Become a Creator today!Start creating today - Share your story with the world!
Start for free
00:00:00
00:00:01
Avatar
34 Plays7 months ago

An einem Strang ziehen lernen – gern am selben Ende! Nachhaltige Entwicklungen brauchen Begegnungsräume, darin sind sich Stephie und Lars einig. Doch wie gelingen Kooperation und Austausch in einer Welt, die häufig für Konkurrenz und Eigennutz eingerichtet ist? In dieser Spezialepisode lautdenken haben die zwei Almut Rademacher zu Gast, Netzwerkerin und Geschäftsführerin eines mittelständischen Branchenvereins. Gemeinsam spüren sie der Frage nach, wie das Unwahrscheinliche wahrscheinlicher gemacht werden kann: Wie sehen Lobbyräume einer nachhaltigen Wirtschaft aus? 

LEISE WEITERDENKEN
Deuflhard, A. (2019). Entwerfen–produzieren–transformieren. Berlin.
Ferrin, N. (2024). Grenzwertige Weltverhältnisse und transformierende Nachhaltigkeit. Berlin/Boston.
Schlömer, T. et al. (2023). Die Erkundung von Phänomenen und Schlüsselstellen des Transfers von Berufsbildung für eine Nachhaltige Entwicklung (BBNE). Bonn. 

Transparenzhinweis: Diese Episode ist in Kooperation mit dem Projekt BBNE Lobby (www.bbne-lobby.de) entstanden, das Teil der BMBF/EU-Förderlinie Nachhaltig im Beruf ist.

Transcript

Einführung und Vorstellung von Almut Rademacher

00:00:15
Speaker
Hallo ihr Lieben da draußen, willkommen zur nächsten Folge Lautdenken.
00:00:21
Speaker
Wir haben uns schon sehr auf euch gefreut und euch heute eine ganz besondere Folge mitgebracht, denn heute sind wir zu dritt.
00:00:29
Speaker
Lars und ich dürfen heute gemeinsam sprechen und gemeinsam laut denken mit Almut.
00:00:34
Speaker
Almut, vielleicht magst du unseren ZuhörerInnen mal sagen, wer du bist und was dich umtreibt.
00:00:39
Speaker
Ja, sehr gerne.
00:00:40
Speaker
Vielen Dank für eure Einladung.
00:00:42
Speaker
Ich habe mich riesig gefreut.
00:00:45
Speaker
Mein Name ist Almut Rademacher.
00:00:46
Speaker
Ich bin vom Beruf her Geschäftsführerin eines Netzwerks für Maschinenbauunternehmen in der Region Ostwestfalen-Lippe.
00:00:54
Speaker
Der Verein heißt OWL Maschinenbau.
00:00:56
Speaker
Und wir verstehen uns als Netzwerk für Maschinenbauunternehmen oder aus dem Maschinenbau-Cluster hier in der Region und wollen die jetzt schon seit 20 Jahren im vorwettbewerblichen Bereich vernetzen, wollen voneinander lernen, wollen gemeinsam schneller, besser, stärker sein.
00:01:13
Speaker
Wir haben 238 Mitglieder, also auch kein kleiner Verein sozusagen und
00:01:19
Speaker
Von ganz großen Unternehmen, die man so kennt, Miele, Klaas, Siemens sind dabei, bis runter zu kleinen Mitgliedsunternehmen, die 15 Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter haben, Startups, also auch sehr bunte Mischung dabei und das ist für uns total spannend und toll und genau, das mache ich beruflich und ansonsten bin ich 36 Jahre alt und genau, lebe in Bielefeld.
00:01:42
Speaker
Und hast eine Stimme, die strahlt.
00:01:44
Speaker
Schön, dass du dabei bist.
00:01:45
Speaker
Du beschäftigst dich ja mit einem großen Raum, der viele Menschen hat, viele Institutionen hat, die viel in Wirkung gehen könnte und viel verändern könnte.

Nachhaltige Entwicklung in Bildung und Ausbildung

00:01:54
Speaker
Almut und ich dürfen gemeinsam in einem Projekt Zukunft mitgestalten, worum es um nachhaltige Entwicklung geht.
00:02:02
Speaker
Und zwar nicht nur im schulischen Kontext, sondern vor allen Dingen auch im Ausbildungskontexte.
00:02:07
Speaker
Es geht um betriebliche Bildung für nachhaltige Entwicklung und die Frage, wie auch in Ausbildungskontexten das so wichtige, wichtige Entscheidungsraum mitgestaltet und mitgedacht werden kann, wie wir betriebliche Bildung auch für eine gesellschaftliche Transformation noch besser entwickeln.
00:02:27
Speaker
gestalten und auf den Weg bringen können, um sie auch als Raum für nachhaltige Entwicklung zu benutzen.
00:02:32
Speaker
Und uns ist da ein Begriff begegnet, den ich euch beiden gerne mitgeben würde, wo ich glaube viel Potenzial drin steckt, den auch nochmal neu zu wenden.

Untersuchung des Begriffs 'Lobbyraum'

00:02:43
Speaker
Und zwar geht es heute um den Begriff des Lobbyraums.
00:02:49
Speaker
Was fällt euch denn dazu ein?
00:02:51
Speaker
Was für Assoziationen, Gedanken entstehen bei euch, wenn ihr Lobbyraum hört?
00:02:57
Speaker
Und ich mag mal als erstes den Ball direkt rübergeben zu Almut.
00:03:01
Speaker
Und Lars, vielleicht magst du anschließen, was dir dazu einfällt.
00:03:05
Speaker
Ja, vielen Dank.
00:03:07
Speaker
Also ich hatte bei dem Wort Lobbyraum ist für mich natürlich immer, weil das in meiner alltäglichen Arbeit so kommt, ist immer die Frage, also für mich ist immer die Frage, braucht man Lobbyismus?
00:03:20
Speaker
Was ist Lobbyismus?
00:03:21
Speaker
Wir als Verein verstehen uns als Verein und nicht als Verband, sodass ich eigentlich offiziell und auch tatsächlich aus dem Herzen heraus
00:03:29
Speaker
keine Lobbyarbeit im direkten Sinne mache sozusagen und gleichzeitig in den letzten Jahren immer wieder gemerkt habe, wir brauchen eigentlich Räume für Interessensvertretung, wir brauchen Austauschräume, wir brauchen Räume, in denen sich Meinung bilden kann und
00:03:45
Speaker
Und je länger ich jetzt quasi so in diesem Bereich arbeite, umso mehr frage ich mich auch, ist das eigentlich so gut geregelt in unserer jetzigen Gesellschaftsordnung, in unserer Demokratie?
00:03:58
Speaker
Bilden die Lobbyisten, in Anführungsstrichen Lobbyistin, eigentlich wirklich dann die Meinung wieder oder geben die die wieder?
00:04:09
Speaker
Und genau da denke ich schon jetzt eine Weile drauf rum.
00:04:11
Speaker
Und das war so das Erste, was mir eingefallen ist.
00:04:14
Speaker
Guten Tag erstmal.
00:04:17
Speaker
Ich freue mich total, dass wir hier diese Folge zu dritt aufnehmen.
00:04:23
Speaker
Ich finde auch, Almut, was du gerade sagtest, diese Interessenvertretung, da würde ich gerne weiter drauf herumdenken, weil einen Lobbyraum kann man ja sowohl für partikulare Interessen nutzen, das ist ja das, weshalb Lobbyismus dann gesellschaftlich manchmal auch so ein bisschen so was Anrüchiges vielleicht hat,
00:04:42
Speaker
Wir haben ja aber auch Interessen, die dem Gemeinwohl beispielsweise dienen oder die gar einem planetaren Wohl dienen.
00:04:50
Speaker
Und wenn wir beginnen würden, Räume der Begegnung zu schaffen, finde ich eine sehr schöne Formulierung von dir, Begegnungsräume zu schaffen,
00:04:59
Speaker
in denen es um solche Interessen geht.
00:05:01
Speaker
Also nicht um Partikulare, nicht um Einzelinteressen, nicht darum, dass irgendeine Verordnung erlassen wird, damit eine einzelne Organisation davon profitiert, sondern als Gesellschaft dem Gemeinwohl dient.
00:05:16
Speaker
Und da fände ich wirklich spannend, was sind das für Räume,
00:05:20
Speaker
Das sind vermutlich sehr auch physische Räume, also tatsächliche Orte der Begegnung.
00:05:25
Speaker
Was machen die aus?
00:05:26
Speaker
Wie sehen die aus?
00:05:27
Speaker
Was passiert da drin?
00:05:28
Speaker
Wie müssen die beschaffen sein?
00:05:30
Speaker
Wie kann da das Unwahrscheinliche ein kleines Stückchen wahrscheinlicher gemacht werden?
00:05:39
Speaker
Ich finde es spannend, dass bei euch, bei Lobbyraum, direkt eine so politische Perspektive aufgeht.
00:05:46
Speaker
Als wir den Begriff mit ins Projekt genommen haben, war so der erste Gedanke, der bei mir, bei Lobby, in den Kopf kam gar nicht.
00:05:55
Speaker
Eine Interessensvertretung, der politische Raum, den ich dafür sehr wichtig finde, gerade mit Blick auf Gemeinschaft und gemeinwohlorientierte, transformative Ideen,
00:06:06
Speaker
Räume des Denkens und des Gestaltens auch.
00:06:09
Speaker
Der erste Gedanke, der bei mir bei Lobby kam, vielleicht auch, weil ich gerade auf Reisen war, war der einer Hotel-Lobby.
00:06:15
Speaker
Also einen Raum, wo man reingeht, wo es Menschen gibt, die mir weiterhelfen können.
00:06:20
Speaker
Wo möchte ich eigentlich hin, die vielleicht schon andere Räume kennen, die ich kenne, wo es vielleicht an der Seite diese Wand gibt mit den ganzen Informationen.
00:06:29
Speaker
Was ist sonst noch ein Raum, wo aber auch Menschen sitzen und warten, sich neu begegnen, sich anders begegnen und ins Gespräch kommen.
00:06:37
Speaker
Sodass ich ganz spannend finde, diese
00:06:41
Speaker
Diese Doppeldeutigkeit, die wir drin haben, aus dem einen, wie ist denn eigentlich so ein Raum gestaltet in einem Hotel, in einer Jugendherberge, in einem Retreat-Ort, also wo es diesen ersten Zugang gibt, wo ich vielleicht Informationen, Erfahrungen und auch
00:06:59
Speaker
Begegnung erleben darf und ob und wie sich das mit diesem Begriff des eher politisch geprägten Lobbyraums verein lässt.
00:07:08
Speaker
Und ich bin ganz gespannt, was eure Assoziationen dazu sind, wie diese beiden Blicke auf den Begriff, vielleicht sogar gemeinsam einen ganz neuen eigenen Zugang.

