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145 Plays1 year ago

Dennis und Pelle unterhalten sich darüber was Freundschaft jeweils für sie bedeutet und werden sich dabei auch ihrer eigenen noch einmal bewusster.


Pelles Website: www.perolofwassen.de

Pelles Linktree:

https://linktr.ee/Pellemann74

Dennis Website:

https://www.psychotherapie-motz.de/psychotherapie-dr-dennis-schmitz

Psychische Notfallhilfe:

https://www.psychiatrie.de/gemeindepsychiatrie/beratungbegleitung/krisen-notfallhilfe.html

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Transcript

Einführung und persönliche Verbindung der Moderatoren

00:00:03
Speaker
Mann oh Mann. Ein Podcast für Männer und Frauen. Mit Dennis und Pelle. Heute soll es um das Thema Freundschaft gehen. Und hier bin ich, Pelle, und begrüße den Dennis auf der anderen Seite. Hallo, lieber Pelle.
00:00:34
Speaker
Schön dich zu hören und wir sehen uns ja auch gerade. Sehr schön. Freut mich.

Bedeutung und Herausforderungen der Freundschaft

00:00:40
Speaker
Mich auch. Freundschaft, das war so ein Thema, das hast du
00:00:44
Speaker
... reingebracht als Themenvorschlag und ... ... hast dich auch ein bisschen mehr recherchiert als ich. Für mich ist Freundschaft ... ... tatsächlich in den letzten Wochen und Monaten ... ... und vielleicht Jahr ... ... von ganz großer Bedeutung gewesen. Wie bist du denn auf ... ... werde ich nachher noch ein bisschen zu erzählen. Wie bist du denn auf das Thema gekommen? Gab es dann irgendwie einen Auslöser für?
00:01:10
Speaker
Also das Thema ist schon in den letzten Jahren immer wieder bei mir präsent. Also gerade so was das Thema Männerfreundschaften angeht, wie man die herstellen kann, wie man vielleicht auch Männer kennenlernt, die zu einem passen, wie man das pflegen kann. Aber es gab auch in den letzten Jahren immer mal wieder auch schwierige Situationen, Enttäuschungen und
00:01:42
Speaker
die verarbeitet sind, aber auch immer wieder, wenn man dran denkt, noch nachwirken. Und so viel fand ich das spannend, mich auch mal ein bisschen mit den psychologischen Seiten da noch mal mehr auseinanderzusetzen.

Auswirkungen von Covid-19 auf Freundschaften

00:01:57
Speaker
Und gleichzeitig denke ich, nach zwei bis drei Jahren Corona haben wir das Thema soziale Kontakte natürlich alle am eigenen Leib gespürt, wie wichtig das ist und wenn das wegfällt, was es mit einem macht. Insofern sind Freundschaften ja schon besonders intensive Kontakte und die waren ja auch
00:02:21
Speaker
anders möglich in den letzten Jahren. Und insofern fand ich das ein Thema, was sicherlich auch ganz aktuell ist. Und ich weiß natürlich so ein bisschen von der arbeitstechnischen Seite, dass Vereinsamung auch die Häufigkeit von Störungsbildern in den letzten Jahren deutlich in die Höhe getrieben hat. Also dass der soziale Rahmen, das soziale Networking ein
00:02:49
Speaker
auch ein präventiver Faktor ist und der ist natürlich bei ganz vielen Menschen weggefallen und hat dann eben auch Sachen zur Dekompensation gebracht. Das habe ich jetzt in den letzten Jahren einfach sehr viel erlebt und denke, dass das daher wirklich ein spannendes Thema ist. Würde mich auch interessieren, wenn wir den Podcast heute machen, was da so unsere Zuhörerschaft für Anregungen auch so hat. Ich denke, das ist vielleicht auch gar nicht ein Thema, was man in einem Podcast alleine
00:03:17
Speaker
bearbeiten kann. Aber es ist schon ein wichtiges Thema, damit mal zu starten.

Unterschiede in Freundschaften zwischen Geschlechtern

00:03:22
Speaker
Du hast ja jetzt bewusst Männerfreundschaften gerade gesagt. Was unterscheidet Männerfreundschaften von zwischengeschlechtlichen Freundschaften? Also wenn das du jetzt
00:03:35
Speaker
Also es ist eher ein persönlicher Fokus, den ich damit gesetzt hatte. Einfach zu schauen, dass Männer kennenzulernen, mit denen ich dann auch mal Sport machen kann oder auch über emotionalere Themen zu sprechen, vielleicht auch in einer Gruppenform das mal zu machen. Deswegen habe ich das Thema jetzt explizit auf Männer bezogen, aber grundsätzlich
00:04:02
Speaker
habe ich auch viele Freundinnen, mit denen dann eben auch ein anderer Kontakt möglich ist. Aber für mich persönlich war das Thema Freundschaften zu Männern in den letzten Jahren immer wieder ein Thema gewesen. Hat das was damit zu tun, dass du, wenn du
00:04:21
Speaker
mit Männern sprichst, wenn du mit Männern was machst, dass du das Gefühl hast, dass man eher in eine gleiche Richtung schaut, weil man ungefähr doch vielleicht eher gleich tickt, gleich denkt und gleiche Bedürfnisse hat oder sprichst du das, will ich gar nicht jetzt irgendwie in die Enge drängen, sag bitte, wenn das zu konfrontativ ist, aber das hat ja sowas von Frauen,
00:04:45
Speaker
Also das würde man sich mit Frauen gegenüberstehen und mit Männern irgendwie direkt in eine Richtung gucken und oder das vielleicht
00:04:55
Speaker
Bestimmte Dinge? Ja, ich lasse mal so stehen. Ja, genau. Also mir fällt es mit Frauen in vielen Bereichen deutlich einfacher zu reden als mit Männern. Das ist mir schon mal aufgefallen. Und ich glaube, das hat schon was mit mir als Mensch direkt selbst zu tun, weil ich mich schon als emotionalen Menschen
00:05:19
Speaker
erlebe, der auch gerne da auch eine Plattform sucht und dann eben mit Gleichgeschlechtlichen und dann geht es dann wirklich eher so, dass um die Perspektive, die dann auch ein Mann einnimmt, die ist natürlich dann nochmal tatsächlich auch anders als eine Frau, dass man da auch sich anders austauschen kann. Insofern habe ich jetzt mit
00:05:45
Speaker
Frauen schon diese emotionalere Verbindung deutlich schneller manchmal. Und bei Männern muss ich mich da eher so ein bisschen auf die Suche begeben, dass es da auch welche sind, die ähnlich fühlen oder überhaupt emotionaler sind.

