganz einfachen Worten nochmal zu sagen, was es hier braucht,
00:59:18
Speaker
ist eben nicht dieses, was bisher passiert ist, ich probiere es mal hier an der Bewegung, da mal an der Ernährung, dann gehe ich da mal zum Heilpraktiker, lass mal nach den Hormonen gucken, dann mache ich da mal ein bisschen Darm.
00:59:30
Speaker
Dann mache ich da vielleicht sogar auch mal ein bisschen Nervensystemarbeit oder Breathwork oder ja, sondern was es braucht, ist ein in sich geschlossenes System, was all diese Bereiche miteinander in einem ganzheitlichen Konzept zusammenbringt, wo wir uns um den Körper, um die Nährstoffaufnahme, um die Hormone, um die Organe kümmern können.
00:59:54
Speaker
und dann aber gleichzeitig an diesen psychodynamischen Themen arbeiten, um die zu lösen. Weil das, was wir dann eben sehen, ist, dass Frauen
01:00:10
Speaker
vielleicht es tatsächlich schaffen, sich richtig gut zu ernähren und sich auch zu bewegen, sich aber nichts bewegt auf der Hüfte. Oder kurzzeitig und dann sofort wieder zurück. Und das zeigt halt ganz klar, es ist kein Ernährungsthema, es ist kein Bewegungsthema.
01:00:31
Speaker
Wir müssen das mit auffangen, weil diese Manipulation der Ernährung und Bewegung über Jahre oder Jahrzehnte hat natürlich Spuren hinterlassen. Wir müssen den Körper uns genau angucken und schauen, welche Nährstoffe muss der jetzt bekommen, welche Bewegungsform ist gerade sinnvoll in der Situation. Aber all das sind nur Ressourcen, die wir dem Körper
01:00:54
Speaker
und der Psyche zur Verfügung stellen, damit wir dann an dieser emotionalen Thematik arbeiten können, die dich immer wieder zurückzieht. Und wie Lena schon gesagt hat, es gibt da eine Lösung, nur wir müssen uns einfach bewusst sein, dass wir auch bereit sein müssen, die Verantwortung zu übernehmen für diese Teile in uns, die vielleicht gerade noch nicht abnehmen wollen.
01:01:22
Speaker
Und ich weiß, dass viele Frauen hier zu mir sagen, ich ertrage schon so viel Verantwortung in meinem Leben, ich kann nicht mehr. Also ich kann nicht noch mehr. Und das ist aber genau der Punkt. Du lernst diese Verantwortung oder die Energie, die du da reinsteckst, besser zu verteilen. Es geht nicht darum, noch mehr Verantwortung zu übernehmen.
Fokus auf andere als Flucht vor eigenen emotionalen Problemen
01:01:48
Speaker
Es geht darum, eine bessere Waage zu finden zwischen dem, wofür du gerade Verantwortung übernimmst, was eigentlich gar nicht deine Verantwortung ist, und dem, wo du wirklich Verantwortung übernehmen musst, weil es eben deine Verantwortung ist, wie zum Beispiel deine Bedürfnisse oder Emotionen. Und auch die Gesundheit. Genau, diesen Musterbruch. Und das wird dich am Ende nicht mehr Energie kosten, sondern es wird
01:02:15
Speaker
eine viel, viel ausbalancierte Situation daraus entstehen und du wirst Energie zurückbekommen. Einfach nur, weil du jetzt mal heute entscheidest, okay, ich warte jetzt nicht mehr, weil das, was uns ja so viel Energie auch raubt, ist ja dieses, okay, ich beschäftige mich jetzt, ich höre jetzt einen Podcast, ich lese ein Buch dazu, ich beschäftige mich jeden Tag in meinem Kopf damit, dass ich eigentlich nicht damit leben will, dass ich Gewichtsprobleme habe und dass ich ein NL-Austhema habe.
