Become a Creator today!Start creating today - Share your story with the world!
Start for free
00:00:00
00:00:01
Hej Schweden wird 2 Jahre alt - Instagram Live vom 08.11.24 | #043 image

Hej Schweden wird 2 Jahre alt - Instagram Live vom 08.11.24 | #043

Hej Schweden
Avatar
2.4k Plays3 months ago

🎙 ÜBER DIESE FOLGE:

Hej Schweden, feiert 2 Jahre und 43 Folgen voller Infos, Anekdoten, Geheimtipps und Einblicke in das Leben als Auswanderinnen aus deinem skandinavischen Lieblingsland.
In dieser Folge beantworten wir in einem Live-Podcast eure Fragen. Die Technik hat zum Glück mitgespielt und so können wir euch auch im Nachhinein an diesem Live-Podcast teilhaben lassen.
Ein Geburtstag wäre kein Geburtstag ohne Geschenke und so möchten wir unter unseren Zimtschneckchen gern ein kleines Geschenk verlosen. Unter allen Kommentaren unter dieser Folge und unter dem Reel des Podcasts bei Instagram (zu finden bei @svealandschoof oder @arctic_for_beginners), die bis zum 17.11.24 bis Mitternacht eingehen, verlosen wir einen Hej Schweden Beutel und eine Hej Schweden Tasse.

Falls du kein Glück bei der Verlosung hast, kannst du hier auch ein paar süße Produkte deines Lieblingspodcasts erwerben:

https://www.etsy.com/de-en/shop/Nordlykka?ref=related&from_page=listing&listing_id=1789916540#items


🔗 ALLE UNSERE LINKS (Instagram, YouTube, "Kaffeespende" und mehr):   
https://bio.site/hejschweden

Recommended
Transcript

Podcast-Jubiläum: Zwei Jahre 'Hey Schweden'

00:00:00
Speaker
Hey Schweden! Von Bullerbü bis Abisko. Ein Podcast von Svea und Wiebke. Hey und herzlich willkommen zu einer ganz besonderen Folge Hey Schweden, denn unseren Podcast gibt es jetzt schon seit zwei Jahren. Und dafür haben wir uns heute was ganz Besonderes ausgedacht. Svea, magst du mal erzählen?
00:00:20
Speaker
Ich bin voll nervös, es gibt keinen Kopfwitz dazu zu erzählen. Aber wir gehen jetzt live auf Instagram gleich in fünf Minuten. Wir haben uns überlegt, dass ihr doch ganz cool so ein bisschen so eine interaktive Folge mit euch zu machen, anlässlich unseres zweiten Geburtstages. Und genau, das heißt, gleich in unserem Livestream auf Instagram kann man kommentieren, Fragen stellen, so ein bisschen die Folge mit uns gestalten, uns gratulieren, wenn man möchte. Genau. Und ja, das Ganze.
00:00:49
Speaker
Nehmen wir gleich auf und laden wir noch hoch. Wenn ihr das hier hört, ist es hochgeladen, logischerweise. Aber ja, ich bin megaaufgeregt.

Herausforderungen beim Podcasten: Zeitmanagement und Technik

00:00:56
Speaker
Wir haben auch noch eine Stunde Zeit, Liebke. Wir schaffen das auch nie, in einer Stunde eine Podcast-Folge zu machen. Wir haben immer Überlänge, ne? Krass, ich hab die letzten Folgen mal angeschaut, immer so eineinhalb Stunden geworden.
00:01:10
Speaker
Ja, ich bin auch ein bisschen nervös, wie es jetzt vor allen Dingen funktioniert mit der Technik. Ich auch. Ob überhaupt jemand zuschaut. Aber ich glaube, wir haben uns jetzt hier vorher, wir haben schon vorher einen Fragesticker gemacht und haben viele coole Fragen bekommen und haben uns davon jetzt sechs Fragen ausgesucht, mit über die wir ein bisschen sprechen wollen. Also es wird heute so ein bisschen so eine interaktive Folge, eher so ein bisschen wie so ein Q&A. Und ja, wir freuen uns auf jeden Fall drauf.
00:01:39
Speaker
Mhm. So, ich hab jetzt hier mal den Titel eingegeben bei unserem Live. Gratis Hey Schweden, dachte ich mir.
00:01:45
Speaker
Ich hoffe, das funktioniert jetzt. Ich find's immer so weird, wenn man dann live geht auf Instagram, weil ich hättest gleich das live starten. Und dann hat man diese awkwarden Momente, so die ersten paar Minuten und die erste Minute, wo man irgendwie alleine live ist, und dann sagt so, ich muss da kurz Liebkind zufügen, Teehee, einen Moment. Das wird für mich auf das Zukunftende. Das sind eigentlich nur ein paar Sekunden, wenn ich ehrlich bin. Ja, aber wenn das hier funktioniert, wenn die Technik funktioniert, dann oh, hallo.
00:02:10
Speaker
Naja, das wird auch lustig für die Leute, die jetzt schauen gleich, also live, zu sehen, was so hinter den Kulissen gerade eigentlich vor sich ging. Voll nervös alle hier, ja. Ja, wir sind schon nervös hier. David ist hinter den Kulissen für die Technik zuständig, was heißt zuständig, also er schaut gleich mal rein, so die ersten paar Minuten, guckt, ob alles läuft.
00:02:31
Speaker
mit Ton und so weiter, weil wir haben ja auch jetzt die Problematik, dass wir gleichzeitig aufnehmen mit unserem Aufnahmeprogramm und uns gerade über das Programm hören mit Kopfhörern, aber wir auch live gehen auf Instagram und wir jetzt halt hoffen, dass alles funktioniert so mit den Kopfhörern, dass wir nicht irgendwie laggen und so weiter. Ja, also es gibt uns gerade an viele Sachen, viele Dinge, an die wir denken müssen.
00:02:52
Speaker
Genau, und das Problem ist halt so ein bisschen, dass wenn wir jetzt gleichzeitig den Ton von Instagram hören, dann hören wir uns doppelt und dann haben wir eine Rückkopplung und die wollen wir natürlich nicht haben für euch. Also haben wir vorher wirklich überlegt, wie wir das eigentlich machen können. Ja, da haben wir eine ganz schöne Schnapsidee gehabt im Wärmenland, als wir so zusammen waren und dachten, ach komm, lass uns das mal machen. Das ist bestimmt toll. Wir haben das auch schon mal gemacht, ich weiß gar nicht mehr, wieso eigentlich? Vor einem Jahr ungefähr, zu Weihnachten. Achso, das war so ein Weihnachtslive, okay.
00:03:19
Speaker
Ja, genau. Das wäre eigentlich auch voll schön. Man kann sich das Live übrigens, wenn alles klappt, dann könnt ihr euch das auch im Nachhinein anschauen, nochmal bei Instagram. Aber ihr könnt es euch natürlich hier auch anhören. Das ist jetzt natürlich der Plan. Das Live vom letzten Jahr kann man sich nur bei Instagram anschauen. Und diesmal wollen wir es eben parallel laufen lassen. Wir hoffen auch, dass das Internet funktioniert. Aber ja.
00:03:41
Speaker
Also, ziemlich viele aufregende Sachen. Ich bin jetzt extra bei uns ins Gästezimmer gelaufen. Gelaufen. Ich bin hingerannt. Nee, hingegangen. Weil hier unser Router steht. Und ich dachte, wenn ich oben bin, wo ich eigentlich aufnehme, könnte das vielleicht ein bisschen schwierig werden, weil der Empfang nicht so megagut ist. Und da wir jetzt gleichzeitig hier streamen und dann auch noch aufnehmen, dachte ich, es ist vielleicht besser, wenn ich hier bin. Das heißt, der Hintergrund hier ist jetzt nicht so hübsch wie Wiebke. Ich hab's schon gehört, ich seh Wiebke jetzt gerade nicht, aber ich hab's schon gehört,
00:04:11
Speaker
So, jetzt ist 18.59 Uhr. Ähm, ich mach mich jetzt bereit. Ja, starte es doch schon mal, dann bin ich 19 Uhr hoffentlich drin. Okay, okay, okay. Ich mach mal so. Und dann mach ich, ich weiß gar nicht, wie das geht. Äh, okay, erst mal hier tun wir ein bisschen aus. Ich weiß auch gar nicht, wie das jetzt aussieht für mich gleich. Okay, oh Gott, die Schissen kaut dort. 3, 2, 1, okay. Verbindung wird überprüft, du bist jetzt live. Okay, ich bin live. Oh mein Gott, gut. Wie lade ich jetzt jemanden ein? Da.
00:04:37
Speaker
Ich seh dich noch nicht live hier bei mir. Ah doch, du bist jetzt live. Ich bin live, oh mein Gott. Okay, so. So, Arctic von Beginners. So, ich hab dich eingeladen. Mal gucken, ob's jetzt funktioniert. Oh, wir haben schon einen Zuschauer. Ui, drei, vier, acht. Oh mein Gott, es geht los, 15. Wie kürzer haben wir gemacht, oh mein Gott. Oh nein. So, jetzt natürlich doch. Warte mal, jetzt hab ich dich doch gehört. Ja, jetzt hab ich ihn ausgemacht.
00:05:04
Speaker
Oh mein Gott, wie aufregend. Hallo. Hallo. Hey ihr Lieben und herzlich willkommen zu unserem Live-Podcast. Wir nehmen hier gerade gleichzeitig unseren Podcast auf und haben uns gerade schon, wenn ihr euch den Podcast bei Spotify nochmal anhört, da haben wir so ein bisschen Vorgeplänkel gemacht.
00:05:24
Speaker
Und ja, wir haben uns überlegt, wir müssen ein bisschen schauen, wie wir das machen, dass wir das ein bisschen moderieren. Also wir würden euch gerne allen persönlich Hallo sagen, jetzt zum Beispiel Corinna ist da. Genau das haben wir uns vorgenommen, dass wir es leider nicht machen können, weil das im Nachhinein halt die Hörerin total stört, wenn wir dann immer die ganze Zeit sagen, hey, hey, hey. Also das müssen wir jetzt ein bisschen gucken. Aber im Herzen seid ihr alle ganz lieb gegrüßt von uns.
00:05:51
Speaker
Mensch, du siehst schick aus dir. Ja, ich hab mich extra schick gemacht gerade. Extra mal grad gewisse geschwingt, ne? Zu verhältnistages. Du hörst auch noch ein bisschen Ton an, weil mir geht der Ton nicht ganz aus bei Instagram, aber ich glaube, das ist jetzt so.
00:06:02
Speaker
Nee, ich glaub, ich hab ihn komplett aus, ich hör nichts. Doch, ganz bisschen, es geht nicht ganz aus. Na gut, egal, wir machen das jetzt so, das wird schon schiefgehen. Gut, also willkommen alle zusammen auch noch mal von mir aus Wärmland, na, Wiebke ist in Lappland, ich bin in Wärmland. Wir werden zwei Jahre alt, also unser Podcast. Das Witzige ist auch, dass ich gerade Geburtstag hatte und Wiebke hat jetzt November Geburtstag. Unser Podcast ist genau in der Mitte zwischen unseren beiden Geburtstagen.
00:06:27
Speaker
Und ja, deswegen haben wir uns ja gedacht, wir wollen heute eine kleine Live-Folge machen mit euch zusammen und so ein bisschen, ja, das Ganze interaktiv gestalten. Und ja, mal gucken, wie es so läuft. Weil ich fühle mich die ganze Zeit selber. Ich fühle mich die ganze Zeit

