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#60 - „Die Mutterwunde, die uns unsere Freiheit nimmt.” image

#60 - „Die Mutterwunde, die uns unsere Freiheit nimmt.”

Chainless Woman
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872 Plays2 months ago

Es ist ein Tabuthema, aber so viele Frauen fühlen es tief in ihrem Inneren: die Wut auf die eigene Mutter. Und gleichzeitig die Scham darüber.

Wenn du das spürst, bist du oft gefangen in einem Kreislauf aus Schuldgefühlen, Loyalität und innerem Widerstand. Vielleicht kennst du das: Im selben Raum mit Mama reicht ein falsches Wort, ein Atemzug und dein Körper geht in Abwehr. Du willst Nähe, doch alles in dir zieht sich zusammen.

In dieser Folge sprechen wir über die Mutterwunde, die uns unsere Freiheit nimmt. Du erfährst, warum sie so oft unsichtbar bleibt und wie sie unser Essverhalten, unsere Beziehung zu unserem Körper und zu anderen Menschen beeinflusst.

👉🏼 Wenn du keine Lust auf Bewegung und ein belastetes Essverhalten hast oder ständig in Selbstsabotage verfällst, könnte die ungelöste Mutterwunde im Hintergrund wirken. 👉🏼 Wenn du dich fragst: „Wie baue ich mein Coaching Business erfolgreich auf? Wie führe ich gesunde, glückliche Beziehungen, ohne in alten Mustern gefangen zu bleiben?“ – dann ist diese Folge für dich.

Es geht nicht darum, Schuld bei den Eltern zu suchen. Sondern darum, Ursachen zu beleuchten, um echte Lösungen zu finden.

🕊️ Du möchtest wissen, wie du es endlich schaffst für immer den Teufelskreis mit emotionalem Essen und Abnehmversuchen zu verlassen?

Auf unserer Webseite findest du alle Infos zum Chainless Woman Coaching und die Möglichkeit für ein kostenloses Analyse-Gespräch: www.natascha-wilms.com

💌 Teile gerne deine Gedanken zu dieser Folge und deine Themenwünsche mit uns:

Instagram: Chainless Woman

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Transcript

Einführung und Vorstellung der Hosts

00:00:01
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zu diesem Podcast.
00:00:04
Speaker
Ich freue mich sehr, dass du wieder dabei bist.
00:00:06
Speaker
Ich bin Natascha Wilms und seit...
00:00:08
Speaker
Zehn Jahre coache ich Frauen, die unter emotionalem Essen leiden und mit ihrem Gewicht Schwierigkeiten haben und habe dabei schon über 500 Frauen begleitet und seit 2020 existiert dieser Podcast.
00:00:22
Speaker
Und noch gar nicht so lange ist Lena hier auch mit dabei.
00:00:26
Speaker
Die liebe Lena ist mein Co-Coach, die hat schon viele Jahre mit mir gemeinsam Frauen begleitet und
00:00:33
Speaker
Wir haben aber so vor, ich weiß gar nicht, einem Jahr oder so entschieden, lass uns zusammen den Podcast machen.
00:00:38
Speaker
Und deswegen, ja, Lena, schön, dass du wieder mit dabei warst.
00:00:41
Speaker
Stell dich doch auch gerne nochmal kurz vor.

Coachingansätze und Einfluss von Kindheitswunden

00:00:43
Speaker
Ja, ich freue mich auch sehr, dabei zu sein.
00:00:45
Speaker
Ich bin Lena, ich arbeite jetzt seit...
00:00:47
Speaker
inzwischen fünf bis sechs Jahren als Coach hauptberuflich und habe schon so mit 16 Jahren angefangen, mich mit allem zu beschäftigen, was rund um das Thema Psyche, psychische Erkrankungen, emotionale Herausforderungen und natürlich auch den Weg daraus betrifft.
00:01:03
Speaker
Und deswegen freue ich mich sehr, dass wir in diesem Podcast so viel über genau diese Themen sprechen können, die so viele Menschen und vor allen Dingen Frauen auch beschäftigen.
00:01:11
Speaker
Sehr, sehr cool.
00:01:12
Speaker
Ja, auf jeden Fall sind wir hier ein sehr gutes Team und unsere Frauen fühlen sich hier immer gut aufgehoben, vor allem, weil wir sehen, was so unter dem ganzen Muster liegt und sie eben nicht einfach nur über irgendwelche Disziplin- und Mindsetfloskeln in Bewegung bringen, sondern wirklich mit ihnen gemeinsam an die Ursachen gehen.

Bedeutung emotionaler Wurzeln für Essverhalten

00:01:33
Speaker
Und so sieht dann häufig auch die Infos oder der Mehrwert aus, den wir über den Podcast und auch bei Social Media geben.
00:01:42
Speaker
Und wir haben letztens dort einen Post veröffentlicht, der total durch die Decke gegangen ist.
00:01:48
Speaker
Also noch nie wurde ein Post so häufig gespeichert, so häufig verschickt.
00:01:53
Speaker
Und deswegen haben wir gedacht, wir müssen über dieses Thema unbedingt auch hier im Podcast sprechen, weil es scheint einen Nerv zu treffen,
00:02:00
Speaker
Und das ist das Thema Mutter- und Vaterwunde, wie sie unser Essverhalten, unsere Beziehung zu uns selbst, zu unserem Körper und auch letztendlich unser Gewicht beeinflussen und letztendlich natürlich auch, wie wir mit der Welt, mit anderen Menschen, aber teilweise sogar auch mit Geld, mit unserem Job arbeiten.
00:02:22
Speaker
in Beziehung treten.
00:02:23
Speaker
Ganz, ganz großes Thema.
00:02:26
Speaker
Deswegen darfst du dich sehr darüber freuen.
00:02:28
Speaker
Du wirst heute ganz, ganz bestimmt einiges mitnehmen.
00:02:32
Speaker
Es kann an der anderen Stelle vielleicht auch ein bisschen pieksen.
00:02:35
Speaker
Du wirst vielleicht irgendwo in Resonanz gehen.
00:02:37
Speaker
Du wirst irgendwo merken, das könnte auf mich zutreffen oder vielleicht auch einen krassen Widerstand merken.
00:02:42
Speaker
Auch das ist manchmal ein Zeichen dafür, dass da was berührt wird.
00:02:46
Speaker
Beobachte auch das mal.
00:02:49
Speaker
Denn wenn wir stark in den Widerstand gehen, dann ist es häufig so, dass wir da etwas schützen, was wir vielleicht noch nicht wahrhaben wollen.
00:02:56
Speaker
Und deswegen atme dann einfach mal tief durch, pausiere vielleicht auch den Podcast mal, trinke einen Schluck Wasser und dann geht es weiter.
00:03:05
Speaker
Weil es lohnt sich auf jeden Fall, wenn du dein Essverhalten befreien willst, deine Beziehung zu deinem Körper und letztendlich auch gesündere, erfülltere Beziehungen, gesünderes, erfüllteres Leben führen willst, dann ist das auf jeden Fall notwendig.
00:03:18
Speaker
Eine super,

Der 'Mutterwunde' und ihre Auswirkungen auf Frauen

00:03:19
Speaker
super wichtige Podcast-Folge für dich.
00:03:22
Speaker
Ja, Lena, wir fokussieren ja heute, haben wir gerade gesagt, in dem Podcast erstmal die Mutterwunde.
00:03:29
Speaker
Und vielleicht magst du das Ganze mal so ein bisschen einleiten.
00:03:35
Speaker
Wie siehst du das dann auch gerade im Coaching bei unseren Frauen?
00:03:39
Speaker
Wie äußert sich das, wenn da eben eine Mutterwunde da ist?
00:03:43
Speaker
Und was liegen da eigentlich häufig dann so für Kindheitserfahrungen dahinter?
00:03:48
Speaker
Ja, also wir haben ja schon gesagt, das Thema ist unfassbar umfassend, deswegen versuche ich mir Mühe zu geben, es auf den Punkt zu bringen.
00:03:58
Speaker
Und dafür ist es, glaube ich, erstmal ganz gut, das möglichst allgemein zu halten.
00:04:02
Speaker
Also du hast gerade eben schon richtig gesagt, dass unsere Mutterwunden oder Mutterbeziehungen auch mitgestaltet, wie wir später Beziehungen führen, wie das Thema Essverhalten ist, wie die Beziehung zu uns ist.
00:04:14
Speaker
Und ich würde sagen, man kann das auf eigentlich alles weiter beziehen.
00:04:17
Speaker
Also unsere Mutter- und nachher auch Vaterverbindungen und die daraus entstehenden Wunden und aber auch schönen Erfahrungen prägen eigentlich meiner Erfahrung nach alles.
00:04:30
Speaker
Man muss es so betrachten, die ganze Welt besteht aus Beziehungen.
00:04:33
Speaker
Die Beziehung zu mir, die Beziehung zum Essen, die Beziehung zu meinem Job, die Beziehung zu meinem Partner, die Beziehung zu meinen Nachbarn und so weiter.
00:04:39
Speaker
Also die ganze Welt ist im Prinzip Beziehung.
00:04:42
Speaker
Und die erste Beziehung, die wir führen als Kind und auch noch als kleines Wesen, wo noch nicht mal ein Kind in der zumindest körperlichen Form sichtbar ist, ist die Mutter.
00:04:53
Speaker
Das bedeutet, da prägt sich unsere gesamte Beziehung zur Welt, weil die erste Welt ist die Mutter.
00:05:00
Speaker
Die erste Bezugsperson, in der wir uns spiegeln, ist die Mutter.
00:05:03
Speaker
Die erste Person, die uns nähert, ist die Mutter.
00:05:06
Speaker
Die Person, bei der wir Vertrauen lernen, ist die Mutter.
00:05:09
Speaker
Das bedeutet, alles, was wir jetzt auch im Erwachsenenalter mitbekommen und in unserem Beziehungserleben an Konflikten, aber auch an positiven Fähigkeiten entwickelt haben oder wahrnehmen können,
00:05:23
Speaker
hat ihren Ursprung in der ersten wichtigsten Beziehung, die wir geführt haben, das ist die zur

Kindheitserfahrungen und deren Einfluss auf das Erwachsenenleben

00:05:28
Speaker
Mutter.
00:05:28
Speaker
Natürlich werden wir erwachsener, wir machen unsere eigenen Erfahrungen, wir entwickeln auch unsere eigenen Fähigkeiten, wir können uns weiterentwickeln und bestimmte Wunden lösen und dadurch werden bestimmte Themen dann auch ein bisschen anders und wir sind auch nicht nur das Ergebnis dieser Mutter-Kind-Beziehung und trotzdem
00:05:47
Speaker
hat es einen extrem großen Einfluss darauf und das sehen wir in den Coachings immer, immer wieder, dass dieses Thema, egal ob es darum geht, sich nicht wertvoll zu fühlen, nicht gut genug zu sein, Angst vor dem Raum einzunehmen, emotionales Essen nicht halten zu können oder immer wieder darauf zurückzufallen, Beziehungsabbrüche, Eifersucht, Angst vor Verlust, Angst vor Nähe, sich nicht im Job durchsetzen zu können, einen Job nicht beenden zu können, eine
00:06:16
Speaker
eine Beziehung nicht beenden zu können, was auch immer.
00:06:18
Speaker
Also man könnte die Liste an Themen, die uns im Coaching begegnen, unendlich fortsetzen und man könnte zu jedem dieser Themen genau deklarieren, was vermutlich in der Kindheit gewesen ist, dass genau dieses Thema als Erwachsener wieder aufkommt und deswegen ist das einfach ein unglaublich wichtiges Thema und ich habe richtig Bock darüber zu sprechen heute.
00:06:37
Speaker
Ja, ist ein super, super wichtiges Thema und ich spreche da auch sehr gerne drüber.
00:06:43
Speaker
Und gleichzeitig, wenn wir darüber sprechen, dann müssen wir das Ganze auch immer ein bisschen rahmen, weil wir kommen hier in Kontakt mit etwas sehr Existenziellem und unsere Psyche als
00:06:58
Speaker
Gerade als Kinder entwickeln wir sehr, sehr stark auch Schutzreaktionen.
00:07:03
Speaker
Und für uns als Kinder ist es lebensbedrohlich, die Mutter infrage zu stellen oder den Vater infrage zu stellen.
00:07:09
Speaker
Das sind für uns sozusagen Götter.
00:07:11
Speaker
Die können alles, die wissen alles, die sind das Urbeispiel von Frau und Mann oder Mutter und Vater für uns.
00:07:19
Speaker
Und das heißt, das, was uns immer im Coaching begegnet, neben dem, dass wir natürlich auf der einen Seite auch über diese Dinge sprechen,
00:07:28
Speaker
wie wir es jetzt hier auch tun, nochmal umfangreicher.
00:07:33
Speaker
Bevor wir mit Frauen an diese Themen rangehen, bereiten wir sie natürlich darauf vor, weil wir müssen verstehen, dass unsere Psyche bestimmte Abwehrmechanismen haben.
00:07:47
Speaker
die erstmal auch richtig sind, weil sie uns schützt vor Emotionen, die wir gerade noch nicht halten und noch nicht regulieren können.
00:07:56
Speaker
Und wenn es darum geht, dass wir über dieses Thema sprechen, dann gibt es zwei Abwehrmechanismen, die wir uns, glaube ich, erstmal anschauen müssen, damit du jetzt hier auch als Zuhörerin reinspüren kannst, was vielleicht auch bei dir zutrifft.
00:08:10
Speaker
Und zwar sind das die Abwehrmechanismen der Entwertung und der Idealisierung.
00:08:15
Speaker
Und so gibt es jetzt Frauen, die hier zuhören und vielleicht sagen, ja, meine Mutter ist an allem schuld.
00:08:22
Speaker
Also meine Mutter hat richtig Scheiß gebaut, die hat auf allen Ebenen versagt und da geht manchmal vergessen, dass...
00:08:32
Speaker
ja, die Mutter ganz bestimmt auch an vielen Stellen was richtig gemacht hat oder ihr Bestes gegeben hat.
00:08:39
Speaker
Und bei dem Prinzip oder bei dem Abwehrmechanismus der Idealisierung ist es häufig genau andersrum und das ist manchmal noch ein bisschen schwieriger sogar, da ein bisschen da durchzukommen, weil wir häufig mit Frauen zu tun haben, die sagen, also erstmal, ich kann ja jetzt nicht meiner Mutter die komplette Schuld für alles geben, die konnte ja auch nichts dafür.

Umgang mit Eltern und persönlicher Verantwortung

00:09:03
Speaker
Das ist schon mal eine Abwehrreaktion, die wir häufig haben und da möchte ich das Ganze einmal framen.
00:09:08
Speaker
Es geht hier nicht um Schuld.
00:09:10
Speaker
Es geht nicht darum zu sagen, die Mutter ist ein böser Mensch, die hat alles falsch gemacht, die ist schuld an allem.
00:09:19
Speaker
Denn natürlich geht es darum, dass wir als Erwachsene Frauen Selbstverantwortung für unsere Themen übernehmen und gleichzeitig
00:09:29
Speaker
ist der höchste Akt der Selbstverantwortung für die eigenen verletzten Bedürfnisse, für die eigenen Emotionen und für die eigene Geschichte Verantwortung zu übernehmen, um es in der Zukunft zu lösen.
00:09:43
Speaker
Das heißt, es geht nicht darum herauszufinden, wer ist hier der Täter und wer ist das Opfer und wer hat jetzt hier Schuld, sondern es geht erstmal darum, sich einfach anzugucken, welche Dynamiken haben dazu geführt und
00:09:56
Speaker
Frauen, die sagen, meine Kindheit war super, ich habe alles bekommen, was ich gebraucht habe, das kann nicht daran liegen.
00:10:05
Speaker
Und das sind auch häufig die Menschen, von denen wir dann hören, ja, angeblich soll immer alles an der Kindheit liegen.
00:10:12
Speaker
Ja, ja, die Kindheit ist wieder mal schuld oder ja, ja, die Mutter, die Eltern sind jetzt wieder mal schuld.
00:10:19
Speaker
Das ist nichts anderes als eine Abwehrreaktion.
00:10:21
Speaker
Ja, weil eben da Verantwortung mit Schuld verwechselt wird und vor allen Dingen auch bei diesem Idealisierungsthema vergessen geht, dass unsere Eltern keine Götter sind.
00:10:36
Speaker
Sie sind nicht fehlerlos.
00:10:38
Speaker
Sie sind Menschen, die Grenzen haben, die gewisse Dinge auch vielleicht nicht konnten oder immer noch nicht konnten, als wir klein waren.
00:10:48
Speaker
Und es geht gar nicht anders, als dass wir als Kinder an wahrscheinlich vielen Stellen mit den Begrenzungen unserer Eltern konfrontiert wurden und das Emotionen ausgelöst hat wie Wut, Traurigkeit, vielleicht sogar Hassgefühle, Hilflosigkeit, Ängste und so weiter, Schuld, Scham.

Emotionale Bewältigungsmechanismen aus der Kindheit

00:11:13
Speaker
Das geht gar nicht anders.
00:11:15
Speaker
Und für alle, die jetzt vielleicht auch Mutter sind und denken, oh Gott, also sowas möchte ich, also um Himmels Willen, natürlich, ich bin eine Frau, ich habe Grenzen und ich muss aber die perfekte Mutter für mein Kind sein, damit ich es nicht traumatisiere oder verletze.
00:11:30
Speaker
Auch da kann ich an der Stelle sagen, wir sehen das ja auch im Coaching, da wir mit Frauen arbeiten, arbeiten wir viel auch mit Müttern.
00:11:39
Speaker
Du hast Grenzen und du wirst dein Kind frustrieren und dein Kind wird Wut empfinden, weil du ein Bedürfnis nicht erfüllen kannst.
00:11:46
Speaker
Dein Kind wird traurig sein, weil du eine Grenze hast.
00:11:49
Speaker
Dein Kind wird sich vielleicht schuldig fühlen, Angst haben oder manchmal auch hilflos, weil du gerade die Kapazität nicht hast, das kurz zu regulieren und zu halten.
00:11:59
Speaker
Das wird passieren und
00:12:03
Speaker
Da sage ich auch immer zu unseren Frauen, es geht nicht darum, dass deine Mutter hätte eine perfekte Mutter sein müssen und es geht auch nicht darum, dass du eine perfekte Mutter sein musst, sondern es geht darum zu schauen, was braucht es, um die Emotionen aufzufangen, die dein Kind hat, wenn du gerade zum Beispiel Nein sagst.
00:12:26
Speaker
Was kannst du tun, um es nicht alleine zu lassen mit dem Gefühl der Wut,
00:12:32
Speaker
das hochkommt, weil das, was uns als Kinder, ich sag mal, verletzt hat, ist nicht die Grenze, die Mama hatte, sondern dass uns die Emotionen abgesprochen wurden, die dadurch ausgelöst wurden.
00:12:44
Speaker
Sei jetzt nicht wütend, hör auf zu weinen und dann mussten wir sie halt verdrängen, abspalten und so weiter.
00:12:52
Speaker
Und deswegen so als Rahmen einmal, beobachte bitte, wenn du zuhörst, gehst du eher in die Entwertung,
00:12:58
Speaker
Oder gehst du in die Idealisierung?
00:13:01
Speaker
Und kannst du dich vielleicht für den Moment auf den Standpunkt stellen, neugierig zuzuhören und hinzuspüren, was bei dir vielleicht zutreffen könnte, mit dem Ziel im Hintergrund, dein Essverhalten und deine Körperthemen lösen zu wollen?
00:13:19
Speaker
Weil das ist das höchste Maß an Selbstverantwortung, was du gerade übernehmen kannst.
00:13:24
Speaker
Hier zu bleiben und zuzuhören und das für dich rauszunehmen, für was du gerade bereit bist und das andere vielleicht einfach nur mal mitzunehmen, auch wenn du da noch keine klare Antwort zu hast oder es noch nicht klar einordnen kannst.

