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#29 - Nie wieder JoJo Effekt

E29 · Chainless Woman
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173 Plays5 months ago

🥵 Du gibst immer wieder dein Bestes. Doch dann musst du dabei zugucken wie dein Essverhalten und Gewicht einfach wieder außer Kontrolle gerät… Der gefürchtete JoJo Effekt lässt grüßen...

👂🏼Hör mir jetzt genau zu:

Es liegt NICHT daran, dass du nicht diszipliniert genug deine Ernährung und Bewegung durchziehst. Und jeder, der das behauptet hat einfach keine Ahnung!

Was wirklich dahinter steckt, dass du immer noch mit dieser Herausforderung kämpfst und wie du diesen Teufelskreis endlich verlässt, teilen @lenawolf_coaching und ich in dieser Folge mit dir 🌹

Auf unserer Webseite findest du alle Infos zum Chainless Woman Coaching und die Möglichkeit für ein kostenloses Analyse-Gespräch: www.natascha-wilms.com

💌 Teile gerne deine Gedanken zu dieser Folge und deine Themenwünsche mit uns:

Instagram: Chainless Woman

Email: info@moveit-coaching.com

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Transcript

Einführung in den Jojo-Effekt und seine Ursachen

00:00:00
Speaker
Wunderbar, ich freue mich sehr, dass wir heute über das Thema Jule-Effekt sprechen dürfen. Ich denke, so gut wie jede Frau, die mit dem Körper und mit Ernährung zu tun hat, kennt diese Problematik.
00:00:13
Speaker
Mit viel Mühe wird Gewicht abgenommen, wird versucht, sich beim Essen und bei der Bewegung zu disziplinieren. Und ja, dann klappt das eine ganze Weile vielleicht auch und das Gewicht geht dann irgendwann plötzlich wieder hoch.
00:00:30
Speaker
Entweder weil das Essen, das Essverhalten oder das Bewegungsverhalten einfach nicht beibehalten werden kann oder aus anderen Gründen, die wir heute hier sondern
00:01:00
Speaker
dass wir wieder in altes Ernährungsverhalten oder Essverhalten rutschen und dass der Körper und die Psyche sich auch gegebenenfalls so anpassen, beleuchten. dass das Gewicht wieder hochgeht.
00:01:12
Speaker
Das ist vollgelegt mit vielen Mythen und viel Irrglaube, der da mit reinspielt.

Psychologische und biologische Faktoren des Jojo-Effekts

00:01:22
Speaker
Und häufig ist dann natürlich die einzige Erklärung, ich bin nicht diszipliniert genug und schaffe es einfach nicht durchzuziehen, mit mir stimmt was nicht, ich habe eine schlechte Genetik und dass da ein bisschen mehr dahinter steckt und was es dann letztendlich wirklich braucht, um den Jojo-Effekt, das Zurückpendeln in das Ursprungsgewicht oder darüber hinaus und
00:01:43
Speaker
auch in das belastete Essverhalten, wie du das in Zukunft eben vermeiden kannst. Weil ich sag mal, der Weg zum gesunden, intuitiven Essverhalten und zum Idealgewicht oder zur Wohlfühlfigur ist schon ausschlaggebend dafür, ob du nachher das Ergebnis auch halten kannst oder nicht.
00:02:09
Speaker
Also wie wir zum Ziel kommen, ist ganz, ganz wichtig und ausschlaggebend ist die Grundlage dafür, ob am Ende das Ergebnis nachhaltig ist.
00:02:21
Speaker
Genau, und da habe ich die Lena heute wieder dabei.

Körperliche Reaktionen auf Diäten und nachhaltige Ansätze

00:02:26
Speaker
Die Lena hat heute wieder den Part, uns ein bisschen mehr dazu zu erklären, was eigentlich die Psyche für eine Rolle spielt beim Jojo-Effekt, was sich eigentlich durch diese Wiederzunahme und dieses Wieder-Reinrutschen in destruktives Essverhalten eigentlich ausdrückt.
00:02:44
Speaker
Und ich werde heute vor allen Dingen beleuchten, was da auf Zellebene passiert, also wie der Körper da reagiert auf Zellebene durch bestimmte Anpassungen der Organfunktionen und des Stoffwechsels und was da eigentlich dahinter steckt und dass das alles sowohl die psychischen Reaktionen als auch die körperlichen Reaktionen, die ja immer miteinander verboben sind, dass das eigentlich wichtige Reaktionen des Körpers sind.
00:03:10
Speaker
Und wenn wir den Körper verstehen und wissen, die Sprache des Körpers wirklich einzuordnen und mit ihm zusammen das Ziel erreichen und nicht gegen ihn, weil wir ihn da rein quälen, dann werden wir auch keinen Jojo-Effekt haben.
00:03:32
Speaker
Dementsprechend ist es uns heute wichtig, dir das Bewusstsein dafür zu vermitteln, wie du mit deinem Körper arbeiten kannst, statt halt, so wie das die meisten Methoden da draußen tun, ihn irgendwo da rein zu zwängen, weil er ein Ideal erfüllen muss oder weil du ein Ideal erfüllen musst und dann eigentlich völlig gegen deinen Körper arbeitest.
00:03:54
Speaker
Weil der schlägt nämlich dann irgendwann zurück und das ist dann zum Beispiel der Junge. Viele sehen auch so Lösungen erstmal ein bisschen kurzfristiger, also die Frage ist ja nicht, ob man das Ziel erreicht, auch mit Crafty-Adden oder anderen Sachen.
00:04:08
Speaker
Es ist ja durchaus möglich, das Ziel zu erreichen, keine Ahnung, in sehr kurzer Zeit sehr viel Gewicht zu verlieren. Die Frage ist nur, wenn man es nachhaltig betrachtet, also langfristig, dann müssen wir einfach einen anderen Ansatz wählen.
00:04:20
Speaker
Erstens und zweitens, für viele ist, wenn sie dann das Idealgewicht in Anführungsstrichen erreicht haben, das Thema immer noch nicht gelöst, dann zeigt es sich einfach auf anderer Ebene, weil das Problem, was dahinter steht oder das Thema, was dahinter steht, wo der Körper zum Ausdrucksorgan wurde, einfach nicht gelöst ist und dementsprechend selbst wenn kein Jujo-Effekt stattfindet, dann zeigt es sich nachher auf anderer Ebene, aber bei vielen, weil das Thema Essverhalten da vorher schon so stark drin war, sucht sich das System automatisch wieder die Ebene, die sowieso schon die ganze Zeit am ehesten bespielt wurde.
00:04:50
Speaker
Und dann ist der Jojo-Effekt teilweise ja sogar mit einer höheren Gewichtszunahme als der Ausgangspunkt war, eigentlich eine logische Konsequenz.

Kritik an vereinfachten Kaloriendefizit-Strategien

00:05:00
Speaker
Und da sprechen wir heute eben drüber, was sowohl körperlich passiert, da bist du ja die Expertin Dingen.
00:05:04
Speaker
Und ich versuche dann noch, den psychologischen Aspekt möglichst einfach mit reinzubringen, damit man auch versteht, dass das nicht einfach nur Ernährung und Kontrolle und was auch immer ist, sondern dass wir da auch mit der Psyche arbeiten müssen, weil es sonst nicht funktioniert.
00:05:19
Speaker
Wir gucken uns jetzt erstmal die körperliche Komponente an, weil da ist einfach wichtig zu verstehen, dass der Körper, die Evolution, die Entwicklung des Menschen, die hat ja über Jahrtausende stattgefunden.
00:05:35
Speaker
Das heißt, unser Körper hat sich sämtlichen Widrigkeiten in dieser Zeit gelernt anzupassen. Also dass wir heute hier existieren, ist dem zu verdanken, dass unser Körper Strategien entwickelt, um in schwierigen Situationen überleben zu können.
00:05:58
Speaker
Und jetzt gibt es ja diesen Irrklauen da draußen, wenn ich abnehmen will, muss ich einfach weniger essen, als ich verbrauche und mich mehr bewegen am besten noch, um den Verbrauch noch zu erhöhen.
00:06:11
Speaker
Und was diese einfache Formel eben nicht berücksichtigt, ist, dass es viel, viel mehr innere Prozesse gibt, die dafür sorgen, ob wir Gewicht zunehmen oder abnehmen, als einfach nur Input, Output, also wie viel ich esse und wie viel ich mich bewege und wie viel ich verbrauche.
00:06:28
Speaker
Das ist viel zu einfach runtergerechnet und stammt vor allen Dingen aus einer Zeit, wo man den Körper als eine Art Maschine gesehen hat.
00:06:41
Speaker
Maschine mit Einzelteilen und die werden betrieben mit Nährstoffen in dem Fall und sind zu viele Nährstoffe da, lagert der Körper Fett an, sind zu wenige Nährstoffe da, dann baut er ab.
00:06:59
Speaker
Und das ist nicht mehr zeitgemäß. Also den Körper so runter zu reduzieren auf einfach nur Input, Output und berücksichtigt einfach nicht die Wechselwirkung von allen Organsystemen untereinander, die Kommunikation der Zellen untereinander und auch die Wechselwirkung zwischen Psyche und Körper.
00:07:27
Speaker
Und klar kann man jetzt so einen Brennwert von so einer Kalorie bestimmen. Und wenn man das rein rational angeht, könnte man sagen, eine Kalorie, eine Kohlenhydratkalorie zum Beispiel, ist eine Kohlenhydratkalorie.
00:07:40
Speaker
Das sind auch spannende Diskussionen, die ich da manchmal auch so mit Chemikern und studierten Menschen im Bereich Biochemie oder so spreche, die mir dann halt verkaufen wollen, dass eine Kalorie halt nur mal eine Kalorie ist.
00:07:59
Speaker
Und dass ein Kohlenhydratkalorie halt dieselbe Auswirkung auf den Körper hat. Und das ist halt eben nicht korrekt.
00:08:09
Speaker
Weil das, was wir zu uns nehmen, wenn du diese Kalorie als Haushaltszucker zu dir nimmst oder wenn du diese Kalorie als Kartoffel zu dir nimmst, der Verstoffwechslungsprozess, also was passiert zwischen dem, wo du es zu dir nimmst und dem, wo du es einlagerst oder verwertest, ist unterschiedlich.
00:08:36
Speaker
Wie der Blutzuckerspiegel hochgeht, der Insulinspiegel hochgeht, das ist eben abhängig davon, welche Form von Kalorien du zu dir nimmst.
00:08:46
Speaker
Und das müssen wir erst mal wissen, dass der Körper sich immer anpasst. Und dementsprechend ist diese ganze Kaloriendefizit-Debatte völlig fehlgeleitet.
00:09:04
Speaker
Weil klar kann ich jetzt sagen, ich möchte abnehmen und entziehe ich dem Körper Nährstoffe. Aber machen wir mal eine ganz einfache Rechnung.
00:09:14
Speaker
Gehen wir mal davon aus, du hast einen völlig unberührten Stoffwechsel. Der ist gesund, der hat noch nie eine Hungersnot, noch nie eine Diät erlebt.
00:09:25
Speaker
Und du würdest jetzt, ich sage einfach mal, 2000 Kalorien verbrennen. Jetzt möchtest du abnehmen und sagst, naja gut, nach der einfachen Rechnung, 7000 Kalorien sind gleich ein Kilo Fett.
00:09:40
Speaker
Muss ich 7000 Kalorien einsparen, kann ich ein Kilo abnehmen, müsste ich jetzt so 500 bis 1000 Kalorien am Tag sparen, damit ich in ein bis zwei Wochen ein halbes bis ein Kilo abgenommen habe.
00:09:54
Speaker
Das wäre ja die einfache Rechnung. Also gehen wir jetzt her nach dieser Formel und sagen, okay, wenn ich 2000 Kalorien verbrenne, dann esse ich jetzt nur noch 1500.
00:10:04
Speaker
Wenn ich es noch schneller haben will, das machen ja dann die ganzen Kalorienzähl-Apps, wenn du dann eingibst, wie viel Kilo du abnehmen willst, in einer Woche zum Beispiel, dann reduziere ich vielleicht sogar auf 1000 Kalorien.
00:10:19
Speaker
Und das ist ja bei Crash-Diäten gar nicht so selten. Vielleicht, möglicherweise, mache ich auch Shake-Diät und reduziere auf 500 Kalorien. So, und nach dieser einfachen Rechnung ist es ja dann wunderbar, weil dann spare ich in sieben Tagen 1000 Kalorien pro Tag.
00:10:35
Speaker
Also müsste ich in sieben Tagen einen Kilo abgenommen haben. Das ist ja eigentlich die Rechnung. So. Diese Rechnung hat einfach die ganz große Lücke, dass dabei einfach nicht berücksichtigt wird, dass der Körper, Das
00:11:00
Speaker
wäre ja völlig bescheuert, von der Natur eingerichtet, dass wenn wir mal eine Hungersnot erleben und mal mehrere Tage bis Was ist das? Wochen vielleicht nicht genug zu essen haben, dass wir dann davon schrumpfen und einfach sterben.
00:11:17
Speaker
Das heißt, der Körper ist dann in der Lage, sich auf diese 1500 oder 1000 Kalorien anzupassen. Das heißt, da ist am Anfang der ersten Woche, in der zweiten Woche, vielleicht auch noch in der dritten Woche, ist das vielleicht sogar noch ein Defizit.
00:11:32
Speaker
Aber in der Zeit sagt der Körper sich, also es kommt nicht genug rein, die bewegt sich auch noch mehr, hier stimmt irgendwas nicht und fängt an, die Zellaktivität von Millionen von Zellen runterzureduzieren.
00:11:48
Speaker
Das heißt, nach ein paar Wochen ist dein Stoffwechsel nicht mehr in der Grundleistung von 2000 Kalorien, sondern der ist halt in der Grundleistung von 1500 Kalorien und plötzlich nimmst du nicht mehr ab davon.
00:11:59
Speaker
Also musst du weiter reduzieren. Und das machen ja dann viele Frauen. Okay, das geht nicht runter, wie ich es haben will, also mache ich nochmal 500 Kalorien weniger. Das heißt, irgendwann, das ist nicht selten so, dass wir einfach Frauen haben, die durch diese jahrelangen hin und her, hin und her, viel wenig ihren Stoffwechsel so weit runtergefahren haben und die Zellen, ich sage es mal so, so verunsichert haben, weil der Körper irgendwann lernt, oh, ich lebe in einer völlig unsicheren
00:12:29
Speaker
Welt, in einer völlig unsicheren Umgebung, es kann nächste Woche schon wieder eine Hungersnot geben, also lasse ich mal die Zellaktivität lieber runter und ich lagere auch in der Zeit möglichst viel ein, weil wer weiß, wann die nächste Hungersnot kommt.
00:12:44
Speaker
Und das Ende vom Lied ist, dass der Körper davon schon mal ausgeht, weil er das dann jahrelang von dir so gelernt hat, dass er jeden Moment wieder eigentlich in eine von dir kontrolliert induzierte Hungersnot kommt.

