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Ein Schwede und eine Deutsche verlieben sich - Unsere interkulturelle Beziehung | #033 image

Ein Schwede und eine Deutsche verlieben sich - Unsere interkulturelle Beziehung | #033

Hej Schweden
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4.4k Plays11 months ago

🎙 ÜBER DIESE FOLGE:

In dieser Folge geht es um Liebesbeziehungen zwischen Deutschen und Schweden. Wie praktisch, dass Svea selbst einen schwedischen Verlobten hat. Erfahrt mehr über Sveas und Davids persönliche Lovestory, ihre Lovelanguage und die Herausforderungen in ihrer interkulturellen Beziehung. Was Svea typisch deutsch macht und David typisch schwedisch, wie viele Deutsche wegen der Liebe auswandern und welche Dinge du beachten solltest, wenn du überlegst wegen eines neuen Partners/ einer neuen Partnerin auszuwandern: All dies erfährst du in diesem Podcast. Als gewisses Sahnehäubchen wird in dieser Folge ganz viel Schwedisch gesprochen und Wiebkes Simultandolmetscherfähigkeiten auf Herz und Nieren geprüft.

🔗 ALLE UNSERE LINKS (Instagram, YouTube, "Kaffeespende" und mehr):

https://bio.site/hejschweden

🔗 LINKS ZUR FOLGE:

Artikel in der Ze.tt:
https://www.zeit.de/zett/liebe-sex/2019-11/wie-es-sich-anfuehlt-fuer-die-liebe-auf-einen-anderen-kontinent-zu-ziehen

Sveas und Davids erstes Date:
https://www.youtube.com/watch?v=Xu445h5SsuM

Statistiken:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/741094/umfrage/umfrage-zu-binationalen-partnerschaften/

Noch mehr Statistiken:

https://lovomi.de/beziehung-statistik/#:~:text=Die%20Zahl%20der%20interkulturellen%20Beziehungen,2%20Millionen%20Paare%20sogar%20verheiratet.

Recommended
Transcript

Einleitung und Vorstellung des Gastes

00:00:00
Speaker
Hey Schweden von Wullaby bis Abisko. Ein Podcast von Svea und Wiebke. Hey, hey ihr Lieben. Herzlich willkommen bei einer neuen Folge Hey Schweden hier aus Schweden. Und heute ist eine ganz besondere Folge, denn wir haben einen ganz besonderen Gast am Start, nämlich David Lindgren.
00:00:17
Speaker
Der Lebensgefährte von Svea ist heute mit dabei, denn unsere Folge soll sich heute um das Thema interkulturelle Beziehungen drehen. Ein sehr spannendes Thema und zum Glück haben wir David und Svea. Ja, ich bin auch dabei übrigens. Hallo.
00:00:34
Speaker
Svea ist heute ganz schüchtern, aber wir haben die beiden, die uns ein bisschen Rede und Antwort stellen wollen und wollen ein bisschen darüber sprechen, wie es so ist, in einer interkulturellen Beziehung zu leben.

Sprachwahl und Struktur der Episode

00:00:45
Speaker
Genau. Ja. Und ich dachte mir so als kleiner Icebreaker, als kleiner Anfang hier, dachte ich, dass ich vielleicht kurz erkläre, wie die Folge ablaufen wird und dann sollen Svea und David mal kurz erzählen, wie sie sich kennengelernt haben und so ein bisschen ihre Love Story mit uns teilen.
00:01:00
Speaker
Das ist ein bisschen romantisch. Wir sind ein bisschen zu spät, der Valentinzeit ist schon vorbei, aber ich finde, am 28. Februar nehmen wir auf, da passt es noch ganz kurz. Geht noch. Also, wir haben uns jetzt so überlegt, wir sprechen normalerweise Englisch miteinander, wenn David dabei ist und wir uns irgendwie sehen, aber wir sprechen ja auch alle Schwedisch und wir dachten, das wäre für unseren Podcast irgendwie ganz cool, wenn wir euch mal ein bisschen die schwedische Sprache zeigen. Ich sage gleich, wir haben einen
00:01:28
Speaker
deutschen Akzent, seht es uns nach, dass wir den haben. Aber wir können ganz gut kommunizieren und natürlich spricht David perfektes, wunderschönes Schwedisch und ihr könnt ein bisschen Schwedisch hören und vielleicht versteht ihr ja auch das ein oder andere. Und das heißt, wir werden viel auf Deutsch sprechen, dann werde ich die Fragen an David und Svea gerichtet auf Schwedisch sagen und dann wird David auf Schwedisch antworten und ich werde eine schnelle Übersetzung machen hier live on demand.
00:01:55
Speaker
So dass ihr trotzdem versteht, was er erzählt hat und worum es geht. Ich sehe nichts. Ich sehe nichts. Hallo? Kannst du...