Reflexionen über den Ursprung und die Entwicklung des Podcasts

00:06:39
Speaker
als Echo, das ist ein bisschen nervig. Ja, ich höre dich auch. Genau das wollten wir nicht vermeiden, dass das nicht passiert. Oh, aus Flensburg, hallo. Noch mehr. Zwei aus Flensburg, meine Güte. Holland, ich sehe schon. Ja, wir haben noch gesagt, dass wir das nicht machen. Ach so, Entschuldigung, Entschuldigung. Das können wir rausschneiden.
00:06:56
Speaker
kurz vor the record wir hatten gerade 115 zuschauer schon voll krass wir haben mich gerade vorher gesagt dass wir nicht wissen ob überhaupt jemand zuguckt also wir freuen uns voll dass ihr dabei seid und ja also unser podcast ist jetzt heute oder nicht heute aber so in den letzten tagen zwei jahre alt geworden vor zwei jahren hätten wir glaube ich nicht gedacht dass wir das zwei jahre machen das war ja unser plan dass wir
00:07:19
Speaker
Das einfach mal probieren und ein bisschen Freude daran haben, so ein bisschen zusammenzuschnacken. Und jetzt sind wir schon zwei Jahre alt. Wie viele Folgen haben wir jetzt aufgenommen? Das ist die 43. Folge.
00:07:30
Speaker
43. Folge. Sehr schön. Und Wiebke, du hast immer noch deinen Mikrofon falsch rum. Zu jeder Folge. Es hat sich nichts geändert. Hättest du gesagt... Ja, jetzt schon. Jetzt ist es richtig. Aber gerade eben war es falsch. Weißt du noch? Ja, ich weiß. Hättest du jetzt ja nicht verraten müssen. Doch. Okay. Also, dann würde ich sagen, wir haben ja schon vorher so ein paar Fragen gesammelt. Damit wir einfach so ein bisschen Backup haben, falls hier keine Fragen von euch kommen. Aber ich glaube, das wird schon.
00:07:53
Speaker
Genau, sollen wir mal mit den ersten Fragen starten? Wie hast du eine Frage? Genau, ganz kurz vielleicht. Ihr könnt sehr gerne auch Fragen stellen und wir versuchen, die so schnell wie möglich noch per se, also nebenbei mitzubekommen. Aber ja, wir haben ganz, ganz viele tolle Fragen bekommen, die super spannend sind, super viele Anregungen für neue Podcast-Folgen, was uns sehr freut. Da haben wir noch viel Potenzial, viele Folgen zu machen und
00:08:17
Speaker
Ich weiß nicht, womit wollen wir denn anfangen? Vielleicht eine Sache, die ganz gut passt, nämlich kann man in Schweden gut Freunde finden und sein Jahr wo es wäre.
00:08:28
Speaker
Ich bin da Profi. Ich bin da so unglaublich outgoing und sozial. Ja, also tatsächlich, ich finde, das ist eine gute Frage, die wir auch oft kriegen. Und ich glaube, wir sind uns da beide einig, dass es ziemlich schwer ist. Kleiner Disclaimer, wie immer, unsere persönliche Meinung. Es gibt auch Leute, die das anders wahrnehmen, aber so wir und auch so mein Dunstkreis hier von Leuten, die ich in Schweden kenne, sind sich da alle einig.
00:08:51
Speaker
Es ist schwierig, und ich glaube, das ist nicht nur ein Schweden-Ding, es ist auch ein Skandinavien-Ding. Ich glaube, Skandinavier sind in der Regel einfach ein bisschen zurückhaltender, ein bisschen reservierter. Und ich finde es super schwierig, da überhaupt mal in so einen Freundeskreis reinzukommen. Weil die meisten meiner Meinung nach einfach so verwurzelt sind und ihre Freunde so aus Kindertagen haben. Bei David, also mein Freund ist ja Schwede, ist das genauso. Er hat irgendwie gar keine Freunde aus dem Erwachsenenalter. Alle Freunde, die er hat, sind

