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Folge 8 - Welttourismustag - Neues Denken ist gefordert

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114 Plays1 year ago

Am heutigen Welttourismustag stehen wir vor einer dringenden Erkenntnis: Der Tourismus, eine der bedeutendsten globalen Industrien, sieht sich mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Trotz der nach wie vor hohen Nachfrage nach Reisen und dem ungebrochenen Reisewillen vieler Menschen hat uns der vergangene Sommer auf eindrucksvolle Weise vor Augen geführt, mit welchen gravierenden Veränderungen und Katastrophen der Tourismus in Zukunft konfrontiert sein wird.

Hitzerekorde, Sturzfluten und Überschwemmungen sind nur einige der klimabedingten Ereignisse, die weltweit Reiseziele bedrohen. Der Klimawandel hat einen erheblichen Einfluss auf den Tourismus, und beliebte Urlaubsdestinationen werden in vielerlei Hinsicht davon betroffen sein. Von der schwindenden Schneesicherheit in den Alpen bis zu Hitzerekorden in beliebten Urlaubsorten, müssen wir uns auf eine neue Realität im Tourismus einstellen.

Neben den ökologischen Herausforderungen sind auch die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Tourismus von großer Bedeutung. Die Abhängigkeit vieler Regionen von der Tourismusindustrie bedeutet, dass Veränderungen in diesem Sektor weitreichende Konsequenzen für die lokale Bevölkerung haben können. Arbeitsplätze, Einkommen und die gesamte Wirtschaft hängen oft von einem stabilen Tourismussektor ab.

In dieser Sonderausgabe sprechen Catharina und Anja über all diese Aspekte und beleuchten die Zukunft der Branche. 


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Transcript

Einleitung zur Episode über den Welttourismustag

00:00:15
Speaker
Ja, hallo und herzlich willkommen zu einer Sonderfolge heute tatsächlich, denn heute geht es bei uns hier im Zukunftspodcast mit der Anja und mir um den Welt-Tourismus-Tag und letztendlich dann natürlich logischerweise so ein bisschen um den Tourismus. Über den Tourismus sprechen wir auch, aber es geht vor allen Dingen um den Tourismus.
00:00:37
Speaker
Und ja, da wollen wir mal ein bisschen drüber sprechen, was wir da gerade so sehen und wie sich der vielleicht perspektivisch auch noch ein bisschen mehr verändern sollte. Und da legen wir doch einfach mal los.
00:00:59
Speaker
Schön,

Ursprung und Bedeutung des Welttourismustags

00:01:00
Speaker
dich zu sehen. Hallo Katarina. Ja, Nino. Wir sehen uns ja hier. Das ist doch wunderbar. Du, Welt-Tourismus-Tag, das ist ja heute so ein bisschen unser Sonderthema zum Welt-Tourismus-Tag. Logischerweise wollen wir über den Tourismus sprechen. Aber bevor wir das tun, holen wir uns doch noch mal ganz kurz ab. Der Welt-Tourismus-Tag, was ist denn das genau?
00:01:22
Speaker
Ja, der wird von der Welt-Tourismus-Organisation seit 1980 jedes Jahr am 27. September veranstaltet. Also die Welt-Tourismus-Organisation ist die UNWTO, das ist also eine internationale Organisation. Und prinzipiell beschäftigt sich dann die ganzen Akteure und Stakeholder an diesem Tag vor allem auch mit, also jedes Jahr mit unterschiedlichen Themen.
00:01:47
Speaker
Aber es geht um die Entwicklung natürlich des Tourismus in einer Weise, dass es quasi einen gesamten nachhaltigen Wert behält, auf sozialer Ebene, auf kultureller, politischer und auch wirtschaftlicher Ebene.

Thema des Jahres: Grüne Investitionen

00:02:04
Speaker
Und in diesem Jahr zum Beispiel, der Welttourismustag findet dieses Jahr in Saudi-Arabien statt und es geht um Green Investments. Da merkt man auch schon, wie kann im Grunde genommen Tourismus sozusagen sich auch so entwickeln, dass es nachhaltig im Kontext einer der Umwelt und der ökologischen Fragen geht.
00:02:26
Speaker
Ja, super wichtiges Thema. Ich glaube, grundsätzlich die Nachhaltigkeit umtreibt uns alle und natürlich auch den Tourismus. Daher, ich sage mal, überrascht mich sozusagen der Fokus nicht. Der ist natürlich dringend notwendig, die Green Investments in verschiedenen Ebenen, in Strukturen.
00:02:49
Speaker
Aber wenn man es nur im übertragenen Sinne sieht, auch in der Denke. Also ich glaube, damit fängt es eigentlich auch an. Damit sich Dinge ändern, brauchen wir auch, glaube ich, einen anderen Blick auf die Dinge. Und das ist ja insofern sowieso spannend, weil da haben wir ja auch schon mal so ein bisschen drüber gesprochen.
00:03:10
Speaker
und uns auch mal so privat unterhalten. Ich sag mal, wenn man so ein bisschen auf den Tourismus blickt, gerade in diesem Jahr, möchte man meinen, naja, alles zurück wie vor Corona und in Sachen der Nachhaltigkeit, ja, hat sich vielleicht ein bisschen was getan, aber vor allen Dingen der Nachholbedarf war da irgendwie
00:03:31
Speaker
Ja, Stärke oder die, die Nachfrage war doch sehr deutlich, auch gerade für internationale Reisen. Also da haben wir ja so ein bisschen schon so einen Zwiespalt.

