Einleitung: Gedankenstrudel um Essen und Körperbild
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Speaker
Hallo und herzlich willkommen zurück zum Podcast. Heute mit einem ganz wichtigen Thema, was wir in den letzten Tagen immer wieder auch von unseren Frauen und auch aus Kennenlerngesprächen, Analysegesprächen gehört haben, ist das Thema Gedankenkreisen. Die ständigen Gedankenkreisen rund um Ernährung, rund um den Körper.
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Speaker
Manchmal gehen die sogar schon morgens los, wenn man nur die Augen aufmacht. Vielleicht kennst du das von dir. Was kann ich essen? Wie viel kann ich essen? War das jetzt richtig? War das jetzt falsch? War das jetzt zu viel? Hoffentlich bekomme ich heute Abend nicht wieder eine Essattacke. Genau, diese sehr kräftezehrenden Gedanken, die ganz, ganz viel Kapazität einfach über den Tag hinweg fressen und viele Lebenssituationen auch belasten.
Einfluss von Gedankenstrudeln auf soziale und familiäre Erlebnisse
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Speaker
Wenn wir zum Beispiel eigentlich einen schönen Abend genießen wollen mit unserem Partner oder auf einem Date sind und dann ständig denken, nicht so viel, hoffentlich werde ich nicht dick oder ich bin schon zu dick oder beim Eisessen mit den Kindern auf das Eis verzichten und dann am Abend wieder in der Essartacke landen und die Tafel Schokolade essen. Das sind vielleicht so Situationen, wo du dich auch wieder erkennst,
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Speaker
Und deswegen sind die, liebe Lena und ich, heute hier, um mal darüber zu sprechen, wie stoppen wir denn diese Gedankenreisen? Also wie kriegen wir diesen Food-Focus, sagt man ja auch so schön, in der Fitness-Szene? Genau, wie kriegen wir den denn gestoppt? Sodass das einfach zu einer normalen Nebensache wird.
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Speaker
Genau, damit starten wir heute mal durch. Nicht wahr, Lena? Ja, auf jeden Fall, weil ich finde auch, dass das ein super wichtiges Thema ist. Du hast jetzt eben schon so ein paar Kontexte im Alltag genannt, wo das einfach sehr belastend ist. Aber man muss ja nur daran denken, man geht einkaufen. Das heißt, da sind Nahrungsmittel, da geht es dann schon häufig los.
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Speaker
Man sieht sich im Spiegel, es geht um die Frage, was ziehe ich an und so weiter. Also diese Gedankenkreise lassen sich einfach bei vielen kaum stoppen, gerade weil sie auch schon so automatisiert sind und über Jahre auch sich so eingegliedert haben. Deswegen ist es sehr wichtig, dass wir heute darüber sprechen. Ja, definitiv. Weil wie immer ist es natürlich so, dass das Wissen darüber, warum
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Speaker
ob das überhaupt passiert, uns helfen kann, zu verstehen, wo wir ansetzen dürfen. Viele Frauen sind ja da einfach sehr, sehr verzweifelt, weil sie nicht verstehen können, warum sie nicht aufhören können, darüber nachzudenken, obwohl sie ja schon so viel auch verstanden haben über gesunde Ernährung und dass sie mehr sind als ihren Körper.
Ursachen und Bewältigung von Gedankenstrudeln
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Speaker
Das Thema ist halt,
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Speaker
Wenn du morgens aufstehst oder dir am Abend vornimmst, so morgen denke ich eben nicht mehr ständig ans Essen, weil es gibt ja eigentlich viel wichtigere und schönere Dinge im Leben, die ich genießen möchte und ich denke da jetzt einfach nicht mehr dran, dann wird das nicht funktionieren. Weil in dem Moment, wo du sagst, ich darf nicht ans Essen denken, an was ist, an was denkst du dann?
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Speaker
Das ist eben so wie mit diesem rosa Elefanten. Das heißt, wir haben eigentlich gar keine andere Wahl, wenn wir das stoppen wollen, wirklich an die Ursache dessen zu gehen, was das auslöst.
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Speaker
Ja, und vor allen Dingen geht es ja auch quasi darum, selbst wenn man sagt, ich denke morgen nicht mehr daran und nur mal angenommen, es funktioniert dann einen Tag, weil es gibt ja durchaus auch verschiedene Übungen, um Gedanken umzuwandeln, positive Affirmationen und so weiter reinzugeben. Das ist einfach dadurch, dass das so unbewusst gesteuert ist, braucht das so viele Kapazitäten, dass das vielleicht für ein paar Tage gut geht und dann knallt es einem halt drei Tage später.
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Speaker
wenn leichter Trigger ist oder keine Ahnung, man ist ein bisschen angeschlagen oder der Körper ist nicht so stabil oder man hat viel Stress oder was auch immer, schläft nicht gut, dann kommt das halt mit der doppelten Macht wieder zurück. Genau, das ist ja auch etwas, was viele Frauen uns schildern, diese Wellenbewegung. Es geht ein paar Tage super gut, vielleicht auch sogar manchmal Wochen und dann auf einmal haut's einem wieder so richtig die Kerbe rein und
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Speaker
Diese auch hier wieder Scham- und Schuldthematiken. Ich hab's doch verstanden. Und warum kommt das jetzt wieder? Die sind halt dann ganz groß. Und auch hier ist es, glaub ich, ganz gut, wenn wir mal darüber sprechen, wie das Nervensystem eigentlich
Autonomes Nervensystem und Gedankenstrudel
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Speaker
funktioniert. Weil vielen ist hier gar nicht bewusst, dass das gar keine willentliche Entscheidung ist. Also du entscheidest dich nicht bewusst und willentlich, emotional zu essen oder auch darüber nachzudenken.
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Speaker
sondern diese Impulse und diese Gedanken, die kommen am Ende aus dem unwillkürlichen Nervensystem, also dem Unterbewusstsein da, wo du eigentlich mit dem Verstand, das ist ja nur ein kleiner Bereich in deinem Gehirn, gar nicht drauf zugreifen kannst. Und im unwillkürlichen System, das im Übrigen nicht nur im Gehirn stattfindet, sondern im ganzen Körper,
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Speaker
Sonst würde dein Herz nicht schlagen, einfach automatisch zum Beispiel. So jetzt habe ich ein bisschen den Faden verloren. Ja genau, dadurch, dass das aus dem unwillkürlichen System kommt und im unwillkürlichen Nervensystem einen Zweck erfüllt gerade. Also diese Gedankenkreise erfüllen einen Zweck, den du vielleicht gerade noch nicht greifen kannst, aber sie dienen in deinem System für etwas.
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Speaker
Und wenn wir jetzt einfach sagen, ich will die nicht mehr haben und ich denke jetzt einfach nicht mehr dran, dann schieben wir das weg, aber wir lösen nicht die Ursache, wofür diese Gedankenkreise dienen. Das heißt, wenn wir es wirklich lösen wollen und nicht einfach wegschieben, verdrängen und abspalten, was wieder zu Spannung und Stress führt,
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Speaker
Es ist wichtig, dass wir uns jetzt die Ursache dafür angucken. Ich habe dafür noch eine ganz schöne Metapher, glaube ich zumindest. Und zwar ist es häufig so mit diesen unwillkürlichen Teilen oder mit den Dingen, die unbewusst passieren, die uns belasten, die wir als belastend wahrnehmen. Man kann sich das ganz gut vorstellen. Vielleicht sind ja auch welche unter den Hörern, die selber Kinder haben oder jeder ist ja mit einem Kind begegnet und kennt das vielleicht, wenn so ein Kind sehr
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Speaker
emotional ist und dann zu Mama kommt und dann den Arm zieht und Mama unbedingt mögt, also Mamas Aufmerksamkeit möchte, Mama gerade braucht und dass das auch durchaus in Situationen passiert, wo das überhaupt nicht so angenehm ist, zum Beispiel im Restaurant oder man ist gerade in einem Gespräch oder man ist an der Kasse. Das heißt, das kommt auch in Situationen vor, wo man es eigentlich gerade nicht unbedingt gebrauchen kann, wo man am liebsten sagen würde, ich bin
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Speaker
Ich brauche jetzt hier gerade meine volle Aufmerksamkeit. Später widme ich mich dir zu. Und viele machen das dann ja auch. Und wenn man das mal beobachtet hat, auch einfach an der Kasse oder so, was dann häufig passiert, ist ja nicht, dass sich die Situation beruhigt und dass das Kind plötzlich ganz brav und fröhlich daneben steht und das auch wirklich so fühlt. Sondern meistens geht es dann erst richtig los mit Weinen und Schreien und Foben. Und genauso kann man sich das auch mit dem ständigen Wegdrängen und Wegdrücken von diesen unbewussten Teilen vorstellen.
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Speaker
Am Anfang sind die noch relativ unsichtbar oder unscheinbar. Je mehr wir das versuchen wegzudrängen, desto lauter und desto aufmerksamer machen die auf sich, indem die Muster immer stärker werden oder in dem es in immer mehr Situationen auftaucht.
Bedürfnisse hinter Gedankenstrudeln erkennen
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Speaker
Und deswegen ist ja auch unser Ansatz, sich dem hinzuwenden und mal zu schauen, okay, was braucht das denn jetzt gerade?
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Speaker
um in der Metapher zu bleiben bei dem Kind, was braucht das Kind denn gerade von mir? Kann ich das jetzt gerade geben oder kann ich mich vielleicht darauf einigen, dass wir uns später damit befassen, um dann wirklich zu einer Beruhigung zu kommen, sodass dann auch keine erneute Stresssituation so schnell aufkommen muss? Und genauso eben auch bei den unbewussten Teilen, dass eben nicht ständig die Kapazität gebraucht wird, das wegzudrücken oder zu sagen, boah, nee, ich möchte mich damit jetzt gar nicht beschäftigen und das ganze System ist ständig unter Spannung.
