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#43 - Alles über Coach und Gründerin Natascha und ihren Weg in ein Leben ohne Essstörungen & Gewichtsproblemen

Chainless Woman
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155 Plays2 months ago

 Es wird ganz persönlich. Lena hat mich zu meiner Vergangenheit mit Körperthemen und Essstörungen befragt.

Ich gebe dir tiefe Einblicke in meine Kindheit, in meinen Leidensweg und teilweise Irrweg in ein Leben frei von einem belasteten Essverhalten und Körperhass.

Ich erzähle dir, wir ich es geschafft habe, mich völlig davon zu befreien und was mich heute antreibt, anderen Frauen dabei zu helfe .

Wir sprechen über die Fehler im System. Was in unsere Gesellschaft schief läuft und wie wir es besser machen können. 

Ich freue mich, wenn du mir deine Gedanken und Fragen per DM über Instagram schreibst. Trau dich ❤️‍🔥

🕊️ Du möchtest wissen, wie du es endlich schaffst für immer den Teufelskreis mit emotionalem Essen und Abnehmversuchen zu verlassen?

Auf unserer Webseite findest du alle Infos zum Chainless Woman Coaching und die Möglichkeit für ein kostenloses Analyse-Gespräch: www.natascha-wilms.com

💌 Teile gerne deine Gedanken zu dieser Folge und deine Themenwünsche mit uns:

Instagram: Chainless Woman

Email: info@moveit-coaching.com

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Transcript

Einführung in den Podcast und Fokus auf Linas Hintergrund

00:00:00
Speaker
Hallo Lina.
00:00:00
Speaker
Hallo.
00:00:00
Speaker
Schön, dass du da bist.
00:00:05
Speaker
Sehr gut, perfekt.
00:00:06
Speaker
Ja, ich habe eben schon gesagt, wir werden heute mal so ein bisschen...
00:00:12
Speaker
über mich sprechen, damit uns die Frauen hier auch besser kennenlernen, haben Lena und ich uns überlegt, dass wir erstmal heute ein Live zu meinem Hintergrund machen und dann demnächst auch mal eine Podcast-Folge über Lena.
00:00:25
Speaker
Denn es ist natürlich immer wichtig, wenn wir so einen Weg gehen und unsere Themen lösen wollen, auch die richtige Person an der Seite zu haben und da interessiert natürlich schon auch immer, wie es denn
00:00:40
Speaker
die Lina oder ich zu diesem Thema gekommen, warum coachen wir überhaupt in diesem Bereich, was qualifiziert uns auch dazu.
00:00:50
Speaker
Und heute darf Lena mich ein bisschen interviewen und stellt Fragen, von denen wir glauben, dass sie euch interessieren könnten.
00:00:59
Speaker
Und ja, dementsprechend würde ich gleich den Ball an dich abgeben, Lena.
00:01:04
Speaker
Ja, also vielleicht ganz kurz nur zum Anfang, wenn natürlich hier gerade jemand zuguckt, der Fragen hat.
00:01:09
Speaker
Könnt ihr die natürlich auch einfach in den Kommentaren festhalten.
00:01:13
Speaker
Genau.
00:01:13
Speaker
Und dann würde ich sagen, gehen wir auch darauf ein.
00:01:15
Speaker
Ja, absolut.
00:01:17
Speaker
Ja, gerne.
00:01:18
Speaker
Einfach raushauen.
00:01:19
Speaker
Ich habe gerade schon zu Lena gesagt, es gibt nichts, worüber ich mich spreche.
00:01:24
Speaker
Also ich bin da wirklich ein offenes Buch und alle Fragen, die ihr habt, einfach in die Kommentare und dann greifen wir die auf und dann beleuchten wir das.
00:01:33
Speaker
Super.
00:01:34
Speaker
Ja, also ich glaube, die Frage, die sich die meisten ja meistens ganz am Anfang stellen, ist,
00:01:41
Speaker
So von all den Jobs, die man so auf der Welt machen kann.
00:01:44
Speaker
Coaching ist ja inzwischen schon ein bisschen bekannter, aber ich meine, Chain of Swim ist jetzt ja natürlich auch nochmal eine besondere Spezialisierung.
00:01:51
Speaker
Also ergibt sich immer ja erstmal die Frage, okay, wie kommt jemand eigentlich da drauf, sich damit jeden Tag in dieser Tiefe zu beschäftigen und Frauen darin zu begleiten, ein gesundes Verhältnis zum Körper und ein gesundes, befreites Essverhalten auch wieder zu entwickeln.
00:02:05
Speaker
Und die meisten, die dir folgen, wissen ja auch schon, dass da bestimmte Themen hinterstanden.
00:02:11
Speaker
Und trotzdem ist es, glaube ich, immer ganz schön zu sehen, was sind die eigenen Geschichten dahinter?
00:02:18
Speaker
Warum kannst du auch verstehen, was jemand braucht oder vielleicht auch fühlt, der gerade in einer ähnlichen Situation ist?
00:02:24
Speaker
Und deswegen würde ich das trotzdem einfach gerne mal als Frage reinstellen, auch vielleicht für die, die gerade neu dabei sind oder die vielleicht es doch noch nicht so abgerufen haben oder noch nicht so abgespeichert haben.
00:02:33
Speaker
Was hat eigentlich ursprünglich mal dazu geführt, dass du gesagt hast, das wird mein Thema, also das möchte ich in die Welt tragen und dabei möchte ich Frauen begleiten und die darin unterstützen?
00:02:44
Speaker
Das ist eine sehr, sehr gute Frage und natürlich auch nicht so kurz und knapp zu beantworten, weil man dafür auch so ein bisschen meine Geschichte verstehen muss.
00:02:54
Speaker
Also ich bin selbst eben sehr, sehr früh schon mit diesen ganzen Abnehmen und Ernährungsthemen in Kontakt gekommen und wie man sich das denken kann, erstmal aus persönlichen Herausforderungen heraus.
00:03:12
Speaker
Also bin mit einer Mama aufgewachsen und
00:03:14
Speaker
für die es immer ganz, ganz wichtig war, dass sie sehr dünn ist, dass sie sehr sportlich ist.
00:03:20
Speaker
Und auch mit dem Papa, der Leistungsturner war, dementsprechend stand auch Leistung und auch natürlich die Optik immer auch ein Stück weit im Vordergrund.
00:03:31
Speaker
Und habe da natürlich sehr früh auch schon sehr enge Wertevorstellungen mitbekommen, wie eine Frau oder ein weiblicher Körper zu sein hat.
00:03:43
Speaker
Und gleichzeitig bin ich aber in einem, was das Essverhalten angeht, sehr ambivalenten Haushalt groß geworden.
00:03:53
Speaker
Auf der einen Seite wurden Emotionen stattgefunden.
00:03:56
Speaker
das durfte ich halt bei den Erwachsenen dann beobachten, schon viel mit Essen betäubt.
00:04:03
Speaker
Also da gab es dann halt den Becher Eis am Abend nach einem stressigen Tag vorm Fernseher oder wenn die Familie zusammengesessen habe, meine Kinder sind ja auch sehr feinfühlig, ich war schon immer auch eigentlich sehr feinfühlig, spürt man, okay, irgendwie am Familientisch, ich bin in einer Großfamilie aufgewachsen.
00:04:20
Speaker
Ja, da gibt es natürlich auch Konflikte unter den Individuen und statt dass darüber gesprochen wird,
00:04:25
Speaker
wird halt gerne gefeiert und gerne gemeinsam gegessen und gerne gemeinsam vielleicht auch getrunken, aber es findet viel so Fürsorge geben und Genuss erleben und auch Verbindung erleben übers gemeinsame Essen statt.

Linas persönliche Reise und Herausforderungen mit Körperbild und Essstörungen

00:04:42
Speaker
Und da finden sich wahrscheinlich auch viele wieder, weil das in vielen Familiendynamiken einfach auch so ist.
00:04:49
Speaker
Das beobachten wir ja auch immer bei unseren Frauen.
00:04:52
Speaker
Und das alles hat halt dazu geführt, dass ich sehr, sehr früh das Gefühl hatte, dass mit meinem Körper was nicht richtig ist.
00:04:59
Speaker
Also dass ich nicht richtig bin, dass mein Körper nicht richtig ist.
00:05:02
Speaker
dass ich nicht schön genug bin, dass ich nicht schlank genug bin.
00:05:07
Speaker
Irgendwann kam dann auch die Körpergrüste noch dazu.
00:05:10
Speaker
Da habe ich tatsächlich sogar mal mit meinem Adoptivvater darüber gesprochen, ob ich mich sogar vielleicht die Beine verlängern lasse.
00:05:19
Speaker
wo er mich sogar unterstützt hätte, muss man sich mal überlegen.
00:05:23
Speaker
So wichtig war einfach die Optik, die da im Vordergrund stand.
00:05:29
Speaker
Und ja, habe natürlich sehr, sehr früh darunter gelitten und immer versucht, mich, also im Gesamten, mit guten Leistungen zu optimieren.
00:05:39
Speaker
Und zu guter Leistung hat natürlich auch immer die Optik gehört.
00:05:43
Speaker
Und es war aber ständig dieses Gefühl, da nicht richtig zu sein.
00:05:47
Speaker
Und
00:05:49
Speaker
viel gependelt zwischen emotionalem Essen rückblickend.
00:05:51
Speaker
Damals wusste ich das natürlich noch nicht, dass das sich so äußert.
00:05:55
Speaker
Und dann aber wieder auch Phasen, wo ich einfach Crash-Diäten gemacht habe, wo ich Shake-Diäten gemacht habe.
00:06:01
Speaker
Ich glaube, ich war zwölf, als ich das erste Mal mit Shakes angefangen habe.
00:06:07
Speaker
Und spannenderweise war auch ein Hausarzt, als ich ihn gefragt habe, wie ich abnehmen kann, jemand, der mir diese Empfehlung gegeben hat, Shakes zu trinken.
00:06:22
Speaker
Und ja, so bin ich dann halt da reingerutscht mit Füßen.
00:06:27
Speaker
Im Teenie-Alter auf jeden Fall.
00:06:29
Speaker
Dann kamen die weiblichen Rundungen dazu.
00:06:32
Speaker
Dann habe ich die Pille genommen.
00:06:33
Speaker
Dann nimmt man ja auch ein bisschen zu.
00:06:34
Speaker
Das war ja eine völlige Katastrophe für mich.
00:06:38
Speaker
Und als ich dann ausgezogen bin von zu Hause, dann bin ich eigentlich so richtig in die Essstörung reingerutscht.
00:06:44
Speaker
Weil da war niemand mehr da, der das kontrolliert hat, wie viel ich esse.
00:06:49
Speaker
Vorher waren halt die Süßigkeiten irgendwo im Schrank versteckt und da musste man immer auf so eine Leiter klettern, um die sich rauszuholen und gucken, dass das niemand mitbekommt.
00:06:57
Speaker
Und
00:06:59
Speaker
Dann war es natürlich so, das erleben ja auch viele Frauen, mit denen wir arbeiten, dann spätestens, wenn du ausziehst, wenn dir vorher immer gesagt wurde, wie du dich zu verhalten hast, wie viel du zu essen hast, was richtig für dich ist, bist du ja nie darin gespiegelt worden, deinen Körper mal zu fragen, was er braucht, ob er jetzt gerade was Emotionales braucht oder ob er was an Nahrung braucht.
00:07:23
Speaker
Und dann habe ich mich von meinem ersten Freund getrennt und bin so richtig volle Kanne in erstmal Binge-Heating und dann Bulimie gerutscht.
00:07:33
Speaker
Und das war dann so der letzte Trigger quasi, weil er dann auch noch weggefallen ist und ich dann wie in so einem, wer bin ich eigentlich?
00:07:42
Speaker
Also ich war völlig orientierungslos.
00:07:44
Speaker
Und habe darunter sehr, sehr, sehr doll gelitten.
00:07:50
Speaker
Dazu kamen halt noch Angstzustände, wirklich Depressionen, Schlafstörungen.
00:07:54
Speaker
Also ich habe so alle Störungsbilder von psychischen Störungen einmal so mitgenommen.
00:08:01
Speaker
Und gleichzeitig ging halt dieser Marathon los, ich will ja dafür eine Lösung, also was mache ich jetzt, wie gehe ich damit um und ich glaube, ich habe wirklich auch da alles durch, von ich versuche, okay, ich habe mein Ernährungsproblem, ich versuche mein Essverhalten zu kontrollieren.
00:08:15
Speaker
Okay, ich kriege mein Essverhalten nicht kontrolliert, also mache ich sechsmal die Woche Sport, um das irgendwie auszugleichen.
00:08:19
Speaker
Die sechsmal die Woche Sport lang auch nicht mehr, also fange ich an, mich zu übergeben, um das auszugleichen.
00:08:24
Speaker
Dann habe ich gemerkt, okay, es ist vielleicht doch nicht einfach ein Ernährungsproblem.
00:08:28
Speaker
Ich weiß schon, was ich zu mir nehmen müsste und vielleicht ist es ein psychologisches Thema.
00:08:34
Speaker
Also bin ich zum Therapeuten gegangen, war jahrelang in Gesprächstherapie, in Verhaltenstherapie, auch die Psychologie.
00:08:41
Speaker
Und auch da habe ich dann gemerkt, okay, also irgendwie...
00:08:46
Speaker
Und irgendwie langt das alles nicht.
00:08:49
Speaker
Ja, dann habe ich gedacht, okay, ich muss vielleicht einfach nur noch mehr verstehen, habe angefangen, Ausbildungen zu machen.
00:08:55
Speaker
Erstmal im Ernährungsbereich, dann im Personal Training, Bewegungsbereich.
00:08:58
Speaker
Dann bin ich so in den Leistungssport gerutscht.
00:09:01
Speaker
Ja, da habe ich dann Bodybuilding gemacht, eine Phase, wo ich sehr, sehr viel gelernt habe über meinen Körper.
00:09:08
Speaker
darüber, wie man einen Stoffwechsel gut aufbaut, wie man maximal Muskeln aufbaut, wie man optimal Fett verliert, ohne Muskeln zu verlieren.
00:09:17
Speaker
Da habe ich super viel gelernt, aber das war natürlich trotzdem auch immer noch nicht gesund, aber Teil meines Genesungsweges.
00:09:26
Speaker
Genau.
00:09:27
Speaker
Weil ich da zum allerersten Mal auch einen Coach an meiner Seite hatte, der gesagt hat, hey, also es ist vollkommen okay, wenn du zweieinhalbtausend Kalorien isst.
00:09:34
Speaker
Und vorher habe ich immer so 1600 maximal.
00:09:38
Speaker
Dann hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, ja.
00:09:41
Speaker
Und da habe ich dann mal gelernt, okay, mein Körper kann das verarbeiten.
00:09:47
Speaker
Der braucht es auch, um einen gewissen Trainingsreiz umsetzen zu können.
00:09:51
Speaker
Und so bin ich immer weiter und weiter damit in Berührung gekommen, wollte das erstmal für mich lösen, habe dann irgendwann auch angefangen, Personal Trainings und Ernährungsberatung zu geben für andere Menschen, als ich dann schon auch nicht mehr akut in dieser Erststörungsthematik war und
00:10:10
Speaker
Und gleichzeitig, muss ich sagen, war trotzdem zu der Zeit, es war so 2015, wo ich nebenbei angefangen habe, Ernährungsberatung zu geben, dieses emotionale Essen noch nicht gelöst.
00:10:22
Speaker
Also ich wusste, so wie das jeder Ernährungsberater einfach machen kann, wenn er das theoretisch lernt, was müsste man essen?
00:10:31
Speaker
Aber so dieses, was beeinflusst mein Essverhalten eigentlich, diese psychologische Komponente, die hat...
00:10:38
Speaker
Die habe ich dann noch nicht so fassen können und hatte da auch noch nicht die Ausbildung gemacht.
00:10:44
Speaker
Und in der Zeit war es aber dann auch so, also ich bin einfach so ein Mensch und da kommt mir wieder meine Erziehung in dem Sinne zugute.
00:10:56
Speaker
Ich schaue immer, wo kann ich mich noch verbessern.
00:10:59
Speaker
Und das hat seine Schattenseiten, wenn man nie zufrieden mit sich sein kann.
00:11:04
Speaker
was ich mittlerweile gelernt habe.
00:11:05
Speaker
Aber auf der anderen Seite ist es natürlich so, dass man dann auch lernt, die Fehler zu sehen oder den Optimierungsbedarf zu sehen.
00:11:12
Speaker
Und man kann auch die Lichtseite darin gut nutzen, wenn man sich damit regulieren kann.
00:11:18
Speaker
Und so habe ich halt natürlich auch immer, als ich angefangen habe, Beratung zu geben, den Wunsch gehabt, weil ich ja selber dieses Leid kenne, ewig in diesem Kreislauf zu sein,
00:11:30
Speaker
den Frauen, die zu mir kommen und sich da beraten lassen, wirklich auch eine nachhaltige Hilfe zukommen zu lassen.
00:11:37
Speaker
Und deswegen wollte ich halt als Ernährungsberaterin oder Personal Trainerin nicht Teil des Problems sein, eben weil ich wusste, dass ich selber ja darunter so gelitten habe, dass ich nirgends diese ganzheitliche Lösung gefunden habe, die ich hätte gebraucht.
00:11:55
Speaker
Und deswegen habe ich dann irgendwann angefangen, noch die ganze psychologische Ebene mit reinzunehmen, habe dann ziemlich schnell einfach auch gesehen, wo die Fehler im System sind.
00:12:07
Speaker
Also ich denke halt sehr disruptiv, ich stelle das komplette System in Frage und gucke, wo sind die Fehler und was müsste man optimieren.
00:12:17
Speaker
Und ja, da laufen viele Dinge gut, aber es gibt auch einiges, die laufen nicht so gut und mich interessiert, was läuft nicht so gut, was kann man verbessern.

