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 Arbeiten in Schweden - Wirklich so entspannt wie alle sagen? | #038 image

Arbeiten in Schweden - Wirklich so entspannt wie alle sagen? | #038

Hej Schweden
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4.7k Plays7 months ago

🎙 ÜBER DIESE FOLGE:

Svea und Wiebke berichten von ihrem Arbeitsleben in Schweden - mit allem was dazu gehört:

Wo findet man eigentlich Arbeitsplätze in Schweden? Wie sind die Lohnunterschiede in Schweden im Vergleich zu Deutschland, worauf sollte bei der Wahl des schwedischen Arbeitgebers geachtet werden? Was macht die Jobsuche in Schweden aus und wie ist der Recruitingprozess? Wie läuft das mit der Selbstständigkeit?

Hierbei geben die beiden Einsichten in ihre persönlichen Erfahrungen.

🔗 ALLE UNSERE LINKS (Instagram, YouTube, "Kaffeespende" und mehr): https://bio.site/hejschweden

🔗 LINKS ZUR FOLGE:

Wichtige Plattformen zur Arbeitssuche findet ihr hier:

https://arbetsformedlingen.se/platsbanken/

https://www.glassdoor.com/Job/sweden-german-speaking-jobs-SRCH_IL.0,6_IN223_KO7,22.htm

https://jobb.blocket.se/

Informationen zur Selbstständigkeit in Schweden:
https://verksamt.se/en/setting-up

Allgemeine Infos zum Arbeiten in Schweden:
https://sweden.se/work-business/working-in-sweden

Recommended
Transcript

Ungewöhnliche Sommerhitze in Schweden

00:00:00
Speaker
Hey Schweden! Von Bullerbü bis Abisko. Ein Podcast von Svea und Wiebke. So, es ist heiß ihr Lieben. Wir schwitzen. Bei mir geht's noch, aber bei dir ist es richtig heiß. Wie heißt es bei dir? Ja, mittlerweile sogar 28 Grad hab ich eben gesehen. 28 Grad. Ist gar nicht mal so kühl heute. Also ganz komisch, wir hatten ja im Mai, haben wir euch auch erzählt, war das einmal so richtig warm, so bei euch ja auch im Norden,
00:00:24
Speaker
Da hatten wir auch irgendwie eine Zeitlang fast 30 Grad, super früh dieses Jahr. Und dann letzten Wochen war es immer relativ durchwachsen, wir hatten auch ein bisschen Regen und so weiter und eher so 18 Grad. Aber jetzt, heute ist es echt richtig warm. Aber morgen kommt der Herbst zurück, habe ich gesehen. Also eigentlich darf man sich ja nicht beschweren. Ist ja ganz nett. Nun kommt der Herbst zurück im Juli.
00:00:48
Speaker
Im Juni, Ende Juni. Ja, das kommt, weil ich hab gerade eben in meiner Story ein Frage-Sticker gepostet und gefragt, wie warm das bei euch ist, also bei meinen Followern, und da hat einer auch geschrieben, morgen kommt der Herbst immer zurück. Dann dachte ich, ja stimmt, wenn ich den Wetterbericht anschaue, ich glaube, es ist auch regnen und so weiter. Deswegen werde ich wahrscheinlich heute Abend auch nochmal bei uns in den See springen. Ich hab gerade Besuch, also ich hab gerade jetzt nicht direkt Besuch aus Deutschland, aber eine Freundin aus Deutschland ist gerade hier und
00:01:15
Speaker
Das ist ganz

Besuch, Zufälle und Pläne am See

00:01:16
Speaker
witzig. Ich glaube, das habe ich letztes Jahr gar nicht erzählt, weil die Geschichte ist eigentlich echt cool. Ich habe eine Freundin, Jenny heißt die, und die hat damals meine Wohnung in Berlin übernommen. Die wohnte immer noch in meiner alten Wohnung. Es ist auch immer ganz witzig, den neuesten Gossip aus der Nachbarschaft zu hören.
00:01:34
Speaker
Und ihre Freundin hat hier Familie in Schweden. Und ich glaube, ihre Großeltern waren das. Die haben hier bei uns direkt in dem Ort einfach, in diesem Kaff, wo wir wohnen, haben die ein Sommerhaus. Und meine Freundin hat letztes Jahr gefragt, hey, eine Freundin von mir hat da ein Sommerhaus. Wir fahren da hin. Das ist auch in der Nähe von Karlstad. Kennst du den Ort? Und meine ich, ja, das ist genau der Ort, in dem wir wohnen. Also mega Zufall. Und sie hat letztes Jahr echt gut geleckt, glaube ich. Ich fand das richtig schön hier.
00:01:59
Speaker
Und jetzt ist sie wieder da. Und dann hat sie sie spontan gefragt, ob ich heute Zeit hab für eine Fika. Und jetzt waren sie eben hier, die beiden. Und ja, jetzt sind die wieder nach Hause geradelt. Das machen wir in dem Podcast. Und die wollten heute Abend noch zum See hier. Es gibt hier so einen, einen Sonnensee, den mag ich richtig gerne. Das ist immer so diese kleine Karibik, sag ich immer, von unserem Ort. Ich bin, ich bin echt, ich war sehr überrascht darüber, dass wir so einen schönen See haben. Also in so einem unscheinbaren Ort. Also das ist echt klasse.
00:02:28
Speaker
Der sieht ja wie ein Gatekeeper aus so ein bisschen. Also ich wäre sowieso nicht so ganz öffentlich sagen, wo genau wir jetzt wohnen. Und deswegen ist es immer so, wenn die Fragen kommen zu diesem See, wo ist dieser See, dann beantworte ich die Frage nicht. Aber einfach aus dem Grund, weil das halt wirklich bei uns im Ort ist. Das wollte ich jetzt nicht im ganzen Internet teilen, aber er ist halt wirklich schön.
00:02:46
Speaker
Aber genau, heute Abend fahren wir dahin mit dem Rad. Und ich dachte jetzt, je nachdem, wie lange wir hier unseren Podcast aufnehmen, werde ich da auch mal hin mit David zusammen und auch meinen Quellstopp machen. Ich glaube, das wird heute Abend richtig schön. Wir waren schon vor ein paar Tagen da, aber da war es relativ frisch. Also die Lufttemperatur war so 20 Grad und dann, da sehe ich es auch nicht so ganz warm, dann ist es schon ein bisschen kalt. Ich glaube, heute ist der perfekte Tag einfach noch mal ausnutzen, ne? Meine Kids sind auch gerade wiedergekommen, die waren mit Tobi am See.
00:03:13
Speaker
Und wir haben ja auch hier ganz in der Nähe, also wir haben ja sowieso so viele Seen hier, hier ist ja alle paar hundert Meter gefühlte Anderersee, also jetzt ohne Übertreibung. Aber der eine See, der ist ja auch wunderschön, da haben wir auch so einen Sandstrand und da gibt es dann immer so eine kleine Vereinigung von unserem Mikrodorf, weil wir haben ja eigentlich nicht mal so ein richtiges Dorf. Aber es gibt dann doch immer welche, die sich da so zusammengetan haben und dann immer so einen Stehkinn legen, wenn der quasi aufgetaut ist und so eine kleine Insel in der Mitte, also weißt du, so ein

Herausforderungen der Kinderbetreuung

00:03:42
Speaker
was man so fest macht im Boden, so ein Teil. Alles cool. Und ja, da kann man dann ein bisschen schwimmen. Und das Coole bei dem See ist wirklich, die meisten Seen, die gehen ja immer so tief rein gleich, finde ich. Also immer so mit so einem Felsen und so und dann kommt man gar nicht richtig ran ans Wasser und dann ist es gleich irgendwie zwei Meter tief. Aber bei dem ist es so, der ist ganz flach, also er ist super kinderfreundlich. Und da sind wir jetzt auch, das ist gerade irgendwie unser täglich Brot, das gerade ist, die Kinder aufstehen, in den Pool gehen. Wir haben so einen Pool aufgebaut.
00:04:08
Speaker
Die haben wir letztes Jahr gekauft, die man selber zusammenklappen kann und so, aber der ist schon so, dass er dann den ganzen Sommer über steht. Das Wasser ist ungefähr 80 Zentimeter, glaube ich, hoch. 60, 80 Zentimeter, also schon ein bisschen größer. Und ich weiß gar nicht wie lang, also zwei Meter lang oder so, also schon richtig groß. Und wenn die aufstehen, dann gehen sie sofort erstmal in den Pool.
00:04:30
Speaker
Und dann ist eigentlich der ganze Tag davon bestimmt immer so raus aus dem Wasser, rein ins Wasser und dann abends noch mal zum See. Also so richtig schön gerade. Also wir haben einen richtig tollen schwedischen Sommermoment. Und wir hatten heute auch 25 Grad, 26 Sonnendreh. Und morgen soll uns auch wieder 26 Grad werden. Blauer Himmel, Sonnenschein, so richtig schön. Ja, ich habe schon gestalkt heute bei dir, Enschlefte. Also ich habe

Selbstständigkeit und Bürokratie in Schweden

00:04:52
Speaker
bei der App hier von Apple, stand, glaube ich, morgen bei euch auch 28 Grad.
00:04:58
Speaker
Nutzt ist aus. Ihr habt ja gerade Ferien, ne? Also deswegen sind die Kinder ja auch gerade zu Hause, ne? Ja, das ist ein bisschen... Es ist schön Ferien zu haben, aber ich finde es ein bisschen krass, dadurch, dass wir beide Lehrer sind. Das ist so, in Schweden ist die Regel, sobald einer quasi nicht arbeiten muss, dürfen die Kinder nicht fremdbetreut werden.
00:05:17
Speaker
Das heißt, wir haben ja zehn Wochen Ferien, also davon müssen wir acht, also zwei Wochen arbeiten wir davon, das heißt also acht Wochen. Und in den acht Wochen haben wir quasi keine Betreuung für die Kids. Was einerseits schön ist, aber andererseits auch ein bisschen anstrengend.
00:05:33
Speaker
Ja klar, man hat nicht wirklich die Chance auch mal, dass ihr vielleicht auch mal was machen könnt, ne? Weil ihr ja wirklich die Kinder dann 24-7 immer habt. Die ganzen Ferien über. Ja, ja, versteh ich. Ja, aber wir machen es uns schön hier. Ja, klingt auch so. Aber wir wollen heute über was ganz anderes reden. Jetzt haben wir, also ich hab Ferien offiziell.
00:05:52
Speaker
Ich meine, mit meiner Selbstständigkeit habe ich keine Ferien, aber mit meinem Job in der Schule habe ich Ferien. Aber wir wollen über die Arbeit reden. Ja, passt doch eigentlich. Du hast eigentlich jetzt gut den Weg in das Thema gefunden. Genau, über Arbeit. Wir haben auch eben so kurz hinter den Kulissen gesprochen, was packen wir da jetzt alles rein, weil das ja wieder auch so ein super breites Thema ist. Und ich zum Beispiel habe jetzt gar nicht so mega viel Arbeitserfahrung, weil ich relativ schnell ja selbstständig war in Schweden. Da hast du, glaube ich, viel mehr
00:06:22
Speaker
Erfahrung was das angeht, wobei bei dir ist es halt auch wieder Schule, das ist auch noch mal ein bisschen eine andere Art von Arbeit. Öffentlicher Dienst. Genau, Öffentlicher Dienst hat jetzt nicht so in dem Sinne ein Bürojob, da kann ich halt wissen was zu erzählen, da habe ich ein bisschen Erfahrung. Genau, und wir sind dann auch beide selbstständig.
00:06:37
Speaker
Und da gibt es dann wieder so viele auch bürokratische Dinge, habe ich mir eben so überlegt, was alles mit rein spielt, so mit Rente und Versicherungen und Steuern und so weiter und so fort. Und da gibt es halt auch ganz, ganz viele Regelungen, auch bei der Selbstständigkeit und so weiter. Das ist halt wieder sehr komplexes Thema. Deswegen haben wir uns überlegt, wir machen heute mal so eine
00:06:57
Speaker
So eine Übersichtsfolge erzähl mal so ein bisschen einfach so aus dem Niekästchen, ja, wie es bei uns so war, vielleicht auch so ein bisschen unseren Werdegang, sag ich mal, was wir so gemacht haben in Schweden, vielleicht ganz interessant, wie wir unsere Jobs auch gefunden haben. Vielleicht auch für den einen oder anderen spannend und dann ja ein bisschen unsere Selbstständigkeit erzählen, weil wir haben auch beide verschiedene Arten der Selbstständigkeit, vielleicht auch ganz interessant. Und ja, da dachten wir uns, wenn euch das Thema wirklich interessiert, dann können wir gerne noch mal eure Fragen sammeln und dann gezielt noch mal recherchieren zu konkretere Fragen, was jetzt zum Beispiel
00:07:27
Speaker
wir so ganz bürokratischen Kram angeht, weil wir wollen euch jetzt auch nicht irgendwas falsches erzählen. Also vielleicht gleich zum Anfang, schreibt uns da gerne in die Kommentare hier auch bei Spotify, ob ihr da noch eine Fortsetzung wünscht und wie gesagt, wir können darauf nicht antworten bei Spotify, aber dann können wir bei Instagram zum Beispiel so eine Fragerunde machen und ein paar eurer Fragen sammeln. Aber heute geht es quasi so um unseren persönlichen Werdegang und daran könnt ihr vielleicht auch ein bisschen was lernen aus unseren Fehlern oder ein paar Tipps und Tricks mitnehmen.
00:07:57
Speaker
Genau. Ja, dann fangen wir doch mal ganz chronologisch an. Vielleicht starte ich mal, weil ich ja ein bisschen länger in Schweden bin. Ich bin März 2020 hier gekommen und ich habe damals so ein Jahr vorher, so im Laufe von 2019, wahrscheinlich so wie alle Leute, die auch auswandern wollen, erst mal recherchiert.
00:08:15
Speaker
Was muss ich denn so machen? Wie krieg ich einen Job? Wie krieg ich eine Wohnung und so weiter und so fort? Und hab dann halt online schon mal so nach Jobs geschaut und in verschiedenen Foren gelesen von anderen Auswanderern. Und worauf ich da gestoßen bin bei vielen von diesen Foren war auch, dass Leute gesagt haben, dass es fast einfacher ist, nach Schweden zu kommen und dann dort einen Job zu suchen als aus Deutschland einen Job zu suchen. Weiß ich nicht, ob das stimmt. Aber in meinem Fall hat das gut funktioniert. Und ich bin dann ohne Job nach Schweden gegangen.
00:08:43
Speaker
und habe aber auch schon online gesehen, also ich war so auf LinkedIn unterwegs, auf Jopla Store heißt das und ansonsten bei der schwedischen Seite Arbeitsvermeidlingen, das ist auch so die Seite vom Arbeitsamt quasi, die können wir euch nochmal verlinken, dann könnt ihr mal gucken.
00:08:58
Speaker
falls ihr Interesse habt, in Schweden zu arbeiten und einfach nur mal schauen wollt. Auf diesen Seiten habe ich geschaut und auch relativ schnell gemerkt, okay, gerade so für den Anfang, wenn man einfach erst mal nur irgendeinen Job haben möchte, findet man auch was. Also ich habe gemerkt, dass es sehr viele oder sehr viele Firmen für ihren Kundenservice zum Beispiel Deutsche suchen, also deutsche Muttersprachler. Und so habe ich auch angefangen dann in Schweden. Also ich bin dann nach Schweden ausgewandert im März 2020, dann war ja
00:09:25
Speaker
Monat, wie ihr alle wisst, da war ja alles ein bisschen anders als gedacht. Aber ich habe dann, ich glaube, innerhalb von einem Monat, eineinhalb Monaten einen Job gefunden und der war dann auch tatsächlich im Kundenservice. Der war bei einer, wie soll man sagen,
00:09:41
Speaker
einem E-Commerce-Shop, der Poster verkauft. Ich sag's jetzt mal so. Ihr wisst wahrscheinlich alle, welche das ist. Da gibt's ja so zwei große Firmen aus Schweden. Da hab ich gearbeitet im Kundenservice und tatsächlich im Influencer-Marketing, witzigerweise. Witzigerweise, weil ich jetzt auf der anderen Seite arbeite, eben selber als Influencer. Und damals hab ich Influencer-Marketing gemacht und Influencer angeschrieben. Also die Kombi hab ich gemacht. Den Job hab ich damals tatsächlich bei LinkedIn gefunden. Ja, LinkedIn-Jobs.
00:10:10
Speaker
Ich muss auch dazu noch sagen, ich kann relativ schlecht vergleichen mit Arbeitswelt in Deutschland, weil ich hab halt studiert in Deutschland, paar Nebenjobs gemacht und hab auch bei einem Fashion-Label gearbeitet, aber auch da, das war jetzt kein klassischer Bürojob oder irgendwie so, deswegen kann ich jetzt schlecht vergleichen, so wie es jetzt in Deutschland versus Schweden ist. Also die meiste Arbeitvertragung hab ich eigentlich jetzt in Schweden gesammelt. Genau, aber da hatten wir dann ein Onboarding für eine Woche.
00:10:38
Speaker
Hab ich es auch relativ normal, wo wir dann die ganzen Systeme kennengelernt haben und so weiter. Wir waren, glaub ich, acht bis zehn Leute, die gleichzeitig gestartet haben. Es war halt auch eine Firma, die sehr viele Märkte weltweit bedient. Das heißt, wir waren auch ein gemischtes Team aus verschiedenen Ländern. Das fand ich auch ganz cool damals. Hab auch ein paar andere Deutsche kennengelernt, die auch mit mir gestartet haben gleichzeitig. Shoutout an Anne, einfach noch eine meiner besten Freundinnen in Schweden.
00:11:02
Speaker
Zieh nicht in ein anderes Land, bitte, Anne. War Anne jetzt überlegt, wieder wegzuziehen. Genau, lange Rede, kurzer Sinn. Und da hab ich ein halbes Jahr gearbeitet. Und ja, war okay. Also, die Erfahrung war jetzt nicht so super doll, was einfach ein bisschen mit der Firma zusammenhängt. Ich war mit der Firma nicht so glücklich.
00:11:19
Speaker
Aber ansonsten, ich überlege gerade, was ich erzählen kann von diesem Job. Also es ist natürlich auch wieder so super unterschiedlich, bei was für einer Firma man so arbeitet und wieder so die Unternehmensstruktur ist. Bei der Firma war es jetzt, sag ich mal, so eine sehr, sehr, sehr viel Micromanagement, sehr, sehr viel Time-Tracking, sehr, sehr viel, also sehr zahlenorientiert, sag ich mal, mit Goals.
00:11:43
Speaker
Irgendwie dauern irgendwelche Meetings, wo Performance besprochen wird und so weiter und das fand ich persönlich ganz schrecklich. Ist aber sicherlich in ganz vielen Jobs so, jetzt auch nicht nur in Schweden, sondern auch in Deutschland. Ja, aber für mich war es damals sowieso so, ich wollte ja erstmal nur irgendeinen Job haben, um eine Personnummer zu bekommen und ja, längerfristig wollte ich mich ja eh wieder selbstständig machen.
00:12:03
Speaker
als Fotografin. Von daher wusste ich ja, okay, das mach ich jetzt eine Zeit lang, nimm's mit als Erfahrung. Und das war auch trotzdem eine gute Erfahrung. Ich hab da ja auch Leute kennengelernt und so weiter. Von daher war alles cool. Witzigerweise, wenn ich so an diesen Bürojob zurückdenke, ist irgendwie, aus irgendeinem Grund kommen immer diese Mikrowellen wieder ins Gedächtnis. Wiebke, weißt du, was ich meine? Mikrowellen, es gab da so viele Mikrowellen. Ich glaub, ich hab das schon erzählt. In irgendeiner Folge.
00:12:33
Speaker
Ich weiß auch nicht wieso, wenn ich an diesen Job denke, denke ich immer diese Mikrowellenweille. Ich glaube, das hatten wir auch schon mal gesprochen, dass es ja in Schweden relativ, ja, sag ich mal, üblich ist, dass Leute sich so ihre Mordlader mitbringen mit Essen. Oftmals halt noch so ein Abendessen vom Tag davor, man sich das dann aufwärmt und es gibt halt tatsächlich
00:12:53
Speaker
Viele Büros, hab ich von der anderen Seite später als Fotografin gemerkt, weil ich auch recht viel bei Firmen in Stockholm in Büros gearbeitet habe, dass es echt ein Ding ist, dass sie in ihren Küchen immer ganz viele Mikrowellen haben. Also nicht nur eins, zwei, sondern zehn Mikrowellen, damit alle ihr Lunch aufwerben können. Das ist noch so in Erinnerung geblieben, weil ich davor hatten gar nicht so viele. Zwei oder drei oder so. Ja, aber dieses Mikrowellen-Ding. Das ist sehr schwedisch auf jeden Fall.
00:13:19
Speaker
Ja, aber so war es ja dann. Also du hast dann da gekündigt, dann hast

