Einleitung und Vorstellung des Gastes
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Speaker
Herzlich willkommen zum Fanprinzip Podcast. Roman Becker, Buchautor und Entdecker des Fanprinzips, spricht mit Top-Entscheidern über Kundenbeziehungen, die erfolgreich machen.
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Speaker
Liebe Zuschauer, heute freue ich mich auf das Gespräch mit Joachim Geiger. Joachim Geiger ist Vertriebs- und Marketingvorstand von Trilux.
Trilux und der Fan-Quotient
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Speaker
Trilux ist Branchenführer und Global Player für technische Lichtlösungen und einer der berüchtigten HITEN Champions der deutschen Wirtschaft.
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Speaker
Herr Geiger, zunächst will ich Ihnen herzlich gratulieren, denn ich weiß, dass Trilux exzellente Kundenbeziehungen hat und mit Stolz auf eine Fanquote von bis zu 25 Prozent flicken kann.
Triluxs Strategie: 'Simplify Your Light'
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Speaker
Das ist im B2B-Bereich ein hervorragender Wert. Was genau und wer genau sind denn Ihre Kunden und wie machen Sie denn diese Kunden zu Fans?
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Speaker
Vielen Dank, Herr Becker. Vielen Dank für die Einladung und vielen Dank für die Chance, mit Ihnen heute über Fan und auch über unsere Positionierung zu sprechen. Auch vielen Dank für die Einschätzung. Wir versuchen natürlich nicht hidden zu sein, sondern auch ein wirklich sichtbarer Champion zu sein. Unsere Kunden sind all die Anwender und all die Menschen,
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Speaker
im professionellen Bereich rund um das Thema Beleuchtung. Das heißt Trilux beleuchtet seit über 100 Jahren Anwendungen oder liefert Lichtlösungen im Bereich Office, Industrie und Verkaufsflächen, Retail und auch im Außenbereich. Das heißt also überall, wo Sie mit professionellem Licht zu tun haben in diesen Hauptanwendungen, da sind wir unterwegs. Da liefern wir Produkte, Systeme, Dienstleistungen und auch Lösungen.
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Speaker
Und genau das ist auch das Prinzip. Und ich glaube, das ist auch genau das, was unsere Kunden in diesem Maß zu Fans macht. Dieses Maß macht uns wirklich stolz, weil das ist ein Ergebnis harte Arbeit, dass wir uns genau auf diese vier Applikationen konzentrieren, dass wir das sehr kontinuierlich durchgängig machen.
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Speaker
Ich denke, das Erfolgsrezept ist, wir machen das mit Herzblut. Wir lieben das, was wir tun. Das merken unsere Kunden und das liefert einfach diese besten Beziehungen, die wir haben. Das ist das einfache Erfolgsrezept, das Trilog seit Jahren anwendet und worauf wir uns auch in Zukunft versprochen und committed haben.
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Speaker
Jetzt haben Sie ganz viele Stichworte genannt, die wir jetzt nacheinander ein bisschen intensiver beleuchten wollen. Lassen Sie uns mal bei dem Thema einfach anfangen. Sie positionieren sich ja seit einigen Jahren über Simplify or Light. Inwieweit leistet denn diese Positionierung einen Beitrag zur emotionalen Bindung Ihrer Kunden?
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Speaker
Na, erstmal ist es einfach. Eigentlich gefällt mir das Englische besser. Das Simplify your light, weil einfach und Simplify ist ja sprachgebrauchlich ein klein wenig auseinander. Mit Simplify haben wir uns vor etwa acht Jahren neu positioniert.
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Speaker
und wie ich glaube, wie wir glauben, auch besser positioniert. Wir sind als Trilux neues Licht, sind wir Marktführer geworden und haben Trilux sehr innovativ, sehr technisch rund um diesen Kern Licht aufgebaut und
Kundenorientierung und globale Ausrichtung
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Speaker
platziert. Wir haben dann irgendwann gemerkt, dass Innovation wichtig ist, aber irgendwie wussten wir genau, und das war bevor wir so tief in das Fendt-Prinzip eingestiegen sind, haben wir gemerkt, unsere Kunden
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Speaker
Die wollen natürlich wollen die Innovationen und Licht von uns, aber die wollen noch ein bisschen was anderes. Und wir haben genau geschaut, was, was können wir eigentlich anbieten? Wo ist unsere Heritage? Wo ist unsere Stärke? Und das war genau dieser Punkt Dienstleistung, diese Punkten zu begleiten, diese Beziehung aufzubauen und sind draufgekommen, dass was in Zukunft hochrelevant ist, was in Zukunft wichtig ist für unsere Kunden, ist genau Licht, Lösungen, Lösungen rund um professionelle Beleuchtung möglichst einfach, also Simplified zu machen. Und genau das
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Speaker
ist diese Verbindung zwischen der neuen Markenposition Simplify Your Light und eben dem FAN, weil neues Licht ist ja ein Status, neues Licht ist objektiv beschreibbar. Das ist Innovation und der Letzte, der die Innovation bringt, der ist der Innovativste. Bei Simplify drehen wir das Prinzip um und das ist ganz gewollt und bewusst so. Wir sehen das aus Kundensicht, weil Simplify ist aus Sicht des Kunden einfach das Gleiche kann für unterschiedliche Kunden unterschiedlich Simplify sein.
