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Auswandern mit Kindern: Eine Schweden-Auswanderin und ihre Tochter berichten | #030 image

Auswandern mit Kindern: Eine Schweden-Auswanderin und ihre Tochter berichten | #030

Hej Schweden
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4.2k Plays1 year ago

🎙 ÜBER DIESE FOLGE:

Auswandern mit Kindern.

In dieser sehr persönlichen Folge gibt Wiebke Einblicke in ihren Auswanderungsprozess mit Kindern. Wie Kinder mit neuer Sprache, neuem Land und neuem Schulsystem umgehen und wie Kinder gut auf diesen Schritt vorbereitet werden können, darauf liegt der Fokus in dieser Folge.

Als speziellen Gast ist Wiebkes Tochter Karlotta, 9 Jahre alt, dabei. Sie beantwortet Sveas Fragen zu ihren eigenen Erfahrungen und ersten Schritten im neuen Land. 

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Schwedischer Kindersenderr: https://www.svt.se/barnkanalen/

Recommended
Transcript

Einleitung des Podcasts

00:00:00
Speaker
Hey Schweden, von Bollerbü bis Abisko. Ein Podcast von Svea und Wiebke.

Plattdeutsch: Niedergang und Revival in Schulen

00:00:05
Speaker
Oh, ich hab Schokolade am Finger. Ähm, warte. Ja, so much wie dat. Ja, ich mag das gern, wenn du ein bisschen flach bist hier behind the scenes.
00:00:16
Speaker
Ja, ich spreche leider nicht so viel Platsch, wie ich gerne würde. Ich verstehe zum Glück alles, weil meine Großeltern immer viel Platt gesprochen haben. Ich finde das so schade, dass das so ein bisschen verloren geht, so dieser Dialekt.

Ähnlichkeiten zwischen Plattdeutsch und skandinavischen Sprachen

00:00:31
Speaker
Wobei ich glaube, dass das wieder so ein bisschen im Kommen ist. Also ich glaube, das wird jetzt teilweise in Schulen in Norddeutschland auch wieder unterrichtet.
00:00:38
Speaker
Ich glaube schon, weil ich habe ja in Rostock studiert und da hatten wir das ja in der Ausbildung mit drin als Deutschlehrer. Wir mussten ja alle Niederdeutsch lernen. Und ich kann es überhaupt nicht sprechen, weil es ist auch eine Sprache, die man halt nicht spricht, so im Alltag. Aber ich verstehe auch alles und ich kann vor allen Dingen ja auch Text übersetzen und sowas. Also zumindest von Platt zum Deutschen, nicht anders, weil ich es ja nicht spreche. Aber ich finde es mega cool. Also ich liebe das total und ich finde es richtig schön, dass es wieder mehr
00:01:04
Speaker
im Lehrplan ist und auch mehr erhalten werden soll, weil es echt eine tolle Sprache oder Dialekt ist. Da ist ja so eine Diskussion unter den Dialysen. Ich gehöre zur Fraktion, es ist eine Sprache. Ich finde es ganz toll und vor allen Dingen lernt man dadurch super gute skandinavische Sprachen, wenn man das kann.
00:01:20
Speaker
Ja, das stimmt. Ja, das ist echt so. Teilweise ist Plattdeutsch näher dran an Schwedisch als Deutsch.

Diskussion über die Kältewelle in Schweden

00:01:25
Speaker
Das ist ganz witzig. Bei einigen Wörtern höre ich das. Hast du übrigens mal Friesisch gehört, die Sprache? Nee, Friesisch kann ich gar nicht. Also das... Nee, aber hast du das mal gehört, wie das klingt? Nee, auch. Leider gar nicht. Das ist voll krass. Also...
00:01:37
Speaker
Damals, ein Freund von meinem Freund damals im Flensburg, vielen Jahren, der hat Friesisch gesprochen, also mit mir nicht. Aber er konnte Friesisch sprechen, fließend. Und ja, da hatte immer mein Freund damals gesagt, wenn irgendwie er und seine Mutter sich gestritten hatten, dann, das klang unglaublich. Also man konnte nichts verstehen auf Friesisch. Also ich glaube, Friesisch ist
00:02:00
Speaker
Also, eine komplett andere Nummer. Also, Plattdeutsch kannst du ja noch einigermaßen zusammenreimen. Vieles. Aber Friesisch, gar nix. Ich weiß nicht, wo Friesisch eigentlich so einen Ursprung hat. Das ist irgendwie eine total spannende Sprache. Muss ich mir auch mal genauer anschauen.

Erfahrungen mit extrem kaltem Wetter

00:02:13
Speaker
Aber gut, Thema Sprache schließen wir erst mal ab. Weiter zum nächsten Thema, Wiebke, nämlich die Kältewelle in Schweden. Das ist in aller Munde. Alle berichten über die Kältewelle.
00:02:23
Speaker
Da müssen wir auch noch mal ein Wort oder zwei drüber verlieren. Wie ist es denn bei dir gerade? Weißt du was? Ich fühle mich ein bisschen schuldig, weil vor einer Woche habe ich noch davon erzählt, wie toll das ist, wenn man minus 40 Grad hat. Und dass ich das gerne mal wieder haben möchte. Ich glaube, ich habe das zu laut gesagt oder zu viele Leute haben es gehört. Offensichtlich auch der Wettergott, denn es gab eine extreme Kältewelle oder gibt eine extreme Kältewelle hier. Und das ist so kalt, also wirklich wahnsinnig kalt.
00:02:49
Speaker
Ich hatte gestern, schätzungsweise muss ich jetzt sagen, hier im Haus waren es minus 34, minus 35 Grad und ich bin dann mit Juri spazieren, mit meinem Husky. Wir leben so auf dem Berg und wir laufen immer durch so einen Tal und ich weiß, dass da einfach 10 Grad Temperaturunterschied sind normalerweise und als ich unten ankam, schätze ich wirklich, es waren minus 44, minus 45 Grad, es war so eiskalt.
00:03:11
Speaker
Ich habe keine Luft mehr bekommen und ich bin tatsächlich immer noch erschöpft davon. Ich war heute nur ganz kleine Runden hier draußen auf dem Berg, weil es einfach so anstrengend ist. Du, ich habe auch gestern gesehen in deiner Story, du hattest ja auch einen kleinen Zwischenfall mit dem Auto. Willst du auch noch mal erzählen, was da passiert ist? Ja, ich hatte meinen Kindern versprochen, dass wir ins Kino fahren. Das ist also, weil wir noch Ferien und das ist quasi so unser Highlight, dass wir uns diesen Disney-Film anschauen, der jetzt hier noch kommt. Und der kommt auch, glaube ich, nur noch diese Woche. Das ist richtig blöd irgendwie.
00:03:40
Speaker
und dann waren halt oben im Haus, wie gesagt, minus 34 Grad und da sind wir ja schon mal gefahren bei dieser Temperatur, also wie das Auto angeschlossen vorher, anderthalb Stunden und an den Motorwärmer, weil wir haben hier, alle Autos haben hier so einen Motorwärmer, ansonsten würden wir gar nicht anspringen. Und dann sind wir losgefahren und erst hat das Auto halt gesagt, ja, minus 33, 34 Grad, alles cool quasi. Alles cool, ja. Ja und sieht man ja mal so einen Thermometer beim Auto und dann ist es
00:04:09
Speaker
auf dem Weg nach Skellefteå auf minus 40 Grad gefallen. Und dann habe ich gesehen, dass unser Auto, oder festgestellt, dass unser Auto nicht kälter anzeigen kann als bis minus 40 Grad. Dann waren dann nur noch beim Thermometer so Striche zu sehen und kurze Zeit später ploppen bei dem Auto extrem viele Warnmeldungen auf und Motorschaden und keine Ahnung.
00:04:31
Speaker
Und im Endeffekt hat es dann auch noch gesagt, dass der Unterdruck nicht mehr gewährleistet werden kann. Und ich konnte die Kupplung und die Bremse nicht mehr richtig treten. Also es ging super schwer. Und ich habe dann an der nächsten Möglichkeit, die sich mir bot, gewendet und dachte, okay, wenn ich jetzt bei den Temperaturen bei minus 44 Grad oder keine Ahnung was, mit den Kitzeln im Auto liegen bleibe, dann ist es halt einfach auch echt schnell gefährlich, bis man kommt, um uns zu retten.

Vorbereitung auf Autoprobleme bei Kälte

00:04:56
Speaker
sodass ich dann einfach weitergefahren bin, umgedreht habe und wieder nach Hause gefahren und ich hab's noch bis nach Hause geschafft, aber das Auto geht jetzt auch nicht mehr. Also wir haben es in die Garage geschafft und ich weiß nicht, es muss jetzt erstmal eine Weile wirklich auftauen und einfach wieder... Wir können auch die Garage heizen.
00:05:12
Speaker
Also alles gut und deswegen, wir sind jetzt erstmal noch entspannt und hoffen, dass da jetzt kein großer Schaden entstanden ist, sondern dass wirklich einfach durch diese extreme Kälte irgendwas eingefroren ist. Vielleicht auch die Sensoren irgendwie eingefroren sind, es kann ja auch sein. Das Auto ist noch nicht so alt, es ist von 2017 oder so. Also noch nicht super alt, es hat also schon super viel Elektronik drin, die dann immer Panik hat bei bestimmten Situationen. Hier gibt übrigens dein Mikrofon, das falsch rum, mal wieder.
00:05:39
Speaker
Okay, aber ich hoffe, ihr konntet mich jetzt trotzdem verstehen. Oh krass, das ist ein riesiger Unterschied, wenn du es umdrehst. Ich dachte gerade, es ist mitten an der Geschichte scheiße. Das Mikrofon. Aber ich wollte dich nicht unterbrechen, du warst so im Flow. Aber da sprichst du was Wichtiges an, diese Geschichte mit im Winter liegen bleiben und so. Ich muss auch ehrlich sagen, theoretisch weiß ich ja, dass man sich darauf vorbereiten sollte, aber praktisch
00:05:59
Speaker
muss ich gestehen, habe ich eigentlich nie irgendwas im Outdoor. Also ja, ich habe natürlich Eiskratzer dabei und ich glaube, ich habe auch eine extra Jacke im Outdoor, aber das war's. Und ich glaube, also auch bei uns haben wir jetzt so nachts bis minus 20 Grad. Und jetzt auch, also ja gut, es ist jetzt minus 10 Grad, es ist jetzt, geht klar, ist jetzt nicht so schlimm.

