Einführung in die Episode
00:00:15
Speaker
Ja, mein herzliches Hallo und ja, willkommen zurück zu unserer zweiten Folge in 2024 hier bei unserem Zukunftspodcast mit der Anja und mir. Und heute haben wir, wie immer und nicht überraschend, ein weiteres sehr spannendes Thema und vor allen Dingen vielfältiges Thema für euch mit hier auf unserem Diskussionstisch.
Schwerpunkt: Sportivity und Nachhaltigkeit
00:00:39
Speaker
Austausch-Podcast-Tisch, um so zu sagen. Es geht um Sportivity. Und das klingt ja erst mal interessant. Und wir wollen es heute speziell auch im Kontext des Lebensraums uns mal anschauen und speziell auch auf die Nachhaltigkeit blicken. Und was das alles so bedeutet, das erfahrt ihr gleich.
00:01:07
Speaker
Anja, hallo. Hallo Katharina, wie geht es dir? Grüße dich. Mir geht es besser. Ich bin sozusagen fast wieder gesund.
Anjas Genesung und aktuelle Aufgaben
00:01:17
Speaker
Super. Aus dem Krankheitstal herausgearbeitet. Ne, alles fein, passt. Apropos Arbeit. An was arbeitest du gerade spannend?
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Speaker
Oh, an vielen Dingen. Das kennst du sicherlich auch. Bei Selbstständigen gibt es immer so unterschiedliche Phasen. Und gerade ist eine Phase mit viel Arbeit auch am Schreibtisch. Schreibarbeit mit viel konzeptioneller Arbeit, aber auch immer wieder mal Angebote erstellen, weil es neue Anfragen gibt, ist ja auch nicht schlecht.
00:01:53
Speaker
Und thematisch reicht das von auch dem Thema Nachhaltigkeit. Nicht ganz überraschend bei mir. Das ist also etwas, was ich sehr oft bearbeite. Aber es geht auch durchaus um das Thema KI.
00:02:07
Speaker
derzeit. Spannend, ja. Ja, und auch da so ein bisschen die Verschneidung zum Beispiel mit dem Thema Nachreichkeit oder auch einem Bürgerbeteiligungsworkshop. Auch nicht schlecht, auch interessant, ja. Genau, und somit ist das ganz bunt, wie glaube ich, das Thema heute, das wir haben, das wir so ein bisschen vorgenommen haben, nämlich Sportivity.
Sportivity: Eine gesellschaftliche Erscheinung
00:02:28
Speaker
Und da lass uns doch mal generell einsteigen und erst mal so ein bisschen drauf schauen, worum geht es denn da.
00:02:37
Speaker
Ja, also erstmal Sportivity. Man sieht, es ist ein Kofferwort aus Sport und Activity. Und ich glaube, ich muss mal so ein bisschen ausholen. Also wir hatten einen, der Chefredakteur vom Zukunftsinstitut 2014, Thomas Huber und ich, wir haben damals eine Studie geschrieben, zusammen auch mit Irina Munchik. Und da haben wir, also der Hintergrund zu dieser Studie ist, dass wir festgestellt haben,
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Speaker
in der Gesellschaft lässt sich beobachten, dass Sport, Bewegung einen anderen Raum einnimmt, als das noch früher der Fall war. Also das ist jetzt ungefähr zehn Jahre her. Und wir haben gesehen, okay, wir müssen uns diesen Phänomen, was damals so in Signalen zu beobachten war, anders nähern. Und haben da eben gesehen, okay,
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Speaker
Was es vor allem ausmacht, ist, dass Sport wirklich als Phänomen in unserer Gesellschaft eine neue Bedeutung erlangt. Und er langt auch. In den letzten zehn Jahren hat sich da wirklich noch mal viel getan. Auch seit diese Studie eben auf den Markt gekommen ist, habe ich dieses Konzept eben auch immer weiter beobachtet, weiterentwickelt, weil natürlich irgendwie auch, du hattest es gesagt, das Thema Nachhaltigkeit eben noch eine ganz andere Rolle heute spielt, als es 2014 der Fall war.
00:03:52
Speaker
Sportivity ist, auch wenn das Kofferwort es vielleicht anders vermuten lässt, bedeutet nicht automatisch das Bewegung. Also das heißt, gerade wenn man sagt, okay, warum ist Sportivity so ein Riesenphänomen? Ganz, ganz viele Menschen bewegen sich ja nicht.
00:04:06
Speaker
Was dahinter steckt, ist eher das, ich nenne es immer so, ein Lebensgefühl des 21. Jahrhunderts. Und es ist heutzutage in unserer Gesellschaft quasi eigentlich erforderlich, dass man sich irgendwie zu diesem Thema positionieren muss. Das heißt, egal, ob man Sport macht oder nicht, es ist eine Positionierung erforderlich, gerade dazu. Also es hat während wir früher vielleicht so ein bisschen eher
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Speaker
das zwischen hier Hobby, dort Profibereich und vielleicht war jemand Fan oder nicht beobachten konnten, ist heutzutage diese diese Spannbreite weiter und auch mehr vermischt. Das heißt, wir haben heute einen Großteil an Menschen, die sehr zum Beispiel
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Speaker
sehr intensiv Sport machen und gar nicht sozusagen sich das nur als Hobby nach dem Feierabend machen oder nur als Profisport, sondern wirklich auch sehr ambitioniert. Bestes Beispiel vielleicht auch, das natürlich irgendwie heute in dem Management eben nennt
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Speaker
sind ganz viele Menschen eben Marathonläufer oder Läuferinnen oder eben auch sogar Triathlon ist natürlich auch gerade schwer im Kommen.
Sport und Lifestyle: Kommerz und Klassifizierung
00:05:18
Speaker
Also das heißt, wir haben wirklich dieses Phänomen zum einen eben in dem, wie man Sport macht, aber natürlich auch in diesem ganzen Event-Bereich. Also auch das vermischt sich natürlich, wenn so ein großer Firmenlauf ist, ist das natürlich zum einen Bewegung, aber es ist gleichzeitig auch Event.