Emotionale Zugänglichkeit und Wahrnehmung von Freundschaften

00:06:02
Speaker
Spannend, bei mir wäre das genau andersrum.
00:06:05
Speaker
Also nicht, dass ich mit Männern... Ich habe überhaupt nicht verstanden, warum man überhaupt mit Frauen befreundet ist. Für mich war das...
00:06:19
Speaker
Also ich hatte in der Grundschule sicherlich habe ich einen großen Bogen um Mädchen gemacht. Die waren mir also suspekt und die waren aber viel kontaktfreudiger. Ich konnte damit aber gar nicht umgehen, bin einfach weggelaufen oder so. Und später war das dann so, dass das sofort in so eine
00:06:40
Speaker
Unsicherheit, direkt verliebt sein in irgendeine Art und Weise oder irgendwie so eine partnerschaftliche Komponente mit reinkam, selbst noch vor der Pubertät schon irgendwie. Und dass Frauen für mich wirklich Gesprächspartner oder Freunde sein können, das ist erst entstanden durch die Übung, dass ich mit vielen Frauen gearbeitet habe in der Krankenpflege, viel mehr als mit Männern.
00:07:06
Speaker
Und damit einfach auch das Feld dann bestimmt war so ein bisschen. Es fiel mir aber immer leichter, also über so Kino und Filme und alles mögliche mit Männern zu reden. Das war halt für einen Selbstläufer. Und das hat sich aber total gewandelt.

Was macht eine echte Freundschaft aus?

00:07:24
Speaker
Also ich habe jetzt tatsächlich auch Frauen, die ich zu Freunden zähle. Aber ich finde, es bringt auch immer
00:07:34
Speaker
immer was mit. Also wenn man eine Frauenfreundschaft mit einem Mann oder bei mir so, das kann immer schwierig sein, ob da mehr sein könnte, also ist schwieriger.
00:07:53
Speaker
Ja, das finde ich einen wichtigen Punkt. Also das ist eine Abgrenzung offensichtlich. Ja, da gibt es zu anderen Beziehungen. Also ich dachte gerade so Familie und Partnerschaften. Also das wäre so eine Frau wäre ein potentieller
00:08:09
Speaker
Lebenspartner, wenn man heterosexuell ausgerichtet ist. Und das, genau, das bewirkt nochmal andere mögliche Irritationen. Definitiv, ja. Und ich war ganz spannend, so in der Vorbereitung zu heute habe ich etwas gelesen von einem Psychologen, der heißt Robin Dunbar. Der hatte ein Buch geschrieben über Freundschaften und hatte drei Merkmale heraus.
00:08:35
Speaker
gehoben, die eine echte Freundschaft von anderen Beziehungen, also außerhalb von Familie und Partnerschaft, und da ist es ja quasi mit drin, was du jetzt angedeutet hast, unterscheiden. Und der sagte, das fand ich ganz interessant, wirkliche Freunde sind die Art von Menschen, mit denen du gerne Zeit verbringst, wenn du die Gelegenheit hast.
00:08:56
Speaker
Du bist bereit, dich dafür auch einzusetzen. Also ein wichtiger Teil, glaube ich, auch des Engagements. Und dann der zweite Teil, du kennst ihre Lebensumstände, ihre Familie, wo sie früher gelebt haben und was sie beruflich gemacht haben. Also die Lebensfelder von denen. Und drittens, es gibt eine innere Verpflichtung, sich gegenseitig zu unterstützen. Und das ist nicht besonders schwierig, um Hilfe zu bitten und auch keine Frage, selbst etwas für sie zu tun.
00:09:27
Speaker
Und das fand ich stark. Also das hat es immer so ein bisschen auf den Punkt gebracht, auch vielleicht die Abgrenzung zur Partnerschaft, wo natürlich trotzdem Elemente da sind, aber dass das eben auch außerhalb von der Familie und einer Partnerschaft, wo das vielleicht eher so ein bisschen selbstverständlicher für mich jetzt wäre, das so zu tun, dass man es aber auch auf Freundschaften suchen kann und dass das dann auch echte Freundschaften ausmacht. Wie ist das, wenn du das so hörst?
00:09:57
Speaker
Ja, das rattert in mir. Ich finde das erstmal alles logisch und kann das auch so bejahen, dass ich das, glaube ich, in meinen Freundschaften für mich so empfinde, dass ich sagen kann, ja, auf jeden Fall möchte ich für meine Freunde da sein.

Freundschaften vs. Partnerschaften

00:10:13
Speaker
und ich bin auch froh wenn sie für mich da sind dass in jedem fall und dass sie dass das menschen sind deren dessen umfeld deren umfeld mich interessiert und über das ich auch in oder in das ich involviert bin dass das macht für mich auch eine freundschaft aus es gibt ja freundschaften wo man das hinterfragen kann aber bin ich eigentlich eingeweiht
00:10:35
Speaker
in schwächen und stärken und lebensumstände diese dieser personen und wenn man dann merkt eigentlich nicht oder man läuft der personen vielleicht hinterher oder sowas um um da irgendwie einsicht zu bekommen derjenige macht dazu dann kann man sich eigentlich glaube ich auch sagen ja vielleicht ist das wird wird und ist das keine freundschaft vielleicht wird vielleicht schon aber ist es eher nicht vor allem wenn das so minus plus ist der eine der
00:11:00
Speaker
Es strömt immer so um anderen hin oder so. Das erklärt sich noch nicht so ganz. Der Unterschied zwischen Partnerschaft und so, da kann das ähnlich sein. Ich habe mal zum Thema Partnerschaft im Unterschied zu Freunden gelesen. Da geht es jetzt mehr um Partnerschaft, aber der Unterschied zu Freunden ist auch, dass sie dich nie, Freunde werden dich nie so
00:11:23
Speaker
kennenlernen wie dein partner das heißt nicht dass sie dich schlechter kennen aber die werden die bestie werden sie nicht in dem maße kennenlernen der mensch der man der man eigentlich nicht sein will
00:11:39
Speaker
der rauskommt, wenn das ganz Kindliche kommt, den erleben die meisten Freunde nicht in dem Maße, weil sie an diesem Punkt, weil die Zeit, die man mit Freunden verbringt, doch eine kleinere ist. Und auch mit einem Begegnen, also dass man sich trifft, dass man auch wieder auseinandergeht und dann wieder sein eigenes Leben weiterlebt, das sorgt dafür, dass man sich aus dem Weg gehen kann, auch wenn es
00:12:05
Speaker
wenn es zu brenzlig wird oder wenn wenn so die eigene der eigene kern angegangen wird und das ist in der partnerschaft oft nicht möglich und dann kommen eben diese sag ich mal diese monster die man in sich selber auch trägt vor allen dingen die kommen dann zum vorschreiben die lernt tatsächlich der partner eher kennen und deshalb gibt es dann oft auch so den
00:12:24
Speaker
Dass dann jemand sagt, na ja, du kennst sie nicht so, wie er wirklich ist oder du kennst sie nicht so, wie sie wirklich ist. Weil man einfach dann so diese ganz tiefen kindlichen Anteile auch von dem Partner kennenlernt. Und das kann bei Freunden auch sein, wenn man sehr lange befreundet ist. Aber da ist die Toleranz tatsächlich geringer, das ertragen zu müssen. Dass ein Freund sagt, ey, so kannst du mit mir nicht reden und man geht dann oder so oder klärt das an anderer Stelle.
00:12:52
Speaker
Aber da kleben Partner, glaube ich, mehr aneinander in dem Moment. Ist das denn jetzt eine Erfahrung, die du gemacht hast? Nee, das war ein Artikel, den ich gelesen habe, der davon handelte, dass viele Menschen ihren Partner als Monster bezeichnen, aber sich nicht mal selber hinterfragen.
00:13:11
Speaker
Ob es nicht ein, ob man nicht selber ein Monster wird und das war so eher so ein Selbstreflektionstext. Der war ziemlich gut, dass man, dass man, ist es eigentlich wirklich so einfach mit mir eine Beziehung zu führen, wie ich denke. So, meine Freunde sagen noch alle, ich bin ganz nett.
00:13:29
Speaker
Ja, weil sie eben genau diesen Teil nicht so ganz kennenlernen, weil man da eben eher portioniertere Zeit miteinander verbringt und sich auch da von der besseren Zeit zeigen kann und nicht. Also das muss nicht für jeden gelten, aber vielleicht erkennt sich der ein oder andere da wieder.