Sicherheitstipps für extreme Kälte

00:06:18
Speaker
Aber ich glaube, trotzdem, wenn man irgendwo liegen bleibt, ist es nicht so schön. Das hatten wir auch tatsächlich vor einigen Jahren. Ja, ich erinnere mich.
00:06:24
Speaker
Ja, in Järvele. Das hatte ich schon mal erwähnt in der Folge, dass ich ja deswegen mit Järvele nicht so eine gute Connection habe. Was hatte ich denn da? Ich glaube, mein Steuergerät ist kaputt gegangen. Oder die Lichtmaschine, ist doch das Gleiche. Hier Amazfea aus dem Off, es ist nicht das Gleiche. Es war die Lichtmaschine, die kaputt war.
00:06:44
Speaker
Und da sind wir abgefahren von der Autobahn an der Tankstelle stehen geblieben. Und das Ding war, das war so zu Corona-Zeiten. Das heißt, man durfte die Tankstelle auch nicht reingehen oder irgendwie nur fünf Leute zur Zeit oder so. Und wir waren ja schon zu zweit und wir standen dann da in dieser Tankstelle an der Autobahn und haben gewartet, bis der ADAC bzw. das ADAC-Äquivalent kam.
00:07:06
Speaker
Wir haben stunden gewartet und wir konnten auch nicht in die Tankstelle gehen, weil wir den permanent zwei Plätze besetzt hätten. Und das ist so eine Tankstelle gewesen, wo richtig viel Verkehr war. Es war so ein verkneten Knopfpunkt. Was ist denn los? Ein Verkehrsknotpunkt.
00:07:25
Speaker
Ja, ich bin auch nicht mehr ganz frisch in der Birne heute. Auf jeden Fall, ja, das war so ein bisschen das Problem, dass wir halt einfach die ganze Zeit draußen standen. Und ich werde immer bei so was, wenn man eine Panne hat, immer so übervorsichtig, weil ich denke immer, auf jeden Fall draußen stehen, einfach weil ich Angst habe, dass mich diese Leute übersehen oder mir vorbeifahren. Deswegen stehe ich immer an der Straße, gucke bei jedem Laster, bei jedem, der irgendwie auswirft, wie ADAC oder so ein Bergungsdienst.
00:07:51
Speaker
dass sie mir auf gar keinen Fall übersehen. Und auch im Auto ist es relativ schnell kalt. Und ich glaube, wir hatten da auch minus 18 Grad. Das war auch mitten im Winter. Das war richtig scheiße, weil wir, ich glaube, drei Stunden lang in der Kälte standen. Und das war so eine Situation.
00:08:05
Speaker
Wo ich dachte, da hätte man sich ein bisschen auch vorbereiten können. Was meinst du, was soll man im Auto haben? Eine extra Decke

Auswirkungen der Kälte auf den Verkehr in Schweden

00:08:12
Speaker
auf jeden Fall, eine richtig dicke Decke. Habt ihr auch bestimmt, ne? Ihr habt auch bestimmt Vorbereitungen getroffen, oder? Ja, also, ähm, wir haben natürlich dickere Sachen dabei, ne? Also Skianzüge und so. Aber das ist ja wirklich die Frage, wie weit man damit kommt, wenn es so richtig kalt ist.
00:08:31
Speaker
Meistens haben wir auch was zum Feuermachen dabei, also ein bisschen Holz und einen Anzünder, dass man sich ein Feuer machen kann. Hier in Nordschweden sagen alle, man muss auf jeden Fall so Teelichter dabei haben, weil man theoretisch auch die Teelichter im Auto machen könnte und das bringt auf Wärme. Also die sagen, es ist wirklich das beste und einfachste Mittel, überall Teelichter zu haben. Das ist voll der gute Tipp, das mache ich.
00:08:51
Speaker
Das ist so der Nord-Schweden-Tipp, ist immer Kerzen und Teelichter dabei zu haben. Und wenn wir längere Striken fahren, nehmen wir halt auch eine Thermoskanne mit Tee oder irgendwas mit. Aber die Frage ist halt, minus 20 Grad ist ja schon unangenehm kalt. Aber wenn man jetzt wirklich minus 40 Grad oder noch kälter hat, dann wird's wirklich schnell gefährlich. Und ja, also das war eine unangenehme Erfahrung gestern. Ich war wirklich froh, als wir es nach Hause geschafft haben. Und ich war auch ganz schön durcheinander danach.
00:09:19
Speaker
Man denkt ja immer, man steckt sowas irgendwie cool weg, aber gerade auch, weil die Kids dabei waren, habe ich dann heute Nacht gemerkt, es hat mich doch ganz schön aufgeregt, muss ich auch einfach sagen. Naja, aber es hat alles gut geklappt und es war ja dann die kälteste Nacht jetzt, die wir hatten, jetzt von Dienstag zum Mittwoch, die kälteste Nacht in Nordschweden oder in Schweden seit 25 Jahren.
00:09:41
Speaker
Krass, 25 Jahre, ich hab gesehen wie seit ein paar Jahrzehnten, 25 Jahre war es nicht so kalt, das ist heftig. Wobei ich dazu sagen muss, das war ja bei, die haben geschrieben, die hatten in Kvikjok, da wo wir auch im Sommer waren, ich weiß genau wo diese Wetterstation ist, von der Wetterbehörde von Schweden.
00:09:58
Speaker
Und die ist auf dem Berg. Und ich habe ja festgestellt, dass es ja in den Teland

Überraschende Wetteränderungen überwachen

00:10:01
Speaker
so extrem kalt ist. Deswegen glaube ich nicht, dass diese 43,9 Grad stimmen. Denn ein Kumpel von mir, der ist gestern auch Auto gefahren, gestern Abend in der Nähe von Lycksele. Und da waren es schon 43 Grad. Und über Nacht ist es ja noch kälter geworden.
00:10:15
Speaker
Deswegen bin ich mir sehr sicher, dass diese Zahl nicht stimmt. Aber für nordschwedische Verhältnisse ist es schon krass, dass jetzt eine Menge nicht mehr funktioniert. Also die Züge nach Nordschweden sind alle ausgefallen. Die Flugzeuge sind teilweise ausgefallen bzw. sehr stark verspätet. Die Inlandsbusse fahren hier alle nicht mehr, weil es einfach zu gefährlich ist, wenn man dann unten bleiben würde.
00:10:39
Speaker
Und die Technik, die diese Kälte nicht mehr mitmacht, weil wenn man jetzt davon ausgeht, wir haben irgendwie schon minus 40 Grad, dann sind es in den T-Lan, an den Flüssen, dann hast du halt minus 50 Grad und das geht halt, das machen die Autos nicht mehr mit. Das ist so ein Punkt, wo du gerade von T-Lan sprichst, wir hatten auch gerade eben kurz vor der Folge darüber gesprochen.
00:10:56
Speaker
Wenn ich hier auf meinem Wetterbericht schaue, für die nächsten paar Tage, dann habe ich so hier Minimum minus 22 Grad Samstag. Wobei ich auch sehe, es wird sonnig Samstag. Das wird richtig schön, wenn das so richtig kalt wird und richtig sonnig. Vielleicht kann ich auch mal diese Wasserbilder machen, die wir alle machen in Nordschweeden. Ist das genug? Minus 20 sollte reichen. Muss man eigentlich warmes Wasser nehmen oder kaltes? Du musst kochendes Wasser nehmen.
00:11:20
Speaker
Also du musst ganz schnell sein. Ich hab das nämlich heute gemacht. Also wenn ihr bei mir bei Instagram vorbeischaut, dann seht ihr das auf jeden Fall als Post. Das war superschön. Aber es ist gar nicht so leicht, das schön hinzukriegen. Man braucht viele Anläufe, um wirklich den perfekten Bogen zu haben. Ja, ich glaub's ja. Aber das ist sehr cool.
00:11:37
Speaker
Das muss ich probieren, weil ich glaube, als ich in Kanada gelebt habe, ich habe so eine Erinnerung, das ist schon so lange her, ich glaube, da hat mein Gastvater das mit den Kindern gemacht, da hatten wir auch irgendwie minus 25 Grad oder so, und da hatte das auch mit so kochendem Wasser. Deswegen hatte ich in Erinnerung, es soll wirklich heiß sein, auch wenn es erstmal irgendwie, man denkt es soll andersrum sein, aber ja, heißes Wasser.
00:11:55
Speaker
Das vaporisiert dann irgendwie so, ne? Also, das gehst du probieren am Samstag.

Interview mit T-Online und Linkfreigabe

00:11:58
Speaker
Hab ich auch nie gemacht. Genau, aber genau. Wir sprachen ja eigentlich von hier Tal und Temperatur und so. Wir wohnen ja auch hier so quasi in so einem Tal. Das ist mir vorher nicht so aufgefallen, aber als Davids Vater und seine Frau hier waren, sie hatte das gesagt, weil wir haben hier so ganz komisches Wetter ganz oft. Also, wir haben ein ganz anderes Wetter, als die Vorhersage ist. Wir haben teilweise so total lokale Gewitter, das irgendwie nur so über unserem Haus quasi geführt. Also, wahrscheinlich nur über unserem Haus.
00:12:22
Speaker
so gefühlt, wirklich so Gewitter sind und so weiter. Deswegen habe ich mir jetzt endlich mal einen Thermometer vorne hingehängt gerade eben. Das bin ich gespannt. Ich will jetzt mal schauen, wie kalt es wirklich wird. Ich glaube nämlich auch, es fühlt sich definitiv kälter an als jetzt so 1 minus 9 sein, also es fühlt sich schon kälter an. Wir nehmen übrigens gerade gegen 18 Uhr auf, fast 19 Uhr, meine Güte. Wir sind schon wieder lange am Schnacken hier auf dem Mikrofon.
00:12:45
Speaker
Ja, aber vielleicht macht es auch so wie du und postest jetzt immer in meinen Stories morgens die analoge Temperatur vom Haus. Ja, das kommt gut an auf jeden Fall. Apropos direkt am Haus haben wir gerade minus 34 Grad. Es ist unfassbar kalt.
00:13:01
Speaker
Und witzigerweise ist in Deutschland ja auch wirklich gerade in aller Munde, hast du ja auch gerade eingangs schon gesagt. Und ich wurde heute sogar interviewt von Tee Online. Wir können den Link ja mal mit in die Bio packen. Was sagt man nochmal? Show Notes. Beschreibung Show Notes. In die Show Notes

Umzug in ein anderes Land mit Kindern

00:13:17
Speaker
packen. Dann könnt ihr nochmal lesen und sehen, wie ich aussah gestern bei meinem Hundespaziergang.
00:13:21
Speaker
Aber eigentlich wollen wir uns heute zu einem anderen Thema treffen, oder? Genau. Eigentlich wollen wir heute über das Thema Auswandern mit Kindern sprechen. Ein Thema, über das ich jetzt nicht viel sagen kann. Ich habe ja leider keine Kinder, noch nicht. Aber Wiebke, du hast ja schon drei davon, ne? Also du hast auf jeden Fall ein bisschen Erfahrung als Mutti. Und genau, heute wollen wir darüber sprechen und wir haben auch einen besonderen Gast heute. Willst du mal erzählen?
00:13:47
Speaker
Ja, also heute