Rolle der Coaches im Verständnis emotionaler Hintergründe

00:13:41
Speaker
das vielleicht als Rahmen an der Stelle.
00:13:43
Speaker
Da war jetzt schon auch viel drin zu den Dynamiken, aber damit das einmal klar ist, weil bei so einem Thema ist es ja nicht umsonst so, dass du emotional isst und deine Gefühle und deine Themen mit Essen ablenkst, denn also
00:14:04
Speaker
Das schützt dich ja vor etwas.
00:14:07
Speaker
Und wenn wir Klienten dabei begleiten als Coach, wenn du gerade als Coach zuhörst, dann auch hier, das sind alles Dinge, die wir natürlich in der Praxis, wenn wir Klienten begleiten,
00:14:20
Speaker
wissen müssen.
00:14:20
Speaker
Wir müssen diese psychischen Abwehrmechanismen kennen, wir müssen wissen, wie wir das stabilisieren, wie wir dabei begleiten, wie wir das aufklären und wie wir Klienten helfen, wirklich von, ich sag mal, der Oberfläche, dem Symptom, also ich habe emotionales Essen oder ich habe Beziehungsprobleme oder ich rutsche immer wieder in eine toxische Beziehung oder ich bin eine total Workaholic und kann Ruhe nicht ertragen.
00:14:45
Speaker
Das sind ja alles Bewältigungsstrategien.
00:14:47
Speaker
Wie wir
00:14:49
Speaker
lernen können, so tief zu tauchen, dabei zu begleiten oder uns dabei begleiten zu lassen, in diese Tiefen zu tauchen und
00:14:58
Speaker
Und wirklich uns nicht mehr von unserer Psyche, ich sage mal, von dem Drama an der Oberfläche ablenken zu lassen, sondern wirklich an die Ursachen zu gehen.
00:15:08
Speaker
Und genau, das einfach einmal so als Rahmen, der jetzt ziemlich lange gedauert hat.
00:15:13
Speaker
Aber ja.
00:15:14
Speaker
Ja, und ich würde den Rahmen sogar noch erweitern.
00:15:17
Speaker
Ja, mach mal.
00:15:18
Speaker
Um ein, zwei Sachen.
00:15:19
Speaker
Und zwar ist das eine zu dem Thema Entwertung und Idealisierung.
00:15:22
Speaker
Da darf man auch, wenn man als Mutter zuhört, ausschauen,
00:15:25
Speaker
Viele übertragen es zwar auf die eigene Mutterfigur, aber eben auch auf die eigene Rolle.
00:15:30
Speaker
Also es kann sein, dass wenn man als Mutter zuhört, auch in der Entwertung sich selbst gegenüber geht.
00:15:35
Speaker
Also ach du Scheiße, ich mache alles falsch, oh mein Gott, ich habe mein Kind demnächst auch noch angeschrieben, dass es ebenfalls eine Entwertung, die Folge aus einer Mutterwunde ist.
00:15:45
Speaker
Oder eben auch das Gegenteil der Selbstidealisierung im Sinne von, nee, also mein Kind, das darf alles entscheiden und das darf jedes Gefühl jederzeit ausdrücken und das kommt nie mit Grenzen in Kontakt.
00:15:55
Speaker
Also auch da darf man gucken, das können sowohl Muster sein, die wir auf unsere Mutterfigur beziehen, also auf unsere Mütter, als auch eben auf unsere eigene Rolle.
00:16:05
Speaker
Und vom Thema bleibt das Gleiche.
00:16:07
Speaker
Und das wollte ich noch einmal dazu sagen.
00:16:09
Speaker
Und was mir auch noch sehr wichtig ist,
00:16:11
Speaker
wenn es um das Thema Schuld geht, weil wir sprechen heute über ein Thema, was nicht schön ist unbedingt.
00:16:17
Speaker
Also wir gehen gleich auf die verschiedenen Mütterlichkeitsstörungen beziehungsweise Mütterlichkeitsbegrenzungen ein und es ist nicht schön.
00:16:25
Speaker
Also es fühlt sich nicht schön an, das in der eigenen Mutter zu erkennen, aber auch nicht in sich vielleicht selbst zu erkennen, weil natürlich, auch wenn man als Mutter

