Einleitung und Themenübersicht
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Speaker
Ja, ein wunderschönes Hallo, herzlich willkommen zu einer neuen Folge von unserem Zukunftspodcast mit Anja Kierig und mir Katharina Fischer. Und mit Blick nach draußen, die Winterzeit, Adventszeit steht vor der Tür. Wir sitzen hier schön im Warmen, aber wir haben mal gedacht, auch so ein bisschen noch angelehnt an unseren letzten Podcast zum Beispiel zum World Tourism Day. Wir wollen gerne noch mal ein bisschen mehr in das Thema Lebensräume einsteigen.
Lebensräume gestalten: Bewohner vs. Besucher
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Speaker
wie es uns gelingt, die möglichst lebenswert zu entwickeln, zu gestalten, mit hoher Lebensqualität für alle. Also die, die dort wohnen und die, die dahin reisen. Das soll heute so ein bisschen unser Thema sein. Und da freue ich mich persönlich sehr drauf. Das ist ja etwas, was mich in meiner Arbeit sehr umtreibt. Und da steigen wir doch mal ein.
Regionalentwicklung in Nordhessen
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Speaker
Hallo, liebe Katharina. Schön, dich wieder zu sehen und auch zu hören. Wir hören uns ja hier und sehen uns gleichzeitig beim Aufnehmen. Wie geht es dir? Arbeitest du gerade an irgendwas Spannendes? Mir geht es gut, sehr gut. Ich bin gesund. Toi, toi, toi. Die Erkältungszeit auch gerade.
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Speaker
Und ich arbeite tatsächlich an vielen spannenden Sachen, muss ich sagen. Der Herbst ist ja tendenziell auch immer so ein bisschen voller als der Sommer, was die Projekte angeht. Und ja, ich habe tatsächlich mit dem Thema heute auch derzeit zu tun. Unweigerlich. Das ist schon etwas, was eigentlich durch meine ganzen Projekte, ja, ich sag mal, stringent zieht. Mal mehr, mal weniger. Also ich arbeite gerade an einem
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Speaker
Entwicklungskonzept für eine Region in Nordhessen. Da schauen wir uns natürlich auch den Lebensraum an in Form einer Stadt, aber auch in Anbetracht dessen, was um die Stadt herum ist. Da gibt es zum Beispiel ein schönes Seenland und nun ist so ein bisschen die
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Speaker
vereinfacht dargestellt die Frage, ja, wie kann man das beides gut entwickeln für die Zukunft? Was brauchst du dafür? Und was sind da so ein bisschen auch die Aspekte, die auch zu dieser Region, zu dieser Stadt passen, zu den Menschen passen? Also daher ist das super spannend und toll, dass wir uns darüber unterhalten. Ja, und davon abgesehen bin ich auch auf ein paar Veranstaltungen. Aber das kennst du ja selbst. Das ist ja so Teil unseres Business, dass wir auch
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Speaker
Vorträge halten, Workshops moderieren oder auch ganze Veranstaltungen moderieren. Da ist der Herbst natürlich auch immer prädestiniert dafür.
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Speaker
Ja, das geht mir ganz ähnlich gerade. Also ich habe jetzt auch irgendwie wirklich einen sehr kompakten Herbst gehabt, kann man so sagen, und werde jetzt ein bisschen eben auch mit dem Wetter zusammen, ja, mit dem Winter quasi ein bisschen mehr versuchen, zur Ruhe zu kommen. Und genau, aber ich wollte gerade noch eine kurze Sache, ist mir gerade so in dem Kontext von dem, was du gerade eingeworfen hast, eingefallen, mit dem, was du von Nordhessen erzählt hast.
Das Future Project: Forschung der nächsten Generation
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Speaker
Kollegen von mir und mit Unterstützung von Matthias Horx und auch von Tristan Horx haben ein neues Expertennetzwerk gegründet, das nennt sich The Future Project.
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Speaker
Da geht es im Grunde genommen genau um dieses Thema. Sie nennt es Zukunftsforschung der nächsten Generation. Ich durfte da auch ein bisschen mit denken quasi. Aber genau darum geht es eigentlich, zu schauen, wie kann man eigentlich auch Werte in diese Zukunftsforschung mit reinbringen und zu schauen, was gibt es eigentlich gerade, diese für spannende Transformationsprozesse in der Gesellschaft, wo Zukunft eigentlich konkret verhandelt wird. Also das Ganze ist mir so ein bisschen so die
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Speaker
die Metaebene zu dem, was du eigentlich dann wahrscheinlich in der Praxis jetzt zum Beispiel in Nordhessen machst. Aber ich finde das so ganz spannend und auch so ganz empfehlenswert. Und das ist so eine Sache, die ich gerade eben auch lese. Es gibt da eben auch so ein Zukunfts-Buch, das nennt sich Beyond 2024, ein Jahrbuch für die Zukunft von Matthias Horx. Und genau damit lese ich gerade so ein bisschen rein und quer, das ist gerade neu rausgekommen.
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Speaker
Und das, um jetzt sozusagen auch wieder zu der Ruhe zu kommen, werde ich jetzt die Tage auch irgendwie mitnehmen, weil ich jetzt nämlich gleich morgen Richtung Ostsee aufbreche.
Lebensräume an der Ostsee: Eine neue Heimat?
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Speaker
Dort sozusagen ein wenig versuchen, einerseits ein bisschen zu entspannen, was ja nicht so meine Königsdisziplin ist, das hatten wir ja schon.
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Speaker
Genau. Und gleichzeitig mir auch eben so die Räume dort oben so ein bisschen anzuschauen, also den Lebensraum an der Ostsee, so Streisund und Zingst, auch Rostock und Wismar, das sind so Städtchen, Städte aus der Frankfurter Perspektive, es ist vielleicht eher so ein Städtchen, aber es sind ja wirklich auch größere Städte zum Teil, mir die anzuschauen. Und auch mal so aufs Thema der, ja,
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Speaker
das Lebenswert dort zu überprüfen. Vielleicht ist das ja für mich in Zukunft mal ein Lebensraum. Das kann ich mir gut vorstellen, weil du das jetzt so erwähnst. Das ist natürlich sehr passend, aber ist ja tatsächlich Zufall. Ja. Sozusagen die Zuhörer denken, die Anja reist jetzt dahin, weil das jetzt sozusagen zu dem Thema total passt. Aber wir haben da tatsächlich auch einiges schon getan dort
Tourismus und Beteiligung: Ein ko-kreativer Prozess?
00:05:36
Speaker
oder durften das tun letztendlich mit dem Tourismusverband in Mecklenburg-Vorpommern und ein letztes größeres Projekt meiner Kollegen vom Christoph und von Nicole.