Lobbys als Räume für politischen Austausch

00:07:21
Speaker
An und für sich ist es ein und derselbe Begriff.
00:07:24
Speaker
Also diese Lobby, das Vorzimmer, die Wandelhalle, das sind auch, genauso heißen diese Räume vor Plenarsälen oder vor Parlamenten, da kommt der Begriff her.
00:07:36
Speaker
Also das ist ein Ort, an dem Interessenvertretungen, an den MandatsträgerInnen,
00:07:44
Speaker
auf Bürgerinnen und Bürger, auf Interessenvertretungen stoßen können und dort reden können.
00:07:50
Speaker
Das heißt, diese Hotellobby ist eigentlich aus genau dieser gleichen politischen Lobby abgeleitet.
00:07:59
Speaker
Nur, dass es da dann halt nicht um politische Entscheidungen geht, die gefällt werden, sondern, wie du selber sagtest, Ausflugsziele oder Sehenswürdigkeiten, also eher so touristisch vielleicht.
00:08:11
Speaker
Was ich an der Stelle aber spannend finde, ist, dass auch in einer Hotellobby irgendwie Menschen da sind, die dann Verantwortung übernehmen für andere.
00:08:19
Speaker
Also da sind Menschen, wo ich fragen kann, wo ist mein Schlüssel?
00:08:23
Speaker
Ich habe was verloren, ich brauche Hilfe oder so.
00:08:25
Speaker
Und die sagen, okay, ich halte hier irgendwie ein bisschen den Laden zusammen, damit ihr euch begegnen könnt sozusagen, damit ihr hier sein könnt.
00:08:32
Speaker
Und das finde ich eigentlich bei dieser...
00:08:35
Speaker
Bei diesem ganzen Wort eigentlich auch nochmal spannend.
00:08:37
Speaker
Also welche Leute übernehmen da eigentlich welche Rolle?
00:08:43
Speaker
Muss irgendwie so eine Art von Austauschbegegnung irgendwie gesteuert werden, damit man dann am Ende zu einem Ziel kommt, das sich alle wünschen?
00:08:50
Speaker
Also das finde ich nochmal einen spannenden Aspekt.
00:08:54
Speaker
Ich mag den Ansatz sehr, weil wir davon vielleicht ja sogar ein bisschen lernen dürften von unseren Erfahrungen.
00:09:00
Speaker
Was tut uns denn gut, wenn wir tatsächlich so eine Lobby, die diesen Raum des Unterstützens, des Helfens, des Bekanntmachens und des Begegnens, wenn man da einmal reingeht, wenn ich ein Hotel betrete oder einen anderen Begegnungsort betrete, was tut mir da eigentlich gut?
00:09:20
Speaker
wo fühle ich mich abgeholt, wo fühle ich mich sicher, wo mag ich vielleicht auch fragen, vielleicht können wir von dort lernen, wie solche auch ja durchaus wichtigen politischen Auseinandersetzungen, wo man sich durchaus ja auch mal einig sein kann, dass man sich nicht einig ist, aber wo gerade dieser Dialog uns weiterbringt, wo ich da, ich muss gerade mal kurz denken, einen Zugang finden kann, das zu übertragen.
00:09:47
Speaker
Also wenn ich
00:09:48
Speaker
davon dem lerne, wo ich vielleicht mit einem ganz anderen Interesse reingehe, wie ich das auch nutzen kann, um
00:09:56
Speaker
Lobbyräume zu gestalten, die sich einem gewissen Thema widmen.
00:09:59
Speaker
In diesem Fall der nachhaltigen Transformation der Gesellschaft.
00:10:03
Speaker
Also was braucht es denn da für Rollen?
00:10:05
Speaker
Was braucht es denn für Routinen, die wir wiedererkennen und in diesen wiedererkennenden Räumen uns auch über Themen austauschen können oder mögen, wo vielleicht aktuell Unsicherheit oder auch Ängste oder Sorgen mit belastet sind.
00:10:18
Speaker
Und so ein verlorener Schlüssel kann ganz schön Sorge machen und wir haben so viel mehr vor,
00:10:23
Speaker
tatsächlich auch gerade gesellschaftlich verloren und dürfen es vielleicht gemeinsam wiederfinden.
00:10:29
Speaker
Ich finde total spannend, was du gerade aufmachst, weil die Frage ja ist, wenn ich so einen Raum habe und ich mag mich austauschen über Themen und ich mag mich vielleicht einbringen, aber ich merke, dass mein Einbringen eigentlich am Ende vielleicht im besten Fall in Papieren landen, die in Schubladen landen.
00:10:47
Speaker
Ich merke keine
00:10:48
Speaker
keine wirkliche echte Gestaltungsmöglichkeit, keine echte Selbstwirksamkeit, dann ist es, glaube ich, wahnsinnig frustrierend.
00:10:55
Speaker
Und ich meine zu fühlen, dass das in den letzten Jahren irgendwie stärker geworden ist bei Menschen, die dann ja bis hin zu irgendwie radikaleren Protesten
00:11:04
Speaker
Ich muss doch irgendwas tun können, damit ihr mich hört sozusagen.
00:11:07
Speaker
Und ich glaube, dass dieses alte Lobbyverständnis, dieses häufig so hinter verschlossenen Türen Dinge zu tun, einfach auch sehr frustrierend ist, weil es so intransparent ist.
00:11:18
Speaker
Und wir eigentlich an vielen Stellen, glaube ich, verloren haben, bis in die Räume, wo echter Diskurs stattfindet, der dann am Ende auch in politische Wirksamkeit irgendwie mündet.
00:11:31
Speaker
Das heißt, wir können schon mal so ein paar Flöcke in den Boden hauen.
00:11:34
Speaker
Es geht bei diesen Lobbyräumen, es geht um was Systematisches, es geht um einen kontinuierlichen Austausch, es geht um einen Begegnungsort, es geht um einen Ort, der transparent ist, der für viele zugänglich ist, der niedrigschwellig ist, der inklusiv ist.
00:11:53
Speaker
Und ein Ort, an dem Verständigung möglich ist, an dem die dicken Bretter auch gebohrt werden können, ohne dass das Gefühl entsteht, da ist jetzt wieder nur, jetzt wird das Sprachbild schief, das Brett gebohrt und dann hat man Papiertiger.
00:12:09
Speaker
Da komme ich aus der Nummer, nee, da komme ich nicht wieder raus.
00:12:13
Speaker
Na doch, Papier wird aus Holz gemacht, vielleicht hast du darüber den Punkt.
00:12:17
Speaker
Ja, jetzt wird die Metapher aber wirklich, also es sprengt gerade den Rahmen.
00:12:22
Speaker
Also wo dieses Gefühl ist, hey, da kommen wir auch wirklich, also da kommt Inspiration rein.
00:12:28
Speaker
Wir können uns verständigen.
00:12:29
Speaker
Wir merken irgendwie, wo auch Kooperationsmöglichkeiten beispielsweise sind.
00:12:33
Speaker
Also das fände ich auch nochmal so einen interessanten Dreh, dass es nicht nur um Information und Austausch von Informationen geht, was ja schon viel ist, sondern wo auch...
00:12:44
Speaker
Wo auch geschaut werden kann, wo gemeinsam am selben Ende vom selben Strang gezogen werden kann, gerade wenn es ja auch um Fragen der betrieblichen Berufsausbildung geht, was ja bei euch im Projekt dann eine große Rolle spielt.
00:12:58
Speaker
Ich mag an diesem Begriff und dem Zugang, den du gerade auch beschreibst, diese Idee von da ist ein Ort, da kann ich hingehen, da bekomme ich Informationen und ich begegne vielleicht Menschen, die auch schon, also wenn ich in ein Hotel gehe, begegne ich da vielleicht anderen Menschen, die diese Stadt schon voll gut kennen und die so Insider-Tipps für mich haben.
00:13:17
Speaker
Und gleichzeitig habe ich den Raum, es selber neu zu erkunden oder mit anderen für eine Weile aus diesem Robbyraum rauszugehen und da treffen wir uns wieder und können unsere Erfahrungen teilen und von da weiterreisen.
