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#23 - "Ich werde einfach nicht satt!" mit Lena image

#23 - "Ich werde einfach nicht satt!" mit Lena

Chainless Woman
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349 Plays7 months ago

In dieser Podcastfolge erfährst du:

🥀 Was körperliche Gründe dafür sind, dass du nicht richtig satt wirst oder immer wieder Heißhunger hast.

🥀 Was psychische Gründe dafür sind, dass du nicht genug bekommst, auch wenn dein Magen schon voll ist.

🥀 Wie Körper und Psyche dabei in Wechselwirkung stehen.

🌹 Wie du ein gesundes Essverhalten entwickelst, Stressessen stoppen bzw. emotionales Essen stoppen und dabei gesund abnehmen kannst.

und noch vieles mehr...

💌 Teile gerne deine Gedanken zu dieser Folge und deine Themenwünsche mit uns:

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Email: info@moveit-coaching.com

Du möchtest Stressessen endlich stoppen und nachhaltig abnehmen?

Auf unserer Webseite findest du alle Infos zum Chainless Woman Coaching und die Möglichkeit für ein kostenloses Analyse-Gespräch: www.natascha-wilms.com

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Transcript

Einführung in das Thema der Unzufriedenheit nach dem Essen

00:00:02
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zurück zum Podcast. Ich freue mich riesig heute mit dir, wieder in ein spannendes Thema einzusteigen, wo wir heute häufig Fragen gestellt bekommen, und zwar zu dem Thema, ich werde nicht satt. Vielleicht kennst du das ja auch. Du kannst essen und essen und essen, irgendwie wie als hättest du ein schwarzes Loch im Bauch und du wirst einfach nicht satt, auch körperlich nicht.
00:00:30
Speaker
Manchmal merkst du vielleicht aber auch, dein Bauch ist schon komplett voll, es drückt schon richtig unangenehm im Magen, aber du kannst trotzdem nicht aufhören zu essen.

Lenas Expertise in Coaching und Psychodynamik

00:00:40
Speaker
Und wir werden heute ein bisschen tiefer hier einsteigen und ich sage ganz bewusst wir, denn ich habe heute eine wundervolle Partnerin an meiner Seite, die mit mir heute dieses Thema beleuchten wird. Bevor wir da reinsteigen,
00:00:56
Speaker
darf die liebe Lena sich erstmal vorstellen, denn ihr lieben Hörerinnen, ihr kennt sie ja noch nicht. Und damit ihr wisst, wer hier spricht, starten wir erstmal damit durch.

Verbindung von physischen und psychologischen Faktoren zur Sättigung

00:01:08
Speaker
Ja, hey, schön, dass ich heute dabei sein darf. Ich bin jetzt seit ungefähr
00:01:12
Speaker
Einhalb Jahren ist das jetzt, glaube ich, schon her. Seit letztem Jahr April bin ich Teil von Chainless WOM und arbeite da auch mit den tollen Frauen, die wir begleiten und habe ganz viel im Bereich Coaching und auch im Bereich Psychodynamik vor allen Dingen mich weitergebildet und ergänze dadurch das Ernährungswissen zusätzlich zu deinen Ausbildungen, die du ja auch im Bereich Coaching gemacht hast,
00:01:34
Speaker
noch mal um diesen Teil, weil wir eben einfach auch in der Erfahrung herausgefunden haben, dass die körperlichen Themen, wie beispielsweise auch das Thema, was wir uns heute anschauen werden, mit dem ich satt zu werden, eben mehr als nur eine körperliche Komponente hat, aber die körperliche Komponente da natürlich auch mit reinspielt. Deswegen freue ich mich sehr, dass wir heute dieses sehr spannende Thema zusammen beleuchten werden.

Interaktion von mentaler und physischer Gesundheit

00:01:56
Speaker
Ja, sehr, sehr cool. Ich freue mich auch, dass du heute zum ersten Mal dabei bist. Das gibt dem Ganzen nochmal eine andere Dynamik und ich führe hier nicht immer nur einen Monolog. Vor allen Dingen hat Lena immer eine ganz wundervolle Art und Weise, ihren Blick hier noch zu schildern und sieht da natürlich nochmal andere Dinge, wie ich sie sehe. Jeder hat da von uns ja auch so seine Brille auf und deswegen ist das in unserer täglichen Arbeit wundervoll.
00:02:24
Speaker
wie wir uns da ergänzen und das wollen wir euch hier auch zukommen lassen. Das finde ich auch sehr cool, weil wir ja auch super viel drumrum miteinander sprechen, also ganz viel passiert ja auch über unseren persönlichen Kontakt und deswegen finde ich das sehr schön, dass wir da jetzt auch die Hörerinnen dann teilnehmen lassen können.
00:02:42
Speaker
Ja, sehr gut. Ja, und vielleicht starten wir einfach mal damit rein. Also ganz häufig, das sieht man ja auch schon an der Art und Weise, wie das Gesundheitssystem funktioniert, haben wir ja so eine Trennung zwischen Körper, also sieht man dann Medizin, Schulmedizin und Psyche, also Therapie, Psychologie.
00:03:04
Speaker
Und was einmal ganz wichtig ist, wir versuchen natürlich jetzt heute hier in dem Podcast schon auch diese beiden Seiten einmal zu beleuchten, aber wir wollen das gar nicht so sehr voneinander drinnen, weil Körper und Psyche einfach
00:03:19
Speaker
zusammengehören und sich gegenseitig bedingen, ständig und dauerhaft in Wechselwirkung zueinander

Psychologische Ansätze und ihre Grenzen

00:03:25
Speaker
stehen. Die Psyche hat einen Einfluss auf die Organe, die Organe hatten einen Einfluss auf die Psyche. Und wenn wir das isoliert voneinander sehen, dann fehlt immer ein Puzzleteil. Und das ist ja auch die Erfahrung, die viele machen.
00:03:41
Speaker
dass sie dann eben zum Beispiel zur Allpraktikerin gehen und sich die Hormone behandeln lassen oder zum Arzt gehen und sich da was behandeln lassen oder dann eben zu Therapie gehen, jahrelang, aber diese Komponenten nie zusammengeführt werden und dementsprechend dann auch das Ergebnis nicht so ist, wie er hofft. Manchmal sogar auch ausbleibt. Total, also ich auch durch die Erfahrung sowohl mit den Frauen als auch mit den anderen Menschen, die ich so begleite oder schon begleitet habe,
00:04:11
Speaker
ist einfach mit der Zeit. Ich hatte ja vor allem am Anfang den Ansatz, ich bin halt, was den Ernährungsbereich angeht, nicht so gut ausgebildet, wie den Teil, der mit der Psyche vor allen Dingen zu tun hat. Und am Anfang
00:04:23
Speaker
war es dann doch so, dass ich mich einfach sehr, sehr stark auf diese psychische Komponente beschränkt habe, was auch ganz cool war. Und trotzdem gab es aber immer wieder so kleine Momente, wo dann sichtbar wurde, okay, eigentlich ist da alles, was heißt alles, aber so weit aufgeräumt oder so weit auch gelöst, dass es eigentlich keine Probleme mehr geben sollte. Also vor allen Dingen auch, wenn die mit körperlichen Thematiken dann zu mir gekommen sind.
00:04:47
Speaker
Und trotzdem gab es dann einen Punkt, wo man gemerkt hat, okay, da kann ich jetzt ansetzen, wie ich möchte, mit den ganzen tollen Ansätzen, die es ja auch so gibt in diesem Bereich.

Langfristige Auswirkungen von Nährstoffmängeln

00:04:57
Speaker
Und trotzdem bleibt da so ein Teil ungelöst. Und dann habe ich auch irgendwann mehr diese körperliche Komponente mit reingenommen.
00:05:04
Speaker
mich dann auch im Körpergestalt-Coaching weitergebildet. Und das war auch noch mal total faszinierend, wie sehr sich auch psychische Themen auf den Organen niederschlagen und natürlich aber auch andersrum. Also ganz viele Menschen waren dann beim Osteopathen, beim Heilpraktiker, in der Physiotherapie, bei Massagen und trotzdem spannten die Organe immer wieder an. Oder eben auch die Frauen, die wir begleiten, ja auch primär, was das Thema Essverhalten angeht, die dann ganz viel in der Ernährung getan haben und trotzdem haben sie nicht abgenommen.
00:05:33
Speaker
Und das ist einfach super frustrierend und deswegen, glaube ich, gibt es keine bessere Kombination als beide Ebenen miteinander zu betrachten, weil das einfach zusammen gehört wie Tag und Nacht, es geht einfach nicht anders, als das zusammen zu betrachten, um wirklich diese nachhaltigen Erfolge dann auch zu erzielen.
00:05:51
Speaker
Ja, ja, sehr gut. Und das ist ja auch das, was wir hier in unserer täglichen Arbeit machen und dementsprechend auch die Erfolge sehen, die halt vorher ausgeblieben sind. Also das ist schon ein wichtiger Schlüssel hier. Aber lass uns doch einfach mal damit reinstarten. Wir tröseln uns trotzdem so ein bisschen auseinander, weil das Gehirn des Menschen denkt halt vor allem in Rastern und Schubladen, ja? Und deswegen werden wir jetzt trotzdem mal so ein bisschen beleuchten.
00:06:18
Speaker
was ist so auf Zellebene los und was braucht der Körper auch an Materie, in Form von Nährstoffen und so weiter, um wirklich auch eine Grundlage zu haben, satt werden zu können.

