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#47 Barfuß Joggen für Fortgeschrittene - Deep Dive image

#47 Barfuß Joggen für Fortgeschrittene - Deep Dive

S1 E47 · Barfussschule Podcast
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113 Plays4 months ago



Heute unterhalten sich Pierre und Pelle über die tieferen Eindrücke, die das Barfuss laufend hinterlassen kann und die Fragen, die beim Barfußlaufen bearbeitet werden könnten.

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#BarfussSchule #Barfusslaufen #NatürlicheBewegung #Gesundheit #Podcast #YouTube #Instagram #NatürlichGesund #BarfussAnfänger #Laufprofi

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Transcript
00:00:14
Speaker
Und jetzt viel Spaß mit Pierre, Ben und Pella.

Einführung und Ziel des Podcasts

00:00:21
Speaker
Hallo und herzlich willkommen beim Warfußschule Podcast, die Folge 47 heute mit dem Thema
00:00:31
Speaker
Tipps und vielleicht Anregungen für Fortgeschrittene, für Profis des Barfuß Joggens, des Barfuß Laufens. Und mir gegenüber sitzt der geschätzte Herr Blondio, die belgische Praline. Und liebe Zuhörer da draußen, es ist schön, dass ihr immer wieder mittwochs einschaltet und lieber Pierre hier drin, herzlich willkommen.
00:00:56
Speaker
Ja, vielen lieben Dank. Hallo an dir Pelle und auch an die Zuhörer. Ich freue mich wieder dabei zu sein.

Pierre's Skepsis und der Weg des Barfußlaufens

00:01:05
Speaker
Würdest du dich als Fortgeschrittener des Barfußlaufens bezeichnen? Nö. Nein, also ich habe immer so eine gesunde Zweifel.
00:01:18
Speaker
Deswegen bin ich nicht so ein Mensch, der glaubt, dass ich beherrsche irgendwas. Da bin ich ein paar Mal selber auf die Nase gefallen damit und daher behalte ich immer gerne ein kleiner gesunder Zweifel und dadurch immer, um nachzuprüfen, nachzuhören und nachzuforschen und was so eine passt.
00:01:38
Speaker
Ja, interessant. Das heißt, du würdest jetzt in der Achtsamkeitssprache tatsächlich auch immer den Anfängergeist bewahren, dass du immer schaust, dass du jeden Tag und jeden Moment und jeden Fußaufsatz wieder neu betrachtest.
00:01:59
Speaker
Ich würde mich in jedem Fall als fortgeschritten bezeichnen, da für mich fortgeschrittener kein Endstadium ist, sondern es heißt ja, dass man fortgeschritten ist, ein bisschen vom Anfang weggegangen ist.
00:02:13
Speaker
Und da würde ich auf jeden Fall sagen, ich stehe nicht mehr am Anfang dieser Reise, sondern mittendrin. Experte oder Profi, professionell, das wäre ja dann irgendwie so, sag ich mal, das Ziel erreicht schon und man ist irgendwo auf einem anderen Level. Aber fortgeschritten, damit kann ich gut umgehen. Das ist so ein bisschen in der asiatischen Sprache. Wenn man Sensei sagt, heißt das auch
00:02:39
Speaker
Vorübter oder derjenige, der schon ein bisschen weiter vorangeschritten ist und nicht, dass es der Lehrer oder der Meister ist, sondern einfach der Fortgeschrittene.

Tipps für fortgeschrittene Barfußläufer

00:02:51
Speaker
Wir haben uns heute überlegt, wir haben jetzt letzte Woche die Anfänger angesprochen und haben neuen Tipps gegeben, wie man mit dem Barfuß joggen, wie man da sachte und behutsam anfangen kann.
00:03:05
Speaker
Was wären jetzt Tipps für Fortgeschrittene? Und wir haben gesagt, wir machen heute, da hat tatsächlich nur jeder einen Tipp, der Pierre und ich. Und damit können wir tatsächlich sogar direkt anfangen, weil vielleicht wird der Tipp nicht so kurz und knapp, sondern vielleicht ein bisschen länger. Vielleicht hast du einen Rat oder eine Idee,
00:03:29
Speaker
was man einem Menschen, der schon ein bisschen länger Barfuß läuft, der sich vielleicht sogar schon so ein bisschen eine Routine angeeignet hat, der sich vielleicht sogar ein bisschen langweilt, vielleicht sogar neue Ziele braucht, was könnte man dem für einen Tipp geben oder vielleicht sich auch dauerhaft verletzt oder mal spontan verletzt hat, was könnte man für einen Tipp geben für einen Fortgeschrittenen des Barfußlaufens, lieber Pierre?