Physiologischer Stress und langfristige Auswirkungen extremer Diäten

00:13:03
Speaker
aber das weiß ja der Körper nicht, und lässt einfach die Stoffwechselleistung der Zelle unten. So, dann haben wir einen Stoffwechsel, der sich nach unten hin angepasst hat.
00:13:18
Speaker
Und alles, was dann du über diese 1000, 1500 Kalorien isst, an die sich dein Stoffwechsel angepasst hat, das lagert dir einfach sofort wieder ein.
00:13:30
Speaker
Das heißt, plötzlich kannst du nur noch 1500 Kalorien essen. Und ja, das sind dann die Situationen, wo wir eigentlich nur noch davon zunehmen, wenn wir jemanden beim Pizzaessen zugucken, so ungefähr.
00:13:46
Speaker
Ja, weil der Körper einfach in so einer unsicheren Situation ist, dass die Zellen weiter auf Stromsparmodus laufen, obwohl realistisch gesehen genügend Nährstoffe in der Umgebung da sind, aber du entziehst sie ja dem Körper immer wieder.
00:14:03
Speaker
Und irgendwann verschiebt sich der Hormonhaushalt auch so, dass Sättigung und Hungersignale auch verfälscht werden. Und wir dann häufig in eine Situation kommen, wo das plötzlich dann kippt, wo der Körper sagt, okay, mir fehlen jetzt so viele Nährstoffe, ich habe jetzt meine Ressourcen aufgebraucht, ich verweigere mich dieser Hungersnot.
00:14:30
Speaker
Sobald ich irgendwo was sehe, was ich essen kann, was hochkalorisch ist, klingt sich das Nervensystem ein, da hast du mit deinem Willen gar nichts mehr entgegenzusetzen und dein Körper schiebt dich alleine schon aufgrund dieser Nährstoffnot zu diesen Lebensmitteln hin, hauptsächlich auch hochkalorisch, damit du möglichst schnell wieder aufbaust.
00:14:57
Speaker
Und das ist dann dieser Bumerang. Und das ist jetzt mal nur auf körperlicher Ebene. Was die Psyche dafür eine Rolle spielt, haben wir noch gar nicht berichtet, ja, aber das dürfen wir halt wirklich erstmal verstehen.
00:15:08
Speaker
Ganz ausführlich habe ich genau das auch in der Podcast-Folge Nummer 2, warum ein Kaloriendefizit dich nicht langfristig zu wohlfigurbringt, beschrieben.
00:15:20
Speaker
Das kannst du dir gerne auch nochmal anhören. Der Punkt ist, wir können den Stoffwechsel wieder aufbauen. Also der muss nicht in dieser reduzierten Leistung bleiben. Aber, und das meine ich jetzt wirklich ernst, nicht mit diesen Stoffwechselkuren.
00:15:37
Speaker
Ja? So, weil diese Stoffwechselkuren, also bei den Stoffwechselkuren geht man dann davon aus, dass man ja, wenn man den Körper ja mit Proteinshakes, Proteine, also Baustoffe zur Verfügung stellt, die er in die Muskeln und so weiter einlagern kann und den Körper dann schön mit Nahrungsergänzungsmitteln zupumpt, dass dann der Körper wieder hochkommt.
00:16:02
Speaker
Und dass man ihm dann nochmal Kohlenhydrate auch entzieht. Und damit kommt der Stoffwechsel oder das Nervensystem auch gar nicht mehr in eine sichere Situation.
00:16:15
Speaker
Und es ist auch anmaßend zu glauben, dass in so einer Pflanze sind ja so viel mehr Sachen drin, als einfach nur ein isoliertes Vitamin C oder ein isoliertes Aminosäure oder andere Nährstoffe, die man da nimmt.
00:16:30
Speaker
Sondern da sind noch sekundäre Pflanzenstoffe. Da ist das Chlorophyll, das Grün von der Pflanze drin. Da sind Ballaststoffe drin. Da sind so viele andere Sachen noch drin.
00:16:43
Speaker
So ganzheitlich können wir gar keine Nahrungsergänzungsmittel nehmen. Weil die brauchen auch häufig Co-Faktoren, um überhaupt in der Zelle anzukommen.
00:16:56
Speaker
Und das heißt nicht, dass Nahrungsergänzungsmittel schlecht sind. Man kann die schon mal ergänzend einsetzen. Ergänzend. Aber nicht wie in diesen klassischen Stoffwechselkohlen, wo man dann halt meint, sich da mal so ein Potpourri aus verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln zuzuführen und glaubt, man könnte dadurch vollwertige Nahrung ersetzen und den Stoffwechsel auch noch aufbauen.
00:17:25
Speaker
Das ist für mich, also da muss einer, die Leute, die das verkaufen, ich sage das jetzt mal so klar, ich werde da auch richtig motzig, die müssen einfach irgendwo mal ganz gewaltig gegen die Wand gelaufen sein, wenn sie das immer noch nicht verstanden haben.
00:17:41
Speaker
Und diese Aussagen von, ja, wir haben Ernährungswissenschaftler im Team und wir haben Ärzte im Team von diesen Stoffwechselkuren, ja, genau.
00:17:54
Speaker
Also da sage ich jetzt mal gar nicht mehr so viel zu, weil das ist einfach, ehrlicherweise sind Ärzte die Letzten, die ich zurate ziehen würde, wenn es um Ernährung geht.
00:18:05
Speaker
Vor allem um einen ganzheitlichen Blick auf den Körper. Es gibt bestimmt ein paar ganz tolle, die sich da weitergebildet haben, aber die Masse, also der weiße Kittel, hat da nichts zu heißen.
00:18:18
Speaker
Und ich kenne genügend Frauen, die zu uns kommen, die von Ernährungswissenschaftlern auf Shake-Diäten gesetzt wurden. Und das ist eine ganz, ganz große Katastrophe für deren Stoffwechsel.
00:18:29
Speaker
Also wie gesagt, da werde ich auch mal ziemlich direkt. Ich bin sonst immer ein bisschen netter, aber da hört es bei mir halt einfach auf. Also hört auf, euch so einen Scheiß verkaufen zu lassen.
00:18:41
Speaker
Ich sage das jetzt einfach mal so direkt bei diesen klassischen Stoffwechselkuren und dann dem Körper irgendeinen Schwangerschaftshormon noch mit zuzuführen, ja, um dem Körper noch vorzugakkeln, dass man schwanger ist.
00:18:53
Speaker
Also überlegt euch mal, was das für ein Eingriff in den Körper ist. Und vor allen Dingen, da sind wir bei dem Punkt, wie soll, wenn du auf diese Art und Weise abnimmst, dein Essverhalten gesund werden?
00:19:08
Speaker
Und vor allen Dingen, denk doch mal darüber nach, wenn du das dann alles weglässt und einfach wieder das machst, was du vorher gemacht hast, dann wird doch auch das Ergebnis langfristig dasselbe sein.
00:19:23
Speaker
Und? So, und das ist das große Manko an diesen ganzen Diäten, wenn die nicht langfristig mit deinem Lebensstil vereinbar sind, auch sowas wie ketogene Ernährung oder so, ja?
00:19:41
Speaker
Das mag ja sein, dass man den Körper in eine Ketose versetzen kann. Aber bei der nächsten Grillparty musst du, wie gesagt, wirklich nur das Brot angucken.
00:19:51
Speaker
Dein Körper kommt gar nicht mehr mit Kohlenhydraten klar, weil du ihm das einfach entzogen hast und der sich umgestellt hat. Und dann wunderst du dich, warum du sofort Wasser ziehst und zwei Kilo mehr hast, nur weil du mal irgendwo essen warst und mal daneben gegriffen hast.
00:20:10
Speaker
Und das muss alles nicht sein. Ich weiß, ich kann mir schon vorstellen, woher das rührt, weil ich habe das ja selber auch alles ausprobiert, dass wir einfach suggeriert bekommen, und das ist ja ein Milliardenmarkt, diese ganze Diätindustrie, die Pharma, die da noch mit reinspielt, dass wir von diesem Marketing dieser Industrien, dieser Lobbys verkauft bekommen, dass wir nur
00:20:40
Speaker
einen schönen, gesunden Körper haben können, wenn wir den dahin quälen mit irgendwelchen Pöberchen, Mittelchen. Das zeugt einfach davon, wie auch schon in diesen Strukturen in unserer Gesellschaft ein Misstrauen gegenüber dem Körper, dem menschlichen Körper und seinem Können herrscht, dass wir glauben, wir müssen den dahin prügeln.
00:21:21
Speaker
der Körper dauerhaft in der Hungersnot ist, wir vielleicht durch Hit, Tabata, Ausdauertraining dann die Ja, so. Stresshormone noch weiter nach oben katapultieren.
00:21:33
Speaker
Wir verkannibalisieren uns einfach selbst in dem Moment mit unserer ganzen Lebensenergie. Und das Ende vom Lied ist, er ist ja nicht nur der Stoffwechsel reduziert und das Essverhalten ist belastet und das Gewicht ist vielleicht nicht so, wie wir das haben wollen.
00:21:50
Speaker
Das Ende vom Lied ist ja auch, das Immunsystem funktioniert nicht mehr richtig, die Organe, der Darm, Darmflora funktioniert nicht mehr richtig, der Hormonhaushalt kommt aus dem Gleichgewicht und das fängt dann mit ganz harmlosen Symptomen an, wo wir dann denken, naja, PMS-Beschwerden und Müdigkeit und schlechte Haut und vielleicht gehen die Haare aus und so weiter, wo wir erstmal denken, okay, das ist ja alles noch nicht dramatisch, aber man darf sich halt schon auch mal die Frage stellen, wo geht das hin, wenn der
00:22:21
Speaker
Darm ständig dauerhaft stille Entzündungen hat, weil die Darmflora sich verschiebt? Wo geht es hin, wenn wir anfangen, so Sachen wie Hashimoto zu entwickeln, weil einfach die Organe ständig so belastet sind, dass das Immunsystem völlig überdreht und anfängt, körpereigene Zellen zu attackieren?