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Speaker
Die haben sozusagen einen co-kreativen, partizipativen Prozess veranstaltet, im Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband. Da gab es verschiedene Ideenwerkstätten, wo man dann an verschiedenen Standorten in Mecklenburg-Vorpommern die Bevölkerung dazu eingeladen hat.
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Speaker
Ja, mitzudenken, also sprich im Kontext von Tourismus, Tourismusentwicklung und wie sozusagen da, ich sag mal, vielleicht noch mehr Synergien, positive Synergien entstehen im Sinne von Erhöhung der Lebensqualität, Erhöhung
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Speaker
des Lebenswertes oder lebenswerter Entwicklung. Und das war ganz spannend. Da gibt es jetzt auch so ein Handlungspapier, zehn Punkte stehen da, was sich da auch so ein bisschen die Bevölkerung wünscht und was sie wichtig erachtet, auch so perspektivisch für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern. Und damit einhergehend gab es auch schon vorher so verschiedene Analysen,
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Speaker
wo man auch mal ein bisschen reingeguckt hat, wie trägt der Tourismus dazu bei, sozusagen eine positive Lebensqualität zu
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Speaker
fördern oder letztendlich auch vielleicht so ein bisschen mit überhaupt aufzubauen. Und da hat man in Mecklenburg-Vorpommern eine sehr starke Korrelation gesehen zwischen Tourismus, also guter touristischer Infrastruktur, Angebot, gerade in den, sagen wir mal, touristisch auch sehr frequentierten Orten, also nicht überall.
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Speaker
Aber dennoch, in vielen Orten hat man gesehen, dass es da sozusagen auch eine positive Rückmeldung gab von der Bevölkerung. Dass sie diesen Wert auch gesehen haben, den Tourismus bringt für einen Ort, wie gesagt für eine Infrastruktur, für Angebote, Freizeitmöglichkeiten, aber auch Einkaufsmöglichkeiten, alles, was da mit einhergeht.
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Speaker
Davon profitiert man ja natürlich auch selbst, wenn man dort lebt. Und das konnte da tatsächlich direkt nachgewiesen werden, dass sozusagen in letzter Konsequenz der Tourismus auch zur Lebensqualität, zur positiven Lebensqualität beiträgt. Spannend, ja. Und ich finde es spannend, was du jetzt berichtest, weil das ja genau so ein bisschen das
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Speaker
was wir ja manchmal oder was ich als viel ja auch in Vorträgen oder auch in Studien immer wieder sozusagen auch beschreibe, diesen Lebensraum zu entwickeln, eben auch zusammenzudenken, ich nenne es immer so ein bisschen diese Shared Identity zu schaffen, wird ja dort genau quasi umgesetzt. Und ich halte das eben auch so wichtig, weil das eben zum einen aus dieser Ist-Situation die Zukunft versucht zu gestalten.
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Speaker
was du jetzt gerade beschrieben hast. Weil ja, Tourismus kann wirklich gute Auswirkungen haben, wenn er die Lebensqualität vor Ort quasi erhöht.
Transparenz und Partizipation im Tourismus
00:09:01
Speaker
Aber eben auch in diese Partizipation finde ich daran dann eben auch so spannend, dass es eben auch darum geht,
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Speaker
die Menschen mitzunehmen, die vor Ort wohnen. Weil es kann natürlich auch, wenn man Tourismus quasi, ich sag jetzt mal, ungezügelt loslässt, kann es ja im Grunde genommen auch wieder negative Auswirkungen haben. Auch da gibt es ja viele Beispiele auf der Welt, wo die Bevölkerung eben gar nicht mehr zufrieden ist mit dem Tourismus.
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Speaker
Daher finde ich es sehr spannend, zum einen diese zu hören, dass es dort einfach eine sehr positive Assoziation mit Tourismus gibt, laut dieser Umfrage, und gleichzeitig aber eben auch diese Bereitschaft der Menschen mitzumachen. Mich interessiert jetzt vor allem auch so, ob diese
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Speaker
diese Idee quasi auch von Mecklenburg-Vorpommern selbst an euch herangetragen wurde oder inwieweit sozusagen auch das etwas ist, was oftmals erst mal auch, also gerade diese Partizipation, Ideenwerkstätten, Menschen vor Ort mitzunehmen, ist das etwas, wo du bemerkst, dass das häufiger in den Tourismusorganisationen, Verbänden, DMOs als
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Speaker
Idee mittlerweile fest einen Platz hat oder ist es auch etwas, wo du und ihr es mehr mit reintragen müsst? Also ich glaube, das ist sozusagen vom
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Speaker
Ja, vom Grundgedanken oder auch so ein bisschen von der von einer Sensivisierung hin zu so einer Denke, dass das schon zugenommen hat. Und das wird ja grundsätzlich nicht nur von uns, auch von anderen Akteuren in der Branche derzeit auch groß besprochen. Innerhalb von verschiedenen Netzwerken, Initiativen und wie gesagt, gibt es dazu auch verschiedene Analysen.
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Speaker
Die haben immer noch so ein bisschen diesen Claim, Tourismusakzeptanz, aber da steckt ja auch drin das Thema. Aber ich glaube, diese Prozesse tatsächlich, also dieses Umsetzen, das ist ja das eine, wie immer zu sagen, okay, ich habe das erkannt oder nehme das wahr, dass das auch ein großer Erfolgsfaktor für zukünftige Entwicklung ist, für Tourismusstrategien, Entwicklungskonzepte, die dann auch
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Speaker
durchaus vielleicht ein bisschen mehr Bestand haben. Aber die Frage ist, wie mache ich es dann? Wie setze ich es um in der Praxis? Und da muss man auch ganz ehrlich sein und ganz transparent. Wir sehen das auch immer wieder, wenn wir dann solche Ideenwerkstätten
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Speaker
veranstalten oder wir nennen es auch Bürgerbeteiligungs-Workshops. Es ist jetzt nicht so, dass uns da die Bude eingerannt wird. Das muss man ganz ehrlich sagen. Also man muss da schon gucken, wann macht man die, wie macht man die, wie kommunistisch geht man die gut, wie bereitet man auch sozusagen die Leute so ein bisschen drauf vor. Und natürlich am Ende des Tages, was macht man dann konkret dort, um dann so ein bisschen die
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Speaker
die Früchte der Ideen ernten zu können. Und ich glaube, das braucht tatsächlich noch, ja, braucht noch mehr eine Durchdringung. Ich glaube, dieses ganze Thema, jetzt fragen wir mal die Bevölkerung und jetzt beziehen wir die mal ein, ist noch relativ neu, grundsätzlich.