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Speaker
Auch da haben wir sozusagen eine neue Dimension, die wir beobachten. Und es ist aber natürlich auch, wie sich Fans zum Beispiel verhalten. Auch das ist ein Thema. Das heißt, auch hier haben wir eine neue Fan-Kultur, die in den letzten Jahren entstanden ist. Also auch noch eine ganz andere Teilhabe.
00:05:54
Speaker
auch eine proaktive Teilhabe. Es gibt daneben aber eben auch, was jetzt sozusagen gar nicht unbedingt auch wirklich dann mit dem Thema Bewegung oder auch Fankultur Partizipation zu tun hat. Sport ist ein Distanzionsmittel, nicht nur in dem Bereich des Management eben, sondern eben oder auf der Party, wenn man erzählt, was man gerade am Wochenende vielleicht gemacht hat oder vorhat.
00:06:19
Speaker
sondern eben gerade auch nochmal zum Beispiel über Sportartikel, die man eigentlich gar nicht mehr nur zum Sport trägt, sondern eben in der Stadt, die schicke Outdoorjacke oder das schicke Fahrrad. Das ist natürlich auch ein Distinktionsmittel dieser ganzen Konsumbereich.
00:06:38
Speaker
Also es hat wirklich eine Vielfältigkeit und eine Facettenreichheit dieses Thema und es prägt einfach unsere Gesellschaft, wie wir uns dazu eigentlich Stellen positionieren. Es bewegt den Diskurs und in ganz vielen Bereichen merkt man das einfach, wie wichtig dieses Thema ist.
00:06:57
Speaker
geworden ist. Ganz unabhängig, wie gesagt, ob man nun Sport machen will oder nicht. Also Sportivity, nochmal zusammenzufassen, beschreibt eigentlich erstmal nur, wie sich Gesellschaft zu diesem Thema gerade neu und anders positioniert und diskutiert. Okay. Und dann lass uns vielleicht nochmal ein bisschen tiefer gehen, bevor wir dann konkret auf das Thema Lebensraum, Standorte schauen und vielleicht nochmal konkret dann auch auf das Thema Nachhaltigkeit.
00:07:22
Speaker
Da stecken ja ganz verschiedene Aspekte drin, oder in dem, was du jetzt gerade gesagt hast. Ich habe ein bisschen rausgehört, das Thema so ein bisschen Kommerz, Konsum ist schon auch ein großes, was da drinsteckt. Ich glaube, das konnten wir alle beobachten oder haben wir vielleicht auch an uns selbst erfahren.
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Speaker
dass das sozusagen tatsächlich auch der, ich sag mal der Sport ein Ausdruck von Lifestyle ist, von einer Art Persönlichkeit, bis hin zu, ja ich sag mal so ein bisschen hin zu auch so ein bisschen
00:08:04
Speaker
in der Gesellschaft so eine Einteilung. Also wenn ich das jetzt mal so aus dem persönlichen Umfeld erzählen darf oder mal so draufblicke, wie du schon ein bisschen andeutest, dann gibt es schon noch so die sehr sportlichen. Ich darf mich da integrieren in diese Gruppe oder dieser Gruppe sozusagen anschließen. Und das hat verschiedene Gründe, warum ich das tue und warum ich es so tue.
00:08:33
Speaker
Und dann gibt es vielleicht eher auch die, die so ein bisschen mehr Freizeitsportler im Sinne von Entspannung und Vergnügen. Und dann gibt es ja tatsächlich die Leute, und das hast du ja auch gesagt, die sich eigentlich nicht unbedingt viel bewegen, aber zum Beispiel viel Sport konsumieren. So beobachte ich das zum Beispiel. Also ohne da irgendjemanden zu nahe zu treten, kenne ich tatsächlich viele Menschen,
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Speaker
die Sport konsumieren. Und wir hatten jetzt gerade den Super Bowl, die aber nicht unbedingt jetzt selber unheimlich viel Sport betreiben, aus verschiedensten Gründen. Das ist schon sehr spannend zu beobachten. Und das ist ja ein breites Feld.
Sportivity und ihre gesellschaftlichen Einflüsse
00:09:19
Speaker
Aber ich würde jetzt mal so in der Draufschau sagen, in jedem Feld, um mal jetzt auch mal dieses Thema Kommerzkonsum zu nehmen, lässt sich verdienen.
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Speaker
Absolut, genau. Jedes Feld, sagen wir mal, wenn man nicht letztlich verdienen soll, hat Potenziale. Also sowohl eben für Freizeitangebote, ja, für aber auch eben Community-Geschichten, also wo Menschen zusammentreffen einfach auch nur. Egal, ob sie nun sportlich aktiv sind oder nur zuschauen oder sich damit beschäftigen.
00:09:51
Speaker
oder Super Bowl schauen oder Fußball-EM oder was auch immer. Es hat ganz unterschiedliche Zugänge. Und da zeigt sich auch so, wir haben ja diesen, durch eine Individualisierung in unserer Gesellschaft, haben wir diese Ausdifferenzierung eben auch der Lebensstile. Und ich glaube, das trägt eben auch ganz stark damit zu bei, dass Sportivity eben als Phänomen so existiert. Weil Menschen eben in ihren
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Speaker
in ihren Lebensstilen, aus ihren Werten und Bedürfnissen her ganz anders sich diesem Thema positionieren und es auch einfordern und auch ausgestalten. Und ich finde, hier ist eben auch neben dem ganzen kommerziellen Aspekt, was angeboten wird, ist natürlich im Vorfeld auch einfach da, dass Menschen sich mit diesem Thema auseinandersetzen und auch aus einer gewissen, ich sage jetzt mal, aus einer gewissen Trendbewegung heraus das natürlich auch mitgestalten.
