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#34 - Einfach ein gesundes Essverhalten - Wie du dieses Mal deine Neujahresvorsätze nachhaltig "durchziehst!"

E34 · Chainless Woman
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161 Plays3 months ago

Jedes Jahr auf neue. Die Motivation ist hoch: „Jetzt zieh ich’s durch!“

🥀 Doch dann kommt irgendwann die Ernüchterung. Enttäuschung, Frust, Hilflosigkeit, Resignation… bis zum nächsten Mal.

🔎 In diesem Podcast teilen Lena und ich mit dir, was es wirklich braucht, für nachhaltig Veränderung.

🕊️ Du möchtest wissen, wie du es endlich schaffst für immer den Teufelskreis mit emotionalem Essen und Abnehmversuchen zu verlassen? Dann höre jetzt in diesen Podcast rein ❤️‍🔥

Auf unserer Webseite findest du alle Infos zum Chainless Woman Coaching und die Möglichkeit für ein kostenloses Analyse-Gespräch: www.natascha-wilms.com

💌 Teile gerne deine Gedanken zu dieser Folge und deine Themenwünsche mit uns:

Instagram: Chainless Woman

Email: info@moveit-coaching.com

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Transcript

Neujahrsvorsätze und Motivationsverluste

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Speaker
über das Thema Neujahrsvorsätze zu unterhalten. Viele Frauen werden das kennen, dass man sich so fürs neue Jahr
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Speaker
vornimmt, dieses Jahr werde ich mich gesünder ernähren, dieses Jahr werde ich mehr Sport treiben und hoffentlich mich dann auch wohler in meinem Körper fühlen, vielleicht sogar auch meine Wohlfigur erreichen. Und ja, wir alle kennen das, wer schon mal im Fitnessstudio war, hat das mitbekommen. Im Januar ist volle Hütte und spätestens im Februar ist wieder Schluss damit.
00:00:31
Speaker
Und es ist natürlich super frustrierend. Auch ich habe diese Zyklen immer mal wieder in meinem Leben mitgenommen. Nicht nur beim Thema Sport oder Bewegung oder gesunde Ernährung, sondern auch bei anderen Lebenszielen, wo man sich dann irgendwie was vornimmt und zack, ist irgendwann die Motivation weg und man hat irgendwie keine Lust mehr. Aber hinter diesen
00:00:56
Speaker
Keine Lust versteckt sich meistens. Etwas. Und das wollen wir uns heute ein bisschen angucken, damit alle, die jetzt hier zuhören, es dieses Jahr nicht wieder erleben müssen.
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Speaker
die Neujahresvorsätze ganz schnell im Sand versacken, versinken und das geht ja dann natürlich meistens auch sehr auf den Selbstwert. Also wenn

Lenas Expertise: Kreislauf der unerfüllten Vorsätze durchbrechen

00:01:26
Speaker
wir uns was vornehmen und es dann nicht durchziehen, das ist ja häufig das Wording dazu, dann
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Speaker
sind wir enttäuscht von uns selbst, wir ärgern uns und irgendwann glauben wir uns auch selbst nicht mehr, wenn wir uns was vornehmen. Und deswegen ist es ganz wichtig, dass wir mal hingucken, wie ihr, du diesen Kreislauf durchbrechen kannst. Und die Lena, die unterstützt mich heute hier wieder mit ihrer Expertise. Ja, also ich denke,
00:01:59
Speaker
Da erkennt sich so gut wie jeder irgendwie drin wieder und hat da schon mal Erfahrungen mit gemacht. Zum Jahresende hin ist ja meistens einfach die Luft raus, wenn man so ein bisschen mit der Weihnachtszeit beschäftigt

Emotionale Essstörungen und der Wunsch nach Veränderung

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Speaker
und will irgendwie einfach nur das Jahr abschließen, die ganzen Weihnachtsfeiern hinter sich bringen, die eventuell hinter sich bringen, was auch immer da so ansteht. Und da ist meistens so ein bisschen die Luft raus.
00:02:24
Speaker
Und dann kommt dieser typische Spruch, ja, zum Jahresanfang werde ich das verändern, nächstes Jahr packe ich es an. Ich will nicht noch ein Jahr mit diesem Thema verbringen, gerade wenn du unter emotionalem Essen leidest oder auch Probleme mit deiner Gesundheit, mit deinem Gewicht hast. Dann ist ja jedes weitere Lebensjahr einfach
00:02:48
Speaker
eine Belastung, wo dieses Thema noch da ist und ich kann natürlich diesen Wunsch verstehen, es wirklich einfach nicht mehr haben zu wollen.
00:03:01
Speaker
Wir sprechen heute darüber, wie du das wirklich langfristig los wirst. Und wir sprechen auch darüber, beziehungsweise ich gebe heute einfach auch nochmal in Reflektionsübungen rein. Lena wird ja auch ganz viel noch zu sagen können,
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Speaker
Aber du wirst auf jeden Fall hier meine Reflektionsübung bekommen, die dir hilft, dich auszurichten und die dir hilft auch mit der richtigen inneren Haltung an, deine Ziele heranzugehen, denn die ist ausschlaggebend.
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Speaker
Ganz häufig, das beobachten wir, möchten die Frauen einfach dieses unerwünschte Verhalten loswerden, also nicht mehr emotional essen oder sich
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Speaker
besser regulieren können, weniger Stress haben, mehr entspannen können. Gerade wenn du schon verstanden hast, okay, mein Essverhalten hat ein bisschen was damit zu tun, wie gestresst ich bin oder wie entspannt ich bin. Sich mehr zu bewegen, das ist alles Verhaltensebene. Und das ist ja so das, sag ich mal, Endziel. Einfach sich gesund ernähren, so als wäre das nie ein Thema gewesen.
00:04:16
Speaker
und dabei auch mal genießen können, einen gesunden Stoffwechsel haben und demnach dann eben auch einen gesunden Körper, in dem man sich wohlfühlen kann, einem Gewicht, mit dem man sich wohlfühlen kann. Wir schauen

Einflüsse der Kindheit auf Essgewohnheiten und Selbstbild

00:04:30
Speaker
uns das heute ganz genau an, was es braucht, damit du da auch langfristig und nachhaltig hin kommst und nicht wieder einfach nur die nächste Runde drehst, um dann wieder enttäuscht zu sein.
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Speaker
Ich würde sagen, ich starte einfach mal durch mit dem ersten wichtigen Punkt, der mir persönlich geholfen hat.
00:04:52
Speaker
Wir können jetzt gleich einfach mal darüber sprechen, was so deine Ideen auch sind oder wie du, wenn du dir was vornimmst, denkst, was dir hilft, die innere Haltung so zu schifften, dass du dahin kommst. Ich selbst habe ja auch ganz schlimm diese Thematik mit dem Essverhalten gehabt, also über viele, viele, viele Jahre.
00:05:14
Speaker
Also ich würde sagen rückblickend hat mich das schon seit der Kindheit begleitet. Bewusst hatte ich dieses Problem eigentlich mit den ersten Diäten, die ich gemacht habe somit.
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Speaker
12, 13, 14, da war das schon besonders wichtig, dünn zu sein und schlank zu sein, weil Mama und Papa auch dieses Schönheitsideal vermittelt haben. Und hab dann, ja, so richtig auch mit emotionalem Essen, würde ich sagen, so mit 16, 17, da wurde mir das langsam klar, okay, irgendwie
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Speaker
irgendwas kompensiere ich damit und das ging dann so bis ende 20 also das sind einige jahre wo ich mir jedes jahr aufs neue vorgenommen habe dieses jahr nicht mehr ja und habe dabei immer wieder denselben fehler gemacht
00:06:08
Speaker
und nicht mal gesehen, dass ich das tue. Und zwar habe ich immer wieder einfach nur mit anderen Strategien oder ich sag mal mit anderen Ernährungs- oder Bewegungsphilosophien, aber letztendlich
00:06:28
Speaker
immer nur auf der Verhaltensebene versucht, was zu lösen. Heißt, ich habe mir vorgenommen, okay, ich fange mit Sport an. Ich habe gehört, man muss als Frau viel Ausdauertraining machen, um Fett zu verlieren. Okay, also habe ich mir vorgenommen, ich mache jetzt einfach dreimal die Woche, viermal die Woche oder meistens überkompensiert siebenmal die Woche gehe ich joggen.
00:06:50
Speaker
Dann habe ich gehört, okay, vegan ist die gesündeste Ernährungsweise. Also habe ich das versucht. Im nächsten Zyklus, also der nächste Mal, da war es dann, okay, ich habe gehört, Hit unter Butter ist das Beste, um Fett zu verbrennen. Also mache ich jetzt regelmäßig, gehe ich in den Hitkurs am Fitnessstudio. Dann habe ich gedacht, naja, okay, vegan hat nicht so gut funktioniert. Dann versuche ich einfach mal Intervallfasten.
00:07:16
Speaker
Auch das hat nicht so gut funktioniert, zumindest nicht nachhaltig. Kurzfristig hat das Ergebnis so gebracht, nachhaltig ging mir die Fuß daraus. Okay, im nächsten Typus habe ich mir gedacht, ah, okay, ich habe gehört, Kraftsport wäre eine gute Idee, weil Kraftsport, mehr Muskeln, besserer Stoffwechsel, gut, gehe ich an den Kraftsport und dazu am besten Low Carb. Also