00:13:27
Speaker
Also ich mag diese Idee, das Ausräumen reisend weiterzuziehen und sich da aber dann vielleicht wiederzutreffen.
00:13:36
Speaker
Ich mag die Idee, dass diese Lobbyräume sehr bildlich gestaltet werden können.
00:13:41
Speaker
Also es macht ja ganz viel an Visuellem auch, wie ich in so einen Raum reingehe.
00:13:47
Speaker
der ganz eng ist und ganz dunkel ist, dann fühle ich mich vielleicht eher nicht wohl oder ob der offen gestaltet ist, wo ich vielleicht auch in einem Gästebuch Notizen hinterlassen kann.
00:13:56
Speaker
Also für mich ist so ein bisschen die Frage, was ist von dem, was wir so an Praktiken in der, in dem Reisen sonst in einer Lobby verbringen und was wir da, ähm,
00:14:09
Speaker
was wir davon lernen können, um auch im Politischen, gerade für die betriebliche Bildung zu verstehen, wo können wir denn gemeinsam verstehen, was nachhaltige Entwicklung auch ausmachen kann, um das dann wieder mit nach Hause zu nehmen und auszuprobieren und vielleicht in dem nächsten Lobbyraum, in dem nächsten Raum, den ich betrete, der Begegnung, auch wieder mitbringen zu können.
00:14:31
Speaker
Also sowas ist so...
00:14:33
Speaker
was ist mein Reisegepäck, was ich mit reinnehme und was nehme ich dann vielleicht an Erfahrungen, an Bildern oder an Flyern über besondere Orte, die andere Menschen auch gesehen haben, als Inspiration mit, um dort selber weiterreisen zu können.
00:14:47
Speaker
Also für mich ist diese Gedanke von
00:14:51
Speaker
Lobbyraum eines Begegnungsortes auch ganz stark verknüpft mit der Idee der Lernreise, die sonst politisch ja eher rausgenommen wird.
00:15:02
Speaker
Also mir fehlen im Transformativen häufig diese Räume, wo wir politisch von und miteinander lernen können und nicht mit gefestigten Meinungen schauen, wie wir auf einen Kompromiss kommen, sondern ganz offen da reingehen können.
00:15:14
Speaker
Und der Grundgedanke des Lobbyraums öffnet für mich auch diese Idee, dass
00:15:19
Speaker
politischen Mit- und Voneinanderlernens.
00:15:23
Speaker
Das heißt, auf Ebene der Raumgestaltung ist bei dir im Kopf gerade wirklich eher wie so eine Hotellobby, also kein Seminarraum, nicht die sterile Einrichtung eines Seminarraums mit Tischen und mit Stühlen und so weiter und so fort, sondern eher gemütlicher.
00:15:43
Speaker
Und gemütlicher vor allen Dingen aber auch mit, ich komme rein und weiß erst mal, ich werde abgeholt.
00:15:48
Speaker
Also da gibt es vielleicht einen Mensch oder es gibt erst mal ein Infoboard, wo ich so grundsätzliche Informationen bekommen kann.
00:15:55
Speaker
Sodass ich wirklich erst mal abgeholt würde, wo bin ich hier, was findet hier statt, wer ist vielleicht auch da.
00:16:00
Speaker
Manchmal sind ja auch so Schilder, wer ist gerade in welchem Raum oder welche Gästegruppen sind da.
00:16:04
Speaker
Ich bekomme erst mal eine Information, die mich ein bisschen...
00:16:08
Speaker
Ich weiß, wo ich hier gerade bin.
00:16:10
Speaker
Und dann ist dieser Lobbyraum nicht fix, sondern es gibt vielleicht eine Sofaecke, wo man wartet und ganz spontan ins Gespräch kommt.
00:16:18
Speaker
Oder es gibt irgendwo ein Board, wo ganz klar ist, hier kann ich mir jetzt Informationen mitnehmen und neben mir steht vielleicht jemand und nimmt sich eine andere Information und ich tausche mich aus.
00:16:27
Speaker
Warum ist diese Information denn jetzt gerade spannender für dich als die, die ich mir selber nehmen wollte?
00:16:31
Speaker
Oder es gibt einen Bereich, wo ich einfach zuschauen kann.
00:16:36
Speaker
Wo ich mich ein bisschen in die Seite schauen kann und auch mit rausschauen kann.
00:16:40
Speaker
Für mich ist diese Idee von Weite.
00:16:42
Speaker
Also ich würde mir so einen Raum mit viel Glas, also tatsächlich auch metaphorisch Glas zum Durchschauen vorstellen.
00:16:49
Speaker
Und wo ich gleichzeitig aber auch so etwas wie mit dem Gästebuch erfahren kann, wer war denn schon mal da?
00:16:55
Speaker
Und was haben die denn so erlebt?
00:16:57
Speaker
Das heißt, es geht eher so um so einen Möglichkeitsraum und weniger um, ja, irgendwie eine Veranstaltung.
00:17:04
Speaker
Da ist dann eine Person, die hat schon geplant, was da passieren soll und dann gibt es Leute, die nehmen dann daran teil und die lassen sich da durchschleusen, mehr oder weniger, sondern dir geht es eher so darum, den Möglichkeitsraum aufzumachen für spontane Begegnungen, für Austausch, für das, was gerade gebraucht wird und nicht ein Programm, das im Vorfeld entwickelt wird.
00:17:27
Speaker
Ja, wenn ich es aus dem Unternehmerischen schaue, würde ich unterscheiden zwischen politische Lobbyräume sind für mich aktuell sehr kausal geschaltet, also tatsächlich geschaltet.
00:17:37
Speaker
Also es gibt eine bestimmte Idee, mit der ich reingehe und ich habe ein bestimmtes Ziel, mit dem ich wieder rausgehen möchte.
00:17:45
Speaker
Also sehr, sehr kausal geschaltet.
00:17:47
Speaker
Und das, was ich mir wünschen würde, wären
00:17:50
Speaker
Lobbyräume, die eher aus dem Ansatz des Effektuation, also der effektualen Logikucke, ich schaue, was steht mir zur Verfügung und das bringe ich mit und es steht am Anfang noch gar nicht fest, was am Ende dabei rauskommt, sondern in dem, wo und wie ich dann in diesem Lobbyraum mir entweder Informationen verbringe,
00:18:10
Speaker
oder Informationen reinbringe oder mir begegne, können da ganz, ganz unterschiedliche Ergebnisse dabei rauskommen, in der Kombination von dem, was uns allen bereits zur Verfügung steht, mit dieser Grundidee von, wir können gemeinsam Zukunft gestalten.
00:18:24
Speaker
Und dann ist es nicht die Idee von, mir ist schon klar, was am Ende rauskommen soll, sondern in dem gemeinsamen Weg dahin ergeben sich ganz vielfältige, unterschiedliche Ergebnisse.
00:18:35
Speaker
Also ich finde das total spannend, was ihr gerade diskutiert und mir gefällt ganz viel davon.
00:18:40
Speaker
Also so dieses zufällige, vielleicht in Anführungsstrichen zufällige Mitnehmen von Inspiration, von guten Beispielen, von Ideen, wie man selber weiter arbeiten kann.
00:18:53
Speaker
Und gleichzeitig merke ich, dass ich so ein bisschen nervös werde, weil ich denke, ja, das ist schön, das brauchen wir auch und davon haben wir zu wenig.
00:19:00
Speaker
Also wir haben zu wenig Orte, wo man wirklich so
00:19:03
Speaker
Ja, in Ruhe mal sich austauschen kann und wirklich auch dem anderen zuhören.
00:19:08
Speaker
Und gleichzeitig habe ich das Gefühl, in meiner täglichen Arbeit merke ich, dass wir so viele unterschiedliche, ich nenne jetzt dieses schreckliche Denglisch-Wort Pain Points haben in dem alltäglichen Leben, auch in den Unternehmen.