Zelluläre Anpassungen durch frühere Mangelernährung

00:06:31
Speaker
Und dann aber natürlich auch, was braucht die Psyche. Und ich glaube, weil das deutlich weniger komplex
00:06:37
Speaker
ist, starten wir einfach mal mit dieser körperlichen Komponente. Da muss man ja einfach bedenken, wir arbeiten ja hier mit Frauen, die schon sehr, sehr viele Jahre, zum Teil seit ihrer Kindheit oder sogar auch durch Mangelernährung in der Schwangerschaft, also Pränatei oder auch Postnatei durch Frühchenerfahrung und so weiter,
00:07:05
Speaker
ein Thema mit Ernährung haben und sehr, sehr sicher dann auch ein Thema mit der Nährstoffversorgung. Und da ist es natürlich dann so, dass das Spuren im Stoffwechsel und in den Zellen hinterlässt. Ja, und da muss man einfach verstehen, also in jeder Zelle haben wir die kleinen Kernkraftwerke unserer Zellen, sind die Mitochondrien. Ja, und
00:07:30
Speaker
ist es im wahrsten Sinne des Wortes, deswegen sagen wir ja auch Brennwert zu den Energieträgern in der Nahrung. Die Nährstoffe, die wir über die Nahrung aufnehmen, die werden in die Zelle transportiert und werden da im wahrsten Sinne des Wortes verbrannt. Also da wird Hitze erzeugt, da wird Energie erzeugt und
00:07:52
Speaker
die Zellen können eben nur so gut funktionieren, wie sie auch Treibstoff haben, sag ich mal. Und wenn da immer Teile von Baustoffen fehlen, dann wird die Zelle sich diesem Mangel anpassen, indem es weniger
00:08:10
Speaker
Mitochondrien hat, ja, also weniger Kernkraftwerke. Die Zelle ist wie in so einem Stromsparmodus, arbeitet viel, viel langsamer und auch die Kommunikation zwischen den Zellen ist dementsprechend lahmer.

Symptome und langfristige Gesundheitsprobleme durch Nährstoffdefizite

00:08:24
Speaker
Ja, und da muss man sich ja auch das jetzt noch mal im Kleinen wie im Großen vorstellen, wenn man selber halt gerade
00:08:30
Speaker
viel so lange nichts gegessen hat, Nährstoffe fehlen, dann ist man gereizt, man kommuniziert dann auch nicht mehr so gut, dann ist man so ein bisschen crumpy, man geht nicht so gerne in Verbindung zu den anderen Menschen, reduziert es auf die Zelle, zu den anderen Zellentrum herum, also der ganze Zellstoffwechsel in der einzelnen Zelle, aber auch
00:08:52
Speaker
in den Organen, die ja Zellgruppen sind und dann wiederum zwischen den Organen ist halt einfach verlangsamt. Und hat sich dieser jahrelangen Nährstoffnot durch eine Mangelernährung vielleicht in der Kindheit, aber auch durch eine Mangelernährung durch unbewusste, restriktive Diäten, Hungersnöte, aber auch bewusste
00:09:22
Speaker
restriktive Diäten und Hungersnöte verändert. Ja, also der Körper, der Stoffwechsel hat eine Geschichte und bei den Frauen, die zu uns kommen, die schildern das ja auch ganz häufig. Ich habe früher Low-Cup, da habe ich super abgenommen, dann habe ich mal Intervallfasten, da hat das auch beim ersten, zweiten Mal gut funktioniert und irgendwann
00:09:41
Speaker
hat gar nichts mehr so gut funktioniert, ja. Das hat auf der einen Seite was damit zu tun, dass einfach die Zellen sich angepasst haben, der Körper, Zellgedächtnis weiß, wie er auf diese Situation möglichst gut reagiert, indem er sofort wieder in den Stromsparmodus schaltet.
00:09:59
Speaker
Aber auch die Psyche, das Nervensystem hat dann natürlich auch gewisse Anpassmechanismen entwickelt. Da gehen wir gleich drauf ein. Aber das ist eben erstmal der Punkt. Also wenn wir nicht satt werden und da wirklich ein Nährstoff und auch Regenerationsproblem dahinter steht auf Zellebene, also der Körper hat nicht genügend Nährstoffe, der hat nicht genügend Flüssigkeit,
00:10:27
Speaker
Da hat sich auch Nährstoffmangel angestaut durch die vielen Jahre hin und her zwischen Stressessen und Diäten und vielleicht zu viel Sport und passender Sport und so weiter.

Zusammenwirken von Stress, Ernährung und psychologischen Faktoren

00:10:41
Speaker
Und dann fehlt auch noch die ausreichende Regeneration, weil da kommen wir auch zur Psyche gleich, natürlich gewisse Stressmuster dafür sorgen, dass wir uns nicht entspannen können, dass der Schlaf auch nicht gut und erholsam ist. Und dann entsteht neben dem Nährstoffmangel, der sich da akkumuliert hat, auch noch ein Regenerations-
00:11:05
Speaker
Mangel, der sich akkumuliert. Und das ist so die Grundlage, auf der dann auch Krankheiten entstehen. Weil natürlich dann irgendwann den Zellen, dem Immunsystem, den Organen völlig die Resilienz fehlt.
00:11:23
Speaker
Und das geht dann mit ganz harmlosen, in Anführungszeichen, Symptomen los von vielleicht ein bisschen einer Schilddrüsenunterfunktion oder ein bisschen der Nebenniere-Schwäche oder Reizdarm, Müdigkeit, du wirst nur noch mit Kaffee wach, ja? Also so ständige Verspannungen, Kopfschmerzen, PMS-Beschwerden, wo man ja sagt, das ist ja fast schon normal, ne? 18% Frauen haben das.
00:11:54
Speaker
Also das sind so die körperlichen Anpassungserscheinungen, die wir auch bei den meisten unserer Frauen sehen. Also die Frauen, die zu uns kommen, haben meistens eben nicht nur emotionales Essen, Stressessen und vielleicht dann einfach auch die Schwierigkeiten abzunehmen, sondern wenn wir eine Anamnese mit den Frauen machen bei uns im Raum, wenn die reinkommen, schauen wir uns das erstmal alles ganz genau an, dann sehen wir, die bringen in den meisten Fällen ja noch ganz viel andere Symptomatiken einfach mit.
00:12:23
Speaker
Man darf ja auch nicht vergessen, dass das Thema bei den meisten Frauen, gerade die eben zu uns kommen, auch nicht einfach, also nicht stressfrei ist, sondern dass das ja ein sehr, sehr stressbehaftetes Thema ist, weil es so viel emotional auch im System auslöst, also im Körper, aber auch in
00:12:41
Speaker
den Gedanken in der Psyche. Und es dreht sich ja einfach sehr, sehr viel um das Thema Essen und Körper. Und diese ganzen Stressfaktoren, die spielen ja auch wieder in die körperlichen Mechanismen mit rein.