Kindheitserfahrungen verarbeiten für gegenwärtige Heilung

00:16:33
Speaker
zuhört, hat man dieses Thema und auch wenn man als Coach zuhört, wir sind ja auch nicht frei von diesen Themen so.
00:16:39
Speaker
Und deswegen ist es nochmal ganz wichtig zu verstehen, neben dem, was du schon gesagt hast, Natascha.
00:16:45
Speaker
Es geht nicht um Schuld, das ist das Wichtigste überhaupt.
00:16:48
Speaker
Und das Zweite ist, eigentlich geht es auch nicht um die Mutter.
00:16:52
Speaker
Wir sprechen zwar über diese Mutterthemen, aber unser Anliegen ist, mehr Bewusstsein, mehr Erkenntnis und mehr Verständnis für sich selber zu finden, zu erkennen, unabhängig davon, wie meine Mutter war, unabhängig davon, ob ich sie als gut oder schlecht betiteln würde oder
00:17:09
Speaker
Ob andere Menschen sagen, würden sie es fürsorglich oder vernachlässigend, es geht nicht um sie.
00:17:14
Speaker
Es geht um das, was es subjektiv in der Person, die entweder zuhört als Betroffene oder eben auch als Coach, wenn es dann um die Klienten geht.
00:17:24
Speaker
Es geht um das, was subjektiv hinterblieben ist.
00:17:26
Speaker
Es gibt auch Mütter, die haben mehrere Kinder und die Kinder haben komplett unterschiedliche Themen.
00:17:30
Speaker
Also deswegen, es geht nicht darum, was explizit passiert ist.
00:17:34
Speaker
Ich mache dazu direkt mal ein Beispiel.
00:17:37
Speaker
Angenommen, die Mutter muss notoperiert werden bei der Geburt.
00:17:42
Speaker
Dann, weil, keine Ahnung, zu viel Schieflage oder was auch immer und es gibt nur die Option des Notkaiserschnittes, weil ansonsten das Kind oder die Mutter schwerwiegende Folgen bis hin zum Tod erleidet.
00:17:55
Speaker
Da würde wahrscheinlich jeder sagen, okay, dann bevorzugen wir eher den Kaiserschnitt.
00:18:00
Speaker
Und gleichzeitig auf der gleichwertigen Ebene hinterlässt das sowohl Wunden bei der Mutter durch beispielsweise Narkose und dieses Ohnmachtsgefühl, nicht zu wissen, was ist mit dem Kind, durch die Hektik im Krankenhaus, durch die Notsituation und dadurch den Alarmzustand, als auch beim Kind natürlich, weil es sofort von der Mutter getrennt wird, weil auch da eine Direktkrankheit,
00:18:21
Speaker
Ein direkt krasser Kontaktabbruch stattfindet, das Kind eigentlich diesen selbstwirksamen Weg der Geburt nicht gehen kann, von der Mutter getrennt ist, auch emotional durch die Narkose und so weiter.
00:18:32
Speaker
Es hinterlässt ein subjektiv empfundenes Trauma, wenn man so möchte oder zumindest so.
00:18:38
Speaker
Schmerzgefühl, Trennungsgefühl und alleine das reicht schon aus, um später bestimmte Themen, die dann auch im Coaching immer wieder kommen oder die in Beziehungen immer wieder erlebbar sind, auszulösen, ohne dass man jetzt sagen könnte, der, der oder der wäre schuld oder verantwortlich dafür.
00:18:54
Speaker
Es geht nicht darum, Schuld oder Verantwortung zu verteilen, es geht darum, zu verstehen, dass das, was subjektiv in unserem Erleben gerade ist,
00:19:01
Speaker
herausfordernd ist, Themen von Schmerz oder von Problematiken oder von emotionalem Essen oder eben auch von den Klienten, die wir begleiten.
00:19:10
Speaker
dass das einen Ursprung in kindlichen Erfahrungen hatte, unabhängig davon, dass wir es nicht bewerten müssen.
00:19:16
Speaker
Das ist, glaube ich, ein ganz guter Rahmen.
00:19:19
Speaker
Und dann kann man es, glaube ich, auch ein bisschen leichter noch annehmen.
00:19:22
Speaker
Weil uns liegt es sehr fern, irgendwelche Mütter oder Väter zu bewerten.
00:19:26
Speaker
Wir kennen die ja noch nicht mal.
00:19:28
Speaker
Sondern es geht darum zu schauen, welche Themen nehmen wir wahr, welche Themen begegnen uns und was ist die psychodynamische Erklärung,
00:19:36
Speaker
davon woraus das entsteht und bei den meisten trifft es zu und bei manchen gibt es vielleicht noch andere Themen die viel eher da rein spielen aber das ist unser Anliegen mit dieser Folge und jetzt können wir mal in die Themen rein starten ich glaube wir haben es jetzt ganz gut gerahmt dass klar geworden ist worum es uns geht ja genau
00:19:54
Speaker
Ein Punkt noch, wir dürfen wegkommen, gerade bei diesen Thematiken von diesem, ich sag mal, sehr binären Opfer-Täter-Denken, weil darum geht es nicht herauszufinden, wer ist das Opfer, wer ist der Täter, sondern einfach nur darauf zu schauen, dass es passiert, die und die Dynamiken lagen vor und deshalb...
00:20:14
Speaker
braucht es die und die Zuwendung, damit die Herausforderungen, die du heute in deinem Leben hast oder die wir eben hier als Coach begleiten, gelöst werden können, sich verbessern können.
00:20:27
Speaker
Ja, finde ich super.
00:20:29
Speaker
Und ja, deswegen lass uns mal schauen, also was meinen wir denn mit
00:20:35
Speaker
Du sagtest eben kurz, Mütterlichkeitsstörung, vielleicht Mütterlichkeitsbegrenzung klingt ein bisschen netter.
00:20:44
Speaker
Was gibt es denn so für Begrenzungen, mit denen wir als Kinder sprechen?
00:20:50
Speaker
Dann, sag ich mal, konfrontiert werden und dann sprechen wir darüber, was dann für verschiedene Reaktionsmuster im kindlichen System passieren können, um damit zurechtzukommen, dass diese Begrenzungen da sind.
00:21:07
Speaker
Ja, ich würde sagen, wir gehen einmal ganz kurz auf die, also wirklich ganz kurz auf die Entwicklungsstufen ein und auf die entscheidenden Themen, die so in der kindlichen Entwicklung festgelegt werden.
00:21:21
Speaker
Und da kann man sagen, und da ist sich die Wissenschaft jetzt inzwischen auch einig,
00:21:25
Speaker
dass man sagt, so die ersten sieben Lebensjahren, übrigens einschließlich der Zeit im Mutterleib und auch dem Moment der Zeugung, dass das so gesehen die emotionale Festplatte bildet.
00:21:35
Speaker
Das bedeutet, in der Zeit werden so die grundlegendsten Informationen festgelegt und alles, was danach folgt, ist zwar eine weitere Entwicklung und auch eine weitere Sammlung von Erfahrungen, die auch durchaus
00:21:48
Speaker
natürlich noch mal einen Einfluss darauf haben, wie wir uns entwickeln und welche Themen größer oder kleiner werden.
00:21:54
Speaker
Aber man ist sich inzwischen einig, dass so die ersten vor allen Dingen primär drei bis vier Lebensjahre, aber auch, das werden wir dann auch in der nächsten Podcast-Folge, wenn es um das Thema Vater geht, noch mal beleuchten.
00:22:05
Speaker
Also eigentlich bis zum siebten Lebensjahr werden so die entscheidenden Lebensthemen geprägt und daraufhin bauen sich dann eben auch die nächsten Erfahrungen auf.
00:22:14
Speaker
Und
00:22:16
Speaker
Und ich sag mal, ab dem Moment der Zeugung bis zum achten Lebensmonat ist die Phase des Vertrauens versus Misstrauens.
00:22:24
Speaker
Das bedeutet, in dieser Zeit wird festgelegt durch die Erfahrungen, die das Kind macht, erstmal im Kontakt mit der Mutter, deswegen ist es auch ein Thema aus dem Mutterland, also aus der Mutterbeziehung,
00:22:36
Speaker
Kann ich der Welt, also Mama, das ist die erste Welt, vertrauen oder nicht?
00:22:41
Speaker
Da wird das Thema Vertrauen oder Urmisstrauen gelegt.
00:22:45
Speaker
Und wenn wir uns mal anschauen, was hat einen Einfluss darauf, dann sind das ganz, ganz viele verschiedene Dinge.
00:22:51
Speaker
Und jeder von uns durchlebt jede dieser Phasen und jeder von uns hat auch eigentlich fast jeden dieser Phasen so bestimmte Begrenzungen erlebt oder bestimmte Verletzungen erlebt und trotzdem heißt es nicht, dass jeder die gleiche Ausprägung davon nach sich zieht.
00:23:04
Speaker
Es kommt immer darauf an, wie schwerwiegend ist das, was wir erleben, wie summiert ist das auch und das bildet dann wiederum später auch verschiedene Identitätstypen, über die wir auch nochmal sprechen können in einer gesonderten Podcast-Folge.
00:23:20
Speaker
Und was darauf einen Einfluss hat, ist schon mal erstens die entscheidende Frage, ist das Kind überhaupt gewollt?
00:23:26
Speaker
Also ist das Kind im besten Fall aus einem Akt der Liebe zwischen Mama und Papa entstanden?
00:23:31
Speaker
die sich beide auch auf ein Kind innerlich vorbereitet haben oder auch sich zumindest darauf freuen und dem offen sind.
00:23:39
Speaker
Oder kriegt das Kind direkt als erste Information, oh mein Gott, scheiße, nee, ich will doch kein Kind, sollten wir es vielleicht lieber abtreiben.
00:23:47
Speaker
Ich glaube, ich packe das nicht und scheiße, das kommt direkt zum falschen Zeitpunkt oder wie auch immer.
00:23:52
Speaker
Das alleine ist schon eine erste Information, die ins Kind reinfließt.
00:23:55
Speaker
Ja.
00:23:56
Speaker
Ja, was auch zum Beispiel eine wichtige Sache ist, es muss nicht mal, also das kann sein, das ist tatsächlich dieses, oh Gott, kommt das jetzt zum wichtigen Zeitpunkt, will ich das überhaupt nicht?
00:24:09
Speaker
Sondern es kann auch zum Beispiel sein, das hatte ich letztens auch in einem Gespräch mit einer Mutter, die mir erzählt hat, dass ihr Kind heute zum Beispiel sehr, sehr viele Ängste hat und auch Gewichtsthemen hat.
00:24:23
Speaker
Und sie so ein bisschen für sich herausgefunden hat, als sie mit dem Kind schwanger war, und das sehen wir sehr, sehr häufig, gab es eine
00:24:35
Speaker
Eine Phase, in der sie sehr viele Existenzängste hatte.
00:24:39
Speaker
Also wo es gar nicht darum ging, dass das Kind abgelehnt wird und deswegen das Kind Existenzängste erlebt, sondern die Mutter hat einfach Existenzängste erlebt.
00:24:51
Speaker
Da gab es finanzielle Schwierigkeiten, sie hat ultra viel gearbeitet, konnte sich auf das Kind...
00:24:57
Speaker
gar nicht so richtig einstellen, weil da gar keine Ruhe war, zu diesem Lebewesen im Bauch auch wirklich Kontakt aufzubauen, eine Beziehung aufzubauen, weil logisch, wenn du den ganzen Tag im Hustle bist, morgens aufstehst und abends einfach nur müde ins Bett fällst und keine Sekunde Ruhe hast,
00:25:13
Speaker
wo du mal mit deinem Körper in Kontakt gehst und dem Lebewesen, was da innerlich in dir heranwächst, dann ist das natürlich eine ganz andere Situation.
00:25:22
Speaker
Wenn man sich das biochemisch anguckt, da werden super viele Stresshormone ausgeschüttet, nicht nur Adrenalin bei Kurzzeitstress, sondern auch Cortisol bei chronischem Stress, der über mehrere Wochen und Monate geht.
00:25:34
Speaker
Das heißt, die Plazenta, die normalerweise das so ein bisschen abpuffert, die kann das eben auch nicht mehr komplett abpuffern.
00:25:40
Speaker
Das ist
00:25:40
Speaker
heißt, das Cortisol, die Stresshormone, die kommen auch beim Kind an und es ist völlig egal, ob das Kind schon
00:25:49
Speaker
ja fast, ich sag mal, fertig ist, ja, oder ob wir da erstmal nur von einem Embryo in den ersten paar Lebenswochen oder, ja, Lebenswochen kann man sagen, im Mutterleib reden, denn auch da schon, wir sehen das, wir wissen das und im Reagenzglas kann man das beobachten und es gibt viele Messungen dazu mittlerweile, dass Stresshormone dazu führen, dass sich das Fasziengewebe
00:26:16
Speaker
Anspannt, verhärtet, verdreht, dass die Muskulatur sich anspannt verhärtet.
00:26:21
Speaker
Und auch wenn zum Beispiel der Embryo noch kein Knochengerüst hat, es ist am Ende erst mal oder am Anfang erst mal Gewebe.
00:26:31
Speaker
Und es reagiert auf Cortisol.
00:26:34
Speaker
So wissen wir, dass zum Beispiel auch Skuriose entstehen kann, weil so viel Stresshormone beim Embryolanden, dass sich das Gewebe quasi verdreht und zu einer verdrehten Wirbelsäule wird.
00:26:48
Speaker
Und deswegen einmal da auch nochmal klarzustellen, wenn die Situation, das Kind kann total gewollt sein, aber die Mutter ist vielleicht in einer toxischen Beziehung, in einer unsicheren Beziehung,
00:27:01
Speaker
sie wird von ihrem Umfeld nicht ausreichend unterstützt, vielleicht hat sie tatsächlich, ist sie überrascht von der Schwangerschaft und wollte eigentlich gar kein Kind, vielleicht sind es auch andere existenzielle Ängste, die real im Umfeld sind oder die vielleicht auch was mit einem unverarbeiteten Trauma der Mutter zu tun haben, ja, also wenn
00:27:26
Speaker
da einfach die eigenen Kindheitsthemen noch sehr stark im Nervensystem unverarbeitet und integriert sind, ist das Nervensystem teilweise auch auf Dauerspannung, ohne dass es im Außen irgendwie krass Probleme mit dem Job oder der Beziehung geben muss.
00:27:44
Speaker
Also das vielleicht auch da als Kontext nochmal, um da auch so ein bisschen die Brücke zu bauen und zu zeigen,
00:27:54
Speaker
es geht hier nicht um Schuld.
00:27:56
Speaker
Das ist das Leben.
00:27:59
Speaker
Es wäre schön, aber es ist halt nun mal nicht so, dass ein Kind immer im idealen Moment gezeugt wird.
00:28:05
Speaker
Und wann ist der schon?
00:28:06
Speaker
Ja, absolut klar.
00:28:10
Speaker
Und das Thema Geburten, Geburtstrauma, das haben wir als Coach natürlich auch immer auf dem Schirm.
00:28:16
Speaker
Deswegen arbeiten wir ausschließlich traumasensibel, deswegen gestalten wir Räume, wo wir mit Klienten arbeiten, ausschließlich traumasensibel.
00:28:25
Speaker
Weil auch wenn wir keine Traumatherapeuten sind, es begegnet uns im Coaching halt normal,
00:28:32
Speaker
dass da vielleicht die Frauen, mit denen wir arbeiten, ein Frühchen waren oder eben eine nicht so schöne Geburt erlebt haben, selbst als Baby, aber vielleicht auch mit ihrem eigenen Kind später.
00:28:44
Speaker
Und deswegen genau, das einmal nur so als Hintergrund.
00:28:49
Speaker
Ja, sehr gute Ergänzung.
00:28:51
Speaker
Zum Thema Geburt wollten wir auch noch mal sprechen.
00:28:53
Speaker
Also ich sehe, das Thema ist einfach so umfangreich und deswegen, ich glaube,
00:28:59
Speaker
um das auch so ein bisschen fokussiert zu halten.
00:29:02
Speaker
Ich gehe einmal ganz, ganz kurz auf die einzelnen Entwicklungsthemen ein und dann würde ich sagen, gehen wir heute auf die Beschränkungen ein, weil das ist auch schon ausführlich genug und dann schauen wir nochmal in einer separaten Podcast-Folge, wo es dann auch zum Beispiel um die Identitätstypen, die sich entwickeln geht, dass wir da nochmal ein bisschen spezifischer auf die Entwicklungen eingehen, damit wir dem dann auch ganz gerecht werden können.
00:29:24
Speaker
Also zusammengefasst kann man einmal wirklich ganz grob zusammengefasst sagen,
00:29:28
Speaker
dass die Themen, die im Mutterland entstehen, also im Kontakt zur Mutter, einmal das Thema ist Vertrauen versus Urmisstrauen.
00:29:35
Speaker
Also habe ich das Gefühl, dass ich der Welt trauen kann, dass ich gewollt bin, dass ich geschützt bin oder habe ich das Gefühl, dass Kontakt gefährlich ist, dass Fühlen gefährlich ist, dass ich nicht erwünscht bin und so weiter.
00:29:49
Speaker
Und man kann auch jetzt hier schon mit rein spüren, welche Themen einen besonders auch als Erwachsene noch begleiten, weil das wiederum hat ja auch einen Ursprung dann darin.
00:29:58
Speaker
Dann als zweites Thema, das entwickelt sich so vom achten Lebensmonat bis das Kind ungefähr eineinhalb Jahre alt ist.
00:30:04
Speaker
Auch im Mutterland immer noch, also in der Mutterbeziehung, entwickelt sich die Frage nach Versorgung, also ausreichender Versorgung im Sinne von Fülle oder Mangel als Gegenpol.
00:30:14
Speaker
Das bedeutet, wird ein Kind emotional wie körperlich bedürfnisorientiert versorgt?
00:30:20
Speaker
Hat es genug Nahrung?
00:30:22
Speaker
Hat es genug gute Nahrung?
00:30:23
Speaker
Hat es genug Körperkontakt?
00:30:25
Speaker
Hat es genug Rückmeldung von der Mutter?
00:30:28
Speaker
Erkennt die Mutter die Bedürfnisse und kann darauf auch kindgerecht eingehen?
00:30:33
Speaker
Wenn ja, dann wird sich daraus eher ein gut versorgtes System, was eher Fülle anzieht, also nicht Fülle im körperlichen Sinne, sondern Fülle im Sinne von zum Beispiel auch Geld.
00:30:44
Speaker
ein gutes Lebensgefühl, das Gefühl, ein gutes Selbstvertrauen zu haben, das Grundvertrauen zu haben, die Welt hat genug und ich habe genug und ich bin gut versorgt auf allen Ebenen.
00:30:55
Speaker
Wenn das nicht entsteht, dann entsteht ein Mangelsystem und das zeigt sich später auch.
00:31:00
Speaker
Also das Gefühl, nicht genug zu bekommen, das Gefühl, nicht genug Nähe zu haben, das Gefühl, nicht genug Geld zu haben, das Gefühl, nicht genug erreicht zu haben.
00:31:07
Speaker
Also es ist immer dieses Gefühl von, ist es nicht genug?
00:31:10
Speaker
Und das ist die Folge aus der Verletzung oder einer Störung in dieser Phase, in der zweiten Phase, auch orale Phase genannt, wo es um das Thema Versorgung versus Mangel geht.
00:31:20
Speaker
Und dann auch noch im Bereich des Mutterlandes ist das Thema Autonomie und Sicherheit als zwei Seiten der gleichen Medaille und auf der anderen Seite Ohnmacht und Machtkonflikte.
00:31:33
Speaker
Das bedeutet, ab dem ungefähr zweieinhalb bis dritten Lebensjahr kommt das Kind so in die Autonomiephase.
00:31:40
Speaker
Es kann sprechen, es kann sich selbst bewegen, es kann selbst darüber entscheiden, ob es bestimmte Ausscheidungen trifft oder nicht.
00:31:46
Speaker
Das bedeutet, das Kind bekommt eine unglaubliche Macht, was dem Kind vorher komplett fern erschien.
00:31:53
Speaker
Also für uns als Erwachsene ist es ja klar, dass wir irgendwann, wenn wir gesund sind, möglichst gesund sind, uns bewegen können, uns wegbewegen können, auf Toilette gehen können, sprechen können, Nein sagen können.
00:32:05
Speaker
Das ist für uns als Erwachsene klar, aber für so ein kleines Kind ist,
00:32:09
Speaker
das fühlt sich plötzlich allmächtig und kommt das erste Mal mit seiner großen Macht in Kontakt, weil plötzlich kann es Nein sagen, es kann sich selbst wegbewegen, es kann die Gabel aus der Hand schlagen, es kann auf den Boden trampeln, es kriegt mit, dass es eine ganz schöne Macht über Mama und Papa hat, die komplett verzweifelt sind.
00:32:27
Speaker
Es kann selbst entscheiden, ob es auf die Toilette geht oder nicht.
00:32:32
Speaker
Das bedeutet, das Kind wird sehr, sehr dolle machtvoll und damit kommt auch,
00:32:37
Speaker
eine bestimmte Trennung zur Mutter in den Raum, weil das Kind sich wegbewegen kann.
00:32:41
Speaker
Und in dieser Zeit ist das Kind ja trotzdem, sind wir uns einig, noch sehr abhängig von der Sicherheit der Mutter, weil so mit zweieinhalb Jahren, drei Jahren würde man jetzt nicht sagen, okay, schönes Leben, wandern mal aus, sondern das Kind ist in einem Konfliktverhältnis zwischen krass, ich kann jetzt mich selbst wahrnehmen, ich bin getrennt und ich bin mächtig und gleichzeitig bin ich trotzdem noch angewiesen.
00:33:02
Speaker
Und im Idealfall
00:33:04
Speaker
kann die Mutter das Kind so weit loslassen, dass es seine eigene Macht erlebt und trotzdem zur Mutter zurückkommen kann.
00:33:10
Speaker
Und da gehen wir eben dann auch gleich näher darauf ein, was passiert, wenn das in diesen Momenten eben nicht stattfindet.
00:33:16
Speaker
Aber das heißt, wenn das eine gute Erfahrung ist, dann hat das Kind sowohl ein gutes Verhalten zu Bindung als auch zur Autonomie und zur Freiheit und entwickelt eine Unabhängigkeit, die gleichzeitig trotzdem Beziehung führen kann.
00:33:29
Speaker
Wenn das geschädigt ist durch bestimmte Störungen oder unbewusste Dynamiken,
00:33:34
Speaker
oder Strafen oder was auch immer, dann entwickelt das Kind später eine sehr, sehr starke Tendenz dazu, die eigene Macht entweder überbetont auszuleben und die eigene Unabhängigkeit sehr doll überzubetonen und deswegen auf Bindung nicht mehr zurückgreifen zu können oder auf der anderen Seite in eine absolute Ohnmacht bis Opferhaltung zu gehen und sich eine sehr starke Abhängigkeit zu bauen.
00:33:59
Speaker
Was dann auch später mit sehr doll unterdrückten Emotionen, die in dieser Zeit nämlich insbesondere Wut und Ekel, also Abgrenzung und Ausdruck sind,
00:34:07
Speaker
später dann eben auch in Bezug auf emotionales Essverhalten und andere Themen sehr dolle zeigt, weil alles im System gespeichert ist.
00:34:14
Speaker
Und da möchte ich gerne noch ganz kurz auf eins eingehen, was du eben gesagt hast, Natascha, dass auch wenn noch kein Knochengerüst da ist, ab dem Moment, wo Leben entsteht, ist das Energie.
00:34:25
Speaker
Und Stresshormone, Krankheit, Depressionen, Gedanken, Emotionen, auch der Mutter, sind ebenfalls Energie.
00:34:34
Speaker
Und Energie reagiert auf Energie.
00:34:36
Speaker
Das heißt,
00:34:37
Speaker
Unabhängig davon, ob ein krasses Trauma vorliegt oder ob extrem dolle belastende Situationen vorliegen, fließt erstmal alles, was in der Mutter stattfindet und wirkt, auch in das Kind.
00:34:50
Speaker
Und das Kind baut sich nicht ohne Grund auch die Plazenta und es gibt schon eine bestimmte Schutzschicht, sodass nicht alles ungefiltert da reinfließen kann.
00:35:00
Speaker
Und trotzdem fließt einfach extrem viel, auch zum Kind.
00:35:04
Speaker
Und deswegen ist es so enorm wichtig.
00:35:06
Speaker
Und auch hier nochmal zur Rahmung.
00:35:09
Speaker
Selbst wenn man jetzt zuhört und merkt, bei mir ist da echt ganz schön viel los gewesen.
00:35:13
Speaker
Oder man merkt, in meiner Schwangerschaft mit meinem Kind war ganz schön viel los.
00:35:18
Speaker
Oder ich hatte wirklich Gedanken von, ich möchte das Kind nicht.
00:35:21
Speaker
Oder ich war krank.
00:35:21
Speaker
Oder ich hatte eben diese Existenzängste.
00:35:24
Speaker
Das, warum wir darüber sprechen, ist,
00:35:27
Speaker
dass es später Möglichkeiten gibt, diese Verletzungen nachträglich zu versorgen.
00:35:32
Speaker
Es ändert nichts an dem, was wir sind und das braucht es auch gar nicht.
00:35:35
Speaker
Wir sind ja toll, wie wir sind und trotzdem gibt es eben die Möglichkeit,
00:35:39
Speaker
Das heißt, es ist kein K.O.-Kriterium, sondern es ist einfach nur ein Hinweisschild und eine Möglichkeit und eine Erkenntnis, die wiederum Türen öffnet, um eben diese Themen auch nachhaltig zu verändern, sodass sie sich eben nicht weiter reproduzieren im eigenen Leben oder eben auch im Leben des eigenen Kindes.
00:35:58
Speaker
Und die letzten Phasen, darüber sprechen wir jetzt heute noch nicht, weil das eher die Vaterthemen sind, da geht es dann eigentlich um ein zentrales Thema, nämlich Leistung und da geht es eben um den Konflikt zwischen, bin ich für das, was ich bin und tue gut genug oder entwickle ich das Gefühl, ich muss immer mehr sein, immer noch mehr tun, noch mehr leisten, noch schöner sein, also es reicht nie aus, was ich bin und tue und
00:36:22
Speaker
Das bezieht sich eher auf das Tun, also auf das Leisten.
00:36:25
Speaker
Das entsteht eher im Vaterland und das gucken wir uns dann aber nochmal gesondert an.
00:36:29
Speaker
Habe ich irgendwas Zentrales vergessen oder ist das so erstmal gut?
00:36:34
Speaker
Das ist alles super.
00:36:36
Speaker
Und alle, die sich jetzt hier fragen oder zuhören und fragen, oh, okay, krass, was ist das für ein Wissen, wo kommt das her?
00:36:44
Speaker
Nur einmal, dass ihr das so ein bisschen wisst, das, was wir auch in der Psychosoma-Naturitian-Coach-Ausbildung vermitteln an unsere Auszubildenden, die als Coaches zu uns kommen oder auch Therapeuten und sich da weiterbilden wollen.
00:36:58
Speaker
Das sind alles Teilinhalte, das ist natürlich noch viel, viel breiter gefächert, der Entwicklungs- und Bindungspsychologie und da fließt natürlich auch die Psychosomatik so ein bisschen mit rein, weil wir immer natürlich dabei gucken, wie genau diese Erfahrungen sich sowohl körperlich als auch psychisch auswirken.
00:37:20
Speaker
Und für die Frauen, die zuhören, die betroffen sind von emotionalem Essen und uns deswegen folgen,
00:37:27
Speaker
Hier ist einmal ganz wichtig zu wissen, das sind jetzt auch nur, ich sag mal, Teilinformationen, die helfen können, einzuordnen, was los ist, weil der Verstand halt einfach schon sich da auch ein bisschen sicherer fühlen kann im Hinblick auf, ah, okay, es gibt eine Erklärung für die Herausforderungen, die ich habe, die fallen nicht einfach vom Himmel zurück.
00:37:47
Speaker
Und die sind nicht einfach da, weil ich irgendwie nicht gut genug bin, ne, Vaterland, sondern es gibt wirklich Ursachen dafür und deswegen, wenn wir die Ursache verstehen, verstehen wir, wo wir wirklich ansetzen müssen, dass es eben nicht mit einem Kaloriendefizit Disziplin und Ernährung getan ist in dem Fall.
00:38:06
Speaker
Oder dass es eben nicht damit getan ist, in Beziehungen einfach mal Nein zu sagen, wenn man Nein meint.
00:38:12
Speaker
Das ist natürlich schon ein Durchbruch, statt dann Ja zu sagen.
00:38:15
Speaker
Aber trotzdem dürfen wir wirklich auch hingucken, wo überhaupt diese Muster entstanden sind, damit sie sich aus dem Nervensystem lösen können.
00:38:23
Speaker
Und deswegen...
00:38:27
Speaker
Das erklärt auch, warum oberflächliches Coaching mit Videokurs zum Thema inneres Kind und Ernährung und Ernährungsplan einfach nie nachhaltig wirklich tiefe Veränderungen in uns bringen können, weil die Grundursache für das ist,
00:38:46
Speaker
warum wir gerade dieses Erleben haben, einfach nicht gelöst wird.
00:38:50
Speaker
Und die wird auch nicht kognitiv gelöst.
00:38:52
Speaker
Weil man kann sich jetzt vorstellen, dass was Linda gerade erklärt hat, das spielt sich ja in einem Lebensalter ab, wo unser Gehirn noch gar nicht fertig ausgereift ist.