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Speaker
sondern zu sagen, okay, ich widme mich dem jetzt einmal, schau da mal ganz in Ruhe hin, schau mal, was möchte mir das sagen, was braucht das gerade, damit es dann auch wirklich in eine Beruhigung kommen kann. Ich fand damals die Metapher sehr hilfreich. Ja, perfekt, sehr gut. Und was wir uns halt da also wirklich jetzt mal bewusst machen dürfen, das ist halt für
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Speaker
für einige Frauen auch Neuland. Also wenn man sich da ein bisschen länger mit beschäftigt hat, dann steigt man da schon irgendwann durch, dass da irgendwie noch was anderes dahinter steckt. Aber gerade wenn man so am Anfang dieser, ich sag mal, Persönlichkeitsentwicklungsreise steht, ist da ganz häufig das Bewusstsein gar nicht dafür da, dass diese ganzen Gedankenkreisen und Körperthemen und Ernährungsthemen ja eigentlich nur
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Speaker
Rahmen sind, mit denen uns unser System vor etwas anderem ablenken will. Und ich hatte das tatsächlich auch letztens in einem Kennenlerngespräch, wo wir da irgendwann drauf gekommen sind und ich so sagte, ich glaube oder ich bin mir sehr, sehr sicher aus meiner Erfahrung heraus, dass dich diese Gedanken kreisen von etwas ablenken und das tun sie ja offensichtlich ganz erfolgreich.
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Speaker
Und dann sagte die Frau zu mir am Telefon, aha, okay. Und ich hörte so, das ist so eine ganz neue Idee für sie. Ja. Und das fand ich so spannend, weil ich dann in dem Moment mir so gedacht hab, ja, ja, krass, wie gut diese Ablenkung wirklich funktioniert, ja? Weil klar weiß sie nicht, dass es sie von etwas anderem ablenkt. Sie ist ja völlig damit die ganze Zeit beschäftigt.
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Speaker
und der Fokus liegt ja komplett darauf, wie genius ist eigentlich ihre Psyche, dass sie wirklich, dass es so weggeblendet ist, dass ihr nicht mal klar ist, dass da eigentlich sich dahinter was versteckt hinter diesen Gedanken. Ja, voll. Also deswegen, das ist dann halt immer schwierig greifbar, wenn man es gar nicht wahrnehmen kann, muss man halt irgendwie immer so ein bisschen Vertrauensvorschuss geben, dass das vielleicht
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Speaker
sein könnte, dass da was dahinter liegt. Das ist ja genau wie bei allen unbewussten Prozessen, deswegen ist es ja auch so schwer, dass
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Speaker
Selbstarbeit, sag ich mal, zu machen. Das ist ja auch der Grund, warum Kultus und Therapeuten sich auch nicht selber coachen und therapieren, weil einfach diese unbewussten Abwehrstrategien so genial sind, wie du schon gesagt hast, dass wir ja nicht mal mitbekommen, dass wir gerade in der Abwehr sind. Oder bei ihr ist die Ablenkung so erfolgreich, dass sie nicht mal mitbekommt, dass sie sich überhaupt gerade ablenkt. Das ist häufig bei so Sachen wie
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Speaker
wenn man jetzt den ganzen Tag am Handy ist und irgendwelche YouTube-Videos schaut, dann hat man meistens so eine Idee davon, okay, ich beschäftige mich gerade vielleicht nicht unbedingt mit den sinnvollsten Dingen. Und man hat, weil das so extern ist, weil das zumindest noch ein externes Medium ist, also das Handy zumindest schon mal eine Idee, okay, also ich bin da auf jeden Fall nicht ganz bei mir. Aber gerade wenn es innere Prozesse sind, wenn es sich zum Beispiel auf die Gedanken vor allen Dingen bezieht, die ja im Körper sind, das heißt, die sind
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Speaker
Innerhalb des eigenen Systems ist es fast unmöglich, das so zu entlarven, weil es ja so eingespielt ist und weil es ja auch, wie du schon sagst, einen Zweck erfüllt.
Gesellschaftliche und familiäre Einflüsse auf das Körperbild
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Speaker
Das macht der Körper ja nicht, weil er dir schaden möchte oder so, sondern weil er halt sehr lange Zeit, auch meiner Meinung nach vernachlässigt wurde und dementsprechend irgendwann einfach alle möglichen Mechanismen auffährt, um dann eben bestimmte Dinge nicht mehr wahrnehmen zu müssen oder um auf bestimmte Dinge aufmerksam zu machen, die lange Zeit eben durch Ablenkung nicht mehr wahrgenommen wurden.
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Speaker
Ja, also das, was jede Frau, die jetzt gerade zuhört und wirklich mit den Gedanken und Kreisen kämpft, egal ob du jetzt wirklich real auch ein Gewichtsthema hast oder nicht, wir sprechen auch mit vielen Frauen und begleiten auch viele Frauen, die ganz objektiv betrachtet, und das wissen sie häufig auch, gar kein Problem mit dem Gewicht an sich haben,
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Speaker
Und trotzdem drehen sich die Gedanken die ganze Zeit um das Thema und die Angst zuzunehmen, was dann ganz häufig sich für die Frauen noch komischer anfühlt, weil sie ja sagen, ich habe gar kein Gewichtsproblem. Warum denke ich dann trotzdem die ganze Zeit ans Essen und darum nicht zuzunehmen? Und jetzt darf jede Frau, die jetzt hier einfach mal zuhört für sich, gerne nachher oder in den nächsten Tagen mal testen, was passiert, wenn du dich
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Speaker
zum Beispiel still hinsetzt und versucht zu meditieren. Ja, weil ich finde da kann man das nämlich sehr gut beobachten, dass wenn Frauen versuchen in die Ruhe zu kommen, indem sie sich einfach in die Ruhe begeben und versuchen in den Moment zu kommen, indem sie sich einfach durch eine Meditation oder durch ein Audio oder so erden, dass gerade in diesen Momenten
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Speaker
und plötzlich unser Kopf anfängt, uns da wieder rauszuziehen. Oh, ich muss ja noch die Wäsche machen und ach, ich hab noch so viel zu tun. Und nachher, wenn die Kinder dann kommen, dann müssen wir noch kochen. Und überhaupt, ach nee, ich könnte jetzt auch eigentlich noch ein Stück Schokolade essen. Wie lange bin ich hier jetzt schon? Genau, wie lange bin ich hier jetzt schon? Genau, und da sieht man, dass im Erleben der Frauen, die mit ihrem Essverhalten und ihrem Körper eine Belastung haben,
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Speaker
Der Fokus sehr stark auf dem Kopf liegt in der Selbstwahrnehmung, auf dem Kopf und auf den Gedanken. Also wo im Körper, wenn du dich selbst mal wahrnimmst, liegt denn der Fokus deiner Wahrnehmung? Meistens ist es der Kopf.
00:13:50
Speaker
bei den Frauen, die zu uns kommen. Und das hat einen Grund, warum du irgendwann, und den Grund finden wir in deiner individuellen Lebensgeschichte, warum du irgendwann mit deiner Wahrnehmung in den Kopf gerutscht bist. Also wir nennen das auch dissociiert.
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Speaker
Du rutschst in den Kopf, in die Gedanken, in die vermeintlich noch kontrollierbaren Gedanken, weil mit dem Kopf können wir analysieren, mit dem Kopf können wir reflektieren, wir können mit dem Kopf irgendwie Pläne schmieden. Das wirkt hier noch vermeintlich am kontrollierbarsten und am sichersten für uns, gerade auch im Erleben eines Kindes.
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Speaker
Hören wir ja auch als Kind häufig, jetzt denk doch mal nach. Ja, denk doch mal nach, dann findest du auch eine Lösung. Nicht fühl mal und denk dann, nein, denk doch mal nach. So, und dann rutschen wir halt in den Kopf und der Fokus unserer Wahrnehmung liegt auf dem Kopf. Und in dem Moment spalten wir uns ein Stück weit auch von unserem körperlichen Erleben unterhalb unseres Halses ab.
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Speaker
Das heißt, wir nehmen gar nicht mehr richtig wahr, was ist da an Körpersignalen, an Emotionen. Bei Emotionen bewegen sich halt nicht nur im Kopf, die bewegen sich vor allen Dingen im Körper.
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Speaker
Genau. Das ist generell auch das, was du gerade gesagt hast. Also es ist nicht nur dieser Teil, dass das Kind von außen reingegeben bekommt, dass es nachdenken soll. Das spielt natürlich nochmal mit rein, was vor allen Dingen auch zeigt, das ist ja ein generationsübergreifendes Thema. Sondern es kann auch sein, dass das Kind früh erfahren hat. Und das müssen überhaupt keine schrecklichen Momente mit den Eltern gewesen sein. Also Kinder sind extremst wahrnehmungsbegabt. Das ist das Schöne.
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Speaker
das gefährliche gleichzeitig, dass alles quasi ungefiltert reinsickert. Das heißt, es gibt so gesehen keine richtigen Filtermechanismen und dementsprechend gibt es da noch eine relativ
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Speaker
wenig breite, bandbreite an Möglichkeiten, damit umzugehen und wenn es zu viel ist, dann spaltet das Kind das entweder ab oder es verdrängt ist oder sonstiges. Und gerade wenn Gefühle mal zu gefährlich waren, entweder weil sie nicht gefühlt werden durften oder weil sie bestraft wurden oder weil vorgelebt wurde, dass zum Beispiel Wut überhaupt keinen Raum hat, also weder Mama noch Papa wurde in irgendeiner Weise mal wütend erlebt,
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Speaker
oder extrem wütend erlebt und deswegen ist Wut als was Gefährliches abgespeichert. Das führt alles dazu, dass das System innerlich in gewisser Weise sagt, boah, das Fühlen, das Fühlen und die Körperempfindungen sind zu gefährlich, das ist hier nicht willkommen, das geht nicht. Und dann ist der einfachste Lösungsweg, ohne dass wir es mitbekommen, dass wir, wie du schon sagst, als Fynn, wir wien mit so einem Aufzug,
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Speaker
hochfahren in den Kopf und das ist so quasi die Etage, wo wir alles möglichst gut noch überblicken können.
Kontrollverhalten als Reaktion auf frühere Hilflosigkeit
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Speaker
Das ist so diese Scheinwelt der Sicherheit und der Kontrolle und das sieht man ja auch darin, wenn sich die ganze Zeit die Gedanken um das Essverhalten kreisen oder um die Ernährung oder darum, welche Anzahl von Kalorien habe ich jetzt oder darum, welche Zeit steht auf der Waage.
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Speaker
Es ist ein Versuch, eine Kontrolle aufzubauen. Und wenn wir so sehr darauf bedacht sind, Kontrolle beizubehalten, dann ist es häufig, weil in unserer Vergangenheit, also in unserer kindlichen Vergangenheit, mal genau das Gegenteil erlebt wurde. Wir haben uns also hilflos gefühlt, mal also so unfähig die Situation zu beherrschen oder irgendwie zu kontrollieren oder damit umzugehen, dass das System gesagt hat, also das innere System gesagt hat, so werde ich mich nie wieder fühlen.