Svea und Davids Liebesgeschichte

00:02:03
Speaker
Hallo, hallo. Hey. Ja, zuerst, hey, David. Schön, dass du da bist. Und er hat gesagt, es ist sehr cool, hier zu sein.
00:02:20
Speaker
Ja, jetzt wollen wir mal gucken, wie wir hier so reinkommen in die Folge. Und dafür dachte ich mir, machen wir diesen kleinen Icebreaker. Und wir und David können mal kurz Ihre Liebesgeschichte erzählen. Ich denke ja, dass ihr jetzt ein bisschen berichten könnt, vor dem ihr Hörer seid. Und wie lange ihr euch kennt. Und wie lange ihr eigentlich in Ihrer Relation mit einander seid. Willst du beginnen oder soll ich beginnen?
00:02:44
Speaker
Ja, wir treffen uns durch eine Heimseite, die heißt Chat-Rollette, wo man mit Personen um die Welt chatten kann, wenn man die, mit denen man spricht, schlumpt.
00:03:09
Speaker
Die beiden haben sich kennengelernt über eine Website, die heißt Chat Toilette und vielleicht kann sich der eine oder die andere noch daran erinnern, das war so vor
00:03:20
Speaker
20 Jahre sind 20 Jahre. War das mal so ein Ding. Genau, es ist schon eine ganze Weile her, dass man Chatroulette hatte. Und da konnte man ... Ganz durch Zufall ist man bei irgendwelchen Leuten auf dem Rechner gelandet und hat sich kennengelernt. Und da haben die beiden sich kennengelernt. Sehr cool. Jette Kühl. Genau. Ja, das ist tatsächlich ... Ich krieg's nicht genau zusammen, wie lange das hier ist. Ungefähr 15 Jahre ist es her. Damals war ich noch in der Schule.
00:03:49
Speaker
Und David hat einen Job in PTO gehabt zu der Zeit. Reclambüro, oder? Ich glaube, das war das. In so einem Reclambüro. So einer kleinen Reklamefirma. Und wir hatten Sommerferien und ich war damals mit zwei Freundinnen irgendwie zu Gange.
00:04:11
Speaker
Da hatten wir von diesem Chat-Toilett-Ding gehört und gesagt, lass uns das mal ausprobieren. Dann haben wir uns das zu dritt angemeldet. Wenn ich die Geschichte erzähle, sag ich auch immer, ja, ich weiß, was man da denkt. Und ja, ich weiß, was ihr denkt, was wir alles gesehen haben, haben wir auch. Aber David war ganz ordentlich und angezogen und ein ganz normaler, lieber Junge. Mit einem weißen T-Shirt mit der Weltkarte drauf, die werd ich nicht vergessen. Das ist ein witziges Detail, er hat eine Weltkarte drauf.
00:04:38
Speaker
war so süß, weil er meinte, sag nicht, wo ihr herkommt, sag einfach stopp. Und hat dann mit seinem Finger so auf seinem T-Shirt auf verschiedene Regionen gezeigt. Und dann haben wir natürlich bei Deutschland gesagt, stopp. Und dann haben wir gesagt, ah, cool, das ist Deutschland. Ja, und das war dann so der Icebreaker. Und dann haben wir uns unterhalten. Und ich glaube, meine beiden Freundinnen sind irgendwann raus, also aus dem Zimmer, hab ich keinen Bock mehr. Und David und ich haben uns weiter unterhalten und dann
00:04:59
Speaker
Ja, ich glaube, wir haben unsere Namen ausgetauscht. Ich wusste, dass er David Lindgren heißt. Aber ich glaube auch die E-Mail-Adressen. Aber damals war das noch nicht so mit Facebook oder Instagram oder irgendwas. Also ich war bei keiner der Seiten angemeldet. Ich glaube, Instagram gab's da auch noch gar nicht. Und dann war erst mal so ein paar Monate Funkstille. Und dann hatte ich Facebook bekommen.
00:05:22
Speaker
Und da fing es gerade so an bei uns in Flensburg, ich war so 15, 16, dass man dann Facebook hatte. Und dann habe ich gedacht, boah cool, jetzt kann ich mich mit allen möglichen Leuten auf der Welt vernetzen. Wen kenne ich denn so außerhalb von Deutschland? Und dann fiel mir David Lindgren ein. Und dann habe ich alle David Lindgrens durchgesucht. Und es gibt echt so einige David Lindgrens. Das war einige Seiten.