Verhaltensänderungen und das Erfordernis tieferer innerer Arbeit

00:07:35
Speaker
habe ich auch das probiert, hat wieder nicht funktioniert. Irgendwann habe ich dann gecheckt, gut, vielleicht musst du mal gucken, dass du ein bisschen weniger gestresst bist. Also habe ich gedacht, okay, Clean Eating,
00:07:45
Speaker
regelmäßig Sport, aber auch regelmäßig Pausen, vielleicht eine Atemübung oder ein bisschen Yoga oder Meditieren. Habe ich auch versucht.
00:07:55
Speaker
war eigentlich auch eine gute Idee, sich mal ein bisschen mit dem Stressthema auseinanderzusetzen. Hat nur nicht lange funktioniert. Und dann ging das so weiter. Okay, ich besorg mir mal einen Ernährungscoach. Wenn ich das alleine nicht hinkrieg, von dem hab ich eigentlich auch nichts Neues gelernt. Dann irgendwann kam ich auf die Idee, mach mal eine Therapie, bin Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie gegangen. Und alles, was diese Herangehensweisen
00:08:22
Speaker
gemeinsam hatten, sind zwei Dinge. Auf der einen Seite, wie ich es eben schon gesagt habe, auf der Verhaltensebene angesetzt. Ich habe einfach versucht, mich so zu verhalten, wie das mein Idealbild tun würde, ohne wirklich das zu lösen, was mich hier vorher in meinem Verhalten sabotiert hat.
00:08:43
Speaker
Und auf der anderen Seite war das ganz klar meine innere Haltung, die einfach auch ein Problem dabei war. Denn mit welcher inneren Haltung du die Dinge tust, die du tust, ist eigentlich am Ende ausschlaggebend dafür, ob du das auch langfristig verkörpern kannst. Das heißt, die erste Reflexionsfrage, die ich an der Stelle schon mal reingeben würde,
00:09:07
Speaker
Ist das, was dich motiviert, eine Weg von oder eine Hinzumotivation? Heißt, bist du eigentlich eher gerade in diesem in diesem State von, boah ey, ich will mich nicht mehr schwer fühlen, nicht mehr unfit fühlen, ich will nicht mehr jeden Tag eine Essertacke haben oder eine ganze Tafel Schokolade essen.
00:09:32
Speaker
Ich will nicht mehr so gestresst sein. Dann ist das auf jeden Fall erstmal eine Wege von Motivation. Das heißt, ich habe Angst, dass mein ganzes Leben davon bestimmt wird, dass ich mich nicht wohl in meinem Körper fühle, dass ich mich schlecht fühle, dass ich zunehme von dem Essverhalten, was ich praktiziere und
00:09:59
Speaker
Das kann erstmal eine krasse Motivation sein, ja? Also Angst kann uns schon Energieschub geben, oder? Wie siehst du das, Lena? Ja, auf jeden Fall, ja. So, und trotzdem ist, wenn wir dauerhaft unter Angstanspannung stehen, sage ich mal, dann geht uns irgendwann die Energie aus.
00:10:23
Speaker
Weil uns die Angst innerlich so antreibt und wenn wir die nicht reguliert bekommen, dann sind wir dauerhaft angespannt und dann geht die Kettenreaktion los. Dann sind wir wieder im Stress, dann habe ich wieder Stressessen, dann hat mein Körper Stresshormone aus, das belastet den Stoffwechsel und dadurch kann ich dann auch gar nicht abnehmen. Das sind dann die Situationen, wo Frauen dann sagen,
00:10:45
Speaker
Also ich renne mir hier ein Ast ab und ich mache und ich tue und ich ernähre mich perfekt und ich mache wirklich viel Sport und trotzdem bewegt sich nichts. Oder wenn sich was bewegt, ist es super schnell wieder drauf. Das zeigt also, dass gerade bei diesem Ernährungskörper diese Angstmotivation, also diese Weg von Motivation nicht nachhaltig funktioniert und es eigentlich auf dem Weg kaputt macht.
00:11:09
Speaker
Wir können damit tatsächlich sogar auch weiterkommen und manchmal auch gar nicht so unweit. Aber die Konsequenz daraus, der gesundheitliche Schaden, der daraus häufig entsteht und der Schaden, den wir auch vielleicht in anderen Lebensbereichen dadurch anrichten, weil es nur noch um Ernährung, nur noch um Bewegung, nur noch um das geht, da leiden ja Partnerschaften, da leidet das soziale Umfeld drunter.
00:11:35
Speaker
Vielleicht auch unsere Kinder, weil die merken, die Mama ist gar nicht so richtig präsent. Die ist die ganze Zeit im Kopf irgendwie im Hintergrund mit sich und ihrem Körper und ihrem Essverhalten beschäftigt. Deswegen die erste Frage, Reflektionsfrage an dich ist, die kannst du gerne mal mitschreiben, um das später für dich nochmal aufzuarbeiten. Ist das, was mich antreibt, eine Weg-von-Motivation oder eine Hin-zu-Motivation?
00:12:07
Speaker
Lena, möchtest du dazu ein bisschen was sagen, gibt es?
00:12:11
Speaker
da Impulse, die du hast. Also ich bin da ganz bei dir, dass es eine Hinzumotivation braucht, weil sonst wird das System das vorher oder später sowieso sabotieren. Und gerade, also wenn wir jetzt einfach nur mal auf der Formulierungsebene bleiben, sind sowieso alle Formulierungen mit Negationen drin sowieso für unser Unbewusstes nicht hilfreich. Weil wenn ich sage, ich möchte mich nicht mehr schwer fühlen, ich möchte mich nicht mehr
00:12:37
Speaker
zu dick fühlen, ich möchte mich nicht mehr hässlich fühlen. Das was man hört und das kann man auch schon selber mal so ein bisschen prüfen und unbewusst ist das auch so, das nicht wird weggeschluckt. Das heißt, das was ich eigentlich sage, also das was ankommt ist, ich fühle mich hässlich, ich fühle mich schwer und ich fühle mich zu dick. Das ist das was ankommt. Und das andere ist, dass Angst kein guter Berater ist. Angst lässt uns weder auf unsere Kognition noch auf unsere Stärken wirklich zugreifen.
00:13:06
Speaker
Gerade wenn man unterscheidet, es gibt eine gesunde Form der Angst, die würde ich als Furcht bezeichnen. Das bedeutet, wenn ich jetzt keine Ahnung vom Zebrastreifen bin und da kommt ein Auto angeschossen, dann bleibe ich in dem Moment stehen. Das heißt, die Furcht veranlasst mich dazu zurückzuschrecken, kurz anzuhalten, weil ich in realer Gefahr bin. Und wenn das Auto vorbei ist, dann kann ich mich kurz regenerieren und dann gehe ich drüber und dann hat sich das auch.
00:13:29
Speaker
Die Angstenergie ist eher eine angestaute Energie, die daraus resultiert, dass bestimmte Impulse immer wieder unterdrückt werden. Auch Entscheidungsimpulse, Handlungsimpulse, also deswegen ist das richtig, was du sagst, dass das eine sehr starke Energie bündelt. Gleichzeitig bündelt sie aber auch sehr viel Energie und gibt sie nicht wirklich frei für das, was es bräuchte, um in die Handlung zu kommen, um in eine Veränderung zu kommen, weil man die ganze Zeit wie eine, als hätte man so einen riesengroßen Ball, worin sich diese ganze Angstenergie speichert.
00:13:58
Speaker
Jeder, der mal mit Angst oder Panik zu tun hatte, weiß, wie unglaublich wuchtig und kraftvoll dieses Gefühl ist. Und natürlich ist es sehr beängstigend und überflutend und es fühlt sich an, als würde man da nie wieder rauskommen und als wäre das einfach so riesengroß. Aber grundsätzlich, wenn man es rein psychologisch betrachtet, ist die Energie, die dahinter steckt. Wenn wir die wirklich haben würden, frei hätten für das, was wir erreichen wollen,
00:14:22
Speaker
Da ist so viel Kraft drin. Und es ist einfach eine Zurückhaltung dieser Impulse. Und deswegen ist eine Angstmotivation, kann man schon davon ausgehen, dass das niemals zu einem positiven Ergebnis führen wird. Weil diese Energie überhaupt nicht zur Verfügung steht. Und dann kann man natürlich anfangen, Ziele positiv zu formulieren und sich das zu visualisieren. Und ich finde das auch alles gut. Positive Ausrichtung ist gut. Ich habe auch ein Visionboard hier hängen. Aber zu glauben, dass wenn man sich Bilder an die Wand hängt,
00:14:49
Speaker
und sich dazu ein paar Sätze sagt, dass das wirklich eine Veränderung bringt. Wenn das bei Menschen funktioniert, super. Aber es hat ja einen Grund, warum wir immer wieder jedes Jahr neue Vorsätze haben und jedes Jahr klappt es nicht. Und warum doch jedes Jahr im Januar alle Fitnessstudios voll sind und am Ende des Januars freuen sich alle Fitnessstudios und die Leute, die da drangeblieben sind, weil es einfach total leer ist.
00:15:12
Speaker
Das bedeutet grundsätzlich, wenn es nur das wäre, was wir verändern müssen, dass wir uns wirklich ein Ziel setzen und uns fragen müssen, wo wollen wir eigentlich hin, dann gäbe es das Problem mit den Vorsätzen nicht mehr.
00:15:23
Speaker
Es braucht schon auch da hinzuschauen, was lässt mich denn eigentlich nicht vorwärtsgehen? Was ist eigentlich der versteckte Nutzen dahinter? Das ist auch eine Reflexionfrage, die du mal mitnehmen kannst. Was ist der versteckte Nutzen, egal ob sozial, gesellschaftlich, für mich persönlich, den mir dieses Thema gerade bringt? Und diese Frage ist schwer zu beantworten, weil wir natürlich das Gefühl haben, diese Sachen loswerden zu wollen. Aber nochmal, das betonen wir jedes Mal, die Psyche und unser Körper spielen nicht gegen uns.
00:15:50
Speaker
Sie versuchen uns für etwas zu schützen und wenn es nur sehr alt ist und heute wirklich überhaupt keines Schutzes mehr bedürfen würde, sage ich mal. Aber es ist eine Schutzfunktion und wenn wir uns dem nicht widmen, dann können wir die ersten Monate oder die ersten Wochen, was ja auch häufig sichtbar ist, die ganze kollektive Energie sammelt sich zusammen. Alle sind top motiviert. Alle sind jetzt gerade total motiviert und daran, jetzt endlich was zu verändern. Und das kann uns natürlich einen riesigen Aufschwung geben. Und dann flacht das aber genauso wieder ab.
00:16:19
Speaker
Das heißt, es scheint etwas zu geben, was bestimmte Personen, die wirklich dranbleiben, anders machen. Und ich glaube neben dem, dass es einfach darum geht, dass man unterschiedliche Themen teilt. Für den einen ist es viel leichter beim Sport dran zu bleiben als beim anderen, weil er vielleicht auch diesen Stress dahinter gar nicht so hat. Dem macht das dann Spaß und wenn man es mal eine Woche nicht macht, dann macht das halt nicht. Aber sobald da so ein Druck hinter ist, erzeugt das Gegendruck und führt dazu, dass das langfristig wieder verläuft. Der zweite Punkt ist, der sich für mich so ein bisschen rausgestellt hat,
00:16:47
Speaker
sind kleine und realistische Schritte. Wenn du ein bestimmtes Thema hast, keine Ahnung zum Beispiel
00:16:57
Speaker
es fällt dir schwer, Dinge alleine zu machen, dann wäre es vielleicht nicht so sinnvoll direkt als allererstes sich vorzunehmen, drei Wochen nach Thailand zu fliegen. Das wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu dem schönsten Erlebnis deines Lebens führen, sondern sich kleine Momente zu schaffen. Mal alleine ins Café zu gehen, mal eine Nacht bei einer Freundin zu übernachten, mal eine Nacht alleine zu übernachten und so weiter. Also kleine Schritte, die für das Gesamtthema groß sind, aber trotzdem gleichzeitig irgendwie realisierbar sind.
00:17:24
Speaker
Und genau das gleiche auch beim emotionalen Essen oder beim Sport. Jetzt sofort sich eine Sechs-Tages-Routine zu machen zum Thema Sport. Jeder, der objektiv drauf guckt, sieht schon, das kann so gesehen nicht funktionieren. Also es braucht kleine Schritte, die realistisch sind, die dann auch zu Erfolgserlebnissen führen, die es erleichtern, dran zu bleiben. Das sind so gerade meine ersten Impulse dazu. Ja.
00:17:49
Speaker
Ja, super. Richtig wichtige Impulse, weil gerade dieser Punkt mit den kleinen Schritten zu machen. Also ich sagte ja vorhin schon so schön, ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich dann so von Null auf völlig überkompensiert sieben Tage die Woche bis dann nach zwei Wochen die Schienbeine wehgetan habe, so ungefähr.
00:18:13
Speaker
Und das ist, was Angst mit uns macht. Die schaltet völlig die Vernunft aus. Die nimmt uns jegliche Form von Möglichkeit, auch geduldig zu sein und im Vertrauen zu sein. Und das ist meistens das, was uns zu diesen ganzen schnellen Scheinlösungen und Scheinangeboten auch, sag ich mal,
00:18:36
Speaker
hintrigert, weil wenn uns einer verspricht, komm in zehn Wochen hast du das Problem nicht mehr, ja, mach mal mit mir ein Ernährungscoaching und in zehn Wochen nimmst du zehn Kilo ab und dann hast du das Thema nicht mehr, dann ist das natürlich, das zahlt natürlich total auf die Angst ein.
00:18:55
Speaker
beziehungsweise füttert das Muster. Ich will raus aus der Angst und ich brauche jetzt was, was mich schnell da rausholt. Ich bin auch ein Fan von Effektivität. Absolut. Und es gibt auch schnelle Methoden, aber manchmal sind die schnellen Methoden
00:19:11
Speaker
Genau die, die uns eben rausholen aus unserem ständigen Teufelskreis. Und deswegen ist auch diese Reflektionsfrage, ist das eine Weg von oder hin zu Motivation, eben erstmal nur der erste Schritt, um wirklich bewusst darüber zu werden, was treibt mich eigentlich an. Und klar, kann man jetzt aus so einem ganz vernünftigen State sagen, nee, also mich treibt absolut die Selbstliebe an. Ich liebe meinen Körper und ich möchte, dass der gesund ist und ich möchte den gesund ernähren und so weiter.
00:19:41
Speaker
