Einführung zum Phänomics Podcast
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Speaker
Herzlich willkommen zum Phänomics Podcast. Roman Becker, Buchautor, Entdecker des Fanprinzips und Entwickler von Phänomics spricht mit Top-Entscheidern über Kundenbeziehungen, die erfolgreich machen.
Interview mit Sven Folkert, CEO von Bürgschaftsbank Hessen
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Speaker
Ja, liebe Zuschauer, heute freue ich mich sehr auf das Gespräch mit Sven Folkert.
Geschäftsmodell der Bürgschaftsbank Hessen
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Speaker
Sven Folkert ist jetzt schon seit sieben Jahren Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Hessen.
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Speaker
Das ist ja vielleicht jetzt ein Geschäftsmodell, mit dem nicht jeder sofort was anfangen kann. Die Bürgschaftsbank Hessen fördert seit fast 70 Jahren den wirtschaftlichen Erfolg kleiner und mittelständlicher Unternehmen sowie Freiberufler in Hessen, indem sie ihnen mit Bürgschaften zu Krediten verhilft. Das vielleicht mal so ab vorab. Herr Volkert, herzlichen Dank, dass Sie sich für das Interview zur Verfügung stehen und ich freue mich sehr. Sehr gerne, Herr Becker. Ich freue mich auch. Dankeschön für die Einladung.
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Speaker
Ja, Ihr Hauptgeschäft ist für den Laien vielleicht wirklich gar nicht so einfach zu verstehen.
Kundenverständnis und Fan-Quotient
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Speaker
Allerdings wissen wir aus unserer Zusammenarbeit, dass Ihre Kunden Ihr Geschäft sehr schätzen. Sie haben eine Fanquote, die ist deutlich höher als die Konkurrenz und Sie haben ja auch eine ganze Menge
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Speaker
erreicht schon in den Jahren, in denen Sie für die Bürgschaftsbank Hessen aktiv sind. Vielleicht geben Sie uns mal so einen kleinen Einblick, wie machen Sie denn Ihre Kunden zu Fans? Ja, zunächst mal indem wir wissen, wer unsere Kunden sind und damit meine ich nicht, welchen Namen sie haben und welche Telefonnummer, sondern vielmehr, was sie umtreibt, was sie bewegt, welche Bedürfnisse sie haben und was wir für sie tun können.
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Speaker
Und wenn wir wissen, was deren Bedürfnis ist, dann können wir gucken, passt das zu unseren Stärken, zu dem, was unser Unternehmen ausmacht? Wie bekommt man das dann gut zueinander? Und dann sind wir eben weg von der alten Apothekerweisheit, viel hilft viel, sondern mehr bei dem Thema. Wir tun fast genau das, was unsere Kunden von uns erwarten, was zu unseren Stärken passt und sorgen damit für die Begeisterung, die dann eben für eine entsprechende Fanquote sorgt.
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Speaker
das vielleicht in aller Kürze noch im allgemeinen Ausflug übers Angehen, wie die Ausrichtung des Unternehmens ist und wie es uns bisher gelungen ist, eine relativ gute Fanquote hinzukommen.
Partnerschaftsmodell mit lokalen Banken
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Speaker
Okay. Vielleicht für unsere Zuschauer ist eigentlich, wie betrachten Sie als Ihren Kunden und vor diesem Hintergrund, was für besondere Herausforderungen ergeben sich daraus, wenn wir über das Thema emotionale Kundenbindung reden?
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Speaker
Ja, also zunächst mal haben wir ein B2C-Kundengeschäft. Das heißt, wir verbürgen ein Unternehmen, eine Unternehmerin. Jetzt hat das aber die Besonderheit, dass etwa 80 bis 90 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer genau einmal im Leben zu uns kommen werden. Das ist nämlich dann, wenn sie etwas gründen, also ihr Unternehmen gründen oder wenn sie vielleicht einen bestehenden Betrieb kaufen im Sinne der Unternehmensnachfolge.