Leben in Schweden: Soziale und kulturelle Unterschiede

00:09:15
Speaker
so aus Kindertagen.
00:09:17
Speaker
Und, ähm, ja, ich find's schwierig. Ich hab auch tatsächlich bis dato keine schwedischen, zumindest keine guten schwedischen Freunde. Also, alle Freunde, die ich hab, so wie Wiebke auch in Schweden, sind alles andere Ex-Pets. Und das hatte ich auch schon mal gesagt in der Folge, das war jetzt bei mir gar nicht so geplant, weil ich eigentlich gerne mehr schwedische Freunde hätte. Ich versuch es auch immer wieder. Aber irgendwie ist es immer so, dass wir Ex-Pets wieder zusammen landen, ne? Ich glaube, das ist aber auch oft so, wenn man im Ausland lebt, dass man sich dann irgendwie wieder findet.
00:09:45
Speaker
Ja, also genau das würde ich auch sagen. Tatsächlich haben wir eigentlich einen richtig guten schwedischen Freund, den haben wir aber in Spanien kennengelernt, als wir selber alle Erasmus-Studenten waren. Und das ist halt eine andere Situation gewesen, weil da war man irgendwie alle Ausländer und dann haben wir uns so gefunden. Und da muss ich auch sagen, dass die Schweden vielleicht, also die Schweden ist mal doof zu sagen, aber ihr wisst, wie ich es meine, dass sie dann doch auch mehr Interesse haben, Freundschaften vielleicht lange zu pflegen, als jetzt
00:10:12
Speaker
Die anderen Erasmus-Studenten, mit denen wir uns da angefreundet haben, da ist er halt offen für eine Ausnahme. Vielleicht ist es einfach eine andere Mentalität und Kultur, aber es ist schon schwierig, Freundschaften zu schließen. Und natürlich sind immer alle sehr nett und man hat immer so, sag ich mal, Bekannte. Aber jetzt wirklich richtige Freundschaften haben wir auch nicht mit Schweden geschlossen, leider. Und jetzt sind wir seit dreieinhalb Jahren hier. Und, ja, jetzt wird gerade eine Frage.
00:10:42
Speaker
Woran liegt das mit den Freunden? Werden die Deutschen als plump oder unhöflich oder zu direkt angesehen? Wahrscheinlich ist das schon ein Problem. Wir können aus unserem kulturellen Hintergrund nicht so gut lesen, was die Schweden einem sagen wollen. Mein bestes Beispiel ist immer, dass ich jetzt aus Versehen Geige lerne.
00:11:03
Speaker
Ausversehen. Weil es ist wirklich ausversehen, weil meine Tochter Geige lernen wollte und ich sie angemeldet habe und in einem Kurs angemeldet habe und da stand dann halt so ganz nett geschrieben, dass ja auch die Eltern mit bei dem Kurs dabei sein sollten und ich dachte mir, ja klar bin ich mit dabei. Sie ist sechs Jahre alt, da werde ich sie jetzt nicht alleine hinschicken. Hab mich angemeldet und dann bekam ich nach einer Weile den Anruf, ob ich mir schon eine Geige gekauft habe und ich dachte mir so, wieso? Und sie dann so, naja, das ist ein Kurs, wo die Eltern und die Kinder gleichzeitig Geige lernen. Also es ist halt einfach so dieser
00:11:32
Speaker
diese Kommunikation, die manchmal schwierig ist, weil man es manchmal nicht versteht, auch wenn man die Sprache versteht. Ja, na ja. Aber ich glaube, wie gesagt, im Endeffekt ist es, glaube ich, weniger unsere Art, weil wir haben uns ja auch im Laufe der Jahre wirklich angepasst an die schwedische Art.
00:11:47
Speaker
Und wirklich mehr, glaube ich, dass die Schweden, wie gesagt, einfach ihren sehr großen Fokus auf ihre Kindheitsfreunde haben, was ja vielleicht bei uns Deutschen auch gar nicht so anders ist. Also ich muss auch, weil ich so benachdenke, meine besten Freunde sind eigentlich auch alles Freunde aus Kindertagen. Ja, also es ist vielleicht gar nicht nur so ein schwedisches Ding, aber es ist halt superschwierig. Und ich glaube, dass es auch egal, wo man lebt, es ist einfach, ab einem gewissen Alter, wenn man nicht mehr irgendwie zur Schule geht oder sowas oder studiert,
00:12:13
Speaker
Wie lernt man Leute kennen? Also muss man irgendwie Hobbys suchen, vielleicht an der Volkshochschule, wie einen Kurs besuchen und solche Sachen habe ich auch schon gemacht und da hat man dann auch oder ich habe zumindest immer viele Bekannte kennengelernt und so, ist auch immer nett, aber nicht so, man ist nicht wirklich ganz nah an die rangekommen. Ich finde das ist immer ziemlich schwierig, diese harten Lüste zu knacken.
00:12:34
Speaker
Wenn man sie dann knackt, so wie David, mein Freund, der ist ja auch Schwede, sogar aus Norrland. Da haben sie es ja geschafft. Ja, da haben sie es geschafft und dann hat es sich auch gelohnt. Aber viele fragen auch immer oder sagen, naja, ist ja für dich voll einfach, du hast ja einen schwedischen Partner. Und ich sage immer nein, nein, nein. Also alle Freunde, die wir haben, sind meine Freunde, witzigerweise, weil David halt
00:12:53
Speaker
Seine Kindheitsfreunde sind alle in Norrland verteilt, die kenne ich auch gar nicht. Alle sozialen Kontakte gehen von mir aus, weil er typisch Nord-Schwede ist, sehr zurückhaltend und für sich ist. Er sagt auch immer, er braucht das gar nicht so. Ich glaube, das ist das Ding, dass viele Schweden nicht so auf der Suche sind. Brauchen sie auch nicht. Es ist für uns anders als Auswanderer oder Leute, die von außen reinkommen. Wir suchen Anschlüsse, die warten nicht auf uns. Das ist mit vielen so, auch mit Jobs und so weiter.
00:13:22
Speaker
Ja. Jetzt hat auch gerade jemand geschrieben, dass es auch in Bayern nicht leicht ist, Anschluss zu finden. Ich kann mir aufraschen, dass es vielleicht ähnlich in Deutschland ist. Also wir haben ja eine ganz ähnliche Mentalität. Wir sind jetzt auch nicht super outgoing und ständig irgendwie daran. Also wir sind auch nicht wahrscheinlich die Besten im Freunde finden, so von unserer Kultur her. Und ich glaube auch, wenn man nicht in so einer Situation wahrscheinlich auch in Deutschland nicht ist, also wenn man irgendwo hinkommt nur zum Arbeiten und Arbeit ist Arbeit, kennen wir ja auch aus Deutschland. Und Feiern ist Feiern. Das ist so Privat ist Privat.
00:13:52
Speaker
Es ist wahrscheinlich auch nicht so leicht, als Auswanderer nach Deutschland zu gehen und da Kontakte zu knüpfen. Es ist wahrscheinlich eher sogar ähnlich. Aber ich kann nur jedem den Tipp geben, wenn ihr darüber nachdenkt, nach Schweden zu ziehen, dann macht euch nicht so diese Schranke im Kopf, die wir uns gemacht haben, also ich auf jeden Fall, und du hast es ja ein bisschen angedeutet, so dieses, ich möchte aber nur schwedische Freunde haben und ich möchte eigentlich gar kein Deutsch sprechen.
00:14:14
Speaker
Das ist eigentlich albern, weil ganz ehrlich, ihr werdet irgendwann den Punkt haben, wo ihr auch eure eigene Sprache so ein bisschen vermisst, wo ihr den eigenen Humor so ein bisschen vermisst oder halt auch mal froh seid, dass ihr jemanden trefft, bei dem ihr wisst, woran ihr seid. Und ja, wir haben auch Freunde, die halt Englisch sprechen und halt viele deutsche Freunde und das ist total okay. Also Hauptsache man hat jemanden und geht nicht nach einem Jahr wieder zurück, weil man total vereinzelt ist und nicht die perfekten schwedischen Freunde gefunden hat.
00:14:42
Speaker
Ich hab einen Kommentar gesehen. Ich als Finnin kann sagen, dass wir bei neuen Menschen eher zurückhaltend sind. Aber wenn man uns geknackt hat, bleiben wir meistens für ganz lange. Kann ich bestätigen, ich hab witzigerweise mehr oder eigentlich nur finnische Freunde und keine schwedischen Freunde. Ich hab tatsächlich ganz viele Freunde in Finnland. Besucht tatsächlich auch übernächste Woche eine gute Freundin in Helsinki. Ich kenn sie auch seit über zehn Jahren. Kann ich bestätigen. Wenn man vor allem an die Finnen rankommt, die bleiben dann auch. In Schweden hab ich noch nicht das Rezept gefunden, aber das wird noch. Da bin ich ganz zuversichtlich.
00:15:12
Speaker
Ja, würde schon auch kommen. Aber hier hat gerade jemand eine lustige Idee gehabt, nämlich, ob wir nicht Lust hätten, ein Weihnachtspaket aus Schweden zu verlosen. Ja, das ist eine gute Idee. Wir haben sowieso was geplant für euch. Am Ende des Livestreams. Aber es ist eigentlich auch eine coole Idee. Kurz zum Julmust, weil ganz viele mich gefragt hatten, wonach Julmust schmeckt. Ich fand es ganz cool, weil auch ganz viele Leute in meiner Story dann kommentiert haben und was sie gesagt haben, wie es schmeckt.
00:15:36
Speaker
Julmust ist so ein Getränk, das hatte ich von Patan gepostet. Was es zu Weihnachten gibt, aber auch zu Ostern ist immer das gleiche Getränk, die verpacken das nur anders. Die Sache mit diesem Julmust ist, man hasst es oder man liebt es. Es gibt keinen dazwischen. Das ist Zuckerwasser, ein bisschen in die Cola-Richtung, malzig, würde ich sagen, aber wieder nicht wie Cola. Das muss man probiert haben. Ich kann es nicht beschreiben. Wenn man raufschaut, was es sein soll, steht nur kurensäureartiges ...
00:16:06
Speaker
Zucker-Kräuter-Getränk, ja. Ja, ich dachte Kräuter-Kräuter-Getränk oder irgendwie so was. Ja, meine Kinder lieben es. Mein Mann hat gerade die erste Flasche mitgebracht. Ich weiß, es ist nicht so meins. Ich würde nicht sagen, es ist Hass, aber es muss nicht sein. Ich finde es ganz überraschend. Meine Kinder, die jetzt hier aufwachsen, die lieben all diese schwedischen Sachen. Aus Asyl ist drüben, das haben wir zu Hause noch nicht gegessen. Aber ansonsten, alles, was so ziemlich speziell ist,
00:16:32
Speaker
ich nicht so lecker finde, lieben die. Also ich glaube, das ist wirklich so ein Ding, wenn man damit aufwächst als Kind, dann findet man das ganz toll. In der Schule und im Kindergarten und im Hort und so haben die das ja auch immer und backen ja auch schwedisch und so. Und da ist das ganz cool. Also das finde ich witzig.
00:16:50
Speaker