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Speaker
Ich werde auf gar keinen Fall zulassen, dass ich mich nochmal so hilflos und so emotional überfordert fühle. Also gehe ich in den Kopf, versuche alles zu verstehen, alles zu bändigen, alles zu kontrollieren. Und dann kommt dabei der andere Teil, der einfach extrem übermächtig ist, nämlich der Unbewusste, der sich ja nicht einfach wegschalten lässt und donnert dann quasi auf der anderen Seite
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Speaker
Da rein und wird halt einfach zu einer absoluten Fremdsteuerung, weil wenn wir mal ehrlich sind, haben wir ja keine Kontrolle in dem Moment über unsere Gedanken, sondern die kontrollieren ja maximal uns, wenn wir die ganzen Leben lang verheißen sind. Ja, also deswegen ist das super wichtig und vielleicht noch zu der Idee mit dem in Stille meditieren.
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Speaker
würde ich dir sofort zustimmen. Ist auch jedenfalls noch ein Lerndick bei mir. Versuch es mal ohne, dass du eine geleitete Meditation hast. Also nicht, dass dir jemand sagt, entspann dich mal, schieß die Augen, sondern wirklich stille. Also da ist nichts anderes, außer du und der Raum um dich herum. Weil häufig ist das nochmal ein sehr viel stärkerer Erlebnisraum, als wenn es geleitet ist. Und natürlich auch, darauf werden wir wahrscheinlich jetzt gleich auch nochmal
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Speaker
zu kommen, wenn du mal schaust, was passiert, wenn du deinen Körper in Bewegung bringst. Das ist nämlich häufig auch sehr interessant, weil wenn wir in Bewegung kommen, egal ob tanzen, egal ob uns locker bewegen und so weiter, dass wir darin häufig eben auch dann mitbekommen, dass diese Körperempfindungen und Emotionen wieder hochkommen würden und genau dann schaltet unser System, unser Schuldschamsystem nämlich häufig auch mit einer ganz besonders hohen
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Speaker
Intensität wieder ein. Auch das ist sehr interessant zu beobachten.
Personalisierte Strategien zur Emotionsbewältigung
00:18:54
Speaker
Also was passiert, was für Gedanken hast du, was denkst du, wenn du dich bewegst, wenn du einfach anfängst, deinen Körper nach den Emotionen, nachdem was da ist, zu bewegen, machen wir auch in den Embodiment Sessions.
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Speaker
Es ist einfach immer wieder total faszinierend, wie stark die Hemmungen sind, selbst wenn man alleine im Raum ist. Genau. Und vielleicht, um das mal so ein paar konkrete Beispiele anzuführen, die Lena hat jetzt eben schon auch so ein bisschen über den Mechanismus gesprochen, wenn du dich mit deinen Emotionen als Kind nicht sicher gefühlt hast, weil die einfach über deine bisher erlernten Tools und Werkzeuge mit Emotionen umzugehen,
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Speaker
hinausging, weil einfach auch eben dir von außen nicht gezeigt wurde, dass das okay ist, was du gerade fühlst. Also ne, ne, ne, wütend sind wir nicht. Ne, ne, ne, schreien tun wir nicht. Ne, ein Indianer kennt keinen Schmerz. Also all diese Sätze, die du ganz bestimmt kennst, wenn du das gerade hörst. Und damit wurde dir als Kind eben so gewirrt, das ist nicht erwünscht hier.
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Speaker
Hier ist kein Raum dafür da. Es ist auch kein Erwachsener und das spüren Kinder auch intuitiv. Das haben wir als Kind auch intuitiv gespürt, wenn wir unsere Bezugspersonen, unsere Erwachsenenbezugspersonen mit unseren Emotionen überfordert haben. Wenn die überfordert sind, weil sie ja mit ihren eigenen Emotionen auch schon überfordert sind, dann spüren wir das als Kinder, wir beziehen das auf uns. Oh, ich bin falsch, meine Emotionen sind falsch und wir drücken das weg.
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Speaker
Das ist so schon mal der Mechanismus, der ganz häufig dahinter steht und ich möchte noch mal gerne ein paar Beispiele nehmen, gerade auch in Bezug auf den Körper und auf die Beziehung zum Körper und seinen Signalen. Weil das, was wir beobachten, ist ganz häufig, also gerade wenn wir versuchen, Kontrolle
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Speaker
im Essen zu finden. Also ich denke die ganze Zeit über Essen nach, ich kontrolliere vielleicht auch die Menge, die ich zu mir nehme. Ich teile Lebensmittel grundsätzlich und gut und böse ein und davon abzurücken, ist ganz, ganz schwierig, weil sobald ich mal ein Stück von was esse, was irgendwie nicht so gut ist, greifen sofort wieder die Ängste, dass ich die Kontrolle über meinen Körper und mein Gewicht und mein Essverhalten verliere.
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Speaker
Und gerade im Bezug auf die Körperbeziehung, wie wir uns selbst wahrnehmen und wie unsere Beziehung zu unserem Körper ist,
00:21:17
Speaker
hängt eben wiederum auch ganz stark davon ab, wie wir darin als Kinder gespiegelt wurden. Und ich möchte mal ein Beispiel nennen, was ich letztens auch in einem Gespräch mit einer Frau sehr interessant fand, das mal so zu sehen, weil das in ganz vielen Familien tatsächlich auch so stattfindet in irgendeiner Form, dass da war zum Beispiel die Mama und die Mama fand, also
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Speaker
in ihrer eigenen Erwartungshaltung, wie ein gesundes Kind auszusehen hat, sollte ein Kind gut gefüttert und genährt und auch ein bisschen moppelig sein. Und da war auf der anderen Seite die Tante, die gesagt hat, man muss schon ein Kind von Anfang an regulieren, die darf nicht so viel essen, damit die halt möglichst schlank bleibt. Und jetzt alleine durch diese Situation ist das Kind, um das es geht in dem Moment,
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Speaker
gar nicht darin gehalten und geführt die eigene Körperwahrnehmung als den Maßstab für wie viel brauche ich und wie viel nicht zu nutzen, sondern das Kind, was ja das Bedürfnis hat geliebt zu werden, sowohl von der Mama als auch von der Tante, erlebt jetzt eine innere Zerrissenheit und ein Pendeln zwischen
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Speaker
Wem soll ich jetzt recht machen? Soll ich möglichst viel essen und ein bisschen moppeliger sein, damit Mama mich gut und richtig findet? Oder soll ich möglichst wenig essen und eher schlank sein, damit Tante mich möglichst gut findet? Ja, und was dann in dem Moment passiert, ist natürlich, dass wir durch die Erwartungshaltung der Erwachsenen um uns herum und natürlich auch die kulturellen Erwartungshaltungen in unserer Kultur, sind schlanke Frauen, möglichst liebenswerter so rum. Und dadurch
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Speaker
finden aber eine Abspaltung oder eine Verletzung in der Beziehung zum Körper und zu seinen Signalen statt. Also wir orientieren uns an den Aussagen im Außen. Was sagt Mama, was sagt Oma, was sagt sonst wer, wie viel jetzt richtig für mich ist. Und wir verlieren völlig den Kontakt zu den Signalen, die uns der Körper eigentlich auf natürliche Weise gibt.
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Speaker
Und das ist ganz spannend, weil wir das häufig auch hören, dass Frauen dann nochmal auch einen krassen Schub, was z.B. Zunahme oder Essverhalten angeht, erleben, wenn sie ausziehen. Also wenn sie aus der elterlichen Kontrolle, wo immer so ein bisschen gesagt wurde, wie viel das Richtige ist, rauskommen und plötzlich wie in so einen Vakuum fallen, weil von außen nichts mehr da ist, was die Kontrolle und Orientierung gibt.
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Speaker
Und weil wir ja nie gelernt haben, auf den Körper zu hören, der uns eigentlich die Signale schon geben würde, suchen wir uns wieder neue Orientierungshilfen durch zum Beispiel Diäten, Kalorienzählen und so weiter, Kontrollmechanismen von außen und wiederum natürlich auch durch das ständige Denken daran, also war das jetzt richtig und so weiter.
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Speaker
Und was man eigentlich sagen kann, ganz einfach runter reduziert ist, wenn du ständige Gedanken kreisen rund ums Hessen hast und nicht mehr spülen kannst, was ist jetzt richtig für mich von der Menge her und die Angst hast zuzunehmen.
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Speaker
dann deutet das einfach darauf hin, dass du wie selbstentfremdet von deinem Körper bist, Körperwahrnehmungen nicht wahrnehmen kannst, deinem Körper und seinen Signalen nicht vertraust, wenn er dir die ins Bewusstsein schickt, wenn du sie überhaupt wahrnimmst. Es kann auch sein, dass du sie einfach nicht wahrnimmst, weil da so viel Scham und Schuldmechanismen und auch so viel Erwartungshaltung draufliegt,
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Speaker
wie du zu sein hast und was du zu tun hast, um liebenswert zu sein. Dass das einfach wie abgespalten ist. Das ist so das, was ich so in Bezug auf das Essen und den Körper noch sagen kann, was dahinter stehen kann.
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Speaker
Ja, vor allen Dingen das, was du gerade eben gesagt hast mit den mit den kindlichen Erfahrungen von den Frauen auch in unseren Räumen. Das ist einfach auch etwas, was sich halt immer wieder zeigt. Und da geht es halt im ersten Moment, wenn man das mal so betrachtet, ein Kind kommt auf die Welt und das hat ja in dem Moment noch nicht diese Gehirnstrukturen so ausgeprägt, wie wir als Erwachsenen. Das heißt, man darf das so ein bisschen bildlich verstehen, dass das Kind dann denkt, wie mache ich es jetzt recht? Natürlich sind das nicht die Gedanken, weil und das ist auch ein ganz zentraler Faktor, der da besonders
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Speaker
Schwerwiegen mit reinspielt. Das Kind kann in dem Moment noch gar nicht unterscheiden, das ist Mama und das bin ich. Das Kind ist in einer Symbiose, das bedeutet in einer Art Verschmelzung, das heißt Mama gleich ich und Mamas Empfindungen, Mamas Gedanken beziehen sich ganz zwangsläufig auf das kleine Kind. Kinder sind sehr egozentrig und das ist nicht im Sinne von
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Speaker
egoistisch gemeint, sondern egozentrisch bedeutet, dass sich quasi alles, was im Erleben wahrgenommen wird, in der Außenwelt wahrgenommen wird, im Kontakt wahrgenommen wird, ganz unmittelbar auf sich selbst bezieht. Jede Information, die von außen kommt, wird ungefiltert auf das eigene System gezogen.