00:39:01
Speaker
Das heißt, das lymbische System, der Bereich im Gehirn, wo Emotionen stattfinden, reguliert werden, wo auch unser Stressnetzwerk ist, wo der Überlebensmechanismus auch angeht,
00:39:12
Speaker
Und der ist sehr aktiv, deswegen Säuglinge, die kommunizieren ja auch vor allen Dingen über Emotionen.
00:39:18
Speaker
Das ist die Sprache von Säuglingen.
00:39:20
Speaker
Ja, die können nicht sprechen.
00:39:21
Speaker
Warum?
00:39:22
Speaker
Weil der präfrontale Kortex, also der Bereich im Gehirn, wo eben Säuglinge,
00:39:28
Speaker
Das Denken, die Impulskontrolle, also sich zurückhalten und auch das Planen und in die Zukunft denken und das Strategie und alles, worauf zum Beispiel auch Ernährungspläne, Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie und Videokurse darauf einzahlen.
00:39:46
Speaker
Dieser Bereich ist noch gar nicht ausentwickelt.
00:39:50
Speaker
Das heißt, wenn wir diese Thematiken lösen wollen, die in dieser Lebensphase entstanden sind, das erklärt es auch ganz gut, warum viele Frauen sich da im Kreis drehen, können wir nicht auf der kognitiven Ebene lösen.
00:40:04
Speaker
Die Informationen sind in der Zelle gespeichert, die sind im Nervensystem gespeichert, die sind im Körper gespeichert.
00:40:11
Speaker
Es ist ein körperliches Thema und deswegen müssen wir mit dem Körper arbeiten, wenn wir diese Thematiken wirklich lösen wollen.
00:40:21
Speaker
Das einmal so an der Stelle.
00:40:24
Speaker
Und ich würde gerne nochmal darauf eingehen, was du gesagt hast, Lena, diese unterschiedlichen Phasen, woran die Frauen erkennen können, dass es da eventuell irgendwo geht.
00:40:36
Speaker
Schwierigkeiten gab.
00:40:38
Speaker
Weil also, wenn wir zum Beispiel diese Mangelthematik haben, was Lena gemeint hat, so 8er bis 8er Monat bis 1,5 Jahre,
00:40:52
Speaker
Das kann sich, Lena hat vorhin schon ein Beispiel gemacht, zum Beispiel in chronischem Geldmangel ausdrücken.
00:41:00
Speaker
Warum ist das so?
00:41:01
Speaker
Weil wir gelernt haben, dass wir nur sehr wenig Lebensenergie verdient haben, dass es da draußen nicht genügend für uns gibt.
00:41:12
Speaker
Das kann aber auch dafür sorgen, die Psyche hat auch immer die Möglichkeit paradox zu reagieren, dass wir zum Beispiel Geld horten, dass wir Energie horten.
00:41:23
Speaker
Zum Beispiel auch Essen ist auch Lebensenergie.
00:41:27
Speaker
Also wir haben viele Frauen im Coaching, die einfach dieses Mangelloch, dieses schwarze Loch haben und da schmeißen sie super viel Essen rein.
00:41:40
Speaker
Und irgendwie reicht das nie.
00:41:42
Speaker
Es ist nie genug.
00:41:43
Speaker
Und das sieht man dann häufig auch daran, dass die Frauen das Gefühl haben, nie satt zu werden, obwohl sie schon völlig vollgestopft sind.
00:41:50
Speaker
Können natürlich auch andere Konsumgüter sein, also shoppen, spielen und so weiter.
00:41:54
Speaker
Da wollte ich gerade drauf hinausgehen.
00:41:56
Speaker
Das kann natürlich auch sein, das erklärt dann manchmal auch ein bisschen den Geldmangel, der dann entsteht, dass man sich den Einkaufswagen ständig voll macht, weil man das Gefühl hat, das brauche ich jetzt noch.
00:42:07
Speaker
um mich gefüllt, erfüllt zu fühlen, ja, dann werde ich mich etwas kompletter fühlen, dann wird es noch schöner sein, ne, und auch, ich habe, ich muss manchmal ein bisschen schmunzeln, weil sie dieses ganze Fülle-Thema in der Spiribubble ja auch sehr, sehr stark fokussiert ist und
00:42:28
Speaker
da sehen wir auch sehr, sehr, sehr viele Menschen, die in der oralen Phase einfach eine große Thematik hatten.
00:42:34
Speaker
Was nicht heißt, dass ich nicht, ich bin ein total spiritueller Mensch, ja, ich würde sagen geerdet spirituell, aber schon spirituell, aber
00:42:50
Speaker
Diese stark oral geprägten oder ich sag mal verletzten Charaktere, das sieht man ganz typisch dann, da braucht es dann noch das hunderte Orakelset, da braucht es dann noch den tausendsten Heilstein, da braucht es dann noch das fuffzehnte
00:43:13
Speaker
ätherische Öl, damit das gelebt werden kann, weil da immer noch was fehlt.
00:43:20
Speaker
Und das ist halt eben ganz spannend, sich da mal so zu beobachten oder zu hinterfragen, weil das liegt nämlich da ganz häufig vor.
00:43:30
Speaker
Und in der nächsten Phase, in der Autonomiephase, das sehen wir dann nämlich auch ganz häufig, dass...
00:43:38
Speaker
ein sehr stark ambivalentes Verhalten in der Beziehungsführung ist, also dass wir häufig mit Frauen zu tun haben, die dann mit ihrem Essverhalten kompensieren, weil sie total gestresst sind in den Beziehungen, die sie leben, weil sie da ihre Mitte nicht finden zwischen totaler Abhängigkeit und Verschmelzung und Autonomie.
00:43:57
Speaker
So haben wir die Frauen häufig bei uns, die sagen, ich hätte gerne eine Partnerschaft,
00:44:02
Speaker
aber ich traue mich gar nicht zu Dates zu gehen und bauen sich dann häufig über das Essverhalten und das Gewicht auch so eine Art Grund, warum sie nicht gesehen werden können oder wollen, ja, weil wenn ich dick und unansehnlich bin, dann kann ich auch nicht auf Dates gehen, ja, und dann muss ich aber auch nicht auf Dates gehen und mich mit der Angst konfrontiert sehen, da vielleicht abgelehnt zu werden, also
00:44:26
Speaker
Das ist auch manchmal spannend zu sehen, wofür uns dann auch unser Essverhalten und unser Gewicht vielleicht schützt.
00:44:34
Speaker
Oder wir haben genau das Gegenteil.
00:44:35
Speaker
Wir haben Frauen, die gehen eher in die Verschmelzung, die verlieren sich total in den Beziehungen, wissen eigentlich gar nicht mehr so wichtig, wer sie sind, wenn sie in einer Beziehung sind, trauen sich auch häufig mit ihrem Partner nicht wirklich darüber zu sprechen, was sie eigentlich wollen und was sie sich eigentlich wünschen, haben da häufig auch ganz, ganz große
00:44:56
Speaker
Ängste, bestimmte Bedürfnisse offen anzusprechen und mal auch klare Gespräche zu führen.
00:45:03
Speaker
Und das macht natürlich super viel Stress auch im Nervensystem, was dann wiederum auch zu emotionalem Essen oder Stressessen führt.
00:45:11
Speaker
Und das ist eben ganz spannend, da zu verstehen, wo in den unterschiedlichen Entwicklungsphasen da Verletzungen passiert sind.
00:45:18
Speaker
Und um das begleiten zu können, brauchen wir natürlich das Fachwissen dazu.
00:45:23
Speaker
Das brauchen die Klienten
00:45:25
Speaker
die wir begleiten, nicht.
00:45:27
Speaker
Ein paar Sachen zu wissen ist super, aber da gehört natürlich mehr dazu, das begleiten zu können.
00:45:34
Speaker
Aber es macht auch klar, warum so viele Schwierigkeiten haben oder es eigentlich auch für manche wirklich nicht möglich ist, die Themen selbst zu lösen, weil sie so tief im Nervensystem und auch so früh in der Lebensgeschichte ihr Zuhause haben.
00:45:52
Speaker
Ja, absolut.
00:45:54
Speaker
Auf jeden Fall.
00:45:55
Speaker
Ja.
00:45:56
Speaker
Ich finde das auch super wichtig und deswegen wäre ich auch stark dafür, dass wir das nochmal ganz gesondert auch nochmal in der Tiefe besprechen, weil ich das Gefühl habe, ich meine, wir arbeiten ja jeden Tag mit Frauen und ja auch mit anderen Menschen und es ist einfach...
00:46:15
Speaker
So ein überwiegendes Thema, dass diese eine Podcast-Folge dafür nicht reichen kann.
00:46:21
Speaker
Und ich würde sagen, dass wir einmal jetzt auf die Mütterlichkeitsstörungen, ich nenne die so, weil der Psychiater Joachim Maas das so bezeichnet hat, man kann es aber auch Mutterbegrenzungen nennen oder Ausdruck der falschen Mütterlichkeit in Anführungsstrichen, da gehen wir gleich einmal drauf ein,
00:46:40
Speaker
Dass wir einmal schauen, welche, in dem Falle sind es jetzt drei, welche drei verschiedenen Begrenzungen erleben wir denn immer wieder oder beziehungsweise sind am häufigsten vertreten.
00:46:51
Speaker
Wie zeigen die sich dann auch im Verhalten, weil es sind sehr subtile und sehr unbewusste Dynamiken, die weder dem Kind noch der Mutter wirklich präsent oder bewusst sein müssen.
00:47:02
Speaker
Es ist sogar so, dass es in den allerseltensten Fällen eine bewusste Entscheidung der Mutter ist, sondern eher unbewusst weiter fließt, weil auch da müssen wir bedenken,
00:47:10
Speaker
Die Mütter hatten auch wieder Mütter und deren Mütter hatten auch wieder Mütter.
00:47:13
Speaker
Und in der letzten Podcast-Folge haben wir darüber gesprochen, was auch die Kriegsgeneration und so weiter für Traumata, was das Emotionale angeht, mit sich gezogen haben.
00:47:23
Speaker
Beziehungsweise darauf sind wir auch nur ganz kurz eingegangen.
00:47:26
Speaker
Aber daraus entstehen natürlich Mütter, die dann Liebe, Versorgung, Fülle haben.
00:47:31
Speaker
Vertrauen und so weiter weitergeben sollen und wenn die in einem total traumatisierten Zustand sind, dann ist das klar, dass das nicht so gesehen weitergegeben werden kann und gleichzeitig hinterlässt es aber subjektive Folgeerscheinungen, die dann eben auch generationsübergreifend weitergegeben werden.
00:47:48
Speaker
Und dementsprechend sprechen wir da einmal drüber.
00:47:51
Speaker
Wir gucken uns an, was das Kind, also im kindlichen Alter für Symptome haben kann, aber auch welche Erscheinungen später als Erwachsener häufig sind, um dann auch für die Coaches, die zuhören, zu schauen, okay, was wird mir denn dann eigentlich im Coaching für ein Thema zum Beispiel genannt?
00:48:10
Speaker
Also die kommen ja nicht und sagen, ja, ich hatte übrigens so mit zwei Monaten, hat sich glaube ich mein Vertrauen erschüttert, weil XY ist passiert.
00:48:20
Speaker
Und übrigens habe ich ja auch noch den Staumbaum von meiner Geschichte, das machen die wenigsten Klienten.
00:48:27
Speaker
Sondern wir haben die Aufgabe als Coach rauszuhören aus den Symptomen, die uns heute entgegengebracht werden,
00:48:34
Speaker
Hypothesen zu bilden, also Vermutungen anzustellen, was mit hoher Wahrscheinlichkeit passiert ist und dafür ist es einfach eine extrem gute Grundlage, um das dann auch raushören und damit weitergehen zu können.
00:48:45
Speaker
Genau.
00:48:45
Speaker
Und deswegen lass uns einmal darüber sprechen, was versteht man überhaupt unter falscher Mütterlichkeit, weil es geht hier, wie gesagt, nicht darum, Mütter zu beleidigen oder Mütter schuld zuzuweisen oder Sonstiges, sondern es geht darum, dass alles Polaritäten hat.
00:49:03
Speaker
Das heißt, das Mütterliche hat ganz, ganz viel Tolles, Fürsorgliches, Liebendes, auch Aufopfernderes in gewisser Weise,
00:49:10
Speaker
was Herzliches, was Empathisches, Versorgendes, Vertrauensschenkendes, Wärmendes und so weiter.
00:49:16
Speaker
Und genauso wie alles im Leben gibt es aber eben auch eine selten gerne besprochene Schattenseite, die da drunter liegt.
00:49:23
Speaker
Und darüber sprechen wir heute, weil da aus diesem Schatten eben sehr häufig diese kindlichen Verletzungen entstehen, die später...
00:49:31
Speaker
Und wir sehen es immer wieder zu sehr starken Symptomen führen können.
00:49:35
Speaker
Und es gibt uns einfach nur, es bringt Licht ins Dunkle, um es mal so zu nennen, um rauszufinden, okay, was könnte da vorliegen?
00:49:43
Speaker
Wie kann ich heute als erwachsene Person dafür Verantwortung übernehmen und für mich daran arbeiten, um dann auch mein Verhältnis zu mir und auch, das ist auch ganz wichtig, herauszufinden.
00:49:53
Speaker
zu meiner Mutter friedvoller zu gestalten.
00:49:56
Speaker
Denn wenn da Verletzungen sind, dann ist das im System gespeichert.
00:49:59
Speaker
Dann können wir die Mutter noch so sehr idealisieren.
00:50:01
Speaker
Es hat trotzdem einen bestimmten unbewussten Groll oder Vorwürfe oder Verletzungen, die immer wieder auch sich in die erwachsene Mutter-Kind-Beziehung reinziehen.
00:50:10
Speaker
Und deswegen ist es ein sehr großes Geschenk, da einmal hinzuschauen.
00:50:16
Speaker
Und unter falscher Mütterlichkeit darf man erstmal verstehen, dass wir an der Oberfläche, also im Verhalten oder auch in der Selbstdarstellung etwas anderes erleben oder sichtbar gezeigt bekommen, als das, was wirklich dann an das Kind übergeht, beispielsweise.
00:50:34
Speaker
Die Mutter zeigt sehr viel Fürsorge und wird vielleicht auch von ganz vielen Menschen im Außen dafür gelobt, wie viel Zeit sie investiert und wie sehr sie sich aufopfert und wie viel sie an Zeit, Geld, Nahrung, Liebe und so weiter in das Kind investiert.
00:50:50
Speaker
Und darunter liegt dann so ein Glaubenssatz bzw.
00:50:54
Speaker
so eine Information, die auch an das Kind fließt.
00:50:57
Speaker
Ich opfere mich für dich, ich opfere mich für dich auf und du bist mein Leben und mein ganzes Leben würde ich für dich geben.
00:51:03
Speaker
Das ist das, was an der Oberfläche erstmal wirkt und dann in das Kind reinfließt.
00:51:09
Speaker
Und auf der anderen Seite, das ist dann die Schattenseite, dient das viel häufiger, als wir manchmal so uns klar machen wollen.
00:51:17
Speaker
eigentlich der Selbstdarstellung gar nicht bewusst, sondern aus einem eigenen Minderwertigkeitsgefühl, aus der eigenen Frage, bin ich eine gute Mutter, bin ich gut für mein Kind, versorge ich mein Kind gut genug, gebe ich genug da rein, also aus einer eigenen Unsicherheit heraus, tue ich dann ganz, ganz, ganz, ganz viel für das Kind, dass ganz, ganz, ganz viele in das Kind reinfließen und
00:51:37
Speaker
ohne mitzubekommen, dass es eigentlich zur eigenen Erleichterung dient, zu merken, Gott sei Dank, ich habe genug gekauft, ich habe das genug versorgt.
00:51:45
Speaker
Ah komm, ich kuschele lieber nochmal eine halbe Stunde mit dem Kind, weil nicht, dass das Kind irgendwann zu wenig hat.
00:51:50
Speaker
Und das bedeutet auf der anderen Seite trotzdem nichts anderes, als dass ich eine gewisse Trennung zum Kind habe und auch meine positiven Absichten eher unbewusst dazu dienen habe.
00:52:01
Speaker
mich selbst zu erleichtern.
00:52:03
Speaker
Und dadurch kommt natürlich dann die Bestätigung von außen, was natürlich auch sehr, sehr schön ist.
00:52:08
Speaker
Und gleichzeitig bekommt das Kind aber eine bestimmte doppelte Botschaft.
00:52:12
Speaker
Weil auf der einen Seite kriegt das Kind natürlich mit, ich liebe dich so doll, ich würde alles für dich tun, ich opfere mich für dich.
00:52:19
Speaker
Und auf der anderen Seite wird so eine Mutterdarstellung, sage ich mal, mit Grenzen konfrontiert.
00:52:26
Speaker
Weil irgendwann kommt auch das mütterliche System an seine Grenzen.
00:52:29
Speaker
Die Mutter ist mal krank,
00:52:30
Speaker
Die Mutter muss wieder arbeiten gehen.
00:52:32
Speaker
Es kommt vielleicht doch mal eine Kritik von außen.
00:52:34
Speaker
Das Kind schreit, obwohl ich es ja auch jetzt schon eine halbe Stunde auf dem Arm habe.
00:52:38
Speaker
Das heißt, die Mutter kommt wieder in Kontakt mit dem Gefühl von, oh mein Gott, ich mache doch nicht alles richtig.
00:52:43
Speaker
Ich bin doch nicht gut genug.
00:52:45
Speaker
Und jetzt sei doch mal leise, weil ich möchte nicht das Gefühl haben, alles falsch zu machen.
00:52:48
Speaker
Und das Kind bekommt diese doppelte Botschaft von, ich liebe dich.
00:52:53
Speaker
Aber bitte sei trotzdem so, wie ich dich haben möchte, damit ich mit meiner eigenen Unsicherheit nicht konfrontiert werden muss.
00:52:59
Speaker
Und für das Kind bedeutet das nichts anderes, als es unbewusst Schuldgefühle bekommt, die eigenen wahren Bedürfnisse wirklich auszudrücken, weil es damit natürlich mitbekommt, dass Mama überfordert ist.
00:53:12
Speaker
Es bekommt ein Schuldgefühl, weil es das Gefühl hat, oh mein Gott, ich möchte doch gar nicht, dass Mama für mich stirbt.
00:53:18
Speaker
Ich möchte gar nicht, dass Mama sich für mich aufopfert.
00:53:21
Speaker
Und dadurch wird das Kind lernen, sich eher zurückzuhalten und
00:53:25
Speaker
sehr dolle, wie so Antennen aufzubauen, was braucht denn Mama, um sich gut zu fühlen, um mich dann auch gut versorgen zu können.
00:53:31
Speaker
Und das Kind wird sich wenig abgrenzen können, weil wenn sehr, sehr viel in das Kind reinfließt, auch wenn das Kind das nicht braucht, dann hat das Kind in einem bestimmten Alter ja noch nicht die Fähigkeit zu sagen, ich möchte das nicht, nein, das dient mir gerade nicht, mein Bedürfnis ist ein anderes.
00:53:46
Speaker
Und das Kind bekommt die ständige Ambivalenz mit zwischen, eigentlich bräuchte ich das, auf der anderen Seite bekomme ich aber das.
00:53:52
Speaker
Zum Beispiel, das Kind ist traurig, möchte in den Arm genommen werden, kriegt dann stattdessen aber von Oma oder von Mama noch einen Schokopudding als Trostpreis.
00:54:01
Speaker
Und das erleben wir dann auch in den Coachings später mit unseren Frauen,
00:54:05
Speaker
dass dann zum Beispiel Essen als Stellvertreter für Trost oder für Nähe oder für körperliche Zuwendung herhalten muss.
00:54:12
Speaker
Oder zum Beispiel auch, dass Shopping oder der volle Warenkorb dann dafür herhalten muss, das Gefühl zu bekommen, oh mein Gott, ich fühle mich nicht vollständig, also hole ich mir von außen was rein, um mich dann besser fühlen zu können.
00:54:25
Speaker
Und neben dem...
00:54:26
Speaker
ist dann als Erwachsener eine häufige Symptomatik, dass es eine eigene Selbstaufgabe gibt, also dass sie das Gefühl haben, okay, ich gebe mich für andere auf, mit anderen Worten für Mama, weil andere sind auch immer Mutterspiegelungen, ein großer Perfektionismus, also alles richtig zu machen, weil das mütterliche Bild war schon so anfällig für Zerbrechungen, dass ich
00:54:46
Speaker
ganz doll gelernt habe, alles genauestens abzuwägen, was kann ich tun, was kann ich sagen, wo kann ich was in Anspruch nehmen, wo halte ich mich lieber zurück.
00:54:55
Speaker
Ich brauche sehr viel Anerkennung und Feedback vom Außen, weil ich ja gelernt habe, dass meine einzige Bezugsquelle für mein inneres Erleben die Mutter ist und dementsprechend zeigt sich das dann später auch im Erwachsenenalter und
00:55:10
Speaker
Auf der Coaching-Ebene, für die, die als Coaches zuhören oder auch, wenn man als Klient im Coaching ist, das, was uns dann häufig begegnet, sind dann so Aussagen so für, ich bin irgendwie immer so erschöpft, weil ich kümmere mich irgendwie immer um andere.
00:55:25
Speaker
Also wenn andere was brauchen, ich bin immer da, aber wenn es dann darum geht, dass ich was brauche...
00:55:29
Speaker
ja, dann vergesse ich das irgendwie oder dafür habe ich dann gar keine Kraft mehr oder ich übernehme ständig die Verantwortung für andere, ich bin auf der Arbeit immer die, die die Überstunden übernimmt, wenn ich traurig bin, dann greife ich irgendwie zu essen, ich weiß auch nicht warum oder wenn ich gestresst bin, das sind alles so Symptome an der Oberfläche, die uns dann im Coaching begegnen, die darauf hinweisen, dass diese
00:55:54
Speaker
Doppelbotschaften, sage ich mal, schon sehr, sehr früh in das Kind geflossen sind und gleichzeitig auf der anderen Seite, das ist dann nämlich die andere Seite dessen, auch das Kind kommt als Erwachsener irgendwann an seine Grenzen und auch schon als Kind kriegt es unbewusst mit, dass es nicht eigentlich die Bedürfnisse befriedigt, kommt der sogenannte Groll oder die Vorwürfe, das bedeutet, ich sage, ich kümmere mich ganz viel um die anderen, ich mache das auch gerne, aber
00:56:18
Speaker
Aber irgendwann kommt dann so ein Gefühl von, wann bin ich eigentlich mal dran?
00:56:22
Speaker
Keiner kümmert sich um mich.
00:56:25
Speaker
Mein Partner kümmert sich um gar nichts.
00:56:26
Speaker
Alles muss ich machen.
00:56:28
Speaker
Also auch hier diese Ambivalenz zwischen, ich gebe ganz viel, das hat das Kind dann von der Mutter übernommen, ich gebe ganz viel, ich bin grenzenlos.
00:56:37
Speaker
Ich opfer ganz viel rein, ich opfer mich selber auf und auf der anderen Seite eben dieser tiefsitzende Groll, der sagt, boah, wann bin ich eigentlich mal dran?
00:56:45
Speaker
Diese Vorwürfe, die dann in das Kind geflossen sind, dass es zu viel will oder dass es nicht das widerspiegelt, was die Mutter braucht und das wird dann als Erwachsener eben auch genauso reproduziert.
00:56:56
Speaker
Genau, das einmal dazu, aber du kannst gerne einmal ergänzen beziehungsweise auch deine...
00:57:02
Speaker
Erfahrungen auch aus dem Coaching-Bereich hinzufügen.
00:57:04
Speaker
Ich mache mal erstmal so die Theorie und dann füllen wir es einmal auf.
00:57:07
Speaker
Ja, ich glaube, ich würde tatsächlich mal ein direktes Beispiel nehmen aus der Coaching-Axis, weil mir, also natürlich ist das eine Dynamik, die uns häufig begegnet,
00:57:18
Speaker
Und wir sprechen sicherlich gleich auch nochmal darüber, was ist denn, wenn die Mutter eben sich nicht selbst aufgehopfert hat, sondern quasi gar nicht da war.
00:57:25
Speaker
Das hat natürlich auch Auswirkungen.
00:57:26
Speaker
Ja, das kommt auch noch.
00:57:28
Speaker
Aber für diese Dynamik ist einmal ganz spannend, also was wir im
00:57:35
Speaker
im Coaching-Prozess dann häufig sehen ist, wie Lena auch sagte, so eine starke Selbstaufgabe.
00:57:42
Speaker
Ich erinnere mich an eine Frau, jetzt mal ganz konkret, wo das einfach viel die Faust aufs Auge passt, was Lena gerade so beschrieben hat, die wir dabei begleitet haben und die zu uns kam, weil sie wirklich täglich teilweise mehrere Essattacken hatte oder den ganzen Tag einfach gegessen hat.
00:57:59
Speaker
Das gar nicht mehr in den Griff bekommen hat und es neben dem auch noch ganz viele andere Symptome gab, nämlich zum einen, dass sie ständig...
00:58:09
Speaker
sich komplett überfordert gefühlt hat von allen Aufgaben, die sie hatte.
00:58:18
Speaker
Die Prokrastination dann reinkam, weil sie die Ressourcen überhaupt nicht hatte.
00:58:23
Speaker
Und dann eben halt auch dieses Gefühl, dieses tiefe Gefühl der Sinnlosigkeit und dieses Gefühl von...
00:58:39
Speaker
ich weiß eigentlich gar nicht, was ich will und wer ich bin.
00:58:44
Speaker
Also ich habe auch dieses Gefühl von nicht zu wissen, was erfüllt mich beruflich eigentlich.
00:58:50
Speaker
Und bei ihr haben wir noch neben dem das Essen die Flucht war, eine ganz spannende Situation gehabt in Bezug auf Beziehungsdynamik, nämlich diese tiefe, tiefe Sehnsucht danach,
00:59:02
Speaker
einen Partner zu haben, aber sich eigentlich nicht zu trauen, rauszugehen.
00:59:07
Speaker
Darin sieht, also jemanden an sich ranzulassen und wenn jemanden an sich ranzulassen, dann eigentlich nie so, dass daraus eine Beziehung entstehen kann.
00:59:18
Speaker
Da sieht man auch diese Ambivalenz.
00:59:21
Speaker
Ihr System hat halt gelernt, wenn ich jemanden an mich ranlasse, wird mich das erdrücken.
00:59:26
Speaker
Und deswegen bleibe ich in der Einsamkeit, weil ich entscheide mich für die Autonomie, aber es ist eigentlich keine freie Entscheidung, sondern es ist eine Überkompensation mit Autonomie und der Teil in mir, der sich nach Nähe und nach Liebe sehnt, der verkümmert darunter und der Schmerz war aber bei ihr auch sehr präsent.
00:59:45
Speaker
Und ihr System hat es nicht zusammengebracht, wie kann ich einen Partner in mein Leben bringen oder ziehen und gleichzeitig aber mich nicht selbst verlieren.
00:59:55
Speaker
Und die Gefühle, mit denen wir auch im Coaching dann viel zu tun hatten und dir sie dann gelernt hat, eben auch zu regulieren, zu
01:00:03
Speaker
weil das findet ja alles auch im Körper statt, waren wie gesagt erstmal diese Sinnlosigkeit.
01:00:09
Speaker
Das war so das Erst, was sich immer und immer wieder gezeigt hat.
01:00:13
Speaker
Und da geht ja auch so ein Ohnmachtsgefühl.
01:00:15
Speaker
Es macht eh keinen Sinn, mich beim Essen zu kontrollieren.
01:00:17
Speaker
Es macht eh keinen Sinn, mich jetzt bei der Arbeit groß zu bemühen.
01:00:21
Speaker
Es ist alles irgendwie sinnlos.
01:00:22
Speaker
Und was sich darin auch gezeigt hat, ist eigentlich ganz, ganz tief unten drunter lag, ist eigentlich die Aussage gewesen,
01:00:31
Speaker
es ist sinnlos, mich gegen die Welt aufzulehnen.
01:00:34
Speaker
Es ist also sinnlos, mich gegen Mama aufzulehnen.
01:00:38
Speaker
Es ist sinnlos, ich gehe in die Selbstaufgabe, weil sie mich mit ihrer Fürsorge
01:00:44
Speaker
oder ihrer Selbstaufgabe komplett erdrückt hat.
01:00:49
Speaker
Und viele sprechen immer von bedürfnisorientierter Erziehung.
01:00:57
Speaker
Aber bedürfnisorientierte Erziehung ist eben nicht, dem Kind immer alles zu geben, was man glaubt, geben zu müssen.
01:01:05
Speaker
Sondern bedürfnisorientierte Erziehung bedeutet, dass
01:01:11
Speaker
Natürlich muss das Kind auch eine Frustrationstoleranz lernen.
01:01:14
Speaker
Das ist auch ein Bedürfnis, was es später aufbauen muss.
01:01:18
Speaker
Aber das meine ich nicht in dem Kontext.
01:01:21
Speaker
Meine ich, dass dieses...
01:01:26
Speaker
dieses, was Lena gerade sagte, da wird dann nochmal eine halbe Stunde länger gekuschelt oder das Kind irgendwie umsorgt, bloß um dieses eigene Gefühl des Mangels nicht fühlen zu müssen oder die Angst, die eigene Angst, weil man selber eben bestimmte Kindheitserfahrungen gemacht hat, das Kind zu traumatisieren.
01:01:47
Speaker
Und da sieht man auch so schön, am Ende des Tages kann ich eigentlich mein Kind nur so versorgen, wie es das braucht,
01:01:55