Ich komme an eine spannende Frage, weil ich glaube, da kannst du was zu sagen. Es geht um ADHS, ein bisschen Obtopik. Ist ADHS ein Thema an Schulen und generell ein Verständnis dafür da oder hat man es in Schweden als neurodivergente Person schwer? Da kannst du was zu sagen als Lehrerin. Überhaupt nicht. Ja, also das hat mich total überrascht. Ich bin ja eigentlich auch, ich muss mich eigentlich darum kümmern, um diese
00:17:11
Speaker
üdreden, wie man so sagt, also Diagnostik. Bei mir ist das relativ, da habe ich auch sehr viele Scores. Ich habe die Diagnose bekommen für ein paar Monate. Du hast die Diagnose gerade bekommen. Auch alle meine Freunde haben ADHS, also es ist irgendwie bei, sagt man ja oft, dass man dann zielwertig anzieht, die auch so ein Freundeskreis suchen. Ja, und ich muss sagen, ich fand das total spannend, als ich nach Nordschweden kam, dass da ganz viele Kinder
00:17:36
Speaker
Also wirklich ADHS haben. Und ich hab ehrlich gesagt noch nie das erlebt, dass so viele Menschen ADHS haben, wie in Nordschweeden. Ja, es gibt ja zu Studien, ne? Also besonders in Nordschweeden sind echt viele. Genau. Das wurde mir auch dann so erklärt von meinen Kollegen, das fand ich total interessant. Also es ist wirklich extrem viel verbreitet und dadurch auch sehr normal einfach, muss ich sagen. Es gehört einfach so ein bisschen zu einem normalen Schulalltag dazu, dass man... Ja, also ich hab so in den Klassen...
00:17:58
Speaker
Ich würde sagen, ich habe immer fünf bis sechs Kinder, die auf jeden Fall die Diagnose haben pro Klasse. Also es ist schon relativ viel. Und dann gibt es dann auch viele, die nicht die Diagnose haben und es aber trotzdem in Tendenzen haben und halt bestimmte Autismus-Spektrumsstörungen und so weiter und so fort. Gibt es halt recht viel.
00:18:14
Speaker
Ich fand es interessant, mir wurde es von meinen Kollegen so erklärt, dass es Studien gibt, warum es in Nordschweden so viele Menschen mit ADHS gibt. Und das liegt wohl daran, dass es halt genetisch bedingt ist und es hier einfach wenige Menschen gab. Es gibt auch bestimmte Erbkrankheiten, die nur hier in der Region vorkommen. Und da wird halt weltweit geforscht und dann hat man so eine Karte, wo man bestimmte Krankheiten sieht. Und das wird also ein genetischer Faktor sein. Der andere Ansatz ist, dass man auch sagt, dass Menschen mit ADHS einfach in diesem Extremklima, der Arktis,
00:18:45
Speaker
schneller auf diese wandelnde Natur eingehen konnten im Laufe der Jahrhunderte und halt kreativer waren mit Lösungen und einfach bessere Überlebenschancen hatten. Das fand ich total spannend, weil es ist ja wirklich so, dass wir hier oben der Natur sehr ausgeliefert sind, auch teilweise ja immer noch, wenn wir Stromausfall jetzt haben oder so weiter und so fort. Und die Natur halt sehr schnell sehr gefährlich werden kann. Und da haben diese Menschen halt einen stärkeren Überlebensvorteil gehabt und es hat sich da offensichtlich als Vorteil erwiesen.
00:19:13
Speaker
Und das finde ich total interessant und deswegen ist auch die Sichtweise, würde ich sagen, zumindest in Nordschweeden nicht so, dass man sagt, dass es ein Nachteil oder ein Hindernis ist in der Schullaufbahn, sondern der Unterricht wird schon sehr darauf angepasst und naja, klar, man muss auch einfach sagen, ich sehe jetzt auch dadurch, dass wir es halt so viele Schüler haben, oder SchülerInnen haben, die es haben, dass es schon manchmal ein guter Weg ist, wenn man auch Tabetten nehmen kann, also oder nehmen sollte, weil es einfach den Kindern dann sehr, sehr hilft. Ja.
00:19:42
Speaker
Wie ist die Akzeptanz von Kindern in der schwedischen Gesellschaft? In Deutschland werden Kinder oft als störend empfunden. Ich muss sagen, ich hab keine Kinder. Ich kann nur von mir als kinderlose Person sprechen, wie ich das wahrnehme. Ich finde, dass in Schweden Kinder sehr viel mehr toleriert werden. Toleriert klingt bescheuert, aber toleriert werden im Vergleich zu Deutschland. Sie dürfen viel mehr Kind sein als in Deutschland. Aus meiner Perspektive, was ich so erlebe, ich finde, die Kinder sind hier teilweise echt ...
00:20:12
Speaker
lautsch und energiegeladen und ungezügelt halt Kinder. Wie Kinder halt sind. Und da sagt halt auch kaum jemand was. In Deutschland ist es eher so, kennt auch so ich aus meiner Erziehung, wie ich erzogen wurde, sei mal still und wir unterhalten uns. Und jetzt tut man nicht hier rum. So, weil ich's, glaub ich, ganz viele kenn. Und hier, finde ich, ist es eher lockerer, dass die Kinder auch mal echt abdrehen. Und es dauert lange, dass jemand was sagt oder auch keiner was sagt. Wie es bei dir ist, hast du auch gleich Erfahrung gemacht.
00:20:41
Speaker
Ja, also ich bin ja nur Mutter hier in Schweden und ich finde, Schweden ist eigentlich ein Paradies für Kinder. Also ich liebe es, wie man in der schwedischen Gesellschaft Kinder ansieht und finde es total schön, dass es zum Beispiel gerade hier im Norden, wo wir halt sehr viel traditioneller sind als im Süden, es ist halt eine andere Mentalität ganz im Norden und hier ist es total normal, viele Kinder zu haben beispielsweise. Drei Kinder, würde ich sagen, ist der absolute Durchschnitt. Alle meine Kollegen haben drei Kinder und
00:21:07
Speaker
Es ist völlig normal, dass auch der Chef Kinder hat und dass Kinder zum Leben dazugehören und es eben auch normal, dass man eben wappt, also krank, wenn das Kind krank ist, zu Hause bleiben muss. Man versucht halt trotzdem irgendwie eine Lösung zu finden, dass man an Konferenzen dann trotzdem digital teilnimmt oder so. Also man erwartet von den Mitarbeitern schon, dass er sich jetzt nicht darauf ausruht, dass das Kind krank ist. Das ist auf jeden Fall auch so eine Sache, die vielleicht ein bisschen anders ist als in Deutschland. Aber prinzipiell ist es halt wirklich eine Gesellschaft, die Kinder sehr, sehr
00:21:35
Speaker
Willkommen heißt und als die Geburtenraten jetzt, ich glaube 2021, 2022 so eingebrochen sind, war das auch ein großer Aufschrei in den Medien, weil einfach gesagt wird, Kinder sind sehr, sehr wichtig für die Zukunft des Landes und ja, deswegen finde ich das halt, also das finde ich total schön. Ich muss aber auch sagen, als ich jetzt in Deutschland war, ist mir aufgefallen, dass es eben
00:21:56
Speaker
die Bereiche, die nur für Kinder sind, auch schon richtig cool sind. Also wir waren ja im Zoo zum Beispiel, da gab es so tolle Spielplätze und Möglichkeiten und Infotafeln. Und das ist mir aufgefallen, dass halt eigentlich Sachen, die dann speziell für Kinder sind, die sind in Deutschland schon auch echt toll. Und das muss man auch mal sehen. Weil in Schweden ist irgendwie so, Kinder gehören halt immer mit dazu und sind immer mit dabei und so.
00:22:18
Speaker
Ich finde, es gibt nicht so viele Orte, die jetzt so speziell für Kinder sind. Aber hier gibt es auch zum Beispiel nicht so viele Zoos oder so. Manche Museen, die sind aber dann, wenn die extra für Kinder sind, auch sehr teuer am Eintritt. Also die staatlichen Museen, die sind dann auch kinderfreundlich auf jeden Fall. Aber ja, also es hat immer alles so seine... Also mir ist aufgefallen, als ich jetzt nach Deutschland gekommen als Mama, dass man nicht immer alles so schwarz und weiß sehen sollte.
00:22:40
Speaker
Und manchmal finde ich es auch ein bisschen störend, wenn Kinder völlig abdrehen und keiner was sagt. Klar, in Deutschland ist es das andere Extrem, da mischen sich alle ein und erziehen dein Kind am besten noch mit. Aber in Schweden ist es manchmal doch ein bisschen...
00:22:56
Speaker
Ja, ich hatte auch mal so eine Situation im Flugzeug mit schwedischen Eltern, mit zwei kleinen Jungs, die vollkommen abgedreht sind. Ich hab da nichts gesagt, ich hab mir das angeschaut. Aber das Krasse fand ich einfach, dass wir dann gelandet sind und die haben sich nicht darum gekümmert, dass die Kinder sich anschnallen, dass sie vernünftig sitzen.
00:23:11
Speaker
Dann bin ich rübergegangen und hab diesem Kind gesagt, mach mal den Tisch hoch, schneid dich mal an. Und der Vater saß da neben, das war ihm vollkommen egal. Ich dachte, meine Güte. Das war schon ein bisschen krass. Es war auch ein extremes Beispiel, aber irgendwie, ja. Ich fand auch eine Sache, die mir gerade einfällt, bei dem du sagst, dass du gerade wieder selber in Deutschland warst, ist auch vielleicht, dass man das ein bisschen ...
00:23:30
Speaker
unsere Meinung besser nachvollziehen kann, weil ich zum Beispiel bin jetzt seit fünf Jahren nicht mehr in Deutschland und fünf Jahren hat sich in Deutschland ganz viel verändert. Und ich sehe halt, es verändern sich Dinge, sicherlich ist Deutschland mittlerweile digitaler geworden. Ich habe gerade gesehen, dass es jetzt irgendwie E-Rechnungen geben soll ab 1.1.2025, also E-Invoice. E-Rechnungen.
00:23:54
Speaker
Solche Sachen, die ich so kaum mitbekomme. Und für mich ist Deutschland auch, wenn es zum Thema Digitalisierung geht, so weit hinten. Aber wie gesagt, in fünf Jahren habe ich auch nicht mitbekommen, was so passiert ist. Also sicherlich ist Deutschland jetzt auch digitaler geworden. Nur, dass ihr besser verstehen könnt, wie wir vielleicht auch die Vergleiche ziehen.
00:24:12
Speaker
Also, wir müssen auch sagen, wir leben gerne in Schweden und wir sind, glaub ich, auch beide gerne Experts. Also, ich find das ziemlich cool, so Expert zu sein. Es macht mir Spaß. Aber es ist jetzt bei uns beiden nicht so, dass wir was gegen Deutschland haben. Und manchmal hab ich so aus der Ferne das Gefühl, dass in Deutschland einfach sehr viel gemeckert wird. Und vielleicht ... Es hat sich nicht viel verändert. Nicht viel. Okay.
00:24:33
Speaker
Ja, aber es wird halt immer gerne viel gemeckert und manchmal glaube ich, wenn man Deutschland verlässt und das Heimatland von der Entfernung betrachtet, dann merkt man erst, dass nicht alles so schlecht ist, wie man es halt selber gesehen hat, als man auch da war.