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Speaker
Und das muss tatsächlich viel, viel mehr noch in verschiedene Köpfe, sowohl auch in die Köpfe der Befragten, der die, die kommen sollen, weil es einfach in der Vergangenheit so nicht stattgefunden hat.
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Speaker
das auch ganz ehrlich zu sagen. Und da passiert gerade sehr, sehr viel, Gott sei Dank, weil es aus unserer Perspektive das auch braucht. Und das ist so auch ein bisschen, was wir letztendlich auch mit dem, was so ein bisschen auf unserer Webseite steht, mit dem Gestalten von Tourismus, Stand oder Lebensräumen meinen. Und das vielleicht auch an der Stelle noch mal erwähnt. Das heißt nicht, dass jetzt zum Beispiel so ein TMV, also wie in Mecklenburg-Vorpommern oder andere,
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Speaker
Destinationsmanagement Organisation, dass die das jetzt alles alleine machen sollen. Sprich, verstehst du, dass das jetzt sozusagen auch von der Struktur völlig über die alleine läuft, beziehungsweise, dass man dann in diese Themen, die daraus entstehen, in Richtung Infrastruktur, Raumplanung,
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Speaker
in Richtung Mobilität, dass man jetzt dann dafür alleine verantwortlich ist. Es geht um diese Co-Kreation, es geht um diese partizipativen Gedanken dahinter. Es geht nicht darum, jetzt zu sagen, wir machen jetzt mal hier noch Raumplanung.
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Speaker
sondern es geht darum zu verstehen, dass Tourismus ein Teil dieser verschiedenen Aspekte ist. Und das sozusagen als eine DMO, man diesen Teil mitgestalten, mitdenken, mit ein bisschen lenken kann und auch sensibilisieren kann für diese Dinge. Und wenn man dann auch sozusagen diesen Schritt macht als tatsächliches Projekt und das war zum Beispiel jetzt im Mecklenburg-Vorpommern ein
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Speaker
ja, ein einzelnes Projekt, Dialogkampagne genannt, wo man sich dann diese Mühe macht, auch da direkt rein zu horchen und die Bevölkerung dann zu befragen. Dann ist das sozusagen eine Teilaufgabe und diese Inhalte, die daraus entstehen,
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Speaker
Die können dann natürlich von vielen anderen weiter mitgenutzt werden und sollen auch mitgenutzt werden. Ja. Und da hört dann jetzt nicht komplett die Arbeit, sage ich jetzt mal, von dem auf. Aber es heißt jetzt nicht, ich sage es jetzt zum Beispiel,
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Speaker
dass damit dann man in konkrete Raumentwicklungsaspekte reingeht. Da sind dann natürlich andere auch zuständig und da. Man kann durchaus mit diesen Ideen, mit diesen Forderungen, mit dieser Perspektive etwas anfangen und weiterarbeiten. Und dann wird auch ein Schuh draus, wenn wir das nicht so als Parallelwelten betrachten.
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Speaker
Ja, ich habe dazu ganz viele Fragen und auch Ideen eigentlich noch. Zum einen würde mich natürlich interessieren, was so jetzt in diesen zehn Punkten herausgekommen sind. Das ist so der eine Punkt. Der zweite Punkt ist, auch das ist ja etwas, was ich auch in vielen anderen Kontexten, ich arbeite auch viel im Bereich mit Sportverbänden und auch Sportstätten,
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Speaker
wo auch dort natürlich irgendwie so mehr in einem Netzwerkdenken eigentlich die Zukunft stattfinden muss. Das findet sich auch so langsam. Es gibt so kleine Veränderungen dorthin. Aber das ist ja auch etwas, weil du jetzt sagtest, es geht nicht darum, dann quasi Raumgestaltung zu übernehmen. Aber es braucht natürlich
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Speaker
quasi die Kooperation und das gemeinsame Denken. Also mich würde jetzt zum einen eben wirklich interessieren, was haben so die Menschen, die eben gefragt wurden, die teilgenommen haben? Was war Ihnen so konkret wichtig? Also ich kann ja gerne mal so ein bisschen daraus zitieren. Das ist auch alles öffentlich. Den Link können wir dann hier bei der Veröffentlichung auch nochmal teilen.
00:16:25
Speaker
Also da steht die zehn Herausforderungen aus Sicht der Einwohnerinnen und Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern. Da steht zum Beispiel der Tourismus soll gleichermaßen zur Zufriedenheit von Einwohnerinnen und Einwohner, Natur und Gästen weiterentwickelt werden. Oder da steht die Tourismusentwicklung soll für alle transparent sein und die Mitgestaltung durch Einwohnerinnen und Einwohner ermöglichen. Oder der Tourismus soll Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gute Arbeit mit fairen Bedingungen und Perspektiven bieten.
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Speaker
Der Tourismus soll die Lebensgrundlagen schützen, Infrastruktur ausbauen und die Orte attraktiver machen. Also da sind ganz verschiedene Punkte drin, zehn an der Zahl, die kann man sich gerne mal auch
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Speaker
ja, im Nachgang durchlesen. Aber das sind, ich sag mal, vielleicht jetzt nicht unbedingt auch total neue Aspekte. Aber es ist dann noch mal, das noch mal so ein bisschen kompromiert zu haben, beziehungsweise tatsächlich das auch mal, weißt du, aus dieser Perspektive der Einwohner und Einwohnerinnen letztendlich gehört zu haben, als viel gekommen zu haben, ist,
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Speaker
finde ich schon noch mal eine andere Wertigkeit, hat eine andere Wertigkeit. Ich sage jetzt mal, wenn man sagen würde, so aus einer rein strategischen Entwicklungsperspektive, das muss so und so sein. Und das ist, glaube ich, schon noch mal ein bisschen, wie gesagt, eine andere.
00:17:57
Speaker
Ja, Integration der Menschen, die dort leben.
Gemeinsame Identität durch Projekte in Nordhessen
00:18:01
Speaker
Ja, definitiv. Und ich glaube natürlich, die Herausforderung ist dann das quasi nicht nur als Aufforderung vielleicht an die Akteure im touristischen Bereich oder auch eben in den anderen Entscheiderpositionen und Akteurinnen Positionen zu senden, sondern eben auch zu schauen, dass das natürlich dann die Umsetzung findet. Also das ist ja im Grunde genommen erstmal der erste Schritt, würde ich sagen.
