Become a Creator today!Start creating today - Share your story with the world!
Start for free
00:00:00
00:00:01
Christian Heidel - Mainz 05 image

Christian Heidel - Mainz 05

Der FANOMICS Podcast
Avatar
124 Plays1 year ago

Christian Heidel - Vorstand Sport und Kommunikation diskutiert im Live-Bühnentalk auf der FANOMICS Konferenz im April 2023 mit Buchautor Roman Becker, was Unternehmen mit werteorientierter Führung vom Fußball lernen können.

Transcript

Einführung in den Phänomics Podcast

00:00:05
Speaker
Herzlich willkommen zum Phänomics Podcast. Roman Becker, Buchautor, Entdecker des Fanprinzips und Entwickler von Phänomics spricht mit Top-Entscheidern über Kundenbeziehungen, die erfolgreich machen.

Mainz 05's Aufstieg unter Christian Heidel

00:00:18
Speaker
Kann man einen Fußballverein mit Werten und Führung vom Abstieg retten? Das ist jetzt die Frage, mit der wir uns jetzt beschäftigen werden. Nichts geht bisher in der Saison 2021 bei Mainz 05. Sie stehen abgeschlagen auf einem der Abstiegsplätze. Wenn nicht ein Wunder passiert, war es das mit der Bundesliga. Dann kommt Christian Heidel mit seinem Team und es geht bergauf. Am Ende der Saison steht Mainz 05 auf Tabellenplatz 12. Ich hoffe, das ist richtig.
00:00:43
Speaker
Wie ihr es gelungen ist, das Ruder umzureißen. Was hat das mit Werten und Führung zu tun? Freuen Sie sich mit mir auf das letzte Highlight des Abends. Expertentalk mit Christian Heidel, Vorstand für Sport und Kommunikation von Mainz 05 und Roman Becker. Die Bühne gehört euch.

Werte und Führung im Sport vs. Wirtschaft

00:01:09
Speaker
Wir können uns setzen, wenn wir wollen, Herr Heidel. Ja, du hast mir so ein bisschen schon die Pointe genommen, aber das macht nichts. Sie ist Eintracht-Fan, das muss man ja durchgehen lassen. Sowas. Sowas gibt es ja auch. Fängt ja gut an. Ja, wenn wir mit Unternehmen über das Thema Werte reden und Change,
00:01:32
Speaker
Dann ist die klassische Aussage, oh, schwieriges Thema, wenn wir das angehen, Zeithorizont 10 bis 20 Jahre.
00:01:43
Speaker
Hier steht oder sitzt das lebende Beispiel, dass das viel, viel schneller geht und das Schöne am Leistungssport ist, es ist skalierbar. Jeden Samstag ist der Moment der Wahrheit, jeden Samstag ist Wettbewerb und daher kann man sehr schön sehen, wie sich Dinge auf die Leistungsfähigkeit auswirken. Das wird ein großes Thema sein, über das wir heute reden.

Finanzielle Unterschiede in der Bundesliga

00:02:07
Speaker
Und das zweite Thema, habe ich nachgeschlagen im Vorfeld, wenn man sich anschaut, die Marktwerte der Bundesligamannschaften, ich weiß nicht heil ob Sie die Zahlen, die ganz neuen Zahlen von Statista kennen, auf Platz 1 überraschend Bayern München, ungefähr eine Milliarde. 18. Platz hat eine Idee, Mainz 05, Marktwert 113 Millionen. Worum ist vor uns?
00:02:30
Speaker
Jaja, das kann man sich mal überlegen. Wenn man auf die Tabelle schaut, dann scheint hier in Mainz irgendwas zu passieren, was nicht nur mit Geld zu tun hat. Wobei man immer im Fußball sagt, Geld schießt Tore. Offensichtlich schießt in Mainz auch was Tore, was nichts mit Geld zu tun hat. Darüber wollen wir reden miteinander. Herr Heidel, die Situation 2020-21, die Jacqueline Dreihaupt eben schon angesprochen hat. Da waren Sie ja relativ weit weg, glaube ich, in Mallorca.
00:03:00
Speaker
Haben wir wahrscheinlich trotzdem irgendwie immer Funkkontakt zu Mainz 05 gehabt? Wie haben Sie das erlebt damals, die Situation?

Christian Heidels Rückkehr zu Mainz 05

00:03:08
Speaker
Ja, also, man muss ja wissen, dass ich ja schon mal eine Vorgeschichte bei Mainz 05 hatte, 25 Jahre lang, und dann beschlossen haben, mal was Neues zu erleben, war dann zweieinhalb Jahre bei Schalke, das hat gut geklappt, mal was Neues zu erleben.
00:03:25
Speaker
Wobei, das meine ich wirklich so, wie ich sage, weil das einfach mal zwei verschiedene Welten sind. Ein Riesenverein, wenn man von Mainz kommt. Und auch wenn Schalke jetzt nicht mehr ganz so erfolgreich ist, will ich nur mal betonen, weil ich nicht weiß, wie ich das Lachen auffassen soll. Wir waren immerhin deutscher Vizemeister in der Zeit. Wir haben den höchsten Umsatz aller Zeiten gehabt. Wir haben den höchsten Gewinn aller Zeiten gehabt und hatten dann eine schlechte Saison. Und dann erlebt man einfach mal einen großen Verein, da habe ich eben beschlossen,
00:03:52
Speaker
das Thema freiwillig und selbst zu beenden, bevor es vielleicht irgendein anderer beendet, und dann bin ich nach Mallorca. Das ist richtig, weil ich mal die Füße hochlegen wollte, auch mal ein bisschen aussparen wollte, auch mal ein bisschen reflektieren wollte, um dann zu überlegen, was will ich eigentlich nochmal. Was für mich komplett ausgeschlossen zu dem Zeitpunkt war, dass ich nochmal zum Einzel 5 zurückkehre. Ich habe immer gesagt, ich will ja nicht so sein wie
00:04:14
Speaker
wie Howard Carbondale, der jedes Mal eine Abschiedstour macht. Ich hatte hier ein Abschiedsfest in Mainz. Wenn man es erlebt hat, muss ich sagen, da fange ich heute noch an zu weinen und das war dann der Abschluss nach so langer Zeit. Ich habe alles erlebt in diesem Club und dann war das Kapitel eben für mich erledigt.
00:04:31
Speaker
Und dann ist das eben jetzt passiert, was sie gesagt haben, dass der Verein mal so richtig ins Strudeln kam, in allen Bereichen, also nicht nur jetzt auf dem Spielfeld, auch innerhalb des Clubs hat es gebrudelt ohne Ende und das war dann auf einmal nicht mehr

Interne Herausforderungen und Vereinsidentifikation

00:04:47
Speaker
Mainz 05 und dann wurde ich kontaktiert im Liegestuhl auf Mallorca und habe wirklich zwei Wochen lang immer nur nein gesagt, dass es für mich eigentlich kein Thema mehr ist. Man muss auch sagen, die Situation war eigentlich auswecklos. Mit sechs Punkten nach 16 Spieltagen, das gab es überhaupt noch nie.
00:05:07
Speaker
Das wollte ich mir dann auch wirklich nicht mehr antun, weil dann steigt mir ja mit ab und das habe ich jetzt nicht unbedingt gebraucht. Ja, lange Rede, kurzer Sinn. Man sieht auch dann, ich bin dann zum Absagen nach Mainz geflogen. So kann es gehen. Und kam dann wieder zurück zur Familie, die eigentlich damit gerechnet hat,
00:05:26
Speaker
weil ich es auch nicht wollte, dass ich dann absage und habe dann eben zugesagt, weil ich einfach noch gespürt habe, also der Hilfeschrei war schon sehr laut und ich habe gleich gesagt, ich bin kein Magier, kein Wundermann, wie soll ich das Ding dann noch retten, aber ich hätte mir dann später, wenn es jetzt in die zweite Liga gegangen wäre und der Weg in die dritte Liga ist dann auch nicht allzu weit, ich hätte mir dann immer den Vorwurf gemacht, ja mein Baby irgendwie im Stich zu lassen und deswegen habe ich mich dann
00:05:52
Speaker
kurz nach Weihnachten dazu entschieden, dieses Projekt noch mal anzugehen und dann ging es los. Ja, dann ging es los.
00:06:06
Speaker
Ja, wenn man das noch einmal rekapituliert, sie haben von 6 bis 7 nach 17 Spieltagen, der Abstand zum Nicht-Abstiegsplatz war so zweistellig, so 10, 12 Punkte glaube ich auf Köln, also so was Schalke so in der ganzen Saison an Punkten sammelt ungefähr, dass man die Vorstellung hat.
00:06:22
Speaker
Und das war natürlich medial eine unfassbare Situation. Es gab den Spielerstreik, es gab Diskussionen um die Spieler, die nur noch Söldner waren, es gab Trainerwechsel. Wie haben Sie das aus der Ferne, soweit man bei Ihnen von Ferne reden darf, wie haben Sie die Situation erlebt im Sinne von was da passiert?
00:06:43
Speaker
Also ich war auch in der Zeit sehr, sehr häufig noch in Mainz. Ich habe meine Wohnung in Mainz nie aufgegeben. Mainz wird auch immer meine Heimat bleiben. Also meine Eltern wohnen in Mainz, meine großen Kinder wohnen in Mainz. Also ich habe den Kontakt zu Mainz und natürlich auch automatisch zu Mainz 05 nie verloren gehabt. Und habe ja viele der Menschen, die da heute arbeiten, immer mal eingestellt. Die sind ja heute alle noch da und hat natürlich auch viel Kontakt. Und ja, da hat man natürlich, das hat man schon mitbekommen, das hat jetzt mit Mainz 05 nicht mehr allzu viel zu tun gehabt.
00:07:12
Speaker
Ja, das Schlimme für mich war einfach, wenn ich dann durch die Stadt gegangen bin, bin mal auf den Markt gegangen, hab mit Leuten geredet, auf einmal haben die Leute in Mainz eigentlich nur noch von D05ern gesprochen und hier hat keiner mehr gesprochen, uns geht's schlecht, wir. Es war auf einmal nur noch die Form, so quasi die da oben und ich geh nicht mehr hin und ist nicht mehr mein Verein, identifiziere mich nicht mehr damit. Das ist so eine Geschichte, die entwickelt sich sehr, sehr schnell, weil es kam auf einmal wirklich alles zusammen und das hat mich schon

