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#65 - Du weißt eigentlich ... und isst trotzdem: emotionales Essen lösen image

#65 - Du weißt eigentlich ... und isst trotzdem: emotionales Essen lösen

S1 E65 · Chainless Woman
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318 Plays6 days ago

Du weißt genau, was „gesund“ wäre und trotzdem landest du abends vorm Kühlschrank.
In dieser Folge erklären Natascha und Lena, warum dein Kopf emotionales Essen stoppen will, dein Körper aber immer wieder auf Autopilot schaltet und was dein Nervensystem damit zu tun hat.
Du erfährst, warum Disziplin nicht dein Problem ist, wie kognitive Verhaltensdissonanz zwischen Wissen und Verhalten entsteht und wie Beziehung, Co-Regulation und Nervensystem-Regulation dir helfen können, Stress-Essen zu stoppen, Heißhunger zu lösen und endlich Gesund Abnehmen ohne Dauerkampf möglich zu machen.

Du kennst alle Ernährungsregeln, hast Bücher gelesen, Podcasts gehört, vielleicht sogar schon einen Kurs zu intuitivem Essen gemacht und trotzdem kreisen deine Gedanken ums Essen, dein Gewicht und die nächste Diät. Du nimmst dir vor, „einfach disziplinierter“ zu sein, doch nach einem stressigen Tag greifst du wieder zu Schokolade, Brot oder Chips. Genau hier setzt diese Folge an.

Natascha und Lena zeigen dir verständlich, was hinter der kognitiven Verhaltensdissonanz steckt: Dein Kopf weiß, wie du emotionales Essen stoppen willst,  aber dein Körper, dein Unterbewusstsein und dein Nervensystem haben ganz andere Pläne. Du erfährst, wie Reptiliengehirn, limbisches System und präfrontaler Cortex zusammenwirken, warum du Emotionen und Impulse jahrelang unterdrückt hast und weshalb sich dieses Zurückhalten irgendwann in Essanfällen entlädt. Das ist Emotionales Essen Psychologie und Essverhalten Psychologie in der Tiefe.

Die beiden erklären, warum Atemübungen, Journaling und Vagusnerv-Hacks zwar gut tun, aber emotionales Essen Ursachen lösen nur dann möglich ist, wenn dein Nervensystem regulieren lernen darf – in echter, sicherer Beziehung. Du verstehst, warum du nicht undiszipliniert bist, sondern warum dein System gelernt hat, Stress-Essen als Schutz zu nutzen. Und du bekommst eine neue Perspektive darauf, wie du Schritt für Schritt Heißhunger stoppen, intuitives Essverhalten lernen und wirklich Gesund Abnehmen kannst – nachhaltig, körpernah und ohne Selbsthass.

🕊️ Du möchtest wissen, wie du es endlich schaffst für immer den Teufelskreis mit emotionalem Essen und Abnehmversuchen zu verlassen?

Auf unserer Webseite findest du alle Infos zum Chainless Woman Coaching und die Möglichkeit für ein kostenloses Analyse-Gespräch: www.natascha-wilms.com

💌 Teile gerne deine Gedanken zu dieser Folge und deine Themenwünsche mit uns:

Instagram: Chainless Woman

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Transcript

Einführung von Natascha Wilms und ihrem Coaching-Ansatz

00:00:00
Speaker
Hallo und herzlich willkommen, schön, dass du wieder da bist zu dieser Podcast-Folge.
00:00:05
Speaker
Mein Name ist Natascha Wilms und seit über zehn Jahren begleite ich Menschen jetzt dabei, wieder Frieden mit ihrem Essverhalten und ihrem Körper zu schließen und beschäftige mich schon, ja.
00:00:17
Speaker
viel, viel länger, bestimmt 13, 14 Jahre, wenn ich so auf mein Alter gucke, wow, mit den ganzen Themen rund um Ernährung, Psyche, Stoffwechsel, ja, habe ganz, ganz viele Ausbildungen dazu gemacht und hunderte Menschen dabei begleitet und gemeinsam mit der Lena und unserem Coaching-Chainless-Woman,
00:00:40
Speaker
begleiten wir heute Frauen, die unter emotionalem Essen leiden und sehr, sehr viele Abnehmversuche gestartet haben und immer wieder zurück in alte Muster rutschen.
00:00:50
Speaker
Und Lena ist heute wieder mit dabei und spricht mit mir über das Thema...

Herausforderungen beim Umsetzen von Wissen in Verhalten

00:00:56
Speaker
wenn du eigentlich weißt, aber es trotzdem nicht durchziehen kannst.
00:01:00
Speaker
Da erkennst du dich bestimmt gleich drin wieder.
00:01:02
Speaker
Bevor wir da aber rein starten, darf die Lena sich nochmal kurz vorstellen.
00:01:07
Speaker
Hallo Lena.
00:01:08
Speaker
Hi, ja genau, ich bin Lena und ich arbeite jetzt, ich glaube ich sage jedes Mal was anderes, weil ich es so hundertprozentig genau auch nicht sagen kann, aber ich würde sagen inzwischen so seit ungefähr fünf bis sieben Jahren im Bereich Coaching,
00:01:20
Speaker
Es hat langsam angefangen und dann wurde es immer mehr, sodass es dann meine Haupttätigkeit wurde.
00:01:25
Speaker
Und ja, habe die unterschiedlichsten Themen und Menschen begleitet, die unterschiedlichsten Geschichten.
00:01:30
Speaker
Und das, was sich, wenn man das eine Zeit lang macht, rausstellt, ist, dass man eine Idee dazu bekommt, was eigentlich bei jedem Thema ungefähr gleich wirkt.
00:01:39
Speaker
Und diese Themen, die faszinieren mich besonders stark, genauso wie die Verbindung von Körper und Psyche,
00:01:45
Speaker
Also wie unsere Körperwelt zur Bühne unserer inneren Erlebniswelt wird und genau, das hat mich ja dann damals auch hier hingeführt und genau, ich freue mich sehr, über das Thema heute zu sprechen, weil das immer wieder ein Thema ist, was im Coaching aufkommt.
00:02:00
Speaker
Dieses Thema von, ich weiß doch eigentlich, dass dieses Thema keinen Sinn macht.
00:02:07
Speaker
Ich weiß doch eigentlich, dass diese Angst keinen Sinn macht.
00:02:09
Speaker
Ich weiß doch eigentlich, was ich essen sollte und trotzdem funktioniert es nicht.
00:02:14
Speaker
Trotzdem kommen die Muster immer wieder.
00:02:15
Speaker
Trotzdem habe ich das Gefühl, ich kann das nicht kontrollieren.
00:02:18
Speaker
Und darüber sprechen wir heute, weil es einfach so viele Menschen betrifft.
00:02:22
Speaker
Und weil es dafür aber Lösungen gibt, die diese Dissonanz, wie man sie nennt, von Kopf und von Körper wieder zusammenführen kann und dann kann sich auch eine nachhaltige Veränderung nicht nur auf kognitiver, sondern auch auf Verhaltensebene einstellen.
00:02:36
Speaker
Ja, sehr, sehr gut und sehr wichtig, weil ich glaube, das ist ein sehr großes Thema, wenn es um das Gefühl zu scheitern, nicht gut genug zu sein oder ja, einfach auch Scham- und Schuldgefühle geht, denn...