Kalorienaufnahme und Gewichtsabnahme

00:12:52
Speaker
Also Kortisolausschützungen als Stresshormonen, was ja auch wiederum, also weder
00:12:57
Speaker
Weder fast gar nichts zu essen, noch sehr viel zu essen, noch auch diese sehr schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Optionen, sehr, sehr viel Sport zu machen, dann wieder eine Zeit lang gar keinen Sport zu machen. Also auch das fordert ja enorme Anpassungsleistungen des Körpers und ist ja auch überfordernd in einer gewissen Weise und sehr, sehr viele Dinge, die man so im Internet findet.
00:13:17
Speaker
können ja durchaus auch kurzzeitig wirken. Die Frage ist nur, wie lange kann das auch ohne, dass es dann an anderen Stellen zu gesundheitlichen oder psychischen negativen Konsequenzen führt, auch langfristig aufrechterhalten werden? Und eine Frage, die mir immer wieder auch gestellt wird, auch in unseren Räumen, deswegen gebe ich die einmal an dich weiter, hast du sicherlich auch schon das eine oder andere mal gehört, es gibt ja durchaus die Fälle, wo die Frauen am Anfang
00:13:44
Speaker
auch nach der Anamnese dazu angehalten werden, mehr zu essen. Das bedeutet, das ist ja eigentlich so ein Musterbruch, weil eigentlich kriegt man ja häufig gesagt, du musst einfach einen Kaloriendefizit machen, das heißt, du musst deutlich mehr essen oder zu dir nehmen, als du verbrennst, was ja im ersten Moment sich auch logisch anhört, auch für mich. Und dann ist es natürlich erst mal überraschend zu hören, isst jetzt mal mehr, erhöhe mal die Kalorien. Vielleicht wäre es ganz cool, wenn du dazu auch noch ein bis zwei Sätze sagst, warum das manchmal wirklich sinnvoller sein kann, auch fürs Abnehmen,
00:14:14
Speaker
mal dieses Muster des Denkens aufzubrechen. Zum Abnehmen muss ich immer weniger essen und eher dieses Hunger- und Nichtsättigungsgefühl aushalten.

Metabolische Anpassung an wahrgenommenen Hunger

00:14:23
Speaker
Ja, ja, super gut. Also, ich will nicht zu sehr, also ich weiß, wir haben eine komplette Podcast-Folge mit der Beantwortung genau dieser Frage, warum das mit dem Kaloriendefizit nicht sinnvoll ist, gemacht. Das müsste die Podcast-Folge 3 sein, 2 oder 3. Also, wenn dich, liebe Hörerin, das interessiert, dann hör da auf jeden Fall auch nochmal rein, aber ich greife es mal ganz kurz auf.
00:14:51
Speaker
Im Prinzip ist es genau das, was ich eben geschildert habe. Wir müssen ja die Zelle und die Organe irgendwie aus dieser andauernden Nährstoffnot rausholen und der Zelle einen Hinweis darauf geben, dass sie sich sicher fühlen kann,
00:15:11
Speaker
aus diesem Stromsparmodus rauszukommen und wieder in ihre volle Leistungsfähigkeit zu gehen. Und was wir einfach verstehen müssen ist, die Zelle, die passt sich ja diesen äußeren Umständen an, weil das ja für unser Überleben notwendig ist. Wenn wir diese Anpassungsleistung der Zelle nicht hätten, dann wären wir als Menschen gar nicht im Jahr 2024 angekommen.
00:15:38
Speaker
Wir mussten uns ja im Laufe der Jahrtausende immer wieder kehrenden Hungersnöten anpassen. Wenn der Körper so einfach alles von sich schmeißen würde, nur weil wir mal weniger essen würden, dann wären wir schneller verhungert in diesen Hungersnöten, als wir hätten gucken können. Deswegen können wir froh sein, dass der Körper diese Anpassungsleistung auch erbringen kann.
00:16:06
Speaker
Also man könnte eigentlich sagen, Menschen, die dazu neigen, schnell zuzunehmen oder sich schnell solchen Hungersnöten anzupassen, sind evolutionär gesehen eigentlich genetisch besser aufgestellt, weil sie besser aufgestellt sind, Hungersnöten, die ja eigentlich in einer natürlichen Umgebung völlig normal sind, zu überleben. Also kann man schon sagen, dass wir alle als Menschen
00:16:32
Speaker
im Jahre 2024 evolutionär schon auch
00:16:39
Speaker
überleben konnten oder unsere Fahnen überleben konnten, weil sie eine gute Anpassungsleistung hatten. Und jetzt wollen wir ja aber, dass der Körper sich einer anderen Umgebung anpasst, nämlich dass immer genügend Nahrung da ist und der Körper würde einfach nicht, also der arbeitet ja immer effizient, der hat nichts davon, mehrere Kilo
00:17:03
Speaker
mehr und Übergewicht mit sich rumzutragen. Das ist ja völlig ineffizient. Das muss ja versorgt werden.
00:17:14
Speaker
Der hat nichts davon, es sei denn, es ist irgendwie auf physischer oder psychischer Ebene überlebensnotwendig.

Missverständnisse über Gewichtsverlust

00:17:26
Speaker
Und das ist eben genau der Punkt, wo wir eben dem Körper in unserer Arbeit das Signal geben möchten, du bist sicher.
00:17:36
Speaker
Es kommt genügend Nahrung rein, du musst nicht mehr Energie auf deiner Hüfte mit dir rumtragen, wie wirklich notwendig, weil du kannst dich sicher fühlen, dass morgen genauso viele Nährstoffe kommen wie heute und übermorgen und überübermorgen und das muss man schon dann auch mal einen Moment machen.
00:17:58
Speaker
Weil wir natürlich dem Körper beigebracht haben über Jahrzehnte, dass es eben nicht diese Konstante gibt. Und trotzdem sehen wir das aber bei unseren Frauen, dass sich das total lohnt. Wir messen ja dann auch mit manchen Frauen die Körpertemperatur. Ich weiß jetzt, wir haben
00:18:19
Speaker
Gerade aktuell eine Frau im Raum mit der Jana. Das ist ja noch unsere Co-Coachin hier, die sich ganz viel mit dem Stoffwechsel auch mit unseren Frauen befasst. Und wir hatten jetzt gerade aktuell eine Frau, die war so derart in der Untertemperatur. Ja, also das zeigte, wie wenig Verbrennungsleistung die Zellen einfach erbracht haben.
00:18:44
Speaker
Die Körpertemperatur sollte im Durchschnitt eigentlich so zwischen 36,7 und 37 Grad sein und bei ihr war die bei 35,6. Und innerhalb von, ich glaube, drei oder vier Wochen haben wir die Körpertemperatur jetzt auf diese 36,7 bis 37 Grad gekriegt mit dem, was wir gemacht haben.
00:19:06
Speaker
Ja, und das muss man schon auch in Relation sehen, dass das nicht einfach mal nur so ein Grad ist, sondern dass das schon, ja. Ja, aber da muss man einfach genau wissen, was man macht, ja. Also viele Jogdern dann da an sich selber rum. Aber wir haben dann natürlich uns genau angeguckt, was ist sie eigentlich, welche Nährstoffe fehlen bei ihr eigentlich, wie ist der Alltag gestaltet, was hat sie sonst auch vielleicht noch für eine psychische Belastung.
00:19:34
Speaker
Und darauf haben wir dann so gezielt reagiert, dass innerhalb von wenigen Wochen die Körperzellen angefangen haben, wieder mehr Energie zu produzieren. Und das nennen wir halt den Stoffwechselaufbau, unser Metabolic Magic, weil nur dann
00:19:51
Speaker
Die Zelle natürlich auch in einer Lage ist, in der sie auch ein Stück Kuchen mal super gut verstoffwechseln kann, ohne dass man davon schon zunimmt, nur weil man zuguckt. Genau. Und das ist halt der Punkt. Also viele Frauen sind in dieser Situation, dass sie den anderen nur beim Pizzacooken zugucken müssen und schon zwei Kilometer drauf haben. Warum?
00:20:15
Speaker
Ja, weil einfach der Stoffwechsel und die Körperzelle in ihrer Leistung seit durch die Geschichte mit dieser ganzen Herausforderung und Thematik so reduziert ist, dass einfach der Körper alles, was er kriegen kann, einlagert.

