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7 Plays3 days ago

Was? Jetzt wird es verrückt.

In dieser Folge erklären wir, wie unterschiedliche Ich-Zustände in die Kommunikation gehen. Gerade in Konfliktfällen kann dieses Wissen eine enorme Erkenntnis schenken und den eignen Mustern auf die Schliche kommen.

Weitere Leseempfehlungen:

Buch: Ich bin o.k. - Du bist o.k.: Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse (Thomas Harris, 1975)

Artikel: https://www.projektmagazin.de/artikel/kommunikation-verstehen-und-bewusst-gestalten-mit-dem-ich-zustands-modell_1119734

Bild: Nils Gilleßen

Musik: Jan Lagowski

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Transcript

Einführung in Ich-Zustände und Transaktionsanalyse

00:00:05
Speaker
Hallo und herzlich willkommen bei Konflikten in kleinen Dosen mit den Kleiderkindern.
00:00:09
Speaker
Alina Jensen.
00:00:10
Speaker
Und Lisa Zenker.
00:00:11
Speaker
Willkommen.
00:00:12
Speaker
In einer der hervorangegangenen Folgen haben wir euch ja schon mal einen Aspekt der Transaktionsanalyse von Eric Byrne erzählt, nämlich mit den Antreibern.
00:00:21
Speaker
Hört da gerne nochmal rein.
00:00:23
Speaker
Heute haben wir Lust, noch einen weiteren Aspekt der Transaktionsanalyse mit euch zu teilen, nämlich die drei Ich-Zustände, auf die wir gleich nochmal eingehen werden.
00:00:35
Speaker
Und warum machen wir das?
00:00:37
Speaker
Weil wir das ein schönes...
00:00:40
Speaker
eine schöne Erkenntnis oder ein schönes Werkzeug oder ein schönes Modell finden, wie ihr eure Konflikte im Nachgang nochmal anschauen könnt.
00:00:51
Speaker
Und vielleicht auch mit der Person oder mit den Personen, wenn man darüber nochmal spricht, das mitnehmen kann, um da nochmal wieder eine Art Metaperspektive draufzulegen, um A, vielleicht eine Erkenntnis zu erlangen, warum ich mich so verhalten habe, wie ich mich verhalten habe.

Die drei Ich-Zustände nach Eric Byrne

00:01:10
Speaker
warum ich Dinge gesagt habe, die ich gesagt habe.
00:01:14
Speaker
um dann vielleicht auch eine Idee zu bekommen, ich kann die auch anders sagen oder wir kommen auch inhaltlich zu anderen Aspekten, wenn wir alle drei in unserem Erwachsenen-Ich sprechen.
00:01:26
Speaker
Und da sind wir schon bei den Ich-Zuständen.
00:01:28
Speaker
Ja, genau.
00:01:30
Speaker
Das ist der erste der drei Ich-Zustände, die Eric Byrne benannt hat, um unser Verhalten, was wir eben in Kommunikation an den Tag bringen, nochmal aufzudröseln und klarzumachen.
00:01:43
Speaker
Und das ist zum einen das Erwachsenen-Ich, das ist eher objektiv, rational, lösungsorientiert.