00:10:51
Speaker
dass Fan-Kulturen heute viel kreativer sind. Da gab es auch einen großen Wandel, dass wir erleben, dass zum Beispiel
00:11:06
Speaker
Ja, Sportveranstaltungen, wo gar nicht mal sozusagen der Sport vielleicht oder die Sportart, die dort präsentiert wird, das eigentliche Ziel ist, sondern eher die Gemeinschaft mit Menschen. Also dass man eigentlich, dass das Ganze nur so quasi der Nebensache ist. Man möchte aber eigentlich sozusagen diese Veranstaltung mit anderen Menschen zusammen zelebrieren. Und andere wiederum sind ganz konzentriert auf diese Sportart. Also auch da gibt es ja ganz unterschiedliche Zugänge zu.
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Speaker
Und das Gleiche hast du ja eben auch erwähnt, wenn man selbst sozusagen aktiv ist, dass man da eben auch ganz unterschiedliche Ansprüche haben kann heutzutage und auch überall eine Gruppe findet, die ganz ähnliche Intentionen und auch Wünsche hat.
Flexibilität im modernen Sportleben
00:11:54
Speaker
Also ich glaube, hier erleben wir wirklich nicht nur diese Kommerzialisierung, die da ist, sondern eben auch
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Speaker
sehen, wie breit eben auch die Wünsche an Sport- und Bewegungsangebote sind. Das heißt aber, wichtig ist eben ganz klar, dass man eben sagen muss, okay, das muss immer sozusagen in den eigenen Lebensstil passen. Und es muss auch ein Stück weit immer eine Situativität haben. Also das heißt, ich muss sozusagen auch eben diesen Zugang dazu haben. Weil eben unsere Leben natürlich sich auch nicht mehr
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Speaker
so klassisch zwischen nine to five bewegen, wie das früher der Fall war. Hier sind starke Treiber, die dieses Phänomen auch mitgestalten. Weiß ich noch mal ganz spannende Gedanken.
Frauen im Sport: Wandel und Wahrnehmung
00:12:49
Speaker
finde, bevor wir jetzt auch mal noch mal so ein bisschen auf das Thema Lebensraum schauen, weil du gerade auch diese Individualität angesprochen hast. Also man nehme nur einmal Sport und Frauen.
00:13:04
Speaker
Ja, also ich glaube, da ist unheimlich viel passiert in den letzten Jahrzehnten. Also erstmal, was für Sport machen Frauen heute oder können auch heute machen? Und wie ist auch so ein bisschen das Bild von Frauen im Sport?
00:13:24
Speaker
Und das meine ich nicht nur im Profibereich, sondern vor allen Dingen auch im Privatbereich und ich nehme das natürlich sehr stark wahr, weil ich zum Beispiel auch viel Krafttraining mache.
00:13:39
Speaker
Ja, und ich habe ja natürlich jetzt durch das Internet, die sozialen Medien einen unheimlichen großen Fundus an Information, an Inspiration, an Zugang zu wirklich auch guten Inhalten. Also das muss man schon mal sagen, da gibt es schon auch gute Inhalte da draußen.
00:14:03
Speaker
Und da finde ich schon spannend, wie sich auch so dieses, und da kommt diese Individualität glaube ich sehr stark raus, wie diese Akzeptanz auch in den letzten Jahrzehnten
00:14:13
Speaker
dahingehend gestiegen ist, natürlich wie immer nicht bei allen, aber schon bei einem Teil der Bevölkerung, dass Frauen jetzt auch Kraftwort machen und wie sie das tun. Und also jetzt nicht wie gesagt nur im Profibereich, sondern auch im Privatbereich und dadurch auch natürlich auch für ein Business entstanden ist, eine Community entstanden ist und auch so ein bisschen
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Speaker
Ja, durchaus beeinigen auch eine Art Statement damit, also man müsste da glaube ich auch so eine Art bisschen Statement auch machen. Das finde ich schon nochmal ganz spannend, weil du das gerade so ansprichst, da sind wir wirklich, da sind wir ja wirklich weg von, also
00:14:56
Speaker
Bitte ihr macht nur das, ja? Und Männer machen das, ja? Und da geht man dann einmal die Woche hin und gut ist. Also da ist ja wirklich sehr, sehr viel auch dahingehend jetzt mal bezogen auf die Geschlechter entstanden.
Stereotype im Frauensport
00:15:11
Speaker
Absolut. Und dieses Thema hat gleichzeitig so ganz viele Dimensionen. Also zum einen sieht man, dass es eben nicht mehr so diese klassischen Stereotype gibt, sondern eben auch, ich würde mal sagen, Frauen sich diese ursprünglich eher Männer dominierten Bereiche mehr und mehr eben auch, ja,
00:15:31
Speaker
wieder aneignen oder eben auch den Zugang da sich einfach nehmen und erkämpfen, sage ich jetzt mal. Und gleichzeitig haben wir aber trotzdem immer noch viele Stereotype. Also es ist beides. Also wir erleben natürlich auch, was jetzt der, also in den Fitnessstudios sehe ich das genauso. Das habe ich auch beobachtet. Das ist wirklich ein großer Unterschied.
00:15:54
Speaker
Und bei anderen Sportarten haben sie aber trotzdem immer noch eine starke Stereotypisierung. Ich sage jetzt nur rhythmische Sportgymnastik oder so Themen oder Wasserballett. Also da gibt es immer auch noch viel Nachholbedarf, will ich sagen. Beim Fußball? Ja, beim Fußball hat sich das tatsächlich so ein bisschen verändert. Also da kann man auch sehen, einfach durch die hohen Einschaltquoten, auch dadurch, dass es im europäischen Kontext, weil Sportivity ist ja im Grunde genommen auch so ein globales Studium, kann man sagen.
00:16:22
Speaker
Hat sich das natürlich schon nochmal verändert mit dem Fußball, aber es ist trotzdem, da ist auch noch viel Luft nach oben. Und spannend ist jetzt zum Beispiel auch gerade so der Radsport, der auch mit ganz neu medial, aber auch eben von Frauen nochmal ganz anders genutzt wird, Rennradsport vor allem.