Herausforderungen der Nachhaltigkeit im Tourismus

00:03:46
Speaker
Also ich sag mal, die Zahlen sind wieder auf Vor-Corona-Niveau. Aber trotzdem haben wir diese vielen Herausforderungen, die wir ja teilweise leider auch gesehen haben. Ich sag nochmal Griechenland zum Beispiel.
00:03:59
Speaker
was sich da gerade so abgespielt hat oder beziehungsweise auch noch abspielt, das sollte einem ja eigentlich schon zu denken geben, oder? Ja, ich denke auch, das ist das, gerade bei diesem Welttourismus-Tag, da kann man eigentlich sozusagen diesen Zwiespalt ganz gut sehen. Einerseits geht es ja bei der UNWTO auch um die Nachhaltigkeitsziele, die sich natürlich auch irgendwie auf die Fahne geschrieben haben, um die natürlich auch zum Beispiel mit
00:04:26
Speaker
durch Tourismus vielleicht ein Stück weit zu fördern, indem halt vor Ort einfach eben auch dadurch eine Wirtschaftskraft entsteht. Und gleichzeitig ist Tourismus natürlich immer auch ein Stück weit, hat einen Einfluss auf Nachhaltigkeit. Also ich glaube, ein Tourismus oder ein Reisen ohne Fußabdruck, ohne etwas zu hinterlassen, gibt es einfach nicht. Also dann muss ich quasi zu Hause bleiben.
00:04:52
Speaker
Und das kann ja irgendwie auch nicht der Sinn sein. Ich glaube, das ist sicherlich so dieser Zwiespalt, in der sich die Branche, in der wir uns aber auch als Gäste befinden. Und ich muss sagen, zum einen überrascht das mich jetzt nicht, dass wir erst mal so eine große Nachfrage nach der Pandemie haben. Also ich glaube, das war eigentlich zu erwarten. Die Frage ist aber natürlich sozusagen, wie sich das in Zukunft
00:05:16
Speaker
von Seiten der Gäste aus und von Seiten der Reisenden aus entwickelt, einfach allein durch die großen Entwicklungen, die wir haben, durch die großen Megatrends, Transformationen und transformative Kräfte.

Strategien zur Anpassung an Klima- und Tourismus-Herausforderungen

00:05:28
Speaker
Und natürlich auch, und das finde ich sicherlich auch nochmal so diese spannende Frage, wie reagieren die Destinationen darauf?
00:05:36
Speaker
gerade erwähnt, wir haben in diesem Sommer die unterschiedlichsten Katastrophen gesehen, die natürlich auch das Reiseverhalten beeinflussen, aber natürlich auch die Destinationen zwingen, irgendwie darauf zu reagieren, einfach weil sie natürlich überleben wollen. Absolut.
00:05:55
Speaker
Das ist sicherlich eine Herausforderung der Zukunft und insofern glaube ich, kann man vielleicht auch dieses Thema des Tourismus-Tags Green Investments ein Stück weit größer fassen, weil wenn man grüne Investitionen macht, schützt das ja im Grunde genommen vielleicht vielfältig auch eine Destination. Absolut und es ist glaube ich auch im Sinne nicht nur der Touristen, sondern vor allen Dingen natürlich auch im Sinne der Leute, die dort leben.
00:06:24
Speaker
Und ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Aspekt bei allem neuem Denken und auch bei allen Nachhaltigkeitsstrategien, die ich jetzt begleiten darf, die letztendlich, wenn man es mal genau betrachtet, Entwicklungsstrategien sind, also neue Entwicklungsstrategien sind.
00:06:45
Speaker
Da steht die Bevölkerung ganz stark im Mittelpunkt. Und ich glaube, das ist so etwas, was man sehr stark beobachten kann, wo das schon länger getan wird, also die Perspektive nicht komplett vom Gast wegzurücken, aber vor allen Dingen auch auf die Bevölkerung zu rücken.
00:07:05
Speaker
Und wo entsprechend Strukturen, eine Planung, eine Kommunikation, eine Sensibilisierung auch wirklich in beide Richtungen funktioniert. Diese Destinationen, sei es groß oder klein, standen zum Beispiel allein schon während Corona anders da.
00:07:23
Speaker
und werden perspektivisch anders aus diesen Herausforderungen oder auch klimatischen Veränderungen heraus treten bzw. können diesen Veränderungen anders begegnen.
00:07:39
Speaker
Und das soll jetzt nicht irgendwie, ja, ein Verdamm von allem das sein, was da ist, ja, was wir über Jahrzehnte auch ja durchaus persönlich genossen haben, ja, auch beim Reisen. Aber ich glaube, wir sind wirklich an einem Punkt, und ich hoffe auch, dass dieser Welttourismus-Tag oder dass letztendlich auch bei diesem Welttourismus-Tag in diesem Sinne auch darüber gesprochen wird,
00:08:04
Speaker
wo wir doch nun langsam mal erkennen müssen, dass Tourismus so viel Einfluss hat auf viele Dinge vor Ort. Auf Arbeitsplätze, auf Infrastruktur, auf die Umwelt natürlich. Dass es wirklich an der Zeit ist, hier umzudenken. Also auch bei den Konzepten.
00:08:25
Speaker
beim Angebot, auch beim Bepreisen. Da stecken ganz, ganz viele Ebenen drin. Und da sind wir schon auf einem guten Weg. Also da hat sich auch schon etwas getan in der Denke.

