Einführung in 'Stapelkrisen'
00:00:15
Speaker
Moin Moin da draußen, Moin Steffi, ich grüße dich.
00:00:19
Speaker
Moin Lars, sei auch du herzlich gegrüßt.
00:00:22
Speaker
Ich freue mich, du.
00:00:22
Speaker
Wir machen eine neue Folge, eine neue Folge laut Denken und da habe ich einen neuen Begriff natürlich wieder mitgebracht.
00:00:36
Speaker
Da gehen ganz viele unterschiedliche Gedankenplätze los.
00:00:39
Speaker
Was verbindest du mit Stapelkrisen?
Krisen als überwältigende Wellen
00:00:42
Speaker
Das ist einer von diesen Begriffen, die jetzt im Zuge von der Covid-19-Pandemie, finde ich, medial sehr stark geworden sind.
00:00:54
Speaker
Also Krisen, die quasi gestapelt sind.
00:00:57
Speaker
Da ist eine Krise und dann kommt eine weitere dazu und dann kommt noch eine und noch eine und noch eine.
00:01:00
Speaker
Gerade im Kontext von Corona ist da vielleicht Krizen.
00:01:05
Speaker
Kennst du und vielleicht kennen die Leute da draußen auch, mit Sicherheit kennt ihr das, da ist eine Karikatur ganz bekannt geworden mit so einer kleinen Stadt unten links im Bild und dann ist da eine riesengroße Welle, da steht Covid-19.
00:01:21
Speaker
Und hinter dieser Welle ist eine noch größere Welle, da steht dann Rezession, dahinter ist eine noch größere Welle, dahinter steht Climate Change, dahinter ist eine noch größere Welle, auf der Biodiversity Collapse draufsteht.
00:01:33
Speaker
Und unten links in dieser kleinen Stadt, die da von erst der Covid-Welle, dann den anderen Wellen irgendwie überrollt wird, steht dann irgendwie sowas wie, keine Sorge, wascht euch die Hände, alles wird gut.
00:01:45
Speaker
Und das meine ich mit, oder das ist mit diesem Begriff Stapelkrisen dann verbunden.
00:01:49
Speaker
Da ist nicht nur so eine, sondern da ist gleich so ein ganzes Ensemble an Krisen, die sich so überlappen.
Zunahme von Krisen oder Bewusstseinswandel?
00:01:59
Speaker
War das je anders oder wird uns das jetzt bewusster?
00:02:03
Speaker
Genau das, glaube ich, ist der springende Punkt.
00:02:07
Speaker
War das je anders?
00:02:07
Speaker
Ich glaube nicht, dass das anders war.
00:02:10
Speaker
Aber es ist etwas, was jetzt im öffentlichen Bewusstsein ganz anders verankert ist.
00:02:19
Speaker
Die Vorstellung, wir eiern von einem Ding zum nächsten und sind quasi nur noch wie mit einem Eimer Wasser und rennen von einem Brandherd zum nächsten und kommen gar nicht dazu, uns irgendwie zu erholen.
00:02:32
Speaker
Dann dachten wir, Corona ist halbwegs im Griff und dann kommt ein Krieg, dann kommt eine Energiekrise und wir
00:02:40
Speaker
fragen uns nur, was genau ist da jetzt das nächste Ding, was uns aus dem Alltag rauswirft, was dieses Normalitätstheater ins Wanken bringt.
00:02:52
Speaker
Und das ist für Transformation einerseits auf einer analytischen Ebene, glaube ich, hilfreich, zu sagen, hey Leute, lasst uns nicht irgendwie nur in eine Richtung gucken, wir haben unterschiedliche Problemlagen in dieser Welt und zugleich
00:03:06
Speaker
Deswegen nehme ich da gerade bei jungen Menschen zunehmend massive Überforderung, die bis in die Ohnmacht kippt statt.
00:03:18
Speaker
Nehme ich wahr, so nicht statt.
00:03:19
Speaker
Es ist früh am Morgen, da kann ich noch nicht richtig reden.
00:03:24
Speaker
Also die nehme ich wahr jedenfalls.
Semantik der Krise und öffentliche Überforderung
00:03:27
Speaker
Dass also einfach durch diese Masse an Krisen und alles ist irgendwie Krise und sobald irgendwo der Schuh drückt, wird von einer Schuhdrückkrise gesprochen.
00:03:35
Speaker
Also diese Krisensemantik, die ist nahezu allgegenwärtig im öffentlichen Bewusstsein.
00:03:41
Speaker
Und das führt zu Überforderung, weil man gar nicht weiß, wo genau soll man eigentlich jetzt anfangen.
00:03:46
Speaker
Welche von diesen ganzen zahlreichen Krisen kann ich als einzelnes kleines Individuum denn jetzt auf welche Weise bearbeiten?
00:03:54
Speaker
Und da zu einem anderen Verständnis von Krise zu gelangen, das glaube ich, wäre hier ein wichtiger Punkt.
00:04:05
Speaker
Also was ist denn eigentlich eine Krise?
00:04:08
Speaker
Und wie viel ist sie lärmend?
Krise als Entscheidungsmoment
00:04:10
Speaker
Also wie viel ist sie Angst auslösen?
00:04:14
Speaker
Also ich erlebe das bei jungen Menschen, also wirklich ganz klein schon, Kindergarten, Grundschule, also überall, wo sie sich anfangen, so in einem Zusammenhang zu äußern mit, was macht das gerade mit mir?
00:04:27
Speaker
Bis hin zu, ich kann gerade nicht mal mehr sagen, was das mit mir macht.
00:04:30
Speaker
Es geht halt einfach gerade gar nichts mehr.
00:04:35
Speaker
Dieses komplette Blockiertsein sagen zu können, ich bin so traurig, ich weiß überhaupt nicht warum und wirklich in eine Lethargie verfallen, weil dich jede Krise anruft mit, du musst und nicht, du kannst.
00:04:48
Speaker
Und wenn sich das, weil du sprachst ja von Stapelkrisen, das ist so ganz viel, viel Anrufe, was gemacht werden muss und kein Weg oder keine Option zu überlegen, was ist möglich.
00:05:06
Speaker
Also das erlebe ich tatsächlich auch ganz viel und das ist wirklich so, wie du beschreibst, die werden so aufeinander gestapelt und dann ist es so ein bisschen wie dieses Händespiel, kennst du das, so eine Hand auf der anderen und dann fängt man an unten drunter wegzuziehen und dann bricht das Ganze zusammen.
00:05:22
Speaker
Und im Moment erlebe ich ganz viel einfach nur wegziehen.
00:05:25
Speaker
Nicht einfach mal Hände stillhalten, sich den Turm angucken und von oben abzubauen, die Hände.
00:05:29
Speaker
Dann könnte man sich dann nachher wieder die Hand geben.
00:05:33
Speaker
Im Moment ist es so, jeder hat diese Hände in der Krise drin und alle versuchen sie möglichst schnell rauszuziehen und dann bricht der ganze Stapel halt in sich zusammen.
00:05:46
Speaker
Stapel an sich sind ja nicht schlimm.
00:05:47
Speaker
Also wenn man so an Stapelsteine oder auch so etwas wie Lego denkt bei Kindern, da kannst du ja ganz, ganz viel Unterschiedliches auch bauen.
00:05:55
Speaker
Und ich glaube, diese Idee, dass Krise Angst macht, Angst lähmt, lähmende Angst in Ohnmacht führt und ich dann dieses Gefühl fand, ich bin ohnmächtig nicht im Sinne, ich möchte Macht über andere auslösen, sondern ich habe gar keine Macht mehr über was ich bin und was ich Teil in der Welt bin und was ich bewirken kann.
00:06:15
Speaker
führt zu Herausforderungen.
00:06:16
Speaker
Also es ist wirklich so, es ist keine Erkenntnis, die mobilisiert, sondern es ist eine Erkenntnis zu sagen, diese Krisen stapeln sich übereinander und ich suche mir mal eine raus, in der ich mit meinem Talent was verändern kann und andere kümmern sich um andere.
00:06:33
Speaker
Es ist dieses so, ich habe dieses Gefühl, es kümmert sich gerade keiner mehr.
00:06:38
Speaker
Und gleichzeitig wird gesagt, ich muss.
00:06:40
Speaker
Und da finde ich die Idee und den Gedanken gut zu sagen, was ist eigentlich eine Krise und wie verstehen wir Krise und welches Narrativ darum führt eigentlich gerade dazu, dass wir nicht nur innehalten und stillhalten und draufschauen, sondern komplett erstarren.
00:07:00
Speaker
Wie würdest du denn für dich Krise definieren?
00:07:07
Speaker
Ich würde da etymologisch rangehen in so einem ersten Schritt.
00:07:11
Speaker
Also Krise aus dem altgriechischen Krise ist im Grunde eine Entscheidung.
00:07:16
Speaker
Es ist eine Entscheidung zwischen Alternativen.
00:07:23
Speaker
die dann nicht folgenlos bleiben und wo wir in der Regel gesellschaftlich auch nicht einfach auf so einem Pfad zurücklaufen können.
00:07:30
Speaker
Da können wir nochmal über Pfadabhängigkeiten und sowas reden.
00:07:33
Speaker
Also Krise immer als so ein Moment, in dem über Richtung entschieden wird.
00:07:38
Speaker
Geht es links rum, geht es rechts rum?
00:07:41
Speaker
Wie ernähren wir uns?
00:07:42
Speaker
Wie sind wir mobil?
00:07:43
Speaker
Wie gehen wir mit der Natur um, die wir selber sind?
00:07:47
Speaker
Wie gehen wir mit der Natur um, die wir Menschen nicht selber sind?