Sicherheit und Inklusivität im Sport
00:16:43
Speaker
Also da ist es wirklich spannend, aber ich möchte noch einen anderen Aspekt. Und der geht jetzt vielleicht auch schon ein bisschen in diese Diskussion rein. Wie gestaltet man Raum eigentlich? Und gerade für manche Gruppen, da betrifft natürlich Frauen, aber es betrifft auch andere Gruppen. Wie ist der Zugang und auch die Sicherheit eigentlich da?
00:17:02
Speaker
Also im Thema, es kann damit anfangen, dass ich einen Raum betrete und sei es vielleicht ein Studio, ein Fitnessstudio oder ein Sportverein, fühle ich mich dort überhaupt willkommen. Möchte ich mich dort so mit mir zeigen, das bin ich dort akzeptiert. Das ist so der eine Bereich.
00:17:21
Speaker
wie gestalte ich quasi einen Raum und eine Kultur, dass jeder auch eben sich vielleicht wohlfühlt. Und das andere ist aber natürlich auch zu sagen, wie gestalte ich einen Raum, dass ich sicher Sport und Bewegung integrieren kann, wenn es jetzt um Aktivität geht und das halt auch sozusagen diese Flexibilität eben da reinbringen kann. Also bestes Beispiel, es gab eine App,
00:17:49
Speaker
eine Ad, eine Werbung in Großbritannien für Kopfhörer. Die haben eine Frau gezeigt, die nachts durch London mit ihren Kopfhörern gejoggt ist. Und natürlich wollte wahrscheinlich der Hersteller dafür zeigen, ach, die Frauen sind heutzutage am Selbstbewusst. Und aber ganz viele Frauen, also es gab wirklich einen sogenannten Shitstorm. Sie haben gesagt, also ich würde in London um zwei Uhr nachts nicht mit Kopfhörern alleine durch die Gegend laufen.
00:18:16
Speaker
Also hier ja auch immer die Frage, nicht nur fühle ich mich willkommen, sondern eben auch, wie ist tatsächlich auch die Sicherheit vor Ort? Und das ist eben auch, glaube ich, für die unterschiedlichsten Gruppen auch noch mal zu betrachten und abzuschätzen. Also das finde ich so, gerade weil du dieses Thema Gender angesprochen hast, auch ein
00:18:38
Speaker
Ja, ganz wichtig und auch ein Punkt, der aber natürlich sich auch gerade entwickelt. Ja, natürlich. Aber da werden wir schon mal noch ein bisschen mehr jetzt gerade beim Thema Lebensraum, beim Thema vor Ort.
Integration von Sport in urbane Räume
00:18:52
Speaker
Und Sicherheit ist sicherlich ein Aspekt.
00:18:55
Speaker
Aber ich kann mir vorstellen auch, dass natürlich so ein bisschen auch, ja, wie kann ich das auch zum Beispiel mit einem, also im Kontext von Urlaub oder im Zusammenhang mit der Erkundung einer Stadt, nehmen wir mal als Stadtbeispiel, wie kann ich das zum Beispiel dann gut verbinden? Also jetzt mal so,
00:19:19
Speaker
In Erinnerung, wir waren ja in Amsterdam letztes Jahr, da haben wir ja auch darüber gesprochen hier in einer anderen Folge. Und das ist ja jetzt nicht unbekannt, da kann man ja sehr gut mit dem Fahrrad die Stadt erkunden.
00:19:37
Speaker
kommt bis in den letzten Zipfeln und da verbinden sich ja mehrere, wie ich finde, positive Aspekte. Also man bewegt sich, man ist an der frischen Luft meistens, vielleicht nicht immer, wenn man direkt neben dem Auto fährt. Es gibt große Teile, Teilstrecken, wo weniger Autos unterwegs sind, wo es dann auch
00:20:03
Speaker
sagen wir mal, so ein bisschen noch mehr Qualität hat. Und ja, man sieht, wie ich finde, auch viel mehr, als wenn man jetzt zum Beispiel in einer Straßenbahn sitzen würde oder in der U-Bahn oder wie auch immer. Und das ist ja, glaube ich, auch so ein Blick auf das Thema, auf Standorte, Lebensräume. Wie lassen sich da diese positiven Aspekte und doch der Bewegungs
00:20:33
Speaker
oder die Motivation unterschiedlicher Gruppen gut verbinden.
00:20:39
Speaker
Definitiv. Also ich denke immer so, die ganzen Berliner, die freuen sich ja immer sehr darüber, wenn dann die ganzen Touristen mit den Fahrrädern durch die Straßen fahren. Also es hat natürlich immer so zwei Seiten. Wie schafft man das alles sozusagen? Wie schafft man einen Raum, in dem alle quasi auch ein Stück weit miteinander und nicht gegeneinander funktionieren? Das ist natürlich gerade im Kontext auch eine Fahrrademanzipation, nenne ich es jetzt mal, durchaus ein großes Thema in den Städten.
00:21:10
Speaker
Aber gleichzeitig ist es natürlich auch ein Stück weit, wie du auch sagtest, Amsterdam zum Beispiel oder auch die Niederlande generell haben natürlich ein tolles Image für Fahrradfahrer. Das ist natürlich auch etwas, wo man sagt, da fahre ich gerne hin oder ich fahre gerne nach Dänemark, weil dort irgendwie die Fahrradwege gut ausgebaut sind. Also das hat natürlich auch etwas, worüber sich ein Standort, eine Destination ganz vielfältig auch positionieren kann.
00:21:34
Speaker
sei es eben im Kontext von Freizeit- und Tourismuskulturen, aber natürlich auch als Bereich, also wenn man vielleicht auch Menschen gewinnen möchte, die dort eben nicht nur ihre Freizeit und ihr Urlaub verbringen, sondern eben auch dort leben möchten. Was biete ich eigentlich diesen Menschen an und wie natürlich auch kombiniere ich das gut in der Stadt?
00:21:57
Speaker
Und ich finde, hier sind so ganz, also natürlich muss hier sozusagen eher auch dann eben so in Synergien gedacht werden und das zeigt sich eben auch schon an dieser Verstrickung der Themen. Also es ist nicht nur ein touristisches Thema, es ist aber auch nicht nur ein Thema der Raumplanung, sondern es ist eben wirklich, es muss da wirklich in mehreren Bereichen auch in einer Destination zusammen gedacht und gearbeitet werden. Total.