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Speaker
oder bei bestehenden Unternehmen, wenn sie eine besondere, eine große Investition tätigen, dies zu finanzieren.
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Speaker
Das passiert üblicherweise aber nur einmal im unternehmerischen Leben, vielleicht ein zweites Mal, aber häufig eben nur einmal. Das heißt, selbst wenn uns gelingt, bei diesen Unternehmen eine extrem hohe Fanquote zu erreichen, werden die vermutlich eher selten ein zweites oder drittes Mal zu uns kommen. Also dort an der Fanquote weiterzuarbeiten, ist eigentlich nicht zielführend.
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Speaker
Stattdessen überlegen wir uns natürlich, dass wir diese Bürgschaft im Zusammenspiel mit einer örtlichen Hausbank bereitstellen. Und hier wiederum ist dann natürlich das Thema, was würde denn passieren, wenn der Firmenkundenbetreuer einer Bank oder Sparkasse von uns begeistert wäre, im Medialfall und unser Fan wäre.
Beziehungen zu Bankmitarbeitern als Empfehlungskanal
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Speaker
Nun, er würde sich überlegen, ob er mit uns nicht nur den einen Kunden gemeinsam verburgt und bereitstellt,
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Speaker
sondern er hat ja vielleicht 100 oder 200 Kunden, die er insgesamt betreut und vielleicht gibt es da auch ein paar andere, die da in Frage kommen. Und häufig macht ja nicht ein Mensch das Firmen-Kunden-Geschäft in einer Bank oder Sparkasse, sondern er hat vielleicht fünf oder 25 oder 50 Kolleginnen und Kollegen, die auch dort tätig sind und wo er im Sinne des Empfehlungsgeschäftes hier tätig werden kann.
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Speaker
Heißt, wir haben, was unsere Fanquote und unsere Fanbeziehungen angeht, sehr stark den Fokus auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hausbanken, der Banken und Sparkassen, mit denen wir partnerschaftlich das Geschäft gemeinsam darstellen. Und alle unsere Überlegungen, die wir hier im Zusammenhang mit Phenomics anstellen, zahlen tatsächlich auf diese Kundenbeziehungen ein. Insofern ist es dann am Ende doch eher ein B2B-Geschäft als ein B2C-Geschäft. Ja, okay.
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Speaker
könnte man also im Grunde sagen, Sie haben so eine Art dreistufigen Vertriebsprozess und der Endkunde hat idealerweise nur einmal in seinem Leben das Vergnügen mit Ihnen, während der Bankmitarbeiter, die Bankmitarbeiterin eben idealerweise bei jeder Kreditentscheidung in diesem für Sie relevanten Zielkorridor an Sie denken sollte und sich dann im Wettbewerbsumfeld für Sie entscheiden sollte. Nun gut, jetzt wissen wir, die Banken sind monetär getriebene
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Speaker
Institutionen. Jetzt könnte man ja mal die dreiste These in den Raum stellen. Die werden sich dort bedienen, wo sie die beste Kondition bekommen. Was können Sie dazu sagen? Also wir sind kein Discount-Anbieter. Also wenn wir eine Wirkschaft bereitstellen, dann zahlt der Kunde dafür 1,5 Prozent pro Jahr. Das halten wir für angemessen. Uns geht es aber auch dann darum, dass dem ja auch eine Leistung gegenübersteht. Das heißt,
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Speaker
Wir haben einerseits das Thema, dass wir der Hausbank bis zu 80 Prozent des Kredits durch unsere Bürgschaft aus dem Risiko nehmen. Und das Zweite ist, wir leisten, glaube ich, einen sehr guten Beitrag zu einer guten Finanzierungsstruktur, gerade bei etwas komplexeren Vorhaben, weil es eben unsere Kernkompetenz ist zu sagen, wie könnte denn eine Finanzierung aufgebaut sein,
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Speaker
Denn selten stellt sich das nur durch einen Darlehen beispielsweise. Es gibt häufig verschiedene Finanzierungsbausteine, die wir damit anbieten. Das heißt, das, was wir leisten, ist einerseits eine gewisse Qualität und es ist auf der anderen Seite eine Risikoentlastung für die Hausbanken. Und ehrlicherweise ist dann das Thema
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Speaker
des Preises nicht wirklich ein Thema, weil wir verhelfen dem Unternehmen, der Unternehmerin ja mit unserer Wirtschaft und der Finanzierung zu einer hoffentlich erfolgversprechenden Investition. Da sind Sie da an dem Punkt sicherlich in einer glücklichen Situation, um die Sie viele andere Unternehmen mit ihren Geschäftsmodellen beneiden.