00:05:44
Speaker
Und dann hab ich ihn ja mal gefunden, tatsächlich. Seitdem sind wir einfach in Kontakt geblieben über Facebook, aber nur ganz sporadisch, einmal im Jahr gefühlt, so, jo, was geht bei dir so? War aber nie so dieses, zumindest bei mir, nicht so, oh, ist der süß, den würd ich jetzt voll gern mal kennenlernen, so null. Es war einfach nur so, ach, das ist der witzige Typ von Chatroulette, der immer Hockey spielt und immer so viel isst.
00:06:05
Speaker
Weil David zu der Zeit auch ganz viel Hockey gespielt hat. Das war ja sein Leben, der größte Teil seines Lebens. Und deswegen hat er immer nur Hockeybilder gepostet und irgendwelche Pre-Match-Mahlzeiten, was er gegessen hat. Das war die Assoziation, die ich mit David hatte. Ja, und dann ... Vielleicht muss man kurz dazu sagen, dass Hockey eigentlich Eishockey ist auf Deutsch. Also kein Hallen-Hockey, sondern Eishockey.
00:06:32
Speaker
Wie war es, war du nicht wirklich am Proffenniveau? Wie spielte du Hockey? Nein, das war nur am Amateur-Niveau, wie man sagt. Aber ich hatte die Ambition, dass es besser wird.
00:06:53
Speaker
identifierade mich als Hockeyspieler. Das war mein ganzes Leben. Ich habe ihn gefragt, ob er Hockey auf einem Profi-Niveau gespielt hat. Er meinte, es war eher am Amateur-Niveau, aber es war sein ganzes Leben. Er hat sich sehr damit identifiziert mit Hockey, also mit Eishockey. Du warst in Petio zu der Zeit, in der Nähe von Schleftio. Du kommst aus Schleftio, du kommst von Schleftiala.
00:07:20
Speaker
Also hier aus Nordschweden und hier ist, muss man sagen, ist Eishockey wirklich die Volkssportart Nummer eins, so wie bei uns Fußball. Fußball ist eher unwichtig im Vergleich zum Eishockey. Auf jeden Fall. Und dann ist jetzt die Frage, wie kam es dazu, dass wir uns wirklich mal getroffen haben? Weil, wie gesagt, wir haben so
00:07:40
Speaker
Ja, zehn Jahre lang circa haben wir uns nie getroffen. Einfach nur immer so, wie gesagt, sporadisch einmal im Jahr so gefragt, so, jo, was geht so bei dir? Und ab und zu ein Bild geliked oder kommentiert, aber darüber hinaus war da auch nichts. Außer, ich glaube, es waren so drei Situationen, wo wir uns fast getroffen hätten. Also ich hab mal für so einen
00:07:57
Speaker
Schüleraustausch unterwegs, da gingen aber doch nach Finnland und nicht nach Schweden. Er sollte auch mal für einen Austausch ins Ausland, eigentlich auch nach Deutschland, aber dann irgendwie doch nicht. Und dann war er auf einem Euro-Trip mit seiner Schwester vor ein paar Jahren, wo wir nach Berlin sollten, aber das wurde dann auch nichts. Also es war dreimal irgendwie so, dass wir uns irgendwie so fast gesehen hätten, aber dann doch nicht. Naja, und dann war es ja bei mir so, dass ich mir in den Kopf gesetzt hatte, nach Schweden zu ziehen und
00:08:23
Speaker
Das ist eben auch bei den allermeisten der Fall, wenn sie wissen, dass sie einen schwedischen Partner habe, dass sie immer davon ausgehen, dass ich wegen David hergezogen bin. Aber es war doch ganz wichtig zu sagen, auch direkt am Anfang der Folge, also ich bin jetzt nicht jemand, der für die Liebe ausgewandert ist. Also David war auf jeden Fall ein nicer Bonus, wie ich immer sage. Aber ich hab mich vorher in Schweden verliebt und wollte nach Stockholm ziehen und hab schon alles in die Wiege geleitet und alles geplant.