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Speaker
Aber so wirklich eine Entscheidung treffen für eine Lösung, die wirklich auch an der Wurzel ansetzt und eine nachhaltige Lösung ist, tue ich gerade auch nicht, weil dann höre ich meinen Gedanken zu und die sagen mir, ich habe schon so viele Baustellen gerade und das ist jetzt gerade nicht der richtige Zeitpunkt und ich habe ja eigentlich schon so viel versucht. Was ist, wenn ich jetzt wieder scheitere? Und das muss jetzt einfach einmal überwinden werden, weil der Fakt ist ganz klar der,
01:03:10
Speaker
Das, was dir am meisten Energiegrad raubt, ist, dass du keine Entscheidung triffst. Du kannst dich ja entscheiden. Lebe damit. Wenn das ein No-Go für dich ist, dann entscheide dich für eine Lösung, die funktioniert, die in der Tiefe ansetzt, die sich vielleicht erstmal unbequem anhört, aber die dich wirklich nachhaltig ans Ziel bringt.
01:03:31
Speaker
Ja, und nochmal ganz kurz zum Thema Verantwortung. Auch da darf man sich häufig mal selber so ein bisschen enttarnen, sag ich mal, weil unsere Psyche ist ja, unsere Psyche ist ja total
01:03:45
Speaker
intelligent und gleichzeitig kann man manchmal nur den Kopf schütteln. Aber das Thema, was mit der Verantwortung oder du hast auch ganz am Anfang gesagt, es gibt Personen oder auch sehr viele Frauen, die bei uns sind, die sehr, sehr stark auf die Bedürfnisse von anderen achten, ihre eigenen aber zurückstellen. Das wirkt ja im ersten Moment immer super hilfsbereit und ich meine, es gibt durchaus
01:04:05
Speaker
weniger selbstlose Handlungsweisen, aber gleichzeitig ist den meisten überhaupt nicht bewusst, dass das eine Projektion aufs Außen ist. Es ist eine Art Selbstablenkung und Selbstvermeidung, weil während ich ja die Verantwortung für andere trage, während ich mich mit der Hilflosigkeit der anderen beschäftige, kann ich ja die ganze Zeit meinen Fokus auf die anderen lenken und bin in dem Moment die ganze Zeit in der Selbstvermeidung. Ich muss meine eigenen Bedürfnisse nicht mitbekommen, ich muss keine Verantwortung für mich tragen,
01:04:34
Speaker
Gleichzeitig erzeuge ich mir auch in meinem Leben diese Schwere, die ja auch mein Körper hat, weil die Verantwortung, die ganze Zeit für alle zu tragen, die ganze Zeit nach den Bedürfnissen von anderen zu gucken, gleichzeitig sich selbst die ganze Zeit zurückzuhalten, fordert einfach so viele Ressourcen und so viel Energie, dass auch darüber wieder eine Schwere ins Leben kommt. Das bedeutet, alles ist irgendwie schwer. Vom Körper angefangen bis zur Verantwortungsübernahme,
01:04:59
Speaker
Mit dem Kind ist es schwer, die Beziehung ist dadurch schwer, arbeiten ist auch schwer. Das bedeutet, diese Schwere zieht sich komplett durch das Leben und deswegen zeigt sich schon, dass es nicht nur ein Körperthema ist. Also dann wäre der Körper ein bisschen schwer und alles andere wäre super leicht, aber das habe ich noch nie bei einer Frau bei uns gehört, die sagt, eigentlich ist alles wirklich toll.
01:05:19
Speaker
Nur mein Körper, der ist ein bisschen schwer, sondern diese Schwere zieht sich einfach durch. Und deswegen auch da, schau vielleicht wirklich, du hast es gerade eben schon so schön gesagt, frag dich wirklich mal, wo übernehme ich Verantwortung, ohne dass ich es erstens müsste, ohne dass ich vielleicht auch danach gefragt werde, weil ich es einfach nicht der anderen Person zutraue oder bei ihr lasse. Und wo vermeide ich eigentlich die ganze Zeit, mal zu spüren, was ist denn eigentlich gerade in mir eigentlich wirksam.