Prioritäten setzen und Freundschaften pflegen

00:13:50
Speaker
Ich dachte gerade, dass du das so gesagt hast. Für mich würde das schon sehr von dem Maß des Vertrauens abhängen.
00:14:00
Speaker
Es ist ja schon so, dass man, sagt auch die Fachliteratur, dass man gut fünf enge Beziehungen oder innige Beziehungen pflegen kann. Und wenn man sich dann vorstellt, man hat vielleicht schon eine Partnerschaft, Person eins, dann hat man vielleicht noch ein, zwei Kinder, dann ist man schon bei drei. Da hat man ja noch einfach auch realistisch zeitmäßig für zwei gute Freunde Zeit. Und
00:14:28
Speaker
Meine Erfahrung ist, dass zum Beispiel jetzt meinem besten Freund, wir sehen uns dann nicht so regelmäßig. Und der Rahmen ist natürlich dann der, dass man ungestört ist. Und das hat auch so etwas Ritualisiertes. Dann treffen wir uns zum Essen.
00:14:50
Speaker
angenehmen Ort und dass wir dann schon sehr intensiv diese zwei drei Stunden nutzen und sehr sehr vertrauensvoll sind und dass ich also dass sowohl er als auch ich sage ich jetzt schätze ich kriege das mal so für ihn aber so erlebe ich das dass wir schon sehr sehr offen auch gerade über diese.
00:15:11
Speaker
Ja, hast du gesagt, dass Monster über diese Abgründe, die einfach auch manchmal da sind, Sachen, wo man sich vielleicht auch mal nicht mag oder was man selber an sich nicht gut findet oder auch sich mal dafür schämt.
00:15:24
Speaker
dass man die schon besprechen kann, dass das eben so ein wohlwollender Rahmen ist. Da geht man Wertschätzen miteinander um, dass das gut aufgehoben, da erhält man, ja, richtige Unterstützung auch. Aber das entspricht halt dem, was ich meine. Nee, nee, warte. Und ich glaube, ich wollte auch was anderes noch hinaus. Ich glaube, dass eben auch der Rahmen, der Kontext auch wichtig ist. Wenn du, wenn man den ganzen Tag mit einer Partnerschaft ist, finde ich nur mal einen Riesenunterschied, ob man da noch Kinder dabei hat.
00:15:52
Speaker
zum Beispiel oder ob man kinderlos ist. Wie stressig ist das drum rum? Gibt es noch Angehörige, die man noch pflegen muss? Das wird ja jetzt auch auf alle Menschen zukommen, wenn die Menschen in den nächsten 50 Jahren alle über 100 werden oder viele über 100 werden. Das sind so Faktoren. Ich glaube, wenn man sich dann trotzdem immer so einen guten Rahmen schafft,
00:16:15
Speaker
wo man ungestört ist und vielleicht auch innerlich schaut man ja doch immer mal wieder Sachen auch an neben dem Funktionieren. Kann man die da schon auch deponieren oder oder besprechen? Also das erlebe ich schon so und dann ist finde ich das schon sehr intensiv. Und das steht manchmal so ein bisschen im Kontrast zu diesem Funktioniermodus, in dem man in anderen Kontexten hat, ob selbst im Job ist oder wenn man dann zusammen Eltern ist so.
00:16:43
Speaker
Genau, das weiß ich gar nicht. Weißt du, was ich meine? Es ist sogar eher das, was ich meine.