Verwirrende Gesundheitsratschläge und persönliche Verantwortung

00:22:43
Speaker
Und wo kommen wir hin, wenn wir dann vielleicht vor lauter Stress auch Schlafmangel haben, in der Nacht nicht regenerieren können, das Immunsystem gar nicht mehr weiß, wo hinten und vorne ist, gar nicht die Nährstoffe hat für Entgiftungsprozesse, für Immunzellen zu bilden.
00:23:00
Speaker
Ja, dann muss man das Ganze nur weiterdenken, weil das öffnet natürlich Türen und Toren für andere Krankheiten. Und ich weiß, dass das super auch triggert viele Frauen, weil sie eben Angst haben, davon krank zu werden.
00:23:12
Speaker
Und da muss man halt einfach ganz klar sagen, das ist auch eine gesunde Angst an der Stelle, weil du spürst ja, dass etwas nicht stimmt. Und diese Angst sollte dich tunigst davon abhalten, wieder einfach nur diese Methoden zu probieren, die dich bisher nicht weitergebracht haben.
00:23:31
Speaker
Nutze diese Angst lieber, um wirklich dich nach Lösungen zu orientieren, die wirklich an der Ursache für all das ansetzen und mit deinem Körper arbeiten.
00:23:44
Speaker
Darf ich da kurz einhaken? Ja, gerne. Weil ich glaube, das ist nämlich für viele an diesem Punkt dann auch so eine Thematik, die dann umso belastender ist.
00:23:54
Speaker
Man kriegt mit, emotional und auch körperlich, weil irgendwas stimmt hier gar nicht. Und dann ist aber auch die Frage, okay, an wen wende ich mich denn? Wenn meine Frauenärzte mir gesagt hat, ja, nimm mal die Pille für die unreine Haut.
00:24:05
Speaker
Wenn mir mein Arzt gesagt hat, hier, mach mal einen Stoffwechselkur und mein, keine Ahnung, Fitnesstrainer hat mir gesagt, okay, wir machen einfach Kaloriendefizit und viermal die Woche Cardio, was weiß ich nicht was.
00:24:16
Speaker
Also wenn die Menschen, denen wir eigentlich die Expertise zuschreiben, uns zu sagen, okay, wie kann ich denn gesund abnehmen? Was ist denn gerade los, wenn die Mediziner mir dann die nächsten Medikamente geben, wenn ich irgendwas mit der Schilddrüse habe und so weiter?
00:24:29
Speaker
Oder wenn ich PMS habe, dann kriege ich andere hormonelle Mittel dazu gegeben, die das dann quasi dämpfen und ich kriege es an der Oberfläche nicht mehr mit. Und wenn ich es irgendwann absetze, dann knallt es mir alles doppelt und dreifach um die Ohren.
00:24:43
Speaker
Also auch da ist ja eine ganz große Verzweiflung mit verbunden. Okay, was mache ich denn dann jetzt damit? Weil jetzt bin ich nicht mehr weiterhin übergewichtig, sondern habe auch noch schlechte Haut. Ich fühle mich total energielos.
00:24:54
Speaker
Das heißt, Sport kann ich auch nicht mehr machen, wenn ich jetzt anfange, wieder so zu essen wie vorher. Dann nehme ich noch mehr zu als am Anfang. Also auch das ist ja so leidvoll, dieser ganze Weg erstmal bis dahin und dann aber auch überhaupt diese Verzweiflung, okay, was mache ich denn dann jetzt an dieser Stelle, also an wen wende ich mich denn dann noch, wem kann ich denn da eigentlich gerade noch vertrauen, das ist ja auch ein realer Leidenszug, der dann da nochmal mit reinkommt.
00:25:16
Speaker
Ja, leider und also den habe ich ja auch durchlebt, also den habe ich durchlebt, den hat auch mein Mann oder habe ich mit meinem Mann auch durchlebt, weil da ging es um eine andere Thematik mit den Augen, wo er von Klinik zu Klinik ist.
00:25:31
Speaker
Und man muss tatsächlich raus aus der Box, sage ich mal. Also du musst dich einfach, also statt dich darüber aufzuregen, dass die Ärzte, die du besuchst, die von der Krankenkasse bezahlt werden und die Berater, die du aussuchst, die von der Krankenkasse zum Beispiel bezahlt werden, dir nicht so weiterhelfen können.
00:25:52
Speaker
Ich verstehe, dass das ärgerlich ist, weil wir zahlen alle unsere Krankenkassenbeiträge. Aber es hilft nichts an der Stelle. Wir müssen in die Selbstverantwortung kommen und gucken, wo wir Menschen finden, die über den Tellerrand hinaus schauen.
00:26:09
Speaker
Und die eben ein bisschen anders denken. Und jetzt bist du ja gerade hier als Zuschauerin oder Zuhörerin und hast uns gefunden und hast dann schon eine Adresse, wo du siehst, hier wird ein bisschen anders gearbeitet.
00:26:27
Speaker
Wie gesagt, ich will gar nichts sagen. Ich weiß, es gibt ganz, ganz tolle Ärzte. Einer meiner wichtigsten Mentoren war ein Arzt.
00:26:40
Speaker
Und ich weiß, dass es da Menschen gibt, die sich da auch auf eine andere Art und Weise mit befassen, aber die sind halt rar. Und deswegen verstehe ich auch die Verzweiflung, nicht zu wissen, wo kann ich da Hilfe suchen.
00:26:54
Speaker
Und deswegen machen wir ja auch die ganze Aufklärung hier. Ja, da ist ein großer Schmerz dahinter, das verstehe ich.
00:27:05
Speaker
Man muss da einfach anfangen, disruptiv zu denken und vor allen Dingen diese, ich sag mal, Respektspersonen auch mal zu hinterfragen.
00:27:16
Speaker
Also da spielen natürlich auch ganz häufig erlernte Dynamiken eine Rolle, dass wir irgendwie als Kinder gelernt haben, den Größeren, den Erwachseneren, den Älteren, den Bezugspersonen, Respektpersonen widerspricht man nicht.
00:27:30
Speaker
Aber da ist halt wirklich mal zu hinterfragen und selbst zu denken und eben nicht alles zu schlucken, was da publiziert wird, das ist an der Stelle einfach ganz wichtig.
00:27:45
Speaker
Und die Lösung, die wird zu dir kommen, das war auch bei mir immer so, und ich weiß nicht, wie es dir geht, Lena, wenn du offen bist, wenn du offen bist für Alternativen.
00:27:57
Speaker
Und man muss es einfach wissen, da spricht ja auch keiner drüber, Ärzte zum Beispiel, die haben nicht mal eine Stunde Ernährungslehre in ihrer Ausbildung.
00:28:07
Speaker
Das sind nicht die Richtigen, euch da einen Rat zu geben. Und ich weiß, dass das leider ganz häufig passiert, dass Frauen da schon regelrecht Ängste entwickeln, auch zum Arzt zu gehen und sich dann da einen Kommentar abzuholen, müssen sie halt mal ein bisschen abnehmen und so, weil dann natürlich auch jede Symptomatik auf das Gewicht reduziert wird und das dann der Grund dafür sein soll, dass es einem nicht gut geht und da viele Ärzte zum Beispiel dann auch nicht sehen, dass das nicht der Grund ist, warum es einem nicht gut geht, sondern das ist ein Symptom
00:28:37
Speaker
von vielen und die Ursache dafür, dass es einem nicht gut geht und dass man noch andere Symptomatiken hat, ist nicht das Gewicht, sondern das Gewicht hat dieselbe Ursache wie die anderen Symptome auch.
00:28:49
Speaker
Und das ist halt so ein bisschen der Punkt, man kann das da nicht so drauf schieben und gleichzeitig ist es natürlich ein ganz klares Signal vom Körper, dass da etwas nicht in Ordnung ist.