01:05:45
Speaker
Wo dürfte ich gerade eigentlich mal die Verantwortung für mich tragen? Und dann kommst du auch der Antwort auf die Frage näher, wozu dient eigentlich dein Übergewicht? Und was braucht es eigentlich, dass das Übergewicht, wenn du dir das vorstellst, wie so eine Art Anteil, sagen kann, okay, ich habe dich jetzt lange Zeit begleitet, aber ich sehe, du brauchst mich gerade nicht mehr und du hast andere Wege gefunden, für dich zu sorgen. Und genau, also das vielleicht nochmal kurz dazu auch zum Thema Verantwortung. Das ist schon auch eine Entscheidung, wofür ich Verantwortung übernehme und wofür nicht.
01:06:14
Speaker
Ja, definitiv. Und wenn man das so sieht, dann, das kann jetzt ein bisschen pieksen, könnte man eigentlich sagen, dieses Selbstlose hat auch was in der Tiefe egoistisches. Absolut, ja. Weil in dem Moment, wo ich, wie du es eben so schön gesagt hast, immer selbstlos für die anderen da bin, muss ich mir ja nicht meine eigenen Themen angucken.
01:06:38
Speaker
Und das hat auch einen egoistischen Hintergrund, weil ich mich dann nicht mit meinem Schmerz, mit meinen Wunden auseinandersetzen muss. Und das ist tatsächlich so, wo ich einfach sagen muss, es ist egoistisch, sich seine Themen nicht anzugucken, weil sie am Ende des Tages auch die Beziehungen beeinflussen, in denen du lebst.
01:06:59
Speaker
Sie beeinflussen deine Partnerschaft. Sie beeinflussen deine Beziehung zu deinen Kindern. Sie beeinflussen auch deine Kinder.
Persönliche Veränderung, Familie und Gemeinschaft
01:07:08
Speaker
Also gerade auch die Mütter, die zuhören. Ich weiß, das ist ein krasser Tricker, weil viele Frauen haben ja ein Riesenthema damit. Nicht die perfekte Mama sein. Und opfern sich auch deswegen extrem auf. Aber auch da ist ja der Grund dahinter egoistisch. Ich will die perfekte Mama sein.
01:07:26
Speaker
Aufgrund der Angst, dass ich nicht die perfekte Mama bin oder auch, ich übersetze es, perfekte Partnerin, perfekte Führungsfrau, perfekte Businessfrau, verkanibalisiere ich mich so an mir selbst und meiner Lebensenergie, dass ich ja gar nichts mehr habe, was ich in Beziehung zu meinen Kindern reinstecken kann, in die Beziehung.
01:07:48
Speaker
zu meinem Partner oder zu meinen Freunden oder meiner Familie oder auch ins Business. Deswegen lass es uns doch mal rumdrehen, gerade wenn du vielleicht auch in der Position bist,
01:08:02
Speaker
dir selbst oder auch deinem Partner oder vor deinem Partner rechtfertigen zu müssen, warum du jetzt das chainless woman coaching machen willst. Weil es egoistisch wäre, es nicht zu tun. Weil es egoistisch wäre, sich die eigenen Themen nicht anzugucken, weil es eine Belastung für dich ist, für dein Leben, aber auch für alle anderen Lebensbereiche. Also wenn du dir egoistisch vorkommst, mit dem Thema Raum einzunehmen, erlaub dir mal, das innerlich rumzudrehen. Das ist ja häufig das
01:08:31
Speaker
Wo Frauen dann auch sagen, ja, da gebe ich jetzt so viel Geld für mich aus. Oder dann nehme ich mir jetzt Zeit für mich, die könnte ich ja eigentlich mit meinem Partner, mit meinen Kindern verbringen. Nee, die Energie müsste ich in mein Business, in meinen Job, in meine Karriere reinstecken. Die kannst du da nicht reinstecken, wenn du sie nicht hast. Ja? Ja. Ja. Deswegen dreh es für dich mal rum. Es ist an der Stelle wirklich Zeit, Raum damit einzunehmen und dir klar zu machen, es wäre egoistisches nicht zu tun.