Kritik an gängigen Gewichtsverlustmethoden

00:20:31
Speaker
Ja, ja. So, und das ist halt das Spannende, was, wo wir sehen, also wenn wir da schon mal alleine nur das, das reicht dann noch nicht aus, weil dann kommt die psychische Komponente, wo du jetzt natürlich gleich auch etwas mehr das Wort haben wirst, ja, aber das dürfen wir, wie gesagt, erstmal verstehen. Und das Spannende ist,
00:20:52
Speaker
Ich weiß, ich hab mal mit einem jungen Mann telefoniert, der Interesse hatte an der Begleitung, der dann auch, und das hab ich leider schon mehrfach gehört, so starkes Übergewicht hatte, dass er in der Adipositas Klinik war. Und in der Adipositas Klinik hat man ihm dann dazu geraten, aufgrund des schweren Übergewichts eine Magenverkleinerung zu machen. Und das ist ja ganz häufig, sag ich mal so,
00:21:22
Speaker
Die gängige Reaktion dann und da wird dann halt ein Stück vom Magen entfernt und man muss halt da zum Beispiel auch verstehen, im Magen werden auch schon zum Teil Nährstoffe produziert und auch Faktoren produziert, die der Körper braucht.
00:21:37
Speaker
Das heißt, es ist der selbe Schuldigung. Scheiß wieder. Man geht hin und entzieht dem Körper Nährstoffe, die er eigentlich braucht für eine gesunde Stoffwechsellage, um mal kurzzeitig dafür zu sorgen oder vielleicht auch mal über zwei, drei Jahre, dass der Patient abnimmt. Das hat bei ihm auch super funktioniert. Er hat 80 Kilo abgenommen, aber hatte dann halt immer noch irgendwie 100
00:22:04
Speaker
10, 120 Kilo. So. Jetzt konnte er nicht mehr mehr als 1600 Kalorien essen. Der Magen dehnt sich ja schon dann auch wieder so ein Stück weit aus, aber die Stoffwechsellage hat sich bei einem großen, erwachsenen Mann so verschlechtert, dass der Stoffwechsel sich auf 1600 Kalorien angepasst hat. Das haben die ihm in der Klinik dann auch gesagt.
00:22:26
Speaker
dass das halt jetzt so das ist, was er halt sein Leben lang nur essen kann und dass sie aber ihr Soll halt erledigt haben, weil er hat ja so in so viel Prozent von seinem Gewicht abgenommen und dass man ihm damit jetzt halt nicht mehr helfen kann. Und das ist halt so spannend, weil eigentlich kann man den Stoffwechsel wieder aufbauen, auch in seinem Fall, aber dafür müsste man
00:22:48
Speaker
das System Körper Geist ganzheitlich betrachten und da das halt die Schulmedizin in dem Fall nicht tut, sind denen natürlich dann die Hände gebunden und dem Patienten wird suggeriert, ihre Situation ist auswingslos. So wie das ja auch viele Frauen haben, die zu uns kommen, die jetzt nicht diese OP-Geschichte haben, aber es wird Frauen, die in dieser Situation
00:23:12
Speaker
stecken, suggeriert, dass es auswechslos ist, dass es nur diese eine Lösung gibt. Du isst weniger, dann nimmst du ab und wenn du nicht abnimmst, dann hast du entweder einfach einen schlechten Stoffwechsel und eine schlechte Genetik. Wir haben jetzt gerade gehört, du hast eigentlich eine gute Genetik, wenn das bei dir passiert, weil sich dein Körper gut anpassen kann.
00:23:31
Speaker
Oder ihnen wird gesagt, nö, dann musst du heimlich essen. Das gibt's ja dann auch, ne? Also dann lügst du oder du bist nicht diszipliniert genug, nur schämst dich so sehr, dass du dann heimlich isst. Was ja dann leider wiederum auch häufig passiert, weil die Frustration, der Scham, die Wut, die Unmacht, die das Nervensystem komplett disreguliert,
00:23:56
Speaker
Gerade wenn wir dann auch noch so ein bisschen Schwierigkeiten haben, unsere Emotionen auszudrücken und das eher dann mit dem Kompensationen, das Mechanismus essen tun.

Emotionale Faktoren und Essprobleme

00:24:08
Speaker
Und das bringt Frauen natürlich in eine total scham- und schuldbehaftete
00:24:15
Speaker
von Ohnmacht und Hilflosigkeit geprägte Situation. Absolut, ja. Und das Problem war es auch an dieser ganzen Thematik halt nicht. Also wenn man es nur an dem abnehmen müsste, müsste man ja sagen, okay super, die haben ihren Job getan, er hat sein Ziel erreicht, er hat eine ganz schön große Menge an Gewicht verloren.
00:24:33
Speaker
was häufig aber in diesen ganzen Abnehmen, Vorher-Nachher-Bildern und so weiter auch überhaupt nicht sichtbar wird, ist, was das auch für den Körper an Mehrarbeit bedeutet und ob es den Personen dann wirklich danach emotional besser geht. Weil da können wir jetzt gerne einmal zu dem Teil kommen, der da nämlich ebenfalls zu den körperlichen Nährstoffthemen sehr, sehr Dolle mit reinspielt, was wir auch immer wieder in den Räumen mit unseren Frauen, auch in den Co-Regulationen, die wir anbieten, immer wieder sehen, dass die ihre
00:25:02
Speaker
ihre Nährstoffe, auch ihr Essen und so weiter echt gut angepasst haben, dass auch die Temperaturen sich immer weiter so anpassen, dass der Stoffwechsel einfach immer mehr in einen positiven Gang kommt oder in einen gesünderen Ablauf kommt und dass trotzdem bestimmte Thematiken bestehen bleiben, wo man ja sagen müsste, okay, Magen ist verkleinert oder eben auch, wenn man es nicht über Operationen macht, über andere Faktoren ist das eigentlich ausgeglichen und trotzdem ist das Thema aber nicht weg. Und statt sich dann einmal die Frage zu stellen,
00:25:31
Speaker
vielleicht haben wir dies noch nicht ganzheitlich genug betrachtet, ist die Person austherapiert und dann steht sie da.
00:25:37
Speaker
Mit einem verkleinerten Magen kann der Rest des Lebens nur noch ein bestimmtes Maß an Essen zu sich nehmen, was dann auch wiederum in anderen Situationen, auch in sozialen Situationen zu unangenehmen Gefühlen oder Schamgefühlen und so weiter führen kann. Und es wird natürlich auch super leichtfertig einfach mit dem Körper umgegangen. Also unser Körper ist ja super intelligent und wir haben nicht ohne Grund die Organe, die wir haben. Und das einfach mal so rauszuschnippeln, auch in ganz anderen Bereichen,
00:26:04
Speaker
ist generell so eine Entwicklung, die aber jetzt gerade vielleicht nicht unbedingt zu dem Thema so dazu gehört. Aber die schöne Nachricht ist, es gibt andere Wege und denen haben wir uns auch so ein bisschen verpflichtet, sag ich mal, ja, die darüber hinausgehen. Und deswegen, wenn du damit zu tun hast, dieses Gefühl zu haben, nicht satt zu werden,
00:26:24
Speaker
Dann gibt es einmal, das hat Natascha gerade schon richtig schön und auch ausführlich erläutert, einmal die körperliche Komponente, die da definitiv betrachtet werden sollte, also was ist du eigentlich, wie ist dein Stoffwechsel aufgestellt, wie gut geht es zu deinem Nervensystem, also wie gut ist auch deine Stressresilienz, also die Widerstandskraft auch in stressigen Situationen
00:26:45
Speaker
Und auf der anderen Seite, und das ist ein ganz, ganz häufiger Faktor, den sehr viele auch nicht ohne Grund erstmal umgehen, weil wir da auch uns in Bereiche bewegen, die nicht nur schön sind. Natascha und ich können davon auch ein Lied singen. Wir sind daher selbst auch immer wieder in Begleitung mit emotionalen Themen. Und es ist einfach nicht der leichteste Weg, der aber tatsächlich, zumindest meine Erfahrung, nachhaltig zu einem viel freieren Erfüllterung und auch bewussteren Leben führt. Und deswegen nehmen wir den Teil auf jeden Fall mit rein.
00:27:12
Speaker
Und wenn du also, wie gesagt, auch darunter leidest, das Gefühl zu haben, nicht satt zu werden, dann kann das tatsächlich neben den körperlichen Dingen, die sowieso immer in Wechselwirkung mit dem stehen, was ich jetzt gleich erzählen werde oder erklären werde, auch damit zu tun haben, dass dieses Ich werde einfach nicht satt,
00:27:30
Speaker
sich auf das Thema Nahrungszunahme projiziert hat.