Transformative Allianzen und Zusammenarbeit

00:19:20
Speaker
dass man auch für diese Fragen, glaube ich, eine Lösung uns überlegen könnte, sollte, wie auch immer.
00:19:26
Speaker
Und ich glaube, auch da könnten Lobbyräume helfen.
00:19:29
Speaker
Also, wo es dann wirklich auch darum geht, dass man Selbstwirksamkeit merkt und sagt, ich kann jetzt auch wirklich auch nochmal Einfluss nehmen auf Gesetzgebung von mir aus oder solche Dinge, dass man sich überlegt, wie kann sowas eigentlich stattfinden?
00:19:43
Speaker
Und ich glaube, dass es zum Beispiel nicht reicht,
00:19:46
Speaker
zu sagen, ich bin Teil eines Verbandes zum Beispiel und gehe dann da in Ausschüsse rein und dann kommt aber trotzdem irgendwie Präsident, ich gender jetzt bewusst mal nicht XY und trägt das Thema vor, was dann irgendwo hinter verschlossenen Türen dann doch irgendwie anders vorliegt.
00:20:05
Speaker
Also ich zahne so ein bisschen drauf rum zu überlegen, wie kommen wir denn von dem schönen Denken und von dem nicht durchfluteten, wir überlegen uns Dinge hinzu, wie packen wir es denn an und wie gestalten wir es?
00:20:17
Speaker
Und da merke ich so, dass mir dieses Wort Selbstwirksamkeit nicht mehr aus dem Kopf geht.
00:20:24
Speaker
Fahre fort, was bräuchte es dafür?
00:20:27
Speaker
Also wie geht das?
00:20:29
Speaker
Also ich habe vor ein paar Jahren, habe ich mich inspirieren lassen von Dirk Messner, dem Chef vom Umweltbundesamt, der gesagt hat, man bräuchte eigentlich transformative Allianzen.
00:20:41
Speaker
Der hat das für sich selber auf eine schöne Art und Weise definiert.
00:20:44
Speaker
Und ich weiß, also ich weiß noch, ich glaube, es entwickelt sich gerade noch, was das sein könnte.
00:20:51
Speaker
Und da haben auch viele Menschen unterschiedliche Visionen von.
00:20:54
Speaker
Aber die Idee zu sagen,
00:20:56
Speaker
Wir wollen Transformation, Leben bedeutet Transformation, Dinge entwickeln sich und wir müssen aber Allianzen schmieden, um Dinge schneller nach vorne bringen zu können und da ist mir irgendwann klar geworden, eigentlich musst du die Leute fragen, an Themen zu arbeiten, die direkt betroffen sind und das kann auch schon im ganz Kleinen losgehen, also wie irgendwie
00:21:17
Speaker
wir wollen, keine Ahnung, eine autofreie Innenstadt und wir wissen aber überhaupt nicht, wie wir das machen können.
00:21:22
Speaker
Und dann kannst du natürlich einen großen Raum einberufen mit Menschen, die da drin sitzen und dann ganz viel diskutieren und man vielleicht gar nicht richtig zu Konzepten kommt, weil alle sich beschweren, sondern man könnte sich auch überlegen, ob man sagt, okay, welche Leute sind denn jetzt konkret wirklich an dieser Stelle betroffen?
00:21:38
Speaker
Was bedeutet das für deren Alltag?
00:21:40
Speaker
Und denen zu ermöglichen, dass die gemeinsam vielleicht in einem gut moderierten Prozess arbeiten,
00:21:45
Speaker
einen Entwurf machen, wie sie sich das vorstellen können und wo sie selber auch quasi in Anführungsstrichen genötigt werden, Lösungen zu finden, die umsetzbar sind, die finanziell umsetzbar sind, die auch einen Interessensausgleich schaffen und zu sagen, okay, und wenn ihr das aber schafft hier gemeinsam und wir helfen euch, das zu moderieren oder dabei zu bleiben, dann setzen wir das auch so um.
00:22:06
Speaker
Und ich glaube, das wäre so ein Punkt,
00:22:08
Speaker
wo man vielleicht ansetzen könnte und das auch im Kleinen und vielleicht auch im Großen überlegen könnte.
00:22:13
Speaker
Man sagt, okay, wer ist jetzt hier direkt betroffen von Themen und dann bringt euch auch ein, weil das machen die Menschen dann vielleicht nochmal lieber, wenn sie wirklich betroffen sind, anstatt dass man dann irgendwie so eine Fake-Partizipationsmöglichkeit anbietet, dass man irgendwie, ja, genau, vielleicht mal so, Punkt.
00:22:33
Speaker
Fake-Partizipation finde ich ein ganz spannender Begriff.
00:22:36
Speaker
Also es hat so ein bisschen was wie negativer Frieden und positiver Frieden.
00:22:40
Speaker
Also Partizipation und Transformation, das, dass wir es irgendwie aushalten und irgendwie überleben.
00:22:45
Speaker
Oder geht es uns im Regenerativen darum, tatsächlich nicht nur zu erhalten, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes wiederzubeleben.
00:22:54
Speaker
Und Almut, das, was du beschreibst, ist ein bisschen...
00:23:00
Speaker
Eine Perspektive, die ich mir für unser Projekt, für uns gemeinsame Projekt tatsächlich wünsche.
00:23:05
Speaker
und ganz gespannt bin, was uns da die gemeinsame Projektreise bringen wird, weil ich glaube, dass dieser Raum im Sinne des Lernraums uns Perspektive bieten kann.
00:23:19
Speaker
Ich merke, in dieser Folge sage ich Sophie M, weil Sophie im Hintergrund sich versucht zu verknüpfen.
00:23:25
Speaker
Ich glaube, ich habe selten Sophie M gesagt in einer Folge.
00:23:29
Speaker
Also dieser Raum des Lernens und Ausbildung dort nicht nur zu verstehen mit qualifizieren und fachlich-methodisch etwas mitzubringen, sondern im Zuge betrieblicher Ausbildung auch neue Perspektiven sich ausbilden zu lassen.
00:23:44
Speaker
Also den Zugang zu nutzen, dass Menschen, egal welchen Alters, in einem bestimmten Kontext, in einem bestimmten System erfolgen,
00:23:54
Speaker
reingehen und lernen dürfen und tatsächlich auch lernen sollen und dort einen Raum zu öffnen, dass sie nicht nur Antworten haben, sondern vor allen Dingen ganz, ganz viele Fragen mitbringen und dass dieser Mehrwert dieser Fragen tatsächlich sein kann, eine ganz andere Ebene der Partizipation zu ermöglichen, wo uns nachhaltige Entwicklung
00:24:13
Speaker
in kleinen Türen öffnet, die im Zusammenhang mit dem Lernprozess auch hinterfragen, warum machen wir diese Dinge eigentlich so und warum haben wir sie eigentlich wirklich schon immer so gemacht und könnte es vielleicht nicht ganz anders sein und den Wert von so nicht und noch nicht nochmal beleben zu dürfen in diesen Räumen, dass Begegnung im Lernprozess auch bedeuten kann,
00:24:35
Speaker
neue Wege nicht nur zu denken, sondern im kleinen, vielleicht in einem kleinen Projekt, in einem kleinen Ausbildungsansatz, in einer kleinen Ausbildungsfirma, so wie es auch Schülerfirmen tatsächlich faktisch ausprobieren zu können.
00:24:49
Speaker
Mein großer Wunsch ist, alles, was in diesem Lobbyraum an Gedanken und in denen entsteht,
00:24:54
Speaker
irgendwo bestmöglich direkt zu verankern, damit es ausprobiert werden kann, damit wir aus dem, es ist gut, dass wir darüber sprechen und es ist so wichtig, dass wir es ausprobieren, dass wir diesen Zugang, den wir in den Lernräumen der Ausbildung haben, nutzen, um nicht nur fachlich-methodisches Wissen auszubilden, sondern transformative Räume sich ausbilden lassen und ausprobieren lassen.
00:25:19
Speaker
Ja, finde ich absolut wichtig.
00:25:22
Speaker
Ausprobieren, genau das war das, weswegen ich glaube, ich eben so nervös wurde.
00:25:25
Speaker
Man muss dann auch Räume haben, wo Dinge probiert werden dürfen, wo man vielleicht auch mal einen Fehler macht, wo es vielleicht nicht perfekt sofort klappt, aber nur wenn man anfängt und Dinge ausprobiert, dann kann man ja auch lernen, wie es besser gehen könnte oder weitergehen könnte.
00:25:37
Speaker
Und ich glaube, wir haben in den letzten Jahren vielleicht ein bisschen häufig so uns nicht getraut, Dinge auch mal radikal anders zu denken.
00:25:51
Speaker
dann bräuchten diese Lobbyräume irgendwie eine Art von Prozessbegleitung, oder?
00:25:57
Speaker
Also das wird ja nicht einfach so passieren, dass Menschen sich zusammensetzen und sagen, lass uns mal gucken an den und den Stellen, könnten wir doch mal so ein Papier im Sinne von so einer Allianz, von der du sprachst, Almut, entwickeln und ins Ausprobieren kommen.
00:26:14
Speaker