Innere Impulse und das Nervensystem

00:02:52
Speaker
Eigentlich alle Frauen, die zu uns finden, haben sich schon sehr, sehr, sehr viel damit beschäftigt, wie gesunde Ernährung eigentlich aussieht und wie sie sich eigentlich bewegen müssten.
00:03:03
Speaker
Und dass sie vielleicht auch regelmäßige Pausen machen müssten, um zu regenerieren, dass sie sich besser abgrenzen lernen müssen, dass sie mal Nein sagen müssten.
00:03:13
Speaker
Also all diese Muster, die dann schon bewusst sind, die häufig entweder durch, ja,
00:03:20
Speaker
die Arbeit in der Persönlichkeitsentwicklung oder einfach auch durch Therapien klar und bewusst, also rational und kognitiv greifbar gemacht wurden oder ins Bewusstsein geholt wurden.
00:03:34
Speaker
Und wenn man dann merkt, ja, aber ich verhalte mich nicht so, also mein Verhalten verändert sich deswegen nicht so richtig, vielleicht ist es ein bisschen besser geworden oder meine Kompensationsstrategien sind anders geworden, aber es ist irgendwie immer noch ein Thema, es ist immer noch nicht...
00:03:52
Speaker
Es spielt immer noch eine Rolle.
00:03:54
Speaker
Meine Gedanken kreisen immer noch ums Essen und ich habe trotzdem noch den Impuls, bei Stress zu essen zu greifen, obwohl ich weiß, ich muss vielleicht einfach mal tief Luft holen und mal eine Pause machen.
00:04:08
Speaker
Ich renne immer noch ständig zum Kühlschrank, wenn ich im Homeoffice setze und weiß, dass vielleicht auch was mit Langeweile oder Überforderung zu tun hat.
00:04:18
Speaker
Und es löst sich nicht.
00:04:19
Speaker
Und ich höre so viele Podcasts, ich lese so viele Bücher, ich habe vielleicht auch schon den ein oder anderen Videokurs gemacht oder...
00:04:29
Speaker
einen Kurs zum intuitiven Essen mit Mental Audio Training und trotzdem irgendwie hat sich das nicht so richtig entspannt, das hat sich vielleicht nur verschoben.
00:04:40
Speaker
Ich sage mir auch jeden Tag, dass ich mich toll finde und ich sage mir auch jeden Tag, dass ich kann das jetzt ganz, ganz lange weiterführen und da hört man dann eben auch schon raus, dass das sehr, sehr weit verbreitet ist.
00:04:57
Speaker
Das ist also nicht der Einzelfall und die einzelne Frau fühlt sich darin natürlich in ihrem Selbstwertmangel bestätigt.
00:05:04
Speaker
So, siehste, wusste ich doch, dass ich das wieder nicht schaffe und alle anderen.
00:05:08
Speaker
Klar bin ich wieder nicht gut genug dafür.
00:05:11
Speaker
Und an der Stelle möchte ich gerne einmal, bevor wir tiefer einsteigen, eine Frage in den Raum stellen.
00:05:20
Speaker
Weil viele Frauen dann eben sagen, ich bin vielleicht einfach nicht diszipliniert genug.
00:05:24
Speaker
Und ich möchte jetzt, dass du als Zuhörerin dir mal die Frage stellst, ist es wirklich wahr, dass du nicht in der Lage bist, Disziplin abzurufen?
00:05:37
Speaker
Wenn du dir mal andere Lebensbereiche anschaust,
00:05:41
Speaker
Karriere, Familie, Haushalt, was auch immer, bin ich mir ziemlich sicher, du wirst einen Lebensbereich mindestens finden, in dem du sehr, sehr diszipliniert sein kannst oder bist.
00:05:56
Speaker
Das heißt, die Fähigkeit zur Disziplin ist vorhanden.
00:06:00
Speaker
Warum die beim Thema Essverhalten in dem Fall und Abnehmen so nicht abrufbar ist, werden wir heute oder vielleicht auch nicht die Lösung ist, das werden wir heute besprechen.
00:06:12
Speaker
Aber vielleicht kannst du dadurch deinen Blickwinkel auf dich als angeblich undisziplinierte zu schwache Person ein bisschen verändern und dir mal die Perspektive erlauben, dass du sehr wohl stark und diszipliniert sein kannst.
00:06:30
Speaker
Aber das vielleicht auch aus gutem Grund beim Thema Essen und Abnehmen so gerade blockiert ist.
00:06:40
Speaker
würde ich an der Stelle gerne einfach mal reinfließen lassen.
00:06:45
Speaker
Ich habe jetzt ein paar Beispiele aus dem Alltag genannt.
00:06:48
Speaker
Vielleicht erkennst du dich darin auch schon wieder.
00:06:52
Speaker
Und wir erklären jetzt einfach einmal so ein bisschen, wie das Nervensystem aufgebaut ist.
00:06:56
Speaker
Ich denke, das ist ganz gut an der Stelle, um zu verstehen, wo sitzt eigentlich dieses Essmuster?
00:07:05
Speaker
Und wo sitzt eigentlich das Wissen, was wir zu uns führen?
00:07:11
Speaker
Dann merken wir eigentlich schon, dass das auf zwei unterschiedlichen Ebenen stattfindet.
00:07:17
Speaker
Und genau, möchtest du oder soll ich?
00:07:20
Speaker
Mach du gerne gleich einmal, wo das im Nervensystem sitzt.
00:07:23
Speaker
Ich würde dann danach nämlich was ergänzen, was mir bei dem Thema sowieso super wichtig ist und würde aber gerne kurz auf eine Sache eingehen, die du gesagt hast, wie wir sie ja auch immer wieder hören und zwar diese Formulierungen von, ich weiß, ich müsste einfach nur...
00:07:39
Speaker
Atmen statt zu essen.
00:07:41
Speaker
Ich weiß, ich müsste auch mal öfter eine Pause machen.
00:07:44
Speaker
Und allein diese Formulierung, also wir hören immer auch als Coaches auch so diese Zwischentöne und allein diese Formulierung von müssen hat schon so einen enormen Druckfaktor da drin oder ich muss doch einfach nur diszipliniert sein.
00:07:56
Speaker
Also da ist schon wieder so viel Druck drin, dass es gar nicht zu dem Ergebnis führen kann, was viele sich durch diese Regulationstechniken wünschen, nämlich eigentlich entspannter zu sein, leichter zu sein,
00:08:07
Speaker
sich mehr hinzugeben.
00:08:08
Speaker
Das bedeutet, das System und auch das Nervensystem, deswegen möchte ich es gerade vorher einmal kurz sagen, weil du ja gleich dann auf das Nervensystem auch näher eingehst, wird die ganze Zeit unter Stress gesetzt.
00:08:17
Speaker
Also wir setzen uns unter Druck, nicht mehr so zu essen, nicht mehr dazu zu greifen, keine Süßigkeiten mehr zu kaufen, am besten auch keine Werbung mehr zu konsumieren, wo das uns präsentiert wird.
00:08:28
Speaker
Das bedeutet, wir gehen von dem einen Druck, den wir versuchen, durch das Essen zu lösen,
00:08:34
Speaker
in den nächsten Druck auf das Essen zu verzichten, ohne aber überhaupt eine Möglichkeit zu haben, diesen Druck nicht mehr im Nervensystem zu spüren.
00:08:43
Speaker
Und deswegen würde ich sagen, geh du einmal auf das Nervensystem ein.
00:08:46
Speaker
Ich würde dann danach nochmal daran ansetzen, was jetzt dieser Gedanke mit dem Nervensystem tatsächlich dann auch nachher zum Beispiel mit dem Coaching oder mit anderen Räumen zu tun hat, die eben diese anderen Dinge, die viele machen mit Journals und so weiter,
00:09:02
Speaker
verständlich machen, warum das einfach einen anderen Effekt haben muss, als diese Einzelsachen, die man auch gut zum Beispiel zu Hause alleine machen kann.