Die Entwicklung von 'Chained as Woman' und systemische Probleme

00:12:27
Speaker
Und ich habe halt sehr schnell die Schattenseiten der ganzen Diät- und Fitnessindustrie gecheckt.
00:12:34
Speaker
Ich habe auch
00:12:35
Speaker
sehr schnell das Gesundheitssystem in Frage gestellt, weil ich einfach gemerkt habe, okay, es gibt nicht diese individuelle Lösung, die ich in dem Moment gebraucht hätte, weil ich war dann irgendwann austherapiert und habe mich aber trotzdem immer noch nicht freigefühlt von dieser Thematik, ja, habe alles gelernt über Ernährung, Hormone und so weiter und hatte trotzdem immer noch das Problem, mich nicht richtig danach verhalten zu können.
00:13:00
Speaker
Also alles, was die Frauen, die zu uns kommen, schildern.
00:13:03
Speaker
Und da dachte ich mir,
00:13:05
Speaker
Als ich dann mit dem Blog, den ich auf Instagram hatte, mit über 30.000 Followern auch damit rausgegangen bin und immer mehr Feedback bekommen habe, ey, mir geht es ganz genau so, ich habe den Weg genauso, hinter dem dachte ich mir so, hä?
00:13:19
Speaker
Also A, ich bin ja nicht die Einzige, man denkt ja immer, man ist der einzige besondere Mensch, bei dem nichts funktioniert, ja?
00:13:27
Speaker
Ja, genau.
00:13:28
Speaker
Und
00:13:30
Speaker
Da habe ich dann gecheckt, Moment mal, also je mehr Frauen ich gesprochen habe, desto mehr habe ich gemerkt, da gibt es gewisse Muster, die sich bei so vielen Frauen wiederholen und die sich aber auch im System wiederholen, also im Gesundheitssystem oder auch in der Fitnessbranche oder in der Diätbranche.
00:13:49
Speaker
Da spielen sich gewisse Muster ab, die am Ende dazu führen, dass Menschen da nicht rauskommen.
00:13:57
Speaker
Und ja, so hat sich das Stück für Stück zusammengesetzt nach mittlerweile über 13 Jahren mit diesem Thema.
00:14:05
Speaker
Erst seit meiner Kindheit die eigene Thematik gehabt, dann das in Lösungen gebracht, die ganzen Ausbildungen gemacht, alles studiert rund um Ernährung, Bewegung, Psychologie und dadurch ist Chained as Woman entstanden am Ende.
00:14:23
Speaker
Also das mit den Beinen wusste ich tatsächlich gar nicht.
00:14:26
Speaker
Das ist ja auch nochmal echt, also mit den Beinen, was du erzählt hast, dass das so ein Thema auch war und auch, dass es unterstützt wurde.
00:14:35
Speaker
Also ja, das, was ich...
00:14:40
Speaker
mich halt eben gefragt habe, ist, du hast ja gesagt, nachdem du dann ausgezogen bist, ist endgültig die Essstörung ausgebrochen.
00:14:47
Speaker
Würdest du rückblickend sagen, dass sie wirklich erst danach ausgebrochen ist oder ist es dir danach einfach mit noch einer viel krasseren Macht oder Kraft bewusst geworden,
00:14:56
Speaker
das eigentlich rückblickend betrachtet wahrscheinlich schon die Essstörung ab dem Moment angefangen hat, wo das Thema Körperernährung und so weiter einfach schon im Familiensystem einfach so krass hoch angesetzt war, dass dir aber damals natürlich als Kind gar nicht so richtig bewusst sein konnte, was passiert hier eigentlich und dass dadurch, dass du aus diesem System, was es mitgetragen hat und wo es in einer gewissen Weise ja auch Normalität war,
00:15:20
Speaker
dass das eher dazu geführt hat, dass du dann gemerkt hast, okay, krass, ich wusste gar nicht, wie schlimm das eigentlich ist und auch die Symptome vielleicht schlimmer wurden.
00:15:27
Speaker
Oder würdest du sagen, es ist wirklich erst danach die Essstörung ausgebrochen?
00:15:33
Speaker
Also da muss man so ein bisschen differenzieren, was meinen wir mit Essstörung?
00:15:37
Speaker
Oder was meint man mit Essstörung?
00:15:39
Speaker
Also Essstörung im Sinne, wie das das Gesundheitssystem sieht.
00:15:46
Speaker
Also wir haben da einen Katalog aus,
00:15:48
Speaker
Und wir haben ein diagnostisches Verfahren und man sagt dann halt zum Beispiel, Binge-Eating hat eine betroffene Frau erst, wenn sie mindestens dreimal in der Woche eine Essattacke von mehreren tausend Kalorien hat.
00:16:02
Speaker
Bulimie hat eine Frau erst, wenn sie mindestens dreimal die Woche sich übergibt, nachdem sie eine Essattacke hatte.
00:16:11
Speaker
dann, wenn man danach geht, dann ist das, wenn man es nach einem pathologischen Störungsbild einteilen will, erst ausgebrochen, als ich ausgezogen war.
00:16:24
Speaker
Das gestörte Verhältnis zum Essen und zum Körper und zum Körpergewicht und vor allen Dingen, wenn man guckt, was drunter liegt, zu den Emotionen, also zu
00:16:38
Speaker
Zu sich selbst kann man eigentlich im Endeffekt sagen, dass, wenn ich mir meine Familiengeschichte angucke, ist da wahrscheinlich pränatal schon eine Selbstwertstörung entstanden oder auch eine Angstthematik entstanden.
00:16:55
Speaker
Also man kennt ja sein Familiensystem, wenn man sich mal so die Muster anguckt in der Familie.
00:17:00
Speaker
Und ich liebe meine Familie.
00:17:02
Speaker
Und gleichzeitig ist sie, wie jede andere Familie auch, hat sie ihre transgenerationalen Themen.
00:17:10
Speaker
Da sind ganz sicher auch Kriegstraumata in der Familie noch irgendwo.
00:17:15
Speaker
Meine Großeltern kommen zurück.
00:17:17
Speaker
aus der Nachkriegsgeneration.
00:17:19
Speaker
Mein Uropa ist im Krieg gestorben.
00:17:24
Speaker
Da müssen die Familienmitglieder gar keine schlechten Menschen sein.
00:17:30
Speaker
Fakt ist aber, dass sie trotzdem ihre Themen haben.
00:17:34
Speaker
Und diese Themen werden ja häufig durch die Anreihe durchgereicht, weil es natürlich früher auch nicht den Raum dafür gab, das zu verarbeiten.
00:17:43
Speaker
Da ging es darum,
00:17:44
Speaker
zu überleben.
00:17:46
Speaker
Und da hat man eben keinen Therapeuten gehabt und nichts.
00:17:48
Speaker
Und trotzdem muss ich sagen, es gibt eine Thematik mit Existenzangst in der Familie.
00:17:55
Speaker
Es gibt eine Thematik mit einem schweren Zugang zu Emotionen.
00:18:01
Speaker
Es gibt eine Thematik, das nicht gerne über
00:18:05
Speaker
die eigenen Bedürfnisse gesprochen wird, sondern das versucht wird, immer so eine Harmonie zu wahren und das lieben Friedenswillen, kennt vielleicht auch jemand den Spruch, runterzuschlucken, gerade auch auf der weiblichen Seite und das hat ganz sicher schon auch, wenn vorgeburtlich, wenn nicht, dann wenigstens in den ersten drei Lebensjahren Spuren hinterlassen, die dazu geführt haben, dass ich mich nicht selber gut spüren konnte, dass ich
00:18:33
Speaker
meine Bedürfnisse auch runtergeschluckt habe.
00:18:36
Speaker
Ich habe zum Beispiel sehr, sehr früh mit Nägelkauen angefangen, habe mir die wirklich runtergebissen, bis sie blutig waren.
00:18:43
Speaker
Das ist ja auch so eine Form von Aggressionsausdruck oder Kompensation.
00:18:49
Speaker
Kann man so sagen.
00:18:51
Speaker
Selbstverletzung, wenn man so will.
00:18:55
Speaker
Und
00:18:57
Speaker
Das hat ganz sicherlich frühzeitig dazu geführt, dass ich auch von meinem Körper mich so wie abgespalten habe, nicht mehr richtig spüren konnte, was brauche ich überhaupt, ist das jetzt wirklich Hunger oder ist das...
00:19:13
Speaker
Ist das was Emotionales, was da fehlt?
00:19:16
Speaker
Und dann muss man sagen, gibt es natürlich auch in der Familie, und das kennt wahrscheinlich auch so gut wie jede Frau, so eine sehr verschrobene Einstellung zum Thema Essen.
00:19:25
Speaker
Also auf der einen Seite wurde man da immer zu angehalten, iss, iss, iss.
00:19:31
Speaker
Und Kind iss, wenn die Oma lecker gekocht hat.
00:19:33
Speaker
Und da wird natürlich gerne gesehen, dass das Kind genussvoll ist.
00:19:38
Speaker
Das ist ja auch so eine Form von Fürsorge.
00:19:40
Speaker
Und auf der anderen Seite...
00:19:43
Speaker
kam dann aber mal so, naja, du isst jetzt schon die dritte Scheibe Brot, jetzt mach mal ein bisschen langsam, denk mal an deinen Bauch oder dann in der Pubertät, wenn der Pur ein bisschen rundlicher wurde, wurde das kommentiert und da entsteht ja so eine Ambivalenz zwischen, okay, also auf der einen Seite wird gerne gesehen, dass ich esse, dann mache ich den
00:20:03
Speaker
Bezugspersonen eine Freude mit und auf der anderen Seite muss ich aber auch schlank sein und dadurch spalten wir uns ja völlig von dem Bedürfnis unseres Körpers ab und wir sind eigentlich nur noch damit beschäftigt, wie schaffe ich es gut genug für die Erwartungen meiner Bezugspersonen zu sein, also die einen wollen, dass ich gut und gerne esse, die anderen wollen gerne, dass ich schlank bin und niemand ist aber da, der mich mal spiegelt und sagt, hey,
00:20:32
Speaker
Wie geht es denn eigentlich dir?
00:20:33
Speaker
Also was fühlst du denn?
00:20:34
Speaker
Was sagt denn dein Bauch?
00:20:36
Speaker
Bist du satt?
00:20:37
Speaker
Wie geht es dir emotional?
00:20:39
Speaker
Das hat natürlich so nicht stattgefunden und dadurch, also rückwirkend würde ich sagen, habe ich als Kind schon emotional gegessen.
00:20:49
Speaker
Ich würde gerne ganz kurz eine Frage reinkrätschen, weil ich glaube, dass das wichtig ist, weil du hast gerade eben gesagt, dass du diese Ambivalenz natürlich erlebt hast zwischen die einen wollen, dass du gut isst und dass du, sage ich mal, dich gut nährst und die anderen haben den Wunsch, dass du aber auch schlank bleibst.
00:21:08
Speaker
Oder manchmal ist es auch eine gewisse Person, ja.
00:21:11
Speaker
Ja, das kommt dann vielleicht auch noch dazu.
00:21:14
Speaker
Das macht es natürlich noch schwieriger, weil wann ist jetzt was wie gewünscht und wo?
00:21:19
Speaker
Und trotzdem, ich glaube, das ist häufig ein ganz wichtiges Thema, weil viele ja, wenn wir den oder wenn die Ernährungsratschläge bekommen und auch mal gesagt bekommen, okay, ist jetzt mal eine bestimmte Anzahl an Kalorien, wo dann ja häufig kommt, aber nehme ich denn dann nicht mehr zu?
00:21:35
Speaker
Glaube ich, ist es häufig so eine innere Verwirrung und deswegen wollte ich da gerne einmal kurz nachfragen.
00:21:40
Speaker
Wenn du jetzt sagst, die einen wollen, dass du gut isst und die anderen wollen, dass du schlank bist, würdest du dann sagen, dass wenn jemand gut isst, schlank sein ausgeschlossen ist?
00:21:49
Speaker
Also häufig ist dann ja das Bild, okay, wenn ich gut esse und nachher ich esse, dann werde ich immer mehr und immer dicker und dementsprechend kommt dann eben dieser Gegenimpuls, das Essen aufs Minimum zu reduzieren, weil dann kann ich ja schlank bleiben oder also...
00:22:02
Speaker
Wir wissen ja so ein bisschen, was wir darüber denken, weil ich bin ja so in der Interviewperspektive.
00:22:07
Speaker
Deswegen, ja, also mich würde es trotzdem interessieren, auch mit welchen Worten du es nochmal beschreiben würdest.
00:22:13
Speaker
Meinst du, das eine schließt das andere aus?
00:22:14
Speaker
Also haben wir nun die Wahl, entweder wir essen halt echt möglichst wenig und sind dann schlank oder wir essen halt einfach gut und nachreich, bis wir satt sind und werden aber immer runder und immer dicker und immer schwerer.
00:22:27
Speaker
Das ist eine sehr, sehr gute Frage und die ist auch ganz klar zu beantworten.
00:22:32
Speaker
Also wenn ich in Bezug auf meine Mutter sage, auf meine Mutter, auf meine Familie sage, es wurde gerne gesehen, dass ich gut esse, dann bedeutet gut essen eigentlich,
00:22:47
Speaker
über den Hunger hinaus und auch über das körperliche Bedürfnis hinaus.
00:22:52
Speaker
Gut essen, und das kennt auch jeder, ne?
00:22:54
Speaker
Ist deinen Teller leer, dann scheint morgen die Sonne.
00:22:56
Speaker
Also das war gut essen, ne?
00:22:59
Speaker
gut essen war, du isst deinen Teller leer und wenn die Pfanne, am besten wenn die Pfanne leer ist, dann ist das für die Oma ein gutes Zeichen, dass es lecker geschmeckt hat und ein beruhigtes Gewissen, auch da wiederum, ich sehe die Perspektive, die haben häufig auch Hunger gelitten, das heißt, die haben natürlich häufig noch verinnerlicht, wir essen
00:23:19
Speaker
alles, was da ist, weil wer weiß, wann wir wieder was kriegen, auch wenn das kognitiv klar ist, dass heute immer Essen da ist, ist das häufig in der Genetik sozusagen, epigenetisch auch drin und deswegen, also man kann, man muss sogar den Körper versorgen mit dem, was er braucht,
00:23:40
Speaker
Und wird dabei trotzdem in der Lage sein, schlank und gesund zu sein und sein optimalstes Gewicht zu haben.
00:23:47
Speaker
Ja, schlank ist ja auch eine Definitionssache, was für den einen schlank ist, für den anderen schon kurvig.
00:23:54
Speaker
Aber sagen wir es mal so, du kannst satt sein, du musst sogar satt sein, körperlich.
00:23:59
Speaker
Deine Zellen müssen mit Nährstoffen genährt sein, damit dein Stoffwechsel optimal funktioniert und du auch nicht unnötig viele Fettpölsterchen einlagerst.
00:24:10
Speaker
Weil wenn du deinem Körper Nährstoffe entziehst, dann wird er auch seine Zellaktivität reduzieren und dann wird er in dieser Not auch vermehrt Notreserven speichern, weil er irgendwann, also klar, wenn ich mal zwei Wochen Kaloriendefizit esse, dann nehme ich sicherlich auch ab, aber dann reduziert der Körper die Leistung der Zelle.
00:24:34
Speaker
Das heißt, eigentlich, wenn ich intuitiv,
00:24:38
Speaker
nach dem esse, nach meinem Hungergefühl esse, wenn es wirklich ein Hungergefühl ist, im Sinne von, mein Körper ruft nach Nährstoffen, dann bekomme ich kein Gewichtsproblem.
00:24:48
Speaker
Das Gewichtsproblem entsteht dann, wenn ich auf der einen Seite was Emotionales mit dem Essen kompensiere, was definitiv bei mir schon als Kind ein Thema war, und wenn ich auf der anderen Seite dann aber wiederum
00:25:03
Speaker
ständig hungere, weil ich abnehmen will und meinen Stoffwechsel so runter reduziere, wir haben ja jetzt auch erst eine Podcast-Folge zum Thema Stoffwechsel gemacht, das gerne mal anhören, wenn es interessiert,
00:25:18
Speaker
dann speichert der Körper natürlich alles, was er kriegen kann.
00:25:24
Speaker
Das ist eigentlich der Punkt.
00:25:26
Speaker
Also bei uns war es halt so, Gutessen war, wenn der Teller leer ist und wenn der Teller nicht leer war.
00:25:32
Speaker
Ich weiß, wir hatten immer so Kindertellerchen, da waren unten noch so Bilder drauf.
00:25:36
Speaker
Und das war dann so, okay, wenn man das Bild sieht,
00:25:39
Speaker
Dann scheint morgen die Sonne.
00:25:41
Speaker
Wenn man den Teller nicht leer ist, dann muss man, da wurde man ja auch mit so einem Schuldgefühl erzogen.
00:25:47
Speaker
Okay, du bist dann morgen dran schuld, dass die Sonne nicht scheint.
00:25:51
Speaker
Du bist also dran schuld, dass in Afrika die Kinder verhungern.
00:25:55
Speaker
Du bist also dran schuld, dass die Oma jetzt irgendwie beleidigt ist, weil es dir ja offensichtlich nicht geschmeckt hat.
00:26:03
Speaker
Und das heißt,
00:26:04
Speaker
Ich lasse mein Schuldgefühl bestimmen, wie viel ich esse und nicht mehr meinen Körper intuitiv, was er wirklich braucht.