00:07:52
Speaker
Also Krise immer als, Krisenzeit immer als eine Zeit, in der gesellschaftliche Entscheidungen anstehen, wie in Reaktion auf die Gegenwart, so wie es jetzt gerade ist, ja, das Leben dann eben und eben auch das gesellschaftliche Zusammenleben in Teilen unwiderruflich transformiert und umgestaltet werden soll.
Krisen als gesellschaftliche Entscheidungspunkte
00:08:14
Speaker
Das würde ich als Krise so erstmal verstehen.
00:08:16
Speaker
Das ist ein Moment der Entscheidung, wenn wir jetzt über gesellschaftliche Krisen reden, eben über die Frage, wie Gesellschaften ihr Beisammensein organisieren.
00:08:30
Speaker
Und das ist ja erstmal was Tolles.
00:08:32
Speaker
Also nicht Krise als Bedrohung, Krise als, oh Gott, da ist die riesengroße Tsunamiwelle und dahinter sind noch drei andere und diese Stadt, die wird untergehen.
00:08:44
Speaker
Angst ist eine ganz, ganz schlechte Ratgeberin.
00:08:50
Speaker
Maren Urner, kennst du die relativ prominente Neurowissenschaftlerin aus Köln?
00:08:55
Speaker
Die spricht ja in dem Kontext immer von unserem Steinzeithirn, das dann angeht.
00:08:59
Speaker
Also dann ist aus die Maus, dann brauchen wir auch gar nicht mehr über Wissenschaft, über Erkenntnis, über Aufklärung, über irgendwas reden.
00:09:09
Speaker
Angst ist ganz schlechte Ratgeberin.
00:09:11
Speaker
die lähmt und führt zu Kurzschlusshandlungen, führt zu Verzerrungen.
00:09:20
Speaker
Kurzum, keine gute Ratgeberin.
00:09:22
Speaker
Und wenn wir jetzt sagen, Krise ist aber nicht irgendwie Bedrohung.
00:09:25
Speaker
Krise ist nicht, oh Gott, die Welt geht unter.
00:09:29
Speaker
Das ist die gute Nachricht im Übrigen an alle da draußen.
00:09:31
Speaker
Diese Welt wird nicht untergehen.
00:09:33
Speaker
Sie wird vielleicht unbequemer werden.
00:09:37
Speaker
weniger Verwirklichungschancen beinhalten, sie wird ungerechter werden, sie wird vieles, aber sie wird nicht explodieren oder untergehen oder was auch immer, also mit einem großen Knall.
00:09:49
Speaker
Wenn wir jetzt sagen, Krise ist dann eben nicht so diese ultimative Bedrohung, sondern es ist einfach nur eine
00:09:56
Speaker
Eine Weggabelung im Grunde.
00:09:58
Speaker
Krisenzeiten sind Zeiten der Weggabelung.
00:10:01
Speaker
Können wir links rum gehen, können wir rechts rum gehen, können wir geradeaus gehen, können dem einen Pfad folgen, dem anderen Pfad folgen.
00:10:07
Speaker
Das alles natürlich nicht einfach so im Sinne von, wir müssen uns entscheiden und dann machen wir es, sondern...
00:10:13
Speaker
In Auseinandersetzungen, in Verhandlungen mit den realen Bedingungen.
00:10:17
Speaker
Also Entscheidung ist ja dann ja nicht irgendwie basisdemokratisch oder sowas, sondern performativer, häufig auch nicht bewusster Aushandlungsprozessgesellschaften.
00:10:32
Speaker
Also wenn wir das mal auf die Corona-Pandemie beziehen, also die Frage, wie wollen wir uns mit Bildung versorgen?
00:10:42
Speaker
So wie sieht das aus mit Schulen, mit Kitas, mit Hochschulen?
00:10:49
Speaker
Das war ein Aushandlungsprozess, der natürlich mit den Füßen stattgefunden hat.
00:10:56
Speaker
Also im Sinne von, das war nicht sonderlich wertschätzend, das war nicht gerecht, das war in vielerlei Hinsicht hochproblematisch, was da stattgefunden hat.
00:11:08
Speaker
Und zugleich handeln unter Unsicherheit.
00:11:13
Speaker
Also wenn man nicht weiß, was da treut, dann bleibt ja kaum was anders übrig.
00:11:21
Speaker
Und jetzt zu schauen, wie kann man da eigentlich zu einem anderen Aushandlungsmodus kommen.
00:11:27
Speaker
Gerade dann, wenn wir anerkennen, dass da nicht nur irgendwie ein Brett zu bohren ist, sondern dass eine ganze Reihe von Entscheidungen anstehen.
00:11:35
Speaker
Also vielleicht einfach schon eine schöne Übersetzung.
00:11:38
Speaker
Statt von Krise im Moment, ich sagte es vorhin schon, es ist so eine Dauersemantik, habe ich den Eindruck.
00:11:46
Speaker
Es wird sofort zur Krise gemacht.
00:11:50
Speaker
Und dann einfach stattdessen von Entscheidungen zu sprechen.
00:11:55
Speaker
von Entscheidungen zu sprechen.
00:11:56
Speaker
Wie wollen wir uns ernähren?
00:11:57
Speaker
Sollten wir uns jetzt mal entscheiden?
00:11:59
Speaker
Brauchen wir dafür eine intensive oder brauchen wir dafür extensive Landwirtschaft?
00:12:03
Speaker
Ist das vor allen Dingen eine fleischhaltige Ernährung?
00:12:06
Speaker
Wenn ja, was für Fleisch?
00:12:07
Speaker
Ist das tierische Ernährung?
00:12:10
Speaker
Welche Rolle spielen unterschiedliche Technologien dabei?
00:12:13
Speaker
All diese Dinge, genauso wie die Entscheidung, wie wir mobil sein wollen, wie wir Städte bauen wollen, wie wir
00:12:20
Speaker
Wege innerhalb von Städten anlegen wollen, wie wir Arbeitswirklichkeiten schaffen können, dass Menschen nicht kaputt gehen, dass wir die Frage nach der Energieversorgung endlich mal uns dann auch wirklich entscheiden.
00:12:37
Speaker
Auch das war ja eine Stapelkrise im Grunde genommen als eine Entscheidung und dann eine Umentscheidung von der Umentscheidung von der Umentscheidung.
Anpassungsfähigkeit in der Entscheidungsfindung
00:12:46
Speaker
Also der Ausstieg vom Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg.
00:12:48
Speaker
Ich weiß gar nicht, wo genau wir da jetzt stehen, also wie viele Ausstiege vom Ausstieg es da schon gab.
00:12:53
Speaker
Jedenfalls, wenn wir all diese Momente, die wir gegenwärtig als etwas Krisenhaftes erleben, einfach als eine Entscheidung verstehen würden,
00:13:05
Speaker
dann könnten wir auch in dieses Ermöglichende, dieses Empowernde und auf Verwirklichungschancen abstellende Denken kommen, das du gerade angesprochen hast.
00:13:17
Speaker
Also mir ist bei dem, was du gesagt hast, vielleicht magst du mir das ein bisschen auslegen einmal, besonders habe ich sehr aufgehört bei diesem unwiderruflich-
00:13:29
Speaker
Du sagtest vorhin, es ist unwiderruflich, dass wir es machen.
00:13:32
Speaker
Kannst du sagen, was du damit meinst und was genau unwiderruflich ist an Krisen und Krisenhandlungen?
00:13:39
Speaker
Naja, also ich meinte damit, dass es nicht um irgendwelche banalen Entscheidungen geht, die ich im Zweifel am nächsten Tag widerrufe und dann mache ich halt anders weiter.
00:13:50
Speaker
Also wenn ich anfange, zum Beispiel Mobilität in Städten neu zu denken,
00:13:57
Speaker
Und das dann beinhaltet, dass ich ein U-Bahn-Netz oder ein Straßenbahn-Netz baue oder sowas, dann kann ich ja nicht von heute auf morgen wieder sagen, okay, weg damit irgendwie.
00:14:11
Speaker
Sondern mit unwiderruflich meine ich jetzt nicht prinzipiell unwiderruflich, sondern im Sinne einer Pfadabhängigkeit.
00:14:17
Speaker
Es entsteht ein neuer Pfad und es wird, je länger wir diesen Pfad beinhalten,
00:14:23
Speaker
desto stärker materialisiert er sich und es wird immer schwieriger, aus diesem Pfad auszubrechen.
00:14:27
Speaker
Das meinte ich damit.
00:14:28
Speaker
Das ist ja das Problem, vor dem wir ja jetzt auch stehen.
00:14:31
Speaker
Wenn es um die Mobilitätswende geht, müssen wir uns fragen, naja, wir haben die gesamte öffentliche Figuration am Auto ausgerichtet hierzulande.
00:14:40
Speaker
Die Art, wie wir Städte bauen, die Art, wie wir Versorgung denken, also mit Nahrungsmitteln, Supermärkte inklusive dann da dranhängenden Wertschöpfungsketten, das ist komplett figuriert um das Automobil.
00:14:56
Speaker
So und da kann man ja nicht von heute auf morgen sagen, gut, dann kratzen wir die Milliarden an Quadratmetern Asphalt einfach von der Straße runter und geben die in die Restmülltonne.
00:15:09
Speaker
Also da muss man ja irgendwie sagen, was fangen wir jetzt an damit, wie genau geht das, unter welchen Bedingungen können wir da was anders gestalten und das können wir nicht mal eben so widerrufen im Sinne von, wir entscheiden uns jetzt, dass wir eine autofreie Stadt hinbekommen oder sowas.
00:15:25
Speaker
Das meinte ich damit.