Und es kann durchaus sein, dass wir auch diesen erwachsenen, reifen Anteil in uns haben, der da so drauf gucken kann und der das auch in dem Moment ernst nimmt. Aber wenn wir hunderthundertprozentig ehrlich zu uns selber sind, zueinander hoffentlich auch, dann müssen wir uns auch irgendwo zugestehen, gerade wenn ich emotional esse, habe ich wohl ein Thema,
00:20:09
Speaker
mit Stress, mit Anspannung und infolgedessen dann auch mit Angst, weil ein disreguliertes Nervensystem, ein disregulierter Körper hat Angst, der fühlt sich nicht sicher.
00:20:20
Speaker
Und das heißt, am Ende des Tages jede Frau, ob sie das nun hören will oder nicht, die ein wiederkehrendes Muster mit Stressessen, emotionalem Essen und daraus folgend häufig auch Gewichtsproblemen hat, hat ein Thema mit Angst. Selbst wenn sie diese Angst oberflächlich nicht spürt. Weil Stress ist am Ende Angst. Stress entsteht, wenn wir
00:20:47
Speaker
vor unseren eigenen Emotionen Angst haben, wenn wir die als Bedrohung sehen, wenn wir nicht gelernt haben, wie drücke ich Wut aus, wie drücke ich Trauer aus, wenn wir die häufig nicht mal mehr spüren, weil die schon so weggefiltert wird. Das heißt, der nächste wichtige Schritt neben dem, sich mal klar zu machen, was treibt mich an und wie viel Prozent von dem ist Angst. Angst führt immer zu selbst erfüllenden Prophezeiungen. Die Erklärung dazu hat Lena gerade gegeben.
00:21:16
Speaker
ist, mal zu schauen, bin ich denn überhaupt in der Lage, selbst wenn ich als Erwachsenefrau jetzt sage, okay.
00:21:25
Speaker
Die Weg von Motivation war, ich will nicht mehr schwer sein, ich will mich nicht mehr unwohl in meinem Körper fühlen, ich will kein emotionales Essverhalten mehr haben, ich möchte ein Stück Schokolade essen können, aber nicht gleich die ganze Tafel essen müssen. Wenn wir das jetzt rumdrehen, könnte man ja sagen, die Hinzumotivation wäre also, ein befreites Essverhalten zu haben.
00:21:49
Speaker
Die Hinzumotivation wäre, sich wohl im Körper zu fühlen. Die Hinzumotivation wäre zu sagen, ich möchte meinen Körper mit Nährstoffen nähern, die mir guttun, die gesund für mich sind.
00:22:03
Speaker
In der Folge dessen, wenn wir das mal weiter spinnen, und es ist auch gut, diese Vision sich wirklich vor Augen zu führen, wenn ich eben ein befreites Essverhalten habe, wenn ich meinen Körper nähere mit den Nährstoffen, die er braucht, wenn ich mich emotional gut regulieren kann und emotional gut versorgen kann, dann hat das eine Auswirkung auf mein Hormonsystem, auf meinen Darm,
00:22:27
Speaker
Also auf mein ganzes Organsystem. Das heißt, mein Körper wird gesünder sein. Ich werde fitter sein. Was hat das für Auswirkungen auf mein Leben im Außen? Dadurch, dass ich mich wohler fühle, habe ich vielleicht wieder mehr Bock, mich mit Freunden zum Brunch zu treffen. Oder ich kann das Eis essen mit den Kindern wirklich genießen. Oder ich kann wirklich selbstbewusst in meinem
00:22:50
Speaker
tollen Business Outfit dastehen und einen Vortrag über meine Arbeit halten. Oder ich habe wirklich Lust auf Dates zu gehen. Ich habe Lust auf Sex, auf Intimität. Ich schäme mich nicht mehr. Okay, das wäre jetzt die Weg von dort. Ich kann Sex haben, ohne mich zu schämen für meinen Körper. Ich fahre mit Genuss in den Urlaub, weil ich am Strand liegen kann und mich wirklich wohl in meinem Körper fühle.
00:23:18
Speaker
So, das wäre jetzt hinzu. Das kann man ganz einfach rumdrehen, den Intellekt hat jede Frau. Aber damit ist ja die Angst nicht weg. Damit haben wir jetzt, und das ist auch bewiesen, wenn wir uns eine positive Vision schaffen und deswegen als nächstes auch, mach das ruhig mal an der Stelle, neben dem Bewusstwerden ist das hinzu oder weg von, was wäre denn hinzu für dich? Wie würde das Leben aussehen, wenn du dieses Thema nicht mehr hättest?
00:23:45
Speaker
Weil wir wissen schon auch, dass diese positive Vision auch Botenstoffe im Gehirn ausschüttet, die dazu führen, dass sich eben die Hirnchemie verändert und wir die Dinge auch positiver sehen und dass wir auch mehr das Gefühl in uns aktiviert bekommen, das auch wirklich schaffen zu können.
00:24:03
Speaker
Aber um das aufrechterhalten zu können, ist im nächsten Schritt wirklich der Punkt zu lernen, die Ängste wirklich gekonnt, gezielt und in der Tiefe zu regulieren und das, was innerlich an Konflikten da ist, was wir ja gerade versuchen zu bewältigen durch das Essverhalten, wirklich auch zu lösen.
00:24:24
Speaker
Ja, weil es bringt halt nicht zu sagen, ja, wow, okay, das ist mein Ziel, da will ich unbedingt hin, da habe ich eine ganz große Sehnsucht zu und so und so muss ich mich jetzt verhalten, um da hinzukommen, da sind wir wieder auf der Verhaltens-Ebene, sondern ich muss dann mal die Frage stellen, was
00:24:40
Speaker
an inneren Mustern, verletzten inneren Anteilen oder auch an inneren Fähigkeiten musste ich eigentlich erst entwickeln, um dieses Verhalten auch mit Leichtigkeit und aus mir selbst heraus
00:24:56
Speaker
verkörpern zu können. Verkörpern heißt, dass das mit jeder Zelle aus dir selbst herauskommt und nicht, weil irgendein Coach gesagt hat, dieionäre Nährungsphilosophie ist die beste oder weil irgendein Therapeut gesagt hat, die und die Artenübungen musst du machen damit, sondern
00:25:13
Speaker
weil es aus dir selbst herauskommt, weil es in dir ein Gefühl von Ganzheit gibt, ein Gefühl von das bin ich, so verhalte ich mich und alle Anteile in dir als Team zusammenarbeiten, dann wirst du dieses Ziel auch nachhaltig erreichen, weil du zu der Person wirst, die dieses Leben so lebt.
00:25:33
Speaker
Und dafür braucht es die Fähigkeit, in sich hinein zu spüren, was viele, viele Frauen, die emotional essen und Schwierigkeiten mit ihrer Körperbeziehung haben, nicht so gut können, weil sie eben Schwierigkeiten mit ihrer Körperbeziehung haben und zumindest einen Teil in ihnen den Körper auch als Feind betrachtet, weil er eben nicht das macht, was wir wollen, weil wir uns eben nicht wohlfühlen, weil er eben Schmerzen hat, weil wir uns eben schwer fühlen, gehen wir natürlich automatisch in die Ablehnung. Das heißt, wir müssen erstmal lernen,
00:26:01
Speaker
in unseren Körper zu kommen, das wahrzunehmen, was da ist und lernen mit dem umzugehen, was da ist und lernen das zu regulieren und durch die Regulation, durch das Arbeiten mit den eigenen Gefühlen auch das zu lösen, was innerlich an ungelösten Konflikten da ist.
00:26:21
Speaker
Und wenn wir sagen, wir drehen das einfach um, einfach, das ist für viele auch schon schwierig, eine negative Formulierung und eine positive umzuwandeln, weil wir häufig eben eher in der Weg von Bewegung auch sprechen und denken und fühlen, dann ist ja, wie du schon sagst, erstens die Angst nicht weg und zweitens wird sie im Zweifelsfall sogar größer, je mehr wir uns Richtung hin zu bewegen, weil wenn wir jetzt mal von den Anteilen ausgehen, von denen du gesprochen hast, stellen wir uns vor,
00:26:50
Speaker
Stellen wir uns vor, eine Person hat Flugangst. So als Beispiel. Dann kann man sich vorstellen, neben der Person sagen wir, es ist eine Frau Mitte 20, neben der Person steht ein kleines Mädchen, das ist drei Jahre, das ist ihr Anteil, der ganz dolle Angst hat vom Fliegen.
00:27:07
Speaker
Solange die Person, die jetzt in den Flieger einsteigen möchte, sagt, ja, nee, okay, nee, ich traue mich gerade nicht oder die Angst ist zu groß, ich gehe nicht, ist das Kind beruhigt und dann hat sich die Sache erstmal. Je mehr die Frau aber in den Moment kommt zu sagen, ich will das jetzt aber wirklich, ich möchte wirklich die Welt bereisen, ich möchte, also nicht in Zubewegung, ich möchte wirklich frei sein, ich möchte mich wirklich
00:27:29
Speaker
Ich möchte mich wirklich selbst erfahren, ich möchte Kulturen kennenlernen, also je näher sie an das Flugzeug dran tritt, desto mehr Angst wird dieses Kind haben, weil es will ja um Gottes Willen nicht einsteigen, aber es muss ja mit, weil es gehört ja zu der Person, das kann nicht da bleiben. Das heißt, je mehr die Person sich wirklich innerlich auf das Hinzu zubewegt,
00:27:45
Speaker
Und je weniger sie sich wirklich mit der Angst beschäftigt hat und die gelöst hat, desto stärker wird die werden. Desto stärker wird die am Ärmel ziehen und sagen, um Gottes Willen bitte nicht, ich habe so Angst. Und dann wird die Erfahrung im Zweifelsfall umso schwerwiegender und wir erleben, ich habe es wieder nicht geschafft. Und trotz des wir uns eine Hinzubewegung gemacht haben.
00:28:04
Speaker
Das ist aber der Punkt, den du auch angesprochen hast. Wir müssen uns wirklich mit den Faktoren beschäftigen, die uns davon abhalten, da hinzugehen. Nicht weil sie böse sind, nicht weil sie uns nicht gönnen, dass wir frei sind, nicht weil sie uns nicht gönnen, dass wir uns leicht fühlen, sondern weil sie etwas erlebt haben, was maximal Angst verkörpert. Und wenn wir das runter regulieren, wobei das Wort möchte ich dazu nicht benutzen, sondern runter schlucken, runter essen, betäuben, sei es über Essen, sei es über Handy, sei es über Shopping, sei es über
00:28:34
Speaker
Auch Reisen kann eine krasse Kompensation sein, vor sich weg zu laufen, auch wenn das immer so frei und schön und wundervoll wirkt. Kann auch das Gegenteil von Freiheit sein, wenn ich es keine drei Monate mal hier in Deutschland aushalte, obwohl das Wetter mir auf den Sack geht, sage ich mal. Das bedeutet, wenn wir uns damit nicht beschäftigen, dann kann es sein, dass das am Anfang gut funktioniert. Dann sitze ich am Anfang im Flieger und denke mir so, ja, geil, jetzt habe ich es geschafft, jetzt habe ich es geschafft.
00:28:58
Speaker
Okay, ist gar nicht so schlimm und dann kommt ein kleiner Signalton, den ich nicht kenne und dann bricht die ganze Panik umso mehr aus. Wenn wir es auf Sport oder auf Ernährung beziehen, dann komme ich am Anfang hinterher, okay, ich gehe jetzt dreimal die Woche zum Sport, krass, ich schaffe das gerade. Und dann kriege ich eine Erkältung und dann kann ich eine Woche nicht zum Sport gehen und dann bin ich in dieser Woche so niedergeschlagen und denke mir so, fuck, jetzt kann ich gar nicht zum Sport gehen, oh Gott, jetzt bin ich schon wieder raus und dann mache ich es danach nicht mehr.
00:29:22
Speaker
Das bedeutet, es hilft nicht einfach über was mit Disziplin hinwegzugehen. Das funktioniert in ein paar Wochen, das funktioniert vielleicht auch in ein paar Monate. Aber es funktioniert nicht langfristig, sonst müsste auch nicht jedes Fitnessstudio am Anfang des Jahres. Die wissen ganz genau, wenn die sagen, jetzt nur im Januar für 3€ einsteigen. Das ist super für die. Das macht doch jeder.
00:29:41
Speaker
Und das machen die auch jedes Jahr wieder neu, weil sie wissen, ok, jedes Jahr kommt wieder der gleiche Schwung an Personen und es kommt immer der gleiche Schwung an Initiative und an ich will jetzt was verändern und es funktioniert aber doch nicht. Darauf ist dieses ganze System unter anderem ja auch angelegt.
00:29:56
Speaker
Und dann kommt auch noch dazu, dass wir, wenn wir uns jetzt auch noch mal ein bisschen auf den natürlichen Zyklus beziehen, mir war das selber auch gar nicht so klar, ich kann es auch gar nicht in der Tiefe beschreiben, aber man kann es an der Natur erkennen, viele machen diesen Neueinstieg, den Frühling, sage ich mal, viel zu früh.
00:30:12
Speaker
Eigentlich sind wir gerade noch in der Winterphase, eigentlich sind wir noch in einem energetischen, nicht tief, aber in einer Phase, wo wir eigentlich die Energie noch bei uns behalten. Das sieht man auch, wenn man nach draußen schaut. Die Blumen, die blühen noch nicht, die Blätter sind noch nicht wieder da, das Gras wird noch nicht grün. Das heißt, eigentlich sind wir noch in einer Phase des Rückzugs, wo wir uns wieder regenerieren.
00:30:31
Speaker
Und ab dem, ich glaube, März oder März, April kommt eigentlich erst wieder die Phase, wo die Energie auch in der Natur zurückkommt. Also viele verpulvern das alles schon, bevor überhaupt wieder Energie auch in der Natur wieder zur Verfügung steht, sage ich mal. Und bei vielen ist es eine Kompensation. Also man ist gerade mal froh, boah, jetzt ist Weihnachten mal zwei Wochen Pause, Gott sei Dank. Das kann ich auch ein bisschen regenerieren und dann im Januar wieder komplett neu rein zu
00:30:55
Speaker
rein zu starten und am Mitte des Jahres wieder am gleichen Punkt zu stehen, wo man sich nur noch auf den Urlaub und die Weihnachtsferien freut, weil man schon wieder alles verschossen hat. Wo soll dann die Energie auch herkommen, um die langfristigen Ziele auch mal mit Widerständen, auch mal mit Herausforderungen überhaupt zu bestehen, wenn wir sowieso die ganze Zeit auf einem maximalen Energietief sind und gerade das, was an Energie reinkommt, sofort wieder verpulvern, weil wir es sofort wieder brauchen,
00:31:21
Speaker
Alles, was in irgendeiner Weise nicht einkalkuliert ist, schießt uns sofort daraus und wird dazu führen, dass wir nicht weiterkommen. Und das hat eben auch mit Emotionen zu tun. Emotionen sind ja Energie. Also Emotion, also Energie in Bewegung. Das heißt, wenn wir mit unseren Emotionen nicht im Einklang leben, sondern die unterdrücken,