Gehirnstruktur und emotionale Reaktionen

00:09:10
Speaker
Okay, also um zu begreifen, warum wir mit Wissen und Verstehen an dieser Stelle nicht weiterkommen, dürfen wir einmal verstehen, dass es in der Psychologie nennt sich das kognitive Verhaltensdissonanz.
00:09:31
Speaker
Ja, das heißt...
00:09:33
Speaker
Es besteht ein Disput, ein Konflikt zwischen dem, was wir wissen und dem, wie wir uns verhalten.
00:09:44
Speaker
Und
00:09:46
Speaker
Wir kriegen quasi den Kopf nicht mit dem Körper zusammen.
00:09:51
Speaker
Und um zu verstehen, wie das funktioniert und warum das so ist und warum dann auch zu viel Wissen oder auch falsch fokussiertes Wissen,
00:10:04
Speaker
zu größeren Blockaden und Problemen führen kann und wo dann eben auch Psycho-Education, also die ganze Wissensvermittlung zum Thema Psyche, auch Schaden anrichten kann,
00:10:18
Speaker
ist, dass wir erstmal verstehen müssen, dass wir zwei unterschiedliche Ebenen oder sogar drei unterschiedliche Ebenen im Nervensystem haben.
00:10:27
Speaker
Wenn wir uns das Gehirn angucken und schauen, wie das aufgebaut ist, dann haben wir im Untergeschoss, in der untersten Ebene, das Reptiliengehirn.
00:10:37
Speaker
Das ist evolutionär der älteste Teil unseres Gehirns, wo wir vor allen Dingen, das ist das Stammhirn, da sitzt alles, was
00:10:47
Speaker
wo wir nicht willkürlich drauf zugreifen können.
00:10:50
Speaker
Also das Herz schlägt automatisch, die Organe funktionieren automatisch, da müssen wir nicht dran denken.
00:10:57
Speaker
Die ganzen lebenserhaltenden
00:10:59
Speaker
Maßnahmen und auch die Überlebensreaktionen sitzen im Reptilien-Gehirn.
00:11:05
Speaker
Und wenn wir dann, ich sag mal, in die mittlere Etage gehen vom Gehirn, dann kommen wir beim limbischen System an.
00:11:13
Speaker
Und das ist das Säugetier-Gehirn, kann man es auch bezeichnen.
00:11:16
Speaker
Das kam später evolutionär, später dazu und hat uns die Macht der Emotionen gegeben.
00:11:25
Speaker
Also in dem Bereich der
00:11:29
Speaker
werden Emotionen ausgelöst durch Trigger, die in uns reinfließen, von außen zum Beispiel, oder auch Gedanken, die dann eher vom Dachgeschoss kommen, über das wir gleich sprechen.
00:11:41
Speaker
Und diese Emotionen
00:11:44
Speaker
Die lösen dann, die geben auch Impulse ins Reptiliengehirn und letztendlich dann auch in die Überlebensreaktionen rein.
00:11:54
Speaker
Aber das sind Bereiche im Nervensystem, die sind unwillkürlich gesteuert.
00:12:03
Speaker
Da können wir nicht drauf zugreifen mit dem bewussten Verstand.
00:12:07
Speaker
Das ist auch mit Absicht und Wut so, weil nehmen wir jetzt mal an, auf dich fährt ein Auto zu und es ist eine lebensutrohliche Situation und du würdest jetzt erst lange darüber nachdenken müssen, springe ich nach links oder springe ich nach rechts oder was mache ich denn jetzt, da bist du schon längst platt gefahren.
00:12:26
Speaker
Unser Nervensystem ist so aufgebaut, dass in dem Moment, wo gefühlt oder tatsächlich eine lebensbedrohliche Situation herrscht, dass die Durchblutung sich so verändert, dass das unwillkürliche Nervensystem das Kommando übernimmt.
00:12:42
Speaker
Wenn wir dann ins Dachgeschoss gehen, das ist so die Hirnrinde und der obere Teil des Gehirns und vor allen Dingen der präfrontale Kortex, der sitzt direkt hinter der Stirn.
00:12:53
Speaker
Das ist so der menschliche Teil unseres Gehirns.
00:12:56
Speaker
Das ist so der Teil...
00:12:58
Speaker
der auch bei Babys, bei Kleinkindern noch nicht ausentwickelt ist.
00:13:02
Speaker
Der kommt später, reift er sich erst aus.
00:13:06
Speaker
Und dieser Teil, das ist der Teil, wo wir in die Vergangenheit denken, in die Zukunft denken, wo wir planen, wo wir strategisch denken, wo wir...
00:13:18
Speaker
rechnen, wo wir mit Zahlen, Daten, Fakten, mit Wissen arbeiten, wo wir verstehen und wo auch die Impulskontrolle sitzt.
00:13:28
Speaker
Also wenn ein Impuls aus dem Untergeschoss kommt oder aus der Mitteletage sozusagen, dann können wir, solange wir in einem einigermaßen sicheren, regulierten Zustand sind,
00:13:42
Speaker
mit unserer Impulskontrolle im präfrontalen Kortex diesen Impuls auch mal unterdrücken.
00:13:48
Speaker
Ein Beispiel, ich schreite jemand an und am liebsten würde sie dem eine runterhauen und da zuckt vielleicht auch mal kurz die Hand ab,
00:13:56
Speaker
Aber dein menschlicher Teil im Gehirn sagt dann, nee, nee, nee, also wir haben gelernt und sind uns einig, wir schlagen uns nicht und dann unterdrücken wir diesen Impuls.
00:14:11
Speaker
Wenn wir aber wirklich in einer Situation sind, in der wir unsicher sind, in der wir uns verteidigen müssen, um zu überleben und das kann entweder tatsächlich oder gefühlt so sein,
00:14:24
Speaker
dann verändert sich die Durchblutung im Gehirn so, dass weniger Blut in Richtung präfrontalen Kortex fließt, da wo die Impulskontrolle sitzt und mehr in die unteren Etagen des Gehirns.
00:14:40
Speaker
Und dadurch haben wir nicht mehr so eine hohe Impulskontrolle.
00:14:46
Speaker
Und das führt dann dazu, dass wir undienliche Impulse dann auch nicht mehr so gut kontrollieren können.
00:14:55
Speaker
Und jetzt ist, das muss man noch dazu sagen, das Nervensystem weit mehr als einfach nur das Gehirn.
00:15:04
Speaker
Das geht also noch weiter, weil wir natürlich auch Nervenbahnen haben, die durch
00:15:10
Speaker
den ganzen Körper gehen, die Organe, die Zellen ansteuern und wir natürlich, wenn wir was denken oder was fühlen über Elektroimpulse, also Energie, Handlungsimpulse in den ganzen Körper bekommen.
00:15:28
Speaker
Wenn wir das verstehen, verstehen wir auch, dass Emotionen grundsätzlich erstmal Energie in Bewegung sind, die uns einen Handlungsimpuls geben und dass diese Energie sich auch nicht einfach auflöst, wenn wir diesen Impuls unterdrücken.
00:15:46
Speaker
Zum Beispiel dann mit der Hand auszuholen, sondern um diesen Impuls zu unterdrücken, müssen wir die konträre Muskulatur anspannen, um unseren Arm zum Beispiel in dem Moment zurückzuhalten.
00:16:01
Speaker
Wird dann diese emotionale Ladung nicht anderweitig ausagiert, bleibt die als Spannung im Nervensystem und in der Muskulatur, in den Faszien und in den Organen zurück.
00:16:12
Speaker
Und das bedeutet, es entsteht nicht nur Stress im Gehirn, wenn wir ständig Impulse unterdrücken müssen, sondern
00:16:20
Speaker
Es entsteht Stress im ganzen Nervensystem, ergo auch im Körper, in den Zellen, in den Organen, in den Hormondrüsen, wo wir dann auch letztendlich die psychosomatische, also die Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche haben, eben haben.
00:16:37
Speaker
Und wir dann wiederum auch da landen, wo erklärbar wird, auch biochemisch, warum wir
00:16:44
Speaker
wir zum Beispiel mit dem Stoffwechsel oder dem Immunsystem Probleme bekommen, wenn wir Emotionen unterdrücken.
00:16:52
Speaker
Und das ist erstmal, sag ich mal, der Mechanismus, den wir uns klar machen dürfen.
00:16:57
Speaker
Fasziengewebe spannt sich dann an, Muskeln spannen sich zurück und wir halten uns zurück.
00:17:03
Speaker
Das heißt, wir halten auch unseren gesamten Körper zurück.
00:17:07
Speaker
Und die Beobachtung, die wir machen, ist, dass die Frauen, mit denen wir arbeiten, die zu uns kommen wegen emotionalem Essen und häufig eben auch wegen Gewichtsthemen, häufig im Alltag an den meisten Stellen erstmal eine zu hohe Impulskontrolle haben.
00:17:24
Speaker
Also sie halten viel zu viel von sich selbst zurück, damit
00:17:30
Speaker
Das ist auch ein Überlebensmechanismus, sich nicht verletzlich zu zeigen, sich nicht schwach zu zeigen.
00:17:37
Speaker
Die Art, wie wir gelernt haben, mit Emotionen umzugehen,
00:17:41
Speaker
All das spielt dabei eine Rolle, ob wir abgespeichert haben, es ist gefährlich, meine Emotionen zu zeigen, es ist niemand da, der mich damit korregulieren kann oder ich kann mich damit nicht regulieren, dann müssen wir es kompensieren.
00:17:56
Speaker
Das heißt, die meiste Zeit ist die Impulskontrolle viel zu hoch, bis dann irgendwann die Energie nicht mehr ausreicht und dann
00:18:06
Speaker
Dann entladen sich quasi diese Impulse, zum Beispiel dann im Essverhalten.
00:18:11
Speaker
Und dann stehen wir da und kriegen nur noch irgendwie mit, mit so einer leisen Stimme im Hintergrund, mein