Prinzipien der Freundschaft zur Stärkung von Partnerschaften

00:16:54
Speaker
Für Freunde schafft man sich einen Rahmen. Man gibt denen diese Portionszeit, man stellt sich komplett drauf ein. Ja, man öffnet sich komplett.
00:17:03
Speaker
glaubt man weil man sich von der besten seite zeigt heute lasse ich mal gefühle zu heute jetzt mache ich mich mal jetzt mache ich auf aber was ist wenn wir uns die schlechte seite könnte ja sein wir machen zu man trifft sich mit jemanden redet einfach nicht mit dem das sind ja sachen die man vielleicht eine wahrteilschaft macht heute
00:17:18
Speaker
Bin ich beleidigt und kriegt es gar nicht mit, dass man so agiert und redet nicht mit dem Partner. Das würde man mit dem Freund nicht machen. Ich treffe mich mit dir im Restaurant und gucke dich überhaupt nicht mehr mit. Also das ist das, was ich meine. Das Monster ist ja das, was anfängt, wenn es sich nicht mehr verstanden fühlt, wenn es sich ungerecht behandelt fühlt.
00:17:40
Speaker
was dann für uns eintritt, wenn wir keine verbalen Mittel mehr haben oder so. Und das lernt ein Partner eher kennen und sagt, ey du, von wegen offen und hitten, der redet gar nicht oder so. Das ist, glaube ich, ein deutlicher Unterschied, den ich auch bemerke. Und genau das, was du sagst, ist ja das, was man, was Partnerschaften auch tatsächlich
00:18:01
Speaker
rettet indem man sie wieder zu zu guten freunden erklärt sich gegenseitig die freundschaft erklärt statt immer die große liebe romantik oder die sexualität zu sagen lasst uns doch erst mal wieder überhaupt so miteinander umgehen wie du mit deinen besten freunden umgehst lasst uns einen rahmen schaffen lasst uns wieder verabreden und das sage ich mal für das für die besten bedingungen sorgen und dann schauen
00:18:27
Speaker
dass wir uns wirklich öffnen und nicht verschließen und so weiter. Genau das, was du sagst, das geht der Partnerschaft oft eben abhanden. Und ja, von daher ist für mich ein Unterschied. Wir haben ja immer so ein bisschen Fragen vorbereitet für unseren Podcast, einfach um so ein bisschen auch was von uns kennenzulernen. Und ich fange mal einfach an, ich stelle dir mal die erste Frage des Abends des Tages.
00:18:55
Speaker
Und zwar, was ist denn eigentlich deine längste Freundschaft, Dennis? Und was macht die aus? Was ist so speziell an der die längste? Die längste, die wird dieses Jahr 34 Jahre alt. Das ist die Freundschaft mit dem Martin, den habe ich
00:19:16
Speaker
Damals bin ich so ein bisschen auf dem Dorf groß geworden, auf der Straße eigentlich beim Softball spielen kennengelernt. Das war vor Nachbarsjunge. Wir haben uns angefreundet, waren jetzt auch nicht auf der gleichen Schule oder so und haben uns dann regelmäßig da getroffen. Ich glaube immer so zwei, dreimal bestimmt. Und daraus ist dann wirklich über ganz viele Jahre, gerade als ich noch zu Hause gewohnt habe, eine sehr innige Freundschaft geworden. Er war sehr oft bei uns.
00:19:46
Speaker
Der hatte auch eine schwierige familiäre Situation. Der Vater ist dann mit 13 gestorben an einem Ess und muss noch zu Hause gepflegt werden. Habe ich meinem Bruder manchmal auch mitgeholfen, also da auch nochmal andere, ganz andere Facetten einer Familie nochmal kennengelernt. Meine Eltern waren immer sehr unterstützend auch so für ihn und er war auch ganz oft bei uns auch zum Essen. Und wir haben uns dann, als er sich, wir haben uns dann
00:20:14
Speaker
Also die hatte dann eine Ausbildung gemacht, ich bin dann zum Studium gegangen, da haben wir uns zwischenzeitlich auch in so einem eher sporadischen oder zwischenzeitlich sogar auch mal ganz aus den Augen verloren und dann aber immer wieder eigentlich auch dann doch wieder getroffen und dann auch gesehen, dass wir uns beide auch auf eine Art weiterentwickelt haben und das ist die Chemie einfach.
00:20:36
Speaker
auch immer gut gepasst hat. Und gerade so in den letzten Jahren ist es auch Vater geworden und eine super Partnerschaft, eine super Frau kennengelernt und auch geheiratet. Treffen wir uns auch ganz oft jetzt einfach als Familien. Wir kennen uns wirklich sehr gut. Was macht die Freundschaft aus? Wir kennen uns wirklich aus so vielen verschiedenen Lebensphasen.
00:21:06
Speaker
von kleiner Junge, pubertierender Junge, Junge im Studium, Mensch in der Arbeit drin auch gestresst und dann aber auch eben als Vater, als Ehemann und so weiter. Und das ist echt cool. Also das ist einfach nur eine tiefe Verbindung entstanden.
00:21:31
Speaker
Ich glaube, was macht das aus für mich? Wir sind sehr offen um einander, sprechen offen darüber, vertrauen uns auch wieder Sachen an, die auch schwierig sind. Es gibt eine Gegenseitigkeit, auch im Interesse.
00:21:52
Speaker
Also mittlerweile ist das eigentlich auch schon so, dass wir eigentlich immer erst auseinandergehen, wenn wir den nächsten Termin ausgemacht haben. Weil das Leben ist immer so schnelllebig. Du kennst das ja auch wahrscheinlich. Wenn du das nicht machst, dann kommen immer 10.000 andere Sachen dazwischen. Aber ich finde, die Regelmäßigkeit ist einfach auch total wichtig, dass man sich dann auch sieht und das auch vereinbart und festlegt. Und das klappt total gut. Und das schätze ich sehr an dieser Freundschaft.
00:22:21
Speaker
Das ist eine Sache, die ich mit meiner, ich gehe jetzt an, wir machen mal ein Wechselspiel, ja, mit den Fragen. Mit meiner längsten Freundschaft geht das völlig ab, als wir uns verabreden, wann wir uns das nächste Mal sehen. Wie lange habt ihr schon? Oder wie lange gibt es die schon? Als ich 16 war, ich wäre jetzt 33 Jahre, ist der Stefan, du hast ihn schon mal kennengelernt. Der Stefan ist komplett anders als ich. Und wir haben uns aber kennengelernt, als der in die neunte Klasse kam.
00:22:50
Speaker
vom Gymnasium rüber. Ich war in der Realschule, war auch vom gleichen Gymnasium irgendwann rübergegangen. Und er kam dann dazu und wir haben nur gealbert. Die absolute Alberei, ständig vor die Tür gehen müssen. Meistens ich. Er hat gelacht, ich gelacht, ich musste raus. Er hat sogar gesagt, Entschuldigung, aber jetzt ist das nicht ein bisschen unfair. Ich hab doch viel mehr gelernt und so weiter.
00:23:16
Speaker
Ja und der Stefan, der weiß ich nicht, unser Leben ist einfach eng miteinander verknüpft und wir sind in vielen Dingen mittlerweile grundverschieden, aber früher war es so der Hang zur Musik, gemeinsam Musik machen, Schlagzeug, Gitarre, immer wieder eine Band haben wollen und machen.
00:23:33
Speaker
Musik machen. Und ja, irgendwann, wo der Ervvater hatte Familie, da war ich involviert. Da bin ich jetzt weniger eben drin. Und dann hatte ich irgendwann Familie und wir haben es aber immer geschafft, Kontakt zu halten. Und der war aber auch schon mal zwei, drei Jahre sehr dünn, der Kontakt. Das hat aber nie
00:23:56
Speaker
auch nur ansatzweise irgendwas daran geändert angerufen und so wie geht es dir ja super oder oder schlecht oder wie auch immer. Ich denke gerade ganz besonders an ihn und muss jetzt gucken, dass mir nicht die Tränen laufen, weil sein Vater gerade gestorben ist vor drei Tagen, vier Tagen. Auf richtiges Beilad an der Stelle. Ja, ich höre Stefan, ich bin bei dir und er
00:24:22
Speaker
Die Beisetzung ist am Montag. Der Vater ist ein paar Jahre älter schon gewesen. Er ging schon auf die 90 zu. Also der hat den Zeitpunkt jetzt irgendwie gut gewählt, sag ich mal. Er ist nicht viel vor seiner Zeit gegangen. Das ist ja glaube ich immer noch mal schwerer, wenn jemand irgendwie viel früher als erwartet geht oder so. Und dennoch war der Vater von Stefan ein ganz besonderer
00:24:46
Speaker
Mann, Philosoph, Lehrer. Und hänge ich, habe ich schon viele Erinnerungen auch gerade dran. Und der Stefan, der ist, als mein Vater vor zwei Jahren gestorben ist, habe ich das dem Stefan gesagt und der war zwei Stunden später, der wohnt in der Nähe von dir, auch da im Erftkreis.
00:25:09
Speaker
60 Kilometer von hier war er in einer Stunde da, stand da einfach hier mitten im Alltag. So, ich bin hier, lass uns, du musst nicht allein durch und so. Und das habe ich mir jetzt nicht bieten können, ich habe mich direkt gemeldet, aber er hat gesagt, ich muss gerade erstmal weinen, ich melde mich morgen und das habe ich dann auch respektiert.
00:25:28
Speaker
Ja, ich werde ihn sicherlich am Montag sehen und die Familie sehen. Also du gehst auf die Beerdigung mit? Ja, definitiv. Auf jeden Fall. Ich bin da als jugendlicher Einheit ausgegangen. Ich kenne die Kinder, alle seine Schwestern von meinem Freund und die Kinder des Vaters. Und was macht so eine Freundschaft aus?
00:25:52
Speaker
übereinander lachen, wenn es für den anderen problematisch ist. Manchmal hilft so eine ganz langjährige Freundschaft.
00:26:03
Speaker
dass derjenige mich komplett umkrempeln kann, indem er sagt, weißt du echt, wie du früher warst? Wie hättest du denn früher darauf reagiert und lachst dich kaputt oder so über ein Thema, was vielleicht für mich gerade total ernst ist oder so? Und er denkt, das hätte ich früher überhaupt nicht gejuckt und er gibt mir diesen Augenblick nochmal zurück und das hilft mir oft, dass ich sage, ja im Moment, ich war mal ganz anders.
00:26:28
Speaker
Und er erinnert mich an mein altes Selbst. Genau, an alte Stärken. Oder alte Gelassenheit oder vielleicht auch jugendlicher Leichtsinn oder was auch immer ist.