Speaker
wenn ich meine eigenen Themen damit auflöse und schaue, dass ich meine kindlichen Verletzungen nicht in diese Dynamik mit meinem Kind rein projiziere, sondern die Bewusstheit meinem Kind auch das Gefühl gebe, ich kümmere mich da selber drum, du musst es nicht versorgen als Kind, du musst nicht parat stehen, damit es mir gut geht oder dass ich ein gutes Gefühl habe.
01:02:19
Speaker
Und das war ganz spannend, weil bei der Frau, mit der wir dann daran gearbeitet haben,
01:02:25
Speaker
Hat die Mutter ein paar Tage später angerufen und dann hat sie ihr erzählt, dass es ihr gerade nicht so gut geht und dass sie da aber dran arbeitet und die Mutter meinte am Telefon nur zu ihr, ach, da bin ich beruhigt und ich hoffe, dass es dir bald besser geht, Punkt, Punkt, Punkt, jetzt kommt der Teil, der nicht gesund ist, dann geht es mir auch besser.
01:02:49
Speaker
Und in dem Moment hat sie plötzlich, weil sie vorher auch noch sehr stark in der Idealisierung war und natürlich auch große Angst hatte, dass sie die gute Beziehung zu ihrer Mutter kaputt macht, wenn sie da jetzt hinschaut.
01:03:02
Speaker
In dem Moment, als die Mutter das gesagt hat, ist es ihr wie Schuppen von den Augen gefallen.
01:03:07
Speaker
Sie kam in die nächste Session und hat gesagt, ich bin so wütend gewesen und habe danach erst mal emotional gegessen.
01:03:14
Speaker
Aha.
01:03:15
Speaker
Ja.
01:03:17
Speaker
Als ich das gehört habe, weil dieses...
01:03:19
Speaker
Bis zu dem Zeitpunkt, bis wohin sie gesagt hat, ich hoffe, dir geht es bald wieder besser,
01:03:25
Speaker
war es noch, hätte man noch sagen können oder denken können, es geht um sie, um die Tochter.
01:03:30
Speaker
Aber mit dem Zusatz, dann geht es mir auch gut, zeigte sich in dem Moment sehr präsent die Dynamik, eigentlich will ich, dass es mir gut geht und deswegen möchte ich, dass du dafür sorgst, dass es dir gut geht.
01:03:44
Speaker
Mache mir keine Sorgen, damit es mir gut gehen kann.
01:03:48
Speaker
Das ist das, was ihr System in dem Moment verstanden hat und das, was sie als Kind immer wieder aufgenommen hat.
01:03:55
Speaker
Und dann haben wir natürlich damit weitergearbeitet.
01:04:00
Speaker
Das zeigt aber die Dynamik und wie versteckt das manchmal ist, wo man erstmal denkt, ja, Mama macht sich um mich Sorgen und ach, das ist ja auch klar, dass es ihr nur gut gehen kann, wenn es mir gut geht.
01:04:13
Speaker
Und da sieht man aber, dass dieser Abnabelungsprozess gar nicht stattgefunden hat, dass da nicht zwei Identitäten sind, die stabil für sich selbst stehen und sagen können, hey, ich habe Mitgefühl mit dir, wenn es dir nicht gut geht, aber
01:04:28
Speaker
dein Gefühl ist dein Gefühl, ich habe Vertrauen darin, dass du das bewältigen kannst, ich bewältige meine Gefühle und habe Vertrauen darin, dass ich das bewältigen kann, sondern da ist so eine Verschmelzung immer noch da, weil weder die Mutter gelernt hat, eine stabile Selbstsicherheit, Vertrauen und Identität aufzubauen, noch sie, ja, und
01:04:55
Speaker
Was dann noch spannend wurde, und das ist für alle Frauen unfassbar spannend an der Stelle, dann hat sie mir von einem Kinderwunsch erzählt, den sie hat.
01:05:05
Speaker
Und der Kinderwunsch ist so prägend, sie braucht noch nicht mal einen Partner, sie braucht aber unbedingt ein Kind.
01:05:13
Speaker
Und das Kind muss aber ein Mädchen sein.
01:05:19
Speaker
Es muss ein Mädchen sein.
01:05:20
Speaker
Das ist ganz, ganz wichtig.
01:05:22
Speaker
Und dann sind wir nämlich an dem Punkt gekommen, haben wir da weiter dran gearbeitet und dann sagte sie, nachdem wir diese Mutterdynamik da offengelegt hatten, das ist ganz spannend, weil wenn ich daran denke, Mutter zu sein und ich sehe dieses Mädchen vor mir, dann sehe ich eigentlich mich.
01:05:40
Speaker
Ich sehe die kleine Punkt, Punkt, Punkt.
01:05:45
Speaker
Und so haben wir nämlich sehr gut auch herausarbeiten können, dass sich das Thema, wenn sie jetzt heute ein Kind bekommen würde und sie hätte das Glück, ein Mädchen zu bekommen, würde sich das eins zu eins einfach weitergeben.
01:06:01
Speaker
Und wenn sie das Pech hätte, einen Junge zu bekommen aus ihrer Perspektive,
01:06:08
Speaker
dann würde es auch ganz spannend werden, weil dann dieser Junge eben auch lernt.
01:06:13
Speaker
Würde es sich genauso weitergeben.
01:06:14
Speaker
Genau, würde es sich genauso weitergeben.
01:06:18
Speaker
Und das ist halt krass, weil daran sehen wir, wie sich diese Dynamiken immer wieder ausrollen, wenn wir sie nicht verarbeiten.
01:06:26
Speaker
Und das Großartige ist, jede einzelne Frau bei uns im Raum zufüllen,
01:06:31
Speaker
hat sich im Prinzip in dem Moment, wo sie erkannt hat, also wo sie sich bereit erklärt hat, an ihrem Essverhalten und Körperthema zu arbeiten, bereit erklärt, diese generationalen Zyklen zu durchbrechen.
01:06:47
Speaker
Weil am Ende des Tages, und dann kann man vielleicht auch ein bisschen eine heilsamere Perspektive darauf einnehmen, warum wir diese Probleme und Herausforderungen eigentlich haben,
01:06:56
Speaker
ist das einfach nur der Spiegel dafür, dass das gelöst werden will.
01:07:00
Speaker
Dass die Seele sagt, ich mache den Shit nicht mehr mit.
01:07:04
Speaker
Bei mir endet der Kack.
01:07:06
Speaker
Und die Frage ist, hören wir dann hin oder kämpfen wir weiter gegen unser Essverhalten und Gewicht und lassen uns davon ablenken, worum es hier eigentlich gerade wirklich geht.
01:07:17
Speaker
Nämlich, dass wir diese ungesunden Dynamiken ein für alle Mal durchbrechen und nicht ungefiltert einfach weitergeben.
01:07:26
Speaker
Ja, richtig wichtig und es klingt tatsächlich für mich danach, als wäre da vor allen Dingen ein Mütterlichkeitsthema, sage ich mal, reingeflossen und das ist das, also diese falsche Mütterlichkeit, auf die wir eben eingegangen sind, ist so gesehen erstmal nur der Überbegriff, sage ich mal und es gibt verschiedene Spielformen davon und die, die ich da mit Abstand am
01:07:50
Speaker
meisten raushöre, ist die der Muttervergiftung.
01:07:54
Speaker
Unter Muttervergiftung kann man verstehen, dass es sehr doppeldeutige Botschaften gibt und dass Liebe nur unter bestimmten Bedingungen
01:08:04
Speaker
erfüllt wird oder empfunden wird.
01:08:06
Speaker
Und das Kind wird nur angenommen, wenn es bestimmte Erwartungen erfüllt.
01:08:10
Speaker
Das heißt jetzt nicht, dass die Mutter sagt, dann bist du nicht mehr mein Kind.
01:08:12
Speaker
Wobei auch sowas.
01:08:14
Speaker
Solche Aussagen kennen durchaus auch einige Frauen oder auch Männer natürlich.
01:08:19
Speaker
Also diese Mütterlichkeitsthemen beziehen sich sowohl auf Frauen als auch auf Männer, keine Frage.
01:08:25
Speaker
Und es gibt tatsächlich solche Aussagen wie, ja, du bringst mich noch ins Grab oder...
01:08:30
Speaker
Dann bist du nicht mehr mein Kind, überleg dir gut, ob du das wirklich möchtest, weil dann geht es mir damit gar nicht gut und so weiter.
01:08:36
Speaker
Also solche sehr direkten Botschaften gibt es durchaus.
01:08:40
Speaker
Die machen es immer ein bisschen leichter, das nachher rauszukristallisieren, aber es gibt eben auch sehr subtile Formen.
01:08:46
Speaker
Und darin erkennt man also sowohl bei der Geschichte, die du jetzt von ihr erzählt hast, aber primär auch von dem Kinderwunsch, der sich dann sehr stark auf ein Mädchen bezieht.
01:08:55
Speaker
Allein da ist schon, meine Liebe ist an Erwartungen geknüpft.
01:08:59
Speaker
Du bist mein Kind, aber nur wenn du ein Mädchen bist, dann kann ich dich ganz annehmen.
01:09:04
Speaker
Und das setzt natürlich eine extreme Kontrolle mit rein, weil diesen Wunsch kontrollieren zu wollen, auch welches Geschlecht bringe ich jetzt zur Welt, es bringt auf das Kind eine extreme...
01:09:15
Speaker
Also einen extremen Wunsch der Anpassung, weil natürlich ist das Kind, das oberste Ziel des Kindes ist, von Mama geliebt zu werden, weil das Kind ist abhängig von Mama.
01:09:24
Speaker
Ohne Mama stirbt das Kind und wenn nicht körperlich, dann emotional, aber vor allen Dingen am Anfang auch körperlich.
01:09:30
Speaker
Also beides ist davon existenziell betroffen und dementsprechend ist da...
01:09:36
Speaker
bei der Muttervergiftung so eine Ambivalenz vor allen Dingen spürbar und man kann es auch so in gewisser Weise wie Double Blind, so heißt das in der Fachsprache, das bedeutet, egal was das Kind macht, es ist falsch.
01:09:48
Speaker
Also beispielsweise das Kind kommt und fragt Mama, kann ich heute Abend spielen gehen?
01:09:53
Speaker
Und die Mama antwortet sowas wie, ja, also du warst ja jetzt die ganze Zeit, die ganze Woche schon weg, aber wenn du meinst, dass das nötig ist, dann kannst du das natürlich machen.
01:10:03
Speaker
Für das Kind ist es eine komplette doppeldeutige Information, weil die Aussage ist, klar kannst du machen, das wäre das Ja.
01:10:10
Speaker
Subtil, unbewusst und durch die Tonlage und durch die Wortwahl schwingt aber auch mit dir, aber wenn du es machst, bin ich schon enttäuscht, weil du warst ja jetzt gar nicht da, also ich hätte dich auch nochmal gerne bei mir.
01:10:20
Speaker
Das, was in das Kind reinfließt, ist, egal was es macht, es ist falsch.
01:10:25
Speaker
Und das, was das Kind zusätzlich lernt, ist, mein Verhalten muss daran orientiert sein, wie kann ich Mama glücklich machen.
01:10:31
Speaker
Und das bedeutet mit anderen Worten auch, dass das Kind lernt, sein authentisches Selbst zurückzuhalten, das eigene Selbst, also das eigene Bedürfnis, den eigenen Wesenskern zu verdrängen.
01:10:44
Speaker
weil es so eine Angst vor Ablehnung hat und auch hier diese Antennen aufstellt von, okay, welche Information ist denn jetzt richtig?
01:10:51
Speaker
Also wie kann ich denn, wenn ich ständig auf so Eierschalen laufe, welche Entscheidung muss ich jetzt treffen, damit Mama glücklich ist, dass ich möglichst wenig Liebesentzug oder Strafe bekomme auf emotionaler oder körperlicher Ebene?
01:11:07
Speaker
Und das führt natürlich dann im Erwachsenenleben auch dazu, dass das Kind sehr perfektionistisch ist, sehr angepasst ist, sehr häufig mit Selbstzweifeln zu kämpfen hat und mit so Identitätsthemen, weil natürlich immer die Frage ist, wer bin ich denn eigentlich, was ist eigentlich richtig?
01:11:22
Speaker
Es wird ständig damit konfrontiert, das Gefühl zu haben,
01:11:25
Speaker
oh mein Gott, wenn ich das mache, ist es falsch, wenn ich das mache, ist es auch falsch.
01:11:28
Speaker
Also sehr, sehr schwere Entscheidungsfindungen, weil natürlich auch später zum Beispiel der Chef, ich frage meinen Chef, kann ich eine Gehaltserhöhung haben und ich bin die ganze Zeit am analysieren, meint der das jetzt ernst?
01:11:40
Speaker
Also ist das wirklich so?
01:11:41
Speaker
Ist das sarkastisch gemeint?
01:11:43
Speaker
Ist da vielleicht eine ganz andere Botschaft hinter, die ich überhöre?
01:11:46
Speaker
Also so eine Dauerwachsamkeit ist da permanent drin.
01:11:50
Speaker
Dadurch entsteht so eine krasse innere Anspannung,
01:11:53
Speaker
was dann auch wieder zu Ängsten führen kann oder zu einer sehr, sehr starken inneren Unruhe und auch zu sowas wie einer Depression.
01:12:00
Speaker
Das passt auch zu dem, was du eben gesagt hast, mit dieser starken Sinnlosigkeit, dieses Gefühl, ganz egal, was ich mache, ganz egal, was ich bin, ganz egal, welche Entscheidung ich treffe,
01:12:11
Speaker
es ist eh falsch, das ist ja das, was in das Kind reingeflossen ist.
01:12:14
Speaker
Egal, was du machst, es ist falsch.
01:12:16
Speaker
Egal, was du tust, es ist nicht mal nicht genug, sondern es ist auf jeden Fall falsch und du hast jetzt das Ermessen, welches von dem Falschen du umsetzen willst.
01:12:25
Speaker
Das ist natürlich extrem herausfordernd, extrem, auch sehr, sehr existenziell und nach Maß auch eines der Hauptmütterlichkeitsstörungen, die später dann auch bei
01:12:37
Speaker
den betroffenen Kindern im Erwachsenenalter zu Bulimie als Essstörung führen, weil es diese starke Ambivalenz und Zerrissenheit ist zwischen ich will mir alles einverleiben, ich will das Leben einverleiben, ich will mir Mamas Liebe einverleiben, also ich möchte Lebendigkeit haben und auf der anderen Seite das, was an Lebendigkeit in mich reingeflossen ist, nämlich durch die Ernährung der Mutter über sowohl die Muttermilch als dann auch später über die emotionale Nahrung, fühlt sich
01:13:07
Speaker
auf eine Weise vergiftet an und deswegen der starke, aggressive Impuls, sich davon befreien zu wollen, zeigt sich später dann eben über dieses starke, aggressive Symptom des Erbrechens und auch dieses Scham- und Schuldgefühl anschließend, weil ein kleines Kind natürlich nicht sich von Mama in dem Maße abgrenzen kann.
01:13:27
Speaker
Also überträgt es sich dann später
01:13:30
Speaker
Auf diese Ebene, also auf die Körperbühne und im Coaching begegnet uns das dann eben auch in dieser Weise oder durch so Aussagen wie, ich habe irgendwie das Gefühl, egal was ich mache, es ist immer falsch oder ich habe das Gefühl, nie richtig zu sein oder ich habe zwar den Wunsch nach näher, aber wenn ich dann zu nahe komme, dann habe ich so eine richtige Faktor.
01:13:49
Speaker
und will am liebsten sofort die Person wieder von mir wegstoßen.
01:13:54
Speaker
Ich zweifle sofort, ob das, was ich tue, richtig ist, ob das den Erwartungen der anderen entspricht.
01:14:00
Speaker
Das sind alles so Themen, die sich dann im Coaching als Symptom zeigen, wenn da eine Form von Muttervergiftung drunter liegt.
01:14:08
Speaker
Und natürlich bei allem, was wir sagen, es kann eine Mischung aus mehrerem sein.
01:14:12
Speaker
Es kann auch nur ganz...
01:14:14
Speaker
ganz prozentual gering reingeflossen sein.
01:14:16
Speaker
Es geht jetzt nicht darum, dass das dann das Einzige ist, was das Kind in der Mutterverbindung gelernt hat.
01:14:21
Speaker
Um Gottes Willen, darum geht es gar nicht.
01:14:23
Speaker
Da kann auch ganz viel Gutes, Liebe und so weiter reingeflossen sein.
01:14:27
Speaker
Aber wenn das eben ein Teilbestand ist,
01:14:30
Speaker
hat das eine extreme Macht.
01:14:31
Speaker
Man kann sich das vorstellen wie ein Glas Wasser, ein reines Glas Wasser.
01:14:36
Speaker
Und das wäre all das Gute, all das Liebende, all das Fürsorgliche, was reinfließt.
01:14:40
Speaker
Es reicht aber ein kleiner Tropfen Benzin oder schwarze Tinte oder was auch immer, um dieses klare Wasser zu verunreinigen.
01:14:48
Speaker
Und so kann man sich das bei diesen Themen auch vorstellen.
01:14:50
Speaker
Also da kann ganz viel Tolles sein und das ist auch definitiv wertvoll,
01:14:55
Speaker
Und trotzdem reichen kleine Schüsse von diesem Gift, um das System einfach so in Disbalance zu bringen und so in Zweifel zu bringen und auch auf eine Art so verletzen, dass daraus später eben diese Symptomatiken entstehen, was dann ein Hilfeschrei des Körpers und der Psyche ist, da hinzuschauen, das zu lösen, um da wieder die zurückgehaltenen Emotionen, die zurückgehaltenen Selbstanteile, die zurückgehaltenen Wünsche, Bedürfnisse und so weiter zu erinnern.
01:15:22
Speaker
wieder in den Ausdruck zu bringen.
01:15:24
Speaker
Das klingt für mich sehr, sehr stark, auch von dem Beispiel, was du jetzt genannt hast, sehr stark nach dieser Ausprägung.
01:15:36
Speaker
Du bist gerade stumm.
01:15:39
Speaker
Danke dir.
01:15:40
Speaker
Und vielleicht als Reminder an der Stelle, es ist lösbar.
01:15:45
Speaker
Auch wenn da jetzt super viele Emotionen vielleicht hochkommen, weil du an der einen oder anderen Stelle getriggert bist, dich vielleicht darin wiedererkennst oder selber auch eine Tochter hast und jetzt gerade merkst, so an der einen oder anderen Stelle kann es sein, dass da von mir aus auch was reinfließt.
01:16:01
Speaker
Das ist alles lösbar und es ist auch nur da,
01:16:05
Speaker
weil es gelöst werden will.
01:16:07
Speaker
Es zeigt sich auch nur so präsent und auch so schmerzhaft, weil es im Prinzip so ist, irgendwann einer deiner Fuhrahnen hat sich da mal einen Stachel in den Fuß getreten und niemand hat bisher einen Weg gefunden, diesen Stachel da zu ziehen.
01:16:25
Speaker
Und auch wenn diese Dynamiken sehr komplex klingen können und man dann einfach irgendwie...
01:16:31
Speaker
der Kopf jetzt kommt und sagt, ich will das alles verstehen.
01:16:34
Speaker
Am Ende des Tages, wir erklären das hier nicht, weil das Verstehen notwendig ist, um es zu lösen.
01:16:39
Speaker
Wir erklären das, weil die meisten Frauen so in ihrem Kopf sind und sagen, was ist mit mir los, was ist mit mir falsch, was ist die Lösung, wie kriege ich mein Essverhalten gelöst?
01:16:49
Speaker
Und deswegen erklären wir das.
01:16:52
Speaker
Natürlich müssen wir das als Coaches wissen, um das begleiten zu können.
01:16:55
Speaker
Wir brauchen das Fachwissen und auch die Kompetenz, einen sicheren Raum zu halten.
01:17:00
Speaker
Und das sollte klar sein, aber du als Betroffene von solchen Herausforderungen musstest im Prinzip erstmal eigentlich gar nicht alles bis ins Detail verstehen und dir auch nicht alles merken.
01:17:11
Speaker
Dir soll einfach nur klar werden, wie tiefgreifend das sein kann.
01:17:15
Speaker
Und es ist, wie gesagt, auch lösbar und es ist ganz einfach lösbar.
01:17:20
Speaker
Das ist mit dem ganz einfachen Satz erklärt, wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, fang bei deinen Gefühlen an.
01:17:27
Speaker
Ja, weil am Ende des Tages ist das das, was es löst, ja, dass wir mit dem Emotionsstau, der sich angestaut, gespeichert in deinem Körper hat, arbeiten, weil der wird sowieso die ganze Zeit angetriggert, ja, der ist sowieso da, du entkommst dem nicht, ja.
01:17:47
Speaker
Und dein Essverhalten, dein Beziehungsverhalten, viele, viele, viele Herausforderungen in deinem Leben sind einfach nur ein Spiegel davon, weil dich das in deinem ganzen Verhalten, Fühlen, Denken, in deiner Weltwahrnehmung und in deinem Handeln einfach beeinflusst.
01:18:04
Speaker
Das heißt, es ist eh da.
01:18:06
Speaker
Viele haben super viel Angst, sich dem zuzuwenden, weil sie Angst haben, es kommt hoch.
01:18:11
Speaker
es ist eh da, es kommt eh hoch, es zeigt sich in Form von Gewicht, von Essverhalten, von toxischen Beziehungen, von anderen auch vielleicht Krankheiten, es ist eh da, ja, das muss man halt einfach ganz klar sagen, es ist schon da, es gibt keinen Grund, davor Angst zu haben, was da hochkommt, weil es ist eh schon da, ja, die einzige Angst, ähm,
01:18:40
Speaker
die irgendwie auch ein bisschen realistisch ist, ist, was passiert, wenn ich das weiter ignoriere, weil dann steuere ich natürlich irgendwo hin und meistens dahin, wo ich eigentlich nicht will.
01:18:51
Speaker
Und dann darf ich vielleicht die Angst auch mal begrüßen als wichtiger Hinweis nach dem Motto, das muss jetzt mal angegangen werden.
01:19:00
Speaker
Und das vielleicht an der Stelle nochmal und auch eine höhere Perspektive, warum ist das überhaupt so, warum passiert das überhaupt so, das ist am Ende des Tages eben Entwicklung, das ist Evolution.
01:19:14
Speaker
Es ist einfach so, es gibt so einen schönen Spruch, das richtige Maß an Trauma ist notwendig für Menschen.
01:19:24
Speaker
bestimmte Lernerfahrungen und auch eine unermessliche Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln.
01:19:32
Speaker
Weil wir würden uns nicht entwickeln, hätten wir nicht einen gewissen Schmerz.
01:19:36
Speaker
Ich sagte das letztens auch zu einer Freundin, die auch Coach ist und wir auch mit ganz tiefen Themen in Gesprächen in Kontakt kamen.
01:19:46
Speaker
da auch ein paar Tränen geflossen sind und da einiges an Emotionen hochkam, wir hinterher da gesessen haben und gesagt haben, wie krass erlösend das gerade war, wie schön das gerade war und wir dann einfach auch dahin kamen, dass ich irgendwann zu ihr gesagt habe, weißt du, am Ende, so blöd wie es klingt, aber es kann eine Perspektive sein, die mir zumindest hilft heute, um
01:20:16
Speaker
Hätten wir dieses Trauma nicht, dann hätten wir gar nicht den Drive, die Welt so verstehen zu wollen und die Ursachen dafür so verstehen zu wollen.
01:20:29
Speaker
Und wenn wir da nicht hingucken würden, dann würde sich faktisch nichts ändern.
01:20:34
Speaker
Wir würden uns einfach als Menschheit immer und immer wieder im Kreis drehen, was man ja auch sieht.
01:20:39
Speaker
Kriege wiederholen sich einfach und so weiter, ja.
01:20:43
Speaker
Das heißt, den Schmerz, den wir damit haben, der kann, wenn wir diese Perspektive zulassen können, können wir wie eine Leiter betrachten.
01:20:54
Speaker
Eine Leiter zur nächsten Entwicklungsstufe.
01:20:56
Speaker
Der Schmerz macht diese Leiter auf sozusagen und zeigt uns,
01:21:04
Speaker
Da darfst du hinschauen, das darf gelöst werden, das ist notwendig, damit du als Mensch und wir als Menschheit uns weiterentwickeln können und nicht nur zum höchsten Maß kognitiver Leistungsfähigkeit oder auch das, was wir alles schon sehr ausgereift haben im Industriezeitalter, was wir alles wissen, was wir alles entwickeln konnten, sondern auch
01:21:30
Speaker
zu unserem vollen Potenzial an emotionaler Reife zu finden, zu unserem vollen Potenzial von unseren Emotionen zurückzufinden, zu unserem vollen Potenzial an Lebensenergie, Lebensfreude zurückzufinden.
01:21:49
Speaker
Ja, und selbst wenn man jetzt die Perspektive, dass Schmerz auf eine Art sogar vielleicht was Positives oder was Antreibendes haben kann, nicht teilen möchte, was ja vollkommen okay ist, es ist ja trotzdem so, dass der Schmerz da ist.
01:22:04
Speaker
Die Frage ist ja eher, was mache ich denn aus meiner Geschichte, was mache ich denn aus diesem Schmerz und aus dem Thema, was gerade da ist und da ist so gesehen, da stellen sich so gesehen die Weichen und den einen hilft es zu verstehen, was
01:22:19
Speaker
dass das eben ein Antreiber ist.
01:22:20
Speaker
Ich verstehe auch die Perspektive zu sagen, okay, aber ohne den Schmerz hätte ich vielleicht gar nicht diese Themen, um mich zu entwickeln, wäre ja auch schön, kann ich auch zustimmen und gleichzeitig ist es aber so, dass diese Themen ja nun mal da sind und dann ist halt die Frage, okay, und wie gehe ich jetzt mit diesen Themen um und dafür soll das heute ein Türöffner sein, zu erkennen, okay, es gibt Ansatzmöglichkeiten und es gibt Erklärungen dafür und
01:22:47
Speaker
das so gesehen als Tür zu nehmen, durch die man durchgehen kann.
01:22:52
Speaker
Ich gehe mal weiter mit der nächsten Mütterlichkeitsthematik, nenne ich es mal.
01:22:58
Speaker
Und zwar eine weitere Thematik, die auch sehr häufig uns begegnet, ist, man kann sie die Kindmutter nennen oder die Mutterverwöhnung.
01:23:07
Speaker
Beides sind so gesehen zwei Seiten der gleichen Medaille.
01:23:11
Speaker
Also das Kind übernimmt in gewisser Weise die Elternrolle oder die Mutterrolle oder die Mutter, kann man auch sagen, nutzt das Kind unbewusst oder auch bewusst als Stabilisierung.
01:23:22
Speaker
Und das kann verschiedene Facetten annehmen.
01:23:24
Speaker
Das eine kann sein zum Beispiel, wenn die Mutter krank ist oder...
01:23:27
Speaker
noch mehrere Kinder hat und das Kind dann sehr schnell die Geschwister versorgen muss oder die Mutter ist sehr viel überfordert auf der Arbeit und das Kind hält sich deswegen zurück oder das Kind tröstet die Mutter statt andersrum, wie auch immer.
01:23:41
Speaker
Das heißt, da wird direkt sichtbarer, dass das Kind so gesehen eine bestimmte mütterliche Rolle einnimmt.
01:23:48
Speaker
Oder auf der anderen Seite eben die Verwöhnung als eigentlich Ausdruck des Gleichens, nur dass es sich so anfühlt, als wäre dann doch die Mutter-Kind-Verteilung ein bisschen anders.
01:23:58
Speaker
Das bedeutet, das Kind wird grenzenlos verwöhnt, wird überbehütet und die Grenzen zwischen Kind und Mutter verschwimmen total, also die Symbiose wird weitergeführt.
01:24:11
Speaker
die in den ersten Lebensmonaten bis Jahren normal ist und danach aber eher ein Störungsbild darstellt, was eben auch der Stabilisierung der Mutter dient, unbewusst, weil die Mutter nicht weiß, wer bin ich, was tue ich, was soll ich machen ohne mein Kind, also verwöhne ich das, also binde ich das an mich, also halte ich es in der Symbiose und dadurch kann ich mein eigenes Sicherheitsgefühl, mein eigenes Bedürfnis nach nicht allein sein wollen, nach stabilisiert sein, erfüllen und was dann passiert, ist etwas, was wir sehr, sehr häufig sagen,
01:24:41
Speaker
Und das nennt sich Parentifizierung in der Fachsprache.
01:24:43
Speaker
Das bedeutet, das Kind übernimmt unbewusst die Elternrolle oder die Mutterrolle und geht damit dementsprechend natürlich vollkommen an der eigentlichen Rolle und Verteilung vorbei.
01:24:54
Speaker
Das führt immer auch später zu Problemen, weil es systemisch alleine schon von der Rangfolge, so nennt sich das, darstellt.
01:25:02
Speaker
naja, ich sage mal falsch ist, beziehungsweise doch, also unnatürlich.
01:25:06
Speaker
Unnatürlich ist, glaube ich, ein gutes Wort, weil falsch klingt so wertend.
01:25:10
Speaker
Und unnatürlich ist aber das, was es beschreibt.
01:25:13
Speaker
Also das Kind braucht die Mutter und die Mutter kümmert sich ums