Entwicklung und Werte von Mainz 05

00:07:43
Speaker
schon schockiert, weil wir haben irgendwann angefangen. Ich habe 1992 mit einer Halbtagskraft angefangen. Heute haben wir, glaube ich, fast 200 Angestellte. Damals hatten wir eine Halbtagskraft und da war das ganz genau so. Meins war nie eine Fußballstadt. Wir haben da gekickt vor zweieinhalbtausend Zuschauern. Wenn 3000 kamen, waren wir froh auf eine Bezirkssportanlage. Und das hat sich dann alles entwickelt und das war dann wirklich soweit. Beim Aufstieg 2004, erstmalig in der Geschichte des Klubs in die Bundesliga,
00:08:10
Speaker
Da war diese ganze Stadt auf den Beinen. Also wir haben eine Aufstiegsfeier gehabt vor 30.000 bis 50.000 Leuten, vor dem Staatstheater. Und da stand ein Jürgen Klopp damals, unser Trainer auf dem Balkon, und hat gesagt, das war sonntags, wir haben sonntags gespielt, wüsste was, wir treffen uns morgen alle gleich nochmal hier und ich gebe euch allen frei. Da kamen wieder 30.000 angelaufen.
00:08:31
Speaker
Ich weiß gar nicht, wie die Arbeitgeber das so gesehen haben. Also es war wirklich in der Tat so, eine ganze Stadt hat Kopf gestanden, wir sind nun durch die Bundesliga, wir waren vor allem in Europa und das war ein totales Wir-Gefühl. Selbst die 80-jährige Oma, die nicht ins Stadion gegangen ist, ich glaube, jeder in Mainz hat eine Viertelstunde nach Spielende gewusst, die wir gespielt haben und alle haben von Wir gesprochen und das war komplett weg auf einmal.
00:08:54
Speaker
Das war für mich eigentlich so das einschneidendste Erlebnis, weil da ist immer die Stärke eines, also ganz so klein sind wir glaube ich nicht, wie die, wie heißt der Land? Statistische Bundesamt? Ja, aber wir sind eben ein sehr kleiner Verein gewesen und haben uns dann ja schon zu einem etablierten Bundesliga-Verein entwickelt. Ich will nur mal sagen,
00:09:18
Speaker
Es gibt in der Bundesliga momentan nur noch sechs Vereine, die länger in der Bundesliga spielen als Mainz 05. Aber wir sind natürlich trotzdem, wir sind uns ja völlig bewusst, ein kleiner Verein. Aber ich glaube damals, im Jahr 2020, stand eigentlich alles auf der Probe. Und das hat mich, auf der anderen Seite gebe ich zu, auch irgendwo wieder gereizt. Das war natürlich schon ein Spezial.
00:09:39
Speaker
Aufgabe die, und das ist mir extrem wichtig, die habe ich ja nicht allein gelöst, sondern da haben unglaublich viele Leute mitgeholfen, wir haben vieles verändert und dann hat der ganze Verein mitgeholfen. Wir mussten ja ohne Zuschauer spielen, weil es wäre ja mitten in der Corona-Pandemie, also wir hatten keine Unterstützung der Fans am Spielfeldrand, das war auch eine besondere Aufgabe natürlich.
00:10:01
Speaker
Sie haben es eben angesprochen, war ja nicht nur der Wiedereinstieg von Ihnen, sondern Sie haben ja mit Martin Schmidt und Bo Svensson gleich noch zwei Urgesteine mitgebracht, die beide auch die Mainz DNA verkörpern. Wie wichtig war das?
00:10:14
Speaker
Das war für mich eigentlich ausschlaggebend. Also ich bin da ganz ehrlich, wenn Bruce Swenson nein gesagt hätte und es war nicht so einfach ihn zu überreden, dann glaube ich hätte ich es nicht gemacht, weil mir war völlig klar, es hat eine Woche später angefangen. Wir sind da hingekommen, haben eine Woche später gerade mal gegen Bayern München gespielt und führen zur Halbzeit übrigens 2-0 in München, haben wir dann 5-2 noch verloren.
00:10:37
Speaker
Ich hoffe, wir machen es am Samstag besser. Aber wenn man jetzt einen Trainer nach Mainz mitgebracht hätte oder geholt hätte, der noch nie in Mainz war, der sich mit dieser Mannschaft nie beschäftigt hat, dann hätte ich mir nach zwei Monaten anhören müssen, wahrscheinlich nach sechs, sieben Niederlagen. Ich musste ja alles erstmal kennenlernen. Wir hatten wirklich überhaupt gar keine Zeit.
00:11:03
Speaker
Wir hatten dann sieben Punkte nach der Vorrunde, wir mussten einfach anfangen zu punkten, sonst wäre es komplett aussichtslos gewesen. Hätten wir die nächsten vier, fünf Spiele nicht gepunktet, dann wären wir definitiv abgestiegen. Also

