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#38 - Ab wann ist emotionales Essen ein echtes Problem? image

#38 - Ab wann ist emotionales Essen ein echtes Problem?

Chainless Woman
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157 Plays1 month ago

Diese Warsignale solltest du unbedingt kennen:

Du bist satt – aber dein Kopf will trotzdem Schokolade.
Du bist müde – aber greifst nach Chips statt nach Schlaf.
Du bist traurig – aber verdrängst es mit Essen.

Wenn Genuss zur Strategie wird,
um Gefühle zu dämpfen,
bist du längst nicht mehr frei.

In dieser Podcastfolge sprechen wir darüber,
wie du erkennst, ob du schon emotional isst –
und woran du merkst, dass es mehr ist als nur "Ich gönn mir was".

Was viele Frauen nicht wissen:
Emotionales Essen hat kein bestimmtes Gewicht.
Es lebt in der Unsichtbarkeit.
In den Gedanken, die sich ständig ums Essen drehen.
In dem Moment, in dem du dich selbst nicht mehr verstehst.

🎧 Hör unbedingt rein –
wenn du das Gefühl hast, dein Essverhalten entgleitet dir manchmal
und du wissen willst, wie du da wieder rauskommst.

Link zur Folge findest du in den Shownotes.

Was ist dein größter Struggle aktuell mit deinem Essverhalten? Schreib mir gerne 💬

🕊️ Du möchtest wissen, wie du es endlich schaffst für immer den Teufelskreis mit emotionalem Essen und Abnehmversuchen zu verlassen?

Auf unserer Webseite findest du alle Infos zum Chainless Woman Coaching und die Möglichkeit für ein kostenloses Analyse-Gespräch: www.natascha-wilms.com

💌 Teile gerne deine Gedanken zu dieser Folge und deine Themenwünsche mit uns:

Instagram: Chainless Woman

Email: info@moveit-coaching.com

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Transcript
00:00:02
Speaker
Schön, dass du wieder da bist zu einer neuen Podcast-Folge mit der lieben Lena.
00:00:06
Speaker
Hallo Lena.
00:00:07
Speaker
Hallo.
00:00:08
Speaker
Schön, dass du wieder da bist.
00:00:10
Speaker
Wir sprechen heute über die Frage, esse ich eigentlich schon emotional oder ist das normal?
00:00:20
Speaker
Also die Grenzen sind ja da sehr...
00:00:26
Speaker
sehr unklar, ab wann ist es eigentlich emotionales Essen und ab wann ist emotionales Essen eigentlich überhaupt ein Problem.
00:00:34
Speaker
Also ich denke, das ist ja vollkommen in Ordnung, dass man mal auch einfach nur aus Genuss was isst, weil man da gerade Lust drauf hat und nicht unbedingt, weil man die Nährstoffe braucht.
00:00:47
Speaker
Also so diese ganz mechanische, sachliche Herangehensweise, dass man nur isst, was man auch wirklich braucht, ist ja auch irgendwie unmenschlich.
00:00:58
Speaker
Und Essen gemeinsam mit der Familie oder auch einfach, weil man mal Lust auf ein Stück Schokolade oder was auch immer, Pizza hat oder so, Nuss darf sein.
00:01:12
Speaker
Aber es gibt so eine Grenze oder so einen Punkt, ab dem es einfach schwierig wird und ab dem es uns schadet.
00:01:19
Speaker
Und ich glaube, heute sprechen wir einfach mal darüber, um ein bisschen Klarheit zu schaffen.
00:01:24
Speaker
Mit den vielen Frauen, die zu uns kommen, ist erstmal ganz lange gar nicht bewusst.
00:01:29
Speaker
dass sie überhaupt emotional essen.
00:01:32
Speaker
Und dann, wenn man dann plötzlich so eine Klarheit darüber hat, stellt man sich halt die Frage, ja, okay, aber ist das jetzt in Ordnung so?
00:01:42
Speaker
Oder ist das ein Problem?
00:01:45
Speaker
Muss ich da was machen?
00:01:47
Speaker
Und ganz klar, wir sind auch keine Fans davon, irgendwo ein Problem hinzumachen, wo eigentlich gar keins ist.
00:01:53
Speaker
Ja.
00:01:55
Speaker
Und gleichzeitig ist natürlich unser Essverhalten auch ein Signal unseres Körpers und auch unserer Seele.
00:02:03
Speaker
Und da dürfen wir einfach schon mal drauf schauen und gucken,
00:02:07
Speaker
was das vielleicht auch langfristig für Konsequenzen hat, wenn wir da nicht reagieren.
00:02:12
Speaker
Genau.
00:02:12
Speaker
Ja, ich kann ja, also wir haben, wir machen uns ja immer mal so ein bisschen Gedanken, okay, über welche Themen könnten wir noch so sprechen, was wäre so interessant?
00:02:20
Speaker
Und tatsächlich hatte ich das heutige Thema ja vorgeschlagen und das ist eher aus einer persönlichen Situation entstanden, wo ich selber noch mal kurz so ein bisschen überrascht war, weil es ging um eine Person, die mir auch relativ nahe steht und
00:02:34
Speaker
Ich habe mit der einfach ganz normal gesprochen und dann sagte sie einfach so ganz beiläufig, ja, also ich merke auch, wenn ich dann abends nichts mehr zu tun habe, dann esse ich halt.
00:02:45
Speaker
Also ich muss dann auch mal so eine Packung Chips essen oder so.
00:02:48
Speaker
Und das war nie ein Thema zwischen uns oder so, also dass wir darüber gesprochen haben, dass da ein Thema mit emotionalem Essen sein könnte oder dass das vielleicht sogar schon eine eher ungesundere,
00:03:00
Speaker
Beziehung zum Thema Essen und Körper ist.
00:03:03
Speaker
Und da ist mir einfach nochmal klar geworden, wie subtil das teilweise ist und wie unklar.
00:03:09
Speaker
Und ich sage mal, viele Frauen, die uns hier zuhören, haben ja tendenziell wahrscheinlich schon eine Idee davon, dass sie in ihrem Essverhalten möglicherweise diese emotionalen Tendenzen haben.
00:03:20
Speaker
Also ich glaube immer, dass man bestimmte Themen...
00:03:23
Speaker
dass sie einen besonders interessieren, wenn man selber damit einen gewissen Berührungspunkt hat.
00:03:27
Speaker
Sonst zieht das einen meines Empfindens nach und meiner Erfahrung nach oft auch gar nicht so an.
00:03:31
Speaker
Und trotzdem ist es aber echt auch krass, wie sehr oder wie wenig Achtsamkeit dann doch teilweise dafür noch ist.
00:03:38
Speaker
Ich meine, wir beschäftigen uns damit ja sehr viel und für uns ist relativ schnell so ein Gefühl davon, okay, das klingt jetzt gerade eher noch nach einfach einem normalen, genussvollen Essverhalten, was vielleicht auch mal ein bisschen über...
00:03:51
Speaker
jeden Bedarf hinausgeht, aber da jetzt keine körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen mit sich zieht und gleichzeitig aber auch ein sehr feines Gefühl dafür bekommen, okay, hier an der Stelle haben wir es eigentlich gerade schon mit emotionalem Essverhalten zu tun, ohne dass man da jetzt eine Diagnose direkt an der Person gibt.
00:04:09
Speaker
Das habe ich auch nicht gemacht.
00:04:10
Speaker
Ich habe das nicht thematisiert, war mir auch nicht sicher, ob das dahin gehört oder nicht.
00:04:14
Speaker
Aber da habe ich nochmal so darüber nachgedacht,
00:04:16
Speaker
wie fein da eigentlich die Grenzen verschwimmen, dass sich das auch nicht bei jeder Person über das Gewicht direkt zeigt, also über Übergewicht oder starkes Untergewicht, sondern auch bei Personen, wo man sagen würde, okay, rein körperlich ist das in einem gesunden Bereich und da ist jetzt keine Über- oder Unterversorgung, wo aber trotzdem emotionales Essen ein ganz großes Thema ist und für viele auch noch gar nicht klar ist, wenn sie so erste Zeichen wahrnehmen,
00:04:40
Speaker
Seit wann ist denn das eigentlich so?
00:04:42
Speaker
Also seit wann esse ich vielleicht schon emotional, ohne es jemals mitbekommen zu haben?
00:04:46
Speaker
Und wie ist es eigentlich in meiner Familie, also bei den Menschen, die mich jeden Tag umgeben?
00:04:51
Speaker
Genau, deswegen haben wir uns ja auch dafür entschieden, darüber heute mal zu sprechen, weil ich glaube, dass es sehr wesentlich ist, genau da einfach so ein paar Ideen zu haben, okay, worauf kann ich da auch achten, auch bei Menschen, die ich jetzt auch nicht so gut bin.
00:05:03
Speaker
in meinem Umfeld insbesondere.
00:05:04
Speaker
Wir haben ja mal über das Thema Kinder gesprochen.
00:05:07
Speaker
Also woran erkenne ich das vielleicht auch schon bei meinen Kindern, dass das eine Art von Thema wird, insbesondere in der aktuellen Zeit, wo wir ja sehr, sehr viel mit Schönheitsidealen, Körperidealen auch emotionalem Essen, was Magersuchtthematiken und so weiter angeht, zu tun haben.
00:05:22
Speaker
Glaube ich, ist es einfach nochmal sehr wesentlich, da nochmal einen näheren Blick drauf zu werfen.
00:05:26
Speaker
Ja, und das läuft ja meistens auch sehr subtil ab.
00:05:33
Speaker
Du hast jetzt gerade von Kindern gesprochen, da ist es natürlich von Eltern auch ein Stück weit die Verantwortung, das zu beobachten und zu gucken, okay, was zeigt sich eigentlich in dem Verhalten meines Kindes?
00:05:45
Speaker
Denn dann gibt es vielleicht auch Punkte, wo sie emotionale Unterstützung brauchen und eben durch solche destruktiven Coping-Strategien wie eben dem emotionalen Essen anfangen zu kompensieren.
00:05:58
Speaker
Aber es ist grundsätzlich auch in zwischenmenschlichen Beziehungen so, dass die Coping-Strategien, die die Beziehungspartner, ob das jetzt eine Partnerschaft, eine romantische Partnerschaft ist oder ob das eine Freundschaft ist oder auch die Beziehungsdynamiken innerhalb der Familie,
00:06:15
Speaker
Wenn wir Bewusstsein dafür haben, welche destruktiven Bewettigungsstrategien unsere Beziehungspartner eigentlich so praktizieren, dann können wir auch lernen zu erkennen, was spielt sich eigentlich im Unterbewussten zwischenmenschlich zwischen uns ab.
00:06:37
Speaker
Das heißt, wenn vermehrt zum Beispiel emotionales Essen auch als Paar praktiziert wird,
00:06:45
Speaker
und ich dafür ein Bewusstsein entwickle, dass nicht nur ich emotional esse, sondern auch mein Partner emotional isst oder vielleicht auch eine andere Coping-Strategie hat, dann ist es halt vielleicht der Alkohol oder was anderes, dann kann ich nämlich mir die Frage stellen, was spielt sich denn unterbewusst eigentlich ab, also
00:07:06
Speaker
Sind wir in der Lage, echte Intimität zum Beispiel zu erleben oder sitzen wir halt einfach nur beieinander und die Form von gemeinsamen Genuss ist Essen, ja, zum Beispiel.
00:07:19
Speaker
Und so, wenn wir dann Durstsein für entwickeln, ist es.
00:07:23
Speaker
das ist natürlich auch eine Chance, viel harmonischere Beziehungen zu führen und auch nicht blind in irgendeinen Konflikt reinzurennen, den man jahrelang nicht wahrgenommen hat, der sich aber eigentlich durch dieses Verhalten die ganze Zeit schon zeigt.
00:07:49
Speaker
Das ist ja so ein bisschen das Spannende,
00:07:52
Speaker
wo es dann einfach um Bewusstsein und um Wahrnehmung geht.
00:07:57
Speaker
Und was aber ganz häufig einfach verschleiert ist, weil es so normal in unserer Gesellschaft ist, dass Konsum der Kitt in Beziehungen ist.
00:08:12
Speaker
Also zum Beispiel, dass halt das gemeinsame Essen für ein Paar Verbindung schafft.
00:08:20
Speaker
Was ja auch an sich nicht das Problem ist.
00:08:28
Speaker
Wenn es aber fixiert ist darauf und wir andere Möglichkeiten der Verbundenheit oder Fürsorge nicht erfahren gemeinsam, dann kann es früher oder später wirklich zu problematisch,
00:08:43
Speaker
großen Problemen führen für uns selbst innerhalb der Beziehung, aber dann halt eben auch für die Partnerschaft, die Freundschaft oder die Familiendynamik
00:08:52
Speaker
Und deswegen macht es total Sinn, erst mal zu hinterfragen, ist das denn eigentlich normal oder okay so?
00:09:01
Speaker
Klar, wenn du jetzt gerade hier zuhörst, dann wirst du schon eben so ein bisschen diesen Stachel spüren, wie Lena schon gesagt hat.
00:09:09
Speaker
Du merkst, dass irgendwas nicht stimmt, deswegen erkündigst du dich ja.
00:09:12
Speaker
Und gleichzeitig...
00:09:17
Speaker
läuft das so subtil ab, dass ganz häufig, also ich weiß, ich hatte mal eine Situation mit einer unserer Klientinnen, die war dann im Coaching, eine ganze Weile schon, zwei, drei Monate oder so, und dann auf einmal bekam ich so WhatsApp-Nachrichten von ihr mit Bildern von Werbeschildern auf der Straße, wo irgendwie dann stand,
00:09:41
Speaker
hol dir heute oder iss dich glücklich oder keine Ahnung von irgendeiner Süßigkeit.
00:09:47
Speaker
Und sie dann sagte, oh mein Gott, mir fällt jetzt erst auf, wie subtil ich die ganze Zeit von außen darauf konditioniert werde, dass Essen mich glücklich macht.
00:10:01
Speaker
Oder dass plötzlich den Frauen, mit denen wir arbeiten, auffällt, dass die Mama oder die Oma
00:10:08
Speaker
oder auch der Opa, ja, ist egal, aber die Bezugspersonen in der Familie vor allem über Essenfürsorge geben.
00:10:16
Speaker