Einfluss der Mutter auf die emotionale Entwicklung

01:25:17
Speaker
Kind.
01:25:17
Speaker
Und wenn das Kind traurig ist, dann wird es von der Mutter getröstet.
01:25:20
Speaker
Wenn das Kind Bedürfnisse hat, wird es von der Mutter erfüllt.
01:25:23
Speaker
Wenn das Kind sich instabil fühlt oder Ängste hat, dann ist die Mutter da, um es zu versorgen.
01:25:27
Speaker
Und in diesem Falle der Kindmutter oder der Mutterverwöhnung
01:25:32
Speaker
dreht sich das so gesehen um.
01:25:34
Speaker
Und dementsprechend entwickelt das Kind eine sehr geringe Frustrationstoleranz, weil das natürlich die Begrenzungen nie erlebt hat, weil es ja zugeschüttet wird.
01:25:43
Speaker
Und später kommt es damit natürlich an sehr große Probleme, weil diese narzisstische Prägung und dieses Gefühl, ich kann alles immer zu jeder Zeit haben, einfach damit konfrontiert wird, dass das eben nicht so ist.
01:25:56
Speaker
Und gleichzeitig entwickelt sich im Kind natürlich
01:25:59
Speaker
Ein extremes Schuld- und Rettungsgefühl, also die Tendenz, alle retten zu wollen, auch später.
01:26:05
Speaker
Und bei gleichzeitiger sehr starker innerer Instabilität, also noch mal.
01:26:10
Speaker
Das Kind hat sowohl diese Retterfantasie als auch gleichzeitig eine sehr starke innere Instabilität, weil es natürlich gelernt hat, die eigene Sicherheit nur darüber gewährleisten zu können, dass die Mutter gut versorgt ist, dass es der Mutter gut geht, weil nur dann bekomme ich Essen, nur dann werde ich versorgt, mit emotionalen Sachen versorgt und dementsprechend muss ich danach gucken, dass es den anderen um mich herum gut geht,
01:26:35
Speaker
Gleichzeitig bin ich natürlich selbst sehr instabil, weil ich keine Korregulation erlebt habe und dementsprechend schon sehr früh darauf zurückfalle, mich selbst halten zu müssen, auch wenn ich das noch gar nicht kann.
01:26:47
Speaker
Und das zeigt sich dann im Erwachsenenalter eben aufgrund dieser Rettungsthematik, aber eben auch in Sachen wie Schwierigkeiten zu haben, Verantwortung zu übernehmen, sich selbst zu halten, eben diese genannten narzisstischen Züge, also dieses grenzenlose, verschmelzende, alles bekommen zu wollen,
01:27:05
Speaker
selbst keine Grenzen setzen zu können, weil Grenzen damals ja bedeutet hätten, Mama abzuweisen und das hätte Mama geschadet, also zeige ich keine Grenzen.
01:27:14
Speaker
Auf der anderen Seite aber eben auch ein fehlendes Gefühl dafür, was die Grenzen von anderen sind, weil meine Beziehungserfahrung ja Verschmelzung und Symbiose war und dadurch, dass ich das nicht gelöst habe, habe ich das dann später eben im Erwachsenenalter auch.
01:27:29
Speaker
Und das, was sich dann für Coaches, also im Coaching dann häufig zeigt als Symptome,
01:27:35
Speaker
ist auf der einen Seite eine extreme Erschöpfung und dieses Gefühl von, ich muss immer mehr geben, aber irgendwie reicht es doch nie aus.
01:27:44
Speaker
Ich komme schlecht klar mit mir.
01:27:46
Speaker
Ich komme auch schlecht klar damit, wer mir jemand Grenzen setzt.
01:27:49
Speaker
Ich kann sehr schlecht Nein sagen und kann auch ein Nein von anderen sehr schlecht akzeptieren und nehme das sehr schnell persönlich und fühle mich davon sehr verletzt.
01:27:58
Speaker
Und wenn es anderen um mich herum nicht gut geht, dann bin ich davon so betroffen, als wären es meine eigenen Menschen.
01:28:04
Speaker
Leidgefühle oder meine eigenen Schmerzen, weil eben diese Symbiose noch da ist und die Schwächung oder die Krankheit oder die Instabilität der Mutter aufgrund der Verschmelzung und der Symbiose eben auch als eigene Überforderung, Instabilität, Depression und so weiter wahrgenommen wird.
01:28:23
Speaker
Und wenn das nicht gelöst ist, dann wird das natürlich später als Erwachsene auch weiter sich weiterziehen.
01:28:29
Speaker
Genau.
01:28:30
Speaker
bevor ich zum letzten und fast häufigsten Erscheinungsbild komme, vielleicht hast du noch mal eine Praxiserfahrung, um das dann auch direkt beispielhaft zu unterfüttern.
01:28:42
Speaker
Ich glaube, es ist eine coole Kombination, das einmal theoretisch, aber dann auch aus der Praxis zu hören.
01:28:48
Speaker
Also einmal, ich habe Beispiele von beiden Seiten.
01:28:52
Speaker
Zum einen als Beispiel,
01:28:55
Speaker
Dann kam nach einem Vortrag einmal eine Mutter auf mich zu, die sagte, ja, also ich habe schon irgendwie 20 Kilo zu viel und ich trinke auch gerne mal ein, zwei, drei Kilo.
01:29:12
Speaker
Ich habe Gläserwein am Abend und so, aber eigentlich geht es mir super gut.
01:29:16
Speaker
Ich habe gar keine Probleme.
01:29:18
Speaker
Ich muss daran auch gar nichts ändern.
01:29:19
Speaker
Es ist alles super.
01:29:20
Speaker
Das Einzige, was mir Angst macht, ist, ich habe eine Tochter, die wird jetzt, ich weiß gar nicht, neun oder elf, irgendwie sowas hatte ich im Kopf.
01:29:29
Speaker
Und es macht mir tierische Angst, sie loszulassen.
01:29:33
Speaker
Die kommt jetzt in die Pubertät.
01:29:35
Speaker
Und das einzige Problem, also mein komplettes Leben ist perfekt.
01:29:40
Speaker
Es ist alles da, es ist alles perfekt.
01:29:42
Speaker
Ich muss nichts, ich brauche nichts anderes.
01:29:44
Speaker
Und meine größte Angst ist, dass meine Tochter erwachsen wird.
01:29:51
Speaker
Und das ist zum Beispiel einmal die Seite der Mutter, also wenn die Mutter nicht loslassen kann.
01:30:01
Speaker
Von der anderen Seite, was passiert oder was kann als Reaktionsmuster passieren bei einer Frau, die das von der Kindseite erlebt hat, also das Kind war, was nicht erwachsen werden durfte, was nicht losgelassen werden durfte.
01:30:16
Speaker
konnte und gleichzeitig aber trotzdem parentifiziert ist in dem Sinne, also die Mutterrolle übernommen hat, also für die Mutter, ja, also für die Versorgung der Mutter.
01:30:27
Speaker
Das ist ein Beispiel, ähm,
01:30:31
Speaker
von einer jungen Frau, die sich die Magersucht sehr schwer entwickelt hat, weil die Mutter, also gab es eine schwierige Geburtserfahrung, sie musste als Säugling sehr schnell operiert werden und gleichzeitig die Mutter daraufhin oder postnatal in Depressionen gefallen ist und sich nicht um sie kümmern konnte, ausreichend und sie eigentlich von klein auf schon darauf
01:30:57
Speaker
Trotz ihres Leides und ihrer Herausforderungen und auch der lebensbedrohlichen Situation, die sie als Säugling nach der Geburt erfahren hat, in die Obhut über die Mutter gegangen ist.
01:31:08
Speaker
Also immer geguckt hat, dass es der Mutter gut geht.

Kritik am Gesundheitssystem und Präventivmaßnahmen

01:31:14
Speaker
Wenn es der Mutter nicht gut ging und die wieder mit Depressionen auf dem Sofa lag,
01:31:19
Speaker
ist sie nicht zu Freunden, weil sie die Mutter nicht alleine lassen wollte.
01:31:24
Speaker
Und wir hatten dann auch mal live die Situation, habe ich miterlebt, wo wir eigentlich gerade gemeinsam etwas essen wollten und dann die Mutter anrief.
01:31:38
Speaker
Und man muss sagen, zu dem Zeitpunkt war die Magersucht einfach auch schon extrem fortgeschritten.
01:31:43
Speaker
Also da reden wir von einem Gewicht, was wirklich lebensbedrohlich war.
01:31:48
Speaker
Und sie hat alles liegen lassen.
01:31:51
Speaker
Sie hat sofort aufgehört zu essen, hat das Handy in die Hand genommen, ist ans Handy gegangen und hat ihre Mutter begrüßt mit den Worten, na, wie geht's dir, wie war dein Tag?
01:32:01
Speaker
Und hat sich in dem Moment schon extrem mütterlich angehört.
01:32:06
Speaker
Und das Krasse dabei war, dass es eigentlich so war,
01:32:14
Speaker
dass die Mutter wusste, dass wir gerade in einem Kontext waren, wo wir gemeinsam gegessen haben, dass wir in einem gemeinsamen Weg waren, da so ein bisschen dran zu arbeiten, dass ich sie da unterstützt habe.
01:32:29
Speaker
Und das heißt, der Mutter war klar, es geht eigentlich gerade nicht um sie,
01:32:35
Speaker
es geht um die Tochter.
01:32:38
Speaker
Und sie hat trotzdem diesen Prozess unterbrochen, sie hat trotzdem wieder angerufen, sie hat trotzdem von ihrem Leid geklagt und diese Dynamik hat so ihren Lauf genommen.
01:32:50
Speaker
Und das hatte sich einfach verinnerlicht.
01:32:53
Speaker
Das heißt, es hat sich ein Verhaltensmuster gebildet, immer für alle anderen da sein zu müssen, super viel auch zu arbeiten und
01:33:03
Speaker
Gleichzeitig war da eine tiefe, tiefe Einsamkeit und auch ein, ich darf mich nicht versorgen, bis ich nicht alles sozusagen abgearbeitet habe.
01:33:14
Speaker
Und das ist natürlich eine Extremausprägung dieser Dynamik, wo wir wirklich von der Situation sprechen,
01:33:28
Speaker
wo wir einfach auch von einer lebensbedrohlichen Krankheit sprechen.
01:33:35
Speaker
Und da muss ich auch als Kontext dazu sagen, wir begleiten Frauen nicht, die in so einer Situation sind, weil das eine lebensbedrohliche Situation ist, die eine Therapie bedarf.
01:33:47
Speaker
Nur leider gab es damals, und das bemängele ich sehr am Gesundheitssystem, da machen wir nochmal ein anderes Thema, wann anders auf,
01:33:54
Speaker
gab es damals die Situation, dass sie einfach keinen Therapeuten gefunden hat, der sie mit dem BMI behandelt hat und mich gefragt hat, ob ich sie dabei unterstützen kann, den Weg zu gehen, eine Klinik zu finden, weil die Situation einfach so war.
01:34:12
Speaker
Und das Krasse war, und da sieht man, wie auch dieses System, also wirklich auch teilweise retraumatisierend für die Menschen ist, dass selbst die Kliniken, bei denen wir angefragt haben, sie dann abgelehnt haben.
01:34:27
Speaker
weil sie angeblich schon zu tief mit dem BMI war.
01:34:31
Speaker
Und da haben wir wieder ein, die Welt versorgt mich nicht.
01:34:36
Speaker
Selbst wenn ich alle meine Kräfte zusammennehme und mich öffne, mir Hilfe zukommen zu lassen, mal aufzuhören, anderen zu helfen und mir Raum zu nehmen, mir selbst zu helfen, werde ich in so einem Zustand abgelehnt.
01:34:50
Speaker
Und deswegen müssen wir, und das ist neben dem, dass ich ja selber auch
01:34:56
Speaker
Binge-Eating, Bulimie und dann Sportmarkersucht hatte und das so mein höchster Auftrag ist, dass Menschen überhaupt erst gar nicht so weit kommen.
01:35:05
Speaker
Und dass natürlich die Menschen, die so weit gekommen sind, man kann immer was machen, aber trotzdem müssen wir einfach bei den Zahlen, wie sich das entwickelt, wir müssen unbedingt präventiv etwas tun, damit sich das erst gar nicht so entwickelt, weil das hätte sich nicht so entwickeln müssen, wenn wir die Strukturen hätten und auch das Bewusstsein und die Aufklärung, wie sowas überhaupt entsteht.
01:35:33
Speaker
Ja, also das klingt, also natürlich ist es schon eine sehr dramatische Situation und also auch vom Symptom und gleichzeitig wäre man echt überrascht oder ist man häufig sehr überrascht, wenn man mal wirklich so in die Kindheitsgeschichten reinschaut oder auch wenn man in die systemische Ausstellungsarbeit geht, ins Familienstellen, dass man fast nicht mehr schockiert ist, wenn man sowas hört, weil es gar nicht so selten ist.
01:35:56
Speaker
Also das ist schon wirklich sehr, sehr dramatisch auch, aber
01:36:01
Speaker
Und man wird da auf eine Art ein bisschen abgehärteter im Sinne von, also es tut jedes Mal weh, das zu hören, aber es ist nicht mehr so schockierend, weil man es einfach echt schon häufiger gehört hat.
01:36:13
Speaker
Und klar, das ist jetzt eine sehr sichtbar gewordene Dynamik.
01:36:19
Speaker
Und gleichzeitig gibt es aber sehr viele Geschichten, wo dann Medikamenten- oder Alkoholabhängigkeit war oder die Mutter krank war oder Depressionen oder sehr früh ein nächstes Kind gekommen ist oder das Kind dann eben krank war.
01:36:32
Speaker
Also es geht auch hier, wie gesagt, gar nicht darum, diese Situationen der Mütter in ein schlechtes Licht zu rücken.
01:36:39
Speaker
Es geht nur darum...
01:36:41
Speaker
festzuhalten, was das subjektiv mit einem Kind macht.
01:36:44
Speaker
Und ich sage mal, es geht auch nicht darum zu sagen, oh mein Gott, die Frau hat jetzt gesagt, dass es ihr schwerfällt, ihre Tochter loszulassen.
01:36:50
Speaker
Es ist ja toll, dass sie das so bewusst reflektieren kann.
01:36:54
Speaker
Und in dem Moment kann man eben etwas tun dagegen und kann das Kind freigeben oder auch eben als Kind, was später erwachsener ist und ins Coaching gehen möchte, kann man eben auch nachhaltig daran nachträglich was verändern.
01:37:07
Speaker
Und ja, das ist wirklich echt schade, wie häufig uns das begegnet und gleichzeitig kommen wir ja jetzt erst zu dem Thema, was eigentlich mit Abstand gerade derzeit in der aktuellen Lage mit am häufigsten aufkommt und auch mit am kontroverssten diskutiert wird.