Arbeitserfahrungen und Herausforderungen

00:13:22
Speaker
du dich selbstständig gemacht. Über die Selbstständigkeit, würde ich sagen, sprechen wir danach. Aber dann hattest du ja jetzt bei einer anderen Firma gearbeitet und du arbeitest jetzt in einem Café. Also du hast ja schon auch angestellten Verhältnisse. Vielleicht magst du darüber kurz berichten, weil das ist ja gerade bei der einen Firma ja immer noch sehr, sehr schlecht ausgegangen. Das haben wir im Podcast noch gar nicht behandelt. Das ist ja ein ganz schönes, ganz schönes Drama. Ja, das ist fast eine eigene Folge, aber das ist ja auch ganz schön heftig einfach.
00:13:49
Speaker
Also ich hab dann, also genau wie du sagst, ich mich dann selbstständig gemacht. Seit Februar 2021 habe ich die Selbstständigkeit. Ich habe nebenbei aber eigentlich auch immer noch einen Nebenjob gehabt. Ich habe dann zum Beispiel noch mal für einen Kundenservice gearbeitet, für eine Schuhfirma in Schweden. Aber da war ich nicht so lange, ich glaube vier Monate oder so habe ich auch noch mal Kundenservice gemacht. Und dann, was habe ich dann gemacht? Ja, ich glaube dann habe ich angefangen bei der Firma, wo jetzt große Drama war.
00:14:16
Speaker
Ich habe gerade heute die Geschichte meiner Freundin erzählt, weil sie die auch nicht komplett kannte. Es ist eine sehr lange Geschichte, aber in a nutshell geht es einfach darum, dass ich, ich glaube, wie lange habe ich da gearbeitet? Etwas mehr als ein Jahr habe ich als Content-Creator für eine Firma gearbeitet, also remote.
00:14:31
Speaker
Die Firma war in Lien Shopping. Und die hatten so einen Online-Handel, sag ich mal, für Künstlerbedarf im weitesten Sinne. Und ich hab halt dann immer verschiedenste Sachen zugeschickt bekommen und hab dann für die YouTube-Videos gemacht, Reals gemacht für Instagram, TikTok, wie auch immer, Fotos, Produktfotos und so weiter und so fort. Also eigentlich war es mir super Spaß gemacht und ganz cool war, kreativ zu sein und so weiter. Aber ich sag mal so, im Endeffekt ...
00:14:58
Speaker
ist es dann so ausgegangen, dass wir ... Also, wir hatten eigentlich immer eine sehr gute Beziehung. Wieder so eine Sache, wegen so Vertrauen niemanden. Ich weiß, das soll man auch nicht sagen, aber ... Ich dachte halt am Anfang, dass das alles total nette, koschere Leute sind. Und im Endeffekt haben sie mich richtig verarscht und ausgenutzt. Am Endeffekt haben sie, ich sag mal vorsichtig, meiner Meinung nach eine Insolvenzverschleppung begangen. Und da waren viele Dinge, die meiner Meinung nach nicht so ganz ...
00:15:28
Speaker
gesetzes treu, oder wie sagt man, abgelaufen sind. Also schon viele Dinge jetzt auch im Nachhinein bei der Recherche, die so rausgekommen sind, wo ich dachte, alter Schwede, der hat einen ganz schönen Dreck am Stecken. Und ich im Endeffekt bin jetzt die Leidtragende, weil ich seit Januar kein Gehalt von dieser Firma bekommen habe. Und die Firma schuldet mir halt jetzt 4000 Euro. Klingt jetzt vielleicht erst mal nicht viel, aber wenn man schon sowieso nicht viel Geld hat, ist das echt ein großes Problem. Also Anfang des Jahres standen wir echt
00:15:55
Speaker
Oder haben wir echt eine sehr, sehr schwierige Zeit gehabt deshalb. Wir haben ja letztes Jahr unser Haus gekauft hier, haben dementsprechend einfach auch ganz viel, oder wenn ich alles ersparte, in dieses Haus gesteckt, weil wir als Freelancer eben auch einen viel höheren Selbstleistung zahlen mussten, um den Kredit zu bekommen für das Haus. Als wenn wir jetzt irgendwo angestellt gewesen wären, ist ja auch okay.
00:16:17
Speaker
Deswegen mussten wir viel mehr bezahlen, als wir gedacht hätten. Wir haben alle unser Sparnis in das Haus gesteckt und haben seitdem noch kein finanzielles Polster wieder aufgebaut. Deswegen war das zu uns echt ein Problem. Es war nicht so, ach komm, 4.000 Euro, das ist doch egal. Das war schon so, hm, scheiße, wie bezahlen wir jetzt den Kredit, wie bezahlen wir Sprit, wie bezahlen wir Essen? Und das ist einfach so ... Ja, vor allen Dingen, die Sache ist ja auch, Entschuldigung, aber ich fand das von außen so krass.
00:16:44
Speaker
für die gearbeitet, hast du einfach keine Info bekommen, hast einfach kein Geld mehr bekommen. Also ich meine, wenn man jetzt ein paar Monate im Voraus weiß, okay, die Firma hat Insolvenz angemeldet oder es sieht nicht gut aus. Und ja, ich suche mir jetzt was anderes, aber das war ja für dich total plötzlich, dass du einfach am Ende des Monats dich gewundert hast, warum du kein Geld kriegst. Wo ich kein Geld bekomme, genau. Dann wurde halt typisch schwedisch, keine Konflikte eingehen, wurdest du halt hingehalten für drei Monate, glaube ich.
00:17:10
Speaker
Und im Endeffekt landet es ja auch vor Gericht. Also es ist ja wirklich sehr schwierig, was sie gemacht haben. Also die haben ja eine neue Firma angemeldet und so weiter und so fort. Genau. Ja, da werden Fotos publiziert und dann gesagt, du würdest jetzt für die neue Firma arbeiten und so weiter. Also es sind ja alles ganz schwierige Dinge, die da gelaufen sind. Und im Ausland ist es natürlich echt immer noch besonders unschön.
00:17:34
Speaker
Also wie gesagt, ich kann das alles gar nicht erklären, weil ohne Witz, Leute, wenn ich das alles erklären würde, die ganzen Zusammenhänge, glaube ich, würde ich in eine Stunde sitzen. Das ist wirklich eine sehr komplizierte Geschichte. Aber genau, gut, dass du es noch mal einwürfst. Ich habe da so ein paar wichtige Details ausgelassen, aber ja, so war das eben. Also das war auch nicht so...
00:17:50
Speaker
Naja, deswegen rede ich auch eben von Insolvenzverschleppung. Ich meine, im Endeffekt bahnt sich sowas ja an. Und dann nimmst du halt auch die Gelegenheit und nutzt die Gelegenheit, gerade wenn du nur drei Angestellte hast und sprichst vielleicht mal mit denen, und nutzt sie halt nicht bis zur letzten Sekunde aus und erzählst denen, ja, immer weiter arbeiten, immer weiter arbeiten, weil die Löhngarantie bezahlt das. Löhngarantie, ich weiß nicht, wie es in Deutschland heißt, aber klar gibt es hier auch ein System, wenn halt eine Firma insolvent geht, dass dann die Angestellten
00:18:16
Speaker
ihren Lohn bekommen, halt dann vom Staat oder wer auch immer das macht. Und da wurde halt mir die ganze Zeit gesagt, so ja, aber arbeite ganz normal weiter, weil du kriegst auf jeden Fall die Löhnegarantie und mach dir gar keine Sorgen wegen deines Gehalts. Ja, die Löhnegarantie hat auch einen Beschluss ausgesprochen. Also sie haben sich diesen Fall halt angeschaut und wir alle bekommen kein Geld.
00:18:36
Speaker
weil diese alte Firma mittlerweile eine neue Firma gegründet hat, für die wir ja irgendwie dann inoffiziell ja schon gearbeitet haben. Ja, ich wusste auch, dass es eine, ich sag mal, eine Transition geben sollte zu einer neuen Firma, beziehungsweise eine neue Firma, wurde nie gesagt. Es wurde immer nur gesagt, ja, wir werden da, wir werden wieder einen Laden öffnen und der Name wird sich ändern, aber für dich ändert sich überhaupt nichts. Also du machst ganz normal weiter. Ich sollte auch einen neuen Arbeitsvertrag bekommen, halt mit dieser neuen Firma, habe ich nie bekommen, immer nur hingehalten worden und so weiter.
00:19:04
Speaker
Ja, jetzt im Nachhinein sagt man ja auch so schön, dass man immer schlauer und denkt so, boah, Red Flags, aber du denkst ja eigentlich erstmals nicht das Schlimmste, sondern vertraust ja den Leuten, gerade wenn du schon seit einem Jahr mit denen arbeitest und ja eigentlich ein gutes Verhältnis habt, du denkst du jetzt nicht das Schlimmste, aber wie gesagt, es hat sich ja nach, es haben sich Abgründe aufgetan, was da alles abgegangen ist in den Kulissen, ich war echt richtig erschüttert.
00:19:26
Speaker
Ja, man ist auf jeden Fall wieder noch ein bisschen vorsichtiger, was neue Jobs angeht und so weiter. Ich war vorher sowieso schon so ein bisschen, wie sagt man, so ein gedranht marktes Kind nach meinem ersten Job hier in Schweden, wo einfach alles so sehr, sehr, sehr Performance zentriert war. Immer wenn ich jetzt schon irgendwelche Jobanzeigen lese, wo halt irgendwas mit Goals und Performance steht, denke ich immer so, oh Gott, das willen.