Die Entscheidung für Schweden: Motivation und Mut

00:24:48
Speaker
Absolut geil, noch eine!
00:24:49
Speaker
zum thema ist nicht so viel passiert sehr schön leute auch noch mal wichtiges thema finde ich auch immer ist immer wichtig dass das zu betonen weil wenn man auch so wie wir in der öffentlichkeit steht und über auswandlung spricht und so weiter kommen natürlich leute die das total feiern und toll finden dann gibt es eben auch leute die
00:25:07
Speaker
die irgendwie irgendwie Hass auf Deutschland haben oder auf ihr Heimatland und dann irgendwie das als den Grund, jetzt auszuwandern. Das finde ich so schade, wenn man als aus Hass auf ein Land auswandert. Also für uns beide war das ja einfach die Liebe zu Schweden. Wir sind beide gerne Deutsche, haben nichts gegen Deutschland oder irgendwas. Sondern wir haben einfach uns entschieden, zumindest für diesen Lebensabstand, wer weiß, wo es uns sonst noch so hinzieht, dass zu Schweden das Richtige ist. Aber ich bin trotzdem immer super gerne wieder in Deutschland.
00:25:34
Speaker
Ich bin auch super stolz auf meine Heimat, auf Schleswig-Holstein, ich bin sehr gerne Norddeutsch, ich höre immer wieder gerne nach Hause so. Also man hat halt ja immer diese, wie man so sagt, diese zwei Herzen in der Brust, oder wir haben sogar drei Herzen weiter. Also für mich ist ja Schweden, Kanada und Deutschland, für dich ist es ja Spanien, Schweden und Deutschland.
00:25:52
Speaker
Ja, ich habe gerade noch eine coole Frage gesehen, auf die ich gerne eingehen möchte. Nämlich, was machen eigentlich die Jugendlichen in Nordschweden im Winter? Rumhängen? Tatsächlich, ja, kann man vielleicht jetzt aus Berliner Stadtsicht, würde man sagen, voll langweilig. Aber eigentlich ist es schon ganz cool, glaube ich, auch Jugendlicher hier im Norden zu sein. Die fahren alle Schneeobil.
00:26:15
Speaker
Die Dinger sind unglaublich schnell. Die machen da einen Führerschein für. Holla, die Waldfee, die können extrem schnell werden. Und machen generell sehr viel Sport. Das Leben spielt sich auch im Winter größtenteils draußen ab, würde ich sagen. Da wurde auch als Beispiel, ob sie Eis fischen gehen, genau, Eis angeln ist ein Klassiker. Viel Snowboard fahren, viel Skilauf ... Slalom heißt das auf Schwedisch, Abfahrtski oder Langlauf. Feuer machen, mit Freunden treffen.
00:26:44
Speaker
Und ja, vielleicht ist es ein bisschen anders als in Deutschland, weil Schweden hat ja auch eine ganz krasse Alkoholpolitik. Ich glaube, ich meine, ich werde sehen, wenn meine Kinder in dem Alter sind, aber ich glaube gerade so dieses Thema Alkohol, da gibt es natürlich dann welche, die dann halt dieses, es wird halt viel so schwarz gebrannt hier im Norden.
00:27:02
Speaker
die das irgendwie von ihren Eltern klauen. Genau, Hembrandt ist relativ verbreitet. Aber im Großen und Ganzen können die sich dann halt irgendwann mit 18 so ein Leichtbier kaufen. Und dann haben sie mir Kollegen erzählt, dass das das größte Highlight war, so zu gucken, wie viele Flaschen von diesem Leichtbier man da trinken kann.
00:27:20
Speaker
Und ich meine, das hat ja so wenige Prozent Alkohol. Also, naja, davon kann man jetzt nicht betrunken werden. Also ich sag mal so, diese ganze Drogenproblematik oder so ist glaube ich jetzt nicht so wie jetzt in den Großstädten in woanders. Es sollte bloß nicht in diese Richtung abkommen. Wieso ist das ein bisschen positiver?
00:27:35
Speaker
Nein, genau. Aber auf jeden Fall habe ich das Gefühl, die haben coole Sachen, mit denen die sich beschäftigen. Und die Schule übernimmt halt hier viele Angebote. Was ich cool finde, denn es gibt eigentlich fast in den meisten Schulen Jugendclubs, die gehören zur Schule dazu. Und da treffen die sich dann immer und machen dann halt irgendwie Disco und so. Die haben jetzt auch Halloween-Party gemacht bei uns in der Schule. Da gibt es dann andere Pädagogen, die dann aufpassen. Und dadurch wissen wir als Lehrer mal ganz viel über die. Das finde ich ganz cool. Also es ist ein gutes Netz so für die Kinder und Jugendlichen.
00:28:01
Speaker
Ich hab noch eine Frage, die ich ganz spannend finde. Wie lange habt ihr gebraucht, euch zu entscheiden, nach Schweden auszuwandern? Ich kann einfach nur zu sagen, einen Tag. Also bei mir, meine Geschichte ist ja so, das war ja alles bei mir so super heiz im Kopf und ich war ja einmal ...
00:28:18
Speaker
für ein Wochenende in Stockholm vor sechs Jahren und bei mir war das ja, ich habe die Geschichte schon so oft erzählt, aber es gibt ja mal Leute, die sie noch nicht kennen, deswegen erzähle ich es jetzt einfach noch mal in Kurzform. Und ja, das war direkt so am ersten Tag, als ich in Stockholm war, da dachte ich so, boah, das fühlt sich so nach nach Hause kommen an und es hat sich einfach total richtig angefühlt und
00:28:35
Speaker
Vielleicht kennt ihr das ja auch, man in so einem Ort ist und denkt so, das ist es irgendwie und das hat sich auch nicht geändert. Das ist nach wie vor auch weiterhin in Stockholm so, wo ich hier mittlerweile in Wärmland lebe. Das hat einfach mehr Gründe, finanzielle Gründe, weil wir halt gerne ein Haus kaufen möchten oder beuten und das in Stockholm einfach wirklich schwierig ist. Die sind schon sehr, sehr, sehr teuer natürlich.
00:28:55
Speaker
außerhalb von Stockholm. Also für uns ist es immer relativ was teuer ist. Deswegen sind wir in Värmland gelandet und wir lieben das ja auch. Aber für mich ist Stockholm nach wie vor dieser Herzensort und irgendwie das, was sich am meisten nach zu Hause anfühlt. Das merke ich auch immer wieder, wenn ich da bin, so Stockholm. Das ist es.
00:29:10
Speaker
Also ich kann mir auch gut vorstellen, dass wir halt irgendwann wieder in Stockholm landen werden. Das glaube ich ganz bestimmt. Genau, aber das war bei mir so. Bei mir war es wirklich, es war ein Tag und ich habe dann innerhalb dieses Wochenendes entschieden, so nächstes Jahr will ich nach Schweden ausfahren. Das war auch so. Ein Jahr später war ich dann in Schweden. Und Wiebke, wie war das bei dir? Wie lange hast du gebraucht?
00:29:29
Speaker
Oh, wir haben lange gebraucht, tatsächlich. Wir hatten eigentlich vor, nach Spanien oder Südamerika zu gehen. Und dann haben wir auch eine Stelle gehabt in Thiele, mein Mann und ich, und haben uns dann aber nicht getraut. Also da war dann wirklich so dieses Oh nee, wir trauen uns nicht. Es war uns dann alles zu weit weg.
00:29:47
Speaker
zu aufregend. Und dann haben wir mit unserem schwedischen Freund darüber gesprochen. Meine beste Freundin ist mittlerweile auch nach Schweden ausgewandert, die ist seit 2015 hier der Arbeit wegen. Und dann haben wir, haben wir die getroffen in Schweden und dann meinte unser schwedischer Freund nur so, ja, aber ihr seid doch Lehrer. Dann haben wir von Chile erzählt und so und dass wir uns halt nicht wahrscheinlich nicht trauen. Und dann meinte er, ja, ihr seid doch Lehrer, aber wir brauchen euch doch, wir brauchen euch doch auch hier in Schweden. Und dann war ich erst so, dass ich dachte, hä, naja,
00:30:15
Speaker
als Lehrer in Schweden, wie soll ich denn als Lehrer in Schweden arbeiten? Und er so, na ja, alle lernen doch Deutsch. Und ich war so, hä, wirklich? Irgendjemand lernt Deutsch? Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, dass es in anderen Ländern halt Deutsch gelernt wird als Fremdsprache. Hab ich noch nie drüber nachgedacht. Das war, wie gesagt, 2017. Dann hat er uns immer wieder mal was geschickt und meinte, hier könnt ihr euch bewerben. Und witzigerweise, irgendwie hat er uns sogar mal was von Schleftio geschickt. Schleftio hatte nämlich so ein Programm,
00:30:42
Speaker
2019 haben die auf Englisch Werbung gemacht, dass sie Lehrer suchen. Und das war total lustig, dass es da irgendwie schon mit dabei war. Und dann haben wir uns aber irgendwie gedacht, na ja, es ist doch ein bisschen komisch und so, wir können ja kein Schwedisch und ja, Schweden ist total schön, wir sind ja immer in den Urlaub gefahren und so, aber
00:31:00
Speaker
irgendwie haben wir den Sprung nicht geschafft quasi. Und dann kam 2020 die Pandemie und mein Mann und ich, wir haben uns irgendwie angeguckt, als dann der erste Lockdown war und waren so, oh Mann, jetzt haben wir das nicht gemacht. Wir wollten das immer machen und jetzt haben wir es nicht gemacht, jetzt haben wir es nicht getraut. Und dann wusste man ja auch nicht, wie es weitergeht.
00:31:17
Speaker
Und da haben wir uns dann quasi 2020 im März gesagt, also wenn es irgendwann die Möglichkeit gibt, dass es wieder geht, dann machen wir das. Punkt. Und dann haben wir es 2021 gemacht und haben es auch nicht bereut. Also das ist einfach ein tolles Gefühl, dass man es dann endlich geschafft hat, obwohl man so lange darüber nachgedacht hat und sich nicht getraut hat. Und dann hat man immer den Sprung gemacht. Und mein Mann meinte auch kurz nach der Auswanderung so, nachdem wir uns das jetzt getraut haben und das geschafft haben,
00:31:45
Speaker
Da hat man irgendwie das Gefühl, man kann sich alles trauen. Und das ist wirklich so. Deswegen kann ich es nur empfehlen. Seid einfach mutig und es gibt auf jeden Fall immer irgendwelche Probleme, die kommen. Man kann nicht alles vorher planen. Aber dieses Gefühl es geschafft zu haben, es ist einfach einzigartig.
00:32:00
Speaker
Das passt ganz gut, was du gerade sagst, mit einfach mutig sein. Hier ist gerade eine Frage gekommen, was würdet ihr eurem Ich vor der Auswanderung raten, was ihr mittlerweile wisst, beziehungsweise welcher Kenntnis ihr gewonnen habt? Das ist auch eine sehr, sehr gute Frage und eine sehr breite Frage. Es gibt ganz viel eigentlich, aber ich glaube auch, weil ich halt auch wirklich, und du ja auch, eigentlich täglich bekomme ich Nachrichten von Leuten, die sagen, ich würde auch so gerne auswandern, aber ich traue mich nicht. Ich würde mal sagen, traut euch. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan.
00:32:26
Speaker
Aber man hat nur ein Leben. Und ich finde, wenn man so einen Traum hat und das machen möchte, dann muss man alles irgendwie daran setzen, das zu tun. Und ich glaube auch daran, dass wenn man das wirklich will, dann findet man auch einen Weg. Also egal, was da die Ausgangssituation ist. Ich glaube, das ist das Wichtigste. Einfach jeder, der irgendwie zweifelt oder darüber nachdenkt, so macht es doch einfach. Was ist das Schlimmste, was passieren kann?
00:32:45
Speaker
ihr stellt nach einem Jahr fest, es war scheiße, es war nicht richtig, geht zurück. Es ist kein Weltuntergang, aber ihr wisst, ihr habt's gemacht. Und im besten Fall, so wie bei uns, gefällt es euch total gut hier. Und ihr bleibt hier und habt zwei Heimaten. Das ist doch eigentlich nur ein Win-Win. Ansonsten hast du noch irgendwie was, was du gerne vor der Auswanderung gewusst hattest, Liebke? Fällt dir was ein?
00:33:08
Speaker
Eigentlich nicht, denn natürlich bereitet man sich so gut, man kann ja darauf vor. Das ist ja kein leichter Schritt. Man versucht immer noch, denn ich eigentlich von heute auf morgen, dass man seine Koffer gepackt hat und dann in Schweden steht. Und ich glaube auch, es ist gut, dass man nicht alles vorher weiß und nicht alles vorher planen kann. Das ist auch irgendwie der Reiz der ganzen Sache, dass man eben dieses Abenteuer hat. Also ich meine, das ist ja das Abenteuer deines Lebens. Genau.
00:33:31
Speaker
Man sollte sich immer so einen Plan B machen, sag ich mal, oder sich vorstellen, was ist das Schlimmste, was passieren kann, wie du es gerade gesagt hattest. Dass man finanziell vielleicht ein bisschen einen Puffer hat, das würde ich immer wichtig finden. Aber vor allen Dingen, dass man wirklich sagt, wenn es eben nur für ein Jahr ist, dann ist es eben nur für ein Jahr. Wir haben uns am Anfang wirklich nur ein Jahr genommen und haben gesagt, nach einem Jahr gucken wir, wie es uns gefällt.
00:33:55
Speaker
Wir haben uns dazu entschieden, zu bleiben. Für uns wäre es aber auch nicht schlimm gewesen, zurückzugehen. Es ist ja auch überhaupt nicht schlimm, wenn man feststellt, dass es nichts für einen ist. Und wir sagen ja auch, beide, haben wir auch schon oft gesagt auf dem Podcast, wir können uns auch beide vorstellen, super gut nochmal woanders zu leben. Für mich ist das immer noch so Schottland, so eine Sache. Ich würde halt super gerne nach Schottland gehen, auf jeden Fall mal für ein Jahr. Ich hab gestern noch mit David Tubert gesprochen, dass ich das so gerne machen möchte und er wäre da auch mit an Bord.
00:34:19
Speaker
Und Kanada natürlich. Da habe ich auch schon gelebt für ein Jahr, da könnte ich auch immer wieder zurück. Also mal gucken, was noch passiert. Das Leben ist noch lang, das kann noch viel passieren. Ich muss aber eben auch sagen, dass ich das eben noch einen wichtigen Punkt finde. Einerseits ist das Leben halt noch lang, hoffen wir alle, aber andererseits
00:34:39
Speaker
Sollte man sich immer so überlegen, wenn man morgen eine schlimme Diagnose kriegt, was wäre das, was man am meisten bereut hätte? Das wäre bei uns definitiv diese Auswanderung gewesen, wenn wir es nicht gemacht hätten. Das haben wir durch diesen Lockdown gemerkt, dass es eigentlich voll unser Wunsch war und wir es nicht gemacht haben. Man sollte auch manchmal Sachen nicht zu weit vorausschieben, denke ich. Ja, das stimmt. Ich finde es ganz süß hier. Aber passen da zu. Ja, du hast auch was. Okay, erzähl.
00:35:03
Speaker
Ja, passend dazu habe ich gedacht, wir haben ja so eine süße Frage bekommen, nämlich unsere jeweils drei liebsten Momente in Schweden. Ich finde die voll süß und ich würde das irgendwie voll schön finden, die hier zu teilen. Ja, okay, wollen wir uns abwechseln? Weil ich habe zwei, die kommen so direkt in den Sinn.
00:35:21
Speaker
Okay, also, für mich war der erste Moment logischerweise mein allererster Tag in Stockholm. Das war ja da, wo alles anfing, die große Liebe, sag ich mal. Und das war tatsächlich in Gammelastan. Und es war ein Februarwochenende, es war super verschneit, es war richtig kalt in diesem Jahr, es war 2019.