Carlottas Sichtweise zum Umzug nach Schweden

00:13:49
Speaker
hat sich meine Tochter, die ist neun Jahre alt, fast zehn, die wird im Februar zehn, bereit erklärt, einmal ein paar Fragen zu beantworten, ein richtiges Interview zu führen. SWR hat vorher die Fragen vorbereitet. Meine Tochter kennt die Fragen noch nicht, also es ist ganz authentisch. Und vielleicht so als kleiner Disclaimer, ich versuche meine Kinder ja aus Social Media total rauszuhalten. Wir sind auch sehr streng an sich, so streng es geht.
00:14:15
Speaker
mit Computer oder irgendwelchen Sachen, also Computer spielen oder so, Fernsehen gucken und Handys, also meine Kinder haben auch keine Handys oder so und deswegen ist meine Tochter da auch nicht zu sehen. Ich mag meine Kinder nicht so im Internet präsentieren und ich bin jetzt auch ein bisschen aufgeregt, dass sie jetzt hier im Podcast spricht, aber
00:14:34
Speaker
Ich weiß halt selber, es ist ja eine schwere Entscheidung, wenn man überlegt auszuwandern mit Kindern. Und ich weiß auch, dass man darüber nicht viel findet im Internet. Deshalb wir uns dazu entschlossen haben, einmal auch ein Kind zu Wort kommen zu lassen. Und wie gesagt, ich habe sie jetzt nicht vorher manipuliert und bin jetzt auch gespannt darauf, was sie sagen wird.
00:14:52
Speaker
Ja, und das ist quasi die kleine Vorerklärung. Und wir dachten uns, dass ich dann, meine Tochter geht dann wieder raus und spielt dann weiter, weil die hat nicht so richtig Lust, so lange hier zu sitzen. Und die Idee dahinter ist so ein bisschen, dass ich danach noch ein bisschen was sage, wie wir als Eltern uns das so gedacht haben. Genau, für ein bisschen was erläutern, was sie so gesagt hat und so. Find ich super. Ich finde, das ist total toll, dass sie das macht und dass du das mitmachst.
00:15:17
Speaker
Ich glaube, das ist total wertvoll für ganz viele Leute, das auch mal wirklich eins zu eins von einem Kind zu hören. Weil ich finde, wir als Erwachsene können viel sagen, uns ist irgendwie zu recht dichen, wie wir wollen. Aber wie sagt man, Kindermund hat Gold im Mund. Kindermund hat Gold im Mund, wie sagt man das denn? Kindermund hat Gold im Mund. Echt jetzt? Kindermund hat Gold im Mund?
00:15:40
Speaker
Das klingt aber doof, ist kein guter Reim. Nee. Kindermund hat Gold im Mund. Stimmt. Egal. Das klingt blöd. Vielleicht ist es Quatsch. Wir leben schon lange in Schweden, wir kriegen die Sprichwörter nicht mehr zusammen. Egal. Aber ihr wisst, was wir meinen, die Kinder reden die Wahrheit. Ich bin total gespannt, was sie alles erzählt. Kinder und Betrugene. Kinder und Betrugene. Ist so. Ist so. Ey, das klappt damit. Äh, ja, wir wollen was machen. Wollen wir sie mal reinholen?
00:16:07
Speaker
Genau, ich würde sie jetzt gleich mal reinholen und mach mal kurz einen Cut. Na, willst du mal einen Mikrofon-Test machen? Mal gucken, was funktioniert. Sag mal was.
00:16:17
Speaker
Ja, wunderbar funktioniert. Na, bist du bereit? Hast du Lust, ein bisschen uns zu schnacken? Ja, super. Ich dachte, wir fangen mal ganz einfach an. Vielleicht kannst du kurz mal sagen, wie du heißt, wie alt du bist und vielleicht was du so für Hobbys hast, was machst du gerne? Okay, ich bin neun Jahre alt und ich werde bald zehn. Ich heiße Carlotta.
00:16:45
Speaker
Und ich mag es zu lesen. Zu lesen, sehr schön. Liegt in der Familie, ne? Wiebke? Dein Papa ja auch, ne, Wiebke? Dein Opa? Dankeschön. Okay, ich habe jetzt mal ein paar Fragen mir überlegt, die mir so spontan eingefallen sind und ich glaube, die wahrscheinlich auch viele andere Leute haben.

Erfahrungen in der schwedischen Schule

00:17:06
Speaker
Wir machen ja auch so ein bisschen die Folge heute für Leute, die vielleicht auch auswandern möchten und auch Kinder haben und sich vielleicht fragen, wie ist das für meine Kinder? Wie wird sich das anfühlen? Worauf muss ich vielleicht achten? Deswegen dachte ich, ich frag dich einfach mal ein paar Fragen. Es ist bei dir auch schon ein bisschen her, dass du nach Schweden gezogen bist. Falls du dich ein paar Sachen nicht erinnerst, das ist ja auch nicht schlimm, dann sagst du das einfach. Aber ich hab mich jetzt gefragt zum Beispiel, als deine Eltern euch erzählt haben, dass ihr nach Schweden zieht.
00:17:33
Speaker
Erinnerst du dich noch daran, wie die euch das erzählt haben? Hast du da noch eine Erinnerung dran? Ja? Magst du mal erzählen, wie die das gemacht haben? Ja, ich kann mich noch erinnern. Okay. Und es war ein bisschen... Also wie haben wir das erzählt? Kannst du dich daran noch erinnern? Ich habe halt... Nee. Nee? Kannst du dich nicht mehr dran erinnern, wie wir das erzählt haben? Nicht genau, aber...
00:17:57
Speaker
Ich kenne auch meine Gefühle. Du kennst auch deine Gefühle? Das ist noch besser. Dann erzähl vielleicht mal, wie hast du dich gefühlt, als du das gehört hast, dass sie nach Schweden zieht? Na, zuerst war ich ein bisschen... Ich war auf jeden Fall total aufgeregt, wie es da wird und ob ich Freunde kriege und so. Und ja, das war auf jeden Fall sehr komisch, hat sich irgendwie angefühlt. Einfach...
00:18:22
Speaker
zu wissen, dass man jetzt plötzlich in ein anderes Land zieht. Und ich wollte natürlich wissen, wie es da ist in Schweden. Und wir waren ja auch schon hin und wieder in Schweden, haben uns angeguckt und so. Und deswegen, ich wusste, wie es da aussah. Und ich fand es eigentlich cool, wie es da aussah, mit dem vielen Schnee, weil ich liebe Schnee. Weil es hier so viel Schnee gibt, das ist gut.
00:18:50
Speaker
Und ja, ich war aber auch ein bisschen traurig, weil ich habe meine Freunde verloren. Aber hier in Schweden habe ich ganz schnell auch neue gefunden. Ja, super! Also, die schwedischen Kinder, die ich kenne, sind sehr nett. Cool!
00:19:09
Speaker
Das wäre jetzt auch so eine nächste Frage von mir gewesen. Vielleicht magst du ein bisschen was erzählen, wie so die ersten Tage und Wochen für dich in Schweden waren und wie es so war, in Schweden zur Schule zu gehen. Wie schnell hast du dich so an alles gewöhnt? Was hast du da so gefühlt, als du nach Schweden gezogen bist, die ersten paar Wochen vor allem?
00:19:26
Speaker
Also, ich hab halt die Sprache überhaupt nicht verstanden und ich hab halt auch schon ein bisschen geübt und so mit meinen Eltern, aber ich hab die Sprache halt überhaupt nicht verstanden und ich war halt total aufgeregt. Aber schon am ersten Schultag hab ich angefangen mit ein paar anderen Kindern sozusagen so ein bisschen so halb zu spielen oder sabaizu sein und sozusagen, ja. Und, ja.
00:19:53
Speaker
Cool. Also haben die dich auch ganz gut aufgenommen von Anfang an, haben die versucht, dass du so ein bisschen mit dabei bist. Das ist toll. Das weiß man ja vorher immer nie. Das kann ich mir vorstellen, dass das total gruselig sein muss, wenn man woanders hinkommt, man gar keine Ahnung hat, wer da ist und ob man Freunde findet. Aber das ist ja toll, dass du sofort Anschluss gefunden hast. Weißt du, wie lange das so für dich gedauert hat, bis du so einigermaßen die Sprache verstanden hast? Also bei mir vielleicht so
00:20:21
Speaker
paar Wochen. Ja, vielleicht so. Ja, also vielleicht zwei Wochen, bis ich irgendwie verstanden habe, mit denen ich richtig gespielt habe, mit den Kindern und so. Und dann vielleicht noch ein paar, bis ich dann richtig auch, ja, richtig alles verstanden habe. Kommunizieren konnte ich natürlich schon, aber konnte ich natürlich noch nach drei Wochen irgendwie schon. Aber dann muss ich noch ein bisschen, ein paar Wochen, muss ich dann so ein bisschen erst mal reinkommen.
00:20:51
Speaker
Ja, na klar. Das ist ja total toll, weil man sagt auch immer so, ich weiß nicht, ob du das schon mal gehört hast, dass Kinder ja immer so schnell die Sprache lernen. Ich glaube, das ist auch so. Je jünger man ist, um man ins Ausland geht, wenn er neue Sprache lernt, desto besser. Wie ist es denn mit deinem Schwedisch und deinem Deutsch? Du bist ja jetzt die älteste von euch, ne? Von euch dreien. Ja. Drei? Ja, ne?
00:21:14
Speaker
Drei. Drei. Ja, ich muss das mal kurz nachzählen. Es sind halt so viele Leute. Genau. Wie ist denn so dein Gefühl heute? Kannst du besser Deutsch sprechen? Kannst du besser Schwedisch sprechen? Du würdest sagen, das macht für dich keinen Unterschied mehr. Das geht beides gleich gut. Ja, eigentlich macht es keinen Unterschied. Eigentlich geht beides gleich gut.
00:21:36
Speaker
Ich kann Deutsch vielleicht ein bisschen schlechter schreiben. Ich habe manchmal ein bisschen Schreibfehler, aber sonst ist es eigentlich gleich. Du, das verstehe ich total, weil bei mir ist es so, obwohl ich einigermaßen gut Schwedisch spreche, schreibe ich nicht so gut Schwedisch, weil ich eher spreche als schreibe. Und das kann ich mir gut vorstellen, wenn man da eigentlich aus Deutschland kommt und mit Deutsch aufgewachsen ist, wenn man das nicht mehr übt.
00:21:59
Speaker
und dann in Schweden anfängt, schreiben zu lernen oder das halt noch mehr zu lernen und besser zu lernen, dass man dann so ein bisschen das deutsche Schreiben vergisst. Das kann ich total gut nachvollziehen. Hast du so ein paar Sachen aus Deutschland, die du vermisst in Schweden? Ja, ich vermiss Schreibschrift.
00:22:18
Speaker
Du vermisst die Schreibschrift. Ja. Das war eine super Antwort. Du warst noch im Schulthema drin, glaube ich. Genau, ich meine so generell. Also ich kann mir vorstellen, dass du wahrscheinlich deine Freunde vermisst, ganz bestimmt. Ja. Was gibt es da noch so, wenn du denkst, das könnte ich auch gut in Schweden haben? Nee, also es gibt ein paar Sachen, die halt anders sind, aber es ist jetzt nicht...
00:22:48
Speaker
Ich weiß jetzt nicht, blöder Schweden oder ja, sowas. Also ich vermisse halt auch die Familie, das ist ja klar. Und so, aber sonst ist es hier eigentlich ganz gut, Schweden. Na das, dass Wiebke freut sich, sie lacht. Das kann ich mir vorstellen, dass es auch schön ist für Wiebke jetzt, also deine Mama das zu hören, dass du zufrieden bist mit der Entscheidung. Ich kann mir auch vorstellen, dass es für Wiebke auch am Anfang oder für eure Eltern
00:23:17
Speaker
Ja, eine ganz große Entscheidung war, weil das ja nicht nur die beiden betrifft, sondern euch alle.