00:31:38
Speaker
ist Energie futsch und die brauchen wir um uns zu verändern, um Dinge zu erreichen und vor allem nachhaltig. Wir wollen ja nicht nur zwei Wochen das verändern, sondern ja langfristig. Das heißt, es braucht eine langfristige Lösung und die finden wir nicht auf Verhaltensebene, sondern halt eben in der Tiefe auf emotionaler Ebene.
00:31:54
Speaker
Absolut. Und du hast es so schön geschrieben. Am Ende ist auch ein bisschen genau das, weshalb wir bei dem Thema eben nichts von positiven Affirmationen oder Suggestionen als erstes Mittel der Wahl halten. Das kann man dann zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt nutzen. Aber das ist so ein bisschen, wie nehmen wir nochmal dieses Bild, den du gerade beschrieben hast. Du verbindest dich jetzt mit dem Ziel, dich ins Flugzeug zu setzen oder mit dem Ziel, kein emotionales Essen mehr zu praktizieren.
00:32:23
Speaker
um das mal auf das Thema jetzt zu beziehen, womit wir hier arbeiten. Und dann steht da innen, wir imaginieren zwar nach außen neben dir ein
00:32:33
Speaker
ein kleines Kind, was gelernt hat. Ich komme aber nur mit meinen Gefühlen klar, wenn ich emotional esse. Es gab damals keine andere Form von Regulation. Es gab keine Kurregulation. Die Erwachsenen um uns herum waren selber vielleicht nicht reguliert, konnten sich selbst nicht gut regulieren, konnten uns mit den Emotionen mithalten.
00:32:53
Speaker
Wir können gerne gleich mal darauf eingehen, warum wir überhaupt in diese Situation kommen, was wir gebraucht hätten, damit wir eben eine andere Strategie entwickeln, mit unseren Emotionen umzugehen. Aber bleiben wir mal bei dem Bild, du nimmst dir jetzt vor, Chaka, ich ziehe jetzt durch, kein emotionales Essen mehr, ich nehme jetzt ab. Dann steht da dieses innere Kind neben dir,
00:33:18
Speaker
Und das spüren auch ganz viele Frauen häufig auch bewusst an der Oberfläche, so dieses, mir will jetzt jemand was wegnehmen. Und das brauche ich eigentlich, ja. Und dieser Teil in uns, der wird innerlich total nervös, ne? Und je mehr, und dann meldet sich so, aber, aber, aber, ne? Also wie soll ich denn jetzt mit meinen Emotionen umgehen, wenn ich keine Schokolade mehr essen darf? Ich komme auch gar nicht mit dem Stress klar und überhaupt, ich will doch immer genießen und
00:33:46
Speaker
Ja, und was ist dann mit meiner Selbstbestimmung? Also Autonomie spielt auch eine ganz große Rolle beim Thema Essen, weil wenn wir als Kinder sonst nichts bestimmen konnten, konnten wir wenigstens bestimmen, was wir in uns reinstecken, reinstopfen. Und dieser Teil, den drücken wir dann aber innerlich erstmal weg. Das merken wir gar nicht, dass der mit uns kommuniziert. Sondern wir haben dann so viel Anfangsmotivation, dass wir halt sagen, du bist jetzt
00:34:09
Speaker
ich will dich nicht mehr hören, du bist johlenerwünscht. So und dann drücken wir den weg und dann steht er einsam und allein und traurig da und ist erstmal vielleicht ganz still, aber jede Form von minimalstem Trigger, das ist die nächste Geburtstagsparty auf die du eingeladen bist, das ist das nächste Stück Schokolade bei dem du schwach wirst, wo du dann
00:34:32
Speaker
geht eine Kettenreaktion los, dieser Anteil brennt sich auf und sagt ja und jetzt die ganze Tafel Schokolade. Und das ist halt genau der Punkt, warum das so nicht funktioniert. Da kannst du dir 100 mal einreden, ich lüge mich selbst und ich paffe das, wenn dieser Teil innerlich nicht transformiert ist.
00:34:54
Speaker
Da bringt keine Selbstreflektion, da bringt keine positive Affirmation, da bringt doch keine irgendwelche komischen Audios, die du dir da aufspielst, was? Wenn dieser Anteil in dir nicht aufgefangen wird, im Gegenteil, im Prinzip machst du denselben Fehler, den die Erwachsenen damals auch mit dir gemacht haben, als du eben in dem Alter warst.
00:35:18
Speaker
Ja, deswegen, möchtest du was sagen, genau? Ja, ich würde zu den Affirmationen gerne kurz was sagen, weil ich das echt ein super Beispiel finde. Man kann sich das wirklich bildlich vorstellen. Du hast das ja schon gesagt mit sei still, du bist jetzt hier gerade nicht erwünscht und so weiter. Die meisten sprechen ja positive Affirmationen auf.
00:35:36
Speaker
von ich brauche keine Angst haben und so weiter, was ja auch erstmal, das kann man durchaus machen, aber um mal zu verstehen, dass das keinen Effekt hat oder keinen guten Effekt hat, wenn es nicht wirklich im Einklang mit allen Anteilen passiert, kann man an diesem Beispiel ja perfekt beobachten. Wenn wir nochmal bei dem Beispiel bleiben mit der Flugangst oder sei es mit dem Essen und das Kind steht da und sagt, ich habe aber Angst, ich habe aber Angst, dass wir abstürzen, ich habe aber Angst, dass ich das nicht überlebe und dann kommt die positive Information, du brauchst keine Angst haben.
00:36:05
Speaker
Es ist alles sicher, es ist alles gut, aber die Intensität, mit der das gesagt wird, ist ja nicht fürsorglich und ich widme mich dir und ich lehne mich mal zu dir runter und sage, du brauchst keine Angst haben, ich pass auf dich auf, ich sehe, dass du Angst hast und so weiter, sondern es ist ja, du brauchst keine Angst haben, du bist sicher, wir machen das jetzt trotzdem, ich überwind jetzt die Angst und ich bin jetzt alt genug oder was auch immer dann manchmal auch die ganzen Argumente sind oder ich lieb mich jetzt selbst, ich bin mutig, ich trau mich, ich gebe meine Grenzen hinweg,
00:36:35
Speaker
Das ist ja die Energie, die häufig dahinter ist. Das heißt, auch da ist Spannung drauf. Und jeder, der ein Kind hat oder jeder, der, jeder war ja auch mal ein Kind, das wird nicht dazu führen, dass das Kind sich denkt, Gott sei Dank, dann kann, ja, okay, wenn du es so sagst, ja, stimmt, hast du recht, dann setze ich mich jetzt mit dir da in den Flieger. Oder, ja, okay, hast du recht, wenn dann das nächste Mal, keine Ahnung, eine Kritik vom Chef kommt oder so.
00:37:00
Speaker
Stimmt, ich bin gut genug, hast du recht. So, das wird ja nicht passieren. Das kann sich ja auch jeder, das kann sich ja auch jeder, jeder der das mal versucht hat mit Affirmation, weiß ja, dass es nicht in der Tiefe funktioniert. Das ist besser sich damit zu füttern als mit negativen Sachen, keine Frage. Aber es wird, es wird genauso wie auf körperlicher Ebene, es ist immer noch besser sich dann plötzlich vielleicht mit
00:37:22
Speaker
mit Salat oder was zu ernähren, als dann die ganze Zeit Schokolade zu essen. Vielleicht ist das gesünder, ja. Aber es ist trotzdem nicht ganzheitlich, es nimmt trotzdem nicht alles mit und es ist trotzdem sehr anfällig dafür, dass es wieder einbricht. Und das Gleiche ist bei Affirmationen auch. Es ist immer noch besser, sich zu sagen, ich finde mich schön, ich habe mich lieb, ich mag meinen Körper, anstatt zu sagen, ich hasse meinen Körper und ich bin hässlich und so weiter. Das ist immer noch besser. Und gleichzeitig macht es teilweise gar nicht so einen großen Unterschied, weil wenn ich in mir fühle, ich bin hässlich.
00:37:50
Speaker
oder ich bin dick, oder ich bin eine Versagerin. Und ich sage mir das, dann entspanne ich mich zumindest, weil ich genau das, was ich mir sage, auch fühle. Das heißt, dieses innere Kind, wenn wir davon sprechen wollen, hat zumindest das Gefühl, ja, genau das fühle ich. Und das macht es natürlich nicht besser, aber wenn ich dann drauf sage, nein, du bist keine Versagerin, nein, du brauchst dich jetzt nicht zu schämen, nein, du musst jetzt überhaupt nicht darüber nachdenken, ob du noch was essen willst oder nicht, dann fühlt sich auch noch dieser Teil maximal ungehört und ungesehen, weil es kriegt ja nur mit, oh Gott, jetzt werde ich wieder nicht wahrgenommen.
00:38:19
Speaker
Das ist das, was du gesagt hast. Man wird selbst zu der erwachsenen Person, wie die Eltern häufig, unbewusst oder bewusst, und stellt sich genauso vor diesen inneren Anteil und sagt dem, du bist hier nicht erwünscht, sei leise, hör auf damit, ich brauch dich nicht, sei so wie ich dich haben will, sonst bist du hier überhaupt nicht, sonst bist du hier nicht willkommen. Und dich sollte man sowieso einfach abgeben, so nach dem Motto, das was dann da häufig reinspielt. Und wir kriegen das gar nicht mit. Und wie soll dieses Wesen in uns, wenn wir es mal wirklich verkörpern, wie soll das mitkommen und sagen,
00:38:49
Speaker
Ja, jetzt traue ich mich wirklich, meine Emotionen zu fühlen. Jetzt fühle ich mich gerade sicher und gehalten da drin, die Trauer fließen zu lassen, den Schmerz fließen zu lassen. Wie soll dieser Teil wirklich zu dem Gefühl kommen, zu sagen, ich bin wirklich gut genug, ich bin ja scheinbar wirklich wertgefühlt und gesehen und gehört zu werden? Das funktioniert nicht. Das funktioniert nicht mit den besten Ernährungstipps, nicht mit den tollsten Fitnessstudieangeboten, nicht mit den tollsten Affirmationen. Es funktioniert einfach nicht. Es ist einfach so.
00:39:18
Speaker
Ja, also das muss man halt auch mal so ganz so klar sagen, weil ich weiß, da werden viele Versprechen gemacht und das, was wir jetzt hier erzählen, das geht deutlich tiefer und das ist für viele auch erstmal einfach zu anstrengend, weil sie sich so denken, ja mein Gott, ich will doch einfach nur, und genau, das ist halt der Punkt.
00:39:36
Speaker
Ja, wenn du das willst, dann musst du da hingucken. Sonst wirst du dich ewig in diesen Kreise drehen und das willst du ja nicht. Und das ist halt so der Punkt. Und für die, die jetzt da gar nicht so in Resonanz gehen mit dem, was Lena gesagt hat, wie die Eltern vielleicht angeblich waren,
00:39:53
Speaker
Ganz ruhig, wir kommen gleich da drauf. Nicht alle Eltern von den Frauen, mit denen wir arbeiten, haben solche Dinge gesagt, wie Lena sie gerade ausgedrückt hat. Das heißt, wir können auch ganz tolle Eltern gehabt haben, die
00:40:12
Speaker
ihr Bestes gegeben haben und trotzdem hat das dazu geführt, dass wir heute diese Herausforderungen haben. Warum, sprechen wir gleich drüber. Ich würde gerne noch eine Sache sagen, um auch mal so ein bisschen die Psychosomatik noch mit einzubeziehen, die wir ja ganz häufig sehen bei den Frauen, wenn es dann darum geht, dass der Körper mit irgendwelchen Symptomatiken reagiert.
00:40:35
Speaker
mitunter eben auch, dass es nicht geht abzunehmen oder dass das Gewicht immer weiter hoch geht. Weil genau dieser Mechanismus, da ist dieser innere Anteil, der ist verletzt, da wird nicht gesehen. Wir können ihn inneres Kind nennen. Da gibt es unterschiedliche Bezeichnungen für. Und jetzt sagen wir dem, du bist hier nicht gewünscht. Ich will dich nicht fühlen. Ich will die Angst nicht fühlen. Ich will die Verletzung nicht fühlen.
00:41:04
Speaker
dann ist ganz häufig die unbewusste Stressreaktion aufgrund dieses Unterdrückens so hoch, dass auch da wieder, ich habe die Reaktion vorhin schon mal beschrieben, der Cortisolspiegel hochgeht, die Spannung im Körpergewebe sich verstärkt,
00:41:23
Speaker
die Blutgefäße abgedrückt werden, dadurch weniger Nährstoffe in die kleinen Kapillaren zu den Zellen fließen können, die Sauerstoffversorgung nicht gut ist, die Nerven auch durch die Daueranspannung gequetscht werden, die Fehlinformationen weitergeleitet werden. Das heißt, die Zellen nicht mehr richtig wissen, was sie machen sollen, wie sie arbeiten sollen. All das führt dazu, dass dein ganzer Stoffwechsel am Ende
00:41:52
Speaker
auch durch diese inneren emotionalen Reaktionen so belastet ist, dass dein Körper in den Stromsparmodus schaltet. Und da kannst du dich so perfekt ernähren wie du willst und so perfekt bewegen wie du willst.
00:42:07
Speaker
Die Konsequenz daraus wird sein, dass dein Stoffwechsel hinterher noch belasteter ist. Sehr wahrscheinlich, wenn das Gewicht überhaupt runtergeht, es sehr schnell wieder drauf ist und dann haben wir wieder den Jojo-Effekt. Diese psychosomatischen Hintergründe hinter dem Jojo-Effekt, die beachten ganz viele überhaupt gar nicht. Da haben wir im Übrigen auch eine Podcast-Folge zugemacht, die du dir sehr gerne anhören kannst.
00:42:33
Speaker
zum Thema Jojo-Effekt, wo wir auch genau diese Mechanismen noch mal genauer beleuchten. Aber das einmal dazu. Also das wegzudrücken führt am Ende des Tages dazu.
00:42:46
Speaker
wenn wir es auch mal eine Weile in Schach halten können, irgendwann einfach wieder raus bricht aus uns. Und jetzt ist es für mich einfach auch nochmal wichtig, weil jetzt ist ja die Frage, wie komme ich denn dann an mein Ziel? Also wie sieht das denn dann aus? Und natürlich, die ersten Schritte macht ihr bewusst, es ist ein hinweg,
00:43:13
Speaker
Weg oder hin zu Motivation, hinweg auch. Ist da vielleicht ein Angstanteil, den du nicht sehen willst? Versuchst du, irgendwas innerlich zu unterdrücken? Was wäre die positive Hinzu-Motivation für dich? Wichtig, da mal reinzuspüren. Okay, das ist mein Ziel. Ich muss ja wissen, wo will ich hin.
00:43:34
Speaker