Heilung und Familienbeziehungen: Opfer und Wachstum

00:26:12
Speaker
Und das ist das, was dann auch zu Gewichtsproblemen führt eigentlich am Ende des Tages.
00:26:17
Speaker
Ja, voll.
00:26:18
Speaker
Da fällt mir auch gerade was ein, weil das mit diesem Tellerleeressen und der Sonne.
00:26:21
Speaker
Also ich weiß nicht mal, ob das bei uns überhaupt so gesagt wurde, aber man schlappt das ja überall auf, auch im Kindergarten und so.
00:26:29
Speaker
Und ich weiß noch, das hat Mama mir vor kurzem erzählt, dass ich damals...
00:26:33
Speaker
Also eigentlich ist das nicht lustig, aber wenn ich das jetzt so rückblickend höre, dann ist es doch schon krass, wie sehr das auch reingeht.
00:26:39
Speaker
Sie hat erzählt, dass wir einmal beim Essen waren und ich dann total satt wirkte und so richtig angestrengt und sie irgendwie so dachte, die ist doch schon komplett satt.
00:26:50
Speaker
Und dann auch irgendwann so gesagt hat, Elena...
00:26:52
Speaker
hast du überhaupt noch Hunger?
00:26:53
Speaker
Also möchtest du überhaupt noch weiter essen?
00:26:55
Speaker
Ich habe das Gefühl, du bist schon längst satt.
00:26:57
Speaker
Und ich habe das dann geantwortet.
00:26:59
Speaker
Ich habe gesagt, ja, aber wenn ich jetzt den Teller nicht wieder esse, dann wird morgen die Sonne nicht scheinen.
00:27:02
Speaker
Und der, der mich kennt, der weiß ja, wie sehr ich die Sonne liebe, auch damals schon.
00:27:05
Speaker
Und das war für mich keine Option, dass die Sonne nicht scheint und vor allen Dingen nicht, weil ich nicht leer gegessen habe.
00:27:11
Speaker
Und ich würde schon sagen, dass ich da anders sozialisiert bin, was das Thema angeht.
00:27:16
Speaker
Das ist ja auch nicht mein primäres Thema, was so emotionale Sachen angeht.
00:27:20
Speaker
Aber trotzdem ist es
00:27:21
Speaker
krass, wie sehr das sich so einprägt und auch das mit dem Thema, also auch das mit Afrika, das ist so krass, ich weiß nicht, wer das noch nicht gehört hat und ich finde, das geht ja nochmal auf eine ganz andere Ebene und es ist ja kein selbstgefühltes Schuldgefühl, weil eigentlich die kindliche Psyche ja versteht, okay, also
00:27:42
Speaker
Erstens kommt einem etwas Gottgleiches zu, wenn du immer wieder hörst, okay, wenn du das und das machst, dann passiert das und das.
00:27:47
Speaker
Also das Wetter wird plötzlich bestimmt, weil du den Teller leer isst.
00:27:50
Speaker
Also auch das hat ja schon was Größenwahnsinniges.
00:27:53
Speaker
Was ist denn dann, wenn meine Zwillingsschwester den Teller leer gegessen hat?
00:27:55
Speaker
Also wäre es denn jetzt dann wichtiger?
00:27:57
Speaker
Hat sie das dann geschafft, dass die Sonne scheint, weil sie hat leer gegessen oder habe ich es so versaut, dass morgens regnet?
00:28:02
Speaker
Und auf der anderen Seite natürlich auch dieses krasse Schuldgefühl, weil wer möchte, dass jemand anders hungert?
00:28:09
Speaker
Also das ist ja in einem normalen, in einem gesunden menschlichen psychischen Bewusstsein natürlich nicht angemessen, aber ein Kind versteht ja nicht, dass nur weil ich heute sage, ich habe gerade keinen Hunger mehr.
00:28:20
Speaker
ich möchte das gerne in den Kühlschrank stellen und morgen den Rest essen, das keinerlei Einfluss darauf hat, wie am anderen Ende der Welt die Hungerverhältnisse sind.
00:28:28
Speaker
Aber das wird da halt dann mit eingespielt.
00:28:31
Speaker
Und natürlich dann auch noch das Schuldgefühl, die Personen, die es dann gekocht haben, natürlich möchtest du nicht, dass die Person denkt, dass es nicht schmeckt, weil es stimmt ja im Zweifelsfall nicht mal.
00:28:39
Speaker
Es schmeckt ja wahrscheinlich sehr gut, aber irgendwann ist der Körper halt voll.
00:28:42
Speaker
Und da bin ich eben so ein bisschen dran hängen geblieben bei dem Thema Fürsorge.
00:28:48
Speaker
Ich glaube das auch, also gerade auch die Großelterngeneration ist ja ganz häufig auch über das Thema Essen und sowas und das hat ja auch was für sich, finde ich.
00:28:55
Speaker
Also es hat ja auch was Schönes und Versorgendes und trotzdem, auch wenn manchmal so die Klienten so rückmeldet, ja, das war alles ein Zeichen der Fürsorge, dann frage ich mich manchmal, okay, für wen soll das Kind denn sorgen?
00:29:06
Speaker
Also für wen wird denn hier gerade gesorgt, wenn ich jetzt
00:29:09
Speaker
Und eigentlich sage ich, ich bin satt und dann soll ich aber noch drei Teller essen.
00:29:12
Speaker
Also für wen sorgt denn gerade wer?
00:29:14
Speaker
Also ich bin ja dann gut versorgt, weil ich habe gut gegessen, ich bin dankbar, dass ich was Gutes zu essen bekommen habe.
00:29:20
Speaker
Aber ab dem Punkt, wo ich eigentlich keinen Hunger mehr habe und okay bin mit dem, was zu mir gekommen ist, ist das meines Empfindens nach, wenn ich es so von heute aus betrachte, auch aus natürlich jetzt eher einer Coaching-Perspektive, ist das keine Fürsorge fürs Kind.
00:29:34
Speaker
dann muss das Kind für etwas anderes sorgen.
00:29:36
Speaker
Also dass zum Beispiel ein anderes Schuldgefühl der Bezugsperson gedeckt ist oder dass Schuldgefühle abgebaut werden oder dass man ein Gefühl hat von, okay, ich bin eine gute Großmutter, ich bin eine gute Mutter, ich versorge mein Kind, das ist gut, das hat genug.
00:29:52
Speaker
Aber in dem Moment kriegt man schon gar nicht mit, dass da eigentlich schon eine Verwirrung drin ist.
00:29:57
Speaker
Ja, absolut.
00:29:58
Speaker
Ja, das ist richtig krass und
00:30:00
Speaker
Ich sage mal, da spielen natürlich noch andere Faktoren mit rein, auch das Thema Weiblichkeit natürlich.
00:30:03
Speaker
Also es ist ja auch total eng miteinander verbunden.
00:30:07
Speaker
Dann wird der Körper weiblicher und runder, was ja im Prinzip auch eigentlich mal ein Zeichen der Weiblichkeit war, dass es Fruchtbarkeit ausstrahlt, dass es Weiblichkeit ausstrahlt und dann auf der einen Seite ist dann,
00:30:18
Speaker
eine gewisse Demütigung damit verbunden, dass der Körper kommentiert wird.
00:30:22
Speaker
Auf der anderen Seite gibt es dann potenzielle Lösungen, aus der Weiblichkeit auch wieder rauszufliehen, weil je mehr ich hunger, desto mehr werde ich meine weiblichen Ründungen ja auch verlieren.
00:30:32
Speaker
Das ist ja auch, sage ich mal, so der...
00:30:36
Speaker
Hauptteil der Schönheitsindustrie, also der Körper wird immer weniger, das heißt auch die Brüste werden weniger und die Hintern werden weniger, also muss das dann halt künstlich noch da dran gebaut werden.
00:30:45
Speaker
Und das ist halt echt, also auch das mit den Fingernägeln, das ist auf der einen Seite, das ist aggressiv, ja.
00:30:51
Speaker
Ich habe da aber tatsächlich jetzt vor drei Tagen noch was zugelesen.
00:30:54
Speaker
Das ist auch etwas Weibliches.
00:30:57
Speaker
Also nicht jetzt die Fingernägel an sich, sondern...
00:31:00
Speaker
Das hat so gesehen, ich meine, wir lackieren uns die Fingernägel dann ja auch und genauso wie die Lippen.
00:31:04
Speaker
Also es sind auch Lustmerkmale.
00:31:07
Speaker
Und das dann so wegzukauen, hat sowohl was Aggressives als auch was, ich fahre meine Krallen mal schnell wieder ein, weil, also auch das Verführende, was ja auch, wenn man sich so Katzen anschaut, die haben zwar auf der einen Seite was Höchstaggressives, aber die haben ja auch irgendwie so, also eigentlich müsste man ja sagen, so wie Katzen manchmal draußen, würde man die ja eigentlich nicht so zu Hause haben wollen.
00:31:27
Speaker
Das ist ein Hund ja eigentlich viel
00:31:29
Speaker
angenehmer.
00:31:30
Speaker
Der macht, was du willst.
00:31:31
Speaker
Der kommt kuscheln, wenn du willst.
00:31:32
Speaker
Der geht auf die Decke.
00:31:32
Speaker
Und so eine Katze hat ja schon so eine Eigenart und die ist auch ein bisschen unberechenbar und hat aber ja auch was sehr
00:31:39
Speaker
verführendes, was sehr Geschmeidiges.
00:31:42
Speaker
Also wenn so eine Katze um das Bein so rumtänzelt, du weißt nicht, springt die dir gleich voll ins Gesicht oder schmust die dich jetzt an.
00:31:48
Speaker
Also da auch wieder diese Verknüpfung von Weiblichkeit und Aggression, was ja auch eine maximale Zurückhaltung gerade in der Frau hervorruft, weil du kriegst ja auch da in den inneren Konflikt.
00:32:00
Speaker
Auf der einen Seite kommt halt
00:32:01
Speaker
der Impuls so, wow, ich werde jetzt zur Frau, was ja auch schon überfordernd ist.
00:32:05
Speaker
Und dann kriege ich aber auch noch darin wiederum zwei verschiedene Signale.
00:32:10
Speaker
Vielleicht finden die einen das dann ganz reizend auf einer Ebene, die da eigentlich nicht hingehört.
00:32:15
Speaker
Die anderen finden das bedrohlich oder was auch immer.
00:32:17
Speaker
Hast du da schon wieder zwei verschiedene ambivalente Sichtweisen?
00:32:21
Speaker
Dann kommt ja noch dazu, was Gott und die Welt dazu zu sagen hat.
00:32:25
Speaker
Kein Wunder, dass du dann, wenn du aus diesem System, das es zumindest noch mitgetragen hat,
00:32:30
Speaker
ausbrichst in einer Art Lochfels und gar nicht mehr klar ist, wer bin ich eigentlich, was will ich eigentlich, was ist eigentlich mein Gefühl und trotzdem natürlich auch die Sicherheit in diesem vielleicht auch nicht ganz so gesunden System trotzdem erstmal wegbricht.
00:32:43
Speaker
Deswegen, ich würde da schon eigentlich zu der nächsten Frage kommen, die mir eben irgendwie so kam und zwar, wir wissen ja, dass
00:32:50
Speaker
Und Symptome auch einen gewissen Krankheitsgewinn mit sich bringen.
00:32:53
Speaker
Also, dass viele Krankheiten, ohne dass wir es erstmal wissen, weil es ja sehr leid und auch schmerzbelastet ist, trotzdem, wenn man mal ein paar Ebenen tiefer guckt, ja eine Absicht erfüllen und auch eine gewisse, also man spricht ja auch vom sekundären Krankheitsgewinn, also dass man etwas dadurch gewinnt.
00:33:11
Speaker
Die Frage könnte man eigentlich auch stellen, aber trotzdem, ich würde eher auf den anderen Teil erstmal gehen, weil viele würden ja erstmal sagen, ja super, ich möchte das loswerden, ich möchte das nicht mehr.
00:33:21
Speaker
Worauf würdest du rückblickend sagen oder vielleicht auch heute noch, worauf musstest du verzichten oder verzichtest du vielleicht auch bis heute?
00:33:28
Speaker
Also welchen Preis hast du dafür bezahlt, dass du da raus konntest?
00:33:32
Speaker
Weil das ist ja nicht einfach nur, ah, jetzt habe ich es verstanden, super, dann mache ich das jetzt und alles bleibt beim Alten, sondern das ist ja schon echt ein krasser Verwandlungsprozess, auch innerlich und von der Familiendynamik und so.
00:33:43
Speaker
Also was würdest du sagen, war der größte Preis oder der größte Verzicht, den du auch zahlen musstest, um in diese Freiheit und in die Gesundheit, sage ich mal, zu kommen?
00:33:52
Speaker
Ja, ja.
00:33:54
Speaker
Da antworte ich sehr gerne drauf.
00:33:55
Speaker
Ich würde kurz noch vorher einmal auf das eingehen, was du gesagt hast.
00:33:58
Speaker
Also zum einen zum Thema sekundärer Krankheitsgewinn noch eine wichtige Sache.
00:34:03
Speaker
Wir sprechen natürlich hier nicht von einer pathologischen Situation.
00:34:08
Speaker
Man kennt den sekundären Krankheitsgewinn aus der Medizin, wie Lena das eben schon beschrieben hat.
00:34:14
Speaker
das ist auf einer tieferen Ebene.
00:34:17
Speaker
Niemand ist bewusst freiwillig krank.
00:34:19
Speaker
Das muss man tun.
00:34:21
Speaker
Und gleichzeitig haben wir auf der tieferen Ebene eine positive Absicht in diesen Symptomen.
00:34:29
Speaker
Und zum Beispiel, und das ist auch das, was jetzt auch meine Antwort beantwortet, also meine Antwort eigentlich beantwortet, ja,
00:34:39
Speaker
dass wir nicht fühlen müssen, wenn wir das mit Essen betäuben.
00:34:43
Speaker
Und dementsprechend müssen wir uns auch nicht zeigen, so wie wir sind mit unseren Bedürfnissen, mit unseren Verletzungen.
00:34:52
Speaker
Wir müssen selber unsere Verletzungen nicht spüren und
00:34:55
Speaker
sie werden auch vielleicht nach außen hin nicht so erkannt.
00:34:59
Speaker
Weil das war natürlich schon so, dass es nach außen hin mir sehr gut zu gehen schien.
00:35:07
Speaker
Also es hat eigentlich keiner auch von der Familie so wirklich mitbekommen, dass ich eine Essstörung habe oder auch schon die ganzen Stadien vorher.
00:35:15
Speaker
A, haben die natürlich das Bewusstsein dafür nicht, weil die ganz häufig ja, also irgendwoher kommt es ja, ne?
00:35:22
Speaker
Und B, hast du es mir aber auch erstmal nicht angesehen.
00:35:27
Speaker
Und nach außen hin war ja immer alles gut.
00:35:31
Speaker
Und den, ich sag mal, Preis, den ich dafür zahle oder gezahlt habe, dass ich dieses Thema für mich lösen konnte, und ich bin ja heute auch wirklich frei davon, nicht einfach so, ich habe es unter Kontrolle, sondern es spielt...
00:35:45
Speaker
in meinem persönlichen Leben keine Rolle mehr.
00:35:47
Speaker
Ich esse völlig intuitiv.
00:35:49
Speaker
Ich muss mich auch nicht mehr ständig, ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal auf der Waage gestanden habe.
00:35:53
Speaker
Ich habe keine Ahnung, wie viel ich wiege.
00:35:55
Speaker
Ich fühle mich einfach gut, so wie ich bin.
00:35:57
Speaker
Ich muss auch nicht ständig, ich habe immer vor jedem Spiegel habe ich den Polio gezogen.
00:36:03
Speaker
Guckt, ob mein Bauch noch flach ist.
00:36:05
Speaker
Also, ja, das habe ich alles überhaupt nicht mehr.
00:36:08
Speaker
Der Preis dafür ist letztendlich eigentlich der, dass ich einfach mehr fühle, ja,
00:36:16
Speaker
Das heißt, da wo ich halt vorher schon automatisch, ohne dass ich überhaupt gecheckt habe, dass ich irgendwas fühle, was mich belastet, angefangen habe zu essen, da nehme ich natürlich jetzt Gefühle intensiver wahr.
00:36:30
Speaker
Und das bedeutet, dass ich manchmal auch einfach dann wirklich sage, Moment, ich brauche jetzt mal kurz für mich und ich muss jetzt mal meine Emotionen zum Ausdruck bringen und dann schreie ich halt mal vielleicht in ein Kissen oder ich weide auch mal.
00:36:43
Speaker
Aber
00:36:45
Speaker
Für mich ist das in dem Sinne kein Nachteil.
00:36:49
Speaker
Es ist vielleicht für den einen Sekunde ein bisschen unangenehmer, als wenn ich jetzt die Tafel Schokolade gegessen habe.
00:36:57
Speaker
Aber wir sind uns ja auch einig, nach der Tafel Schokolade wird es eigentlich erst richtig unangenehm.
00:37:04
Speaker
Weil dann hat man ja die Schuldgefühle und diese Gedankenkreise und diese ständigen Beschäftigung mit dem Essen.
00:37:08
Speaker
Das heißt, wenn ich sagen würde, was es mich kostet oder gekostet hat, ist zum einen...
00:37:16
Speaker
dass ich einfach mehr fühle.
00:37:17
Speaker
Das ist aber für mich ein netter Preis, weil ich, also fühlen ist für mich auch Leben.
00:37:25
Speaker
Ich bin immer so am Leben vorbei.
00:37:27
Speaker
Ich habe immer das Gefühl gehabt, lebe ich überhaupt oder wann beginnt überhaupt mein Leben?
00:37:31
Speaker
Das ist immer an mir vorbeigezogen, weil ich es nicht gefühlt habe, weil ich den Moment auch nicht fühlen konnte.
00:37:36
Speaker
Das heißt, das kann ich jetzt und das bedeutet natürlich aber auch, dass ich unangenehme Emotionen intensiver fühle, was aber für mich kein Problem ist, weil ich ja in diesem Prozess, und das ist ja das, was auch unsere Frauen erleben, ja eine Sicherheit damit entwickle, dass ich diese Gefühle halten und auch regulieren kann und dass ich die nicht als so bedrohlich wahrnehmen muss, wie ich sie früher wahrgenommen habe.
00:38:04
Speaker
Und der andere Preis ist natürlich, dass ich da schon auch immer mal ein bisschen an meinem Familiensystem rüttel.
00:38:16
Speaker
Weil meine bewusste Entscheidung ist halt, ich bin lieber unbequem und spreche Konflikte halt direkt an, statt sie runterzuschlucken und dann wieder in eine Depression oder in eine Essstörung reinzurutschen.
00:38:31
Speaker
Und das hat auch erst mal den Nachteil gehabt, dass so ein bisschen so, okay, Natascha hat was angesprochen, was an Weihnachten nicht so cool war.
00:38:41
Speaker
Und dann hat die ganze Familie so, oh mein Gott, oh mein Gott, oh je.
00:38:45
Speaker
Und jeder hat angefangen zu kratzen.
00:38:46
Speaker
Und so war das gar nicht gemeint.
00:38:50
Speaker
Und in die Opferrolle reingerutscht, damit sie nicht der Täter sind und so.
00:38:55
Speaker
Und das ist dann spannend zu beobachten, wie so ein Ruck durchs ganze Familiensystem geht, nur weil du es mal nicht mehr runterschluckst, sondern es anders machst.
00:39:05
Speaker
Und das muss man natürlich auch erstmal aushalten können, weil dann bist du ja in dem Moment so der Störenfried und nachträglich muss ich aber sagen, das ist zwei, dreimal vorgekommen und man darf nicht unterschätzen, wie lernfähig und entwicklungsfähig auch die Familienmitglieder sind und dass, wenn sie sich mal darauf eingeschwungen haben, dass es ein bisschen anders läuft als vorher, plötzlich der Raum für Weiterentwicklung möglich wird und seitdem
00:39:36
Speaker
habe ich so viel intimere, intensivere und konstruktivere Unterhaltungen mit einzelnen Familienmitgliedern gehabt,
00:39:52
Speaker
dass ich sagen würde, dass das wieder ein Gewinn ist, weil man sich auf einer ganz anderen Ebene wirklich echt kennenlernt.
00:40:02
Speaker
Und ein Satz, den ich zum Beispiel mal zu meiner Tante gesagt habe, ist...
00:40:08
Speaker
Ich sage das jetzt einfach mal so und weil ich eben keine Lust habe, nachher wieder zu Hause zu sitzen und in eine Depression zu rutschen.
00:40:19
Speaker
Und dann kannst du ja entscheiden, ob du mich immer noch lieb hast, wenn ich das so sage oder ob du nichts mehr mit mir zu tun haben willst.
00:40:27
Speaker
Und ihre Reaktion war halt ganz spannend, weil sie gesagt hat, natürlich habe ich dich doch noch lieb, auch wenn du das sagst.
00:40:33
Speaker
Und da merkt man dann, also alleine durch die Art und Weise, wie du dann kommunizierst, wie du über deine Bedürfnisse kommunizierst, wie du über deine Gefühle kommunizierst, entsteht eine ganz andere, also ich würde sagen, meine Familie kennt mich jetzt besser und ich kann auch ein Stückchen mehr ich selber sein.
00:40:53
Speaker
Ja, und muss dann den anderen eben überlassen, wenn es für sie unangenehm wird, sich da auch zu entwickeln.
00:41:02
Speaker
Deswegen würde ich nicht sagen, dass das wirklich ein Preis ist.
00:41:04
Speaker
Es hat vielleicht mal kurzzeitig dieses...
00:41:08
Speaker
Es ist eine Entscheidung am Ende des Tages.
00:41:11
Speaker
Ich habe mich dafür entschieden, mehr zu fühlen und dafür die Emotionen nicht mehr mit meinem Essverhalten oder anderen Depressionen und Schlafstörungen, solche Sachen zu kompensieren.
00:41:24
Speaker
Und das ist manchmal, manchmal habe ich auch so Situationen, wo ich so denke, so
00:41:30
Speaker
Da war es jetzt doch mal einfacher, eine Tafel Schokolade zu essen.
00:41:34
Speaker
Wäre es gewesen, mache ich nicht mehr, kann ich gar nicht mehr.
00:41:37
Speaker
Also das ist ja das Spannende, wo ich früher ganz automatisch in dieses Essverhalten gerutscht bin.
00:41:43
Speaker
Das kann ich gar nicht mehr.
00:41:44
Speaker
Ich komme...
00:41:46
Speaker
Weil ich das so geöffnet und in seinen natürlichen Zustand gebracht habe, ich komme an meinen Gefühlen gar nicht mehr vorbei.
00:41:53
Speaker
Selbst wenn ich wollte.
00:41:54
Speaker
Selbst wenn ich jetzt sagen würde, ich würde jetzt nicht fühlen und esse jetzt lieber schnell die Tafel Schokolade, um mich zu erleichtern, das würde nicht funktionieren.
00:42:04
Speaker
Das ist ja das Spannende, ich kann da nicht mehr zurück.
00:42:08
Speaker
Daran sieht man auch, wie gefestigt das ist und dass man das eben doch lösen kann, ohne ständig wieder zurückzurutschen.
00:42:16
Speaker
Ja, voll.
00:42:16
Speaker
Vor allen Dingen, weil es ja auch, wie du schon sagst, eigentlich der natürliche Zustand ist.
00:42:19
Speaker
Also wir sind ja emotionale Wesen.
00:42:21
Speaker
Das heißt, das ist ja nichts, was man eigentlich lernen muss.
00:42:24
Speaker
Es ist ja nur etwas, an was man sich im Prinzip wieder erinnern muss.
00:42:27
Speaker
Wobei ja nicht mal das, weil der Körper macht es ja sowieso.
00:42:30
Speaker
Nur die Frage ist halt, wie wir damit umgehen.
00:42:32
Speaker
Weil wenn wir einfach nicht mehr fühlen würden, müssten wir auch nichts kompensieren und auch nichts runterschlucken.
00:42:37
Speaker
Das heißt, im Prinzip ist es die ganze Zeit da.
00:42:40
Speaker
Die Frage ist, wie reagieren wir da drauf?
00:42:42
Speaker
Was ist unsere Antwort da drauf?
00:42:45
Speaker
Und ja, also das ist schon, würde ich sagen, in gewisser Weise ein Preis, der einem viel bringt und trotzdem natürlich auch eine Entscheidung abverlangt, sehe ich auch so.
00:42:58
Speaker
Und was das Familiensystem angeht, man darf ja auch nicht vergessen, das Familiensystem ist ja nicht zusammengesetzt aus ganz vielen bösen Menschen, sondern es ist einfach zusammengesetzt aus Menschen mit eigenen Erfahrungen.
00:43:09
Speaker
Und wenn das das Normal ist,
00:43:13
Speaker
Der andere weiß nicht, was in dir vorgeht und die meisten wissen es ja nicht mal selber.
00:43:17
Speaker
Also als du so gesagt hast, ich würde sagen, die kennen mich jetzt ein bisschen besser, war mein erster Gedanke, ja okay, du kennst dich ja jetzt auch ein bisschen besser oder sehr viel besser.
00:43:25
Speaker
Also die konnten ja gar nicht sehen, was du bist und wer du bist, weil da ja schon so schnell diese ganzen Schichten drauf gelagert sind.
00:43:34
Speaker
du konntest, nachdem du ausgezogen bist, wusstest du nicht, wer du bist, wie hätte man dich kennenlernen sollen?
00:43:39
Speaker
Es geht ja überhaupt gar nicht, weil du kennst dich ja nicht mal.
00:43:42
Speaker
Und viele sind ja gar nicht so, dass sie sagen, mir ist das scheißegal, wie es dir geht, sondern sie wissen es einfach nicht.
00:43:48
Speaker
Und deswegen, wenn du dann sagst, die sind ja auch lernfähig,
00:43:52
Speaker
Klar, und vorher wissen sie es wahrscheinlich einfach gar nicht, was ausgelöst wurde, weil sie haben es ja selber wahrscheinlich genauso erlebt, sonst würde sich das ja nicht so weitertragen oder sie haben das Gegenteil erlebt und dementsprechend sind sie in die andere Richtung gegangen, haben selber unterdrückt.
00:44:07
Speaker
Das heißt, im Prinzip gab es diese neue Information bis jetzt ja auch überhaupt nicht.
00:44:12
Speaker
Und es ist immer erst