00:08:48
Speaker
Hab schon alles gekündigt, die Deutschland und so weiter. Und dann war es halt so, dass David Wind mit davon bekommen hat, dass ich öfter mal in Stockholm war zu der Zeit, weil ich ja nach Stockholm ziehen wollte. Und er hat zu der Zeit auch in Stockholm gewohnt, nicht wahr, Schneegi? So Hornhärberer sagt er dann,
00:09:20
Speaker
Ja, genau. Ich sah, dass sie in Stockholm kommen würde, ob es ein paar Tage oder einen Freitag war. Und dann fragte ich, ob sie sich sehen will. Das war gut.
00:09:36
Speaker
Also er hat gesehen, dass sie für ein Wochenende oder für ein paar Tage nach Stockholm kommt und da hat er sich gedacht, jetzt frage ich sie. Und frage, ob wir uns treffen wollen. Okay. Und dann? Ja, und dann hat sie gesagt, dass sie gerne sehen wollen. Und es fühlte sich an, als ob sie
00:09:55
Speaker
Wir haben uns 10 Jahre lang kennengelernt. Wir sind dann in Vaxholm gefahren. Das war am 1. Juli.
00:10:12
Speaker
Aber wir haben uns auf T-Zentralen getroffen und dann hatten wir unseren ersten Date in Gamla Stan. Kann man sich das erinnern? Genau. Ein Fieke, der nicht mehr da ist. Dann haben sie sich das natürlich ein bisschen schön gemacht. Er hat sie abgeholt am Zentralbahnhof und dann sind sie nach
00:10:31
Speaker
hatten Sie Ihr erstes Date in der Gamla-Starrn, wie romantisch. Mhm. Und ... Dann wart ihr auf Wachsholmen? Wachsholmen? Ja, wir haben mal ein YouTube-Video drüber gemacht, das findet man auch noch online. Unser allererstes Wochenende zusammen, wir kannten uns so effektiv zwei Tage, einen Tag.
00:10:51
Speaker
Na, ihr habt gerade gesagt, ihr kanntet euch zehn Jahre schon. Ja, aber so in real life. Wir haben uns einen Tag, glaub ich, wirklich gesehen, physisch, und dann sind wir nach Wachsholm gefahren mit dem Boot und haben da dann einen schönen Tag verbracht. Und das Ding ist auch, wir haben, bevor wir uns da wirklich getroffen haben, das war nämlich schon bestimmt, also einige Wochen, bevor wir uns getroffen haben, wie Hallex und ...
00:11:20
Speaker
Und wir haben dann einige Wochen vorher einfach schon sehr, sehr, sehr viel bei Instagram geschrieben, ganz viel gechattet, eigentlich jeden Abend ein paar Stunden so. Da hab ich auch gemerkt, der ist ja gar nicht so übel, der David. Und gedacht, wenn er jetzt auch noch so in real life so ist, wie er schreibt und wir uns riechen können, ist ja nun mal so, Chemie muss stimmen. Dann ...
00:11:42
Speaker
dann wär der eigentlich grad schon cool. Und es war dann auch tatsächlich so, wir haben uns dann ja getroffen und es war, ich sag immer so, wenn ich die Geschichte erzähle so, and the rest is history, also so war's auch. Also wir haben uns getroffen und irgendwie war das so, ja, und seitdem sind wir eigentlich zusammen.
00:11:57
Speaker
Nooo! Hat einfach gepasst, ja. Richtig gut. Und wir sagen auch immer so, hätten wir uns früher kennengelernt, hätt es einfach auch nicht gepasst. Also irgendwie in den letzten, keine Ahnung, vor fünf Jahren, zehn Jahren, vor 15 Jahren, wir waren einfach auf so verschiedenen Lebensebenen und auch unterwegs im Leben auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Ich war ja auch im Ausland, David war auch im Ausland, wir haben in verschiedenen Städten gelebt. Das haben wir auch gebraucht. Ich glaube, das war gut, dass wir uns erst später gefunden haben.
00:12:25
Speaker
Und