Abenteuer und Anpassung an Schweden

00:23:21
Speaker
Das muss ganz, ganz schwierig sein, aber schön, dass du dich gut eingelebt hast. Und wenn du noch mal so überlegst an die letzten Jahre in Schweden oder in die Anfangszeit, hast du da so ein paar Sachen, wo du sagst, boah, das war ganz schön schwierig am Anfang, als du frisch hergekommen bist? Ja, also ich fand die Sprache am schwierigsten, weil es gab halt ganz viele Worte,
00:23:43
Speaker
mit denen ich manchmal jetzt noch, also nur ganz ganz selten jetzt, aber es ist halt so, wenn ich irgendwie etwas sagen will, was ich auf Deutsch kann, aber wo es auf Schwedisch keine Wörter für gibt und wo man es irgendwie so ausdrücken muss und das kriege ich manchmal nicht richtig hin, das ist so ziemlich schwer und dann, also als ich die ersten Wochen hier war es auch sehr schwierig, so alles irgendwie auszudrücken, also zu sagen, wenn ich es auf Deutsch richtig gut kann und auf Schwedisch so
00:24:12
Speaker
Was soll ich jetzt sagen? Ich meine, die erste Woche wusste ich nicht mal, wie man auf... Habe ich vergessen, wie man... Habe ich einmal vergessen, an einem Tag habe ich vergessen, wie man aufsagt. Und dann stand ich da und ich wollte nicht, dass so ein Mädchen mich irgendwie so ein bisschen...
00:24:31
Speaker
geärgert und dann wollte ich nicht, dass es, also ein Spiel ärgern und dann wollte ich nicht, dass sie es macht und dann wusste ich nicht mehr, wie man aufsagt. Bis hier mit der Sprache.
00:24:43
Speaker
Ja, verstehe ich. Ich glaube, das war mir auch so. Ich habe es bei den meisten so, die Sprache am Anfang. Weil die Sprache ja auch klar wichtig ist, um zu kommunizieren. Aber ich finde, das hat auch so ganz viel mit der Kultur und wie die Leute so sind, auch damit so zu tun. Mich würde auch interessieren, wie du das findest, dass deine Eltern gesagt haben, dass ihr nach Schweden zieht. Also, würdest du das anderen Eltern empfehlen, mit ihren Kindern ins Ausland zu gehen? Oder meinst du, lieber nicht?
00:25:09
Speaker
Also ich weiß nicht genau, also wenn man, wenn man irgendwie ein paar Familienmitglieder, die im gleichen Land hingezogen sind, dann ist, dann hat man natürlich die Familie da und das ist gut. Aber also das ist.
00:25:25
Speaker
Wenn es in dem Land, wo man wohnt, vielleicht nicht so toll findet oder so. Oder wenn man es in dem anderen Land besser findet. Also, ja. Es ist cool, mal so ein Abenteuer zu erleben. In ein anderes Land zu ziehen. Das hast du schön gesagt. Ja, Abenteuer, das passt ganz gut. Ihr wohnt ja auch ganz im Norden von Schweden und habt natürlich ganz viel wilde Natur und Tiere und den Nordlichter und Schnee. Also, ich glaube, das ist ganz toll auf einmal als Kind. Das hätte ich auch gerne gehabt.
00:25:54
Speaker
Wenn du jetzt Schweden und Deutschland so vergleichen würdest, würdest du... fällt dir da was ein, was in Schweden ganz anders ist als in Deutschland? Oder was in Deutschland anders ist? Was du jetzt interessant findest, weil du kennst ja jetzt zwei Länder ziemlich gut und du bist ja erst neun Jahre alt. Da gibt es ja gar nicht so viele Kinder, die dieses sagen können. Fällt dir da irgendwas ein, was du jetzt interessant findest? Was dir so anders vorkommt oder kannst du dich jetzt gar nicht so gut an Deutschland erinnern?
00:26:19
Speaker
Ich finde witzig, dass es im Schweden im Supermarkt so eine Dinge gibt, womit man selbst gehen kann. Das ist ganz schön anders. Ja, das stimmt. Und... Ja, das ist zum Beispiel... Ich hab mich nicht mehr so auf viele Sachen da schon erinnert. Kannst dich nicht mehr so erinnern. Das ist auch voll in Ordnung.
00:26:41
Speaker
Ich finde es so interessant zu hören, was dir so einfällt. Sind es auch so ganz andere Sachen, die wir vielleicht sehen. Total witzig, dass du jetzt genau das sagst mit diesen Scannern. Aber das stimmt, das stimmt. Ich glaube, das gibt es jetzt auch in Deutschland vereinzelt. Aber hier ist es ja doch, in den großen Supermärkten gibt es das fast immer. Das ist schon cool, wenn man so selber scannen kann.
00:27:01
Speaker
Ja, Lotti, ich glaube, das waren so die wichtigsten Fragen, die ich an dich hatte. Also, außer du willst jetzt noch gerne was loswerden an die Welt da draußen, was du noch sagen möchtest. Hast du vielleicht einen Tipp für Kinder, die gerade nach Schweden kommen, vielleicht? Fällt dir da was ein, um die Sprache zu lernen oder um Freunde zu finden? Hättest du da einen Tipp an andere, die jetzt vielleicht in diesem Jahr diesen Schritt machen?

Sprache lernen durch Interaktion

00:27:24
Speaker
Also, mein Tipp ist, dass man einfach versucht,
00:27:28
Speaker
Ja, man kann einfach versuchen, sich in einer Gruppe mit anderen zu reden oder zu spielen und versuchen, mit denen zusammen zu spielen. Dann lernt man auch immer Sprachen und versucht, mit anderen zu reden und sowas.
00:27:45
Speaker
Ja. Also nicht schüchtern sein. Ja, dass man so geradeaus geht und dass man andere fragt, ob man mit dabei sein kann und so. Wenn man schon ein bisschen kann. Das klingt nach einem super Tipp. Eine ganz taffe junge Frau bist du, Lottie. Vielen Dank dafür.

Warum und wie der Umzug nach Schweden erfolgte

00:28:03
Speaker
Und du wirst ja bald zehn Jahre alt, habe ich gehört. Nächsten Monat schon. Ja. Meine Güte. Habt ihr was Besonderes vor? Habt ihr schon was geplant? Nee. Nee.
00:28:12
Speaker
Wir haben noch nichts Besonderes geplant. Aber wir werden uns noch was einfallen lassen. Das wird bestimmt super. Na gut, Leute, dann sage ich ganz vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast und heute uns gesprochen hast. Das war total lieb von dir. Vielen Dank.
00:28:25
Speaker
Dankeschön, liebe Carlotta. Bitte, es hat mir sehr viel Freude bereitet. Oh, süß, ja. Tschüss. Tschüss. Tschüss. Okay, ich bringe dich kurz noch raus. Oh, süß. Dankeschön, Lottie. Es war super. Hast du super gemacht. Ganz toll. So ein bisschen aufgeregt.
00:28:48
Speaker
So, Lottie ist jetzt wieder raus aus dem Zimmer und darf ein bisschen weiterspielen, hab ich gehört. Genau, jetzt sind wieder Wiebke und ich hier zusammen. Also erst mal Wiebke, was hast du für eine süße Tochter? Ich kenn sie ja schon, ich hab sie ja schon ein paar Mal gesehen, aber echt richtig, richtig süß und wie toll, dass sie das gemacht hat mit uns. Ja, ich bedanke mich jetzt mal im Namen von allen, die zugehört haben, fand das sehr schön.
00:29:10
Speaker
Genau, aber jetzt haben wir gesagt, wir wollen noch so ein bisschen vielleicht ein paar Sachen erläutern und du wolltest noch ein bisschen was erzählen so aus der Sicht von Eltern, was ihr so gemacht habt und so weiter. Ja, willst du vielleicht mal erzählen? Wir hatten ganz am Anfang die Frage, wie ihr das euren Kindern gesagt habt, dass ihr nach Schweden zieht. Willst du das vielleicht mal kurz erzählen, wie das so aussah? Ich find irgendwie lustig, dass ich daran nicht erinnern kann, aber das ist so typisch Kinder. Ich glaub Kinder leben immer so im Moment und wir Erwachsene, wir machen uns immer rübelst die Gedanken.
00:29:39
Speaker
Ja, also wir haben, wir waren ja mit den Kindern viel im Urlaub, hat sie ja auch ein bisschen von erzählt und uns hat es ja sehr gut gefallen in Schweden und wir haben Freunde in Schweden und kannten daher auch schon ein bisschen mehr, hatten ein bisschen mehr Einblicke von der Kultur vielleicht, als wenn man jetzt nur Tourist ist. Und da haben wir halt auch schon gemerkt, dass es unseren Eltern, also die Freunde, die Eltern sind, dass es denen in Schweden sehr viel besser ging als uns, als Eltern in Deutschland.
00:30:07
Speaker
Denn unsere Kinder waren halt total viel krank zum Beispiel. Und in Deutschland gibt es ja diese Kinderkranktage, die reglementiert sind oder die begrenzt sind. Und generell so der Stress, den man hat als Elternteil, wenn ein Kind krank wird, dieser Druck, der war halt schon enorm. Es ist jetzt nicht so, dass es gar kein Druck ist jetzt hier in Schweden, weil man den macht. Machen wir uns aber, glaube ich, eher selber. In Schweden ist es halt super entspannt, wenn man, also Familie wird einfach sehr hoch angesehen und es ist super entspannt, wenn das Kind irgendwie krank ist, weil
00:30:36
Speaker
dass jeder verstehen kann. Und ja, da gab es halt viele Punkte gerade, was Familie angeht, weshalb wir uns gedacht haben, wir machen das mal. Und wir haben auch erst mal nur gesagt, für ein Jahr. Und sie haben es den Kindern in Verbindung quasi mit, wir haben es nicht im Urlaub gesagt, aber wir haben sie daran erinnert, wie schön und wie gerne sie in Schweden sind. Und haben gefragt, ob sie Lust hätten, da mal eine Zeit lang zu wohnen.
00:30:59
Speaker
Und natürlich, weil sie dann mit den Urlaub verbinden, haben sie sich total gefreut und waren total happy. Weil sie natürlich in ihrem Kopf wahrscheinlich dachten, wir machen jetzt ab jetzt nur noch Urlaub. Also ich glaube, das war so deren Gedanke. Und dann haben wir so eine Abenteuerschlange gebastelt. Also ab einem gewissen Punkt, das war ja so eine Auswanderung, dauert der Zeit, man zieht ja nicht übermorgen um. Aber so, ich weiß nicht mehr genau, vielleicht so sechs Wochen vorher oder so, hab ich dann so eine Schlange gemalt und hab dann so die Tage immer gemacht, die dann halt standen.
00:31:29
Speaker
Also ab bei eins angefangen und dann quasi das war dann der Kopf der Schlange und null war dann quasi das Ende und dann bin ich so rückwärts gegangen und am Ende am Schwanz der Schlange war dann der Tag, an dem wir waren und dann haben wir jeden Tag einen Kasten abgekreuzt und das war so eine kleine Vorbereitung, dass sie wussten, okay, der große Tag rückt immer näher.
00:31:52
Speaker
Und was sicherlich nicht so leicht war für die Kinder, war, dass wir halt so viel verkauft haben und weggeschmissen haben, weil wir ja nicht so viel mitnehmen konnten. Ein paar Sachen sind auch noch eingelagert in Deutschland, also so ist es nicht. Aber ich glaube, das war ein ziemlich harter Prozess. Tja, und dann hatten wir natürlich auch als Hintergrund vielleicht, das wollte ich jetzt noch mal kurz erläutern, wir haben uns natürlich überlegt, wann ist der richtige Zeitpunkt, so eine Auswanderung mit Kindern zu machen? Und dann, da kriege ich auch immer wieder Nachfragen zu.
00:32:21
Speaker
Und ich muss tatsächlich sagen, dass es auch sehr wichtig ist, dass man den richtigen Zeitpunkt wählt, zumindest aus meiner Meinung heraus. Und bei uns war es eben so, dass meine Carlotta, die ihr gerade gehört habt, die war in der ersten Klasse in Deutschland, aber das war das Jahr, wo die Pandemie noch ganz doll war.
00:32:36
Speaker
Und das heißt, sie hatte ständig Unterricht, in Anführungsstrichen, von zu Hause aus, was natürlich bei einem Erstklässler nicht wirklich gut funktioniert hat. Also sie hat nicht ganz verstanden, wie Schule funktioniert. Und in der Zeit hat man sich ja auch selten und wenig mit anderen Kindern getroffen. Und sie war in der neuen Klasse, da waren ganz viele neue Kinder nach dem Kindergarten. Das heißt, sie hat, glaube ich, nicht so den, nicht so die Bindung aufgebaut, so zu anderen Kindern. Also sie hatte noch nicht so eine gefestigten Freundschaften aus meiner Sicht heraus. Und sie hat auch im Nachhinein
00:33:07
Speaker
eigentlich fast, also ganz selten mal fragt sie meine Freundin, sie hat auch mal mit einer Freundin so ein bisschen Facetime gemacht oder so, aber hat da nicht so ein Interesse dran, weil sie einfach nicht so die festen Freundschaften quasi hatte durch diesen Bruch zwischen Schule und Kindergarten, ne? Ja. Und mein Sohn, der wäre dann in dem Jahr in die Schule gekommen, das heißt, der, für den war quasi auch dieser Wechsel
00:33:27
Speaker
ganz stark zwischen Kindergarten und Schule. Der wäre so da gewesen, ne? E, alles neu. Und bei meiner kleinen Tochter, das ist so die Wehre, die war ja zwei, als wir ausgewandert sind, noch, aber ist im Sommer drei geworden.
00:33:38
Speaker
Und die wäre in den Kindergarten gekommen. Also die war von der Krippe, sozusagen der Wechsel von der Krippe zum Kindergarten wäre auch zwar, zwar auf einem Gelände gewesen, aber ein anderes Haus, eine andere Gruppe, andere Erzieherinnen, neue Kinder. Also für die war auch einfach so ein Wechsel in ihrem Leben. Und das war für uns der Grund, dass wir gesagt haben, okay, wann, wenn nicht jetzt, weil jetzt gerade die Kinder sowieso alle irgendeinen Wechsel halt haben oder beziehungsweise unsere große Tochter einfach den Wechsel nicht so richtig
00:34:03
Speaker
mitbekommen hat, weil sie einfach so oft nicht in der Schule war. Also einerseits Schulschließung, aber andererseits war es ja dann auch in der Zeit so, wenn die Kinder ein bisschen Schnupfen hatten, hat man die ja auch zu Hause gelassen. Sie war halt sehr oft so, dass sie mal Schnupfen haben. War gefühlt sehr viel zu Hause in dem Jahr. Und ja, deswegen haben wir uns diesen Zeitpunkt ausgesucht und haben gesagt, okay, einen besseren Zeitpunkt für uns gibt es jetzt nicht, weil wir eben nicht wollten, dass die Kinder so stark verwurzelt sind.