Variabilität und ihre Vorteile

00:03:56
Speaker
Was das allererste, was mich wirklich einfällt, ist sowieso sehr allgemein, aber was auf jeden Fall einige von euch da, die zuhören, zutreffen würde, ist sicherlich Variabilität. So ein Wort, was auch immer mehr kommt und auf jeden Fall sehr bekannt ist.
00:04:16
Speaker
Was meinst du mit Variabilität genau? Das alleine ist auch wieder eine individuelle Sache. Ich denke mal, auch für eine Variabilität würde es allein den Boden unterschiedlicher ausüben.
00:04:30
Speaker
auf Schuhewerke, auch in der Barfu-Schuhe-Thema, da auch gerne variieren. Auf jeden Fall oder variieren von Übungen für Vorbereitung. Auf jeden Fall das Thema des Langeweile, aber auch Variabilität, um ein bisschen die Gewohnheit wegzubekommen und neue Reize zu setzen.
00:04:56
Speaker
Was erhofft man sich?
00:05:03
Speaker
von so einer Variabilität und neuen Reizen? Also was wäre vielleicht am besten Fall, was hinten rauskommt? Die Anpassungsfähigkeit verbessert sich. Das ist so ein Thema. Und da gibt es auch noch ein bisschen das Thema des Neuroplastizitäts auch im Gehirn. Und auch auf andere eben das Thema des Langeweile, was auch stark, man gewöhnt sich an allem und dann irgendwann mal steht ein gewisser Routine, wird langweilig, dann hört man auf.
00:05:33
Speaker
Und deswegen, dass man kreativ bleibt und dass man sucht ein bisschen mal anders zu machen. So kann man es auch ausdrücken. Das klingt auf jeden Fall sehr interessant. Sehr spannend. Weißt du warum?
00:05:50
Speaker
Mein Tipp für die Zuhörer da draußen, für die Fortgeschrittenen ist genau das. Beginne dich mit der Langeweile auseinanderzusetzen und eine Qualität in der Langeweile vielleicht nicht zu suchen, sondern zu erfahren. Weil ich habe es schon oft in anderen Podcasts gesagt, Abwechslung ist gut und schön.
00:06:18
Speaker
Aber Abwechslung oder man sagt nur das Oberflächliche braucht eine ständige Abwechslung und die Tiefe braucht beständige Wiederholung und wahrscheinlich ist es von beidem etwas. Aber vielleicht mal auch in den Lauf, vielleicht jeder zweite Lauf, wirklich exakt die gleichen Runden zu laufen und sich
00:06:45
Speaker
Wenn sich der Rahmen im Außen nicht so sehr verändert, bin ich viel mehr in der Lage, meine inneren Veränderungen wahrzunehmen. Also wenn man das mal ganz grob skizziert in einem Spielfilm, wo man ein Kind, meinetwegen, die gleiche 5-Kilometer-Runde laufen sieht und man würde so die Jahre ziehen lassen, die Sommer kommen, die Winter gehen und so weiter, man würde sehen,
00:07:06
Speaker
dieser Mensch auf der immer gleichen Runde verändert.