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Speaker
Und runtergeschluckt, sag ich mal. Das nennt man auch Introjekt. Das bedeutet auch das, was du gesagt hast, wenn die später ausziehen und diese Gedankenkreise ständig da sind, dann können das nachwählen von den ganzen Stimmen der Mutter, der Tante, von wem auch immer sein, die in dem Kopf, wir denken das in unseren eigenen Gedanken, aber es sind dann die Stimmen quasi, die wir sonst gehört haben, die uns schon sehr, sehr früh als Information mitgegeben wurden.
00:26:45
Speaker
entweder ganz bewusst über Sprache oder eben über die nonverbalen Blicke, Gesten, was auch immer, die uns gesagt haben, was ist richtig und gewünscht und was eher nicht. Und das hat dann quasi diese Nachwehen. Das heißt, wir können auch später teilweise noch gar nicht unterscheiden, was sind denn jetzt eigentlich die Dinge, die von außen reingegeben wurden, die ich irgendwann geschluckt habe, weil ich es nicht anders konnte, und was ist wirklich meins.
00:27:07
Speaker
Und gerade in der Anfangszeit sind Kinder einfach sehr taktil. Das bedeutet, der Körper wird vor allen Dingen über Berührung wahrgenommen. Und man kriegt auch häufig mit, dass wenn Kinder wenig berührt wurden, oder wenn Kinder zwar berührt wurden, aber eigentlich die Mutter
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Speaker
oder auch der Vater, emotional gar nicht wirklich da waren, weil die zum Beispiel mit den Gedanken ganz woanders waren oder sich sehr viele Sorgen gemacht haben. Dann erlebt das Kind, so gesehen, eine, ja Abspaltung ist vielleicht in dem Fall das falsche Wort, aber das Körpergefühl wird nicht so wahrgenommen. Genauso wie die Körpergrenzen nicht so wahrgenommen werden, wenn keine Berührung stattfindet. Und ich hatte dem letzten eine Klientin, die hatte dann erzählt,
00:27:46
Speaker
das bei ihr aber nicht zutreffen würde, weil da war super viel Kontakt, also super, super viel Körperkontakt. Wir sind dann da ein bisschen tiefer reingegangen, weil es halt auch viel ums Thema Grenzen und sowas ging und auch darum, dass der Körper immer fülliger wurde, sag ich mal.
00:28:02
Speaker
Und da hat sich nachher herausgestellt, dass da durchaus sehr viel Nähe war, körperliche Nähe, aber nicht in dem Maße, wie das Kind das gebraucht hätte. Die Nähe zum Kind wurde quasi als Liebesbatterie für die Mutter genutzt. Und hier noch mal ganz wichtig, es geht nicht darum, dass die Mutter das böswillig gemacht hat oder bewusst gemacht hat. Aber im System des Kindes war relativ schnell klar, boah, das ist mir echt ein bisschen zu viel. Das nennt man so eine Art Mutterbesetzung. Also die Mutter ist quasi
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Speaker
fremdsteuernd für das Kind und für die Empfindungen des Kindes und irgendwann baut der Körper dann halt Abwehrstrategien auf oder eben auch durch Kontrolle in den Gedanken, um diese fehlende Kontrolle, die damals da war, was Grenzsetzung und sowas angeht, dann nachträglich zu kompensieren. Fand ich auch super interessant, dass es auch in die Richtung eben geht.
Generationenübergreifende Körperideale
00:28:50
Speaker
Es sind ja auch Abwehrmechanismen, Entwertung und Idealisierung. Also unsere Psyche arbeitet mit Abwehrmechanismen. Es kann sein, dass wir sagen, meine Kindheit war ganz, ganz schrecklich, meine Eltern haben alles falsch gemacht. Dabei vergessen wir häufig, es gab bestimmt auch Momente, wo sie super viel richtig gemacht haben und wo sie ihr Bestes gegeben haben. Aber die Psyche, um das zu verarbeiten, geht voll in diese Entwertung.
00:29:16
Speaker
Das kennen wir in den Prozessen, wo wir unsere Frauen begleiten. Wir kennen aber noch viel häufiger, und das macht die Frauen meistens sehr blind dafür, was eigentlich wirklich bei ihnen passiert, die Idealisierung. Also meine Mutter oder meine Eltern waren super, super toll. Die haben sich immer super Mühe gegeben. Ich wünschte, ich wäre so eine gute Mutter, wie meine Mutter es war. Die haben immer alles getan, was sie konnten und so weiter. Und dabei wird vergessen,
00:29:44
Speaker
Ja, ganz sicher haben sie all das, das stimmt. Und zusätzlich vergisst man aber dabei, dass auch die Mama da Begrenzungen hatte und der Papa Begrenzungen hatte und sicherlich irgendwann mal diese Begrenzungen zu Frustration, zu Wut, zu Traurigkeit, zu Ohnmacht, zu Hilflosigkeit über die er als Kind geführt hat.
00:30:04
Speaker
Und es geht nicht darum, den Eltern die Schuld zu geben, sondern ganz ehrlich zu betrachten, wo gab es diese Bedürfnisverletzung und wo konntest du die noch nicht verarbeiten. Und der Punkt ist halt ganz einfach der, wie Lena das eben auch so geschildert hat, gerade durch die Symbiose zur Mutter. Und wir erleben das ja ganz häufig auch.
00:30:25
Speaker
bei den Frauen, die wir begleiten, weil logischerweise wir arbeiten mit Frauen, also ganz häufig auch eben mit Mamas, dass keine Mutter würde mit Absicht dieses Körper- und Ernährungsthema an ihr Kind weitergeben.
00:30:44
Speaker
Das passiert völlig unbewusst durch die teilweise unausgesprochenen Erwartungen der Mutter, auch häufig einfach nur an sich selbst. Selbst wenn du als Mutter sagst, ich habe ja die Erwartung an mein Kind gar nicht, dass sie ihr schlank sein muss. Ich sage ihr immer, dass sie sein kann, wie sie will oder dass er sein kann, wie er möchte.
00:31:06
Speaker
Ja, okay, fein, aber du hast die Erwartung an dich und das spürt dein Kind. Und selbst wenn du es versuchst zu verstecken, das hören wir auch ganz häufig, dass die Mütter dann sagen, ja, okay, wenn die Kinder abends im Bett sind, dann esse ich erst emotional. Ja, aber die Kinder haben mittags mitbekommen, dass du eben kein Eis mitist und einen inneren Kampf geführt hast. Soll ich jetzt oder soll ich nicht? Ja, und das, was dann bei den Kindern durch die Symbiose ankommt,
00:31:37
Speaker
Was sie spüren, weil sie noch keinen Filter haben. Das ist dann das, was ganz unbeabsichtigt.
00:31:45
Speaker
weitergegeben wird über Generationen. Und jetzt müssen wir uns überlegen, das ist ja nicht nur ein Ding in der eigenen Familie, sondern wenn man sich das mal anguckt, gesellschaftlich hatten Frauen über Jahrhunderte eigentlich nur einen Wert, nämlich einen Körper, der dem Ideal entspricht, möglichst auch fruchtbar ist.
00:32:08
Speaker
und ein Verhalten, was dem gesellschaftlichen Ideal entspricht, damit sie zum Beispiel gut verheiratet werden können, weil sie ja vom Besitz der Eltern in den Besitz des Ehemannes übergegangen sind und nur dann einfach auch eine Grundlage hatten,
00:32:23
Speaker
versorgt zu werden. Entweder durch eine gute Heirat oder dann halt, indem man als Nonne in die Kirche gegangen ist oder so. Das ist jetzt mal so ganz krass ausgedrückt. Oder möglicherweise noch, dass man den Körper komplett hergegeben hat durch Prostitution. Das waren die einzigen Möglichkeiten, die Frauen hatten. Das heißt,
00:32:42
Speaker
Das Ideal des Körpers hing an der Existenzberechtigung jeder Frau über Jahrhunderte. Und es ist noch nicht so viele Generationen her. Wir wissen, dass bis zu fünf oder sogar sieben Generationen solche Themen weitergegeben werden. Also garantiert ist das in deiner Ahnenlinie irgendwo Thema gewesen.
00:33:06
Speaker
So, und dementsprechend in der Ahnenlinie deiner Mutter, deiner Oma, auch deines Vaters, natürlich, da gibt's ja auch Frauen in den Familiensystemen, ja, und wenn du dich als Frau identifizierst, dann sind all diese Überzeugungen, ob bewusst ausgesprochen oder unbewusst einfach gelebt und verkörpert, bei dir gelandet irgendwo.
00:33:30
Speaker
Und das spielt natürlich eine Rolle, selbst wenn deine Mama super toll war und sich immer richtig viel Mühe gegeben hat. Und selbst, und das muss man auch sagen, ich weiß das triggert häufig auch viel Angst und Schuldgefühle, natürlich auch in der nächsten Generation. Also selbst wenn du das versuchst, von deinen Kindern zu verstecken,
00:33:53
Speaker
Es muss dir klar sein, etwas davon in irgendeiner Form wird bei deinen Kindern landen. Und ab dem Zeitpunkt, wo dir das bewusst ist, ist es wichtig, sich darum zu kümmern. Weil bis zu dem Zeitpunkt, wo dir das nicht bewusst war, okay, kannst du nichts dafür. Du kannst nicht über Dinge nachdenken, die dir nicht bewusst sind. Aber in dem Moment, wo dir das bewusst ist, dass du das unweigerlich, auch wenn du es gar nicht willst, in irgendeiner Form weiter gibst,
00:34:21
Speaker
Ist das deine Aufgabe, als erwachsene Frau in diese Selbstverantwortung zu kommen und es für dich möglich zu machen, eine Lösung wahrzunehmen? So empfinde ich das zumindest, ist meine Wahrheit. Damit du so wenig wie möglich von dem weitergibst. Ich würde das noch ergänzen. Beziehungsweise, was heißt ergänzen? Aber das Schöne ist ja, um es auch in die positive Richtung noch zu ergänzen.
00:34:48
Speaker
Das gleiche funktioniert ja auch andersrum. Also wenn du anfängst, bei den meisten Themen, gerade wenn die so lange drin sind im System, ist es selten so, ah, jetzt ist mir das bewusst, okay, dann gucke ich da jetzt mal, keine Ahnung, mach da mal ein bisschen Therapie, ein bisschen Coaching oder was auch immer, dann ist das sofort weg.