Kontroverse um maternale Deprivation

01:37:28
Speaker
Und da geht es um den Muttermangel.
01:37:31
Speaker
Kurz dazu, bevor du da einsteigst, zwei Dinge.
01:37:37
Speaker
Also einmal, was Lena gerade gesagt hat, hier nochmal auch das höchste Mitgefühl, auch für die Mutter in dem Fall.
01:37:46
Speaker
Wer würde der Frau einen Vorwurf machen, die postnatale Depressionen hatte und deswegen das entstanden ist in der Grundlage?
01:37:53
Speaker
Also das muss man einmal ganz klar sagen.
01:37:56
Speaker
Es ist eine Dynamik und auch hier wieder, es gibt nicht den einen Täter, das ist eine Opfer, sondern es ist einfach so.
01:38:04
Speaker
Und dann, wenn wir das erlauben, dahin zu gucken, dann können wir es lösen.
01:38:08
Speaker
Und das andere ist mit dem Muttermangel, bevor du da jetzt einmal einsteigst, für alle, die, weil Lena das gerade angeschnitten hat, weil das sehr kontrovers diskutiert wird, sind eingeladen wirklich auch mal in den
01:38:24
Speaker
vorherigen Podcast zum Thema Weiblichkeit reinzuhören, weil da haben wir nämlich so ein bisschen dieses kontroverse Thema aufgegriffen und es wird mit diesem Podcast und dem, was Lena jetzt gleich erzählt, nochmal klarer, warum wir auch so klar waren mit den Aussagen in der letzten Podcast-Folge, mehr will ich gar nicht verraten.
01:38:46
Speaker
Ja, das ist sehr gut und eine
01:38:48
Speaker
Ich beziehe mich gerne nochmal auf das, was ich am Anfang gesagt habe.
01:38:51
Speaker
Es geht nicht darum zu sagen, es ist richtig, falsch, die Person hat das und das gemacht.
01:38:57
Speaker
Es geht darum, Realität nebeneinander wahrnehmen zu können.
01:39:01
Speaker
Das nicht zu können ist auch eine Folgeerscheinung aus den frühkindlichen ersten Lebensmonaten, wo die Welt in schwarz und weiß geteilt wird.
01:39:09
Speaker
Und es wäre so, wenn man sagt, die Mutter, die jetzt da mit Depressionen lag, die ist jetzt schuld, dass das Kind dann mütterlich wurde.
01:39:16
Speaker
Darum geht es gar nicht.
01:39:17
Speaker
Ich meine, wir haben selber eine Podcast-Folge dazu aufgenommen, dass wir auch mit unseren psychischen Themen wie Angststörungen, Depressionen, alles Mögliche zu tun hatten.
01:39:26
Speaker
Und daher kennen wir auch aus eigener Erfahrung, wie ohnmächtig sich das anfühlt und wie handlungsunfähig.
01:39:32
Speaker
Also wir sind sehr weit davon entfernt, selbst wenn wir diese Erfahrung nicht hätten,
01:39:36
Speaker
das zu beurteilen oder zu verurteilen, darum geht es wirklich überhaupt nicht.
01:39:41
Speaker
Es geht nur darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass aus diesem Gefühl heraus, was viele eben haben, diesen, oh Mann, dafür kann die doch nichts, die arme Frau, und das ist ja auch so, trotzdem häufig übersehen wird, was das im Kind hinterlässt.
01:39:55
Speaker
Und das ist einfach nur gerade unsere selbsternannte Aufgabe in diesem Podcast, da gerade mit der Lupe drauf zu schauen, ohne in Bewertungen der anderen Situationen oder Lebensumstände zu gehen.
01:40:08
Speaker
Es gibt auch Geschichten, das hatte ich demnächst noch, wo kurz nach der Geburt der Mann bei einem Unfall gestorben ist.
01:40:15
Speaker
Ja, natürlich ist es so, dass die Mutter dann total geschockt ist, ein Schock da drin ist, ein starker Trennungsabbruch, eine starke Angst und ich wäre die letzte Person, die sagen würde, oh mein Gott, dass die dann sich nicht so um das Kind kümmern konnte und emotional nicht so verfügbar war, ist ja total nachvollziehbar und trotzdem hinterlässt es natürlich was im Kind und darum geht es uns nur.
01:40:38
Speaker
Und bei dem Muttermangel sind wir vor allen Dingen auch deswegen so klar, weil wir eine gesellschaftliche Bewertung dieses Muttermangels erleben, die das sehr stark relativiert.
01:40:49
Speaker
Also die so tut, als wäre das kein Problem und als würde das mit einem Kind nichts machen.
01:40:54
Speaker
Und das ist einfach faktisch nicht so.
01:40:58
Speaker
Wir müssen nochmal dafür uns vor Augen halten, dass die erste Welt die Mutter ist.
01:41:03
Speaker
Das Kind hat im ersten Moment, die ersten Lebensjahre, kein Gefühl von ich und du.
01:41:08
Speaker
Das ist eins mit der Mutter.
01:41:09
Speaker
Und wenn die Mutter nicht da ist, hat das Kind das Gefühl, nicht mehr existent zu sein.
01:41:14
Speaker
Das bedeutet, das Kind kommt mit jeder Trennungssituation zurück.
01:41:18
Speaker
Und damit meine ich jetzt nicht, dass das Kind mal zu den Großeltern für den Nachmittag geht oder so, sondern wenn das Kind regelmäßige Kontaktabbrüche hat, mehr Zeit in Fremdbetreuung verbringt als bei der Mutter oder wenn die Mutter dann da ist, die Mutter emotional oder körperlich doch nicht ganz präsent ist, dann erlebt das Kind permanente Trennungserfahrungen.
01:41:36
Speaker
von der existenziellsten Absicherung, nämlich von der Mutter.
01:41:40
Speaker
Und das hinterlässt reale Wunden in Bezug auf Bindungsfähigkeit, in Bezug auf Selbstwertgefühl, in Bezug auf Versorgungsgefühle.
01:41:49
Speaker
Und das erleben wir ja auch heute, wenn wir jetzt lauter glückliche Menschen hätten,
01:41:54
Speaker
dann würde ich sagen, ja, ist ja nicht so relevant, aber haben wir ja nun mal schließlich nicht.
01:41:59
Speaker
Und auch da gehen wir einmal darauf ein, was bedeutet denn überhaupt Muttermangel?
01:42:02
Speaker
Was versteht man darunter und was sind dann auch die Folgeerscheinungen?
01:42:06
Speaker
Und unter Muttermangel verstehen wir erstmal, da gibt es verschiedene Ebenen, auf die wir uns beziehen können.
01:42:11
Speaker
Das eine ist die emotionale Ebene, das bedeutet, die Mutter ist emotional nicht verfügbar.
01:42:17
Speaker
Es gibt fehlende Wärme, fehlende Liebe, fehlende Bestätigung.
01:42:21
Speaker
Damit ist auch Blickkontakt gemeint, weil das Kind natürlich über die Augen gespiegelt wird.
01:42:26
Speaker
Sehr wenig Mimik im mütterlichen Gesicht, was dann Feedback sendet.
01:42:31
Speaker
Die Mutter ist emotional nicht wirklich verfügbar, abwesend, sehr stark mit anderen Themen beschäftigt.
01:42:38
Speaker
Und dementsprechend kriegt das Kind einfach sehr wenig Spiegelung und sehr wenig Bedürfniserfüllung.
01:42:43
Speaker
Und da kommt dann dieses Thema, von dem wir eben gesprochen haben, mit dem Mangel auch auf.
01:42:47
Speaker
Also es gibt einen Muttermangel und die Mutter ist sinnbildlich für Vertrauen, Versorgung,
01:42:55
Speaker
Liebe, Wärme, Lebensenergie und das zeigt sich später dann eben auch in den Themen von Vertrauensmangel, Bindungsmangel, Wärmemangel, also auch körperlicher Wärmemangel.
01:43:08
Speaker
Ich weiß gar nicht, habe ich Bindungsfähigkeitsmangel gesagt?
01:43:11
Speaker
Ich weiß gerade nicht mehr genau.
01:43:12
Speaker
Geldmangel und so weiter, also Versorgungsmangel, Vertrauensmangel, Mangel an Verantwortungsgefühl, also diese Themen, die wir eben am Anfang aufgelistet haben, die im Mutterland entstehen.
01:43:23
Speaker
wenn die Mutter als primäre Instanz dafür nicht da ist, dann erleben wir auch einen Mangel in genau diesen Thematiken.
01:43:30
Speaker
Und auf der körperlichen Ebene natürlich auch, das ist ja sogar noch sichtbarer, also wenn die Mutter einfach wirklich real kaum da ist, also auch täglich, keine Ahnung, acht Stunden arbeiten geht, abends dann Kind noch schnell ins Bett bringt und dann am Wochenende vielleicht mal einen Ausflug mit dem Kind macht oder mit der Familie, dann besteht ein realer Muttermangel.
01:43:53
Speaker
Und das ist fürs Kind folgenschwer, auch wenn es, und da müssen wir auch nochmal drauf eingehen, auch das System, das gesellschaftliche System, das Gegenteil sehr erschwert, auch aufgrund der finanziellen Situation.
01:44:07
Speaker
Also es ist einfach sehr, sehr schwer, als Alleinverdiener eine komplette Familie zu versorgen und die Mutter wirklich über die ersten drei Jahre, wo es
01:44:17
Speaker
sinnvoll wäre oder mal zumindest die ersten zwei Jahre, wo es relevant ist, wirklich so abzusichern, dass die Mutter fürs Kind da sein könnte.
01:44:26
Speaker
Das bedeutet, auch hier geht es nicht um das Thema Schuld in gewisser Weise und gleichzeitig hinterlässt es einen realen Mangel fürs Kind.
01:44:35
Speaker
Und das Kind erlebt eine unsichere Bindung, erlebt immer wieder Trennungssituationen.
01:44:40
Speaker
Ich meine, man muss sich doch nur mal kleine Kinder angucken, wenn die krank sind.
01:44:43
Speaker
Da können die noch die tollsten Kindergärtner haben, die wollen zu Mama.
01:44:46
Speaker
Die wollen nicht zum Kindergärtner, die wollen auch nicht zur Kindergärtnerin.
01:44:49
Speaker
Also die wollen auch nicht zur Tante und zur Oma, sondern die wollen zu Mama.
01:44:52
Speaker
Das ist der wichtigste Pool.
01:44:54
Speaker
Und es gibt durchaus Situationen, wo das eben nicht gewährleistet werden kann.
01:44:58
Speaker
Aber wir wollen uns ja nur anschauen, was es im Kindheitssystem, sage ich mal, hinterlässt.
01:45:02
Speaker
Und das wiederum führt dann zu so einem tiefen inneren Gefühl, auch im Kind, von Leere, von Einsamkeit, von Bindungslosigkeit, auch von Ängsten.
01:45:12
Speaker
weil natürlich immer wieder diese Trennungssituation auch neue Ängste hervorruft.
01:45:16
Speaker
Wann ist Mama wieder weg?
01:45:17
Speaker
Wann erlebe ich diese existenzielle Trennung wieder?
01:45:20
Speaker
Weil es nun mal eine existenzielle Trennung in diesem Alter bedeutet.
01:45:24
Speaker
Und als Erwachsene haben diese Personen nicht selten Probleme damit Nähe zuzulassen, weil sie eben schon innerlich gespeichert haben, wenn ich zu viel Nähe habe, wenn ich zu viel Bindung eingehe, dann werde ich verlassen, dann erlebe ich diesen Trennungsschmerz wieder.
01:45:39
Speaker
Also bleiben sie tendenziell
01:45:41
Speaker
in einer Distanz, auch wenn sie gerne Beziehungen führen.
01:45:46
Speaker
Denn gleichzeitig besteht eine ständige Bedürftigkeit, also alles aufnehmen zu wollen, was irgendwie da ist, weil man weiß ja nicht, wann es das nächste Mal wieder verfügbar ist.
01:45:55
Speaker
Und das zeigt sich dann eben auch bei diesem emotionalen Essverhalten.
01:45:59
Speaker
Ich stopfe mir erstmal alles rein oder ich nehme erstmal alles auf, was ich irgendwie kriegen kann, auch wenn ich gerade vielleicht ganz andere Bedürfnisse hätte und auch kognitiv weiß, dass
01:46:09
Speaker
Nahrung zur Verfügung stehen wird.
01:46:11
Speaker
Aber wenn das kindliche System das eben nicht gelernt hat, sondern diese Trennungsabbrüche und diesen Mangel immer wieder im System hat, dann nehme ich, was ich kriegen kann, auch wenn es mich vielleicht in dem Moment übersättigt.
01:46:22
Speaker
Und daraus entstehen dann auch so Thematiken wie Suchtgefahren, also dass ich einfach ganz, ganz viel vom Gleichen möchte und diese innere Leere, dieses schwarze Loch, von dem du ja auch eben schon gesprochen hast,
01:46:34
Speaker
versuche durch dann andere Substanzen, das kann auch sowas wie spielen oder shoppen oder Handy oder Social Media oder was auch immer sein, dadurch versuche diese Leere und diese Kontaktlosigkeit zu füllen und man sieht ja, wenn man so mal auf die Handy sucht, auf die Bindungstendenzen, auf die Scheidungsraten und so weiter schaut, dass dieses Thema definitiv größer ist, als man
01:46:58
Speaker
vielleicht eine Zeit lang anerkannt hat.
01:47:01
Speaker
Genau, und das sind eben diese Themen, die daraus entstehen und im Coaching zeigt sich das dann nicht selten, gerade auch wenn es dann ums Thema Beziehung mal geht, also emotionales Essen haben wir gerade schon angesprochen, aber auch in Bezug auf Beziehungen zeigt sich das dann häufig zum Beispiel in so Aussagen wie, ich fühle mich irgendwie immer in Beziehungen so auf dem Trockenen, also so als würde es einfach nie ausreichen und egal wie viel Liebe, Zärtlichkeit, Sicherheit ich bekomme, es reicht irgendwie einfach nicht aus,
01:47:28
Speaker
es zeigt sich in starken Verlustängsten, es zeigt sich aber auch in der eigenen Tendenz, Nähe nicht zu sehr zuzulassen, eben aufgrund der Angst, diese Verletzung wieder zu empfinden.
01:47:40
Speaker
Naja, und wir müssen uns nichts vormachen, wenn das das ist, was wir gelebt oder vorgelebt bekommen haben in Bezug auf Beziehung, tendieren wir natürlich dazu, das ebenfalls zur Hand zu haben.
01:47:52
Speaker
Also wenn ich gar nicht gelernt habe,
01:47:55
Speaker
was wirkliche Nähe bedeutet, dann ist es sehr, sehr schwer, das später einem Partner oder auch einem Kind entgegenzubringen und wenn ich das gelernt habe, dann empfinde ich es auch später als nicht so einen großen Verlust, wenn ich selber dann schon wieder, also ich hatte eine, mit einer Frau mal gesprochen, die hat Zwillinge im Bauch gehabt und
01:48:16
Speaker
Sie hat dann schon geplant, wie sie nach sechs Monaten die Fremdbetreuung gestalten kann, damit sie wieder in die Führungsposition einsteigen kann.
01:48:23
Speaker
Und aus persönlicher Sicht, menschlicher Sicht, kann ich das verstehen.
01:48:29
Speaker
Aus Coaching-Sicht zieht sich in mir natürlich was zusammen, weil ich so merke, okay, für diese Kinder ist das echt ein Mangel.
01:48:36
Speaker
Also man muss den Mangel von mir aus nicht direkt bewerten, aber es ist ein Mangel.
01:48:41
Speaker
Und es ist ein dauerhafter Mangel.
01:48:44
Speaker
Also
01:48:45
Speaker
wenn das über Jahre und über die ganze Kindheit sich weiterzieht, dann ist das im System und das zeigt sich dann eben später

Gesellschaftliche Einflüsse auf die mütterliche Verfügbarkeit

01:48:51
Speaker
auch.
01:48:51
Speaker
Und ja, das ist ein sehr präsentes Thema.
01:48:56
Speaker
Man sieht es auch in diesen ganzen Fremdbetreuungsangeboten, die es gibt.
01:49:02
Speaker
Also wenn ich auf Kindergärten gucke und Kitas,
01:49:05
Speaker
die für mich keine Kitas in gewisser Weise mehr sind, weil es keine Kinder sind, sondern noch Säuglinge.
01:49:09
Speaker
Ja, das sind Krippen.
01:49:11
Speaker
Genau, Krippen, ja genau.
01:49:13
Speaker
Die dann Kinder von sechs Monaten, vier oder fünf Stück auf drei Bezugspersonen betreuen.
01:49:19
Speaker
Das ist, also wie gesagt, es geht mir nicht darum, diese Entscheidung zu kritisieren oder zu verurteilen.
01:49:26
Speaker
Es geht mir trotzdem darum, klarzumachen, dass
01:49:28
Speaker
das werden später erwachsene Personen sein, die bestimmte Themen haben und auch sehr starke Themen haben und die dann versuchen, einen Weg daraus zu finden.
01:49:37
Speaker
Das kann man eigentlich schon quasi vordiagnostizieren.
01:49:40
Speaker
Es gibt immer Ausnahmen, aber man sieht es ja auch gerade an der aktuellen gesundheitlichen Bilanz, sage ich mal, auf körperlicher und emotionaler Ebene, dass es einfach reale Schäden hinterlassen kann.
01:49:53
Speaker
Und deswegen sind wir da auch so klar und
01:49:55
Speaker
Klar betonen wir immer wieder, dass es keine Wertung hat und trotzdem ist es wichtig, dem die Bedeutung zu geben, die es hat, es nicht zu überdramatisieren, es aber auch nicht zu relativieren, weil in dem Moment, wo wir es relativieren, auch die Folgeerscheinungen der Kinder, der Jugendlichen, der späteren Erwachsenen, die sehr verzweifelt versuchen, ihre Themen zu lösen,
01:50:17
Speaker
Wenn wir sagen, ja, so schlimm ist das nicht, dieses kindliche Mangelgefühl, was es als sehr wohl sehr schlimm erlebt hat, wird in dem Moment wieder darin bestärkt, dass es falsch ist, dass es dieses Bedürfnis nicht haben darf, dass es nicht gesehen wird in der eigenen Verletzung und deswegen weigere ich mich da auf eine Art und bin da auch in dem Sinne, mir tut es leid für jeden, der sich da auch aus mütterlicher Perspektive irgendwie verletzt oder überfordert fühlt, gar keine Frage ist.
01:50:46
Speaker
Und gleichzeitig finde ich, liegt das dann auch in der Verantwortung der Person, die das auch so entschieden hat.
01:50:52
Speaker
Also ja, das ist so ein bisschen mein innerer Zwiespalt.
01:50:56
Speaker
Und wenn jetzt jemand zuhört, der merkt, ja, ich habe mich irgendwie auch so entschieden und trotzdem würde ich gerne an diesem Thema arbeiten oder würde gerne dahinschauen, warum ich vielleicht diese Entscheidung wie getroffen habe oder wie auch immer, dann ist das natürlich total toll und seid ihr hier auch herzlich willkommen, gar keine Frage.
01:51:16
Speaker
Aber manchmal habe ich das Gefühl, es braucht auch so eine Art Sprachrohr und Stimme für die,
01:51:22
Speaker
die das eben erlebt haben und wo es gerade einfach gesellschaftlich relativiert wird, was das einfach auch real hinterlassen kann in so kleinen Menschen.
01:51:30
Speaker
Und bevor ich gleich zu einem konkreten Beispiel komme, hier noch einmal ganz klar, es gibt Situationen, in denen geht es nicht anders.
01:51:41
Speaker
Es gibt für mich auch einen Unterschied zwischen, ich plane das von vornherein, obwohl es vielleicht anders geht,
01:51:49
Speaker
Einfach weil ich zum Beispiel nicht bereit bin, auf meine Karriere zu verzichten.
01:51:54
Speaker
Auch das, ja, verstehe ich, das ist eine Kollisierung von Bedürfnissen.
01:52:00
Speaker
Da muss man sich dann Gedanken machen, ist das dann das, wie ich es machen möchte?
01:52:07
Speaker
Dann gibt es aber natürlich auch Realsituationen, in denen es nicht anders geht.
01:52:13
Speaker
Aber auch da wieder geht es gar nicht darum zu sagen,
01:52:17
Speaker
Also geht es gar nicht darum zu sagen, ich bin schuld und oh Gott, ich habe mein Kind traumatisiert, weil das, was das Kind eigentlich noch viel mehr belastet, ist,
01:52:30
Speaker
dass es nicht anerkannt wird in seinem Schmerz.
01:52:33
Speaker
Also das macht nochmal zusätzlich einen Unterschied.
01:52:39
Speaker
Dann darf das Kind halt frustriert darüber sein und es darf wütend darüber sein.
01:52:43
Speaker
Und ja, das ist das Wichtigste, weil sicherlich manchmal geht es nicht anders und trotzdem hat das Kind halt diese Gefühle.
01:52:54
Speaker
Und das zu relativieren ist nicht,
01:52:58
Speaker
dann am Ende des Tages, so gewirrt halt eben dem Kind auch und uns ja auch später als Erwachsenen, wir wissen ja, dass uns das keinem nicht gut tut, dass wir diese Gefühle eben nicht haben dürfen, ja, und dass das nicht auch nebeneinander stehen kann, ja, von, okay, das ging damals nicht anders, das ist ein Fakt und meine Mutter wollte mich nicht traumatisieren und verletzen, das ist auch ein Fakt und trotzdem hat es Spuren bei mir hinterlassen, ja,
01:53:29
Speaker
Und genau, wenn wir halt nicht drüber reden, dann kann sich halt auch nichts verändern.