Kreativität und Langeweile

00:07:10
Speaker
Das wäre für mich schon sehr spannend. Ich kriege gerade mit, dass wir ein technisches Problem haben. Vielleicht steht sich das gegenüber, vielleicht auch nicht. Aber es ist spannend, dass wir beide Pole, in zwei Tipps, dass wir beide Pole Veränderungen
00:07:31
Speaker
und das Gleichblende genannt haben. Die beiden passen auf jeden Fall sehr, sehr gut und die sind auch sehr tief. Wenn ich so nachdenke, gerade erfahrene, fortgeschrittene Barfußlöffel, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass einige sind auch Coaches.
00:07:50
Speaker
Und die ganze Coaching, auch da auch eine Gruppe oder einen Klienten zu betreuen über die Zeit hinaus, da wird auch sicherlich das Thema Variabilität oder auch Langeweile und die eintreten. Und da auch ist es sehr wichtig, da auch die Leute abzuholen. Daher diese Routine, diese gleichmäßige Routine, was du vorhin erwähnt hast, die kommt jede Woche zu Training
00:08:20
Speaker
und so weiter, das ist auch schon eine Routine, die man wirklich auch braucht, eine Kontinuität. Aber auch diese Variabilität, Neuerei zu setzen und eine Progressivität und Steigerung, das passt auch sehr gut zusammen.
00:08:36
Speaker
Aber kurz zu dir, zu deiner Langeweile. Ich dachte immer, das wäre auf jeden Fall meine größte Gegner persönlich jetzt. Und letzte Woche war ich alleine auf der Arbeit in der Abteilung, sehe viele Menschen, Urlaub, war ich da am Arbeiten, die ich eigentlich nicht so oft mache, die mich total unterfordert. Und ich habe da gehockt und gesessen und mich richtig langweilig. Das hat mich innerlich erstmal aufgeregt. Ein Tag.
00:09:04
Speaker
Zwei Tage und dann der dritte Tag bei mir, da ging los in die Birne. Das war interessant, da habe ich wirklich erkannt, das war eine sehr schön angenehme Sache, dass in der Langeweile es steht, mein Gehirn wird sowas von aktiv und mein Körper kommt zur Ruhe, aber mein Gehirn dementsprechend wird aktiver und wird auf jeden Fall sehr, sehr kreativer. Ich erfinde etwas.
00:09:28
Speaker
Ich finde, Sache zu tun und dazu machen, auch schön. Das fand ich schön an einer Seite. Exakt so ist es. Deshalb ist es so wichtig, auch für Kinder Langeweile zu erfahren, damit sie aus sich heraus kreativ werden, weil alle Reize von außen und alle Beschäftigung, Fernsehen usw.
00:09:50
Speaker
wo schon visualisiert wird und so weiter, hindern die Kreativität des Gehirns. Und deshalb, da habe ich diesen Punkt auch angesprochen, für die fortgeschrittenen Läufer da draußen. Ja, es ist manchmal langweilig, die immer gleiche Runde zu laufen. Ja, es ist manchmal langweilig, immer die gleiche Zeit zu laufen und immer
00:10:08
Speaker
auch keine Fortschritte oder sowas anzustreben.

Reflexion und Verbindung zur Erde

00:10:12
Speaker
Und trotzdem entsteht da halt was. Und ich habe mal so ein paar Fragen vorbereitet, die ihr vielleicht mal mitnehmen könntet in das Laufen. Und zwar wäre das die Frage, die kannst du auch gerne mitbeantworten, Pierre, dann wie ist eigentlich die Verbindung zur Erde?
00:10:34
Speaker
Wie ist meine Verbindung zu Erde? Wie ist mein Platz auf diesem Planeten? Welche Rolle spiele ich auf diesem Planeten? Das ist eine Frage, die kann man wunderbar mitnehmen. Da gibt es keine Antwort drauf. Das ist eher so eine kontemplative Frage. Und trotzdem, wenn ich dich das frage, Pierre, was sind deine Gedanken dazu, spontan, die du vielleicht beim Laufen schon mal gehabt hast? Welche Verbindung hast du zu dieser Erde?
00:11:04
Speaker
Das ist echt sehr schön, ein Gedanke, das mir tatsächlich sehr oft gekommen ist und ein Gefühl. Wenn ich tatsächlich läuft, habe ich wirklich ein Gefühl, ich gehöre zu dieser Erde. Ich bin auf dieser Kugel, ich fühle mich beim Laufen viel mehr verbunden an dieser Erde. Und das ist wie die Zugehörigkeit. Das ist so ein angenehmer Bild innerlich.
00:11:35
Speaker
Ja, gibt mir ähnlich. Auch so das Gefühl, immer sich vom Boden wegzustoßen und immer wieder angezogen werden. Wegstoßen, angezogen werden, wegstoßen, angezogen werden. Finde ich spannend. Ist eine Frage, die ihr einfach mal mit auf den Lauf nehmen könnt, weil es dazu führen kann, dass man
00:11:58
Speaker
die Probleme, die man so mit sich trägt, ein bisschen relativieren kann, wenn man sich als Teil eines viel, viel größeren Einzelnen sieht.