Vertrauensbrüche in Freundschaften

00:26:40
Speaker
Das macht es für mich schon aus, dass er mich in kürzester Zeit entlarvt vor mir selbst.
00:26:48
Speaker
Wenn ich mich dann so eingelarvt habe, eingegeben, Kokon bin irgendwie, der kann den sofort wegreißen, sagen, du bist doch mehr als das, was du dir gerade sagst oder weniger vielleicht auch. Und das macht das für mich aus. Wenn es was gibt, was Freundschaften ausmacht, gibt es sicherlich auch was, was Ertäuschungen sein können. Wenn du
00:27:13
Speaker
Vielleicht kurz und knapp mal sagst, was war deine größte Enttäuschung in der Freundschaft? Oder welche Freundschaft vielleicht auch war die größte Enttäuschung?
00:27:24
Speaker
Das ist mir noch sehr präsent. Im Studium war ich mit einem Mann, würde ich wirklich sagen, vier, fünf Jahre sehr, sehr intensiv befreundet, auch wirklich bei seiner Familie ein- und ausgegangen, Geburtstage gefeiert, weggegangen, zusammen studiert und so weiter. Und zum Ende des Studiums hin
00:27:49
Speaker
Es gab eine Orientierung, das hatte schon auch einen kulturellen Hintergrund, dass seine Religion damals noch mal einen anderen Stellenwert plötzlich bekam, schon auch ein bisschen auf Druck der Familie.
00:28:08
Speaker
Und da gab, dann kam dann zeitgleich zu diesem, in diesem Zeitfenster auch noch seine ehemals beste Freundin dazu, die dann glaube ich auch sehr ordentlich so gespalten hat zwischen uns, sodass dann ja diese Freundschaft von seiner Seite aus religiösen Gründen tatsächlich in Frage gestellt wurde, was ich
00:28:33
Speaker
damals, was einfach nicht zu den vier Jahren dazu passt, also es war wirklich ein kompletter Wesenswechsel fand ich.
00:28:39
Speaker
war dann für mich auch wirklich nicht mehr möglich, das weiterzuführen. Für ihn dann auch nicht. Und dann ging es dann noch um meine damalige Freundin. Da war ich mit der irgendwie auseinander. Und dann hatte er ihr Advancen gemacht, eigentlich ziemlich einen Monat danach. Das war für mich wirklich die größte Enttäuschung, die ich mit Freunden erlebt habe. Und da war für mich wirklich auch der Ofen einfach komplett aus. Also da war wirklich alles dann auf einmal weg.
00:29:09
Speaker
Dieses ganze Vertrauen, was ich mit ihm aufgebaut hatte, war da so dermaßen ramponiert worden, dass es da auch nie wieder einen zurück gab. Das war wirklich meine größte Enttäuschung, bin ich ganz ehrlich. Gibt es da sowas, wo du sagst, wenn die Frage kommt, ist sofort ein Bild da, ein Szenario da?
00:29:32
Speaker
Ja, es war direkt ein Bild da. Ich weiß nicht, ob ich demjenigen damit unrecht tue, weil es vielleicht einfach näher dran ist als andere Sachen. Aber ob es die größte Enttäuschung war, weiß ich nicht. Aber jemand, der mir wirklich auch viel bedeutet hat und mit dem ich engen Kontakt hatte und das war nie einfach, muss ich sagen, aber komplizierter.
00:29:57
Speaker
Kompliziert im Umgang, aber war auch total wertschätzend und war auch sehr unterstützend in bestimmten Dingen. Und dennoch, ich war vor zwei, drei Jahren im Februar auch, war ich ja mal so schwer krank, wo ich gerade zu Beginn der Corona-Pandemie dann eine andere Erkrankung hatte, eine Viruserkrankung hatte, die mich komplett zu Boden geworfen hat und die mich auch krankenhauspflichtig gemacht hatte. Ich bin aber nicht hingegangen, weil da die ersten Corona-Fälle waren und ich sehr geschwächt war.
00:30:26
Speaker
Es war so was ähnliches wie Pfeifisches Drüsenfieber, Zytomegalivirus. Und ich war richtig geschwächt und derjenige hat das einfach nicht wahrhaben können. In dieser Zeit, in der Corona gerade kam, war der komplett schon auf dem Dampfer der Verschwörung. Muss man einfach so sagen. Und der hat es nicht hingekriegt, meine Erkrankung selbstständig, also eigenständig anzunehmen. Und hat mir dann dauernd gesagt, ich soll mit Chlor gurgeln. Und hat also gar nicht mitgekriegt, dass ich wirklich Probleme hatte.
00:30:56
Speaker
Und hat das eher sogar belächelt und hat mir tonnenweise Whatsapps und so weiter geschickt, wo ich dachte, ich muss da, ich muss das gerade beenden. Das ging gar nicht mehr. Das war so, ähm, der hat so gar nicht mehr erkannt, dass ich nicht Teil seiner, seiner Realität gerade bin. Oder ich bin auf jeden Fall Teil, Teil seiner Realität gewesen, aber ähm, eher nicht mehr Teil meiner Wahrnehmung, so wie es mir geht und
00:31:22
Speaker
Ich war wirklich, die ganze Familiensystem war durcheinander. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich lag auf dem Boden rum. Ich hatte ein frisches Baby von sechs Monaten. Der Unterschied, also kann ich einfach mal sagen, du hast dich täglich gemeldet und hast geguckt, wie es mir geht, was ich dir immer noch hoch anrechne. Und ich war wirklich nach
00:31:45
Speaker
21 Tagen, 40 Fieber habe ich wirklich gedacht, okay, das geht jetzt zu Ende irgendwie, weil die Organe waren alle angegriffen und so. Und derjenige schreibt mir die ganze Zeit nur weiter irgendwie, ich soll Chlorwasser gurgeln und so. Was ich dann nach googeln gefunden habe, das ist ganz klar, ganz klar, verfahrensweise in rechter Esoterik ist irgendwie Chlorwasser gurgeln. Ich dachte, okay, du musst mich verabschieden innerlich und es ging nur über Blocken und
00:32:13
Speaker
Also da war gar kein Gespräch mehr möglich, ihm das noch mal so zurückzumelden. Weiß ich nicht, wahrscheinlich wäre das möglich, aber es gibt nur Momente, wo bei mir so Punkte überschritten sind, wo ich nicht noch mal in so eine, also ich hab einen Schutz, der schon funktioniert, der braucht lang.
00:32:31
Speaker
Aber wenn er aktiv wird, dass ich mich selber schütze, dann geht das nicht so gut wieder auf. Verstehe ich. Das ist es dann nicht wert in der Bilanz. Passt ein bisschen zu dem, was ich da eben davor gesagt habe. Da hat man sofort, das war so glasklar in mir, dass ich nicht sagen würde, okay, da waren jetzt vier Jahre und wir knüpfen da doch noch mal irgendwie dran an, weil dafür war
00:33:01
Speaker
Ja, war dieses Vertrauen einfach komplett weg. Also dass man da nochmal, dass das nochmal was wird. Verbrannte Erde, keine fruchtbarer Boden mehr, wo irgendein Samen, der gepflanzt werden.