Frühe Erfahrungen und Essstörungen

00:27:34
Speaker
Projiziertheit bedeutet, dass du ein Thema, was eigentlich nichts mit der Nahrung im ersten Moment zu tun hat, auf diesen Themenbereich Nahrung übertragen hast und eigentlich in dir das Sättigungsgefühl oder das Nichtsattwerden
00:27:47
Speaker
eigentlich auf einer emotionalen Ebene zu verstehen ist. Das bedeutet, um es mal so pauschal zu sagen, weil jeder Mensch ist da ganz anders und wenn man sich die Geschichten der Menschen und der Frauen anschaut, ist es auch nochmal sehr individuell. Aber dann ist es, als wäre wie so ein schwarzes Loch, aber auf emotionaler Ebene im System entstanden. Und das ist häufig dann der Fall, wenn die kleinen Kinder, wenn die so ungefähr acht Monate alt sind, zwischen acht Monaten und eineinhalb Lebensjahren, ist so die Phase der Versorgung entwicklungspsychologisch betrachtet.
00:28:17
Speaker
Und wenn da eine Mangelversorgung stattgefunden hat. Entweder, weil beispielsweise die Mutter nicht gestillt hat. Es geht hier gerade auch bei allem, was wir sagen, nicht um Schuld. Es gibt bei allem auch Gründe, weshalb das nicht so war. Und trotzdem gibt es aber eine subjektive Erfahrung im System. Deswegen sprechen wir das an. Beispielsweise es wurde nicht gestillt. Körperlich wurde nicht ausreichend Nähe als Versorgung dargestellt. Die Mutter war zwar körperlich präsent, aber emotional nicht wirklich da. Oder hat die Bedürfnisse des Kindes fehl gedeutet?
00:28:47
Speaker
Und das Kind hat da Nahrung bekommen, wenn es eigentlich gerade Bauchschmerzen hatte oder eigentlich gerne Nähe in Form von körperlicher oder emotionaler Nähe gebraucht hätte. Oder das Kind hat sehr lange nach Nahrung geschrien, hat es aber nicht bekommen und hat deswegen ein Gefühl entwickelt von, ich bekomme einfach nicht das, was ich brauche. Ich bekomme einfach nicht genug. Und wenn ich dann was bekomme, dann muss ich das ganz schnell alles zu mir nehmen, weil ich weiß ja nicht, wann ich das nächste Mal was zu mir nehmen kann.
00:29:15
Speaker
Das ist das, was Natascha eben, also was du eben gesagt hast, diese Sicherheit, ich bekomme das, was ich brauche, ich bekomme genug von dem, was ich brauche und auch noch morgen, übermorgen, nächste Woche und in einem halben Jahr. Und das sind alles so Faktoren, die da auch ganz doll mit reinspielen, die natürlich, wenn wir die normale Schulmedizin uns anschauen, nicht berücksichtigt werden. Vielleicht ist das auch gar nicht deren Job, weil es nicht deren Spezialisierungsgebiet ist. Die schauen das einfach von einer anderen Brille an.
00:29:44
Speaker
Und in diesem Bereich machen sie wahrscheinlich das Bestmögliche. Und in dem anderen Bereich ist es eben auch dann zum Beispiel den Coaches, den Psychologen und so weiter überlassen, diesen Teil mehr mit da reinzubinden. Und weil wir einfach diese Wechselwirkung immer wieder betrachten, versuchen wir es so gut wie es geht, eben von beiden Seiten zu betrachten und an beiden Stellen anzusetzen.
00:30:05
Speaker
Bei vielen Frauen entwickelt sich das dann auch wie in so einer Art Sucht tatsächlich, ohne dass es wirklich diesen Suchtcharakter vom klinischen Maße hätte. Und bei einer Sucht kann man das immer super übersetzen, egal ob es eine Alkoholsucht ist, eine Essenssucht ist, auch die Sucht gar nicht zu essen, kannst du immer übersetzen mit Suche nach. Also Sucht ist die Suche nach und es bedeutet, dass dieses
00:30:26
Speaker
diese Substanz, die zu sich genommen wird oder ganz doll vermieden wird, eigentlich nur ein Stellvertreter ist, weil der Mangel mal ganz woanders entstanden ist. Deswegen schauen wir in den 1-2-1-Coachings in dieser Co-Regulation auch in den Zusammenhalt der Gruppe, die nämlich eine ganz, ganz wertvolle
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Speaker
einen ganz ganz wertvollen Raum darstellt, weil er wertfrei ist, weil sich die Scham darin einfach liegt, darin, dass es ausgesprochen werden darf, darin, dass du eben nicht heimlich futtern musst, sondern dass du das aussprechen kannst. Alleine das löst schon ganz ganz viel im System. Und dann schauen wir eben ganz individuell danach,
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Speaker
Was ist denn eigentlich dein Mangel, der mal entstanden

Emotionale Wurzeln von Essproblemen

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Speaker
ist? Und was braucht es eigentlich wirklich auf körperlicher, aber auch auf emotionaler Ebene um dieses schwarze Loch, dieses Mangelgefühl, was eben dazu sorgt an der Oberfläche, dass du das Gefühl hast, nie satt zu werden, dass es nie reicht, dass du einfach nie genug bekommst, ganz egal was du machst.
00:31:20
Speaker
Du wirst es wahrscheinlich auch aus anderen Themen und Lebensbereichen kennen als nur dem Essen. Dann schauen wir, was hat das verursacht, was können wir Gutes da reingeben, sodass du aus der erwachsenen heutigen Sicht gut damit leben kannst und auch wirklich jede einzelne Zelle deines Körpers psychisch und körperlich versteht, dass dieser Mangel heute vorbei ist und dass der heute ein Ende hat und du eben nicht mehr in diesem permanenten
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Speaker
über Lebensmodus bist, wo du das nehmen musst, was da ist. Oder wo du das an Emotionen dämpfen musst in Form von Essen, was da eigentlich mal zum Ausdruck kommen wollte, aber nicht zum Ausdruck gebracht werden durfte. Das sind gerade so die Sachen, die ich da psychodynamisch gerade gut beitragen kann. Wie gesagt, das ist bei jedem, bei jeder Frau nochmal ganz individuell. Jede Frau hat eine eigene Geschichte, deswegen macht es da auch keinen Sinn, das so ganz pauschal zu machen. Aber ganz allgemein steht das sehr, sehr häufig hinter dieser Thematik.
00:32:11
Speaker
Und dann braucht es eben auch diese 1 zu 1 Betrachtung, also oder die individuelle Betrachtung auch in dieser Gruppe. Was ist genau eigentlich gerade dein Mangel und was braucht es ganz genau für dich, sodass du wieder ein befreites Essverhalten und auch ein gutes Verhältnis zu deinem Körper aufbauen kannst, weil der einfach permanent für dich arbeitet und nicht gegen dich. Der ist permanent dabei, dich zu schützen.
00:32:35
Speaker
das abzuwehren und das zu schützen, was damals ebenso doll zurückgehalten werden musste, auch in Form von Emotionen und in Form von Verletzungen, dass der einfach die ganze Zeit auf Hochtouren für dich arbeitet und damit du wieder eine wertschätzende Beziehung auch dazu führen kannst.
00:32:51
Speaker
Ja, mega gut. Ich denke, das fasst uns unglaublich gut zusammen. Und wie du eben schon gesagt hast, diese Beziehung zum Körper, die ja ganz häufig einfach diesen großen Knacks bekommen hat, weil wir
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Speaker
wir unseren Körper so missverstehen.

Von kognitivem Verständnis zu emotionaler Heilung

00:33:08
Speaker
Wir denken, wir fühlen uns als Opfer von unserem Körper. Wir fühlen uns, dass er nicht so ist, wie wir ihn haben wollen, wie wir ihn vielleicht brauchen. Dabei ist all das, was er gerade tut, für uns, nicht gegen uns.
00:33:22
Speaker
Und selbst wenn wir das dann irgendwann verstanden haben, das löst ja auch ganz viel Schuld bei vielen Frauen aus. Wir haben das ganz häufig, das Gespräch und auch die Regulation dazu in den Sessions, dieses ich fühle mich so schuldig jetzt, wo ich verstanden habe, dass mein Körper das alles eigentlich für mich tut.
00:33:39
Speaker
ihm dieses Leid, die vielen Jahre angetan habe, ihm immer wieder Nährstoffe entzogen habe oder mich dann mit Sachen vollgestopft hat, die ihm eher Schaden wie gut tun. Und diese Schuld, und das ist immer ganz wichtig, deswegen ja auch diese Korregulationssessions, wo wir eins zu eins mit den Frauen arbeiten, denn es hilft halt nur marginal zu verstehen,
00:34:04
Speaker
Ah, okay, mein Körper tut das für mich, habe ich jetzt verstanden. Es hilft auch nur marginal zu verstehen, ah, okay, vielleicht habe ich einen Mangel als Kind erlebt und deswegen ist es jetzt heute so. Das löst es ja noch nicht. Lösen, also
00:34:24
Speaker
Das ist ja auch das, wenn die Frauen zu uns kommen und sagen, ich habe das jetzt verstanden, mir ist mein Thema bewusst, aber was mache ich denn damit? Wie wären so deine Worte dazu? Was braucht es denn dann am Ende? Außerdem wissen und verstehen, damit wir wirklich auch nachhaltige Veränderungen kreieren können.
00:34:46
Speaker
Ja, also ich glaube, der Teil der, also das Verstehen ist ein ganz, ganz wertvoller Schritt, weil das Verstehen das sichtbar macht, mit dem man im nächsten Schritt arbeiten kann. Es ist, man kann es mal an einem ganz anderen klassischen Alltagsbeispiel nehmen, wir haben ganz, ganz viele Phänomene, wo wir kognitiv etwas tut, also kognitiv bedeutet, also das rational verstanden haben, wo es aber in der Umsetzung trotzdem wie blockiert scheint. Sagen wir zum Beispiel mal ein gängiges Thema Flugangst.
00:35:16
Speaker
Wir wissen, eigentlich ist Fliegen eines der sichersten Verkehrsmittel und Autofahren ist tendenziell statistisch gesehen zum Beispiel ein bisschen gefährlicher und trotzdem fällt es vielen sehr, sehr schwer, ein Flugzeug zu steigen. Würde ja eigentlich keinen Sinn machen, weil sie haben es ja verstanden. Und man muss auch bedenken, wir haben auch sehr, sehr viele Frauen, wir haben ja sehr intelligente Frauen, das sind ja keine dummen Frauen, die nicht wissen,
00:35:37
Speaker
dass ihr Essverhalten und auch die Dynamik zum Körper nicht ganz funktional ist, die das verstanden haben und die trotzdem sich wie fremd gesteuert fühlen in diesen Momenten, wo sie dann doch zum Essen greifen, Heißhunger entwickeln oder das Essen weglassen, obwohl sie es eigentlich zu sich nehmen sollten. Das bedeutet allein das zeigt uns schon ganz klar im Alltag,
00:35:58
Speaker
Das reicht nicht aus. Und das Verstehen ist so gesehen wie so eine, ich nenne es mal wie so eine Art Türe, die erstmal erscheinen muss, dass wir da durchgehen können. Wenn wir aber davor stehen bleiben, dann bleibt dieser ganze Raum dahinter, wo eigentlich das Lösungspotenzial drin ist.
00:36:13
Speaker
verschlossen und kann langfristig sogar zu noch mehr Scham und Schuld fühlen, weil dann habe ich es ja jetzt schon verstanden und ich mache es aber trotzdem nicht.