00:18:26
Speaker
Mir fällt parallel dazu ein, wir haben ja auch die Nachhaltigkeitsziele und die waren ja auch immer so ein bisschen schöne, also ganz wichtige Punkte natürlich. Jetzt gerade gibt es so eine Kampagne, hast du vielleicht auch schon gesehen, die nennen sich To Do's. Also jetzt nicht aus dem englischen To Do wie T-O-D-O, sondern eben T-U-D-U. Also das heißt, To Do ist quasi.
00:18:51
Speaker
Und man hat so ganz konkrete Aufforderungen eben anhand dieser Nachhaltigkeitsziele, was man als Individualperson eben machen kann. Und ich glaube, diese Übersetzung braucht es ja im Grunde genommen dann auch nicht nur für die Individualperson, die ja vielleicht dann weniger den Tourismus mitgestaltet, sondern eben auch für die einzelnen Akteure, Akteurinnen vor Ort. Und ich glaube, das ist sicherlich nochmal so eine Herausforderung.
00:19:16
Speaker
Ich glaube, ich fliege immer auf dieser Meta-Analyse und Ebene. Und das ist ja dann quasi schon der erste, was jetzt diese zehn Punkte plant, zum Beispiel diese Bürger, Bürgerinnen,
00:19:30
Speaker
Befragungen und Partizipationsprozesse ist ja so der erste Schritt eigentlich in so eine Strategieplanung. Und dann geht es natürlich nochmal zu Fragen, wie schaffe ich es, das wirklich auch auf einer operativen Ebene umzusetzen, sodass halt wirklich irgendwie
00:19:45
Speaker
dass halt wirklich auch nicht nur Einzelprojekte irgendwo stattfinden, sondern eben auch eine Strategie von allen getragen wird. Weil ich glaube, auch das ist ja ein ganz wichtiger Teil, wenn wir von Lebensraum gehen, dass es da eben auch so eine gemeinsame Identität gibt, nicht nur von einem Tourismusverband, der sich etwas auf die Fahne schreibt,
00:20:07
Speaker
sondern eben auch von den Menschen, die das vor Ort leben und mitleben wollen. Und das ist, glaube ich, ganz wichtig, um dieses Image, die Identität, eine Identifikationsfläche zu geben.
Das Gemeinwohl-Matrix-Tool in der Regionalentwicklung
00:20:18
Speaker
Also das sind sehr, sehr wichtige Punkte. Also zum Beispiel in dem erwähnten Projekt vorhin in Nordhessen machen wir genau das im Moment. Wir versuchen, diese Identität zu fassen mit denen, die dort leben, die dort
00:20:37
Speaker
ja perspektivisch auch, das in die Zukunft bringen sollen, dürfen, können. Und das ist eine ganz wichtige Grundlage. Aber vielleicht nochmal, um auf den Aspekt praktische Umsetzung zu kommen. Und dann bin ich völlig bei dir. Ich sag mal, diese Punkte und diese
00:20:58
Speaker
ja, sehr strategische Handlungsebene, die ist wie gesagt total wichtig. Und es ist wichtig auch, dass diese Dinge mal auch einfach dann so konkret formuliert werden, auch so ein bisschen als Forderungen. Aber die Frage ist ja dann am Ende des Tages immer, wie kriegen wir es auf die Straße? Und da ist es ein ganz schönes Beispiel aus unserer Praxis und aus unserem Tun. Das werden wir übrigens auch bei einem nächsten Zukunftsimpuls von uns beleuchten.
00:21:27
Speaker
ist das Gemeinwohl Matrix. Und warum ist das so? Weil wir haben jetzt gerade, ich hatte gerade vorgelesen und da sind so Wörter gefallen wie Transparenz auch. Es sind so Wörter gefallen wie, es muss auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut gehen, gute Bezahlung, faire Bezahlung, all diese Dinge.
00:21:53
Speaker
Und die stecken natürlich, das ist Gemeinwohl, so auszudrücken. Und das hat sich schon herausgestellt in den letzten Projekten und Prozessen, dass die Matrix und wir durften die Langswetter weiterentwickeln, also es gibt ja eine für Unternehmen, eine für Kommunen und wir haben sie weiterentwickelt für Destinationsentwicklung im touristischen Kontext.
00:22:18
Speaker
Aber nicht nur, weil wenn man diese Matrix auch durchgeht, kommt man schnell über das Kerntouristische hinaus. Das lässt sich nicht trennen. Das haben wir ja gerade auch eigentlich erwähnt. Und diese Matrix ist aber wirklich aus meiner Perspektive und das erfahren wir wie gesagt auch in den Prozessen und wenn wir dann mit den Leuten gemeinsam drauf schauen, wirklich ein gutes Werkzeug, ein gutes Tool.
00:22:45
Speaker
um sich diese, diesen Themen, diesen Fragen, die da drin stecken, anzunehmen. Ich finde ich vielleicht auch im Umkehrschluss den Forderungen aus Sicht der Bevölkerung, weil da geht es um Transparenz, es geht um faire Bezahlung, es geht um faire Lieferketten, es geht aber natürlich auch um die ökologische nachhaltige Gestaltung des Lebensraums. Es geht um ganz, ganz viele Dinge und
00:23:14
Speaker
Und da sehen wir oft, das kann man wirklich als Übersetzungstool nutzen. Du hast dann oben diese Identität, diese gemeinsame Vision.
00:23:27
Speaker
Und kannst die Matrix sozusagen als Übersetzung nutzen im Sinne von, okay, welche Fragen stecken denn da eigentlich dann drin? Lebenswert, Lebensqualität, Klimawandel, Nachhaltigkeit, Tourismusakzeptanz. Weil du hast in der Matrix die verschiedenen Berührungsgruppen, so werden sie genannt, also verschiedene Akteure, die vor Ort, ob klein oder großer Standort, Lebensraum eine Rolle spielen.
00:23:53
Speaker
und in Betracht zu ziehen sind, wenn man es denn auch so holistisch betrachten möchte. Und dann hast du die verschiedenen, ich sag mal Werte werden sie genannt in der Matrix, für mich sind es eher gesellschaftliche Themen.
00:24:08
Speaker
Im Kontext von, wie gesagt, Entwicklung nach innen als auch nach außen. Und dann sind das Themen der Transparenz, es sind Themen der Menschenrechte, es ist Thema der ökologischen
00:24:26
Speaker
Nachhaltigkeit und es ist Thema auch der Partizipation. All diese Dinge stecken da drin. Und das hat sich gezeigt, dass das durchaus hilft, wie du nämlich jetzt dann auch richtig sagtest, das in diese Praxis zu überführen.
Partizipative Prozesse: Hindernisse und Anreize?