01:09:00
Speaker
Ja, und es ist ja auch ein Tugschluss, dass der Raum nicht damit schon die ganze Zeit gefüllt ist, weil es ja auch im System die ganze Zeit wirksam ist. Also das System strahlt es aus, dass da eine Unzufriedenheit ist, dass da eine Schwere ist. Da ist ein sehr hoher Leidensdruck. Das kriegen die anderen mit. Und dabei geht es nicht darum, dass die das nicht mitbekommen sollen. Die können das schon selber halten. Das ist nicht das Thema. Aber wir haben ja auch viele Frauen, die sich dann entschieden haben und dann kommt raus,
01:09:25
Speaker
dass selbst in den Co-Regulationen, obwohl sie da Zeit und Geld und so weiter rein investiert haben, da trotzdem das Thema ist, damit Raum einzunehmen. Also das heißt, auch da ist wieder ein Thema drunterliegend, was sich auch in anderen Bereichen zeigt. Und wenn es dir schwerfällt, Raum einzunehmen, dann wird es dir schwerfallen, deine Bedürfnisse zu kommunizieren, in der Partnerschaft für dich einzustehen, auch im Beruf sichtbar zu werden und auch da deinen Raum und deinen Platz einzunehmen.
01:09:51
Speaker
Es wird dir schwerfallen, deinen Kindern ganz zu erlauben, Raum einzunehmen, weil du das selber nicht gelernt hast. Und dementsprechend, ja, also es wird eine Bereicherung für jeden Lebensbereich, für jede Beziehung sein und natürlich auch vor allen Dingen für dein eigenes Lebensgefühl. Also wir müssen ja nicht betonen, wie belastend das einfach ist.
Abschluss und Ermutigung zur persönlichen Transformation
01:10:11
Speaker
Wir sehen es ja jeden Tag und deswegen, ja. Das, glaube ich, ganz gute Schlussworte von dir gewesen.
01:10:16
Speaker
Genau, in diesem Sinne würde ich sagen, wenn du jetzt den Zug spürst, dann vereinbar dir doch einfach mal einen Termin.
01:10:28
Speaker
Ja, Link findest du unter der Podcast-Folge hier. Ähm, lass uns einfach mal kostenlos und unverbindlich 20, 30 Minuten sprechen. Wir gucken uns deine Situation an. Warum bist du gerade da? Was hast du schon versucht? Warum hat das nicht funktioniert? Was braucht es jetzt wirklich, um Lust zu lösen? Und dann können wir eben gemeinsam herausfinden, ob Janus Woman der richtige Raum für dich ist. Das machen wir ganz ohne Druck. Ja, das ist auch ganz normal, dass da vielleicht Ängste oder Nervosität hochkommen, allein schon
01:10:57
Speaker
diesen Termin, dieses Gespräch zu machen, weil du dich rausbewegst aus dem Muster. Das ist aber tatsächlich eher ein gutes Zeichen. Mach das gerne einfach mal, vereinbare dir ein Gespräch und dann freue ich mich auf jeden Fall, freuen wir uns auf jeden Fall.
01:11:13
Speaker
dich bald persönlich kennenzulernen. Genau. Sehr schön. Liebe Lena, Dankeschön, wie immer. Gerne. Tolles Dreh. War sehr cool. War viel drin. Eine Stunde elf. Ich habe noch eine Engelzahl hier mit dabei. Wunderbar. Und dann würde ich sagen, verabschieden wir uns für heute. Und bis zur nächsten Folge. Bis zum nächsten Mal. Tschüss. Ciao.