00:35:04
Speaker
Also auch das ist ja ein Prozess, das bedeutet, aber alleine dieser Prozess der Bewusstwerdung, der Prozess dieser inneren Lösungswege
Elterliche Erwartungen und emotionale Reaktionen
00:35:13
Speaker
und dieser Lösungsvorgänge, wo dann ja auch deutlicher wird, dass es überhaupt nicht in erster Linie ums Essverhalten geht, sondern dass es um viel, viel, viel, viel tiefere Themen geht, die man dann eigentlich weitergibt, die sich dann vielleicht später als Essverhaltensthematiken oder sowas zeigen, aber noch viel tiefere Verletzungen, die dann weitergegeben werden.
00:35:30
Speaker
Das Schöne ist, dass es auch in die andere Richtung funktioniert. Also es ist auch nicht zu spät, sag ich mal, das für sich zu lösen. Sowieso, selbst wenn keine Kinder im System sind, ist das ja eine Form der Lebensqualität, die dadurch verloren wird oder wiedergewonnen wird. Aber auch wenn Kinder im System sind, es bringt weder dir was noch dem Kind, wenn du in Schuldgefühle gehst,
00:35:50
Speaker
Weil dann signalisierst du erstens dem Kind, dass du schlecht bist, du signalisierst dem Kind, dass das auch schlecht ist, weil wenn Mama sich so schlecht fühlt, dann muss mit mir irgendwas auch nicht stimmen. Sonst könnte es ja einfach stolz sein, dass ich ihr Kind bin. Das heißt, es geht nicht darum, da in eine Opferhaltung zu fallen, sondern auch hier zu sagen, okay,
00:36:07
Speaker
Ich erkenne das jetzt. Ich bin bereit, mir das anzuschauen. In einer reifen Erwachsenenhaltung, die weiß, okay, das wird auch ein bisschen dauern. Da sind ein paar Themen mit verbunden. Aber trotzdem signalisiert das System im anderen schon, erstens mal, Mama erklärt das selber. Ich muss jetzt nicht als Kind um Mama rumkreisen und gucken, was kann ich denn jetzt machen, dass Mama sich besser fühlt. Das machen Kinder unweigerlich. In dem Moment, wo wir selbstverantwortlich damit umgehen, kriegt das Kind mit, okay.
00:36:33
Speaker
Ja, ich kriege manchmal mit Mama geht es nicht so gut, aber ich kriege auch mit Mama Kletter schon. Also Mama kümmert sich da selber darum. Ich muss mich da jetzt gerade gar nicht so rein werfen. Und natürlich, je mehr sich die Themen lösen, desto weniger nimmt das auch Bezug energetisch gesehen in dem Alltag. Ich meine, du musst dir ja nur vorstellen,
00:36:50
Speaker
Egal ob du Kinder hast oder einen Partner oder wie auch immer. Oder eine anderes Familienmitglied. Du sitzt zu Hause, bist schon, keine Ahnung, bist am Zeitung lesen. Und das Kind kommt von der Schule. Du kriegst sofort mit, da hat das Kind noch kein Wort gesagt, ist das Kind gut gelaunt? Ist das Kind traurig? Ist das Kind wütend? Ist irgendwas passiert oder nicht? Das kriegst du mit. Da muss noch nichts gesagt sein. Da ist das Kind keine 20 Sekunden zu Hause. Und genauso funktioniert das auch, wenn das Kind abends schlafen gegangen ist und Mama ist dann aber total, oder auch Papa,
00:37:17
Speaker
mit den eigenen Themen verbunden oder die streiten sich die ganze Zeit oder das mit den Essattacken kommt wieder. Das Kind kriegt das energetisch trotzdem mit, das ist mit im Raum. Genauso wie das eben ist, wenn du mitbekommst, das Kind hat sich in ein Zimmer eingesperrt, du kriegst irgendwie mit, irgendwas ist da doch. Da habt ihr noch nicht gesprochen, da muss das Kind auch nicht direkt neben dir stehen. Also da sind einfach die Resonanzen, also das Feingefühl für das, was noch so in der Umgebung ist, einfach sehr, sehr groß.
00:37:42
Speaker
Und deswegen, sowohl in die unangenehme Richtung als auch in die positive Richtung wird es eben weitergegeben. Das muss man einfach wissen. Was man damit macht, ist wieder eine komplett eigene persönliche Entscheidung. Aber es ist einfach so. Und genauso ist es eben auch mit dem, was du eben gesagt hast. Es geht nie darum zu sagen, Mama und Papa haben das und das schlecht gemacht. Darum geht es nicht. Dann sind wir wieder in der Bewertung. Wir sind erwachsene Menschen und wir sind heute nicht mehr darauf angewiesen, wie Mama und Papa sich jetzt verhalten, weil wir sind ja jetzt erwachsen.
00:38:12
Speaker
und trotzdem hinterlässt das etwas im System.
Verarbeitung von Kindheitserfahrungen
00:38:16
Speaker
Es ist trotzdem, ich hatte gestern noch eine Kliente, die hat mir erzählt, man hat sofort die Abwehr gespürt. Es war sofort Abwehr darin, als sie gesagt hat, ja, aber, also meine Eltern, die waren immer super, wir hatten zwar ein Kindermädchen, ich weiß, du sagst jetzt, okay, aber ein Kindermädchen ist was anderes als Mama, kennt mich schon, das würde ich wahrscheinlich sagen, aber die haben trotzdem immer zu Hause gearbeitet und wir durften auch immer zu denen kommen.
00:38:37
Speaker
Und mir wäre das sehr, sehr fern zu sagen, die Eltern sind schlecht. Also ich meine, ich kenne die Eltern nicht, die waren bestimmt total tolle Eltern, die haben den Unterhalt gesichert und so weiter. Und trotzdem, wir sind dann ja da tiefer reingegangen, was kam raus? Ganz, ganz tiefe Verletzung, ganz, ganz großes, rigides Leistungssystem im Versuch Papas Aufmerksamkeit zu bekommen.
00:38:57
Speaker
Und das steht nebeneinander, das heißt nicht der Papa war irgendwie zu unaufmerksam oder nicht genug da oder was auch immer, aber die Verletzung im System ist trotzdem da. Und klar können wir das idealisieren und die Verletzung auf ewig mit uns tragen, dann sind wir immer im kindlichen System, weil wir Papa nicht zutrauen, dass er einfach fehlbar ist. Das heißt wir haben in der kindlichen Idealisierung sind Mama und Papa wie Götter, die sind unfehlbar. Und wenn wir später als Erwachsene es überhaupt nicht übers Herz bekommen zu sagen, okay das und das,
00:39:24
Speaker
Das war echt gut. Da bin ich denen echt dankbar für. Und das hat echt eine Verletzung in mir hinterlassen, ohne dass ich jetzt sage, die beiden sind schuld daran. Dann bin ich in der kindlichen Idealisierung und im kindlichen System und dann bin ich quasi schon in meinem ganzen Muster drin. Deswegen achte mal selber darauf, wie du vielleicht darauf reagierst, wenn wir auch über diese kindlichen Verletzungen durch Mama- und Papa-Beziehungen quasi
00:39:46
Speaker
sprechen, ob du eher in die, ja, das wusste ich schon immer, dass Mama und Papa da schuld sind, gehst, was eine Abwehrstrategie ist, die nichts mit einem reifen Erwachsenensystem zu tun hat, oder aber, nee, das war bei mir ganz anders, also die waren zu mir immer so und so, die konnten ja auch nicht anders, dann wäre es eher die Idealisierung, ist ebenfalls eine Abwehrstrategie. Und das ist beides nicht lösungshilfreich, sage ich mal.
00:40:06
Speaker
Ja, also wie immer in der Mitte zwischen zwei Extremen liegt die Wahrheit und die Harmonie und darum geht es ja am Ende des Tages auch. Das ist ja genau der, ich sag mal in Anführungszeichen, Heilungsweg, den du gehen darfst, da eine Harmonie rein zu bekommen und eben nicht zwischen diesen Extremen zu pendeln.
00:40:29
Speaker
Und vor allem dir aber auch mal ganz bewusst zu machen, weil gerade wenn ich auch mit Frauen spreche, die sagen, ich habe ja in Anführungszeichen nur diese Gedankenkreisen und immer mal so eine Essattacke, aber ich habe ja noch nicht so wirklich ein großes Problem mit dem Gewicht.
00:40:47
Speaker
Das gibt es, wie gesagt, durchaus auch. Auch diese Frauen begleiten wir. Nur da ist dann natürlich ja häufig aufgrund dessen, dass der Körper das im Außen noch nicht so schwiegelt und es noch nicht so offensichtlich ist und auch dann vielleicht der soziale Druck von Außen nicht so kommt, weil man da eher so ein bisschen still vor sich hinleidet und das keiner mitbekommt.
Verborgene Natur der Gedankenstrudel
00:41:05
Speaker
Da ist natürlich häufig der Drang oder das Leid nicht so groß bzw. ich korrigiere nicht so
00:41:13
Speaker
bewusst, ja, weil das Leid ist auch da. Das ist nur nicht, das ist nicht, nur nicht so auf der Oberfläche sichtbar. Und das ist natürlich dann häufig auch, wenn da zum Beispiel ein Partner ist, nicht so sichtbar für den Partner, was da eigentlich wirklich für ein Leid dahinter steckt. Und auch das Problembewusstsein ist ganz häufig dann auch bei der Betroffenen, aber auch beim Partner wiederum nicht da,
00:41:36
Speaker
was, wenn da jetzt zum Beispiel auch noch Kinder im Spiel sind oder irgendwann mal auch sein sollen. Vielleicht aber auch nicht sein sollen, aber trotzdem einfach in Bezug auf deine persönliche Lebensqualität und auch die Lebensqualität von euch als Paar. Ja, dass wir hier jetzt mal auch Bewusstsein schaffen wollen, wie groß
00:41:57
Speaker
diese Thematik eigentlich am Ende des Tages tatsächlich ist, dass es eben nicht so ein bisschen Gedankenkreisen sind, die dich stören, sondern dass da etwas dahinter steckt, was eigentlich, wenn du langfristig ein gesundes, glückliches Leben mit glücklichen Beziehungen führen möchtest, wirklich wichtig ist, anzuschauen und nicht nur anzuschauen und bewusst zu machen, sondern natürlich dann am Ende auch optimalerweise zu lösen.