00:15:42
Speaker
Pilotierung so viel projekthaften Charakter und bevor es überhaupt wirksam sich wenden kann, ist dieses Projekt vorbei und wird nicht weitergemacht.
00:15:51
Speaker
Also dieses dranbleiben und durchhalten fehlt mir ein wenig in manchen Punkten.
00:15:56
Speaker
Und zugleich würde ich sagen, ich fände es so wichtig und so gut und so notwendig, wenn Dinge wieder rufen werden.
00:16:02
Speaker
Also zu sagen, ja, in einem gewissen Zeitpunkt, zu einer gewissen Zeit hatten wir den Glauben daran, dass Automobil das Richtige ist.
00:16:10
Speaker
So diesen Gedanken widerrufen wir jetzt und richten uns neu aus.
00:16:15
Speaker
Und deswegen stockte ich sogar unwiderruflich, weil ich glaube, dass wir so manche Pfade, die wir eingeschlagen haben, vielleicht aus Unwissenheit, vielleicht aus Lobbyismus, vielleicht aus tatsächlich sich auf verändernden Rahmenbedingungen ganz notwendig widerrufen müssen und sagen müssen, ja, wir lernen gerade, diese Abzweigung war nicht die richtige und wir schauen, wie wir von hier aus uns wirklich neu ausrichten.
00:16:43
Speaker
Unbedingt, da haben wir ja bei den Vaterabhängigkeiten bereits drüber gesprochen gehabt.
00:16:48
Speaker
Da führt eigentlich nur ein einziger Weg raus, nämlich Reflexivität.
00:16:52
Speaker
Ich muss immer wieder erneut so die Schleife machen, ich muss mich vergewissern, ich muss im Grunde genommen permanent anfangen, mir von hinten über die eigene Schulter zu gucken.
00:17:01
Speaker
Immer wieder schauen, was haben wir gemacht, ist es immer noch das, wo wir hinwollen.
00:17:06
Speaker
Sind wir da irgendwie falsch abgebogen oder auch in einem Denkgefängnis gelandet?
00:17:11
Speaker
Häufig sind das ja, Stichwort Normalitätstheater, häufig sind das ja so unsere Gedanken, so die Begriffe, die wir für selbstverständlich erachten, die dann wieder Einfluss darauf nehmen, wie wir diese Welt wahrnehmen und ausdeuten, Sinn aus ihr machen.
00:17:25
Speaker
Und wenn diese Begriffe dann irgendwie schief liegen oder wir mit völliger Selbstverständlichkeit irgendwelche nur noch leeren Signifikanten irgendwie, also Jargon im Grunde genommen, Dresch, sowas wie soziale Marktwirtschaft, das ist ein so ein Dreschwort, wo nichts, aber auch gar nichts dahinter steht.
00:17:43
Speaker
Und das haben wir uns einfach nur angewöhnt, da permanent von zu sprechen und das zu verbinden mit einer Vorstellung von ökonomischer Prosperität, das irgendwie besser wird in Zukunft.
00:17:54
Speaker
Und da halt wirklich zu schauen, sind wir noch auf dem Weg und ist unser Vokabular auch noch das, was geeignet ist, um zu bezeichnen, was wir da bezeichnen wollen.
00:18:06
Speaker
So, das Reflexivität ist da ein wichtiges Ding.
00:18:09
Speaker
Das meinte ich aber auch nicht mit diesem unwiderruflich, sondern
00:18:13
Speaker
Hier geht es wirklich um Entscheidungen, die Konsequenzen haben.
00:18:21
Speaker
Vielleicht kann man es auch so rumgreifen.
00:18:23
Speaker
Also die Krise als ein Moment der Entscheidung wird dadurch zur Krise oder konstituiert sich dadurch zur Krise, dass die Entscheidung weitreichende Konsequenzen hat.
00:18:39
Speaker
Ja, deswegen war es mir wichtig, nochmal wieder nachzufragen, weil ich tatsächlich finde, dass wir so manche Narrative widerrufen müssen und so manches, was mal als gut gemeint da war, sich herausstellt, dass es aber nicht gut gemacht ist.
00:18:55
Speaker
Und da finde ich es ganz wichtig, dass es nicht nur ein Widerruf, sondern auch ein Aufruf dessen braucht, was da nicht gut gemacht war.
00:19:03
Speaker
Unabhängig davon, wie gut gemeint ist, zu irgendwelchen Wirtschaftswunderwanderungen auch immer Zeiten, das mal gedacht war.
Individuelle Beiträge zu Krisen
00:19:09
Speaker
Also deswegen stockte ich so bei dem Unwiderruf.
00:19:12
Speaker
Gleichzeitig habe ich dieses Gefühl, dass Krise immer dann entsteht, wenn das Gefühl davon ist, ich weiß auch gerade gar nicht, was ich damit tun soll, also nenne ich es erstmal eine Krise.
00:19:24
Speaker
Und dann kann ich es auch erstmal ein Stück weit weg von mir schieben, weil es ist ja eine gesellschaftliche Krise.
00:19:29
Speaker
Ich bin aber ja eigentlich mittendrin.
00:19:31
Speaker
Das, was ich als herausforderungsvoll erlebe, ist aber etwas, was ich generell bei dem Thema Engagement erlebe, bürgerschaftliches Engagement, generell mein privates Engagement, wie auch immer.
00:19:48
Speaker
gegeneinander aufwägen von Krisen.
00:19:51
Speaker
Also wenn sich jemand für den Bereich Biodiversität in seinem kleinen Dorf engagiert und dann aber nichts zum Thema Kehrarbeit macht, dann kriegt er erstmal einen auf den Deckel, anstatt zu sagen, toll, dass du dich um diesen Teil unserer gerade wichtigen Zäsur, wo wir was tun müssen, kümmerst.
00:20:07
Speaker
Sondern es wird einen aufgewägen, was ist denn jetzt die schlimmere Krise.
00:20:10
Speaker
Und was ist denn wichtiger, warum ich mich kümmere?
00:20:13
Speaker
Anstatt da ranzugehen und ein Verständnis dazu haben, wir haben gerade unglaublich viel von diesen Zäsuren, die ein Umdenken und Umlenken nötig machen.
00:20:23
Speaker
Und es ist viel wichtiger zu schauen, wo jeder seine eigenen Talente hat und seine Fähigkeiten weiterentwickeln möchte, auf einen besonderen Teil dort
00:20:31
Speaker
mitgestaltend einwirken zu können und nicht zu sagen, das ist aber besser oder das ist schlechter.
00:20:35
Speaker
Das ist wie diese Frage von, was ist wichtiger, Kinderschutz oder Tierschutz?
00:20:40
Speaker
Und dann bringen beide Seiten mehr Zeit und Ressourcen darauf, zu sagen, was warum wichtiger ist, anstatt zu sagen, jeder macht das, woran er gerade gut ist und wo er für sich einen Sinn hinter sieht und so kümmert sich um alles jemand.
00:20:54
Speaker
Das erlebe ich in der Politikdebatte auch, dass mehr Zeit und mehr Energie daran aufgewendet wird, zu diskutieren und auseinander zu pflücken, welche Krise denn schlimmer ist.
00:21:04
Speaker
Und in der Zeit eskalieren die schön weiter vor sich hin, anstatt sich darum zu kümmern.
00:21:11
Speaker
Und das ist eigentlich das, was für mich den beängstigenden Krisenmodus ausmacht.
00:21:15
Speaker
Ansonsten ist es für mich, so wie du vorhin gesagt hast, ein Inhalten.
00:21:20
Speaker
Hier ist eine Abzweigung und dann zu befähigen, ich entscheide mich, weil ich weiß, so geht es noch nicht.
00:21:27
Speaker
Und ich höre im Moment dieses so und das noch nicht gar nicht mehr.
00:21:31
Speaker
Also diese Worte so und noch sind komplett rausgefallen, sondern es ist nur ein geht nicht.
00:21:37
Speaker
Und es ist ja die Frage, um aus der Krise eine Ermöglichung zu machen, braucht es dieses so und dieses noch ganz dringlich.
00:21:49
Speaker
Im Sinne von den Optionen der Entscheidung.
00:21:54
Speaker
Ja, und auch dessen, dass okay, so geht es noch nicht, dann wähle ich diesen Weg und auf diesem Weg lerne ich, wie es vielleicht immer noch so nicht geht, aber ich bin ein Stück weitergekommen und habe mich eben angenähert.
00:22:04
Speaker
Aber es ist die ganze Zeit, dass ich ein klarer, so geht es nicht und ich brauche eine klare Entscheidungsoption, die sagt, so geht es.
00:22:12
Speaker
Anstatt, dass ich dazwischen ein Ausprobieren, ein Kennenlernen, ein Versuchen habe, um mich dem viel, viel schneller anzunähern, als dass ich immer versuche, ich habe ein Das-Geht-nicht-also-brauche-ich-eine-klare-eindeutige-antwort-wie-es-gehen-kann-and-an-der-diskutiere-ich-so-und-lamentiere-ich-so-lange-rum-bis-ich-halbwegs-glaube-dass-ich-alle-meinungen-an-ein-ein-hab-und-dann-versuche-ich-die-und-stell-fest-dass-die-nicht-gegen.
00:22:36
Speaker
In der Zwischenzeit, wenn es eher ein Ausprobierendes, ein Testendes, ein sich Annäherndes wäre, hätte ich in diesem Rahmen ja ganz viel gelernt, was ich vielleicht auch auf andere Krisenmomente anwenden kann.
00:22:46
Speaker
Ich glaube, dass man in einer Krise für andere Dinge ganz viel lernen kann, wie man handlungsfähig sein kann.