00:22:24
Speaker
Und was ich finde ist, was ist natürlich noch sozusagen eben in unserer Zeit, wir haben ja auch schon über New Work gesprochen, neue Arbeitskulturen gesprochen, ist natürlich auch, wie quasi auch dort sich diese Bereiche wieder vermischen.
Fusion von Arbeits- und Sportumgebungen
00:22:39
Speaker
Dass zum Beispiel eben Sportstätten auch Räume anbieten, wo ich temporär arbeiten kann. Wo ich meine Freizeit, also Freizeit eben nicht nur Freizeit verbringen kann, sondern eben auch ein Stück weit vielleicht Coworking-Möglichkeiten habe.
00:22:52
Speaker
und umgekehrt, aber wo ich vielleicht auch Arbeitsräume habe, wo ich mich bewegen kann. Also auch da vermischen sich ja schon wieder sozusagen diese Felder und natürlich hat das auch wieder etwas mit der Möglichkeit zu tun, wenn ich irgendwo hinfahre und dort nicht wohne, sondern irgendwie vielleicht
00:23:09
Speaker
aufgrund einer beruflichen Auszeit oder einer privaten Auszeit, wie kann ich dort den Sport vielleicht auch machen, die Bewegungsformen machen, die ich zu Hause normalerweise mache?
00:23:24
Speaker
Habe ich dort Zugang zu diesen Sportstätten? Habe ich Zugang zu vereinen? Habe ich Zugang zu räumen? Wie lässt sich das integrieren? Und das, finde ich, hebt das Ganze nochmal darüber über eine Stufe hinaus. Ob ich jetzt Fahrradwege gut integriere oder eine beleuchtete Laufstrecke habe oder vielleicht auch touristische Angebote mache. Es gibt ja auch so Kajaktouren durch Kanäle.
00:23:51
Speaker
wo ich gleichzeitig Sightseeing mache. Also da gibt es ja die ganz unterschiedlichen Zugänge, aber es muss natürlich sozusagen an diese Lebensstile angepasst werden und natürlich auch an die neuen Anforderungen, die im Raum mit sich bringen. Ja, die Kayakton oder Kanu, die gibt es glaube ich in Leipzig, wenn ich mich nicht ganz irre. Ich glaube, daher kenne ich das ja mal kurz da gehoben. Was ich gerne noch ergänzen würde wollen, wenn ich dir gerade so zuhöre,
00:24:17
Speaker
Ich finde gerade den Gedanken ganz spannend. Tatsächlich auch eine Positionierung im Markt, also Standortpositionierung, ausgerichtet natürlich auch schon mit einer starken Tourismusperspektive, aber nicht nur, sondern auch mit einer Attraktivitätskomponente im Sinne von, wer möchte da zukünftig wohnen und wen bekomme ich vielleicht auch?
Sport als Standortentwicklungswerkzeug
00:24:46
Speaker
in diese Region, in diese Stadt. Das hängt natürlich von vielen anderen Dingen auch noch ab. Aber mal diesen Gedanken weiter zu spielen, dass, wenn Sport ja auf so vielen unterschiedlichen Dimensionen für sehr, sehr viele Leute eine Rolle spielt, das tatsächlich auch als Entwicklungs, also wirklich als Entwicklungsthema zu verstehen oder als Entwicklungsansatz zu verstehen,
00:25:12
Speaker
im Sinne von, ja, ich sage jetzt mal, was brauche es? Also ich rede jetzt mal laut. Aber wenn man zum Beispiel sagt, dass das viele Top-Manager oder grundsätzlich und das nämlich auch war, dass die Teilnahme an Triathlons oder Halbmarathons und tatsächlich an so Community-Events auch, da steht ja auch viel Community dahinter.
00:25:38
Speaker
Die hat schon sehr zugenommen. Und auch in meinem Bekanntenkreis gibt es sehr viele, wo ich jetzt sagen würde, das ist schon, das hat schon fast Profilevel. Also auch an Zeit, was investiert wird. Und da, mal so weiter gedacht, könnte ich mir schon vorstellen,
00:25:59
Speaker
dass das schon ein Kriterium auch für eine Ortswahl, zumindestens was den Urlaub vielleicht betrifft, darauf zurückzuführen ist, wie kann ich meinen Sport da weiter ausleben. Wie sicher, wie gut, wie abwechslungsreich, wie auch immer.
00:26:17
Speaker
Also, ich will sagen, ich fände es mal spannend, tatsächlich auch von da aus zu denken und weniger vielleicht jetzt im Sinne von konkreten Plätzen, an denen vielleicht was stattfinden könnte oder von, ich sag mal, ich sag's jetzt mal so ein bisschen übertrieben. Da machen wir jetzt vielleicht noch so einen Outdoor-Fitness-Kleinen-Park dahin, weil da ist ja jetzt Platz da im Wald.
00:26:45
Speaker
sondern tatsächlich von diesem Anspruch und von dieser Motivation her zu denken, dass wirklich viele Leute das auch im Urlaub machen wollen, ihr Training weitermachen möchten oder ihren Sport, den sie zu Hause tun, auch weitermachen möchten, durchaus.