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Speaker
Und wir haben uns auch dazu entschieden, den Kunden direkt anzusprechen, also direkt sagen, your light, nicht the light oder our light, sondern das ist, macht deine Lichtlösung einfach. Das heißt, wir drehen ganz bewusst unsere Markenposition unserer Art zu denken um und sehen das aus Kundensicht. Und das ist wahrscheinlich sogar die eigentliche Herausforderung gewesen in dieser Repositionierung.
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Speaker
Simplify ist ein Ergebnis von ganz vielen Touchpoints. Also diese Orchestrierung, einzelne Touchpoints verfügbar zu sein, die richtige Lösung, den Kunden zu kennen, in der gesamten Organisation zusammenzuarbeiten. Das heißt, das Ergebnis vereinfachend für den Kunden ist eine Zusammenarbeit von vielen, vielen einzelnen Funktionen, eigentlich von allen Funktionen. Nur dann ist es Simplify neu.
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Speaker
Neues Licht war da viel einfacher. Simplify ist hoch anspruchsvoll genauso wie das FAN Prinzip und deswegen funktionieren Simplify, Light und FAN auch so gut zusammen.
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Speaker
Jetzt haben wir jetzt sehr stark auf die Wirkung in den Markt hinein, das Ganze fokussiert. Inwieweit hilft Ihnen diese Positionierung auch intern? Sie sind eine sehr stark wachsende Organisation, Sie sind global aufgestellt im Sinne als Bindeglied und letztendlich, um auch die Länderorganisationen ein Stück weit auf den Nordstern auszurichten.
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Speaker
Ja, wir haben genau dieses Bindeglied, also diese Kundenorientierte Denke ist genau das Bindeglied und das, was alle Märkte gemeinsam macht und was diese Markenbotschafter aufgebaut hat oder eigentlich ermöglicht hat. Wir sind eine sehr dezentrale Organisation. Wir sind zwar ein Sauerländer Unternehmen, ein deutsches Unternehmen mit Hauptsitz im Sauerland. Wir erweitern das jetzt auch auf andere Standorte wie zum Beispiel Köln.
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Speaker
Aber wir sind und bleiben in unserer Art zu arbeiten, zu denken, sind wir ein typisch deutsches mittelständisches Unternehmen. Dennoch verkaufen wir oder dennoch bieten wir Lichtlösungen bis nach Indien, Middle East.
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Speaker
und hauptsächlich mit dem Kernmarkt in Europa. Wir haben in unserer Organisation eben als Bindeglied eine Richtung gegeben. Wir haben diesen Purpose gegeben, dieses why erklärt und haben auch da uns getraut, nicht wie man das klassischerweise macht oder wie viele Organisationen das machen, das über Ergebnis oder über Wachstum oder sonst was zu definieren, sondern wir haben gesagt,
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Speaker
Wir inspirieren unsere Kunden und machen individuelle Lichtlösungen einfach. Und wir sind die bevorzugte Marke im Bereich professionelle Lösung. Das ist unser Nordstern. Das ist das, was wir unseren Mitarbeitern als sinnstiftenden Inhalt gegeben haben. Oder eigentlich haben unsere Mitarbeiter uns das gegeben. Tatsächlich ist das keine Vorstandsentscheidung, sondern das haben wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitern und auch mit den Kunden rausgearbeitet, haben diesen Nordstern definiert und bewegen uns jetzt seit einigen Jahren da sehr engagiert, kraftvoll.
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Speaker
Und auch manchmal mit durchgeschwitzten Händen darauf hin, weil dieser Change es durchaus anspruchsvoll macht, aber eine Menge Spaß und das Ergebnis fände ich, lohnt sich aber und wird auch vom Markt von unseren Kunden honoriert. Ja, also Spaß ist ein gutes Stichwort.