Erste Eindrücke von Schweden: Stockholm und Nordlichter

00:35:42
Speaker
Und da bin ich einfach so durch Gamblas da angeschlendert. Das war auch relativ leer, weil das war jetzt nicht so beliebt bei den Touristen in dem Monat. Und es war einfach alles super schön, noch so ein bisschen weihnachtlich. Also waren auch die Lichter überall und so. Und ich bin das längst geschlendert und dachte so, ach...
00:35:56
Speaker
Das ist so schön. Ich glaub, das war so einer der Augenblicke, der so bei mir ganz weit vorne ist. Willst du mal die nächste sagen? Was war das für dich? Ja, also mein Augenblick, der am meisten weit vorne liegt, ist, als ich das erste Mal Polarlichter gesehen hab. Das für mich auch. Und jetzt im Nachhinein betrachtet waren das gar keine besonderen Polarlichter. Aber jetzt bin ich ja verwöhnt, ich seh sie ja öfter. Aber da hab ich halt diese App gehabt und war ganz aufgeregt.
00:36:25
Speaker
bin dann in den Garten gegangen und hab irgendwie geguckt und den Himmel abgesucht und hab dann halt so einen grünen Schimmer gesehen. Und ich war so ergriffen in dem Moment, dass ich einfach wirklich angefangen hab zu weinen. Und es ist einfach so, es war halt immer mein Lebenstraum irgendwann mal Polarlichter zu sehen und dann ist mir das in dem Moment so bewusst geworden, dass ich die jetzt von meinem eigenen Garten aus sehen kann. Und es hat mich richtig doll ergriffen und es war ein ganz, ganz besonderer Moment in meinem Leben, den ich wahrscheinlich auch nie vergessen werde, weil es wirklich wunderschön war.
00:36:54
Speaker
Ja, bei mir ist es auch so. Also das zweite Ding wäre jetzt bei mir auch Polarlichter gewesen. Das Ding ist ja bei mir auch, dass ich, obwohl ja David auch aus Schlefte kommt und ich ja auch eigentlich immer jedes Jahr auch da bin, auch im Winter auch zu Saison, irgendwie immer Pech hatte und nie welche gesehen hab.
00:37:09
Speaker
Und ich hab glaub ich, was war das vor zwei Jahren? Ich glaub vor zwei Jahren das erste Mal, als wir oben waren, wieder in Schleffte zu Weihnachten, hab ich sie gesehen. Ich hab noch gesagt, so zu Weihnachten wünschen, endlich Polarlichter zu sehen. Und das war glaub ich am ersten Weihnachtsfeiertag. Am 25. war das. Und das war auch überhaupt nicht, also gar nicht so mega dolle Polarlichter, wie bei dir jetzt auch. Es war einfach dieser Moment so, oh mein Gott, weil...
00:37:31
Speaker
Ich hatte auch diese Polarlicht-App und habe diesen Alert bekommen. Ich bin sofort rausgerannt, war viel zu kalt angezogen. Es waren minus 30 Grad, aber egal, Hauptsache raus. Ich schnell die Kamera noch geholt, mein Akku war nur halbgeladen. Ich war vollkommen aufgeregt und panisch, weil ich das fotografieren wollte und filmen wollte und so. Dann weiß er, wie es ist. Ja, aber das war mega schön. Das war so cool, weil sich auch diese Lichter noch in diesem Schnee reflektiert haben. Es wurde alles so ganz grün. Das war echt Hammer.
00:38:01
Speaker
Nächster Punkt. Das ist halt einfach so faszinierend auf jeden Fall. Mein nächster Punkt ist, dass ich, ich weiß gar nicht, war das vor zwei Jahren, glaube ich sogar, wurde ich das erste Mal für eine Schwedin gehalten von meiner Sprache und habe mich darüber total gefreut. Das passiert jetzt auch nicht immer so oft, muss ich sagen. Ich merke mir schon die meisten, dass ich Ausländerin bin immer noch.
00:38:24
Speaker
Aber ich war in dem Moment total stolz, weil ich gefragt wurde, wo ich denn herkomme. Dann hab ich gesagt, ich komm aus Berlin. Dann meinte der so, hä? Ja, du warst vielleicht schon mal in Berlin, hast da gewohnt, aber wo aus Schweden kommst du denn her? Und ich so, nee, nee, ich komm aus Deutschland. Der war so, du sprichst ja so gut Schwedisch. Und er hat natürlich ein bisschen wieder gemindert. Er meinte dann so, ach, ich dachte, du kommst aus Skone. Jetzt sagen immer alle, ich komm aus Skone.
00:38:51
Speaker
Ja, das Kompliment wäre da hinten auf jeden Fall. Ja, so ein Backslap-Kompliment, ja. Jetzt muss man dazu sagen, die Skånska ist halt schon sehr, sehr speziell. Der Dialekt, den man in Südschweden spricht. Es ist ein bisschen wie bayerisch oder so. Mir wurde letztens jemand geschrieben, er erinnert ihn so ein bisschen wie Deutsch und Zwitserdeutsch. Dass es halt schon sehr anders ist. Ein Mix aus Dänisch und Schwedisch.
00:39:17
Speaker
Mein dritter Moment, wie gesagt, ich finde es super schwierig, mich auf drei zu beschränken, es gibt wirklich viele, aber ein dritter ist auch nicht nur so ein Moment, aber ich war dann, als ich mich entschieden habe 2019, dass ich nach Schweden auswandern möchte, habe ich dann direkt in dem Sommer darauf einen Roadtrip gemacht, also alleine, ich glaube ich bin dann einen Monat oder so durch Schweden gefahren, also auch bis ganz nach oben.
00:39:41
Speaker
Einmal kreuz und quer durch Schweden. Ich wollte so viel vom Land sehen wie möglich, bevor ich auswandere logischerweise. Ich hatte am Start nur Stockholm gesehen, dachte, das wäre vielleicht ganz gut, noch ein bisschen mehr vom Land zu sehen. Das Gefühl, was ich eigentlich während dieses Monats hatte, das war so besonders.
00:39:59
Speaker
vollkommen frei gefüllt. Und das ist ja auch dieses Ding in Schweden, dieser Weite mit der Natur, dass man ja auch so oft die Natur komplett für sich alleine hat. Und ich hab halt jede Nacht irgendwo wild gecampt und war einfach so richtig, ja, naturverbunden. Das Ding geht's irgendwie so abgedroschen, aber es war wirklich toll. Also wirklich jeden Tag im See schwimmen und ja, irgendwie mit so einem kleinen Gaskocher und was zu essen machen. Es war ein super low budget Urlaub, aber es war eigentlich der geilste Urlaub, den ich bis jetzt hatte. Und es war auch mega cool,
00:40:25
Speaker
Dass ich alleine war, das hat mich überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil, es war echt so eine kleine Selbstfindungsreise. Das war richtig schön. Ich war dann auch irgendwann, ich glaube es hieß Etzele, also in Nordschweden war ich irgendwo gelandet in so einem Wald. Und auf einmal war da so eine mega krasse Gruppe und so ein ganz klarer See. Ich bin einfach so frei schnauzig ins Wald reingelaufen und dachte so, boah, cool.
00:40:48
Speaker
Das war einfach so, ja, diese Reise. Das war für mich, das war so schön. Das kennen glaube ich auch ganz viele. Genau, meine Mutter schreibt gerade eine Schwedentour mit Lieselotte. Genau, ich hatte nämlich damals, kurz vor dieser Reise, ich habe mich da Monate darauf vorbereitet, ich war so aufgeregt auf diese Schwedenreise, ist mein Auto kaputt gegangen auf dem Weg nach Schweden.
00:41:05
Speaker
Also, das war noch so zwischen Berlin und Flensburg. Und dann war ich megatraurig. Meine Mama hat gesagt, ich darf ihr einen Wagen leihen, das fand ich supernett. Weil einen ganzen Monat hab ich diese Lotte ausgeliehen. Ich hab sie getauft, bei allen, meine Autos in meinem Namen haben. Dann wär ich mit der Lotte unterwegs gewesen. Die Lotte hat gerade den Geist aufgegeben. Die ist gestorben vor ein paar Tagen, wurde abgeschleppt. Aber wir haben gute Memories zusammen, dieser Hyundai i30 und ich. Wir sind durch die Spiegel gerettet und hatten eine gute Zeit.
00:41:36
Speaker
Sehr schön. Ja, mein dritter Moment passt echt gut in die Zeit jetzt, denn als dritten Lieblingsmoment habe ich das erste Mal Lucia feiern oder generell Lucia feiern, weil da habe ich irgendwie so ein, da habe ich das große Glück, dass ich in der Schule arbeite und das dann näher mit bekomme, weil wir natürlich Lucia immer ausrichten in der Schule und vorbereiten und
00:41:58
Speaker
Ich finde, das ist so eine ganz spezielle Stimmung zu Lucia mit den ganzen Kerzen. Und dann ist man ja immer in der Kirche und dann werden die schönen Lieder gesungen. Und meine Kinder sind ja auch dann involviert in ihrer Schule und feiern da auch Lucia. Und das ist so eine richtig schöne Tradition. Und dann weiß man immer, wenn Lucia ist, dann ist so richtig Weihnachten.
00:42:18
Speaker
Und für mich ist es so das Schönste. Ich mag auch Weihnachten total gerne. Ich finde das richtig toll. Und das erste Mal Lucia feiern war für mich wirklich emotional, weil ich nicht so richtig wusste, was mich erwartet. Ich kannte natürlich so Bilder und klar, habe es mal irgendwo gesehen. Aber es ist halt wirklich genauso schön, wie man sich es vorstellt.
00:42:37
Speaker
Also ganz doll romantisch, große Schwedenliebe, total toll. Solltet ihr mal irgendwann am 13. Dezember in Schweden sein, geht unbedingt mal zu einem Lucia-fest in der Kirche. Die sind meistens abends und viele sind auch öffentlich. Ja, setzt euch da einfach hin und schaut und staunt, wie wunderschön das ist.
00:42:54
Speaker
Ja, ich hab letztes Jahr das erste Mal Lucia, also mitgefeiert, ist übertrieben, aber war ich bei so einem Konzert, weil ich witzigerweise jedes Jahr am 13. Dezember nicht in Schweden war. Ich war immer irgendwie woanders, am 13. Dezember. Und es war das erste Mal letztes Jahr, dass ich endlich zu einem Lucia-Konzert konnte. Und das war für uns hier im Ort tatsächlich. Es war wunderschön, es war eine ganz kleine Kirche, aber die haben sich so viel Mühe gegeben. Also bei diesen Lucia-Feierlichkeiten sind immer so Kinder, sind meistens Mädels, die haben so weiße Gewänder an und halt die Lucia hat in diesen
00:43:24
Speaker
roten Gürtel an und so und diese Kerzenkrone und dann singen die alle ganz schöne Weihnachtslieder auf Schwedisch und so. Das war richtig schön, ja.
00:43:33
Speaker
Einer schreibt gerade, im Fernsehen übertragen sie das immer. Ich glaube, letztes Jahr war es im Kalmer Slot. Da haben die es übertragen, wenn mich nicht alles täuscht. Aber ich finde, dieses Dabeisein ist noch mal was anderes. Ich hab's im Fernsehen auch schon gesehen. Es ist eine ganz magische Stimmung. Und natürlich für mich als Lehrerin, wenn ich dabei bin und meine Teenager sehe. Wir machen das immer in der 8. Klasse bei uns an der Schule. An der anderen Schule, an der ich gearbeitet hab, haben wir's in der 9. Klasse gemacht. Das ist immer witzig, weil es ein spezielles Alter ist.
00:44:00
Speaker
und haben ein bisschen andere Sachen im Kopf und auch ziemlich viel Blödsinn. Aber Lucia ist ihnen halt sehr, sehr wichtig und dann sind die halt ganz stolz. Also die Jungs sind dann halt diese Sternenträger und die Mädchen sind die Lucia. Also entweder gibt es halt eine Haupt-Lucia oder die anderen laufen dahinter her. Und ja, das ist einfach so witzig für mich immer zu sehen und ganz emotional, wenn dann so die kleinen Rabauken, sag ich mal, auf einmal so total ernst sind.
00:44:26
Speaker
ganz wichtig nehmen und das so richtig schön machen und ganz stolz sind und so. Das ist schon süß. Ja. Ich gucke gerade mal, was wir noch so für Fragen haben. Ich fand eine auch noch ganz schön. So welche Region in Schweden wir gerne nochmal oder zum ersten Mal bereisen möchten. Hast du da was auf deiner To-Do-Liste, wo du gerne nochmal hin möchtest oder auch zum ersten Mal hin möchtest?
00:44:50
Speaker
Also nochmal möchte ich auf jeden Fall nach Bohuslän. Also Bohuslän ist zwar im Sommer glaube ich, wie ich auch gehört habe, einfach sehr, sehr überlaufen und das Wetter ist oft schlecht, aber ich liebe Bohuslän, ich finde das wunderschön da. Das ist definitiv eine Gegend, die ich sehr empfehlen kann. Außerdem kann ich die Högerküsten sehr empfehlen, die liebe ich auch total. Da bin ich halt öfter mal, das ist ja von uns nicht ganz so weit weg.
00:45:14
Speaker
Und wo ich unbedingt hin möchte ist Abisko. Ich habe es immer noch nicht nach Abisko geschafft. Also so weit in den Norden wie möglich. Ich liebe ja den Norden. Und im Jemtland waren wir noch nicht. Ich würde so gerne mal mit dir eine Reise nach Jemtland machen. Das wäre richtig cool. Ich glaube, wir stimmen ganz gut überein. Du liest sehr ähnlich aus. Mir ist auf jeden Fall Bohuslän.
00:45:37
Speaker
Ja, ich war noch nie wirklich da. Also ich bin da schon mal so längs gefahren, sicherlich. Aber ich war noch nie da wirklich auf den Schiereninseln. Und das Ding ist, letzten Sommer, als meine Mutter hier war, da wollten wir eigentlich nach Boisland. Weil das war also unser Ding, wir wollten unbedingt nach Boisland. Und da war das Wetter, wie du sagst, nämlich so scheiße. Das ist ja leider oft so an der Westküste, dass es ein bisschen unberechenbar ist, dass wir gesagt haben, ne komm, also es ist halt irgendwie eine Woche nur Regen, da haben wir keine Lust zu und sind an die Ostküste gefahren. Da waren wir dann stattdessen im Westerweg und so weiter und in
00:46:07
Speaker
New Shopping, North Shopping, eins von den Shopping, letztes Mal habe ich es auch verwechselt. War auf jeden Fall gut, war gut. Und genau, auf jeden Fall Bohuslán und Abisko war ich tatsächlich schon, aber auch nur eine Nacht da gestoppt, das war, glaube ich, als wir zu den Lofoten gefahren sind vor zwei Jahren.
00:46:28
Speaker
Ja, da sind wir mal durchgefahren und haben da auch übernachtet eine Nacht, aber keine Zeit gehabt, wirklich irgendwas zu machen, also würde ich auch super gern nochmal hin, also so einmal richtig, richtig in den Norden. Was hast du noch gesagt als letztes? Höger Küsten? Ne, das hast du dazwischen gesagt, da war noch irgendwas anderes. Naja, aber auf jeden Fall. Naja.
00:46:52
Speaker
Jemtland hast du schon drauf geantwortet. Ja, Jemtland war ich auch schon. Aber auch da nicht genug. Also würde ich auch gerne viel mehr sehen. Aber Jemtland ist auch mega, mega schön. Da haben wir auch richtig Berge und so. Ja, das glaube ich auch. Und ansonsten steht bei uns beiden Stockholm ganz hoch im Kurs. Also da sind wir ja auch öfter. Ich bin jetzt wahrscheinlich demnächst auch wieder in Stockholm und freue mich schon drauf.
00:47:15
Speaker
Stockholm ist halt so ein bisschen das Zentrum in Schweden, unsere wunderschöne Stadt. Ich finde es übrigens ganz süß, hier zu beobachten, dass ihr euch gegenseitig hilft. Also ich sehe so ein bisschen den Chat. Ja, ich finde ich auch super. Vielen Dank. Das alle sich hier nicht antworten, mega cool. Würdet ihr sagen, dass es an der Ostküste, dass an der Ostküste die Sonne öfter scheint als an der Westküste? Ja, definitiv. Das Wetter ist hier wesentlich stabiler. Definitiv. Norrköping, sagt meine Mutter, es war Norrköping, wohl mal.
00:47:36
Speaker
Sehr gut, dass Mama mit dabei ist. Ja, eine Frage war auch cool. Was ist die größte Veränderung bei euch persönlich, seitdem ihr in Schweden seid? Ich glaube, da haben wir beide so ziemlich das Gleiche. Wahrscheinlich. Also bei mir würde ich sagen, es ist mehr Zeit. Obwohl es ist jetzt nicht so, dass hier alles easy peasy und super gechillt ist, würde ich gar nicht so sagen. Aber irgendwie
00:48:04
Speaker
Es ist halt schon so, dass die Uhren hier ein bisschen langsamer ticken, dass die Leute sich mehr Zeit nehmen, auch mal irgendwie auf der Straße einfach mal irgendwie so anhalten, so auf einer Dorfstraße, mitten auf der Dorfstraße und einfach schnacken mit ihren Nachbarn. So solche Sachen finde ich so witzig hier. Das auf jeden Fall. Und natürlich, dass ich viel mehr draußen bin. Das wollte ich früher schon immer. Ich hab halt, wie du ja auch, mitten in Berlin gewohnt. Das ist dann nicht so einfach, mal eben schnell rauszugehen. Und hier ist es halt so, ich wohne jetzt direkt am Wald.
00:48:32
Speaker
Ich gehe zehn Meter, ich stehe im Wald. Das ist für mich die größte Veränderung und auch die schönste Veränderung. Das war ja auch einer der Hauptgründe, warum ich hier nach Schweden wollte, weil ich einfach diese Natur und diese Weite und diese Ruhe haben wollte. Also es ist halt viel ruhiger. Das ist halt gerade für mich so ein krasser Unterschied, wenn man in Berlin gelebt hat. Das ist so ein Unterschied wie Tag und Nacht.
00:48:53
Speaker
Aber ich merke auch, dass ich trotzdem noch ein bisschen die Stadt brauche. Das habe ich dieses Jahr festgestellt. Das erste Jahr habe ich an Stockholm gelebt, dann zwei Jahre außerhalb von Stockholm-Meschengarten, da waren wir auch schon auf dem Land. Und jetzt seit anderthalb Jahren wohnen wir im Wärmland, richtig auf dem Land.
00:49:08
Speaker
Und so schön ich das auch finde und ich brauch das auch. Ich sag mal, 80 Prozent der Zeit brauch ich auch genau das. Also wirklich Landleben, ganz ruhig, Natur. Aber ich merke dann auch, wenn die 20 Prozent durchkommen, dann kommt dann doch der Stadtkind durch. Und der Stadtkind möchte dann auch mal irgendwie in ein Café oder ein Museum und irgendwas erleben, so. Aber das schließt sich ja gegenseitig nicht aus. Weil wir sind ja keine Bäume. Wir können uns ja bewegen und auch andere Dinge erleben. Aber ich glaube, das sind so für mich die zwei größten Veränderungen. Was war das für dich?
00:49:39
Speaker
Ja, also du hast ja schon vieles gesagt, aber ich würde sagen, das ist offensichtlicher der Elefant