Kind-Ich: Unterzustände und ihre Manifestationen

00:01:51
Speaker
Dann gibt es das Kind.
00:01:53
Speaker
Also genau, die Ergänzung, das ist genau das, wie ihr euch im Hier und Jetzt verhaltet.
00:01:59
Speaker
Wenn ihr in einem Ruhezustand seid oder in einem Entspannungsmodus, wie ihr euch verhalten würdet, wie ihr in eine Kommunikation gehen würdet, genau, das ist größtenteils euer Erwachsene nicht.
00:02:11
Speaker
So erwachsene Strategien im Umgang mit der Kommunikation.
00:02:15
Speaker
Genau, und dann gibt es noch das Kind-Ich und die Theorie hatten wir dazu ja auch schon genannt in der vorigen Folge.
00:02:24
Speaker
Das Kind-Ich, also die Zustände, können sein frei, angepasst oder rebellisch.
00:02:29
Speaker
Also das sind Sachen, die wir als Kind gelernt haben oder wie wir uns als Kind an das Verhalten unserer Bezugsperson angepasst haben.
00:02:37
Speaker
Klären und vielleicht mit Beispielen zu unterfüttern ist, dass egal wie sich die Bezugspersonen verhalten,
00:02:45
Speaker
Die Kinder in dem Fall haben eben die Möglichkeit, sich auf diese drei Weisen zu verhalten.
00:02:50
Speaker
Also gehen wir einfach mal von einer Mutter aus, die ihr Kind erzieht, zum Angepasstsein.
00:02:58
Speaker
Entweder es funktioniert und das Kind verhält sich wirklich angepasst.
00:03:02
Speaker
Das sind dann die Kinder, über die wir uns wundern, dass die immer artig irgendwo rumsitzen, nichts sagen und in Ruhe essen und eben...
00:03:11
Speaker
sich verhalten neben den Eltern, die man gar nicht so richtig merkt.
00:03:16
Speaker
Es kann aber auch sein, dass eine Mutter versucht, das Kind angepasst zu erziehen und aber genau das Gegenteil passiert.
00:03:24
Speaker
Das Kind wird rebellisch und lehnt sich dagegen auf, weil diese Energie eben aus ihm rausfließt und es merkt, da stimmt irgendwas nicht.
00:03:33
Speaker
Es kann aber auch sein, gleiche Situation, wieder eine neue Erkenntnis und wieder ein neues Verhalten.
00:03:41
Speaker
Das Kind verhält sich frei.
00:03:43
Speaker
Also es hat die Strategie, ich lasse mich darauf auch nicht ein.
00:03:47
Speaker
Ich mache, was ich will.
00:03:48
Speaker
Ich mache zwar nicht extra...
00:03:51
Speaker
Was dagegen, also rebellisch, aber ich bin frei von dem, was die sagen und ich bin sehr autonom.
00:03:57
Speaker
Also ich brauche nicht viel Kuscheln von meinen Eltern, ich fahre Fahrrad und fahre den einfach weg, ich unterhalte mich viel mit Fremden, ich setze also keine Grenzen oder ich nehme die Grenzen nicht ernst, die mir meine Bezugsperson, in dem Fall im Beispiel meine Mutter, gesetzt hat.

Eltern-Ich: Kritische und nährende Aspekte

00:04:16
Speaker
Und dann gibt es natürlich auch die Variante, in einem Eltern-Ich zu sprechen.
00:04:21
Speaker
Und das, werdet ihr euch jetzt wahrscheinlich schon denken, ist genau so ein Introjekt, was ihr euch übernommen habt von euren Eltern.
00:04:29
Speaker
Und da gibt es genau zwei Strategien, die hier in der Transaktionsanalyse aufgenommen werden, nämlich das kritische Eltern-Ich und das fürsorgliche Eltern-Ich.
00:04:40
Speaker
Und das ist das.
00:04:40
Speaker
Das Kritische, das könnt ihr euch so vorstellen, das ist wie die ganze Zeit in so einer Bewertung drin zu sein.
00:04:48
Speaker
Alles und alles irgendwie in den Topf packen zu wollen, immer irgendwie noch einen Kommentar hinten anstellen zu wollen, immer das letzte Wort zu haben, aber eben auf so eine Art und Weise von oben herab.
00:05:04
Speaker
Und die fürsorgliche Art und Weise kann eben auch eine Form annehmen, die so überfürsorglich ist.
00:05:12
Speaker
Also schon irgendwie mit zitternden Händen das Kind das Treppengeländer runterlaufen lassen oder gar nicht erst alleine machen lassen, sondern sofort zupacken, um es zu beschützen.
00:05:26
Speaker
Auch da merkt ihr schon, dass es sozusagen ist, sich zu verhalten.
00:05:34
Speaker
Genau, und es sei vielleicht da nochmal gesagt, dass wir alle natürlich im Effekt heraus in stressigen Situationen einen dieser Ich-Zustände wählen.