Vergleich der Arbeitswelten Schweden vs. Deutschland

00:19:49
Speaker
Wenn das jetzt wieder so wird wie damals, wo du irgendwie quasi dich rechtfertigen musst, weil du mit zwei Minuten auf Toilette warst, dann lieber nicht.
00:19:56
Speaker
Ja, aber echt eine Riesenschweinerei. Im Endeffekt hab ich jetzt Anwaltskosten und so weiter, weil ich natürlich auch dagegen vorgegangen bin. Ja, Rechtsschutzversicherung habe ich, allerdings deckt das halt solche Lohngeschichten leider nicht ab. Das wusste ich vorher auch nicht. Ja, das ist immer so mit diesen Versicherungen. Wenn du sie wirklich brauchst, dann ist es wieder irgendwie doch nicht. Ja, und dann hat man 1000 Versicherungen und dann ist dann doch irgendein Sonderfall. Das ist echt ärgerlich.
00:20:21
Speaker
Okay, also das waren jetzt nicht so tolle Erlebnisse, aber ich meine, es ist ja auch gut, darüber offen zu reden. Also ganz oft wird ja Schweden in Deutschland eben hingestellt so ein bisschen als das Arbeitsparadies. Also das ist ja immer dieses Bild, was gerne verkauft wird, das ist eigentlich alles besser in Schweden und es ist alles toller und man arbeitet eigentlich gar nicht und kriegt
00:20:45
Speaker
viel mehr Geld. Das habe ich in Deutschland immer gehört. Also man verdient ja so viel Geld in Skandinavien und deswegen ist es ja so viel besser. Also es ist ja gut, dass wir jetzt da so ein bisschen nicht Aufklärungsarbeit leisten. Das ist vielleicht ein bisschen zu viel gesagt, weil jeder ja andere Erfahrungen macht, aber eben auch zeigen, okay es gibt eben auch
00:21:02
Speaker
den ganz normalen Markt in Schweden, also eine ganz normale Marktwirtschaft. Und ja, es ist halt kein Kommunismus hier oder weiß ich was.

Arbeiten im Schlosscafé und Glamping-Projekt

00:21:12
Speaker
Ja, und ich muss auch echt sagen, selbst David macht aber so ein bisschen Witze ab und zu und sagt, es ist irgendwie echt verrückt, dass du eigentlich mit jeder Firma, für die du gearbeitet hast, immer nur Scheiße erlebt hast. Also man meint, das ist ganz komisch, weil er hatte eigentlich echt immer gute Erfahrungen gemacht in seinem Arbeitsleben bis jetzt. Und irgendwie war es jetzt fast jedes Mal echt ein Griff ins Klo bei mir. Und ich weiß auch nicht.
00:21:31
Speaker
Also ich mache meine Arbeit, ich versuche meine Arbeit immer so gut wie möglich zu machen. Ich bin ein ehrlicher Mensch und im Endeffekt wirst du dann verarscht. Und jetzt habe ich halt die 4000 Euro, die mir diese Firma noch schuldet, plus Anwaltskosten in Höhe von aktuell 800 Euro. Also ich verliere jetzt eigentlich noch Geld. Und um ehrlich zu sein, ich habe jetzt auch mit der Geschichte abgeschlossen, weil ich habe jetzt nicht noch mehr Geld, was ich da in den Sand setzen kann.
00:21:50
Speaker
noch mehr Geld, was ich ausgeben kann für die Anwältin. Das ist schade und ist auch so eine Geschichte, das hatte ich in meiner Story damals mal erzählt. Das macht mich wirklich sauer, dass kleine Leute, die vielleicht nicht so viel Kohle haben, dann nicht den Weg gehen zum Gericht. Weil ich trotzdem Angst habe, sage ich mal in Anführungszeichen, dass wenn es zum Gericht geht, die sich bessere Anwälte leisten können, wie auch immer, und dann im Endeffekt doch alles umgedreht wird. Und dann, dass ich dann
00:22:17
Speaker
Ja, dann den Gefall verliere und dann auch noch mehr Kosten sitzenbleiben. Und das ist halt meine Angst, ne? Auch wenn ich weiß, dass ich alles korrekt gemacht hab und ein korrekter Mensch bin. Aber leider ist ja das, ähm, ja, über das System, wie sagt man, das Gesetz, das System, ja ... geht ja nicht immer nur darum. Weil manchmal wirklich wer die bessere Landwerte hat. So ein Recht haben und Recht bekommen, ne? Richtig, das stimmt. Aber aktuell arbeitest du ja als, ähm, ja, Mädchen für alles in so einem Mos-Hotel.
00:22:45
Speaker
Ja, also ich habe dann nach dieser Misere, also ich hatte dann ja im Januar keinen Gehalt mehr bekommen und natürlich mich dann schon sehr aktiv nach was anderem umgeschaut. Ich war witzigerweise hier in einem Café, ich hatte das glaube ich auch mal erzählt vor ein paar Folgen.
00:23:03
Speaker
Bei uns in der Nähe, wo wir einfach gerne so als Gäste hingehen. Es hat so ein Schloss, sag ich jetzt mal in Anführungszeichen. Also tatsächlich wird es Schloss genannt. Holzschloss ist es, ein ganz kleines an so einem See. Und ja, wir kamen ins Gespräch mit den Eigentümern. Das ist ein Ehepaar aus Norwegen, super sympathische Leute.
00:23:21
Speaker
Mit denen hatte ich über die Geschichte dieses Schlosses gesprochen, wie ich mich dafür interessiert hatte. Dann kamen wir ins Gespräch von wegen, dass ich Fotografin bin. Wir suchen jemanden, der schöne Fotos machen kann und eventuell auch ein paar Videos. Wir brauchen Hilfe bei der Website usw. So kamen wir in dieses Gespräch. Am Ende, als ich dann ging, sagten die nebenbei, dass die Leute suchen für den Sommer. Ich glaub, der hat nicht gemeint, du willst hier arbeiten.
00:23:49
Speaker
Ach so, man sucht ja noch Leute. Also warum eigentlich nicht? Also könnte ich mir schon vorstellen, so ab und zu. Ich will ja auch keinen Vollzeitjob. Ich will halt einfach nur mal nebenbei immer so ein paar Tage haben, dass man halt so ein bisschen so diese Fixkosten halt decken kann und so weiter. Das ist mir einfach wichtig. Selbstständigkeit ist halt gruselig, gerade im Ausland.
00:24:08
Speaker
Gerade auch, mein Partner ist ja auch selbstständig. Das ist, glaub ich, immer noch eine andere Sache, wenn einer irgendwie so ein stabiles Einkommen hat und man weiß, okay, wenn's in die Hose geht oder ein paar Monate nicht so gut läuft, ist das nicht so schlimm. Aber wir wissen beide nicht genau, wie unsere nächsten Monate aussehen. Das ist schon ganz gut, immer noch was extra zu haben, finde ich. Genau, ja, und dann kam so eins zum anderen, und jetzt arbeite ich da seit 1. April, und mir gefällt das supergut. Also, toi, toi, toi.
00:24:34
Speaker
Bis jetzt ist alles super. Und genau, also ich arbeite eben da im Service, im Café und ja, wie du sagst, also Mädchen für alles, das passt mir eigentlich auch ganz gut. Ich hatte in Berlin damals auch bei dem Mode-Label auch ein Mädchen für alles-Job. Ich liebe das, wenn ich verschiedenste Aufgaben habe und nicht immer das Gleiche. Weil unter anderem ist es so, dass wir jetzt in dem Schloss auch noch Unterkünfte vermieten. Wir haben jetzt gerade
00:24:58
Speaker
Ich hab das Glamping-Zelt jetzt nicht gebaut, aber die beiden haben jetzt Pläne, verschiedene Unterkünfte auf dem Grundstück zu vermieten. Und unter anderem haben die jetzt gerade eine richtig tolle Plattform in die Bäume reingebaut. Da ist so ein Waldstück hinterm Haus. Und da haben sie jetzt ein Glamping-Zelt draufgestellt und das vermieten sie. Und ich durfte als erster Gast drinnen übernachten, hab Fotos und Videos gemacht, das war echt richtig toll.
00:25:22
Speaker
Und ich glaube, das haben auch einige von euch sicherlich in meiner Story gesehen. Ich hatte das ein bisschen geteilt. Ich werde auch nochmal genau teilen, wo man das buchen kann, falls ihr da Interesse habt, weil mich echt viele nachgefragt haben. Aber ja, war auf jeden Fall richtig schön. Und das ist halt auch so eine Sache, die ich dann übernehmen soll, so diese Buchungsabwicklungen und so weiter, so ein bisschen so organisatorische. Und da freue ich mich auch schon drauf. Also ich habe jetzt da alles eingerichtet, so weit bei Airbnb und so weiter. Und alle Fotos und Videos und so weiter eingestellt. Und ja.
00:25:49
Speaker
Also falls ihr dann mal was buchen solltet, dann werd wahrscheinlich ich eure Buchungen übernehmen.