Trainerwechsel und Erfolgsentscheidungen

00:11:15
Speaker
war mir klar, ich muss jemand bringen.
00:11:18
Speaker
dem ich den Verein nicht erklären muss, der genauso am nächsten Tag, so wie ich, weil ich auch einfach alles kannte, anfangen kann. Und da ich gerne noch jemanden dabei gehabt habe, dann habe ich Bo gefragt und der hat erstmal gedacht, ich hätte nicht alle, weil der hatte einen riesen Job da bei einem Zweitligisten in Österreich, der aber das Farmteam von RB Salzburg ist, also dem Abonnementmeister in Österreich. Und wenn man weiß, wer einmal bei RB Salzburg ist, der kommt eigentlich in die große Welt. Und das war ja auch Bo's Plan, aber die Familie hat in Mainz gewohnt.
00:11:48
Speaker
Seitdem er in Mainz weggegangen ist. Den habe ich mal 2008 als Spieler geholt und dann war er im Jugendbereich Trainer. Als ich dann weg bin, ist er auch weggegangen und irgendwie hat alles zusammengepasst und dann hat er gesagt, ist schon ein bisschen verrückt, wenn wir das Thema jetzt gemeinsam angehen. Und das Zweite war Martin Schmidt, der war ja mal Trainer bei Mainz 05. Der kennt eben diesen Verein auch, der kannte einige Spieler noch.
00:12:10
Speaker
Und das war eigentlich der Plan hinter der Idee. Wir können wirklich zwei Tage später anfangen. Wir drei verstehen uns seit, also wir kennen uns jetzt rund alle seit 10, 12, 15 Jahren. Wir müssen uns nicht kennenlernen. Das ist alles weggefallen. Und ich habe gewusst, dass Bo Svensson, auch wenn er noch nicht in der Bundesliga jemals trainiert hat, dass das ein außergewöhnlicher Trainer ist, dass das ein Riesentalent ist.
00:12:35
Speaker
Und jetzt muss das einfach sehr, sehr schnell unter Beweis stellen und dann haben wir eben angefangen.
00:12:41
Speaker
Das habe ich nicht verstehen, aber das muss ich jetzt mal fragen. Klopp, Tuchel, Schmidt, Swenson. Ich glaube, es hat keiner so viele Trainer gemacht wie Sie. Wie geht das? Die habe ich ja nicht gemacht. Da müsste ich eine Provision verlangen, wenn ich die gemacht hätte. Sondern das werde ich ja immer wieder gefragt. Die waren beide Welttrainer, beide haben die Champions League gewonnen. Aber Fakt ist, ich glaube, das unterscheidet uns vielleicht ein bisschen. Wir hatten den Mut.
00:13:12
Speaker
Jürgen Klopp hat noch sonntags grauenhaft Fußball gespielt gegen Kreuter Fürth an Fastnachtsonntag. An einem Rosenmontag habe ich ihn angerufen. Die waren im Trainingslager in Bad Kreuznach, ob er sich vorstellen kann, Trainer zu werden. Dabei war er ja Spieler. Das ist genauso, wenn man die Stuart jetzt fragt, willst du Pilot werden?
00:13:29
Speaker
Nur alles an einem Tag natürlich. Und das war dann eben Jürgen Klopp, der am Telefon hat er erst gefragt, ob ich getrunken hätte, weil es war Rosenmontag. Und dann hat er 20 Sekunden überlegt und dann hat er gesagt, ich mach das. Und dann bin ich ins Trainingslager gefahren, hab den Trainer entlassen, den ehemaligen. Und dann haben wir Pressekonferenz gemacht und dann sind wir dann in Bad Kreuznerwache, sind wir da reinmarschiert in diesen PK-Raum. Und da kam damals Harald Strutz, war Präsident.
00:13:59
Speaker
Ich und Jürgen Klopp. Da kam der erste Schrei. Was macht denn der Klopp hier? Der war ja Spieler. Da habe ich gesagt, das ist der neue Trainer. Da hätten Sie noch was hören sollen. Das ist ein Gelechter, den habe ich überhaupt noch nie gehört.
00:14:10
Speaker
Die Presse hat uns bundesweit für geistesgestört erklärt. Manche haben dann gefragt, ob wir nicht gemerkt hätten, dass das ein Spieler ist. Der hatte keinen Trainerschein. Der hatte einfach nichts. Vom nächsten Tag an war er Trainer. Dann sind wir von Platz 17 innerhalb von sechs Wochen auf Platz 11. Das ist eigentlich unser typischer Platz gewesen. Das sind ja Mainz und Elf. Wir haben die Liga gehalten. Dann haben wir zwei Jahre lang um den Aufstieg gespielt. Im dritten Jahr sind wir aufgestiegen.
00:14:37
Speaker
Noch spektakulärer, aber wir reden ja über Werte und Leistung, so ein bisschen in Relation. Vielleicht den meisten hier nicht so bekannt war der Trainerwechsel von Andersen auf Tuchel. Andersen hat die Mannschaft nach außen hin zum Aufstieg geführt, die neue Saison stand vor der Tür und vor dem ersten Spieltag gab es auf einmal einen neuen Trainer.
00:14:55
Speaker
Ja, die Entscheidung kann man jetzt nicht vergleichen mit der Entscheidung zu Jürgen Klopp. Bei Jürgen Klopp hatte ich einfach, er war der Kopf dieser Mannschaft und ich weiß nicht, wie oft wir uns über Fußball unterhalten haben, der war auf dem Feld schon so ein gefühlter Trainer. Aber ich hatte natürlich auch keine Ahnung.
00:15:12
Speaker
Jetzt steht er wirklich mal vor der Mannschaft, er hat Sportwissenschaften studiert, aber das war ja für ihn was völlig Neues. Und damals in Bad Kreuznach haben wir dann die erste Spielersitzung gehabt. Also er ist quasi vor seine Mannschaft als Trainer getreten, mit denen er vorher immer gemeinsam gespielt hat. Und danach hatte ich, also alle Härchen haben gestanden,
00:15:32
Speaker
Ich bin da raus und habe wirklich gesagt, gib mir Schuhe, ich spiele auch noch mit. Und habe meinen Vorstandskollegen gesagt, wir haben dann zufällig als Tabellen 17er gegen Tabellen 3. MSV Duisburg gespielt. Da habe ich gesagt, wir schießen die aus dem Stadion.
00:15:47
Speaker
Also das Gefühl hatten alle Spieler von uns. Wir haben dann wirklich auch gewonnen und dann ging es los. Aber es war vorab ein reines Bauchgefühl und es war wahnsinnig viel Glück. Nach vier Wochen allerdings habe ich gesagt, das wird ein großer Trainer. Und nach drei Monaten habe ich gesagt, das wird ein ganz großer Trainer. Da habe ich aber das schon gespürt. Bei Thomas Tuchel war das was völlig anderes. Der Thomas, den habe ich auch übrigens, was da einmal erzählt wird, gar nicht geholt, sondern dann hat der Leiter unseres Nachwuchsleistungszentrums verpflichtet und ich kannte ihn überhaupt gar nicht.
00:16:17
Speaker
Er wurde dann unser Trainer für die A-Jugend. Bei uns ist es so, dass das Nachwuchsleistungszentrum die Trainer schon aussuchen darf. Aber ich will ihn einmal kennenlernen, habe dann so quasi ein Vetorecht, was ich selten einmal eigentlich nur benutzt habe, wo ich den Trainer dann abgelehnt hatte, den das Nachwuchsleistungszentrum ausgesucht hat. Dann kam der Thomas Tuchel zu mir ins Büro rein.
00:16:40
Speaker
Dann hatte ich mit dem anderthalb Stunden Gespräch und ich muss sagen, ich war in meinem Leben noch nie so beeindruckt von einem jungen Trainer, der sehr selbstbewusst, ohne jegliche Arroganz mit mir geredet hat. Ich bin es gewohnt, wenn man dann so einen jungen Trainer das erste Mal da hat und ich sagte ihm jetzt, der Ball ist viereckig, dass die alle negen, sei klar, ist der Ball viereckig.
00:17:01
Speaker
Das war mal ein Trainer, wenn ich ihm was erzählt habe, hat der auch zu mir gesagt, da bin ich anderer Meinung. Was selten vorkommt in diesen Gesprächen. Der hat auf einmal angefangen, mit Colaflaschen und Kugelschreibern mir taktisch ein paar Dinge zu erklären, wie er sich das alles so vorstellt. Als der raus ist, habe ich noch eine Stunde da gesessen und mir Gedanken über das Gespräch gemacht. Dann habe ich Volker Kersting, Leiter der Nachwuchsleistungszentrum, angerufen und gefragt, wo kommt denn der her.
00:17:29
Speaker
Und habe ihm sofort gesagt, also den habe ich auf dem Zettel, den werde ich beobachten. Ergebnis war, dass unsere U19, der Kreis schließt sich gerade wieder, denn in diesem Jahr Deutscher Meister wurde, übrigens gegen Borussia Dortmund. Das Finale wird sich jetzt wiederholen am kommenden Sonntag hier in Mainz. Und ich habe ihn die ganze Zeit verfolgt. Aber es war natürlich der A-Jugend-Trainer.
00:17:51
Speaker
Und wir stiegen auf in die Bundesliga mit Jürgen Andersen, der das wirklich richtig gut gemacht hat. Aber ich hatte schon Bedenken, dass das für die Bundesliga einfach reicht. Und dann gab es auch ein paar Disonanzen zwischen Mannschaft und Trainer. Und irgendwann habe ich dann zu meinen Vorstandskollegen gesagt, ich glaube, was natürlich
00:18:10
Speaker
Ja, schon etwas merkwürdiges. Fünf Tage vor Bundesligastart, wir wechseln den Trainer als Aufsteiger. Wir haben es durchgezogen und waren fünf Wochen später Fünfter in der Bundesliga, sind dann durchmarschiert und haben ein Jahr später den Bundesligastartrekord aufgestellt mit sieben Spielen.
00:18:27
Speaker
Sieben Siegen in Folge, haben auch in München am Oktoberfest gewonnen. Das war so der Beginn von Thomas Tuchel, der das dann fünf Jahre wirklich überragend gemacht hat. Das ist das, was ich zu Beginn gesagt habe. Das hat einfach nur was mit Mut zu tun. Und ich bin halt so ein Typ, der hat Augen zu und durch. Es klappt auch nicht immer alles, muss man auch klar sagen. Aber wer nicht wagt, der gewinnt nicht. Also das ist halt Teil dieses Fußballs.