Interkulturelle Beziehungen: Statistiken und Herausforderungen

00:12:26
Speaker
seitdem, wie gesagt, sind wir zusammen und jetzt sitzen wir hier von Stockholm über Ökosperia nach Karlstad. Wir haben nach Schluchtmülkommen in den letzten paar Jahren. So, wie lange haben wir uns geholfen? Nächsten 5 Uhr im Sommer.
00:12:44
Speaker
Ja, das war jetzt quasi die Love-Story von euch. Sehr, sehr schön, sehr romantisch, auch richtig cool mit Chatoulette. Ich finde das einfach sehr speziell.
00:13:03
Speaker
Ja, ich habe mir mal jetzt in Vorbereitung auf diese Folge ein paar Zahlen angeguckt, die vielleicht ganz interessant sind. Also es gibt so große Untersuchungen, einmal von Statista, also deutschlandweit, ich beziehe mich jetzt nur auf Deutschland. Da habe ich große Zahlen gefunden, so von 2017 oder viele große Umfrage gefunden. Und 2017
00:13:26
Speaker
war es sehr interessant, dass 19% aller Befragten bereits einmal eine Beziehung in ihrem Leben gehabt haben, die quasi interkulturell war. Das ist schon relativ viel. Und 14% der Befragten führten zu der Befragungszeit gerade eine interkulturelle Beziehung.
00:13:45
Speaker
Ich hab dann noch mal Zahlen von 2019 gefunden. Da war es so, dass 150.000 Menschen aus Deutschland jährlich auswandern wegen der Liebe. Ja, das fand ich richtig krass. Ich hab David vor der Folge nämlich gefragt, was schätzt du, wie viele Leute in Deutschland, also 2019, Stand 2019, ausgewandert sind? Und David so, ja, 10.000 vielleicht? Und ich so, ja, 150.000, ne?
00:14:07
Speaker
Das hätte ich nicht gedacht. Das ist echt viel. Also 150.000 wandern quasi jährlich aus wegen der Liebe, weil sie sich verliebt haben. Und 2019 waren insgesamt 1,5 Millionen Deutsche in interkulturellen Beziehungen. Interkulturelle Beziehung wurde jetzt hier so definiert, dass der Partner in einem anderen Land aufgewachsen ist.
00:14:27
Speaker
Aber als kleiner Dauner habe ich auch herausgefunden, dass bei interkulturellen Ehen die Scheidungsrate statistisch 64% höher ist als bei Eheschließungen, wenn die Ehepartner aus dem gleichen Land sind. Oh krass.
00:14:49
Speaker
Und da habe ich mir gedacht, als ich das gelesen habe, okay krass, ich muss mal noch mit anderen Leuten Kontakt aufnehmen und habe bei Instagram in meiner Story so eine Fragesticker gehabt und habe so ein bisschen gesagt, okay, also habt ihr Fragen oder wollt ihr vielleicht ein bisschen berichten, wie es bei euch so lief?
00:15:06
Speaker
Und da habe ich mit drei Leuten so kleine Interviews geführt und habe mich halt auch super gefreut. Also ich möchte mich jetzt hier eine Person möchte anonym bleiben. Ich möchte mich an dieser Stelle bei Mathilde bedanken und auch bei Kathrin, die sich echt viel Zeit genommen haben und so ein bisschen berichtet haben, wie es bei ihnen so ging. Und da haben sich so.
00:15:25
Speaker
Und bei diesen drei Gesprächen haben sich so verschiedene Problemfelder quasi ergeben, die vielleicht erklären könnten, warum es auch nicht immer so leicht ist, eine interkulturelle Beziehung zu haben. Und ich habe mir so gedacht, wir gehen das mal ein bisschen durch. Ich kann ein bisschen berichten, was mir die Followerinnen quasi berichtet haben. Und dann frage ich euch, wie es bei euch quasi so läuft.
00:15:47
Speaker
Also, ein Problemfeld, was mir alle drei beschrieben haben, war das Thema Sprache. Und dazu kamen ja auch ganz viele Fragen zu dem Thema Sprache. Und da war es ganz spannend, also zum Beispiel Matilde, die konnte die Sprache des Partners schon sehr gut. Sie hat selbst Skandinavistik studiert, was ich echt cool finde. Aber auch sie, obwohl sie Skandinavistik studiert hat, fließend Schwedisch kannte, also auf einem sehr hohen Niveau und in Schweden studiert,
00:16:10
Speaker
hat gesagt, dass es für sie sehr überraschend war, dass sie relativ viele Sachen nicht verstanden hat, weil es einfach so viele Slangbegriffe sind und so viele Referenzen, die man halt nicht kennt, wenn man nicht in der Kultur aufgewachsen ist. Und alle, mit denen ich Sprach fand, so die Sprache, empfanden das eigentlich als größtes Hindernis in bestimmten Situationen.
00:16:30
Speaker
Besonders das größte Problem hatten die, mit denen ich gesprochen habe, damit, wie halt mit den Familienmitgliedern gesprochen wurde. Also zum Beispiel Katrin, da ist das Problem, da ist ihr Freund ist zu ihr gezogen. Und da war so ein bisschen die Frage, okay, sie konnte seine Sprache sehr, sehr gut, aber die Kinder eben nicht von ihr. Und die Frage war so ein bisschen, okay, wie redet er jetzt mit ihren Kindern? Da waren halt echt große Kommunikationsschwierigkeiten.