Therapieprozess für emotionale und zelluläre Heilung

00:36:22
Speaker
Das bedeutet, die Dissonanz, also dieser innere Konflikt wird immer größer, dann ist es fast noch angenehmer, es gar nicht verstanden zu haben und statt in diesem Zwischending, sage ich mal.
00:36:31
Speaker
zu verweilen. Wenn wir durch diese Türe gehen, dann kommen wir zu den emotionalen Spuren, sag ich mal, wo das entstanden ist. Also wir kommen zum Beispiel in Kontakt mit Bildern, mit Erinnerungen, auch mit körperlichen Erinnerungen. Weil viele Thematiken sind schon entstanden, wo unser Gehirn noch gar nicht ausgereift war. Das heißt, wo das alles auf Körperbewusstsein gespeichert war. Zum Beispiel alles, was vorgeburtlich war, können wir kognitiv nicht mehr erinnern, ist aber, und das zeigt die Erfahrung einfach, abrufbar.
00:37:00
Speaker
Das bedeutet, der Körper und das Unbewusste hat das gespeichert. Und deswegen, es gibt verschiedene Strategien dahin zu kommen, die wir dann auch eben in den Korrigulationen nutzen, um eben zu dem Moment zu kommen, wo dieses Gefühl, wir bleiben mal bei dem Beispiel, ich werde einfach nicht satt, entstanden ist.
00:37:18
Speaker
Und dann sind die meisten Frauen auch sehr gerührt und auch total fasziniert, was sich da einfach zeigt. Nur mal um so ein praktisches Beispiel zu bringen, damit man es sich auch bildlich vorstellen kann. Man kommt dann beispielsweise zu einem kleinen Wesen, was noch im Uterus, also in der Gebärmutter der Mutter ist, vielleicht drei Monate gerade in dem Bauch ist.
00:37:36
Speaker
Und das hatte ich dem Letzten zum Beispiel noch als Thema. Und die Mutter hatte eine sehr, sehr schwere Lebensmittelvergiftung. Das bedeutet, die Mutter konnte nicht so die Nahrung zu sich nehmen, auch nicht so die Nährstoffe, wie sie es gerne getan hätte. In dem Moment ist klar, es geht nicht um Schuld, weil was soll sie machen? Und trotzdem kriegt das Kind natürlich, weil das symbiotisch mit der Mutter ist, das bedeutet, es sieht nicht, ah, Mama hat die Lebensmittelvergiftung, mir geht es eigentlich gut, sondern wenn Mama bedroht ist, ist das Kind auch bedroht.
00:38:03
Speaker
Das bedeutet, es ist da schon in Kontakt mit einem Mangel und ich kriege nicht genug und es bleibt dann im Körperbewusstsein gespeichert. Später wird das Kind dann erwachsen, der Körper wird größer, man ist wieder relativ normal oder eben auch nicht. Und es bleibt immer dieses Gefühl von, ich kriege einfach nicht genug oder auch so eine Panik, die damit verbunden ist. Aus erwachsener Sicht macht das ja keinen Sinn, weil wir haben ja alles, was wir brauchen.
00:38:29
Speaker
Wir können teilweise bis 0 Uhr zur Rewe in den Supermarkt gehen und uns was zu essen holen. Also eine reale Mangelversorgung liegt ja nicht vor. Es ist aber wie so ein Teil, der eingefroren bleibt als Erfahrung, der noch nicht verstanden hat, auf einer Gefühlsebene diese Mangelversorgung, diese Gefahr ist vorbei.
00:38:47
Speaker
Und da setzen wir an mit verschiedenen emotionalen Techniken, um da diese Lösung reinzubringen, damit das ganze System auch dieser sehr, sehr kindliche Teil damals versteht, es ist gut gegangen, ich hab das überlebt, heute ist genug da, ich kann mich ganz normal ernähren und es bleibt genug Reserve zur Verfügung. Ich muss nicht alles nehmen, was in dem Moment da ist.
00:39:14
Speaker
nur mal als einfaches Beispiel, wo man so niemals drauf kommen würde, weil es kognitiv nicht abrufbar ist. Und wenn ich dann verstanden habe, das ist ein vorgebotliches Thema, ist es immer noch auf kognitiver Ebene. Erst das da reingehen aus der Erwachsenenperspektive,
00:39:29
Speaker
da reinzugehen, das zu durchfühlen, was Gutes Heilsames für dieses, man kann es inneres Kind nennen, man kann es inneres Abbild nennen, man kann es innere Verletzungen nennen, wie auch immer, da was Gutes reinzugeben, das wird es wirklich lösen. Alles andere entspannt erst mal nur. Deswegen bringt das eben auch nicht so viel, sich einfach irgendwelche Affirmationen auf den Zettel zu schreiben, ich bin schön,
00:39:52
Speaker
Ich darf aufhören zu essen. Ich bin schlank genug, weil es immer mehr Stress im System hervorruft, als Heilung reinbringt. Weil dieser innere kindliche Anteil, der eben was anderes erlebt hat, jedes Mal, wenn es das hört, rebelliert. Nein, ich hab doch nicht genug. Nein, ich bin doch fast verhungert. Nein, wie kannst du denn sagen, dass ich genug habe? Ich hab nicht genug. Das heißt, es kann sogar mehr Stress hervorrufen. Wenn wir dann aber da ansetzen, was Lösendes bei dieser kindlichen Verletzung reingeben,
00:40:19
Speaker
Dann kann so eine schöne Affirmation auch helfen und wieso das, was man gerade gesät hat, mit Wasser tränken, damit es wachsen kann. Da kommt es aber sehr, sehr doll drauf an, dass du bei der Ursache anfasst, weil du kannst auch auf Betonwasser gießen, da wird dir aber nichts wachsen.