Da bräuchte es doch in irgendeiner Weise eine Prozessbegleitung für, oder?
00:26:18
Speaker
Ich glaube, ja.
00:26:20
Speaker
Also ich denke da jetzt wirklich schon lange drauf rum und ich habe auch noch keine finale Lösung, aber ich glaube, ja, man bräuchte eine Prozessbegleitung, vielleicht in Form von Menschen, vielleicht reicht auch, dass man einfach sagt, wir zeigen euch, die und die Schritte könnte man gehen, dann kommt man vielleicht weiter.
00:26:36
Speaker
Ich glaube, das bräuchte es auf jeden Fall.
00:26:39
Speaker
Ich glaube, wir haben aber auch ganz viele tolle Formate.
00:26:41
Speaker
Also ich denke jetzt gerade so an sowas wie Barcamps, die offene Agenten haben und du kommst da hin.
00:26:45
Speaker
Also du hattest eben so, entweder gibt es einen Raum, wo man sich einfach so trifft oder es gibt eine vorbereitete Veranstaltung.
00:26:51
Speaker
Ich dachte sofort, ja, aber es gibt auch ganz tolle offene Formate.
00:26:55
Speaker
Ich weiß, dass ihr die ja auch kennt, wo man sagt, es gibt einen Rahmen, das wird gehalten, aber da drin darf jeder so seine Themen einbringen und es gibt auch
00:27:04
Speaker
einfach freie Regeln sozusagen, die einfach nur helfen beim Austausch.
00:27:08
Speaker
Und ich glaube, dass wir uns von solchen Formaten ganz viel auch für die Arbeit in der Gesellschaft irgendwie abgucken könnten vielleicht.
00:27:17
Speaker
Weiß nicht, was ihr dazu denkt.
00:27:19
Speaker
Unbedingt, unbedingt.
00:27:20
Speaker
Also diese ganzen Neudeutsch-Facilitation-Geschichten, also so eine Ermöglichungspraxis, das ist viel mehr als reine Moderation von solchen Prozessen, sondern da geht es dann darum, genau solche Formate, von denen du da sprichst, ob das jetzt Open Space ist, ob das Appreciative Inquiries oder was auch immer, da gibt es so viele Formate.
00:27:37
Speaker
tolle Workshop-Formate und Konferenzmethoden, die genutzt werden können, um so einen Rahmen zu schaffen und es wahrscheinlicher zu machen, dass sich solche Allianzen bilden können und Menschen dort auch wirklich ins Tun kommen.
00:27:50
Speaker
Das setzt ja immer auch Befähigung voraus.
00:27:52
Speaker
Da kommt man ja nicht einfach locker fröhlich am Nachmittag vorbeigeschlendert und fängt dann an, irgendwie so ein gemeinsames Papier zu entwickeln.
00:28:00
Speaker
Das ist ja kein Zufall oder so, wenn sowas passiert, sondern da braucht es diesen Rahmen für und
00:28:07
Speaker
Da reinzugehen, fände ich extrem spannend.
00:28:10
Speaker
Also es braucht ein Concierge in dieser Lobby, höre ich raus.
00:28:17
Speaker
Aber viel mehr als irgendwie Pförtnerin oder Pförtner, sondern wirklich, um all das auch zu kuratieren, um dort Möglichkeiten aufzumachen in so einer dienenden Haltung, ne?
00:28:29
Speaker
Also da müsste man nochmal schauen, wie sich sowas dann ganz praktisch umsetzen lässt.
00:28:37
Speaker
Also ja, ist das ein Raum, der für in bestimmten Zeitfenstern auf ist, wo dann so eine Person anwesend ist?
00:28:47
Speaker
Also ich denke jetzt wirklich sehr, sehr operativ.
00:28:51
Speaker
Wie wäre das möglich?
00:28:52
Speaker
Habt ihr da im Projekt eine Vorstellung schon zu entwickeln?
00:28:58
Speaker
Das ist tatsächlich das, wo wir gerade dran sind, zu überlegen, also nicht nur eine Vorstellung zu entwickeln, sondern auszuprobieren, was funktioniert davon denn?
00:29:07
Speaker
Also das ist das Großartige, was dieses Projekt uns jetzt ja gerade ermöglicht, in einzelnen Lobbyräumen, die physisch verteilt sind über Deutschland mit unterschiedlichen bereits ja im Kleinen schon bestehenden Allianzen, gemeinsam auszuprobieren, was funktioniert eigentlich tatsächlich gut, um die
00:29:27
Speaker
diese gemeinsame, transformative Arbeit auch in den Alltag zu tragen.
00:29:31
Speaker
Wenn man mit den UnternehmerInnen spricht, den EntscheidungsträgerInnen spricht, dann sagen sie, ja, uns drückt tatsächlich an ganz, ganz vielen Stellen der Show.
00:29:38
Speaker
Almut hat das vorhin bezeichnet, die haben überall unterschiedliche Pain Points und es soll kein und das jetzt auch noch werden.
00:29:46
Speaker
Es soll nicht was sein, was noch zusätzlich übernommen wird, was ich noch zusätzlich machen kann.
00:29:51
Speaker
Da geht
00:29:51
Speaker
ganz viel schon zu.
00:29:52
Speaker
Also Kopf geht zu, Herz geht zu und dann ist mehr Druck gespürt als Möglichkeit, sondern einen Zugang ausprobieren zu dürfen, wo kann ich denn diese transformative Allianzen, diese neuen Begegnungsräume nutzen und
00:30:08
Speaker
um tatsächlich auch in meinem alltäglichen Veränderung schon begegnen zu können.
00:30:13
Speaker
Und ein Ansatz, den wir in diesem Projekt verfolgen dürfen, ist zu sagen, ja, Ausbildende, also die Personen, die andere Menschen ausbilden dürfen, die dürfen diese Lernräume nutzen,
00:30:25
Speaker
Und wie können wir diese Lernräume nutzen, gemeinsam mit den EntscheidungsträgerInnen, um tatsächlich auch unternehmerisch Veränderungen anstoßen zu dürfen, also betriebliche Ausbildung zu nutzen, um auch betriebliche, transformative Aspekte im Kleinen ausprobieren zu dürfen und sich da gemeinsam wieder zusammenzutun.
00:30:44
Speaker
Und ich glaube, das ist ein ganz praktischer Ort, also etwas, wo neue Praktiken tatsächlich auch entstehen dürfen, die nicht etwas noch zusätzlich machen, sondern Erleichterungen in das geben, wo ich unternehmerisch schon herausgefordert bin.
00:31:01
Speaker
wird das total gerne verstärken, weil ich finde, genau das ist der richtige Ansatz.
00:31:05
Speaker
Bloß nicht noch zusätzlich und noch mehr Arbeit und noch mehr Verwaltung und so weiter, sondern das kam mir gerade so ins Herz.
00:31:13
Speaker
Wir sind mittlerweile dazu übergegangen, an vielen Stellen zu sagen, eigentlich haben wir Lust, irgendwo ein Lagerfeuer anzuzünden, worum sich die Leute gerne von selber setzen möchten.
00:31:23
Speaker
Also, dass du sie nicht alle da hintragen musst, sozusagen.
00:31:26
Speaker
Da ist es so nett und so schön, dass man sich da gerne dazugesellt.
00:31:29
Speaker
Und ich glaube, bei gerade solche Formate, über die wir eben gesprochen haben, so Orte, wo es jemanden gibt, der in dienender Haltung Gespräche moderiert, das fand ich auch nochmal einen sehr schönen Punkt, Lars.
00:31:42
Speaker
zu sagen, wie schafft man da eine Energie zu schaffen und zu halten und auch nach vorne zu moderieren sozusagen, dass dann wirklich auch Dinge passieren und das auch eine Weile trägt.
00:31:52
Speaker
Und sowas zu entwickeln, dass man einfach auch Spaß dran hat, sich zu verändern, weil
00:31:57
Speaker
Also wenn man sich anschaut, wie Transformationen und Innovationen auch Ängste bei Menschen auslösen, eigentlich fände ich es ganz cool, wenn es vielleicht ein bisschen doch so bleiben würde, wie ich es schon kenne, weil dann ist es weniger anstrengend für mich.
00:32:10
Speaker
Das ist ein völlig normales menschliches Verhalten sozusagen, davor auch immer ein bisschen Sorge zu haben, aber zu merken, guck mal, das macht Spaß, wir können da hier zusammen Dinge gestalten, ich kann was Tolles bewegen und so auf diesem Pfad nochmal ein bisschen zu bleiben, zu gucken, wie kann man das auch auf eine schöne Art und Weise machen,
00:32:28
Speaker
selbst wenn es vielleicht Themen sind, die auch schwer sind.
00:32:33
Speaker
Wir reden da ja vor allen Dingen dann über die Ausbildenden und die ausbildenden Fachkräfte, oder?
00:32:40
Speaker
Dass die dahin kommen?
00:32:43
Speaker
Oder wie ist das Bild bei euch?
00:32:47
Speaker
Vor allen Dingen, dass Menschen gemeinsam dahin kommen.
00:32:49
Speaker
Ich glaube, dass die Ausbildenden eine zentrale Rolle da spielen.
00:32:55
Speaker
Also weil sie zum einen unternehmerisch so eingebunden sind, dass sie wissen, was braucht es gerade, wo geht es in die Veränderung und dafür brauchen sie den...