Also das kennt vielleicht so gut wie jede, die jetzt hier zuhört, dass diese Ambivalenz auch, dass die Oma uns gerne füttert mit leckeren Sachen und gleichzeitig kriegen wir dann aber subtil wieder suggeriert, aber bitte nimm nicht zu.
00:10:32
Speaker
Ja,
00:10:35
Speaker
Das ist halt ganz spannend, weil es ist ja auch vollkommen okay, Fürsorge über das Versorgen mit Nahrung zu zeigen.
00:10:45
Speaker
Also es ist vollkommen okay zu sagen, hey, ich liebe es, meinem Enkelkind was Leckeres zu kochen und es darf sich auch was wünschen und dann fühlt es sich geliebt und so.
00:10:56
Speaker
Ja, das ist okay, aber wenn das halt auch hier wieder fixiert ist,
00:11:01
Speaker
und vor allen Dingen darüber stattfindet, aber zwischen den Mahlzeiten eben die Verbindung fehlt, dann wird es halt destruktiv.
00:11:11
Speaker
Also das ist so ein bisschen, da sieht man, nichts ist nur gut oder nur schlecht, es braucht einfach diese Balance, diesen Mittelweg zu.
00:11:20
Speaker
Ja, voll.
00:11:22
Speaker
Und ich sage mal, also gerade die Generationen vor, also die jetzt schon ein bisschen älter sind, wo auch reale Armutsfaktoren mit reingespielt haben, ist natürlich Nahrung und gut kochen zu können und genug zu haben.
00:11:38
Speaker
hat er ja auch nochmal einen ganz, ganz anderen Stellenwert, weil das eben mal nicht so selbstverständlich war.
00:11:42
Speaker
Dementsprechend macht es schon, finde ich, auch Sinn, dass das eine Form der Fürsorge, der Versorgung, der Liebe ist und auch des Schutzes vielleicht erstmal, weil in dem Moment, wo das Kind gut versorgt ist, es zumindest schon mal nicht verhungern kann.
00:11:57
Speaker
Und ich glaube, das Problem ist vor allen Dingen dann da, wenn es auch unbewusst passiert.
00:12:03
Speaker
Und das ist genau das, was du eben auch gesagt hast, dass wir subtil von allen Seiten suggeriert bekommen, was uns glücklich macht, obwohl wir eigentlich kognitiv wissen, dass das Quatsch ist, also egal, ob es jetzt Essen ist oder das neueste iPhone oder sonstiges, dass uns das jetzt nicht wirklich glücklich macht.
00:12:18
Speaker
Wissen die meisten, weil sonst wären wir alle glücklich, dann hätten wir jetzt keine Themen, weil die meisten haben ja genug zu essen und haben auch eine ganz gute Technik, Ausrüstung und so weiter.
00:12:28
Speaker
Und ich glaube, man kann sich davon sowieso nicht ganz befreien, aber auch hier, alleine, dass dann die Klientin das bewusst wahrnimmt und mitbekommt, wow, hier werde ich gerade beeinflusst.
00:12:39
Speaker
Und das hat mit beeinflusst, dass ich das auch so geglaubt habe.
00:12:43
Speaker
Das nimmt natürlich die Beeinflussung nicht weg, aber es lässt uns viel bewusster entscheiden, okay, wie will ich damit umgehen?
00:12:51
Speaker
Stimmt das eigentlich, was mir da suggeriert und versprochen wird?
00:12:55
Speaker
Und dann kommt ja noch dazu, um auf die Frage auch wieder zurückzukommen, genauso subtil, wie sich das ja in unser System einschleicht, genauso subtil zeigen sich dann ja auch diese ganzen Zeichen.
00:13:05
Speaker
Es ist ja selten so,
00:13:06
Speaker
dass wir von einem auf den anderen Moment entweder komplett übergewichtig oder komplett untergewichtig sind, dass wir plötzlich von einem auf den anderen Moment gar keine Kontrolle mehr über unser Essverhalten haben, obwohl es vorher so war.
00:13:18
Speaker
Diese Fälle gibt es sicherlich auch, aber in den allermeisten Fällen ist es entweder schon etwas,
00:13:23
Speaker
Etwas, was in der Sozialisation sehr, sehr früh schon passiert ist.
00:13:26
Speaker
Also dass es fast gar keinen klaren Zeitpunkt mehr gibt, den man benennen kann, wo das eigentlich angefangen hat, weil das Thema immer schon da war.
00:13:35
Speaker
Oder auf der anderen Seite, dass es sich einfach so subtil eingeschlichen hat, vielleicht auch durch ganz andere Themen erst mal angefangen hat, wie beispielsweise die Trennung der Eltern.
00:13:45
Speaker
Oder ich habe gestern noch in einem Podcast gehört, da fing bei einer die Magersuchts-Essstörung damit an, dass sie...
00:13:52
Speaker
dass sie einen schweren Verlust hatte und später in der Therapie zeigte sich dann, dass halt das Essen etwas war, was sie kontrollieren konnte.
00:13:59
Speaker
Also da ging es erst mal gar nicht um das Thema Körper und Essen, sondern das hat sich darüber dann einen Ausdruck verschafft und das ist glaube ich auch das, was so
00:14:09
Speaker
gefährlich in gewisser Weise daran ist, dass man es teilweise gar nicht mitbekommt, weil diese, ich nenne es mal Krankheitsbilder oder zumindest diese ungesunden Dynamiken zu bestimmten Dingen uns ja als normal vorkommen, weil sie ja zu uns gehören.
00:14:23
Speaker
Ich empfinde es dann als normal, dass ich den ganzen Tag mir Gedanken über das Essen oder über meine Figur mache oder darüber, was mein Kind denn jetzt essen kann, weil ich das Gefühl habe, das muss ja so gemacht werden.
00:14:33
Speaker
Ansonsten nimmt das Kind ja zu, das will ich ja nicht zum Beispiel.
00:14:36
Speaker
Oder dass ich...
00:14:38
Speaker
die Kalorien zähle, weil das hat mir ja sowieso mal jemand gesagt, dass das gut ist oder dass ich ganz exzessiv jeden Tag Sport mache, weil Bewegung ist gesund.
00:14:45
Speaker
Das habe ich doch gelernt.
00:14:46
Speaker
Also dass gar nicht das mit einem Bewusstsein passiert.
00:14:50
Speaker
Und das ist das, was das auch so machtvoll macht.
00:14:52
Speaker
Also dass man teilweise gar kein Gespür dafür hat, bis man irgendwann so einen großen Leidensdruck hat, dass man merkt,
00:14:59
Speaker
Scheiße, ich habe das echt schon lange und ich kann gar nicht so wirklich mehr einschätzen, wann hat das eigentlich angefangen und was hat dazu geführt und was mache ich denn jetzt und plötzlich fällt es mir auch noch ständig auf.
00:15:09
Speaker
Das heißt, meine Gedanken sind nicht mehr nur dabei und ich empfinde es als normal, sondern meine Gedanken sind dabei und ich fühle mich dafür aber auch noch schlecht die ganze Zeit.
00:15:17
Speaker
Das heißt, das Muster verstärkt sich dann auch noch auf der Schattenseite noch mehr und nimmt noch mehr Energie in Anspruch.
00:15:24
Speaker
Und das ist einfach sehr, sehr belastend und deswegen ist es, glaube ich, ganz gut, sich einmal die Fragen zu stellen, ohne da eine Angst mit zu verknüpfen.
00:15:32
Speaker
Okay, was für Zeichen weise ich denn vielleicht schon auf, die darauf hinweisen, dass ich gar nicht so ein gesundes Verhältnis zum Essen und zu meinem Körper habe?
00:15:39
Speaker
Und woran könnte ich vielleicht schon erste Hinweise bekommen, die mir zeigen, okay, vielleicht ist da doch eine emotionale Komponente mit drin?
00:15:47
Speaker
Genau, und dann im nächsten Schritt natürlich zu gucken,
00:15:49
Speaker
wie stark ist die Intensität.
00:15:50
Speaker
Deswegen, ja, was würdest du denn sagen?
00:15:53
Speaker
Was sind so, also die offensichtlichsten Dinge, die kriegen die meisten wahrscheinlich mit.
00:15:59
Speaker
Was würdest du sagen, sind so die subtilsten ersten Anzeichen oder subtile Zeichen, die im Alltag fast als normal gehalten werden, woran man so eine Idee bekommt von, ganz so unemotional ist es eigentlich doch nicht?
00:16:14
Speaker
Ja, also,
00:16:18
Speaker
Ich würde jetzt an der Stelle einfach mal sagen, die Frage ist nicht, was du tust, sondern in welchem inneren Haltung und Gefühl du es tust.
00:16:30
Speaker
Was meine ich damit?
00:16:31
Speaker
Also.
00:16:34
Speaker
Du hast eben von Bewusstsein gesprochen und das ist eben genau der Punkt.
00:16:39
Speaker
Also ich muss mich erst mal hinterfragen oder darf mich erst mal hinterfragen, weshalb tue ich, was ich tue und vielleicht weshalb brauche ich jetzt zum Beispiel das Glas Wein am Abend oder...
00:16:55
Speaker
den Aperol oder jetzt auch die Schokolade.
00:16:59
Speaker
In welcher inneren Haltung bin ich in dem Moment?
00:17:02
Speaker
Bin ich angespannt?
00:17:04
Speaker
Bin ich gestresst?
00:17:05
Speaker
Habe ich das Gefühl, das jetzt zu brauchen?
00:17:08
Speaker
Kreisen die ganze Zeit meine Gedanken darum?
00:17:12
Speaker
Wird der Druck immer größer?
00:17:14
Speaker
Das heißt, habe ich keine freie Entscheidungsgewalt mehr letztendlich, sondern...
00:17:20
Speaker
Es spaltet sich innerlich etwas von mir ab und drängt mich regelrecht dazu, jetzt ein Glas Wein zu trinken oder jetzt ein Stück Schokolade zu essen.
00:17:33
Speaker
Und da dürfen wir mal reinfühlen.
00:17:37
Speaker
Ist das dann am Ende noch eine freiwillige Entscheidung?
00:17:41
Speaker
Habe ich noch Entscheidungsgewalt in dem Moment?
00:17:44
Speaker
Was würde denn passieren, wenn
00:17:46
Speaker
wenn ich sage, ich warte jetzt einfach nochmal eine Viertelstunde.
00:17:52
Speaker
würde sich das dann erledigen oder würde es sich eher immer weiter aufbauen.
00:17:58
Speaker
Also das ist eigentlich das signifikanteste Zeichen dafür, dass da innerlich sich etwas nicht intrinsisch reguliert bekommt oder wir etwas nicht intrinsisch reguliert bekommen und deswegen eine äußere Form von Konsum oder Ablenkung brauchen, um in die Entspannung zu kommen zum Beispiel.
00:18:24
Speaker
In dem Moment ist das eben ein Automatismus, der da abläuft und keine freie Entscheidung mehr.
00:18:33
Speaker
Und ich sage mal, das schildern ja auch die meisten Frauen, die zu uns kommen, dass sie so ein Gefühl haben, fremdgesteuert zu sein in so einem Moment.
00:18:41
Speaker
Und klar ist, das ist keine fremde externe Person, die uns da steuert, sondern das ist ein maximal unintegrierter Anteil in uns, den wir als etwas Fremdes wahrnehmen, der uns da steuert.
00:18:57
Speaker
Und anders ist es natürlich, wenn...
00:19:05
Speaker
Ich nehme mal ein Beispiel von mir.
00:19:06
Speaker
Ich hatte die Tage irgendwann wirklich einen richtig, richtig stressigen Tag und bin auch nicht so mit meinen Pausenzeiten hingekommen.
00:19:14
Speaker
Und ich weiß einfach, wenn ich meine regelmäßigen Pausen nicht einhalte und mich auch mit Nährstoffen versorge und meinen Nachmittags-Smoothie auslasse, dann habe ich abends richtig, richtig Hunger.
00:19:26
Speaker
Und dann kann es halt dazu kommen, dass ich danach auch noch Heißhunger habe und noch irgendwie ein Stück was Süßes zu mir nehmen will.
00:19:37
Speaker
Und ich hatte so einen Abend, da habe ich auch meinen Teller Abendessen leer gegessen und war auf jeden Fall vom Tag noch gestresst und hatte dann aber die Möglichkeit, mich frei zu entscheiden, wie ich mit diesem Reststress von dem Abend oder von dem Tag umgehe.
00:19:59
Speaker
Ich hätte durchaus sagen können, ich gehe auf meine Yogamatte und reguliere mich, nutze die Tools, die ich kenne, um mit meinem Nervensystem runterzufahren.
00:20:10
Speaker
Und das mache ich ganz häufig auch.
00:20:13
Speaker
Und an dem Abend habe ich mir aber gedacht, heute esse ich mal ein Stück Mais, Muffel mit Erdnussbutter und Marmelade.