Ganzheitliche Ansätze zur Gesundheitsförderung

00:29:04
Speaker
Und wie gesagt, es wird auch nicht in Ordnung kommen, wenn wir weiter diese Methoden anwenden, so gegen den Körper zu schießen, um ihn da irgendwo reinzubringen.
00:29:16
Speaker
Und ich verstehe den Schmerz, endlich und möglichst so schnell wie möglich dahin zu kommen, sich wohlzufühlen im Körper. Ich verstehe das total, dass man dann auch einfach diese Neigung dazu hat, zu sagen, okay, dann nutze ich jetzt was, was mir halt einfach einen schnellen Erfolg verspricht.
00:29:34
Speaker
Aber der bringt dir halt gar nichts, wenn dann hinterher du dich noch schlapper und erschöpfter fühlst und das Ergebnis nicht nachhaltig ist, weil dann fängst du halt in einem halben Jahr oder in einem Jahr auch wieder von vorne an und ich habe mir dann auch immer die Frage gestellt, ja soll das jetzt mein Leben sein, dass ich zweimal im Jahr eine Diät machen muss?
00:29:55
Speaker
Soll das jetzt wirklich das sein, dass ich irgendwie monatelang einfach esse, zunehme und dann die nächste Diät einleiten muss. Das ist doch Quatsch.
00:30:07
Speaker
So will doch keiner leben. Also ich wollte so nicht leben. Und für mich hat sich das so grundlegend falsch angefühlt, dass ich einfach gesagt habe, okay, ich bin offen für andere Wege und Alternativen,
00:30:40
Speaker
Nährstoffmangel an, dem Umfeld an, in dem wir leben und dementsprechend der Stoffwechsel, der passt sich an, die Organfunktion passt sich an.
00:30:49
Speaker
hier stimmt einfach was nicht. Und wenn wir den Körper Nährstoffe entziehen, die er zum Überleben braucht, die er für gesunde Hormonproduktion, für gesunde Verdauung, für gesunde Entgiftung, für gesunde Immunaktivität, für gesunde Muskeln und Knochen und Zähne und Haare und so weiter braucht und wir entziehen ihm die, dann ist es ja wohl eine logische Reaktion vom Körper, alleine schon nur auf der körperlichen Ebene, dir Heißhunger zu machen, damit du das möglichst schnell wieder zu dir nimmst,
00:31:20
Speaker
damit der überleben kann und möglichst auch noch gesund dabei bleibt. Und das ist der körperliche Grund dafür, warum wir dann wieder in den Jojo-Effekt rutschen, weil der Körper sagt dann nicht, wir bauen das jetzt schön langsam wieder auf, sondern der will das so schnell wie möglich haben.
00:31:39
Speaker
Und deswegen kann man schon fast sagen, klatscht das Gewicht schon nach oben. Und du kannst eigentlich zugucken, wie du die Kontrolle darüber verlierst. Nur wenn man sich schon diese körperlichen Gründe dafür anguckt.
00:31:51
Speaker
Und da haben wir noch nicht die psychischen Thematiken beleuchtet. Und die haben meistens eigentlich in unserem System eine viel größere Gewichtung, sag ich mal, was die Einflussnahme angeht, weil natürlich das auch die Zellen beeinflusst, wie es uns geht, wie wir uns emotional reguliert haben und so weiter.
00:32:12
Speaker
Das hast du gerade gesagt, das fand ich sehr interessant, weil das ist eigentlich, also das, was der Körper als Reaktion macht, ist genau das Gleiche, was vorher mit dem Körper gemacht wurde, nämlich ich will möglichst schnell, möglichst konsequent, möglichst ohne Verzicht das Ziel erreichen, Der möglichst schnell.
00:32:27
Speaker
Körper soll das möglichst schnell produzieren und das, was passiert ist, der Körper will möglichst schnell wieder zum Zustand von zuvor zurück, weil er überhaupt nicht in der Anpassungsfähigkeit war, sich an dieses Zielbild überhaupt zu gewöhnen, sage ich mal, dass genau der gleiche Mechanismus dir nachher um die Ohren fliegt und zu dem zurückführt, was du unserem
00:33:01
Speaker
Körper passiert und auch mit unserem Körperbild passiert. Und ich meine, wen wundert es, dass Körper deswegen kranker werden, dass Körper deswegen in die Rebellion gehen, sage ich mal, wenn alles, was wir da reingeben, dagegen steuert.
00:33:15
Speaker
Also der Körper wird ja nicht mehr damit, wir beschäftigen uns nicht damit, okay, was braucht mein Körper denn? Was ist denn da vielleicht im Mangel? Was muss ich da vielleicht ausgleichen? Welche Organe leiden da gerade?
00:33:26
Speaker
Wo darf ich was reingeben, dass es dem Körper leichter fällt? Das fragt dich doch kein Arzt. Es fragt dich doch kein Arzt, ja okay und was glaubst du denn? Ich will doch mal rein. Was braucht denn dein Darm gerade?
00:33:37
Speaker
Das interessiert doch den Arzt nicht. Der gibt dir ein Mittel und das ist möglicherweise auch sein Verantwortungsbereich. Das ist einfach was anderes. Der ist darauf nicht spezialisiert. Oder zumindest nicht alle Ärzte.
00:33:49
Speaker
Das interessiert keinen. Der Körper soll so sein, wie wir ihn haben sollen. Also ganz ehrlich, wenn ich mir vorstelle, ich wäre ein Körper in einer verkörperten Person, ich würde auch sagen, du kannst mich mal.
00:34:03
Speaker
Also wer soll denn da sagen, ja klar, mache ich gerne, kein Problem, wenn ich darunter geprügelt werde. Das funktioniert einfach nicht. Das funktioniert in keiner normalen Welt. Das ist so, als würdest du wollen, dass eine Blume wächst und dich nervt, dass die Blume zu langsam wächst.
00:34:17
Speaker
Dann überschüttest du die mit Wasser, stellst du in Sonnenlicht, die weiß nicht mehr, ob sie vertrocknen oder verwässern soll und dann ziehst du noch dran, das funktioniert nicht. Das ist einfach kein natürlicher Prozess.
00:34:27
Speaker
Ja, und der Punkt ist halt, das ist halt genau das, also wir haben ja auch unseren Kundinnen immer mal wieder auch Ärztinnen und Psychologinnen und die machen auf anderer Ebene natürlich eine wertvolle Arbeit, aber ich weiß, erinnere mich an eine meiner Kundinnen, die sagte, also die gerade auch im Medizinstudium so am Ende war, die sagte, naja, die meisten, die da im Hörsaal sitzen, haben halt nicht den Anspruch, die Menschen zu heilen.
00:34:54
Speaker
Also darum geht es gar nicht. Es geht darum, irgendwie Symptome wegzumachen, damit es für den Moment erstmal gut ist. Aber diese Ganzheitlichkeit, die wird halt nicht beigebracht, um Menschen wirklich dem Körper zu helfen, sich selbst zu heilen.
00:35:10
Speaker
Also da geht es ja nicht mal darum, ich heile dich, sondern es geht darum, dem Körper zu helfen, ein Milieu zu schaffen, ein Setting zu schaffen, Ressourcen reinzugeben, die dem Körper psychisch und auf Zellebene dann wieder in Gleichgewicht bringen.
00:35:24
Speaker
Und ich hatte mal die spannende Situation, dass eine junge Frau zu mir kam, die mit Diabetes Typ 1 kam.
00:35:35
Speaker
Also sie hatte im Alter von drei Jahren Diagnose bekommen, Typ 1 Diabetes, die Bauchspeicheldrüse hat halt eben kein Insulin mehr produziert.
00:35:48
Speaker
Und jetzt war es halt so, sie kam mit Anfang 20 zu mir, immer wieder die Thematik, dass das Herz irgendwie stolperte und dass sie merkte, ihr geht es einfach nicht gut.
00:35:59
Speaker
Und es wurde natürlich immer von den Ärzten darauf geschoben, also vom Diabetologen zum Beispiel, dass sie halt diese Erkrankung hat. Und dass irgendwann einfach durch den erhöhten Blutzuckerspiegel und diese Insulingabe die Nerven einfach auch Schäden haben werden und so weiter.
00:36:16
Speaker
Und Gott sei Dank, sie wollte damit nicht leben. So, nun bin ich jetzt keine Diabetologin und ich habe halt schon zu ihr gesagt, also ich kann halt wegen dem Diabetes nicht mit dir arbeiten in dem Sinne, weil mir da rechtlich auch so ein paar Regeln vorgeschoben sind, dass ich eben nicht mit kranken Menschen wegen einer Krankheit arbeiten darf.
00:36:38
Speaker
Aber was ich halt zu ihr gesagt habe, ich kann dir helfen, dass du dich besser fühlst, dass wir gemeinsam herausfinden, welche Nährstoffe zu welcher Zeit sind das Richtige für dich, damit dein Körper gut versorgt ist.
00:36:52
Speaker
Und das war so spannend, weil da könnten wir das mal, da muss ja natürlich in so einer Situation das Ganze ein bisschen anders bemessen werden. Sie hatte dann diesen Chip hier auf dem Oberarm und dann konnten wir natürlich sehr gut sehen, was macht welche Mahlzeiten mit ihr und ihrem Blutzuckerspiegel.
00:37:11
Speaker
Und das war ganz spannend zu sehen, weil nach drei Monaten zusammenarbeiten sie, wenn du Diabetes Typ 1 hast oder Diabetes grundsätzlich, musst du so einmal im Quartal Blut abnehmen lassen und dann wird alles einmal gecheckt.
00:37:24
Speaker
Und das Spannende war, nach drei Monaten ging sie zum Arzt und hat sich Blut abnehmen lassen. Und der Arzt saß vor den Werten, mehr oder weniger mit dem offenen Mund und sagte zu ihr, jetzt verraten Sie mir doch mal, was Sie gemacht haben.
00:37:42
Speaker
Ich dachte, ja, wieso? Naja, also es ist schon irgendwie ein kleines Wunder, wie ihre Werte aussehen. Der Cholesterinspiegel ist um die Hälfte gesunken, der Blutzuckerspiegel sieht, auch Langzählblutzucker und so weiter, sieht viel besser aus.
00:37:57
Speaker
Was haben sie denn gemacht? Und dann war sie natürlich erst mal stinkig und hat halt auch zu ihm gesagt, ich freue mich zwar, dass die Werte toll aussehen, aber ich habe monatelang an ihnen rumgeredet, was wir eigentlich noch mit meiner Ernährung und so machen können, damit es mir besser geht.
00:38:14
Speaker
Und sie haben es immer nur darauf geschoben, dass ich halt diese Erkrankung habe und da kann man halt nichts machen. So. Sie hätte sich da jetzt selber drum gekümmert, ist zu jemandem gegangen, der mit ihr das Ganze umgestellt hätte, auch auf einer ganzheitlichen Basis.
00:38:28
Speaker
Wir haben natürlich nicht nur, was die Ernährung anbelangt, gearbeitet, sondern da ging es darum, auch Selbstregulation, weil viel Stresshormone auch den Blutzuckerspiegel erhöhen. Wir haben in der Zeit die Pille abgesetzt, weil auch die Pille den Blutzuckerspiegel beeinflusst.
00:38:42
Speaker
Das Ende vom Lied ist, dass sie dann einfach auch weniger Insulin spritzen musste und dementsprechend natürlich auch weniger Nebenwirkungen vom Insulin hat. Und er konnte einfach nicht glauben in dem Moment, er hat es ja schwarz auf weiß gesehen, aber er konnte nicht glauben, dass das so eine Auswirkung hatte.
00:39:00
Speaker
Und das hat den völlig geflasht, dass man, wenn man da ganzheitlich dran geht, sehr wohl etwas tun kann. Und das ist dann natürlich für einen Schulmediziner, der da, ich sag mal, in den Strukturen denkt, die beigebracht wurden, wirkt das wie ein