COVID-19 Herausforderungen und Partnerschaften
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Speaker
Vielleicht nicht beneiden wird Sie der eine oder andere um das, was die letzten Jahre im Zusammenhang mit Corona über Sie hereingebrochen ist. Ich weiß das ja aus unserer Geschäftsbeziehung, dass Sie über längere Zeit im Grunde gar nicht ansprechbar waren, weil Sie schlichtweg einfach von dem operativen Wahnsinn, das man so ausdrücken darf, überflutet wurden. Wie ist Ihnen in der Zeit das Thema Kundenbeziehung gelungen?
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Speaker
Und inwieweit haben Sie da auch von diesem Denkmodell Phenomics schon profitieren können? Also von Phenomics Denkmodell haben wir glaube ich zu dem Zeitpunkt noch nicht nennenswert profitieren können, weil wir erst kurz vorher mit dem Thema gestartet sind. Trotzdem war Corona für uns eine geschäftlich ausgesprochen anspruchsvolle, herausfordernde Zeit. Auf der anderen Seite aber auch eine sehr erfolgreiche.
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Speaker
Ich darf sich nochmal an die Situation seinerzeit erinnern. Das Thema gestanden vor Schließungen, also Geschäftsschließungen. Wir standen vor Themen, dass Mitarbeiter dauerhaft ausfallen, nur zumindest für einen längeren Zeitpunkt. Und das war ein Moment der Unsicherheit, wo viele Unternehmerinnen und Unternehmer vor der Frage standen, habe ich denn genügend ausreichend Liquidität, um über den nächsten Monat oder Jahre zu kommen.
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Speaker
Das ist natürlich in einer Zeit dann für die Hausbanken auch eine schwer zu beurteilende Situation, weil sie auch nicht wissen, wie lange halten die Schließungen vor und wie viel ein Geschäft bricht denn jetzt weg oder eben auch nicht. Und deswegen war gerade dieser Zeitpunkt ein Moment, wo es darum ging,
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Speaker
möglichst gute Absicherungen in die Finanzierung reinzubekommen. Das heißt, die Nachfrage nach unseren Wirtschaften war noch nie so groß wie in dieser Zeit. Und selbst in der Zeit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008, 2009 lag sie darunter.
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Speaker
Sie haben völlig recht. In den ersten Tagen, nachdem Lockdowns verkündet wurden, klingelte das Telefon an ganz vielen Fronten und zwar natürlich sowohl bei den Mitarbeiterinnen der Banken und Sparkassen, die sagen, ich brauche hier eure Unterstützung, gibt ihr dem Kunden Wirtschaft, aber auch bei den Endkunden.
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Speaker
Und eine der Reaktionsmöglichkeiten war, dass wir damals, Sie erinnern sich Herr Becker, aus Ihrem Hause eine Telefonverstärkung bekommen haben. Das heißt, wir haben ein Team von Ihnen bekommen, die nichts anderes gemacht haben, als über eine Corona-Hotline Wünsche aufzunehmen und einen qualifizierten Mitarbeiter weiterzureichen.
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Speaker
Und das war zum Beispiel ein Moment, wo uns die Hausbanken gespiegelt haben. Ihr seid auch in dieser außerordentlichen Situation für uns gut erreichbar gewesen. Ihr wart reaktionsfähig. Das waren nicht alle Akteure auf dem Paket. Und insofern war das nochmal ein Zeichen. Das zweite ist.