Konflikt zwischen Bewusstsein und unterbewussten Überlebensstrategien

00:18:18
Speaker
Gott, was machst du denn?
00:18:18
Speaker
Du hast jetzt schon den 10.
00:18:19
Speaker
Keks in der Hand, das ist eigentlich überhaupt nicht gut.
00:18:23
Speaker
Das sagt sozusagen der präfrontale Kortex in dem Moment.
00:18:27
Speaker
Der sagt auch, ich habe doch verstanden, dass ich emotional esse und dass ich mich jetzt irgendwie emotional versorgen müsste, aber was passiert jetzt hier?
00:18:38
Speaker
Und das Unterbewusstsein oder das autonome Nervensystem sagt halt, das ist mir gerade mal scheißegal, was du verstanden hast.
00:18:45
Speaker
Ich bin gerade in einer Notsituation und ich mache jetzt das, was ich gelernt habe,
00:18:52
Speaker
Weil Emotionen fühlen und ausdrücken, kein Plan, wie das geht.
00:18:56
Speaker
Ich esse jetzt oder was auch immer dann die Bewältigungsstrategie ist.
00:19:01
Speaker
Und so kann man sich diese Mechanismen im Körper vorstellen.
00:19:05
Speaker
Und wenn man das verstanden hat mit diesem Obergeschoss, Mittelgeschoss, Keller und dem autonomen, also unwillkürlichen Nervensystem und dem willkürlichen Nervensystem, stellen wir jetzt etwas fest.
00:19:20
Speaker
Alles, was ich lerne, alles, was ich verstehe, alles, was ich weiß, dieser Podcast hier, der fließt jetzt vor allen Dingen
00:19:30
Speaker
In die kognitive Ebene, also in den präfrontalen Kortex, da, wo du verstehst.
00:19:36
Speaker
Und das sorgt dafür, dass dein Kopf weiterkommt.
00:19:38
Speaker
Also dein Kopf sagt, ja, okay, das wusste ich letztes Jahr noch nicht, jetzt habe ich das verstanden.
00:19:44
Speaker
Ah, okay, super.
00:19:47
Speaker
Das ist aber...
00:19:50
Speaker
die in dem Sinne falsche Ebene und wenn wir uns nur um diese Ebene kümmern, über Jahre hinweg, dann haben wir das Problem, dass der Kopf quasi schon zehn Jahre weiter ist und der Körper, oder noch länger, und der Körper aber immer noch da feststeckt, wo diese Ursprungsmuster oder Ursachen für diese Muster entstanden sind und wie so festgefroren ist.
00:20:16
Speaker
in diesen alten Situationen.
00:20:18
Speaker
Weil wir diese Abspaltung von Kopf und Körper noch mehr fördern, indem wir ständig mehr Informationen sammeln und dann glauben, ich muss mich ja jetzt nur zusammenreißen und dann kriege ich es gelöst, weil ich habe es ja jetzt verstanden.
00:20:41
Speaker
Und an der Stelle wird jetzt vielleicht auch klar,
00:20:46
Speaker
und das piekst jetzt vielleicht ein bisschen, wenn ich das sage, dass du eben nicht weißt, was du tun müsstest, damit es sich löst, weil es gar nicht ums Wissen geht.
00:21:00
Speaker
Und wenn du eine Sache wenigstens nicht weißt, ist, wie du ins Fühlen kommst und was es braucht, damit der Körper wirklich mitkommt.
00:21:10
Speaker
Und
00:21:11
Speaker
Und das ist eine Feststellung, die wir auch immer wieder haben.
00:21:14
Speaker
Wir haben, wenn wir mit den Frauen arbeiten, einfach unfassbar gebildete Frauen zu diesen Themen gerade auch, die sich da so belesen haben aus dieser Not heraus und so unfassbar viel Wissen haben, aber eben auch nur das halbe Wissen.
00:21:33
Speaker
Oder Mythen.
00:21:35
Speaker
Oder eben dann die Blindspots, wo die eigentliche Lösung eigentlich dann zu Hause ist und wo dann mal von außen jemand drauf leuchten muss und zeigen muss, wie es geht.
00:21:48
Speaker
Jetzt darfst du, Lena.
00:21:51
Speaker
Ja, also das ist super zusammengefasst.
00:21:54
Speaker
Und ich sage mal, das, was du gerade am Ende gesagt hast mit, wenn wir nur die eine Ebene füttern,
00:22:00
Speaker
dann ergibt sich daraus eben nicht nur die Abspaltung zwischen dem, was wir wissen und zwischen dem, was wir verkörpern oder was der Körper erfährt, sondern, um auch nochmal auf das Thema dieser Folge zurückzukommen, natürlich vergrößert sich auch diese sogenannte kognitive Verhaltensdissonanz, weil
00:22:17
Speaker
Je mehr ich den einen Teil fütter und desto mehr ich den anderen Teil aber vernachlässige, in Anführungsstrichen, desto größer wird natürlich die Kluft, also die Dissonanz zwischen dem, was ich weiß und zwischen dem, was der Körper schon verstanden bzw.
00:22:29
Speaker
erleben durfte.
00:22:31
Speaker
Und das, was wir halt ganz häufig erleben, ist, dass daraus nicht nur ein enormer Stress und eine enorme Anspannung körperlich auch resultiert, weil...
00:22:39
Speaker
Mein Kopf denkt sich natürlich, wenn ich das doch jetzt weiß und ich habe das trotzdem nicht, also was muss ich denn noch alles lernen, damit das funktioniert?
00:22:45
Speaker
Das heißt, es gibt noch mehr Stress, was das Nervensystem dann wiederum weiter in Alarmbereitschaft hält.
00:22:51
Speaker
Und auf der anderen Seite geht es halt mit sehr starken Schuld- und Schamgefühlen einher.
00:22:56
Speaker
Also die Scham ist irgendwie nicht zu schaffen, die Scham, dass das jetzt schon so ein langes Thema ist, trotz dessen, dass ich mich damit schon so viel beschäftigt habe, trotzdem die Veränderung nicht mitzubekommen.
00:23:07
Speaker
Das Schuldgefühl sich selbst gegenüber, dem Körper gegenüber, aber auch möglicherweise anderen Menschen gegenüber, wenn Frauen zum Beispiel aufhören, sich mit ihren Kindern dann ins Freibad zu begeben oder auf den Spielplatz oder so.
00:23:19
Speaker
Was auch immer, also auch starke Schuldgefühle, also wiederum Gefühle, die für viel Stress im Nervensystem sorgen und dadurch einfach diese Diskrepanz immer größer wird und dementsprechend kann Wissen sehr hilfreich sein, kann aber auch den Leidensdruck deutlich erhöhen, wenn der Körper eben nicht mitgenommen wird.
00:23:37
Speaker
Und jetzt gibt es ja aber trotzdem auch sehr, sehr viele und es gibt ja auch gerade eine sehr starke Bewegung in die Richtung,
00:23:43
Speaker
die ja durchaus auch ins