Komplexe Bewerbungsprozesse und unseriöse Angebote

00:25:54
Speaker
Genau, das mach ich jetzt eben da. Und ja, mach halt auch da wieder so ein bisschen Marketing, Instagram und das hab ich so ein paar Prinz-Sachen, die ich gestalte für die und so. Ja, aber das ist echt toll, weil das sind halt so, das ist ein relativ flexibler Job. Ich kann da so zwei bis vier Tage die Woche arbeiten, je nachdem wie ich so Zeit und Lust hab.
00:26:14
Speaker
Und ich merk halt, wie gut mir das tut, mir unter Menschen zu kommen. Sonst bin ich ja immer nur zu Hause, weißte ja. Und arbeite halt von hier. Oder arbeite halt viel alleine. Auch wenn ich unterwegs bin, aber ich arbeite viel alleine. Das finde ich ganz schön, noch mehr Schwedisch zu sprechen, noch mehr Leute hier aus dagegen zu treffen. Das merke ich auch jetzt schon, dass sich mein Schwedisch noch viel besser geworden ist. Und die sozialen Kontakte, das ist schon ganz nett. Und gibt's auch grade so mit den beiden ...
00:26:40
Speaker
Inhabern habe ich mir jetzt auch ganz gut angefreundet in den letzten Monaten. Und ja, das ist echt nett. Also das ist jetzt echt mal ein guter Job. Genau. Aber oh, mir fällt gerade noch eine Geschichte ein. Krass. Ich dachte eigentlich, es wird eine Folge, wo du voll vier Erzieher sind. Jetzt laufe ich. Alles gut, alles gut.
00:26:57
Speaker
Aber ich dachte nur gerade zum Thema Transparenz und so weiter habe ich ja noch so eine kleine Geschichte, die vielleicht auch ganz interessant ist. Weißt du noch, wir hatten ja auch Anfang des Jahres eine Geschichte, also Bier, aber du kennst sie ja, du bist ja meine Freundin, wo ich mich beworben hatte, bei einem Job in Stockholm. Oh ja, auch ganz krass.
00:27:14
Speaker
Auch vielleicht gar nicht so schlecht, das mal zu erzählen, also mal so ganz grob, vielleicht auch, wenn ihr noch Jobs sucht, wo ihr vielleicht so ein bisschen nach Redflex Ausschau halten solltet, zumindest meine Auffassung nach. Ganz kurz in a nutshell, das war eine Marketing-Manager-Position in Stockholm und da ging es um eine Firma, die schon ganz oft ausgezeichnet wurde europaweit als eine der besten Influencer-Marketing-Agenturen in Europa.
00:27:38
Speaker
Also dementsprechend eine Firma, die definitiv Geld hat. Kann man auch alles einsehen in Schweden. Auf jeden Fall geht's gut, sagen wir mal so. Und genau, die haben halt jemanden gesucht für den deutschen Markt, weil sie dahin ausbauen wollen. Das meinte ich eben auch eingehends, dass es relativ viele Firmen gibt, die halt nach deutschen Muttersprachlern suchen in verschiedensten Bereichen. Und genau, die wollte dann jemanden haben, der so ein bisschen die Relations zwischen Firmen oder Kunden und Influencern pflegen kann.
00:28:06
Speaker
Okay, dachte ich sehr interessant, weil ich habe ja auf jeden Fall schon Erfahrungen in dem Bereich, eben auch von der Influencerseite, aber auch von der Brandseite und so weiter. Hab mich dann beworben und dann, ja, das ist noch ganz wichtig, vorher noch zu erwähnen, was stand drin in dieser Jobbezeichnung oder in der Ausschreibung? Was stand drin? Erstens mal Competitive Salary.
00:28:24
Speaker
Wie gesagt, eine Manager-Position. Keine Junior- oder Einsteigerposition, eine Manager-Position. Competitive Salary und in Stockholm Competitive Salary heißt schon was. Und dann, ja, was war da noch irgendwie? Bonus, also Bonus sollte es halt auch geben. Es sollte geben, irgendwie ein Healthcare-Package, Festanstellung, all so ein Kram. Das waren so die wichtigsten Sachen, sag ich jetzt mal, wo ich auch dachte, okay, klingt cool. Und dann hatte ich die beworben. Und ich glaube, dieser Prozess
00:28:53
Speaker
Der ganze Bewerbungsprozess war sieben oder acht Steps. Es war wirklich ein ausführlicher Prozess. Typisch für Schweden im Endeffekt auch. Die Erfahrung ist auch schon mehrfach gemacht. Ganz genau. Ich glaube, das ist auch gar nicht schlecht, das zu erzählen von der Seite, dass es in Schweden relativ normal ist, dass diese Recruitment-Prozesse gerade für höhere Positionen
00:29:20
Speaker
ausgiebig sind und teilweise echt viele Steps haben. Und was eben in Schweden auch so ist, was ich aus Deutschland zumindest nicht kenne, ist, dass man Referenzen sich einholt. Und das ist ganz normal, dass du halt die Firma für dich bewirbst. Die fragt dann im Normalfall dich nach eins, zwei, drei Referenzen von früheren Arbeitgebern. Die sind auch anrufen und mit denen über dich sprechen. Das war mir halt auch so gewesen. Die hatten dann auch anrufen bei einem früheren Arbeitgeber von mir.
00:29:45
Speaker
Und das fand ich auch erstmal voll befremdlich. Manchmal ist es ja auch so, wenn man einen Job wechselt, dass es nicht unbedingt auf den besten Terms endet. Muss ja nicht so sein, man kann schon so sein. Und dann denke ich, oh, unangenehm, wenn ihr halt gerade die Referenzen von deinem alten Arbeitgeber haben möchtet. Aber gut, immerhin hast du in der Regel die Möglichkeit, einen Kontakt weiterzugeben. Also du kannst natürlich dann vielleicht auch den Manager der raussucht, mit dem du irgendwie eine gute Beziehung hattest.
00:30:08
Speaker
Genau, aber dieser Recoupment-Prozess war dann irgendwie sieben Steps, unter anderem auch so natürlich mit Arbeitsproben und so weiter, die ich dann irgendwie am Wochenende machen musste. Ist auch alles okay, so. Aber es war halt wirklich wahnsinnig viel Zeitaufwand. Mehrere Interviews, ich bin nach Stockholm gefahren, hab dann da auch
00:30:26
Speaker
eine Reise nach Stockholm bezahlt und Hotelaufenthalten, soweit, als ich dann da sein konnte für dieses finale Interview. Und dann, bis zu dem Zeitpunkt, war alles cool und dann habe ich die Zusage bekommen, die gesagt, jo, die wollen mich einstellen. Ja, aber dann auf einmal war alles irgendwie ganz anders, weil dieser ganze Recruitment-Prozess wurde von, sag ich mal, einer Drittpartei ausgeführt, also von einer anderen Firma.
00:30:50
Speaker
Das ist übrigens ganz oft so in Schweden, dass man mit Recruitmentfirmen gearbeitet wird, die dann so als Vermittler zwischen dem potenziellen neuen Arbeitgeber und dem neuen Angestellten ja quasi fungieren. Und dann geht es erst in die richtigen Verhandlungen. Also es ist ein richtig langer Prozess teilweise, hier einen Job zu finden.
00:31:11
Speaker
Ja, ich glaube auch, das Ganze waren dann im Endeffekt irgendwie drei Monate oder so in dem Dreh. Also von Bewerbung schreiben bis dann, okay, Zusage für einen Job. Genau. Und dann war es so, dass mir gesagt wurde, ja, aber es hat sich jetzt was geändert. So seitens der Firma. Es ist jetzt so, dass wir jetzt keine Festanstellung machen, sondern dass wir dich
00:31:34
Speaker
quasi bei uns einstellen, also bei der Recruitment-Firma, und dann du als Konsult, also ja als Consultant quasi dann für diese Firma arbeitest. Also quasi Zeitarbeitsfirma, die mich verkauft. Ganz genau. Ja. So, ich dachte, okay, fischi, spannend so nach drei Monaten, nach dem ganzen Prozess das dann zu sagen, dass die andere Red Flag war für mich, weil ich hatte dann den Vertrag bekommen. Und dann ging es ganz schnell, ne? Die meinten so, ja, wir schicken dir einen Vertrag und dann unterschreib und los geht's.
00:31:59
Speaker
Hab ich den Vertrag durchgelesen? Ich so, Moment mal, das ist ja gar keine Direktanstellung. Ich bin dann bei euch angestellt. Ja, aber das ändert sich ja gar nichts für dich. Und dann hab ich mir weiter diesen Vertrag angeschaut und stand da, was war denn die hourly rate? Ich war richtig schockiert. 165 Kronen. Also, probier ich 15 Euro irgendwie für eine Managerrolle in Stockholm. Ich dachte, das ist doch nicht euer verdammter Ernst. Also, das war eigentlich schon krass. Also gerade Stockholm, die Lebenshaltung kostet natürlich auch wirklich hoch.
00:32:28
Speaker
Und das ist definitiv keine Competitive Salary, die ja anfangs beworben wurde. Dann hab ich nach dem Bonus gefragt, weil ich hatte dann während diesen drei Monaten öfter Kontakt mit dieser Recruitment-Frau. Und die sagte mir, die Frau, die da vor dir gearbeitet hat, die hat immer alle zwei Monate 800 Euro bekommen als Bonus. Wenn du deinen Job gut machst, kannst du mit 400 Euro Bonus im Monat rechnen. Der Bonus wurde gestrichen.
00:32:53
Speaker
Und ich so, warum ist der Bonus denn jetzt nicht mehr da? Ja, weil das ja Teilzeit ist. Und da sag ich ja, in der Original-Jobanzeige stand ja auch drin Teilzeit schräg schräg Vollzeit. Und es war, die Perks und Benefits und so weiter waren ja für beide Stellen. Und ich sag auch, die ganze Zeit war die Kommunikation, ich bekomme dieses Bonussystem.
00:33:12
Speaker
Ja, nee, das können wir aber leider nicht machen, so und dachte ich, meine Güte, ey, also irgendwie wurde mir dann alles, was irgendwie für mich interessant war, weggenommen und dann hab ich gedacht, also 165 Kronen, kurz zum Vergleich, ich hatte als Content-Creator für diese andere Firma, die dann letztendlich, ja.
00:33:27
Speaker
und mich nicht so gut behandelt hat, 250 Kronen die Stunde bekommen. Ist vielleicht auch nicht schlecht, für euch mal zu hören, was ist der Stundenlohn in Schweden? Das kommt natürlich ganz drauf an, welcher Branche er arbeitet und was für einen Arbeitgeber man hat. Ich hab auch schon von bis ... alles gehabt. Nur so mal als Referenz, da war ich auch angestellt und hab 250 Kronen bekommen. Und das war halt als Content-Creator. Und jetzt da als Manager für den deutschen Markt, also auch eine große ...
00:33:54
Speaker
Ja, Verantwortung und auch Budgetverantwortung. Ich habe fast 20.000 Euro im Monat Budgetverantwortung, was ja auch jetzt nicht wenig ist. Und dann bezahlen die einen irgendwie 165 Kronen die Stunde ohne Bonus und so weiter. Und dann auch letztendlich hätte ich ja dann für diese Zeitarbeitsfirma quasi gearbeitet.
00:34:10
Speaker
und hätte dann auch keine Festanstellung bekommen. Das heißt, ich hätte mich jederzeit jeden Monat rauskicken können. Und nee, das war mir einfach zu doof und ich habe lange mit denen noch verhandelt und telefoniert und so weiter und war auch ganz klar und habe gesagt, nee, ich möchte nichts Außergewöhnliches, ich möchte einfach nur genau das haben, was in der Jobanzeige drin stand, auf die ich mich beworben habe und ich finde, dass es nicht zu viel verlangt.
00:34:32
Speaker
Aber leider konnten sie das ja nicht bieten. Aber ich habe gesehen, die Stelle ist immer noch offen.

Lebenshaltungskosten und Gehälter in Schweden vs. Deutschland

00:34:38
Speaker
Ich glaube, im November ging die Stellanzeige raus. Sie haben anscheinend noch keinen gefunden, der das macht für diese Rahmenbedingungen. Aber das wundert mich jetzt auch nicht. Jetzt kurz vielleicht auch noch mal als Referenz. Was verdiene ich jetzt? 105...
00:34:53
Speaker
50? Ja, ich bin den 155 Kronen aktuell bei dem Kaffee. Und dachte, das ist witzig, weil im Endeffekt sind das zehn Kronen weniger, aber es ist wesentlich weniger Stress, wesentlich netterer Job. Und bei dem Job, wo ich jetzt bin, sind wir so verblieben, dass wir nach drei Monaten, was im Juli wäre, noch mal sprechen über Gehalt, weil ich mehr Verantwortung übernehme, was mit Booking angeht und so. Da werd ich mehr verdienen. Aber wie gesagt, wir sind da immer gerne transparent. Und ich glaube, das ist ganz ...
00:35:21
Speaker
gut zu wissen, was man da so verdient. Und eben auch teilweise, dass es nicht so ist, dass man so wahnsinnig gut in Schweden verdient. Ich hab schon öfter Vergleiche gesehen, so Durchschnittsgehalt Deutschland und Schweden, wo Deutschland höher liegt. Ja.