Berufliche Veränderungen und Respekt für Berufe in Schweden

00:49:44
Speaker
im Raum. Also für mich, glaube ich, die größte Veränderung ist, dass ich angefangen habe, aktiv auf Social Media zu sein und da irgendwie... Ja stimmt, oh ja, da war ja was. Dieser berufliche Ass hier.
00:49:59
Speaker
beruflich halt irgendwie was ganz anderes mache und mittlerweile halt eigentlich also ich meine gefühlt ist es immer noch 100 prozent an der schule zu arbeiten weil man als lehrer immer mehr arbeitet aber halt eigentlich nur 60 prozent an der schule arbeite und 40 prozent projekte habe neue
00:50:14
Speaker
Berufsmöglichkeiten habe. Das ist schon cool. Und das ist halt auch cool. Also es ist jetzt nicht nur Instagram oder halt dieses Content machen, was halt unglaublich viel Spaß macht und was richtig cool ist. Und ich einfach sehr dankbar dafür bin, dass ich da zwischendurch, also inzwischen halt auch irgendwie ja, solche Möglichkeiten habe, halt wie mit dir solche Reisen zu machen ab und an. Oder man halt eben irgendwo eingeladen wird oder eben Kooperationspartner hat, die man auch wirklich toll findet. Also das ist schon cool.
00:50:38
Speaker
Aber bei mir sind ja auch noch so ein paar andere Projekte dadurch entstanden und Berufsmöglichkeiten. Und das finde ich halt toll, dass man in Schweden nicht so, man ist hier nicht so festgefahren und sagt, okay, die Frau ist Lehrerin, die kann jetzt nur als Lehrerin arbeiten. Es gibt nichts anderes, was sie kann. Und das finde ich halt immer toll, dass man hier so offen ist und dass es hier auch ganz normal ist, dass man eben seinen Beruf auch wechselt.
00:50:58
Speaker
Wenn man da keine Lust mehr drauf hat, dann macht man eben was anderes. Und das ist hier total gesellschaftlich akzeptiert. Und dann wird eben gesagt, okay, du, also ich arbeite halt für eine Firma beispielsweise hier und mach da so die deutschen Newsletter schreibe ich und mach so ein bisschen quasi Copywriting. Und dann wird dann einfach gesagt, hey, du bist total cool bei Instagram, du kannst sowas gut, willst du nicht bei uns halt irgendwie so mitmachen? Und das macht ja total Spaß, da so ein bisschen Texte zu schreiben und so.
00:51:23
Speaker
Ja, und das ist total cool. Also das ist, glaube ich, meine größte Veränderung, weil ich glaube, in Deutschland wäre ich halt irgendwann, ja, also ich weiß nicht, wie ich verbeamtet geworden wäre, aber irgendwie wäre ich an der Schule gewesen, dann wäre ich da bis zur Rente geblieben und dann wäre es das quasi gewesen. Und ich finde toll, dass das jetzt ganz anlassig entwickelt und dass da immer mehr Möglichkeiten sind. Also das ist meine größte Veränderung.
00:51:47
Speaker
Was ich auch in Schweden so wahrnehme ist, was so Berufe angeht, dass es hier auch egal ist, ob du irgendwie an der Kasse arbeitest oder ob du Arzt bist oder Anwalt oder sauber machst. Also das ist vollkommen egal.
00:52:01
Speaker
finde ich zumindest so, dass da keiner irgendwie komisch angeschaut wird, da irgendwas, und das finde ich total schön. Auch gerade so, ich finde es immer noch so ein bisschen strange, manchmal zu sagen, was machst du beruflich so? Also, erst mal, wo fange ich an? Wir machen ja beide viele Sachen. Ich bin ja eigentlich Fotografin, ist auch eine Frage, die gestellt wurde, was wir eigentlich für Ausbildung gemacht haben, studiert haben und so weiter. Also, bei mir ist es so, ich wollte immer Fotografin werden,
00:52:28
Speaker
Das wusste ich seit ich 13 Jahre alt bin und wusste immer, das ist es, nichts anderes. Und mein Berufswunsch steht sogar noch in meinem Abi-Buch, in diesem Jahrbuch steht auch drin. Mein Traumberuf war damals Travel Photographer for National Geographic.
00:52:43
Speaker
So, und ich meine, ich mache jetzt schon so bisschen so was, oder? Und geil war auch, eine Freundin hatte in mein Abi-Buch reingeschrieben, falls es was wäre, mit dem Geld eng sein sollte, dann kann sie immer noch irgendwie bei QVC anfangen zu arbeiten, weil sie supergut Sachen verkaufen kann. Das kam daher, weil ich hab früher meiner besten Freundin Jana immer vor der Kamera, also so eine kleine Filmkamera, also als Kinder, ne? Also waren wir zehn Jahre alt oder so, haben wir QVC gespielt und irgendwelche Produkte erfunden.
00:53:12
Speaker
Das hast du auch gemacht, hast du doch erzählt. Ich hab Radiosendung gemacht. Ich hab Radiosendung für mich selber auch genommen. Ich hab Radiosendung für mich selber auch genommen. Ich hab Radiosendung für mich selber auch genommen. Ich hab Radiosendung für mich selber auch genommen. Ich hab Radiosendung für mich selber auch genommen. Ich hab Radiosendung für mich selber auch genommen. Ich hab Radiosendung für mich selber auch genommen.
00:53:29
Speaker
noch mal die Gewechselt, die Universität hat dann noch mein Studium beendet an der University of West London. Ich war aber nicht in London, also das habe ich dann als Fernstudium zu Ende gemacht und ich habe dann nebenbei eine Ausbildung gemacht zur, wie heißt das denn, Mediengestalterin, wie sowas, also Grafikdesign und solche Sachen, also das habe ich gemacht und das coole ist halt, das finde ich so witzig, dass das bei Instagram so gekommen ist, weil das war ja für mich überhaupt nicht geplant, das ist ja einfach, ich bin da so reingestolpert in diese ganze Sache und
00:53:56
Speaker
Es ist halt so cool, weil ich genau die Dinge machen kann, die ich immer machen wollte. Also ich kann Fotos machen, ich kann Videos machen, ich kann Texte schreiben, ich kann kreativ sein und im besten Fall kann ich sogar reisen. Weil das sind ja auch für uns beide unsere liebsten Kooperationen. Also wo man reisen darf und Sachen erleben kann und dann euch dabei noch mitnehmen zu können. Das ist so ein Win-Win für alle. Das ist so cool. Ja, auf jeden Fall.
00:54:18
Speaker
Ja, bei mir ist es so, ich hab nach der Schule, also ich hab ein sehr gutes Abi gemacht, aber ich wusste nicht so richtig, was ich damit machen soll. Und dann hab ich irgendwie gedacht, ja, meine Lieblingsfächer sind Kunst und Biologie und ich wollte gerne Kunst studieren. Ich mochte immer so einen sozialen Job zu haben, ich konnte mir nicht vorstellen, im Büro zu sitzen. Und meine Omas-Lehrerin, dann kam das eine zum anderen, dass ich dachte, ach naja, das ist vielleicht echt ein ganz cooler Job.
00:54:42
Speaker
Und dann habe ich Lehramt Gymnasium studiert und ich wollte halt echt gern Kunst studieren, aber das Problem war, das ist halt mein absolutes Lieblingsthema, war halt Biologie, die Naturwissenschaft. Und diese Kombination aus Bio und Kunst, die ist irgendwie unmöglich zu finden. Also habe ich mich dann nicht für Kunst beworben, sondern habe dann Deutsch gewählt, weil das auch mein Abifach war und ich das auch euch immer gerne geschrieben habe.
00:55:10
Speaker
Und dann habe ich Lehramt Gymnasium studiert, habe dann in Spanien gelebt eine Zeit lang, also während des Studiums und auch schon davor, vor dem Studium. Und dann war mir das ein bisschen zu langweilig. Also ich habe dann Deutsch, Bio und dann habe ich noch Spanisch dazugenommen, das habe ich noch studiert. Und dann habe ich auch noch Kommunikationswissenschaften studiert, habe das aber nicht abgeschlossen.
00:55:28
Speaker
Und das hat mich irgendwie so ein bisschen, hab ich gemerkt am Ende des Studiums und als ich dann Mama war und so, dass mir dieses Künstlerische, was ich eigentlich habe, extrem verloren gegangen ist. Also ich hatte gar keine Zeit mehr wirklich zu schreiben. Ich hatte keine Zeit mehr wirklich zu fotografieren oder zu malen. Also malen tue ich immer noch ganz selten. Und das hat mir, hab ich richtig gemerkt, dass mir das total fehlt, weil ich eigentlich ein sehr kreativer Mensch bin.
00:55:52
Speaker
Und ich hab dann irgendwie als diese Auswanderung anstand, hab ich gedacht, es gibt irgendwie nicht so viele Accounts, die sich mit dem Thema beschäftigen. Und ich hab kaum was gefunden aus dem Norden. Ich wusste gar nicht, wie es hier oben aussieht. Und hab gedacht, ja, ich nehm die Leute jetzt einfach mal so mit. Und da hab ich dann gemerkt, dass ich mich da ein bisschen ausleben kann. Also, dass ich auf einmal wieder schreiben kann, dass ich fotografiere. Weil ich hab auch in der Schule schon so Fotoprojekte gemacht und so. Und hatte auch so ein bisschen so kleinere Ausstellungen in der Schule als Schülerin jetzt nichts Besonderes. Und da hat es auch für mich irgendwie gut gepasst.
00:56:22
Speaker
Ich habe gemerkt, dass ich so richtig ein neues Hobby entdeckt habe. Aus dem Hobby habe ich eine richtige Leidenschaft entwickelt, in Kombination mit den Kommunikationswissenschaften, wo man ja auch lernt, wie man Texte schreibt und wie man Leute begeistern kann.
00:56:37
Speaker
hat sich das dann auch so entwickelt. Und jetzt bin ich total dankbar dafür und wir werden sehen, wie lange das läuft. Wer weiß, wie lange das Instagram gibt. Aber jetzt ist es gerade ziemlich cool und macht extrem viel Spaß. Und vor allen Dingen auch, dass wir uns gefunden haben über Instagram. Also ich habe eh schon mehrere Leute hier kennengelernt, die mega, mega cool sind, da sich so richtige Freundschaften entwickelt haben. Ja, das ist total cool. Das Gefühl, alle meine Freunde, die ich so habe, das ist wie so Instagram-Freunde. Und es ist dann irgendwie auch ein anderes Zeitalter, wo
00:57:04
Speaker
wie wir auch einer Generation angehören, wo das ja nicht mehr so ist, dass wirklich alle in ihrer Heimat, Stadt oder sogar Heimatland bleiben. Also ich hab viele Freunde, die jetzt überall verteilt in der Weltgeschichte leben. Und das ist ja gar nicht mal mehr so normal, dass man wirklich nach Hause kommt und alle seine Freunde trifft. Also sind ja alle irgendwo verstreut und das ist ja irgendwie so eine neue Normalität geworden, dass man eben online die Freundschaften pflegt.
00:57:26
Speaker
Und das finde ich halt auch bei Instagram so spannend, weil man ja auch viele Gleichgesinnte trifft. Es gibt ja auch viele Menschen in der Bubble, auch viele in Finnland oder Norwegen und so, dass man sich irgendwie austauscht und sich da kennenlernt. Das finde ich auch total cool. Also was das angeht, dass Instagram da wirklich verbindet, wie man so schön sagt. Aber das ist ja tatsächlich so.
00:57:43
Speaker
Ja, jetzt hätten wir noch eine letzte Frage, die wir aber schnell beantworten müssen, denn wir haben jetzt noch sieben Minuten und dann haben wir noch unsere kleine Ankündigung, unsere kleine Überraschung für euch. Ich hab das Live glaube ich auch ganz kurz vor sieben angefangen, das heißt wir müssen einen Schlag reinhauen. Wir haben nur eine Stunde Zeit hier bei Instagram, das ist das Problem, deswegen müssen wir so ein bisschen abwrappen. Aber wenn euch das gefällt, dann machen wir gerne mal wieder eine Live-Folge, oder? Liebt euch eigentlich ganz gut. War gar nicht so schwierig wie gedacht.
00:58:06
Speaker
Nee, war gar nicht so schlimm. Ihr seid ja auch so super lieb, muss man sagen. Also wirklich. Ja, also ganz kurz vielleicht ein Satz dazu. Wie war das erste Jahr nach dem Auswandern? Total schwere Frage, aber ihr versucht mal so kurz wie möglich, wie würdest du es beschreiben? Komplett anders als gedacht.
00:58:22
Speaker
Also, ich bin ja ... Wer hat 2020 ausgewandert? Zu Corona. Das war gar nicht geplant. Ich hab mir ein Jahr vorgenommen auszuwandern. Bis es so weit war, war dann leider diese kleine Pandemie-Geschichte, die uns ein bisschen ... Die hab ich nicht eingeplant. Es war komplett anders, als ich dachte.
00:58:38
Speaker
Ja, das ist meine Antwort. Bei dir so? Ja, bei mir muss ich sagen, das erste Jahr hat einfach eine extreme Aufregung. Alles ist neu, alles ist toll, alles ist cool. Und ich glaube, wenn man dann ins zweite Jahr kommt, dann merkt man auf einmal, dass der Alltag so richtig einsetzt. Und so würde ich sagen, das erste Jahr war einfach irgendwie das tollste Jahr, weil da war alles toll.
00:59:01
Speaker
Und mittlerweile war es gut für mich, jetzt in Deutschland gewesen zu sein, weil jetzt sehe ich wieder die Sachen, die so anders sind in Schweden. Ich habe mich so dran gewöhnt an die roten Häuschen. Ich finde sie immer noch schön, aber es ist so normal geworden. Und jetzt war ich in Deutschland, dachte mir, irgendwie gefällt mir das hier nicht so wie in Schweden, so was die Architektur angeht.
00:59:18
Speaker
Dann kam ich zurück und dachte mir, ach, diese Holzhäuser sind so schön. Das hat mir richtig gefallen. Das ist so mein erstes Jahr gewesen. Entschuldigung nicht zu unterbrechen, wir haben nicht so viel Zeit hier. Aber ich sehe gerade, da kommen ganz viele Leute, die wollen gerne mehr Live-Episoden haben. Das können wir vielleicht auch mal machen. Aber so eine Weihnachtsfolge vielleicht oder so, nicht? Ja, können wir gerne noch mal machen. Macht auch echt Spaß mit euch. Jetzt wollen wir kurz zu der Überraschung kommen, denn wir haben ja Geburtstag und zu einem Geburtstag gehören auch Geschenke. Klar, oder? Für uns.
00:59:49
Speaker
Nein, für uns gibt es jetzt nichts, jetzt gibt es was für euch. Denn wir kriegen aber von euch auch die Kaffeespenden. Und wir haben uns gedacht, wir haben ja von uns gibt es jetzt so Merch, von unserem Podcast. Merch mit dem wunderschönen Logo, was Svea designt hat, mit dem Hey Schweden Logo. Und da haben wir uns folgendes gedacht. Wir möchten gerne eine Tasse und einen Beutel verlosen. Wenn ihr nicht wisst, wovon ich rede, ich pack das gleich nochmal in die Story, den Shop, den wir da haben. Und wir haben uns gedacht, dass bis Sonntag nächster Woche, den 17.11.,
01:00:19
Speaker
bis Mitternacht. Wenn ihr da kommentiert habt, entweder hier unter dem Livestream, den wir abspeichern oder unter unserem Podcast. Bei Spotify. Da gibt es auch die Kommentarfunktion. Genau, nur bei Spotify stimmt es. Auch nicht bei den anderen Plattformen. Dann werden wir einmal so ein Set aus Beutel und Tasse verlosen an euch. Genau.
01:00:38
Speaker
Wenn ihr schon kommentiert habt, ihr seid drin im Lostopf. Es bringt nicht, dreimal zu kommentieren. Aber die Kommentare aus dem Livestream verschwinden leider. Also, ihr müsst danach noch mal ... Glaubst du? Gut, dass wir so gut Bescheid wissen. Dann schreibt noch mal einen Kommentar. Ist auch gut für den Algorithmus. Immer hell mit den Kommentaren. Genau.