Einfluss früher Beziehungen auf Stressbewältigung

00:23:45
Speaker
Handeln kommen.
00:23:45
Speaker
Also das Wissen auch auf Verhaltensebene übersetzen, indem sie dann zum Beispiel bestimmte Nervensystemübungen machen, indem sie Vagusnervaktivierungen machen, indem sie Atemübungen machen.
00:23:58
Speaker
indem sie Ressourcenübungen machen, indem sie sich bewegen oder wie auch immer.
00:24:03
Speaker
Das heißt, es gibt natürlich auf der einen Seite die, die in dieser Verhaltensebene so blockiert sind, dass es wirklich erstmal nur den Kopf abholt.
00:24:10
Speaker
Aber es gibt ja auch wirklich inzwischen einige Personen, die sowohl den Kopf abgeholt haben und dann auch schon in die Umsetzung auf Verhaltensebene gehen und es trotzdem sich nicht verändert.
00:24:20
Speaker
Und das ist das, was ich eben gesagt habe, worauf ich jetzt gerne dann nämlich in Anschluss an das Nervensystemthema eingehen würde.
00:24:28
Speaker
Das Problem ist, dass diese Themen ins Nervensystem reinfließen, wenn wir noch ganz klein sind, das heißt noch sehr jung sind und wie Natascha schon gesagt hat, der präfrontale Kortex sowieso noch gar nicht so ausgereift ist.
00:24:41
Speaker
Aber unabhängig davon, wie das Gehirn ausgereift ist und zu welchem Zeitpunkt, ist es so, dass das immer in Beziehung passiert.
00:24:49
Speaker
Das bedeutet, ein überlastetes Nervensystem und das Gefühl von, ich darf mich nicht zeigen, ich muss mich zurückhalten, ich muss meine Emotionen zurückhalten, liegt immer in dem Thema der Beziehung.
00:25:02
Speaker
Das heißt, in der Verbindung zur Bezugsperson, zur Beziehungsperson, also zu Mama und Papa.
00:25:07
Speaker
Und erstmal auch nur zu Mama.
00:25:10
Speaker
Und nicht zu irgendeiner fremden Person, sondern im allerersten Moment erstmal zur Mutter.
00:25:14
Speaker
Das bedeutet, dass durch den Kontakt, durch Beziehung,
00:25:19
Speaker
dieses Nervensystem mit destabilisiert wurde.
00:25:22
Speaker
Das heißt, durch das, was ich in dieser Beziehung erlebt habe, setzt sich dieser Stress ins Nervensystem.
00:25:29
Speaker
Jetzt ist es so, dass unser ganzes Leben, jede Beziehung, jede Partnerschaft, jedes Arbeitsverhältnis, jede Freundschaft, alles aus Beziehung entsteht oder besteht.
00:25:38
Speaker
Das heißt, der Stress, der sich damals schon über Beziehungen in unser Nervensystem eingebrannt oder eingeprägt oder eingefroren hat, wird permanent wieder aktiviert, wenn wir in Beziehung sind, also immer.
00:25:51
Speaker
Und deswegen ist es auch fast unabhängig davon, wie viele Atemübungen wir machen, weil sobald wir wieder in Kontakt kommen, wird das gleiche emotionale Nervensystemmuster wieder aktiviert.
00:26:02
Speaker
Das heißt, ich kann mich mit meinem Partner gestritten haben, der geht arbeiten, ich bin schon ein bisschen aufgeregt, wenn er nach Hause kommt, ob wir streiten und ich mal vorher meine Entspannungsübungen bin, auch dann recht gelassen, dann kommt er nach Hause, guckt mich blöd an und schon ist das Nervensystem wieder auf Dauerstress-Alarmmodus entgegen.
00:26:18
Speaker
Das heißt, die Atemübung war in dem Moment ganz schön zur akuten Regulation, aber es löst das Stressmuster eben nicht auf.
00:26:26
Speaker
Und deswegen sehen wir auch super viel Bindungsunfähigkeit.
00:26:29
Speaker
Also auch die Personen, die jahrelang in Beziehungen verbringen, heißt nicht unbedingt, dass die sich wirklich binden bzw.
00:26:35
Speaker
emotional wirklich öffnen können.
00:26:37
Speaker
Und das liegt einfach daran, dass diese Beziehungserfahrungen der frühesten Kindheit diese Stressmuster hinterlassen haben.
00:26:43
Speaker
Das heißt, wenn unser Nervensystem dadurch in chronischer Disregulation ist und wir mit diesen Emotionen oder auch mit sozialen Kontakten in Berührung kommen, dann bleibt dieser Stresszustand vorhanden und die Impulskontrolle bleibt eben aus.
00:26:58
Speaker
Und jetzt kommen wir aber zum entscheidenden Punkt.
00:26:59
Speaker
Wenn ich jetzt versuche, alleine...
00:27:02
Speaker
also ohne Beziehung, ohne Kontakt, diese Nervensystemmuster zu verändern, dann kann ich damit nur scheitern.
00:27:10
Speaker
Selbst wenn ich wirklich auf Verhaltensebene und Verkörperungsebene gehe.
00:27:14
Speaker
Und das liegt einfach darin begründet, dass der Stress ja in Beziehung entstanden ist.
00:27:18
Speaker
Das heißt, wenn ich jetzt selber mich entspanne durch Atmung, durch Thymusklopfen, also durch so ein Klopfen auf dem Brustbereich, um den Vagusnerv zu aktivieren,
00:27:26
Speaker
Durch die Resonanzatmung, also tiefes durch die Nase einatmen und ein bisschen länger durch den Mund ausatmen, durch Bewegung, durch Schütteln, durch Zittern, durch was auch immer es alles so an Übungen gibt, um das Nervensystem zu entspannen und auch wirklich kurzzeitig zu entlasten.
00:27:42
Speaker
kann keine langfristige, nachhaltige Veränderung im Nervensystem herbeiführen, wenn der entscheidendste Auslöser dieses Dauerstresses nicht mit berücksichtigt wird, nämlich die Beziehung.
00:27:55
Speaker
Das heißt, all die Sachen, die wir dann versuchen, alleine zu machen, was häufig eh schon Folge unserer Bindungserfahrung ist, dass ich das Gefühl habe, ich muss das alles alleine lösen, ich muss die Verantwortung übernehmen, ich muss mich um alles sorgen, sonst bricht das ganze System zusammen.
00:28:09
Speaker
wird dadurch nur weitergetrieben und wird einfach in dem Moment stellvertretend durch bestimmte Übungen, die erstmal dienlicher sind als zum Beispiel am Handy hängen oder zu shoppen oder andere Dinge.
00:28:22
Speaker
Natürlich tut es dem Nervensystem in dem Moment ein bisschen besser, aber es löst einfach nicht das Grundproblem der Beziehungslosigkeit oder des Beziehungsstresses.
00:28:30
Speaker
Und deswegen ist das, was ich eben gesagt habe mit dem Thema
00:28:34
Speaker
Da wirkt Coaching einfach auf einer ganz, ganz, ganz, ganz anderen Ebene, weil natürlich, wir greifen auch im Coaching zu Nervensystemübungen, zu genau diesen Mustern, die ich gerade eben gesagt habe, durch Atmung, durch Bewegung, durch Zittern, also diesen Mustern, die durchaus das Nervensystem regulieren, bedienen wir uns ja auch.
00:28:53
Speaker
Nur der entscheidende Faktor, der das einfach unterscheidet von diesen ganzen Ängsten,
00:28:59
Speaker
Und ich mache das alles mal mit mir alleine aus.
00:29:01
Speaker
Der Unterschied dazu ist einfach, dass wir die Beziehungskomponente, also den entscheidendsten Punkt, wo der Dauerstress entstanden ist, mit drin haben.
00:29:09
Speaker
Über die Korregulation.
00:29:11
Speaker
Also das, was wir in der Kindheit gebraucht hätten.
00:29:14
Speaker
Ein Gegenüber, was uns freundlich ansieht.
00:29:16
Speaker
Ein Gegenüber, was uns versteht.
00:29:18
Speaker
Ein Gegenüber, was uns nicht bewertet.
00:29:20
Speaker
Ein Gegenüber, der ein bisschen mehr Idee hat, wie kann ich mich regulieren, als ich es natürlich als kleines Wesen habe.
00:29:27
Speaker
Da ist damals eine, ich nenne es mal gende, leere oder zumindest mangelhafte Korregulation stattgefunden.
00:29:34
Speaker
Und diesen Teil, diese Leere, also kannst du dir vorstellen wie so ein leerer Platz im Raum, den kannst du niemals füllen, wenn du es alleine machst.
00:29:43
Speaker
Den kannst du nicht füllen, indem du einfach selbst ein paar Übungen machst, weil diese Leere eines Gegenübers, der dich darin spiegelt, der dich darin hält und der dich darin korreguliert, der bleibt ja leer.
00:29:54
Speaker
Wenn du aber jetzt in eine Therapieform oder in eine Coachingform gehst, die beides zusammenfügt, also sowohl das Wissen mitnimmt, als auch wirklich die Verkörperung, also als auch wirklich auf die Körperebene zu gehen, dann füllst du diesen Platz des Gegenübers, dieser korregulierenden Person, in dem Falle zum Beispiel über Natascha, über mich, über die Frauen im Raum und erlebst,
00:30:18
Speaker
diese regulierenden Übungen, aber mit dem entscheidenden Faktor des Gegenübers, der dich darin hält.
00:30:24
Speaker
Also wird dieser Dauerstress, der damals entstanden ist durch die Beziehungslosigkeit, heute darüber verändert, dass du ein stabiles Beziehungsgegenüber hast.
00:30:33
Speaker
Und dafür ist natürlich extrem entscheidend, wen du gegenüber hast.
00:30:37
Speaker
Weil wenn das natürlich heute zum Beispiel in Therapie, in Coaching, in Beratung dann durch Personen abgebildet sind, die vielleicht selber ihre Themen gar nicht geklärt haben, die selber emotionsvermeidend sind, die selber nur diese Berufserfahrung gewählt haben, um ihre eigenen Themen stellvertretend am Klienten zu lösen, dann habe ich eben wieder diese Erfahrung von ich bin zu viel, ich kann es nicht halten, da ist niemand.
00:31:02
Speaker
Und dann verstärkt sich das natürlich.
00:31:03
Speaker
Und das erleben wir ja bei unseren Frauen im Coaching immer wieder, dass bestimmte auch Therapieerfahrungen sie entweder dann nur kognitiv abgeholt haben.
00:31:10
Speaker
Also da war das Gegenüber vielleicht sehr wertschätzend und auch toll, aber der Kopf wurde nur abgeholt.
00:31:16
Speaker
Das ist das eine.
00:31:17
Speaker
Da bleibt dann der Körper weg.
00:31:19
Speaker
Oder das andere ist, es wird wirklich auch was über den Körper gemacht, aber die Person gegenüber hat was Verachtendes oder nicht Wertschätzendes oder hat ihre eigenen Themen nicht reguliert und geht dann in diese Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse mit dem Klienten.
00:31:34
Speaker
Und dadurch entsteht wiederum Stress im Nervensystem und deswegen ist es auch so wesentlich da zu schauen, von wem lasse ich mich da begleiten,
00:31:42
Speaker
Und der idealste Weg ist natürlich auf der einen Seite den Kopf, also den präfrontalen Kortex mitzunehmen, der bei den meisten aber ja sowieso nicht das Problem ist.
00:31:51
Speaker
Dann auf der anderen Seite diese Nervensystemmuster nachhaltig im autonomen, also im automatisch ablaufenden Nervensystem darüber zu verändern, dass ich eine korrigierende Erfahrung hinzufüge darüber, dass sich alte, nicht ausgedrückte Impulse nachträglich wieder ausdrücken dürfen und somit die Energie wieder fließen kann.
00:32:10
Speaker
Und zweitens darüber, dass ich neue Erfahrungen mache, dass, wenn ich mich ausdrücke, auch wirklich darin sicher und gehalten und behütet bin.
00:32:19
Speaker
Und das wiederum gibt dann nachhaltig eine neue Information an das Nervensystem, auch an das automatisch ablaufende Nervensystem, dass ich sicher bin, dass