ist mir das auch wert. Also wirklich da mal rein zu gehen, zu gucken, was hat das für weitreichendere Folgen für mich, mein soziales Umfeld, meine Kinder, meine Beziehungen, meinen Job, wenn ich dieses Thema für mich löse. Um sich wirklich klar zu machen, ich will da hin und ich muss da auch hin, weil es ist mein Recht, ein gesundes, fites, freies Leben zu führen.
00:43:57
Speaker
Dann müssen wir uns die Frage stellen, ja, was brauche ich denn jetzt, um da überhaupt hinzukommen? Jetzt könnte man sagen, ja, ich muss mich einfach so und so und so verhalten. Dann sind wir wieder bei dem Punkt. Nein, funktioniert nicht. Ja, ganz klar. Gehen wir noch mal einen Schritt zurück. Was brauche ich denn, um mich so verhalten zu können? Und zwar nachhaltig.
00:44:23
Speaker
Was brauche ich denn? Was muss ich in mir lösen, transformieren, loslassen, nehme das Wort, was für dich passt, damit dieses Verhalten wirklich aus mir selbst herauskommt und nicht irgendein übergestülptes Kostüm, Korsett ist, was man mir von außen gibt. Ja, also geh noch mal einen Schritt weiter zurück, brich es noch mal runter. Wenn das Ziel ist, dich sowieso zu verhalten,
00:44:50
Speaker
Versuch es nicht einfach, sondern geh mal da rein und frag dich, was hält mich innerlich an Mustern davon ab? Ist es Perfektionismus? Muss ich immer alles perfekt machen? Sehe ich immer alles schwarz-weiß? Ist es mein Umgang mit mir selbst, mit meinen Emotionen?
00:45:08
Speaker
habe ich vielleicht ein familiäres Muster mit diesem Thema. Hat vielleicht meine Mama das schon, mein Opa, meine Oma gerade aber guckt auch vor allem in die weibliche Ahnlinie. Wenn die dieses Thema mit Ernährung nicht haben, werden die sehr wahrscheinlich eine andere Form von Bewältigungsstrategie haben, die destruktiv ist. Auch hier wieder hatten die vielleicht auch Schwierigkeiten, ihre Emotionen auszudrücken.
00:45:36
Speaker
Geh da mal einen Schritt zurück, weil das ist das, was du brauchst, bevor es an dieses Verhaltensthema geht. Und deswegen möchte ich mal so ein bisschen darauf eingehen, was ist denn eigentlich in Anführungszeichen schief gelaufen oder suboptimal gelaufen, was dazu geführt hat, dass du heute dieses Thema hast.
00:45:57
Speaker
Und die individuellen Geschichten dahinter, die sind natürlich zahlreich. Und da ist keine so wie die andere. Es gibt aber Grundprinzipien, wie die Psyche und das Nervensystem funktioniert. Und es gibt gewisse Grundbedürfnisse, mit denen kommt jeder Mensch auf diese Welt. Und eins der Grundbedürfnisse, die wir als menschliche Wesen haben, ist geliebt zu werden.
00:46:26
Speaker
und dazu zu gehören. Genauso haben wir auch ein Grundbedürfnis von Gestaltung und Autonomie mitgebracht. Also beides Dinge, die wir gut miteinander vereinen können, wo viele aber einfach Schwierigkeiten haben.
00:46:43
Speaker
Jeder Mensch hat ein Nervensystem, ein Gehirn, das Emotionen erzeugt. Es sei denn, es ist ein schwer geschädigtes Nervensystem, ein sehr geschädigtes, gibt natürlich auch Erkrankungen durch Unfälle, muss einfach Gehirnschäden gab oder so. Aber davon reden wir jetzt hier nicht. Jede Frau, die wir bisher begleitet haben, hat die Fähigkeit von Selbstregulation, die ist angeboren.
00:47:12
Speaker
Jede Frau, mit der wir bisher gearbeitet haben, und auch du, wenn du hier zu bist, hat die Fähigkeit, Emotionen im Gehirn zu erzeugen. Brauchen wir. Und das, was wir als kleine Wesen, wenn wir auf die Welt kommen, aber erst lernen müssen, ist genau mit diesen Emotionen dienlich umzugehen. Und sie dienlich zu regulieren.
00:47:38
Speaker
So, wie lernen wir das? Indem wir optimalerweise in ein soziales Umfeld reingeboren werden, indem unsere erwachsenen Bezugspersonen als Regulatoren in unserem Umfeld dienen. Das heißt also, wir brauchen erwachsene Bezugspersonen, die in der Lage sind, sich selbst und uns als kleines Wesen ko zu regulieren, sodass
00:48:07
Speaker
in dem Umfeld, in dem wir leben, ein Gefühl von Sicherheit entstehen kann. Ja? Wir brauchen das Gefühl als kleine Wesen, hier bin ich sicher.
00:48:21
Speaker
Und jetzt kann es natürlich passieren, dass wir in diesem Gefühl von Sicherheit gestört werden durch die Dinge, die Lena gerade aufgezählt hat, wenn unsere Eltern uns das Gefühl geben, deine Emotionen, deine Bedürfnisse, du bist hier gar nicht gewollt. Das gibt es durchaus. Das ist dann manchmal auch gar nicht so direkt ausgedrückt, sondern indirekt durch, du musst so sein, wie ich dich haben will, damit ich dich liebe.
00:48:47
Speaker
Es gibt es aber auch in einer anderen Form und zwar, wenn die Eltern, besonders die Mutter, die uns ja austrägt, mit der wir erstmal in Symbiose sind, selbst ein unverarbeitetes Trauma mit sich rumträgt oder selbst Einfachschwierigkeiten hat ihre Emotionen
00:49:06
Speaker
auszudrücken und zu regulieren. Vielleicht Depressionen hat, selbst eben mit dem Essverhalten ein Problem hat oder eine andere Bewältigungsstrategie nutzt. Dann haben wir, dann leben wir in einem emotionalen Umfeld, das uns dauerhaft signalisiert, es ist hier nicht sicher.
00:49:23
Speaker
nicht weil uns das jemand sagt und auch nicht weil uns jemand irgendwie schlecht behandelt, sondern weil vielleicht einfach die Eltern in einer Daueranspannung leben und Dauerstress haben, finanzielle Sorgen haben oder Eheprobleme haben oder wie gesagt, irgendwelche eigenen ungelösten Themen mit sich rumtranken. Das heißt, die Ausstrahlung unserer Bezugspersonen ist dauerhaft unreguliert, ist dauerhaft auch Angst. Und so überträgt sich das ganz häufig auch
00:49:52
Speaker
Und ich weiß, da kommt häufig ein ganz großer Schuldmechanismus mit hoch. Bitte versuch den, ich will nicht sagen, dass du schuld bist, aber der Punkt ist,
00:50:04
Speaker
Auch so wird es an die nächste Generation weitergegeben. Das heißt, wenn du selber irgendwann mal Mama werden willst oder vielleicht Mama bist und du isst gerade aus emotionalen Gründen, dann zeig, dass du bist nicht in der Lage, dich selbst zu regulieren und egal, wie sehr du deinen Kindern die Erlaubnis gibst, ihre Wut und ihre Trauer auszudrücken, sie werden von dir lernen, dass es eben nicht sicher ist, weil du dich nicht sicher fühlst mit deinen Emotionen.
00:50:27
Speaker
Dazu haben wir auch eine ausgiebige Podcast-Folge gemacht. Das heißt, bei den Frauen, die zu uns kommen, ist zu 99,999% das Thema da, dass sie als Kinder nicht ausreichend korriguliert wurden, um zu lernen, wie gehe ich mit meinen Emotionen um und wie bringe ich mein Nervensystem in einen entspannten Zustand.
00:50:53
Speaker
Und das ist das, was du brauchst, um an dein Ziel zu kommen.
00:51:01
Speaker
Menschen, die selbst so gut reguliert sind in deinem Umfeld, dass sie dich unterstützen können, dich ko zu regulieren. Was aber immer ganz, ganz schwierig ist, weil die wenigsten Menschen in unserem Umfeld in der Lage sind, sich gesund ko zu regulieren. Wir suchen uns ja leider meistens häufig auch durch unsere Beziehungsmuster und Dynamiken, die wir gelernt haben, dann auch noch Menschen aus, die selber auch irgendwelche
00:51:26
Speaker
krassen Bewältigungsstrategien haben, mit ihrem Stress umzugehen, aber sich eben nicht gut mit ihren Gefühlen auseinandersetzen. Das heißt, du brauchst eigentlich wirklich die Erlaubnis, die du dir gibst an der Stelle, dir Menschen zu suchen, die in der Lage sind, für dich einen Raum zu kreieren, in dem du die Erfahrung machen kannst, wie es sich anfühlt,
00:51:50
Speaker
ko-reguliert zu werden im ersten Schritt, sich selbst zu regulieren im zweiten Schritt und sich wirklich innerlich mit dir und deinem Körper sicher zu fühlen, um einen neuen Umgang mit Emotionen und Angst zu erleben und dadurch wird sich dein Verhalten ganz automatisch verändern.
00:52:07
Speaker
Ein Körper, der sich sicher fühlt, hat keine Stoffwechselprobleme. Ein Körper, der gut genährt wird, weil du Energie hast und Lust hast, dich gut zu ernähren und nichts mehr kompensierst mit so viel Schokolade, der wird auch keine Schwierigkeiten haben abzunehmen. Wenn diese inneren Kinder, sag ich mal, aufgefangen werden und du lernst,
00:52:36
Speaker
Statt deinem inneren Kind zu sagen, du bist hier unerwünscht und ich will diese Emotionen nicht fühlen, die du hier fabrizierst. Statt das so zu machen, dass du lernst, der Co-Regulator für dein inneres Kind zu sein. Ja? So. Ergo dich selbst zu regulieren. Und das ist eben genau der Punkt, wo du
00:53:02
Speaker
wo man einfach ganz klar sagen muss, da braucht es in den allerallermeisten Fällen einfach wirklich jemanden, der dafür ausgebildet ist. Das macht ja auch Sinn, weil eine Korrigulation ist ja auch übersetzt in der Begegnung mit jemand anderes, der in dem Moment auch in diesem sicheren Zustand ist, weil wenn er genauso panisch ist, dann reguliert sich nichts. Also wenn man sich jetzt vorstellt, boah, ich stehe gerade vom Flugzeug und habe richtig Panik und daneben hat noch mehr Panik, dann werde ich mich wahrscheinlich nicht entspannen.
00:53:33
Speaker
Das bedeutet, viele oder die meisten Verletzungen sind ja eben in Begegnung passiert und deswegen ist es auch sinnvoll, dass da eine Person natürlich im Idealfall selbst in einem sicheren regulierten Zustand gegenüber sitzt, der das halten kann. Also der erstmal, nicht ersatzmäßig, aber nachträglich erstmal diese Ko-regulationsrolle geht
00:53:54
Speaker
um darüber zu erleben, ah, ich kann mich darin regulieren und dann im nächsten Schritt zu lernen, so wie das ja auch eigentlich in der Entwicklung des Kindes zum Erwachsenen ist, erst lernen wir uns zu regulieren in Kontakt mit jemand anderes und später lernen wir dadurch, uns selbst zu regulieren. Und dieser Zwischenschritt ist aber ja bei vielen ausgeblieben, deswegen sind sie gar nicht ganz dahin gekommen, sich selbst regulieren zu können. Das heißt, es braucht nicht einen Ersatz, aber einen
00:54:20
Speaker
man kann es Mentor nennen oder was auch immer, eine Person, die darin ausgebildet ist, die auch weiß, wo genau müssen wir hin und wo genau liegen auch die Verletzungen und wo genau sind auch Lösungsmöglichkeiten dieser Verletzungen, um im Kontakt mit dieser Person das zu erleben, was Regulation eigentlich bedeutet und was Sicherheit mit den eigenen Emotionen bedeutet, um daraus dann diesen nächsten Entwicklungsschritt innerlich zu gehen,
00:54:44
Speaker
auch zu lernen, okay, ich brauche die Person dafür nicht mehr. Genauso wie ein Kind irgendwann, wenn man Papa immer noch lieb hat, aber man braucht sie nicht mehr zum Überleben emotional gesehen. Und genauso ist auch die Idee oder sollte die Idee hinter Therapie und Coaching sein, dass eine Person, die sich darin begleiten lässt, nicht für immer darauf angewiesen ist, sich coachen oder therapieren zu lassen, sondern die Fähigkeit mitgegeben bekommt, sich zumindest in den meisten Fällen selbst regulieren zu können.
00:55:10
Speaker
Es können immer Dinge passieren, wo man sagt, ey, da möchte ich mich nochmal begleiten lassen, oder es hat mir gut getan, das spricht auch gar nichts dagegen. Aber abhängig machende Programme, die es ja auch immer wieder gibt, ist das Gegenteil davon, sich selbst zu lernen, sich selbst zu regulieren. Und ich weiß, es ist ein bisschen kontrovers, und trotzdem ist es einfach so, die ersten Bezugspersonen
00:55:30
Speaker
die regulierend wirken, in dessen Spiegelung durch die Augen, durch den Körperkontakt, wir das erleben, dass wir sicher sind, sind nicht einfach irgendwelche gut ausgebildeten Pädagogen, die können das alle toll machen. Aber der erste Anker ist die Mutter. Wir werden in der Mutter groß, wir sind symbiotisch, das heißt verschmolzen mit ihr, wir erleben keine Trennung, wir erleben nicht das ist Mama, das bin ich, das kommt erst viel später dazu.
00:55:55
Speaker
Ungefähr ab dem dritten Lebensjahr ist es dann, dass das Autonomie bestreben, also dass ich entferne mich jetzt. Das ist auch der Moment, wo das Kind anfängt nein zu sagen. Das bedeutet, das Kind kriegt mit, ich bin ja eine getrennte Person. Bis dahin kann das Kind teilweise nicht mal sprechen, also sich ausdrücken oder sonstiges und wird in seiner maximalen Abhängigkeit und Hilflosigkeit dann zu einer fremden Person gegeben. Das will ich gar nicht verurteilen. Es geht einfach nur darum, wir sprechen nicht darum, dass nicht manche Sachen notwendig sind oder gemacht werden dürfen oder sonstiges.
00:56:25
Speaker
Es geht einfach nur darum, sich dessen bewusst zu sein, dass es eine Spur hinterlässt. Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, keine Ahnung...
00:56:34
Speaker
Jemand ist 16 Jahre alt und die Mutter hat einen schweren Verkehrsunfall. Und vielleicht stirbt sie dabei. Dann würde ja niemand auf die Idee kommen zu sagen, scheiß Mutter, jetzt hat sie das Kind allein gelassen und ist gegangen, so gesehen. Trotzdem wird das aber nicht dem subjektiven Verlustgefühl und dem subjektiven Schmerz dieses 16-jährigen Menschen so, denn man kann ja auch deutlich älter oder jünger sein, gerecht.
00:56:55
Speaker