Grenzen von Selbsthilfemethoden

00:40:33
Speaker
Wenn der Boden nicht versorgt ist, also das, wo die Wurzel entspringt,
00:40:37
Speaker
Dann kannst du noch so, dann kann die Sonne drauf schalen, dann kann das Wasser drauf fließen, dann kannst du auch tolle Saaten und die besten Samen drauf streuen. Es wird daraus nichts erwachsen. Du musst schon tiefer ansetzen und das machen wir eben.
00:40:52
Speaker
Ja, sehr, sehr gut. Und das, was du gerade erklärt hast, das ist ja auch das, was wir erleben ganz häufig, wenn Frauen zu uns kommen, die sich schon ganz viel mit dem Thema beschäftigt haben und dann eben auch irgendwann verstanden haben, okay, ich glaube, ich muss da mal nach innen schauen.
00:41:07
Speaker
sich nur mit dem Essen zu beschäftigen, wird auch nicht ausreichen, die vielleicht auch schon jahrelang Therapie gemacht haben oder auch viel Persönlichkeitsentwicklung machen und trotzdem nicht ans Ziel kommen. Und dann denken sie schon, jetzt schaue ich schon nach innen und jetzt mache ich schon das. Und du hast es gerade so gut erklärt, um das wirklich auch nochmal hervorzuheben.
00:41:31
Speaker
Journalen, Meditieren, Morgenroutinen zu machen, Yoga zu machen, auf den Retreat zu gehen, was jetzt ja auch super modern wird, Atemübungen zu machen. Das sind wertvolle Dinge, die aber nur kurzzeitig Entspannung ins System bringen, wenn wir nicht am Fundament ansetzen.
00:41:53
Speaker
Und das ist das, was wir machen oder was wir erfahren immer wieder, dass wir unseren Frauen noch sagen, verstrick dich da nicht mit deinem Selbstwert, nur weil diese Übungen bei dir nicht nachhaltig funktioniert haben. Weil es halt einfach so ist, dass wir beobachten,
00:42:10
Speaker
dass diese ganzen Tools häufig zum falschen Zeitpunkt eingesetzt werden und auch mit der falschen inneren Haltung und sie dementsprechend auch gar nicht effektiv wirken können, wenn dann nur kurzzeitig.
00:42:29
Speaker
Das kennt man ja auch von einer Massage, gehst du zur Massage, kurz tut dir das gut, danach spannst du dich recht schnell wieder an, weil die Ursache für die Anspannung nicht gelöst wurde. Nicht gelöst ist, ja. Und vor allen Dingen ist es halt auch, es ist halt so,
00:42:43
Speaker
Ich finde, Journal, Meditieren, Morgenroutine und so weiter, das sind alles coole Sachen, die kann man durchaus machen. Das Ding ist nur, es ist halt super unindividuell. Also es ist halt in gewisser Weise, wenn wir, ich sag mal, wir haben fünf Frauen, die haben alle oberflächlich das gleiche Thema, also Vordergründe kommen, die alle mit dem gleichen Thema, ich meine, wir wissen es ja aus Erfahrung, die haben alle zum Beispiel das Thema mit dem Abnehmen.
00:43:09
Speaker
Und spätestens, wenn man die das erste Mal dann in dieser Korregulationsgruppe sieht und mal das erste Mal so ein bisschen über die Geschichte, über die Thematiken, wie zeigt es sich denn im Alltag usw. hört, weißt du schon, jede von den einzelnen Frauen braucht einen komplett anderen Ansatz. Man muss zu einem komplett anderen Punkt gehen.
00:43:28
Speaker
Es sind ganz individuelle Geschichten, es sind ganz unterschiedliche Erfahrungen, die auf Zellebene und auch auf Körperspeicherebene abgelagert sind. Und deswegen bringt das auch nichts, da dann einfach mit so einer Pauschallösung wie Journal oder sowas sich zu erhoffen, das in der Tiefe lösen zu können.

Effektivität von Retreats

00:43:46
Speaker
Und auch so Retreats können total toll sein. Das Problem daran ist nur, gerade wenn es auf einer psychischen Ebene eigentlich eine Lehre gibt, zum Beispiel in Form von emotionalem Mangel,
00:43:56
Speaker
Man hat eigentlich so ein Gefühl von, man sehnt sich nach Liebe, nach Zugehörigkeit und weil man das nicht erfahren hat oder weil man es auch heute nicht so erfährt, kompensiert man das zum Beispiel mit dem Essverhalten. Dann geht man zu einem Retreat, da ist alles ganz toll. Man kann die ganze Zeit darüber sprechen, wie es einem geht. Man kriegt auch wertvolle Informationen, also da ist ja ganz viel Cooles dabei. Man hat eine Gruppe von Frauen, von anderen Menschen, die einen endlich verstehen.
00:44:21
Speaker
Das heißt, man ist in so einem Gefüge und hat das erste Mal vielleicht unbewusst das Gefühl, hier fühle ich mich jetzt gerade wirklich so, wie ich es wollte, dann geht man nach Hause und hat das komplette Kontrastprogramm wieder. Weil es diesen Transfer von dem, was man da erlebt hat, in die eigene Person zu integrieren, nicht gegeben hat. Kommt natürlich aufs Retweet an, es gibt natürlich auch Retweets, wo das anders läuft. Aber wenn man das Gefühl hat, jetzt war ich schon da, da ging es mir besser,
00:44:46
Speaker
Danach ist es aber vielleicht sogar noch stärker wiedergekommen. Dann ist das häufigen Zeichen dafür, dass man damit was in Kontakt gekommen ist, wonach man sich sehnt, was man zu Hause in sich und im Alltag aber nicht integriert hat bisher. Und dann kann das sogar ins Gegenteil schwappen. Dann fühlt man sich noch mehr als Versagerin. Und die anderen schreiben dann vielleicht, boah, seit der Mülltüte geht es mir richtig gut, das klappt viel besser, bei mir klappt es aber nicht. Dann fühle ich mich noch schlechter, schäme mich noch mehr. Warum funktioniert es denn bei mir wieder nicht? Und dementsprechend
00:45:15
Speaker
verstehe ich jede Frustration, auch jede Frau, die sagt, boah, weißt du was, ich kann einfach nicht mehr, weil das ist so enorm belastend, das glaube ich auch und das kriegt man auch mit, aber es gibt Ansätze, die auch da helfen können und deswegen, wir können es ja immer nur
00:45:30
Speaker
ans Herz legen, da hinzuschauen, die beiden Ebenen, oder es sind ja noch mehr Ebenen, wir nehmen ja auch die systemischen Ebenen mit da rein, was beispielsweise auch, ne, was haben wir vorgelebt bekommen? Welchen Kontakt hatte denn die Mutter zum Körper und zum Essverhalten? Durfte ich essen oder wurde dann doch irgendwie mal ein blöder Blick in die Richtung gebracht oder schon früh wurde gesagt, ach, du wirst aber auch schon ganz schön, ganz schön stämmig oder du isst ja auch richtig gerne.
00:45:54
Speaker
Und darunter ist so ein Unterton. Oder du solltest aber jetzt mal aufhören zu essen. Oder sonst haben wir... Man kriegt ja die wildesten Sachen mit. Sonst will dich nachher überhaupt kein Mann heiraten. Diese ganzen Dynamiken, die ganz subtil oder auch ganz bewusst ausgesprochen werden, auch das ist dann eher was Systemisches, was über die Generation hinweg in das System reingeflossen ist. Und das kannst du mit einem einfachen Journal einfach nicht lösen. Und auch nicht mit der Meditation, weil die meisten bauen sich dann unbewusst
00:46:22
Speaker
trotzdem irgendwelche Ablenkungen in die Meditation ein, weil sie da ja zum Schmerzpunkt kommen würden. Und das ist einfach von der Psyche nicht gewollt. Deswegen braucht es da, wie in so einem fremden Land, einen Reiseführer, der weiß, zu den und den Stellen können wir gerade gehen, da wird sich was Gutes auf tun, die und die Stellen sind vielleicht gerade noch ein bisschen zu gefährlich, da würde ich euch jetzt nicht unbedingt in diesem Land hinführen.