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Speaker
Wir haben dann im Einvernehmen mit unseren Eigentümern entschieden, dass wir in dieser besonderen Situation auch Corona-Sonderprogramme angeboten haben. Das heißt, unsere Bürgschaftsobergrenzen haben wir erhöht. Wir haben auch die Bürgschaftsquoten erhöht in dem Zeitraum, weil wir wussten, das braucht jetzt der Markt ganz besonders und die Unternehmerinnen und Unternehmer auch. Und wenn Sie das in einer solchen Zeit anbieten, dann merken Sie schon, dass gerade bei den Verantwortlichen
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Speaker
im Bereich der Hausbanken. Man schon merkt, da ist eine ganz große Wertschätzung da, dass man eben nicht in dem Moment den Regenschirm einklappt, weil es gerade schwierig ist, sondern ganz im Gegenteil, dass man sagt, wir weiten unsere Förderung aus und das haben wir seinerzeit getan und das führte dann eben auch zu den Rekordabsätzen bei unseren Bürgschaften.
Wirtschaftliche Stabilität nach COVID und Inflation
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Speaker
So, wenn Sie mal aus dem Nähkästchen plaudern, jetzt sind ja schon vielleicht vermutlich so ein paar Erkenntnisse da. Ist der Mut belohnt worden? Ja, also das, was wir sehen, ist, dass sich die hessische Wirtschaft insgesamt als sehr stabil herausgestellt hat.
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Speaker
Also das, was befürchtet war, wurde nämlich ein Tsunami an Unternehmensinsolvenzen, ist ausgeblieben. Nicht nur in Hessen, aber auch in Hessen. Natürlich auch, weil die öffentliche Handball der Staat auch anderweitig in den Markt kommt. Das gehört zur Wahl hinzu.
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Speaker
Also die Ausfallquoten, also die Wirtschaften, die wir bezahlen müssen, da gibt es einen langjährigen Durchschnitt und der ist in der Post-Corona-Zeit nicht höher geworden. Also ganz im Gegenteil, wir haben die letzten Jahre ein sehr stabiles Risikoergebnis gehabt.
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Speaker
Klar, jetzt kommt natürlich die zweite Herausforderung. Nach Corona kommt der Krieg in der Ukraine, kommen gestiegene Energiekosten und Inflationsraten. Dazu noch ein gestiegenes Zinsniveau, was das wirtschaftliche Umfeld auch nicht leichter macht. Und trotzdem, stand heute, da klopfe ich auf Holz, sind die Ausfälle, also die Unternehmensinsolvenzen, die wir dann am Ende bezahlen müssen, auf einem überschaubar niedrigen Niveau. Und das macht uns glücklich, weil es wiederum auch zeigt,
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Speaker
Und das, wenn man fördernd unterwegs ist, dass das nicht bedeutet, dass man sämtliches Risikobewusstsein außer Kraft setzt, sondern wir gucken hin, das tun wir weiterhin, das haben wir auch während Corona getan. Und mit guten Maßstäben war es dann möglich, vielen Unternehmen zu helfen, ohne sich Risiken in die Bücher zu holen, die uns heute auf die Füße tragen. Ja, okay. Ja, das ist eine schöne Botschaft, die besonders im Bankenumfeld für den einen oder anderen
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Speaker
vielleicht durchaus eine gewisse heiß bringende Wirkung haben könnte. Lassen wir das mal so im Raum stehen.
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Speaker
Ja, ich kann natürlich so ein Interview nicht mit Ihnen führen, ohne über unser gemeinsames Projekt zu reden. Denn Sie sind jetzt, das kann man ja mal so sagen, jetzt nicht ein Konzern. Wie viele Mitarbeiter haben Sie, Herr Volkert? Knapp 30. Jetzt hören wir sehr häufig, mein Gott, dieser Steuerungsansatz, das ist ja eher was für die Großen und vielleicht bestenfalls noch für die mittelständischen Unternehmen.