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Speaker
Sie vereinen ja die Bereiche Vertrieb und Marketing.
Marketing und Vertrieb: Synergie zur Kundenbindung
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Speaker
Das ist ja durchaus nicht in allen Organisationen so und es sind ja auch Disziplinen, die sich nicht immer in ihren Zielen so ohne Weiteres zusammenbringen lassen. Und auf der anderen Seite geht es ja tatsächlich im Fernprinzip sehr stark um die Orchestrierung. Inwieweit erleben Sie das als Vorteil, dass Sie diese beiden Disziplinen in Ihrer Person vereinen und wie interpretieren Sie diese Rolle?
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Speaker
Ich glaube sehr wohl, das ist definitiv ein Vorteil. Zum einen, wenn ich meine Rolle beschreibe, dann darf ich immer sagen, oder sage ich mal ein bisschen scherzhaft, ich habe die Ehre im Unternehmen Trilux all die Funktionen vertreten zu dürfen, die besonders Spaß machen. Das meine ich aber auch sehr ernst. Marketing und Vertrieb, ich glaube sehr wohl, die gehören sehr gut zusammen. Und so wie wir arbeiten und auch so wie FAN bei uns funktioniert, sind die untrennbar miteinander verbunden. Weil FAN,
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Speaker
orientiert sich ja daran und das macht Trilux auch und deswegen sind wir dem FAN Prinzip so verschrieben. Wir orientieren uns ja daran, was der Kunde wünscht, was der Kunde braucht und wohin er sich entwickelt. Der Anspruch im Marketing und den Anspruch, den ich sehr früh erhoben habe, ist, dass wir quasi predictive Marketing
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Speaker
implementieren. Das heißt, wir wollen ja das Verhalten unserer Kunden verstehen und seine nächsten Schritte voraussehen, antizipieren. Das ist nicht nur in Kanälen, wo der Kunde sich morgen bewegt, da sind wir schon, sondern wir wollen ja auch den Neukunden ein Stammkundengefühl geben. Und deswegen braucht Marketing oder braucht Vertrieb auch das Marketing, das genau durch diesen Sales Funnel, durch diesen Trichter durchführt und durchnavigiert. Wir brauchen
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Speaker
Um das FAN-Prinzip erfolgreich anwenden zu können, müssen wir die Prinzipien, die strategischen Treiber, die hochrelevanten Treiber unserer Kunden genau und permanent kennen.
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Speaker
um daraus dann Verhaltensweisen und prinzipielle Methoden für den Vertrieb abzuleiten. Also Vertrieb und Marketing und ich nehme Produktmanagement, Entwicklung und auch Produktion komplett mit rein. Also auch da sind wir in ganz engen Schulterschluss, unabhängig davon, wer die Bereiche führt. Die müssen zusammenarbeiten, damit genau diese Synchronisierung von Touchpoints so effizient läuft. Wir sind Mittelständler, wir können uns da auch nicht viel Fehlleistungen und Blindleistungen leisten.
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Speaker
Damit die so funktionieren, dass für den Kunden am Ende eine ganz einfache Lösung für Licht dabei rauskommt. Und deswegen gehören Vertrieb und Marketing ganz eng zusammen. Produktmanagement und Technik und Vertrieb aber genauso. Das Ganze funktioniert nur, wenn es formschlüssig durch die gesamte Organisation ist. Alles andere merkt der Kunde sofort.
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Speaker
Naja, und der Kunde, wenn er Simplify will, will er ja auch letztendlich nicht in Silos bedient werden. Er will ja dann tatsächlich auch dieses aus einer Hand. Das ist ja eine ganz wesentliche Anforderung, wenn Sie die Positionierung für den Kunden erlebbar machen wollen. Ja, und das Wichtige ist auch noch, wir haben ja vom Kunden nie gehört, dass er Einfachheit möchte. Wir haben Einfachheit weitergedacht. Wir haben aus dem, was wir erkannt haben, was unsere Kunden wünschen, was für ihn hochrelevant ist, also seine bewusste
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Speaker
seine bewusste Erwartungshaltung an uns, haben wir weitergedacht, wenn wir Simplify liefern, dann ergeben sich für ihn Sicherheit, Orientierung und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Das heißt, wir haben in dem Fall fischen wir weiter als unsere Angelleine lang ist und schaffen quasi Simplify als Rahmenbedingungen für seine hochrelevanten Bedürfnisse. Und das ist ein sehr zukunftsorientiertes Prinzip und braucht deswegen genau diese Zusammenarbeit zwischen allen Funktionen.