Notwendigkeit personalisierter therapeutischer Führung

00:46:45
Speaker
Und so kann man sich das auch mit der inneren Landkarte des Unbewussten vorstellen. Und genau dafür sind wir eben dann auch in diesem Raum dabei.
00:46:52
Speaker
Ja, ganz genau. Also, sehr, sehr wichtig. Auch da, ich finde diese Reiseführer-Metapher sehr gut. Ich weiß, dass viele wirklich auch Angst haben, sich die Ursachen für ihre Themen anzuschauen. Klar, verstehe ich. Das ist unter einer der größten Blockaden überhaupt, die, ich sag mal, richtige Hilfe anzunehmen. Und ganz häufig so in diesen eher oberflächlichen Scheinlösungen ja auch irgendwie noch die Chance liegt,
00:47:22
Speaker
das total irgendwie beizupassen. Deswegen die Psyche auch manchmal sich ganz unbewusst wieder und wieder und wieder für Lösungsversuche entscheidet, die bloß nicht tief genug gehen, um nicht an das stoßen zu müssen, was da drunter liegt. Und wir verstehen natürlich auch total den Prozess, den jede Frau da hat, diese Entscheidung zu treffen, eine Lösung, wie wir sie anbieten, wirklich
00:47:49
Speaker
anzunehmen, weil da greifen ja auch ganz viele so Schutzmechanismen von wegen, ja, das kostet mich dann unglaublich viel Energie, das kostet mich dann unglaublich viel Zeit, da muss ich mich dann hundertprozentig drauf einlassen, oh, nee, ich hab noch so viele andere Baustellen, der Mann, die Kinder, die Arbeit, ja, aber erfahrungsgemäß sind das halt vor allen Dingen nur Gedanken, die aus den Schutzmechanismen herauskommen. Absolut, klar, ja, voll.
00:48:14
Speaker
Weil eigentlich den Weg, den wir mit den Frauen gehen, du hast es vorhin gesagt, ja, der fühlt sich nicht nach Wellness an, aber der gibt dir schon auf diesem Weg ja auch Energie zurück, wohin gehen dir Scheinlösungen am Anfang leichter fallen, aber auf dem Weg dich eigentlich erschöpfen. Und das ist ja die Erfahrung, die jede Forschung gemacht hat. Es ist irgendwann so anstrengend, dieses Ernährungskonzept weiter durchzuziehen. Es ist so anstrengend, sich mit diesen
00:48:40
Speaker
ganzen Themen so zu beschäftigen und es löst sich einfach nicht. Das ist die Erfahrung, dass es immer mehr Energie kostet und im Endeffekt kann man sagen, es ist kein Wellness, was wir mit unseren Frauen machen und trotzdem erleben sie in diesem Prozess plötzlich Glücksgefühle, Lebensfreude, Lebenslust wieder, die sie ja auch auflädt und ihnen Energie zurückgibt und
00:49:07
Speaker
Es ist am Ende doch der leichtere Weg. Weil der Weg, der erstmal leichter aussieht, jetzt einfach nochmal zusammenreisen, Ernährung umstellen, keine Süßigkeiten mehr essen, dralala, ist ja genau der Weg, der dazu geführt hat, dass du immer noch dieses Problem hast. Also dass diese Scheinlösungen, die schnelle Erfolge versprechen, zum Teil auch erstmal oberflächlich schnelle Erfolge zeigen, da hat man halt mal schnell 10 Kilo abgenommen, die hat man dann aber schnell wieder drauf.
00:49:37
Speaker
Schürt ja die Hoffnung, oh, das hat funktioniert, jetzt habe ich nur an irgendeiner Stelle was falsch gemacht. Nein, das hat nicht funktioniert, weil dann wäre das Ergebnis nachhaltig gewesen. Und wenn du davon nicht abrückst, immer wieder auf diese Lösung zurückgreifen zu wollen,
00:49:52
Speaker
Oder auch, ich sag mal, in günstigere Coachings mit riesen Gruppen zu gehen, wo du wiederum auch nicht individuell gesehen wirst. Was ja auch ganz häufig so ein bisschen ist, da bin ich noch ein bisschen, da kann ich mich noch ein bisschen verstecken. Genau.

Herausforderungen im therapeutischen Heilungsweg

00:50:10
Speaker
Ja, das ist halt
00:50:12
Speaker
Das musst du durchschauen, dass diese ganzen Gedanken von mir, ich habe zu viele Baustellen, ich habe dies noch und das noch und die Kinder noch und so weiter, dass das alles nur zu deinem Muster dazu gehört. Das ist die Gründe, die du anführst, warum du zum Beispiel nicht mit uns diesen Weg gehst. In den meisten Fällen genau die Gründe sind, warum du diesen Weg gehen sollst. Ja, voll. Da wo der größte Widerstand halt ist. Das mit der Metapher, mit der Massage finde ich gar nicht so schlecht, weil die meisten haben wahrscheinlich mal eine Massage gemacht.
00:50:40
Speaker
Und wenn man dann mal, also es gibt ja auch so Streicheneinheiten, die sind dann erstmal, körperlich fühlen sie sich leichter an, die Verspannungen bleiben aber. Und wenn du erstmal, also klar es gibt auch andere Gründe für Verspannungen, aber jeder der gerade mal eine Massage gemacht hat, versteht die Metapher wahrscheinlich.
00:50:56
Speaker
Das tut im ersten Moment richtig weh, wenn die da reindrücken, wo die Spannung ist. Aber schon während des Schmerzes ist wie so eine Art Erfüllungsgefühl mit da drin und später danach. Die meisten haben gar keine Idee mehr davon, wie es sich hinter diesem Spannungsmuster, wenn wir mal bei der Massage bleiben, anfühlt, also wie sich ein freier, beweglicher Körper anfühlt. Und die meisten haben auch gar keine Idee mehr davon, wie sich wirkliche
00:51:23
Speaker
Freiheit, sage ich mal, oder ein freieres, bewussteres Leben hinter der Essensthematik anfühlt, weil das schon so, so viele Jahre begleitend ist. Und deswegen, ja, es braucht einen sicheren Rahmen.
00:51:36
Speaker
braucht eine gute Begleitung, auch eine verständnisvolle Begleitung, aber auch die Begleitung, die mal sagt, okay, und hier bist du gerade eigentlich wieder genau in dem Muster. Also dieses liebevolle Führen auf eine bestimmte Art und Weise, das braucht es einfach für diesen Prozess. Weil alleine durch den Leidensdruck wird klar, wie viel die Psyche und wie viel der Körper auf sich nimmt, um das, was dahinter steht, nicht fühlen zu wollen. Und deswegen, darin liegt schon die ganze Erklärung, warum diese einfachen Varianten
00:52:06
Speaker
nicht greifen. Und auch der Weg bei uns, finde ich, ist auf eine bestimmte Art und Weise ein einfacher, weil man wird durchgeleitet, man hat jederzeit die Möglichkeit sich mitzuteilen, man wird darin gesehen, mit jedem Mal, mit jeder Korrigulation wird ein bisschen Gewicht aus dem Rucksack und auch immer wieder vom Körper eben weggenommen und dementsprechend ist es schon auch ein einfacher Weg,
00:52:28
Speaker
Es ist nur im ersten Entscheidungsmoment, also da wo die Hemmschwelle ist, da ist es vielleicht erstmal der schwierigere Weg. Aber ich habe von noch eigentlich keiner Frau gehört, die sagt, boah, seitdem geht es mir viel schlechter und es ist alles viel schwerer geworden, sondern das Gegenteil ist der Fall. Deswegen, genau.
00:52:45
Speaker
Also, was mein Mantra für mein Leben ist, gerade wenn es um meine persönliche Entwicklung und das Leben zu leben, was ich mir wünsche, geht, ist der Satz, hard decisions, easy life, easy decisions, hard life.
00:53:02
Speaker
Stimmfreundlichkeit. Ist wirklich etwas, was an vielen, vielen Stellen, gerade wenn es um persönliche Weiterentwicklung geht, einfach der Wahrheit entspricht. Dein größtes Entwicklungspotenzial liegt da, wo deine größte Angst liegt. Und wie gesagt, du musst das ja nicht alleine überwinden. Es gibt Menschen wie wir hier, die dich liebevoll durch diesen Prozess halten. Aber dafür darfst du eben die Angst überwinden.
00:53:32
Speaker
uns einen Vertrauensvorschuss geben, dass wir dich in diesem Prozess auch halten können und vor allem auch wiederum dein Muster, alles alleine schaffen zu wollen, weil du vielleicht die Erfahrung gemacht hast, du musst immer alles alleine machen, musst immer alles alleine kontrollieren. Wenn ich es mache, ist es am besten so ungefähr. Wenn du das überwunden hast, dann machst du die Bahn frei.

Abschluss und Einladung zum Feedback

00:54:00
Speaker
Ja, ja. Ich habe auf jeden Fall auch schon ganz tolle Ideen für weitere Podcast-Folgen, die daran schon gut ansetzen würden. Genau, und dann läd'n wir dich auch auf diese Weise ein bisschen durch den Prozess schon einmal.
00:54:14
Speaker
Perfekt. Ja, voll schön. Schreib uns doch gerne einfach mal bei Instagram oder auch gerne per E-Mail, wie dir das heute gefallen hat, ob du Bock hast. Also wir haben das sowieso geplant. Also mir hat es richtig Spaß gemacht. Aber schreib ruhig mal, wie du das heute fandest mit Lena auch und ob du uns gerne öfter im Duo hören möchtest. Und dann würde ich sagen,
00:54:42
Speaker
haben wir heute, glaube ich, den Kopf mit viel Wissen gefüllt. Ich denke auch, ja. Und hoffentlich etwas mehr Klarheit noch kreieren können. Vielleicht noch ganz kurz, schreibt auch gerne, wenn ihr Ideen oder Themenwünsche habt. Wir haben natürlich unsere Brille darauf und können auch aus der Erfahrung sprechen, die wir mit den Frauen machen. Aber wenn da Themenwünsche sind oder Fragen, wo ihr sagt, die würde ich gerne beantwortet haben,
00:55:09
Speaker
dann stellt die gerne mit dazu und dann schauen wir, dass wir die auch mit der Zeit aufgreifen und beantworten können. Ja, sehr cool. Perfekt. Also dann würde ich sagen, danke, liebe Lena, für das tolle Gespräch. Sehr gerne. Haben wir sehr viel Freude gemacht. Ja, mir auch. Vielen Dank an alle Zuhörerinnen, dass ihr da wart und das bis zum Ende angehört hat. Und dann verabschieden wir uns. Bis zum nächsten Mal, würde ich sagen. Macht's gut. Bis dann. Ciao.