00:27:03
Speaker
Und dass das tatsächlich ein Mehrwert für die Auswahl auch einer Destination sein kann. Definitiv. Und ich glaube, es ist nicht nur ein Mehrwert für die Destination, wenn Sie sich da oder den Raum, wenn Sie da wirklich nach diesen Kriterien einfach mal überlegen, wen kann ich aufgrund meiner Lage auch
00:27:23
Speaker
nicht überall ist vielleicht der eine oder andere Sportart gut zu praktizieren, aber auf wen kann ich hier wirklich auch ansprechen? Es hat ja diesen mehrfachen Wert eben auch, also nicht nur für die Menschen, die dort leben, die Menschen, die dort hinkommen, sondern natürlich auch für die Menschen, die den Sportart anbieten oder auch hier mehr in Kooperation denken. Und ich glaube, da
00:27:44
Speaker
kann ich mir irgendwie so den Mundfussel kreieren. Also ich glaube, wir sind einfach in einem Zeitalter, wo wir immer mehr in Netzwerken wenden müssen und immer mehr in Synergie. Und auch hier einfach wirklich mal diese Grenzen noch stärker aufbrechen müssen. Zwischen auch, wie du gesagt hast, dass viele Leute praktizieren ihren Sport wirklich fast schon in einem hohen Leistungsbereich. Und gleichzeitig eben auch hier möchten sie ihn dann eben auch mitnehmen in die
00:28:12
Speaker
in den Urlaub oder auch auf eine berufliche Tätigkeit vor Ort. Also ich glaube, hier ist wirklich ganz viel auch nochmal an miteinander Diskurs, Gespräch und Gen-Generierung gefragt, wie ein Raum eben dementsprechend ausgerichtet werden kann.
00:28:34
Speaker
Ich halte da auch wirklich viel von, weil man natürlich auch darüber nochmal Menschen, nicht nur die, die diese Sportart oder diese Bewegungsform praktizieren, ansprechen kann, sondern natürlich auch Angebote machen kann. Und ich glaube, das ist natürlich auch etwas, das wir eine Großzahl beobachten, dass viele Menschen einfach auch nur mal etwas gerne ausprobieren möchten, bevor sie sich für etwas wirklich auch dann vielleicht entscheiden oder sowas.
00:28:57
Speaker
Und ich glaube, um nochmal ganz kurz von dem Raum wegzukommen zu dem Thema auch, warum wir, also einerseits haben wir dieses Phänomen von Sportivity, andererseits eben auch viele Menschen, die sich gar nicht bewegen. Und ich behaupte immer, dass viele Menschen einfach noch nicht mit dem richtigen Bewegungsform für sich in Kontakt gekommen sind.
00:29:20
Speaker
kann natürlich auch sozusagen einen Raum, eine Destination ein gutes Angebot machen, um wirklich diesen Zugang zu bekommen, um etwas auszuprobieren, um eine Willkommenskultur zu erfahren und natürlich auch noch in dem Sinne einfach auch zu schauen, was passt vielleicht gerade auch zu meinen körperlichen Voraussetzungen, die ich mitbringe, ganz unabhängig.
00:29:39
Speaker
ob ich vielleicht zu einem älteren Lebensstil bin oder ob ich vielleicht auch einfach schon physische körperliche Vorerkrankungen mitbringe, die mir etwas vielleicht nicht so gut ermöglichen. Also da ist wirklich auch ganz viel Räume, die noch
00:29:57
Speaker
ausgearbeitet werden müssen. Räume jetzt nicht im Sinne von dem physischen Raum, sondern dem inhaltlichen Raum. Und vielleicht nochmal ganz kurz um daran anzuschließen, ich glaube das ist wirklich ein ganz riesen Thema bei diesem Thema Sportivity ist dieses Thema der Flexibilität und eben auch dieser Mobilität.
00:30:12
Speaker
Also da wirklich zu sagen, und das ist vielleicht immer so auch ein Prinzip, was ich sage, es ist nicht mehr so, dass die Menschen unbedingt zum Sport kommen, weil der Sport muss in irgendeiner Weise zu den Menschen kommen. Also er muss sie ansprechen. Er muss sozusagen nicht nur in Form von hybriden Wegen, sondern eben auch sozusagen muss ihnen diese Flexibilität ermöglichen. Ja, ich glaube, dass Flexibilität ist so oder so ein
00:30:40
Speaker
Griff und ein Thema unserer Zeit. Aber da können wir uns ja gerne nochmal ein anderes Mal drauf stürzen.
Nachhaltigkeit in der Sportivity seit 2014
00:30:47
Speaker
Ich fände es toll, wenn wir nochmal kurz auf die Nachhaltigkeit zu sprechen kommen.
00:30:53
Speaker
Es ist ja vorhin erwähnt, die Studie ist von 2014 und ja, da war das Thema nicht da, aber es war natürlich durchaus weniger präsent, als es heute ist und vor allen Dingen im Zusammenhang ja auch mit dem Thema, glaube ich.
00:31:19
Speaker
Ja, worum geht es denn da, wenn wir jetzt, sagen wir mal, die Nachhaltigkeit da so ein bisschen in den Blick nehmen? Genau. Ich denke, auch da haben wir wieder unterschiedliche Zugänge zu. Zum einen natürlich kann man so fragen, ist das etwas, was Menschen, die sich mit Sport, wie auch immer, aktiv oder passiv beschäftigen, ist es etwas, womit sie sich auseinandersetzen? Und da kann man ganz klar sagen, ja, also so von den
00:31:43
Speaker
was ich so mitbekommen habe. Auch das sind wieder Signale, ich habe jetzt keine wirklichen harten Fakten dazu. Aber dass viele Menschen doch auch, wenn sie irgendwo anfangen, dass sie nachfragen oder wenn sie sich irgendwo für etwas interessieren, dass sie sich zunehmend dafür interessieren, ob es eben sozusagen, wie die Nachhaltigkeitsaspekte von etwas sind, ob es nur Kleidung ist,
00:32:06
Speaker
ob es nun aber auch eben sozusagen die Ausrichtung von einem Studio oder von einem Verein ist. Das Thema nimmt in irgendeiner Weise doch auch bei einer Entscheidung eine größere
00:32:16
Speaker
einen größeren Raum ein. So, das ist so diese eine Perspektive. Gleichzeitig aber natürlich ist es auch, würde ich sagen, heutzutage eine Aufgabe jetzt vom organisierten Sport, würde ich mal sagen, generell sowieso, ja, weil sie einfach, finde ich, eine zivilgesellschaftliche Position in unserer Gesellschaft übernehmen, kann man drüber spreiten. Ich sehe das so, dass sie einfach gesellschaftlich da eben auch sich zu positionieren können auch.