Einfachheit und moderne Komplexität

00:12:06
Speaker
Das hilft dann einfach ungemein. Die nächste Frage wäre die Einfachheit. Was bedeutet Einfachheit für dich zum Beispiel?
00:12:22
Speaker
Und das kannst du dir auch als Zuhörer, wenn du vielleicht sogar gerade läufst. Was ist Einfachheit? Im Gegensatz zur Zweifachheit oder zur Komplexität. Was ist einfach? Hast du da eine Idee?
00:12:40
Speaker
Ja, manchmal denke ich vielleicht, dass der Gegenpol von Einfachheit Komplexität wäre. Oder kann man da ein bisschen mit Anstrengung. Ich mag das auch sehr gerne. Die Leichtigkeit wäre für mich ein bisschen eher als Einfachheit. Also die beiden Prinzip mag ich sehr. Ich würde sagen, alles was sich so anstrengt anfühlt, muss ich da gucken, dass ich etwas mehr einfacher mache.
00:13:09
Speaker
Und das hat auf jeden Fall mit unserem Glaubenssystem zu tun. Ja, sehr schön. Für mich ist die Einfachheit und im Gegensatz zur Komplexität, Komplexität, wenn ich denke, also ich finde es wichtig, dass Dinge komplex sind und dass man sie nicht einfacher macht als sie sind, weil das ist gefährlich. Wir sehen wir in den politischen Entwicklungen, dass man Menschen, die sehr empfänglich sind für die Vereinfachung von Dingen,
00:13:36
Speaker
schnell schwarz-weiß denken, das ist gut, das ist schlecht und so. Die Dinge sind komplex. Aber je komplexer man Dinge betrachtet, umso entfremdeter wird es auch. Das heißt, wir kommen vom Kern weg, obwohl wir eigentlich in den Kern durchdringen wollen. Die Einfachheit ist eine Möglichkeit, zu sich zu kommen. Ich sag mal, im besten Fall wie ein Mensch, der vielleicht
00:14:02
Speaker
Er hat vielleicht vor 200 Jahren keine Schulbildung auf dem Acker gearbeitet oder so was, wahrscheinlich eine gewisse Bauernweisheit besaß, weil er einfach war, einfach sein Tagewerk nachgegangen ist und vielleicht drei Minuten vor dem Tod daran gedacht hat.
00:14:17
Speaker
Oh, sterbe. Scheiße. Vielleicht war das auch nicht so. Aber die Komplexität überfordert uns, unsere Gehirne massiv. Wir können diese ganzen Stränge, die wir wahrnehmen, die können wir gar nicht alle knüpfen oder entknüpfen und auch nicht überschauen. Und ich finde Einfachheit im Barfußel laufen deshalb eine wunderbare Sache. Und das einfache, dieser einfache Rhythmus, das Klickklack.
00:14:43
Speaker
Klick, klack, klack. Einfach dieses vorwärtsgerichtete, langsame Laufen ist eine wunderbare Möglichkeit, nicht zu entfremden, sondern zu sich zu kommen, im wahrsten Sinne. Sehr schön gesagt.
00:14:59
Speaker
Ganz kurz möchte ich etwas ergänzen, und zwar, dass man sich einfach machen kann. Und wenn man mit Kollegen arbeitet, kann man das auch sehr oft so ausdrücken, auch wie ein Mantra. Das Wort nehmen in den Mund, allein es zu tun und zu sagen, das ist auf jeden Fall
00:15:18
Speaker
Das ist eine schöne Sache, das alleine. Aber man erkennt sich auch ein bisschen in diesem System, ein bisschen an andere, die man nicht an jeder denken muss. Aber ich habe immer das Gefühl, das System ist etwas komplex gemacht, für ein Thema Macht auch ein bisschen. Man besitzt eine gewisse Macht, wenn die Sache kompliziert. Ich weiß mehr als die anderen.
00:15:40
Speaker
Und dann dadurch, wenn man mal neigt dazu, die Sache kompliziert zu machen, auch um da gut zu stehen. Warum? Da steckt auch da etwas dahinten. Deswegen, ich bin auf einer Seite überzeugt, das Leben ist einfach. Das sollte einfach sein und leicht und angenehm sein. Und das hängt mit ein bisschen was tiefes wie Machtthema ein bisschen. Vielleicht spricht das einige an.
00:16:12
Speaker
Wenn ich von Macht dominiert fühle, fühle ich mich oft ohnmächtig.
00:16:19
Speaker
Und die Einfachheit des Barfußlaufens, wenn man sich dieser Einfachkeit hin gibt und wie du sagst, dass es eigentlich alles so einfach nur so ist, wie es ist, gibt mir ein bisschen Macht über mich selber zurück, fühle mich nicht mehr so ohnmächtig, weil ich weiß, ich kann mich bewegen, ich kann laufen, ich kann mich vorwärts bewegen, wenn ich mich auch sonst so wie eine Marionette fühle.