00:42:20
Speaker
eben damit es für dich möglich wird, ein glückliches, gesundes Leben zu führen, in dem der Fokus nicht die ganze Zeit auf Essen liegt und deine Lebensenergie da rein versackt. Ein Leben zu führen, in dem du intime, liebevolle Beziehungen führen kannst, weil du dich in deinem Körper auch wohlfühlst, mit dir selbst wohlfühlst, auch mit deinen Emotionen dich sicher fühlst. Und am Ende, wenn das dein Lebensmodell ist oder Lebenswunsch ist auch,
00:42:47
Speaker
das nicht an deine Kinder weitergegeben wird, wenn du welche bekommst oder schon hast und wenn schon welche da sind.
00:42:56
Speaker
Wie gesagt, es ist nie zu spät, was zu verändern, wie Lena schon gesagt hat, was Gutes reinzugeben, indem du anfängst, an dir zu arbeiten und dieses Thema zu lösen. Dann ist ganz wichtig an der Stelle, und das möchte ich einfach einmal aufgreifen, weil wir das ganz häufig auch im Telefon haben, dass diese Angst da ist, wie verklickere ich das jetzt meinem Partner?
Kommunikation und Unterstützung bei persönlicher Heilung
00:43:19
Speaker
dass ich da wirklich Hilfe brauche oder auch möchte, um dieses Thema zu lösen? Wie mache ich ihm bewusst, dass das wirklich nicht ein bisschen Gedankenkreisen sind und ich mich da einfach mal ein bisschen zusammenreiße, sondern dass das ein Lebensthema ist, was meine Beziehung belastet, was eine Belastung für meine Kinder sein kann und was mein persönliches Lebensglück belastet? Und wie mache ich dem jetzt klar,
00:43:43
Speaker
dass ich da auch etwas an Geld rein investieren möchte, vielleicht ein bisschen weniger in den eigenen Hausbau stecke oder was auch immer da an Wünschen gerade da sind. Und ganz einfach gesagt, könntest du mit ihm einfach diese Podcast-Folge mal anhören, weil ich glaube, da erklären wir das schon super. Aber im ersten Step ist es natürlich, bevor du das deinem Partner beibringst,
00:44:11
Speaker
Wichtig, dass dir überhaupt erst mal bewusst ist, wie groß diese Thematik eigentlich ist. Und dass du aufhörst, das zu bagatellisieren, indem du sagst, in deinem Fall zum Beispiel, naja, so schlecht geht's mir noch nicht, oder naja, so viel Gewicht ist ja noch nicht da, oder naja, anderen Frauen geht's ja viel schlechter wie mir.
00:44:33
Speaker
Oder, na ja, ich gebe das Geld lieber für meine Kinder aus. Ja, wenn du es in dich selbst investierst, wenn du an dem Thema arbeitest, gibst du es auch für deine Kinder aus. Weil du es am Ende zwar hauptsächlich für dich tun solltest, natürlich, aber als Frau mit Mamaherz, natürlich,
00:44:54
Speaker
vieles hergeben würdest für die für das Lebensglück deiner Kinder und das tust du in dem Moment wenn du dich versorgst hier an der Stelle mit der richtigen Unterstützung da dran zu gehen und es zu lösen.
Sichtbarkeit von emotionalem Schmerz
00:45:07
Speaker
Das was du gerade eben gesagt hast mit den Frauen die ganz objektiv betrachtet oder ganz
00:45:14
Speaker
an objektiven Maßstäben, sag ich mal, gemessen, eigentlich kein Gewichtsproblem haben und trotzdem diese Gedankenkreisen haben. Das, was die häufig erschwerend eben, wie du schon gesagt hast, noch dazuhaben, ist halt, dass diese größere Legitimation so gesehen fehlt. Also wenn du jetzt, wenn der Körper schon so im Übergewicht beispielsweise oder auch im Untergewicht ist, dass selbst das Außen mitbekommt, okay, da ist echt irgendwas, also da sieht man, da ist Leinstruck, da ist Schwere und das geht so nicht weiter.
00:45:42
Speaker
dann ist es häufig viel leichter zu sagen, ok, ich gucke da jetzt mal nach und die meisten werden es dann gut finden. Wenn das im Außen noch nicht sichtbar ist, dann ist es eben, das kann man sich so ein bisschen vorstellen, wie wenn jemand, keine Ahnung, jemand kommt verprügelt nach Hause, du siehst die ganzen Wunden, du siehst die Narben, du siehst die blutende Nase und ihr denkt, ach du Scheiße, dem geht es ja richtig schlecht, der muss ja heilige Schmerzen haben.
00:46:03
Speaker
Dann kommt am nächsten Tag das zweite Kind nach Hause, wurde in der Schule beispielsweise gemobbt, wurde aber weder geschlagen noch angefasst noch sonstiges. Das sieht man nicht. Aber der Leidensdruck, der physische oder der Schmerz und auch das innere System, also der innere körperliche psychische Schmerz wird gleich verarbeitet vom System. Nur man sieht es nicht.
00:46:22
Speaker
Und deswegen ist es häufig dieses nach außen sichtbare, häufig sogar eine gewisse Erleichterung, weil das außen sagt, ja klar, also macht ja total Sinn, dass du da mal nachschaust. Und wenn das weg ist, braucht es ein bisschen mehr Eigeninitiative. Das ist, wenn Leute sagen, du bist doch schlank, was hast du denn für ein Problem? Ja, dann denk doch einfach nicht so viel ans Essen, das ist doch gar nicht nötig, du bist doch hübsche Frau oder wie auch immer. Dann ist es natürlich schwieriger, weil diese innere Dissonanz zu dem, was man hört,
00:46:51
Speaker
und dem, was man eigentlich an inneren Leidensdruck hat, einfach sehr enorm ist. Und wir haben ja sowieso gesagt, und auch gerade nach dem, was wir gerade besprochen haben, würde ich das auf jeden Fall auch nochmal priorisieren, dass wir nochmal ganz gesondert auch in einer extra Podcast-Folge darüber sprechen, wie das eigentlich mit dem sozialen Umfeld ist. Dem zu sagen, ich habe dieses Thema, ich möchte mich damit beschäftigen, es kostet mich Zeit, es kostet mich auch
00:47:14
Speaker
ein gewisses finanzielles Invest, weil viele, die damit nichts zu tun haben, das natürlich nicht nachvollziehen können. Und es geht dann eben nicht darum, dass das der Partner ist oder die Kinder oder die Eltern oder sowas, sondern auch da sind ganz, ganz, ganz, ganz viele unbewusste Muster mit drin, die super interessant sind, die wir uns da vielleicht nochmal rüber anschauen sollten, die jetzt ein bisschen den Rahmen sprengen würden. Ja, also ich glaube, das Thema wäre nochmal wichtig, dass wir es nochmal in Ruhe aufgreifen.
00:47:41
Speaker
Ja, definitiv, das ist eine gute Idee, können wir uns gleich mal aufschreiben. Okay, ich glaube, ich würde das gerne in einfachen Worten noch mal zusammenfassen, was wir gerade besprochen haben, denn es ist ja schon auch ein bisschen komplexer da durchzusteigen und manchmal sehr verschachtelt, wie jemand das auch erklären muss. Genau, also
00:48:04
Speaker
In meinen einfachen Worten, irgendwas in deiner persönlichen Geschichte hat dazu geführt, dass du mit deinem Fokus und deiner Wahrnehmung in den Kopf gerutscht bist und versuchst, über das viele denken, gerade auch viele denken über das Essen, Kontrolle zu bekommen.
Körperbewusstsein und emotionale Regulierung
00:48:27
Speaker
Und die Lösung hier ist am Ende wieder zurückzukommen in eine gesunde Körperwahrnehmung, in ein Vertrauen in den Körper und seine Ressourcen und natürlich auch das Entwickeln von gewissen Fähigkeiten mit diesen Emotionen umzugehen. Also eine gesunde Selbstregulation zu lernen, damit du das nicht immer über
00:48:51
Speaker
diesen Kontrollversuch der Analyse und des Verstehens im Kopf zu lösen. Das ist ja genau das, wobei wir auch begleiten. Ich würde jetzt Lena, finde dann auch immer noch andere Worte wie ich, an Lena geben, was sind denn deine einfachen Worte, deine einfache Erklärung dazu, was da los ist mit diesen Gedankenkreisen.
00:49:16
Speaker
Ja, also ich finde, du hast es schon eigentlich super zusammengefasst. Ich würde noch den Teil ergänzen mit der, also das, was ich am Anfang kurz gesagt habe, wenn so ein starker Wunsch danach ist, kognitiv alles kontrollieren zu wollen und auch diese Gedankenkreise, auch wenn das Asphalt nachher eben nicht kontrolliert stattfindet, ist ein Versuch, Kontrolle über etwas auszuüben, dass es da häufig eben insbesondere diese Ohnmachtsgefühle gab, die sich dann ja auch in den S-Attacken und so weiter zeigen, wenn man so fremdbestimmt ist. Also auch da
00:49:45
Speaker
liegt definitiv ein Faktor drin, der gerade bei Gedankenkreisen ganz häufig ist, also so ein Ohnmachtsgefühl. Und ich würde sagen, um auch die einzelnen Schritte nochmal drauf einzugehen, der erste Teil, wie du schon gesagt hast, wäre erstmal zu schauen, okay, wie fühle ich mich denn, wenn ich ganz mit mir bin?
00:50:04
Speaker
in Stille, ohne dass da äußere Ablenkungen sind. Wie gut kann ich meinen Körper überhaupt gerade schon wahrnehmen? Weil wie du schon gesagt hast, es geht eben auch um diese Abspaltung vom Körper um den Kopf. Also wie gut bin ich überhaupt schon in meinem Körperbewusstsein, in meinem Körpergefühl?
00:50:18
Speaker
Und dann braucht es eben häufig die professionelle Begleitung, um diese Körperwahrnehmung überhaupt wieder zu schulen, um die richtigen Ansätze zu finden, die dann auch in einem angemessenen Maße, in einer angemessenen Intensität stattfinden können, um sich auch langsam wieder daran zu tasten, den Körper als sicher wahrzunehmen, die Körperempfindungen und die Emotionen als sicher wahrzunehmen und zu lernen, okay, es ist sicher, es ist gesund.