Vergleich traditioneller und ganzheitlicher Gesundheitsansätze

00:39:22
Speaker
kleines Wunder.
00:39:22
Speaker
Für mich ist das nicht verwunderlich, weil wir einfach mit dem Körper zusammengearbeitet haben. Und dasselbe passiert ja auch bei einer Frau, die keinen Diabetes hat.
00:39:32
Speaker
Auch bei einer Frau, die keinen Diabetes hat und die zu uns kommt, wird einfach der Hormonhaushalt stabiler und der Blutzuckerspiegel ruhiger und die Organe können sich erholen und der Stoffwechsel baut sich wieder auf.
00:39:47
Speaker
Als logische Konsequenz, einfach weil man dem Körper ein Milieu schafft, durch Selbstregulation, durch ausreichend Nährstoffe, durch noch ein paar andere Dinge, die wir mit unseren Frauen machen.
00:40:01
Speaker
Und plötzlich fängt es an und entwickelt sich komplett in die Richtung, in die Frauen immer wollten. Aber einfach nur, weil sie Geduld hatten, das mit dem Körper zu tun und ihn nicht irgendwo reinzupressen.
00:40:16
Speaker
Da kann man natürlich keine Pülverchen verkaufen und da bleibt jemand auch nicht abhängig. Also von uns bleiben halt, unsere Klienten bleiben nicht abhängig von uns, ja, so, die muss halt nicht einmal im Jahr zu mir zur Ernährungsberatung kommen und ich muss da auch nicht einmal im Jahr irgendeine Abnehmen, Fett wegspritze verschreiben oder irgendwelche Pöberchen verkaufen, ja, das ist vielleicht unternehmerisch nicht ganz so schlau, ja, so, ein schlauer Unternehmer, dem die Menschen ein
00:40:46
Speaker
bisschen egaler sind als uns, der würde halt sagen, nö, ich will die ja als Kunden behalten, also muss ich ein Produkt entwickeln, was das Leid ein bisschen reduziert, sodass sie glauben, dass es ja schon funktioniert, aber es darf es nicht komplett wegmachen, weil sonst geht mir ja der Kunde verloren.
00:41:09
Speaker
Und so arbeitet halt einfach nur mal die Pharmaindustrie. Und die Ärzte sind ja Teil davon, auch wenn die das nicht gut finden. Aber die sind halt durch die Regularien der Gesetze, das Gesundheitssystem der Krankenkassen leider häufig einfach daran gebunden, da mitmachen zu müssen auf eine gewisse Art und Weise, weil die einfach sonst auch rechtlich Schwierigkeiten bekommen, wenn denen mal jemand an den Karren pissen will.
00:41:39
Speaker
Und deswegen will ich auch gar nicht sagen, die sind da dran schuld. Die sind halt einfach in diesem Rat gefangen. Das war unter anderem auch einer der Gründe, warum ich damals gesagt habe, ich werde meinen Schein nicht machen.
00:41:54
Speaker
Ich werde meine Ausbildung nicht zu Ende machen, weil ich wollte einfach weiter so arbeiten, wie wir hier arbeiten, für Frauen, weil es funktioniert.
00:42:07
Speaker
Genau. So. Jetzt haben wir sehr über die körperliche Ebene und auch so ein bisschen über die strukturellen Probleme gesprochen, die ja dazu führen, warum wir da immer wieder auch reingezogen werden in diese Angebote, die da draußen gemacht werden.
00:42:23
Speaker
Aber es gibt ja neben dieser Ernährungsthematik Nährstoffe entziehen, zu viel Bewegung, nicht passende Bewegung, zu wenig Bewegung, Anpassung des Stoffwechsels durch nicht genügend Regeneration, durch nicht genügend Nährstoffe und so weiter, gibt es ja auch noch psychische Faktoren, psychodynamische Faktoren, die zu einem Jojo-Effekt führen.
00:42:46
Speaker
Und die sind für die meisten Menschen ganz, ganz wenig, ganz schlecht greifbar. Deswegen sind die wahrscheinlich auch meistens gar nicht so im Horizont der Menschen, wenn es darum geht, warum geht jetzt der Körper wieder zurück?
00:43:01
Speaker
Warum schickt er mich wieder in dieses Essverhalten? Warum pendelt das Gewicht jetzt wieder nach oben? Warum komme ich immer wieder bei diesem Punkt raus? Und da darf Lena jetzt ein bisschen was zu erzählen.
00:43:15
Speaker
Ja, also du hast gerade ja schon ganz viele Faktoren gesagt und man kann es eh nicht so ganz davon trennen, weil Körper und Psyche da einfach total miteinander natürlich interagieren und wenn ich, also es gibt einfach ganz, ganz viele Faktoren auch auf der emotionalen Psyche eben, die da rein spielen und das fängt ja schon alleine dabei an, wenn ich ständig in der Selbstbeschränkung bin, das bedeutet, ich muss die ganze Zeit verzichten, ich muss mich ständig selbst kontrollieren, ich muss ständig verzichten, ich muss ständig
00:43:45
Speaker
darauf aufpassen, was esse ich wann, das heißt, ich bin maximal in der Kontrolle drin, dann ist da alleine schon klar, dass so viel Stress und Spannung im System ist, dass irgendwann das wie bei so einem, ich sag mal, Bummerang wieder zurückfliegt.