Mentale Gesundheit und Resilienz in der Heilungsreise

00:44:13
Speaker
mal unangenehm für ein System, wenn sich was verändert.
00:44:15
Speaker
Das ist genauso wie in Unternehmen oder in einer Partnerschaft oder so.
00:44:19
Speaker
Das ist immer erst mal unbequemer.
00:44:21
Speaker
Nur wenn man es vermeidet, weiß man auch häufig, was passiert, wenn Veränderungen, die notwendig sind, nicht getroffen werden.
00:44:27
Speaker
Weiß man ja, in welche Richtung das geht.
00:44:28
Speaker
Das löst sich ja nicht plötzlich einfach auf und alles ist toll, sondern es läuft halt immer weiter gegen die Wand, bis irgendwann so ein Schaden ist, dass du halt überhaupt nichts mehr machen kannst.
00:44:37
Speaker
Und ja, deswegen würde ich schon sagen, ist das ein Preis, der aber wirklich auch ein Geschenk mit sich bringt.
00:44:44
Speaker
Also sei es eine tiefere Verbindung zu sich als auch eine tiefere Verbindung zu anderen Menschen, tieferes Verständnis natürlich auch für die Dynamiken, die auch dazu geführt haben, dass bestimmte Verhaltensweisen sowohl bei sich selber als auch bei anderen irgendwie, ja, so das normal geworden sind und
00:45:02
Speaker
Ich kann mir vorstellen, also auch aus der Begleitung von vielen Frauen, die wir ja so auch regelmäßig sehen, würdest du sagen, bei dir gab es auch mal so einen Punkt, wo du dachtest, ich habe keinen Bock mehr.
00:45:13
Speaker
Also ich meine damit jetzt gar nicht unbedingt so ganz existenzielle Gedanken, wobei sowas natürlich auch häufiger vorkommt, als man so denkt.
00:45:19
Speaker
Aber gab es einen Moment, wo du gedacht hast, weißt du,
00:45:23
Speaker
egal, was ich jetzt noch versuche, es funktioniert nicht.
00:45:27
Speaker
Also dass da wie so eine Art Resignation, Hoffnungslosigkeit war und dann gab es irgendwie nochmal einen Impuls, wo du merkst, nee, ist doch keine Option oder würdest du sagen, bei dir war das eigentlich, dass es zwar vielleicht manchmal kurz davor so vorbeigeschliffen ist, aber dass du die ganze Zeit wusstest, okay, das wird sich irgendwann lösen.
00:45:43
Speaker
Also gab es einen Moment der Hoffnungslosigkeit und der Resignation oder würdest du sagen, nee, ich wusste eigentlich immer, es wird sich irgendwann lösen, ich wusste nur nicht wie.
00:45:50
Speaker
Ja, beides.
00:45:53
Speaker
Also, das ist ja... Also, ich würde sagen, ich habe Momente einer...
00:46:04
Speaker
noch normale, in den Anführungszeichen, Hoffnungslosigkeit erlebt, die jeder auch gesunde Mensch mal erlebt, wenn er etwas immer wieder versucht und versucht und versucht und merkt, das führt nicht zum Ziel.
00:46:16
Speaker
Das ist absolut menschlich, wenn du immer an der falschen Stelle nach einer Lösung buddelst und du kommst einfach nicht an, dass irgendwann die Motivation, also das ist ja auch gesund eigentlich, dass dann etwas in uns sagt, so stopp, es funktioniert so offensichtlich nicht.
00:46:31
Speaker
Und dass wir dann, das brauchen wir auch, diese Momente Enttäuschung, um uns dann wieder neu auszurichten und zu gucken, okay, wenn das nicht funktioniert, okay, stopp.
00:46:43
Speaker
Die Enttäuschung darüber, dass ich da so viel Energie reingesteckt habe, muss natürlich erstmal verarbeitet werden, was für Frauen besonders schwierig ist, die einfach
00:46:52
Speaker
essen, statt halt ihre Emotionen zu verarbeiten.
00:46:56
Speaker
Und dann gibt es diese neue Ausrichtung.
00:46:59
Speaker
Das ist notwendig.
00:47:00
Speaker
Ich hatte aber wirklich auch Phasen, in denen ich auch selbstmordgefährdet war.
00:47:07
Speaker
Also wo die Verzweiflung mich so vereinnahmt hat und so groß war, dass ich mehrmals kurz davor war, mir das Leben zu nehmen.
00:47:14
Speaker
Also das waren nicht nur Selbstmordgedanken, das waren auch schon richtige Pläne.
00:47:19
Speaker
Wie?
00:47:20
Speaker
Also das
00:47:23
Speaker
war bei mir schon auch mit einer ganz schweren Depression und auch monatelange Schlafstörungen, das war so die Spitze der ganzen Sache.
00:47:31
Speaker
Also das ist jetzt natürlich nicht das, was wir begleiten.
00:47:38
Speaker
Also in solchen Situationen braucht man da nochmal eine andere Form von Stabilisierung.
00:47:43
Speaker
Aber
00:47:44
Speaker
Ich war an diesem Punkt und erwähne das an der Stelle einfach auch, weil ich denke, dass es einfach wichtig ist zu sehen, dass aus einem Menschen, der eigentlich nicht mehr leben will, ein Mensch wieder werden kann, der zu sich findet und der glücklich ist und der, ich liebe das Leben heute und sehe immer erst mal das Glas halb voll statt halb leer und das war bei mir komplett anders.
00:48:09
Speaker
Es liegt aber auch ein Stück weit daran, dass ich halt in den ersten Lebensjahren auch mit einem leiblichen Vater aufgewachsen bin, der gewalttätig war.
00:48:20
Speaker
Ich habe natürlich auch nochmal eine ganz andere Form von Trauma in meiner eigenen Lebensgeschichte erlebt und dementsprechend ist natürlich auch die
00:48:32
Speaker
der Symptomatik bei mir entsprechend meiner Lebensgeschichte auch ein Stück intensiver.
00:48:40
Speaker
Das heißt, ich war an vielen Stellen wirklich so hoffnungslos, dass ich auch nicht mehr weiterleben wollte.
00:48:46
Speaker
Und gleichzeitig, wenn wir es aber mal so auf dieses Thema Körper und Ernährung beziehen, also ich hatte regelmäßig Situationen auf der Waage,
00:48:58
Speaker
mit dem, was ich heute weiß, wie Trauma entsteht oder wie sich Trauma anfühlt, die traumatisierend für mich waren.
00:49:06
Speaker
Also ich stand auf der Waage und habe irgendwie 500 Gramm zugenommen und meine Ohren haben geklingelt vor Trauma.
00:49:16
Speaker
Also als wäre da jetzt jemand von mir überfahren worden.
00:49:20
Speaker
Oder als wäre ich gerade überfahren worden.
00:49:22
Speaker
Und daran sieht man natürlich auch, wie existenziell bei mir diese Verknüpfung auch war zwischen meiner Daseinsberechtigung und meinem Wert und dieser Zahl auf der Waage.
00:49:36
Speaker
Ja, das ist natürlich eine Intensität, die hat nicht jede Frau so, aber ich glaube fast alle Frauen können so einen Ansatz nachvollziehen, wie sich das anfühlt, wenn man macht und tut und Hoffnung hat und dann stellst du dich auf die Waage und der ganze Körper reagiert auf das, was er sieht.
00:49:52
Speaker
Das ist ja auch das Problem.
00:49:55
Speaker
was viele Frauen dazu bringt, dann auch die Waage zu verbannen.
00:49:58
Speaker
Aber damit nehmen wir ja nur den Träger weg, aber das Thema ist nicht wirklich gelöst.
00:50:03
Speaker
Und gleichzeitig war für mich, also es gab aber immer einen Teil in mir, der leben wollte.
00:50:12
Speaker
Also ich weiß nicht, wie ich das, ich hatte immer noch, trotz dieser Momente, wo ich wirklich kurz vorm Aufgeben war, einen Teil in mir, der
00:50:24
Speaker
Heute, ich bin ja auch schon ein bisschen spirituell veranlaget, denke ich, ich bin da doch irgendwie sehr angebunden und da hat mich noch was geführt.
00:50:35
Speaker
Ich weiß, ich hatte auch mal eine Nacht, wo ich wirklich, da konnte ich wieder nicht schlafen und ich habe dann auch durch den Schlafentzug auch wirklich richtig Halluzinationen gehabt, irgendwie Dinge gesehen, die sich bewegen und Schatten gesehen, die sich bewegen und
00:50:48
Speaker
habe mit Panikattacken und ich habe manchmal Minuten lang keine Luft mehr geholt und bin dann morgens mit blau unterlaufenden Augen aufgewacht aufgrund von Sauerstoffmangel.
00:50:58
Speaker
Also das waren schon echt Zustände, die nicht mehr lustig waren und das Krasse war, es hat halt keiner mitbekommen.
00:51:06
Speaker
Und in einer solchen Nacht hat sich irgendwann so eine Stimme in meinen Kopf geschoben, die gesagt hat, Natascha,
00:51:16
Speaker
Entweder du beendest es jetzt oder du erkennst, dass du dir dieses Leid zufügst.
00:51:26
Speaker
Weil ja, das, was passiert ist, ist passiert.
00:51:29
Speaker
Deine Kindheit war nicht schön, sowas hat ein Kind nicht verdient und sowas sollte niemand erleben.
00:51:36
Speaker
Aber du hältst daran fest, dass...
00:51:40
Speaker
Ja, also es gibt diesen schönen Satz, also die Verletzung wurde dir zugefühlt, aber du machst aus einem Schnitt Tausende, indem du es immer wiederholst, immer wiederholst, immer wiederholst und ich habe mich auch im Nachhinein, und jetzt bitte nicht falsch verstehen, weil ich das tiefste Mitgefühl für alle habe, die in dieser Situation sind, und gleichzeitig habe ich mich auch in diesem Opfersein gesuhlt.
00:52:04
Speaker
Es war immer auch eine Ausrede für mich.
00:52:06
Speaker
Ich bin ja so, weil ich habe das und das als Kind erlebt.
00:52:10
Speaker
Ich habe mein ganzes Verhalten teilweise einfach damit entschuldigt, dass ja, das hat mich sicherlich geprägt, was ich als Kind erlebt habe, aber...
00:52:22
Speaker
Ich wollte dieses Leid auch nicht loslassen.
00:52:25
Speaker
Ich wollte, dass dieses Leid gesehen wird.
00:52:27
Speaker
Ich wollte Gerechtigkeit.
00:52:29
Speaker
Da war natürlich auch Hass dabei.
00:52:32
Speaker
Ich habe nächtelang im Bett gelegen, habe gemeint und gesagt, ich werde niemals normal.
00:52:36
Speaker
Man hat mir meine Kindheit genommen.
00:52:40
Speaker
Das war aber auch Teil des Verarbeitungsprozesses.
00:52:45
Speaker
Und dieser Teil in mir, der leben wollte, der war so stark, dass er sich irgendwie noch bemerkbar machen konnte in diesen Situationen.
00:52:57
Speaker
Und deswegen, das war dann auch, als ich das für mich so gedreht habe, mir so gedacht habe,
00:53:06
Speaker
ich habe wirklich Dunkelheit gesehen.
00:53:08
Speaker
Ich war so wirklich, ich habe fast kein Licht mehr greifen können und ich war in der absoluten Dunkelheit und im absoluten Todesgefühl.
00:53:22
Speaker
Und ich dachte mir, als ich da draußen war, wenn ich das da rausgeschafft habe, dann schaffen das auch andere, dass
00:53:37
Speaker
Und gleichzeitig habe ich dieses Gefühl gehabt, dass ich auch irgendwie die Verpflichtung habe, ein Stück dabei zu helfen, dass Frauen sich nicht so verlieren, wie ich mich verloren habe.
00:53:59
Speaker
Weil ich weiß, wie schnell das geht und das kann jedem passieren.
00:54:04
Speaker
Und das hat nichts mit Schwäche zu tun, sondern das ist einfach die menschliche Psyche, die Gesellschaften.
00:54:12
Speaker
Das sind verschiedene Faktoren, die dazu führen.
00:54:13
Speaker
Das hat nichts damit zu tun, dass man schwach ist, dass man falsch ist, sondern es wird nicht genügend aufgefangen.