Herausforderungen älterer Kinder beim Umzug

00:34:32
Speaker
Und ja, dennoch ist es ein großer Schritt für die Kinder gewesen, definitiv. Aber ich kriege immer wieder Anfragen von Leuten, die beispielsweise die Kinder, wo die Kinder in der 8. oder 9. Klasse sind in Deutschland, und da kann ich halt immer ganz klar sagen, mach das einfach nicht, weil das schwedische Schulsystem so ist, dass die Grundschule bis zur 9. Klasse geht.
00:34:50
Speaker
man dann die quasi Abiturprüfung hat in der neunten Klasse und sich dann entscheidet, auf welches Gymnasium man geht. Und die Abiturprüfungen sind quasi, also vergleichbare Prüfungen, die so groß sind wie die Abiturprüfungen, sind halt einfach in der neunten Klasse. Und wenn man dann in der siebten oder achten Klasse den Umzug macht, das kennt die Sprache nicht kann, dann ist es einfach extrem schwer für die Kinder, und das sehe ich halt sehr oft in der Schule, irgendwie den Anschluss zu finden.
00:35:13
Speaker
Dazu kann ich sogar was sagen, also nicht aus meiner Perspektive, aber ich habe vor ein paar Monaten eine andere junge Frau kennengelernt, die in der Nähe wohnt und sie hatte mir erzählt, dass sie als Teenager nämlich ausgewandert ist bzw. ihre Eltern nach Schweden ausgewandert sind und ich glaube, das war auch ungefähr so 8. oder 9. Klasse, 10. vielleicht.
00:35:32
Speaker
Und sie hatte nämlich gesagt, dass sie das superschwer hatte, Anschluss zu finden als Teenager in Schweden. Vielleicht auch gerade aus dem Grund, den du angesprochen hattest. Sie ist dann später noch mal auf eine andere Schule gewechselt, ich glaube, nach ein paar Monaten. Ich erinnere mich nicht mehr ganz genau. Und das war aber so eine besondere Schule. Irgendeine Schule, die so einen, ich glaube, so einen Fokus auf Sport hatte, glaube ich. Also so eine, ja, so eine, wie nennt man denn so was?
00:35:57
Speaker
Ist das nicht ein irdisches Gymnasium oder sowas, glaube ich? Es gibt doch diese Gymnasien, wo man so eine andere Richtung einschlägt. Ja, und das war aber so ein Gymnasium, wo anscheinend ganz viele junge Leute aus ganz Schweden hinkamen, also wurden alle neu gemischt worden. Aber sie meinte, sie war halt erst hier auch in Wärmland an einer ganz normalen Schule und da
00:36:18
Speaker
war das superschwer, Anschluss zu finden. Ja, da waren einfach alle schon Freundesgruppen gefestigt und sie kamen da irgendwie aus Deutschland. Ich weiß auch nicht, wie gut es Schwedisch damals war. Mehr kann ich nicht erzählen, das war das, was ich noch so erinnere, das habe ich jetzt von dem, was sie mir erzählt hatte und das passt aus ein bisschen zu dem zusammen, was du sagst.
00:36:38
Speaker
Ja, das Problem ist halt auch, man muss dafür die schwedische Kultur so ein bisschen verstehen. Das habe ich erst hier gemerkt, also ich wusste das nicht von vorher. Aber das Problem, oder das einerseits schöne in Schweden ist, aber auch gleichzeitig ein Problem für alle Ausländer, die hierher kommen, ist einfach, dass die Schweden wirklich ihre Freundschaften im Kindergarten und in der Grundschulzeit, also in der frühen Grundschulzeit, knüpfen.
00:36:58
Speaker
und dann eigentlich ein Leben lang befreundet sind. Also die, das kann ich natürlich, ich sag das jetzt wieder, die Schweden, das kann ich natürlich jetzt nicht für alle sagen, aber ich hab ja einen schwedischen Freund aus Stockholm und der ist halt sein Leben lang in Stockholm, also hat er gelebt und der ist immer noch mit seinen Freunden befreundet, die er im Kindergarten kennengelernt hat. Also sogar in der Großstadt ist es so.
00:37:19
Speaker
dass einfach die Freundschaften größtenteils irgendwie in dieser Kinderzeit geschlossen werden und dann halt fest sind. Und natürlich ist es schwer, dann in so eine feste Gruppe reinzukommen. Und natürlich, gerade wenn man Teenager ist, ich meine, das Leben als Teenager ist nicht leicht. Daran kann sich Aida wahrscheinlich selber erinnern. Und das ist halt nicht so cool. Und es gibt, glaube ich, einfach Phasen, wo es vielleicht machbar ist und wo es gut ist, mit Kindern auszuwandern.
00:37:44
Speaker
Und im Endeffekt muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Es gibt auch Kinder, die sich sehr schnell sehr wohlfühlen, auch wenn sie in eine siebten oder achten Klasse kommen. Aber der Großteil, was ich so sehe, gerade weil ich ja hier in Schläfteo arbeite und da jetzt momentan eigentlich alle paar Monate neue Kinder kommen aus dem Ausland, weil wir eben diese Fabrik haben, da muss ich sagen, dass es für die Kinder unglaublich schwer ist, Anschluss zu finden. Ja, ist interessant. Darüber habe ich noch nie so Gedanken gemacht, also dass vielleicht ein richtiges Alter wäre, aber das kann ich mir vorstellen. Wahrscheinlich
00:38:14
Speaker
so pauschal gesagt wahrscheinlich jünger, dass du besser, würde ich fast sagen. Je weniger Erinnerungen die Kinder wirklich an Deutschland haben oder an das Land, an dem man eben kommt, vermutlich. Aber wie du sagst, ist bei allen unterschiedlich. Jeder muss seinen richtigen Zeitpunkt finden. Ich glaube, das ist ein ganz guter Hinweis, da drüber nachzudenken und vielleicht auch vorher ein bisschen sich mit dem Schulsystem in Schweden auseinanderzusetzen, um zu wissen, wie das Ganze funktioniert, wann Klassen wieder neu gemischt werden