Umgang mit Online-Kommentaren und Community-Interaktion

01:00:57
Speaker
Wir speichern das gleich noch mal ab, das Live. Dann könnt ihr danach noch mal einen Kommentar schreiben.
01:01:03
Speaker
Auch gern bei Spotify, falls ihr da seid. Sowieso ganz cool, dass wir endlich antworten können auf die Kommentare. Das war ja zwei Jahre echt nervig, dass wir teilweise echt gute Fragen bekommen haben und die antworten konnten. Aber wie süß, ey. So viele Kommentare. Kann man die echter noch nicht mehr lesen? Ich will alle noch mal lesen. Nein, ich glaube nicht. Also weil ich früher mit Marion dieses Live-Sachen gemacht hab, da konnte man die alle nicht mehr lesen. Das war so schade.
01:01:25
Speaker
Oh, ihr seid so süß, ihr seid so lieb, und wir hatten so eine Angst, hier live zu gehen, weil wir dachten, man, nachher kommen irgendwelche bösen Leute, die uns total runter waren. Nein, weil es ist tatsächlich so, es gibt ja schon auch Hate, und Hate, den kriegen wir natürlich auch ab. Und man wird professioneller, jetzt mache ich das, das machen wir jetzt auch schon seit einer Weile, also seit dreieinhalb Jahren, oder was mache ich, Instagram, und du jetzt auch schon seit vier oder so, viereinhalb Jahre.
01:01:50
Speaker
Natürlich gibt es immer Leute, denen irgendwas nicht passt und auch Leute, die teilweise sehr beleidigend sind. Man geht halt damit um, aber es trifft einen auch immer. Deswegen haben wir so gedacht, was machen wir, wenn ganz viele böse Leute uns beleidigen oder so.
01:02:07
Speaker
Nee, überhaupt nichts. Alles really sweet. Alle sind richtig sweet, ja. Vielen lieben Dank. Auch noch mal Danke. Also wir haben jetzt noch zwei Minuten gefühlt. Einfach noch mal Danke auch an alle, die uns zuhören. An alle uns bei... Was gibt's denn bei euch zu haten? Genau, frage ich mich auch, was mich bei uns zu haten gibt.
01:02:23
Speaker
Es gibt immer was, was Leute nicht mögen. Nee, aber genau, also noch mal, auch an dieser Stelle noch mal danke an euch alle, die uns immer Nachrichten schreibt, kompetiert, Sachen like, teilt und so weiter. Ihr wisst ja, wie es ist, also das bringt uns super viel. Wenn ihr interaktiv seid, wir können ja nicht immer allen antworten, das tut mir auch super leid, aber es kommen mittlerweile so viele Fragen an, dass wir nicht mehr auf alle eingehen können, aber wir sehen euch, wenn ihr wo ich alle war, wir sind wirklich super dankbar, dass wir euch haben, weil ich finde, wir sind so eine krasse
01:02:52
Speaker
Krass, coole und vor allem super positive Gruppe an Leuten hier. Also so richtig cool. Für alle Leute, die schweden würden, sind einfach cool drauf. Echt. Ja, das glaub ich auch. Ja. Ja. Bis auf die paar Idioten, die sie mal gibt. Aber die, die folgen uns ja auch gar nicht. Das sind ja irgendwelche Idioten, die dann auch unsere Views finden und sagen, das ist gar nicht so. Oder?

Zukunftspläne: Weihnachtsspecial und Gastauftritt

01:03:09
Speaker
Wie kann man nur dein Garten bessern? So.
01:03:14
Speaker
So, in diesem Sinne, ihr Lieben, wir freuen uns darauf, dass ihr hier beim nächsten Podcast auch wieder mit dabei seid. Wir werden auf jeden Fall einen tollen Weihnachts-Podcast machen mit einem Besuch. Mit einem Special-Gest, ja. Mit einem Special-Gest. Aus Dilemma. Und haben ganz viel noch vor. Genau. Und haben ganz viel noch vor. Und ja, jetzt sagen wir einfach mal so wie immer, danke fürs Zuhören und heydo. Heydo, bis zum nächsten Mal.