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Fake it until you make it

Konflikte in kleinen Dosen
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5 Plays8 hours ago

Unser Körper und Geist hat einen großen Einfluss auf unsere Gefühlswelt. Das können wir uns zu nutze machen. Gerade in schwierigen Situationen können wir Strategien und Hilfsmittel gut gebrauchen, die uns aus einem negativ-Strudel rausholen können.

Diese Folge erklärt die Zusammenhänge und gibt praktische Tipps für den Alltag.

Weitere Leseempfehlungen:

Studie: How Does Facial Feedback Modulate Emotional Experience? (Davis, Sanghas ,Ochsner, 2009)

Buch: Positive Psychologie im Alltag - Der Schlüssel zum Unterbewusstsein: Ängste überwinden, Blockaden lösen und einfach glücklich sein! (Valentina Reiter, 2019)

Bild: Nils Gilleßen

Musik: Jan Lagowski

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Transcript

Einleitung: Emotionen, Gedanken und Entscheidungen

00:00:04
Speaker
Hallo und herzlich willkommen bei Konflikte in kleinen Dosen mit den Kellerkindern.
00:00:08
Speaker
Alina Jensen.
00:00:10
Speaker
Und Lisa Zenker.
00:00:11
Speaker
Willkommen.
00:00:12
Speaker
Hallo und schön, dass ihr wieder mit dabei seid bei einer neuen Folge.
00:00:17
Speaker
Und heute wollen wir auf den Zusammenhang mal blicken, Gefühle, Gedanken, aktive Entscheidungen treffen, um Gefühle hervorzurufen und laden euch da ein, mit uns in die Erkundung zu gehen.

Beispiel für Wut: Nachrichten vor dem Schlafengehen

00:00:35
Speaker
Ich habe ein aktuelles Beispiel mitgebracht und zwar war es erst gestern Abend, dass ich den blöden Fehler gemacht habe, kurz vorm Schlafen noch einmal eine Nachrichten-App zu öffnen und bin sofort innerlich in eine Rage gekommen, in eine Wut.
00:00:52
Speaker
Und mein Mann sagte dann wie selbstverständlich zu mir, ja, du kannst dich da ja jetzt auch entscheiden, ob du mit dem Gefühl ins Bett gehen möchtest oder ob du dich da jetzt nicht rein begibst.
00:01:06
Speaker
Also für mich hat es sich nicht so angefühlt, als hätte ich die aktive Entscheidung darüber.
00:01:11
Speaker
Das kann ich gut nachvollziehen.
00:01:13
Speaker
Die eine Seite ist, dass die Wissenschaft ihm leider recht gibt, weil die neuesten Erkenntnisse sind, dass tatsächlich 50 Prozent an Reaktionen dein Erbgut sind, was du schon mitbekommen hast, und aber 40 Prozent wirklich aktive Erbgut,
00:01:30
Speaker
Reaktionen sind, die du selber in der Hand hast und entscheiden kannst, ist auf der einen Seite plus diese kleinen 10%, die besagen äußere Einflüsse, die zufällig sind sozusagen und wo wir keinen Einfluss drauf haben.
00:01:46
Speaker
Die andere Seite ist, ich kann es absolut nachempfinden, zumal du ja wirklich manchmal so überwältigt bist von deinen Emotionen und Gefühlen, weil die ja auch im Körper zu spüren

Wissenschaftliche Erkenntnisse über Reaktionen

00:02:02
Speaker
sind.
00:02:02
Speaker
Also es reicht ja nicht einfach nur die Gedanken zu verändern oder zu entscheiden, sondern
00:02:06
Speaker
sondern die sind im Körper zu spüren, weil Emotionen auf den Körpern Einfluss haben.
00:02:11
Speaker
Wir sind ja so eine Ganzheit, so ein komplexes System.
00:02:15
Speaker
Und da ist es eben wichtig, das mitzudenken.
00:02:17
Speaker
Und das Nervensystem braucht in erster Linie Aufmerksamkeit, dass es sich regulieren kann, sich in Sicherheit fühlen kann, um dann überhaupt daran zu denken, Gedanken zu verändern.

Körperliche Verarbeitung von Emotionen

00:02:32
Speaker
Also ich kann ja mal kurz sagen, wie ich damit umgegangen bin.
00:02:35
Speaker
Ich habe mich natürlich auf die Hinterbeine gestellt und ihm gesagt, dass ich jetzt diese Food einmal spüren muss und gerade nicht anders kann.
00:02:44
Speaker
Und so war es dann auch.
00:02:46
Speaker
Also das hat vielleicht so drei, vier Minuten gedauert, wo ich wirklich außer mir war.
00:02:55
Speaker
Ich bin durch das Wohnzimmer auch gelaufen und hatte körperliche Anstrengung.
00:03:01
Speaker
Und war mein Pulsking hoch und war wirklich auch mit einem Adrenalin versehen.
00:03:08
Speaker
Und gleichzeitig ebte das wie auch, wie so eine Welle, wie von selber auch wieder ab.
00:03:16
Speaker
Weißt du denn, was du gemacht hast, aktiv, um dein Nervensystem zu regulieren?
00:03:21
Speaker
Also wie ich gerade schon gesagt habe, das war so ein natürlicher Impuls aufzustehen und hin und her zu laufen.
00:03:28
Speaker
Ich glaube, das war eine ganz gute Geschichte, in Bewegung zu kommen.
00:03:32
Speaker
Und dann, nachdem das so ein bisschen abgeebbt ist, haben natürlich die Worte auch nachgewirkt.
00:03:38
Speaker
Und ich dachte mir, vielleicht kann ich ja jetzt genau die Entscheidung treffen, gehe ich nochmal an eine zweite Welle und bleibe in dem Gedankenstrudel, in dem ich gerade schon drin hing oder war?
00:03:52
Speaker
Oder sehe ich ein, dass ich jetzt aktuell um 22 Uhr auf meiner Couch gar nicht so viel in der Hand habe, um Dinge zu verändern?
00:04:01
Speaker
Ja, da sagst du echt was Gutes, weil es aus meiner Perspektive noch nie geholfen hat mit einem Thema, was einen so wütend macht oder wie auch immer emotional erregt, zu sitzen und zu meditieren.
00:04:14
Speaker
Und deswegen ist das, was ja anscheinend ein natürlicher Prozess bei dir war, aufzustehen, in Bewegung zu kommen, zu atmen,
00:04:21
Speaker
hatten wir ja neulich bei einer anderen Folge schon mal diese Atemtechnik, auch länger auszuatmen als einzuatmen, um das Nervensystem zu regulieren.
00:04:31
Speaker
Ein sehr cooler Prozess oder Impuls, den du automatisch da hattest.
00:04:38
Speaker
Also dieses Meditieren und zu denken, ach, ich lasse jetzt los, hilft eben nicht, weil wir erst mal das Nervensystem füttern müssten.
00:04:47
Speaker
Was hast du dann mit deinen Gedanken gemacht?