Sprachunterstützung für Kinder

00:38:40
Speaker
und so weiter. Das ist auch nicht ganz unwichtig.
00:38:43
Speaker
Ja, auf jeden Fall. Naja, jedenfalls dachte ich, ich kann noch ein bisschen was dazu erzählen zur Sprache. Möchtest du fragen? Ja, gerne. Nö, also ziel ruhig. Nee, das finde ich auch interessant noch mal so als deiner Sichtweise noch mal zu hören, wie das mit der Sprache geklappt hat und den Kindern und wie ihr vielleicht auch denen vorher ein bisschen was beigebracht habt.
00:39:05
Speaker
Ja, also es ist nicht ganz so einfach, so kleinen Kindern zu Hause, neben der Arbeit und neben der Auswanderung, die Sprache des neuen Landes beizubringen. Also es ist einfach unrealistisch, dass man denkt, man kann das seinen Kindern schon mitgeben, weil je kleiner sie sind, desto schwieriger ist es auch einfach, dass sie sich konzentrieren können und so. Zumal ihr ja auch noch nicht Profisfahrt in der neuen Sprache, ihr habt ja auch selber erst gelernt. Das ist natürlich auch noch mal das Ding, das obendrauf kommt.
00:39:32
Speaker
Ja, und es ist auch problematisch mit Schwedisch. Also wenn man jetzt zum Beispiel nach Amerika auswandert, in die USA oder so, dann kann man ja schon ganz viele Serien auf Englisch gucken oder gibt es einfach mehr Auswahl, was auch die Kinderbuchliteratur angeht. Aber wir haben es so gemacht, wir hatten da so mehrsprachige Kinderbücher.
00:39:49
Speaker
Da gibt es so ein paar Sachen, die haben wir dann geholt auf Schwedisch und auf, also einmal das Buch auf Schwedisch und einmal das Buch auf Deutsch. Und es gibt auch ein paar Sachen, die sind ganz süß. Da stehen dann die Wörter direkt auf Schwedisch, so zum Lernen. Da kann ich mich erinnern, hatten wir so ein kleines Buch, da waren so die wichtigsten schwedischen Wörter für Kinder erklärt, das war ganz süß.
00:40:11
Speaker
Und was ich halt richtig gut fand, war, wie meine Kinder dürfen wir nicht so viel Fernsehen gucken, also waren sie natürlich begeistert. Die durften dann bei SWT Bahn, das ist der Kindersender, Kinderkanal in Schweden. Da kann man auch aus Deutschland heraus relativ viel streamen. Und da gab es so ganz niedliche Sachen. Also ich weiß nicht, so für meine kleine Tochter, da gab es was richtig Süßes, wie so eine
00:40:31
Speaker
Dokumentationsserie für kleine Kinder, wie der Kindergarten funktioniert in Schweden. Und dann begleitet man halt so ein kleines Mädchen und die kriegt dann natürlich auch noch ein Bruder irgendwie. Und dann ist da das Baby und dann diese ganzen Wörter. Die waren so ganz süß gemacht. Und das Coole ist halt, dass es ein richtiger Kameramann und eine richtige Familie ist, die sie da begleiten. Sodass das nicht nur quasi ein Comic ist, sondern dass sie auch schon ein bisschen sehen konnten, wie sieht der Kindergarten in Schweden aus.
00:40:57
Speaker
Wie läuft es da ab? Wie ist es da? Das fand ich eine ziemlich gute Vorbereitung und vor allen Dingen habe ich da schon gemerkt, dass es für die Kinder eigentlich total egal ist, welche Sprache da im Fernsehen gesprochen wird. Also ich hätte es nicht gedacht, aber es war im Endeffekt egal, weil sie eben nicht so viel Fernsehen gucken dürfen, fanden sie es so cool, dass es irgendwie egal war, dass da irgendein Kauderwelsch lief, aber sie haben dann trotzdem auch schon eine Menge verstanden, überraschenderweise sogar schon vom Fernsehen her.
00:41:24
Speaker
Ja, und das kann ich auf jeden Fall empfehlen, was man einfach machen kann aus Deutschland heraus. Also Bücher bestellen, die gleichen Bücher in mehreren Sprachen bestellen. Und dann ist es auch nicht so schlimm, wenn man es nicht perfekt vorliest. Aber in dem Fall, um sich jetzt ein bisschen an die Sprache zu gewöhnen, ist es auf jeden Fall gut. Und dann, bevor es zum ersten Schultag oder Kindergarten-Tag ging, haben wir mit den Kindern so die wichtigsten Sachen geübt.
00:41:44
Speaker
die man sagen muss, also ich muss auf Toilette zum Beispiel, so Notfälle rufen meine Mama an, also dass so Notfallsachen einfach sitzen. Und dann habt ihr ja gerade gehört, also Carlotta kam relativ schnell rein und dabei muss ich sagen, ich finde es spannend, wie sie es beschrieben hat, weil sie war eigentlich diejenige, die es am schwersten hatte.
00:42:02
Speaker
weil mein Sohn, der hat zwar erst ganz lange nichts gesagt, hat aber sehr schnell alles verstanden und der spricht wirklich perfekt Schwedisch, also mit dem, der kann seinen Akzent, also den Dialekt anpassen und ja, bei meiner kleinen Tochter, die ist halt mit, wie gesagt, bevor sie drei wurde hierher gekommen, da ist überhaupt kein, kein Unterschied zwischen Schwedisch und Deutsch, also die ist absolut bilingual mittlerweile. Ja, cool.
00:42:28
Speaker
Ja, das wäre auch so meine Frage gewesen. Also Lottie haben wir jetzt eben gehört, aber du sagst, bei sie war eigentlich diejenige, wo das am schwersten war. Also du hast alle anderen, das ging geschmeidig. Ja, auf jeden Fall. Das ist immer beneidenswert bei Kindern, wie schnell sie reinkommen. Das ist so cool.
00:42:48
Speaker
Auf jeden Fall. Ich versteh Lasse total. Ich glaube, der Tick mir ähnlich. Du hattest mir das auch schon mal erzählt, so privat, dass er lange nicht gesprochen hat. Ich hab auch ganz lange Schwedisch nicht gesprochen, weil ich Angst hatte, was falsch zu sagen. Das hatten wir auch schon mal in unserer Sprache-Episode. Das ist so eine Sache, wo ich mich selber ärgere, weil ich denke, meine Güte, das interessiert keinen. Ich merk, jetzt, wo ich viel mehr Schwedisch spreche, dass ich das viel besser lerne und auch immer noch neue Sachen lerne, natürlich. Bin da weit entfernt von ...
00:43:17
Speaker
das perfekt zu sprechen. Aber ich kann dir das total gut nachvollziehen. Ich würde auch jemanden einfach eher nichts sagen als was Falsches zu sagen, was Quatsch ist. Ja, war cool, dass das so gut funktioniert hat. Ja, wie war das denn? Du hast ja drei Kinder. Magst du noch mal kurz sagen, wie alt die sind? Noch mal so für alle zum Mitschreiben. Wie alt sind die jetzt? Carlotta ist neun Jahre alt, wird jetzt bei zehn. Lasse ist acht Jahre alt und Linnea ist fünf Jahre alt.
00:43:46
Speaker
Ihr kommt jetzt in die Schule in diesem Jahr, wir haben jetzt ja Januar. Ich würde gerne so ein bisschen wissen, wie du das so wahrgenommen hast als Mutter bei all deinen drei Kindern. Jetzt haben wir mit Lotti gesprochen, so etwas erzählt, aber hattest du das Gefühl, also nicht nur von der Sprache her, sondern auch generell so vom Thema integrieren, Freunde finden, hat das für alle deine Kinder gleich gut funktioniert oder gab es da auch Probleme, so Anschluss zu finden und sowas?
00:44:12
Speaker
Naja, also ich glaube, es kommt immer total aufs Kind darauf an. Also bei meinen Kindern ist es eher so, dass sie, glaube ich, alle drei nicht so super outgoing sind und dann immer eher so einen besten Freund haben als ganz viele. Und das war bei allen dreien schon immer so. Und das ist jetzt auch immer noch so, dass sie halt ihre Freunde haben. Aber sie haben ganz gut Anschluss gefunden.
00:44:35
Speaker
Und ja, manchmal ist es halt nicht so leicht. Also wir hatten auch schon blöde Situationen, muss ich auch einfach hier sagen, wo ich auch echt enttäuscht war so ein bisschen oder traurig war, dass halt meine beiden Kinder nach Hause kamen und gesagt haben, ja, da war ein Junge, der wollte nicht mit ihnen spielen, weil sie aus Deutschland sind und das haben sie gar nicht verstanden. Und der Junge hat dann halt gesagt, ja, ihr kommt aus dem Land, wo der Krieg herkommt.
00:44:57
Speaker
Und das war zum Beispiel so eine Situation, da war ich echt auch ganz schön fertig. Weil natürlich kann das immer passieren, dass man halt auch mit Rassismus konfrontiert ist. Das passiert auch in Schweden. Und gerade weil in Schweden einfach auch sehr, sehr viele Einwanderer sind und das ist nicht einmal all das eitel Sonnenschein und man ist nicht immer super beliebter als Ausländer. Aber es war jetzt am Endeffekt eine Sache und ich habe das auch direkt den Lehrerinnen mitgeteilt.
00:45:23
Speaker
und hab da wirklich mich eingesetzt für und das wurde auch direkt, das Kind wurde, da wurden die Eltern informiert und es gab richtig Ärger. Und da war ich dann auch wieder froh drüber, dass sie das auch so ernst genommen haben, weil ja hier in Schweden diese Policy sehr, sehr hoch, also sehr, sehr ernst genommen wird, dass wir alle gleich viel wert sind und es ist egal, wo wir herkommen. Und da wird in der Schule halt sehr viel auch gearbeitet gegen Rassismus und Diskriminierung. Und da war ich wirklich, wirklich, wirklich happy, dass das so gut geklappt hat. Aber man muss sich halt
00:45:51
Speaker
damit auch im Endeffekt dann auseinandersetzen, dass es passieren kann, dass das Kind halt irgendwie ausgegrenzt wird auf irgendeine Art und Weise. Ich meine, es war ein Junge. Aber trotzdem haben die Kinder, waren die Kinder sehr traurig darüber und wussten auch nicht genau warum. Und wir mussten natürlich dann in den zweiten Weltkrieg ein bisschen zu Hause besprechen, was wir vorher noch nicht gemacht haben, weil sie es ja überhaupt nicht verstanden haben. Aber wir haben ihnen dann auch zum Beispiel erklärt, ja,
00:46:16
Speaker
Das ist eine Zeit, also es ist der Krieg, den ihr meint, weil sie hatten ja auch irgendwie Angst, dass da Krieg ist. Also die wussten ja gar nicht, was der Junge meint. Dann haben wir gesagt, naja, der Krieg, der war, als die Omi in Berlin ein ganz kleines Mädchen war. So lange ist das schon her und es ist alles gut, es ist kein Krieg in Deutschland. Das sind ja auch Sachen, die man dann irgendwie besprechen muss. Und man muss natürlich auch damit klarkommen als Elternteil, dass die Kinder definitiv auch mal Heimweh haben.
00:46:40
Speaker
Und das gehört einfach dazu, wie sie auch gesagt hat, dass sie Familie vermissen. Das sagen wir halt immer, dass es ganz normal ist. Und dass man auch über die Gefühle