00:20:22
Speaker
Ja, und der Punkt ist, ich hätte es in dem Moment anders machen können.
00:20:29
Speaker
Ich habe mich aber frei dafür entschieden, das an dem Abend so zu tun, wie ich es getan habe.
00:20:37
Speaker
Dementsprechend hatte ich danach auch kein schlechtes Gewissen.
00:20:40
Speaker
Ich hatte auch währenddessen kein schlechtes Gewissen.
00:20:43
Speaker
Und vor allen Dingen ist es dann nicht komplett eskaliert im Sinne von, das waren dann irgendwie zwei oder drei Maiswaffeln mit Erdnisbutcher und Marmelade und ich musste aber nicht die ganze Packung leer essen.
00:20:56
Speaker
Das hat eine ganz andere Energie, wie wenn ich dann da sitze und denke, eigentlich ist es nicht gut und eigentlich was ich jetzt mache und eigentlich sollte ich es anders machen und oh nee, dann habe ich wieder zu viel gegessen und dann geht dieser und dann ach naja, jetzt ist es eh egal und dann esse ich halt doch die ganze Tafel oder die ganze Packung.
00:21:17
Speaker
Also man sieht, oberflächlich gesehen, könnte man sagen, ja ich habe an dem Abend vielleicht auch emotional gegessen.
00:21:26
Speaker
Aber die innere Haltung ist signifikant anders.
00:21:29
Speaker
Und die Entscheidungsgewalt und die Fähigkeit, auf mein Nervensystem einzuwirken in dem Moment, war anders oder ist anders.
00:21:45
Speaker
Ich hoffe, dass man das ganz gut greifen kann, weil das ist eigentlich eher ein inneres Gefühl.
00:21:50
Speaker
was ich da jetzt beschreibe.
00:21:51
Speaker
Und das ist natürlich für Frauen, die ganz tolle Schwierigkeiten haben, sich überhaupt richtig zu fühlen und wahrzunehmen.
00:21:59
Speaker
Ein bisschen schwierig vielleicht auch zu begreifen, wenn ich das in dem Moment beschreibe.
00:22:03
Speaker
Das ist ja auch der Grund, warum wir
00:22:05
Speaker
unsere Frauen durch den Coaching-Prozess erstmal durch diese emotionalen Prozesse und auch Situationen führen, damit sie sich darin mal erfahren können und erspüren können, ah, so fühlt sich das an.
00:22:20
Speaker
Das ist der Unterschied zu dem Gefühl, das ich sonst eigentlich habe.
00:22:27
Speaker
Gefühle kann man schwer erklären, weil es sind halt nur mal innere Gefühle.
00:22:32
Speaker
Aber man kann versuchen, Worte dafür zu finden.
00:22:36
Speaker
Also ich kann mir schon vorstellen, dass es für die meisten Menschen
00:22:41
Speaker
sehr gut nachvollziehbar ist, was du gerade gesagt hast.
00:22:44
Speaker
Vielleicht kennen sie es aus dem Kontext-Ess-Verhalten nicht so gut, weil es da einfach noch nicht erlöst ist, sage ich mal.
00:22:51
Speaker
Und trotzdem, glaube ich, kennt man dieses Gefühl von, okay, das mache ich gerade aus einem Druck heraus oder weil ich das Gefühl habe, ich muss das jetzt tun oder ich habe das Gefühl, ich kann gerade gar nicht anders oder ich entscheide mich bewusst dafür.
00:23:02
Speaker
Ich glaube, das kann man ganz gut generell auch auf andere Kontexte beziehen.
00:23:05
Speaker
Und ich finde es auch sehr wichtig, was du sagst, weil ich kann mir vorstellen, dass viele so eine Art
00:23:10
Speaker
Irrglauben auch in sich haben oder so eine Art innere
00:23:13
Speaker
Erleichterung erstmal, wenn sie zum Beispiel das Gefühl haben von Gott sei Dank, das kann mich nicht betreffen, weil ich esse gar keine Süßigkeiten.
00:23:22
Speaker
Also bei mir ist es eher so, ich esse gar keine Süßigkeiten und ich nehme auch nur gute Sachen zu mir und achte da ganz besonders drauf und bei mir würde auch abends auf dem Sofa würde ich niemals zu einer Schokolade greifen, das würde bei mir nicht passieren, also kann ich damit ja nicht gemeint sein.
00:23:36
Speaker
Erstmal geht es ja sowieso darum, jeder, der sich gemeint fühlt,
00:23:40
Speaker
Da liegt keinerlei Bewertung drin, aber es ist natürlich, wenn man sich ertappt fühlt oder angesprochen fühlt, dann ist es einfach ein Signal dafür, dass man damit vielleicht doch mehr Kontakt hat, als es einem vielleicht bewusst ist oder man hat sogar schon das Bewusstsein darüber und fühlt sich einfach nochmal ein bisschen mehr verstanden.
00:23:57
Speaker
Aber auch die andere, beide Extreme auf eine Art haben das gleiche Thema zur Grundlage, sie zeigen sich nur anders, weil wenn jemand sich alles verbietet und alleine der Gedanke, ich könnte jetzt eine Schokolade essen, führt schon zu absoluter Ablehnung oder zu einem Rechtfertigungstruck von, nee, das würde ich niemals machen, deswegen betrifft mich das nicht.
00:24:16
Speaker
ist meines Empfindens nach ganz genau das Gleiche, weil die Gedanken kreisen genauso darum.
00:24:20
Speaker
Es geht trotzdem darum, was darf ich und was darf ich nicht.
00:24:23
Speaker
Nur, dass da die scheinbare Kontrolle mehr ist.
00:24:27
Speaker
Aber auch da ist das Thema Kontrolle.
00:24:29
Speaker
Also dann muss ich alles kontrollieren.
00:24:31
Speaker
Es darf auch keinen Moment geben, wo ich das anders mache, weil wahrscheinlich darunter klar ist, wenn ich diese Kontrolle einmal aufgebe, dann passiert bei mir genau das Gleiche.
00:24:41
Speaker
Also das ist mir nochmal ganz wichtig, auch das mit reinzunehmen.
00:24:44
Speaker
Und das, was du gerade gesagt hast, ich habe mir eben auch einmal kurz die Frage gestellt, was so subtile Zeichen sein können.
00:24:51
Speaker
Und ich finde, Sprache macht schon echt sehr, sehr viel aus.
00:24:55
Speaker
Und Sprache gibt häufig sehr viel mehr Preis, als wir im ersten Moment so wissen.
00:25:00
Speaker
Klar gibt es ganz andere Merkmale noch oder ganz andere Kommunikationskommunikationen,
00:25:04
Speaker
Strukturen wie die nonverbale Sprache, die noch mehr Aussagekraft hat, aber auch unsere Sprache und welche Worte wir wählen, haben ja einen Einfluss.
00:25:12
Speaker
Und es macht zum Beispiel einen riesengroßen Unterschied, ob ich das Gefühl habe, irgendwie habe ich jetzt gerade Lust auf Schokolade.
00:25:20
Speaker
Oder ich habe gerade Lust, es gibt ja diesen Spruch von, ich brauche jetzt erstmal einen Schnaps.
00:25:25
Speaker
Es macht einen Unterschied, ob ich das Gefühl habe, boah, ich brauche jetzt erstmal einen Schnaps oder ob ich sage, boah, irgendwie habe ich gerade ein bisschen Lust auf einen Schnaps oder ich habe gerade Lust auf eine Schokolade oder boah, ich brauche jetzt erstmal Schokolade.
00:25:37
Speaker
Das macht einfach einen Unterschied und alleine diese Gedanken mal zu beobachten, also was
00:25:42
Speaker
denke ich in dem Moment, denke ich in dem Moment, ach, jetzt so ein Stück Schokolade wäre ganz gut, hätte ich gerade Lust drauf und dann esse ich das mit einem guten Gefühl, weil ich es so gewählt habe und dann kann ich es aber genauso gut auch wieder weglegen, weil ich habe ja gesagt, ich habe gerade Lust auf ein Stück Schokolade und nicht auf eine ganze Tafel.
00:25:59
Speaker
Man hat eigentlich auch keine Lust auf eine ganze Tafel Schokolade, weil das selten ja wirklich sich danach gut anfühlt.
00:26:05
Speaker
Aber bei vielen wäre der Gedanke wahrscheinlich eher, boah,
00:26:08
Speaker
ich brauche jetzt erstmal, ganz egal, ob ich jetzt, boah, ich brauche jetzt erstmal fünf Minuten Ruhe und gehe erstmal auf das Fernsehen oder boah, ich brauche jetzt erstmal einen Schnaps oder boah, ich, egal was danach kommt, hat erstmal eine gewisse Form von Abhängigkeit, es sei denn, es hat wirklich ein Bedürfnis dahinter.
00:26:27
Speaker
Also wenn jetzt jemand sagt, boah, ich brauche gerade erstmal fünf Minuten Ruhe, also ich gehe jetzt erstmal eine Runde spazieren, weil ich merke gerade,
00:26:35
Speaker
es ist mir gerade zu viel und ich brauche gerade als Bedürfnisausdruck in dem Moment, ich brauche gerade Ruhe, dann ist das etwas anderes, als wenn ich sage, ich brauche Schokolade oder Schnaps, weil dahinter ist kein Bedürfnis.
00:26:46
Speaker
Also es ist dann die Ausführung des nicht mitbekommenen Bedürfnisses.
00:26:50
Speaker
Weil das Spazierengehen ist so gesehen ja auch eine Form der Bedürfnisbefriedigung nach Ruhe.
00:26:55
Speaker
Da ist mir aber bewusst, dass ich gerade Ruhe brauche und dass mir Spazierengehen oder Yoga oder
00:27:01
Speaker
Schlafen oder was auch immer gerade das, was ich an Bedürfnissen habe, auch befriedigen kann.
00:27:05
Speaker
Wenn ich aber nur sagen kann, boah, ich brauche gerade Schnaps oder boah, ich brauche gerade Schokolade oder boah, ich brauche jetzt erstmal eine Pizza, dann ist überhaupt nicht klar, was brauchst du denn wirklich gerade, weil wenn wir mal ganz realistisch drauf gucken, braucht der Körper keinen Schnaps.
00:27:18
Speaker
Der Körper braucht auch keine Pizza und auch keine Schokolade.
00:27:20
Speaker
Also es ist jetzt nicht so, dass es wirklich existenziell wäre oder im gewissen Maße sogar gesund.
00:27:27
Speaker
Also dementsprechend wäre da erstmal die Frage, wie oft, das kommt auch noch dazu, wie oft kennst du vielleicht diese Gedanken?
00:27:35
Speaker
Wie oft kriegst du denn mit, dass du dann zu Dingen greifst, wo du danach denkst, ja, so richtig...
00:27:42
Speaker
Besser geht es mir jetzt auch nicht oder eigentlich wollte ich das gar nicht oder eigentlich wollte ich das doch nicht mehr machen.
00:27:47
Speaker
Also passiert das mal einmal im Quartal, dass du denkst, boah, ne, jetzt heute Abend habe ich auch keinen Bock, mich damit zu beschäftigen.
00:27:54
Speaker
Was bräuchte ich gerade eigentlich?
00:27:55
Speaker
Jetzt esse ich halt einfach mal ein Stück Schokolade oder Kuchen oder Pizza und genieße das dann auch.
00:28:02
Speaker
Oder ist das quasi fast eine tägliche Routine, dass das dazugehört und dass jeden Abend eine Packung Chips gegessen wird oder Salzstangen oder...
00:28:11
Speaker
Alkohol konsumiert wird und wenn es nur wenig ist.
00:28:13
Speaker
Also wie viel Raum in deinem Alltag nimmt es eigentlich ein, selbst wenn du nicht den ganzen Tag übers Essen nachdenkst?
00:28:20
Speaker
Auch das sind so kleine, subtile Zeichen, weil solange wir es konsumieren, kriegen wir ja meistens gar nicht mit, was in uns passiert, wenn wir diese Kompensationsstrategie nicht anwenden.
00:28:32
Speaker
Ist ja genauso wie beim Thema Alkohol und Zigaretten, sag ich mal.
00:28:37
Speaker
Die meisten kriegen es entweder mit, wenn sie merken, dass sie gesundheitliche Schäden haben oder wenn sie aufhören wollen und es plötzlich nicht so gut geht.
00:28:43
Speaker
Und genau das Gleiche ist eben auch beim Essen.
00:28:45
Speaker
Also solange wir das haben und darauf zugreifen, kriegen wir manchmal gar nicht mit, dass wir damit gerade ein Thema haben, weil wir sind danach ja vielleicht sogar erstmal entspannt.
00:28:53
Speaker
Wir wissen ja gar nicht, wie sich wirkliche Stille und wirkliche körperliche und emotionale Entspannung anfühlen kann,
00:29:00
Speaker
weil wir es nicht gelernt haben.
00:29:01
Speaker