Einbindung von Entscheidungsträgern in Lobbyräume

00:33:03
Speaker
den Gestaltungsraum, den Sie von den EntscheidungsträgerInnen im Unternehmen brauchen.
00:33:08
Speaker
Deswegen halte ich es für ganz wichtig, die mitzunehmen.
00:33:10
Speaker
Also dort, wo die unternehmerischen Entscheidungen getroffen werden, dort, wo Weichen gestellt werden können, wo vielleicht über eine kleine Entscheidung ganz viel Raum entstehen kann, die gemeinsam in den Austausch zu ziehen und sie die Ausbildenden da in einer Position, wo sie...
00:33:26
Speaker
eine Rolle, die sie neu lernen und auch verstehen und jetzt gerade in diesen Lobbyräumen entwickeln dürfen, wo sie diesen Ansatz, den du vorhin des Facilitation bezeichnet hast, also wo sie nicht nur Lehrende sind, die die Fachwissen, methodisches Wissen weitergeben, sondern wo sie im Kleinen ihres eigenen Unternehmens mit jedem Ausbildungsprozess, mit jedem Lernprozess kleine transformative Funken setzen können,
00:33:55
Speaker
Und diesen Freiraum brauchen sie von den Entscheidungsträgerinnen, deswegen halte ich es für ganz wichtig, die mitzunehmen und gleichzeitig mit denen, die in Ausbildung sind, ja, ähm.
00:34:05
Speaker
mit denen gemeinsam Gedankengut und Räume frei im Prozess des fachlich-methodischen Arbeitens entwickeln dürfen, also quasi als zusätzliche Spur, die da mitläuft, um auch Neues, sowas wie ganz grundsätzliche Dinge, was ist denn bei uns Arbeit, was bedeutet denn bei uns Leistung, wo findet denn bei uns Wertschöpfungskette statt, im Prozess mit hinterfragen zu dürfen, also als die zu sein, die Frageräume auch ins Lernen mitbringen dürfen und Reflexionsräume mit ins Lernen bringen dürfen.
00:34:36
Speaker
eine Form von zusätzlicher Spur, die wir in die betriebliche Ausbildung bringen dürfen, die es wichtig ist im Austausch mit den EntscheidungsträgerInnen zu haben und gleichzeitig aber auch über die Betriebe hinweg, weil die Auszubildenden sind ja gemeinsam in der Schule, die Nähe zu den Berufsschulen zu suchen, um da auch in den Austausch gehen zu können, was findet denn eigentlich wo, und Lars, da mag ich euer Wort aufgreifen, als Geschichten des Gelingens statt, also wo können wir die Mutmachenden, Öffnenden,
00:35:06
Speaker
kraftgebenden Geschichten auch teilen, um sie gemeinsam noch weiterschreiben zu können.
00:35:14
Speaker
Finde ich wunderbar.
00:35:15
Speaker
Finde ich wunderbar und möchte da nochmal an die, wie war das, die Fake-Partizipation zurückerinnern.
00:35:24
Speaker
Also die Beteiligen, die es betrifft.
00:35:26
Speaker
Und dann einmal schauen, also wer soll sich denn da treffen, wenn wir sagen, es ist ein Begegnungsort,
00:35:32
Speaker
Ganz konkret, wer ist es?
00:35:34
Speaker
Und jetzt habe ich rausgehört, es sind ausbildende Fachkräfte, es sind die Ausbildenden, es sind gleichzeitig die AusbilderInnen, also dann die, die den Kopf dafür, sag ich mal, hinhalten, die die Verantwortung dafür tragen, Geschäftsleitung, die BerufsschullehrerInnen, wer ist noch irgendwie mit dabei, die IHKs, die zuständigen Stellen, die
00:36:00
Speaker
Also alle, die es wirklich betrifft, in einen solchen Raum zu holen und es dann aber auch hinzubekommen, dass das Produktivheit bleibt.
00:36:08
Speaker
Und genau an der Stelle braucht es dann diese Facilitation, weil das sonst ganz schnell in so einen Clash der Interessen reinrutscht.
00:36:21
Speaker
Wo ich nochmal sehr genau, oder das wird vermutlich den Rahmen jetzt sprengen bei uns, aber
00:36:27
Speaker
bei euch im Projekt gerne nochmal Mäuschen spielen wollte, wie das gut gelingen kann, dass das nicht um die Ohren fliegt, weil da ja schon unterschiedliche Interessen da sind.
00:36:39
Speaker
Und im selben Augenblick ist es so, dass wenn es um Fragen von Nachhaltigkeit geht, es ja auch ein gemeinsames Interesse betrifft.
00:36:45
Speaker
Und aus der Transformationsforschung können wir wissen, dass Transformation vor allen Dingen dann gelingt, wenn
00:36:54
Speaker
Betroffene beteiligt sind und wenn alle gemeinsam verstanden haben, dass es sich dabei um eine Herausforderung handelt, die sie nur gemeinsam lösen können.
00:37:05
Speaker
Und das ist aber eine Bedingung, das heißt, das muss, das kann nicht dort passieren, sondern das muss, das ist quasi die Eintrittskarte, damit ein solcher Prozess gelingen kann.
00:37:18
Speaker
Das wird, glaube ich, richtig spannend in eurem Projekt, wie das möglich wird.
00:37:21
Speaker
Weil wenn es da gelingt, dann kann man das ja auch skalieren und anderswo machen.
00:37:27
Speaker
Ja, ich glaube, zumindest aus meiner Wahrnehmung jetzt sind zwei Dinge da wichtig.
00:37:33
Speaker
Also zum einen, dass unterschiedliche Interessen wertvoll sind.
00:37:36
Speaker
Also dass es nicht etwas ist, was uns im Weg steht, sondern dass der Austausch darüber, dass
00:37:43
Speaker
etwas ganz Wichtiges entstehen kann.
00:37:45
Speaker
Also wie in diesem Tetralemma.
00:37:47
Speaker
Es ist das eine oder das andere und es muss nicht immer was aus beiden entstehen, sondern es kann was Viertes, ganz, ganz Neues, Wichtiges entstehen.
00:37:55
Speaker
Aus diesen beiden unterschiedlichen Perspektiven muss man die vereinen.
00:37:59
Speaker
Oder kann man schauen gemeinsam, was ist eigentlich das Vierte, was ganz neu entstehen kann?
00:38:05
Speaker
Was uns transformativ tatsächlich in eine Veränderung von unserem Verhalten, von unseren Zugängen, von unseren Ideen, was sind so Grundsätze, die unseres gemeinsamen Wirkens sind, öffnen kann.
00:38:21
Speaker
Und deswegen halte ich es dafür wichtig, dass dieser Mehrwert von
00:38:25
Speaker
unterschiedlichen Interessen nicht etwas ist, was gegeneinander gehen kann, sondern was einen unglaublichen Mehrwert hat.
00:38:31
Speaker
Und das öffnet einen anderen kommunikativen Dialog in dem Moment.
00:38:37
Speaker
Das Zweite, was ich für wichtig halte, ist, dass wir, glaube ich,
00:38:42
Speaker