Spieler und Vereinswerte

00:18:50
Speaker
Und in Mainz
00:18:51
Speaker
hat man bis heute verstanden, wir sind ein Trainerverein. Also ich muss nicht im Mittelpunkt stehen, die anderen auch nicht. Der Trainer hat bei uns, alles was Fußball angeht, einfach das Kommando. Hast du einen guten Trainer, wenn du einen schlechten hast, dann musst du reagieren. Das ist so und wir haben das Glück, dass wir über bestimmt 15, 16 Jahre, deswegen sind wir auch in der Bundesliga, einfach da, ich glaube, ganz gut gelegen haben.
00:19:16
Speaker
Lassen Sie uns nochmal auf das Thema Mainz und Werte zu sprechen kommen. Was ist denn das Besondere? Was sind denn diese Werte und das Spannende? Wann sind die entstanden? Ist das ein Produkt der Klop-Ära gewesen oder waren die vorher schon da oder wie sehen Sie das? Es hat ein bisschen vorher schon angefangen. Wir hatten damals den Trainer Wolfgang Frank, wo wir es erst einmal gemerkt haben in Mainz, wenn du einen guten Trainer hast, ist das wichtiger als wenn du vielleicht einen guten Spieler hast.
00:19:43
Speaker
Der Wolfgang hat das bei uns leider jetzt sehr früh schon verstorben, hat es bei uns so ein bisschen mal uns näher gebracht und da habe ich sehr gut Acht gegeben. Ich war ja auch sehr jung damals noch unter 30, war ja auch da ein Frischling in diesem Geschäft und das hat mich eigentlich immer, immer begleitet. Was Wolfgang Frank damals gesagt hat, auch nachdem er dann weggegangen ist,
00:20:03
Speaker
habe ich, ich glaube, sechs Amok-Entscheidungen getroffen. Die haben bei uns eine Halbwertszeit gehabt. Also wir haben schon pro Jahr zwei, drei gebraucht. Aber wir sind als Einziger nie abgestimmt. Wir sind immer in der zweiten Liga geblieben, haben uns da irgendwie durchgekämpft. Aber ich habe auch sehr oft schon gemerkt, immer mit Wolfgang Frank verglichen, das geht gar nicht, der war viel besser. Und auf einmal spürt man so ein bisschen ein Gefühl für Trainer.
00:20:30
Speaker
Als Jürgen Klopp dann kam, dann habe ich etwas Neues dazugelernt. Der hat einfach mal gesagt, also ab und zu lassen wir lieber einen guten Spieler weg, aber wir holen guten Typen. Also diesen gegen Balltreten muss er natürlich auch noch können, also nur gute Typen und keine Fußballer bringt natürlich auch nichts, aber es war
00:20:48
Speaker
Da ging es erstmalig um das Thema, wie setzt sich eine Mannschaft richtig zusammen? Und früher, weil wir nie Geld hatten, wenn da einer gut kicken könnte, bei drei nicht auf dem Baum war, haben wir einen Verpflichtung und waren ganz stolz, dass wir einen Spieler verpflichtet haben. Und auf einmal haben wir angefangen, nach Charakteren zu schauen, wie passt so eine Mannschaft zusammen? Wir haben nach Vorgeschichte, wenn jetzt einer schon 300 Bundesligaspiele gehabt,
00:21:12
Speaker
hat und kommt nach Mainz. Da muss er schon ein super Typ sein, dass das den mir Spaß macht bei uns. Also wir hatten einen Trainingsplatz, das war ein Ascheplatz damals. Also es musste alles so ein bisschen zusammenpassen noch. Und das Wichtigste war immer, hat Jürgen Klopp immer zu mir gesagt, wir brauchen Spieler.
00:21:27
Speaker
die geil sind auf Mainz 05. Da gab es jetzt am Anfang nicht so viele, weil wir ja noch nicht so gut waren. Das hat sich aber dann so ein bisschen verändert und verbessert und das haben wir bis zum heutigen Tag. Wenn wir uns mit Spielern unterhalten, dann müssen wir das Gefühl haben,
00:21:44
Speaker
Und es ist auch Bos klarer Ansicht, Bos-Wensons Ansicht. Für den gibt es jetzt eigentlich nur die Entscheidung, wenn das Geld einigermaßen stimmt, will ich in diesen Verein. Aber der geht jetzt nicht bei uns aus dem Büro raus und geht dann nach Frankfurt und dann nach Hamburg und dann sagt er, oh, wo ist denn das Beste? Nein, wir müssen den im Gespräch überzeugt haben und dass der zu uns sagt, ich will, dass die Kohle stimmen muss, gehört in dem Geschäft dazu, ist ja auch ein Beruf, ist völlig klar. Und jetzt geht es ja um Werte.
00:22:11
Speaker
Was brauchen wir da für Typen? Das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen pathetisch an, aber wir brauchen Leute, die sich nicht nur mit diesem Verein identifizieren, sondern die sich auch mit der Stadt identifizieren. Früher habe ich mir die Frauen mit eingeladen, da hat eine die Frau durch die Stadt gebracht, dass die sagt,
00:22:28
Speaker
Die Stadt ist eigentlich ganz schön. Ich erzähle immer dasselbe. Wir haben Wasser. Wir haben es bald beim Flughafen. Wir sind, wenn du Richtung Pfalz fährst, gleich auf dem Land. Wenn du Richtung Frankfurt fährst, den Hochhäuser da. Und das Wichtige war, vom Flughafen sind wir immer durch Wiesbaden durch, dann durch die Theodor-Häusbrücke. Weil dann sieht man den Dom und den Schloss. Das ist ein ganz anderer Blick. Wenn wir von der Autobahn kommen, sieht man ein Zementwerk.
00:22:50
Speaker
Es ist nicht so attraktiv gewesen. Wir wollten immer, dass die Leute sich schon am Anfang in die Stadt ein bisschen verlieben. Den Rest haben dann Kloppo oder Tuchel oder Bo und ich gemacht, um die Leute dafür zu begeistern. Im Endeffekt im Fußball geht es darum, man muss kicken können.
00:23:10
Speaker
Aber das Wichtige ist wirklich, dass man ein Gefühl entwickelt und dass man sich mit dieser Sache und mit dieser Stadt und mit diesem Verein identifiziert. Das ist bei Bayern München was komplett anderes, weil da 20 Weltklasse-Fußballer sind. Weil wenn die mal einen schlechten Tag haben, funktioniert, hoffentlich am Samstag nicht, aber funktioniert es in aller Regel natürlich auch noch. Aber wir müssen viel mehr rauskitzeln, also wir müssen immer
00:23:36
Speaker
an die Grenze gehen. Gehen wir nicht an die Grenze, verlieren wir. Das war vor 15 Jahren so und das ist jetzt im Endeffekt auch noch so. Und deswegen brauchen wir Leute, die diese Stadt mögen, die diesen Verein mögen und die diesen Weg mitgehen. Und wenn du einen ganz guten Trainer hast, dann bleibst du 15 Jahre in der Bundesliga. Dann haben wir noch 16.
00:24:03
Speaker
Kommen wir auf den Punkt gleich nochmal zurück, weil da gibt es durchaus ein Thema, was uns auch intern sehr intensiv beschäftigt, bei den Fußballern mit dem Fan sein. Aber ich will noch eine andere Frage vorstellen. Damals in dieser Schlüsselsituation, Winter 2021, haben Sie einen absoluten Leistungsträger quasi vom Hof gejagt, den damaligen Top-Tor-Schützen.
00:24:22
Speaker
Sie würden das gleich relativieren und haben stattdessen zwei Bankdrücker aus Frankfurt geholt, mit Coa und da Costa. Wir erklären uns das mal. Ja, aber das ist im Endeffekt die Konsequenz aus dem, was ich zuvor gesagt habe. Wir hatten unseren besten Stürmer, ich glaube, wir haben nur zwölf Tore geschossen, davon hat sieben einer geschossen.
00:24:44
Speaker
Das war, ja, alle sagten, der beste Spieler bei Mainz 05, aber ich hab mir alle Spiele von Mainz 05, ich hab sie eh fast alle gesehen, ich hab mich sie nochmal angeschaut und dann fällt natürlich auf, ich nenn's jetzt mal, ich kann's jetzt nicht mal in einem Spiel festmachen, aber Sie verlieren ein Spiel, 3 zu 2, steht 3-0.
00:25:04
Speaker
Dann 3-2 und ein Spieler jubelt nach jedem Tor, obwohl wir das Spiel verloren haben, als hätten wir gerade die Meisterschaft gewonnen. Und das habe ich mir dann mehrfach angeschaut bei seinen sieben Toren. Also wenn man, wenn es 5-0 steht, man schießt 5-1 und geht jubelnd über den ganzen Platz, dann habe ich den Eindruck, das erste, was der nach dem Spiel gemacht hat, hat sein Parade angerufen, hat irgendein Club angerufen.
00:25:28
Speaker
Mit solchen Leuten, ich will das gar nicht auf den Charakter abwerten, sondern der Junge hat einfach was anderes vorgehabt. Der hat vorgehabt, ich muss jetzt Tore schießen ohne Ende. Was da rauskommt am Ende ist mir egal, damit ich den nächsten Schritt gehen kann. Und da habe ich gesagt, und da waren auch Bo Svensson und Martin eine Meinung, auch wenn es der beste Torschütze ist, werden wir ihn absteigen.
00:25:52
Speaker
Weil das geht nur als Mannschaft und jedem Spieler, der in den nächsten 17 Spielen mit uns aufs Feld geht, dem muss dieser Verein wichtig sein, dem muss die Sache wichtig sein. Und dann haben wir überlegt, wen können wir verpflichten? Ja, es stimmt, es waren beides Bankdrücker aus Frankfurt, Dominic Kohr,
00:26:10
Speaker
Und Danny da Costa, aber die kannten wir eben und wissen, dass das Spieler sind. Aber wenn sie in Frankfurt gespielt haben, die einfach da alles reinhauen. Das waren auch erst keine schlechten Fußballer, aber für Frankfurt wurden sie eben zu dem Zeitpunkt nicht gebraucht und dann haben wir sie angerufen.
00:26:27
Speaker
In der Art das erzählt, was ich zuvor erzählt habe. Und da waren die Feuer in Flammen und wir haben den beiden abgenommen. Die hauen sich hier rein. Die haben wir beide umsonst bekommen, ohne Ablösesumme. Und für unseren Freund Mateta haben wir dann am Ende, ich glaube, noch 15 Millionen bekommen. Davon haben wir den ganzen Kram dann finanziert und trotzdem haben alle gesagt,
00:26:46
Speaker
Der Abstieg ist besiegelt, die geben den besten Spieler ab, aber es war nicht die beste Mannschaft. Wir haben versucht, die beste Mannschaft daraus zu bauen und das hat man dann in den nächsten Wochen auch dann zum Glück gesehen und ohne dieses Gefühl hätte es niemals gereicht. Spannend.
00:27:05
Speaker
Fußball ist ja ein Phänomen, was wir im Grunde so in den Unternehmen gar nicht wollen. Wir reden immer von Mitarbeiterloyalität und Mitarbeiter zu Fans machen. Jetzt kommt da einer nach Mainz, so ein junger Kerl, da war Mathilda sicher ein sehr extremer. Und es ist relativ klar, das ist eine begrenzte Geschichte. So zwei, drei Jahre. Trotzdem sagen sie es ist so wahnsinnig wichtig, dass sie sich mit uns identifizieren. Wie gehen sie damit um? Also im Grunde immer nur so der Ausbildungsverein sind und dass sie die dann trotzdem zum Laufen kriegen.
00:27:33
Speaker
Ja, aber das liegt ja in der Natur der Sache. Statista sagt ja, wir sind auf dem letzten Platz, also vielleicht zahlen wir auch am schlechtesten. Ich habe völliges Verständnis für Fußballer, die haben in der Regel eine Karriere auf Bundesliganiveau acht bis zehn Jahre.
00:27:50
Speaker
Man muss ja mal verstehen, die Jungs kommen ja nicht von irgendeinem Arbeitgeber. Manche haben das Abitur gemacht, die haben in der Regel zu 99 Prozent keinen Beruf ausgeübt, weil sie sofort in irgendwelchen Nachwuchsleistungszentren waren. Ihr Beruf ist Profifußballer. Das Problem ist, dass der Profifußballer nach zehn Jahren in Rente geht. Aber viele müssen komplett von vorne anfangen. Also wenn es dann immer so heißt, die Fußballer verdienen viel zu viel und alles ist schlecht, muss man auch mal Fußballer verstehen. Die haben zehn Jahre,
00:28:19
Speaker
und fangen im Endeffekt nach zehn Jahren irgendwo als Azubi an. Also ich habe so viele Fußballer bei uns schon gesehen, die kommen dann zu mir, ja, was machen wir jetzt eigentlich? Dann habe ich gesagt, ja, jetzt musst du mal irgendwie beruflich irgendwas machen. Ja, okay, ich werde dein Assistent.
00:28:34
Speaker
Das ist ja prima. Und dann reden wir mal so über das Gehalt. Und wenn man mal einem jungen Fußballer kurz erklärt, also wenn man da mit 4.000, 3.000, 4.000 brutto anfängt, ist das normal, dann fragt der, ob das am Tag ist. Er ist ja völlig klar, der war ja in so etwas niemals gewohnt.
00:28:53
Speaker
Und deswegen sage ich immer, die Jungs müssen, die müssen zehn Jahre eigentlich ihr Leben verdienen. Wenn man viel Geld verdient, gibt man auch leider Gottes viel Geld aus. Also die fahren jetzt mit dem Fiat Uno da rum. Die haben alle eine schöne Wohnung und irgendwann kommt auf das Konto nichts mehr drauf. Das ist das Problem. Aber deswegen bin ich nicht böse, wenn Spieler Coppen sagt, ich möchte mich jetzt verbessern. Das ist völlig in Ordnung. Es geht aber darum, wenn man ihn holt,
00:29:20
Speaker
Will ich nie hören, ich möchte morgen schon wieder weg. Also wenn jetzt einer kommt und sagt nach einem, ich komme jetzt ein Jahr Spielguten, geh wieder, den braucht man nicht. Sondern er muss sich jetzt dieser Sache Mainz 05 verschreiben. Und wenn er Topleistung bringt, ist das andere ja, das ist ja selbstverständlich, dass er dann irgendwann mal zum großen Club geht, wo er als Doppel- und Dreifacher verdienen