Das bedeutet, es geht nie darum zu sagen, du bist schulde, du hast was falsch gemacht oder sonstiges. Es geht darum, dieses subjektive Erleben zu erlauben und dem auch Raum zu geben. Und das ist bei Kindern natürlich noch viel, viel verletzlicher, weil diese ganzen Möglichkeiten sich selbst zu regulieren und
00:57:12
Speaker
ein soziales Feld zu haben, was einen auffängt und so weiter. Diese ganzen Sicherheitsanker, die mit der Zeit ja auch größer werden, die sind ja nicht da. Das Kind ist ja maximal abhängig. Wenn die Eltern kein Geld haben und auf der Straße wohnen, lebt das Kind auch auf der Straße oder muss in eine andere Familie. Wenn die Mutter schwer krank ist und vielleicht nicht überlebt oder vielleicht einfach schwer krank bleibt, dann ist das Kind nicht versorgt.
00:57:34
Speaker
zumindest nicht emotional, so wie es das bräuchte. Da geht es gar nicht um Schuld, es geht einfach nur darum, was es subjektiv ausmacht. Es ist genauso, wenn sich Personen voneinander trennen, dann ist ja nicht einer schuld, der den anderen verlassen hat und trotzdem ist der Trennungsschmerz da. Und genauso ist es eben auch bei diesen kindlichen Themen.
00:57:51
Speaker
Und häufig schauen wir da so drüber hinweg, weil es erstens nicht bewusst ist, weil es in einer Phase entstanden ist, wo wir alles oder vieles körperlich und unbewusst erstens aufgenommen haben, aber total ungefiltert. Und zweitens, weil wir sehr kognitiv gesteuert sind, auch in unserer Sozialisation und Gesellschaft. Und dass einfach teilweise Dinge sind, an die können wir uns faktisch einfach nicht erinnern. Ich kann kognitiv nicht erinnern, wenn meine Mutter beispielsweise während der Schwangerschaft
00:58:19
Speaker
Gedanken hatte von, ich will das Kind eigentlich gar nicht. Oder ich kann mich kognitiv vielleicht auch nicht daran erinnern, wie ich mich gefühlt habe, als ich nach dem Kaiserschnitt erstmal getrennt ein paar Wochen in einem Brutkasten lag. Das weiß ich ja kognitiv nicht. Aber körperlich, und das ist das, was du ja auch eben meintest, mit dem Körper, mit der Körperverbundenheit,
00:58:38
Speaker
Der Körper, der erinnert das alles. Das ist echt faszinierend. Mich beeindruckt das jedes Mal wieder, wenn man in diese unbewussten Prozesse reingeht. Das klingt immer so abgefahren, es ist aber eigentlich gar nicht abgefahren. Es ist einfach so, man geht da rein und man fühlt was und man kann es vielleicht gar nicht kognitiv beschreiben, was fühle ich da gerade, aber es ist da. Und das ist häufig aus einer Zeit entstanden, wo der Kopf uns überhaupt nicht helfen konnte.
00:59:02
Speaker
Und deswegen bringt es auch nichts, sich Sachen zu sagen oder nur kognitiv zu arbeiten, weil es einfach nicht die Ebene berührt, in der die Verletzung entstanden ist. Und das ist genau das, was du halt gerade meintest, dass es erstmal das Hinsehen dahin braucht und das Verhalten, gerade wenn das viel Kontrolle braucht, sich so und so zu verhalten.
00:59:20
Speaker
Das heißt, der Körper ist nicht dabei, sonst bräuchte es nicht so viel Kontrolle. Wenn es über den Körper geht und über die Emotionen, kommt das Verhalten ganz automatisch. Wenn ihr gut gelaunt seid, wenn du gut gelaunt bist, wenn die Person, die gerade zuguckt, dann verhältst du dich ganz anders, ohne dass du dir vorher vorgenommen hast, heute lächel ich, heute tanze ich, heute fühle ich mich leicht. Das nimmst du dir ja nicht vor. Das passiert einfach, weil du dich so fühlst.
00:59:42
Speaker
Und das gleiche passiert, wenn ich jetzt aber schlecht gelaunt bin, wenig Energie hab und sag, so, ich lach jetzt jeden an, ich tanze jetzt über die Straße, das kann ich alles machen. Das wird emotional aber nicht so andocken. Wenn es aus dem Gefühl herauskommt, folgt das Verhalten automatisch. Dann brauchen wir uns damit gar nicht mehr zu beschäftigen, wie wir uns verhalten müssen, weil das aus der inneren Natur der Sache herauskommt und weil es der gesunde Seinszustand ist.
01:00:07
Speaker
aus dem heraus wir dann auch in die Verhaltensweisen kommen, die wir wollen, ohne dass wir sie die ganze Zeit wollen müssen, weil sie einfach die natürliche Folge dessen sind. Ja, absolut. Und der Punkt ist auch der, weil das wurde auch gefragt, jetzt würde ich da auch nochmal kurz eingehen, die Frage wurde gerade im Chat gestellt, wie schätzt ihr das ein, wie viele solcher Menschen gibt es bei uns in Deutschland, die andere korrigulieren können. Also,
01:00:37
Speaker
Die traurige Realität ist halt eben nun mal, dass dieses, was wir gerade beschrieben haben, was wir als kleine Wesen eigentlich brauchen, nicht die Regel ist. Weil wir in einer Leistungs- und Konsumgesellschaft leben, weil es einfach gewisse Strukturen in unserer Gesellschaft gibt, die sind nicht besonders förderlich dafür, dass wir gesunde
01:01:06
Speaker
Familienräume schaffen, sage ich mal so. Dass Mütter in der Lage sind, sich so zu regulieren und sicher zu fühlen, dass sie ihre Kinder korregulieren können zum Beispiel, weil einfach der Anspruch unserer Gesellschaft sehr, sehr hoch ist. Häufig
01:01:26
Speaker
ist es eben so, dass erst mal eine gewisse emotionale Reife entwickelt werden muss, um andere Menschen wirklich gut mitkoregulieren zu können. Das heißt, die eigenen Themen müssen aufgearbeitet werden. Das bedeutet ganz häufig, es braucht häufig einfach einen Entwicklungsweg mit gegebenenfalls Therapien oder Coaching, weil das alleine einfach sehr schwierig ist.
01:01:55
Speaker
Das heißt, die Wahrheit ist, es gibt nicht wirklich in den meisten Umfeldern von Frauen, mit denen wir arbeiten, nicht wirklich auch nur eine Person, die sie gesund mit korregulieren könnte.
01:02:11
Speaker
Weil gerade in den Beziehungsdynamiken, die wir leben, da sind wir ja nicht nur als die zwei Erwachsenen, sondern da sind auch, jeder bringt sein inneres Kind mit. Wir sind immer in diese bindungsdynamische Kiste mit eingewickelt, sag ich mal. Und selbst wenn wir einen Partner haben, der sagt, komm, ich halte dich mal mit deiner Emotion, hat der auch seine Grenzen. Und der hat auch seine Dinge, die er damit reinprojiziert. Und deswegen
01:02:41
Speaker
Es ist eben so, dass die wenigsten in ihrem Umfeld Menschen finden, die sie gezielt so korrigulieren können, plus so viel Ahnung von dem Thema haben, dass sie wissen, wie sie führen, damit du ans Ziel kommst. Das heißt, ja, die Idee, zu einem Therapeuten oder Coach zu gehen, ist wirklich eine gute.
01:03:05
Speaker
Ja, aber auch da gibt es Unterschiede und da vielleicht gerne mal im Instagram Profil gucken, da habe ich auch ein Thema, da habe ich einen Post mal verfasst zum Thema, wo Therapien auch ihre Grenzen hat. Ja, weil es kommt natürlich beim Therapeuten auch ganz stark darauf an,
01:03:20
Speaker
Welche Form von Therapie bietet er an? Und die meisten gesetzlichen Therapeuten sind natürlich auch vom Gesetzgeber so reglementiert, dass die entweder Verhaltstherapie, Gesprächstherapie, tiefenpsychologische Therapie anbieten dürfen oder vielleicht noch systemische Therapie.
01:03:36
Speaker
Im Gesundheitssystem sind die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, wie das Nervensystem funktioniert, die bindungs- und entwicklungspsychologischen Erkenntnisse und so weiter, häufig noch nicht angekommen. Es gibt ein paar Therapeuten, die arbeiten da richtig gut, aber es ist leider so, dass wir die Erfahrung machen, dass viele Frauen zu uns kommen, die jahrelang
01:03:58
Speaker
bei den normalen Therapeuten waren und da eben irgendwo an eine Grenze gestoßen sind, weil da ganz, ganz wenig mit dem Körper, mit den Emotionen und mit Korrigulation gearbeitet wird. Da wird viel kognitiv gearbeitet, da wird gesprochen, da wird aufgearbeitet und das, nicht falsch verstehen, das hat alle seine Daseinsberechtigung, wir brauchen Therapeuten, die machen eine wichtige Arbeit, aber es
01:04:24
Speaker
Die Aufgabe, die die haben in ihrer Arbeit und mehr können die häufig auch gar nicht leisten, weil die selber ja einen Patienten nach dem anderen durchschieben müssen, ist, die Menschen zu stabilisieren. Sie zu stabilisieren in Akutsituationen, aber wenn es wirklich um eine tiefere Lösung geht, und zwar um eine Lösung, wo es nicht um das kognitive Verstehen und Einordnen geht, sondern um das Herauslösen von emotionaler Spannung aus dem Körper,
01:04:53
Speaker
ist Therapie häufig begrenzt. Also leider lässt in den meisten Therapieräumen und es mögen mir die Therapeuten verzeihen, die das schon anders machen, von denen gibt es nur wenige, aber in den meisten Standardtherapien kommt Korreulation viel zu kurz. Da wird zugehört, da werden Fragen gestellt, da werden auch Gegenfragen gestellt, aber das mal reingehen in die Emotionen
01:05:19
Speaker
und den Menschen in der Emotion halten und führen und ihm zeigen, wie er sich reguliert. Das passiert in den meisten Therapien nicht. Und das, denke ich, hat mitunter auch den Grund, dass A, entweder das Wissen fehlt, B, aber auch die Therapeuten
01:05:36
Speaker
häufig gar nicht auch sich selbst so gut regulieren können zwischen den Sessions. Also wir sehen das ja bei uns in der Arbeit, Lena und ich, wir müssen sehr, sehr stark darauf achten, dass wir uns genug Zeit nehmen, um uns selbst zu regulieren. Wir brauchen unsere Rituale und wir müssen wirklich praktizieren, was wir predigen. Weil
01:06:02
Speaker
Dein Nervensystem geht mit uns unserem in Resonanz. Wenn du vor uns sitzt im Raum und wir arbeiten mit dir, checkt dein Unterbewusstsein sofort. Das ist eine Person, die es reguliert. Bei der Person kann ich mich sicher fühlen und von der Person kann ich mich halten lassen.
01:06:21
Speaker
wenn wir diese Tools und Techniken für uns nicht anwenden würden und wenn wir nicht sagen würden, unsere Regulation kommt zuerst, dann würden wir die Arbeit gar nicht so gut machen können, wie wir sie machen. Einfach, weil das den Prozess unserer Clienten
01:06:36
Speaker
schon blockieren würde, weil deren Nervensystem checken würde, nee, die ist nicht reguliert, die kann mich damit jetzt gerade gar nicht halten. Und das sind ganz unterbewusste Dinge. Das ist nicht dieses rationale, ah ja, okay, ich sehe, die ist reguliert, die kriegt das schon hin mit mir, sondern das ist ganz unbewusst. Dein inneres Kind checkt das ab, ja. So, und das ist halt genau der Punkt. Du brauchst wirklich Menschen,
01:07:01
Speaker
die da einen gewissen Berufsethos haben, die bei sich selber einfach auch bereit sind, tief hinzuschauen, immer wieder ihre eigenen Themen anzuschauen, zu transformieren, zu lösen und sich selbst auch zur Priorität zu machen, in dem Sinne, dass sie sich regulieren und
01:07:18
Speaker
Da ist zum Beispiel auch eins unserer Werte hier ganz klar, dass wir halt eben auch nicht massenhaft Kunden haben, dass wir nicht massen an Kunden begleiten, wie du das vielleicht aus anderen Gruppencoachings oder Videokursen oder von anderen Coaches kennst, weil wir eben einfach schauen müssen,
01:07:39
Speaker
die Frauen, die wir begleiten, auch die Aufmerksamkeit von uns bekommen, die sie brauchen, um das zu lösen. Und wenn wir uns viel zu viel aufladen, ist dann am Ende natürlich auch die Problematik, dass für uns gar kein Raum mehr ist, uns zu regulieren. Und deswegen guck dir die Leute, mit denen du an dem Thema arbeitest, wirklich gut an. Leben die das? Praktizieren die selbst auch eine gewisse Korregulation?
01:08:08
Speaker
Wir teilen hier von unseren Werten, wir teilen hier von unserer Arbeit. Und wir teilen, gerade ich teile ja sehr viel auch über die Story von meinem Leben, wie ich denke, wie ich lebe, wie ich mit mir und meinen Emotionen umgehe.
01:08:22
Speaker
Ja, zeigen die Coaches oder Therapeuten, denen du da vielleicht irgendwie folgst, zeigen die selber auch mal Emotionen. Ja, können die oder machen die nur so dieses toxisch positive, ah, mir geht's immer gut und so in der Story so und wie geil mein Leben ist und das willst du doch auch, dann kommst du mir ins Coaching. Nein, ist da vielleicht ein Coach, der da sich auch mal zeigt, wie er weint oder wie er selber in einem emotionalen Prozess ist oder wie er auch wütend
01:08:51
Speaker
auch Sachen ist, ja? So, auch wenn das bei dir vielleicht erstmal Widerstand auswirft, weil du so denkst, nein, ich will doch nur happy und fröhlich, aber das ist eben genau der Punkt. Schau da genau hin, wie ist der Umgang mit Emotionen? Teilt dein Coach oder teilt dein Therapeut vielleicht auch mal was mit dir, weil es
01:09:14
Speaker
braucht auch uns sich gegenseitig öffnen. Wenn ich nur so eine starre Professionalität war, wo ich nichts von mir selbst preisgebe, wie kann ich von meinem Klienten oder Patienten erwarten, dass er sein Herz öffnet und sich verletzlich zeigt. Also das ist eine Co-Kreation, eine Co-Regulation und das ist eben ganz wichtig und davon gibt es erfahrungsgemäß
01:09:40
Speaker
Wenig Angebote und häufig noch weniger Menschen, die wir im direkten Umfeld haben, die das bewerkstellen können. Und bei so einer Sache wie emotionalem Essen muss man halt auch ganz klar sagen, es ist auch nicht die Aufgabe deines Partners, deiner besten Freundin oder anderer Bezugsperson in deinem Umfeld, dir zu helfen, sowas zu transformieren. Das ist viel zu groß für die meisten Menschen.