Und das ist der Grund, warum wir zu diesen Ersatzstrategien greifen, die uns suggerieren, wir würden uns gerade entspannen, weil wir gar nicht wissen, wie es sich anfühlt.
00:29:09
Speaker
Und das sind so diese kleinen versteckten Falttricke, sage ich mal, oder diese kleinen Gefahrenzonen, die man im Alltag häufig gar nicht mitbekommt.
00:29:18
Speaker
Und da kommen wir jetzt wieder zu diesem gesellschaftlichen und auch medialen Teil.
00:29:23
Speaker
Das ist ja schon fast ein eher...
00:29:27
Speaker
Also ein Thema, was eher die Mehrheit betrifft als die Minderheit, sonst würde es für Werbung gar nicht genutzt werden und vor allen Dingen auch nicht so wirken.
00:29:35
Speaker
Also ich meine, Medienpsychologie weiß schon auch und das ist jetzt, also es ist halt einfach etwas Kommerzielles, es geht um Profit und das ist erstmal in Ordnung, weil das deren Themenbereiche ist und bei denen ist die Aufgabe zu gucken, okay, was verkauft sich am besten.
00:29:47
Speaker
Das ist erstmal so, muss man jetzt nicht moralisch aufarbeiten, aber die gucken, was zieht am besten und da kann man ruhig mal so in die Werbung gucken.
00:29:56
Speaker
was denn da so platziert wird und wie viel Werbung für Alkoholsorten wird gemacht oder auch wie viel Werbung wirklich dann zum Thema Essen und Lieferando und zum Thema Familien, die happy gezeigt werden mit Frosta oder mit, keine Ahnung, Dr. Oetker Pizza, Tiefkühlpizza und so weiter und das aber alles verbunden mit den tiefsten menschlichen Bedürfnissen,
00:30:21
Speaker
nach einem leichten Abendessen, lachende Familie, glückliche Kinder, die durch das Wohnzimmer toben.
00:30:30
Speaker
lecker Eis, wo man schön mit romantischem Film Eis isst und so weiter.
00:30:34
Speaker
Es ist so viel verknüpft.
00:30:35
Speaker
Das ist an jeder Ecke und da zeigt sich schon, dass das inzwischen auch psychodynamisch angekommen ist, dass das echt bei vielen ein Thema ist, sonst würde das ja gar nicht so ziehen.
00:30:47
Speaker
Und das ist einfach sehr gefährlich in dem Sinne.
00:30:51
Speaker
Also
00:30:53
Speaker
ja doch in gewisser Weise schon, gefährlich für das Bewusstsein, weil einfach viel, viel weniger Anlasspunkte sind zu hinterfragen, ist das eigentlich gerade normal oder nicht, weil das ungesunde oder das gestörte Verhältnis zum Körper oder auch zum Essen viel mehr normalisiert wird, als es eigentlich normal ist.
00:31:14
Speaker
Also oder gesund in dem Sinne.
00:31:15
Speaker
Normal ist es vielleicht schon, weil es einfach sehr viele Menschen haben.
00:31:19
Speaker
Es ist aber nicht natürlich und es ist auch nicht gesund.
00:31:22
Speaker
Ja, und normal sagt erstmal auch gar nichts oder gibt da gar keine Bewertung rein.
00:31:29
Speaker
Normal ist das, was im Durchschnitt am meisten vorkommt.
00:31:35
Speaker
Aber normal ist halt nicht unbedingt ideal oder optimal.
00:31:41
Speaker
Und da geht es auch nicht darum, einen perfekten Zustand zu erstreben, sondern einfach für sich selbst herauszufinden, was ist mein normal?
00:31:51
Speaker
was auch mir das Leben ermöglicht, was ich mir wünsche.
00:31:55
Speaker
Ein glückliches, gesundes Leben mit schönen Beziehungen und erfüllenden Erfahrungen, die ich auch wirklich fühlen kann und mir nicht immer irgendwelche Ersatzgefühle kreiere durch Essen, Alkohol, Shopping und im Übrigen auch, wenn wir hören, ich brauche...
00:32:19
Speaker
Eine Stunde Joggen am Tag, weil sonst kriege ich den Kopf nicht frei.
00:32:24
Speaker
Oder ich muss erst meine Arbeit fertig machen, dann kann ich stolz und zufrieden sein.
00:32:31
Speaker
Und das sind alles, wie Lena eben schon sagte, Sätze, wo man sich selber mal fragen darf.
00:32:38
Speaker
Wie häufig sagst du die innerlich zu dir selbst oder auch zu anderen Sachen.
00:32:45
Speaker
Weil wenn ich erst fertig werden muss mit meiner Arbeit, weil ich erst mich dann entspannen kann, dann werde ich mich wahrscheinlich nie entspannen, weil Arbeit ist immer da und ich werde keine Pausen machen und mir nicht ausreichend Essen gönnen und so weiter.
00:32:58
Speaker
Und ich habe ja selber vorhin auch davon gesprochen, dass es bei mir Tage gibt, an denen ist das tatsächlich auch so.
00:33:04
Speaker
Die Frage ist, wie viele sind das?
00:33:06
Speaker
Bei mir war das früher 100 Prozent der Tage.
00:33:10
Speaker
Ja, und mittlerweile, weiß ich nicht, kommt das zwei oder dreimal im Monat vor.
00:33:15
Speaker
Also das ist wie gesagt ja auch immer noch menschlich, dass mal was schief geht und mal was nicht nach Plan läuft und dass mal was länger dauert und dass man mal eine Deadline hat und dass es dann da auch stressiger sein kann und gleichzeitig, ähm,
00:33:30
Speaker
ist die Frage, in welcher Frequenz kommt es vor und wie ist die Gesamtbalance in meinem Leben?
00:33:37
Speaker
Und wenn die eben nicht zu meinen Gunsten ausfällt im Sinne von,
00:33:42
Speaker
es gibt mir keine Energie, sondern es erschöpft mich.
00:33:46
Speaker
Es macht mich nicht glücklich, sondern es führt eher dazu, dass ich mich frage, warum ich morgens aufstehe.
00:33:54
Speaker
Dann sind das natürlich alles Signale dafür, sich mal da zu hinterfragen.
00:33:59
Speaker
Und das, was wir gerade hier schildern, sind übrigens auch die besten Wege, um in eine Sucht zu rutschen.
00:34:06
Speaker
Und bekanntlich kann man ja theoretisch sagen,
00:34:11
Speaker
eine Sucht auf alles entwickeln.
00:34:13
Speaker
Ob das jetzt Sportsucht ist oder ob das Alkoholsucht ist oder ob das Sucht nach bestimmten Lebensmitteln ist oder ob das Shoppingsucht ist oder ob das, weiß ich nicht.
00:34:26
Speaker
Also es gibt ja alle möglichen Süchte und was da drin immer steckt, ist die Suche nach.
00:34:32
Speaker
Also Sucht kommt von Suchen.
00:34:34
Speaker
Und Lena hat das eben so schön gesagt.
00:34:37
Speaker
Häufig sind wir so von uns entfernt, dass wir gar nicht mehr checken, was für ein Bedürfnis steckt denn eigentlich wirklich hinter meinem Verhalten.
00:34:46
Speaker
Und dieses, da habe ich jetzt Lust drauf zum Beispiel, oder das macht mir Spaß, dürfen wir im Übrigen auch mal hinterfragen, weil jemand, der zum Beispiel drogenabhängig ist, der hat auch Lust auf die Droge.
00:34:57
Speaker
Also nicht immer das, was Spaß macht und uns ein gutes Gefühl gibt, ist dann vielleicht auch das Richtige für uns.
00:35:04
Speaker
Also auch da mal zu hinterfragen.
00:35:08
Speaker
Ist das jetzt wirklich gut für mich?
00:35:12
Speaker
Und diese einfachen Antworten von wegen, ich habe da jetzt gerade Lust drauf oder ich brauche das jetzt, da steckt halt, wie Lena schon sagt, ganz häufig ein anderes Bedürfnis dahinter.
00:35:24
Speaker
Und die Frage ist immer, wie sehr bin ich in der Lage, das Bedürfnis wirklich wahrzunehmen?
00:35:32
Speaker
was dahinter oder darunter liegt und wie sehr bin ich in der Lage, dieses Bedürfnis dann auch wirklich echt zu erfüllen, statt mit irgendwelchen Stellvertretern.
00:35:44
Speaker
Ja, weil ich vergleiche das immer so ein bisschen wie, stell dir vor, du hast ein Loch in der Wand und ich
00:35:52
Speaker
Du kannst da jetzt einen Kaugummi reinstecken.
00:35:55
Speaker
Das ist so ein Stellvertreter.
00:35:57
Speaker
Das wird nicht schön aussehen und das wird auch nicht lange halten.
00:36:01
Speaker
Oder du machst es halt richtig und dann steht die Wand wieder stabil.
00:36:07
Speaker
Und so ist es im Prinzip auch mit diesen ganzen
00:36:11
Speaker
Coping-Strategie.
00:36:12
Speaker
Wie Lena vorhin sagte, es kann sein, dass du wahrnimmst, ich muss mal abschalten.
00:36:18
Speaker
Und dann kreierst du dir einen Raum oder tust etwas, in dem du auch wirklich abschalten kannst.
00:36:24
Speaker
Du gehst vielleicht raus in die Natur und
00:36:27
Speaker
und entspannst dich dort, machst vielleicht eine Atemübung, um dein Nervensystem runter zu regulieren oder noch besser, wenn du merkst, du bist irgendwie chronisch angespannt, gehst du den Weg mal an den Themen zu arbeiten, die dich innerlich immer wieder auf 180 bringen.
00:36:45
Speaker
Oder du sorgst halt für eine, ich sage mal in Anführungszeichen, Stellvertreterentspannung, also eine getäuschte Entspannung.
00:37:01
Speaker
Eine Kaugummientspannung.
00:37:08
Speaker
Und wie gesagt, wir haben auch manchmal so richtige Binge-Watching-Tage und dann suchten wir auch mal eine Serie durch.
00:37:16
Speaker
Es geht nicht darum, dass wir dir das hier wegnehmen wollen, sondern mal die Frage reinzustellen, machst du das nur?
00:37:26
Speaker
Und wenn das Bedürfnis hinter diesem Binge-Watching jetzt zum Beispiel Entspannung ist, was kannst du denn eigentlich noch tun zusätzlich,
00:37:37
Speaker
um dich wirklich echt zu entspannen.
00:37:39
Speaker
Weil, und das ist auch wieder eine Frage von Bewusstsein, wir wissen eigentlich entspannt uns das nicht, wenn wir den ganzen Tag Fernsehen gucken.
00:37:47
Speaker
Die Bilder lösen super viele Emotionen in uns aus, die drücken wir dann wieder runter.
00:37:54
Speaker
Das Blaulicht fährt den Kortisolspiegel hoch.
00:37:58
Speaker
Das heißt, wir haben abends auch Schwierigkeiten mit
00:38:02
Speaker
runterzufahren und da dürfen wir uns einfach die Frage stellen, was ersetzen wir denn durch diese ganzen Dinge?
00:38:09
Speaker
Und ich glaube, das könnten wir doch vielleicht einfach mal aufzählen und so ein bisschen auch Bewusstsein zu schaffen, was kann, man kann das nicht pauschalisieren, aber wir haben Ideen davon, was kann denn hinter zum Beispiel Netflixen oder hinter
00:38:26
Speaker
Essen von Schokolade oder von Nüssen oder von auch zu viel Sport oder zu wenig Sport.
00:38:35
Speaker
Was kann da eigentlich für ein echtes Bedürfnis dahinter stecken?
00:38:41
Speaker
Ich würde vielleicht mal anfangen.
00:38:43
Speaker
Gerade was das Thema Essen angeht, ist es nämlich ganz spannend.
00:38:47
Speaker
Da kannst du gerne mal für dich reinspielen.
00:38:50
Speaker
Lena, vielleicht hast du auch da so einen Favoriten.
00:38:55
Speaker
Du als Zuhörerin frag dich mal, also worauf gehst du denn eher?
00:38:59
Speaker
Was ist denn so dein Comfortfood oder dein Triggerfood?
00:39:02
Speaker
Ist das eher sowas Weiches, Schmelzendes, also Schokolade oder Nussmus oder sind es eher so Sachen wie Nüsse und Chips?
00:39:14
Speaker
Weil darin können wir häufig schon ein bisschen wahrnehmen, was der Körper versucht auszuagieren oder zu erfüllen durch den Sog auf bestimmte Lebensmittel.
00:39:31
Speaker
Und so haben wir zum Beispiel beobachtet, dass das Verlangen nach eher Kauen und festen Lebensmitteln wie Nüssen oder Chips
00:39:44
Speaker
eher Aggressionsabbau ist.
00:39:49
Speaker
Also ich muss kauen, ich muss beißen, irgendwie muss die Aggression über den Kiefer, über das Kauen abbauen.
00:39:58
Speaker
Das heißt also, ein Bedürfnis hinter dem Sog nach Nüssen oder Chips und auch anderen Sachen, wo du richtig kauen musst, kann sein,