Integration der lokalen Bevölkerung in die Tourismusplanung

00:08:37
Speaker
Und da gibt es tolle Beispiele. Also zum Beispiel Amsterdam. Wir waren da auch kürzlich mit unserem Netzwerk und haben uns das vor Ort angesehen. Da ist diese Partizipation der Bevölkerung schon sehr, sehr stark in der Entwicklung der Stadt.
00:08:53
Speaker
die dürfen mitsprechen, die sollen mitsprechen. Da wird auch von der Perspektive eher aus deren Sicht geplant, als dass man jetzt rein diese Gastperspektive hat.
00:09:08
Speaker
Und da siehst du schon deutliche Unterschiede auch im Funktionieren. Natürlich haben die noch Overtourism, um Gottes Willen. Also das wird auch, das dauert auch. Ich sag mal so ein bisschen da auch eine Image, eine Identität, die einige immer noch wahrnehmen draußen zu ändern.
00:09:28
Speaker
Aber was vor Ort passiert und wie es passiert, das ist schon auch sehr, sehr gut. Das muss man einfach so sagen. Und das ist schon etwas, wo man sieht, dass das Weiße perspektivisch auch funktionieren kann. Ja, also alleine jetzt das Thema Klimawandel. Ich meine, die haben, die haben Wasser um sich herum. Also die haben damit zu tun. Also was da höchstwahrscheinlich, wenn man den Prognosen klaum schenken darf und das tun wir ja,
00:09:56
Speaker
was da noch passieren wird und wie sich da die Dinge auch ändern wird. Das heißt, die sind auch unweigerlich, haben die das vor Augen. Das ist vielleicht so auch ein bisschen ein Benefit. Also ich sage jetzt mal, nicht falsch verstehen, aber wenn man diese Veränderung auch wirklich sieht, dann ist es sozusagen vielleicht noch mal so ein bisschen ein anderes Handeln bedingt.
00:10:17
Speaker
Aber dennoch passiert da wie sehr viel auch aus einer anderen Perspektive heraus, als dass es Jahrzehnte im Tourismus getan wurde. Und das ist mit einer der springenden Punkte.
00:10:28
Speaker
Ja, das finde ich ganz spannend. Also es ist jetzt nicht nur Amsterdam, sondern eben auch Venedig, die auch von viel Wasser umgeben sind und wahrscheinlich auch diese Probleme nochmal aus einer ganz anderen Perspektive spüren. Und ich finde auch interessant, was du gerade gesagt hast, so dieser Einbezug eigentlich der lokalen Bevölkerung, dass der mehr in den Mittelpunkt rückt.
00:10:48
Speaker
Und ich erinnere mich jetzt so an eine Kampagne in Berlin, eine digitale Kampagne, die so sagt, mitreden statt meckern oder mitreden statt manchen oder sowas, wo eben auch eben die Berliner, Berlinerinnen eingeladen wurden, Tourismus mitzugestalten. Und das ist sicherlich so ein Ansatz.
00:11:04
Speaker
Was ich mich aber so frage und weil du auch sagtest, ihr wart in Amsterdam und habt euch das angeschaut, da wird ja so einiges schon auch, während der Pandemie haben die auch schon so einiges versucht, an Kommunikation zu machen. Man will jetzt auch ähnlich wie Venedig Kreuzfahrtschiffe unter Umständen verdammen, sag ich jetzt mal.
00:11:22
Speaker
Und dann irgendwie einige Zonen sollen, da darf man dann nicht mehr kiffen, also das, was Amsterdam ursprünglich mal so war, so ein Coffee-Shop-Destination, hat im Grunde genommen, soll so ein bisschen zurückgedrängt werden oder