Lernen und Anpassung in Krisenzeiten
00:22:54
Speaker
Ja, allein schon, wenn eine Entscheidung gefällt wird, fängt man ja was Neues an.
00:23:03
Speaker
Das heißt, Krise geht immer auch mit Anfängertum einher.
00:23:10
Speaker
Und wenn man neue Dinge anfängt, sind Lernkurven immer am steilsten.
00:23:15
Speaker
In Krisen werden wir alle zu Novizien.
00:23:19
Speaker
Und das ist ja auch etwas Schönes und das ist ja auch ein Geschenk, egal von wo ich komme, gemeinsam dort neu lernen zu dürfen.
00:23:25
Speaker
Und das, was mir im Moment fehlt, ist so ein bisschen die Logik, dass Krise einen sehr kausal getriebenen Narrativcharakter hat.
00:23:36
Speaker
Also ich muss verstehen, was vorne ist und dann verstehe ich, was ich reintue und dann ist ganz klar, was am Ende rauskommt.
00:23:41
Speaker
Aber so funktioniert das nun mal nicht.
00:23:43
Speaker
Ja, das ist zeitdiagnostisch, ist das sehr interessant, weil das hängt ja gerade an diesem gesellschaftlichen Glauben, dass man erstmal alles vermessen muss, erstmal alles entlang von KPIs und ähnlichem erstmal bestimmen muss, erstmal sagen muss, wie ist es denn, wie sieht es aus, wie groß ist es, wie viel wiegt es.
00:24:08
Speaker
Also im Grunde genommen, dass alles erstmal vermessen muss und dann dieser Akt selbst aber völlig vermessen ist.
00:24:14
Speaker
Und diese Quantifizierung, die irgendwie immer erforderlich ist, sodass alles am Reißbrett erstmal durchgeplant werden muss, würde ich schon sagen, ist zeitdiagnostisch oder ist ein Stück Zeitdiagnose.
00:24:30
Speaker
weil so ja auch nicht die Gegenwart entstanden ist.
00:24:34
Speaker
Es hat sich ja auch nicht jemand in der Vergangenheit hingestellt und hat erstmal alles genau bestimmt und ausgerechnet gesagt, so und so muss es irgendwie aussehen, da machen wir es, da müssen wir es nur noch umsetzen.
00:24:45
Speaker
Nee, das war auch ein emergenter, das war ein fließender, das war ein gewissermaßen evolutionärer Prozess.
00:24:54
Speaker
Und genau das brauchen wir jetzt auch wieder.
00:24:59
Speaker
Wir brauchen auch diese Räume, in denen diese Dinge ausprobiert werden können, in denen getestet werden kann, in denen experimentiert werden kann.
00:25:07
Speaker
Und das alles, und da sind wir dann wieder bei dieser Unwiderruflichkeitsgeschichte,
00:25:13
Speaker
Rückbaufähig, das ist einer dieser Begriffe aus der Technikfolgenabschätzung, der sehr wichtig ist, wenn wir über nachhaltige Entwicklung reden.
00:25:26
Speaker
Rückbaufähigkeit, in der Lage zu sein, die Dinge wieder zurückzubauen, wenn man gemerkt hat, dieser Pfad war es irgendwie nicht.
00:25:35
Speaker
Dass man da also keine Rückbaufähigkeit quasi auch als eine Antwort darauf bekommt,
00:25:41
Speaker
Wie komme ich aus einer Pfadabhängigkeit wieder raus?
00:25:44
Speaker
Als ich das Wort das erste Mal gehört habe, habe ich erst Stapel Kisten vor Augen gehabt und keine Stapel Kisten.
00:25:50
Speaker
Und ich glaube, das ist auch das, wo wir tatsächlich ran dürfen.
00:25:53
Speaker
Auch wenn wir zurück zu dem Comic-Snippet gehen, von dem du vorhin erzählt hast, oder dieser Karikatur mit den Bällen,
00:26:02
Speaker
Diese Rückbaufähigkeit oder diese Stapelung von Krisen bedeutet ja auch, dass ich sie wieder auseinanderstapeln darf und dass ich erst mal schauen kann, wo hängen sie denn zusammen?
00:26:12
Speaker
Was sind denn Dinge, wenn ich mich daran mache, wo ich in allen etwas verändere?
00:26:19
Speaker
Diese Größe der Welle, wie sie aufeinander machen, wirkt ja auch so bedrohlich, weil ich gar nicht verstehe, wo ich einzelne Bausteine, einzelne Stapelsteine dieser Krisen greifen kann.
00:26:31
Speaker
Und mich in meinem Horizont oder vor dem, was ich tue, mich um diese Stapelsteine kümmern kann.
00:26:38
Speaker
Ich glaube, das ist das eine, was helfen könnte.
00:26:41
Speaker
Ich finde das Wort Emergenz da tatsächlich mit Blick auf Krisen sehr wichtig, wie du es schon angesprochen hast.
00:26:48
Speaker
Gleichzeitig aber auch diese Unterscheidung, die wir...
00:26:53
Speaker
Sonst viel, wenn wir von Innovationen sprechen, haben die sich inkrementell entwickelt oder sind die disruptiv.
00:26:58
Speaker
Im Moment haben wir nur disruptive Narrative zur Krise.
00:27:03
Speaker
Und ich glaube, das hindert unglaublich, weil das nicht zu einem Umgang damit im Alltäglichen führt.
00:27:12
Speaker
Sondern dass es beides braucht.
00:27:14
Speaker
Wir brauchen in manchen Bereichen tatsächlich große Disruptionen, die verändern, wie wir mit den Herausforderungen, vor denen wir stehen, umgehen können.
00:27:21
Speaker
Wir brauchen aber auch ein kleines im Tagtäglichen, also diese kleinen Schritte, diese kleinen Verhandlungsveränderungen, die sie sich ausprobieren dürfen.
00:27:29
Speaker
Und das sehe ich kaum und höre es
Innovation und Narrative im Krisenverständnis
00:27:32
Speaker
Und es fehlt mir tatsächlich, wenn es darum geht, so ein bisschen diesen großen Stapelkrisen ein wenig abzubauen,
00:27:39
Speaker
Ja, es ist wichtig, dass wir uns um gewisse Disruptionen dort bekümmern.
00:27:42
Speaker
Wir brauchen aber auch eine Form von Emergenz und wir brauchen vor allen Dingen auch eine Idee von inkrementellen, schauenden, probierenden Umgang mit Krisen.
00:27:55
Speaker
Gestern durfte ich mir, habe ich mit Studierenden gesprochen und hatte mit denen einzelne Prüfungen.
00:28:02
Speaker
In der einen Prüfung ging es auch um Prozessoptimierung.
00:28:06
Speaker
Und es wurde eine Grafik mitgezeigt, wo so diese ganzen typischen Six Sigma, KVP, Re-Engineering mit drin waren.
00:28:15
Speaker
Und unten drunter war ein ganz großer Balken in dieser Grafik.
00:28:18
Speaker
Gesunder Menschenverstand.
00:28:21
Speaker
Und ich musste so schmunzeln und habe mich so daran gefreut und dachte, ja.
00:28:26
Speaker
Und habe dann mit der Studentin darüber gesprochen und mich mit ihr ausgetauscht, wie man denn an diesen gesunden Menschenverstand kommt und ob sie glaubt, dass der in Organisationen oder überhaupt in Institutionen stattfindet.
00:28:39
Speaker
Sie überlegte kurz und es kam so ein bisschen zu dem Ergebnis, ja, wäre wichtig und ich wundere mich immer, warum ich ihn in manchen Dingen habe und andere, die gerade in der Situation sind, nicht.
00:28:49
Speaker
Und ich glaube, genau das ist das, was uns in diesem Krisenmodus hält, dass wir anfangen, Scheuklappen aufzusetzen, an unseren gesunden Menschenverstand nicht mehr rankommen.
00:28:58
Speaker
Und dass wir daraus Impuls brauchen von außen, dass wir da wieder rankommen.
00:29:03
Speaker
Also wir brauchen Raum und wir brauchen aber auch einen Rahmen, in dem wir uns damit beschäftigen können, was wir eigentlich aus unserem gesunden Menschenverstand heute schon wissen und tun könnten.
00:29:16
Speaker
Ja, da ist ja immer die Frage, was genau ist dieser gesunde Menschenverstand eigentlich?
00:29:22
Speaker
Also es funktioniert immer so als ein...
00:29:27
Speaker
Ja, als eine Heuristik so.
00:29:29
Speaker
Also jeder kann sich irgendwie was darunter vorstellen.
00:29:33
Speaker
Und zugleich, wenn es dann darauf ankommt, den mal anzuwenden, merken wir irgendwie, okay, das ticken wir dann doch offenkundig alle ziemlich anders.
00:29:42
Speaker
Das heißt, es ist auch gefährlich, den gesunden Menschenverstand anzurufen,
00:29:50
Speaker
Weil er so eine Harmonie, so eine Gemeinsamkeit irgendwie unterstellt, die dann am Ende, wenn es darauf ankommt, gar nicht da ist.
00:29:59
Speaker
Das habe ich gar nicht.
00:30:00
Speaker
Mein erster Gedanke war, oh, das ist endlich der Raum, wo unsere Unterschiedlichkeit und Perspektiven und Möglichkeiten mal zusammenkommen könnten.
00:30:07
Speaker
Also ja, einfach zu sagen, ja, ja, mach das mal mit einem gesunden Menschenverstand und da so einen allgemeinen Stellvertrieb dafür bauen, hatte ich ja überhaupt nichts davon.
00:30:17
Speaker
Mir ging es mehr darum zu sagen, jeder trägt was in sich, dass er was tun kann.