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Speaker
Jetzt haben Sie sich als relativ kleines Unternehmen entschieden, in dieser Implementierungslogik zu arbeiten. Was genau waren denn da Ihre Hintergründe?
Implementierung von Phänomics in Beziehungen
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Speaker
Also zunächst mal wollten wir ja wissen, wie uns unsere Kunden wirklich sehen. Also wir hatten natürlich, bevor wir mit ihnen zusammengearbeitet haben, ein Bauchgefühl. Jeder von uns meint, wie seine Kunden uns bewerten. Aber es ist eben ein reines Bauchgefühl. Und das wollten wir etwas klarer wissen. Das heißt, wir haben zunächst mal über die klassische Marktforschung uns die Fragen beantworten lassen, wie bewerten uns die Kunden auch im Verhältnis zum Wettbewerb.
00:13:53
Speaker
relativ ungeschminkte Rückmeldungen dort zu bekommen. Auch zu fragen, was ist euch denn wirklich wichtig? Also auf der Leistungsebene gibt es ja verschiedene Dinge, die einer Hausbank oder einem Endkunden wichtig sein könnten. Und wie wirkt ihr gerade in den Feldern, bei denen das den Hausbanken wichtig ist? Also wir bekamen zunächst mal eine Rückmeldung, wo wir stehen. Und wir bekamen eine Rückmeldung,
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Speaker
Was wir denn idealerweise tun, um nicht wieder in dieser Hamsterrad zu sein, mehr hilft mehr, sondern zu sagen, wie könnt ihr mit euren bestehenden Worten das hinbekommen. Und wenn man das weiß und sich das verinnerlicht, dann ist eigentlich die Umsetzung im Sinne von Phenomics eine logische Schlussfolgerung.
00:14:39
Speaker
Blödsinnig gewesen, diese Marktforschung zu betreiben und dann zu sagen, danke für die Erkenntnis, aber wir machen trotzdem weiter wie bisher. Nein, natürlich löst das auch bei uns die eine oder andere Veränderung aus. Das ist Sinn und Zweck der ganzen Geschichte. Und jetzt komme ich zurück zur Frage, gerade weil wir personell ein eher kleines Haus sind, mit einer, denke ich, großen volkswirtschaftlichen Bedeutung, aber personell ein kleines Haus,
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Speaker
Es ist eben nicht so, dass ich einen 30-köpfigen Stab hier bei mir sitze, der diese Dinge umsetzt, sondern hier wird sehr viel hands-on gemacht, auch von mir persönlich. Und dann braucht man für Dinge, die eben sozusagen außerhalb des eigenen Geschäfts stehen, auch jemanden, der einem dabei hilft, der das auch hilft mit einem Blick über die gesamte Branche der Kreditwirtschaft.
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Speaker
der aber auch hilft mit einem branchenübergreifenden Einblick. Und das haben wir eben mit Ihnen gefunden. Und insofern glaube ich, dass gerade kleinere Unternehmen, denen die eigenen Kapazitäten schlicht und ergreifend zu fehlen, diese Dinge zu erarbeiten und zu erheben, gut beraten sind, sich hier professionell begleiten zu lassen, dass große Kunden das auch tun, ist kein Widerspruch.
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Speaker
Ja, dann haben Sie meine nächste Frage quasi schon mitbeantwortet, nämlich warum sich das möglicherweise gerade für kleine Unternehmen lohnt.
00:15:59
Speaker
Wenn Sie jetzt mal so für sich rekapitulieren, wir sind ja noch mitten im Prozess, das haben Sie ja eben auch schon angedeutet und natürlich hat das operative Geschäft Vorfahrt. Das heißt, in diesen heißen Corona-Zeiten haben wir logischerweise auch signifikant auf die Bremse getreten. Aber wollen Sie jetzt sagen, was ist denn das, wovon Sie jetzt bisher am meisten profitiert haben?