Wiebkes Einstieg in den schwedischen Bildungssektor

00:35:34
Speaker
Also, das hat mich vollkommen schockiert und irritiert, weil ich immer dachte, dass man in Schweden definitiv ein höheres Durchschnittsgehalt hat. Da muss ich aber zu sagen, als Disclaimer, ich weiß nicht genau die Einzelheiten dazu, ob es eine bestimmte Branche war, die verglichen wurde, wie auch immer. Aber ich hab schon verschiedene Vergleiche gesehen,
00:35:52
Speaker
Durchschnittseinkommen in Deutschland höher war als in Schweden. Ja, also es ist ja auch so, dass es in Schweden keinen Mindestlohn gibt zum Beispiel. Das heißt also, das ist immer Verhandlungsbasis und ja, man muss halt immer im Hinterkopf auch haben, also wir liegen ja in einem unglaublich teuren Land. Also Schweden hat ja, wir haben ja eine sehr sehr hohe Steuerlast, das wissen wir halt selbstständige auch.
00:36:14
Speaker
Wir haben unglaublich viel Geld, was wir ausgeben für die Lebenshaltungskosten. Natürlich sind Häuser in Schweden im ländlichen Bereich günstiger. Da kann man jetzt gar nicht sagen, dass jetzt alles teurer ist in Schweden. Es gibt immer Sachen, die auch günstiger sind in Schweden. Aber im Großen und Ganzen würde ich sagen, das wisst ihr ja auch,
00:36:32
Speaker
Es ist Schweden ja einfach ein sehr teures Land. Und auch als Urlaubsland habe ich gerade letztens so eine Übersicht gesehen. In Europa ist der Schweden auch 13 Prozent teurer im Durchschnitt als Deutschland. Allein schon, wenn man jetzt als Tourist nach Schweden kommt. Und ja, da sind natürlich 15 Euro die Stunde an sich nicht viel.
00:36:52
Speaker
Spannend auf jeden Fall. Danke für den Einblick. Sehr interessant. Gerne. Doch, willst du mal von deiner Geschichte erzählen. Das hab ich so lange hier gesappelt. Ja, fast 40 Minuten hab ich hier gespannt zugehört.
00:37:07
Speaker
Ja, also bei mir ist es ja ein bisschen anders. Ich habe ja im öffentlichen, ich arbeite ja eigentlich hauptsächlich im öffentlichen Dienst. Wir haben das so gemacht, wir haben uns, man muss sich ja am Anfang, bevor man auswandert nach Schweden, muss man sich entscheiden, okay, erst will ich erst eine Wohnung haben oder einen Ort, an dem ich wohne und dann gucken oder will ich erst einen Job haben. Dadurch, dass wir das so ein bisschen als sabbatical geplant haben, sag ich mal, wir wollten ja erst nur ein Jahr in Schweden bleiben, haben mehr oder weniger, also ich hatte keinen Job mehr in Deutschland, aber ich weiß, ich habe das mit meinem Arbeitgeber abgesprochen und ich hätte jederzeit zurückgehen können, also
00:37:37
Speaker
Ich glaube, die warten so ein bisschen drauf, dass ich anrufe und sage, hallo, kann ich jetzt wieder anfangen? Die werden dir wahrscheinlich nicht traurig. Und bei meinem Mann war es so, er hat sich beurlaubt, er hat sich beurlauben lassen. Bei der Lehrer, vielleicht für Leute, die uns noch nicht kennen. Ja, genau, wir sind beide Lehrer. Bei ihm war es ein bisschen komplizierter, weil er hat quasi dann, konnte nicht Vollzeit arbeiten erst. Also gibt es eine bestimmte Richtung, wie du dich halt im öffentlichen Dienst
00:38:04
Speaker
beurlauben lassen kann. Deswegen hat er viel weniger gearbeitet im ersten Jahr als ich, aber mit einem gewissen Prozentsatz kann man halt arbeiten. Das ist so von Bundesland zu Bundesland anders. Da muss man sich dann informieren, wenn man selbst im öffentlichen Dienst ist und man muss halt Kinder haben. Das ging halt bei uns über die Kinder, blablabla. Also es war so
00:38:22
Speaker
bei uns so geklärt mit der Beurlaubung bei ihm, so dass er halt nicht Vollzeit arbeiten konnte. Genau. Wir haben uns halt vorher um den Job gekümmert und tatsächlich bin ich da auch über die Arbeitsvermittlingen gestolpert. Ich habe ja Freunde hier in Schweden, deswegen hatte ich so ein paar Infos oder Insider, die ich nicht gehabt hätte, wenn ich jetzt niemanden in Schweden gekannt hätte. Deswegen teilen wir das jetzt auch gern mit euch, dass ihr euch selber auch was suchen könnt. Ich finde die Seite von der Arbeitsvermittlingen, also von der schwedischen Arbeitsagentur ganz gut.
00:38:51
Speaker
Platzbanken heißt die auch, also da findet man dann, also wenn ihr auf der Seite seid, müsst ihr nach Platzbanken suchen und da findet ihr die freien Jobs in Schweden. Und da könnt ihr dann aussuchen, in welcher Region und so weiter und so fort. Eigentlich sehr übersichtlich und glaube ich so der einfachste Weg, was zu finden. Dann hast du ja auch schon gesagt, LinkedIn ist ganz gut, dann gibt es noch bei Blockit, bei diesem schwedischen Kleinanzeigen gibt es auch nur einen Bereich mit Jobs. Da wusste ich gar nicht. Ach, spannend, okay.
00:39:17
Speaker
Da wird auch viel ausgeschrieben. Und dadurch, dass wir ja kommunal arbeiten, also im öffentlichen Dienst quasi sind, waren natürlich für uns auch interessant, die Seiten der Kommunen anzugucken. Und ich war das, es war eigentlich ganz witzig, ich bin da dazu gekommen, wir waren uns ja dann relativ schnell klar, dass wir gerne in den Norden möchten. Und dann habe ich hier einfach die Kommunen angerufen, weil da gibt es immer so für die Schulen beauftragte Leute, die da für die Stellen verantwortlich sind.
00:39:43
Speaker
Und meine Freundin hatte mir gesagt, ja, du hier in Schweden, da läuft das so, da ruft man auch einfach mal an. Ich hasse ja anrufen, ich hab ja so ein Telefonphobie. Aber ich bin da über meinen Schatten gesprungen, hab da angerufen und hab da mit jemandem gesprochen, als erstes an der Hohen Küste. Das war sehr witzig, da hat sich auch ein Schulleiter, ich hab direkt den Schulleiter von einer Schule angerufen und hatte ja noch nicht so richtig eine Ahnung, was sie eigentlich gesucht haben. Im Endeffekt haben wir so Vertretungslehrer gesucht, das hat gar nichts zu meiner
00:40:11
Speaker
Qualifikation gepasst, aber der hat sich wirklich 40 Minuten Zeit genommen und mir gequatscht, weil er es total spannend fand, dass wir aus Deutschland Interesse haben, nach Nordschweden zu gehen. Und er hat mir dann auch ein paar Tipps gegeben, wo ich gucken kann und hat mir mal gesagt, ja, die Stellen, die hier ausgeschrieben sind, das passt nicht für dich. Du bist eine ausgebildete Lehrerin und du solltest dich auf eine richtige Stelle bewerben. Ja, und dann haben wir uns in Lüchsele beworben.
00:40:34
Speaker
Dann hab ich auch angerufen, und das war ganz witzig, weil derjenige, den ich da erreicht hab, war ganz aufgeregt, war so, oh Gott, ein Deutschlehrer, wir suchen einen händeringen Deutschlehrer. Und hat gesagt, ja, ja, ich geb dir gleich mal hier die E-Mail-Adresse und schreib einfach da mal hin. Und dann hab ich eigentlich gar keine richtige Bewerbung geschrieben, sondern hab einfach nur eine E-Mail geschrieben, so, hallo.
00:40:54
Speaker
Ich hätte irgendwie Interesse, so an ihrer Schule zu arbeiten. Ich kann eigentlich noch nicht so richtig schwedisch. Ich hab's auf Englisch geschrieben und eigentlich super peinlich im Nachhinein, wenn man sich diese E-Mails noch herausrühren würde. Aber meine beiden Chefinnen fanden die wohl offensichtlich sympathisch, diese etwas dilettantische E-Mail.
00:41:16
Speaker
Und haben sich dann direkt gemeldet und meinten, wir würden dich gern kennenlernen. Dann war ich natürlich aufgeregt. Und dann hatte ich glaube ich, ich weiß nicht, ob ich dann zwischendurch noch mein CV und so hingeschickt habe, kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Aber dann hatte ich mit denen online so ein Bewerbungsgespräch und es war total sympathisch und hat irgendwie gepasst.
00:41:33
Speaker
Und dann waren die die ganze Zeit im Gespräch, haben diese gefragt, so wollt ihr wirklich herkommen? Und ich so, ja. Und die so, wollt ihr wirklich kommen? Ich so, ja, wir wollen wirklich kommen. Also ich hab die Frage gar nicht verstanden. Und die haben halt bis zum Schluss auch nicht geglaubt, dass wir kommen. Die waren dann etwas überrascht, als wir dann umgezogen sind, Termin ausgemacht und dann stand ich vor dir und dann meinten die so, wir hätten nicht gedacht, dass ihr kommt.
00:41:56
Speaker
Total schräg irgendwie. Also weil man einfach sagen muss, hier in Nordschweden sind die halt echt so gebrannt, Mark, durch diesen extremen Personalmangel und Fachkräftewangel, den man hier hat, dass sie wirklich froh sind. Ich glaube, wir generell wirklich froh sind über jeden, der herkommt. Und ja, da habe ich dann in Lüchsle gearbeitet.
00:42:17
Speaker
Das war dann quasi long story short. Das war eigentlich schon alles. Mein Mann hat da so als Assistent gearbeitet. Der ist ja auch Lehrer, aber wie gesagt, der hat halt nicht wegen der Beurlaubung konnte. Der hat nicht Vollzeitarbeit und hat so als Schulassistent mitgearbeitet und im Unterricht mit unterstützt. Hat sich eigentlich auch ganz wohl gefühlt. Und dann haben wir aber nach einem Jahr gesagt, okay,
00:42:38
Speaker
Wir wollen eigentlich mehr Richtung Süden. Dann haben wir uns in Smolland beworben. Und da ging es auch völlig problemlos. Also dadurch, dass wir halt ein absolutes... Ich habe halt Mangel... Ich habe eigentlich nur Mangelfächer. Also ich habe ja Spanisch, Deutsch und Biologie, Lehramt, Gymnasium. Ist ein bisschen schwierig, hier ans Gymnasium ranzukommen, weil ich eben keine Schwedin bin.
00:43:01
Speaker
Aber für die Grundschule, die bis zur neunten Klasse geht, und das ist ja in Deutschland auch, das Gymnasium beginnt ja früh, deswegen ist es wirklich ein Problem. Tatsächlich war es halt sehr einfach da auch einen Job zu finden, auch beworben relativ einfach, eine Bewerbung geschrieben direkt, eine Zusage bekommen, also direkt Bewerbungsgespräch, sind Zusage gekriegt. Mein Mann hatte sich in Westerwieg beworben.
00:43:24
Speaker
weil dann ja klar war, dass er die Beurlaubung noch auflösen wird, hat er auch direkt einen Job bekommen. Also es war sehr einfach. Und ich habe aber in der Zwischenzeit durch meinen Blog, durch mein Instagram hier jemanden kennengelernt in Schleftekommun, weil ich da für eine deutsche Marketing Agentur, die hat mich halt gebeten, da zuzukommen bei einem Pitch von denen, weil ich eben hier oben in der Gegend war.
00:43:48
Speaker
Und dann habe ich jemanden kennengelernt von VisitorLift.io und der hat dann halt gesagt, wie er wollte nach Südschweden gehen. Der hat dann in meinem Blog alles mitbekommen, hat mich dann auch zum Essen eingeladen danach und meinte so, ne, also wir brauchen hier wirklich jeden. Ihr seid beide Lehrer. Und der hat halt das Potential in meinem Blog auch gesehen, hat gesagt, so, die Leute, was sie da schreiben, unser deine
00:44:07
Speaker
unter deine Beiträge und so. Wir brauchen genau jemanden wie dich, der halt dann auch hier in der Region ist und auch zeigt, wie schön es hier oben ist und es ein bisschen bekannter macht. Der war eigentlich recht schlau, der hat dann wirklich das Potenzial schon gesehen und wahrscheinlich sogar mehr als ich, muss ich auch sagen. Also er hat gesagt, deine Fotos und deine Beiträge und so, bla.
00:44:26
Speaker
Na ja, und dann hat er gesagt, okay, was wollt ihr haben? Und dann habe ich gesagt, na ja, also wenn wir jetzt hierbleiben würden, dann müssten wir halt schon, wir beide eine Festanstellung haben, mein Mann und ich, und möglichst an der gleichen Schule, mit der Fahrerei und so. Ja, und dann hat er gesagt, okay, bis wann habe ich Zeit? Ich hab eigentlich schon zugesagt in Smallland.
00:44:45
Speaker
Ich meinte so, okay, alles klar. Pressure's on. Ja, fixen it. Und dann hatte ich tatsächlich, weil eben für solche Jobs, die halt so extrem gesucht sind, gibt es halt so richtige Headhunter-Firmen hier in Schweden. Und dann wurden wir halt von Genevto richtig geheadhuntert. Also dann hat sich im Endeffekt nur noch ein Anruf irgendwie eine Woche später so, ja, habt ihr wirklich Interesse? Okay, weiß genau. Und dann haben sie noch ein bisschen mehr wissen wollen, was wir suchen.
00:45:12
Speaker
Und dann haben sie gesagt, okay, wir melden uns in zwei bis drei Tagen wieder. Dann haben sie sich gemeldet, haben uns unsere Schule vorgeschlagen und haben gesagt, hier, dann habe ich ein Bewerbungsgespräch gehabt mit meinem Chef. Der war ganz begeistert, der hält eigentlich relativ viel von uns, was unser Glück ist, was mich auch sehr freut. Und dann haben wir einen Job gehabt. Also, ich hab das auch.
00:45:35
Speaker
Also so quasi gar nicht so eine lange Geschichte wie du. Fünf Minuten hast du es erzählt. Da haben wir natürlich auch Glück gehabt. Also ich muss auch sagen, im Ausland eine Arbeit zu suchen ist gar nicht einfach und ist natürlich mit einem anderen Druck versehen als in Deutschland. So das Gefühl habe ich ja tatsächlich immer, dass man so
00:45:56
Speaker
Ja, mehr Angst hat auch vor Arbeitslosigkeit und so weiter als Frauen im Ausland, vor allen Dingen auch mit Kindern und so. Das ist alles dann in der Heimat eine andere Geschichte als im Ausland. Ja, und vielleicht so die Bewerbungsgespräche finde ich interessant. Hier in Schweden sind sehr viel persönlicher als in Deutschland, würde ich sagen, von meiner Erfahrung her.
00:46:17
Speaker
Also es ist auch sehr viel mehr erlaubt zu fragen, was in Deutschland nicht erlaubt ist. Vielleicht also so für euch als Vorbereitung. Ihr müsst natürlich nicht auf alles antworten, aber es ist halt schon etwas schwierig, wenn man irgendwie denkt, okay, die Schweden sind halt nicht so konfliktfähig oder so und sprechen Dinge nicht an. Im Bewerbungsgespräch werden schon Sachen angesprochen, die dann schon ziemlich krass sein können, was ich gehört habe. Also bei meinen Bewerbungsgesprächen war es eben
00:46:39
Speaker
Dadurch, dass ich halt so ein absolutes Mangelfach habe, was halt gesucht wird ohne Ende, war es immer relativ easy. Die wollten halt einfach nur was von meiner pädagogischen Qualifikation wissen, meiner Einstellung den Schülern gegenüber. Das gehen sie schon auch sehr ins Detail. Vielleicht was man in Deutschland, im öffentlichen Dienst, kriegt man ja häufig auch einfach eine Stelle zugewiesen. Das ist ja auch nochmal was anderes. Hier ist es schon so, dass man sehr wissen möchte, okay, wie arbeitet man pädagogisch.
00:47:03
Speaker
Was sie aber auch gut finden, weil man muss ja auch irgendwie dann zu der Schule passen und zum Schulkonzept so ein bisschen. Und ja, aber ich habe auf jeden Fall schon gehört von Leuten, die gefragt wurden, ob sie schwanger sind, das Plan, Familienzuwachsplan, Alkohol soll ja auch oft gefragt werden, wie viel man trinkt und so, weil das eben halt auch ein Problem in Schweden so ein bisschen ist.
00:47:26
Speaker
Das ist mir jetzt nicht passiert, aber das hab ich gehört zumindest, dass da sehr viel mehr erlaubt ist zu fragen. War ich wieder eine Frage so, wer sagt denn so, ja klar, ich trinke jeden Abend ein Glas Wein. Wer antwortet dann wirklich wahrheitsgemäß, wenn das dann so sein sollte. Ja gut, aber wenn man jetzt aus Deutschland kommt und sagen würde, okay, aber ab und an...
00:47:42
Speaker
ein feierabend Bier ist natürlich ein absolutes No-Go in Schweden, wo man halt nicht trinken darf unter der Woche. Das sind dann so kulturelle Fallstricke vielleicht. Aber das ist quasi die Geschichte. Ich habe halt ja auch
00:47:59
Speaker
eine Firma gegründet dann, zusammen mit Marion von Meermund, meine Firma Nordlöcker Consulting, die sich auch so ein bisschen umgestaltet immer mehr. Aber über diese Firma habe ich dann angefangen, als Selbstständige auch zu arbeiten. Nebenher im ersten Jahr
00:48:18
Speaker
Tatsächlich einfach habe ich Vollzeit weitergearbeitet und jetzt im zweiten Jahr habe ich nur noch 60 Prozent in der Schule gearbeitet. Und dadurch, dass natürlich, ich habe ja beim letzten Podcast immer mal erzählt, dass ich mich jetzt beurlauben habe lassen. Das hat sich jetzt alles schon wieder erledigt. Es hat sich halt niemand gefunden, der meine Stelle übernehmen konnte und deswegen hat sich meine Beurlaubung auch erledigt. Deswegen bleibe ich jetzt erst mal 60 Prozent an der Schule und werde dann aber
00:48:48
Speaker
Trotzdem denke ich, nach dem nächsten Schuljahr hoffentlich meine Selbstständigkeit dann komplett in Angriff nehmen.