00:30:23
Speaker
Und das wird aber dieses etwas Gesundene wieder zu sich finden, wieder in ein Gefühl von, ich bin handlungsfähig, weil kommen, denn wenn ich mich damit auseinandersetze und mich damit auseinandersetzen darf, welche Möglichkeiten ich habe und in all unserer Unterschiedlichkeit, die zusammenkommen, dann können wir, glaube ich, vieles tun.
00:30:46
Speaker
Und auch vieles in kleinen Schritten tun.
00:30:48
Speaker
Das ist eher das, wo ich im Krementellen war.
00:30:54
Speaker
gesunder Menschenverstand ist für mich genau das Gegenteil von, da ruhen wir uns jetzt drauf aus und dann soll mal jeder machen, sondern ich glaube tatsächlich, dass wir den verloren haben oder zumindest da gerade gar nicht mehr rankommen und vor allem nicht zugestehen, dass der so vielfältig und unterschiedlich sein darf, wie wir sind.
00:31:15
Speaker
Dadurch gehen uns Perspektiven verloren und dadurch geht uns auch Erfahrungswissen verloren und dadurch gehen uns auch Fähigkeiten und Kompetenzen verloren, die früher uns diese Alltagsbefähigung noch ermöglicht hat.
00:31:29
Speaker
Ja, also Phronesis, wie die Griechen es genannt haben, die Lebensklugheit.
00:31:38
Speaker
Nicht das rationale Kalkül, nicht der eigene Nutzen, der im Vordergrund steht, sondern die Lebensklugheit.
00:31:47
Speaker
Das ist ein etwas sperriger Begriff im Deutschen.
00:31:50
Speaker
Manchmal reden wir davon, Bauernschleue oder irgendwie sowas.
00:31:55
Speaker
Das ist dann nur anders gelagert irgendwie ein schwieriger Begriff.
00:31:59
Speaker
Aber im Grunde, wir wissen, was gemeint ist.
00:32:02
Speaker
Das war jetzt wieder Anrufung des gesunden Menschenverstandes, in der Hoffnung, dass damit alles gesagt ist.
00:32:10
Speaker
Nee, ernsthaft, wenn wir die Krise verstehen als ein Moment der Entscheidung, dann
00:32:18
Speaker
dann können wir gerade, indem wir uns nicht beziehen auf KPIs, auf Wiegen, Zählen, Messen, auf all diese Formen der Vermessung und Quantifizierung der Welt, können wir vor allen Dingen wieder ins Träumen kommen.
00:32:38
Speaker
Denn das Problem an diesen ganzen Kennzahlen ist ja, die sind alle vergangenheitsbezogen.
00:32:43
Speaker
Wenn wir jetzt aber sagen, es geht um eine Entscheidung, dann betrifft diese Entscheidung ja die Zukunft.
00:32:48
Speaker
Da geht es ja nicht um die Vergangenheit.
00:32:51
Speaker
Und das ist so ein bisschen, als würde man in einen Rückspiegel gucken und geradeaus fahren wollen.
00:32:58
Speaker
Das ist eine schwierige Geschichte.
00:33:00
Speaker
So, das heißt, wie können wir das da oder auf welcher Basis können wir da eigentlich diese Entscheidung treffen?
00:33:07
Speaker
Und dass wir diese Entscheidung natürlich im Wissen um die Vergangenheit treffen, ist völlig klar, weil da kommen wir her.
00:33:13
Speaker
Dass wir sie aber eben auch in der Vorstellung einer Zukunft, also Zukunft als das, was wir uns vorstellen können, als einer zukünftigen Gegenwart sozusagen, dass wir uns die im Wissen darum halt eben auch verständigen und diese Entscheidung treffen, das glaube ich ist hier nochmal so eine ganz wichtige Nuance, die die
00:33:36
Speaker
mir da gerade in Reaktion auf das, was du gesagt hast, wesentlich geworden ist.
00:33:39
Speaker
Also, dass wir diesen Raum brauchen, um in Bezug auf diese Entscheidung überhaupt erstmal die Option auf den Tisch zu legen.
00:33:53
Speaker
Ich glaube, um diese Optionen erkennen zu können, ist es auch wichtig, dass wir uns davon lösen.
00:33:57
Speaker
Es gibt eine Zukunft und wir müssen uns entweder auf ein Bild einigen oder an noch besser zu glauben, wir gehen von der gleichen aus, sondern das darf ganz vielfältig sein.
00:34:06
Speaker
Wir dürfen in Zukunft denken und auf den Weg dorthin dieses Bild immer wieder verändern.
00:34:14
Speaker
Und wieder dazulernen.
00:34:16
Speaker
Und es ist so sehr gerade ein Aufwägen gegeneinander von Zukunftsbildern, je nachdem, aus welchem Krisennarrativ sie kommen.
00:34:26
Speaker
Und anstatt zu sagen, gut, lass sie uns alle geltend machen.
00:34:30
Speaker
Lass sie uns alle für gültig erscheinen und lass sie uns alle im Blick behalten.
00:34:34
Speaker
Und lass uns schauen, wenn wir auf dem Weg darin sind, wo sie Gemeinsamkeiten haben, wo sie Unterschiede haben, wo wir vielleicht nochmal ganz anders, ganz neu hinblicken müssen.
00:34:43
Speaker
Wobei sie in Teilen natürlich auch widersprüchlich sind.
00:34:47
Speaker
Ich glaube aber gerade, das ist das, was es heutzutage ausmacht, dass eine der wichtigsten Fähigkeiten ist, die wir lernen müssen, Widersprüchlichkeiten von gefühlten Wahrheiten auszuhalten.
00:35:04
Speaker
Also das ist dieses, dass Widersprüchlichkeiten nicht bedeuten müssen und
00:35:12
Speaker
fähig zu sein, zu handeln oder in die Starre zu verhalten, sondern dass Unterschiedlichkeiten von dem, was an Widersprüchen entsteht, ja eigentlich auch nur Reibung ist, die Energie erzeugt, um mich damit weiter zu beschäftigen.
00:35:28
Speaker
Also dass Widerspruch nicht etwas gegen ist und dazu führt, dass nichts passiert, sondern dass
00:35:34
Speaker
ich Widersprüche in ihrer Mehrdeutsigkeit willkommen heißen darf.
00:35:39
Speaker
Also dass ich diesen Alleingültigkeitsanspruch aufgebe und sage, ja, es gibt dort unterschiedliche Perspektiven und die dürfen nebeneinander bestehen und wir dürfen gemeinsam auf beide schauen, um mehr und mehr und besser zu lernen, wo wir Gemeinsamkeiten haben und wo wir uns unterscheiden und das ist okay, dass wir uns unterscheiden darin.
00:35:57
Speaker
Ja, in mancherlei Hinsicht ist das so.
00:36:00
Speaker
In mancherlei Hinsicht denke ich aber auch nicht.
00:36:03
Speaker
Also nämlich an den Stellen, an denen diese Zukunftsbilder nicht nur widersprüchlich sind, sondern unvereinbar sind.
00:36:13
Speaker
Also die Vorstellung einer sicheren, souveränen und rückbaufähigen Energiegewinnung ist mit Kernkraft und Kernfusion nicht vereinbar.
00:36:28
Speaker
Da kann ich auch nicht sagen, irgendwie toll, da entsteht Reibung und da können wir jetzt irgendwie was produktiv draus werden lassen.
00:36:34
Speaker
Das geht nicht zusammen.
00:36:36
Speaker
Genauso kann ich nicht eine nachhaltige, eine souveräne, eine sichere Versorgung mit Nahrungsmitteln, mit intensiver Bodennutzung vereinen.
00:36:51
Speaker
Das widerspricht sich.
00:36:53
Speaker
Es ist unvereinbar.
00:36:54
Speaker
Ich glaube, ich würde da die Grenzen ziehen zwischen Unvereinbarkeit und Widerspruch.
00:36:59
Speaker
Das ist für mich nicht das Gleiche.
00:37:01
Speaker
Also ich kann in einer kurzfristigen Dimension noch einen Widerspruch haben, der sich aber mit dem, worauf wir uns beide ausrichten, mittel- und langfristig nicht zu einem...
00:37:14
Speaker
zu einer Unvereinbarkeit führen kann oder muss.
00:37:17
Speaker
Da bin ich absolut bei dir zu sagen, das ist ein großer Unterschied zu sagen, ob ich Dinge sage, sie widersprechen sich in einer kurzfristigen Perspektive oder sie haben in einer langfristigen Perspektive tatsächlich eine Unvereinbarkeit.
00:37:33
Speaker
Das ist so ein bisschen das, was wir jetzt in den Diskussionen ja auch rund um die feministische Außenpolitik hatten.
00:37:39
Speaker
Was von dem ist im Widerspruch zu einem friedvollen Mitarbeiter und kriegerischen Handlungen kurzfristig und langfristig zu sehen?
00:37:48
Speaker
Es ist eine absolute Unvereinbarkeit, das als Dauerziel zu sehen.
00:37:53
Speaker
Es ist aber ein kurzfristiger Widerspruch, dass beispielsweise in diktatorischen Ländern, in zerstörerischen Angängen trotzdem ein Einschreiten notwendig ist.
00:38:04
Speaker
wo man nicht darauf vertrauen kann, dass es sich alleine löst.
00:38:06
Speaker
Und ähnlich ist es ja auch bei Fragen der Ernährung und Fragen der Weltversorgung.
00:38:17
Speaker
Natürlich wissen wir, es ist unvereinbar mit Aspekten der Biodiversität, wenn wir nicht bald anfangen, unsere Landwirtschaft umzustellen.