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Speaker
Also das ist einerseits ihre Expertise, also die Expertise ihrer Leute und zwar in ganz verschiedenen Feldern. Das fängt erst mal an bei dem Thema Marktforschung. Ja, ich kann auch mir in Fragebogen ausdenken und meine Hausbanken fragen, ob sie mit uns glücklich und zufrieden sind. Das ist aber nicht die qualitative Aussage, die wir dank ihrer Unterstützung bekommen haben. Insbesondere auch die Frage, was ist dem Kunden wichtig? Was ist den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Banken wichtig? Das ist eine Zentralsthema. Das Zweite ist,
00:16:49
Speaker
Der Blick geht ja auch nach innen. Sie haben ja freundlicherweise auch bei uns eine Mitarbeiterbefragung gemacht. Im Sinne von die kriegt man da eine gute Passung hin. Und last but not least, aus beiden Befragungen ergeben sich ja Handlungsnotwendigkeiten. Also kein Unternehmen, auch die Wirtschaftsbank Hessen, ist so aufgestellt, dass alle, die man fragt, sozusagen zu 100 Prozent Fans des Unternehmens sind. Und wenn man die Fanquote steigern möchte,
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Speaker
Dann hat man ja eine gewisse Anpassungsnotwendigkeit. Und auch dabei bedarf es einer Unterstützung und die hat häufig etwas in der Haltung, im Verhalten zu tun. Und das ist sozusagen der nächste Weg weg von der Marktforschung hin zur Ausrichtung im Unternehmen.
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Speaker
ob das dann Themen sind wie Workshops, wie Führungsgrundsätze, wie Werteleitbilder. Das sind dann alles Facetten, die aber zum gleichen Paket gehören, um das insgesamt auch orchestriert darstellen zu können. Und ich glaube, das ist das, was es für uns ausmacht, dass wir mit einem professionellen Dienstleister, der all diese Facetten
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Speaker
kann, vertrauensvoll zusammenarbeiten kann und nicht jemand, der sich eine Marktforschung besucht und jetzt eine Erkenntnis hat, aber nicht wirklich weiß, was er mit dieser Erkenntnis morgen tun soll. Okay, das ist ja dann möglicherweise gerade auch wieder diese Idee, dass das kleine Unternehmen da von diesem Service aus einer Hand möglicherweise besonders profitieren kann.
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Speaker
Und jetzt sind Sie ja vom ersten Tag an der Promotor dieses Projektes in die Bürgschaftsbank hinein. Da waren Sie selbst noch gar nicht so lange dort zugange. Wo würden Sie denn, wenn Sie jetzt Ihren Kollegen, Ihren Geschäftsführerkollegen so einen Einblick in Ihr Seelen leben?
00:18:36
Speaker
geben würden. Wo waren denn so für Sie jetzt die besonderen Momente, wo Sie sagen, das hat mir jetzt wirklich persönlich auch weiter geholfen und wo würden Sie sagen, wo sind denn möglicherweise auch Herausforderungen, wo muss man drauf schauen und wo muss man möglicherweise auch achtsam sein?
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Speaker
Also zunächst mal, was hat mir persönlich im Prozess am meisten geholfen? Das war zunächst einmal das Verstehen des Fan-Prinzips. Ich glaube, damit steht und fällt sehr viel. Wenn man das für sich annehmen kann, und das tue ich, dann ergeben sich viele Schritte quasi von allein oder selbstverständlich daraus.