00:16:57
Speaker
Und bei allen war eigentlich auch so das Problem, okay, wie spreche ich mit der Familie meines Partners? In welcher Sprache spreche ich da? Weil man kann halt vielleicht nicht erwarten, dass Oma, Opa in Deutschland schwedisch können oder beziehungsweise Oma, Opa in Schweden super Englisch können oder halt natürlich Deutsch. Also wie macht man das und wie kann man damit gut umgehen in diesen Situationen? Ganz oft, bei ganz vielen, ist es so, dass Englisch so die Love-Language ist von den Paaren.
00:17:26
Speaker
Aber wie fällt man sich dann, wenn man auch die Freunde trifft oder eben wie gesagt die Familienmitglieder? Weil eine hat mir erzählt, dass ihr Problem so ein bisschen ist, dass sie halt freundlich sein möchte und das dann, sobald sie halt, wenn sie jetzt irgendwie ausgehen oder so mit den schwedischen Freunden,
00:17:43
Speaker
Sobald sie dann irgendwie mal aufs Klo geht und wieder zurückkommt, dann sprechen alle Schwedisch und dann will sie natürlich nicht, dass nur für sie auf Englisch geswitcht wird, aber eher Schwedisch. Sie hat am Anfang halt ganz wenig verstanden und hat es total schwer und hat sich dann total unwohl gefühlt in diesen Situationen. Also das ist natürlich auch eine Sache, wo die Sprache eine große Rolle spielt. Und deswegen, ja, meine Frage jetzt an euch ist ehrlich gesagt, wie sprecht ihr miteinander und wie macht ihr das mit der Familie? Also wie redet ihr mit der Familie eures Partners?
00:18:13
Speaker
Mein Frage ist jetzt, wie ihr mit einander redet. Welche Sprache habt ihr, wenn ihr mit einander redet? Und wie macht ihr das, David, zum Beispiel, wenn ihr mit Sveas Familie in Deutschland redet? Oder wie macht Svea es, wenn sie mit deiner Familie in Sverige redet?
00:18:30
Speaker
Ja, also bei uns ist es auch so, wie bei ganz vielen interkulturellen, internationalen Paaren, dass wir uns auf Englisch verständigt haben und auch immer noch größtenteils auf Englisch verständigen. Das liegt nicht daran, dass ich kein Schwedisch kann, das liegt einfach daran, dass es, wie du eben auch sagtest, unsere Love-Language ist. Das hab ich, glaub ich, auch schon in mehreren Stellen mal so in Interviews und so erwähnt, aber ich sag's gern noch mal.
00:18:54
Speaker
Ich hab mich auch an meinen Onkel mal drüber unterhalten und der hatte gesagt, dass die auch ein befreundetes Paar haben, die mittlerweile auch die Sprache des jeweils anderen perfekt beherrschen. Aber er hat halt gesagt, dass die so beschrieben haben im Sinne von, das ist aber die Sprache, in der wir uns quasi verliebt haben, in der wir uns kennengelernt haben und dass es einfach total komisch ist, dann die Sprache zu wechseln. Und das hat für mich total viel Sinn ergeben, weil genauso geht es mir auch.
00:19:19
Speaker
Also ich weiß nicht, ob man das verstehen kann, wenn man nicht selbst in der Situation ist. Aber man ist ja auch oder ich empfinde das zumindest so, dass man auch in verschiedenen Sprachen irgendwie anders ist. Also ich bin anders auf Englisch, als ich auf Deutsch bin, als ich auf Schwedisch bin. Und ich finde nämlich auch, das wäre jetzt irgendwie ganz komisch auf einmal nur Schwedisch zu sprechen. Also klar haben wir jetzt im Laufe der Jahre
00:19:39
Speaker
auch mehr angefangen auch zu Hause, also nur zu zweit Schwedisch zu sprechen ab und zu. Aber trotzdem muss ich echt sagen, die allermeiste Zeit sprechen wir Englisch.
00:19:58
Speaker
Rarisch. Wir können... Wie de blandat. Got to blandat. Ja, genau. Wir kann blandar Meninger. Wir haben sowohl die svenische, die englische und die tysische. Ja, er sagte gerade, wir mischen eben auch so ab und zu mal die Sprachen. Ich glaube, das ist auch ganz typisch, wenn man mit verschiedenen Sprachen in einem Haushalt irgendwie zusammenlebt. Und teilweise ist es jetzt auch so...
00:20:14
Speaker
dass mir auch Wörter schneller auf Schwedisch einfallen als auf Englisch. Das find ich so witzig, weil ich mittlerweile Englisch mit schwedischen Wörtern spreche. Aber es find ich auch so spannend, dieses ganze Thema Sprache und so weiter, wie sich das dann so verhält, wenn man in verschiedenen Ländern lebt und verschiedene Sprachen spricht. Genau, aber bei uns ist es halt auch Englisch wie bei so vielen. Und bei uns war es so, am Anfang mit der Familie von David, dazu könnt ich ja gleich was sagen, und David in zu meiner Familie,
00:20:42
Speaker
Ich hab natürlich, bevor ich aus Schweden ausgewandert bin, angefangen, Schwedisch