Spielerkarrieren und finanzielle Realitäten

00:29:40
Speaker
kann und teilweise noch mehr.
00:29:41
Speaker
In meinen Augen ist das völlig in Ordnung. Das Problem in Mainz war ein bisschen, dass man damals, es ist gar keine Kritik jetzt am Rufen, am Vorgängen, überhaupt nicht. Das war eine andere Philosophie auf einmal. Man hat aus aller Herren Länder super Fußballer zusammengeholt. Es waren alles Spieler, die nach Mainz gekommen sind, um möglichst schnell wieder zu gehen. Kommen um zu gehen.
00:30:04
Speaker
Wie will ich mich dann richtig identifizieren? Wie will ich dann Abstiegskampf machen, wenn es ja eigentlich egal ist? Weil wenn man absteigt, dann wechsle ich halt einfach wieder den Club. Und da haben wir ein bisschen aufgeräumt. Wir haben, glaube ich, 7 oder 8 Spieler weggeschickt, wo wir einfach das Gefühl hatten, das passt nicht. Wir hatten einen Kader von 37 Spielern.
00:30:23
Speaker
Da wissen ja 17 eigentlich immer, dass sie nicht mal im Kader sind. Also wir haben das dann runtergefahren, ich glaube auf 28. Heute haben wir noch 23, also einen ganz kleinen Kader. Jeder hat eine Chance zu spielen, jeder hat eine Chance zumindest im Kader zu sein. Wir haben auf die jungen Spieler gesetzt, aus dem eigenen Nachwuchs, die überragend sind. Und dann haben wir auf einmal eine Mannschaft zusammengebaut, die geht durch dick und dünn.
00:30:45
Speaker
Und die werden am Samstag gegen einen übermächtigen FC Bayern trotzdem versuchen, alles rauszuhauen. Und wir haben es auch in den letzten drei Jahren zweimal geschlagen. Ob es jetzt am Samstag klappt, weiß ich nicht. Aber ich habe da eigentlich keine Bedenken, weil das Spieler sind, die zu diesem Verein einfach stehen. Aber dass Spieler kommen und irgendwann gehen.
00:31:04
Speaker
Das ist völlig normal. Also wir profitieren ja jetzt auch nicht so schlecht davon. Wir machen ja jedes Jahr zweistellige Millionenbeträge mit Spielern, die wir verhältnismäßig günstig kaufen und möglichst teuer verkaufen. Auch das ist ja Teil unseres Businesses. Hatten wir ja gesehen auf dem Zettel da. Da habe ich ja ein Westman Nest gestochen. Ich schicke Ihnen das. Ich kann ja nichts dafür.
00:31:33
Speaker
Um nochmal auf unser Fan-Thema zu sprechen zu kommen und auf die Spieler. Ein Phänomen, was auch in der Fachpresse zunehmend thematisiert wird, ist, dass die Fans zunehmend nicht mehr Fans der Vereine sind, sondern Fans der Spieler. Und wenn der Spieler den Verein wechselt, wechselt der Fan mit. Und das sieht man zum Beispiel auf den Social-Media-Plattformen, wo die ja oft ein Vielfaches der Follower haben von den Vereinen. Wie sehen Sie das? Wie gehen Sie damit um?
00:31:59
Speaker
Also sehe ich jetzt noch nicht ganz so dramatisch, muss ich ehrlich zugeben. Man merkt es aber zum Beispiel bei den Thema Ausrüster, also das jetzt große Ausrüster, Nike, Adidas, wenn es sonst alles noch so gibt, dass die immer weniger im Sponsoring für Mannschaften auftreten.
00:32:19
Speaker
sondern die suchen sich Spieler. Also man bekommt halt so einen Ronaldo, auch wenn er nach Saudi-Arabien wechselt, auf einmal 100 Millionen. Warum? Weil es sehr viele, und das ist jetzt die Konsequenz daraus wieder, weil es sehr viele Jugendliche gibt, die einfach den Schuh vom Ronaldo anhaben wollen. Aber, also bei uns haben auch viele den Schuh vom Ronaldo an, aber wir sind trotzdem Fans von Mainz 05. Also das jetzt, wenn jetzt ein Fan, also ich sag jetzt mal, du bist jetzt Fan von Eintracht Frankfurt.
00:32:46
Speaker
Der Lieblingsspieler wechselt zu Mainz 05, dann behaupte ich mal, der Eintracht Frankfurt wäre nie Mainz 05, wenn umgekehrt passiert das auch nicht. Also es ist nur momentan so, wenn jetzt der Ronaldo hier durchs Hotel geht und das erfährt einer in Mainz, dann haben wir jetzt gleich hier 5000 Menschen. Das ist so dieses Besondere an diesen herausragenden Spielern.
00:33:07
Speaker
Aber dass jetzt die Fans eines Vereins dann wechseln, das kann ich jetzt so in der Art eigentlich nicht sehen, nicht erkennen. Weil ein Fan ist immer eine Mannschaft und ich kann trotzdem einen Spieler überragend gut fühlen. Man kann Fan jetzt als Beispiel von Ronaldo sein und trotzdem Fan von Mainz 05.