Erfolgsfaktoren in Freundschaften

00:33:14
Speaker
Man könnte noch versuchen, Samen zu pflanzen, aber die wachsen nicht mehr. Kein Wasser, keine Erde. Apropos Samen, Samen der Verbindung, was du gerade gesagt hast, da gibt es auch ganz interessante Hinweise, noch mal so aus der Literatur. Das kann ich ja vielleicht hier mal kurz einstreuen.
00:33:31
Speaker
Es gibt vier Faktoren, wo man sagt, dann kann eine Freundschaft gut gelingen. Hat man so rausgefunden. Einmal räumliche Nähe ist natürlich ein guter Faktor, wenn man sich häufiger mal über den Weg laufen kann, ohne dass man es vielleicht sogar beabsichtigt. Dann sieht man sich einfach regelmäßiger. Dann die Häufigkeit. Hab ich gerade schon gesagt, wenn man sich regelmäßig trifft.
00:33:53
Speaker
vor allem dann die Verträglichkeit. Und das ist ja vielleicht auch das, was du gerade so angedeutet hast, dass man so eine passende Chemie miteinander hat, vielleicht auch die gleiche Sprache spricht, gemeinsame Werte auch hat, vielleicht auch so einen ähnlichen Lebensstil. Also wenn man so ganz anders ist, dann ja, dann trifft man sich meistens auch nicht mit irgendwelchen Gemeinsamkeiten. Man weiß da mittlerweile schon auch, wie bei Partnerschaften, dass nicht unbedingt Gegensätze sich anziehen, sondern auf Dauer irgendwie gleiches gesell sich.
00:34:23
Speaker
dass das eigentlich schon so für die längerfristigen Beziehungen, auch partnerschaftlicher Natur, der beste Düngerl sind. Und der vierte Teil, der wirklich für eine gute Freundschaft wichtig ist, ist Engagement.
00:34:39
Speaker
offen miteinander umgeht, dass man auch für Sorge, das ist das, was du gerade geschrieben hast, also hätte er sagen können, ich glaube da nicht dran, aber du bist mir als Mensch wichtig und ich kümmere mich jetzt trotzdem um dich. Das hat er, glaube ich, gedacht, dass Engagement ist.
00:34:55
Speaker
Dann eben Vertrauen hat man auch schon eben mal drüber gesprochen. Hingabe ist jetzt vielleicht pathetischeres Wort, aber eben auch so eine Gegenseitigkeit, dass man das ist am Ende nicht unterm Strich so eine Einbahnstraßen Nummer ist. Und das sind so die Samen, die man Samen der Verbindung wird das in der Fachliteratur genannt. Und das fand ich nur mal ganz ganz gut, das nochmal zu sagen. Räumliche Nähe, Häufigkeit, Verträglichkeit, Engagement.
00:35:21
Speaker
Da kann ja jeder, der das jetzt hört, und vielleicht jetzt auch bei der Frage, was ist denn mal eine größte Enttäuschung? Ist es die längste Freundschaft, mal so in sich gehen, ob diese Merkmale, ob man die da auch so wiederfindet? Also das kann man ja gerne mal überprüfen. Oder jetzt mal einen Stopp machen an der Stelle und sagen, okay, dann denke ich mal kurz drüber nach, über diese Punkte. Fand ich interessant, das noch mal so zu hören.
00:35:46
Speaker
Pelle, wenn man deine Freunde jetzt fragen würde, was dich in einer Freundschaft denn ausmacht, was würden die denn sagen?
00:35:54
Speaker
Ja, da ich dich als Freund betrachte, würde ich jetzt aber den Umweg gehen können, einfach sagen so, was macht mich denn aus und dich fragen. Aber das ist natürlich trotzdem spannend, was ich glaube, was Freunde sagen würden. Was glaubst du denn, was ich sagen würde? Ich glaube, dass ich, dass man mir sagen können, nachsagen kann, dass ich in der Freundschaft, dass ich
00:36:18
Speaker
dass ich beständig, dass ich auch bemüht bin sie zu halten, also dass das nicht einseitig ist, man muss mich jetzt nicht irgendwie, muss man nicht immer wieder hinterher laufen, sondern ich gucke schon auch selber, dass ich Kontakt aufnehme, dass ich Anteil nehme und interessiert bin und dass ich
00:36:42
Speaker
Ja, ich glaube, dass ich im Notfall schon sofort komme, wenn was ist. Und das versuche ich erstmal möglich zu machen. Ja, das würde ich so sagen. Was sonst noch, frage ich dich tatsächlich. Ich finde ich...
00:37:04
Speaker
sozial sehr kompetent. Man kann mit dir über Sachen sehr differenziert sprechen, auch emotional. Du bist auch reflektiert. Aber du hast auch den Mut, wenn du was wahrnimmst, auch mir das als Freund zu spiegeln. Die Situation hatten wir ja immer wieder auch im Gegenseitigen.
00:37:29
Speaker
Gerade wenn es mal um schwierige Lebenssituationen ging, das schätze ich sehr und ich finde genau das.
00:37:36
Speaker
auch mal Tacheles zu reden, vielleicht den anderen auch im konstruktiven Sinne mal zu konfrontieren oder zu spiegeln. Das finde ich extrem wichtig und ich finde, das machst du. Schon aber auch im sozial kompetenten Rahmen nach dem Motto, ich habe da ein Gefühl, dürfte ich dir das mal anbieten, weil ich das gerade spüre und vielleicht hilft dir das weiter. Also schon auch im Sinne von, dass du Hilfe anbietest und das finde ich sehr gut.
00:38:04
Speaker
Und emotional, finde ich, hast du eine hohe Intelligenz. Das merkt man einfach. Bei dir fühle ich mich als Freund gut aufgehoben. Emotional. Das ist sehr wichtig.
00:38:18
Speaker
Und stelle ich dir die Frage zurück, was macht dich aus in Freundschaften? Es kann ja auch sein, dass du verschiedene Freunde was anderes, also dass du verschiedene Rollen hast oder deine Freunde auch Rollen haben, aber was macht dich aus bei den Freunden, wenn du so... Ich bin schon eine sehr ehrliche Haut, also ich nehme schon, glaube ich, auch kein Blatt vorm Mund. Ich verpacke das, glaube ich, auch in einen Humor.
00:38:43
Speaker
humorvoll, aber schon auch jetzt nicht ohne, dass das Ernsthaftigkeit hat. Also das kann ich schon unterscheiden. Also bei vielleicht nicht so ganz wichtigen Sachen würde ich eher humorvoll sein. Bei ganz ernsten Sachen würde ich dann tatsächlich auch sagen, jetzt mal schon Spaß beiseite. So und so sehe ich das gerade und das erlebe ich so. Ich glaube, da bin ich dann schon auch gegenüber.
00:39:09
Speaker
Ich glaube, auch über Gefühle kann man mit mir gut sprechen, auch als Mann. Diese Eingrenzung würde ich vielleicht dann schon einfach an der Stelle auch mal machen. Also, dass man mit mir, glaube ich, auch gut über Emotionen sprechen kann. Dass ich mir Sachen auch anhöre. Ich glaube, jeder hat so eine Grundkränkbarkeit. Aber ich glaube, dass ich mir die Sachen auch anhöre und dann durch den Kopf gehen lasse.
00:39:35
Speaker
und jetzt nicht per se einfach nur dicht machen würde, wenn jemand mir mal was kritisches sagt. Und ich glaube, wenn jemand mich um Hilfe bittet oder ich sehe, dass jemand vielleicht Hilfe braucht, das muss auch nicht nur bei Freundschaften sein, sondern auch bei
00:39:51
Speaker
Auch bei Leuten, die ich sehe, da könnte ich irgendwie über mein Netzwerk nutzen, selbst wenn ich die gar nicht gut kenne, dann würde ich das machen. Also wenn das für mich eine Nachricht ist, die ich jemandem schicken kann und der hat danach einen schnelleren Arzttermin, dann ist das überhaupt kein Problem, dann muss ich den gar nicht so gut kennen. Und ich glaube, dass das Universum sowas irgendwann einem auch wieder zurückgibt, dass Leute auch, auch wenn die innere Verbindung gar nicht so da ist, aber dass man das irgendwann auch zurückbekommt.