Coaching-Erfahrungen: Empathie und professionelle Grenzen

00:54:20
Speaker
Es ist nicht ausreichend Awareness auch da, in welchem Zustand, was sind alles Signale, dass es einem Menschen nicht gut geht.
00:54:30
Speaker
Man hätte das sehen können, wenn man bewusster gewesen wäre.
00:54:33
Speaker
in meinem Umfeld, wie es mir geht.
00:54:36
Speaker
Und am Ende war ich halt sozusagen die Schuldige, weil ich habe es ja nicht kommuniziert.
00:54:41
Speaker
Ja, aber du kannst es in manchen Situationen auch nicht mehr kommunizieren, weil diese Scham und die Schuld und die Angst, verurteilt zu werden, so groß ist und du vielleicht als Kind auch gelernt hast, ich muss mir selber helfen.
00:54:55
Speaker
Es ist niemand da, der mir emotional helfen kann.
00:54:59
Speaker
Ähm,
00:55:01
Speaker
dann laufen diese Mechanismen halt einfach ab.
00:55:04
Speaker
Und gerade was auch den Körper und die Ernährung angeht, ich habe ja auch so gut wie alles versucht und ich kann es niemandem verdenken, der dann irgendwann auch aufgibt, weil das ist einfach unglaublich kräftezehrend und es gibt so viele Irrwege und das war ja ein großes Why von mir, Frauen da auf den Weg zu führen, der ihnen wirklich hilft, dass sie sich eben nicht so verlieren, wie ich es getan habe.
00:55:29
Speaker
Und würdest du sagen, dass das ein Vorteil oder ein Nachteil ist oder beides oder nichts von beidem, dieses Thema selbst durchlebt zu haben, weil das ja auch häufig so eine Frage, die auch zu Recht meines Empfindens nachgestellt wird, also auf der einen Seite,
00:55:48
Speaker
Natürlich, okay, kann mich eine Person überhaupt verstehen, wenn sie dieses Thema nicht hatte?
00:55:52
Speaker
Auf der anderen Seite natürlich die Frage, okay, wie kann ich mich denn absichern, weil das Thema ja auch Teil deiner Geschichte ist, jetzt nicht die Frauen, sage ich mal, die zu uns kommen, stellvertretend therapiert werden anhand deiner eigenen Symptomatiken und Geschichte, sondern
00:56:10
Speaker
Und ich glaube, das ist ganz wichtig, da einmal drüber zu sprechen, damit da ein Sicherheitsgefühl sich auch einstellen kann, dass es da durchaus Faktoren gibt, die mehr positiv als negativ beeinflussen, dass es ein Vorteil ist oder eben auch ein Nachteil sein kann.
00:56:25
Speaker
Und deswegen, genau, also was würdest du auch vielleicht aus deiner Perspektive sagen, weil ich kann mir vorstellen, also sowohl einmal aus der Klientenperspektive heraus, ob du das als Vorteil oder Nachteil siehst oder vielleicht auch beides und aber vielleicht auch so die Frage an dich persönlich, ob es für dich manchmal schwer ist, dadurch, dass du ja davon jetzt frei bist, wenn du mit diesen Geschichten in Kontakt bist, ob du dann merkst, okay, das ist
00:56:51
Speaker
Das ist zum Beispiel wie so eine kleine Tür, durch die ich quasi wieder zurückfallen könnte oder bist du da so von abgegrenzt, sage ich mal, dass das nicht zum Problem wird?
00:57:02
Speaker
Genau, die Frage kam mir gerade noch.
00:57:04
Speaker
Ja, sehr gut.
00:57:05
Speaker
Also vielleicht erst mal zu dem Vorteil, wenn du mit jemandem zusammenarbeitest, der diese Thematik am eigenen Leibe erfahren hat, dann kann der natürlich emotional ganz anders nachempfinden, was in dir vorgeht.
00:57:19
Speaker
Also ich habe ja auch die Heilpraktika-Ausbildung für Psycho-Heilpraktika gemacht und muss ganz ehrlich sagen, als ich gesehen habe, wie...
00:57:31
Speaker
diese Symptomatiken gelernt werden und auch wie Diagnostik gelernt wird, saß ich zum Teil da und habe nur mit dem Kopf geschüttelt, weil ich mir so gedacht habe, wie soll jetzt jemand, der das selbst, ich habe mir ja dann auch alles durchgelesen, was zum Thema Essstörungen bei der Diagnose und woher kommt das und tralala, da saß ich da und habe mir so gedacht, also wenn das jemand selbst nicht erfahren hat, hat der faktisch, nachdem er das jetzt gelernt hat, trotzdem keine Ahnung, wie das Erleben eines Menschen, dem das betroffen hat.
00:58:03
Speaker
Und ich glaube einfach, dass diese Empathiefähigkeit, das mal nachempfinden zu können, schon ausschlaggebend ist, weil wir wissen, da gibt es ja auch Forschungen zu, dass diese Perspektive,
00:58:17
Speaker
Ich sage mal, Verbindung oder Beziehung zwischen Therapeut und Klient oder auch zwischen Coach und Klient ist ausschlaggebend für den Erfolg.
00:58:24
Speaker
Und ich weiß nicht, kann ja jede Frau für sich selber mal überprüfen, wenn sie sich mal die Frage stellt, was glaubst du, bei wem kannst du dich mehr fallen lassen und wem kannst du mehr vertrauen?
00:58:34
Speaker
Jemanden, von dem du weißt, der hat das selber mal erlebt.
00:58:39
Speaker
Und weiß wirklich auch nicht nur aus der Theorie heraus, wovon er spricht, sondern kann das wirklich nachempfinden.
00:58:46
Speaker
Er war selber mal da, hat selbst den Weg daraus gefunden und kann das irgendwie gefühlt nachempfinden.
00:58:55
Speaker
Wo kann ich mich besser öffnen?
00:58:57
Speaker
Also ich persönlich kann mich eher bei jemandem öffnen, wo ich weiß,
00:59:01
Speaker
der versteht das nicht nur kognitiv, sondern er kann auch wirklich nachempfinden, wie es mir gerade geht und wo ich gerade stehe.
00:59:08
Speaker
Und das löst ein bisschen die Scham und die Schuldgefühle auf und macht es mir leichter, darüber zu sprechen, wenn ich weiß, der oder die, mit der ich gerade spreche, hat das selber auch schon mal erlebt.
00:59:21
Speaker
Also das ist eigentlich der Vorteil.
00:59:23
Speaker
Und man muss natürlich an der Stelle trotzdem betonen,
00:59:27
Speaker
Also es gibt da draußen mehr als genug Coaches, die haben selber eine Essstörung und sind Ernährungsberater oder Personal Trainer und da schlage ich immer die Hände zusammen, gerade wenn es dann auch noch Coaches sind, die dann auch noch Coaching für emotionales Essen oder für gar Essstörung anbieten.
00:59:47
Speaker
Da kann ich immer nur mit dem Kopf schütteln, weil ich muss mir schon als Coach oder auch Therapeut meiner eigenen Grenzen bewusst sein und wenn ich noch irgendwo...
01:00:00
Speaker
nicht intuitiv esse, kann ich nicht Coaching für intuitives Essen anbieten.
01:00:05
Speaker
Sorry, aber da bin ich irgendwie raus, verstehe ich nicht.
01:00:09
Speaker
Es ist vollkommen in Ordnung, wenn man sagt, okay, ich habe auch noch ein paar emotionale Themen mit dem Essen, aber wenn jetzt jemand zu mir kommt in der Ernährungsberatung und wir einfach sachlich darüber beraten werden, wie viel er essen muss und was gute Lebensmittel für ihn sind, dann kann ich das schon beraten, weil das ist erstmal nur eine rein kognitive Beziehung,
01:00:29
Speaker
Faktenbasierte Beratung, wo es nicht ums Emotionale und nicht um die Psyche geht.
01:00:35
Speaker
Und das ist auch das, ich habe erst angefangen mit Klienten auf dieser auch psychischen Ebene zu arbeiten, als es für mich gelöst war, als es kein Thema mehr für mich war.
01:00:46
Speaker
Weil die ganzen theoretischen Sachen, die kann jeder lernen, die kann auch jemand lernen, der das Störungsbild noch hat.
01:00:52
Speaker
Und er kann die Theorie auch vermitteln.
01:00:54
Speaker
Das ist nicht das Problem.
01:00:56
Speaker
Aber er wird immer Blindspots dabei haben, inwiefern die Psyche da eine Rolle spielt.
01:01:01
Speaker
Oder er hat vielleicht auch das Wissen, inwiefern die Psyche da eine Rolle spielt.
01:01:07
Speaker
Aber wenn ich
01:01:08
Speaker
das nicht vermitteln kann.
01:01:10
Speaker
Also wenn du jetzt als Klient vor mir sitzt und dich nicht sicher mit mir fühlst, weil ich völlig dysreguliert bin und eben nicht in der Lage, mein Nervensystem zu regulieren, weshalb ich ja noch eine Essstörung hätte, dann werden die Erfolge ausbleiben.
01:01:25
Speaker
Und das ist mir natürlich absolut bewusst und deswegen sind wir da A, dann auch nochmal zusätzlich ja alle auch für ausgebildet.
01:01:35
Speaker
Das ist eben jemand, der das für sich gelöst hat, hat nicht die Berechtigung, Menschen dabei zu coachen, das auch für sich zu lösen, weil ich kann nicht von mir auf andere schließen.
01:01:46
Speaker
Das geht nicht.
01:01:47
Speaker
Also ich habe meine individuelle Geschichte,
01:01:50
Speaker
Meine individuelle Geschichte und ich habe meinen individuellen Prozess gehabt.
01:01:54
Speaker
Und nicht jeder Prozess und nicht jede Geschichte sieht so aus wie meine.
01:01:59
Speaker
Und nur weil ich das für mich gelöst habe, muss ich nicht glauben, da sind wir ja wieder bei diesem Gottkomplex, muss ich nicht glauben, dass ich anderen auch helfen kann, das zu lösen.
01:02:10
Speaker
Da muss mir schon klar sein, dass es wirklich auch professionelle, fundierte Ausbildungen dazu gibt,
01:02:18
Speaker
Und braucht, wie man jemanden durch seinen individuellen Prozess begleitet, ihn da abholt, wo er steht, durch seine individuelle Geschichte.
01:02:28
Speaker
Und deswegen, um da wirklich auch die Sicherheit reinzugeben, A, der Vorteil ist, ich kann es nachempfinden.
01:02:37
Speaker
ich kenne auch das Erleben einer Frau in dieser Gesellschaft, ich würde zum Beispiel auch keine Männer in dem Bereich coachen.
01:02:43
Speaker
Ist schade, weil es brauchen super viele Männer diese Begleitung, aber ich maße mir nicht an, als Frau zu verstehen, nachempfinden zu können, wie sich ein Mann in einem männlichen Körper mit den Idealbildern eines Mannes in dieser Gesellschaft fühlt.
01:03:01
Speaker
Ich kann mir das denken, aber ich werde das niemals nachempfinden können.
01:03:05
Speaker
Und das ist der Grund, warum ich Männer dabei nicht begleite.
01:03:07
Speaker
Und das nur mit Frauen.
01:03:09
Speaker
Wenn mir das bewusst ist.
01:03:12
Speaker
Ja, das finde ich interessant, weil das sehe ich tatsächlich, also das ist ja eine persönliche Einstellung auch dazu.
01:03:20
Speaker
Ich würde fast sagen,
01:03:23
Speaker
dass ich den zweiten Teil wichtiger finde als den ersten.
01:03:26
Speaker
Also ich sehe auch den Vorteil darin, Dinge nachempfinden zu können, definitiv.
01:03:32
Speaker
Ich glaube aber trotzdem, dass der zweite Teil nämlich ein, also ob das jetzt fundiertes Wissen ist, das ist ja inzwischen auch alles ja irgendwie fundiert oder nicht fundiert, so wie man es halt möchte, aber also wenn man wirklich die Prozesse versteht, auch dahinter und das klingt jetzt natürlich sehr technisch, aber wenn man
01:03:51
Speaker
wirklich versteht, wie funktioniert die Psyche, was sind Faktoren, die einen guten oder einen negativen Einfluss auch darauf haben.
01:03:59
Speaker
Da gibt es ja auch tausend verschiedene Modelle, was wie einen Einfluss auf was hat und wahrscheinlich ist an jedem auch was dran und trotzdem ist es dann unvollständig und trotzdem einen Zugang zu meinen Emotionen habe.
01:04:09
Speaker
Jetzt mal ganz unabhängig davon, was meine persönliche Geschichte ist, glaube ich, dass
01:04:15
Speaker
Und trotzdem, solange nicht der Anspruch ist, dass ich das eins zu eins nachfühlen kann, weil daran scheitert man, daran würde ich sogar sagen, scheitert man auch bei einer Frau, wenn man mit einer Frau zusammenarbeitet, weil wir sind beides Frauen dieser Gesellschaft und wahrscheinlich leben wir ganz unterschiedliche Dinge und mit ganz unterschiedlichen Themen.
01:04:34
Speaker
Und das würde ja auch so ein bisschen, das kam mir nämlich gerade eben, das fragen sich ja vielleicht auch manchmal Personen, ich persönlich kann das ja nicht nachfühlen, dieses Thema.
01:04:44
Speaker
Also natürlich weiß ich als Frau, oder was heißt natürlich, eigentlich sollte das nicht natürlich sein, aber natürlich kenne ich das Gefühl von Selbstzweifeln, von Körperidealen, von...
01:04:55
Speaker
wie müsste jetzt was sein, wo möchte ich gerne anders aussehen und wie bin ich als Frau und was verkörpere ich und wie werde ich wahrgenommen von anderen Frauen, von anderen Männern und so weiter.
01:05:06
Speaker
Aber in Bezug auf dieses Thema mit dem emotionalen Essen, das ist ja nicht der Teil meiner Geschichte, sage ich mal.
01:05:12
Speaker
Und trotzdem arbeitest du ja mit mir.
01:05:15
Speaker
Aber ich muss da reingrätschen, Lena.
01:05:17
Speaker
Ja, grätsch du mal rein.
01:05:19
Speaker
Weil was du gerade beschreibst, ist das, was ich voraussetze.
01:05:23
Speaker
Das, was du gerade beschreibst, dieses ich kann nachempfinden, wenn man sich in seinem Körper nicht wohlfühlt, als Frau, die Idealbild, was das Idealbild ist, ich meine, wir werden ja über deine Geschichte auch noch sprechen, aber ich...
01:05:36
Speaker
Bei dir ist ja auch so ein bisschen der Fokus mit den Haaren zum Beispiel.
01:05:39
Speaker
Und da ist halt so, du hast halt den Wunsch, eigentlich mehr Haar zu haben, weil das in der Gesellschaft als weiblich und schön angesehen wird.
01:05:48
Speaker
Und den Frauen, mit denen wir arbeiten, da ist es eben das Gewicht.
01:05:54
Speaker
Es geht nicht um das, worum es in der Oberfläche geht.
01:05:57
Speaker
Mir ist wichtig, dass du nachempfinden kannst, wie es ist,
01:06:03
Speaker
sich als Frau zu fühlen, die nicht diesem Idealbild gerecht wird.
01:06:10
Speaker
Und diesen Selbstwert, diese Zweifel hat und dieses auf den Körper Bezogene.
01:06:16
Speaker
Also ich spreche nicht ab, dass wir, wenn es um eine rein psychische Thematik geht, zum Beispiel auch einem Mann gut beistehen könnten.
01:06:26
Speaker
Wir könnten ihm sicherlich auch beim Körperthema gut beistehen.
01:06:29
Speaker
Aber dadurch, dass wir mit einem Thema arbeiten, das sehr, sehr auf den Körper bezogen wird, ich fände es zum Beispiel einfach auch schwierig,
01:06:39
Speaker
Männer zu begleiten, die zum Beispiel eine Erektionsstörung haben.
01:06:45
Speaker
Weil ich einfach, ich stecke in so einem männlichen Körper nicht drin.
01:06:48
Speaker
Ich kann nicht nachempfinden, was der für einen Leistungsdruck beim Sex hat oder wie der konditioniert ist in Bezug auf Pornos oder so.
01:06:56
Speaker
Oder Sexualität.
01:06:58
Speaker
Ich kann wiederum besser nachempfinden, was Frauen beim Thema Sexualität betreiben.
01:07:02
Speaker
für Themen und Blockaden haben, weil ich weiß, wie es sich anfühlt, in einem weiblichen Körper zu stecken und wie es sich anfühlt, wenn die Sexualität unterdrückt ist aus bestimmten Gründen, Schamgründen, Schuldgründen.
01:07:13
Speaker
Also darum geht es mir, um das vielleicht nochmal zu referenzieren.
01:07:16
Speaker
Wenn es um körperbezogene Themen geht, wie Essverhalten und Körpergewicht oder eben auch das Thema Sexualität, Erektionsstörungen, Lust oder so, dann finde ich es schwierig, um
01:07:29
Speaker
aus meinem persönlichen Empfinden, da jetzt, wie gesagt, einen Mann zu begleiten in dem Fall.
01:07:38
Speaker
Ja, ich verstehe, was du meinst.
01:07:39
Speaker
Es ist ja auch so ein bisschen diesen Teil, hol den Klienten da ab, wo er gerade halt steht.
01:07:44
Speaker
Und das ist natürlich ein bisschen leichter, wenn man nachvollziehen kann, wo steht jemand denn eigentlich gerade?
01:07:51
Speaker
Weil ich habe es gerade eben so gedacht,
01:07:53
Speaker
Ich meine, das ist natürlich auch ein bisschen weniger emotionales Thema, wobei, wenn man da drunter guckt, ist es maximal genauso emotional.
01:08:01
Speaker
Aber wenn du dir vorstellst, eine Insolvenzberatung und jemand war mal insolvent und hat sich da rausgekämpft oder rausgearbeitet oder rausgelöst, sage ich mal,
01:08:11
Speaker
und macht das später zu seiner Berufung, anderen Menschen dabei zu helfen, Insolvenz zu vermeiden oder eben selber da rauszukommen.
01:08:19
Speaker
Oder du hast jemanden, der hat einfach wirklich komplette Ahnung von Finanzen, von Unternehmertum und was weiß ich nicht was und hatte selbst keine Insolvenz.
01:08:27
Speaker
Glaube ich, kann der trotzdem die Menschen darin gut beraten.
01:08:30
Speaker
Aber es ist natürlich dieser eine entscheidende Punkt, wo sich der andere angedockt fühlt, indem er sagt, ja, okay,
01:08:40
Speaker
das könnte, also es muss kein Vorbild sein, sondern es gibt eine Verkörperung dessen, was auch mein Weg sein kann.
01:08:48
Speaker
Weil natürlich ist es leichter, wenn jemand, keine Ahnung, in Geld schwimmt, jemandem, der kein Geld hat, zu sagen, okay, du musst nur das, das und das machen und das kann auch stimmen, also darum geht es ja gar nicht, der hat ja auch nicht ohne Grund dann Geld angehäuft.
01:09:00
Speaker
Aber wenn der nachvollziehen kann, ja, ich weiß ganz genau, was du gemacht hast, um da reinzukommen in die Insolvenz oder in was weiß ich nicht was, das ist jetzt einfach ein Beispiel und das und das waren meine Schritte daraus und wir wissen nicht genau, ob die Finanzen die gleichen sind, die Rahmenbedingungen, der gleiche Weg kann es vielleicht nicht sein, aber ich habe verstanden, welche Prozesse notwendig sind,
01:09:20
Speaker
Dann ist vor allen Dingen, und ich glaube, das ist eigentlich der entscheidende Punkt, dass das Vertrauen viel größer ist.
01:09:26
Speaker
Weil ich weiß gar nicht, ob du es wirklich so einen krassen Unterschied machst, ob du es ganz gefühlt hast und rausgekommen bist oder ob du es einfach verstanden hast und andere Dinge gefühlt hast.
01:09:34
Speaker
Ich glaube aber, dass es vom Gefühl mehr Verbundenheit und Vertrauen schafft, wenn ich merke, okay...
01:09:41
Speaker
Da sitzt ein Mensch vor mir, der hat auch eine Geschichte und vielleicht hat sich das ähnlich gezeigt wie bei mir oder es hat sich noch stärker gezeigt oder weniger stark oder es hat sich durch andere Thematiken gezeigt, aber ich kriege auch mit, es scheint wirklich einen Weg daraus zu geben, es scheint wirklich ein anderes Leben für diese Person zu geben.
01:10:00
Speaker
Und ich glaube, das alleine macht schon so viel auf einer unbewussten Ebene aus, auch wenn wir mal so mit Placebo und so gucken.
01:10:08
Speaker
Allein da ist man eigentlich schon mitten im therapeutischen oder im Coaching-Prozess, sobald man ein Gefühl bekommt von...
01:10:15
Speaker
ja, ich glaube, das ist doch irgendwie möglich.
01:10:17
Speaker
Und wenn ich erstmal nur denke, es ist nur für andere möglich, aber dann weiß mein System zumindest schon mal, okay, aber irgendeine Möglichkeit muss es auf dieser Welt geben, weil sonst wäre es ja für niemanden möglich.
01:10:26
Speaker
Und dann ist natürlich irgendwann der nächste Schritt, dass dieser Schalter sich umlegt, der versteht,
01:10:31
Speaker
Das hat mich eine Freundin gefragt.
01:10:33
Speaker
Ich fand die Frage genial, weil ich habe mich mit so einer Emotions-Coat, heißt das, das ist auch eine Coaching-Methode, wo ganz alte Heilverfahren über magnetische Felder und so genutzt werden, wird jetzt den Rahmen sprengen.
01:10:48
Speaker
Aber ich habe gemerkt, dass es so ein Gefühl in mir gab von, irgendwie ist das so einfach.
01:10:52
Speaker
Also es ist auch sehr einfach erklärt und ich habe so gemerkt,
01:10:55
Speaker
ja, ich weiß nicht, da sind so viele krasse Erfahrungsberichte drin, ich weiß nicht, ob das so einfach funktioniert bei mir, also ob das funktioniert.
01:11:00
Speaker
Und sie hat mich eine Frage gestellt, ich fand das irgendwie richtig geil, und das würde ich jetzt in dem Fall auch mal einfach weitergeben.
01:11:06
Speaker
Sie hat mich gefragt, Lena, was glaubst du eigentlich, was macht dich so besonders, dass das bei dir nicht funktionieren sollte?
01:11:13
Speaker
Das fand ich irgendwie cool, weil eigentlich würde man ja sagen, das hat ja alles was mit Selbstzweifeln zu tun und irgendwie hat man das Gefühl, man ist in so einer Opferhaltung, aber eigentlich ist es eine gewisse Überheblichkeit zu sagen, ja, bei mir funktioniert das aber nicht.
01:11:25
Speaker
Also das haben zwar schon keine Ahnung wie viele Vorfahren gemacht und da sind ganz viele Berichte drin, warum es wirken kann.
01:11:31
Speaker
Heißt ja nicht, dass es immer mit so einem Knopfdruck funktioniert.
01:11:35
Speaker
wer bin ich, dass ich da von allen psychologischen, allen menschlichen Mustern so befreit bin, dass es nicht funktionieren kann.
01:11:42
Speaker
Und das, finde ich, war eine coole Frage, weil eigentlich gibt es darauf ja keine richtige Antwort, außer ja, eigentlich bin ich halt auch nur ein Mensch und das funktioniert auch, genauso wie auch kein Mensch sagen kann, ich bin so besonders, dass mir niemals...
01:11:56
Speaker
eine psychische Erkrankung oder eine körperliche Erkrankung entgegenfällt.
01:12:00
Speaker
Und genau auf der anderen Seite, was macht mich so besonders, dass ich nicht einer von diesen Wunderfällen sein könnte, wo doch eine Heilung möglich ist oder wo doch ein emotionales Essen gelöst wird.
01:12:11
Speaker
Also sich damit mal zu beschäftigen, diese Frage mal mitzunehmen, was macht mich so einzigartig?
01:12:17
Speaker
Auch, wir haben jetzt deine Geschichte gehört, es ist jetzt nicht so, dass es eine leichte Kost ist, also wo man so denkt, ja okay, da hat mal jemand gesagt, du musst den Teller läßen und scheint die Sonne nicht.
01:12:27
Speaker
Und daraus ist eine Riesenthematik entstanden, was wie gesagt auch schon reichen könnte.
01:12:32
Speaker
Sondern da ist ja wirklich...
01:12:34
Speaker
da ist ja wirklich auch Leid drin, also auch mit den Gewalterfahrungen in den tiefsten Tiefen und so.
01:12:39
Speaker
Ich will es gar nicht überdramatisieren, aber es ist ja schließlich so.
01:12:43
Speaker
Und wenn das möglich ist,
01:12:47
Speaker
So, was soll denn passiert sein, dass das nicht mehr möglich ist?
01:12:52
Speaker
Und natürlich sprechen wir gerade von einem Bereich, wo es nicht mit Gehirnschäden einhergeht und wo wirklich die Traumatisierungen so tief in die neuronalen Netzwerke reingegangen sind.
01:13:01
Speaker
Das entzieht sich ja auch unserem Behandlungsraum.
01:13:04
Speaker
Also da arbeiten wir ja auch nicht mit.
01:13:07
Speaker
Also alles, was wir sagen, ist natürlich in dem Rahmen, in dem wir arbeiten, zu verstehen.
01:13:11
Speaker
Genauso, was ich eben gesagt habe, mit dem sekundären Krankheitsgewinn.
01:13:14
Speaker
Da darf man natürlich...
01:13:16
Speaker
auch ein bisschen differenzieren zwischen Coaching und Therapie und so weiter.
01:13:19
Speaker
Und trotzdem sind wir Menschen und wir haben eine Psyche und eigentlich sind wir im Kern der
01:13:26
Speaker
Sehr gleich.
01:13:27
Speaker
Also wir haben natürlich ganz unterschiedliche Ausprägungen der Gene und unsere Körperlichkeit, unsere Gesichter, unsere Fingerabdrücke.
01:13:33
Speaker
Also wir sind maximal einzigartig.
01:13:36
Speaker
Je tiefer wir aber in die körperlichen Prozesse gucken, sind wir doch sehr ähnlich.
01:13:40
Speaker
Und das ist bei der Psyche auch so.
01:13:41
Speaker
Also an der Oberfläche haben wir ganz viele verschiedene Themen.
01:13:45
Speaker
Phobien, Angststörungen, Depressionen, Burnout, Bore-Out.
01:13:50
Speaker
Fear of Missing Out, was weiß ich nicht, es gibt ja alles.
01:13:52
Speaker
Beziehungsphobie, Verlustangst, Bindungsangst, alles Mögliche.
01:13:56
Speaker
Und man würde ja eigentlich denken, also das kann ja eigentlich überhaupt nicht möglich sein, das behandeln zu können in dieser Vielzahl, weil dann hat einer eine Angststörung, der andere auch, aber vor anderen Themen und die zeigt sich ganz anders.
01:14:09
Speaker
Das heißt, eigentlich kannst du das auf einer oberflächlichen Ebene bis ins Unermessliche auseinanderbauen und du hast so unglaublich viele unterschiedliche Geschichten und Ausprägungen und
01:14:18
Speaker
Ängste und so weiter, dass du sagen könntest, kannst du eigentlich vergessen, kannst du keinen Ansatz finden, der daran ansetzt, der helfen kann.
01:14:26
Speaker
Aber auch da, je tiefer wir gucken, je mehr wir uns von dieser eigentlich nur ablenkenden Oberfläche ablenken und auf das Zentrale runtergehen,
01:14:35
Speaker
Es ist dann doch wieder das Gleiche.
01:14:37
Speaker
Und das ist der Grund, weshalb wir unterschiedlichen Frauen mit unterschiedlichen Geschichten auch da helfen können.
01:14:41
Speaker
Genau, also ich meine, das ist ja das Spannende, wenn wir bei uns in den Raum gucken.
01:14:45
Speaker
Wir haben ja Frauen da, die sind tendenziell eher untergewichtig.
01:14:48
Speaker
Wir haben Frauen da, die sind in Anführungszeichen, wie man das auch definieren will, normalgewichtig.
01:14:54
Speaker
Und dann haben wir Frauen, die sind übergewichtig oder mehrgewichtig.
01:14:57
Speaker
Also...
01:14:59
Speaker
Oberflächlich betrachtet, jede Frau hat ihre hochindividuelle Geschichte, ihre eigene auch körperliche Situation.
01:15:06
Speaker
Bei der einen ist ein bisschen mehr das Hormonsystem das Problem, bei der anderen ist es mehr das Nervensystem und das Emotionale.
01:15:12
Speaker
Aber im Kern, und das ist ja auch so ein bisschen das Heilsame, ist, dass die Frauen immer wieder feststellen, wenn wir auch miteinander arbeiten müssen,
01:15:22
Speaker
Oberflächlich betrachtet ist die Frau ganz anders wie ich und sie hat aber trotzdem die gleichen emotionalen Verletzungen und Empfindungen.
01:15:29
Speaker
Wir alle haben ein Bedürfnis nach Zugehörigkeit.
01:15:33
Speaker
Wir alle.
01:15:33
Speaker
Wir alle haben ein Bedürfnis nach Autonomie und Selbstausdruck.
01:15:36
Speaker
Wir alle.
01:15:38
Speaker
warum der verletzt wurde.
01:15:39
Speaker
Das ist individuell.
01:15:41
Speaker
Aber diese Bedürfnisse, diese Psyche, das ist eine Anatomie, wie auch der Körper.
01:15:46
Speaker
Wir haben alle ein Herz.
01:15:47
Speaker
Beim einen ist es ein bisschen kleiner, beim anderen ein bisschen größer.
01:15:49
Speaker
Beim einen ein bisschen mehr nach links, ein bisschen nach rechts.
01:15:51
Speaker
Aber erstmal haben wir alle ein Herz.
01:15:53
Speaker
Wir haben alle einen Darm.
01:15:54
Speaker
Wir haben alle dieselben Organe.
01:15:56
Speaker
Und so ist es auch.
01:15:57
Speaker
Wir alle spüren Wut.
01:15:58
Speaker
Wir alle spüren Trauer.
01:15:59
Speaker
Wir alle spüren Angst.
01:16:01
Speaker
Wir alle spüren Scham.
01:16:02
Speaker
Also auch die Sprache der Emotionen ist über den ganzen Globus verteilt die gleiche.
01:16:07
Speaker
Ob ich jetzt Angst habe vom Zunehmen oder ob ich jetzt Angst habe davor, dass mein Partner mich verlässt.
01:16:13
Speaker
Es ist Angst.
01:16:14
Speaker
Angst ist Angst.
01:16:16
Speaker
Ob ich jetzt Wut darüber empfinde,
01:16:20
Speaker
dass, weiß ich nicht, der Kollege mich blöd angemacht hat oder dass mein Kind sich heute Morgen die Schuhe nicht angezogen hat und ich es eilig hatte oder, oder.
01:16:28
Speaker
Es ist Wut.
01:16:29
Speaker
Wut ist Wut.
01:16:30
Speaker
Die äußert sich körperlich immer gleich.
01:16:33
Speaker
Ja?
01:16:34
Speaker
Ob wir jetzt eine Bewältigungsstrategie nutzen, die
01:16:38
Speaker
shoppen sein kann, die Arbeit, Workaholics sein kann, die Sportsucht sein kann, die Netflixen sein kann oder Shopping, also andere Bewältigungsstrategien.
01:16:52
Speaker
Es ist eine Bewältigungsstrategie.
01:16:55
Speaker
Und deswegen ist da auch keine Besser oder Schlechter.
01:16:57
Speaker
Also jemand, der dir erzählt, erst doch einfach ein bisschen weniger, aber den ganzen Tag arbeitet und nie zu Hause ist und sich nie Pausen gönnt, der hat sehr wahrscheinlich ein sehr ähnliches Problem.
01:17:08
Speaker
Aber er hat halt eine andere Bewältigungsstrategie, die vielleicht gesellschaftlich ein bisschen mehr anerkannt ist.
01:17:13
Speaker
Aber das ist ja das Spannende.
01:17:14
Speaker
Also die Psyche funktioniert nach einfachen Grundgesetzen.
01:17:17
Speaker
Die individuelle Geschichte ist natürlich, klar, hochgradig individuell.
01:17:22
Speaker
Da hörst du keine Geschichte wie die andere.
01:17:25
Speaker
Und deswegen, wenn ich eines gelernt habe durch meinen persönlichen Prozess, ist, dass eine Blaupause für alle nicht funktioniert.
01:17:34
Speaker
Weil ich alle Blaupausen ja durchgemacht habe.
01:17:37
Speaker
Die Blaupause Verhaltenstherapie, die Blaupause Tiefenpsychologie, die Blaupause Low Carb, Intervallfasten, Kraftsport, Hit, Ausdauer.
01:17:52
Speaker
Also das
01:17:54
Speaker
ist ja das Spannende, dass am Ende der dir am besten helfen kann, ist der, der sagt, ich sehe dich als Person.
01:18:04
Speaker
Schau mal, ich kann es nachempfinden, wie du dich an manchen Stellen fühlst, weil die Gefühle haben wir ja gerade besprochen, das funktioniert alles nach einer ähnlichen Anatomie.
01:18:13
Speaker
Und gleichzeitig muss ich aber jemanden vor mir haben, wenn der mich unterstützen soll, der die Kompetenz besitzt, zu erkennen,
01:18:20
Speaker
ich kann dir nicht einfach eine Blaupause überstülpen, nur weil das so für mich funktioniert hat, nur weil ich das so empfinde, musst du das nicht auch so empfinden.
01:18:28
Speaker
Jetzt lass uns mal gemeinsam herausfinden, was für dich funktioniert, wie du das empfindest.
01:18:33
Speaker
Und das ist eben das, wo ich dann wiederum auch sage, deswegen qualifiziert es einen Menschen, der das selber durchlebt und für sich gelöst hat, noch lange nicht jemanden dabei zu unterstützen, weil du gleichzeitig auch das Fertigungsrecht
01:18:47
Speaker
und aber auch die Coaching-Techniken beherrschen musst, jemanden dann aber auch so abzuholen, dass du ihn dabei auch begleiten kannst durch seinen individuellen Prozess.
01:18:57
Speaker
Das macht nämlich auch den Unterschied zwischen gutem Coaching und Brainwash.
01:19:01
Speaker
Wenn du einen Coach vor dir hast, der dir einfach nur sagt, wie er die Welt sieht und wie du die dann bitteschön auch zu sehen hast, dann ist das Brainwashing und hat nichts mit einem guten Coaching zu tun.
01:19:12
Speaker
Ein guter Coach hilft dir immer dabei, dich selbst zu finden und nie einfach wieder nur irgendeinen Plan nachzumachen, den er dafür wichtig hält.