00:24:43
Speaker
Ich habe mir auch diese Matrix schon mal angeschaut und ich finde es nämlich auch sehr übersichtlich. Und ich glaube, das Schöne ist ja auch daran, dass die eben auch für jeden zugänglich ist. Und ich denke, das wäre sicherlich auch nochmal mehr wert, wenn wir da irgendwie einen Link zu senden. Weil ich denke, daran kann man sich sehr gut auch eben orientieren, was es eigentlich für Themen eben gibt und wie die eben auch überall eigentlich zusammenhängen. Also wie ich eben über diese reine touristische
00:25:08
Speaker
Frage hinausgeht und was eigentlich alles mit einbezogen werden sollte. Und damit komme ich aber sozusagen auch zu dem zu noch eine Frage, die mich noch beschäftigt und wo ich auch Idee zu habe, aber würde mich natürlich auch mal deine Einschätzung geben, weil es geht natürlich sozusagen um Mitgestaltung, um diese Partizipation und zwar nicht nur von Seiten der Bevölkerung. Und da hattest du gerade gesagt, und das ist auch meine Erfahrung, dass es da manchmal eben sehr
00:25:34
Speaker
Ja, nicht jeder gleich dabei ist und hurra schreit, wenn es um die Einladung geht oder immer die gleichen Menschen vor Ort sind. Und gleichzeitig geht es ja nicht nur um die Bevölkerung, diese mit einzubeziehen, sondern wirklich auch hier wirklich alle Akteure, Akteurinnen. Und ich denke, da ein Netzwerk zu spannen, das eben auch gemeinsam handelt. Und das halte ich eben auch so für wichtig.
00:25:58
Speaker
Und da würde mich zum einen interessieren, was so deine Ideen sind, wie, warum Menschen vielleicht sich ein wenig scheuen, diesen partizipativen Prozess anzugehen, also jetzt der Individualperson und gleichzeitig eben, wie man auch vielleicht Befürchtungen den Menschen, die aktiv sind in den Einzelnen, ob es nun in der Kommune ist oder eben aber auch als touristischer Akteur, als Unternehmerin in der Wirtschaft.
00:26:28
Speaker
Ich denke, auch da gibt es, sicherlich ist zumindest auch meine Erfahrung, immer wieder Hemmungen eigentlich dieses gemeinsame Denken anzugehen. Und viel passiert dann auch so in einem Konkurrenzdenken. Ich weiß nicht, ob es eine Frage von Generationen ist. Das wäre vielleicht so mein erster Ansatz zu einer Theorie. Aber mich würde auch wirklich interessieren, wie deine Perspektive darauf ist.
Generationenunterschiede in der Beteiligung
00:26:51
Speaker
Also ich glaube, Generationen spielt sicherlich eine Rolle.
00:26:55
Speaker
auch kurz aus der Praxis oder so ein bisschen aus dem Niekästchen geplaut hat. Was das Projekt in Nordhessen betrifft, führe ich jetzt unterschiedliche Interviews durch mit Akteuren vor Ort und frage sie nochmal direkt so ein bisschen Face to Face. Da kommen ja durchaus auch andere, durchaus andere Rückmeldungen, als wenn man das in großer Runde vielleicht tut.
00:27:18
Speaker
Und da merke ich schon, dass die Aussagen ein bisschen unterschiedlicher Art sind, je nachdem, welche Generation ich da sitzen habe. Und das ist völlig normal, glaube ich.
00:27:36
Speaker
Generell oder im Gesamtblick drauf würde ich sagen tatsächlich, dass durchaus dieses offene Konzept, dieses wir fragen euch jetzt mal, wir beziehen euch ein und wir wollen tatsächlich eure Meinung wissen. Und es wäre ganz toll, wenn ihr kommt und ihr seid ein wichtiger Teil.
00:27:58
Speaker
dass es dafür noch so ein bisschen durchaus auch Zeit braucht, dass die Menschen das immer mehr und mehr verinnerlichen, weil es einfach wie gesagt in der Vergangenheit nicht stattgefunden hat.
00:28:09
Speaker
Und ich glaube, wir sind sehr schnell, auch gerade was so neue Perspektiven betrifft und diese Wahrnehmung dieser wichtigen Themen bzw. dieses Aspekts, ja, es macht ja durchaus Sinn, die da vor Ort zu befragen. Und dann glauben wir so ein bisschen, teilweise auch, dann müssen ja alle hoch rar schreien und stürmen dann diese
00:28:38
Speaker
Workshops oder in diese Veranstaltungen.
00:28:41
Speaker
Und auch schon erwähnt, das ist nicht unbedingt immer der Fall. Und ich glaube, das, wie gesagt, liegt so ein bisschen an einem Erlernungsprozess, dass man tatsächlich jetzt als wichtig erachtet wird. Und was man vorher, wie gesagt, ich will nicht sagen, dass man grundsätzlich über die Einwohner, Einwohnerin gebügelt ist mit Entscheidungen. Aber wenn wir mal wirklich ehrlich sind, wirklich partizipativ war das in der Vergangenheit jetzt nicht unbedingt.
00:29:10
Speaker
Und wenn dann auch so, ich sag mal, größere Projekte finanziert wurden oder wenn dann irgendwie Flächen
00:29:18
Speaker
entsprechend sozusagen hergenommen wurden. Und da wurde jetzt was Neues draufgebaut, Hotel oder was auch immer. Also wurde tatsächlich jetzt da niemand gefragt, ob man das überall findet. Und das, glaube ich, muss tatsächlich erst mal so ein bisschen verstanden werden und wahrgenommen werden, Mensch, da passiert was. Und ich bin hier wirklich auch ein Teil und ich bin wichtig und meine Meinung ist wichtig und ich kann tatsächlich beitragen.
00:29:47
Speaker
Und es braucht zudem auch gute Kommunikation.
Sprache und Inklusion in partizipativen Prozessen
00:29:51
Speaker
Ja, ich denke auch, das ist sicherlich so ein großes Stichwort, dass es die Kommunikation braucht und dann eben auch die Kommunikation. Ich meine, weil in solchen Prozessen natürlich auch unterschiedliche Meinungen aufeinanderstoßen, unweigerlich. Und dann eben auch zu akzeptieren, dass vielleicht nicht meine Meinung, wie ich es gern hätte, immer sozusagen die ist, die am Ende dann auch umgesetzt wird. Richtig. Ich glaube, das ist sicherlich auch eine Frage der Kommunikation, dass sozusagen das eben dann auch nicht die Menschen in der Luft
00:30:16
Speaker
hängengelassen werden. Also meine Beobachtung ist sicherlich auch so, dass das schon eine, ich mag eigentlich so, ich mag mich so ein bisschen von dem generativen Generationsdenken lösen, aber natürlich ist es schon auch immer eine, gibt es in welcher Ära ist man geboren und ich glaube, oder das ist meine Beobachtung, dass wir gerade die
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Speaker
die eher Jüngeren schon sehr stark mehr in Netzwerken denken und in Kooperationen denken und gar nicht mehr so in diesem Gegeneinander, sondern eher in einem Miteinander. Und das, glaube ich, sehe ich so vielleicht als etwas Positives an für zukünftige Partizipationsprozesse.