00:38:24
Speaker
Wenn wir das weltweit einsetzen, werden ganze Länder verhungern gerade.
00:38:29
Speaker
Das heißt, es steht im Widerspruch, wie ich gerade eine Welternährung angesichts von Dürrekrisen und ähnliches so möglich mache, dass sie komplett in einem Weg agrarwirtschaftlich aufgebaut ist, der biodynamisch ist.
00:38:49
Speaker
Dann werde ich diese Menschen dort verhungern lassen.
00:38:53
Speaker
Das ist gerade nicht umsetzbar, kurzfristig.
00:38:55
Speaker
Langfristig sollte es das Ziel sein und zwar auch in der Befähigung der Möglichkeiten, was da möglich ist oder was da gestaltbar ist.
00:39:01
Speaker
Und deswegen glaube ich, ist dieser Unterschied zwischen Widerspruch und wirklich Unvereinbarkeit auch eine Frage, mit welcher zeitlichen Perspektive ich darauf schaue.
00:39:12
Speaker
Die Zeitlichkeitsfrage hatten wir in der letzten Episode auch schon mal am Bickel.
00:39:16
Speaker
In the long run, we are all dead.
00:39:20
Speaker
In der Tat ist es super wichtig, welche Zeitschiene wir da so anlegen, wie weit wir reinzoomen oder auch rauszoomen.
00:39:27
Speaker
Und sobald es dann wieder darum geht zu sagen, wir müssen so ein globales Big Picture zeichnen, dann entsteht wieder das, somit wir vorhin diese Episode eröffnet haben.
00:39:37
Speaker
Dann entsteht wieder dieses Überforderungsmoment.
Demokratischer Ansatz in der Krisenbewältigung
00:39:40
Speaker
beziehungsweise sind wir dann selber wieder Täterinnen und Täter dieser Reißbretthaltung.
00:39:49
Speaker
Zu sagen, man muss erstmal alles bis ins Kleinste durchgedacht haben, inklusive all die globalen Abhängigkeiten, bevor wir überhaupt auch nur einen Finger rühren.
00:40:02
Speaker
Und das führt am Ende natürlich in die Handlungsunfähigkeit und in die Ohnmacht.
00:40:07
Speaker
Da bin ich ganz bei dir.
00:40:09
Speaker
Das ist das Problem.
00:40:10
Speaker
Und zugleich zu sagen, okay, wir, wenn Krise als Zeit der Entscheidung beinhaltet ein riesengroßes demokratisches Moment, nämlich, dass wir uns wieder fragen dürfen, wie wollen wir denn eigentlich beisammen sein?
00:40:30
Speaker
Wie wollen wir denn leben?
00:40:32
Speaker
Was bedeutet für uns ein gutes Leben?
00:40:34
Speaker
In Bezug auf all die Fragen gesellschaftlicher Versorgung, Kleidung, Nahrung, Gesundheit, Bildung und so weiter und so fort.
00:40:40
Speaker
Also was für ein Privileg,
00:40:44
Speaker
im Grunde das demokratische Versprechen, dass die einen ihr Leben so und die anderen ihr Leben eben anders führen können, dass die Krise dasjenige Moment ist, in dem das Normalitätstheater die Maske fallen lässt und wir sagen, okay, jetzt können wir mal darüber reden, wie wir eigentlich hier beisammen sein wollen und uns dann entscheiden, linksrum, rechtsrum, teilen wir uns auf oder wie auch immer.
00:41:13
Speaker
Und das vor dem Hintergrund eines Bewusstwerdens der eigenen Privilegien.
00:41:19
Speaker
Das fehlt mir in diesem Diskurs so sehr.
00:41:21
Speaker
Und halt auch Gestaltungsmacht.
00:41:24
Speaker
Also dass man eben nicht, wie in diesem Karton, diese Karikatur, wo da diese Welle irgendwie auf uns zukommt, so eine Naturgewalt,
00:41:41
Speaker
die mich natürlich völlig überlaufen wird.
00:41:44
Speaker
Da kann ich nichts machen.
00:41:48
Speaker
Nicht mal Badesachen anziehen wird dann irgendeine Weise was dran ändern.
00:41:51
Speaker
Da kann ich nur mit großen Augen davorstehen.
00:41:54
Speaker
Allenfalls versuchen wegzuschwimmen oder so.
00:41:57
Speaker
Aber ich bin ihm völlig ausgeliefert, völlig machtlos und das knallt voll rein.
00:42:02
Speaker
Und dann zu sagen, okay, aber lasst uns doch mal schauen, ist das wirklich eine Zwangsläufigkeit?
00:42:07
Speaker
Ist das wirklich eine Zwangsläufigkeit?
00:42:09
Speaker
Oder können wir da nicht auch auf eine andere Art und Weise einen Umgang mit der Welt finden, sodass gewisse krisenhafte Erscheinungen dann eben ausbleiben?
00:42:23
Speaker
Es ist auch so ein Moment, in dem die Gestaltungsmacht erfahrbar wird,
00:42:32
Speaker
eben weil die Macht, politisch gesprochen, die Macht eben auf der Straße liegt.
00:42:39
Speaker
Wir können danach greifen und können uns fragen, wie wollen wir leben?
00:42:44
Speaker
Und wenn wir das tun, entsprechende Räume dafür schaffen, indem wir uns darüber austauschen können, indem wir Zukunftsbilder entwickeln können, indem wir träumen können, indem wir mal all unsere...
00:42:55
Speaker
unsere Hoffnungen, unsere Sehnsüchte, natürlich auch unsere Sorgen, unsere Hemmungen und Hemmnisse, alles auf den Tisch legen können und sagen können, ein Gedenk all dieser Dinge, so und so können sie irgendwie aussehen.
00:43:15
Speaker
Also wenn man es so anpackt, ist Krise ja schon wirklich eine tolle Angelegenheit.
00:43:21
Speaker
Ich finde auch gar nicht etwas, wo es das Anliegen sein sollte, irgendwann zu einem Status, zu einem Stand, zu einem Moment zu kommen, wo es keine mehr gibt.
00:43:35
Speaker
Nee, weil die Krise, die ist ja aber auch ein Konstruktionsmoment.
00:43:39
Speaker
Das muss man sich dann halt auch nochmal klar machen.
00:43:41
Speaker
Also wenn ich sage, die Krise ist was Gutes, dann will ich damit nicht sagen, Corona irgendwie ist was Tolles oder Biodiversitätsvernichtung ist was Tolles.
00:43:53
Speaker
Das meine ich damit überhaupt nicht.
00:43:55
Speaker
Also die dahinterliegenden Probleme,
00:43:58
Speaker
Die dahinterliegenden Probleme sind natürlich überhaupt nichts Tolles, aber dass dieser Umstand gesellschaftlich zu einer Krise gemacht wird, das ist was Tolles, weil in dem Moment nämlich die Gestaltungsmacht auffällt.
00:44:13
Speaker
Also all die dahinterliegenden Probleme, wenn du dir zum Beispiel jetzt das Automobil anguckst, das hat immer schon...
00:44:20
Speaker
immer schon Fläche verbraucht in der Stadt.
00:44:23
Speaker
Das Automobil war immer schon eine mit Abgasen und Verschmutzung einhergehende Form der Mobilität.
00:44:31
Speaker
Das war immer schon so.
00:44:33
Speaker
Aber es wird jetzt zu einem Problem gemacht.
00:44:36
Speaker
Das ist das Krisenmoment, diese Konstruktion.
00:44:38
Speaker
Und nur das meine ich damit.
00:44:40
Speaker
Das dahinterliegende Problem ist,
00:44:42
Speaker
also das Kollabieren globaler Ökosysteme, die sozialen Ungerechtigkeiten, all das Leid, das faktische Leid dahinter, meine ich damit nicht, sondern dass dieses Leid anerkannt wird als Leid und die Krise sich als eine gesellschaftliche Krise konstituiert.
00:45:02
Speaker
Das ist das Positive, weil in dem Moment wird das Leid als Leid anerkannt
00:45:09
Speaker
Und in dem Moment gerät die Kontingenz dieser Angelegenheit, dass es auch anders möglich ist, dass wir uns entscheiden können, wollen wir das so oder machen wir das anders.
00:45:20
Speaker
Dieses Moment, dass das zu Bewusstsein gerät, das ist das Tolle.
00:45:23
Speaker
Und insoweit würde ich sagen, Krisen, super Angelegenheit.
00:45:27
Speaker
Weil sie uns den Raum des Aufschauens und Draufschauens ermöglichen.
00:45:32
Speaker
Und dadurch ja erst dieses wirksam Wenden anstoßen.
00:45:35
Speaker
Sie sind der Raum, oder?
00:45:39
Speaker
Die Krise selbst ist der Raum.
00:45:43
Speaker
Ich würde es andersrum sagen.
00:45:44
Speaker
Ich glaube, die Krise schafft den Rahmen dafür, welche Art von Räumen es braucht, um sich unterschiedlichen Krisen in ihrem Inhalt zuwenden zu können.
00:45:56
Speaker
Also ich glaube, ich würde es eher sagen, die Krise schafft eine Rahmung dessen, welche Formen des Austausches, welche thematischen Zusammenhänge, wo wir über bisher noch bestehende Organisation, System, Prozess, Struktur denken, jetzt endlich hinausdenken müssen.
00:46:13
Speaker
Und wo da dann neue Räume entstehen dürfen.
00:46:17
Speaker
Handlungsräume, Denkräume, Reflexionsräume.
00:46:22
Speaker
Und deswegen würde ich sagen, dass die Krise, das Aufbrechen des Bestehenden, um eine neue Rahmung zu geben dessen, welche Räume es jetzt bedarf, um sich diesen Herausforderungen zu stellen.