00:40:08
Speaker
dass du super viel Aggression in dir hältst, aufgebaut hast über den Tag, über die Wochen, über die Monate, vielleicht schon seit deiner Kindheit und dir da jetzt eine Legitimierung für suchst, das auszuagieren.
00:40:24
Speaker
Also es ist halt ein Stellvertreter ausagieren und nicht wirklich ein echtes Ausagieren, weil es nicht bewusst ist in dem Moment.
00:40:33
Speaker
Hingegen ist zum Beispiel, sind so samtige Sachen wie Nussmus oder Schokolade, die so schmilzt.
00:40:44
Speaker
Da können wir so erahnen, dass es da viel mehr so um Genuss geht.
00:40:51
Speaker
Also dass der Genuss fehlt, dass die Sinnlichkeit fehlt, dass die Weichheit fehlt, die Liebe, also eher so
00:41:01
Speaker
Diese femininen Aspekte, sage ich mal.
00:41:06
Speaker
Das sind zum Beispiel so Ideen, wo man schon viel erfahren kann von dem, wozu du neigst, was da eigentlich für ein Bedürfnis dahinter steckt.
00:41:18
Speaker
Ja, mir kam gerade auch noch, man kann sich auch zusätzlich mal fragen, wonach hat man, also wonach hat man mehr diese Gelüste?
00:41:26
Speaker
Also eher nach was Süßem oder eher nach was, ich sag mal, salzigerem, würzigeren?
00:41:33
Speaker
Weil auch das, so einfach das oder banal das jetzt in der Übersetzung klingt, so einfach ist es häufig auch, die Psyche ist zwar...
00:41:40
Speaker
In Teilen komplex, aber doch relativ simpel eigentlich.
00:41:44
Speaker
Also fehlt es dir eher an Süße in deinem Leben?
00:41:48
Speaker
Dann neigt man häufig nämlich auch eher zu süßeren Dingen, also sowas wie Schokolade oder alles, was eher süß ist.
00:41:57
Speaker
Dann ist es häufig, dass eine Süße im Leben fehlt, was dann häufig etwas eher...
00:42:04
Speaker
naja, ich sage mal Emotionaleres im Sinne von Verbundenheit, von Liebe, von Zuneigung, von, also alles, was eher so in diese Verbundenheitsrichtung geht, Zugehörigkeit, Entspannung in der Verbundenheit, Liebe und so weiter.
00:42:22
Speaker
Und das Würzige ist häufig, kann man auch genauso übersetzen, dass wie so eine Art Würze im Leben fehlt.
00:42:28
Speaker
Also, dass eigentlich sowas wie Spaß, Abenteuer, Leidenschaft,
00:42:34
Speaker
... Tatendrang, neue Dinge zu kreieren, Schöpferkraft und so weiter, dass das häufig zu kurz geraten ist und darüber kompensiert werden soll.
00:42:43
Speaker
Darüber denkt ja keiner bewusst nach, aber unbewusst funktioniert es vielerseits halt so.
00:42:48
Speaker
Und das darf man sich durchaus auch mal fragen und dann kann man natürlich die Frage direkt weiterstellen, okay, wo fehlt es mir denn vielleicht an Würze oder wo fühle ich mich vielleicht oder wo fehlt es mir an Süße, sage ich mal, in meinem Leben,...
00:43:02
Speaker
Weil ich sehe es auf der einen Seite so, wie du es sagst, dass häufig durch diesen Konsum, egal jetzt von was, Bedürfnisse befriedigt werden oder versucht werden zu befriedigen.
00:43:14
Speaker
Und auf der anderen Seite ist es aber oft auch, meiner Erfahrung nach, eine Dämpfung, also eine Vermeidung,
00:43:21
Speaker
bestimmte Dinge wahrzunehmen, die wir eigentlich subtil schon spüren, dass wir sie eigentlich tun sollten, zum Beispiel eine Beziehung beenden oder aber eine Beziehung zu intensivieren, zum Beispiel bessere Kommunikation mit dem Partner aufzubauen, mehr
00:43:36
Speaker
auf Intimität, auf körperlicher, aber auch auf emotionaler Ebene, dass danach ein Bedürfnis wächst.
00:43:41
Speaker
Oder dass wir eigentlich schon lange einen Traum haben oder schon lange das Gefühl haben, auf der Arbeit, wo wir sind, sind wir eigentlich nicht glücklich und wir schleppen uns ja jeden Tag eigentlich nur hin.
00:43:50
Speaker
Auch das können Dinge sein, wo wir bestimmte wichtige Schritte für uns vermeiden, die wir dann versuchen, über diese Befriedigungen, Ersatzbefriedigungen zu reden.
00:43:59
Speaker
Also beides, klar, steht da auch ein Bedürfnis hinter.
00:44:04
Speaker
Aber das eine ist eher ein Versuch, etwas zu befriedigen, also eine Hinzubewegung, die nicht funktioniert.
00:44:10
Speaker
Und das andere ist häufig eher etwas zu vermeiden, zu verdrängen, also eher die Weg-von-Bewegung da drin.
00:44:17
Speaker
Darunter liegt natürlich genau das Gleiche.
00:44:20
Speaker
Und mir kam eben noch, als du zum Thema Sucht und Suche was gesagt hast, ich sehe das ganz genauso.
00:44:26
Speaker
Also es gibt ansonsten keinen Grund, warum ich exzessiv, egal in welchem Bereich, egal ob es jetzt was Schädliches ist, wie Alkohol oder halt auch Sport den ganzen Tag, ist beides nicht gesund, wenn man das in exzessivem Maße umsetzt.
00:44:41
Speaker
Die Äthi im Prinzip auch.
00:44:44
Speaker
Bitte?
00:44:45
Speaker
Diäten, das ist im Prinzip dasselbe.
00:44:50
Speaker
Ganz häufig fällt das unter den Deckmantel, ich will ja abnehmen.
00:44:55
Speaker
Aber worum es eigentlich geht, können wir gleich nochmal drauf zu sprechen kommen.
00:45:01
Speaker
Ja, voll gerne.
00:45:04
Speaker
Das, was, sage ich mal, der zentralste Punkt ist, wie ich finde, und damit kann man eigentlich...
00:45:10
Speaker
sich die Frage selber beantworten, bin ich da jetzt gerade schon in einem kritischen Bereich oder nicht, ist, habe ich gefühlt, gefühlt, also nicht nur weiß ich, dass es andere Optionen gibt, sondern habe ich gefühlt eine andere Option, also kann ich mich entscheiden, das anders zu lösen und das ist bei vielen eben nicht mehr der Fall, also wenn ich jetzt zum Beispiel das Gefühl habe,
00:45:34
Speaker
boah, ich bin gerade total angespannt und ich muss jetzt laufen gehen, dann habe ich in dem Moment vielleicht nicht mal unbedingt eine ungesunde Ersatzbefriedigung, weil Laufen kann ja durchaus auch fördernde und gesundheitsfördernde Aspekte drin haben.
00:45:47
Speaker
Wenn ich aber das Gefühl habe, ich muss das machen und ich kann das nicht sein lassen und wenn ich morgen nicht laufen gehe, dann bin ich den ganzen Tag gestresst oder aber ich habe den ganzen Tag mit Selbstlieberitualen meinen Tag voll geklatscht und wenn ich da jetzt mal was nicht einhalte, bin ich abends gestresst
00:46:02
Speaker
obwohl eigentlich alles super entspannend sein müsste, dann hast du schon eine, meines Empfindens nach, fast hundertprozentige Antwort darauf, dass das nicht in einem gesunden, regulierenden Maße ist, sondern dass es eine Ersatzbefriedigung ist und dann ist es ganz egal, was es ist.
00:46:19
Speaker
Egal wie gut, schlecht, gesund, ungesund man das bewerten würde, dann ist es eine Art Zwang, weil es gibt keine andere gefühlte Option und dann bist du im Prinzip schon davon betroffen, dann muss es gar nicht sein, dass du zwei Packungen Schokolade oder Chips isst oder dass du acht Stunden am Tag Sport machst.
00:46:38
Speaker
alleine zu fühlen, es gibt für mich gerade keine andere Möglichkeit oder ich habe gerade keine andere Idee, wie ich mich sonst regulieren kann und selbst wenn ich die Idee habe, bin ich so in meinem Muster drin, dass ich da nicht zugreifen kann und das nicht anders machen kann, dann hast du schon einen sehr, sehr
00:46:55
Speaker
eigentlich feststehenden Hinweis darauf, dass diese Thematik nicht erlöst und nicht gesund und auch nicht natürlich ist.
00:47:03
Speaker
Das war mir nochmal wichtig dazu zu sagen, um auch das aufzugreifen, was du gerade gesagt hast.
00:47:08
Speaker
Es ist dann egal, ob es
00:47:11
Speaker
das ungesunde Extrem ist oder was viele als ungesund schon selber erahnen oder ob es das scheinbar Gesunde und viel Bewusstere und viel Selbstfürsorglichere ist, was im Prinzip genau das Gleiche ist, nur andere Ersatzobjekte, sage ich mal, hat.
00:47:27
Speaker
Das wollte ich einfach nur kurz sagen und genau, du darfst gerne nochmal auf die Diäten eingehen.
00:47:31
Speaker
Ich glaube, das setzt daran ja dann jetzt auch an.
00:47:34
Speaker
Ja, absolut.
00:47:35
Speaker
Also was mir dazu noch kam, bevor wir mit dem Thema sprechen,
00:47:40
Speaker
Diät und Nährstoffe und was da eigentlich häufig an Bedürfnis dahinter steckt, arbeiten oder sprechen.
00:47:48
Speaker
Nehmen wir jetzt zum Beispiel nochmal kurz das Thema mit dem, was du gerade angesprochen hast.
00:47:53
Speaker
Es kann eine Ersatzbefriedigung sein, es kann aber auch eine Ablenkung sein.
00:47:57
Speaker
Ein schönes Beispiel dafür finde ich immer auch gerade so dieses viele Fernsehen gucken.
00:48:03
Speaker
weil sich darin sowohl eine Ablenkung als auch eine Bedürfniserfüllung oder eine Ersatzbefriedigung zeigt.
00:48:10
Speaker
Je nachdem, was du für Genre guckst, kann man da dann auch noch mal tiefer reingehen und gucken.
00:48:15
Speaker
Also, folgt dir die Magie des im Leben, guckst du drei-, viermal im Jahr wie wir, Jan und ich, Harry Potter, hoch und runter.
00:48:23
Speaker
Ja,
00:48:25
Speaker
Und ist dir das dann bewusst und kannst du dir auf eine andere Art und Weise die Magie ins Leben holen?
00:48:33
Speaker
Grundsätzlich können wir aber sagen, dass mittlerweile einfach viele Menschen statt echte Lebenserfahrungen zu machen, die Erfahrungen über den Fernseher machen.
00:48:46
Speaker
Also sie beobachten andere Menschen dabei, wie sie diese Erfahrungen machen.
00:48:50
Speaker
Oder eben Social Media, ne?
00:48:52
Speaker
Ganz genau.
00:48:53
Speaker
Oder es wird schon wieder, ist das beste Beispiel.
00:48:56
Speaker
Und was sich darin ganz häufig...
00:49:00
Speaker
ist zum einen natürlich die Ersatzbefriedigung.
00:49:04
Speaker
Also ich sehne mich nach Abenteuer, ich sehe mich nach Abwechslung, ich sehne mich nach Magie.
00:49:09
Speaker
Ich sehne mich nach je nachdem, was ich da gucke, vielleicht auch Kampf.
00:49:15
Speaker
Also gucke ich mir ständig irgendwelche Kampf- und Kriegsfilme an, dann ist die Frage, welchen Kampf lehnst du in deinem Leben vielleicht ab, wirst du nicht.
00:49:25
Speaker
unterdrückst ihn, drückst ihn nach innen und schaust dir das stellvertretend dann im Fernsehen an.
00:49:33
Speaker
Wie auch immer, man kann hier sehen, also es gibt auf der einen Seite eine Ersatzbefriedigung und auf der anderen Seite aber auch eine Ablenkung, weil wir dann natürlich unseren Neurosen auch Freiraum lassen können, die uns vielleicht daran hindern, selbst in die Welt rauszugehen und diese Erfahrung zu machen.
00:49:54
Speaker
auf Dates zu gehen, sich auf einen neuen Menschen einzulassen, sich vielleicht von einem Menschen oder einer Freundschaft, einer Partnerschaft zu trennen, die uns nicht mehr gut tut, einen neuen Job anzufangen, eine neue Stadt zu ziehen.
00:50:09
Speaker
Ja, was auch immer da sich zeigt.
00:50:13
Speaker
Und ganz häufig ist es ja so, dass wir die Schritte im Außen nicht gehen, weil wir irgendwelche Ängste haben, weil wir glauben, wir schaffen das nicht, weil wir glauben, wir stecken fest.
00:50:21
Speaker
Ja, und dann ist natürlich das Fernsehen in dem Moment eine Ersatzbefriedigung und gleichzeitig auch eine Ablenkung.