00:32:44
Speaker
Und gleichzeitig aber eben auch ist es natürlich eine Frage von Unternehmen und privatwirtschaftlichen Bereichen dort eben auch zu schauen, wie kann ich sozusagen das, was ich anbiete, eben auch an den, nicht nur auf den Klimawandel reagieren, sondern wirklich auch agieren und sozusagen dieses climate responding mitgestalten.
Stadtplanung und nachhaltige Sportpraktiken
00:33:07
Speaker
Und von Seiten der Stadt ist es natürlich auch von einer Raumplanung, von einer Investigation, es muss also nur eine Stadt sein, ein urbaner Raum, sag ich jetzt mal, der Menschen gestaltet ist, ist es natürlich auch einfach eine große Zukunftsaufgabe. Also wir haben hier einfach Auswirkungen auf den Klimawandel. Also es geht hier wirklich um die Frage nach Materialien, es geht um die Frage der Regenerativität, es geht die Frage auf climate responding und letztendlich auch, wie kann ich klimaverbessernd eigentlich sein?
00:33:35
Speaker
Und ich finde, da gibt es einfach auch schon ganz wunderbare und auch ganz klein schrittige Ansätze, wie ich das machen kann. Natürlich geht es sozusagen um die Frage eben erstmal so, was habe ich für Nachhaltigkeitsstrategien, die ich wirklich auch kurzfristig umsetzen kann, sei es nur Energiegewinnung oder Energieverbrauch.
00:33:55
Speaker
Das ist natürlich ein großes Thema, wo ich schauen kann, auch aus Kostengründen natürlich gucken kann, wie kann ich eine Sportstätte, wenn ich sie betreibe, oder wie kann ich, wenn ich etwas produziere, wirklich auch irgendwie von der Ressourcenverbrauch reduzieren.
00:34:14
Speaker
Aber wie kann ich mich an den Klimawandel einer gewissen Adaptivität entwickeln?
00:34:28
Speaker
Perspektive von einer Raumplanung. Ich finde, hier gibt es einfach tolle Ideen auch schon, die umgesetzt sind. Ein Golfplatz in den USA, der als Überflutungsbecken quasi dient. Also wenn dort eine
00:34:46
Speaker
das Hochwasser quasi ist, wurden früher die angrenzenden Viertel, warmen Keller, feucht und nass. Und jetzt ist es sozusagen, damit sich das Wasser eben auf diesen Golfplatz war und er wurde so strukturiert. Das Gleiche gibt es auch in Form von Skateboardanlagen in Copenhagen oder in Dänemark auf jeden Fall.
00:35:05
Speaker
Es sind so die einen Ideen natürlich, die anderen, also wenn man nicht Flut sieht, sondern wir haben einfach auch einen Bereich mit Luftverschmutzung, wie kann ich da quasi auch einen Ort gestalten, dass ich eine gute Luftqualität habe, um Sport zu machen, auch das ist etwas.
00:35:21
Speaker
Oder auch natürlich in Form von Hitzewellen, wie kann ich optimal vielleicht so Energie schaffen und sozusagen solche Cooling Places anbieten oder dazu beitragen auch, dass sich Raume mit abkühlen. Also nicht nur einen Platz anbieten, wenn ich ihn sowieso vielleicht schon klimaneutral klimatisiert habe, aber natürlich auch sozusagen, wie kann ich den Raum, wenn ich die Möglichkeit habe, so konzipieren, dass er dazu beiträgt, das Mikro-Klima in einer Stadt anzupassen.
Kreative nachhaltige Sportprojekte
00:35:51
Speaker
Und hier noch ganz kurz ein geplantes Projekt in Mailand. Da werden zwei stillgelegte Güterbahnhöfe eben in den nächsten Jahren so umgestaltet zu Parks, die wirklich das Mikroklima in der Stadt Mailand verbessern sollen. Und in diesen Parks ist natürlich auch integriert, dass man dort eben auch sich bewegen kann und Sport machen kann. Das, denke ich, sind so ganz viele Themen.
00:36:15
Speaker
Ich möchte noch ein paar Bereiche nennen, weil ich es einfach wirklich auch so begeisternd finde, was da auch wirklich gerade auch an kreativen Ideen auf den Markt kommt. Das heißt, wir haben zum Beispiel auch erste Unternehmen in Deutschland, ein kleines Start-up, das kühlende Farben nutzt für Basketballplätze. Das heißt, die haben eine Farbe entwickelt oder die arbeiten mit Farben, die den Asphalt quasi oder die Umgebung damit auch kühlen.
00:36:42
Speaker
diese Farben sind nachhaltig konzipiert, die Farben sind so konzipiert auch, dass sie unterschiedliche Temperaturen quasi auch, sag ich jetzt mal, generieren können oder das weiß natürlich besser als rot oder so. Und das Ganze wird natürlich auch noch in einer Community zusammen entwickelt. Also das ist wirklich, das gibt es wirklich viele schöne Ideen, die nicht nur schön sind, sondern ich baue auch wirklich zu gut
00:37:11
Speaker
orientiert gedacht. Ganz zu schweigen, letztes Beispiel natürlich vom zirkulären Bauen. Das trifft vielleicht auch so auf Eventstätten hin oder natürlich auch auf temporäre Sportanlagen, die vielleicht mal eine Baulücke in die Stadt stellen kann. Also wie kann ich auch hier quasi einen Raum gestalten oder einen Raum nutzen, der aber sozusagen, wenn er hinfällig ist, nicht einfach brach liegt, sondern eben auch andersweitig genutzt werden kann.
00:37:40
Speaker
Also ich glaube, das ist ein sehr breites Feld. Da gibt es wirklich auch viele Möglichkeiten, Nachhaltigkeit da zu integrieren, mitzudenken. Was ich noch gerne ergänzen würde, der Gedanke ist mir gerade noch gekommen, dass durchaus auch
00:38:00
Speaker
Sportivity und da ist ja letztendlich auch das Thema Gesundheit spielt ja da mit rein.