00:50:43
Speaker
Ich bin in mir gehalten, wenn ich mit meinem Körper, mit meinen Emotionen in Kontakt bin. Und dann wird es ganz zwangsläufig, wenn das Fühlen wieder mehr einsetzt, auch das echte Fühl in Anführungsstrichen, dann wird es zwangsläufig mit den kognitiven Gedanken weniger sein. Weil du dich in anderen Räumen aufhältst und weil du viel schneller weißt, was brauchst du, welche Regulationstechniken kannst du anwenden, um dich zu regulieren. Und dann braucht der Kopf nicht permanent in irgendeiner Dauerschleife
00:51:10
Speaker
alle Ressourcen wegzudonnern, die ansonsten gerade in körperlichen Empfindungen Ausdruck verliehen würde. Ja, sehr, sehr gut. Ja, und gerade auch gut, dass du es nochmal aufgreifst. Es gibt die Frauen, die wirklich ganz dolle Schierigkeiten haben, überhaupt was zu fühlen. Und dann gibt es aber auch Frauen, die jetzt sagen würden, ja, aber ich fühle ja, ich bin eigentlich super fühlig, ich bin super weinerlich. Ja, aber auch das kann einfach eine Strategie deines Systemseins.
00:51:36
Speaker
dass Emotionen vorgeschoben werden, um die eigentlichen Emotionen, die drunter sind, auch nicht zu spüren.
Externe Hilfe bei der Emotionsverarbeitung
00:51:43
Speaker
Also dann weinen wir zum Beispiel, obwohl wir wütend sind, oder wir lachen, obwohl wir wütend sind oder Wut gerade gespürt werden will. Und genau das ist eben der Punkt, wo Lena halt eben auch sagte, da braucht es eben diese professionelle
00:51:58
Speaker
Begleitung. Lena hat da immer so schön diese Metapher mit der Taschenlampe. Also du kannst halt nicht bewusst über was nachdenken, was dir nicht bewusst ist. Ja, also ich brauche dann vielleicht mal jemanden, der da irgendwo dahin leuchtet, wo das Thema liegt, ich es aber noch nicht sehen kann. Und mir dann aber vor allen Dingen, das ist der wichtige Schlüsselschritt, der auf vergessen geht, nicht nur das bewusst macht,
00:52:24
Speaker
und spiegelt, sondern mir dann dabei auch hilft, wie gehe ich jetzt mit dem um, wie löse ich das jetzt, was da passiert. Weil sonst geht es dir so wie den Frauen, mit denen wir hier regelmäßig telefonieren, die uns dann am Telefon sagen, ja, das weiß ich ja schon alles, aber was mache ich jetzt mit dem Bewusstsein, ich kriege es nicht gelöst. Und das ist der Punkt.
00:52:43
Speaker
wo es dann eben diese Begleitung, diese Unterstützung, diese Führung braucht. Weil wenn du jetzt nachher zum Beispiel einfach mal testest, dich in die Stille zu setzen, viele haben das vielleicht auch schon gemacht, dann kriegen wir häufig das Fiete, boah, das ist überhaupt nichts für mich, das kann ich gar nicht aushalten. Ja, da greifen halt sofort wieder diese Automatismen. Und du selbst kannst dich in dem Moment gar nicht so führen, wie du es bräuchtest, weil dein unwillkürliches Nervensystem dich wieder in irgendwelche Automatismen schickt.
00:53:13
Speaker
die ja davon ablenken sollen. Und wo du den Impulsen gar nicht wieder stehen kannst und da sozusagen wie fremdgesteuert nur noch zugucken kannst, dass du jetzt dann doch wieder in der Küche stehst.
00:53:27
Speaker
Es ist auch ganz geil, dass die Frauen eigentlich am Telefon, ohne es zu wissen, schon genau das zusammenpassen, was wir gerade in ungefähr einer Stunde gleich gesagt haben. Die sagen, ja super, das weiß ich doch schon alles, das ist mir doch alles bewusst. Was mache ich aber denn jetzt damit? Also wie löse ich das denn jetzt? Damit, da ist schon alle Information drin.
00:53:46
Speaker
Damit ist schon die Spaltung vom Kopf, von ich weiß das, also kognitiv bin ich da schon so weit, das brauche ich mir ja eigentlich alles gar nicht mehr anhören zu, okay aber gefühlt löst sich da trotzdem nichts, weil eben diese Trennung von der emotionalen körperlichen Ebene zum Kopf einfach stattgefunden hat, das ist da schon vollkommen drin. Das ist halt ein Satz mit dem, super das weiß ich aber was mache ich jetzt um das zu lösen, zusammengefasst. Weil wenn diese, wenn das Bewusstsein
00:54:10
Speaker
da ist, aber das auf einer körperlichen Ebene nicht gelöst ist, dann ist die Lösung erstens noch nicht im System und zweitens kann es dann nur voneinander noch in einer gewissen Weise abgespaltet oder verdrängt sein, weil sonst würde sich das Wissen ja körperlich übersetzen.
Geistige und emotionale Heilung verbinden
00:54:27
Speaker
Wenn es mir an der Nährung läge und ich weiß, okay, ich muss das, das und das essen und mache das, aber es ändert sich nichts,
00:54:33
Speaker
dann ist das Problem nicht, also dann ist der Transfer auf die körperliche Ebene nicht möglich gewesen. Also ist die Spaltung zwischen Kopf und Körper und Körperbewusstsein und Körpergefühlen und so weiter zu groß. Darin liegt das Problem und genau darin liegt aber auch der Lösungsansatz und den
00:54:51
Speaker
Da braucht man eben Begleitung fürs Ist-einfach-so. Das ist halt das Spannende, was du gerade sagst, bei den Sog, sag ich mal, diese Neediness spüre ich am Telefon dann häufig auch ganz stark, dieses, ja und wie genau lösen wir das denn jetzt? Ich muss jetzt wissen, wie genau wir das lösen.
00:55:14
Speaker
absolut okay zu fragen, wie ist das aufgebaut, wie arbeiten wir da dran und so weiter. Aber ab einem gewissen Punkt sind diese Detailfragen für mich immer als Coach, du hast das mal letztens so schön gesagt, man hört ja immer was anderes oder sieht was anderes, wie der Klient oder der Mensch, der da vorne ist, dann sagt. Und wenn ich dann spüre, okay, da wird immer noch weiter gefragt und was machen wir dann und wie machen wir dies und wie lösen wir das denn dann? Also wie genau sieht das denn dann aus?
00:55:44
Speaker
Da ist dann irgendwann für mich ganz klar, hier zeigt sich gerade genau das Muster, was dich in dieser ganzen Schleife gefangen hält.
00:55:54
Speaker
Denn solche emotionalen Prozesse lassen sich nicht kontrollieren mit Schritt 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7. Das ist einfach super individuell.
Erfahrungsbasiertes Lernen für nachhaltige Veränderung
00:56:04
Speaker
Ab einem gewissen Punkt müssen wir einfach schauen, was ist jetzt gerade da und was braucht es jetzt gerade, um das zu lösen. Und dementsprechend bieten wir ja auch kein standardisiertes Programm an, wo du einfach irgendwie in einem Videokurs mal selbstständig dieselben Inhalte wie alle durcharbeitest,
00:56:23
Speaker
Da braucht es diese Individualität und da muss man einfach ganz klar sagen, um es zu lösen, das können wir dir nicht erklären, weil erklären ist kognitiv. Also erklären wäre, wir machen Schritt 1, wir machen Schritt 2, wir machen Schritt 3.
00:56:39
Speaker
sondern ab einem gewissen Punkt müssen wir dir das zeigen. Wir müssen dich das erfahren lassen. Und dafür haben wir einen Erfahrungsraum kreiert, in dem wir dich darin führen, die Erfahrungen zu machen.
00:56:57
Speaker
und zu spüren, damit du das wirklich, damit sich das in deinem Nervensystem verändern kann. Das ist so, wie wenn du versuchst, einem kleinen Kind zu erklären, wie sich heiß anfühlt. Nein, nicht die heiße, nicht die heiße Herdplatte anfassen, das ist heiß. Das Kind wird erst wirklich begreifen, ja, begreifen,
00:57:20
Speaker
was es heißt, wenn was heiß ist, wenn es wenigstens einmal irgendwo kurz drauf gefasst hat. Weil es dann die Erfahrung, die gefühlte Erfahrung damit gemacht hat, was heiß, also das Wort heiß eigentlich bedeutet.
00:57:40
Speaker
Und so ist es eben auch bei diesen emotionalen Prozessen, wo es darum geht, diese Körperbeziehung zu verändern und auch diese Impulse, die diese Gedankenkreise ständig hochschicken oder auch die Essattacke selbst. Wenn wir das lösen wollen, dann ist dann irgendwann nicht mehr die Frage nach dem Wie nicht zielführend, sondern was braucht es an Erfahrung, an gefühlter Erfahrung,
00:58:09
Speaker
damit sich das verändern kann. Und das ist das, was Lena eben meinte. Dafür braucht es diese Führung. Es braucht jemanden, der dazu spezialisiert ist, dich in einem Raum das erfahren zu lassen. Das, was du gerade gesagt hast, finde ich auch nochmal richtig interessant mit dem, dieses ständige Erfragen und versteht das nicht falsch.
00:58:30
Speaker
Natürlich ist es absolut in Ordnung zu erfragen, okay, was genau bekomme ich denn dann, also was genau ist denn Teil davon und wie ist es aufgebaut, gerade wenn viele unangenehme Erfahrungen auch gesammelt wurden. Also bis zu einem gewissen Grad ist das ein absolut menschliches und auch gutes Bedürfnis, einen gewissen kognitiven Rahmen zu haben und ein bestimmtes Verständnis dafür zu bekommen, was passiert denn.
00:58:52
Speaker
Trotzdem haben wir einfach auch durch unsere Erfahrung inzwischen ein gewisses Feingefühl dafür, ab wann das eher emotional aufgeladen ist. Das bedeutet, ab wann das eher wie so ein, du hast es eben Nidiness, glaube ich, genannt, also ab wann das so eine Bedürftigkeit ist, das wirklich bis ins kleinste Detail zu verstehen, bevor dann in irgendeiner Weise mal überhaupt gefühlt werden kann, ist das dann was für mich oder nicht? Und damit sind wir schon wieder in genau dem Thema drin, auch hier wieder die absolute Kontrolle über den Kopf zu haben.
00:59:22
Speaker
überhaupt nichts dem Zufall zu überlassen, sag ich mal, oder dem Prozess zu überlassen, sagen wir es so, weil der Körper zeigt ja den Weg. Also der Körper zeigt uns ja, wo wir langgehen müssen. Und wir überlassen ja nichts dem Zufall, ne? Also das ist ja der Punkt. Lena und ich haben ja den Raum so, dass wir nichts dem Zufall überlassen. Das ist ja in dem Moment gar nicht deine Aufgabe als Coaching, die Kontrolle über den Prozess zu haben, sondern den haben wir ja durch die Führung, die wir da reingeben, ne?