00:30:53
Speaker
Und gleichzeitig aber glaube ich auch, dass diese Einladung, von der du eigentlich gerade auch gesprochen hast, ganz, ganz wichtig ist, eben zu sagen, hey, du bist als Individuum wichtig für diesen Prozess hier. Und egal, ob du jetzt hier zwei Monate erst wohnst oder zwei Wochen oder irgendwie schon dein ganzes Leben hier verbracht hast, plus der Generation vor dir, also dass wirklich jeder und jeder eingeladen ist. Und das erinnert mich so ein bisschen eben auch so an diese Frage, es ist ja auch immer so,
00:31:19
Speaker
Nur eine Parallele, aber dieses Thema von Ehrenamt, dieses Freiwillige, dieses Engagement, wo es ja auch da geht, die Leute wirklich auch eine konkrete Aufforderung zu geben und zu sagen, hey du, nur mit dir funktioniert es eigentlich. Und das ist sicherlich auch so die Frage von Lebensraumgestaltung, dass es wirklich für alle Beteiligten dieses Netzwerkdenken braucht.
00:31:44
Speaker
Also absolut, da bin ich auch völlig bei dir. Auch was du sagtest mit den Jüngeren, das sehe ich auch. Das natürlich durch einfach die Entwicklungen, Kommunikation, Medienentwicklung, da natürlich auch eine ganz andere Wahrnehmung
00:31:58
Speaker
da ist, wenn es um sozusagen so kokreative Prozesse geht. Wo ich dieses Wort gerade in den Mund nehme, gibt es auch noch einen anderen wichtigen Aspekt aus meiner Perspektive und das ist das Thema Sprache. Und auch da aus einem Projekt, sozusagen ein bisschen erzählt, wurde mir direkt gesagt, aber bitte sprechen Sie Deutsch, Frau Fischer.
00:32:27
Speaker
wenn sie die Leute abholen wollen. Und völlig legitim und richtig. Wir kommen dann auch oder wir sind sehr schnell auch in einer Sprache gerade
00:32:40
Speaker
bei diesen doch relativ neuen Dingen. Ja, Strategieprozessen, wo wir dann doch schnell in so einen Sprachwelt kommen, mit Co-Kreativ und Co-Laborativ und auch Lebensraum, der ist ja durchaus der Begriff
00:33:05
Speaker
denn anders besetzt. Mal so in die Perspektive rücken, gerade vielleicht bei einer älteren Generation. Also du verstehst, was ich sage, wir müssen uns da wirklich auch an die Nase fassen und da ist wirklich Kommunikation, Sprache auch essentiell, um tatsächlich solche Prozesse auch gut durchzuführen und auch
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Speaker
durchaus einfach und direkt und klar zu artikulieren, was möchte man von den Leuten? Definitiv. Ich glaube auch, das ist wahrscheinlich auch irgendwann eine eigene Folge wert. Wie beschreibt man eigentlich gut Räume der Zukunft, für die es quasi noch keine Begriffe gibt? Weil oftmals entstehen ja dadurch gerade diese Kofferwörter oder diese aus dem Englischen entlehnten Wörter.
00:33:55
Speaker
die im Grunde genommen etwas beschreiben, was vielleicht so noch nicht existent ist und was aber erstmal vielleicht ein Fragezeichen auf der Stirn löst. Im schlimmsten Fall eine Ablehnung, im besten Fall eine Neugier, so nach dem Motto, was ist das, aber eben im schlimmsten Fall kann sich schon allein mit dem Begriff jemand nicht identifizieren.
00:34:14
Speaker
Also aus meiner Perspektive ist, was du jetzt auch schon gesagt hast, dieses Thema der Kommunikation eigentlich so eine sehr ganz, ganz großen Zukunftsaufgaben auch, die wir haben in ganz vielen unterschiedlichen Kontexten. Aber wie reden wir nicht nur miteinander, sondern wie reden wir auch über Dinge und wie beschreiben wir sie so, dass es halt eben nicht erst bei einer
00:34:36
Speaker
eine bestimmte Vorstellung vielleicht auch weckt, weil ich glaube, auch so eine Werbsfreiheit ist ja auch erstmal wichtig, dass man nicht mit ganz vielen Konzepten schon auf einen Begriff stößt, wie jetzt zum Beispiel über das Thema Lebensraum unterschiedlich besetzt sein kann, aber eben auch sozusagen dann die Frage, wie können wir miteinander, übereinander
00:34:57
Speaker
über Dinge kommunizieren und diese aber vielleicht auch neu gestalten. Da braucht es eine einfache Sprache für. Aber wahrscheinlich auch hier braucht es im Kontext einer, und jetzt kommt wieder so ein Wort, wo ich letztens gefragt wurde, was bedeutet das eigentlich kosmopolitischen, globalen Politik oder Weltkultur,
00:35:14
Speaker
Das ist natürlich irgendwie auch eine Mehrsprachigkeit, also eine einfache Sprache, die jeder versteht, die eben nicht gerade schon seit Generationen der deutschen Sprache vertraut ist. Ich glaube, da muss ich mir persönlich immer auch wieder ganz an die eigene Nase fassen, weil das ist sicherlich etwas, wo ich auch lernen kann.
00:35:36
Speaker
Einfach konkreter zu werden. Es ist generell ein Thema, im Zusammenhang mit Zukunftsherausforderungen oder wenn man auch diese großen Themen angehen möchte, also Klimawandel und soziale Aspekte oder auch Generationswandel, was auch immer. Also ich glaube,
00:36:07
Speaker
Und wir sehen das ja leider auch so ein bisschen, was da auf so nationaler Ebene gerade vonstatten geht, wenn es um diese Kommunikation zu diesen großen Themen geht und dass viele sich nicht abgeholt fühlen.
00:36:19
Speaker
Und das hat unterschiedliche Gründe, aber ich glaube, tatsächlich würde ja auch die Kommunikation, also wie dazu kommuniziert wird, wie auch Sprache in dem Zusammenhang genutzt wird, ob jetzt bewusst oder unbewusst, das lassen wir jetzt mal aus vor. Aber tatsächlich kann man auch leider durchaus einige damit ausgrenzen.