Freiberufliche Arbeit und Unternehmensgründung in Schweden

00:48:54
Speaker
Müssen wir mal kurz erzählen, was du da machst in deiner Firma?
00:48:58
Speaker
Ja, also meine Firma ist halt so ein bisschen gemischt. Im Endeffekt waren das jetzt meine Schwedisch Kurse, die ich angeboten habe. Das ging über die Firma. Es geht so ein bisschen um kulturelle Kommunikationsdienste. Einerseits halt so ein bisschen eben mit den Schwedischkursen, wo es nicht nur ums Schwedisch lernen geht, sondern auch eben um dieses
00:49:18
Speaker
die kulturellen Unterschiede und wie finde ich Arbeit in Schweden? Wie finde ich eine Wohnung oder ein Haus? Und vorauf muss man achten in Schweden. Darum ging es halt auch in meinen Kursen. Bis zu jetzt ist es halt mehr, dass ich im Bereich Kommunikation arbeite und da für eine Firma, aktuell für eine Firma hier in Schleft, die auch relativ viele Aufträge habe und Übersetzungssachen mache, aber halt eben nicht wörtliche Übersetzung, sondern es geht wirklich darum, die Sprache so anzupassen, dass der Ton der Firma getroffen wird. Und das ist ja immer mal so ein bisschen
00:49:47
Speaker
witzig, sag ich mal, geschrieben oder persönlicher Stil. Und das kann man eben mit Google Translate nicht einfach so machen, dass ich da eben tatsächlich viele Übersetzungen mache, aber eben auch mehr und mehr im Bereich Marketing bin. Also ich schneide teilweise Reels für die Firma, für den deutschen Markt oder mache dann eben die Texte für die ganzen Werbeclips und werde da halt auch viel zu Rate gezogen aufgrund von meinem Instagram, was ganz cool ist, weil mir es echt Spaß macht.
00:50:15
Speaker
halt so ein bisschen innerhalb von kürzer Zeit so ein bisschen so eine Story und so ein Gefühl, Story zu erzählen, so ein Gefühl aufzubauen und das halt für den deutschen Markt bzw. Dachmarkt, also Deutschland, Österreich, Schweiz zu machen.
00:50:26
Speaker
Ja, man sagt auch was ganz wichtiges, dieses Ding mit, dass du es nicht einfach so in den Übersetzer hauen kannst. Also mittlerweile ist hier ChatGPT, DeepL, Google Translate, die sind alle, also krass gut, die Übersetzungsfoods, ist wirklich so. Benutzen wir auch, glaube ich, beide viel für gewisse Dinge. Es ist ja absolut super Zeit, der Spanisch und nimmt eine Menge Arbeit ab.
00:50:47
Speaker
Aber das ist halt genau dieses Ding, so diese Nuancen zu treffen und auch zu wissen, gerade wenn man so Marketing für eine Firma arbeitet, die jetzt in Schweden sitzt, was geht auf den deutschen Markt, was geht halt nicht auf den deutschen Markt? Wie muss die Sprache anpassen? Wann ist vielleicht sie angebracht? Wann ist du angebracht? Funktioniert die und die Kampagne? Da hat es natürlich auch gerade sowas, wo die Kampagne ein bisschen angepasst werden musste. Und das habe ich eben auch gemerkt, ich habe jetzt auch gerade vor kurzem
00:51:11
Speaker
für eine Firma Übersetzung gemacht und die haben alles erstmal in ChedGPT reingeknallt und war auch alles so grammatikalisch einigermaßen richtig. Aber ich kenne die Firma recht gut und weiß halt, wie sie auf Schwedisch klingt, wie sie auf Englisch klingt und wusste, das klingt absolut null nach dieser Firma.
00:51:26
Speaker
eigentlich alles nochmal umgeschrieben habe. Die hat mich gefragt, was meinst du, wie lange das dauert? Wir dachten so drei Stunden. Ich meinte so, das wird sicherlich mehr werden, weil das halt nicht nur ist, ich lese mal durch und gucke, ob das jetzt grammatikalisch richtig ist, sondern dass es so, okay, eigentlich muss dieser ganze Text geändert werden.
00:51:44
Speaker
Ja, das hat so was glaube ich viele Firmen auch unterschätzen, diese Kompetenz, die man auch mitbringt, auch gerade so wir, die halt beide Kulturen kennen, das ist echt ganz cool. Ja, für mich ist ganz cool, weil ich habe ja Germanistik studiert und auch Kommunikationswirtschaft in Deutschland, ein paar Semester noch nebenbei, neben meinem Lehramtsstudium und ich finde das halt ganz cool, so mit Sprache zu spielen und oft sind es halt so Wortspielereien,
00:52:05
Speaker
Die funktionieren halt dann auf Englisch, die funktionieren dann eben anders auf Schwedisch, aber die funktionieren dann eben nicht auf Deutsch. Und dann bin ich ja immer mit meinem Zeichen so begrenzt. Das finde ich auch total spannend, weil die Deutschsprache ist ja so furchtbar lang durch die Grammatik, dass ich da immer so viel noch einkurzen muss. Also das heißt, ich muss richtig mit meinem Kopf arbeiten und das macht mir ehrlich gesagt richtig viel Spaß. Also und darauf richtet sich das gerade mehr und mehr aus, dass ich halt gerne so was mir auch anbieten möchte, auch vielleicht für andere Firmen.
00:52:30
Speaker
Ja, weil wir abschließend über das Thema Selbstständigkeit sprechen wollten. Wir haben beide verschiedene Arten der Selbstständigkeit. Ganz kurz noch, meine Firma klingt immer so ... Es klingt immer so riesig, eine Firma. Meine Selbstständigkeit hab ich, wie gesagt ... Ich glaub, Februar 2021 war das. Seitdem hab ich das. Ich arbeite als Freelancerin hauptsächlich im Bereich Fotografie, Videografie. Das ist das, was ich studiert hab und schon seit 16 bin.
00:52:57
Speaker
Und jetzt hat natürlich auch im Laufe der Zeit sich noch mehr Sachen damit so, ja, also noch mehr Sachen mit dazugekommen, wie eben zum Beispiel auf Instagram und so ist bei dir auch so. Also was da jetzt irgendwie in Kooperationen zu ist, wird darüber auch gemacht. Das ist auch so witzig, es gibt halt in Schweden, wenn du halt eine Firma hast, wie heißen die noch? SIN-Codes? S-N-Codes? N-S-I? S-N-I-Codes? Ich weiß, es gibt so bestimmte Codes, die du eingeben musst beim Finanzamt, was du dann für
00:53:23
Speaker
Dinge machst. Bei mir ist es halt zum Beispiel Portraitfotografie, Eventfotografie, Grafikdesign, Videografie und ich habe halt relativ viele Dinge schon von Anfang an gehabt, die ich mache und am Skattewerk geht, also im Finanzamt habe ich nachgefragt, es sind schon recht relativ viele Codes, also müssen die alle sein? Ich so, ja, muss halt schon alles sein, weil im Endeffekt muss ja auch wirklich, kann es ja nicht einfach nur irgendwas
00:53:42
Speaker
abbrechen über deine Firma, was du eigentlich gar nicht machst oder was nicht eingetragen ist beim Finanzamt. Deswegen habe ich einfach alles, was ich eventuell mache, eingetragen und eben auch, ja, seit Anfang des Jahres eben auch so den Influencer-Kram und so weiter, musste ich auch erst mal schauen, wie gebe ich das jetzt ein hier beim Finanzamt, diesen Code. Das war ein ganz komischer Code, der eigentlich, wo ich dachte, der würde gar nicht passen, aber der wird dann benutzt für so Influencer-Sachen. Ich glaube, es war irgendwie so övrig Reklamsa-Werte oder so, also übrige
00:54:11
Speaker
Werbearbeit. Genau, solche Sachen sind auch mit dazu gekommen. Und jetzt eben auch so ein bisschen hier und da mal Übersetzungen und so weiter. Und du und ich, Liebke, wir wollen ja auch in Zukunft da in dem Bereich gerne zusammenarbeiten, ne? Also vielleicht hört ja auch gerade jemand zu, der sagt, die Mädels, die stelle ich mal ein oder die möchte ich gerne mal mieten für ein Consulting, ne? Wendet euch bei uns.
00:54:32
Speaker
Das ist auf jeden Fall was, was uns beiden viel Spaß macht und wir gerne mehr in dem Bereich arbeiten möchten. Aber genau so. Und ich habe damals mich für eine Anshield-Firma entschieden. Es gibt zwei verschiedene Varianten, was man machen kann. Einmal Anshield-Firma und was du eben hast, Aktienbolag, also eine Aktiengesellschaft. Anshield-Firma, wie kann man das am besten besetzen?
00:54:54
Speaker
Gewerbe. Also wenn man eine Person ist, die quasi eine Firma hat, also ein Mannbetrieb vielleicht. Genau, also ein typischer Freelancer in dem Sinne, ja genau. Also das hab ich gemacht. Damals, ich hätte auch einen Aktienbolag da gründen können, damals
00:55:09
Speaker
Ich, oder was bei mir zur Debatte stand, war das noch so, dass man da 40.000 Kronen Eigenkapital mit in die Firma bringen musste. Hatte ich damals nicht. Also wurde es bei mir die Angel Firma. Nach dem jetzigen Wissensstand ist es einmal auch so, dass es sich geändert hat in den letzten Jahren. Bei dir waren es noch 2.000 Kronen, die man reindringen musste. Genau, 20.000 Kronen, also 2.000 Euro. Sorry, ja genau, 20.000 Kronen, 2.000 Euro. Ähm ...
00:55:34
Speaker
Ich glaube, würde ich jetzt auch ein Aktienbolag gründen. Also man kann es auch ändern. Also David und ich werden beide eine Angel-Firma. Wir beide denken drüber nach, eventuell zum Aktiengesellschaft zu wechseln. Hat beide sowieso Vor- und Nachteile. Ich bin halt meine Firma, so ganz klassisch. Also alles, was eigentlich auf meinem
00:55:53
Speaker
ja, Businesskonto ist es halt auch mal Privatgeld, da wird halt nicht so differenziert. Ich bin die Firma und ich muss halt für alles auch privat haften, was halt auch mal ein bisschen gruselig ist, wobei ich hab ja auch nur mich als Business, also ich hab ja jetzt keine, keine Ahnung, keine Büroflächen oder Angestellte und so, von daher ist dieses finanzielle Risiko ja auch nicht so groß, aber ich kann halt schon für alles oder ich muss für alles haften auch privat. Ich glaube, bei dir ist es ja ein bisschen anders als
00:56:16
Speaker
weil du ja auch quasi bei dir selber angestellt bist und dir selber auch Gehalt bezahlt. Und deine Firma ja noch mal eine andere Entity ist, die von dir losgelöst ist, ne? Genau, also bei mir ist es, glaub ich, vergleichbar mit einer GmbH, also Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Weil bei mir ist es wirklich so, dass ich quasi bei mir selbst, bei meiner Firma mich selbst angestellt habe. Und ich hab halt theoretisch so Aktien,
00:56:44
Speaker
virtuell und könnte dann halt auch einen Gewinn austeilen. Komm, ich hätt mal die schwedischen Befallen, weißt du, was die Schwedischen betreiben? Also man kann dann halt sich selbst einen Gewinn von diesen Aktien quasi auszahlen, wenn man einen Gewinn gemacht hat und dann ist es steuerlich an sich besser. An dem Punkt war ich noch nicht. Ich glaube, ich bin vielleicht dieses Jahr das erste Mal so, dass ich so eine Gewinnausteilung irgendwie machen könnte. Das will ich jetzt mal versuchen.
00:57:08
Speaker
Bei mir ist quasi mein, für mich großer Vorteil ist, dass ich, was mir ein bisschen Sicherheit gibt, dass ich eben selbst angestellt bin, dass ich aber das Geld, was ich einnehme, darüber kann ich halt nicht so frei verfügen, sondern ich muss mir immer einen Lohn auszahlen und mit dem Lohn verbunden sind eben auch die ganzen Sozialabgaben.
00:57:25
Speaker
Und das heißt, es ist wirklich eine richtige Lohnabrechnung, die ich quasi von meiner eigenen Firma dann bekomme. Und ich muss halt, im Gegensatz zu dir, nur einmal im Jahr eine Steuererklärung machen. Die muss ich morgen machen. Bei mir bis 30. Juni muss ich also beim Steuerberater eingereicht haben.
00:57:44
Speaker
Dann wird einmal im Jahr quasi dann die ganze Steuer berechnet und dann habe ich eben eine Umsatzsteuer und so, die dann abgezogen wird. Das ist natürlich auch wieder der Nachteil, dass es halt echt für zwölf Monate relativ große Beträge wieder sind, dass man immer gucken muss, dass man genug auf seinem Konto hat und so. Es klingt jetzt vielleicht ein bisschen naiv, aber ich meine, für mich ist es ja so das erste Mal eine Selbstständigkeit.
00:58:05
Speaker
Bisschen cool fand ich, dass ich als ich das gemacht habe, diese AB, muss ich ganz viel schreiben. Das war ganz gut für mich selber eigentlich. Also ich musste wirklich ein richtiges Business-Konzept schreiben und eine richtige Vorausschau machen, wie sich das entwickelt, mein Ansatz und so. Das war mir genauso tatsächlich.
00:58:21
Speaker
Also ganz kurz nur zu dem Thema, weil das fällt mir auch noch gerade ein, das wäre auch eine gute Info für Leute, die sich hier selbstständig machen möchten. David hat ja, ich hab zwei Jahre bevor ich mich selbstständig gemacht, hat sich auch selbstständig gemacht und ist halt natürlich als Schwede durch diesen Prozess gegangen und bei ihm war das alles super einfach und ganz schnell zack zack.
00:58:39
Speaker
Bei mir war dieser Prozess um einiges komplizierter, was ich auch vollkommen nachvollziehen kann. Weil ich eben erst neu in Schweden war, ich hatte so überhaupt keinen Track-Record, die wussten ja gar nicht, wer ich bin und was ich hier vorhab. Und die haben mir echt, also das Finanzamt dann, hat mir wirklich sehr, sehr viele sehr konkrete Fragen gestellt, wo ich ganz viel irgendwie vorrechnen musste. Wie viel werde ich jetzt in dem und dem Jahr verdienen? Was verdiene ich im Jahr drauf? Und ich denke mir so, boah, keine Ahnung.
00:59:01
Speaker
So, aber auch so, was genau ist meine Ausbildung? Habe ich eine relevante Ausbildung in dem Bereich, in dem ich jetzt arbeiten möchte? Wie lange will ich in Schweden bleiben? Also wirklich, ich habe 20 Fragen, die alle recht intensiv beantwortet werden mussten. Und ich musste so eine richtige Präsentation machen und im Business-Konzept schreiben und alles. Es war sehr viel Arbeit, fand ich, rückblickend, aber jetzt ist es halt ganz cool, dass ich halt
00:59:24
Speaker
diese Form habe. Ich könnte dann auch theoretisch jemanden anstellen und so. Ich glaube, das ist auch so die häufigste Form, die ich habe. Also ich vergleiche mich dann immer so mit H&M zum Beispiel. Also es ist Potenzial zum Wachstum. Ja, du. Ja, du. Think big, ne? Nee, keine Ahnung. Aber der Traum ist so ein bisschen von Svea und mir, dass wir halt irgendwie so eine Art
00:59:48
Speaker
ja, vielleicht wirklich diese Kommunikationsdienste gemeinsam machen können. Und ich manifestiere das jetzt mal, dass wir da mal richtig erfolgreich werden. Du musst überreden. Du musst manifestieren. Wenn Leute das hören, dann ... Genau. Also Kommunikation zwischen Schweden und zwischen dem Schwedischen und dem Deutschen Markt quasi erleichtern und eben auch gerade in diesen ganzen Kommunikationsprozessen erleichtern. Denn die sind teilweise nicht so einfach, weil die Schweden eben ganz anders verhandeln und kommunizieren als die Deutschen und so weiter und so fort. Und für die schwedischen Firmen ist es interessant, mit denen wir jetzt arbeiten,
01:00:18
Speaker
Das ist halt wirklich nicht so leicht, das zu verstehen für jemanden, der Schwede ist, wie so die deutsche Art der Kommunikation ist, sagen wir mal so. Und das ist eben gar nicht so leicht. Aber dadurch, dass Deutschland immer der wichtigste Markt ist oder der Dachraum, brauchen die halt im Endeffekt solche Leute wie uns, die da so ein bisschen unter die Arme greifen. Das ist so.
01:00:37
Speaker
Noch eine Sache, du sagtest eben hier wegen Steuererklärung und so weiter. Also Steuererklärung mache ich bei der Endschildfirma tatsächlich auch nur einmal im Jahr. Aber im Gegensatz zu dir bezahle ich jeden Monat Steuern. Also da muss man halt vorher ja angeben, wie viel man denkt, man wird verdienen in diesem Jahr. Und daraufhin bezahle ich dann monatlich halt meine Steuern, was halt
01:00:58
Speaker
Ich find's manchmal ein bisschen nervig, weil teilweise hast du ja Monate, wo du wenig Geld verdienst oder teilweise gar nichts verdienst in die Firma. Also ich hatte ja teilweise auch dadurch diesen Nebenjob von der Firma, die jetzt ins Event gegangen ist, und da hatte ich 800 Euro im Monat.
01:01:14
Speaker
Aber ich musste trotzdem 350 Euro im Monat Steuern bezahlen für meine Firma, obwohl ich keine Einnahmen hatte in die Firma. Also könnt ihr euch ausrechnen, was im Endeffekt dann übrig bleibt, was natürlich viel zu wenig ist, um davon zu leben. Und das ist halt in den Situationen echt scheiße, wenn du eh schon wenig Geld hast, aber du hast noch eine Firma nebenbei und musst für die halt jeden Monat bezahlen. Was du aber machen kannst, ist, du kannst dich einloggen beim Skatteverket und halt das updaten.
01:01:35
Speaker
und eingeben, dass du jetzt für den nächsten Monat weniger Geld verdienst. Aber ich glaube, das kannst du auch nur im Quartal machen oder so. Vielleicht kannst du es auch monatlich machen, aber ich weiß, dass das Finanzamt das nicht mag, wenn du das zu oft endest. Dann werden sie auch Rückfragen stellen. Aber ich hatte das dann auch mal ein bisschen gemindert, weil ich wusste, okay, ich kann jetzt nicht jeden Monat so viel Geld an Steuern bezahlen.
01:01:53
Speaker
Das kommt voll drauf an, das kann Vor- und Nachteil sein. Bei dir ist es vielleicht so, okay, das ist aber auch blöd, wenn man jetzt irgendwie ein ganzes Jahr, muss man echt viel Geld zurücklegen. Wenn du das nicht hast, dann hast du halt auch ein Problem. Find ich ja auch mal so bei Steuern, also bei Mehrwertsteuer immer so. Mehrwertsteuer ist halt an sich eine schöne Geschichte, weil du halt während des Jahres, also wir beide, Enschlfirma und Aktienkollage, kannst natürlich damit arbeiten mit der Mehrwertsteuer.
01:02:18
Speaker
die du halt einnimmst, sag ich mal, in Anführungszeichen. Was will ich aber auch schauen, dass du halt am Ende des Jahres auch noch alles beiseitegelegt hast. Also ich finde, so Februar, das ist doch Februar, wo wir Mehrwertsteuer bezahlen sind. In einem Monat, wo ich denke, fuck, jetzt kommen irgendwie so ein paar Tausend Euro ab.