00:59:49
Speaker
Genau, voll. Und das ist eben dieser Teil, der dann versucht, diese Ohnmachtsgefühle bis ins kleinste Detail, also über diese Kontrolle durch das Wissen bis ins kleinste Detail, irgendwie zu kompensieren.
Konflikt zwischen kognitiver Kontrolle und emotionalem Loslassen
01:00:02
Speaker
Und das, was du gerade gesagt hast, mit dem diese Frage nach dem Wie,
01:00:06
Speaker
macht dann irgendwann keinen Sinn mehr, weil dann erklären wir halt jedes einzelne Detail, was man machen könnte und was bei bestimmten Frauen geholfen hat und so. Naja, aber dann legst du auf und das Thema ist ja nicht gelöst. Also wenn wir dir sagen, okay, du musst das machen, das, das, das und das oder beziehungsweise was heißt muss, aber wir würden das machen, dann gucken wir das und dann schauen wir, mit welchen Ansätzen und so weiter, selbst wenn wir es
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Speaker
Selbst wenn es möglich wäre, ins kleinste Teil zu beschreiben, was tun wir, wird es das Thema nicht lösen. Es wird den Kopf mehr zudonnern und dein Kopf wird irgendwie das Gefühl haben, ah, jetzt weiß ich was, weil das hat mir bis jetzt noch keiner gesagt, dass das auch eine Lösung sein könnte, dann probiere ich das jetzt mal aus. Es ändert sich nichts, weil der Körper nicht mit da ist.
01:00:51
Speaker
Und deswegen ist das, du hast es eigentlich gerade schön zusammengefasst, es ist kein Wissensraum, den wir anbieten. Klar erfährst du ganz, ganz viel und du wirst viel verstehen, genauso wie auch in den Podcast-Folgen. Also Wissen gehört bis zu einem gewissen Grad mit dazu, damit es sich verarbeiten lässt. Aber es ist ein Erfahrungsraum, es ist ein Erlebnisraum, sag ich mal. Es ist nicht wie in der Schule, du musst den ganzen Tag zuhören und kriegst irgendwas reingedonnert, solltest du es auswendig lernen, dann wirst du später irgendwann abgerufen und vergisst es für immer.
01:01:17
Speaker
sondern du erlebst das, du erfährst das, du lernst so gesehen, wenn man möchte, spielerisch im Sinne von dein Körper, alles ist mit dabei, also dein ganzes System ist mit drin und deswegen wird das auf einer Ebene gespeichert, die weit über das Kognitive hinausgeht und deswegen ist es nachhaltig und langfristig, weil es in die Zellen reinsickert und nicht einfach nur im Kopf als kleine Nebendatei abgespeichert wird.
01:01:40
Speaker
Ganz genau. Und im Prinzip tun wir alles, dass wir diesen Musterbruch erzeugen. Du möchtest ja aus den Gedankenkreisen raus, also musst du ab einem gewissen Punkt einfach auch zulassen, dass wir dich aus dem Kopf rausziehen, indem wir dich auch nicht die ganze Zeit weiter mit Informationen
01:01:59
Speaker
mit kognitiven, rein sachlichen Informationen zu spielen, sondern irgendwann dich wirklich einfach in das Gefühl und in den Körper einfach bringen. Und das ist natürlich der wunderbare Punkt, den man dann häufig beobachtet. Dann hast du alle Informationen, die wir dir geben können.
01:02:18
Speaker
Und dann sagt dein System, ich weiß nicht, ob das wirklich was für mich ist. Das fühlt sich irgendwie nicht so ganz richtig an. Ja, natürlich fühlt es sich nicht richtig an an manchen Stellen, weil aus deinem Muster rauszugehen, sich für dein System halt ungewohnt anfühlt.
01:02:34
Speaker
Und gefährlich davon auch nicht vergessen. Ganz genau. Deswegen sagte ich letztens auch zu einer Frau im Analysegespräch, nicht alles, was sich schlecht anfühlt, ist auch schlecht für uns. Und nicht alles, was sich gut anfühlt, ist auch gut für uns. Und du kannst dich jetzt, weil da stand noch ein anderes Coaching im Raum, für ein Coaching entscheiden, was dich hundertprozentig in allen Aspekten gut anfühlt und dich sehr sicher an vielen Stellen in deinem Muster einfach drinlässt.
01:02:59
Speaker
Oder du entscheidest dich für einen Raum, wo du einfach an der einen oder anderen Stelle Unsicherheiten und Kribbeln spürst und merkst, also rational betrachtet macht das alles schon Sinn, aber irgendwie ist da ein Gefühl von, was mich warnen will. Ja, das wird dann dein Muster sein, was eben versucht, dich wieder zurückzuziehen. Und da fällt dann genau die Entscheidung,
01:03:24
Speaker
ob du rausgehst aus dem Muster und die Gedankenkreisen endlich hinter dir lässt und auch das Stressessen, das emotionale Essen hinter dir lässt und gegebenenfalls dann eben auch das Gewicht loslässt oder ob du einfach wieder in dein altes Muster zurückgehst.
01:03:39
Speaker
Das ist eben der Punkt. Wenn wir ab einem gewissen Punkt sagen, wir können dir nicht noch mehr erklären, das würde jetzt einfach nur weiter dein Muster bespielen. Wir müssen dir das zeigen und dann die Frage in den Raum stellen, bist du bereit, das loszulassen und
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Speaker
das zu erfahren durch unsere Hilfe, dann ist ab dem Moment der Punkt gekommen, wo du sagst, ja, ich will dieses Muster verlassen oder nein, ich bleib da weiter drin. Und das ist am Ende genau dieser Punkt, auf den es dann halt hinausläuft und der entscheidet, ob du in Zukunft ein Leben frei von all dem haben wirst
01:04:21
Speaker
und dich das nicht mehr belastet, du keine ständigen Gedankenkreisen mehr hast, du wirklich dein Leben genießen kannst, mit deinen Kindern, mit deinem Partner im Business selbstbewusst irgendwo vielleicht auch mal vorne dran stehen kannst, in die Sichtbarkeit gehen kannst, oder ob dich das weiter Energie zieht, dieser Teufelskreis und dieser Kopf.
Unterstützender Heilungsprozess
01:04:43
Speaker
Und auch ganz wichtig, dieses Muster zu durchbrechen. Wir machen das natürlich auch in einer Mischung aus natürlich führend, aber auch liebevoll. Uns ist schon bewusst, dass da einfach sehr viel Leidensdruck hinter ist, dass da Verletzungen hinter sind. Das passiert nicht mit Druck. Es passiert mit einer, ich sag mal, liebevollen Führung. Es braucht beides. Es braucht natürlich Einfühlsamkeit. Es braucht auch ein Verständnis dafür. Es braucht aber auch immer wieder zu sagen, okay, aber jetzt hier an dem Punkt,
01:05:08
Speaker
fällst du wieder ins alte Muster und lass uns doch mal schauen, welche Verletzungen darf jetzt heilen oder was darf sich jetzt lösen, damit du in Zukunft mit einem anderen Gefühl weitergehen kannst. Also das vielleicht nochmal ganz wichtig, weil natürlich zuckt das System erstmal zusammen mit Muster durchbrechen und ich muss jetzt entscheiden, ob ich aus dem Muster rausgehe oder nicht. Das passiert natürlich in einem Prozess und das passiert mit einer liebevollen Führung und natürlich auch mit dem Bewusstsein dafür,
01:05:33
Speaker
dass da natürlich Leidensdruck und Verletzung und Schmerz hinterliegt und ja, das vielleicht noch mal so als Ergänzung, weil das auch etwas ist, was wichtig ist. Absolut, absolut. Also es ist wirklich diese, die Empathie ist an der Stelle wichtig.
01:05:48
Speaker
Wir brauchen in so einem Prozess das Gefühl, dass wir gehalten und dass wir verstanden werden. Und gleichzeitig brauchen wir aber auch die liebevolle Ehrlichkeit. Also den liebevollen Spiegel. Weil es bringt dir halt auch überhaupt nichts, wenn du zu einem Therapeuten oder Coach oder so gehst, wo dir immer alles einfach nur Recht gemacht wird und du immer nur in einem positiven Gefühl gelassen wirst.
01:06:17
Speaker
und dann einfach nicht an dein Ziel kommst. Wir brauchen das, dass uns jemand auch mal in ein unangenehmes Gefühl rein begleitet, nicht dort alleine lässt und einfach stehen lässt, sondern rein begleitet und uns hilft, wie kann ich das jetzt lösen, wie kann ich das jetzt abfließen lassen, wie kann ich das transformieren, so dass daraus wieder ein angenehmes, leichtes, freies Gefühl wird.
01:06:43
Speaker
Sehr gut. Also ich glaube, wir haben jetzt ganz, ganz, ganz viel Klarheit hoffentlich reingebracht. Wenn du dazu Fragen hast, liebe Zuhörerinnen, dann darfst du dich zu jeder Zeit melden bei Instagram oder unten in den Show Notes findest du auch unsere Webseite. Wenn du gerade das Gefühl hast, hey, das klingt alles total nach meinem Thema und total nach einer Lösung, die für mich sein kann,
01:07:11
Speaker
Ich würde gerne mehr erfahren, dann vereinbar dir sehr gerne einfach mal einen Termin für ein Analysegespräch. Ist das kostenlos und unverbindlich? Dann gucken wir uns mal ganz genau deine Situation an, wo du gerade stehst, was du schon versucht hast, warum es noch nicht geklappt hat und was es jetzt braucht, damit du das lösen kannst. Und das machen wir, wie gesagt, ganz ohne Druck.
01:07:32
Speaker
Und schauen, dass wir dich da optimal unterstützen, dass du ein befreites Essverhalten und eine befreite Körperbeziehung entwickeln kannst.
01:07:43
Speaker
Gut zusammengefasst. Gut zusammengefasst, sehr gut. Also sein bei dir gerne einen Termin unten über den Link in den Show Notes und dann freuen die Lena und ich uns auf die nächste Podcast-Folge mit dir. Auf jeden Fall. Ich habe mir sehr viel Spaß gemacht. Was denn? Ich habe dich unterbrochen, sorry.
01:08:04
Speaker
Ach so, alles gut. Ich wollte nur sagen, es ist mir Spaß gemacht und dass ich mich freue, wenn wir das nächste Mal über weitere Themen sprechen und dass wenn Ideenwünsche oder irgendwelche Themenwünsche da sind, dass dann auch total gerne, ja, wir uns freuen, wenn das immer wieder an uns herangetragen wird. Perfekt. Sehr gut. Also, wir verabschieden uns. Ciao. Tschüss.