Umgang mit Heimweh und Anpassung

00:46:48
Speaker
reden soll. Und dann gibt es auch mal Situationen, dass auch die Kinder mal weinen und sagen, ja, jetzt Weihnachten zum Beispiel. Kurz danach war meine kleine Tochter auch echt traurig und hat auch echt geweint und hat gesagt, sie möchte auch mal wieder die Omas sehen und halt meine Schwester, die Tante.
00:47:03
Speaker
Und das ist schon dann auch nicht so leicht. Da fühlt man sich als Eltern schuldig. Aber auch dann danach, da haben die Kinder, wir haben lange darüber geredet, und dann haben die gesagt, wir wollen nicht zurück nach Deutschland, wir fühlen uns total wohl. Okay, ich wollte gerade nachfragen, ob es schon mal eine Situation gab, wo die Kinder gesagt haben, wir wollen nicht mehr in Schweden leben, wir wollen nach Deutschland zurück. Du sagtest gerade, das gab's anscheinend noch nicht. Was würdet ihr machen, wenn das Thema aufkommen würde? Die Kinder sagen, wir wollen zurück nach Deutschland.
00:47:31
Speaker
Ja, naja, wir würden es halt diskutieren. Aber die Sache ist, da müssen alle damit einverstanden sein. Und das ist halt das Problem. Das wird natürlich schwierig, das dann umzusetzen. Aber man muss ja herausfinden, warum die Kinder sich da nicht wohlfühlen. Liegt es jetzt daran, dass sie geärgert werden in der Schule? Also was vermissen sie eigentlich aus Deutschland?
00:47:50
Speaker
Bei uns ist es jetzt so, wir sind jetzt seit zweieinhalb Jahren hier und so langsam merke ich auch, dass die Kinder nicht mehr so viele Erinnerungen einfach an Deutschland haben. Das habt ihr eben auch gemerkt. Also sogar Carlotta konnte jetzt nicht wirklich was sagen, was jetzt so anders ist in Deutschland oder was sie vermisst außer die Familie, weil die Kinder vergessen das halt sehr schnell. Aber damit muss man auch klarkommen, weil wenn man halt, wir sind ja in Deutschland aufgewachsen und das ist ja auch unsere Heimat und das ist schon komisch zu sehen, dass dann die Heimat deiner Kinder nicht mehr Deutschland ist.
00:48:18
Speaker
Ja, das kann ich total gut verstehen. Das ist auch so eine Sache, über die ich jetzt schon nachdenke, wenn ich mal Kinder habe, weil das wird ja bei uns wahrscheinlich in den nächsten paar Jahren auch soweit sein. Ich bin total gespannt, wie das wird, weil im Endeffekt werden meine Kinder hier in Schweden auch wachsen. Die werden wahrscheinlich 100% schwedisch sein, schwedische Kultur natürlich leben und atmen.
00:48:39
Speaker
Und natürlich werde ich mit ihnen Deutsch sprechen und ich werde versuchen, ihnen so viel wie möglich irgendwie aus Deutschland mitzugeben oder den Sachen, mit denen ich aufgewachsen bin, in Deutschland zeigen. Aber ich glaube, das ist auf eine Seite oder auf der einen Art, das ist, glaube ich, total schön, dass du merkst, okay, deine Kinder natürlich sind hier geboren. Das sind Schweden, die fühlen sich hier zu Hause. Aber auf der anderen Seite ist, glaube ich, auch ein bisschen hart.
00:49:01
Speaker
wenn man so sieht, dass deine eigenen Kinder gar nicht verstehen, was deine Kultur ist. Auch wenn du versuchst, das beizubringen musst. Eine Sache, über die ich schon nachdenke, wie das so wird, dass vielleicht meine Kinder gar nicht mich verstehen teilweise oder wissen, wovon ich rede. Und das ist bei dir auch noch mal ähnlich, aber anders. Bei dir ist es wirklich, du siehst ja auch wirklich diesen Prozess, sag ich mal, von irgendwie, ich sage das Anführungszeichen, deutsche Kinder werden es schwedischen Kindern und irgendwie übernehmen die Kultur total.
00:49:31
Speaker
Ja, es ist schön und traurig gleichzeitig, ne? Ja, auf jeden Fall. Also es ist schon emotional irgendwie. Für mich ist halt, weil ich ja auch Deutschlehrerin bin, ist mir die Sprache enorm wichtig. Und das ist halt eine Sache, da muss man wirklich auch aufpassen. Und ich sehe das öfter mal bei anderen Auswandern.
00:49:51
Speaker
dass es halt nicht so richtig bedacht ist, weil wir kämpfen sehr hart dafür, dass die Kinder so gut Deutsch sprechen und bei uns gibt es die ganz klare Regel, dass zu Hause kein Schwedisch gesprochen wird und das klingt halt total hart, weil natürlich kennt man ja die Diskussion auch aus Deutschland und diese gleiche Diskussion gibt es auch in Schweden, dass man halt sagt, die Kinder müssen Deutsch sprechen oder die Kinder müssen Schwedisch sprechen und ich habe auch Kollegen, die sich dann sehr darüber aufregen, dass irgendwelche Kinder zu Hause eine andere Sprache sprechen.
00:50:17
Speaker
Aber für mich ist halt die andere Sprache ein großer Schatz und das ist auch ein großer Teil der, also der größte Teil der Kultur für mich.

Muttersprache und bilinguale Erziehung

00:50:25
Speaker
Und ich finde es enorm wichtig, dass man den Kindern dieses Erbe sozusagen auch lässt, weil davon haben sie ihr ganzes Leben lang was von. Und ich merke ja auch einfach, dass Deutsch in Schweden eine sehr angesehene Sprache ist, dass es unglaublich viele Schweden gibt, die Deutsch lernen in der Schule und dass Deutschland und der Dachraum für Schweden der wichtigste Handelspartner ist.
00:50:44
Speaker
Das heißt, meine Kinder, wenn sie halt Schwedisch und Deutsch lesen können, haben sie eine unglaublich gute Berufsaussicht später auch. Das heißt, ich würde ihnen sehr, sehr viel verbauen, wenn ich nicht Deutsch mit ihnen sprechen würde. Und deswegen haben wir auch zu Hause die schwedischen Bücher, die wir zu Hause haben, die lesen die Kinder selbst. Also meine Tochter hat ja gesagt, sie liest sehr gern und sie liest wirklich auch den ganzen Tag.
00:51:04
Speaker
Cool, cool. Und mein Sohn liest so, ja, so mittelmäßig gern, aber kann es auch sehr gut. Und die haben halt ihre schwedischen Bücher zu Hause, die sie selbst lesen, aber wir lesen halt Bücher auf Deutsch vor, dass sie einfach da auch einen guten Wortschatz aufbauen. Und manchmal fällt es uns ja selber auch schwer. Also ich merke das immer mehr, dass ich auch manchmal die Satzstruktur nicht mehr richtig habe. Also ich versuche wirklich auch selber, wenn ich mal einen Podcast höre oder so, das auf Deutsch zu hören, damit ich auch selber irgendwie dranbleibe. Weil man verlernt es so schnell. Man verlernt seine eigene Sprache.
00:51:35
Speaker
Ich hab ja erst vor einem Monat circa angefangen, auf Instagram auf Deutsch zu posten. Ich hab ja vorher immer auf Englisch gepostet. Und ansonsten hab ich Deutsch fast nur noch gesprochen. Also wieso ja? Es war ja die Sprache, die ich am wenigsten gesprochen hab.
00:51:50
Speaker
fast immer Englisch gesprochen, halt mit David und ansonsten Schwedisch und dann halt mit Familien und Freunden Deutsch, aber halt nur gesprochen oder halt bei WhatsApp geschrieben. So und da ist jetzt auch nicht unbedingt so die perfekte Grammatik oder so, Punktuation immer. So und das hab ich jetzt auch ganz stark gemerkt, als ich angefangen habe wieder, ich sag mal, vernünftig in Anführungszeichen auf Deutsch zu schreiben.
00:52:13
Speaker
Meine Güte! Du hast Abitur in Deutsch geschrieben und du warst immer gut in Deutsch und Grammatik und so weiter. Aber ich merke das jetzt, ich muss echt Sachen teilweise ein paar Mal durchlesen und überlegen. Warte mal, ist da jetzt ein Komma? Kommt da jetzt ein Bindestrich? Wird das jetzt groß geschrieben?
00:52:29
Speaker
Das klingt irgendwie doof, aber das ist halt so, wenn man halt nicht mehr drin ist und nicht mehr jeden Tag Deutsch schreibt und auch das beruflich einfach auch nicht mehr macht. Ich habe am Anfang in Schweden noch die ersten sechs Monate im Kundenservice gearbeitet für den deutschen Markt. Das heißt, da habe ich jeden Tag auf Deutsch geschrieben. Das habe ich irgendwie noch so drin gehabt, aber das ist jetzt dreieinhalb Jahre her und seitdem schreibe ich halt so gut wie nichts mehr auf Deutsch. Also das ist glaube ich auch eine Sache.
00:52:51
Speaker
Deswegen lese ich jetzt auch, so wie du sagst, auf wieder mehr auf Deutsch. Ich habe vorhin mal ganz viel auf Englisch gelesen, weil es ja meiner Meinung nach einfach mehr Bücher gibt, auch mehr Bücher gibt über Themen, die mich interessieren. Aber ja, ich habe jetzt gerade wieder auf Deutsch angefangen, mehr zu lesen, einfach um mir das auf wieder einzuprägen und auch wieder ein bisschen mehr zu lernen. Das klingt irgendwie total komisch, aber ja, ich glaube, du weißt, was ich meine.
00:53:12
Speaker
Ja, auf jeden Fall. Mir geht es genauso. Ich achte da jetzt auch richtig drauf, dass ich eben auch selbst wenn das Buch, ich habe auch immer gerne auf Englisch gelesen, aber ich wirklich hole mir jetzt immer die deutsche Ausgabe des Buches und auch nicht die schwedische, sondern ich lese wirklich auf Deutsch. Das ist total wichtig. Ansonsten verlerne ich das total. Und der Kampf innerhalb der Familie, das ist wirklich anstrengend für uns als Erwachsene, dass wir immer
00:53:33
Speaker
sehr darauf achten, alles auf Deutsch zu sagen. Aber wir, mein Mann und ich, sind uns halt total einig und deswegen klappt das auch sehr gut. Ich sehe aber wirklich bei anderen Auswanderern, dass es halt ganz schnell kommt, dass man dann halt das ähnliche schwedische Wort sagt oder dass man eben eine schwedische Satzstellung mehr nimmt und also, dass man gerade einfach nicht mehr so nachdenken will. Vor allen Dingen, wenn jetzt neue Wörter dazukommen, also wie jetzt, weiß ich, Kese hobeln oder so.
00:53:56
Speaker
Es ist halt einfach so ein komisches Wort, aber wir sagen trotzdem Käsehobel zu Hause und nicht das schwedische Pandram. Also da muss man sich sehr, sehr anstrengen. Und ich finde es halt sehr gut, dass es hier in Schweden die Möglichkeit gibt, so Muttersprachenunterricht zu machen.
00:54:11
Speaker
Das kann ich auch jedem empfehlen, der irgendwie als Auswanderer in Schweden lebt. Ihr habt da alle ein Anrecht darauf, dass eure Kinder Muttersprachenunterricht bekommen. Und selbst wenn gesagt wird, ja, ist nicht möglich, dann muss man da so ein bisschen hinterher sein, weil die Schweden möchten ja manchmal auch nicht unbedingt so viel extra Arbeit und Stress haben. Ja, das kennen wir doch aus verschiedenen anderen Bereichen im Leben in Schweden. Dass man hinterher sein muss bei vielen Dingen, ja.
00:54:34
Speaker
Ja, aber es ist so, dass es halt diesen Muttersprachenunterricht gibt und meine Tochter, die macht den jetzt, die Große, und nee, Lasse auch, also meine beiden Schulkinder, die machen jetzt diesen Muttersprachenunterricht und das ist echt total super, weil meine Tochter meinte, dass sie Schreibschrift vermisst, weil in Deutschland wird ja Schreibschrift geschrieben und sie mag das halt total, dieses schnörkelige Schreiben und das gibt es in Schweden beispielsweise ja nicht, aber im Muttersprachenunterricht für die Kleinen wird dann wirklich auch das geübt,
00:54:57
Speaker
So wie in der Grundschule in Deutschland. Zwar mit einem Bleistift, weil es ja hier keine Füller gibt, aber sie hat dann auch extra so ein Buch wie in Deutschland im Deutschunterricht und da geht es dann auch mal so um das Substantiv und was ist ein Prädikat und solche Dinge. Und das nimmt mir sehr, sehr viel Arbeit ab, weil
00:55:13
Speaker
Auch wenn wir jetzt hier in Schweden leben, möchte ich ja, dass meine Kinder die Möglichkeit haben, auch wieder nach Deutschland zurückzugehen. Vielleicht gehen wir ja auch wieder nach Deutschland zurück. Wer weiß das schon. Und so sollte man auch immer sich die Tür, finde ich, offen halten. Und ich finde es super, dass der schwedische Staat diese Möglichkeit gibt. Klar, wenn man jetzt irgendwie ganz
00:55:30
Speaker
verrückte kleine Sprache spricht, dann kann es schon sein, dass es einfach kein Angebot gibt. Also jetzt nicht wie Deutsch, Deutsch ist ja eine große Sprache. Aber das ist wirklich toll, dass man das machen kann. Und sie machen das online, also es kommt nicht einer an die Schule, weil es bei uns einfach keine weiteren deutschen Kinder gibt. Aber es ist dann eben mit dem Computer und die kriegen von der Schule alles gestellt und haben jemanden, der ihnen das anmacht und der in der Nähe ist und aufpasst, dass alles okay ist.
00:55:54
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Aber in der Schule, aber online. Das ist supercool, das wusste ich gar nicht. Das würde ich auf jeden Fall machen, wenn ich Kinder habe. Ich denke mal, meine Kinder sind ja keine Auswanderer. Sobald du ein ausländisches Elternteil hast, wenn dein Mann Schwede ist, spielt das keine Rolle.
00:56:14
Speaker
Und es ist ziemlich cool. Es ist halt ein bisschen schwierig, das herauszufinden, weil jede Kommune macht das ein bisschen anders und man muss sich meist irgendwo online anmelden und wenn man das nicht weiß, dann kriegt man das nicht mit. Ja, genau. Wenn man das nicht weiß, ja. Ich hätte es nicht gewusst. Ich sage das jetzt mal hier, weil ich ja weiß, dass vielleicht auch einige zuhören, die schon in Schweden leben und ich kann das echt empfehlen. Das ist sehr, sehr schön und was vor allen Dingen auch cool ist, ist, dass sie da halt andere Kinder treffen.
00:56:36
Speaker
auch wenn es nur online ist. Aber wir haben jetzt zum Beispiel vor Weihnachten so eine Weihnachtsfeier mit den ganzen anderen Eltern und den Kindern aus diesem Kurs. Und das war mal total schön. Also die Kinder treffen sich und die freuen sich ja auch, wenn sie mal mit anderen Deutsch sprechen können. Und vor allen Dingen sind es alles Kinder, die die gleichen Erfahrungen haben. Also die können sich da auch mal ein bisschen austauschen und
00:56:54
Speaker
Ja, ich weiß auch, meine Familie in Kanada, als ich da als Au-pair gearbeitet habe, das war eine deutsch-kanadische Familie, bzw. genauer gesagt, schwedisch-deutsch-kanadisch, war auch ganz witzig. Mein Gastvater war halb Schwede, halb Deutscher. Und die haben nämlich auch, ich erinnere mich nicht mehr genau, wie oft das war. Ich glaube, es war ein- oder zweimal im Monat hatten die Kinder Deutschunterricht. Also, das war dann irgendwo anders. Das war nicht online, das war tatsächlich irgendwo vor Ort. Und da haben die sich dann mit anderen Kindern
00:57:22
Speaker
betroffen, Deutsch unterricht bekommen und Deutsch gesprochen und ich weiß immer, das war vorher immer dieses, wir müssen jetzt am Samstag zur Schule gehen, aber dann war das immer der große Spaß, wenn die dann mit den anderen Kindern zusammen waren. Also daran erinnere ich mich auch noch, dass sie das auch gemacht haben. Das finde ich auch echt super, weil genau was du sagst, also Deutsch ist eine
00:57:38
Speaker
Das ist eine echt wichtige Sprache. Als ich zuerst hier gearbeitet habe in Schweden in einem Büro bei einer Firma, war ganz am Anfang schon das Thema, wie viele Leute hatten wir da? Also bestimmt 20 Leute, die verschiedene Sprachen gesprochen haben, für verschiedene Regionen auf der Welt Kunden-Service zu machen.
00:57:58
Speaker
Und da hieß es schon, dass der Dachmarkt bzw. Deutschland der größte Markt ist. Und das hab ich immer wieder gehört, in anderen Zusammenhängen auch, wenn es hier um, ja, wie du sagst, um Handel geht, ne? Also ich glaube, das ist schon echt ganz gut. Und Tourismus natürlich ist auch ein Riesending. Deutschland ist nach wie vor Nummer eins bei den Touristen in Deutschland. Also auch wenn du in diesem Bereich arbeiten möchtest, ist es natürlich ein Riesenvorteil, das zu machen. Also das macht ihr