Fanbindung und regionale Rivalitäten

00:33:25
Speaker
Das beißt sich nicht.
00:33:25
Speaker
Okay, ja, das ist spannend. Da haben wir heute morgen auch darüber gesprochen. Es ist mir nur aufgefallen, im letzten Urlaub habe ich ein Spiel gesehen, Europapokal zwischen Leipzig und Paris Saint-Germain und da haben die ganzen Jungen, die sitzen da, Messi-Trikot, die deutschen Kinder und jubeln für Paris, weil der Messi da spielt. Das ist einfach schon...
00:33:42
Speaker
Ich meine, wirklich bei Kindern kann das durchaus passieren, weil egal wo man hinkommt, hängt ein Messi-Trikot und Neymar und Ronaldo, das sind eben diese Ausnahmefußballer. Aber ich glaube, wenn die da mal Fan eines Vereins sind, also in Leipzig, die haben jetzt auch nicht so viele Fans, ist ja eine besondere Geschichte, aber da hören wir jetzt auf mit. Hey, kein gutes Thema.
00:34:07
Speaker
Ich weiß jetzt nicht, wenn ein Europapokalspiel zwischen anderen Vereinen ist, dass da so viele eigene Fans jetzt im Neymar-Trikot sitzen würden, weil die Fieber sind dann schon für ein Verein, das in Leipzig entwickelt sich ja jetzt. Das meine ich gar nicht böse, sondern das ist doch völlig normal, wenn es ein Verein erst zehn Jahre gibt, dass da die Bindung noch nicht so groß ist, wie das jetzt in, da zähle ich uns gar nicht dazu, weil uns gibt es gefühlt seit 25 Jahren auch erst, aber wie es bei den Traditionsvereinen der Fall ist. Das ist ein gutes Thema, würde ich gerne auf den letzten Themenblock noch wechseln.
00:34:35
Speaker
Jetzt ist ja Mainz 05 seit, sagen wir mal vorsichtig, zehn Jahren. Gemeinsam mit Eintracht Frankfurt, da bin ich heute mal super großzügig, unumstritten die Fußballmacht in der Region. Und trotzdem finden Spielestaaten der Bundesliga an die Plätze sind nicht voll und die Leute rennen in Hershagen nach Kaiserslautern. Wie sehen Sie das? Was Sie da für Thesen haben? Das ist ja witzig, ja.
00:35:06
Speaker
Ja, hat er gut gemacht, hat er gut gekontert. Also jetzt mal, angenommen das wäre so. Warum ist denn das so?
00:35:18
Speaker
Also wenn das so wäre, dann wäre ich heute nicht mehr hier, wenn ich dieses Gefühl hätte. Also der 1. FC Kaiserslautern ist ein Traditionsverein, gibt es gefühlt 100 Jahre länger als Mainz 05, haben 100 Jahre Bundesliga, so lange gibt es die Bundesliga nicht, aber zig Jahre Bundesliga gespielt, waren deutscher Meister, haben eine völlig andere Historie als Mainz 05. Und wenn ich früher in Kaiserslautern mal angerufen habe, dann habe ich gebett, mach doch bitte mal ein Freundschaftsspiel bei uns.
00:35:44
Speaker
Also sie betteln bei uns jetzt nicht, um es klar zu sagen, aber es war eine völlig andere Welt. Mainz in Fünf gab es überhaupt gar nicht. Wir haben gespielt vor tausend Zuschauern, der Betzenberg, auch damals war er noch ein bisschen kleiner, war immer ausverkauft. Und auch ich als Kind bin ab und zu mal mit meinem Onkel, der war nämlich FCK-Fan, nach Kaiserslautern gefahren, hat mir Bundesliga angeguckt.
00:36:03
Speaker
Und irgendwann sind sie halt dann ein bisschen in der Versenkung verschwunden, dritte Liga, jetzt sind sie wieder zweite Liga und wir haben uns immer mehr entwickelt. Jetzt haben wir ein Stadion mit 34.000 Plätzen und haben ganz, ganz sicher eine kleinere Fanbase als der FCK, weil uns Generationen fehlen. Also da war eben der Ur-Ur-Ur-Ober schon FCK-Fan zu Zeiten von Fritz Walter, 50er Jahre, 54, wissen wir alles.
00:36:29
Speaker
Wir haben da zwar auch ein bisschen rumgekickt, ich war da noch nicht auf der Welt, aber das hat ja mit Erstklassenfußball nichts zu tun. Wenn jetzt der FCK wieder hochkommt, also in der dritten Liga, sind die auch nicht in den Scharen dahingelaufen.
00:36:46
Speaker
Ich behaupte jetzt mal, von uns, von Mainz, ist da gar keiner hingelaufen. Sondern die Leute, die eben jetzt eine Zeit lang kein Interesse hatten an Drittliga-Fußball und jetzt wieder ein bisschen mehr an Zweitliga-Fußball, die sind einfach zurückgekommen. Und jetzt reden wir wieder drüber, das sind Fans. Und das finde ich ja toll. Weil die haben ihren FCK eben nicht vergessen und versuchen jetzt alles. Und ich bin gar kein Gegner davon, dass der FCK irgendwann wieder in die Bundesliga kommt. Was gibt es denn Schöneres, wenn Frankfurt, Kaiserslautern und Mainz
00:37:13
Speaker
in der Bundesliga sind, dann haben wir drei, jeder hat zwei wunderbare Spiele. Es kommen Zuschauer bei uns, die Stadion ausverkauft. Ich freue mich auch auf Darmstadt jetzt, das ist alles in Ordnung.
00:37:29
Speaker
Aber im Endeffekt ist das ja das Thema, was wir zuvor hatten. Also ehrlich, wer Mainz 05-Fan ist, der geht nicht nach Kaiserslautern. Und wir werden auch, wir machen uns auch nicht die Mühe, einen FCK-Fan für Mainz 05 zu überzeugen, weil es völliger Quatsch wäre. Da wäre ich ja enttäuscht von ihm. Also Fan ist man einmal von der Mannschaft und da wechselt man nicht. Und das kommt auch nicht so häufig vor. Also wir sind mit Freiburg zusammen der beliebteste Zweitverein.
00:37:55
Speaker
Also viele Fans von Bayern München sagen auch Freiburg und Mainz, die sind ganz nett. Aber Zweitverein ist was ganz anderes. Und wenn Bayern München gegen Mainz spielt, dann fiepert der für Bayern München. Aber wenn jetzt zum Beispiel Mainz gegen VfL Bochum spielt, dann glaube ich, wird dieser Fan, weil wir sein Lieblings-Zweitverein sind, uns die Daumen geben.
00:38:17
Speaker
Also um das mit Kaiserslautern noch ein bisschen zu relativieren, es gab vor einigen Jahren, das wissen Sie wahrscheinlich auch noch mal, ein Benefizspiel Mainz gegen Kaiserslautern zugunsten des Mainzer Doms. Der damalige Kardinal ist dabei ausgerutscht und hingefallen. Da ging in Mainz spöttlich um, eigentlich müsste Mainz gegen den Dom zugunsten von Kaiserslautern spielen.
00:38:37
Speaker
Wir wollen ja nicht lästern, die hatten eine ganz, ganz schwierige Zeit, haben Intervenzverfahren hinter sich und trotzdem, das meine ich wirklich ehrlich, also was wir für Spiele, also mit Mainz in Kaiserslautern hatten, das waren einfach immer riesen Spektakel. Wir haben auch ab und zu mal auf die Mütze bekommen, aber die Lauderer bei uns eben auch, aber es gibt kaum ein Spiel.
00:38:57
Speaker
wo einfach diese Emotion da ist. Frankfurt ist näher, aber unser Derby ist Kaiserslautern. Und wir sind ja leider Gottes, da waren sie glaube ich sogar in der dritten Liga, da sind wir im Pokal vor drei, vier Jahren, da sind wir rausgeflogen. Das hat mehr weh getan, als jede Bundesliganiederlage. Und das ist gut so, weil das ist halt Derby, das gehört dazu.
00:39:20
Speaker
Was tun Sie denn um die Fanbase auszubauen? Das dauert lange, das haben wir verstanden, aber was passiert? Also wir mussten sie erstmal zurückgewinnen. Zurückgewinnen, das geht einfach nur durch Authentizität, dass wir den Leuten wieder sagen, wir sind wieder Mainz. Wir haben verstanden.
00:39:35
Speaker
Was da vielleicht nicht ganz so funktioniert hat. Wir stehen wieder zu den Werten, die Mainz 05 ausmacht. Wir spielen wieder diesen Fußball und verlieren trotzdem Fußballspiel. Aber die Leute im Stadion spüren das, dass wir wieder Mainz 05 Fußball spielen. Und das ist halt kein Zauberfußball, sondern das ist, eklig sein, Ball erobern und ab geht die Post. Und wenn wir noch ein Tor schießen, dann haben wir eine große Chance, ein Spiel zu gewinnen, weil wir defensiv einfach ganz gut aufgestellt sind. Klappt nicht immer. Es klappt momentan zumindest häufiger.
00:40:03
Speaker
Dadurch haben wir die Fanbase so ein bisschen wieder aktiviert. Aber wir sind ja nicht zufrieden mit dieser Fanbase. Wir wollen uns ja auch vergrößern. Also Eintracht Frankfurt hat 120.000 Mitglieder und Mainz Glow 5 hatte vor zwei Jahren 12.800.
00:40:20
Speaker
Das muss man sich mal vorstellen.