Jetzt ist es Glaube, was meine Hoffnung ist, was mein Wunsch auch für dieses Projekt ist, dass wir uns lösen von dem, wo findet Lernen statt.
00:38:51
Speaker
Ich glaube, dass ganz viel der betrieblichen Bildung für nachhaltige Entwicklung auch außerbetriebliche Orte hat, die dann Eingang finden dürfen in die Lernprozesse.
00:39:01
Speaker
Also wo nehme ich beispielsweise rund um meinen Beruf etwas in der Gesellschaft wahr und wo darf ich diese Fragen und diese Herausforderungen auch mit in den Ausbildungsprozess bringen?
00:39:11
Speaker
Wo stehen Zusammenhänge, mit denen ich mich vielleicht auch moralisch, werteethisch auseinandersetze und wie können die als zusätzliches Interesse auch in Ausbildungsprozesse gehen?
00:39:22
Speaker
Und das braucht dann einen Raum, wo diese unterschiedlichen Perspektiven zusammengeführt und moderiert werden.
00:39:29
Speaker
Und das muss gar nicht in dem einzelnen Betrieb stattfinden, sondern darf einen Zeitraum finden, wo Erfahrungen und Erkenntnisse aus außerbetrieblichen Lernorten und deren Wert und deren Stellenwert
00:39:41
Speaker
ein Zuhause bekommen darf.
00:39:42
Speaker
Also wo es in die Sprache gehen darf, wo es in die Frage gehen darf, wo es in das Ausprobieren auch gehen darf, um dort im Sinne von unternehmerisch, und das muss ja nicht um ein höher, schneller, weiter und mehr Geld gehen, sondern um ein, wie könnten wir es auch ganz anders machen, ausprobieren gehen dürfen.
00:40:00
Speaker
Und ich glaube, dass da ein Ansatz ist,
00:40:04
Speaker
Denn wenn wir betriebliche Bildung nicht nur etwas verstehen, was in einer einzelnen Institution ist, sondern uns ein bisschen Anleihen machen, was wir aus der Commons-Forschung kennen und dieses Gemeinsame, was wir in der betrieblichen Bildung nutzen, um unternehmerisch Wirtschaft neu zu verstehen und wie wir wirtschaftlich zusammenarbeiten auch verstehen dürfen, dass dort ein Raum entsteht, wo ein gemeinsames Interesse in diesen transformativen Allianzen entstehen kann.
00:40:31
Speaker
Und vielleicht würde ich da nochmal so ein bisschen ergänzen, weil auch da stelle ich mir gerade wieder die Unternehmen vor, mit denen wir zusammenarbeiten, die natürlich einfach auch viele sehr, sehr erfolgreich in den letzten Jahrzehnten, Jahrhunderten teilweise schon arbeiten.
00:40:46
Speaker
Und stell mir vor, wie diese Räume dann da so sind, die haben natürlich auch nochmal ein bisschen eine andere Lebenswirklichkeit, da einfach auch zu überlegen, wie kriegt man das hin, dass man solche Räume auch schafft, dass das auch aufgehoben ist, was du gerade sagst, Steffi, und wo man aber auch sagt, dass man Orte schafft, wo wirklich auch alltägliche Probleme oder Themen, Herausforderungen in den Unternehmen auch angegangen werden, also wo dann wirklich auch das wirklich integriert werden kann auf eine
00:41:15
Speaker
echte und ehrliche Art und Weise in den Unternehmensalltag, wo man vielleicht wirklich auch überlegt, über Geschäftsmodelle nachdenkt, über das Selbstverständnis des eigenen Unternehmens, über der Art der Zusammenarbeit, Organisationsentwicklung, wie auch immer.
00:41:31
Speaker
Also das finde ich wichtig, dass man das nicht zu sehr in einem ganz weit entfernten Raum hat, sozusagen.
00:41:39
Speaker
Also dass nicht die Lobby irgendwie...
00:41:42
Speaker
500 Meter vor dem Hotel steht sozusagen, um das jetzt nochmal zu übertragen, sondern das ist wirklich auch integrierter Teil und Begegnungsraum in dem Unternehmen und auch in der Lebenswirklichkeit des Unternehmens ist.
00:41:52
Speaker
Also da merke ich gerade, dass mir das wichtig war, das nochmal irgendwie einzubringen als Gedanken.
00:41:58
Speaker
Ja, da mag ich direkt anknüpfen.
00:41:59
Speaker
Und das, was es braucht, sind, also zumindest in meinem Erleben jetzt und aus dem, was ich bisher in dem Projekt aus Perspektiven schon hören durfte, wo kann ich das in dem, was ich eh tue, schon anknüpfen?
00:42:11
Speaker
Und es kann so etwas sein wie im Ausbildungsberuf, wenn ich feilen, also ganz faktisch, in mechanischen Berufen oder ähnliches feilen lerne, also die tatsächlich methodischen
00:42:25
Speaker
Handwerksgriffe, Handwerksberufe auch, wenn ich die erlernen soll, kann ich das auch erlernen, indem ich einen Prototypen baue und etwas neu oder anders mache.
00:42:33
Speaker
Also der Auftrag dahinter muss nicht sein, feile das Gleiche, was wir schon tun, sondern überlege dir, was du da anders machen kannst.
00:42:40
Speaker
Also den Raum zu haben, das Methodisch-Fachliche zu lernen und
00:42:45
Speaker
Und dabei gleichzeitig was Neues zu entwickeln.
00:42:47
Speaker
Und dann könnte man in Lobbyräumen sich treffen mit Auszubildenden und den Ausbilderinnen, die neue Prototypen entwickelt haben und dabei aber das fachlich-methodische auch gelernt haben.
00:42:57
Speaker
Also nicht an dem Gleichen zu lernen, sondern das Andere zu machen.
00:43:00
Speaker
In den Berufsschulen zu sagen, ja, wenn ihr eine Hausarbeit über das Thema schreibt, dann soll die nicht für die Schublade sein, sondern da den Gedanken auch mit reingeben zu dürfen, dort zu
00:43:10
Speaker
im Sinne eines Intrapreneurship-Unternehmerisch-Dänge zu hinterfragen, also nicht das repetierende Moment zu haben, sondern dort die Befähigung eines kritisch-argumentativen Zugangs als wünschenswert mit aufzunehmen, sodass Dinge nicht mehr für die Schublade entstehen und nicht nur Dinge methodisch-fachlich gelernt werden, sondern sie immer eine zweite Spur mitgeben dürfen, es anders auszuprobieren.
00:43:35
Speaker
Ich lerne gerade unfassbar viel durch eure Beiträge.
00:43:38
Speaker
Vielen Dank.
00:43:38
Speaker
Das macht gerade richtig Spaß in meinem Kopf.
00:43:42
Speaker
Und solche Räume brauchen wir.
00:43:43
Speaker
Es ist gigantisch.
00:43:46
Speaker
Und es ist auch alles keine Rocket Science.
00:43:48
Speaker
Ich finde dieses Anknüpfen an die tatsächlich vorhandenen Probleme, das kann ja manchmal wirklich was ganz Kleines nur sein, was dann aber den Prozess irgendwie hemmt.