Qualitäten in der Freundschaft der Moderatoren

00:40:21
Speaker
Ja, das ist das, was du bei dich sagst, das letzte, weil das ist nur dein Empfinden. Aber tatsächlich, ja, ich kann das nur unterstützen, was du gesagt hast. Ich würde dich genau so beschreiben.
00:40:33
Speaker
Willst du aber jetzt grad nicht mutig dann noch was hinzufügen, das war ja sehr ausführlich. Als Freund ja, doch. Also ich finde, dass du durchaus kritisch sein kannst und dass du, was mich, was ich bewundernswert finde ist, du leck, ich hab immer den Eindruck, du bist jemand, wenn du mal anderer Meinung bist, zum Beispiel, dann sagst du es vielleicht auch mal, aber du setzt, bockst dich nicht durch, was auch vielleicht ein bisschen therapeutisch ist, dass man das eher
00:41:01
Speaker
Dass man den anderen, dass man, dass du sehr genau weißt, kann der andere denn das überhaupt schon umsetzen, was ich, was ich mir für ihn wünsche oder für sie wünsche. Und dass du da sagst, nee, vielleicht ist der Zeitrahmen noch nicht da. Aber vor allen Dingen, du, du lässt sogar zu, und das ist selten, dass sich gar nicht erfüllt, was du dir wünschst für denjenigen, sondern, und da habe ich immer den Eindruck,
00:41:24
Speaker
Wenn ich mit dir rede, wenn ich in, wenn ich überhaupt im Prozess bin und sage, übrigens das und das ist jetzt passiert. Oh, ja, das ist ja krass. Ja, aber es freut mich für dich. Also, dass du eher guckst, geht es dem anderen gut mit der Veränderung, die er durchmacht.
00:41:40
Speaker
Oder es ist mir wichtiger, welche Veränderungen ich für denjenigen haben möchte. Und da bist du tatsächlich, man kann meinen Worten folgen, da bist du eher am Wohl desjenigen interessiert, an seinem subjektiven Wohl interessiert, als an einem, dass er ein Ziel erreicht. Und das ist, das finde ich ganz
00:41:59
Speaker
exklusiv bei dir. Das kenne ich von fast niemandem, weil die meisten Menschen immer sagen, endlich bist du da angekommen, wo ich dich gesehen habe schon lange oder so und dann freuen sich dann vielleicht ein bisschen für sich selber, dass man irgendwie so eine Prophezeiung erfüllt sieht oder so, aber du sagst, okay, das ist gar nicht so das, was ich für mich wollen würde, auch nicht das, was ich für dich eigentlich mir gewünscht hätte, aber du bist glücklich, okay.