Einfluss der sozialen Medien auf Tourismus

00:11:36
Speaker
eben auch dieser ganze Partytourismus. Und stattdessen habe ich so das Gefühl, dass man so versucht, ein bisschen auf so einen Kultur-Tourismus eher zu setzen, auf so, ich sage jetzt mal,
00:11:45
Speaker
vielleicht auch ein initäreres Publikum was kommt und gleichzeitig finde ich aber auch das schwierig, weil wir haben natürlich dann auch soziale Medien, die vielleicht irgendwelche Foodspots betonen und dann ist es vielleicht nicht mehr der Shop mitten in der Innenstadt, der frequentiert wurde, sondern irgendwo außerhalb oder ein Stück weit außerhalb, wo dann aber auf einmal ganz, ganz viele Menschen kommen.
00:12:10
Speaker
Und da wäre für mich so die Frage, wie du eben auch so diese Strategie von Amsterdam einschätzt. Einerseits eben auch, entwickeln Sie sich hin zu einem, oder wollen Sie sich zu einem editären Pflaster hin entwickeln? Oder beziehungsweise auch, wie kann man, oder was gibt es da für Lösungsmöglichkeiten eben dann auch mit solchen, ja, aber ich sage jetzt mal sozialen Medien-Hotspots umzugehen, die ja vielleicht auch nur manchmal kurzfristig eben auf einmal aufploppen für zwei, drei Monate.
00:12:38
Speaker
Straßen vollstopfen und dann auch auf einmal wieder verschwinden. Das hat ja auch nichts Nachhaltiges. Nee, absolut nicht. Also ich glaube, um deine erste Frage zu beantworten, ich glaube tatsächlich nicht, dass das grundsätzliche Ansinn ist, von Amsterdam nur noch elitäre Besucher willkommen zu heißen. Um es mal ein bisschen mehr zu verdeutlichen. Wir arbeiten ja auch sehr stark mit den Sinus-Milieus und es gibt ja verschiedene Milieus.
00:13:05
Speaker
in jeder Gesellschaft. Und um jetzt einfach so einzunennen, das wären zum Beispiel die Postmateriellen oder auch die konservativ etablierten, also die auch so ein bisschen sehr stark reflektierenden Gesellschaftsschichten mit hohem Einkommen und so weiter. Also ich glaube, dass das vielleicht denn auch ein Wunsch ist. Aber ich glaube, grundsätzlich geht es Amsterdam um ein Gleichgewicht.
00:13:35
Speaker
Und das sieht man an verschiedenen Projekten und das sieht man an, wie sie die Dinge auch nach innen kommunizieren zur Bevölkerung und wie sie schrittweise dann das auch versuchen natürlich an die Besucher zu kommunizieren.
00:13:53
Speaker
Und das bringt mich wieder auf diesen Punkt zurück. Dieses Einbeziehen oder diese wirklich in dem Sinne andere Denke. Das ist hier eine Destination, zu der man einfach mal kommt für einen gewissen Zeitraum und dann wieder raus. Sondern es ist, und das sagen wir immer so ein bisschen auch, und das ist letztendlich so ein bisschen unser Tenor, es ist ein Lebensraum.
00:14:17
Speaker
Und der muss für alle funktionieren. Und dahin geht so ein bisschen die Strategie. Und ich sag mal, wenn jetzt die Entscheidung fällt, dass nun dieses Kreuzfahrtterminal da geschlossen wird, dann wird zumindest ein Medial immer zusammengestellt oft, auch bei anderen Entscheidungen. Oh, und keiner will die Touristen mehr haben und die sollen doch alle wegbleiben.
00:14:42
Speaker
Das ist insofern ein bisschen zu kurz gefasst. Weil durchaus natürlich diese Schiffe, mal abgesehen davon, dass natürlich viele Leute dann rausschwappen für einen kurzen Zeitraum und dann wieder rein, hat das natürlich auch Auswirkungen auf dieses Gewässer dort, auf diesen Kanal, auf die Bauten.
00:15:05
Speaker
Und mal abgesehen von diesem Thema vielleicht auch noch Verschmutzung und so weiter und so fort. Und ich glaube, Amsterdam geht es im Kern darum, wirklich dieses Gleichgewicht herzustellen und unter den gegebenen Rahmenbedingungen, der Herausforderung, die auch Amsterdam hat, im Sinne von auch
00:15:29
Speaker
eine große Stadt, eine stark besiedelte Stadt auch. Das Thema Klimawandel und so. Bestmöglichste Lösungen zu finden und vor allen Dingen auch Lösungen zu finden für die Bevölkerung. Weil ich sage mal so, der Gedanke dahinter ist auch,
00:15:44
Speaker
Weißt du, wenn du eine bestimmte Lebensqualität in der Stadt hast, die ja sich auch durch die Bevölkerung widerspiegelt, dann hast du auch eine ganz andere Voraussetzung, um Tourismus zu machen, um es mal so platt auszudrücken. Dann hast du auch ganz andere Möglichkeiten, auch Leute in dem Sinne mit der Kultur zusammenzubringen, Atmosphäre zu schaffen, Erlebnispunkte zu schaffen und so weiter.
00:16:09
Speaker
Weil du dann natürlich auch eine ganz andere Akzeptanz hast, Dinge auch zu tun für den Tourismus.
00:16:15
Speaker
Und daher ist es, glaube ich, eine gute Strategie, die da verfolgt wird.