Freude und Einfachheit im Leben

00:16:41
Speaker
Das bringt dir vielleicht ein bisschen Handlungsspielraum zurück. Aber ihr könnt euch als Zuhörer selber mal draußen ein bisschen Gedanken über dieses Thema machen, über die Einfachheit des Barfußlaufens. Ein weiteres Thema wäre die Vergänglichkeit. Mit jedem Schritt, den ich nach vorne mache, begebe ich mich natürlich auch einen Schritt zum Lebensende.
00:17:07
Speaker
Das ist ein Thema, weiß ich nicht, ob du da bist, ob du dich da mit auseinandersetzt.
00:17:15
Speaker
Ich lache, ich grins gerade eben, weil ich glaube, ich befinde mich gerade eben in einer Middle-Life-Crisis. Daher passt das ja wirklich sehr gut, zu wissen, wo die Reise hingeht, ohne die Vergangenheit wegzuschmeißen. Da ist ja auch ein bisschen die Kunst, das alles so hinzubekommen. Das gehört auch dazu.
00:17:42
Speaker
Aber während des Laufens muss man auch sagen, das hat auch eine langsame Geschwindigkeit. Laufen ist immer noch langsam. Und auch wenn man sprinten würde, ist es immer noch von der Geschwindigkeit ein langsamer Tempo. Wir kommen auch langsam nach vorne. Wir gehen aber auch langsam zu Ende hin. Und das ist auch eine schöne. Du hast auch ein paar Mal bei anderen Podcasts auch oft erwähnt mit Langsamkeit und Thema wie Schildkröte.
00:18:11
Speaker
Langsam, lang leben, ne? Ist ein bisschen so eine Sehnsucht. Und deswegen Zeit jetzt zu genießen. Langsam werde Moment zu sein beim Laufen. Ist weit wichtiger als Vergänglichkeit und Zukunft. Und das zu üben, mehr in der Präsenz zu sein, da sehe ich enormen Potenzial. Und bei mir, sicherlich bei einigen, muss jeder so für sich wissen. Pierre, persönliche Frage, was erhoffst du dir von der zweiten Lebenshälfte?
00:18:41
Speaker
wenn wir sie so nennen wollen. Wenn man mit Life Crisis sagt, in der Mitte des Lebens, was erhoffst du dir von der zweiten Lebenshälfte? Tatsächlich mehr Lebensfreude. Wir leben, genießen so ein bisschen wie die Südländer, nur so vom Bild her, was man so kennt, ein bisschen nicht zu ernst nehmen. Ja, Arbeit gehört dazu, aber auch mehr das Leben genießen.
00:19:10
Speaker
Familie und Freunde und Dinge, die nicht unbedingt was bringen, sondern einfach so sind, füreinander da sein, solche Sachen eher. Spannend. Kann ich teilen. Ich wünsche mir noch mehr den Pelle kennenzulernen.
00:19:34
Speaker
in der zweiten Lebenshälfte. Nicht so sehr die anderen alle kennenlernen, sondern eher mich selber ein bisschen.