01:10:07
Speaker
Da muss man echt ein Profi für sein und bitte verlangen das nicht von deinem Partner oder von deiner Freundin. Die können auch mal zuhören, mit denen kann man auch mal Gespräche führen, aber die sind nicht dafür da, dir den Raum zu halten, damit du deine ungelöten Themen lösen kannst. Die haben meistens selber ihr eigenes Leben, ihre eigenen Themen und
01:10:28
Speaker
Wie gesagt, sind häufig selbst auch total überfordert damit, weil sie das gar nicht greifen können, was da eigentlich in dir los ist. Man kommt ja auch total in Rollenkonflikte, weil man hat zwar das Gefühl, das, was der andere gerade halten soll, ist aktuell.
01:10:44
Speaker
Also es ist ein erwachsenes Gefühl, aber das, was häufig nicht gehalten werden kann von uns selbst, sind ja die kindlichen Emotionen, mit denen wir überfordert sind. Und damit kommt der andere unbewusst sehr schnell in eine mütterliche Position. Das heißt, man identifiziert sich quasi immer mehr mit diesem kindlichen Schmerz. Dadurch wird man immer handlungsunfähiger, weil man plötzlich zwar im Körper eines Erwachsenen ist, aber emotional
01:11:07
Speaker
auf einem Zustand von einer, zwei, drei oder vielleicht noch jüngeren Person. Und das soll der andere dann abfangen. Und dabei geht es uns jetzt nicht darum zu sagen, dass ihr nicht sprechen sollt, dass ihr nicht über diese Themen sprechen sollt. Aber es ist einfach zu viel, das zu halten und das auch zu verstehen in der Tiefe. Weil gerade darüber haben wir auch eine Podcastfolge gemacht. Wenn Personen das Thema gar nicht kennen, dann können die, dann können sie sich sehr da reinfühlen und Verständnis zeigen. Aber dein Unbewusstes wird immer mitbekommen, hier kriege ich gar nicht das, was ich brauche.
01:11:39
Speaker
Und gerade auch wenn der Partner Coach oder Therapeut ist, um Gottes willen, dann schon zweimal nicht, weil dann sind die Rollen sowieso noch mal viel verteilter. Und zum Thema Psychologie und Therapie, klar ist es wichtig, dass es das gibt. Und trotzdem, wenn man sich mal so auf, ich hab ja in Erziehungswissenschaften Studium war auch ein Teilbereich Psychologie. Psychologie wird auch immer mehr zu einer Wissenschaft.
01:12:02
Speaker
Das bedeutet, auch das ist sehr kognitiv angesetzt und da gibt es tolle Erkenntnisse, die auch kognitiv und gehörnmäßig und so weiter funktionieren und so weiter. Aber es ist trotzdem gleichzeitig auch so, dass wenn wir etwas nur über das Technische, die Wissenschaft machen oder darüber, dass wir ganz, ganz, ganz, ganz, ganz, ganz viele Ausbildungen aneinander rein ausgrund der Qualifikation oder was auch immer,
01:12:25
Speaker
Dann gehen wir über den Teil hinweg, der eigentlich der zentralste Punkt ist und das ist der Erfahrungsteil. Das heißt, wir bleiben dann so gesehen auch mit unserer Methode, die wir anwenden, auf einer kognitiven Ebene. Es ist super miteinander zu sprechen, es ist super gegen Fragen zu stellen. Kommunikation, sich mitteilen, sprechen heilt, weil es rausfließen darf.
01:12:44
Speaker
Es ist aber so, es entspannt. Es entspannt für den Moment, in dem wir darüber sprechen. Es entspannt in dem Moment, wo die Emotionen rausfließen dürfen. Genauso, wenn wir eine Weinattacke haben oder wenn wir einmal richtig wütend waren, ausgerastet sind, selbst wenn wir uns danach denken, Alter, was war da denn los?
01:12:59
Speaker
Das entspannt erst mal, es löst aber nicht. Das Thema bleibt da. Es entspannt sich kurz, weil es sich entlädt. Das ist genauso wie beim Sport. Man powert sich einmal aus, dann ist man danach erstmal entspannt und am nächsten Tag hat man genau den gleichen Kram wieder, weil es nicht an dem Kern es löst. Und das ist auch häufig das, was ich, ich war selber ja auch in Verhaltenstherapie drei Jahre lang,
01:13:20
Speaker
Und das würde ich auch nicht anders machen. Das hat mir damals schon auch geholfen. Und trotzdem hat es ja auch einen Grund, warum ich dann irgendwann, ich bin zum Coach gewechselt und warum ich irgendwann gemerkt habe, ich möchte lieber im Coaching arbeiten als in der Therapie, weil das einfach auf einer ganz anderen Ebene angesetzt hat. Und die Verhaltenstherapie, ich finde die wie gesagt super und es hat mir gut getan, darüber zu sprechen und einen Raum zu haben, wo ich wusste,
01:13:42
Speaker
Wenn ich da den Raum verlasse, interessiert die das nicht mehr und ich kann auch mal im Alltag nachgeben und wenn ich jetzt mit meinen Freundinnen oder so darüber gesprochen habe oder der Familie, das hat immer noch eine andere Komponente mit drin. Das heißt, es gab keine separaten Räume dafür und dafür war das wirklich hilfreich. Und gleichzeitig war es aber auch so, dass mit dem entspannten Zustand des Darübersprechens trotzdem das Thema sich nicht verändert hat.
01:14:05
Speaker
Und das hat sich einfach später gezeigt und da bin ich auch durch Prozesse gegangen, wo ich mir so dachte, ach scheiße, ich weiß gar nicht, ob ich das damals überhaupt gekonnt oder gewollt hätte, bin ich auch ganz ehrlich, ob ich dafür überhaupt schon bereit gewesen wäre, auf dieser Ebene da dran zu arbeiten. Aber das ist das, was die Veränderungen dann auch herbeigeführt hat. Und auch hier, was du eben gesagt hast mit der Selbstregulation,
01:14:25
Speaker
Wir sind ja auch nur Menschen. Also wer von sich behauptet, er hat keine Themen, er kann jeden halten und er kommt nicht an seine Begrenzungen und er weiß alles, den kann man sofort vergessen. Also unauthentischer geht es nicht, weil das ist nicht menschlich. Dann kann man auch eine KI-Maschine da hinsetzen. Man stellt ja Fragen über die Psyche. Die KI weiß sicherlich mehr darüber als wir.
01:14:44
Speaker
Aber es fehlt der entscheidende Faktor der Beziehung und der entscheidende Faktor, dass sich gegenseitig auch in Resonanz gehen und dafür brauchst du eine gewisse Öffnung. Sonst kannst du auch mit einer Wand sprechen, das meine ich gar nicht negativ, weil auch mit einer Wand zu sprechen und da die Bedürfnisse, Gefühle usw. auszudrücken, kann entspannen. Aber es wird nicht heilen, es wird keine Lösung, sage ich mal, reinbringen. Und deswegen können wir auch ganz ehrlich sagen, wenn wir Tage haben,
01:15:11
Speaker
wo wir das Gefühl haben, es geht gerade nicht. Wir sind selber super krank, wir haben keine Ahnung, Fieber oder körperlich sind wir komplett neben der Spur oder wir haben selber gerade eine emotionale Herausforderung, wo wir wirklich merken, wir können uns da gerade nicht vorstellen, einen ganzen Raum von Frauen zu halten. Das kommt nicht oft vor, aber dann sprechen wir uns ab und sagen auch mal, okay, dann machen wir einen Alternativtermin oder wir machen
01:15:34
Speaker
Wir machen was anderes, aber dann sagen wir das auch mal ab, weil es genau darum geht, was du sagst. Wir sind keine Maschinen und genauso, das ist das auch, was uns die Frauen rückmelden, dass wir auch die Rückmeldung bekommen von, das hat auch gut getan, mal zu hören, dass bei euch auch mal irgendwas nicht in Ordnung ist, weil wir sind ja keine Übermenschen. Das, was wir halt gelernt haben und das ist das, was wir weitergeben, ist nicht, keine Themen mehr zu haben, nicht mehr von Emotionen überflutet zu werden oder niemals im Leben Herausforderungen zu haben, wo wir das Gefühl haben, oh Gott, wie soll das wieder besser werden?
01:16:04
Speaker
sondern es geht darum zu verkörpern und beizubringen, wie man sich selbst darin halten kann, wie man sich trotzdem darin reguliert, wie man auch mal innehält und nicht direkt am nächsten Tag eine Lösung braucht, um sich wieder besser zu fühlen, sondern den Schmerz auch einmal kurz zu halten und zu erkennen und zu wissen, ein Vertrauen da reinzuentwickeln, dass daraus wieder was Neues und was Gutes folgen wird, was wir kognitiv ja wissen. Alle Herausforderungen der Vergangenheit, bei denen wir dachten, die daran scheitern, wir haben uns bis jetzt ja nicht umgebracht.
01:16:30
Speaker
Und trotzdem, wenn wir von einer neuen emotionalen Herausforderung stehen, fühlt sich das an wie der nächste große Berg, den wir nicht schaffen können. Und es geht nicht darum, den Berg wegzumachen. Das können wir nicht. Es geht darum, die Ressourcen so aufzutanken und die Themen so anzugucken und so viel zu lernen über sich selbst auf einer gefühlten Ebene, also emotional, dass wir vor dem Berg stehen und denken, okay,
01:16:51
Speaker
Heute schabe ich das nicht und ich mache es mir gerade gemütlich davor und ich bin gerade ganz bei mir und morgen gehe ich die ersten Schritte. Und dann mache ich vielleicht zwischendurch noch mal eine Pause oder ich hole mir jemanden, der hier schon hochgewandert ist, der mich auch mal ein bisschen motiviert und der mich darin unterstützt und dann komme ich da auch hoch.
01:17:08
Speaker
Genau, also das vielleicht noch einmal kurz auch zum therapeutischen, dass vieles einfach sehr wissenschaftlich inzwischen ist und messbar sein soll und das geht an der Seele oder Psycho oder was auch immer man noch so wie man es benennen möchte, geht es einfach vorbei, weil wir nicht nur Gehirn sind, wir sind nicht nur Gehirn und Zellen, wir sind auch mehr als das.
01:17:28
Speaker
Und da geht so ein bisschen die Messbarkeit und die Kontrolle und damit ja auch ein Stück weit die in Anführungszeichen Sicherheit des Prozesses so ein bisschen auf Kosten.
01:17:44
Speaker
Ja, der echte Verbindung, auch der Möglichkeit des Therapeuten auf intuitiv, vielleicht mit einer ganz anderen Regulationstechnik, die in dem Moment mit Verhaltenstherapie gar nicht zu tun hat, auf den Klienten individuell einzugehen. Also auch da leider häufig zu beobachten, dass es so eine Blaupause für alle ist.
01:18:06
Speaker
Und es bringt halt nichts, wenn man sagt, ja, irgendwie die effektivste Therapieform bei Essstörungen ist Verhaltenstherapie. 70 Prozent haben damit Erfolg. Ja, aber was ist denn mit den 30 Prozent?
01:18:19
Speaker
Ja und die Frage ist ja auch wie nachhaltig, also wann wird das gemessen? Und wie fühlen sich die Personen danach? Also das kommt ja auch noch dazu und das Messbare, nicht immer das Reale ist, kennt jeder, der mal beim Arzt war. Man hat Schmerzen oder irgendwie fühlt man sich müde und schlafen und es geht einem nicht gut, dann werden die Blutwerte entnommen und dann ist alles im normalen Bereich.
01:18:38
Speaker
Das heißt, auf der messbaren Skala ist alles gut, dürfte es eigentlich kein Problem haben, müsste es eigentlich topfit sein, dürfte es keine Schmerzen haben, kann man gerade jetzt nicht nachvollziehen. Emotional ist ja noch schwerer, was zu messen, also dementsprechend ist das messbare
01:18:55
Speaker
sicherlich wichtig für ganz viele Bereiche, aber wenn wir das zu unserer neuen Religion machen, sag ich mal, also wir glauben nur noch an das Messbare, dann verlieren wir den Teil des Menschlichen und der Teil, der diese Verletzung empfunden hat und dadurch werden wir auch immer nur noch emotional
01:19:11
Speaker
kranker, sage ich mal, oder sagen wir, es wird immer schwieriger, diesen Teil mitzunehmen, weil sich das nicht messen lässt. Wie willst du denn messen, ob ich katraurig bin? Ja, du kannst bestimmte Gehirnwellen vielleicht messen und es gibt da eine gewisse Aussage, wie sich Trauer in meinem einzelnen Fall anfühlt.
01:19:27
Speaker
Das kann kein Gerät der Welt messen. Das kann ich auch nicht über meine Sprache, sage ich mal, ausdrücken. Vielleicht fühlt sich für mich Trauer, man hat ja auch manchmal Trauer und betrauert was und es ist erleichternd. Manchmal fühlt man sich traurig und es erleichtert einen gar nicht. Das sind ja alles Dinge, die man nicht einfach messen kann. Und dementsprechend ist es schon wichtig, sich da auch immer wieder diese Frage zu stellen, in welchen Räumen öffne ich mich auch mit diesen Themen? Und was erwarte ich auch von diesen Räumen?
01:19:54
Speaker
Weil wenn es nur darum geht, neue Verhaltensweisen zu lernen, ist Verhaltenstherapie super. Da gibt es autogenes Training und das und das kannst du machen und es werden neue Verknüpfungen sicherlich geschaffen. Aber das ist nicht darauf angelegt, wirklich auf die tieferen Ebenen zu gehen. Wenn es aber um die Tiefe geht, braucht es dann eben auch einen Ansatz, der in die Tiefe geht. Und das ist auch einfach eine Entscheidungssache.
01:20:15
Speaker
Ja, und so kann ich mich da wirklich öffnen, nochmal zu sagen, es gehört mehr dazu, als einfach nur drüber zu sprechen. Ja, klar. Öffnen bedeutet, sich noch emotional zu öffnen. Ich hatte das gerade am Dienstag wieder mit einer Session, wo echt eine Frau von uns einen richtigen Durchbruch hatte. Die saß da.
01:20:39
Speaker
Du hast die Jacke ausgezogen. Jetzt wird mir ganz warm. Du hast richtig gesehen, was hatte ich noch nie. Und dann habe ich sie durchbekleidet und hinterher saß sie.
01:20:54
Speaker
Oh, was war denn das? So ist es mir noch nie gegangen. Ich bin frei.