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Speaker
Das zweite war natürlich die Präsentation der Ergebnisse aus der Kundenbefragung. Also nicht gefühlte Welt, sondern reflektierte Welt zu bekommen. Und wenn man diese beiden Dinge, Fanprinzip und Ergebnisse der Kundenbefragung zueinander führt, erkennt man relativ schnell die Handlungsnotwendigkeit. Die Herausforderungen
00:19:34
Speaker
Wie liegen bei uns? Wie liegen bei uns in den Kapazitäten? Wie liegen bei uns aber auch in dem inneren Verständnis, dass wenn ich morgen etwas anders machen möchte, dass es nicht bedeutet, dass gestern alles schlecht war, dass ich aber trotzdem mich ändern mag, vielleicht auch muss, um das zu erreichen, was ich möchte, nämlich dass mich noch mehr meiner Kunden, in dem Fall Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Firmenkundengeschäft, der Bank und Sparkassen,
00:20:03
Speaker
zu mir eine Fanbeziehung aufbauen können. Und insofern liegen diese Dinge bei uns. Die Banken und Sparkassen freuen sich über weitere Veränderungen und Verbesserungen bei uns. Der Dienstleister 2 im Forum steht gewähr bei Fuß. Also bleibt es bei uns, das zu organisieren, das umzusetzen. Und darin sehe ich die größten Herausforderungen und die bleiben bei uns.
00:20:29
Speaker
Ja, das lassen wir einfach mal so stehen. Ich denke, da kann sich jeder schon ein gutes Bild machen, denn gerade in Unternehmen mit überschaubaren Ressourcen wissen wir alle, das ist natürlich immer besonders
Ressourcenherausforderungen in kleinen Unternehmen
00:20:44
Speaker
herausfordernd ist, wenn Dinge so außerhalb vom Tagesgeschäft zu organisieren sind, weil man ja auch im Grunde die Ressourcen dafür gar nicht vorhält. Also umso beachtlicher, wie gut sie das unter diesen ganzen Rahmenbedingungen, die wir jetzt auch diskutiert haben, bis zum heutigen Tag geschafft haben. Und wenn ich jetzt mal aus dem Nähkästchen plaudern darf, das ist ja jetzt perspektivisch auch eine
00:21:09
Speaker
Erfolgsmessung angedacht, das heißt, dass man wirklich mal sieht, wie hat das jetzt alles gefruchtet, wie sind Sie auch in der Wahrnehmung Ihrer Kunden, und wir reden ja wie gesagt über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Banken, der Sparkassen, durch diese Zeit gekommen. Das wird sicherlich nochmal hochspannend sein, das dann auch nochmal aus der Perspektive zu beleuchten. Was die Kapazitäten angeht, Wecker, Sie kennen sicher das Bild, dass jemand im
00:21:35
Speaker
Wald ist und sich ärgert, dass er nicht genügend Bäume umgefällt bekommt, weil er sagt, ja, meine Axt ist so stumpf. Und dann kommt der zwei im Forum Berater und sagt, warum schärfst du nicht deine Axt? Und dann sagt der Holzfäller, hab keine Zeit, muss ja Bäume fällen. Und an dieses Bild muss man sich immer mal wieder auch erinnern, wenn es darum geht, sich auch im Arbeitsalltag beizuschaufeln. Und das gelingt mal besser, mal schlechter. Und ich hoffe, zukünftig noch besser.
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Speaker
Ja, es ist ein Ritual und Rituale sind ja für Fans auch so
Zukunftsrolle der Bürgschaftsbank Hessen
00:22:10
Speaker
wichtig. Deswegen hier auch in diesem Podcast am Ende ein Ritual, dass wir einige kurze Sätze anlesen, mit der Bitte an Sie, sie zu vervollständigen. In zehn Jahren ist die Bürgschaftsbank Hessen ein. Weiterhin bedeutender monetärer Wirtschaftsförderer mit noch höherer Fanquote und noch höheren Marken.
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Speaker
In 10 Jahren wird das Thema Kunden zu Fans uns.
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Speaker
Definitiv weiter begleiten. Ich komme wirklich aus dem Rheinland und wenn man sich den Kölner Dom anschaut, dann ist da immer ein Gerüst davor. Also es ist eine ständige Baustelle und das möchte ich ein bisschen auch vergleichen. Auch in unserem Unternehmen wird es Rückmeldungen unserer Kunden geben, dass wir uns weiterentwickeln mögen und insofern bleibt es eine dauerhafte Aufgabe und deswegen wird es Kunden zu Fans machen und auch in zehn Jahren.