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Speaker
Sie haben das eben schön beschrieben von mehr Licht auf Simplify. Das ist ja schon ein Change, also von einer eher produktzentrierten
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Speaker
Herangehensweise zu einer, die dieses gesamtheitliche Kundenbedürfnis in den Vordergrund stellt. Wie zugänglich war Ihr Vertrieb in diesem Change-Prozess und wie haben Sie das geschafft, ihn da mitzunehmen? Das ist immer noch so. Wir stecken tatsächlich noch im Change-Prozess drin und Simplify ist und bleibt ein Versprechen. Simplify ist nie eine Position, die wir beziehen, sondern wir glauben, wir können immer noch ein bisschen Simplifier werden. Von daher haben wir uns
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Speaker
zu einer Reise verpflichtet und nicht auf einen Standort, auf einen Standpunkt festgelegt. Der Vertrieb, die gesamte Organisation ist faszinierend aufgeschlossen zu dieser Reise, zu dieser Veränderung, weil wir geben dem Change einen Sinn. Wir geben dem Change auch eine Richtung.
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Speaker
und haben von daher eine unglaublich hohe Beteiligung durch alle Bereiche und Funktionen, aber natürlich insbesondere beim Kunden, weil wir uns, wenn wir uns zu einer kundenorientierten Unternehmung entwickeln, natürlich auch zu einer sehr vertriebsorientierten Unternehmung entwickeln. Das heißt, wir haben unsere Wing-Männer und Wing-Women zum Vertrieb durch diese Positionierung gewählt. Aber wir dürfen uns auch nichts vormachen durch Simplify Your Light.
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Speaker
sind wir auch ein bisschen complexify your organization geworden, weil
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Speaker
dem Kunden Mühe, Arbeit, Probleme abzunehmen, heißt natürlich, dass wir die erstmal auf uns laden und das Commitment für Kunden einfache Lösungen anzubieten. Hatten unglaublich hohen Anspruch an die Organisation, effizient zu sein, dynamisch zu sein, transparent zu sein. Wir müssen anders mit Daten umgehen. Wir müssen Entwicklungsgeschwindigkeiten verändern und die Sicherheit unserer Abläufe in dem Maße erhöhen, dass für den Kunden das Beste herauskommt. Also stellt die gesamte Organisation schon ganz schön auf den Kopf.
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Speaker
Jaja, das kann ich ganz, ganz gut nachvollziehen. Apropos Simplify, ein wichtiger Trigger der Simplifizierung ist die Digitalisierung und die hat ja jetzt durch das kleine Virus eine gewaltige Beschleunigung erlebt. Wie gehen Sie damit um und was sind Ihre Erfahrungen? Wie gehen Kunden, wenn ich mir jetzt so den klassischen Installateur vorstelle, wie gehen die mit diesen Angeboten um?
Digitalisierung und Pandemie: Neue Herausforderungen
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Speaker
Sie haben recht, ich kann das nur bestätigen. Corona hat uns in Richtung Digitalisierung unglaublich beschleunigt, positiv beschleunigt. Auch wenn es schwierig ist, an Corona-Krise irgendwas Positives zu finden, ist das ein Effekt, eine Herausforderung, die wir zum Vorteil für uns nutzen konnten. Corona hat uns aber auch das FAN-Prinzip tatsächlich noch mal bestätigt, weil wir ganz sicher sind,
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Speaker
Ich werde ja nicht Fan durch ein gutes Angebot oder durch ein tolles Produkt. Ich werde ja Fan, indem ich die besten Beziehungen aufbauen. Beziehungen entwickeln sich über eine Reihe von Touchpoints. Die ergeben sich, wenn ich Versprechen halte, wenn ich Beziehungen eingehe und wenn ich merke, dass das, was ich verspreche, am Ende auch eintrifft oder sogar noch mehr eintrifft.
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Speaker
Das heißt, wir haben uns von Anfang an dazu committed, dass wir in langfristige Beziehungen mit unseren Kunden gehen und wir haben gemerkt, wie sehr wir verloren haben durch die Corona-Krise. Dadurch, dass wir im Homeoffice waren und unsere Kunden nicht treffen konnten. Bis heute sind viele Kunden noch reise reguliert und wir sie nicht in Personen treffen können, haben wir unglaublich gelitten.