Die Bedeutung von emotionaler Präsenz und Mitgefühl im Coaching

01:19:25
Speaker
Und das ist halt so der Punkt, deswegen würde ich sagen, um wirklich nochmal jetzt einmal weitem Schlenker gemacht zu deiner Frage zurückzukommen.
01:19:33
Speaker
Der Vorteil daran ist, dass ich es nachempfinden kann und gleichzeitig aber auch es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren könnte, Teil des Problems zu sein.
01:19:45
Speaker
Ja, weil ich, ne, weil ich ja selber den Schmerz auch erlebt habe, würde ich einen Teufel tun, irgendeinen Angebot zu kreieren, der bei anderen Frauen denselben Schmerz erzeugt.
01:19:56
Speaker
Ja, also entweder will ich die Lösung dieses Themas liefern können oder ich lasse es.
01:20:01
Speaker
Aber ich drehe mich, das ist dann wiederum ein Nachteil für mich, ja, ich drehe mich die Nacht im Bett,
01:20:08
Speaker
Ohne Ende, wenn ich jemanden begleiten würde, der da eigentlich nicht ins Coaching gehört, weil ich dann wiederum vielleicht, das könnte man als Nachteil für mich sehen, ein bisschen zu sehr mit dem Herz an der einzelnen Frau hänge.
01:20:24
Speaker
Das ist kein Nachteil für die einzelne Frau, aber natürlich ein Stück weit für mich, weil ich natürlich will, dass das jede Frau für sich löst und das für mich ganz wichtig ist, weil ich weiß, wie weh das tut, wenn der nächste Versuch wieder ein Fehlversuch wird und deswegen, da habe ich ein bisschen mehr
01:20:44
Speaker
Regulationsarbeit nötig, als jemand, der das so vielleicht nicht mit leiden kann, sage ich mal in Anführungszeichen, weil er es nicht erlebt hat.
01:20:54
Speaker
Das heißt, da merke ich schon manchmal, das wird jemanden, der das so nicht erlebt hat, einfach kälter lassen.
01:21:03
Speaker
und ist dann in dem Sinne ein Nachteil für mich, weil es mich ein bisschen mehr Ressourcen kostet, mich zu regulieren.
01:21:12
Speaker
Und ich muss mir dann vielleicht einfach ein bisschen mehr auch Zeit für Selbstregulation einplanen, als jemand, der da einfach von einem zum nächsten geht.
01:21:21
Speaker
Das heißt,
01:21:23
Speaker
Es ist natürlich aber auch wiederum, gehört dann einfach auch zu meiner Verantwortung, mir diesen Raum auch zu nehmen und das Angebot so zu gestalten, dass das auch mit dazu gehört.
01:21:34
Speaker
Also, dass ich eben nicht von morgens bis abends nur Termine durchballere, sondern dass ich halt wirklich immer wieder die Zeit zwischendrin habe, mich zu regulieren, weil davon meine Leistung natürlich am Ende des Tages abhängig ist.
01:21:50
Speaker
Ja, ich finde das auch tatsächlich, also ich verstehe, was du meinst mit dem Nachteil, dass das herausfordernder ist, wenn man da so tief mitfühlt.
01:22:00
Speaker
Klar, man muss da nochmal unterscheiden.
01:22:01
Speaker
Es gibt ja verschiedene Formen des Mitfühlens.
01:22:03
Speaker
Bist du einfach in Resonanz und kriegst mit, da bewegt sich ganz viel oder bist du wirklich, dass du quasi mitten in das Leid einsteigst?
01:22:09
Speaker
Das ist ja definitiv nicht dienlich, aber da weiß ich bei dir ja auch, dass du davon nicht sprichst, aber es ist wichtig, einmal gehört zu haben.
01:22:17
Speaker
Ich finde eigentlich,
01:22:20
Speaker
ist das mit der, also für mich persönlich, ist das eigentlich der Kern vom Coaching, dass du mit einer gewissen Weise...
01:22:30
Speaker
ganz bewusst mit dem Herz bei dem Klienten bist.
01:22:33
Speaker
Weil, wenn wir uns mal angucken, die meisten Themen, die entstehen, die später zu Thematiken werden, sind damit verbunden, dass man sich nicht gewollt, nicht geliebt und nicht geschützt gefühlt hat.
01:22:43
Speaker
Dann kommt nachher noch dazu, dass man sich nicht ausdrücken durfte, also nicht in die eigene Autonomie gehen konnte.
01:22:49
Speaker
Das ist aber häufig auch schon eine Folge daraus, nicht ganz sicher gewesen zu sein.
01:22:54
Speaker
Weil sonst kann ich in die weite Welt gehen, weil ich weiß, ich kann nicht tiefer fallen als in
01:22:58
Speaker
Gottes Hand oder in Mamas Hand ist das ja am Anfang dann tatsächlich.
01:23:01
Speaker
Also ich werde von der Welt, und die erste Welt ist ja die Mutter, das Kind denkt ja nicht darüber nach, was ist die Welt, sondern die Welt ist halt Mama.
01:23:09
Speaker
Und selbst das weiß das Kind ja am Anfang nicht mal.
01:23:12
Speaker
Da kriegt es mit, bin ich gewollt, also werde ich auf der Welt willkommen geheißen, bin ich geliebt und bin ich geschützt.
01:23:18
Speaker
Und
01:23:20
Speaker
Deswegen glaube ich auch, also ich meine, wir haben ja auch KI und diesen ganzen, also da gibt es ja unglaubliche Weiterentwicklungsformen, auch was Therapie angeht und manche lassen sich dann ja von Chat-GPT beraten und ich würde sogar fast sagen, bei der Anzahl an Therapeuten, die es gibt und der Anzahl von Menschen, die das brauchen,
01:23:37
Speaker
ist es bis zum gewissen Grad auch okay.
01:23:38
Speaker
Also wenn das eine gute Antwort liefert, erst mal um sich zu regulieren, das ist ja in Ordnung.
01:23:42
Speaker
Ich habe jetzt auch einen Klienten aufgenommen, der hat auch erst mal über Chat-JPT und dann ist er quasi zu mir gekommen.
01:23:48
Speaker
Das war gut für ihn.
01:23:49
Speaker
Und trotzdem merke ich einfach, das ist eigentlich genau das, was meines Empfindens nach Coaching ausmacht.
01:23:55
Speaker
Also natürlich eine gewisse Distanz zu haben, okay, ich bin hier, du bist da und ich bin auch in der etwas überlegenen Rolle, nicht im Sinne von ich bin über dir, sondern
01:24:06
Speaker
Keine Ahnung, wenn jemand schwimmen lernen will, dann sollte der einen Schwimmlehrer haben, der ein bisschen mehr darin kann.
01:24:10
Speaker
Weil wenn ich dann mit jemandem schwimmen gehe, der auch nicht schwimmen kann, weiß ich jetzt nicht.
01:24:14
Speaker
Das würde ich nicht machen.
01:24:15
Speaker
Ich würde schon jemanden wählen, der sagen würde, ja, ich kann gut schwimmen.
01:24:20
Speaker
Ich hole dich aber trotzdem da ab und ich verachte dich nicht dafür, dass du es noch nicht kannst.
01:24:24
Speaker
Genau, dafür kann er vielleicht andere Sachen nicht, was der gerade schwimmen lernt, aber schon kann.
01:24:29
Speaker
Also, dass man schon auch seine Menschlichkeit darin sieht und auch, wie du es eben gesagt hast, die eigene Begrenzheit.
01:24:34
Speaker
zu sagen, okay, ab diesem Punkt kann ich dir nicht mehr helfen oder hier habe ich selber noch so ein starkes Thema mit.
01:24:39
Speaker
Ich glaube, da kann ich nicht objektiv genug drauf schauen.
01:24:43
Speaker
Das ist aber auch schon wieder ein heilender Prozess, weil mitzubekommen, es liegt gar nicht an mir, es liegt gar nicht daran, dass mein Thema nicht lösbar ist und daran, dass ich so eine große Last bin, dass selbst mein Coach das nicht aushalten kann, sondern der kommt gerade an seine Grenzen mit dem, was er gelernt hat, mit dem, was seine rechtlichen Rahmenbedingungen sind, mit dem, wo er selber vielleicht noch Themen hat,
01:25:03
Speaker
Allein das zu verstehen, das ist so wichtig.
01:25:06
Speaker
Allein dieser Begriff, du bist austherapiert, das ist untherapierbar.
01:25:09
Speaker
Da denke ich mir so...
01:25:11
Speaker
Also ich kriege da die Krise, das heißt ja nicht, dass man sich jetzt, dass man irgendwelche Hoffnungen aufbauen soll, die vielleicht da nicht da sind, aber wer bin ich denn mir anzumaßen, zu sagen, du bist nicht heilbar, das ist nicht therapierbar, dann musst du halt den Rest deines Lebens damit rumlaufen, also das ist für mich einfach, ja, fahrlässig finde ich das, aber naja, da sind wir dann bei einem anderen Thema, über das wir ja auch nochmal bald sprechen wollten, ähm,
01:25:33
Speaker
Aber zu sagen, ich bin in dem Moment mit meinem Herz ganz bei dieser Person und natürlich bedeutet das auch, dass ich bestimmte Dinge mitfühle.
01:25:40
Speaker
Also ich hatte ja eben, bevor wir jetzt hier ins Live gegangen sind, habe ich ja noch eine Korregulation gehabt.
01:25:46
Speaker
Das ist eine der Coaching-Sessions, die wir in Chainless Home anbieten.
01:25:51
Speaker
Und heute habe ich auch gemerkt, dass zwei Themen dabei waren, die haben mich auch nochmal mehr berührt als andere.
01:25:57
Speaker
Da kommen wir wieder damit, also da kommen wir wieder darauf, dass uns natürlich Themen, die wir selbst kennen oder wozu wir eine emotionale Verbindung haben, auch natürlich nochmal anders fordern.
01:26:08
Speaker
Deswegen ist da natürlich immer so ein gewisses Maß an, okay, ich gehe da mit rein und ich bleibe gleichzeitig auch draußen einfach sehr wesentlich.
01:26:16
Speaker
Aber inzwischen habe ich auch entschieden, wenn ich merke, das ist so ein krass intensiver Prozess und da ist ganz viel Rührung und ganz viel Trauer und ich merke in mir, da steigen auch gerade Tränen auf.
01:26:26
Speaker
Solange ich merke, ich bin gerade stabil, also ich kann die Person halten, ich drücke das nicht mehr weg.
01:26:31
Speaker
Ich denke mir dann, das ist ja, die Verletzungen entstehen in Begegnung und Heilung,
01:26:37
Speaker
entsteht auch in Begegnung.
01:26:39
Speaker
Und ich will keine Straßenlaterne vor mir sitzen haben, die mir einfach runterlegt, die mir denkt, okay, das ist ja super, dass du traurig bist.
01:26:44
Speaker
Und das kann für manche Menschen super sein, aber es wäre nicht meine Form von Coaching.
01:26:49
Speaker
Ich kann auch keinen gebrauchen, der dann selber so in seine eigenen Emotionen reinfließt, dass ich mir so denke, okay, alles gut, ich halte mich mal zurück.
01:26:56
Speaker
Das ist dann der Gegenpart.
01:26:58
Speaker
Aber mitzubekommen, das, was ich gerade fühle, berührt jemanden und der traut sich, das zuzulassen,
01:27:05
Speaker
ist ja eigentlich genau das, was wir auch verkörpern wollen.
01:27:08
Speaker
Dass es okay ist, Gefühle zu haben und dass es okay ist, die Mauer auch mal fallen zu lassen und sich trotzdem darin zu halten.
01:27:14
Speaker
Und deswegen finde ich das schön und das ist auch der Grund, warum ich gerne mit dir zusammenarbeite, dass dein Herz hinter ist und nicht nur
01:27:23
Speaker
Nicht nur ein Produkt, sage ich mal.
01:27:25
Speaker
So, auch wenn das Produkt auch gut wäre, wenn du nicht mit dem Herz dabei wärst, aber es macht es einfach besser.
01:27:30
Speaker
Ja, absolut.
01:27:32
Speaker
Und das ist ja so, also das, was mir immer ganz wichtig ist, um das auch nochmal, du hast es ja gerade aufgegriffen, es gibt einen Unterschied zwischen Mitgefühl und Mitleid.
01:27:41
Speaker
Also Mitleiden.
01:27:43
Speaker
dann weil ein Leid in uns auch noch angesprochen wird, was noch nicht gelöst ist.
01:27:48
Speaker
Wenn wir mitfühlen, dann hat das eine andere Frequenz.
01:27:52
Speaker
Ich kann mitfühlen, das heißt, mein Herz ist offen, ich muss mich nicht verschließen dem, was gerade bei dir abläuft.
01:27:59
Speaker
Und gleichzeitig habe ich so viele Ressourcen an Sicherheit und Vertrauen in mir, dass ich weiß, auch wenn du da gerade durch einen Schmerz gehst,
01:28:06
Speaker
Du wirst es schaffen.
01:28:08
Speaker
Ja, also natürlich ist da ein Teil in mir, der sich manchmal wünscht, ich würde gerne auch bei unseren Klienten einfach einen Knopf finden, auf den wir draufdrücken können und dann haben die keine Probleme mehr.
01:28:17
Speaker
Und auf der anderen Seite weiß ich aber auch, dass die Prozesse, die die durchleben und auch die unangenehmen Erfahrungen, die sie in diesem Prozess machen,
01:28:28
Speaker
notwendig sind und gleichzeitig habe ich ganz, ganz tiefes Vertrauen in die Macht jeder einzelnen Frau und natürlich auch in die Macht von uns, diesen Raum so zu halten, dass die Frau in ihre Kraft kommen kann und diesen Prozess durchleben kann und das auch schafft.
01:28:47
Speaker
Also der Punkt ist, ich habe ja keinen Zweifel an jeder einzelnen Frau, die wir ins Coaching lassen.
01:28:54
Speaker
würden wir sie ja nicht ins Coaching lassen.
01:28:56
Speaker
Das heißt, jede Frau, die wir ins Coaching lassen, und wir lehnen es durchaus auch ab, wenn es einfach noch nicht so weit ist, dann kann man zu einem späteren Zeitpunkt nochmal gucken, aber die Frauen, die ins Coaching kommen, die kommen ins Coaching, weil wir, in dem Fall ich, weil ich bin sozusagen der Türwächter, die letzte Instanz, die sagt, machen wir da nicht, weil ich der festen Überzeugung bin, dass diese Frau es schafft,
01:29:23
Speaker
das zu lösen.
01:29:24
Speaker
Und deswegen so unangenehm, dass es manchmal in dem Prozess ist, wenn man dann mitbekommt, okay, die fühlt sich gerade nicht gut, die leidet unter dieser Situation und man wünscht sich natürlich aus einer Perspektive, dass sie schnell da rauskommt.
01:29:36
Speaker
Das habe ich gleichzeitig einen ganz großen Teil in mir, der sagt, ich weiß, dass sie das schafft und ich weiß, dass wir gerade an einem sehr, sehr wichtigen Punkt sind.
01:29:46
Speaker
Und manchmal, wenn eine Frau vor mir sitzt und weint und voll in ihrer Emotion ist,
01:29:52
Speaker
Und Achtung, ich bin kein Sadist, ja, aber manchmal habe ich auch so ein innerliches Lächeln.
01:30:00
Speaker
Ja, ich weiß nicht, was du meinst, ja.
01:30:03
Speaker
Es tut ihr zwar gerade weh, aber das, was da gerade passiert, ist wichtig, das ist ein Durchbruch.
01:30:10
Speaker
Ja, und vor allen Dingen ist das ja nicht, es ist ja nicht künstlich erzeugt.
01:30:14
Speaker
Also du redest ja nicht so lange auf sie ein, bis sie dann ganz dolle weint, sondern man muss sich einfach vor Augen führen.
01:30:20
Speaker
Und deswegen verstehe ich das voll mit diesem inneren Lächeln oder diesem inneren Ja, endlich.
01:30:25
Speaker
Das ist ja da drin.
01:30:27
Speaker
Also es ist jetzt nicht so, dass es plötzlich einfach von außen reinfließt, sondern das ist ja das, was die ganze Zeit festgehalten wird.
01:30:33
Speaker
Und wenn dann das rausfließen darf,
01:30:36
Speaker
Und das ist auch, was in Resonanz ja auch da ist, diese Erleichterung, die ja nicht nur wir dann wahrnehmen, sondern auch dann die Frauen in dem Moment, wo dann eigentlich so ein tiefes Durchatmen ist, ist im Prinzip wie bei einer Geburt.
01:30:48
Speaker
Also das ist halt einfach auch super spannend und man weiß nicht, okay, wie geht das jetzt?
01:30:54
Speaker
Und dann funktioniert das plötzlich, dann kommt was in Bewegung, was aber ja auch mit Schmerz verbunden ist.
01:30:59
Speaker
So darf man sich ja auch mal vor Augen führen, schon der Start ins Leben ist.
01:31:03
Speaker
ist erstmal ein Kampf zwischen Leben und Tod und auch ein Ich-gehe-da-durch und hat auch erstmal mit Schmerz zu tun und nicht in einem traumatisierenden Schmerz.
01:31:13
Speaker
Also kann natürlich im Geburtsprozess auch stattfinden, aber an sich ist das ein Durchbruch, der erste Durchbruch ins Leben.
01:31:20
Speaker
Und wenn du dann in diesem Prozess bist und du kriegst mit, da ist etwas, was so lange feststeckte, wo man keine Ahnung wie lange versucht hat, an sich rumzudoktern und so und das fließt dann ab,
01:31:32
Speaker
Ja.
01:31:32
Speaker
Ich denke mir genau das gleiche.
01:31:34
Speaker
Ich denke mir so, endlich, weil dann kann es ja auch wirklich mal rausfließen.
01:31:39
Speaker
Ja, verstehe