Selbstwert und emotionale Durchbrüche in der persönlichen Entwicklung

01:21:03
Speaker
Aber so gefühlt. Ich bin frei. Und sie saß dann und hat die ganze Zeit gesagt, ja, ich bin wertvoll.
01:21:15
Speaker
Ja, ich bin wichtig. Und du hast so richtig gesehen, sie fühlt das so aus der Tiefe heraus. Und das war für mich, da sitze ich dann jedes Mal so da und denke mir auch, was geht? Aber es ist halt einfach, da siehst du, das ist ein Durchbruch und nicht, ja, okay, ich habe jetzt verstanden, woher mein Problem kommt. Und ja, also auch kocken tief habe ich jetzt das alles gut. Ich kann da gut drüber reden, ohne gleich loszuweinen und Haken dran.
01:21:44
Speaker
Den Fehler habe ich damals auch gemacht. Als ich dann wirklich auch in einem Coaching-Prozess war, das war im Übrigen mit Lenas Freund, der hat mich da zu einem Thema gebracht, wo ich innerlich gesagt habe, da habe ich jetzt schon hundertmal drüber gesprochen, da spreche ich noch nicht drauf, mein ganzes System hat erstmal gesagt, nö.
01:22:05
Speaker
Nö. Ich steh jetzt auf und gehe. Gott sei Dank hab ich's nicht gemacht, ja? Und dann bin ich erst mal überhaupt in diesen gefühlten emotionalen Kontakt mit ihm gekommen und hab mich auf einer ganz anderen Ebene
01:22:17
Speaker
kennengelernt und regulieren gelernt. Und dann ist es eben so, wie Lena sagt, man befreit uns das nicht von Emotionen, aber die Kapazität an Emotionen, die wir halten und regulieren und fühlen und ausdrücken können und die Sicherheit, die wir innerlich fühlen mit diesen Emotionen, die steigt und dann muss ich eben nichts mehr betäuben mit Stress essen.
01:22:42
Speaker
Ja so und das ist halt eben genau der Punkt und das war jetzt eine ganz lange Ausführung dazu, was du brauchst, um wirklich nachhaltig an dein Ziel zu kommen. Aber das ist halt nicht einfach mit ein paar Tipps und einem Zehn-Schritte-Plan erledigt.
01:22:58
Speaker
Und ich weiß, das wollen auch nicht viele hören, dass sie damit einfach alleine nicht so gut weiterkommen. Und das ist übrigens auch häufig ein kindliches Muster, weil wenn wir als Kind gelernt haben, es ist niemand da, der mich in meinen Emotionen halten kann,
01:23:14
Speaker
Dann entwickeln wir häufig so einen inneren Mechanismus, da muss ich alleine damit klarkommen und wir verschließen uns Hilfe, wir verschließen uns anderen, wir verschließen uns der Möglichkeit der Co-Regulation durch andere und wir haben so einen inneren
01:23:29
Speaker
Ich muss das aber alleine schaffen. Und da ist ganz viel häufig an Mustern, die uns schon dann davon abhalten, uns da auch die richtige Hilfe zukommen zu lassen. Und das ist, wie gesagt, in dem Moment, wo uns das bewusst wird, eine wichtige Entscheidung, die wir treffen wollen.
01:23:47
Speaker
sind wir bereit, uns für jemanden zu öffnen, der mit uns glücklich in der Korregulation so arbeiten kann, dass wir das für uns selber lernen. Du sollst ja dahin kommen, dass du es selbst kannst. Das ist ja das. Du sollst ja nicht abhängig zu anderen bleiben, wie Lena das auch

Coaching Philosophie und Kontaktaufnahme

01:24:03
Speaker
gesagt hat.
01:24:03
Speaker
Wenn du aber oberflächliche Programme machst, oberflächlich an dem Thema arbeitest, wirst du abhängig bleiben. Du wirst immer abhängig davon bleiben, dass dir jemand sagt, wie viel du essen musst, wie viel du dich bewegen musst, was du tun musst, was du sagen musst, wie du dich verhalten sollst. Und das ist völlige Selbstentfremdung. Auf das Muster zahlen wir mit unserer Arbeit hier nicht ein. Wir wollen starke Frauen, selbstbewusste Frauen, Frauen, die wissen, wer sie sind.
01:24:31
Speaker
und die sich selbst nicht betäuben und unterdrücken müssen, müssen durch sowas wie ihr Essverhalten. Das ist das, wobei wir begleiten, weil das echte Freiheit ist und ja, chainless halt. Das heißt, ich trinke mal was. Ich will auch schon die ganze Zeit trinken.
01:25:01
Speaker
Das heißt, an der Stelle, wenn dir jetzt mehrere Lichtlein aufgegangen sind oder wir vielleicht auch einfach nur das gesagt haben, was du schon wusstest, dann wird es jetzt Zeit, ins Handeln zu kommen und damit wir herausfinden können, ob das ein Match ist. Lena hat das ja auch so schön vorhin gesagt, wir sind auch nur Menschen. Wir können auch nicht jeden mit seinen Themen halten und haben auch unsere Grenzen, aber
01:25:28
Speaker
Wir haben schon die Fähigkeit sehr weit entwickelt, viele, viele Menschen durch diesen Prozess begleiten zu können und haben das ja auch schon mit über 450 Frauen getan. Das heißt, wenn du einfach mal reinspielen möchtest,
01:25:41
Speaker
ob das mit uns ein Match ist. Wir bieten immer zwei kostenlose Vorgespräche an, in denen wir gemeinsam herausfinden können, ob Chainswim in der richtigen Raum ist, ob wir miteinander matchen. Du kriegst dann einfach auch ein ehrliches, aber liebevolles Feedback, ob das mit uns klappt. Wir nehmen niemanden ins Coaching auf, bei dem wir das Gefühl haben, das passt nicht. Haben wir gar nichts davon, die Lena und ich, wir wollen ruhig schlafen können und wir wollen
01:26:08
Speaker
Dass unsere Arbeit bei den Frauen, mit denen wir arbeiten, auch Erfolge bringt. Und demnach, es lohnt sich einfach mal ein Gespräch mit uns zu führen. Da kannst du gerne einfach mir hier bei Instagram schreiben. Oder du vereinbarst dir einen Termin über den Link in unserer Bio. Und dann sprechen wir ganz zwanglos, ganz ohne Druck. Wir hören uns erstmal an, oder ich höre mir erstmal an, wo du gerade stehst, was du schon versucht hast, wo das Problem liegt.
01:26:36
Speaker
Und dann finden wir heraus, wie das für dich möglich wird, mit uns den Weg zu gehen und das endlich hinter dir zu lassen. Damit nicht 2026 wieder Neujahrsvorsätze zum Scheitern verurteilt sind. Man muss es ein bisschen, das ist eigentlich nicht zum Lachen, aber man muss es ein bisschen mit Humor sehen. Befreie dich aus dem Teufelskreis, lass uns sprechen und dann schön, dass du dabei warst und dir das alles so angehört hast heute.
01:27:04
Speaker
Ich danke dir, Lena, dass du dabei warst, wie du deine Perspektive mit reingegeben hast und dann würde ich sagen, verabschieden wir uns bis zum nächsten Mal, oder? Machen wir so. Sehr gut. Dankeschön, bis dann. Ciao.