Kollektive Problemlösung und globale Zusammenarbeit

00:44:02
Speaker
Und da eine Möglichkeit zu schaffen, dass solche Probleme mitgebracht werden können und kollegial bearbeitet werden können.
00:44:08
Speaker
Also das sind Dinge, die ich zum Beispiel im Hochschulkontext, wenn es um so hochschuldidaktische Dinge geht, da mache ich zum Beispiel so kollegiale Beratungen ganz viel.
00:44:19
Speaker
Also das ist so ein Modus, da trifft sich dann eine Gruppe und jeder hat ein Problem und darf dann eine Person, stellt das Problem in die Mitte und die anderen fangen dann an, gemeinsam an diesem Problem hinzufügen.
00:44:29
Speaker
herumzuarbeiten und zu gucken, was kann man da noch machen, wie könnte man das noch lösen, auf welche Weise könnte man die Situation irgendwie entschärfen und so weiter und so fort und dann rotiert das, dann kann eine andere Person den eigenen Fall in die Mitte stellen und die anderen wurschteln mit dran rum und
00:44:45
Speaker
Solche Arbeitsmodi brauchen wirklich nicht viel und da kann dann jede Person ein eigenes Anliegen, eigenes kleines Problemchen, was in der Ausbildungspraxis vielleicht gerade auftaucht, mitbringen in einen solchen Raum und könnte den dort gemeinsam bei einem Kalt- oder Heißgetränk mit anderen Gleichgesinnten bearbeiten.
00:45:09
Speaker
Also ich denke gerade in solche Richtungen und da kann dann ganz viel Befähigung also auch,
00:45:14
Speaker
in diesen Lobbyräumen stattfinden.
00:45:15
Speaker
Nicht nur Interessen, Vertretung, Informationsaustausch oder so, sondern wirklich auch wechselseitige Befähigung, Kompetenzen aufzubauen, voneinander, miteinander zu lernen an konkreten Situationen.
00:45:30
Speaker
Ob das jetzt Prototypen sind oder Ausbildungssituationen, ist ja nachgelagerte Frage.
00:45:35
Speaker
Aber das Bild nimmt gerade in meinem Kopf Form an.
00:45:39
Speaker
Cool, dass es euer Projekt gibt.
00:45:41
Speaker
Ja, und vielleicht, mir liegt das auch gerade nochmal eben auf der Seele, zu sagen, und um da einfach auch nochmal vielleicht Mut zu machen.
00:45:48
Speaker
Wir waren ja am Anfang, finde ich, so ein bisschen so, ja, wir bräuchten das alles und wir müssen mal überlegen, wie sowas sein kann.
00:45:56
Speaker
Und man kann, glaube ich, an dieser Stelle einfach sagen, super toll, in
00:46:00
Speaker
In Deutschland, das kann ich jetzt vielleicht ein bisschen überblicken, aber natürlich auch in vielen anderen Ländern gibt es unheimlich viele Räume, wo sowas schon passiert.
00:46:07
Speaker
Also bei uns im Verein, wir machen das seit 20 Jahren eigentlich schon und überlegen diese Themen.
00:46:12
Speaker
Und da finde ich einfach schön zu wissen, dass es einfach viele, viele Menschen auf der Welt gibt, die an sowas Lust haben zu arbeiten und die solche Dinge nach vorne bringen und dazu sagen, toll, dass es euer Projekt gibt, Steffi, toll, dass es andere Orte gibt und die einfach auszutauchen, sich gemeinsam Mut zu machen.
00:46:27
Speaker
Ich glaube, das ist eigentlich das,
00:46:30
Speaker
Was unsere Welt gerade vielleicht braucht.
00:46:33
Speaker
Das Stichwort mag ich gerne aufgreifen.
00:46:35
Speaker
Das Mut machen, Mut schenken, Mut bekommen.
00:46:39
Speaker
Mut ist etwas, was manchmal auch einfach im Tun entsteht.
00:46:42
Speaker
So, dass der eigentliche Mut erst kommt, wenn ich schon mal anfange.
00:46:45
Speaker
Also ruhig mal einen kleinen ersten Schritt machen.
00:46:48
Speaker
Und an so einem Raum teilnehmen oder sich sagen, ich hätte gern so einen Raum.
00:46:52
Speaker
Und beispielsweise auf Projekte, wie wir sie begleiten dürfen.
00:46:55
Speaker
Und um diesen Rahmen finden ja noch ganz weitere andere statt.
00:46:58
Speaker
Es muss nicht jeder, jeder alles machen.
00:47:00
Speaker
Sondern das gemeinsam zu machen, nimmt auch Last und Aufwand.
00:47:04
Speaker
Und ich bin ganz gespannt.
00:47:06
Speaker
Wir werden diese Folge, da mag ich euch beide jetzt zu einladen, vielleicht zum Ende des Projektes nochmal machen und schauen, was aus dem Lobbyraum geworden ist.
00:47:16
Speaker
Ich danke euch beiden.
00:47:17
Speaker
Ich nehme ganz viel, nicht nur Mut, sondern vor allen Dingen auch Motivation mit in dieses Projekt, diese Räume tatsächlich mitgestalten zu dürfen.
00:47:24
Speaker
Das ist ein großartiges Privileg.
00:47:26
Speaker
Ich wünsche euch da draußen ganz viel Freude daran, solche Räume auch im Kleinen auszuprobieren.
00:47:32
Speaker
Es braucht gar nicht viel.
00:47:33
Speaker
Danke, Lars Almuth, für diese wirklich wieder wunderbar laut gedachte Folge, die direkt ganz pragmatisch gehen würde.
00:47:41
Speaker
Habt einen schönen Tag.
00:47:42
Speaker
Macht's gut.
00:47:43
Speaker
Danke euch.
00:47:44
Speaker
Ciao, ciao.
00:47:45
Speaker
Dankeschön für die Einladung.
00:47:46
Speaker
Tschüss.