Der Weg ist das Ziel – Anwendung im Laufen

00:19:43
Speaker
Ein Klassiker fürs Barfußlaufen für den fortgeschrittenen Läufer. Der Weg ist das Ziel. Ein Gedanke. Was bedeutet das? Der Weg ist das Ziel. Was ist ein fast schon Stereotyp fürs Laufen und für Dinge. Aber was bedeutet das für dich?
00:20:05
Speaker
Ich auch. Ja, das ist so schön. Da gibt man einen tollen Film darüber. Ich kann leider den Titel nicht geben. Da wurde das auch so eine Bemerkung gemacht über den Weg und das Ziel. Aber bei mir wäre der Weg in den Weg die Sache, die ich daran arbeite, um schmerzfrei und davon gut zu profitieren, von dem Barfuß zu laufen.
00:20:31
Speaker
Das heißt, um die Sache, die drum herum, die dazu gehört im Leben, sei es, soll ich band machen? Sei es, je nachdem, das ist auch wieder individuell, eine gute Mobilität, Vorbereitung, gutes Aufwärmen oder eine gute Ausgeglichenheit in ein stressiges Leben, also sich genug Pausen nehmen.
00:20:55
Speaker
um tatsächlich die Verletzung frei zu bleiben, auch in langer Sicht dann auch.
00:21:03
Speaker
Ja, es macht sich natürlich, ist natürlich ein bisschen so das Gegenteil von der Langeweile. Der Weg ist das Ziel, weil es häufig oder ich finde ganz wichtig, diesen Moment, den möchte man, den möchte man glaube ich immer wieder erleben, deshalb wechselt man so oft. Es gibt so einen Moment des Spruches, der Weg ist das Ziel, den ich ganz besonders finde und zwar den allerersten Schritt, sich auf den Weg zu machen. Dieses Gefühl wie, meinetwegen,
00:21:31
Speaker
Bilbo Beutlin, der bei Herr der Ringe dann sagt, okay, jetzt lasse ich den Ring hier und jetzt mache ich mich auf den Weg auf die letzte Reise oder so. Dieses Gefühl von, ich setze den Rucksack auf, ich gehe vor die Tür und es geht los. Das will man, glaube ich, immer und immer wieder haben. Man sagt, ich habe dir den Schluss gefasst, ich gehe los. Wenn man das schafft, dieses Gefühl nach hinten rauszuziehen durch nicht schneller werden, nicht dauernd nur verändern, sondern Langsamkeit behalten, aber
00:21:58
Speaker
das Ziel nicht aus den Augen verlieren, aber trotzdem die Augen auch auf den Weg richten, links und rechts, was erlebe ich eigentlich alles, dann kann man dieses sich auf den Weg machen, kann man sehr lange genießen, wenn man auf dem Weg ist, meines Erachtens. Also denk doch mal drüber nach da draußen, was es für dich heißen kann, der Weg ist das Ziel.
00:22:24
Speaker
Und vor allen Dingen, wenn du zuerst am Ziel wärst, wenn du Erster bist, dann bist du der, der sich am längsten langweilt am Ziel und wartet bis alle anderen ankommen. Also auf dem Weg zu sein heißt auch, neue Erfahrungen machen zu können, die ich im Ziel nicht machen kann.