Persönliches Versagen vs. Beziehungsdynamiken

00:32:29
Speaker
ich diese Muster nicht mehr brauche, dass ich das Essen und das Vollstopfen oder das auch auf Nahrung verzichten,
00:32:35
Speaker
gerade nicht mehr brauche, um mich zu halten, weil ich eine neue Erfahrung gemacht habe, dass es auch anders geht.
00:32:41
Speaker
Und deswegen ist es so entscheidend, dass wir nicht einfach sagen, ah ja, okay, dann ist es bei mir die Disziplin oder dann verstehe ich es einfach vielleicht doch noch nicht gut genug oder ich habe es jetzt schon verstanden, aber irgendwie helfen mir die Übungen nicht.
00:32:53
Speaker
Du bist darin nicht das Problem.
00:32:54
Speaker
Also klar hast du die Verantwortung, was du für eine
00:32:57
Speaker
eine Methode oder was du für eine Begleitung wählst.
00:32:59
Speaker
Aber du bist daran nicht das Problem.
00:33:01
Speaker
Dein Nervensystem ist nicht das Problem.
00:33:03
Speaker
Und das Essen ist auch erstmal nicht das Problem.
00:33:05
Speaker
Sondern das Problem ist, dass einfach die Bereiche des Körpers, die Versorgung brauchen, einfach weiterhin nicht versorgt werden.
00:33:11
Speaker
Nicht mit Nährstoffen, nicht mit guter Nahrung, sowohl emotional als auch körperlich, als auch mit der Beziehungsebene, die einfach, ich kann es nur immer wieder betonen, genau der entscheidende Punkt ist, der überhaupt zum Stress geführt hat und deswegen auch unbedingt notwendig ist,
00:33:26
Speaker
um das nachhaltig im Nervensystem wieder zu verändern.
00:33:30
Speaker
Ich hoffe, das war jetzt verständlich erklärt.
00:33:33
Speaker
Ich habe es mir hier aufgemalt und habe versucht, es genauso, wie ich es aufgemalt habe, zu erklären.
00:33:38
Speaker
Also es kam sehr, sehr gut rüber.
00:33:42
Speaker
Ich habe es auf jeden Fall gut verstanden.
00:33:44
Speaker
Es hat ja jetzt erstmal nichts zu heißen.
00:33:47
Speaker
Wir arbeiten damit ja auch den ganzen Tag.
00:33:49
Speaker
Aber ich denke, das hat jeder gut verstanden.
00:33:53
Speaker
Was ich wirklich vielleicht einfach an der Stelle ergänzend
00:33:56
Speaker
Was ich dazu geben möchte, ist das, was du auch eben schon gesagt hast, nochmal aufzugreifen und was zu ergänzen dazu, dass eben genau du bist nicht das Problem, das sagt dir nur deine Selbstwertwunde, dass du das angeblich bist, ja.
00:34:12
Speaker
Und die ist auch im Kontakt übrigens entstanden.
00:34:17
Speaker
Und der andere Punkt ist aber gleichzeitig müssen wir uns einfach bewusst machen, dass wenn wir uns immer wieder mit Dingen beschäftigen, die uns vom eigentlich notwendigen Schritt, nämlich in einen sicheren Beziehungsraum zu gehen, in dem das gelöst wird, ablenken,
00:34:37
Speaker
bleibe ich in der Vermeidung.
00:34:38
Speaker
Das ist ein Vermeidungsverhalten, ein Vermeidungsverhalten in Kontakt zu kommen mit der, ich sag mal, Urwunde, die hinter diesem Muster oder unter diesem Muster lebt und auch irgendwo verständlich, deine Psyche hat sich ja das emotionale Essen in dem Fall jetzt und noch andere Coping-Strategien gebaut, um das nicht fühlen zu müssen und wenn du jetzt sagst, ich will das wirklich, wirklich, wirklich, also wirklich,
00:35:06
Speaker
und nicht nur als Beschäftigungstherapie, sondern ich will das wirklich lösen, dann kommst du nicht drum rum, dass die Lösung, die echte Lösung,
00:35:23
Speaker
Unsicherheiten bei dir auslöst und zumindest ein Teil in dir auch ein bisschen zurückziehen möchte.
00:35:30
Speaker
Das sehen wir immer, wenn die Frauen dann uns am Telefon erzählen, boah, ich war bestimmt zehnmal auf eurer Webseite und wollte mir einen Termin buchen und bin dann immer wieder abgesprungen.
00:35:39
Speaker
Dann war in dem Moment der Teil noch stärker, der gesagt hat, boah, weiß ich nicht.
00:35:49
Speaker
Ach, ich versuche es doch nochmal alleine.
00:35:52
Speaker
Schwupps, wieder in der Vermeidung.
00:35:54
Speaker
Ach, vielleicht mache ich es doch mit einem Videokurs, da muss ich mit niemandem sprechen und ich weiß nicht, irgendwie so eine Gruppe kommt mir auch ein bisschen suspekt vor, weiß ich nicht, ob ich mich da öffnen kann.
00:36:06
Speaker
Ich probiere es doch nochmal anders.
00:36:09
Speaker
So, bis du dann wieder bei uns auf der Webseite landest, weil du einfach merkst, irgendwie drehst du dich trotzdem weiter im Kreis.
00:36:18
Speaker
Und dann verschiebt sich das Problem vielleicht, dann ist es gerade nicht mehr so wild, das Essverhalten, aber dafür dann halt das Shopping oder dann wird es halt aus einem Glas Wein am Abend, zwei Glas Wein am Abend oder andere Bewältigungsstrategien, du stürzt dich kopfüber in die Arbeit.
00:36:34
Speaker
Das ist ja nicht immer konstant, dieses Muster.
00:36:39
Speaker
Und das ist halt einfach wichtig, dass wir uns bewusst werden müssen, solange wir uns die Möglichkeit geben,
00:36:47
Speaker
noch aus einer Hintertür auszusteigen, um zu vermeiden, doch in diesen Kontakt zu kommen, um diese neuen korrigierenden Erfahrungen, wie Lena sie beschrieben hat, zu machen, werden wir uns im Kreis drehen.
00:37:02
Speaker
Und dann müssen wir uns am Ende des Tages wirklich die Frage stellen, gerade wenn du jetzt den Podcast gehört hast, willst du wirklich, wirklich, wirklich dieses Thema lösen?
00:37:14
Speaker
Möchtest du wirklich ein Leben frei von den ständigen Gedankenkreisen, von dem impulsiven Essverhalten, von den Gewichtsproblemen, von den ständigen, immer wiederkehrenden Diätversuchen?
00:37:28
Speaker
Wenn du das wirklich willst, dann ist das in dem Moment, oder ist das jetzt der Moment, wo du dir bewusst machen musst, du machst die Hintertüren zu.
00:37:40
Speaker
Oder du lässt dich wieder gefangen nehmen von dem alten Muster.
00:37:45
Speaker
Jedes Mal, wenn der Gedanke kommt von, ach, ich versuche das doch nochmal alleine, ist das letztendlich nichts anderes als das Muster innerlich, das sagt, ich übersetze mal,
00:37:58
Speaker
ich habe in Verbindung und mit anderen Menschen und vor allen Dingen, wenn ich mich dann da auch noch so zeigen soll, wie ich mich wirklich fühle, nicht so gute Erfahrungen gemacht.
00:38:09
Speaker
Ich probiere es doch lieber nochmal alleine.
00:38:12
Speaker
Das ist eigentlich das, was innerlich häufig passiert.
00:38:17
Speaker
Dieses Vertrauensproblem, sich selbst zu vertrauen oder auch jemand anderem zu vertrauen und
00:38:27
Speaker
Die Angst, damit zu scheitern, also auch wieder dieses, was ist, wenn ich das Droh nicht hinbekomme?
00:38:34
Speaker
Also Angst, Scham, Schuld, das sind im Prinzip die Emotionen, die unbewusst oder bewusst dich immer wieder zurückziehen und dich im alten Muster gefangen halten.
00:38:44
Speaker
Und dafür muss uns wirklich einfach klar sein,
00:38:48
Speaker
deine Lebensenergie ist sehr wertvoll und du hast sie nur begrenzt.
00:38:54
Speaker
Und jedes Mal, wenn du sie in Scheinlösungen reinsteckst, weil du es nicht aushalten kannst, nichts zu tun, weil du es so nicht behalten willst, aber irgendwie auch noch nicht bereit bist, den Schmerz zu fühlen, den du fühlen musst, damit sich das lösen kann, also wirklich eine Lösung in Anspruch zu nehmen, die an die Ursache geht, steckst du immer wieder Lebensenergie, Hoffnung, Lebenszeit und natürlich auch Geld in Sachen,
00:39:19
Speaker
die so gar nicht wirken können.
00:39:20
Speaker
Und zwar nicht, weil du das Problem bist, sondern weil das Setting nicht dafür gemacht ist, dass du diese Entwicklungsstritte gehen kannst.
00:39:32
Speaker
Ich würde dazu gerne kurz was sagen mit der Angst, weil das ist schon ganz interessant, weil du hast gesagt, Scham, Schuld und Angst sind so die Emotionen, die uns am meisten davon abhalten.
00:39:42
Speaker
Und Angst ist ja eine Emotion, die sehr viele Menschen sehr stark kennen.
00:39:47
Speaker
Und das, was aber wichtig ist zu verstehen beim Thema Angst, ist, dass Angst entsteht, wenn eigentlich Lebensenergie in uns aufsteigen möchte und wir aber das aufgrund von Schuld und Scham zurückhalten, also aufgrund dessen, was wir gelernt haben, was unser autonomes Nervensystem gelernt hat.
00:40:04
Speaker
Und das, was wir dann als Spannung innerlich wahrnehmen, das ist dann das, was wir als Angst oder Stress bezeichnen.
00:40:11
Speaker
Das heißt, Angst ist immer auch erstmal ein guter,
00:40:15
Speaker
ein guter Wegweiser, dass dahinter eigentlich das größte Abenteuer beziehungsweise die größte Veränderung stattfindet.
00:40:24
Speaker
Weil ich sage mal, dich zwingt ja keiner dazu, auf die Website zu gehen oder den Podcast zu hören oder andere Dinge zu tun.
00:40:28
Speaker
Also es gibt schon einen Impuls, in diesen Kontakt zu gehen.
00:40:33
Speaker
Und je näher aber dann wirklich der Kontakt käme und die Verbindung, desto mehr ist das auf verständlicher Weise so, dass das Nervensystem Alarm schlägt, weil das ist das, was ich eben gesagt habe.
00:40:47
Speaker
Das Nervensystem hat den Stress in Kontakt erlebt.
00:40:50
Speaker
Und das, was du gerade eben so schön gesagt hast, was du zwischen den Zeilen liest, von, ah, ich habe nicht so gute Erfahrungen in Kontakt gemacht und mich vor allem zu zeigen, ist mir auch nicht so angenehm.
00:40:59
Speaker
Das sagt keine, also das sagt eine erwachsene Frau, aber das
00:41:02
Speaker
wo das entstanden ist, das ist in einem kleinen Mädchen oder in einem kleinen Jungen entstanden, der keine guten Erfahrungen damit gemacht hat, sich ganz offen zu zeigen, sich auszudrücken mit der ganzen Lebendigkeit, mit der Wut, mit dem Zorn, auch mit der Traurigkeit, auch mit der Verzweiflung, auch mit der Ohnmacht.