Jugendentwicklung und langfristige Strategie

00:40:22
Speaker
Jetzt sind wir losgelöst von den Einnahmen, aber da weiß man, was in Frankfurt eben hinten dran ist. Also müssen wir jetzt zum Beispiel anfangen, wieder mehr Mitglieder für diesen Club zu gewinnen. Und wenn wir jetzt innerhalb von ein paar Monaten 2.000 neue gefunden haben, ist das ja immerhin 20 Prozent, wenn man vorher nur 12.000 gab. Das ist ein erster Schritt, den wir jetzt gehen. Und unser Ziel ist es momentan, jeden Monat 500 neue Mitglieder zu gewinnen.
00:40:47
Speaker
Und das erreichen wir im Endeffekt nur dadurch, dass wir die Leute wieder ein bisschen begeistern, dass Mainz wieder so ein bisschen was Besonderes ist, dass zum Beispiel es komplett außergewöhnlich ist für einen, ich kenne ja die Zahlen, für einen kleinen Club im Endspiel der deutschen U19-Meisterschaft zu stehen. Also das ist schon was ganz, ganz außergewöhnliches. Wir haben die drittmeisten UNationalspieler Deutschlands.
00:41:13
Speaker
Und wir haben im eigenen Kader derzeit zehn selbst ausgebildete Spieler und haben noch vier Verliehen an andere Profivereine. Das ist Freiburg und Mainz. Und dann kommt man ganz lange, kommt da gar nichts mehr. Und das müssen wir den Leuten aber erzählen, damit die sagen, das rentiert sich auch Teil dieses Vereins zu werden. Das ist das eine. Das zweite ist,
00:41:34
Speaker
Ja, wir haben den Zuschauerschnitt, der ist angestiegen wie noch nie, außer dem Stadionumzug damals, da war es ja logisch, weil mehr Zuschauer ins Stadion konnten, wie in den letzten Wochen und Monaten. Wir werden jetzt bis zum Schluss jedes Spiel wird ausverkauft sein und es kommt nicht nur Bayern München.
00:41:50
Speaker
Wir hatten sogar gegen Werder Bremen jetzt ausverkauft, aber wir hatten vor einem Jahr 20.000, 23.000 Zuschauer. Auch da merken wir, die Leute haben es verstanden. Und jetzt liegt es natürlich an uns, dass die auch spüren, da ist ein Feuerwerk im Stadion. Also wir spielen ja so ein Spiel gegen Werder Bremen, wir haben das 1-0 geschossen in der 87. glaube ich.
00:42:13
Speaker
Dann haben wir das 1-1 bekommen, der 90. haben wir gedacht, wir schießen noch eins. Dann haben wir in der 94. 2-1 geschossen und haben eigentlich schon gefeiert und dann schießt Bremen noch das 2-2. Das war zwar sehr ärgerlich, weil es dann der 96. gefallen ist, aber es war ein Riesenspektakel. Die Leute sind gar nicht mehr nach Hause gegangen und alle haben darüber erzählt. Und das ist das, was wir einfach erreichen müssen, um aus neutralen Zuschauern
00:42:35
Speaker
Fans zu machen und zudem, wir haben auch viele verloren. Wir müssen die Mainzer wieder begeistern. Es gibt jetzt nicht so viele Mainzer, die nach Kaiserslautern immer noch waren. Gibt noch ein paar, ganz klar. Die sollen doch weiterhin dahin fahren, das ist ja in Ordnung. Aber wir müssen die Leute in Mainz, die jungen Leute, es ist extrem wichtig, dass wir diese Base ausbauen. Und wenn sie jetzt sieben, acht Jahre alt sind, da wird die Entscheidung getroffen, bin ich jetzt Fan und in Mainz gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Bin ich Fan von Mainz, von Bayern oder von Dortmund?
00:43:10
Speaker
Die Konkurrenz für uns im eigenen Haus ist immer Bayern München, weil gefühlt kommt alle fünf Minuten ein Bayern-Fan auf die Welt, weil der Papa Bayern-Fan ist, weil die halt immer gewinnen. Das ist ja völlig normal. Aber wir müssen denen einfach erklären,
00:43:24
Speaker
dass es sich auch rentiert, zu einem kleineren Verein ins Stadion zu gehen, dass man auch leiten kann. Also Bayern leidet jetzt auch gerade ein bisschen, aber das kommt bei denen halt selten vor. Und bei uns ist es halt, man ist nie sicher, wenn man ins Stadion geht. Bei Bayern ist man zu 80 Prozent sicher, wenn man in die Allianz Arena geht, die gewinnen. Bei uns ist das eben nicht der Fall. Und es ist noch Spannung da, es ist Dramatik da. Und man muss, ein Fan ist dann Fan, wenn er auch nach sechs Niederlanden noch Fan ist.
00:43:51
Speaker
Gemäckert werden, geschimpft werden darf ja. Und diese Bindung, die müssen wir einfach wieder erreichen. Ich nehme mal das Beispiel Schalke. Die steigen ab mit Baugen und Tropeten und haben 60.000 Zuschauer im Schnitt in der zweiten Liga. Und wenn 80.000 reingehen, werden 80.000 reingegangen, weil die ihren Verein auch da nicht im Stich lassen. Das ist Fan sein. Und das muss sich übrigens
00:44:15
Speaker
durch den ganzen Verein ziehen. Also früher, in meiner ersten Zeit, wenn ich so ein Vorstellungsgespräch geführt habe, habe ich mich immer gefragt, was bist du so für ein Fan? Und er hat mir gesagt, ja, vom VfB Stuttgart und tschüss.
00:44:30
Speaker
Weil der wird niemals 05, wenn der VfB Stuttgart-Fan ist. Und damals war unsere Ambition, dass auch die Mitarbeiter, die müssen sterben und müssen leiden und müssen jubeln mit

Finanzstrategien und Partnerschaften

00:44:41
Speaker
diesem Club. Und ich finde es einfach furchtbar, wenn es Mitarbeiter gibt bei uns.
00:44:45
Speaker
die nicht zum Spiel kommen, weil dann ist es nicht der Fall. Wir haben aber ein paar gehabt, die haben irgendwann wirklich gemerkt, das ist jetzt mein Verein, auch wenn sie vielleicht irgendwo anders gewohnt haben. Und das gibt es dann schon, dass irgendeiner mal sagt, also dann ist Stuttgart jetzt der Zweitverein. Ich bin hier zu Hause. Aber das hat was damit zu tun mit totaler Identifikation im Klub, in der Stadt und natürlich auch auf dem Spielfeld.
00:45:17
Speaker
Also mir ist jetzt klar geworden, der Heidel war zwar den ganzen Tag nicht da, aber irgendwo war ein Mikro und er hat den ganzen Tag mitgehört, weil schöner hätten sie die Geschichten, die wir heute hier gehört haben zum Thema, warum ist es wichtig, Mitarbeiter zu binden, Identifikationen bei Mitarbeitern zu schaffen, damit die wiederum zum Kunden hin agieren und so gar nicht erzählen können.
00:45:36
Speaker
Da passiert sehr viel in Mainz, das ist natürlich gerade auch eine Erfolgswelle. Neun Spiele nicht verloren. Ich glaube, das wäre Rekord, wenn man jetzt am Saisonintern gegen die Bayern soll. Das ist überhaupt kein Thema. Merken Sie das auch in der Vermarktung, dass es gerade so gut läuft? Ja.
00:45:52
Speaker
Auch das merken wir zum Glück, muss man klar sagen, weil das ist die Stellschraube, an der wir am meisten drehen können. Das Stadion, ob jetzt 32.000 oder 34.000 drin sind, das macht den Bock nicht mehr fett, wie man so schön sagt, das sind dann ein paar Euro mehr noch.
00:46:07
Speaker
Die Fernsehgeldschraube, das ist unsere Haupteinnahmequelle, also man muss wissen, wir haben über 50 Prozent unserer Einnahmen kommen aus TV und das ist einfach schlecht. Das muss man klar sagen, weil wir ja komplett davon abhängig sind und das TV-Geld bemisst sich auch nach Erfolg. Wir sind jetzt zum Glück auf einem ganz guten Weg, werden hoffentlich dies Jahr wieder zwei Millionen mehr bekommen, weil wir
00:46:28
Speaker
eben andere Clubs überholt haben, das geht immer rückwärts, wo man die letzten fünf Jahre und die größte Stellschraube ist natürlich dann das Sponsoring, das ist Hospitality, da haben wir noch immer so ein bisschen Platz und es ist das Sponsoring vom Trikosponsor bis Bandenwerbung, alles was da geht und dafür muss man auch für irgendetwas stehen.
00:46:48
Speaker
Und das ist ein bisschen verloren gegangen, deswegen war es sehr, sehr schwierig die Unternehmen davon zu überzeugen. Und wir merken jetzt einen sehr, sehr großen Zuspruch, eine sehr, sehr große Nachfrage, weil sich Leute wieder dafür interessieren, ja was ist mit denen los, die waren eigentlich tot.
00:47:05
Speaker
Und jetzt sind sie wieder da und alles läuft wieder einigermaßen und wollen dann Teil dieser Geschichte sein. Wir haben in Mainz so eine Problematik, dass wir nicht so viel Industrie haben. Wir sind ja eigentlich eine Studenten- und Beamtenstadt.
00:47:20
Speaker
Die brauchen wir als Zuschauer, aber als Sponsor fallen sie natürlich in aller Regel aus. Deswegen ist es für uns so wichtig, auch über die Stadtgrenzen hinaus interessant zu sein. Wir tun dafür unglaublich viel. Wir haben auch wirklich super gute Leute.
00:47:35
Speaker
Wenn ein Unternehmen hat, der soll mal kommen, probemäßig zumindest zu uns ins Stadion, der wird sehen, wie er dort bedient wird, wie das alles abläuft und dem macht es einfach alle Spaß. Auch mit den Sponsoren ist es inzwischen ein so enges Miteinander. Und da ruft auch mal einer an, warum hat denn der nicht gespielt und da reden wir heute mit dem auch mal darüber. Also das ist eine sehr, sehr enge Verbindung und das macht auch den Verantwortlichen dort einfach viel Spaß. Die bringen Kunden mit, die bringen auch mal Mitarbeiter mit.
00:48:06
Speaker
Und das ist eine Schraube, an der wir drehen müssen, wobei wir inzwischen auch jetzt in Bereiche zum Glück vorstoßen, was wir vorher gar nicht so geglaubt haben. Also, ich weiß nicht, ob jetzt Unternehmen hier da sind. Ich würde mich immer riesig freuen, rufen sie mich mal an. Ich erkläre ihnen mal, was man mit Mainz wirklich machen kann. Sie sind zum 300 Milliarden Umsatzpotenzial heute zusammen. Da sind wir aber größer auf dem Zettel. Da sind wir aber da oben dann. Das geht jetzt nach oben.
00:48:31
Speaker
Aber apropos Mainz, da gibt es ja jetzt ein neues Unternehmen in Mainz, was ein bisschen Furore gemacht hat. Wann haben wir denn die Biontech Arena? Also wir sind erstmal, muss ich sagen, überglücklich mit dem Namenssponsor MEWA. Einfach auch deswegen, auch das ist ein Unternehmen, sitzt in Wiesbaden, ist ja nicht so Fußballaffin jetzt in Wiesbaden unbedingt, wobei die steigen auf dies Jahr, so wie es aussieht. Also ist auch eine tolle Geschichte, freuen wir uns auch übrigens drüber.
00:48:57
Speaker
Aber nur als Beispiel, Mewa ist ein europaweit agierendes Unternehmen mit 8.000 Angestellten. Und die Inhaberin des Unternehmens ist, glaube ich, hoffentlich sage ich nicht falsch, ich habe sie kennengelernt, um die 80 Jahre alt, ja die kommt ja auch ab und zu inzwischen und startet, ach ist das schön hier, weil Atmosphäre da ist und Mewa macht unglaublich viel bei uns. Also das dazu, der Name muss ja mal genannt werden jetzt,
00:49:21
Speaker
zum Namenssponsor und Biontech. Das war klar, nachdem die Geschichte da losging und klar war, dass Biontech, das meine ich gar nicht ironisch jetzt, der Retter der Menschheit so ungefähr ist und die sitzen auch noch in Mainz. Natürlich machen wir uns darüber Gedanken, wenn man ein solches Unternehmen mit einem solchen Erfolg hat. Biontech hat erst mal die Stadt Mainz jetzt saniert. Genau. Wir waren die ärmste Stadt, sind wir die reichste, glaube ich, in Deutschland.
00:49:48
Speaker
Das ist ja eine unglaubliche Geschichte und derjenige, der weiß, was in Mainz momentan diskutiert wird, weiß ja auch, dass Biontech
00:49:57
Speaker
alle voraussicht nach sehr nah an unsere Arena ziehen wird. Dann haben wir Biontech vor der Tür. Was wir nicht gemacht haben ist, nachdem Biontech aufgetaucht ist, jeden Tag dazu klingeln. Bitte, bitte, wir wollen das. Wir wollen auch dieses Unternehmen davon überzeugen, dass es eine Win-win-Situation für beide Seiten sein kann. Wir wollen gar nichts geschenkt haben, sondern Sponsoring ist was anderes. Da hören wir uns erst mal an. Was sind denn die Probleme eines Unternehmens? Was brauchen die denn? Und dann müssen wir sagen, dafür sind wir die Richtigen.
00:50:27
Speaker
Wenn jetzt ein Unternehmen sagt, ich möchte gern langweilig werden, dann muss ich sagen, da seid ihr bei uns falsch, weil wir sind alles andere als langweilig. Nur als Beispiel. Und Biontech, da bin ich ganz sicher, werden wir irgendwann auch dazu gewinnen, Meinzel 5 zu unterstützen, weil es eben auch für Biontech gut ist. Darum geht es im Endeffekt. Definitiv.