Tourismus und Lebensqualität der Einheimischen

00:16:19
Speaker
Und ja, es gibt dennoch immer noch die Hotspots und es gibt verstopfte Straßen und es gibt Schlangen vor Restaurants, die dann, ich sag mal, durch vor allen Dingen gerade auch eine junge Zielgruppe sehr stark gehypt werden in Social Media für einen gewissen Zeitraum. Und da muss man da unbedingt hin.
00:16:40
Speaker
Und auch da sage ich mal, ich glaube, dem werden wir uns nie vollständig sozusagen entnehmen können. Weil die sozialen Medien sind nun mal da und jeder hat als Business-Owner das Recht, sich zu vermarkten und will das natürlich auch tun. Und das ist ja gerade auch für kleine Geschäfte, die kein großes Marketing-Budget haben, ist das natürlich eine super Möglichkeit. Das muss man ja auch mal so sehen.
00:17:08
Speaker
Aber, und da fängt es für mich wieder an, und da sehe ich halt die Akteure in der Verantwortung. Da sehe ich Tourismusverantwortliche in der Verantwortung, aber auch die Stadtplaner und letztendlich auch die Politik. Für mich ist es dann ganz wichtig,
00:17:24
Speaker
da auch vielleicht so ein bisschen regulieren zu wirken und sensibilisieren zu wirken und eine Kommunikation zu haben, die auch vielleicht auf Social Media stattfindet und dem so ein bisschen entgegenwirkt. Und vielleicht auch eine Sensibilisierung bei diesen Geschäftsinhabern selbst auch zu erzeugen. Und so ein bisschen im Sinne von Aufklärung, im Sinne von Gemeinschaftsgedanke.
00:17:49
Speaker
zu sagen, Mensch, ja, klar ist das eine super Sache und es ist toll, wenn hier viele Touristen hinkommen, aber versuchen wir es doch mal gemeinschaftlich auch vielleicht so zu sehen, wir wollen möglichst auch ein Gleichgewicht erzeugen. Also du hast ja auch vielleicht Gäste aus der Bevölkerung. Und was kannst du letztlich auch in deiner Kommunikation dazu beitragen, dass da vielleicht jetzt nicht unmittelbar so ein Hype entsteht, der wie du sagst, und das ist oft so, das muss man wirklich auch betonen,
00:18:18
Speaker
Der dauert dann mal ein paar Wochen und dann ist es vorbei. Und im schlimmsten Fall, im schlimmsten Fall, so muss man ja auch denken, hast du vielleicht, ich sage jetzt mal, dann 80 Prozent Touristen und 20 Prozent Einheimische und dann hast du ein Problem. Ja. Was ich dann auch in diesem Kontext beobachte, und vielleicht deckt sich das auch mit deinem Beobachten, dass eigentlich auch zum einen, also ich glaube ja auch, dass die sozialen Medien sich in irgendeiner Weise auch wandeln, zumindest sind das auch immer so Signale, die ich beobachte.
00:18:48
Speaker
Das ist natürlich auch dort so eine neue Verantwortung, eigentlich seitens der Gäste und auch derjenigen, die etwas posten, vielleicht existiert. Ich denke jetzt nur so an einen Reiseblogger, der sagt, ich verrate bewusst nicht, wo ich diese Bilder aufgenommen habe. Das ist ein Reisefotograf.
00:19:05
Speaker
Und er sagt, er will nämlich diesen Ort schützen, nicht weil er ihn für sich haben will, sondern weil er einfach diese Destination oder den Ort eben nicht zu einem Ort machen möchte, wo ganz viele Leute unbewusst hintrampeln, sag ich jetzt mal.
00:19:19
Speaker
Und zum anderen eben, was ich auch ganz spannend finde, ist vielleicht braucht es auch mehr quasi Einbindung in Form von nicht nur Sensibilisierung, sondern ich denke an vor einigen Jahren hat ja dieser Inselstaat Palau, hat eben Touristen aufgefordert, so einen Eco-Pledge zu unterschreiben, also eine Verpflichtung, quasi sich an gewisse Dinge zu halten. Auch das kann ja eine Form der Sensibilisierung sein. Und das sind so Dinge, so kleine Signale, die ich beobachte, wo also dieser Verantwortung
00:19:49
Speaker
auf mehreren Schultern eigentlich versucht wird, zu teilen und auch übernommen wird, um sozusagen dann eben auch die Lebensqualität vor Ort oder den Naturraum, den Raum vor Ort zu schützen und gleichzeitig irgendwie so ein Stück weit eine Möglichkeit des Miteinander zu geben. Ich glaube, das ist ein sehr guter Punkt und ein sehr wichtiger Punkt. Und spannend dabei ist auch,
00:20:18
Speaker
Gerade wenn wir über Nachhaltigkeit sprechen, auch im Tourismus und aus Perspektive vieler, die den Tourismus betrachten, sind wir sehr schnell auf den ökologischen Themen. Das ist einfach unweigerlich so, weil alleine zum Beispiel Mobilität ein großer Teil von der Reise ist. Aber gerade diese sozialen Themen,
00:20:42
Speaker
die da nämlich drinstecken, was du gerade angesprochen hast. Dafür sind viel, viel mehr Menschen offen, also sozusagen im Sinn von das verstehe ich, das höre ich, als wenn ich versuche, zum Beispiel ganz interessanterweise, dass über die