Kritik an der Selbsthilfeindustrie und die Notwendigkeit von Beziehungen

00:41:22
Speaker
Und deswegen hat das System gelernt, oh, okay, Kontakt ist gefährlich, in Kontakt zu
00:41:27
Speaker
Muss ich mich sehr doll zurückhalten, das gelingt den meisten ja auch ganz gut, dann mache ich das lieber alleine, also bevor ich mich nochmal so offen zeige und so verletzlich mache, mache ich das lieber alleine und das sehen wir ja heute auch, deswegen ist es ja auch, also ich will gar nicht wissen, wie viel Geld man mit Persönlichkeitsentwicklung momentan macht.
00:41:47
Speaker
dass das so eine Riesenbranche ist und trotzdem die Menschen ja aber nicht wirklich glücklicher und gesünder werden, das kriegt man ja auch mit, das liegt meines Empfindens nach daran, dass es genau das bedient, was eigentlich schon die Vermeidungsstrategie ist.
00:42:00
Speaker
Nämlich beschäftige dich mal den ganzen Tag damit, mach das alleine, du musst dafür auch keinen Kontakt machen und
00:42:07
Speaker
Das ist im Prinzip das, was sich so gut aufrecht erhält, weil es eben nicht zur wirklichen Lösung beiträgt.
00:42:13
Speaker
Und deswegen ist es wichtig zu verstehen, dass es diesen Kontakt braucht und dass es aber auch menschlich ist und auch natürlich ist und auch nervensystemlogisch ist, dass du erstmal in einen Widerstand oder in Angst oder in Ablehnung kommst, wenn du mit diesem Gedanken spielst, wirklich, wirklich, wirklich in Kontakt zu gehen.
00:42:32
Speaker
weil dein System es eben so gelernt hat.
00:42:35
Speaker
Und da würde ich sagen, hilft sogar wirklich der Kopf und das Wissen, weil manchmal ist dann das Wissen darum, dass obwohl das Nervensystem gerade noch rebelliert, warum das wichtig ist, warum das hilfreich sein kann, warum ich dieser Angst vielleicht doch einen Raum geben sollte, aber danach auch trotzdem den Schritt machen sollte.
00:42:55
Speaker
Da finde ich, kann Wissen sehr gut helfen.
00:42:57
Speaker
Wenn es da dann aber endet, dann haben wir halt eine Verstärkung,
00:43:01
Speaker
dieses Phänomens der kognitiven Verhaltensdissonanz.
00:43:03
Speaker
Und dementsprechend, manchmal braucht das Nervensystem ein bisschen, das ist das, was du sagst.
00:43:08
Speaker
Manchmal sagen uns Frauen, die waren schon zwölf Mal auf der Website.
00:43:11
Speaker
Zwölf Mal hat die Angst gesiegt, zwölf Mal hat das Muster gesiegt.
00:43:14
Speaker
Und manchmal reicht es, wenn dann ein Impuls kommt, der eben nicht durch diese Schuld- und Schamgrenze in dem Moment so doll zurückgespannt wird.
00:43:22
Speaker
Und dann ist der Moment, in Kontakt zu treten.
00:43:24
Speaker
Und dann kann dieser Raum entstehen, wo sich wirklich Dinge lösen können.
00:43:28
Speaker
und verändern können und wo das Nervensystem lernt, mich zu zeigen, mich auszudrücken, mich überhaupt mal selber wieder zu fühlen, ist gar nicht gefährlich.
00:43:37
Speaker
Mir passiert gar nichts Schlimmes.
00:43:38
Speaker
Es ist schön, es tut gut.
00:43:39
Speaker
Ich fühle mich gehalten und ich bin gerade überfordert mit der Rührung, die ich spüre, aber hier sind ganz viele Menschen, die das mit mir halten und mein Nervensystem lernt, das zu halten.
00:43:47
Speaker
Und plötzlich fühle ich mich ein bisschen vollständiger, was ja nichts anderes bedeutet, als wenn alle von Heilung sprechen.
00:43:54
Speaker
Heilung bedeutet ganz werden.
00:43:56
Speaker
Das bedeutet ganz werden, vollständig werden mit allem, was ich bin, nicht nur mit den schönen Gefühlen und mit dem ich tanze mich mal glücklich durch den Tag oder ich erzähle mir, wie toll alles ist.
00:44:06
Speaker
Nee, ganz werden bedeutet, ich nehme auch die Teile zu mir, die verletzt sind, die traurig sind, die Angst haben, die wütend sind, die anderen Menschen missgünstig gegenüber sind und ergänze sie natürlich auf der anderen Seite durch das, was wir als schön empfinden, durch das Fürsorgliche, das Hilfsbereite, das Kontaktfreundliche,
00:44:24
Speaker
Das heißt, wir werden vollständig und wenn wir vollständig werden, dann haben wir auch Entspannung im Nervensystem und dann müssen nicht die ganze Zeit diese Dauerblitze, sage ich mal, oder diese Dauerstresssymptome uns daran erinnern, dass wir eigentlich lebendige, freie, ausdrucksstarke,
00:44:40
Speaker
Wesen sind, die hier auf dieser Welt einen bestimmten Sinn erfüllen wollen, was auch immer das ist für jeden individuell.
00:44:46
Speaker
Dann kann die Muskelspannung zurückgehen, dann kann die Durchblutung wieder in die Problemlösungsfähigkeit gehen, dann kann wieder Kontakt entstehen, auch in Beziehungen, die tragen und glücklich machen und auch durch schwere Zeiten hindurchragen.
00:44:58
Speaker
Also das, was man hier raus mitnehmen kann, ist, dass das Nervensystem in Verbindung mit Kontakt entsteht,
00:45:06
Speaker
aufzubauen oder wieder mit neuen korrigierenden Erfahrungen zu füttern, sage ich mal, in meiner Wahrnehmung und in meiner Erfahrung der zentralste Punkt ist, der zu nachhaltiger Veränderung führt und auch davor wappnet, auch in Krisensituationen zu kommen, die uns immer wieder begegnen.
00:45:23
Speaker
Genau, und deswegen ist es mir ganz wichtig gewesen, das nochmal zu betonen, dass es auch natürlich ist, dass da erstmal Widerstand und Angst ist und dass ich versuche, ich kriege es auch nicht immer hin,
00:45:35
Speaker
Dem Impuls zu folgen im Sinne von, wenn da Angst ist, ist da auch Entwicklung und manchmal braucht es noch ein bisschen Ressourcen oder braucht es noch ein bisschen Regulation, bevor wir diesen Schritt dann trotz Angst gehen können, aber Angst ist immer ein guter Wegweiser, dass dahinter geht.
00:45:49
Speaker
das eigentliche Wachstum auf uns wartet.
00:45:51
Speaker
Ja, und vielleicht auch das, weil das kommt vielleicht wieder dieses, ah ja, okay, ich muss in Kontakt gehen, ja gut, dann suche ich mir jetzt mal Menschen in meinem Leben, wo ich einfach mal so sein kann, wie ich bin.
00:46:04
Speaker
Das, ja, das ist wieder das alte Muster, das sagt, ich versuche es mal alleine, weil sind wir jetzt mal ehrlich, also,
00:46:14
Speaker
es braucht das richtige Setting dafür.
00:46:16
Speaker
Es braucht jemanden, der vor dir sitzt und selbst ein reguliertes Nervensystem hat, der dich halten kann, der dich führen kann, der dich liebevoll spiegeln kann und seine persönlichen Themen da auch rauslassen kann.
00:46:28
Speaker
Und das passiert in den Alltagsbeziehungen, die wir leben, halt eben nun mal nicht.
00:46:35
Speaker
Und das ist auch nicht die Aufgabe, mal abgesehen davon, zum Beispiel von einem Partner oder einer Freundin, uns so
00:46:42
Speaker
in tiefen vielleicht auch kindlichen Emotionen zu regulieren.
00:46:46
Speaker
Das übersteigt normalerweise die Fähigkeit unseres direkten Umfelds.
00:46:51
Speaker
Und selbst wenn wir da irgendwie im Freundeskreis oder der eigene Partner ist Therapeut, wir haben teilweise auch Frauen bei uns im Raum oder Partner Therapeut, das funktioniert nicht, weil das einfach eine Beziehungsdynamik ist, wo sich eher die inneren Kinder gegenseitig miteinander verändern.
00:47:07
Speaker
beschäftigen in diesen Momenten, wenn einer emotional getriggert ist, als dass da wirklich einfach die Nervensystemkapazität beim Gegenüber wäre.
00:47:18
Speaker
Ganz kurz nur, weil ich finde den Punkt mega wichtig.
00:47:21
Speaker
Wenn das so wäre, dass einfach jeder gute oder angenehme Kontakt das lösen könnte, dann wäre das Problem ja auch nicht mehr vorhanden.
00:47:29
Speaker
Also klar, es gibt auch Menschen, die haben ein Umfeld, wo man sagen könnte, okay, das alleine reicht schon, um mehr und mehr zu verstehen, warum das sich auch nicht auflösen kann.
00:47:39
Speaker
Aber genau diese Beziehungen suchen wir aus unserem Umfeld.
00:47:43
Speaker
aus unseren Ursprungserfahrungen heraus.
00:47:45
Speaker
Und wenn es reichen würde, mit dem Partner darüber zu sprechen, mit der Freundin oder mit anderen, auch hier sprechen ist kognitiv und das erleichtert erstmal und es löst erstmal.
00:47:54
Speaker
Aber auch hier, das ist nicht der Punkt, der da ansetzt, wo sich Beziehungserfahrung, also eine gute Beziehungserfahrung mit Nervensystemregulation, mit Selbstausdruck so verbinden kann, dass sich dieser Ursprungsstress auflösen kann.
00:48:10
Speaker
Das wollte ich nur kurz sagen, weil der Punkt wichtig ist, wie ich finde.
00:48:13
Speaker
Ja, und auch das, was du gerade gesagt hast, also die Worte, also das Aussprechen, das Rausschreiben, das Journalen, die Worte sind die Sprache des Verstandes, des präfrontalen Kortex.