Peinlichkeiten und soziale Interaktion als Lernchance

00:42:26
Speaker
Dann ist das der Weg. Ist das dein Weg? Freut mich für dich so. Das schätze ich sehr an dir. Vielen, vielen Dank für die Blumen. Wow, danke. Begrüß mich.
00:42:38
Speaker
Gibt es auch manchmal Momente, wo du dich für freude schämst? Obwohl ich mich für freude schäme, muss ich mal überlegen. Also jetzt mal ganz platte Beispiele, wenn ich mit Jungs unterwegs bin und die einen über den Durst getrunken haben und mega peinliche Sachen machen.
00:43:01
Speaker
dann schäme ich mich, dann habe ich wirklich ein riesen Fremschirmthema. Also ich finde so eine Grundcontenance, auch wenn man mal einen Tee hat, sollte man schon irgendwie hinbekommen. Aber es ist wahrscheinlich auch etwas, was auch einfach für mich wichtig ist, dass ich finde so ein bisschen Selbstkontrolle schon ein wichtiges Thema.
00:43:29
Speaker
Ich finde tatsächlich Höflichkeit wichtig. Ich habe eigentlich keine Freunde, die unhöflich sind. Aber ich sehe das zum Beispiel manchmal bei Freunden von meinen Kindern. Wenn denen dieser Wert nicht so wichtig ist, zum Beispiel mal zu grüßen oder Danke zu sagen, dann finde ich das schon schwierig, muss ich sagen.
00:43:53
Speaker
Dann schäme ich mich jetzt nicht für die in dem Sinne, aber ich finde es schon sehr unangenehm. Vielleicht hängt das Beispiel so ein bisschen. Aber dann habe ich schon so ein Unwohlsein-Gefühl. Oder wenn meine Kinder das nicht machen, dann schäme ich mich manchmal aus. Ich würde auch ganz bitter mal Danke sagen, wenn du was bekommst. Das ist auch wichtig. Das greife ich mal auf. Das kenne ich gut. Ich weiß nicht, ob das richtig ist.
00:44:19
Speaker
Für die Entwicklung eines Kindes richtig oder für meine eigene. Aber ich kenne das gut. Dass ich auch so sage, boah, so eine Grund... Also, nee, Höflichkeit will ich nicht denken, sondern Dankbarkeit ist es bei mir. Also, Undankbarkeit ist etwas, wofür ich mich schäme, ja? Wenn Menschen undankbar sind. Und irgendwie nicht so... Also, Höflichkeit könnte ja auch falsch sein und einfach nur... Und so ein Kind, was so total überhaupt nichts Kindhaftes mehr hat, nur erzogen. Ja, hallo und dann...
00:44:49
Speaker
Mir geht es gut, danke, dass du freist. Oder so, ne? Dann würde man auch sagen, so, das stimmt was nicht. Okay, da hast du recht. Und selbstverständlich, wenn alles selbstverständlich ist, also unfair schämt halt. Wenn der Mensch unfair schämt ist, dann schäme ich mich halt für denjenigen.
00:45:06
Speaker
Fremdschämen. Das kenne ich schon, wenn so der Anstand fehlt, das ist glaube ich auch tatsächlich mein Hauptschamfaktor für andere. Bei mir schämt man, also wir hatten das auch vielleicht als Umkehrschluss gedacht, wann schämt man sich für mich?
00:45:25
Speaker
Ich weiß, dass ich schon mal gerade in Kontakten, die vielleicht gar nicht nahe sind, dass ich sehr nahe gehe, einfach in die Bedienungen im Restaurant oder irgendwie so, dass ich sehr, sehr schnell einfach sehr privat auf eine private Ebene gehe und das nicht mitkriege oder so, da weiß ich das.
00:45:43
Speaker
... sowohl Freunde, Partner haben, teilweise sagen ... ... dein Peinlichkeitsfaktor ist schon hoch, Pelle. Und Menschen, die dann, sag ich mal, sehr, sehr ... ... sehr schnell in so eine öffentliche Distanz gehen, ... ... dass die dann total überfordert ... ... oder überrumpelt sind mit meiner ... ... dass ich einfach Leute an den Tisch mit reinhole so und ... ... dass ich da sehr offen bin, das erschämt man sich für mich. Gibt es Momente, wo sich Menschen für dich schämen ... ... und dir das schon mal gesagt haben?
00:46:14
Speaker
Nee, gesagt tatsächlich noch nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass es so ein ähnliches Thema wie bei dir ist, dass ich manchmal zu offen bin und manchmal vielleicht zu gesellig und damit ein bisschen übers Ziel hinaus schieße.
00:46:31
Speaker
Das könnte ich mir schon vorstellen. Dann merke ich so in dieser Rückmeldung, dann merke ich manchmal auch selber, das war jetzt vielleicht ein bisschen zu viel gewesen. Und dann schäme ich mich auch ein bisschen dafür. Auf der anderen Seite denke ich auch,
00:46:49
Speaker
Dann kann man auch daraus lernen. Also ist es nicht so, dass ich mich dann im Grund und Boden schäme. Das gibt es ja auch, dass man quasi sich auflöst. Das habe ich dann da nicht, sondern da habe ich eigentlich auch eine, gestehe ich mir auch eine Fehlertoleranz zu, dass man manchmal einfach über sie hinaus schießt. Manchmal vielleicht einen fruchten, lockeren Spruch zu viel. Und dann denkt man so, passt jetzt gerade nicht so, Mist. Besser mal Rewind-Selector gemacht und rausgelöscht und dann noch mal von vorne.
00:47:18
Speaker
Ja, das gibt es schon. Aber ich finde, das ist menschlich. Ich glaube, ich gebe auch Leute, die das dann schätzen würden. Sagen wir, der ist irgendwie dann echt cool im Kontakt gerade. Das würde ich jetzt auch nicht unbedingt machen und nicht mal in die Nähe davon kommen. Also insofern ist das eine Betrachtungssache.
00:47:39
Speaker
Ganz unverschämt sage ich jetzt, dass man sich für mich schämt, wenn ich immer der Letzte bin, der in der Kita seine Tochter abholt. Und das wird trotzdem heute so sein. Ich habe tatsächlich jetzt meine Tochter abzuholen. Und ich würde dir das Schlusswort lassen.

Abschluss und Ausblick auf zukünftige Themen

00:48:02
Speaker
Genau.
00:48:04
Speaker
Mir hat es Spaß gemacht. Ich würde mich freuen, wenn über die sozialen Kanäle oder über die Podcast-Plattformen vielleicht auch Rückmeldungen kommen, vielleicht auch noch mal Ergänzungen oder andere Aspekte. Ich persönlich würde gerne mit dir irgendwann noch mal in der Zukunft ein Podcast machen, vielleicht mit einem Ausblick auf so modernere Konzepte von Freundschaft.
00:48:25
Speaker
Da gibt es ja mittlerweile so viele verschiedene Ansätze von Freundschaft, Freundschaft Fluss, was auch immer, dass wir uns vielleicht mit sowas auch mal auseinandersetzen. Und da können wir vielleicht ja auch noch mal so ein bisschen, weil wir ja auch ein Männerpodcast sind, wir haben ja heute über unsere eigenen Erfahrungen gesprochen, aber vielleicht auch noch mal in die Richtung gehen, was vielleicht auch ein Unterschied ist zwischen Männerfreundschaften und Frauenfreundschaften und das da noch mal ein bisschen vertiefen. Das würde mich sehr freuen. Das würde ich auch freuen.
00:48:54
Speaker
Dann sagen wir Tschüss noch in die Welt da draußen. Eine gute Zeit. Bleibt gesund. Und wenn es euch gefallen hat, hinterlasst gerne eine positive Präzision für uns. Und dann hören wir uns ganz bald wieder. War mir eine Freude. Mir auch. Bis dann. Bis dann. Tschüss.