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Speaker
in dieser Beziehung, leider Gottes. Was uns Corona aber geholfen hat, ist, dass wir durch die Digitalisierung näher und häufiger an den Kunden gekommen sind. Das heißt, der Austausch von Informationen
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Speaker
die zur Verfügung stellen. Kollaborationsplattformen, unsere digitale Transformation. Wir haben die Plattform finalisiert. Wir haben schon vorher daran gearbeitet, aber durch Corona haben wir unser Portal Trilux One realisiert, wo wir die Kunden regelmäßig treffen und die Arbeit mit ihm denkbar einfach machen. Auf der Ratio-Ebene perfekt gelöst und wirklich sehr innovativ gelöst. Auf der Emotio-Ebene Kunden treffen, Beziehungen aufbauen, gemeinsam Zeit verbringen.
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Speaker
relevante Informationen tauschen, wissen wir und das hat Corona gezeigt, geht nichts über das persönliche Gespräch und deswegen gehen wir so damit um, dass wir in dem Maße, wo wir digitalisieren, auch analogisieren, sprich wir achten darauf, dass wir den Kunden immer treffen, wann immer es für ihn angenehm ist und so dezentral sind, wie wir irgendwie noch sein können. Wir suchen die richtige Balance
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Speaker
und wie das in einer guten Beziehung ist. Wir achten sehr sorgfältig darauf, was für einen Kunden gut ist, was ihm angenehm ist und wie wir ihn unterstützen können.
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Speaker
Es gibt ja dieses geflügelte Wort, dass Analog das neue Bio ist, also dass Kunden trotz digitaler Angebote sagen, jawohl, ich kann das, ich beherrsche das, ich bin da souverän, aber ich gönne mir den analogen Kontakt, den persönlichen Kontakt, auch wenn das im Ergebnis bedeutet, dass ich das in irgendeiner Form natürlich auch bezahle. Und das überrenken? Es gibt solche Tendenzen auch bei ihren Kunden.
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Speaker
Absolut, das ist bei uns ein wirklich schöner und sehr wertvoller Trend. Wir sind effizient geworden in dem Austausch von wirklich anspruchsvollen Informationen. Eine Lichtplanung für ein Gebäude, für ein Parkhaus, für eine Schule, für eine Fabrikhalle, für einen Verkaufsraum ist unglaublich anspruchsvoll. Das können wir online sehr gut erledigen, sehr gut unterstützen. Wir bringen all unsere Projektpartner auf unseren Online-Plattformen zusammen und haben dann anschließend Zeit,
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Speaker
im persönlichen Gespräch andere Dinge zu besprechen und die Fan-Position, die Beziehungsebene, das Netzwerken aufzubauen. Und das ist eine sehr schöne Entwicklung, die sich dadurch wirklich beschleunigt. Genau das erleben wir auch.
00:17:40
Speaker
Ein ganz wichtiger, sehr emotionaler Kontaktpunkt, gerade im P2B, war ja immer die Messe. Jetzt wissen wir alle, dass durch Corona da vieles auf der Strecke geblieben ist und sich viele Unternehmen da auch komplett neu sortieren. Haben Sie da Empfehlungen für andere, wie man damit umgehen kann?
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Speaker
Oder wie gehen Sie damit um? Wir glauben weiterhin an Messe, an diesen Marktplatz, an die Kontakte. Wir engagieren uns auch in Zukunft. Das ist so, das bleibt so. Das bleibt ein ganz wichtiger Punkt in dem Beziehungsmanagement mit uns und Kunden, aber übrigens auch mit anderen Stakeholdern. Also wir sehen unsere Verantwortung als Marktführer auch nicht nur in Richtung Verkaufen, Vertrieb, Transaktion, sondern wir wollen
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Speaker
Wir müssen natürlich auch der Branche eine Richtung geben. Wir wollen über neue Themen sprechen wie Nachhaltigkeit, wie Circular, wie Lichtqualität, auch wenn nicht unmittelbar für uns ein Projekt dabei herausspringt. Aber das ist schon die Verantwortung, die wir nehmen und da gibt es nichts besseres als eine Messe. Aber auch da ist es für uns wichtig, dass wir die Kunden häufig treffen, dass wir diesen Marktplatz bilden, dass wir den Marktplatz bieten.
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Speaker
und den Austausch auch zu anderen Projektpartnern in Richtung Sensorik, in Richtung Schalter. Es gibt so viele Innovationen im Bereich professionelle Beleuchtung, dass Messen und Events Netzwerkpartner extrem wichtig sind. Und im Moment ziehen auch wir uns von Großveranstaltungen aus Sicherheitsgründen zurück, weil wir merken, dass für unsere Kunden das kein Forum ist, in dem sie sich wohlfühlen. Das heißt, wir bieten kleinere
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Speaker
Locations an, wir bieten kleinere Treffen an, die bieten wir bei uns an in unseren Showrooms, wir investieren auch weiter in Showrooms.