00:46:34
Speaker
Also ich gebe dir absolut recht, die Krise mit den Inhalten, sobald sie mit einem Inhalt geführt hat,
00:46:39
Speaker
ist der Inhalt dessen ja das, was das kritische Moment ausmacht.
00:46:43
Speaker
Also jede Krise hat ja mit dem Inhalt, sei es Covid, sei es Biodiversität, sei es kriegerische Handlung, hat sie ja eine kritische Momentaufladung.
Vom Problembewusstsein zum Experimentieren
00:46:53
Speaker
Und das hat mit der Krise an sich ja nichts zu tun, sondern die Krise ist das Aufschauen, Draufschauen, Wirksamwerden.
00:47:01
Speaker
Und zwar zu Themen, die unglaublich, also wir haben das letzte Mal auch über Spannung gesprochen, Spannung haben, die sich entladen, tun wir nichts.
00:47:09
Speaker
Und zwar nicht so, dass sie für uns förderlich sind.
00:47:12
Speaker
Und da ist dieser Krisenmoment, je nachdem, mit welchem Narrativ ich sie einführe, anführe und sie auch in den Kontext von Bildungsstille, entweder etwas, was uns lähmt oder etwas, was uns einen großen neuen Gestaltungsraum bietet.
00:47:26
Speaker
Und ich glaube, Letzteres ist das, was so wichtig ist gerade und
00:47:31
Speaker
Ja, die Krise ist das Moment der gesellschaftlichen Selbstproblematisierung.
00:47:38
Speaker
Und da sind wir wieder in dieser Figur der Reflexivität drin, was ich vorhin sagte, so von hinten über die Schultern auf die eigene Hände gucken.
00:47:48
Speaker
Gesellschaftliche Selbstproblematisierung, Selbstbefragung, Selbstthematisierung, aber eben auch Selbstproblematisierung.
00:47:55
Speaker
Und da dürfen wir nun nicht drin bleiben.
00:47:57
Speaker
Also ich erlebe im Moment sehr, dass wir in dem Problematisieren bleiben.
00:48:01
Speaker
Also wir müssen vom Problematisierens ins, sagt man, Prototypisieren kommen, ins Ausprobieren.
00:48:12
Speaker
Ins Experimentieren.
00:48:14
Speaker
Genau, ins Ausprobieren, ins Tun, im Testen, was möglich ist, um auch Zusammenhänge erkennen zu können.
00:48:20
Speaker
Und im Moment erlebe ich ganz viel Problematisierung, die sich darin aufreibt, entweder zu sagen, was ist wie, warum schlimmer, oder die sich darin aufreibt, wer wo wie jetzt entscheiden kann, was gemacht wird, oder die sich darin aufreibt, Altes erhalten zu wollen.
00:48:38
Speaker
Wenn wir weniger problematisieren würden und mehr ausprobieren würden, könnte sich, glaube ich, einiges auf schneller wenden.
00:48:47
Speaker
Da spielt Wissenschaft, denke ich, eine doppelte Rolle in diesem Prozess.
00:48:54
Speaker
Also einerseits, wenn wir sagen, Moment der Selbstthematisierung, Gesellschaft thematisiert sich erstmal irgendwie selbst.
00:49:02
Speaker
Hat das wieder was mit Wahrnehmungsformen zu tun?
00:49:04
Speaker
Was kann ich überhaupt wahrnehmen?
00:49:06
Speaker
Die allermeisten Menschen, die ich so in meinem Umfeld habe, links und rechts, die nehmen die Biodiversitätskrise gar nicht wahr.
00:49:14
Speaker
Die können dann allenfalls davon berichten, dass damals, als sie da in den 70ern oder in den 80ern mit dem Auto über die Autobahn gebrettert sind, dass da deutlich mehr Fliegen auf der Windschutzscheibe waren, so auf der Ebene.
00:49:28
Speaker
Aber dass die Biodiversitätskrise vor allen Dingen auf unseren Tellern stattfindet und im Kontext dessen, was wir zu uns nehmen, stattfindet, das nehmen die gar nicht wahr.
00:49:38
Speaker
Also da geht es einerseits um Wahrnehmungsformen und da spielt Wissenschaft insoweit eine Rolle und ist vielleicht auch eine Antwort auf die Frage, die wir vorhin schon besprochen hatten, so war das nicht eigentlich schon immer so?
00:49:53
Speaker
Ja, die Welt war immer schon voller Leid.
00:49:57
Speaker
Die Welt war immer schon voller Zerstörung und Ungerechtigkeit.
00:50:03
Speaker
Aber ich denke, dass wir heute mehr davon wahrnehmen, mehr darüber reden, mehr darüber kommunizieren.
00:50:14
Speaker
Das hat was auch mit Technisierung zu tun und mit Medialisierung zu tun, dass wir schneller darüber berichten können und
00:50:23
Speaker
intensiver und nahbarer darüber berichten können.
00:50:28
Speaker
Das hat aber auch was mit allgemeiner Akademisierung zu tun, dass wir immer mehr verstehen, immer mehr die größeren Kontexte auch einordnen können.
00:50:41
Speaker
Und in dem Sinne halt gesellschaftlich ganz anders sensibel sind für viele Themen.
00:50:46
Speaker
Und deswegen auch so eine Form von Stapelkrise entsteht, weil wir halt sensibler werden in unserer Wahrnehmungsweise und feststellen so, um uns herum an allen Ecken und Enden quietscht es und hakt es und brennt es.
00:51:05
Speaker
Und da müsste man eigentlich überall irgendwie mal rangehen.
00:51:09
Speaker
Hat eben damit zu tun, dass wir diese Dinge jetzt auch wahrnehmen können.
00:51:12
Speaker
Und die doppelte Rolle von Wissenschaft würde ich dann sogar darin sehen, dass in dieser Akademisierung auch so eine Verkopfung stattfindet.
Kritik der akademischen Fokussierung
00:51:21
Speaker
Dieses, jetzt reflektieren wir mal drüber.
00:51:24
Speaker
Genau das, was wir jetzt auch machen.
00:51:26
Speaker
Wir quatschen wieder drüber.
00:51:27
Speaker
Wir hätten genauso gut jetzt rausgehen können, hätten jetzt schon bald eine Stunde Zeit gehabt, um uns die Hände schmutzig zu machen.
00:51:36
Speaker
Haben wir nicht gemacht, aber wir haben mal nett darüber gesprochen, dass man könnte.
00:51:43
Speaker
Ich überlege jetzt, wo ich mir heute noch die Hände schmutzig mache.
00:51:48
Speaker
Ich meine, es ist ja auch noch früh, es ist ja noch ein bisschen Zeit, von daher ist der Drops noch nicht gelutscht.
00:51:56
Speaker
Ist auch nicht als Anklage gemeint, sondern auch als Zeitdiagnose.
00:52:02
Speaker
Als Löstmachend, es zu tun.
00:52:05
Speaker
Akademisierung ist irgendwo immer auch Diskriminierung des Handwerklichen.
00:52:12
Speaker
Ja, wobei ich, als ich
00:52:16
Speaker
Mein Bild von Bildung ist halt ein anderes und ich halte Bildung auch für eine Form von Handwerk, auch eine Form von Bildung Neudenken, Befähigung Neudenken, unternehmerische Elemente in das zu bringen, junge Menschen darauf vorzubereiten, ZukunftsgestalterInnen zu werden, halte ich auch für eine Aufgabe, bei der man sich ganz ruhig bei den Händen dreckig machen kann und vor allem auch ganz ruhig bei viel Unmut des Lebens,
00:52:43
Speaker
dessen Auslösung, dass man das so ganz anders macht, als andere das gerne hätten, halte ich auch für eine sehr wichtige Aufgabe.
00:52:50
Speaker
Und ich glaube, das ist dann nicht nur ein darüber reden, sondern Menschen auf ihrem Weg zu begleiten und ihnen zur Seite zu stehen, halte ich auch für wichtig und auch für eine wichtige Aufgabe.
00:53:04
Speaker
Ja, zweifellos, zweifellos.
00:53:06
Speaker
Also die ganze Kompetenzorientierung, die ist nicht nur des Teufels irgendwie.
00:53:11
Speaker
Keine Frage, das wollte ich damit auch nicht irgendwie insinuieren.
00:53:14
Speaker
Das war nicht der Punkt, sondern wenn wir uns anschauen, welchen Status Wissen, Information, Umgang mit Daten und all diese Dinge haben, dann…
00:53:27
Speaker
Erlebe ich eben, dass Menschen, gerade auch Menschen, die irgendwas studiert haben, spielt gar keine Rolle was, vor allen Dingen ganz gut da drin sind, irgendein Wissen wiederzugeben.
00:53:38
Speaker
Die können dann toll reflektieren und die können problematisieren, die können auch kritisieren, die können sagen, was, warum, wie alles nicht geht.
00:53:46
Speaker
Aber wirklich diese Fähigkeit zur Imagination, zur Vorstellung, zum Träumen, nicht nur zu sagen, was irgendwie jetzt so ist, so Analyse dessen, was ist, also zählen, wiegen, messen und so weiter, sondern auch das, was es noch nicht gibt.
00:54:05
Speaker
Dieses noch nicht, das hatten wir vorhin ja auch schon mal.
00:54:08
Speaker
Also nicht nur das, was ist, sondern auch das, was es noch nicht gibt, aber geben könnte.
00:54:15
Speaker
Und dann reden wir über Zukunft, dann reden wir über die Fähigkeit, sich andere gesellschaftliche, andere soziale, aber auch ganz individuelle, persönliche Entwicklungsszenarien auch nur vorzustellen.