Natürliche Impulse vs. Meditation

00:04:50
Speaker
Also dann habe ich erst mal Zähne geputzt, was mich auch so ein bisschen kurzzeitig beschäftigt hat.
00:04:55
Speaker
Und klar, im Bett kamen dann schon wieder diese Gedanken hoch.
00:05:01
Speaker
Und da muss ich sagen, bin ich auf die Atmung zurückgegangen.
00:05:05
Speaker
Und das...
00:05:06
Speaker
mich gezwungen, einzuatmen und auszuatmen und das auch zu denken.
00:05:11
Speaker
Und bei mir funktioniert das, wie ich ja damals schon gesagt habe, ganz gut nach ein paar Minuten, dass sich dann wie auch der Körper beruhigt, der Geist sich beruhigt und ich dann auch müde werde.
00:05:25
Speaker
Da höre ich noch raus, dass sozusagen du das Zähneputzen auch als Separator benutzt hast, so nennen wir das im Coaching, nochmal eine andere, einfach eine komplett andere Situation aufgemacht hast.
00:05:37
Speaker
Ich weiß nicht, wie bewusst oder unbewusst du das für dich genutzt hast, aber es scheint funktioniert zu haben, sich nochmal auf die wesentlichen Dinge wie...
00:05:46
Speaker
Kein Karies bekommen, zurück zu berufen.
00:05:49
Speaker
Das stimmt, ja.

Gedanken steuern Gefühle

00:05:51
Speaker
Und wenn das in die Richtung funktioniert, also dass wir sozusagen über unseren Körper und unsere Gedanken uns aus einer Situation oder aus einem Gefühl hinweg bewegen können, dann habe ich jetzt mal die Vermutung, dass es auch in die andere Richtung funktionieren kann, dass ich mir durch Gedanken oder im Kontext auch Gefühle machen kann.
00:06:14
Speaker
Wie sieht es denn damit aus?
00:06:16
Speaker
Ja, das funktioniert genauso in die andere Richtung.
00:06:20
Speaker
Also meine Lösungsvorschläge in dem Bereich wären auf jeden Fall abends nicht mehr die Nachrichten zu lesen im Bett und sich also wirklich bewusst dazu entscheiden, sich abends mit sozusagen positiven Dingen auseinanderzusetzen.
00:06:37
Speaker
Einfach in dem Wissen, dass wir ja auch abends
00:06:40
Speaker
sich das Nervensystem so ein bisschen verändert, wie viel emotionaler sind, unsere ganzen Akkus sozusagen geschwächt sind und erst mal durch den Schlaf aufgeladen werden sollten.

Dankbarkeit und positive Fokussierung

00:06:52
Speaker
Und dafür ist es total wichtig, sich mit schönen, positiven Dingen zu beschäftigen und dafür eine aktive Entscheidung zu treffen, wie zum Beispiel ein Dankbarkeitstagebuch oder einfach nochmal den Tag
00:07:05
Speaker
Zu reflektieren mit dem, was positiv ist, weil auch das ist wissenschaftlich belegt.
00:07:11
Speaker
Je mehr wir uns in Dankbarkeit üben, desto mehr können wir es auch in unser Leben holen, weil der Fokus darauf liegt.
00:07:19
Speaker
Also darauf, worauf wir uns fokussieren, davon bekommen wir mehr.
00:07:22
Speaker
Und wenn wir üben, uns auf schöne Dinge zu fokussieren, dann bekommen wir davon vielleicht auch mehr in unserer Wahrnehmung ganz automatisch.
00:07:31
Speaker
Und im Vorgespräch hast du mir ja auch gesagt, es gibt ja genügend Projekte und Dinge, die sich da in der Gesellschaft auch einsetzen für gute Dinge.
00:07:41
Speaker
Vielleicht lohnt es auch die Nachrichten der schönen Entwicklung sich anzugucken.
00:07:47
Speaker
Kurz vorm Schlafen.
00:07:48
Speaker
Oder einfach fake it till you make it.
00:07:51
Speaker
Selbst wenn du es nicht spürst, kannst du dich, zumindest wenn dein Nervensystem reguliert ist, dich gedanklich auf positive Dinge einstellen und es vor allem üben.
00:08:01
Speaker
Das ist kein einfacher Prozess für manche Menschen und dennoch ist es möglich, das jeden Tag zu üben, um das mehr ins Leben zu holen.
00:08:10
Speaker
Lasst uns gerne wissen, wie es euch in den Übungen ergeht und schreibt uns unter konflikte-at-killer-kinder.online.