Soziale Absicherungen in Schweden vs. Deutschland

01:02:33
Speaker
Mein erstes Jahr war tatsächlich ganz gut als freelancerin. Da hatte ich nämlich einen Retainer-Kunden. Also das war eine Firma in Stockholm, wo ich mit dem Chef zusammengearbeitet habe. Ich habe so eine Webvideoserie produziert mit ihm über
01:02:47
Speaker
Ja, wie soll man sagen, seine Scaling-up-Journey, haben wir es genannt. Also er hat seine Firma, wie sagt man das auf Deutsch, eine Firma wächst. Wie er seine Firma aufgebaut hat. Genau, und das wurde halt so ein bisschen dokumentiert. Ich hab ihn interviewt und wir haben drei Folgen die Woche verbreitet, wie sagt man denn, veröffentlicht verbreitet.
01:03:07
Speaker
Nein, mein Gehirn ist nicht mehr so gut, ich schwitze hier, ich bin so warm, also egal. Auf jeden Fall war das echte Jahr echt gut, aber ich musste dann dementsprechend auch 10.000 Euro Mehrwertsteuer bezahlen. Für mich waren das so unvorstellbare Summen. Kann ich überhaupt 10.000 Euro von meinem Konto überweisen? Hab ich auch nie gemacht. 10.000 Euro. Hat funktioniert, by the way.
01:03:29
Speaker
Genau, vielleicht noch so, wir haben jetzt schon eine Stunde hier eingespielt, aber ich dachte nur, dass du ganz kurz einmal anschneidest zum Thema Arbeitslosengeld, Rentenversicherungen, Krankenversicherungen. Ganz anders in Schweden. Ja, also einmal ist es ja so, wenn du hier in Schweden deine Person nochmal bekommst, bist du ja automatisch in diesem ganzen Sozialstaat mit drin. Das heißt, dementsprechend bekommst du deine Rentenversicherung und deine Krankenversicherung.
01:03:56
Speaker
Aber eine Sache, ich glaube, ich weiß jetzt nicht, ob das jetzt 100 Prozent stimmt oder nicht, so wie ich es verstanden habe, dass es halt quasi nicht automatisch jetzt hier eine Arbeitslosenversicherung gibt, sondern die muss man halt abschließen. Das ist die A-Kassa. Ja, und das ist halt so ein bisschen das Problem, was ganz viel, also was ich auch am Anfang nicht wusste, ist halt wirklich, dass man hier in Schweden nicht prinzipiell einfach Arbeitslosengeld bekommt. Und das meine ich eben auch.
01:04:18
Speaker
ist auf jeden Fall in Schweden ein bisschen gestresster, dass man seinen Job verliert, weil es eben nur Arbeitslosengeld gibt, wenn man, soweit ich es verstanden habe, es kann sein, dass sich ganz viele melden und sagen, es ist Schwachsinn, aber so habe ich es verstanden, dass man eben dieses Arbeitslosengeld nur bekommt, wenn man in die A-Kassern eingezahlt hat und da eine gewisse Absicherung hat. Und dann auch erst um ein halbes Jahr. Du musst auch mindestens ein halbes Jahr eingezahlt haben. Du musst ein halbes Jahr mindestens eingezahlt haben. Und es gibt, glaube ich, auch nur ein Jahr lang Arbeitslosengeld in Schweden.
01:04:46
Speaker
Also man kann auf jeden Fall in Schweden durch dieses soziale Netz fallen. Relativ einfach im Vergleich jetzt zu Deutschland, wo es eben diese Grundsicherung gibt. Sowas, soweit ich weiß, gibt es nicht in Schweden. Zumindest habe ich das noch nicht so gehört.
01:05:02
Speaker
nicht dreht. Vielleicht weiß ich auch zu wenig darüber. Ich weiß nicht, wie es ist, wenn man jetzt krank ist und so. Dann gibt es ja andere Gelder, die dann quasi genutzt werden. Aber wenn man jetzt arbeiten kann und einfach nicht arbeiten geht, dann ist das nicht so wie in Deutschland, dass es diese Grundsicherung gibt. Die gibt es in Schweden in dem Sinne halt nicht. Und deswegen hat man natürlich einfach ein relativ weites soziales Netz, durch das man schnell durchfahren kann, wenn man
01:05:29
Speaker
Ja. Ja, und the bright side, was mich überrascht hat, war, also generell, ich glaube, das hatte ich schon mal erzählt, das ist einige Folgen hier, als ich halt hier angefangen habe zu arbeiten und meine Personnummer bekommen habe, war ich so gestresst von der Krankenversicherung, weil ich immer gesagt habe, ja, aber wie kriege ich jetzt meine Krankenversicherung, ich muss doch irgendwie auch noch jetzt irgendwie noch für die Krankenversicherung bezahlen und alle so, hä, wieso, du hast doch eine Personnummer. Ich sage ja aber, ui, Kinder im Hintergrund.
01:05:51
Speaker
Ja, die streiten sich mal wieder. Ja, sorry. Und dann war ich so ... Ich weiß nicht, ich hab das nicht verstanden, dass das Personennummer gleichzusetzen ist mit, du bist im sozialen System drin. Dann mussten mir mehrere Schweden versichern, dass ich krankenversichert bin. Ich musste mich trotzdem noch mal anmelden bei der For Seekings Custom online mit meiner Personennummer, dass ich da registriert bin. Aber dann musst du dafür nichts bezahlen. Ich sag jetzt in Anführungszeichen, bezahlen wir Steuern.
01:06:19
Speaker
konkret nichts bezahlen dafür. Also bei dir geht jetzt auch bei deinem Gehalt ja auch nichts ab für die Krankenversicherung oder so. So wie bei uns in Deutschland ist das so. Die Hälfte bezahlt es auch du und die andere Hälfte der Arbeitgeber. Wie gesagt, ich habe nicht so viele Arbeitserfahrungen aus Deutschland. Aber es ist halt wirklich ein anderes System hier. Und was mich auch gewundert hat und positiv überrascht hat, war, dass ich ja auch sofort teil
01:06:40
Speaker
in der Rentenversicherung bin und auch schon Anspruch direkt auf eine Rente habe. Also sogar jetzt, nachdem ich ja nur wenige Jahre in Schweden gelebt habe, man kann sich einloggen auf dem, wie heißt es, Pensionsmündigkeiten, glaube ich heißt das, auf der Seite. Und da kannst du halt schauen, da sind auch, je nachdem wo du arbeitest, gibt es auch verschiedene Rentenprogramme. Teilweise bist du noch in irgendwelchen Fonds mit drin und so weiter. Das geht dann alles im Hintergrund automatisch. Da musst du jetzt, soweit ich weiß, eigentlich nichts machen. Wie gesagt, einige Arbeitgeber haben noch so besondere
01:07:08
Speaker
Prof, äh, wie heißt es denn? Benefits. Benefits, genau. Dass du dann noch extra irgendwo einen Fond kriegst oder so. Ähm, und das waren jetzt trotzdem für mich, ich hab jetzt trotzdem ... Ich will das nicht lügen, wie viel waren das jetzt? 600 Euro Rente oder so. Natürlich ist nicht viel Geld, aber ich dachte krass, aber dafür, dass ich erst vier Jahre hier war, würde mir das jetzt schon zustehen quasi. Ähm, an Rente. Auf deine Arbeitszeit in Schweden, genau. Richtig. Wenn du so auch weiter arbeitest. Genau, und ich hoffe ja mal, dass das jetzt mehr wird.
01:07:38
Speaker
Die ersten Jahre waren ja nicht so doll. Es war Luft nach oben, aber es geht wieder stetig bergauf. Jetzt wird es wahrscheinlich mehr werden. Aber ich fand es trotzdem interessant. Ich mag auch wirklich gerne in Schweden, dass man das alles so gut einsehen kann. Wie gesagt, ich weiß nicht, wie es in Deutschland ist, aber ich glaube nicht, dass man sich einfach einloggen kann und sehen kann, wie viel Rente würde ich jetzt kriegen, was hab ich hier, wie, wo, wann einbezahlt. Das ist halt wieder so schön an diesem digitalen Schweden.
01:08:03
Speaker
dass man das kann. Wobei ich glaube, dass es in Deutschland auch ganz viel tut. Ich glaube, es geht jetzt

Jobsuche in Schweden als Ausländer

01:08:10
Speaker
auch viel mehr digital in Deutschland. Kann man sich mittlerweile ummelden? Wahrscheinlich nicht. Ich meine, wir sind jetzt auch schon eine Weile raus aus Deutschland, also ihr könnt es bestimmt besser als wir.
01:08:20
Speaker
Aber ja, das ist eigentlich ganz cool. Also prinzipiell gibt es eine Krankenversicherung für alle. Ich habe jetzt aber auch gehört, es gibt auch Privatversicherungen in Schweden, die man zusatzkrankenversicherungen, die man haben kann, die man abschließen kann. Und eben viele Arbeitgeber bieten dann eben diese besonderen Gesundheits- und Rentenpakete noch mit an, die dann quasi noch mit drauf kommen und beworben werden.
01:08:42
Speaker
Ich glaube, es ist immer relativ teuer, also diese privaten Versicherungen. Da hatte ich mich auch noch mal geschaut, weil ich überlegt hatte, das noch mal extra abzuschließen. Wie gesagt, Krankheits-, oder ja, das Gesundheitssystem ist ja auch noch mal eine Folge, die jetzt ja auch noch mal demnächst hoffentlich kommt. Das sagen wir schon seit einem Jahr. Genau, dann können wir das auch noch mal genauer thematisieren.
01:09:02
Speaker
Ich weiß nicht mehr genau, wie viel das war, aber es war definitiv zu viel Geld für mich, als jetzt jeden Monat noch mal oben drauf das zu bezahlen. Ich glaube, es waren über 100 Euro oder so. Klar, wenn du das Geld hast, machst du das, aber wenn du es halt nicht hast, ist es echt eine Menge Geld. Was ich vielleicht noch abschließend sagen möchte, ist, dass es, ich glaube, es ist
01:09:18
Speaker
oftmals nicht so leicht, sich aus Deutschland zu bewerben. Da kommen viele Stolpersteine für die schwedischen Arbeitgeber hinzu. Das ist mir echt öfter schon aufgefallen. Als wir uns aus Deutschland beworben haben, war es viel, ja jetzt habe ich gerade erzählt, es war eigentlich nicht so schwer, aber
01:09:34
Speaker
Ich habe mir trotzdem relativ viele Schulen auch angeschrieben und so. Erst als ich dann persönlich angerufen habe und über meinen Schatten gesprungen bin, habe ich überhaupt eine Antwort bekommen. Vielleicht ist das auch so, das habe ich so ein bisschen ausgelassen bei meinem Jobprozess. Also ich hatte mich schon auch bei ganz, ganz vielen Schulen beworben per E-Mail und über diese offiziellen Wege. Also es war halt nicht angerufen und den persönlichen Kontakt gesucht.
01:09:55
Speaker
Und das ist für die Schweden halt zum Beispiel schwierig, dass man keine Personennummer hat. Bei ganz vielen Sachen muss man ja schon seine Personennummer in der Bewerbung angeben. Und die hat man ja nicht, wenn man aus Deutschland sich bewirbt. Und das haben viele Arbeitgeber, was ich so gehört habe, auch von dem, was mir so meine Follower oder so schreiben, haben viele Arbeitgeber halt auch nicht so richtig Lust drauf. Also ich glaube, es ist immer nicht so leicht, wirklich reinzukommen in seinen Traumjob direkt zu haben, sondern ich kann eher empfehlen,
01:10:22
Speaker
so erst mal hinzukommen und vielleicht auch erst mal irgendwas zu machen, was man jetzt nicht so toll findet oder in der Region, die man vielleicht erst mal nicht so toll findet. Ja, 100 Prozent. Genau, das meinte ich auch am Anfang. Das ist auch so eine Aussage, die ich oft gesehen habe im Internet, dass Menschen gesagt haben, es ist einfacher, wenn du schon in Schweden bist, einen Job zu finden. Und das war bei mir eben auch genau die Einstellungsphase. Ja, ich habe es nicht mehr gerechnet, direkt in dem Bereich zu arbeiten, in dem ich gerne arbeiten möchte, auf gar keinen Fall. Das, wie meinte ich ja aus, auch um erst mal
01:10:51
Speaker
reinzukommen und diese Personennummer zu bekommen, sage ich ja auch immer wieder, mach doch erstmal irgendeinen Job. Also da darf man sich auch einfach für nichts zu schade sein. Also außerdem bist du irgendwie, keine Ahnung, Top-Ausbilder, Chirurg oder was auch immer, oder bist eine Spanisch-Bio- und Deutschlehrerin, die an dem Ding gesucht wird, glaube ich so, als normaler Mensch schon so das
01:11:10
Speaker
dass man da erst mal irgendwas macht. Aber ich mag immer Glück haben. Vielleicht habt ihr auch einfach Schwein und ihr findet direkt einen Job, den ihr machen wollt in der Stadt, wo ihr sein wollt, dann sei es euch gegönnt. Mega geil. Aber ich sage nur so realistisch. Macht erst mal irgendwas, kommt rein und dann ist es viel einfacher, auch wirklich hier vor Ort zu suchen. Gerade wie Wiebke auch meinte, wenn man schon eine Personennummer hat.
01:11:28
Speaker
Ein schwedisches Bankkonto, das war bei mir auch das Problem. Es baut ja alles aufeinander auf, dass du halt auch Gehalt ausgezahlt bekommst. Genau, das war bei uns auch ein Problem. Ja, genau, da hast du kein schwedisches Konto. Nee, hab ich nicht. Das wird jetzt aber schwierig. Aber ich muss ja erst mal die Person nochmal bekommen. Und die Person nochmal bekomme ich nicht ohne einen schwedischen Job. Und den Job wollte ich mir nicht geben, weil ich kein schwedisches Bankkonto habe. Das ist halt schwierig teilweise am Anfang. Am Anfang ist echt schwierig.
01:11:51
Speaker
Ja, am Anfang ist es sehr schwierig und ich fand es so interessant, als wir hier hochgezogen sind nach Lapland, hier gibt es echt viele Leute, die so eine Aussteigertypen sind, die einfach was ganz anderes gemacht haben, irgendwas studiert haben und jetzt was völlig anderes machen und damit aber auch zufrieden sind. Also wirklich, das finde ich so spannend, weil das hat mir so die Augen geöffnet. Okay, wenn du halt den Traum hast, im Norden zu leben und in der Einsamkeit, in der Wildnis zu leben, dann ist es dir halt egal, wie du diesen Traum ermöglichst, also die verwirklichst.
01:12:18
Speaker
Das finde ich so cool, dass viele Leute hier wirklich auch diese Mentalität haben, von dieser Self-Made-Man sozusagen sind und sagen, okay, ja, okay, ich habe eigentlich diese krasse Ausbildung, habe hier Ewigkeiten studiert, aber ich habe keine Lust, in diesem Beruf zu arbeiten. Ich habe halt einfach Bock, irgendwie Husky, eine Husky-Farm aufzumachen. Das machen ja ganz viele, das ist der Klassiker hier oben.
01:12:38
Speaker
Und dann machen die das halt einfach. Und das finde ich halt irgendwie auch cool. Und ich glaube, man muss immer so ein bisschen dessen bewusst sein, dass im Ausland keiner auf einen wartet. Ganz genau. So doof, wie es klingt. Aber es ist nun mal so, es wartet jetzt hier keiner darauf, dass XY jetzt endlich aus Deutschland hier hochkommt. Aber wenn man dann hier in Schweden ist und angekommen ist und dann aber Bock hat, was zu machen, dann kann man das halt mega gut machen. Dann kann man sich halt selbstständig machen. Und dann läuft es auch irgendwie. Also ich bin jetzt positiv bei uns, läuft es ja auch. Der Rubel rollt bald.
01:13:08
Speaker
Ja, nochmal zu dem Thema gerade. Das ist nochmal eine wichtige Sache, die du ansprichst. Das wartet keiner auf einen. So eine Erfahrung, die ich gemacht habe und die ich auch viel in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gehört habe, die nicht Schweden sind und in Schweden leben, ist auch tatsächlich dieses Ding Vitamin B spielt eine ganz große Rolle in Schweden, nicht nur im Norden generell. Vitamin B ist ganz wichtig.
01:13:34
Speaker
Ich habe auch mehrere hochqualifizierte Menschen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, die sich beworben haben auf Stellen, für die sie fast überqualifiziert gewesen wären oder die auf jeden Fall ein perfekter Match gewesen wären, aber eben offensichtlich keine Schweden sind und die teilweise überhaupt nicht mal eine Antwort bekommen haben, noch eine Einladung zum Vorstellungsgespräch haben.
01:13:51
Speaker
eine Freundin von mir hat einen neuen Job angefangen und meinte, sie ist ein bisschen frustriert, weil sie hat halt dieses krasse Masterstudium gemacht und so weiter und das und das und hat halt voll die krasse Ausbildung und sie meint, im Endeffekt sitzt jetzt neben, ich sag jetzt mal irgendwas, sitzt jetzt keine Ahnung, ist neben
01:14:06
Speaker
Therese, 19 Jahre alt, die frisch vom Gymnasium kommt und nicht studiert hat, keine Ausbildung gemacht hat, die macht den gleichen Job, bekommt den gleichen Lohn. Es ist jetzt wieder so kontrovers, das so zu sagen, und ich glaube schon, dass es auch so ist, dass Schweden bevorzugt werden.
01:14:24
Speaker
Will ich auch gar nicht sagen. Es ist wahrscheinlich in jedem Land so. Wenn du zwei Kandidaten hast, die beide gut passen und einer ist halt Landsmann, denkst du, ja, ist halt kulturell, sprachlich wahrscheinlich einfacher, nehmen wir die Personen. Aber es ist einfach schade, wenn du vor allem irgendwie tolle Qualifikationen hast und ein guter Match wärst, aber dann irgendwie nicht mal eingeladen wirst.
01:14:40
Speaker
Aber das ist halt wie so eine Geschichte, das ist wieder einfach total subjektiv. Das kann natürlich auch wieder bei Leuten, die zugehören, ganz anders sein. Ich kann halt nur so von meiner Erfahrung sprechen und von Leuten in meinem Umkreis, wenn die uns darüber unterhalten. Ja, ist bei dir auch so. Also, ich hab ganz viele Leute in meinem Umkreis, die unglaublich gut ausgebildet sind und...
01:14:58
Speaker
dann irgendwann auch schon mal gesagt haben, ich kriege den Job eh nicht, weil ich kein Schwede bin. Aber es ist eben dieses Ding, machen wir uns nichts vor, das ist leider auch in Deutschland Realität. Absolut. Und das ist halt auch da nicht besser. Aber trotz allem habe ich immer noch das Gefühl, dass wenn man sich hier beweist, also man beweist, dass man eine gute Arbeit macht, dann ist es vielleicht auch einfacher als in Deutschland. Also, dass man dann doch auch Möglichkeiten bekommt, die man in Deutschland so nicht bekommt.
01:15:27
Speaker
Es ist halt nicht schwarz und nicht weiß, es ist halt irgendwie in Graustufen und vielleicht ein bisschen hellgrau quasi. Ja und auch immer, ich finde, es ist auch echt eine spannende Erfahrung zu machen, selber mal der Ausländer zu sein. Das war halt...
01:15:44
Speaker
Weiß ich nicht, so damals, als ich noch in Deutschland war oder Kind war und da waren irgendwelche Ausländerfamilien, sag ich jetzt mal, da waren das dann die Ausländer und jetzt bin ich selber, weißt du, in einem anderen Land. Das ist irgendwie spannend, das auch mal jetzt von dieser Seite zu betrachten, auch zu merken, wie das ist. Klar, kann man das jetzt
01:16:01
Speaker
teilweise nicht vergleichen, sind ja immer noch die guten Ausländer, ist ja leider einfach so, dass es ja verschiedene Kategorien gibt, sag ich mal. Wir sind halt Deutsche, wir sind auch relativ gerne gesehen, das kommt natürlich auch noch mal mit dazu, wo du herkommst, aber trotzdem macht es das schon schwieriger, viele Dinge, auf jeden Fall. Ja, auf jeden Fall. Also gerade, dass man eben oft auch so ein bisschen lost in translation ist und
01:16:26
Speaker
Ja, wie du eben meintest von deiner Firma, es ist alles sehr freundschaftlich, aber gerade wenn man aus so einer Kultur wie Deutschland kommt mit sehr starken Hierarchien, dann ist es halt oft nicht so einfach im Arbeitsfeld klarzukommen am Anfang. Also zu merken, du duzt dich mit allen und alle fragen mich, wie geht es deinen Kindern, wie geht es deinem Hund, was machst du am Wochenende?
01:16:46
Speaker
Aber trotzdem ist es immer noch dein Chef. Das ist total schwer, wenn man aus unserer Kultur kommt, wo man sich sieht und wo man eben nicht über private Dinge im Job redet mit seinem Chef und mit dem nicht irgendwie zweimal die Woche Kaffee trinkt, also eine Fika-Pause macht. Das ist schon nicht so einfach. Vor allen