Therapie vs. Coaching: Systemische Grenzen und persönliche Verbindung

01:31:40
Speaker
ich voll.
01:31:40
Speaker
Dann sind wir beide Sadisten, wenn wir so wollen, aber mit Herz.
01:31:44
Speaker
Häufig ist ja dann auch so, dass danach meistens, also wir hatten letztens auch eine Situation in der Session, da hat die Frau dann erst das mal so richtig, oh, da hast du richtig diesen inneren Kampf und dann hat sich das gelöst und dann hat sie so angefangen zu lachen.
01:31:56
Speaker
Haha, war gar nicht so schlimm.
01:31:57
Speaker
Haha.
01:31:58
Speaker
Und dann irgendwie so, ja, das ist auch nicht so schlimm, das ist nur eine Illusion.
01:32:03
Speaker
Aber wenn es sich dann löst, hast du gleich so, oh, Kampf und Wut und Weinen und dann fängt sie laut an zu lachen und sagt, so, jetzt ist alles wieder gut.
01:32:13
Speaker
Und das Schöne, so einen Prozess zu durchleben.
01:32:16
Speaker
Und ich finde, da ist es einfach wichtig, mit dem Herzen dabei zu sein und nicht einfach das so abzuarbeiten.
01:32:23
Speaker
Und deswegen frage ich mich auch ehrlich, wie manche, also
01:32:27
Speaker
Ich meine, das sind halt Teil eines maroden Systems, aber so Therapeuten, die so eine Sitzung nach der anderen haben, da kann man gar nicht so mitgehen und da kann man gar nicht so herzoffen sein, weil die Ressourcen hat eigentlich kein Mensch dafür.
01:32:40
Speaker
Und das ist aber gleichzeitig auch so ein bisschen das, wo ich einfach auch sehe, dass Therapie so seine Begrenzung hat, weil ich finde, ab einem gewissen Punkt
01:32:50
Speaker
Also dieser Abstand, der da gewahrt wird und diese Professionalität, die da gewahrt wird und auch häufig die Dynamik von, okay, ich bin jetzt hier der Gesund und du bist der Kranke und ich therapiere dich jetzt und du musst mal machen.
01:33:04
Speaker
Ja, das ist so.
01:33:06
Speaker
Und für mich, was einfach ausschlaggebend ist,
01:33:10
Speaker
damit jemand an sein Ziel kommen kann, ist, dass diese Wirbildung stattfindet.
01:33:17
Speaker
Also, dass, wie du schon sagst, nicht einfach eine Straßenlaterne vor dir sitzt und so oberprofessionell und so, sondern die vielleicht auch mal was von sich preisgibt.
01:33:28
Speaker
Also, wenn unsere Frauen mich fragen, wie machst du das denn?
01:33:34
Speaker
Oder ganz häufig erzähle ich auch von mir aus,
01:33:37
Speaker
wenn sie Interesse daran haben, wie ich das so sehe oder wie ich das in meinem Leben mache.
01:33:44
Speaker
Ja,
01:33:47
Speaker
oder wenn ich gefragt werde, wenn es so beziehungsdynamische Themen gibt, wie Jan und ich das zusammenleben, dann teile ich das auch.
01:33:55
Speaker
Und das gehört, finde ich, zu einer Wir-Bildung dazu.
01:34:02
Speaker
Und wir brauchen am Ende, wie Lena schon sagte, in der Verbindung findet Heilung statt.
01:34:09
Speaker
Gut, das Claimer, wir sprechen hier nicht von Heilung.
01:34:12
Speaker
Aber alle wissen, was gemeint ist.
01:34:17
Speaker
Wir brauchen einen gesunden Beziehungsraum und in dem Moment, wo wir hier in Kontakt miteinander treten und in dem Moment, wo Frauen sich von uns begleiten lassen, bauen wir eine Beziehung zueinander auf.
01:34:30
Speaker
Und diese Beziehung hält im Übrigen auch über das Coaching hinaus.
01:34:34
Speaker
Wie viele Frauen melden sich in regelmäßigen Abständen und berichten, wie es ihnen geht und was in ihrem Leben so.
01:34:39
Speaker
Und ich halte auch dazu an, weil ich sage...
01:34:41
Speaker
Ich möchte auch wissen, wie es dir so geht, ja, also auch über das Coaching hinaus und daran sieht man halt auch genau auch den großen Unterschied zu anderen, die die Coachings oder Alternativen dazu anbieten.
01:34:56
Speaker
Du bist halt nicht einfach nur eine Zahl,
01:34:59
Speaker
Du bist ein wichtiger Mensch in dem Moment, wo du hier unser Universum sozusagen betrittst.
01:35:05
Speaker
Schon in dem Moment, wo du uns hier folgst, bist du ein Teil von dem hier.
01:35:11
Speaker
Und schon auch in dem Moment wichtig für das Ganze hier.
01:35:18
Speaker
Ob du
01:35:18
Speaker
nun dann final das Coaching mit uns machst oder nicht, aber auch das Teilnehmen hier, sich das Anhören hier, das Teilnehmen an Umfragen, um was von sich preiszugeben, dann können wir wieder daraus auch Content machen, der dich da abholt, wo du stehst und dich unterstützt.
01:35:35
Speaker
Also das ist einfach eine Form von Beziehung, die stattfindet und die notwendig ist, damit das gelöst werden kann.
01:35:44
Speaker
Ja.
01:35:53
Speaker
Also im tiefsten Inneren haben wir alle das Bedürfnis, verstanden zu werden.
01:35:58
Speaker
Wir müssen die Scham und die Schuldgefühle, die wir zu diesem Thema haben, überwinden können, um uns zu öffnen.
01:36:10
Speaker
Nur wenn wir uns öffnen können, kann auch eine Lösung zu uns kommen und
01:36:18
Speaker
natürlich öffnest du dich nicht einfach bei jedem.
01:36:21
Speaker
Das ist ja logisch.
01:36:24
Speaker
Wenn ich sehe, jemand macht zu und gibt nichts von sich preis, warum soll ich mich dann bei dem öffnen?
01:36:31
Speaker
Das war auch immer so das, wo ich auch in meinen Therapien an Grenzen gegangen bin, weil ich mir so gedacht habe, ich gehe hier jede Woche hin und ich weiß eigentlich gar nicht, wer da vor mir sitzt und soll jetzt von meinem tiefsten Seelenleid erzählen.
01:36:45
Speaker
Aber eigentlich...
01:36:48
Speaker
Da kommst du irgendwann an deine Grenzen.
01:36:50
Speaker
Du öffnest dich ab einem gewissen Punkt nicht weiter, weil einfach, es ist ja eigentlich fast einseitig.
01:36:57
Speaker
Ja, und ich glaube, die Öffnung ist aber auch vor allen Dingen auf Herzebene zu sehen.
01:37:01
Speaker
Weil ich weiß nämlich noch, ich hatte damals ja auch eine Therapeutin und die hat schon auch von sich erzählt.
01:37:07
Speaker
Und wie gesagt, ich würde das nicht rückgängig machen, weil keine Ahnung, wie es mir sonst gegangen wäre.
01:37:12
Speaker
Aber trotzdem habe ich dann
01:37:16
Speaker
auch durch die Erfahrungen, was ich dann in anderen, in den Coaching-Einheiten, die ich dann ja selber auch genommen habe und auch in der Ausbildung gemerkt, was das einfach für einen riesengroßen Unterschied macht.
01:37:25
Speaker
Also auch jetzt die Coachin, mit der ich jetzt arbeite, ich weiß tatsächlich gar nicht so viel von der.
01:37:33
Speaker
Und trotzdem kriege ich aber mit, dass die in dem Moment, wo ich da bin, emotional offen für mich ist, ohne dass wir uns über, und das ist ja auch das, was du meinst, aber ich glaube, das ist häufig dann,
01:37:47
Speaker
Häufig, wenn man mit diesen Emotionen nicht so im Kontakt ist, dann denkt man, man tauscht sich einfach auf, okay, und wie wohnt ihr denn?
01:37:52
Speaker
Und ja, wie habt ihr denn jetzt die Wohnung gefunden?
01:37:55
Speaker
Also darum geht es ja nicht.
01:37:56
Speaker
Es geht ja darum, mitzubekommen, dass da ein Mensch einem gegenüber sitzt und dass der in dem Moment auf einer Ebene ist.
01:38:05
Speaker
Und da ist auch der Unterschied für mich nochmal zwischen Mitleid und Mitgefühl, neben dem, was du beschrieben hast.
01:38:12
Speaker
Mitgefühl, finde ich, ist, wir stehen uns gegenüber oder nebeneinander.
01:38:16
Speaker
Mhm.
01:38:17
Speaker
Und du fühlst etwas und in deinem Feld, wenn ich mich dafür öffne, fühle ich das mit.
01:38:21
Speaker
Also ich kriege mit, dass du traurig bist.
01:38:24
Speaker
Das kennt man auch in Freundschaften oder Partnerschaften.
01:38:26
Speaker
Das heißt ja nicht, dass man selber dann tot unglücklich ist, aber man kriegt mit oder auch bei Kindern oder bei Tieren, dem geht es gerade nicht gut oder dem geht es gerade besonders gut.
01:38:34
Speaker
Und das ist Mitgefühl, finde ich.
01:38:35
Speaker
Das kann für unangenehme Dinge sein, genauso wie für positive.
01:38:39
Speaker
Mitleid hat einmal den Aspekt, den du genannt hast, dass da Leid mit drin ist.
01:38:44
Speaker
Aber ich finde, da ist auch von der Hierarchie etwas drin.
01:38:48
Speaker
Ich finde, das kennt man ja auch aus der Umgangssprache, das finde ich echt ehrlich gesagt einfach nur bemitleidenswert.
01:38:55
Speaker
Das hat aber nichts, da ist aber nichts Wertschätzendes drin von, boah, da habe ich echt Mitgefühl, das hat mich echt gerührt.
01:39:01
Speaker
Das ist eher dieses, wir stehen nebeneinander oder gegenüber und ich fühle mit und ich mache mich auch emotional ein bisschen offen und frei, um mit dir in Begegnung zu gehen.
01:39:10
Speaker
Während Mitleid für mich eher so ist, boah, ist echt eine arme Sau.
01:39:13
Speaker
Und da bin ich in dem Moment schon von oben herab und maße mir auf eine Art auch schon an, kennt jeder von uns auf eine Art auch, aber es ist wichtig, das damit Bewusstsein auch mitzubekommen, dass man in dem Moment in einer Höhe, also dass man sich höher stellt und sich an was zu entscheiden,
01:39:30
Speaker
Was ist jetzt bemitleidenswert, was nicht?
01:39:32
Speaker
Was ist positiv, was nicht?
01:39:33
Speaker
Welche Lebensform ist wertvoll, welche nicht?
01:39:36
Speaker
Und so weiter.
01:39:37
Speaker
Also das ist, finde ich, auch nochmal ein ganz entscheidender Punkt.
01:39:41
Speaker
Man sollte, finde ich, nicht mit jemandem arbeiten, der ausstrahlt, dass er dich bemitleidet.
01:39:45
Speaker
Das ist häufig genau das Gegenteil, weil die Klienten halten sich ja selber häufig schon in diesem Leid.
01:39:51
Speaker
Das, was du eben gesagt hast, mit dem ich suhle mich da in gewisser Weise drin, auch wenn das ja nicht böswillig ist oder absichtlich.
01:39:57
Speaker
Und trotzdem ist es eben häufig der Prozess.
01:39:59
Speaker
sondern ich kriege mit, dass da Leid ist.
01:40:02
Speaker
Ich kriege auch mit, dass da Schmerz ist.
01:40:03
Speaker
Ich kriege auch mit, dass da eine schwere Geschichte ist.
01:40:06
Speaker
Aber ich sehe vor allen Dingen den Teil, und das hast du eben so schön gesagt, ich weiß, ich schaffe das.
01:40:11
Speaker
Ich sehe vor allen Dingen den Teil, der so viel Lust auf das Leben hatte und der so doll sich fürs Leben entschieden hat, dass er trotz dieser ganzen Umstände gesagt hat, ich gehe hier nicht weg.
01:40:24
Speaker
Und wenn ich emotionales Essen baue, das ist immer noch der Weg,
01:40:29
Speaker
in gewisser Weise erstmal im Leben zu bleiben.
01:40:30
Speaker
Und der ist für mich interessanter als der, was weiß ich nicht was, was man sich alles bauen kann.
01:40:34
Speaker
Also unbewusst oder eben auch emotional.
01:40:37
Speaker
Es muss ja nicht immer direkt körperlich sein.
01:40:40
Speaker
Und damit will ich nicht sagen, dass das kein schwerer und herausfordernder Weg ist.
01:40:43
Speaker
Aber es gibt einen Teil, der gesagt hat, mein Leben ist mir zu wichtig, um das jetzt aufzugeben.
01:40:48
Speaker
Und wenn Essen meine Kompensation dafür erstmal sein muss, um das zu überleben, was ich da erlebt habe, finde ich, ist das erstmal ganz kreativ.
01:40:56
Speaker
Und wenn wir dann erwachsen sind,
01:40:58
Speaker
Dann kriegen wir natürlich mit, okay, jetzt ist es nicht mehr ganz so kreativ, jetzt gäbe es auch noch andere Möglichkeiten und da klopft dann eben immer wieder so das Thema an, das dann sagt so, ich bin immer noch da, mich braucht es eigentlich nicht mehr.
01:41:10
Speaker
Und dann kann man in den Prozess reingehen, auf einer Erwachsenenebene zu gucken, okay, was wäre jetzt dem Reifegrad angemessen und was muss emotional dafür noch losgelassen, verarbeitet, durchfühlt, auch verziehen werden, ziehen, verzeihen, ziehen lassen.
01:41:29
Speaker
Was darf ich da noch loslassen, dass ich jetzt in ein befreites Verhältnis komme und das Leben dann jetzt auch wirklich als mein Leben annehmen kann?
01:41:38
Speaker
Und deswegen finde ich Bewältigungsstrategie, bewältigen hört sich für mich häufig so an, als wäre etwas abgeschlossen und eigentlich ist es häufig eher eine Verwaltungsstrategie, würde ich sagen.
01:41:49
Speaker
Also es wird was verwaltet und es wird was ganz gut in die letzte Ecke geräumt, weil ich kriege das eh nicht bis zur Deadline hin.
01:41:55
Speaker
Aber eigentlich ist es noch da und das weiß ich auch, aber es ist zumindest mal aus dem Sichtfeld.
01:42:00
Speaker
Aber ich weiß, dass man von Bewältigungsstrategie oder Abwehrstrategie oder so weiter spricht.
01:42:04
Speaker
Aber eigentlich ist es, ich verwalte das einfach und kümmere mich da den ganzen Tag drum und dann mal wieder nicht.
01:42:09
Speaker
Aber es ist eigentlich die ganze Zeit da.
01:42:11
Speaker
Und ja, deswegen ist es erstmal, es ist schwer, dieses Thema zu haben und es ist trotzdem schwer.
01:42:21
Speaker
auch eine Folge aus einer Kraft, die gesagt hat, ich möchte aber leben.
01:42:27
Speaker
Ich möchte aber emotional lebendig bleiben.
01:42:29
Speaker
Ich möchte das hier überstehen.
01:42:30
Speaker
Und

Erkennen und Nutzen von Stärken im Coaching-Prozess

01:42:31
Speaker
diese Kraft zu sehen und diese Stärke ist der Punkt, dieser kleine Hoffnungsschimmer, der ja dann auch dazu führt, dass man in Beratung geht, in Coaching, in Ernährungsberatung, in Personal Training, in Tenniswoman, der sagt, ich möchte das nicht.
01:42:44
Speaker
Das ist ja das, was du eben beschrieben hast.
01:42:46
Speaker
Es gibt einen Teil, der gesagt hat, nee, ich möchte das nicht, das ist mein Leben bestimmt.
01:42:49
Speaker
Mhm.
01:42:50
Speaker
Und mit dem arbeiten wir genauso, weil der ist mindestens mal genauso stark wie das Leid, nur dass wir es im Alltag halt häufig nicht mitbekommen.
01:42:58
Speaker
Und ja, das ist, finde ich, auch nochmal ein Unterschied häufig zur Therapie, wo doch eine gewisse Problemzentrierung da ist.
01:43:09
Speaker
Ja, also gar nicht jetzt, um das so miteinander im Vergleich zu setzen, aber so aus meiner persönlichen Erfahrung heraus war das einfach ein Unterschied, dass mal jemand gesagt hat, so Lena, das klingt jetzt erstmal hart, aber es hat mir geholfen, hat gesagt, so Lena, ich will, dass du jetzt mal aufhörst zu weinen, weil ich kriege mit, du bist gar nicht traurig, ich kriege mit, du bist super wütend.
01:43:27
Speaker
Und das Coole war, in dem Moment, wo sie das gesagt hat, wurde ich wütend.
01:43:30
Speaker
Und da hat sie gesagt, und daran sieht man, dass ich recht habe, weil wenn du wirklich ganz in dieser Emotion von Trauer wärst, dann könnte ich sagen, was ich will, weil die Emotion wäre ja da.
01:43:39
Speaker
Aber dieser schnelle Switch von dann wurde ich wütend, hat gezeigt, es war im Prinzip nicht wirklich da.
01:43:45
Speaker
Und auch das mitzubekommen als Coach oder als Therapeut oder als Berater oder was auch immer,
01:43:51
Speaker
ist auch entscheidend, weil der Klient ist ja dabei, Emotionen zu vermeiden.
01:43:55
Speaker
Dann weint er zwar ganz viel und hat das Gefühl, nein, ich fühle ganz viel und ich bin ganz sensibel, war bei mir immer so.
01:43:59
Speaker
Ich habe immer gesagt, nein, ich bin ganz feinfühlig, ich bin gut mit meinen Emotionen in Kontakt.
01:44:03
Speaker
War ich überhaupt nicht, ich habe halt geweint.
01:44:05
Speaker
Aber ob ich jetzt traurig war, ob ich gerührt war, ob ich wütend war, ob ich eigentlich fröhlich war und mir das nicht erlaubt habe, was weiß ich nicht, was weiß ich nicht, ob ich mich geschämt habe, das wusste kein Mensch so und ich wusste es auch nicht.
01:44:16
Speaker
Ja.
01:44:17
Speaker
Und das ist auch, finde ich, und da kommen wir wieder dazu, da brauchst du eine gewisse Offenheit des Herzens, mitzubekommen, okay, ich kriege jetzt mit, der erzählt mir echt eine schwere Geschichte, aber irgendwie docke ich da nicht wirklich an.
01:44:29
Speaker
Irgendwie komme ich da nicht wirklich in eine Art von Mitgefühl.
01:44:32
Speaker
Nicht, weil ich jetzt plötzlich ein schlechter Mensch bin, sondern weil das wahrscheinlich eine Geschichte ist, die schon 80 Mal erzählt wurde, an die sich immer wieder festgehalten wurde.
01:44:39
Speaker
Und eigentlich müssten wir an eine ganz andere Stelle gehen, wo die Emotionen eigentlich stecken.
01:44:44
Speaker
Und wenn du das dann aber nicht hast, dann arbeitest du halt das 80.
01:44:47
Speaker
Mal mit dem gleichen Thema und es löst sich nichts.
01:44:49
Speaker
Und ja, deswegen glaube ich, ist die Kombination aus fachlichem Wissen und auch einer Herzoffenheit, sonst brauchen wir auch nicht mit diesem Thema, finde ich, arbeiten.
01:44:58
Speaker
Also dann brauche ich auch nicht in diesen Bereich zu gehen.
01:45:01
Speaker
Dann kann ich auch was anderes machen, wo man den emotionalen Teil nicht braucht.
01:45:06
Speaker
Finde ich, ist der Teil, der in der Kombination einfach die größte,
01:45:10
Speaker
die größte Veränderung dann mit sich zieht.
01:45:13
Speaker
Absolut.
01:45:13
Speaker
Und das ist ja auch so ein bisschen der Punkt, was du gerade sagst.
01:45:16
Speaker
Also vielleicht auch nochmal, was ist der Vorteil von dem, ich sagte ja vorhin, ein Nachteil oder das, was es kosten könnte, statt halt mit dem Essverhalten zu kompensieren, es mehr zu fühlen.
01:45:31
Speaker
Und das ist natürlich was, was mich auch dazu befähigt, den Job gut zu machen, weil je mehr ich in Kontakt bin mit meinem Gefühl,
01:45:41
Speaker
desto mehr sehe ich und nehme ich ja auch wahr beim anderen, weil ich kann immer nur das wahrnehmen, was ich auch bei mir selber wahrnehme.
01:45:48
Speaker
Und das ist halt das Spannende, weil am Ende, wir haben ja so ein bisschen dieses Thema in der Gesellschaft, so hochsensible Menschen sind so, du bist aber sensibel und ach, meine Güte.
01:46:03
Speaker
Und ich kann nur sagen, das ist halt eine Superpower, weil wenn du so hochsensibel bist und das so wahrnimmst, bei dir selbst und bei anderen, also in dem Fall ein Riesenvorteil, weil ich einfach so fühlig bin oder so viel wahrnehme, kann ich natürlich auch die Klienten ganz anders spiegeln und sehe auch was, sehe mehr, als wenn ich jetzt einfach nur das in der Theorie gelernt habe.
01:46:28
Speaker
Und auch da nochmal, es geht gar nicht darum, Therapie
01:46:32
Speaker
als was Schlechtes darzustellen.
01:46:34
Speaker
Es hat seine Daseinsberechtigung, absolut.
01:46:40
Speaker
Aber es hat auch seine Grenzen und darum geht es.
01:46:43
Speaker
Es ist eben nicht das Allheilmittel und es ist auch nicht die einzige Lösung, sondern es ist ein Wegbegleiter für einen bestimmten Abschnitt und in diesem Abschnitt auch durchaus wertvoll und würde ich sagen, hat mir in Teilen meines Prozesses auch das Leben gerettet.
01:47:04
Speaker
Deswegen soll das gar nicht so klingen, als würden wir das abschmälern.
01:47:07
Speaker
Es geht nur darum, dass wir trotzdem
01:47:11
Speaker
Das sind wir wieder beim disruptiven Denken.
01:47:14
Speaker
Es gibt Dinge, die laufen gut und es gibt Dinge, die laufen aber nicht so gut oder die werden optimierungsbedürftig.
01:47:20
Speaker
Und gerade so dieses, dass es sehr rational ist, dass es sehr empirisch, also man versucht ja auch Daten und Fakten zu sammeln, das muss alles dokumentiert werden, es gibt ja auch rechtliche Vorschriften für den Therapeuten, wie er das zu dokumentieren hat, woran er sich zu halten hat.
01:47:39
Speaker
Das heißt,
01:47:40
Speaker
Der muss ein Stück weit sein Herz verschließen und sehr auf der Sachebene arbeiten, weil es da einfach gewisse gesetzliche Regularien gibt, das Gesundheitssystem auf eine gewisse Art und Weise arbeitet und natürlich gibt es ganz, ganz tolle Therapeuten, die da über einen gewissen Grad auch hinausgehen und gleichzeitig sind die aber auch begrenzt durch System, das heißt häufig, selbst wenn die wölten,
01:48:01
Speaker
können sie ja gar nicht anders arbeiten.
01:48:03
Speaker
Und deswegen sind es auch keine Vorwürfe an die Therapeuten und auch kein Schlechtreden von Therapie, sondern mir ist einfach wichtig, wir betonen das vor allem deshalb so, weil wir häufig mit Frauen zusammenarbeiten, die jahrelang Therapie gemacht haben.
01:48:19
Speaker
Ich selbst habe Therapie gemacht, Lena hat Therapie gemacht und wir alle sind ab einem gewissen Punkt an eine Grenze gestoßen.
01:48:25
Speaker
Und wenn...
01:48:26
Speaker
wir dann nicht das Bewusstsein darüber haben, dass Therapie auch eine Grenze hat und dass es dann was anderes braucht, um weiterzukommen, dann fallen wir sehr, sehr schnell wieder in dieses Selbstwertthema rein.
01:48:38
Speaker
Oh, jetzt habe ich jahrelang Therapie gemacht, kein Therapeut konnte mir helfen und naja, da muss ja wieder was mit mir nicht stimmen.
01:48:46
Speaker
Und deswegen sagen wir das so, dass es trotzdem Unterschiede gibt und dass auch eine Therapie kein Allheilmittel ist,
01:48:54
Speaker
Was ja auch niemand verspricht, aber was häufig kollektiv in den Köpfen der Menschen halt so drin ist.
01:49:00
Speaker
Es gibt nichts Höheres als den Arzt für körperliche Probleme und es gibt nichts Höheres als den Therapeuten für seelische Probleme.
01:49:07
Speaker
Das ist aber nicht wahr.
01:49:08
Speaker
Das ist nur die eine schulmedizinische Brille und dann gibt es noch ganz viele Alternativen drumherum.
01:49:14
Speaker
Und deswegen sagen wir das so, ja, dass keiner in den Glauben verfällt, dass er irgendwie schlecht ist, nur weil er ab einem gewissen Punkt mit Therapie nicht weiterkommt und jemand, der darüber nachdenkt, eine Therapie zu dem Thema zu machen, wir werden niemals sagen, mach das nicht, mach eine Therapie, wenn du das Gefühl hast, das kann dir helfen, sei dir aber über die Begrenzungen von Therapie bewusst, darum geht es, ja.
01:49:41
Speaker
Um die optimalste Entscheidung für dich treffen zu können, musst du ja alle Pro und Kontras für dich haben.
01:49:49
Speaker
Und das findet leider ja in der Beratung aber häufig nicht so wirklich statt.
01:49:54
Speaker
Dass auch gesagt wird, okay, bis zu so einem Punkt kann ich dir helfen und da braucht es jetzt irgendwie ein anderes Angebot oder eine andere Alternative.
01:50:02
Speaker
Da haben wir leider auch schon mitbekommen, sind auch manche Therapeuten wirklich dann auch
01:50:06
Speaker
empört und gekränkt, wenn die Klienten dann sagen, ich würde gerne parallel noch ein Coaching zu dem Thema machen.
01:50:13
Speaker
Oder ich würde gerne wechseln.
01:50:15
Speaker
Also wir haben das auch schon erlebt, dass Therapeuten auch dann dringend davon abgeraten haben.
01:50:21
Speaker
Natürlich, ja, weil da ja auch so ein bisschen, es gibt viele auch schlechte Coaches.
01:50:26
Speaker
Ja, aber das ist halt, da muss man auch hier wieder ein bisschen in die Selbstverantwortung gehen und nicht die Verantwortung für die eigene Gesundheit bei der Türklinke abgeben, sondern wirklich reinspüren, was brauche ich und reicht mir das?
01:50:41
Speaker
Oder
01:50:43
Speaker
brauche ich einfach was anderes.
01:50:44
Speaker
Weil das war dann am Ende das, was mich wirklich auch zum Ziel geführt hat, dass ich mir erlaubt habe, rauszudenken aus diesen vorgefertigten Meinungen und mir erlaubt habe, reinzuspüren und zu fühlen, was brauche ich, was funktioniert für mich.
01:51:01
Speaker
Weil ich habe dann gelernt, okay, 70% Erfolgschance bei Magersucht mit Verhaltenstherapie.
01:51:08
Speaker
Ist ja schön und gut, aber es ist ja mit den 30%.
01:51:11
Speaker
mit den 30 Prozent, wo es nicht funktioniert.
01:51:13
Speaker
Ja, und wie langfristig sind die 70 Prozent auch gemessen?
01:51:16
Speaker
Also man wird das vom Anfang der Reise bis zum Ende der Reise betrachtet und dann sind halt 70 Prozent Erfolgswahrscheinlichkeit oder wird mit den Personen auch zehn Jahre später gesprochen und gefragt, wie sieht es denn jetzt so aus?
01:51:28
Speaker
Ja, aber das war immer so für mich das Denken, auch bei...
01:51:33
Speaker
bei Studien zu bestimmten Ernährungsformen, so und so viel Prozent haben mit Intervallfasten abgenommen, so viel.
01:51:38
Speaker
Da dachte ich mir immer, ja, ist ja schön und gut, aber was ist denn, wenn ich nicht zu den 80 Prozent gehöre?
01:51:42
Speaker
Ja, und wie viel und in welchem, also, ja, also, ja.
01:51:47
Speaker
Deswegen, ne, also da muss man wirklich auch diese ganzen, ich sage mal, Studien und diese Daten, das ist alles schön, dass es das gibt, aber das ist nicht die ultimative Wahrheit und erst recht nicht die einzige Realität,
01:51:58
Speaker
Ja, und du kannst, du findest deinen Weg nicht, wenn du dich an diesen Dingen festhältst und dich dadurch begrenzen lässt.
01:52:06
Speaker
Ja, und sind wir mal ganz ehrlich, dass auch ein objektives Messverfahren, das ist ja auch inzwischen auch schon belegt, also es ist nicht einfach nur eine Vermutung von mir, aber auch das ist ja nicht unabhängig von demjenigen, der es prüft.
01:52:23
Speaker
Ja.
01:52:24
Speaker
Also wenn jetzt Therapeuten eine Studie dazu machen wollen, ob Therapie oder inwiefern Therapie besser hilft als Coaching, dann werden die ein Testergebnis haben, wo Therapie besser funktioniert als Coaching.
01:52:36
Speaker
Wenn wir jetzt als Coaches sagen, okay, also ich will damit gar nicht so ein Gruppending machen, aber jetzt sind wir beide nicht therapeutisch tätig, sondern halt im Coaching-Bereich.
01:52:43
Speaker
Wir würden jetzt sagen, okay, Coaching hat in bestimmten Bereichen bessere Erfolgsaussichten als Therapie.
01:52:51
Speaker
würden wir das genauso finden, weil natürlich sind da ganz viele andere Faktoren ja nicht mit drin, also in welchem Schweregrad war das, was wurde gemacht, wie lange wurden Menschen begleitet, wie viel war schon an Vorarbeit da, wie tief ist man reingegangen, wie hat man geprüft, geht es denen wirklich besser, haben die einfach nur durch das Intervallfasten abgenommen, haben plötzlich aber Akne bekommen, also keine Ahnung, aber das ist ja alles da nicht mit drin und da kommen wir dann zu dem psychologischen Prozess, das ist auf eine Art auch Marketing, also auch Studien finde ich sind manchmal Marketing,
01:53:20
Speaker
Das dockt dann da an, wo das Sehnsuchtsfeld ist oder das Angstfeld.
01:53:24
Speaker
Und dann steht da 70 Prozent.
01:53:25
Speaker
Und natürlich gibt es einen Teil, der sich so denkt, 30 Prozent ist auch viel.
01:53:28
Speaker
Aber 70 Prozent, das ist viel mehr, als ich jemals dachte, dass mir jemand helfen könnte.
01:53:33
Speaker
Also mache ich das.
01:53:34
Speaker
Und