Psychologische Wurzeln von Gewichtsproblemen

00:43:59
Speaker
Das ist einfach so. Das kann kein System auf lange Sicht halten und es ist auch eigentlich gut, weil es kein gesunder Zustand ist. Deswegen macht das System das auch langzeitlich nicht mit. Es ist natürlich sehr quälend, aber es ist gut, dass der Körper sich daran an diese selbstkontrollierenden, selbstquälenden Maßnahmen nicht anpasst, sondern dagegen steuert und darauf hinweist, so funktioniert es nicht.
00:44:21
Speaker
Das ist eigentlich erstmal gut, auch wenn es natürlich leidvoll ist. Dann kommt dazu, dass wir ein Belohnungssystem haben. Das bedeutet, wenn wir sehr lange Zeit auf etwas verzichten, was uns aber irgendwie mit Freude verbinden, was wir mit Glück verbinden, was wir mit Emotionsregulation verbinden, dann ist der Verzicht darauf, genauso wie bei anderen Substanzen, die uns nicht gut tun, wie beispielsweise Alkohol oder Zigaretten oder Sonstiges, erst mal sowieso schon sehr hart und schwer.
00:44:48
Speaker
Das heißt, wir leiden alleine schon in der Phase, wo wir darauf verzichten. Und dann, wenn wir dann aber auf irgendeiner Feier oder so sagen, ach komm, heute Abend kann ich mir doch noch mal ein Stück Kuchen erlauben oder was auch immer, springt sofort das Belohnungssystem an und will immer mehr davon, weil es kann ja sein, dass ich das eine ganz, ganz lange Zeit nicht mehr haben werde.
00:45:06
Speaker
Und was passiert? Es wird erstens wie eine Art Suchtfaktor, also es muss nicht mal eine klinische Sucht sein, aber Heißhunger ist ja in dem Moment auch eine Überreaktion, die auf etwas sehr stark gesteuert ist, was der Körper eigentlich gerade gar nicht braucht, genauso wie Zigaretten, Alkohol, Handy und so weiter.
00:45:20
Speaker
Das ist alles nicht überlebenswichtig für uns und doch bündelt uns das so sehr da drin, weil es eben Dopamin- und Belohnungssystems anregend ist und deswegen ist es auch so schwer davon wegzugehen, auch wenn wir wissen, okay, eigentlich tut uns das nicht so gut.
00:45:33
Speaker
Das sind alles schon mal Faktoren, die da mit reinspielen und jetzt müssen wir aber auch mal auf den Punkt kommen, wo es auch unter anderem um Ursachen geht. Warum hat denn überhaupt der Körper angefangen, ungesund zu essen?
00:45:45
Speaker
Beziehungsweise teilweise ungesund sich auf relativ normale Nahrung auch anzupassen. Warum habe ich denn seit Jahren ständig Gedankenkreisen ums Essen?
00:45:56
Speaker
Warum nimmt mein Körper denn nicht ab, obwohl er biologisch eigentlich dazu in der Lage wäre? Also diese Frage, mal vom Körper erstmal wegzunehmen und zu gucken, okay, war das denn sein Ursprung, ist bei den meisten auch überhaupt gar nicht mit drin, weil es sehr komplex ist.
00:46:10
Speaker
Es ist viel, viel weniger greifbar, als zu sagen, ja, es liegt daran, dass du zweimal zu wenig Sport die Woche machst. Super, okay, dann mache ich jetzt zweimal die Woche mehr Sport. Das ist eine viel leichtere Lösung, als im psychischen Dschungel, sage ich mal, zu forschen.
00:46:22
Speaker
Was hat denn mal dazu geführt, dass sich das aufs Essverhalten übertragen hat und was versucht mein Körper damit eigentlich gerade zu kompensieren. Und wenn wir mal uns damit beschäftigen, was inzwischen ja auch, das ist ja nicht nur uns klar, das ist generell auch im psychologischen Bereich klarer, dass gerade so ungesundes Essverhalten oder Überkonsum auch von anderen Mitteln oder Substanzen oder was auch immer, häufig eine Art Betäubung von Emotionen sind oder ein Unterdrückungsmechanismus von Emotionen, dann haben wir da schon eine erste Erklärung, warum weniger Essen und mehr Sport nicht hilft,
00:46:52
Speaker
weil ich habe dann immer noch nicht gelernt, wie ich mit Emotionen umzugehen habe. Und eine Emotion, die da ganz, ganz, ganz, ganz, ganz viel Einfluss drauf hat, neben natürlich auch anderen Emotionen, die damit unterdrückt werden können und gedämpft werden können, ist die Emotion Wut.
00:47:06
Speaker
Das zeigt sich immer wieder, dass viele Frauen, die mit Übergewicht zu kämpfen haben, eine sehr, sehr starke unterdrückte Wut haben und auch teilweise sehr, sehr passiv-aggressiv sind.
00:47:19
Speaker
Also man kriegt schon in der Dynamik mit, dass da eine Wut ist, aber den Frauen ist es überhaupt nicht zugänglich. Die fühlen sich auch teilweise nicht wütend. Aber wenn du mit denen im Raum bist, kriegst du mit, da ist eine Wut entweder darüber, dass es sarkastische Spitzen sind, dass es immer wieder so kleine, ganz zufällige Zwischenfälle sind, wie zu spät kommen oder sowas.
00:47:40
Speaker
Das klingt erstmal alles gar nicht dramatisch, aber es ist passiv-aggressiv. Oder dass man selber irgendwie auch genervt wird und so eine Resonanz hat von, boah, irgendwie bin ich gerade total genervt und ich weiß gar nicht warum.
00:47:50
Speaker
Weil da einfach ganz viel angestaute Aggression und Wut im Raum ist. Und jetzt kommen wir mal dazu, warum das überhaupt so gestaut ist und was das auch mit dem Körpergewicht zu tun hat. Rein mal auf psychologischer Ebene ist es so, dass das häufig den Ursprung in einer Phase hat, wo wir in der Autonomieentwicklung sind.
00:48:08
Speaker
Das bedeutet so zwischen dem zweiten, dritten Lebensjahr, wenn das Kind so langsam in die Autonomiephase kommt, mitbekommt, okay, ich kann mich alleine wegbewegen, auch von Mama. Ich habe selber einen Einfluss auf meine Schließmuskeln, also ich kann zur Toilette gehen und so weiter.
00:48:22
Speaker
Ich kann auch selber zur Tür gehen und die Tür aufmachen. Das bedeutet, ich bin nicht mehr komplett abhängig von Mama. Das ist erstmal für ein kleines Kind wie eine, keine Ahnung, wie ein Wunder, weil das hat das ja komplett anders erlebt.
00:48:37
Speaker
Also für uns ist das ganz klar, weil wir Erwachsen sind und wissen, okay, irgendwann kann das Kind wahrscheinlich selber laufen. Aber für so ein Kind, was vorher maximal abhängig war, ist das wie so, die fühlen sich erstmal wie Götter, sage ich mal.
00:48:48
Speaker
Ich bin frei. Genau, ich bin frei. Endlich wett, alles super. Und dann kriegen sie mit, okay, scheiße. Ich kann mich zwar jetzt bis zur Tür wegbewegen, aber ich brauche Mama ja doch noch.
00:49:04
Speaker
Das heißt, sie haben einen Autonomiesicherheitskampf und Konflikt. Und wenn es in dieser Phase viele Regeln gibt, ausgesprochen oder unausgesprochen, die die Autonomie in Frage stellen, zum Beispiel, nein, mach das nicht selber, ich mache das schon für dich oder dafür bist du noch zu klein.
00:49:19
Speaker
Oder jetzt hast du das, ich habe doch gesagt, du sollst dich auf die Herdplatte fassen. Wie kann man so dumm sein? Oder es kann auch viel subtiler sein durch Blicke. Die signalisieren von entferne dich mal nicht zu sehr.
00:49:31
Speaker
Wenn du dich zu sehr ausdrückst, dann wirst du damit leben müssen, dass du bei mir nicht mehr die Sicherheit findest, die du brauchst. Ganz subtil. Kriegen Kinder sofort mit, weil die ja abhängig sind.
00:49:41
Speaker
Da braucht es noch nichts Ausgesprochenes zu geben. Oder Kinder werden mit Essen gedämpft, wenn sie eigentlich andere Emotionen haben. Kinder werden super wütend, dann kriegen sie erstmal einen Schokoriegel, weil die Eltern selber nicht gelernt haben, wie sie mit ihrer Wut umgehen sollen.
00:49:55
Speaker
All das sind Faktoren, die dazu führen, dass das Kind innerlich immer wütender wird. Wut, noch mal ganz kurz, ist eine ganz wichtige Emotion, weil sie uns hilft, Ziele zu erreichen, viele Hindernisse zu beseitigen, also wenn wir sie funktional einsetzen und auch unseren persönlichen Raum abzugrenzen und gegen andere zu verteidigen, wenn sie funktional eingesetzt wird.
00:50:13
Speaker
Wenn sie nicht funktional eingesetzt wird, entstehen Sachen wie Autoaggressionserkrankungen, Gewaltausbrüche, Lautstärke, massive Unterdrückungssymptome und so weiter.
00:50:25
Speaker
Aber wenn sie funktional eingesetzt ist, hilft uns gut, unsere Ziele zu erreichen, für das einzustehen, was wir wollen, Dinge, die uns im Weg sind, zu beseitigen. Als Erwachsener fällt uns das schon häufig sehr, sehr schwer.
00:50:37
Speaker
Siehe die Schwierigkeit darin, Entscheidungen zu treffen, Grenzen zu setzen, Jobs zu kündigen, die uns nicht gut tun, Beziehungen zu beenden, die uns nicht gut tun und so weiter. So, und jetzt müssen wir das mal ein paar Jahre zurückdenken, nämlich auf ein zwei- bis dreijähriges Kind.
00:50:49
Speaker
Was soll das Kind denn machen? Also wo soll das hin? Wie soll es überleben? Das heißt, das Kind hat quasi nicht viele andere Optionen, als entweder die ganze Zeit im Kampf mit Mama zu sein.
00:51:00
Speaker
Das funktioniert nicht, weil Mama ist wie eine Göttin und Mama ist auch das, was am wesentlichsten ist mit Papa, also das, was mein Überleben sichert. Und die andere Option ist, Mechanismen zu entwickeln, die uns helfen, das zu überleben und das ist, uns zurückzuhalten.
00:51:14
Speaker
Jetzt ist es aber ja nicht so, dass wenn wir unsere Wut ständig zurückhalten, das können wir auch als Erwachsene mal abgleichen, dass die plötzlich weg ist. Wir nehmen sie vielleicht nicht mehr so bewusst wahr.
00:51:25
Speaker
Wir greifen vielleicht mehr zu Ablenkungsmechanismen, dass wir sie nicht mehr so klar mitbekommen. Aber die Impulse sind ja nicht weg und die Emotionen sind auch nicht weg. Und dementsprechend als kleines Kind, man kann sich das so vorstellen wie so ein kleines Kind, was innerlich immer weiter kocht, das spannt sich immer weiter an und damit es nicht explodiert, weil das wäre die eine Option, machen Kinder ja auch manchmal, aber damit kommen sie ja nicht ans Ziel, dämpfen sie das immer weiter weg.
00:51:50
Speaker
Sie kriegen mit, okay, wenn ich richtig wütend werde, wenn ich mich entferne, wenn ich mich ganz ausdrücke, dann sind Mama und Papa, also die wichtigsten Menschen in meinem Leben, damit überfordert.
00:52:00
Speaker
Also liegt das an mir, also ist meine Wut falsch, also darf ich das nicht ausdrücken. Das ist die logische Konsequenz, die ein Kind daraus zieht, auch wenn es rational gesehen natürlich Quatsch ist. Was passiert?
00:52:11
Speaker
Das Kind hält es zurück und es braucht ganz, ganz, ganz, ganz viele Ressourcen, diese Wut und auch diesen Wunsch, der dahinter steckt, um es mal kurz nochmal klarzumachen, sich auszudrücken, frei zu sein, die eigenen Welten und Wege zu erkunden, zurückzuhalten, weil das natürlich eigentlich nicht der natürliche Weg ist.
00:52:30
Speaker
Der natürliche Weg wäre ja, sich auszudrücken und die Welt zu erforschen und dann mitzubekommen, okay, da sollte ich vielleicht nochmal einen Schritt zurückgehen, aber das passt besser zu mir. Und das, was dann passiert, ist, dass die Wut sich wie durch diese Dämpfung, teilweise über auch wirklich Fettschichten dann, im System speichert.
00:52:47
Speaker
Und viele denken immer, dass wenn wir zunehmen, ist das ein Selbstschutz. Ist zum Teil natürlich auch so, weil wir essen, um dann quasi Emotionen zu betäuben, weil wir Angst davor haben, was passiert, wenn wir mit unseren Emotionen in Kontakt kommen.
00:53:00
Speaker
Aber das, was davor steht, ist, dass wir mal gelernt haben, dass jemand anderes, nämlich Mama und Papa, damit nicht klarkam. Das bedeutet, ich schütze erstmal in allererster Linie Mama und Papa damit, dass ich mich ständig zurückhalte.
00:53:13
Speaker
Und dementsprechend wird dieses Gerüst immer größer und muss auch immer mehr Gewicht aufbauen, weil die Impulse ja nicht weggehen und weil das mit jedem Mal, wo ich mich zurückhalte, mehr wird.
00:53:23
Speaker
Und deswegen baut sich auch diese Fettschicht immer weiter auf. Wir werden schwerer, das ist eine Option, das heißt, wir werden wesentlich ungefährlicher, weil wir sind nicht mehr so beweglich und stark, das ist eine psychologische Folge daraus.
00:53:35
Speaker
Wir gehen nicht mehr so stark aus uns heraus, weil wir uns immer mehr in uns selbst isolieren, das ist das andere. Wir gehen mit der Schuld und dem Leid in Kontakt, was wir haben, weil wir uns mal ausdrücken wollten, das ist der andere Weg.
00:53:48
Speaker
Und um jetzt nochmal zum Jojo-Effekt zu kommen. Wenn wir verstehen, dass diese Schicht, die wir aufgebaut haben, ein Schutz ist, für uns und für die Außenwelt, nicht mit diesen überragenden Emotionen von Wut, Trauer, was auch immer da aufkommen könnte, in Kontakt zu kommen, weil die können wirklich sehr überfordernd sein.
00:54:07
Speaker
Wenn wir jetzt anfangen, diese Fettschichten, künstlich sage ich mal, also über diesen sehr schnellen Mechanismus mit Diäte einfach oder was auch immer, runterzubauen, dann passiert innerlich nichts anderes, als ach du Scheiße, meine ganze Schutzmauer geht weg und ich muss alles dafür tun, um die wieder aufzubauen.
00:54:23
Speaker
Und deswegen feuern die ganzen Abwärmechanismen dagegen und tun alles dafür, auch auf Stressebene, Nervensystemebene, dass sich das schnellstmöglich wieder aufbaut, weil dann ist es wie so ein Entspannungszustand, der sagt, Gott sei Dank, jetzt muss ich damit nicht in Kontakt kommen.