Langfristige Auswirkungen emotionaler Vernachlässigung

01:53:33
Speaker
Wenn wir es nur relativieren und so tun, als hätte das keine Folgen, dann wird es einfach so weitergehen und wir werden irgendwann eine Gesellschaft haben, die haben wir sowieso schon, die voll ist mit Neurosen und mit Menschen, die abgeschaltet haben, die nicht mehr richtig fühlen, die ihren Körper übergehen, die keine Beziehung haben.
01:53:50
Speaker
mehr richtig führen können und wenn sie Beziehungen führen, dann sind sie irgendwie zusammen, aber doch einsam, weil keine Intimität entsteht und ich kann da ein Lied von singen, denn ich würde, glaube ich, an der Stelle einfach mich als Beispiel nehmen.
01:54:06
Speaker
Das hat auch einen Grund, ich habe mir das gerade auch so überlegt, weil A, finde ich es wichtig, dass ihr alle mitbekommt, dass wir alle
01:54:20
Speaker
unsere Themen haben.
01:54:21
Speaker
Auch Coaches, ja, sind keine ausgehaltenen und auch Therapeuten sind keine ausgehaltenen Aliens, ja.
01:54:31
Speaker
Ähm,
01:54:33
Speaker
Und zum anderen, dass es auch vollkommen in Ordnung ist, darüber zu sprechen und Verletzlichkeit zuzulassen und sich das anzugucken und vor allen Dingen zu sehen, dass auch ein Kind, was sowas erfahren hat, an alle Mütter, die vielleicht gerade merken, mein Kind hat das jetzt auch schon erfahren oder an alle Frauen, die gerade merken,
01:54:55
Speaker
Ja, ich habe das erfahren, dass das kein Ding sein muss, was uns ein Leben lang unglücklich sein lassen muss, sondern dass das durchaus so ist, dass wir unseren Kindern und auch uns selbst vertrauen dürfen, dass die Spuren, die das in unserem System hinterlassen hat,
01:55:14
Speaker
dass wir durchaus lernen können, einiges davon zu lösen und einen guten Umgang mit uns dafür zu finden, für uns dafür da mitzufinden, so rum, und trotzdem ein glückliches, erfolgreiches Leben zu führen, gesunde Beziehungen führen zu können, in gesunde Beziehungen zu Geld, zur Arbeit, zu anderen Menschen, zum Partner führen zu können, denn das ist das, was ich heute
01:55:38
Speaker
auch erleben darf und auch da noch, ich will nicht sagen, dass ich nicht noch Entwicklungspotenzial habe, aber es ist trotzdem so, wenn ich mir anschaue, wie mich das als Anfang, Mitte 20-jährige Frau beeinflusst hat und wie glücklich und zufrieden und erfüllt ich heute mit 34 leben darf, auch wenn ich noch Lebensziele habe, die ich verwirklichen will, trotzdem eben nicht mehr ständig dieses Mangelgefühl habe.
01:56:05
Speaker
Und das ist halt eben so diese Dynamik, die Lena gerade beschrieben hat, dieses, und das soll es auch klar machen, dass meine Mama keine böse Frau ist, die mich traumatisieren und alleine lassen wollte.
01:56:22
Speaker
Und das ist trotzdem eben in meiner kindlichen Erfahrung dieses
01:56:28
Speaker
dieses Thema gab, Mama ist eigentlich rund um die Uhr am Arbeiten, ja, und die Fremdbetreuung war da, plus wenn ich krank war, war ich vorrangig bei Oma, ja, und vor allen Dingen, wenn ich Sorgen gemacht habe, war die Aufmerksamkeit meiner Mutter da, aber wenn es lief, dann war der Fokus wieder bei ihrer Arbeit, ja,
01:56:54
Speaker
Das heißt, ich habe eine emotional und körperlich abwesende Mama gehabt.
01:57:00
Speaker
Und das hat eben zu einem Muttermangel geführt.
01:57:04
Speaker
Und das hat auch dazu geführt, dass ich ganz früh gelernt habe, ich muss alles alleine schaffen.
01:57:10
Speaker
Und da werden sich jetzt wahrscheinlich auch viele Frauen angesprochen fühlen.
01:57:14
Speaker
Dieses, ich muss alles alleine schaffen, das ist,
01:57:18
Speaker
Es ist eh niemand für mich da.
01:57:19
Speaker
Ich muss immer stark sein und jedes Fünktchen Schwäche wird abgelehnt.
01:57:28
Speaker
Jedes Gefühl von ich muss mich ausruhen, ich bin erschöpft, wird abgelehnt.
01:57:34
Speaker
Ist ein Zeichen von ich bin nicht gut genug und triggert in dem tiefen Gefühl von Lebensgefahr, weil ich ja gelernt habe, wenn ich nicht mehr kämpfen kann,
01:57:44
Speaker
sterbe ich, weil es ist niemand da, der mich rettet.
01:57:49
Speaker
Und dieses, ich will alles alleine schaffen und gleichzeitig diese tiefe Enttäuschung, nicht ausreichend unterstützt zu werden, gesehen zu werden, was sich dann auch in den Beziehungen, die ich geführt habe, sehr stark reinszeniert hat.
01:58:06
Speaker
Und wer mal bei uns in den Chained-as-Women-Podcast reinhört, findet da auch einige Podcast-Folgen mit meinem Mann zusammen,
01:58:13
Speaker
wo man sehr gut rausspüren kann, was für eine Form von Beziehung wir heute führen, wie nah und intim die ist, über was wir alles sprechen, wie krass ich Verletzlichkeit zulassen kann.
01:58:25
Speaker
Und klar darf ich mich da auch noch weiterentwickeln, weil ich sicherlich einiges auch noch zurückhalte.
01:58:30
Speaker
Aber aus einem Menschen, der so eine Erfahrung gemacht hat, kann trotzdem ein Mensch werden, der keine Themen mehr mit dem Essverhalten hat, der eine gesunde Beziehung führen kann, dort über Emotionen
01:58:41
Speaker
nicht nur sprechen kann, sondern sie auch zeigen kann.
01:58:47
Speaker
Ich kann heute in einem viel höheren Maß Schwäche zulassen.
01:58:51
Speaker
Natürlich ist da immer noch dieses erste Grundgefühl von so, ich muss jetzt.
01:58:59
Speaker
Und trotzdem kann ich es wahrnehmen.
01:59:00
Speaker
Ich weiß, woher es kommt.
01:59:02
Speaker
Ich kann mich dann mit mir hinsetzen.
01:59:04
Speaker
Ich kann dann das unterbrechen und sagen, dann mache ich jetzt erst recht mal kurz
01:59:10
Speaker
gehe ich ins Gefühl und in den Körper zurück.
01:59:15
Speaker
Es liegt auch ein Riesenpotenzial darin, weil natürlich dieser Anteil mir heute auch ermöglicht, richtig Gas zu geben, stark zu sein, was umzusetzen.
01:59:26
Speaker
Das hat ja alles auch Lichtseiten, aber es ist eben auch eine Superkraft, die muss sich halt erst mal lernen einzusetzen und es braucht eben auch den Gegenpol, dass
01:59:38
Speaker
sich ausruhen dürfen, schwach sein dürfen, weich sein dürfen, nicht immer hart sein und Vollgas geben müssen.
01:59:46
Speaker
Und vor allen Dingen, da werden sich auch viele Frauen drin wiedererkennen, dieses sich ohne Ende zubauen mit To-dos.
01:59:56
Speaker
Dieses immer beschäftigt zu sein.
01:59:58
Speaker
Und ich kann mich erinnern, ich habe als Kind
02:00:01
Speaker
eine Szene noch vor Augen tatsächlich, wo ich an meinen Fingern meine Probleme abgezählt habe.
02:00:07
Speaker
Ja, so, ich habe, das Problem muss ich noch lösen, das Problem muss ich noch lösen, das Problem muss ich noch lösen.
02:00:12
Speaker
So, und das habe ich ein paar Wochen gemacht, dann habe ich festgestellt, oh, wenn ich ein Problem gelöst habe, kommen zwei dazu.
02:00:19
Speaker
Und da muss ich noch kämpfen und an der Baustelle muss ich noch kämpfen.
02:00:26
Speaker
Da ist auch noch eine Baustelle.
02:00:27
Speaker
Und dann haben wir die Frauen bei uns im Coaching, die sitzen da und sagen, ich habe so viele Baustellen in meinem Leben, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Transformation durch Anerkennung emotionaler Wunden

02:00:37
Speaker
Das ist so ganz typisch Muttermangel.
02:00:40
Speaker
So, so, so typisch Muttermangel.
02:00:42
Speaker
Und
02:00:43
Speaker
Da sind wir wieder bei dem Spruch, den ich vorhin gesagt habe, den ich mir auch selber immer sage, wenn ich wieder mir mal alles zugebaut habe.
02:00:52
Speaker
Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, fang bei deinen Gefühlen an.
02:00:57
Speaker
Komm zurück in den Körper, erkenne, dass das nur eine Illusion ist.
02:01:01
Speaker
Erkenne, dass es auch leicht sein darf, dass du gelernt hast, dass du immer kämpfen musst, aber dass das in Zukunft nicht bedeuten muss, dass du weiterkämpfen musst zu jeder Tages- und Nachtzeit.
02:01:12
Speaker
Und dann erkenne dieses, wo dann viele Frauen reinkommen, da war ich auch ganz lange, war immer dieses 150% Vollgas.
02:01:25
Speaker
bis gar nichts mehr geht und dann spätestens der Körper irgendwann sagt, so jetzt ist Schluss, Burnout, depressive Verstimmung, nicht mehr aufstehen können, raus wollen aus allem, alles hinschmeißen, die Beziehung hinschmeißen, den Job hinschmeißen, am besten wegziehen, irgendwo ganz, ganz, ganz, ganz weit weg, ja, den kompletten Freundeskreis austauschen, einfach raus, raus, weg, ja, so, die Überkompensation in die andere Richtung.
02:01:50
Speaker
Und dieses Pendeln zwischen den Extremen, auch ganz typisch zwischen Vollgas-Diät, jedes Reiskorn auf die Waage zu, jetzt ist es eh egal, völliger Kontrollverlust.
02:02:04
Speaker
Das ist so ganz, ganz typisch.
02:02:06
Speaker
Und...
02:02:07
Speaker
ja, hat ganz häufig diesen Muttermangel drunter liegen und ich möchte da einfach nur ermutigen, so dramatisch, wie sich das vielleicht anhört.
02:02:17
Speaker
Drama entsteht immer nur dann, wenn wir nicht wissen, wie wir mit den Gefühlen umgehen sollen und wie wir da rauskommen.
02:02:24
Speaker
Es ist gerade kein Drama notwendig, weil wir hier da sind, damit du lernen kannst, mit deinen Gefühlen umzugehen und eine Tür siehst.
02:02:31
Speaker
Ja, und deswegen, das ist an der Stelle, deswegen dachte ich mir gerade, ich bringe da meine persönliche Geschichte einfach mit rein, weil das so viele Aspekte hat von, auch wenn die heute Menschen damit begleitet, sie hat auch diese Grunderfahrungen gemacht und sie kann oder man kann da auch dran arbeiten, sodass es sich löst und keine Belastung mehr ist und B,
02:02:57
Speaker
Ja, dass man einfach erkennt, es ist kein Problem.
02:03:01
Speaker
Es ist, wir müssen uns dafür nicht schämen, dass ich dieses Erleben habe und jetzt darüber spreche, bedeutet nicht, ist nicht gleichbedeutend mit, ich erzähle der ganzen Welt, dass ich eine ganz furchtbar schlechte Mutter habe, weil das ist so nicht, ja, und gleichzeitig
02:03:17
Speaker
Ist es sicher und in Ordnung, das auszusprechen und die Verletzlichkeit zuzulassen und darüber nachzudenken, weil das am Ende des Tages auch mein Weg daraus war?
02:03:29
Speaker
Und die Beziehung zu meiner Mutter hat sich verbessert, seitdem ich daran gearbeitet habe.
02:03:35
Speaker
Weil auch da wieder, die Verletzung war ja eh im Raum.
02:03:40
Speaker
Ja, so.
02:03:41
Speaker
Die hat ja sowieso trotzdem zu Distanz gefühlt.
02:03:44
Speaker
Die Wutgefühle, die Traurigkeit, der Schmerz mit dieser ungelösten, unversorgten Muttermangelwunde,
02:03:52
Speaker
Das ist ja im Nervensystem.
02:03:55
Speaker
Das heißt, ich kann natürlich mit Harmonie überspielen und so tun, als hätte ich ein tolles Verhältnis mit meiner Mutter.
02:04:02
Speaker
Wenn ich das nicht gelöst habe, steht das im Raum.
02:04:06
Speaker
Und das stand teilweise so im Raum, dass ich gar nicht mit ihr in einem Raum sein wollte, weil das jedes Mal dazu geführt hat, dass ich einfach nur noch Wut gefühlt habe.
02:04:17
Speaker
Ja, so.
02:04:19
Speaker
Und da erkennen sich ja auch viele Frauen wieder, auch mit denen wir im Coaching arbeiten, dieses Gefühl von, boah, wenn meine Mutter da ist, bin ich einfach nur genervt.
02:04:27
Speaker
Und ich habe eigentlich gar keinen Bock.
02:04:29
Speaker
Und alles, was die sagt, da rolle ich eigentlich innerlich so mit den Augen.
02:04:34
Speaker
Das sind immer Anzeichen dafür, dass das halt darunter liegt.
02:04:38
Speaker
Oder auch dieses Mama nie um Rat fragen, keinen Rat von ihr annehmen wollen.
02:04:43
Speaker
Ich mache das alleine.
02:04:46
Speaker
Weil du es halt einfach von klein auf so gelernt hast.
02:04:49
Speaker
Ich muss es alleine reden.
02:04:51
Speaker
Oder halt bei allem immer noch den mütterlichen Rat und das mütterliche Feedback einholen.
02:04:55
Speaker
Das wäre dann eher die Folge von einer anderen Dynamik.
02:04:59
Speaker
Und ich habe eine Metapher, die ich gerne noch teilen würde zu dem, was du eben gesagt hast, dass diese Dinge auch lösbar sind.
02:05:08
Speaker
Man kann sich das ein bisschen vorstellen wie eine Verletzung im Körper oder am Körper.
02:05:14
Speaker
Wenn eine Wunde unverarbeitet oder unbehandelt bleibt, dann wird sie irgendwann zu anderen Problemen führen und dann wird es irgendwann sehr unschön und es wird irgendwann sehr schmerzvoll und irgendwie wird es, also es wird auch immer sichtbarer und spürbarer und man kann immer weniger drumherum gehen.
02:05:31
Speaker
das sich anzuschauen.
02:05:33
Speaker
Und genauso ist es innerlich auch.
02:05:35
Speaker
Und wenn das verarbeitet oder behandelt wird, sage ich mal, dann bleiben trotzdem Narben.
02:05:42
Speaker
Also die Themen, die sind ja nicht weg und die Erfahrungen sind nicht weg und die...
02:05:46
Speaker
Verletzungen sind nicht plötzlich aufgelöst, aber man kann mit Narben leben.
02:05:51
Speaker
Also ich habe ja auch zwei Narben am Hals und ich kenne viele Menschen, die haben Narben, wo auch immer.
02:05:58
Speaker
Man kann damit gut leben, die schränken einen irgendwann nicht mehr ein, wenn es wirklich verheilt ist.
02:06:05
Speaker
Man sieht es auf der Körperoberfläche und es erzählt auch eine Geschichte auf der Körperebene.
02:06:10
Speaker
Genauso wie auf der emotionalen Ebene.
02:06:11
Speaker
Und diese Narben erinnern einen vielleicht manchmal daran, was da mal drunter lag an Krankheit, an Operationen, an emotionalen Wunden.
02:06:20
Speaker
Aber sie bestimmen das Leben nicht.
02:06:22
Speaker
Und das ist anders als bei offenen Wunden, die ständig Schmerz verursachen, eitern, sich entzünden, was auch immer.
02:06:30
Speaker
Die beeinträchtigen das Leben, auch langfristig.
02:06:32
Speaker
Und daraus entstehen dann neue Verletzungen oder neue Wunden oder neue Entzündungen.
02:06:36
Speaker
Und dann wird es halt immer unangenehmer.
02:06:39
Speaker
Und so ist es emotional auch.
02:06:41
Speaker
Also wenn wir zu den Verletzungen hinschauen und uns gut um sie kümmern und auch andere Menschen daran unterstützen, das tun zu können und sie darin zu begleiten, dann können daraus gut verheilte Narben entstehen, die die Geschichte weitererzählen, ohne dass sie das eigene Leben weiter bestimmen.
02:07:01
Speaker
Aber dafür braucht es eben das Hinschauen, das Hinspüren.
02:07:04
Speaker
Manchmal ist es schmerzhaft, es ist aber auch sehr erleichternd, sehr lösend,
02:07:08
Speaker
Und deswegen kann ich jeden nur ermutigen, eigene Themen anzuschauen.
02:07:12
Speaker
Das ist ja auch das, was wir mit den Frauen im Chain-is-Wurm-Programm machen, aber eben auch mit den Coaches, die wir begleiten, die ja auch ihre eigenen Themen haben, genauso wie wir.
02:07:23
Speaker
Und dann eben andere Menschen später darin begleiten möchten, diese Wunden zu schützen.
02:07:29
Speaker
Versorgen, nenne ich es mal.
02:07:31
Speaker
Genau, das wollte ich noch einmal als Metapher mit reingeben, weil mir das manchmal hilft.
02:07:35
Speaker
Also man kann es halt nicht ausradieren, aber es bestimmt das Leben halt auch nicht mehr.
02:07:40
Speaker
Und um dieses Bild fertig zu zeichnen, am Ende müssen wir damit aufhören, aus einem Schnitt, das war so ein schöner Spruch, den ich irgendwann mache, ich weiß nicht mehr, wo ich den gehörte, aber aus einem Schnitt,
02:07:55
Speaker
... tausende zu machen, indem wir uns selbst immer wieder schneiden, nur weil wir mal geschnitten wurden, ja, also, weil dieses dann zu essen statt zu fühlen, ist wieder ein neuer Schnitt, ja, sich lieber selbst zu schneiden, statt mal darüber nachzudenken, dass die Mutter da vielleicht Begrenzungen hatte, ist der nächste Schnitt, ja.
02:08:16
Speaker
wieder die nächste Diät zu machen, wieder einfach nur die nächsten Jahre damit zu verbringen, irgendwelche Workbook-Aufgaben zu erledigen und sich oberflächlich mit irgendwas zu beschäftigen, bloß um nicht ins Gefühl zu kommen und mit dem in Berührung zu kommen, was drunter liegt, ist wieder ein Schnitt.
02:08:37
Speaker
Wir schneiden uns immer wieder selbst.
02:08:39
Speaker
Die Abnehmenspritze
02:08:41
Speaker
ist ein fetter Schnitt, ja.
02:08:43
Speaker
Es geht ja so weit, dass man sagen kann, sogar Magen-OPs und so weiter werden dann zu realen Schnitten, ja.
02:08:51
Speaker
Und das ist eben der Punkt.
02:08:53
Speaker
Das möchte ich an der Stelle mitgeben, bevor wir jetzt hier beenden.
02:08:57
Speaker
Hör auf, aus einem Schnitt Tausende zu machen.
02:09:00
Speaker
Erkenne, dass du am Ende des Tages nur diesen Schnitt versorgen musst und dass es nicht notwendig ist, dir weiter diese Schnitte zu verpassen.
02:09:08
Speaker
Ja.
02:09:09
Speaker
in dem du wirklich den Mut hast, wenn du jetzt merkst, du brauchst und möchtest vor allen Dingen, ja, da Unterstützung an die Hand genommen werden.
02:09:20
Speaker
Auch wenn du jetzt noch nicht weißt, wie konkret das aussieht, vereinbar dir gerne ein Kennenlerngespräch.
02:09:24
Speaker
Lasse uns einfach sprechen und gucken, wie wir dich dabei begleiten können, ob wir dir dabei helfen können.
02:09:30
Speaker
Da bin ich mir sehr sicher, wenn du hier bist, ja.
02:09:33
Speaker
Und wenn du als Coach zugehört hast und du sagst,
02:09:36
Speaker
Ich möchte Menschen auch tief begleiten können, sicher begleiten können, zu nachhaltigen Durchbrüchen.
02:09:41
Speaker
Dann freuen wir uns sehr, wenn du mal schaust, was wir so an Ausbildungen anbieten, weil wir da eben natürlich dann auch aufzeigen, wie man dabei begleitet.
02:09:53
Speaker
Und dann natürlich noch viel mehr Wissensinhalte auch vermittelt werden, als das, was wir heute vermittelt werden.
02:09:59
Speaker
Das war ja schon sehr gehaltvoll.

Abschluss und Unterstützung für Zuhörer

02:10:01
Speaker
Ja, also für alle, die sagen, ich möchte da gerne den Weg auf die eine oder andere Weise mit euch gehen, alle Links dazu sind unten in den Shownotes.
02:10:09
Speaker
Wir sind natürlich auch immer offen für Fragen.
02:10:12
Speaker
Melde dich da sehr gerne auch einfach über unsere Instagram-Accounts, Chainless Woman oder Psychosoma Nutrition Institute.
02:10:18
Speaker
Und dann freuen wir uns auf jeden Fall, wenn du bei der nächsten Podcast-Folge wieder dabei bist und danken dir für deine Präsenz, dass du dir die Zeit genommen hast, das anzuschauen, bereit warst, hier so tief zu blicken.
02:10:35
Speaker
Und dann freuen wir uns auf jeden Fall, von dir zu hören.
02:10:40
Speaker
Ja, geht mir auch so.
02:10:41
Speaker
Also vielen Dank an jeden, der geblieben ist, auch wenn es manchmal leichter gewesen wäre, auszuschalten.
02:10:49
Speaker
Es ist ein sehr, sehr, sehr verletzliches Thema, was man auch daran gemerkt hat, ich weiß nicht, wie es dir ging, aber dass man doch schon immer nochmal so, nicht zurückgerudert, aber nochmal häufiger betont hat, wie man es wirklich meint, weil es einfach ein so, so verletzliches Thema ist und
02:11:05
Speaker
Das ist auch wichtig, weil natürlich hängen da reale Geschichten dran, reale Kindheiten, reale Emotionen.
02:11:10
Speaker
Und deswegen sind wir uns dessen schon auch bewusst, was wir damit auch emotional anregen können.
02:11:17
Speaker
Und gleichzeitig braucht es einfach Sprachrohre für genau diese Verletzungen, die einfach real sind, auch wenn wir sie am liebsten manchmal nicht wahrhaben wollen.
02:11:25
Speaker
Und auch hier nochmal am Ende, ich betone es nochmal, das ist bestimmt das zehnte Mal, aber trotzdem, es geht nicht darum,
02:11:33
Speaker
Müttern irgendeine Schuld oder Verachtung zukommen zu lassen.
02:11:35
Speaker
Das Gegenteil ist der Fall.
02:11:37
Speaker
Natascha und ich sind beides keine Mütter.
02:11:39
Speaker
Und ich finde, Mütter haben eine ganz wertvolle Aufgabe, ganz wertvolle Qualitäten und dementsprechend aber auch sehr viel Verantwortung.
02:11:48
Speaker
Und das ist das Einzige, was uns hier am Herzen liegt, dass Menschen, die da Verletzungen, ob bewusst oder unbewusst erlitten haben,
02:11:55
Speaker
Ansprechpartner finden, die sie darin unterstützen, das nachhaltig zu verändern, sodass auch wieder eine erwachsene, reife Beziehung zur eigenen Mutter möglich wird und dadurch überhaupt erst wieder das Sichtfeld auch dafür klarer wird, was da eigentlich alles auch an Liebe und Versorgung und Vertrauen und so weiter doch ins eigene System reingebracht wurde, weil diese unterschwelligen Vorwürfe und Verletzungen einfach diese Sicht auch vernebeln.
02:12:21
Speaker
Also könnte man sagen,
02:12:23
Speaker
hilft man damit sich selbst und gleichzeitig eben auch der eigenen Beziehung zu einer der wichtigsten Personen, die man so im Leben haben kann.
02:12:31
Speaker
Zu Mutter und zu Kind.
02:12:34
Speaker
Genau.
02:12:34
Speaker
Weil am Ende beginnt es mit uns.
02:12:40
Speaker
Ja.
02:12:40
Speaker
Sehr schön.
02:12:41
Speaker
Also, vielen Dank, dass du noch mal bist.
02:12:42
Speaker
Bis zur nächsten Podcast-Folge.
02:12:44
Speaker
Ja genau, wir verschnaufen jetzt auch erstmal.
02:12:46
Speaker
Geschafft.
02:12:47
Speaker
Also, bis dann.
02:12:50
Speaker
Tschüss, bis zum nächsten Mal.