Selbst auferlegte Grenzen und Freiheit

00:22:44
Speaker
Dann habe ich einen letzten Gedanken und zwar Selbstbegrenzung und Freiheit.
00:22:52
Speaker
Wenn ich barfuß laufe oder meinetwegen in Minimalschuhen laufe, dann verzichte ich auf Dämpfung, verzichte ich auf Stabilität und damit setze ich mir erstmal ein paar Grenzen. Also ich erschwere mir eine Sache erstmal. Ich kann vielleicht nicht mehr überall langlaufen. Ich kann nicht genauso schnell laufen. Ich brauche so eine bestimmte Begrenzung, um aber die vielleicht vorher schon genannten Freiheiten zu erfahren.
00:23:18
Speaker
Wie geht es dir damit? Musst du dich manchmal runter regulieren, um wieder Freiheit zu empfinden? Oder wie kannst du was mit diesem Gedanken anfangen? Ich glaube, du kannst sehr viel damit anfangen. Sich selber zu begrenzen und Rahmen zu stecken, um gewisse Erfahrungen zu sammeln.
00:23:41
Speaker
Ich hoffe, ich habe richtig verstanden. Das ist schon kompliziert, aber wenn ich richtig verstanden habe, wie zum Beispiel in Urlaub, wenn man sich von allem trennt, man kommt automatisch mehr zu sich und man weiß einfach mehr, was man braucht. Die Grenze wird eher gezeigt. Darauf zu hören, finde ich so ein wichtiger Punkt.
00:24:07
Speaker
So ein unglaublich wichtiger Punkt, das ist mir die letzte Zeit extrem gestiegen und ich bekomme, weil ich immer mehr darauf zuhör, auch diese Impuls, diese Intuition irgendwie, okay, das sind jetzt die Grenzen, das möchte ich auch machen oder das möchte ich jetzt aufhören und das zu respektieren, das ist so wichtig, so wichtig darauf zu hören.
00:24:32
Speaker
Ja, spannender Gedanke. Urlaub habe ich gar nicht dran gedacht. Beim Laufen ist es bei mir häufig dadurch, dass ich immer wieder merke, dass ich vielleicht irgendwo noch einen Zwicken im Bein habe oder so, dass ich gar nicht schneller könnte, selbst wenn ich wollte, wenn ich nicht warm gelaufen bin. Dieser Verzicht auf Dämpfung und Stabilität zeigt mir generell, dass ich mein Leben lang schon im Verzicht Genuss gefunden habe.
00:25:01
Speaker
Das reine Genießen, das dauerhafte Genießen, was du zwar eben angesprochen hast, aber das machen die Italiener, die Südländer ja auch nicht dauerhaft, sondern die verzichten auch zu gewissen Zeiten auf Dinge. Und es wird ja wohldosiert eingesetzt, der Genuss. Also sobald wir in Masse Dinge erfahren, das heißt auch immer schneller, weiter höher, umso mehr Erschöpfung, Fatigue oder
00:25:28
Speaker
oder Langeweile oder Fahrtheit kommt rein. Und bei mir ist es so, ich verzichte gerne aufs Essen, damit ich es wieder genießen kann und ich glaube, der Hunger nach Hunger
00:25:41
Speaker
der ist größer denn je. Also dadurch, dass wir alles haben zu jeder Zeit und alles bekommen können, haben wir vergessen, was Hunger heißt. Nicht nur Hunger nach Essen, auch Hunger nach Ästhetik, Hunger nach Visuellem, Hunger nach Auditiven. Es war viel nötig, um früher Musik zu hören.
00:26:00
Speaker
Ich musste warten bis die eine bis ich ins vor dreihundert jahren nicht heute nicht einfach ein tonspieler oder man hat hausmusik gemacht aber es waren was nötig um was zu erfahren oder ich musste musste warten bis mir was visuelles unterschied geboten wurde.

Abschließende Gedanken und Dankbarkeit

00:26:16
Speaker
Und dieser Überdruss, dieser Overdose, das ist bei mir etwas, wo ich merke, sich selber Grenzen setzen, um wieder Freiheit zu erfahren, ist notwendig, damit ich dieses Kontrast wieder herstellen kann. Auch dafür ist für mich barfuß laufen, verzichten, um mehr Qualität wieder zu spüren, ein gutes Beispiel.
00:26:40
Speaker
Ihr könnt ja auch mal mit nach draußen nehmen, ihr Lieben da draußen, die Frage, wo kann ich mich denn überhaupt maßregeln, um wieder Genuss zu erfahren. Und wir sind schon wieder mit der Zeit rum, lieber Pierre.
00:26:56
Speaker
Ja, ich bin gerade eh sehr, sehr begeistert von dieser schönen Podcast auf jeden Fall, von dieser 47. Podcast wie Fortgeschrittene. Das ist mal auf jeden Fall sehr philosophisch und aber auch sehr reichlich an Informationen auf jeden Fall. Ich bin sehr begeistert. Und so, liebe Zuhörer, es ist jetzt Zeit für uns,
00:27:26
Speaker
abzuschieben. Und dann würde ich mich freuen, auf euch wieder zu sehen. Und zu hören. Tschüss. Das war barfußschule Podcast. Danke fürs Zuhören, ausprobieren, weiterempfehlen und bewerten auf Apple Podcast und Spotify. Bis nächste Woche. Wir freuen uns auf euch.