Gesundheit, Nachhaltigkeit und Lebensstil
00:38:09
Speaker
Das Thema Gesundheit durchaus für einige Gesellschaftsgruppen und wir sehen das in unseren Zahlen, Daten, Fakten bzw. nicht in unseren, sondern in den Zahlen, Daten, Fakten vom Sinus-Institut, mit dem wir arbeiten.
00:38:25
Speaker
sehen wir das sehr deutlich, dass einige Milieus, wie man die dort entsprechend nennt, den Zugang zur Nachhaltigkeit über die Gesundheit haben. Also was meine ich damit? Wenn sie quasi in der Lage sind, sich etwas Gutes zu tun, also dass sie zum Beispiel, mal ganz platt gesagt,
00:38:46
Speaker
eher laufen oder Fahrrad fahren oder das E-Bike nehmen, also vor Ort, wenn sie die Möglichkeit haben. Dann sind sie eher auch geneigt, sozusagen dieser Nachhaltigkeitskomponente eine Aufmerksamkeit zu schenken.
00:39:03
Speaker
Also sprich, die Ansprache ist dann, schau, wir haben dir verschiedene oder wir stellen die verschiedenen Möglichkeiten, Mobilitätsmöglichkeiten zur Verfügung. Und damit tust du nun nicht nur dir etwas Gutes, sondern auch der Umwelt. Und damit ist der Zugang in anderer, als wenn ich jetzt sagen würde, Mensch, jetzt lass doch mal das Auto stehen. Fahrrad sparst du so und so viel mehr CO2 ein. Es gibt tatsächlich viele Menschen da draußen, auch wenn man das vielleicht nicht immer so wahrhaben will,
00:39:33
Speaker
die man darüber nicht bekommt. Aber man bekommt sie über den gesundheitlichen, positiven Aspekt. Und das finde ich nochmal ganz spannend, dass auch von der Seite so ein bisschen durchaus vielleicht in der Kommunikation, in dem Marketing auch mit
00:39:52
Speaker
zu adressieren. Definitiv. Also ich glaube, das ist nochmal ein ganz wichtiger Punkt, den du da ansprichst. Und zwar aus zwei verschiedenen Perspektiven, also eigentlich sogar drei. Natürlich ist Gesundheit einer der großen Treiber eben auch vom Thema Sportivity. Also wenn wir jetzt gerade über diesen aktiven Part sprechen. Also Menschen möchten einfach ihre
00:40:12
Speaker
ihre Herzenswellen verlängern. Und da schrifft es natürlich zu. Gleichzeitig hat Nachhaltigkeit natürlich auch einen Gesundheitsfaktor. Ich sage jetzt nur zum Beispiel das Thema Luftverschmutzung. Da gibt es ganz viele Schnittstellen.
00:40:30
Speaker
Und wie du auch sagst, und das finde ich so spannend, über dieses Nudging. Also das heißt, man muss sozusagen den Menschen eben sagen, okay, du tust irgendwie was, wenn du diese Treppen steigst, keine Ahnung, verlängerst du dein Leben möglicherweise um so und so viele Minuten.
Positive Narrative in Sport und Nachhaltigkeit
00:40:47
Speaker
Das ist jetzt irgendwie rein Fantasie von mir. Aber diese Kommunikation ist schon besser, als zu sagen, ihr bewegt euch zu wenig. Noch besser ist es natürlich zu sagen, okay, wir machen das hier, weil es irgendwie gut tut, weil es dir gut tut, weil es der Naher, weil es die Umwelt gut tut.
00:41:05
Speaker
Da diesen Ersatz statt diesen Verzicht zu kommunizieren ist ganz, ganz wichtig. Und das muss, glaube ich, auch in diesem Narrativ, wenn wir generell nicht nur über Nachhaltigkeit sprechen, sondern eben auch über
00:41:19
Speaker
Sportunterlehrung sprechen muss sich einfach verändert, weg von diesem Verzicht, von diesem man macht zu wenig, von diesem Schuldgedanken, weg hin zu einer Motivation. Und last but not least, also ich glaube, es gibt auch immer ein Recht auf Verweigerung für Sport und wahrscheinlich auch irgendwie sich mit dem Thema Gesundheit auseinanderzusetzen.
00:41:40
Speaker
Natürlich, das wollen wir auch keinem nehmen, sag ich mal. Nur so als letzter Satz, weil du gerade sagtest, oder weil wir gerade so übersehen, dem Thema Kommunikation und wie spricht man die Leute an. Da muss ich mich immer an einen Post von der Bahn erinnern.
00:42:00
Speaker
wo Sie auf das Thema veränderte Wagenreihung angespielt haben. Das kommt ja durchaus öfter vor. Und Sie haben es aber so verkauft, man solle Ihnen doch dankbar sein, macht deswegen genug Schritte.
00:42:16
Speaker
Ja, und kommt vielleicht auf seine 10.000. Also ist ja auch eine Art, das Thema zu kaufen. Und da kann man sich durchaus was das angeht. Aber wunderbar, da haben wir doch, ich glaube, viel heute über das Thema erfahren. Super spannend, aber ich bin da vielleicht auch ein bisschen persönlich behaftet, weil ich durchaus, wie gesagt, wenn ich gesund bin, viel Sport mache und gerne
00:42:44
Speaker
und für mich das auch Lebensqualität bedeutet. Nächster Podcast, Anja. Was machen wir denn da? Willst du mal kurz noch erzählen? Ah, wir hatten uns überlegt, dass wir mal uns überlegen, wie sich eigentlich sozusagen unser Verhalten zum Thema Urlaub oder Freizeit verändert. Also haben oder wie steht es eigentlich heutzutage? Haben wir ein Recht auf Urlaub? Brauchen wir den Wert des Urlaubs noch? Was bedeutet das eigentlich sozusagen in Zukunft?
00:43:13
Speaker
Darüber wollten wir mal im nächsten Podcast sprechen, oder? Das machen wir. Finde ich ein gutes Thema. Prima. Dann wünsche ich dir erstmal noch einen wunderschönen Tag und wir sehen und hören uns, würde ich sagen. Macht's gut, Katharina.