00:20:59
Speaker
ökologische Schiene zu kommunizieren. Das heißt, wir sehen auch in unseren Zielgruppenanalysen, die wir dann auch mit integrieren, wenn wir zum Beispiel in die operativen Ebene kommen von so einer Nachhaltigkeitsstrategie, sehen wir sehr, sehr stark bei vielen Milieus, dass sie für soziale Aspekte sehr offen sind. Das heißt,
00:21:20
Speaker
Wenn du dann schon auch kommunizierst oder wenn du das adressierst, na hör mal, das ist jetzt hier aber für alle, die hier wohnen, sehr laut. Oder es ist für alle, die hier wohnen, nicht wirklich nach einem schönen Aufenthaltsort und viele werden den meiden. Oder es ist jetzt eigentlich auch vielleicht etwas, was sich dann viele von der Bevölkerung gar nicht mehr leisten können. Aber du, in deinen zwei Wochen,
00:21:46
Speaker
Also da wären schon Mehrheit, natürlich wie immer nicht alle, aber wir sehen schon, dass viele Leute dafür schon Sensibilisierung haben. Das ist wieder diese menschliche Ebene auch. Und wenn man da wirklich gut auch kommuniziert und diese Aspekte auch mit zur Sprache bringt, dann kann man da schon auch im Verhalten Veränderungen sehen.
00:22:11
Speaker
Da gebe ich dir Recht, ich denke auch, dass dieses Thema der Kommunikation und zum einen der Sensibilisierung über kommunikative Strategien, sei es in Social Media oder andere Medien, eine ganz große Rolle spielt, eben auch nicht nur im Aufzeigen von Konsequenzen.
00:22:30
Speaker
sondern eben auch im Aufzeigen von Alternativen. Und ich denke, das haben wir vielleicht auch ein bisschen während der Pandemie gemerkt, wie schnell Menschen eben auch Möglichkeiten gefunden haben, alternative Destinationen für sich zu finden. Natürlich gab es auch da dann irgendwie die Ostsee, die völlig voll war oder so was. Aber gleichzeitig hat man ja schon irgendwie so auch erlebt, so ja, es gibt doch noch andere Orte, die ich besuchen kann, außer ins Flugzeug zu steigen und vielleicht an meinen Lieblingsstrand zu fliegen.
00:22:59
Speaker
Und ich denke, das sind sicherlich so Sachen, wo die Sensibilisierung viel, viel, viel erreichen kann und eben die Menschen auch offen sind, weil sie ja gerade auch in Zeiten von Individualisierung eigentlich nach Orten suchen, die quasi vielleicht noch nicht von jedem besucht wurden. Deswegen funktioniert es ja auch mit irgendwelchen TikTok-Foodspots. Natürlich postet dann jeder das gleiche Foto von irgendwelchen Frippen oder sowas. Aber trotzdem ist die Grundidee natürlich dahinter. Ich möchte etwas
00:23:29
Speaker
erfahren und erleben, was vielleicht vorher noch nicht alle, sondern vielleicht nur
00:23:35
Speaker
Millionen erlebt haben. Also insofern, ich glaube, da einfach noch mehr dieses nudging zu machen und zu sagen, ja, hier gibt es wirklich auch noch etwas zu entdecken und Ziele auch zu erreichen, die eine andere Möglichkeit, eine andere Strategie haben. Und eben es gibt nicht nur Amsterdam und nicht nur Venedig. Und was da noch so ein spannender Aspekt mit reinfällt, das ist jetzt vielleicht ein bisschen technisch,
00:24:00
Speaker
Aber letztendlich auch nicht so ganz zu verachten, ist ja so ein bisschen wie Social Media funktioniert. Und daher finde ich es schon auch ganz wichtig, gerade von den großen Organisationen, da kommunikativ auch so ein bisschen gegenzusteuern. Was meine ich damit? Also die Kanäle basieren ja auf verschiedenen Algorithmen.
00:24:25
Speaker
Und wenn ich mir dann bestimmte Dinge immer wieder anschaue, dann bekomme ich sie auch immer wieder ausgespielt, in ähnlicher Art und Weise. Insofern sind wir ja auch ein bisschen in so einem Tunnel, wie man immer schön sagt, so in einer Plase. Und das sind die Leute dann natürlich auch da draußen, die den nächsten Hotspot in irgendeiner Stadt suchen oder zu einem bestimmten Thema was suchen und so weiter.
00:24:46
Speaker
Und daher ist es auch nicht zu verachten, gerade kommunikativ da so ein bisschen gegenzusteuern und gerade genau diese anderen Orte auch immer wieder zur Sprache zu bringen und sich da thematisch auch Gedanken zu machen. Also wir sehen auch viele, und auch das ist natürlich nicht, ist in gewisser Weise auch logisch und verständlich, aber wir sehen viele auch immer noch Marketing, Strategien oder Kampagnen, die genau auf diese Hotspots einzahlen.
00:25:16
Speaker
Und da muss man sich dann natürlich fragen, klar, das hat auch politische Gründe, hat verschiedene Gründe, sag ich mal, warum das so passiert. Aber das wird natürlich dadurch sehr stark befeuert.