00:50:30
Speaker
Ja, voll.
00:50:53
Speaker
Und deswegen mal auf das Thema Abnehmen und Diäten zurückzuführen, weil das ist im Prinzip auch häufig ein Suchtverhalten, was natürlich auch durch die Diätindustrie und die Fitnessindustrie und die Pharmaindustrie ganz, ganz, ganz stark konditioniert und auch gefördert wird, weil jemand, der süchtig danach ist, dauerhaft sein Essverhalten zu kontrollieren, sein Gewicht zu kontrollieren,
00:51:19
Speaker
wird auch ewig in dieser Schleife bleiben.
00:51:22
Speaker
Weil das automatisch dazu führt, dass wir dem Körper Dinge entziehen, die er braucht für einen gesunden Stoffwechsel, für ein reguliertes Nervensystem und damit auch für ein gesundes Gewicht.
00:51:36
Speaker
Und
00:51:38
Speaker
wir dadurch immer und immer wieder in diesem Teufelskreis landen, weil in dem Moment, wo wir die Kraft nicht mehr haben, uns an diese Vorgaben zu halten, rutschen wir ja wieder zurück.
00:51:49
Speaker
Der Körper meldet sich, schiebt uns wieder irgendwo hin, wo wir eigentlich gar nicht hinwollen.
00:51:54
Speaker
Wir kriegen den Eindruck, ohne Kontrolle geht es nicht, weil ohne Kontrolle gleich Kontrollverlust, was eigentlich nicht der natürliche Zustand ist, aber
00:52:06
Speaker
im Leben vieler Frauen einfach eine Thematik ist.
00:52:09
Speaker
Das heißt, viele leben einfach in diesem festen, festen Glauben, es geht nur entweder, ich lasse die Kontrolle los, dann lande ich im Kontrollverlust, ich habe mein Essverhalten nicht mehr unter Kontrolle und früher oder später auch mein Gewicht nicht mehr oder ich gehe voll in die Kontrolle, halte mich an irgendwelche Ernährungsphilosophien und Vorgaben, vielleicht sogar an Kalorienmengen
00:52:30
Speaker
Und dann habe ich das irgendwie in Griff, aber dann kommt natürlich auch der Genuss zu kurz, den muss ich dann komplett unterdrücken.
00:52:38
Speaker
Wir werden in der nächsten oder übernächsten Podcast-Folge auch nochmal darüber sprechen, was es dann damit auf sich hat, warum dann der Damm auch sofort bricht, wenn wir dann mal ein Stück Schokolade essen und wir uns dann häufig nicht mehr eingefangen bekommen.
00:52:50
Speaker
Aber das ist im Prinzip so, dass wir einfach sagen müssen,
00:52:55
Speaker
Und gerade wenn du dich dabei erwischst, wenn du so als Zuhörerin jetzt so zuhörst, ja, aber, aber, aber, es geht nicht anders, dann kannst du eigentlich schon davon ausgehen, dass du voll in diese Falle getappt bist.
00:53:11
Speaker
Dass du wirklich es zu deiner eigenen Realität gemacht hast, dass...
00:53:19
Speaker
dein Körper nur schön und gesund sein kann, wenn du ihn irgendwie quälst, dir irgendwas entziehst und deinen natürlichen Körperimpulsen nicht vertraust.
00:53:34
Speaker
Das ist ganz spannend, weil, wenn wir das mal übersetzen, dann könnte man sagen, dass wir als Menschen suggeriert bekommen und irgendwann selber auch glauben, dass wir fehlerhaft auf die Welt kommen.
00:53:50
Speaker
Also dass unser Körper und unsere Seele oder unsere Psyche fehlerhaft ist.
00:53:57
Speaker
Und dass wir nur durch Kontrolle und Erziehung und Unterdrückung von unerwünschten Impulsen richtig sein können.
00:54:10
Speaker
Und was da aber meistens darunter liegt, ist eine tiefe, tiefe Selbstwertwunde und das Gefühl, ich bin nicht richtig so, wie ich bin.
00:54:20
Speaker
Darin finden wir immer wieder die Bestätigung.
00:54:23
Speaker
Das heißt, man könnte sagen, Diäten und dieses ständige exzessive Beschäftigen mit Ernährung, mit vielleicht auch Bewegung, mit Körper und Gewicht,
00:54:40
Speaker
sind eine Ablenkung von dem tiefen Gefühl, nicht richtig zu sein.
00:54:49
Speaker
Und der Sucht oder die Erfüllung eines Bedürfnisses nach Sicherheit und Kontrolle scheint Sicherheit zu vermitteln.
00:55:07
Speaker
Ja?
00:55:10
Speaker
Mir kommt gerade auch noch ein Bild zu dem, was du gerade eben gesagt hast mit dem Ja, aber es geht nicht anders.
00:55:16
Speaker
Und dass das schon ein Zeichen dafür ist, dass man das quasi schon so in sich aufgenommen hat, dass man das so seine eigene Realität gemacht hat.
00:55:25
Speaker
Ich weiß gar nicht mehr, wo das erforscht wurde, aber ich habe das durchgelesen und fand das echt interessant.
00:55:31
Speaker
Es gab einen
00:55:32
Speaker
eine Art Experiment mit einem Fisch in einem Aquarium.
00:55:38
Speaker
Und am Anfang hatte der Fisch natürlich, also hatte er das ganze Aquarium und dementsprechend diesen gesamten Raum.
00:55:46
Speaker
Natürlich, also wir vergessen mal kurz, dass das Aquarium auch noch immer nicht der ganze Ozean ist, aber das ist einfach gerade der Rahmen, in dem dieses Experiment eben durchgeführt wurde.
00:55:55
Speaker
Und dann haben die Forscher mit der Zeit das Aquarium verkleinert mit durchsichtigen Glasscheiben.
00:56:02
Speaker
Das bedeutet, der Ficht, der ursprünglich gewohnt war, überall hinzukommen, hat natürlich auch versucht, den üblichen Radius wieder einzunehmen, ging aber nicht, weil er ist ja an dieser Glasscheibe abgeprallt.
00:56:13
Speaker
Und die ersten Male hat er es noch weiterhin versucht, beziehungsweise ist einfach so daran gewöhnt gewesen, diesen großen Raum zu haben, bis er dann immer wieder gegen diese Glasscheibe geknallt ist.
00:56:23
Speaker
Und ich meine, wer hat Lust darauf?
00:56:25
Speaker
Und dementsprechend hat er irgendwann diesen kleineren Kreis für sich entdeckt, ohne dass er gegen die Glasscheibe immer wieder kommt.
00:56:33
Speaker
Wo man ja sagen würde, erstmal eine gute Anpassungsleistung.
00:56:36
Speaker
Das haben die noch ein, zwei Mal weiterhin gemacht und mit jedem Mal war im Prinzip die Erfahrung die gleiche.
00:56:41
Speaker
Also erstmal ein paar Versuche, wo wieder das Anstoßen da war und dann eben danach ein Anpassen an den neuen, kleineren Bewegungsfreiraum.
00:56:50
Speaker
Und die haben dann diese Glasscheiben weggenommen.
00:56:54
Speaker
Und das, was sichtbar war, ist, dass dieser ganze Radius, der ja rein rational wieder verfügbar gewesen wäre, weil es gab ja nichts mehr, woran man sich stoßen konnte, nicht mehr genutzt wurde.
00:57:06
Speaker
Und genauso, das kann man sehr gut auf das beziehen, was du gesagt hast, irgendwann durch das, was wir erlebt haben, durch das, was wir uns jeden Tag auch selber erzählen, durch das, was wir erzählen,
00:57:16
Speaker
... im Fernsehen oder in der Werbung durch das, was uns durch unsere Erziehung suggeriert wird, durch das, was uns von Diätbranchen suggeriert wird, durch das, was uns an Körperidealen suggeriert wird und was auch immer.
00:57:26
Speaker
Man kann sich das alles vorstellen wie diese Glasscheiben, die immer weniger Raum uns geben...
00:57:32
Speaker
Und darin bildet sich irgendwann unsere Realität.
00:57:34
Speaker
Das bedeutet, wir glauben wirklich irgendwann, es gibt nur diese eine Möglichkeit.
00:57:39
Speaker
Und wenn die nicht funktioniert, dann liegt das nur daran, dass ich es nicht genug will, dass ich was falsch mache, dass ich falsch bin oder dass ich so ein schlechter Mensch bin, dass ich für mein Leben gestraft bin mit diesem nicht wegzubekommenden Symptom, sage ich mal.
00:57:54
Speaker
Und das, was viele gar nicht mitbekommen, weil es so unbewusst passiert und wir dürfen uns da ja selber auch immer wieder daran erinnern, wir sind davon ja auch nicht,
00:58:02
Speaker
nicht betroffen, leider, dass da mehr ist als nur diese Glasscheiben und dann sogar auch noch mehr ist als dieses Aquarium, in dem das jetzt getestet wurde.
00:58:12
Speaker
Also auch das ist ja noch längst nicht die Realität.
00:58:15
Speaker
Und dementsprechend ist das schon, wir sind ja beide jetzt nicht so die Fans davon, sich einfach nur ein schönes Leben zu erträumen.
00:58:21
Speaker
Das funktioniert nicht.
00:58:23
Speaker
Nicht, wenn da bestimmte Dinge vorher nicht grundlegend gelöst wurden, weil dann können wir uns noch so vieles erdenken.
00:58:29
Speaker
Den meisten Frauen mangelt es nicht daran, sich vorzustellen, wie sie es lieber hätten, sondern da sind ganz andere Themen drunter, die das einfach verhindern.
00:58:37
Speaker
Aber trotzdem hat unser Denken und wie wir auf die Welt schauen und wie wir auch auf unsere Ziele schauen, einen Einfluss darauf, ob wir das schaffen.
00:58:45
Speaker
Und wenn ich sage, es gibt nur den Weg der Diät, dann schließe ich in dem Moment alle anderen Möglichkeiten aus, um
00:58:52
Speaker
Und dementsprechend suggeriere ich meinem Körper auch, selbst wenn ich die dann in Angriff nehme oder diese Mittel nutzen würde, funktioniert das nicht.
00:58:59
Speaker
Und damit kann man das super sabotieren.
00:59:02
Speaker
Also da gibt es ja inzwischen auch, was die Nocebo- und Placebo-Forschung angeht, auch in der Medizin.
00:59:06
Speaker
Das ist ja keine Idee mehr, sondern längst bewiesen, dass es einen Einfluss auf unsere Heilungswahrscheinlichkeit hat, ob wir dem ein Vertrauen schenken oder nicht.
00:59:15
Speaker
Und das ist ja auch einer unserer Ziele mit diesem Podcast und mit dem, was wir so
00:59:21
Speaker
was wir so teilen und in die Welt geben, dass da ein Vertrauen aufgebaut wird, dass es mehr gibt als nur eine Diät und hier hast du einen Plan und das musst du dein Leben lang machen, wo eigentlich jedes gesunde System schon eine Idee hat von, das kann es ja irgendwie auch nicht sein und so ganz sicher kann ich mir auch nicht sein.
00:59:40
Speaker
Ja, genau.
00:59:40
Speaker
Und so ganz sicher kann ich mir auch nicht sagen, dass das der einzige Weg ist, weil dann müsste das ja jeder ganz genauso machen.
00:59:45
Speaker
Und meine Freundin XY hat das Thema aber nicht.
00:59:48
Speaker
Also es kann gar nicht der einzige Weg sein.
00:59:51
Speaker
Genau.
00:59:51
Speaker
Und ich glaube, das nochmal sich klarzumachen, dass nur weil man das selber glaubt, dass noch lange nicht die Realität abbildet, ist schon ein erster ganz wesentlicher Punkt, das mal zu hinterfragen, was man einfach als selbstverständlich immer wieder runterschluckt.
01:00:05
Speaker
Genauso wie eben die Klientin, die dir dieses Bild geschickt hat, wo dann steht,
01:00:09
Speaker
ey, kein Wunder glaube ich die ganze Zeit, dass Essen glücklich macht.
01:00:12
Speaker
Das wird mir auch die ganze Zeit reingehämmert und ich nehme das ja auch ganz bereitwillig in mich auf.
01:00:17
Speaker
Und ab dem Moment, wo sie das anfängt zu hinterfragen, hat es auch nicht mehr diese Macht.
01:00:21
Speaker
Und dann gibt es plötzlich andere Lösungen auch dafür.
01:00:24
Speaker
Ja, absolut.
01:00:26
Speaker
Das wollte ich eben gerade auch noch sagen, als du das so beschrieben hast.
01:00:29
Speaker
Wenn es wirklich nur diesen einen Weg gäbe, einen gesunden, fitten und ja, auch schlanken Körper im Sinne von dem
01:00:39
Speaker