Interaktion der Ich-Zustände bei Konflikten

00:05:47
Speaker
Also das ist jetzt nicht die freie Wahl und es passiert auch nicht den ganzen Tag, dass wir aus dem, weiß ich nicht, Eltern-Ich sprechen, sondern es ist schon, wenn wir unter Druck stehen, unter Stress und eben im
00:05:57
Speaker
Affekt und was nicht so gut funktioniert ist, wenn man in verschiedenen Zuständen ist und dann versucht miteinander zu kommunizieren oder sogar Stress zu klären.
00:06:07
Speaker
Also am Beispiel, wenn eine Person sich gestresst fühlt durch eine Aussage von ihrem Gegenüber, kann es passieren, dass sie eben in diesen Ich-Zustand rutscht, weil sie vielleicht Schuld
00:06:23
Speaker
Und die andere Person wird dann so sehr kritisch aus so einem Eltern-Ich.
00:06:27
Speaker
Und da passieren oft eben diese Konflikte, wenn nicht die gleichen Zustände auf Augenhöhe miteinander in Kontakt treten.
00:06:36
Speaker
Und...
00:06:37
Speaker
Es ist natürlich immer lohnenswert, aus diesem Drama herauszukommen.

Konfliktlösung durch Erwachsenen-Ich

00:06:43
Speaker
Ihr merkt gerade schon, wenn ich mit einem kritischen Eltern-Ich spreche, werde ich wahrscheinlich ein Kind-Ich adressieren.
00:06:52
Speaker
Und ich möchte meistens dann wahrscheinlich so ein angepasstes Kind-Ich adressieren, die dann das auch machen, was ich gerne hätte.
00:06:59
Speaker
Also da sind einige Bedingungen dabei und es lohnt sich immer, da rauszukommen aus diesem Modus und sich wieder in einem Erwachsenen-Ich zu treffen.
00:07:10
Speaker
um gerade in Konfliktsituationen die Sachen tun zu können, die wir euch auch in den anderen Folgen schon erzählt haben und da auch wieder für sich in eine Beruhigung zu kommen.
00:07:23
Speaker
Weil gerade im Erwachsenen bin ich in einem guten Modus mit mir und dann auch mit dem Gegenüber.
00:07:30
Speaker
Und aus dem Erwachsenen-Ich zu sprechen, finde ich, bedeutet in dem Fall einfach nur, wenn wir von Rationalität und Lösungsorientiertheit sprechen, dass wir aus einem aktuellen Ich heraus sprechen können oder dass wir merken,
00:07:48
Speaker
Ich tauche gerade in alte Glaubenssätze ein oder sehe mich gerade als Kind in einer Verteidigung.
00:07:55
Speaker
Wenn du diese Sachen wahrnimmst und da wieder zurückgehen kannst in so eine Offenheit, in so eine Verletzlichkeit, dann kann in diesem Erwachsenen-Ich gesprochen werden und das ist auch unser

Reflexion der eigenen Ich-Zustände

00:08:08
Speaker
Ziel.
00:08:08
Speaker
Tipp an euch, dass wenn ihr Konflikte nochmal für euch reflektiert, dass ihr dann nochmal überlegt, wo war ich da eigentlich gerade und was habe ich denn überhaupt gesagt zu meiner Konfliktperson?
00:08:22
Speaker
Ein weiterer Tipp ist auf jeden Fall auch in so einem Streitgespräch,
00:08:26
Speaker
Nicht der anderen Person diese Ich-Zustände überzuhelfen, also zu sagen, da kann ich jetzt aber deine Mutter aus dir hören oder zu sagen, das ist aber total kindisch, wie du dich gerade verhältst, würde bei mir auf jeden Fall nicht dazu führen, dass ich irgendwie offen bleiben möchte und wirklich noch in Kontakt treten möchte.
00:08:47
Speaker
Und tatsächlich, so ein Pro-Tipp, fangt an, wenn ihr in einem Entspannungszustand seid im Nachgang und versucht nicht schon während des Konfliktes euch selber zu analysieren und das Gegenüber zu analysieren und dann vielleicht auch noch wieder ins Erwachsenen.
00:09:03
Speaker
Also macht es euch leicht, guckt im Nachgang nochmal drauf, nehmt es vielleicht auch mit einem Schmunzeln und seht es als eine weitere Variante, euren Konflikten zu begegnen.
00:09:17
Speaker
Genau, und wenn ihr Erfahrung damit gesammelt habt, könnt ihr uns gerne schreiben.