Sprachbarrieren mit der Familie überwinden

00:20:45
Speaker
zu lernen. Ich hab ein Jahr vorher angefangen, Schwedisch zu lernen. Ich konnte die Basics, aber natürlich war ich viel zu schüchtern, als das wirklich fließend zu sprechen. Das war am Anfang auch so, dass fast alle sofort auf Englisch geswitcht haben, wenn sie gehört haben, die kann nicht so gut Schwedisch. Mit Davids Familie war es auch so, die wollten alle nett sein und mir das einfach machen. Die meisten in Davids Familie haben mehr Englisch gesprochen.
00:21:07
Speaker
Jetzt ist es aber so, dass ich eigentlich mit allen Schwedisch spreche und die immer noch sehr, sehr oft ins Englische zurückverfallen, einfach aus Gewohnheit. Und ich ja mittlerweile einfach gerne möchte, dass wir uns auch Schwedisch unterhalten und sich auch zeigen, ich kann ja Schwedisch, ich hab jetzt ja auch einiges gelernt in den letzten Jahren. Das finde ich mal witzig zu beobachten, dass vor allem Davids Mutter verfehlt ganz oft noch in Englisch mit mir, wenn sie mit mir spricht.
00:21:31
Speaker
Davids Vater auf der anderen Seite ist eigentlich so lustig. Davids Vater hat sich eigentlich nie so richtig viel Mühe gegeben. Also er, er spricht halt so richtig, richtig breites Nordschwedisch. Ich weiß, ich habe ihn ja kennengelernt. Du hast ihn kennengelernt, du weißt wie er redet und ich sage ja gar nicht, er soll mit mir nur Englisch sprechen oder hätte er Englisch sprechen sollen wir die ganze Zeit. Das meine ich nicht, ich meine nur.
00:21:53
Speaker
dass man vielleicht so ein bisschen aus diesem Akzent rauskommt, um es ein bisschen leichter zu machen, weil bis heute ist die einzige Person, die ich wirklich immer noch nicht gut verstehe, Davids Vater. Also klar verstehe ich ihn mittlerweile recht gut, aber es ist immer noch schwierig teilweise. Aber David, er spricht etwas Bonska, oder? Ja. Ja, und ich habe nicht richtig verstanden, dass er so breit für den Svea war.
00:22:22
Speaker
Ich habe gerade gefragt, ob Davies Papa so einen Dialekt spricht, der hier oben in Nordschweden so ein bisschen noch verbreitet ist und das heißt Bonska. Das ist halt sehr, sehr schwer zu verstehen. Das ist schon sehr breit, hat ganz viele andere Wörter mit drin und sehr viele alte deutsche Wörter, witzigerweise, weil es gibt nämlich auch so eine, darauf zurück,
00:22:44
Speaker
dass es hier im 19. Jahrhundert viele deutsche Einwanderer gab und die haben ganz viele Wörter mit reingebracht. Das heißt, so ganz alte deutsche Wörter sind dann für Schwedisch mit drin. Und es ist tatsächlich total schwer zu lernen oder zu verstehen. Also es ist wirklich kein Hochschwedisch. Und er meinte gerade, ja, ihm ist es nie so aufgefallen, bevor Svea das so drauf gezeigt hat, dass das bei ihm so anders ist als bei anderen.