Interaktionen mit Zuhörern und Zukunftsaussichten

01:17:05
Speaker
Dingen auch wenn man so einen Job hat, der irgendwie Verantwortung mit sich bringt.
01:17:08
Speaker
dann finde ich es einfacher in der Schule, wenn man zum Beispiel einen Direktor hat, der dann einfach die Verantwortung komplett übernimmt. Und hier ist es halt dann so, dass dann der Chef kommt und sagt, ja, also wie siehst du denn das jetzt und wie würdest du das jetzt klären? Und man denkt sich dann manchmal auch so, ja, es ist eigentlich nicht mein Job so. Also irgendwo bist du halt der Direktor, der jetzt für die Schule
01:17:33
Speaker
gerade stehen muss und nicht ich als Lehrerin. Das ist eben ganz anders. Das ist auf der anderen Seite immer auch cool, dass man nach seiner Meinung gefragt wird. Aber man ist halt öfter mal in solchen Situationen in Schweden, dass man nicht genau weiß, wie verhält man sich jetzt richtig. Und gerade durch unsere deutsche Art ist es dann oft auch so, dass wir teilweise die Schweden halt voll den Kopf stoßen. Also das ist eben auch so. Da muss man wirklich echt aufpassen.
01:17:58
Speaker
Ja, aber im Großen und Ganzen arbeite ich sehr gerne hier in Schweden und, ja, bin hier eigentlich sehr zufrieden. Kann mir jetzt nicht mehr so richtig vorstellen, in Deutschland zu arbeiten, weil jetzt habe ich mich auch ein bisschen dran gewöhnt. Na ja, klar. Man gewöhnt sich auf jeden Fall dran. Wiebke, wollen wir die Folge jetzt mal abschließen? Ich bin jetzt recht lang geworden. Ich habe gerade mal hier geschiert auf unsere Bei-Mir-Koffee-Page. Wir haben hier nämlich vier Kaffees bekommen. Zwei von Cathy und zwei von Janina.
01:18:25
Speaker
Ich dachte, ich fange einfach mal mit Cathy an. Dann machst du Janina. Oder Janina, ich weiß immer nicht, das kommt darauf an. Cathy schreibt, ihr Lieben, danke für diesen Podcast, auch wenn ihr meine Antworten, Zustimmungen und Meinungsäußerungen manchmal nicht hört. Ich antworte euch immer auf meinen Long Runs, die ihr mir immer wieder verkürzt mit eurem Schnack.
01:18:48
Speaker
Danke schön, liebe Kati. Ich weiß nicht genau, was du meinst. Eventuell meinst du auch bei Spotify die Kommentare. Wie gesagt, die können wir ja nicht beantworten. Also es gibt einfach keine Option. Und bei Nachrichten auf Instagram, ja, es ist leider so, dass teilweise so viele reinkommen. Also teilweise Hunderte am Tag. Dass wir dann nicht mehr up-to-date sind, leider, aber ...
01:19:07
Speaker
Vielen, vielen Dank für deine liebe Nachricht. Lasst, wie gesagt, immer gerne Kommentare auf Spotify, da ist die Wahrscheinlichkeit am allerhöchsten, dass wir sie sehen, die lesen wir immer alle. Bei Instagram-Nachrichten geht da öfter was unter, auf jeden Fall bei mir. Aber ... Ja, bei mir auch. Die Nachrichtenfunktion bei Instagram ist schrecklich. Alles ist ständig weg. Ich verliere so viele Nachrichten. Ich weiß, ich hab eine, und sie ist weg. Ich sag das jetzt mal hier im Podcast, ich weiß nicht, ob sie das hört, aber ich hab eine ganz liebe ...
01:19:35
Speaker
Frau im Nachbardorf, die mir geschrieben hat, dass sie im Nachbardorf wohnt und mich auf einen Kaffee eingeladen hat. Aber ich finde diese Nachricht nicht mehr und weiß auch nicht mehr, wie sie ja hieß, weil natürlich typisch deutsch. Das ist ja auch mal das Problem typisch deutsch, ihr Lieben, dass ihr ja so eure Daten schützt, was sehr gut ist. Aber es ist halt ein bisschen schwierig, wenn man sich jetzt einen Didelmaus 83 merken muss.
01:19:59
Speaker
Und nicht den Namen quasi. Und dann steht halt Melanie drunter und man weiß, man findet Melanie aber nie wieder, weil man sich nicht an Diele Maus 83 erinnert hat. Das ist echt schwierig manchmal. Naja, aber auf jeden Fall, Kati, vielen lieben Dank für deine Cafés. Und vielleicht meint sie auch einfach, dass sie darauf reagiert, während sie rennt. Meinst du, sie redet ziemlich selber und denkt so, boah, ja, wiebke.
01:20:20
Speaker
Hammer! Vielleicht. Vielleicht. Keine Ahnung, ob wir uns jetzt positiver retten. Ja. Nein. Janina hat uns auch einen Kaffee gekauft. Zwei Kaffee. Zwei Kaffee, ein Kaffee? Zwei Kaffee.
01:20:35
Speaker
Naja, so untereinander. Also Janina hat uns auch zwei Kaffees gekauft. Vielen lieben Dank dafür. Und sie schreibt, hallo ihr beiden, ich höre euch so gern zu. Hab in Stockholm studiert und lerne bei euch immer noch viel Neues dazu und fühle mich verbunden. Alles Liebe und vielen Dank für die schöne Podcast-Zeit mit euch beiden. Und vor allem aktuell gute Besserung für Wiebke. Oh, Dankeschön.
01:20:57
Speaker
Vielen Dank. Ja, kann ich auch gebrauchen. Mein Knie ist immer noch nicht in Ordnung. Ich sitze hier schon wieder so ein bisschen komisch bei dem Podcast. Ja, also vielen, vielen lieben Dank dafür. Und Svea, was ist denn unser nächstes Thema? Das wird mich richtig gespannt. Das nächste Thema
01:21:13
Speaker
Ich erinnere mich sogar gerade. Scheiße, was ist das nächste Thema? Aber ich weiß es. Wir machen als Nächstes nämlich die Königsfamilie in Schweden. Wir sind ja richtige Profis, nein, so bin ich. Aber wir werden uns bis zu der Folge auf jeden Fall mal ein bisschen reinlesen und uns gut informieren. Das wird für euch mal eine Folge, wo ihr dieses Königshaus aufnehmen könnt. Genau, weil wir wollen ja irgendwann mal Sylvia treffen. Richtig. Und da müssen wir jetzt ja ein bisschen dran arbeiten. Du, sie hat schon einige Shout-Outs bekommen, diesen Podcast. Ja, genau.
01:21:40
Speaker
Irgendwann wird sie es hören und dann sagt sie, wir wären Ehrenbürger oder so. Stell mal vor, Prinzessinnen oder wie? Was heißt denn das hier? Irgendwie so Gräfinnen oder so. Stell mal vor, wir kriegen so eine Ehrenmedaille oder so von unserer Arbeit. Gibt es sowas noch in Schweden? Ja, gibt es, gibt es. Sind nicht irgendwie, die Aber-Leute haben doch gerade so ein Auszeichnen bekommen oder irgendwie so ein Titel, glaube ich. Ich glaube... Sind die jetzt adlich?
01:22:03
Speaker
Ich glaube, ich hab so was gesehen. Ich hab nur so ein Sternchen bekommen. Weiß ich nicht. Ich weiß nicht mehr, wie das heißt auf Schwedisch. Ich auch nicht. Aber wir haben das jetzt. Du, jetzt halb mich drauf versteift. Ich möchte jetzt bitte gräfen werden. Petitionstark.
01:22:20
Speaker
Das wär doch mal was. Das wär doch mal was, ne? Erst mal Staatsbürgerschaft, Brudi. Wir müssen Staatsbürger werden. Wäre vielleicht nicht schlecht. Wir haben noch zwei Jahre. Du hast noch ... Ich kann schon beantragen. Konnte schon nach zwei Jahren beantragen.
01:22:36
Speaker
Nach zwei Jahren? Nee, tatsächlich, wenn du schwedischen Partner hast, nach zwei Jahren. Wenn du die ganze Zeit zusammen gelebt hast mit Sambo, zwei Jahre. Hab ich auch nicht gewusst. Ich hab auch neulich meine Application gestartet, aber nach 50 Fragen gefühlt, hatte ich keine Lust mehr, ich muss mich wieder einloggen, ist mir wieder eingefallen, weil da so viele Fragen kamen. Ich muss gucken, was ich verdient hab in den letzten Jahren. Die haben für alle letzten Jahre gefragt, was ich verdient hab, weiß ich nicht, ich will nachschauen.
01:23:02
Speaker
Auf jeden Fall ein doch längerer Prozess, als ich dachte. Aber ich bin dran, wer weiß. Okay, Leute, also, vielen Dank fürs Zuhören. Wir hören uns in der nächsten Folge wieder. Bis dahin, genießt den Sommer und heydo. Heydo.