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Speaker
und bringen dort Netzwerkpartner zusammen, weil Licht ist gerade dabei, das Gewerk Beleuchtung zu verlassen. Sie können über Licht Daten transportieren. Sie können so viele Dinge im Raum, in der Vernetzung von Räumen zu Gebäuden und von Gebäuden zu smarten Städten leisten, dass wir auf Messen und auf solche Events gar nicht verzichten können. Meine Empfehlung ist,
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Speaker
genau diese Entwicklung nachzuvollziehen, nämlich digital immer präsent zu sein, analog das Netzwerk zu schaffen und durch regelmäßige, konsistente Touchpoints genau diese Beziehungsebene aufzubauen und dieses Netzwerk zu festigen und weiterzuentwickeln. Genau das ist im Moment auch unser Erfolgsfaktor. Okay.
Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein
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Speaker
Dann haben Sie mir schon die nächste Steilvorlage gegeben mit dem Stichwort Nachhaltigkeit. Das haben wir ja auch schon viele, viele Jahre dieses Wort inreichend strapaziert und wir haben immer wieder in gleicher Regelmäßigkeit gezeigt, dass es zwar propagiert wird und auch von den Kunden, aber wenn man dann genauer drauf geguckt hat und dann hat dann doch am Ende mehr dann der Preis gezählt.
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Speaker
Haben Sie den Eindruck, dass diese sinnstiftende Bedeutung von Nachhaltigkeit jetzt auch bei Ihren Kunden stärker wirklich auch ankommt und dass das tatsächlich auch ein Thema ist, mit dem Sie aktiv auf Kundenbindung einzahlen können?
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Speaker
Ich glaube, wir merken sehr deutlich, dass Nachhaltigkeit, Circular-Verantwortung und auch Positionen von vielen Kunden, auch nicht von allen, von vielen Kunden nachgefragt wird. Aber bei Entwicklung ist das immer so. Sie haben immer die First Mover und die Fast Follower, manchmal auch die Slow Follower. Wir sehen diesen Trend. Wir sehen und auch ich sehe aber auch in der Verantwortung für die Positionierung und für Kommunikation Trilux
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Speaker
einen ganz wesentlichen Wert, dass wir uns als Unternehmen auch klar positionieren. Wir müssen, und da sind wir wieder bei FAN,
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Speaker
Um Kunden zu einer langfristigen positiven Beziehung zu bringen, zu überzeugen, müssen wir als Unternehmen auch eine Position beziehen. Wir müssen auch markant sein. Wir müssen auch Ja zu Dingen sagen, die gut sind und Nein zu Dingen sagen, die nicht gut sind. Ich glaube, dass die Schwäche vorher oder die Situation vorher bei Nachhaltigkeit, das war ein sehr effizientes Marketing-Tool.
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Speaker
Das war sehr wertvoll in der Kommunikation, aber noch nicht inhaltlich gefüllt. Von daher war es, glaube ich, ein Trend, der ähnlich wie das vor Jahren bei LED war. LED wurden jahrelang gar nicht sinnstiftend, zielführend eingesetzt. Irgendwann hat sich das verbessert. Heute ist LED ein hocheffizientes und unglaublich wirksames Mittel, um Räume zu beleuchten und darüber hinaus.
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Speaker
wirklich Mehrwert zu stiften und bei Nachhaltigkeit, glaube ich, ist es ähnlich. Man hat das lange als Greenwashing und als Marketing Tool benutzt. Jetzt, wenn wir dem Ganzen einen Inhalt geben, eine Richtung geben, dann ist das für uns sehr wertvoll, um uns zu positionieren, weil Trilux übernimmt Verantwortung. Wir wollen uns positionieren und wir haben eine Meinung zu Werten, zu Verantwortung, zu Circular und zu Nachhaltigkeit. Nicht nur, weil unsere Produkte bei Nachhaltigkeit helfen, sondern auch, weil wir als Unternehmen uns da platzieren wollen.
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Speaker
Wir spüren sehr deutlich, dass da stärker nachgefragt wird. Und ich bin auch davon überzeugt, dass es in den nächsten Jahren auch einen kommerziellen Effekt hat. Ich glaube auch, dass man in Zukunft durchaus wirtschaftlich handeln kann mit Nachhaltigkeit. Da bin ich fest von überzeugt und wir als Trilux tun auch alles, dass es sich in die Richtung entwickelt. Ich sehe das sehr positiv.