Kognitive vs. emotionale Verarbeitung

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Speaker
Und es ist schon mal gut, Dinge auszudrücken oder benennen zu können, aber da, wo das Muster sitzt, das ist das unwillkürliche Nervensystem, das Unterbewusstsein, das heißt,
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Speaker
Da ist die Sprache die Emotion, das Körpergefühl.
00:48:45
Speaker
Also die Sprache des Unterbewusstseins sind die Emotionen, die Sprache des Verstandes sind die Worte.
00:48:51
Speaker
Und das heißt, wenn ich nur ausspreche, und das ist ja auch, sage ich mal, das, wo dann häufig, ich sage mal, ein Puzzleteil fehlt, zum Beispiel in Gesprächs- oder Verhaltenstherapie, wenn ich nur ausspreche,
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Speaker
dann fehlt die ganze emotionale Ebene und ich bin wieder in der Emotionsvermeidung.
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Speaker
Und deswegen braucht es einen sicheren Raum, in dem, um da auch nochmal das Wort zu relativieren, falls da jemand zusammengezuckt hat, bei denen er meinte gerade, da sind viele Menschen, die das auch mit mir halten.
00:49:21
Speaker
Das relativiere ich gerade ein bisschen.
00:49:23
Speaker
Es sind
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Speaker
viel, viel mehr Menschen, als wie du es normalerweise in deinem Umfeld kennst, die wirklich das mit dir halten können und gleichzeitig haben wir ein Setting kreiert, in dem
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Speaker
dass es kleine familiäre Räume gibt, in denen es nicht deine Toleranzfähigkeit überschreitet und du lernen kannst, dich in diesen Räumen Sicherheit aufzubauen, Vertrauen aufzubauen und Stück für Stück zu beginnen zu fühlen, dich dort auszudrücken, loszulassen und eben da eine neue Erfahrung zu machen, in sicherem Kontakt mit anderen Menschen zu machen.
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Speaker
Diese Räume müssen auf eine bestimmte Art und Weise gestaltet sein.
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Speaker
Auch hier wieder, es bringt dann nichts, ein Coaching zu machen, wo man dann mit 100 anderen Leuten in einem Gruppenraum sitzt.
00:50:15
Speaker
Das ist dann auch wieder eine Vermeidungsstrategie, weil da kann man ja sich ganz gut im Hintergrund verstecken.
00:50:21
Speaker
Ja, und wenn überhaupt, hat man in so Riesenräumen als Coach auch nur die Möglichkeit, ein paar Fragen auf rationaler Ebene zu beantworten, aber nicht wirklich in der Tiefe zu arbeiten mit dem Körper und den Emotionen.
00:50:34
Speaker
Deswegen braucht es da einfach das passende Setting dazu und man hört dann natürlich auch schon,
00:50:42
Speaker
raus, neben dem Fachwissen, was wir hier ja auch, ich sag mal, was man schon rausklingen hört, dass das bei uns vorhanden ist, braucht es dann auch die Nervensystemkapazität beim Coach selbst, das führen und halten zu können.
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Speaker
Und da muss man sich, wie gesagt, einfach schon gut überlegen und auch rein spüren, mit wem man diesen Weg
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Speaker
Deswegen ist auch eine gesunde Skepsis, in Frage zu stellen, welche Angebote es da draußen gibt, vollkommen wichtig und da eben dann nicht einfach blindlings zu springen, sondern wirklich dann auch Vorgespräche zu führen und zu gucken, wie es das Ganze gestaltet und mit wem spreche ich da überhaupt, wie fühle ich mich mit der Person.
00:51:28
Speaker
Ja, und das vielleicht einfach als ergänzende Information noch dazu, dass das Setting da einfach stimmen muss.
00:51:35
Speaker
Wenn du dich dafür interessierst, dann lade ich dich ganz herzlich ein oder wir, dir einfach mal ein kostenloses Analysegespräch zu vereinbaren.
00:51:46
Speaker
Nach diesem Gespräch gibt es nochmal ein zweites kostenloses Vorgespräch.
00:51:49
Speaker
Also wir führen immer zwei kostenlose Vorgespräche, um wirklich
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Speaker
gemeinsam herauszufinden, ob das auch wirklich die beste Lösung für dich ist.
00:51:58
Speaker
Du lernst uns ein bisschen kennen, wir können gucken, ob die Chemie stimmt, du kannst all deine Fragen stellen.
00:52:03
Speaker
Es passiert noch gar nichts, ja, auch wenn wir die Frauen da immer sitzen haben, werden sie sagen, irgendwie, also ich weiß,
00:52:11
Speaker
dass sich eigentlich nichts Schlimmes passiert, aber mein Körper ist gerade total gestressen, ich bin total nervös.
00:52:18
Speaker
Da sieht man wieder diese kognitive Verhaltensdissonanz.
00:52:22
Speaker
Und das ist also ganz normal und dafür sorgfältig.
00:52:26
Speaker
begleiten wir dich aber schon auch, bevor du überhaupt zu uns ins Coaching kommst, durch diesen Prozess überhaupt erstmal herauszufinden, ob das hier der richtige Weg für dich ist.
00:52:35
Speaker
Und wenn du das herausfinden möchtest, klick mal auf den Link unten in den Shownotes, vereinbar dir einen Termin und dann freue ich mich, beziehungsweise wir, ich bin ja nicht mehr alleine, dann mit dir zu sprechen und einfach den Weg für dich zu ebnen.
00:52:56
Speaker
Ja, ich stimme gut.
00:52:58
Speaker
Hast du noch was zu ergänzen, Lena?
00:52:59
Speaker
Oder gehen wir durch?
00:53:00
Speaker
Nee, ich stimme dir zu.
00:53:02
Speaker
Sehr gut, perfekt.
00:53:04
Speaker
Dann hoffe ich, dass dir die Podcast-Folge wieder ganz viel gegeben hat und du viel für dich mitnehmen kannst und deine Ängste überwinden kannst.
00:53:15
Speaker
Und dann freuen wir uns auf die nächste Podcast-Folge mit dir.
00:53:18
Speaker
Bis dann.
00:53:19
Speaker
Tschüss.
00:53:20
Speaker
Ciao.