Förderung unbekannter Reiseziele

00:25:30
Speaker
Also das einfach mal so noch aus der Perspektive des rein technischen Aspekts, wie funktionieren Social-Media-Kanäle. Vielleicht kann ich ja so ein bisschen auch Werbung in eigener Sache machen. Ich durfte in der Jury drin sitzen dieses Jahr für den neuen Marco Podo Trend Guide. Wohin geht die Reise?
00:25:47
Speaker
Und da werden nämlich bewusst auch, also da wurden bewusst eben auch Ziele ausgesucht, die sozusagen einen nachhaltigen Aspekt haben. Okay. Der zweite, der jetzt irgendwie auch rauskommt. Super. Und da haben wir dann in der Jury eben auch diskutiert, ja, was ist eigentlich ein nachhaltiges Ziel? Was zeichnet sich aus? Es wurden mehr sozusagen auch Destinationen reingenommen, die eben Alternativen darstellen, die auch nicht nur sozusagen Alternativen aus nachhaltiger Perspektive im Sinne von einem ökologischen Gedanken sind, sondern eben auch so
00:26:17
Speaker
ja, Alternativen zu den großen Städten und zu den weiten Zielen. Und ich finde das so ganz spannenden Ansatz. Also auch darüber kann man natürlich irgendwie schon mal ein bisschen, ein bisschen Kommunikation betreiben. Und in dem Moment, in dem man natürlich auch vielleicht jedes Jahr auch nochmal andere Sachen fokussiert, die vielleicht nicht wirklich auf dem, was jetzt auf der Landkarte präsent waren, die man vielleicht noch gar nicht sozusagen fokussiert hat als Ziel, ja, mit, mit gefördert werden. Und ich glaube,
00:26:44
Speaker
Auch das hat ja wieder sozusagen einen Mehrwert dann für gewisse Regionen, nicht nur für die Reisenden selber, die etwas Neues entdecken, vielleicht auch etwas Neues posten können, sondern natürlich auch für die Destinationen, die bis jetzt vielleicht noch gar nicht so davon profitiert haben, von dem großen Reiseboot. Ja, absolut. Also ich glaube, dieses Lenkungsthema, ob es nun übergreifend ist, sei jetzt mal für ein Land,
00:27:11
Speaker
oder ob es jetzt auch ein bisschen lokaler gedacht ist in der Stadt, da ist aus meiner Sicht auch viel Potenzial drin. Und das hört sich erstmal so ein bisschen unromantisch an. So eine Besucherlenkung und was daraus dann resultiert. Aber da ist durchaus wirklich Potenzial im Hinblick auf Entzerrung von Besucherströmen, im Hinblick auf Entzerrung von solchen Hotspats.
00:27:38
Speaker
und damit auch weiße Entzerrung oder Entspannung auch des Ergebnisses. Und letztendlich auch so ein bisschen wieder, da bin ich wieder bei diesem Gleichgewicht. Also einerseits ein Gleichgewicht für die Touristen, aber andererseits vor allen Dingen auch ein Gleichgewicht für diesen besuchten Ort. Im Hinblick auf, es verteilt sich, es wird überall konsumiert, es werden verschiedene Dinge entdeckt,
00:28:06
Speaker
Und mal platt gesagt, jeder kriegt vom Kuchen ein Stückchen ab. Und auch das sind verschiedene Aspekte, die man ja schon auch beachten muss. Also gerade bei diesen Obertusen-Diskussionen, das ist ja auch ein wichtiger zentraler Punkt. Das ist dann an einigen Plätzen, an einigen Hotspots, aber anderen auch nicht.
00:28:29
Speaker
Und wenn du dann diese Keule ausschwingst und sagst, okay, jetzt wollen wir weniger Touristen, dann gibt es definitiv ein paar, die schreien, na ja, Moment mal, aber bei mir sind die noch nie vorbeigekommen. Ich hätte die jetzt schon gern. Und da wären wir wieder beim Gleichgewicht.