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Speaker
In zehn Jahren sind Kredite, wie wir sie heute kennen. Sie sind Teil der Finanzierungsstruktur, aber sie werden sicher auch ergänzt um weitere Bausteine in der Unternehmensfinanzierung. Hier gibt es durchaus immer wieder Marktentwicklungen von Akteuren, die eben auch in der Unternehmensfinanzierung eine Rolle spielen. Gleichwohl bin ich davon überzeugt, dass gerade im kleinen und mittelständischen Geschäft der Bankkredit als wesentliche Säule der Unternehmensfinanzierung eine
00:23:36
Speaker
Und in zehn Jahren ist unsere Bürgschaft weiterhin eine sehr werthaltige Sicherheit und weiterhin, und das ist mir im Mindest genauso wichtig, ein Blütesiegel für die Bewertung einer Unternehmensvorsitzung. Und jetzt nochmal ins Nähkästchen und in zehn Jahren werde ich Sven Folkert? In zehn Jahren werde ich Sven Folkert mutmaßlich nicht mehr bei der Bürgschaftsbank arbeiten, weil ich dann 67 bin und werde mich
00:24:07
Speaker
vorher rechtzeitig damit beschäftigen, was ich tun möchte. Und ich bin keiner, der jetzt sagt, ich muss dann ganz viel reisen oder ähnliches, sondern wenn die Gesundheit es zulässt, möchte ich dann noch mal mit einem Studium beginnen, um mich dann auf dem Weg ein Stück weit geistig zu fordern. Ja, das muss ich tatsächlich, das habe ich mir für den Schluss aufgehoben.
Persönliche Einflüsse durch Sport auf die Geschäftsphilosophie
00:24:30
Speaker
Ich weiß von Ihnen aus unseren vielen persönlichen Gesprächen, dass Sie selbst eine hohe Affinität haben für
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Speaker
Sport und selbst auch Fan verschiedenster Sportvereine in verschiedenen Sportarten sind. Was würden Sie sagen, war das ein Trigger für Sie, dieses Thema an sich ranzulassen? Ja, das ist so, weil, auch da plauder ich gerne aus dem Nähkästchen, das, was mich am Sport begeistert, ist natürlich der Sport selber, das ist klar, aber noch mehr die Begeisterung derer Zuschauer.
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Speaker
Also ob das im Fußball, im Rack & Football, im Eishockey oder bei anderen Sportarten ist. Die Begeisterung, die Atmosphäre, die rüberkommt und die einen dann selber erfasst, die macht es aus. Jetzt bin ich bekanntermaßen Anhänger des 1. FC Köln mit einer sehr überschaubaren Erfolgsbilanz und umso mehr feiert man die Erfolge,
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Speaker
geringen, aber immerhin erkennbaren, wenn man dann mal ein Jahr Europa Conference League spielt oder sogar UEFA-Pokal. Und das sind Momente, wo man dann merkt, dass das eben verbindet. Und diese Begeisterung, wenn ich das dann rüberbringe, wenn man das ins Geschäftsleben auch ansatzweise bringen kann, dann kann ich die Logik von Phenomics mehr als gut abkürzen.
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Speaker
Ja, das ist ein sehr, sehr schöner Rahmen jetzt für unser Gespräch. Herr Volker, ganz lieben Dank. Sehr gerne.
Abschluss und Dankesworte
00:26:00
Speaker
Vor allen Dingen für die sehr ehrlichen, authentischen Einblicke. Das war spürbar. Ich habe neulich in einem solchen Interview gelernt, nicht das Meloden-Modell, also Außengrün, Innenrot, sondern sie haben schon sehr
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Speaker
sehr klar und deutlich auch gezeigt, wo die Stärken sind, wo die Herausforderungen sind, was noch vor ihnen liegt. Und ganz persönlich freue ich mich auf die Wegstrecke, die noch vor uns liegt. Vielen Dank. Ich danke Ihnen. Danke für die Gelegenheit, für die gute Zusammenarbeit und für alles, was vor uns gemeinsam liegt.