00:54:30
Speaker
Wo genau endet da schon der Horizont dessen, was überhaupt vorstellbar ist?
00:54:35
Speaker
Und da hat Akademisierung in dem Sinne, denke ich, sich nicht nur mit Ruhm bekleckert.
00:54:41
Speaker
Also da haben wir eben viele Menschen, die ganz toll sind, in den Rückspiegel zu gucken und mit Statistiken zu hantieren.
00:54:48
Speaker
Und ist ja auch wichtig.
00:54:49
Speaker
Das will ich damit überhaupt nicht meinerseits jetzt diskreditieren.
00:54:53
Speaker
Verstehe mich da bitte nicht falsch, sondern...
00:54:57
Speaker
dass wir gesellschaftlich so einen Diskurs geschaffen haben, ein Narrativ geschaffen haben, dass das auch die vermeintlich höherwertige Arbeit ist.
Bildung und der Umgang mit Krisen
00:55:11
Speaker
Das meine ich damit.
00:55:13
Speaker
Wer nicht studiert hat, der ist nichts.
00:55:15
Speaker
Für mich ist es immer dann wirklich abgrenzend Wissenschaft und Forschung, das Denken und Handeln.
00:55:20
Speaker
Dieses Forschende, Neugier werden, Herausforderung, Sehen, sich damit zu beschäftigen, hat für mich halt
00:55:27
Speaker
Es ist so sehr parallel zwischen dem unternehmerischen Denken und Handeln und dem Forschendenken und Handeln.
00:55:33
Speaker
Und das ist halt etwas, was in der Begleitung, in dem sich Ausprobieren tatsächlich zu einer Kompetenz werden kann, die ich tagtäglich zur Anwendung bringe.
00:55:42
Speaker
Und damit tagtäglich
00:55:48
Speaker
in eine Haltung komme, die mit Neugier und Interesse auf Krisen schaut, um zu verstehen, was mein Beitrag dazu sein kann.
00:55:56
Speaker
Und diesen Bildungsprozess halte ich für so unsagbar wichtig.
00:56:00
Speaker
Das ist ja kein Blick in den Rückspiegel, sondern ganz im Gegenteil, das ist ja eher ein, komm, ich steige mal aus dem Auto aus, warum brauche ich überhaupt, dann brauche ich in den Rückspiegel gucken.
00:56:10
Speaker
Und das braucht, glaube ich, nochmal eine andere Form und einen anderen Gedanken von Kompetenzerwerb und auch von Haltungsarbeit im Kontext von Bildung.
00:56:22
Speaker
Und das braucht Begleitung.
00:56:24
Speaker
Eine andere, als wir sie heutzutage haben.
00:56:27
Speaker
Und zwar eben kein lehrendes, sondern ein begleitendes Lernen.
00:56:34
Speaker
Aber im Begleiten, da habe ich ja immer so meine Schwierigkeiten mit.
00:56:37
Speaker
Ja, ich denke da immer an so ein Escort-Service.
00:56:39
Speaker
Ach so, oh nein, da habe ich ein ganz anderes.
00:56:42
Speaker
Also ich bin dieser Lernbegleiter, das ist so einer dieser Bologna-Begriffe, mit denen ich wirklich so gar nichts anfangen kann.
00:56:51
Speaker
Also ich bin beim Englischen Facilitate immer.
00:56:54
Speaker
Ich wüsste nicht, wie man das gut auf Deutsch sonst anders sagen könnte.
00:56:59
Speaker
Ja, so eine ermöglichende, so eine befähigende Haltung finde ich da, also jetzt kann ich nur über mich sprechen als Hochschullehrer, ist das für mich wichtig.
00:57:11
Speaker
Genau, aber das wäre für mich das Gleiche tatsächlich.
00:57:14
Speaker
Das beinhaltet aber auch, dass Studierende sich auch mal abarbeiten können an einem, ne?
00:57:22
Speaker
Und genau das, genau da habe ich dann die Schwierigkeit bei dieser Lernbegleitung, das klingt so, ich nehme dich mal in die Hand und wir laufen jetzt mal hier durch den Garten und kannst dir alles angucken.
00:57:32
Speaker
Das sind so die Bilder, die da bei mir aufploppen und das entspricht so gar nicht meinem Selbstverständnis, nee.
00:57:41
Speaker
Nee, da habe ich tatsächlich, aber vielleicht auch, weil ich das eher im Englischen denke als im Deutschen und keine guten deutschen Worte, sind wir wieder bei Narrativen und wir sprechen darüber, ein anderes Bild von selber.
00:57:55
Speaker
Ja, ja, also das ist ja auch anders gemeint, aber das sind halt die Bilder, die ich nicht wegdrücken kann, wenn ich dieses Wort höre.
00:58:02
Speaker
Und das ist gut, dass sie aufkommen und dass du sie aussprichst, damit man sie teilen kann und verstehen kann, worauf bin ich jetzt gerade eigentlich aus und worum geht es eigentlich und dass das einfach...
00:58:13
Speaker
auch nochmal kritisch zu hinterfragen.
00:58:16
Speaker
Ja, ja, also den Hintergrund selbst, das Lernen natürlich etwas ist, was grundsätzlich nur bei den Lernenden passiert, ist teile ich restlos so.
00:58:26
Speaker
Also das, was ich sage, das, was ich erfahrbar mache in der Lehre, das ist halt das, was ich gewissermaßen sende so.
00:58:36
Speaker
Aber was kommt davon an?
00:58:38
Speaker
Wie wird das verknüpft mit anderen Erfahrungen?
00:58:41
Speaker
Was nehmen Sie mit, was nicht und so weiter und so fort.
00:58:44
Speaker
Also das, was gelernt wird, das ist natürlich an das lernende Subjekt gebunden und hat nichts, in dem Sinne kann ich da wenig tun.
00:58:54
Speaker
Ich kann Bedingungen schaffen, Räume schaffen, ich kann befähigen, klar.
00:58:58
Speaker
Aber das Lernen selbst, das findet im lernenden Subjekt statt und insoweit kann ich das Lernen nur begleiten.
00:59:05
Speaker
Also auf der theoretischen Ebene bin ich da total d'accord mit.
00:59:08
Speaker
Das ist nur dieser Begriff, den bin ich einfach total d'accord.
00:59:11
Speaker
Vielleicht finden wir einen, der irgendwann genehm ist, der mir irgendwann gefällt.
00:59:15
Speaker
Aber auch das ist ja was.
00:59:16
Speaker
Das ist ja das, was wir die ganze Zeit hier machen, an Begriffen arbeiten, um zu verstehen, welche Denkräume sie uns eröffnen, um dort dann für andere Ausprobier- und Handlungsräume zu ermöglichen.
00:59:30
Speaker
Ja genau, dass wir eben wirklich auch mit Begriffen arbeiten und nicht nur mit Worten, also nicht nur Jargon austauschen, nicht nur irgendwelche Dreschwörter platzieren, die alle irgendwie so vor sich hin brabbeln, so dieses Bullshit-Bingo, was in allen Kontexten irgendwie gespielt wird, sondern wirklich zu schauen, ist eigentlich das Gezeichnete und das Bezeichnende,
00:59:54
Speaker
Also der Begriff und das, was wir damit begriffen haben, hängt das irgendwie
Praktisches Engagement und Bildung in Krisenzeiten
01:00:00
Speaker
miteinander zusammen.
01:00:00
Speaker
Wie kriegen wir das zusammen?
01:00:02
Speaker
Taugt dieses Vokabular?
01:00:03
Speaker
Wie wollen wir über Transformation reden und deswegen auch über Transformation nachdenken?
01:00:10
Speaker
Und wie leitet uns das ins konkrete Tun?
01:00:14
Speaker
Das ist so der Rahmen.
01:00:14
Speaker
Deswegen mag ich den Begriff auch.
01:00:17
Speaker
als Wort so sehr, weil dieses Greifbarmachen etwas damit zu tun hat, es nicht nur in dem Kopf abzuwägen, sondern es ins Ausprobieren zu bringen.
01:00:29
Speaker
Der Begriff und das Greifbarmachen, also wirklich zugreifen können und sich an dem, was gesprochen wird, zu erproben, finde ich daher so wichtig.
01:00:40
Speaker
Und das ist erst das, was für mich den transformierenden Gedanken
01:00:45
Speaker
ins Leben bringt oder ins Leben, in den Alltag bringt, vielleicht sogar besser noch.
01:00:50
Speaker
Und das mag ich daher so an diesem Gedanken, laut denken als ABC der Transformation, eben nicht über Worte zu sprechen, sondern Begriffe zu rahmen, die Dinge greifbar in den Alltag tragen.
01:01:08
Speaker
Also einen Begriff habe ich nur, wenn ich etwas begriffen habe, hat was mit begreifen zu tun.
01:01:15
Speaker
Und dass das, was mit greifen zu tun hat, finde ich auch ganz wunderbar.
01:01:19
Speaker
Also begreifen ist hands on.
01:01:27
Speaker
Du, ist schon wieder eine Stunde rum, ne?
01:01:30
Speaker
Fliegt das mal so.
01:01:31
Speaker
Ja, wir müssen uns auch noch echt die Hände schmutzig machen.
01:01:36
Speaker
Ich fand es wieder toll.
01:01:38
Speaker
Mir hat es auch viel Freude gemacht.
01:01:40
Speaker
Auf das nächste Mal gemeinsam laut denken.
01:01:43
Speaker
Ja, ich grüße dich.
01:01:45
Speaker
Ich grüße alle da draußen.
01:01:46
Speaker
Falls noch nicht geschehen, Podcast kann man abonnieren.