00:36:44
Speaker
Und das sollten wir, also versuche ich tatsächlich, mir auch immer wieder vor Augen zu halten. Ich bin jetzt auch Ende der Woche in Wien und werde Studenten zu Urban Destination Competitiveness abholen, um mal bei Sprache zu bleiben. Aber ich weiß ja, ich stehe mir auf, das sind die Menschen, die diese Dinge, die ich da erzähle, wahrscheinlich zum ersten Mal so hören.
00:37:12
Speaker
vielleicht einiges davon schon gehört haben, aber in der Fülle und mit den Verbindungslinien, die da so drinnen stecken, also zwischen den Themen, müsste es wahrscheinlich zum ersten Mal. Und was heißt das? Das heißt, ich müsste es möglichst einfach machen. Mit möglichst viele aus diesem Raum rausgehen und sagen, ja, Mensch, das habe ich verstanden, ja, und das macht doch Sinn, ja.
00:37:35
Speaker
Und das ist schon, glaube ich, echt nicht einfach, aber super wichtig, gerade wenn wir über diese partizipativen Prozesse sprechen. Definitiv, ja.
00:37:49
Speaker
Und ich glaube, da steckt auch noch mal so das drin, was eigentlich du jetzt zum Beispiel in Nordhessen oder auch in Mecklenburg-Vorpommern, was ihr dort gemacht habt, dass es eben davon, dass es dabei nicht bleibt. Also ich meine, ich habe immer das Problem, ich möchte den Menschen in Vorträgen und in Workshops so viel wie möglich eigentlich mitgeben, tendiere aber dazu, sie zu überfordern, glaube ich. Also ich glaube, es ist dann schon immer sehr, sehr viel und sehr komplex.
00:38:13
Speaker
Aber ich denke, ich möchte alles mitteilen, aber gleichzeitig geht es, wie du sagst, darum, manchmal erst mal nur sozusagen etwas zu säen, um dann quasi weiter daraus etwas zu entwickeln. Und das ist sicherlich auch so eine Herausforderung, sage ich jetzt, oder eine Aufgabe, um auch die
00:38:35
Speaker
die Lust auf Zukunft zu machen, weil da möchte ich jetzt nochmal zurückzukommen zu diesem Thema der Partizipation, weil ich glaube, dass es eben auch erfordert, um sich bereit zu erklären an Prozessen mitzuwirken, dass man eben auch einigermaßen zumindest eine positive Ahnung von einer Zukunft hat und nicht sozusagen eine völlig dystopische Vorstellung, dass ja sowieso alles nicht geht. Also natürlich gibt es auch immer wieder diese Menschen dabei,
00:39:00
Speaker
Aber generell, glaube ich, braucht es einfach Menschen, denen es nicht egal ist und ich nicht völlig sage, es hat ja sowieso keine Zwecke. Und das ist, glaube ich, auch schon, damit nimmt man sich natürlich auch etwas, wenn man auf einer zu hohen Flughöhe und einer zu hohen Komplexität auch ansetzt. Also auch da, zweiter Punkt, wo ich mir selbst auch nochmal was für 2024 auf die Fahne schreiben kann.
00:39:24
Speaker
Ja, also das ist ja grundsätzlich das Spannende dabei ist ja oder ja auch wirklich Interessante, dass wir lernen dabei selbst immer noch. Und ich glaube, das ist auch vielleicht etwas, was sich jede Akteur, Akteurin, die vielleicht durchaus gerade damit zu tun hat in unterschiedlicher Art und Weise, solche Prozesse zum Beispiel zu gestalten.
00:39:50
Speaker
auch ich sag mal mal positiv mitnehmen darf, dass es da auch nicht, es geht nicht immer sofort wie bei so vielen anderen Themen, das haben wir auch immer wieder bei der Nachhaltigkeit, es geht nicht sofort um 100 Prozent. Ja. Und diese auch während dieser Prozesse entwickelt sich viel und man muss bereit und offen sein oder sollte es Dinge anzupassen oder auch mal durchaus das Konzept anzupassen, Fragestellungen anzupassen.
00:40:19
Speaker
Und das ist ja so, finde ich, so ein Sinnbild grundsätzlich eigentlich für unsere Zeit. Und ich finde, das sollten wir uns selber ermöglichen, auch immer wieder auf unsere Herangehensweisen sozusagen aufzulegen.
00:40:35
Speaker
Wie oft haben wir auch in Corona und auch davor schon teilweise, aber speziell in Corona, dann von dieser Resilienz gesprochen. Flexibel und lernfähig sein.
Flexibilität in der Zukunftsplanung
00:40:44
Speaker
Und das betrifft ja nicht nur so große oder so Einschläge wie bei Corona. Also so große Phasen. Das betrifft durchaus auch ganz kleine Teilaspekte. Und das letztendlich betrifft auch so einen kleinen Prozess.
00:41:06
Speaker
wenn man es mal so betrachtet, der vielleicht dann doch über ein paar Monate geht, aber im Vergleich jetzt zu so einem großen Strategieprojekt nur noch in einem Teilbereich ist. Aber selbst da geht es durchaus auch gerade um viel Lernfähigkeit oder Dinge auch neu vielleicht durchaus zu erlernen, neu zu sehen und flexibel zu bleiben. Und ich glaube, das kann man sich immer nur mitnehmen oder mitgeben.
00:41:35
Speaker
weil es letztendlich, wir haben auch von kreativ gesprochen und das impliziert dann so ein bisschen, dass es auch in Stein gemeißelt ist. Ja, ja. Und ich denke, das ist eben auch so dieser spannende Ansatz, um jetzt nochmal zum Anfang zurückzukommen, was das Future Project eben an dieses neue Netzwerk mitbringt, dass sie eben sagen, okay, es gilt nicht mehr darum, sich die
00:41:57
Speaker
die großen Megatrends anzuschauen, sondern eben anzuschauen, was passiert eigentlich gerade in diesen transformativen Räumen, die gerade sozusagen stark diskutiert werden. Und das ist ja eigentlich eben auch das Spannende. Und das impliziert aber eben auch, dass man gewisserweise eine andere Perspektive auf die Zukunft auch hat.
00:42:14
Speaker
Also nicht so diese Linearität verfolgt und sagt, es kommt einfach so und so. Diese Zeit ist einfach vorbei. Und das spiegelt sich, glaube ich, auch in dem wieder, was du gerade gesagt hast, dass man eben manchmal eben auch zu diesem Try and Error-Prozess gehen muss und schauen, manches funktioniert, manches wird nicht funktionieren und man muss adaptiv sein und es anpassen, weil es eben zum Beispiel merkt, es funktioniert vielleicht vor Ort nicht oder es gibt auch einfach andere strukturelle Bedingungen draußen, die es einfach erforderlich machen.