Unabhängigkeit und persönliche Verantwortung im Heilungsprozess

01:53:35
Speaker
ich bin da auch meilenweit von entfernt, jemandem von der Therapie abzuraten.
01:53:38
Speaker
Gottes Willen.
01:53:39
Speaker
Ich finde auch, für manche kann das auch ein guter Weg sein.
01:53:41
Speaker
Für manche ist es auch ein guter Weg, einfach nur auf kognitiver Ebene über Probleme zu sprechen.
01:53:46
Speaker
Da kommen wir dann wieder zu verschiedenen Persönlichkeitstypen hinzu.
01:53:49
Speaker
Charakterstrukturen und so weiter, auch nicht für jeden ist es was, direkt in die tiefsten Tiefen einzutauchen, weil das so abgespalten ist, dass du da gar nicht hinkommst.
01:53:58
Speaker
Ja, was machst du?
01:53:58
Speaker
Dann sagst du denen, ja gut, dann sind sie jetzt austherapiert, weil sie können nichts fühlen.
01:54:02
Speaker
Nee, machst du nicht.
01:54:03
Speaker
Dann musst du halt auf die Ebene gehen, wo der Klient abholbar ist, weil du weißt, ah, okay, da ist eine Geschichte hinter dir, die dazu geführt hat, dass da emotional alles abgespalten ist.
01:54:11
Speaker
Sonst gibst du dem ja wieder das Gefühl, du bist falsch.
01:54:13
Speaker
Du fühlst ja nicht mal was.
01:54:14
Speaker
Ja, was willst du denn im Coaching?
01:54:15
Speaker
Brauchst du auch nicht zur Therapie gehen.
01:54:16
Speaker
Also das ist ja im Prinzip...
01:54:19
Speaker
muss man echt so krass aufpassen, gerade wenn man Menschen eine bestimmte Autorität zuschreibt, dass man abgrenzt, ey, das hat gerade volle Kanne was mit dem zu tun und nicht mit mir, also auch bei einem Therapeuten oder einem Coach, der gekränkt ist, wenn ein Klient geht.
01:54:34
Speaker
Ja.
01:54:36
Speaker
Das ist, also eigentlich müsste das...
01:54:40
Speaker
Das ist jetzt so meine Art, zarkastisch damit umzugehen.
01:54:41
Speaker
Aber das müsste eigentlich unter Berufsverbot, finde ich, fallen, weil ich mir so denke, damit machst du alles, was du vorher gut aufgebaut hast, innerhalb von einem Satz komplett zunichte, weil das, was du dem mitgibst, ist Schuld.
01:54:53
Speaker
Du bist schuld, dass ich gekränkt bin.
01:54:55
Speaker
Du bist schuld, du verlässt mich jetzt.
01:54:56
Speaker
Also meistens dann auch noch ein Mutterthema, was damit wieder mit angesprochen wird.
01:55:01
Speaker
Das darfst du ja eigentlich nicht, aber geh ruhig, wenn du meinst, dass das richtig ist.
01:55:04
Speaker
Und damit hast du quasi komplett wieder reingekrätzt, was du versucht hast, überall rauszunehmen.
01:55:08
Speaker
Ja.
01:55:10
Speaker
Das ist halt auch das Spannende, weil ich das immer schön finde, wenn unsere Klienten dann sagen, hier, ich würde gerne da und da noch dran arbeiten.
01:55:19
Speaker
Was hältst du denn davon?
01:55:22
Speaker
Ich habe da einen Retreat entdeckt oder ich würde mal gerne Plant Medicine ausprobieren oder ich würde gerne...
01:55:28
Speaker
mit dem und dem, was denkst du denn über das und das Codingverfahren?
01:55:32
Speaker
Und das finde ich immer so schön, wenn die das so offen fragen, weil mir das immer zeigt, wie gesund diese Beziehungsebene ist, die wir aufgebaut haben, weil die wissen, sie werden ziehen gelassen, wenn das für sie das Richtige ist, weiterzugehen und nichts so sicher wie Veränderung.
01:55:48
Speaker
Also am Ende muss jeder sein Individuum und ich weiß, ich bin immer nur ein
01:55:55
Speaker
Auch wir sowie Therapie sind ja auch nur ein Abschnittsbegleiter.
01:56:01
Speaker
Und natürlich, auch wenn du deine Ernährungsthemen gelöst hast, bist du nicht frei von Themen.
01:56:07
Speaker
Wir sind nie ausgeheilt und auch Lena und ich sind nicht frei von Themen.
01:56:12
Speaker
Die Themen, die wir haben, belassen uns vielleicht nicht mehr auf der Ebene wie vorher sowas Existenzielles wie das Essverhalten oder so.
01:56:21
Speaker
Aber auch wir haben uns erlaubt, weiterzuziehen.
01:56:24
Speaker
Also ich bin auch schon weitergezogen.
01:56:26
Speaker
Und das gehört auch irgendwo dazu, weil man muss sich ja auch erfahren und ausprobieren.
01:56:33
Speaker
Und auch da bin ich dann auch beratend tätig, wenn mich jemand nach meiner Meinung fragt, dann sage ich ihm das Pro und ich sage ihm das Contra.
01:56:40
Speaker
Und dann frage ich ihm, wie geht es dir denn damit?
01:56:42
Speaker
Wie fühlst du dich denn damit?
01:56:44
Speaker
Denkst du denn, dass das für dich funktionieren kann?
01:56:46
Speaker
Ich kann ja nur auf Sachebene argumentieren und ich kann nur auch aus meiner Perspektive, vielleicht auch, wenn ich das schon ausprobiert habe, aus meiner Erfahrung, aber am Ende ist es immer wieder dieses, ich, also mein, meine,
01:57:02
Speaker
Meine Wertevorstellung als guter Coach ist, ich bin nicht da, dir meine Meinung in den Kopf zu drücken, ich bin da, dich darin zu spiegeln und dich darin zu begleiten und dir den bestmöglichsten Weg, dass du den bestmöglichsten Weg für dich herausfindest und dass ich dich dabei einfach nur führe.
01:57:18
Speaker
Und
01:57:20
Speaker
Wenn du dann auch mal nach links abbiegen willst, obwohl ich sage, es wäre vielleicht besser, wenn wir nach rechts abbiegen, ja, dann gehe ich aber mit, wenn du sagst, nee, wir gehen jetzt aber trotzdem links, ich will die Erfahrung machen, dann gehe ich mit, ja, berate dich dahingehend, warum das vielleicht nicht so eine gute Idee ist, aber wir können es trotzdem probieren und fange dich dann gegebenenfalls auf, wenn wir dann feststellen, ah, rechts wäre vielleicht doch besser gewesen oder ich als Coach mache die Erfahrung, oh, links war jetzt aber auch spannend, ja,
01:57:48
Speaker
Also deswegen, das ist einfach der Unterschied zwischen gutem Coaching oder auch guter Therapie und Brainwashing.
01:57:56
Speaker
Mehr kann ich

Reflexion, Werte und nachhaltige Ergebnisse im Coaching

01:57:57
Speaker
dazu nicht sagen.
01:57:57
Speaker
Und das ist halt das, was, ich meine, wir können das ja auch so nur weitergeben, weil wir selber das ja auch schon auf der einen oder andere negative Weise erfahren haben und gemerkt haben.
01:58:09
Speaker
war auch eine Erfahrung, muss ich jetzt nicht nochmal haben oder so wird es nicht funktionieren.
01:58:14
Speaker
Also ich meine, was ich schon für Geld für Coaching-Angebote ausgegeben habe, wo ich mir dann hinterher gedacht habe, okay, am Ende war es jetzt auch keine Fehlinvestition.
01:58:24
Speaker
Ich weiß jetzt nämlich zumindest, wie es nicht geht, aber also fließt ja auch wiederum mit in meine Arbeit ein, wo ich dann einfach auch durch meine Erfahrungen wirklich beratend tätig sein kann, sagen kann,
01:58:38
Speaker
Es ist nicht alles Gold, was glänzt.
01:58:41
Speaker
Aber ja, das ist so, sag ich mal, der Hintergrund mit ganz vielen Schlenkern.
01:58:50
Speaker
Ja, mit ganz, ganz, ganz vielen Schlenkern.
01:58:54
Speaker
Wie ich denke und was so meine Hintergrundgeschichte ist.
01:58:57
Speaker
Und ich glaube, das gibt auch ein gutes Gefühl, was so die Werteverstellungen sind, wie wir hier arbeiten.
01:59:03
Speaker
Für Menschen, die sich gesehen haben,
01:59:05
Speaker
fühlen wollen, für Menschen, die nicht einfach eine Zahl sein wollen, für Menschen, die schon super viel ausprobiert haben und merken, für mich funktioniert nicht so eine Blaupause für alle, ich brauche jemanden, der mich individuell abholt, für Menschen, die sich wünschen, nicht nur kognitiv verstanden zu werden und jemanden
01:59:23
Speaker
ich sage es jetzt mal so, einen Fachidioten vor sich zu haben, sondern wirklich jemanden, der da auch nachempfinden kann und herzoffen ist, sind wir genau die Richtigen, würde ich sagen, mit der Hintergrundgeschichte.
01:59:40
Speaker
Und es lohnt sich, ja, es lohnt sich.
01:59:42
Speaker
Also bei all dem, was ich so über mich erzählt habe und den Herausforderungen, die ich dabei hatte.
01:59:49
Speaker
Und ja, es ist nicht immer...
01:59:51
Speaker
im ersten Moment der leichteste Weg zu sagen, ich gehe wirklich an die Ursache, aber es ist am Ende der leichteste Weg, weil dann löst du es wirklich und du verschiebst das Problem nicht oder wie Lena vorhin gesagt hat, du verwaltest es nicht einfach immer weiter, sondern es wird dann leichter auf dem Weg und das ist so für mich auch der Unterschied zwischen
02:00:11
Speaker
eine wirkliche Lösung und so eine Scheinlösung.
02:00:14
Speaker
Die Scheinlösungen, die klingen meistens am Anfang super leicht und super easy.
02:00:19
Speaker
Die zeigen oberflächlich gesehen häufig auch schnelle Erfolge.
02:00:22
Speaker
Das kennt jede Frau, die schon mal irgendwie eine Diät gemacht hat oder eine Stoffwechselkur oder so und dann mal ganz schnell ein paar Kilo abgenommen hat.
02:00:29
Speaker
Es fühlt sich am Anfang leicht an und wird dann aber immer schwerer.
02:00:33
Speaker
Immer schwerer, bis man keine Kraft mehr hat, das durchzuhalten.
02:00:36
Speaker
Und der Weg, den wir hier anbieten, der fühlt sich am Anfang ein bisschen schwieriger an, weil man mit vielen Sachen in Kontakt kommt, die man ja jahrelang vermieden hat.
02:00:47
Speaker
Und das ist am Anfang so ein bisschen, ich will mir das jetzt nicht unbedingt angucken und auch, was muss ich da machen?
02:00:53
Speaker
Ach, das klingt mir alles zu kompliziert und ich will doch einfach nur.
02:00:57
Speaker
Aber nach hinten raus wird es leichter, weil du dann anfängst, es zu verkörpern und weil du dann wirklich in dieses nachhaltig leichte Lebensgefühl kommst.
02:01:06
Speaker
Und so habe ich das eigentlich immer praktiziert.
02:01:10
Speaker
Also wenn man mich fragt, was so mein Erfolgsgeheimnis ist, ist immer, dass ich bereit war, heute auf etwas zu verzichten und gegebenenfalls die schwerere Entscheidung zu treffen, um morgen mehr dafür zu bekommen oder wirklich nachhaltiger an meinem Ziel zu sein.
02:01:35
Speaker
Das war immer so dieses, was ich mich auch gefragt habe, was möchtest du, was erwartest du vom Leben?
02:01:45
Speaker
Soll das nachhaltig leicht sein?
02:01:49
Speaker
Oder für mich war es immer dieses, ich will nicht nach hinten raus die ganzen Probleme haben.
02:01:55
Speaker
So, ja, ich will, jetzt habe ich die Probleme gerade, sie sind halt nur mal da, also gehe ich einen Lösungsweg, der mir ermöglicht, dass es nach hinten raus leichter wird.
02:02:06
Speaker
Weil ich natürlich aber auch an Negativbeispielen gesehen habe, wie es ist, wenn du das verschleppst.
02:02:13
Speaker
Ja,

Entschlossenheit zur tiefen Veränderung und Schlussfolgerungen

02:02:14
Speaker
und nochmal, ich kann nur sagen, früher gab es halt so Formen wie Therapeuten oder Coaches wie heute nicht, ja.
02:02:21
Speaker
Dementsprechend mache ich da niemandem einen Vorwurf, aber wenn du dann halt irgendwie deine Oma siehst, die irgendwie mit Mitte 60 anfängt, Panikattacken zu bekommen und nicht mehr weiß, woher es kommt, weil sie natürlich viel zu weit davon entfernt war, wo eigentlich die Ursachen waren, das waren alles immer so Spiegel für mich, wo ich gesagt habe,
02:02:39
Speaker
Nein, ich will nicht mit 60 da sitzen und Panikattacken bekommen und nicht mehr wissen, wie ich da rauskomme und auf Tabletten angewiesen sein und keine Ahnung.
02:02:49
Speaker
Das will ich einfach für mich nicht.
02:02:52
Speaker
Und wir haben heute die Möglichkeiten, die gab es damals nicht.
02:02:55
Speaker
Deswegen, wie gesagt, mache ich da auch keinen Vorwurf und deswegen sage ich auch nicht, dass da wer irgendwas falsch gemacht hat.
02:03:02
Speaker
ich sehe nur, was ich für mich nicht will und das war eigentlich immer das.
02:03:07
Speaker
Dafür habe ich mich entschieden und dabei bin ich geblieben.
02:03:11
Speaker
Auch wenn es irgendwo mal schwer wurde, habe ich immer wieder aufs Neue diese Entscheidung getroffen.
02:03:17
Speaker
Ich bin nicht bereit, mit Depressionen und Essstörungen zu leben.
02:03:20
Speaker
Meine Therapeuten haben teilweise gesagt, sie werden sich darauf einstellen müssen, dass sie das ein Leben lang irgendwie immer wieder begleitet.
02:03:27
Speaker
Das wollte ich nicht akzeptieren.
02:03:29
Speaker
Und
02:03:31
Speaker
Ja, natürlich muss ich in dem Moment annehmen, dass ich es habe.
02:03:34
Speaker
Es bringt nichts, die ganze Zeit dagegen anzukämpfen.
02:03:37
Speaker
Und gleichzeitig habe ich gefühlt, das Problem, was ich da oberflächlich habe, ist ein Ruf meiner Seele, dass hier irgendwas nicht in Ordnung ist.
02:03:47
Speaker
Und danach gucke ich.
02:03:48
Speaker
Da gucke ich nicht einfach weg.
02:03:51
Speaker
Und das ist das, was mich am Ende zum Ziel gebracht hat.
02:03:54
Speaker
Und genau.
02:03:56
Speaker
Ja, ich danke dir auf jeden Fall.
02:04:00
Speaker
Hast du so offen drüber gesprochen.
02:04:01
Speaker
Ich meine, wir haben da ja eh schon ein paar Mal drüber gesprochen, aber auch so, ich glaube, dass das sehr hilfreich ist, auch für viele Frauen, die sich in ähnlichen Situationen gerade finden.
02:04:12
Speaker
Und ich weiß auch noch mal ein paar Sachen mehr und das freut mich.
02:04:19
Speaker
Genau, ich werde jetzt
02:04:20
Speaker
gleich eine kurze Pause machen.
02:04:22
Speaker
Dann muss ich nämlich weiter.
02:04:24
Speaker
Und ja, du kannst natürlich hier drin bleiben, aber ich würde damit nicht ausklinken.
02:04:28
Speaker
Aber ansonsten wünsche ich dir und natürlich auch allen, die gerade zugehört haben, einen schönen Montag und eine schöne Woche.
02:04:35
Speaker
Sehr, sehr schön.
02:04:35
Speaker
Ich danke dir, Lena, dass du dabei warst.
02:04:38
Speaker
Ich glaube, ich werde jetzt auch hier einfach den Raum schließen.
02:04:41
Speaker
Wer noch Fragen hat, kann mich sehr gerne einfach per DM schicken.
02:04:45
Speaker
Und dann können wir das zu einem anderen Live auch gerne nochmal besprechen.
02:04:49
Speaker
Schön, dass ihr alle da wart.
02:04:51
Speaker
Danke, Lena.
02:04:52
Speaker
Und bis zum nächsten Mal.
02:04:53
Speaker
Ciao.