Potenzielle Lösungen und ganzheitliche Heilung

00:54:38
Speaker
Und natürlich erklärt dir das kein Arzt, das ist auch nicht dem sein Bereich. Aber das müssen wir verstehen, um auch nachvollziehen zu können, warum es selbst, wenn es körperlich funktionieren würde, was es schon nicht tut, spätestens an der Psyche scheitert.
00:54:52
Speaker
Es funktioniert so einfach nicht. Und deswegen brauchen wir eine kontinuierliche Veränderung, eine geduldvolle Veränderung, damit jede noch so verletzte Zelle auf körperlicher Ebene und auf psychischer Ebene mitkommen kann, mithalten kann und dich nicht die ganze Zeit wieder zurückzuholen, wenn du gerade eigentlich an deinem Ziel wärst.
00:55:15
Speaker
Und deswegen funktionieren schnelle Lösungen da auch nicht. Ich will nicht mal sagen, dass es nicht auch verhältnismäßig schnell gehen kann, wenn wir uns angucken, dass manche Frauen, keine Ahnung, seit 10, 20 Jahren versuchen, das zu verändern.
00:55:28
Speaker
Wenn wir uns dann anschauen, was die Frauen bei uns innerhalb von teilweise 6 Monaten für Veränderungen durchmachen, dann ist das schon sehr, sehr schnell in Relation. Aber es ist natürlich deutlich langsamer als, okay, ich verzichte jetzt aufs Essen, ich trinke einfach ein bisschen mehr und ich nehme Pulver und ich nehme dann erstmal, keine Ahnung, 10 Kilo innerhalb von drei Wochen ab.
00:55:48
Speaker
Das ist schnell und das kommt auch schnell wieder drauf. Das Versprechen können wir ja hier an der Stelle geben. Ich meine, das weiß wahrscheinlich auch jede Frau, die hier ist. Und dann kommt das nächste Mal die Wut hoch auf das System, auf sich selber, dass man es nicht geschafft hat, dass man von niemandem wirklich verstanden wird, dass niemand wirklich sieht, was da eigentlich für ein Leidensdruck hinter ist.
00:56:09
Speaker
Das heißt, die Wut staut sich immer weiter auf. Die wird ja nicht funktional ausgedrückt. Und was passiert? Der Körper baut sich weiter auf. Und irgendwann baut der Körper sich so weit auf, dass selbst das Außen versteht, wow, okay, da ist ja wirklich Leid hinter.
00:56:22
Speaker
Das heißt, der Körper als Ausdrucksorgan wird immer mehr zum Hilfesuchenden Mittel. Nur dadurch, dass es keinen Anklang findet, nicht mal bei uns selber, muss das immer weiter in dieses Leidvolle und in das Kranke reingehen.
00:56:35
Speaker
Auf psychologischer Ebene. Es funktioniert nicht anders. Du sitzt da mit schwerstem Übergewicht teilweise. Du bist total emotional am Ende. Dein Körper ist am Ende. Und dann sagt dir jemand, ja, sie müssen doch einfach nur weniger essen.
00:56:49
Speaker
Natürlich funktioniert das nicht. Und das ist auch der Punkt, das hören wir ja immer wieder. Und ich meine, das ist wirklich schon teilweise krass.
00:56:59
Speaker
Man muss nicht mal unbedingt als Arzt alles verstanden haben. Und Ärzte haben sicherlich in vielen Bereichen deutlich mehr verstanden als ich. Also darum geht es mir gar nicht. Aber wenn ich mir anhöre, was manchmal bei Diagnosen oder bei wirklich sehr, sehr schmerzvollen Thematiken für einen Umgang mit diesen Symptomen und mit den Menschen eingeschlagen wird, dann tut es mir leid.
00:57:20
Speaker
Aber es ist irgendwie psychologisch einfach so weit von der Realität entfernt, dass es einfach nur schädlich ist. Wenn dann da jemand sitzt und sagt, ja, ich leide darunter, ja, du musst einfach nur mehr abnehmen.
00:57:34
Speaker
Oder es gibt ja die wildesten Thematiken, keine Ahnung, du kriegst eine schwere Diagnose und das Erste, was gesagt wird, ist, ja, ich weiß nicht genau, wie lange sie jetzt noch leben werden, aber hm. Also erst mal Angst im System gedonnert.
00:57:46
Speaker
Und natürlich hilft das nicht unbedingt dabei, gesund abzunehmen, gesund zu werden. Da kennen wir uns mit Placebo und Nocebo-Effekten ja gut genug aus, dass das schon auch alleine einen Einfluss darauf hat, wie sehr traue ich etwas zu mir zu helfen und wie sehr auch nicht.
00:57:59
Speaker
Und je mehr ich natürlich erlebe, dass mir bestimmte Dinge nicht helfen, desto weniger vertraue ich da rein und desto mehr sabotiere ich das innerlich auch. Und deswegen funktioniert auch irgendwann gar nichts mehr. Und trotzdem, um das vielleicht auch nochmal in was Positives zu lenken, genau das, was in die negative Richtung dazu führt, dass das Thema sich nicht löst und schlimmer wird, sind auch genau die Ansätze, die helfen können, dass es besser wird.
00:58:22
Speaker
Das ist das Schöne am Körper, auch daran ist der anpassungsfähig. Unser Gehirn ist neuroplastisch. Das heißt, wir können unser Leben lang lernen. Unsere Psyche ist lernfähig, sage ich mal, in dem Sinne.
00:58:34
Speaker
Sonst würden Traumata nicht lösbar sein. Oder es würde kein Leben mit Traumata möglich sein. Sagen wir es eher so. Es geht ja darum, das zu integrieren. Wir bräuchten Emotionsregulationen nicht.
00:58:44
Speaker
Wir bräuchten auch Therapeuten nicht, wir bräuchten das alles nicht, weil es wäre ja nicht lösbar. Das heißt, wir wären immer da unserem Schicksal überlassen, dass wir krank sind, dass es uns nicht gut geht, dass wir körperlich und psychisch leiden.
00:58:54
Speaker
Ist aber nicht so. Es geht nur darum, den richtigen Ansatz zu finden, wo der Körper, die Psyche, der Mensch, die Kindheit, auch die Zukunftsversion und die systematischen, die systemischen Dinge, die uns umgeben, die Beziehungen, Freundschaften, Arbeit, Gesellschaft und so weiter mit einbezogen werden, weil das alles auf uns einwirkt, um eine Lösung zu finden.
00:59:15
Speaker
Dieses Isolierte funktioniert nicht. Das einmal zu der psychodynamischen Ebene, die da mit reinspielt, zusätzlich ergänzen und natürlich in Wechselwirkung mit den körperlichen Prozessen, die du ja auch schon ausführlich erklärt hast.
00:59:28
Speaker
Definitiv. Wir wissen ja auch, es gibt eine Studie dazu, fünf Minuten unterdrückter Ärger reduziert das Immunsystem für fünf bis sechs Stunden zum Beispiel.
00:59:40
Speaker
Da sieht man die Wechselwirkung zwischen dem, wie wir mit Emotionen umgehen. Stell dir mal vor, du unterdrückst Ärger, gehört zur Wutfamilie, du unterdrückst das einfach Jahrzehnte.
00:59:52
Speaker
Hast du jahrzehntelang reduziert funktionierendes Immunsystem? Was hat das für Auswirkungen auf deine ganzen Organe und am Ende des Tages natürlich auch auf das Thema Gewicht?
01:00:03
Speaker
Sowohl in die eine oder andere Richtung. Also wir sprechen jetzt hier heute vielleicht auch von Übergewicht und du willst abnehmen, weil das häufig ein Jojo ist, der so bekannt ist, aber es gibt es auch andersrum.
01:00:14
Speaker
Also es gibt auch Frauen, die einfach super Schwierigkeiten haben zuzunehmen und dann wirklich einen echten Kampf haben, weil sie ins Untergewicht rutschen, dann vielleicht zunehmen. Das ist dasselbe, nur andersrum.
01:00:25
Speaker
Auch da gibt es bestimmte Anpassungsprozesse auf Zellebene, aber auch die Psyche spielt da eine Rolle rein. Und beides ist lösbar, wenn wir verstehen, lernen, nicht nur, also kognitiv natürlich einmal verstehen lernen, dass diese ganzen Methoden, die wir so praktizieren, einfach gar nicht funktionieren können, aber dann eben auch einen Raum betreten, in dem wir das auch wirklich lösen können auf Zellebene.
01:00:50
Speaker
Und ich glaube, ich möchte gerne zu den etwas theoretischen und komplexen Beschreibungen von Lena gerade mal so eine ganz konkrete Situation von einer Frau schildern, die mir gerade so gekommen ist in diesem Prozess, um da mal zu sehen, was da auch für psychologische Faktoren eine Rolle spielen können, warum wir wieder zurückfallen.
01:01:12
Speaker
Und zwar habe ich die Frau begleitet und sie kam, glaube ich, mit 90 Kilo zu mir oder 85 Kilo und wir haben so im Laufe der Zeit an der 70 Kilo Grenze gekratzt.
01:01:27
Speaker
Und dann ist was ganz Spannendes passiert. Das ging ganz einfach. Eine ganze Weile, mehrere Monate hatten wir da eigentlich so gar keine Probleme.
01:01:39
Speaker
Der Körper hat da gut mitgemacht. Wir haben dem Körper gegeben, was er brauchte und sie fing an abzunehmen und dann kam plötzlich eines Tages, wie aus dem Nichts, eine Nachricht von ihr, wo sie sagte, Natascha, ich bin jetzt bei plus minus 70 Kilo und gestern kam mir ein komischer Gedanke.
01:02:00
Speaker
Was ist denn, wenn ich jetzt weiter abnehme und noch hübscher werde, bin ich dann überhaupt noch sicher, wenn ich über die Straße laufe? Und dann konnten wir beobachten, inührt hat, dass das wach wurde
01:02:30
Speaker
in ihr. Das war die ganze Zeit da, aber es wurde wach in dem Moment, wo sie an diese 70-Kilo-Marke kam. Und dann wurde das aktiv. Und dann fing der Körper an, innerlich Prozesse umzustellen, Emotionen, Ängste zu unterdrücken, die damit hochkommen.
01:02:49
Speaker
Da war auf jeden Fall in der Ahnenlinie ein Missbrauchsthema, was da eine Rolle gespielt hat. Und natürlich auch super viel Wut, Wut gegenüber Männern, Wut gegenüber nicht geschützt zu werden, Wut gegenüber sich niemandem anzuvertrauen.
01:03:05
Speaker
Und all das musste in dem Moment unterdrückt werden, weil das zu viel für sie war. Und dann fing der Körper an, wieder rückwärts zu gehen.
01:03:16
Speaker
Jetzt war sie Gott sei Dank bei mir in Begleitung und wir konnten in dem Moment sofort, als dieses Thema ins Bewusstsein kam, damit arbeiten und anfangen, die Wut, statt sie zu unterdrücken und wieder zurück ins System zu schieben, anfangen zu regulieren und dann konnte sie weitergehen.
01:03:34
Speaker
Dann hatte sie nicht diesen krassen Jojo-Effekt, einfach wieder rückwärts zu laufen und wieder bei diesen 90 Kilo rauszukommen. Das hatte zwar zur Folge, dass erstmal das Gewicht stagnierte ab diesem Punkt und auch nochmal ein, zwei Kilo wieder hoch pendelte, aber wir konnten das auffangen.
01:03:49
Speaker
Weil wenn du halt in dem Moment nicht in einer Begleitung bist, die weiß, wie du sie damit umgehen soll, und da sind normale Ernährungsberater einfach mit überfordert, dann würde das Ganze einfach wieder rückwärts laufen.
01:04:02
Speaker
Ja, so. Und das ist eigentlich so ein Beispiel. Und da ist die Podcast-Folge, die wir zuletzt auch hochgeladen haben zum Thema, wie werden Themen an Kinder weitergegeben, Ernährungsmuster an Kinder weitergegeben, mal ganz gut, mir das anzuhören, auch wenn du selbst keine Kinder hast, weil du warst ja immer ein Kind und irgendwo sind diese Themen ja bei dir gelandet.
01:04:24
Speaker
Wie bei dieser Frau. Die Ursachen dafür, warum wir aus psychischen Gründen wieder rückwärts laufen und uns wieder von unserem Ziel entfernen, die sind hochindividuell und das müssen wir im Prozess mit dir gemeinsam auch herausfinden, aber in diesem Fall lässt sich das halt ganz gut greifen.
01:04:41
Speaker
Also da gab es einfach eine tief sitzende Angst, einen Wut, einen Groll in Bezug auf, darauf bin ich als Frau, die, ich sag jetzt mal, normschön ist, dem gesellschaftlichen Idealbild entspricht und nach ihrer Auffassung war das das, was Männer attraktiv finden und was eher dazu führt, dass sie dann einen Übergriff erleben muss.
01:05:05
Speaker
Das war in ihrem System so integriert. Und in dem Moment, egal was wir ernährungstechnisch oder bewegungstechnisch umstellen würden, der Körper würde sich verweigern, weiter da reinzugehen, wo er sich nicht mehr sicher fühlt.
01:05:19
Speaker
Und das ist völlig irrelevant, ob du in deinem bewussten Verstand sagst, ja, aber ich würde mich doch viel wohler fühlen, wenn ich 60 Kilo hätte. Es ist völlig irrelevant, weil wenn dieser Teil in dir sagt, ja, das ist ja schön und gut, dass du denkst, dass du dich da wohler fühlst, aber ich bin der Meinung, wir werden dann ziemlich unsicher sein in dieser Welt und wir können nicht mehr vor die Tür gehen, weil uns jedermann angucken und vielleicht übergriffig werden würde, dann, weil so funktioniert die Psyche halt, wenn da so ein Thema