Investitionen in grüne Technologien für nachhaltigen Tourismus

00:28:47
Speaker
Da kriegen wir vielleicht auch so ein bisschen die Kurve hin zum Green Investment, weil ich denke, dass diese Möglichkeit, man nennt es so schön, das Green Tech, also grüne Technologien eigentlich nicht nur im Kontext von alternativen Mobilitäts- oder Antriebsquellen, sondern natürlich auch, wie können Digitale, wie kann
00:29:03
Speaker
Daten und das nicht nur im Kontext von Algorithmen, sondern auch wie können Daten da helfen sozusagen auch eine Region nachhaltiger zu gestalten, zu eben zu einem ja, zu einer Smart Destination zu machen und ich halte da schon irgendwie eigentlich halte viel von Investitionen in den Bereichen und auch Entwicklung in den Bereichen.
00:29:26
Speaker
Es gibt natürlich da auch immer wieder sozusagen noch Sachen, die man diskutieren muss, ob es nur Datenschutz ist oder, aber ich glaube, dass es trotzdem Möglichkeiten gibt, darüber eben auch zu entzerren und eben auch genau diejenigen, die bis jetzt zu wenig abbekommen haben, also da einfach ein bisschen mehr Menschen eben auch für zu begeistern.
00:29:47
Speaker
Also definitiv, da gebe ich dir völlig recht. Also das geht in die Richtung, das hat mit Infrastruktur zu tun, wo entsprechende Investition reinfließt.
00:29:57
Speaker
Also nicht nur im Sprichwort Straße oder Radweg oder was auch immer oder Parkanlage, ja auch im Gebäuden gedacht, in Zonen gedacht, die zum Beispiel im Hitzesommer Abkühlung verschaffen, wo sind die, wie groß sind die, wie viele Menschen können sich da aufhalten und so weiter und was kann man da tun. Also da stecken ganz, ganz viele Themen drin.
00:30:19
Speaker
Und daher ist das sicherlich ein sehr wichtiges und gelungenes Thema, was dort gewählt wurde. Weil am Ende des Tages, klar, müssen die Dinge auch finanziert werden. Und wir kennen das aus Entwicklungsprozessen und Projekten.
00:30:41
Speaker
Es braucht natürlich dann auch diese entsprechenden Investitionen, damit da Dinge auch durchaus anders getan werden. Zukunft ist kein Sprint, es ist immer ein Marathon, aber ich finde es einfach schön, dass wir irgendwie auch an dieser Herausforderung mitarbeiten dürfen. Das freut mich auch, ja. Also wir sollten, glaube ich, noch mal darauf zu sprechen kommen, weil das ist Green Investment. Können wir doch mal einen Podcast noch zu machen?
00:31:10
Speaker
Da steckt glaube ich sehr, sehr viel drin und das hat glaube ich auch sehr, sehr viel mit unserer Arbeit zu tun. Aber ja, für heute würden wir mal schließen. Welt-Tourismus-Tag war unser Thema und ja, wir sind gespannt, was der Tourismus oder wie der Tourismus sich noch weiterentwickeln wird. Es ist auf jeden Fall eine sehr, sehr spannende Branche. Das kann ich mal sagen. Ich bin schon etliche Jahre in dieser unterwegs und du bist ja auch oder hast auch sehr viel zu tun mit dem Tourismus.
00:31:39
Speaker
Daher schauen wir mal, wie der sich so entwickelt. Und damit sagen wir erstmal Tschüss. Und bis bald. Und schönen Tag noch. Und natürlich freuen wir uns immer auch auf eure Kommentare, über eure Kommentare und Anregungen.