Aktuelle Leistungen und Zukunftsausblick

00:50:49
Speaker
Jetzt sind wir ja heute unter uns, deswegen darf ich jetzt noch zwei Fragen stellen, auch aus persönlichem Interesse. Mein Sohn fragt mich bestimmt heute Abend, hast du den Heidel gefragt?
00:51:05
Speaker
Normalerweise gebe ich immer Tipps ab nach zehn Minuten. Da bekomme ich so ein Gefühl für dieses Spiel. Aber ist doch klar, wenn Bayern normal spielt, also auf Bayern-Level, da können wir machen, was wir wollen, da verlieren wir. Weil sie einfach besser sind. Da sind elf Weltklasse-Fußballer auf dem Platz. Ich habe keine Ahnung, was das ausscheiden, gestern, jetzt.
00:51:25
Speaker
ob das irgendwas in den Köpfen drin hängt. Wir wissen aber auch, jetzt müssen Sie Deutscher Meister werden, weil mit der Champions League wird es eben nichts mehr. Deswegen sind Sie jetzt nervös, sind Sie unter Druck, sind Sie müde. Wer spielt da überhaupt? Es ist ganz schwer, das zu greifen. Aber ich kann nur versprechen, wir hauen da alles rein. Also wer keine Karte hat, gibt leider keine mehr, sonst hätte ich bei mitgebracht.
00:51:46
Speaker
Gucken Sie sich mal am Fernseher an. Wir werden alles versuchen, bei David gegen Goliath da gut auszusehen. Und wenn wir verlieren, dann müssen zumindest Leute aus dem Stadion gegangen sein und sagen, die haben einfach alles versucht. Und nach dem Spiel feiern bei uns immer rund ums Stadion 3.000, 4.000. Da ist Disco, da ist wirklich ein Trubel bei uns immer. Und die feiern auch, weil wir verloren haben. Und das ist dann wieder Fan sein. Also darum geht es ja im Endeffekt ein bisschen. Und fast genauso wichtig ist, und da gibt es noch Karten,
00:52:15
Speaker
Das ist das Spiel am Sonntag, wie ich erklärt habe. Wir spielen gegen Borussia Dortmund um die Deutsche Meisterschaft. Da spielen 17- und 18-Jährige. Wir haben jetzt knapp 15.000 Karten schon verkauft. Das wird ein Riesenspektakel. Und da habe ich schon das Gefühl, da steht eine ganze Stadt hinter den Jungs. Weil das sind nicht die hochbezahlten Profis, das sind jetzt Jungs, die hier das Fußballspielen in Mainz gelernt haben. Und die spielen jetzt auch gegen Goliath. Weil da sind wir auch der David.
00:52:41
Speaker
Weil, wenn es so ein Zettel für die Jugend gäbe, da wären wir wahrscheinlich auch ganz unten, aber wir sind inzwischen einer der erfolgreichsten in dem Bereich. Letzte Frage. Mit 42 Punkten noch keiner abgestiegen. Gibt, glaube ich, theoretisch schon gar nicht mehr. Wahrscheinlich haben Sie irgendein Rechenmodell, mit dem es noch geht. Ich glaube nicht. Was kommt denn für ein Platz raus am Ende?
00:53:10
Speaker
Die Leute sagen immer, Heidel lauft mit der Fahne durch die Stadt und schreibt Europa drauf. Da sage ich denen immer, gewinnen wir dadurch einen Punkt mehr. Wir sind seit neun Spielen ungeschlagen. Warum sollen wir denn momentan unsere Herangehensweise ändern, wenn man Punkte ohne Ende? Wir wissen, unsere Spieler wissen, Platz sechs und sieben.
00:53:30
Speaker
Platz sieben unter Umständen, Platz sechs ganz sicher, dass man damit sich für Europa qualifiziert. Und es wird keinen in Mainz geben, der sich dagegen wehrt. Aber ich wehre mich dagegen, dass man jetzt das jeden Tag aussprechen, wir wollen nach Europa oder verlieren wir die Spiele. Und dann, wenn wir dann am Ende Achter werden, dann gibt es ja dann wahrscheinlich Leute, die sind enttäuscht in Mainz. Also wir sind Mainz 05, da muss man gucken, wenn wir Achter werden sollten, wer da alles hinter uns steht. Und dann kann Mainz eben auch feiern. Und wenn wir nach Europa kommen sollten,
00:54:00
Speaker
dann wird die Feier eben etwas größer ausfallen, aber es darf niemand enttäuscht sein, wenn es einfach Platz 8 nur wird, weil nur, können wir streichen, wenn es Platz 8 wird. Deswegen, ja, wenn man die letzten Spiele so punkten wie vorher, dann sind wir in Europa, dann ist es eben so, und dann tun wir mal da rum, aber jetzt schon einen Flieger zu bestellen, ja, das ist einfach Quatsch. Wir müssen gleich weg, ne?
00:54:30
Speaker
Also mich haben sie nicht zum Fan gemacht, ich war es schon, aber ich könnte mir vorstellen für den ein oder anderen hier ist das eine ernsthafte Option. Sie haben mir den Zweitclub ins Spiel gebracht auch, vielleicht denkt der ein oder andere mal über den Zweitclub nach. Es geht ja darum, wenn ich es so erklären darf, also Mainz ist eben auch oder Mainz 05 ist auch ein Verein, der eben außer in Kaiserslautern, was ja normal ist, einfach nicht polarisiert.
00:54:54
Speaker
Sponsor wird bei Bayern München recht schnell bekannt, aber 50% der Deutschen sind einfach dagegen. 50% sind für Bayern und das ist mit Abstand die größte Fangemeinde in Deutschland, vielleicht sogar 60%.
00:55:09
Speaker
Aber 40% sind auch nicht so wenig, die sind dagegen. Es gibt jetzt nicht so viele Leute in Deutschland, die jetzt sagen, das ist der größte Scheißverein des Mainz. Das gibt es einfach selten. Es gibt ja auch Statistiken, die jetzt auch mal mitbringen können.
00:55:27
Speaker
Es gibt ja Statistiken, da steht eben dann drin, und wen finden Sie noch sympathisch? Da tauchen wir einfach fast immer auf. Oder wenn Sie fragen, gegen wen habe ich gar nichts, da tauchen wir eigentlich immer auf, weil es ja gar keinen Grund gibt, gegen uns was zu haben. Außer in Kaiserslautern, ist ja klar.
00:55:52
Speaker
Sie haben eine Menge dafür getan, die Fanbase heute auszubauen. Ich glaube, es gibt noch Platz auf dem Konto. Wenn der eine oder andere Interesse hat, sich hier... Auch das darf ich noch sagen. Uli Hoeneß hat früher immer gesagt, zu allen Bundesliga-Vereinen, wenn ich in die Bank reingehe, gehe ich als Einzige rechts rein. Da ist das Festgeld und links ist die Kreditabteilung. Da gehen 17 Vereine mit. Auch das ist ein Pluspunkt von Mainz 05.
00:56:20
Speaker
Also Ulli Hoeneß geht ja nicht mehr da rein, aber dann halt Ulli Kahn und wir gehen hinterher, weil 1 für 5 einer der ganz wenigen Vereine in Deutschland ist, der komplett schuldenfrei ist. Also bei uns gibt es keinen Minus auf dem Konto, deswegen sind wir aber leider nicht reich. Also wir arbeiten auch nur so, dass wir einfach nicht mehr links abbiegen müssen, wenn es irgendwie geht, sondern einfach rechts und da haben wir drei Euro auf dem Konto und versuchen das Geld so zu verwalten, dass es den Vereinen einfach in zehn Jahren möglichst in der Bundesliga auch noch gibt. Das ist ein gutes Schlusswort. Vielen Dank, Herr Heidel.