Talentgewinnung und werteorientierte Führung
00:23:11
Speaker
Jetzt sitzen Sie in dem wunderschönen Arnsberg im Sauerland und brauchen High Potentials, die entwickeln, die aber auch vertreiben. Spüren Sie da auch eine Veränderung, dass das von der Generation, die jetzt auf den Arbeitsmarkt strömt, dass das stärker eingefordert wird?
00:23:33
Speaker
Ja, auf jeden Fall. Wir haben das Glück, dass wir sehr breite Berufsfelder abdecken in unserer Organisation. Da wir entwickeln, produzieren, verkaufen, Marketing treiben, sind wir sehr divers als Organisation.
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Speaker
Und Sie haben recht, als Kompetenzträger und als Marktführer haben wir natürlich einen extrem hohen Anspruch an die Berufsbilder, die wir ausbilden und an die fachen Führungskräfte, die sich bei uns entwickeln. Wir sind wirklich stolz darauf, dass wir langjährige Mitarbeiter haben. Das heißt also, die Bereitschaft bei Trilux zu arbeiten, die ist wirklich sehr hoch, da sind wir stolz drauf.
00:24:14
Speaker
Aber wir müssen natürlich auch was bieten dafür und als dezentrale Organisation und als Organisation, als Firma in einem faszinierenden Gewerk ist es ein bisschen einfacher.
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Speaker
Steckverbinder oder Nägel machen, ist es wahrscheinlich ein bisschen schwieriger, als wenn sie faszinierende Beleuchtungslösungen machen. Und ich bin nicht gegen Steckverbinder und auch nicht gegen Nägel. Ich glaube, auch da kann man mit genügend Intelligenz tolle Cases draus machen und auch Fans kreieren. Aber wenn sie
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Speaker
Räume beleuchten, wenn sie Büros zu kreativen Arbeitsplätzen machen, wenn sie den öffentlichen Raum mit Sicherheit versorgen, Energie sparen, mit Architekten arbeiten, dann ist das als Case schon mal wirklich, wirklich faszinierend. Und wir bieten die Chance, und das nehmen wir auch sehr ernst, wir bieten auch die Chance, unseren Fach- und Führungskräften sich zu entwickeln. Wir bieten aktiv Programme an, ins Ausland zu gehen, neue Aufgaben zu übernehmen. Wir haben Personalentwicklungsgruppen.
00:25:13
Speaker
Und wir investieren viel in unsere Mitarbeiter. Wir haben mittlerweile den zehnten internationalen Standort unserer Akademie. Das heißt, wir transportieren aktiv Wissen und holen auch Wissen ins Unternehmen. Und in diesem Austausch merken wir, dass unsere Mitarbeiter
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Speaker
Zum einen das Gefühl haben, dass sie sich auf uns verlassen können. Das ist ein wichtiger Punkt. Wir nehmen das Thema werteorientierte Führung sehr ernst und wir können Mitarbeitern das schöne Arnsberg bieten oder eines unserer Kompetenzzentren in Deutschland. Wir haben jetzt durch die Digitalisierung, bewusst Digitalisierung gar nicht so sehr Corona, aber die Digitalisierung hilft uns, Homeoffice, eine Work-Life-Balance zu nutzen, die wir so vorher nicht hatten.
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Speaker
Und als Unternehmen in mehreren Ländern der Welt haben wir auch viele Fälle, wo Mitarbeiter sagen, ich mache das Projekt aus Spanien oder ich fahre mit zu dem Kundenbesuch nach Italien oder nach Österreich und von mir aus nach Dubai. Das macht uns so flexibel und so interessant, dass sich viele junge Mitarbeiter, viele Fach- und Führungskräfte uns anschließen. Aber es ist und bleibt anspruchsvoll. Wir nehmen das sehr ernst. Kann man eigentlich schon sagen, dass
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Speaker
Und jetzt wollen wir Gott weiß nicht blasphemig werden, die Corona-Krise den Mittelstand wettbewerbsfähiger gemacht hat, auch wieder im Vergleich zu Konzernen.
Zukunftsvisionen von Trilux
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Speaker
Weil die klassischen Standortnachteile, die Sie ja häufig haben, das Wort hinten war ja in keinster Weise respektierlich gemeint. Sie kennen das Buch und wissen, dass das fast ein Gütesiegel ist.