00:42:41
Speaker
dass man umdenkt. Und das ist sicherlich etwas, was wir auch in den letzten Jahren nicht nur oft gesagt haben, sondern was auch in vielen gesellschaftlichen Teilen, in der Ökonomie, in der Politik langsam auch ankommt, dass man eben diese Adaptivität haben muss. In der Politik vielleicht noch sehr, sehr langsam, aber in anderen Teilen ist zumindest dieses Narrativ mittlerweile häufiger zu hören und es braucht natürlich dann manchmal auch eine Umsetzung. Ja, also total.
00:43:09
Speaker
Noch ein letzter Punkt, weil wir müssen höchstwahrscheinlich oder kommen langsam zum Ende.
Nachhaltige Entwicklung: Qualitativ vs. Quantitativ
00:43:16
Speaker
Wir versuchen ja eigentlich immer so eine halbe Stunde, kurz über eine halbe Stunde, aber macht ja nichts, ist ja auch ein super spannendes Thema, weil du das gerade auch so schön sagtest.
00:43:27
Speaker
Was mir auch noch mal wichtig wäre als Gesamtaussage, derzeit glaube ich, werden auch diese Prozesse, auch diese Perspektive, also im Sinne von wir brauchen Identität, Vision, wir holen alle zusammen, wir nehmen uns Zeit dafür, passen zwischendurch noch mal an.
00:43:54
Speaker
Wir stellen vielleicht Dinge auch in Frage oder auch die Werte nochmal, was auch immer. Es wird oft als als so ein bisschen die ja, wie soll ich mal sagen, so diese weichen Themen wahrgenommen, die die
00:44:10
Speaker
Weißt du, so ein bisschen die Dinge, naja, das kann man mal machen, wenn man viel Zeit hat. Oder das ist etwas, ja, was schön zu haben, wenn es geht.
00:44:25
Speaker
Aber es steht immer so ein bisschen im Kontrast zu den Hardfacts. Was mache ich damit? Also zu diesen quantitativen Analysen, Zahlen, Daten, Fakten. Sei es im Kontext von Besucherzahlen, sei es im Kontext von Klimazielen und so weiter. Und das ist auch für mich nochmal so ein Learning, beziehungsweise sehe ich das auch als Aufgabe für uns,
00:44:55
Speaker
diese Dinge noch mehr miteinander zu verschneiden, sodass man diesen Mehrwert der weicheren Faktoren deutlicher sieht, beziehungsweise sind sie eigentlich ja so, eigentlich aus meinem Video, ich glaube, ich kann auch für viele Kollegen sprechen bei uns, sind sie eigentlich das Fundament für
00:45:25
Speaker
ja, durchaus auch eine erfolgreiche Zahl. Und das wird aber noch nicht unbedingt so gesehen oder wahrgenommen. Und man ist dann durchaus auch schnell oder fühlt sich durchaus auch schnell so ein bisschen in, weißt du, im gefühlten Druck, sage ich mal, Zahlen zu liefern und Aussagen und Aussagen und Aussagen.
00:45:55
Speaker
diesen Dingen weniger Raum zu geben. Aber ich glaube, wir brauchen beides. Und wie gesagt, ich glaube, dass die Weicheren eigentlich den Kontext, den Rahmen setzen. Und die muss man sich unbedingt annehmen, wenn man letztendlich auch perspektivisch zum Beispiel weiterhin erfolgreich, quantitativ sein möchte.
00:46:14
Speaker
Ja, da gebe ich dir völlig recht und ich denke, das ist vielleicht auch so ein ganz guter Übergang oder Abschluss für heute und Übergang für unsere nächste Folge, die wir geplant haben, wo es eben auch um das Thema der Legacy geht. Also was ist sozusagen eigentlich ein nachhaltiger Effekt, den vielleicht eine Tourismus haben kann oder Events haben können. Also ich glaube, das geht ja schon ein bisschen so in diese Richtung, eben nicht nur zu schauen, was passiert eigentlich gerade hier und jetzt. Wie sind gerade die Übernachtungszahlen oder die
00:46:42
Speaker
was ist passiert, sondern eben zu schauen, was ist eigentlich auch noch nicht mal der einjährige Faktor, der dann irgendwie eine Konsequenz hat, sondern eben auch die landfristigen Effekte, die eine Entscheidung hat. Und das finde ich ist wirklich auch ein ganz spannendes Thema.
00:47:00
Speaker
Ja, den werden wir uns ein nächstes Mal, du hast es schon erwähnt, widmen. Das ist auch super, super interessant. Da dürfen sich die Zuhörer und Zuhörerinnen schon drauf freuen. Genau. Und jetzt haben wir ja fast 50 Minuten voll, aber dennoch
00:47:18
Speaker
Dann muss ich dich natürlich so ein bisschen auffragen. Du hast es ja am Anfang gesagt, du gehst jetzt so ein bisschen in die Ruhe, Winterzeit. Aber du wirst ja nicht falsch verstehen, jetzt nicht komplett untätig sein. Was machst du denn? Also erstmal werde ich tatsächlich versuchen, so ein bisschen nur Mails zu lesen und nicht zu arbeiten, den Kopf freizubekommen, weil ich denke, das ist natürlich auch so ganz wichtig.
00:47:44
Speaker
um wieder Ideen zu bekommen. Also das ist ja auch etwas, was Kreativität braucht. Und ich arbeite tatsächlich jetzt so auch im Bereich, dann das nächste Projekt geht um das Thema von einer Sportgroßveranstaltung, um das Thema Legacy. Also wie kann man da quasi im Grunde genommen für die ersten Schritte setzen. Finde ich ein ganz spannendes Thema, weil es im Endeffekt um eine
00:48:09
Speaker
ja, um eine wirkliche Zukunftsperspektive geht, die nochmal neu ist in diesem Kontext oder neu aufgearbeitet wird in Kombination eben mit Trends oder mit Transformationsprozessen. Also man kann sich ja nichts mehr berichten. Das ist doch, passt doch perfekt, würde ich sagen. Ja, und damit können wir eigentlich heute auch schließen. Vielen Dank fürs Zuhören. Und wir sehen uns, hören uns.
00:48:36
Speaker
Und damit sagen wir schon mal einen schönen Advent. Ich glaube, wir werden uns danach erst hören. Schönen ersten Advent so rum. Genau. Tschüss.