01:05:50
Speaker
gespeichert ist. So. Und das ist halt der Punkt, warum es eben mehr ist als einfach nur, dass du nicht diszipliniert genug bist oder dass du irgendwie was mit der Ernährung falsch gemacht hast oder mit der Bewegung falsch gemacht hast, weshalb du nicht zu deinem zukommst.
01:06:06
Speaker
Sondern es gibt psychodynamische Gründe dafür, warum der Körper auf psychischer, körperlicher Ebene, das Zusammenspiel ist dann die Psychosomatik, sich weigert, dahin zu gehen.
01:06:20
Speaker
Und wenn du das berührst und dahin kommst und dich vielleicht sogar oberflächlich total wohl damit fühlst und denkst, jetzt habe ich das endlich, du dabei zugucken kannst, wie das wieder rückwärts geht.
01:06:32
Speaker
Oder wie es dir gar nicht besser geht. Auch das ist ja möglich. Also dann hat der Körper sich verändert und dann finde ich plötzlich, keine Ahnung, dann ist durch die Abnahme, habe ich Dehnungsstreifen und die stören mich jetzt total.
01:06:45
Speaker
Also dann verschiebt sich das Thema einfach nur und das, was du gerade gesagt hast, ist ein Beispiel. Dann ist in Übergewicht oder in diesem Zurückpendeln auch häufig ein Rebellionsverhalten drin von, okay, ich mache es auf gar keinen Fall so, wie die Gesellschaft ist von mir.
01:07:00
Speaker
Also Gesellschaft ist Abbild für Mama und Papa. Also ich weigere mich, mich da anzupassen. Das sind Mechanismen, die dahinter stecken. Es gibt systemische Faktoren, die dahinter stecken, dass wir, wenn wir in einer Familie groß geworden sind, wo alle relativ ähnliche Themen mit dem Essverhalten haben oder zumindest die weibliche Kette mit Schuldgefühlen konfrontiert werden, wenn wir dünner wären, wenn wir schlanker wären, was vielleicht durch die Frauen in unserer Familie oder Kette immer als entweder als negativ abgewertet
01:07:30
Speaker
oder als besonders schön idealisiert und beneidet wurde. Da gibt es tausende Möglichkeiten, die da reinspielen können. Da hast du noch nichts an Ernährung und so weiter umgestellt, die dazu führen oder die die Grundlage bilden, ob du abnehmen wirst oder nicht und vor allen Dingen, wie du abnehmen wirst, wie nachhaltig und wie glücklich und zufrieden und gesund dann auch.
01:07:50
Speaker
Das sind ja auch alles Faktoren, die da mit reinspielen. Und das ist einfach etwas, was pauschal nicht möglich ist. Also du kannst nicht isoliert betrachtet nur die Ernährung umstellen, nur die Bewegung anpassen.
01:08:03
Speaker
Ich würde sogar fast behaupten, dann wäre sogar der wahrscheinlich nachhaltigste Weg, erstmal rein auf die Psyche zu gehen. Aber auch das muss der Körper erstmal verknüpft bekommen.
01:08:16
Speaker
Also das muss einfach beides miteinander abgenommen werden. Aber ganz, ganz viele haben dann Standardlösungen. Und alleine wenn man sich mal, stellen wir mal 20 Personen nebeneinander, die haben unterschiedliche Körper, die haben unterschiedliche Geschichten, die haben unterschiedliche Körperformen, die haben unterschiedliches Alter und so weiter und du willst allen gleichzeitig sagen, wir machen jetzt mit allen das Gleiche.
01:08:40
Speaker
Das funktioniert einfach nicht. Also das kann nicht funktionieren. Und deswegen braucht es eben die individuelle Betrachtungsweise, was ist deine grundsätzlich erstmal, wo stehst du erstmal gerade?
01:08:52
Speaker
Wo steht dein Körper gerade? Wo steht dein Stoffwechsel gerade? Wie gut sind deine Organe gerade in der Belastungsfähigkeit oder auch in der Gesundheit? Wie sieht es denn gerade mit deinem Stresslevel aus?
01:09:03
Speaker
Wie zufrieden bist du denn gerade in deinem Leben, in deinen Partnerschaften, wie war deine Geschichte, da muss man auch nicht bis ins ganze Detail reinschauen, aber mal zu schauen, okay, welche Systeme haben dich denn geformt, was das Thema angeht, wie war denn das Essverhalten damals bei dir in der Familie und so weiter, das sind alles Thematiken, die man erstmal abklären muss, um im nächsten Schritt dann in die Forschung zu gehen, okay, welche Sachen sollten man denn wirklich betrachten, ernährungsmäßig, bewegungsmäßig, aber auch psychodynamisch, die dann dazu geführt haben, dass du das Thema jetzt schon sehr, sehr viele
01:09:33
Speaker
Jahre mit dir rumträgst und viele Sachen auch nicht funktioniert haben, um dann im nächsten Schritt in die Lösung zu gehen. Und allein da sieht man schon, dass Standardlösungen nicht funktionieren können. Also es klappt einfach nicht.
01:09:44
Speaker
Ja. Und das, ne, also um das einfach nochmal, weil das klingt alles sehr komplex und wir erklären das hier nicht, weil du das verstehen musst. Du musst dir nicht jedes Detail merken.
01:09:54
Speaker
Was einfach bei dir hängenbleiben darf, es gibt eben mehrere Faktoren, die hier eine Rolle spielen und wir einfach gucken müssen, welche Bedürfnisse sind verletzt, welche Emotionen werden unterdrückt, wo weigert sich dein System, Körper, Geist hinzustüren, weil das noch zu überfordernd ist.
01:10:11
Speaker
Und das sind halt genau die Punkte, wo wir halt alleine einfach nicht drankommen, weil du musst dir überlegen, dein Körper nimmt all das auf sich.
01:10:22
Speaker
Das Essverhalten, gegebenenfalls das Gewicht, wenn es eine Thematik für dich ist, kann ja auch einfach nur das Essverhalten sein und das Gewicht ist objektiv betrachtet gar nicht so das Problem, sondern eher nur das Körpergefühl.
01:10:35
Speaker
Aber all das nimmt dein Körper auf sich, damit du nicht dahin guckst, wo wirklich die Ursache liegt. Also dieses Drama mit all dem lenkt dich von dem ab, wo wirklich die Ursache liegt.
01:10:45
Speaker
Nicht, weil die Ursache ganz besonders schlimm sein muss. Das müssen wir auch mal dazu sagen. Da muss nicht ein schlimmes Trauma dahinter liegen. Da muss keine Gewalterfahrung dahinter liegen. Sondern das können auch so ganz einfache Dinge sein, um da vielleicht nochmal ein Beispiel zu nennen, wo es vielleicht nicht so dramatisch klingt.
01:11:02
Speaker
Ich hatte letztens eine Session mit einer unserer Frauen, die sagte, naja, ich liege dann abends auf dem Sofa und ich weiß eigentlich, wollte ich mich nochmal bewegen und ich müsste mich eigentlich auch nochmal bewegen, weil ich habe mich einfach nicht genug bewegt und das tut meinem Körper nicht gut, jetzt mal ganz abgesehen davon, ob ich abnehmen will oder nicht.
01:11:20
Speaker
So, ich wüsste, dass das gut für mich wäre, aber ich komme einfach nicht hoch. Dann bin ich mit ihr in der Session da rein und dann waren wir irgendwann an dem Punkt, dass sie sich da als kleines Mädchen gesehen hat, wie sie in ihrem Kinderzimmer im Bett liegt und die Mama an der Tür steht und ihr die ganze Zeit Druck macht, jetzt liegt da nicht so voll rum, räum mal dein Zimmer auf, beweg dich mal, geh mal raus, mach mal was.
01:11:45
Speaker
Und sie es ihr einfach nicht recht machen wollte in dem Moment. Und das, was bei ihr aktiv wurde jedes Mal, wenn sie da auf dem Sofa lag, war dieser innere Konflikt, den sie nie lösen konnte, mit ihrer Mutter nicht zufriedenzustellen und in ihrer Autonomie zu bleiben.
01:12:03
Speaker
Das heißt, sie hat ihr Autonomiebedürfnis durch dieses faul auf der Couch liegen ausleben wollen. Und dass das aber nicht wirklich zur Autonomie und Freiheit geführt hat, war auch klar, weil das ja zwanghaft war.
01:12:16
Speaker
Also sie wollte sich ja eigentlich, wenn sie sich hätte frei entscheiden können, bewegen. So konnte es aber nicht, weil diese inneren Anteile da waren, die gesagt haben, nee, wir machen es Mama nicht recht. Die will immer, dass ich kusche und dass ich alles mache, was sie sagt und das mache ich jetzt an dem Punkt einfach nicht.
01:12:32
Speaker
Und deswegen, das muss gar nicht so dramatisch sein, dass da irgendwas ganz, ganz Schlimmes dahinter steckt. Es war nur als Kind für dich nicht lösbar.
01:12:43
Speaker
Und das hat sich dein Nervensystem gemerkt und hat deswegen gesagt, da lasse ich dich halt jetzt nicht mehr hin. Obwohl ja jetzt, ganz objektiv betrachtet, die Situation sich geändert hat.
01:12:54
Speaker
Und wenn du mit Menschen daran arbeitest wie uns, die wissen, wie sie dich da hinführen, wie sie dich da sicher und sanft hinführen, ohne dein Nervensystem mit irgendwelchen komischen Methoden aufzuhebeln und dich dann da irgendwie in eine Situation zu bringen, in der du das nicht aushalten kannst, sondern wir machen das ganz sanft, wir machen das sachte, wir wissen genau, wie das funktioniert, dann lösen wir das wirklich an der Ursache und dann kann auch Ernährungsumstellung greifen und nachhaltig sein zum Beispiel.
01:13:22
Speaker
Und dann bleibt auch der Jogel-Effekt aus. Aber das ist eben wichtig, weil weder die Frau, die ich vorhin erwähnt habe mit dem Thema mit den Männern, noch die Frau, die ich eben erwähnt habe, die da aus dem Autonomiebedürfnis heraus auf dem Sofa liegt, wird nachhaltig ihr Ziel erreichen, wenn sie sich nur darauf konzentriert, die Ernährung noch weiter anzupassen oder sich noch mehr zu motivieren, sich zu bewegen, weil sie innerlich die ganze Zeit irgendwas unterdrücken muss, was noch nicht geklärt ist.
01:13:50
Speaker
Und dementsprechend, es gibt eine Lösung, die ist überhaupt nicht komplex. Es ist komplex, das alles zu erklären, aber die Lösung ist nicht komplex. Und wir wissen, wie wir dich da hinführen und wir wissen, wie wir das wirklich da lösen, wo die eigentliche Ursache ist, die auch dein Essverhalten und dein Bewegungsverhalten sabotiert.
01:14:11
Speaker
Sodass du dich innerlich auch da mitentwickeln kannst und dieses äußere Bild auch wirklich innerlich verkörpers und fühlen kannst überhaupt.
01:14:22
Speaker
Und wenn du dich da jetzt gesehen fühlst und selber dieses Hin- und Herpendeln schon ein paar Mal hattest, dann vereinbare dir sehr gerne einfach eine Analyse-Call mit uns, dass wir uns mal deine aktuelle Situation genau angucken können, dass wir eben schauen können, was hast du schon probiert, wo steckst du gerade, was ist deine Geschichte und eine Strategie mit dir entwickeln können, wie dein Weg daraus aussieht und wie wir dich dann dabei unterstützen können.
01:14:50
Speaker
Den Link findest du unter der Podcast-Folge oder du kommentierst, wenn du das Instagram Live als Aufzeichnung siehst, einfach chainless und dann bekommst du alle weiteren Infos und wir machen einen Termin miteinander aus, der ist unverbindlich, der ist kostenlos.
01:15:06
Speaker
Wir können eben gemeinsam schauen, dass du aus diesem Teufelskreis endlich nachhaltig rauskommst. Also, vereinbar dir sehr gerne einen Termin, gib uns gerne auch Feedback zu der Folge und ich glaube, wir haben das ganz gut zusammengefasst jetzt.
01:15:22
Speaker
Sehr gut. Danke dir, liebe Lena, für deine Zeit. War wieder toll. Und dann danke ich allen Zuhörerinnen und Zuschauerinnen, dass sie da waren.
01:15:33
Speaker
Und ja, freue mich auf jeden Fall, von ihr zu hören und bald mit dir zu sprechen. Ganz kurz noch, wenn irgendwie Fragen da sind oder irgendwas, war doch vielleicht nicht ganz so verständlich oder sowas, dann schreibt gerne auch einfach eine private Nachricht, entweder mich oder Natascha und dann können wir darauf auch nochmal eingehen.
01:15:49
Speaker
Genau. Genau, dann können wir das nochmal klären. Sehr gut. Also, dann vielen Dank. Einen wunderschönen Tag. Von mir auch. Und bis zur nächsten Folge, würde ich sagen. Tschüss.