das für deinen Körper passt, zu haben, dann dürften wir uns wirklich mal fragen, also ich meine, ich erlebe das ja selber heute auch, ich brauche keine Kontrolle mehr, ich esse, was ich brauche.
01:00:53
Speaker
Ich habe zwar meine Routinen mit regelmäßigen Pausen, weil es im stressigen Alltag durchaus auch mal normal ist, den Kontakt zu seinem Körper zu verlieren.
01:01:02
Speaker
Und dann muss man dann auch in den Momenten mal seinen gesunden Menschenverstand einsetzen und sich sagen, ja okay, auch wenn ich jetzt gerade keinen Hunger habe, weil ich heute einfach so gestresst bin, führe ich meinen Körper trotzdem mal Nährstoffe zu.
01:01:13
Speaker
Also da muss man den Kopf auch einsetzen.
01:01:15
Speaker
Da ist dieses reine intuitive Essverhalten als Philosophie, wie es heute praktiziert wird, teilweise auch extrem kontraproduktiv.
01:01:25
Speaker
Aber ich sehe es ja selber auch und habe auch mein Leben lang geglaubt, das geht nur mit Kontrolle und merke, dass es nicht notwendig ist.
01:01:36
Speaker
Also mit meinem Körper ist nichts Negatives passiert, seitdem ich aufgehört habe, Kalorien zu zählen und mich den ganzen Tag mit meinem Essverhalten zu beschäftigen.
01:01:44
Speaker
Und
01:01:47
Speaker
Gleichzeitig ist natürlich dem vorangegangen, dass ich viele innere Themen angeschaut habe, die erstmal gelöst werden mussten, weil natürlich, wenn ich das alles einfach weggelassen hätte, dann wäre das wahrscheinlich auch in eine negative Richtung geschwappt, also von wegen einfach intuitiv essen.
01:02:04
Speaker
bitte auch da erstmal die inneren Muster lösen, die uns von diesem körperlichen, von dem Gefühl abschneiden.
01:02:12
Speaker
Aber wie gesagt... Das ist ja auch irgendwie irreführend, das Intuitive.
01:02:16
Speaker
Ja, ist völlig irreführend.
01:02:18
Speaker
Und es braucht immer eine Mischung zwischen, da sind wir wieder...
01:02:24
Speaker
Die Mitte von Extremen ist eigentlich immer das Richtige.
01:02:28
Speaker
Nicht dieses komplette intuitiv Essen, nur wenn ich Hunger habe und selbst wenn ich Stress habe und den ganzen Tag nichts gegessen habe, trinke ich abends nur einen Shake.
01:02:39
Speaker
Und auf der anderen Seite aber auch diese Zahlen, Daten, Fakten und ständige Kontrolle.
01:02:42
Speaker
Also wir brauchen diese Mitte hier.
01:02:46
Speaker
Aber worauf ich hinaus wollte, wir dürfen uns wirklich fragen, wenn es wirklich nur mit Kontrolle geht, wie kann es sein, dass es trotzdem auch immer noch Millionen von Menschen gibt, die in der Lage sind, das ohne Kontrolle einfach auf eine natürliche Art und Weise zu praktizieren?
01:03:04
Speaker
Also muss es ja offensichtlich noch einen anderen Weg geben.
01:03:06
Speaker
Da könnte man jetzt sagen, ja,
01:03:08
Speaker
Die haben andere Gene und die haben andere Erfahrungen gemacht in ihrem Leben.
01:03:12
Speaker
Also das würde ich jetzt mal, also andere Erfahrungen gemacht in ihrem Leben bestimmt, andere Konditionierungen erlebt auch, aber die Grundlage, sich dienlich zu regulieren, bringt erstmal jeder Mensch, der ein gesundes Nervensystem hat, mit.
01:03:29
Speaker
Es gibt manchmal Hirnschäden, wo es Schwierigkeiten gibt, sich zu regulieren, aber grundsätzlich sind die Frauen, die zu uns kommen, eigentlich mit einem Nervensystem ausgestattet, das
01:03:43
Speaker
die Fähigkeit besitzt oder zumindest die Fähigkeit, das zu lernen, sich natürlich zu regulieren und das Essen dafür missbrauchen zu müssen.
01:03:55
Speaker
Das heißt also, offensichtlich gibt es einen anderen Weg und ich weiß gar nicht mehr, wer das gesagt hat.
01:04:01
Speaker
Ich weiß, dass ich nichts weiß.
01:04:03
Speaker
Das ist immer so ein schöner Spruch, den ich mir vor Augen führe, wenn ich mich festbeiße an einer Perspektive und sage, das muss so sein.
01:04:13
Speaker
Kann es wirklich sein, dass ich mit meinem menschlichen, mickrigen Gehirn wirklich alle Dimensionen und Perspektiven einer Situation erfasst habe?
01:04:22
Speaker
Wenn ich nur eine habe.
01:04:25
Speaker
Oder gibt es eventuell auch einen anderen Blickwinkel, eine andere Perspektive auf die Situation, die ich gerade noch nicht greifen kann?
01:04:33
Speaker
Und wer kann mir denn helfen, diese Perspektive einzunehmen?
01:04:38
Speaker
Und vor allen Dingen, sie nicht nur kognitiv einzunehmen, sondern auch wirklich gefühlt einzunehmen, was ja eins unserer Hauptaufgaben im Coaching wirklich ist, weil die meisten Frauen, die zu uns kommen, haben einfach eine tief verwurzelte Angst, dass sie das nicht hinbekommen und dass das bei ihnen nicht geht.
01:04:56
Speaker
Und das ist eigentlich auch unsere Hauptaufgabe, weil Angst wird immer zur selbsterfüllenden Prophezeiung früher oder später, gerade wenn es um körperliche Themen geht, weil Angst macht Stress, Stress, Stresshormone, Probleme mit... Vielleicht kannst du ganz kurz in ganz wenigen Worten erklären, was selbsterfüllende Prophezeiung ist, weil ich weiß, dass nicht jeder so ohne weiteres einfach direkt weiß, was damit gemeint ist.
01:05:18
Speaker
Ja, selbsterfüllende Prophezeiung, ich würde es jetzt wirklich an dem konkreten Beispiel machen, du hast Angst, dass du nicht abnehmen kannst.
01:05:26
Speaker
Das führt dazu, dass jedes Stück Kuchen oder jedes Stück böses Lebensmittel, was du einkategorisiert hast, in dir die Angst auslöst, zuzunehmen oder nicht abnehmen zu können.
01:05:39
Speaker
Dann geht eine Kettenreaktion los.
01:05:41
Speaker
Das bedeutet, es langt manchmal schon, einfach nur dieses Stück Kuchen zu sehen.
01:05:46
Speaker
Es essen zu wollen und dann geht innerlich ein Muster an, was unglaublich viel Stress in dir auslöst.
01:05:54
Speaker
Und Lena hat vorhin schon vom Non-Placebo-Effekt gesprochen.
01:05:58
Speaker
Also es gibt den Placebo-Effekt, kennen wir alle, wir kriegen ein Medikament, was eigentlich keine Wirkung hat.
01:06:03
Speaker
Wir glauben aber, dass es eine Wirkung hat und deswegen hat es eine Wirkung.
01:06:06
Speaker
Das ist auch eine selbsterfüllende Prophezeiung.
01:06:08
Speaker
Wir wissen, wie gut es funktioniert und es gibt auch den Non-Placebo-Effekt.
01:06:12
Speaker
Das heißt, ich erwarte eine negative Wirkung
01:06:15
Speaker
Und zu einer hohen Wahrscheinlichkeit wird diese negative Wirkung eintreten.
01:06:19
Speaker
Und das ist nicht irgendein spiritueller Voodoo, sondern das lässt sich auch biochemisch erklären.
01:06:27
Speaker
Ich habe Angst vor dem Zunehmen und Angst vor den Lebensmitteln, die zum Zunehmen führen könnten.
01:06:35
Speaker
Ich esse sie trotzdem, weil da, wo der Fokus hingeht, fließt auch die Energie hin.
01:06:41
Speaker
Dann denke ich die ganze Zeit an ein Stück Kuchen.
01:06:43
Speaker
Dann muss ich dieses Stück Kuchen essen.
01:06:45
Speaker
Das löst aber so viel Stress in mir aus dem Stresshormon hochgehen, dass der Insulin, der Blutzuckerspiegel höher schnellt, als er vielleicht hochschneiden würde, wenn ich das Stück Kuchen entspannt essen würde.
01:06:56
Speaker
Es gibt Studien dazu,
01:06:59
Speaker
dass die Auswirkungen von in Anführungszeichen ungesunden Lebensmitteln viel, viel geringer sind, in welcher emotionalen Atmosphäre wir diese Lebensmittel zunehmen.
01:07:12
Speaker
Wenn es eine entspannte, liebevolle Atmosphäre sind, hat das zum Beispiel weniger Auswirkungen.
01:07:17
Speaker
Das heißt,
01:07:18
Speaker
Da geht eine Kettenreaktion los, die am Ende in der Spitze dazu führt, dass unser Körper so gestresst ist, dass wir nicht abnehmen können und dass wir tatsächlich auch zunehmen.
01:07:30
Speaker
Und wie gesagt, ich erfahre das am eigenen Leib.
01:07:33
Speaker
Früher habe ich, wenn ich eine Pizza gegessen habe, zwei Kilo Wasser am nächsten Tag drin gehabt und heute passiert halt einfach mal nichts.
01:07:40
Speaker
Und das liegt ganz einfach nicht daran, die Pizza ist immer noch dieselbe, die ich esse, wenn ich sie esse, sondern es liegt an dem Stress, an der inneren Haltung, wie ich sie zu mir nehme und wie auch natürlich der Rest gestaltet ist, dass ich hinterher kein schlechtes Gewissen habe, mir noch bis zum nächsten Tag oder zwei Tage danach Stress damit mache, dass ich jetzt eine Pizza gegessen habe, denke, ich muss jetzt nochmal 10.000 Schritte mehr gehen und nochmal ein bisschen Kalorien mehr sparen.
01:08:10
Speaker
Also das alles führt in der Kette zu einer selbst erfüllenden Prophezeiung.
01:08:15
Speaker
Und deswegen ist es unabdingbar, dass wir lernen müssen, diese Ängste zu regulieren und zu lösen.
01:08:25
Speaker
Sonst werden wir nicht ans Ziel kommen.
01:08:27
Speaker
Und deswegen ist ja auch neben dem ganzen Stoffwechselaufbau unser Steckenpferd wirklich Frauen dabei zu unterstützen, diese Ängste zu regulieren.
01:08:36
Speaker
dienlich zu regulieren und aufzulösen, was da auch an Themen dahinter liegt, damit es überhaupt möglich wird, abzunehmen, ohne dass da der Zwang, der Druck die ständige Kontrolle sein muss.
01:08:50
Speaker
Und wir merken das auch im Prozess.
01:08:53
Speaker
Solange die Frauen Angst haben und noch Angst an dieser Angst festhalten, dass das für sie nicht funktioniert, solange wird der Körper auch festhalten.
01:09:03
Speaker
In dem Moment, wo die Frauen anfangen, ihre Energies zu switchen, mehr innere Leichtigkeit fühlen, mehr innere Freiheit fühlen, mehr Entspannung fühlen, fängt der Stoffwechsel an sich zu regenerieren.
01:09:15
Speaker
Und damit sind die Frauen auch in der Lage,
01:09:20
Speaker
weniger emotional zu essen, logischerweise.
01:09:22
Speaker
Und der Körper fängt an, sein Hormonsystem zu regulieren, das Immunsystem arbeitet beruhigter und besser.
01:09:31
Speaker
Und damit kommt das ganze System in Bewegung, in die Richtung, wo man eigentlich hin will.
01:09:40
Speaker
So kann man das eigentlich erklären.
01:09:42
Speaker
So ist es, ja.
01:09:44
Speaker
Wenn du das auch möchtest, dann solltest du dir ein Herz fassen, die Angst überwinden und uns einfach mal kontaktieren.
01:09:53
Speaker
Lass uns mal ein Vorgespräch führen, dass wir gemeinsam herausfinden können, wo du stehst, was du brauchst, um es zu lösen, wie es mit uns aussehen würde, an dieser Thematik zu arbeiten.
01:10:02
Speaker
Und dann wirst auch du deinen Weg daraus finden.
01:10:07
Speaker
Dann sehe ich das auch.
01:10:08
Speaker
Dann der Link dazu, den findest du in den Shownotes unter dem Podcast.
01:10:13
Speaker
Und dann sind wir für heute durch, oder Lena?
01:10:16
Speaker
Ja, würde ich auch so sagen.
01:10:18
Speaker
Sehr gut, perfekt.
01:10:19
Speaker
Dann danke ich dir für deine Zeit.
01:10:21
Speaker
Sehr gerne.
01:10:22
Speaker
Und liebe Zuhörerinnen, danke fürs Dabeibleiben und Dranbleiben.
01:10:28
Speaker
Und dann hören wir uns in der nächsten Podcast-Folge wieder.
01:10:31
Speaker
Bis dann.
01:10:32
Speaker
Tschüss.
01:10:32
Speaker
Ciao.