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Speaker
Wenn ich an die Champions im Schwarzwald denke, auf der Schwäbischen Alb oder eben im Sauerland an das große Licht und leuchten Schaltercluster und so weiter. Im Grunde sind Sie ja wieder näher an die Metropolen gerückt und damit im Grunde ist Ihre Wettbewerbsfähigkeit gestiegen. Absolut, absolut. Wir sind näher an die Metropolen gerückt. Ich glaube, ich hoffe auch, dass sich das Ganze auch so ein bisschen wieder zur Lokalisierung ergibt oder verändert. Wir sehen, ich glaube, die große Chance,
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Speaker
die wir nutzen können, die wir Mittelständler auch nutzen können, nutzen sollten, nutzen müssen, ist einfach die Flexibilität und das Gefühl für den Kunden. Wenn wir prozessual organisiert wären und jeder, der prozessual organisiert ist, wird merken, dass das Einstellen auf sich so schnell ändernde Situationen eine unglaubliche Zerreißprobe für die Organisation ist und sie immer vom Kundenfokus wegholt. Wir Mittelständler und besonders auch wir bei Trilux haben uns immer
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Speaker
an den Kunden angeschlossen und klar zur Kundenzentrizität committed. Und das hat uns so agil gehalten, dass wir im Krisen wie der Corona-Krise einfach agil sein konnten, uns schnell anpassen konnten und wir haben nie unseren eigentlichen Purpose, nämlich individuelle Lichtlösung, einfach zu machen.
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Speaker
simpel zu machen, nie aus dem Auge verloren. Das heißt, in dem Moment, wo sich Dinge ändern, auch dramatisch ändern, wir nur von zu Hause arbeiten können, wo diese Leidenschaft fürs Tun nie verloren gegangen ist, haben sie alle Voraussetzungen, um aus diesen Herausforderungen, die wir gesehen haben in der Krise, auch eine Chance zu machen. In vielen Fällen ist uns das gelungen. Nicht in allen Fällen, in einigen Fällen nicht. Aber ich glaube, Mittelstand ist da prädestiniert, daraus wirklich Chancen zu nehmen.
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Speaker
Und wenn wir stärker zum Bewusstsein kommen, auch zur werteorientierten Führung, Nachhaltigkeit, Circular, wir hatten die Themen ja schon, bin ich ganz sicher, dass der Mittelstand da ein echter Gewinner sein kann. Es ist ein bisschen sarkastisch, vielleicht die Corona-Krise da überhaupt Gewinner zu haben. Eigentlich sind wir alle Verlierer, aber wir können aus vielen Dingen wirklich Stärken schöpfen, die uns für andere Dinge vorbereitet. Da glaube ich ganz fest dran.
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Speaker
Lassen Sie uns mal zum Schluss nochmal ganz visionär, und das ist ja auch eine große Stärke von Ihnen, das weiß ich aus der persönlichen Interaktion, und lassen Sie uns mal in die Zukunft schauen. Ich formuliere Sätze an und würde Sie bitten, die mit sehr prägnanten Statements abzuschließen. In zehn Minuten ist Trilux ein. In zehn Minuten ist nicht schlecht. In zehn Jahren ist Trilux ein.
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Speaker
Erfolgreiches Unternehmen am Kunden ausgerichtet, bei dem es viel Spaß macht zu arbeiten. In zehn Jahren wird das Thema Kunden zu Fans uns seit mindestens neun Jahren schon sehr erfolgreich gemacht haben. In zehn Jahren sind Lichtlösungen, wie wir sie heute kennen, Standard geworden und neue Lichtlösungen dazugekommen, an die wir heute noch nicht mal denken.
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Speaker
In zehn Jahren ist SIN-Stiftung bei Trilux. Genau wie heute, sich am Kunden Nutzen auszurichten und Lichtlösung individuell inspirierend und simplified zu machen. Und jetzt ganz persönlich, in zehn Jahren werde ich Joachim Geiger?
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Speaker
meinen Kollegen und meinen Mitarbeitern bei Trilux weiterhin helfen, erfolgreich zu sein und ihnen geholfen haben, unsere Ziele bei Trilux zu erreichen und ich mein nächsten Ultramarathon in ein bisschen besserer Zeit gelaufen sein als den letzten. Ultramarathon heißt wie viel Kilometer? Mindestens 50 und mehr als 1000 Höhenmeter.
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Speaker
Wow, also da drücke ich Ihnen ganz fest die Daumen und werde das hoffentlich weiter so intensiv beobachten dürfen. Herr Geiger, ganz lieben Dank für dieses spannende Gespräch und die wirklich sehr authentischen Einblicke in die leuchtende Trilux-Welt. Vielen lieben Dank. Vielen Dank, Herr Becker, hat mich sehr gefreut. Dankeschön.