Ermutigung zum Auswandern

00:58:22
Speaker
schon richtig, mein ich.
00:58:23
Speaker
Ja, Liebke, hast du noch abschließend noch einen Tipp oder mehrere Tipps, die du noch loswerden möchtest an Leute, die mit Kindern auswandern?
00:58:33
Speaker
Ja, vielleicht so der generelle Tipp ist, dass man einfach, wenn man diesen Traum hat, man nicht so lange warten sollte. Ich glaube, das kennst du ja auch. Man kriegt so viele Nachrichten pro Tag und ganz viele schreiben, ja, das wollte ich ja auch so gern machen oder ich will das ja schon und aber jetzt passt es nicht. Die Frage ist, passt es in zwei Jahren, passt es in fünf Jahren? Und wenn ihr jetzt immer denkt, ja, ich kann es ja nicht machen, weil ich Kinder habe, dann würde ich sagen, dass es kein Grund ist, weil es schon auch möglich ist, mit Kindern auszuwandern und man den Kindern sehr, sehr viel
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Speaker
bieten kann dadurch, dass sie eben einfach einen Einblick in eine andere Kultur haben, einen Einblick in eine andere Sprache bekommen, was sie halt in Deutschland nie bekommen würden. Also ich sehe es halt sehr positiv auch. Aber man kann auch mit Kindern immer wieder zurückgehen. Also wenn das Heimweh zu groß ist, dann dann dann fährt man eben, dann geht man wieder nach Deutschland. Die Möglichkeit

Danksagung und Abschluss

00:59:23
Speaker
gibt es auch. Man hat den Kindern trotzdem viel geboten. Sie haben trotzdem eine ganz andere Weltsicht, als sie vorher hatten. Und ja,
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Speaker
Ich glaube, als Eltern macht man nie alles richtig. Also wir sehen ja im Moment ist ja Instagram oder so, weiß ich, die Medienportale sind ja immer voll von irgendwelchen Trauma-Geschichten und da Kindheitstrauma da und keine Ahnung. Natürlich denkt man, man hat eine Verantwortung für seine Kinder und das hat man auch.
00:59:48
Speaker
Aber ich glaube, so oder so werden unsere Kinder, wenn sie erwachsen sind, sagen, dass man irgendwas falsch gemacht hat. Also egal, wie viel Mühe man sich gibt. Das ist, glaube ich, eine ganz normale Sache, die Kinder halt machen. Die machen wir ja auch irgendwie, dass wir unsere Eltern mal kritisieren für irgendwas. Und ich glaube, davor sollte man nicht so eine Angst haben, dass man den Kindern jetzt einen schrecklichsten psychischen Schaden zufügt, denke ich. Aber das kann ich natürlich auch mal nur aus meiner Perspektive sagen.
01:00:14
Speaker
Ja, aber ich finde, ihr seid ein gutes Beispiel dafür, dass es funktioniert. Und natürlich, wir haben ja ganz andere Auswandergeschichten. Ich bin halt ganz alleine hier gekommen, ihr seid zu fünft hier gekommen und ich glaube, weder das eine noch das andere ist einfacher oder schwerer als das andere. Es sind halt zwei ganz andere Ansätze und ich glaube, wenn man das
01:00:31
Speaker
zu fünf schafft mit drei kleinen Kindern, dann, wenn jeder schafft, dann schaffen das auch andere. Also, ich glaube, dranbleiben, wie du sagst. Und wenn man das wirklich will, das ist auch immer das Ding, du hast ja auch gerade gesagt, dass wir ja so viele Nachrichten zu den Tieren bekommen. Also fast die häufigste Nachricht ist dieses, ich würde ja auch gerne nach Schweden auswandern, aber
01:00:48
Speaker
Ja, aber ich sag immer, ja, aber, aber wenn man das wirklich will, dann macht man das auch. Man findet auch einen Weg. Also ich finde, ja, ich verstehe. Es gibt sicherlich Sondersituationen, wo es halt wirklich nicht geht, wenn man, was weiß ich, zum Beispiel krank ist oder sowas. Klar, auf irgendwas angewiesen ist, das verstehe ich. Aber ansonsten würde ich sagen, ey, alles andere, das schafft man irgendwie. Das kriegt man alles geregelt.
01:01:09
Speaker
Und ich glaube, ich kann auch für euch sprechen, zum Beispiel finanziell, waren wir ja auch nicht gerade die Leute, die besonders viel Kohle hatten. Das ist ja auch so ein Ding, dass Leute denken, ja, ihr habt voll viel Geld gehabt, das ist alles so einfach für euch. Überhaupt nicht. Ich hatte als ich hiergezogen mit 2000 Euro auf dem Konto, ich hatte mehr gespart, aber ich hatte leider vorher einen Autounfall gehabt.
01:01:31
Speaker
Anfangs hat man dann halt ein Auto gekauft, also ein altes Gebrauchtes, jetzt kein neuer Audi Q7 oder so. Aber dann ist es halt in der Spanien auch ganz schön nach unten gegangen. Also wie gesagt, ich denke immer, wenn man das wirklich will, findet man einen Weg und wenn man das nicht macht, dann will man es nicht genug. Oder es ist ja auch nicht schlimm, aber dann will man es nicht genug. Wenn man das wirklich will, schafft man das auch mit Kindern. Das Wort zum Sonntag. Wiebke. Aber wir sind auch nicht ganz am Ende angekommen.
01:01:54
Speaker
Weil wir haben ja noch unsere Kaffeespender. Und ich habe gesehen, Wiebke, wir haben kurz vor der Folge hier eine Spende bekommen. Lass mich kurz hier aufmachen, die Seite. Haben wir vorhin noch eine E-Mail bekommen, hab ich gesehen. Ja, wir haben von, ui, da gehen die Benachrichtigungen ein hier bei Wiebke. Ja, jetzt geht's los. Jetzt geht's los.
01:02:19
Speaker
Und zwar, ich hab's noch nicht gelesen, ich hab nur gesehen, dass wir von Thorsten fünf Cafés bekommen haben. Und er schreibt sogar auf Schwedisch.
01:02:33
Speaker
Wenn ich euch immer zuhöre, so ist es für mich wie ein kleiner Urlaub bzw. ein Entschwinden nach Schweden für eine kurze Zeit. Ich hoffe sehr, dass sich mein Traum für eine Wiederauswanderung nach Schweden sehr bald in Erfüllung geht. Leider hat es im Dezember nicht geklappt, aber ich gebe nicht auf. Macht bitte weiter so und ich hoffe, mein kleiner Beitrag unterstützt euch etwas bei euren zukünftigen Podcast-Folgen.
01:02:54
Speaker
Manga Elska Hälsninger. Torsten. Vielen Dank, Torsten. Kommt eine trockene Stelle, wie immer. Und, siehst du, da sind wir wieder bei dem Thema. Hier, Torsten ist ein gutes Beispiel. Torsten bleibt hartnäckig. Torsten hat anscheinend schon mal in Schweden gelebt, ich weiß es nicht, aber klingt so. Und sagt ja auch, er gibt nicht auf. Und genau darum geht's, weil, ja, es ist nicht der einfachste Lebensweg, den man sich so aussucht beim Auswandern, aber definitiv ein spannender. Ja. Definitiv.
01:03:24
Speaker
Ja, vielen Dank, Thorsten. Du hattest mir auch geschrieben, wenn... Also, hat er dich geschrieben? Ja, wir hatten schon Kontakt. Ja, sehr, sehr nett. Und ich hoffe auf jeden Fall, dass es mit der Wiederauswanderung klappt. Und ich finde, das hast du gerade super zusammengefasst, Svea. Genauso ist es. Also, man muss da wirklich dranbleiben. Und ab einem gewissen Punkt vielleicht auch einfach sagen, okay, jetzt lebe ich meinen Traum. Auch wenn es schwer ist. So ist es. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal. Wir hören uns ganz bald wieder. Danke fürs Zuhören und heydo. Heydo.