00:23:07
Speaker
Da fällt mir auch gerade was zu ein, das hatten wir glaube ich auch schon mal besprochen in unserer Sprachfolge, die wir gemacht haben hier an dem Podcast. Dieses Ding, dass man sich halt irgendwie so ein bisschen, wie soll man sagen, ein bisschen dumm fühlt oder einfach irgendwie sich so fühlt, dass man sich nicht vernünftig ausdrücken kann, weißt du? Dass man irgendwie so an Gesprächen, wo man ja auch gerade, wenn man die andere Familie kennenlernt, möchte sich natürlich von der besten Seite zeigen und möchte viele Dinge erzählen.
00:23:30
Speaker
Aber da ist dann ja voll die Problematik, weil du dich einfach nicht so gut ausdrücken kannst. Und ja, das denke ich mich auch manchmal so, was wohl Davies Vater von mir denkt. So, also er mag mich jetzt. Da gehe ich jetzt mal ganz stark von aus, aber weißt du, weil ich immer denke, schade, da konnte ich mich nie so richtig kennenlernen, so wie ich auf Deutsch bin oder auf Englisch bin, auch wenn ich jetzt viel besser Schwede spreche.
00:23:52
Speaker
Ist halt so, ne? Also, man lernt sich ja nur einmal kennen und dann, ja, bricht man irgendwie so ein bisschen schwedisch. Weiß ich nicht. Wie gesagt, es ist irgendwie schwer zu erklären, wenn man irgendwie vielleicht selber nicht drinsteckt in so einer Beziehung. Aber das sind so Sachen, die ja durch den Kopf gehen, dass man so denkt, oh, vielleicht denke ich jetzt, dass ich doof bin oder so. Ich bin ja eigentlich ganz schlau, ich kann mich einfach nicht so ausdrücken. Ja, ja, ja, auf jeden Fall. David, will du, will du?
00:24:18
Speaker
Willst du ein bisschen erzählen, wie du mit Sveas Familie redet? Ja, mit Sveas Familie ist es meist Englisch, wenn wir mit einander sprechen. Aber es wird oft in Deutsch gewechselt. Und dann versuche ich, mit so gut ich kann. Es ist eine gute Training, aber ich habe immer noch etwas.
00:24:40
Speaker
Ja, also er meinte gerade, dass er meistens mit Sveas Familie auf Englisch spricht. Wobei die dann ganz oft auch ein bisschen wechseln ins Deutsche. Und er versucht dann, so viel er kann, zu verstehen. Aber ja, es ist noch ein bisschen Arbeit, meint er selber, bis er wirklich viel verstehen kann oder viel sagen kann.
00:24:58
Speaker
Ja, ich glaube, das ist so ähnlich wie das, was die eine Dame meinte, die dir geschrieben hatte, wenn man irgendwie den Raum verlässt und auf einmal sprechen alle die andere Sprache. Das ist halt bei uns auch so. Wenn wir zu Hause sind und meine Mutter und ich sprechen oder so, dann verfällt man doch schnell wieder ins Deutsche, weil das das Gewohnte ist. Wir sind wieder bei dem Thema Love Language. Das ist die Sprache, die ich immer meiner Mutter gesprochen habe. Das fühlt sich komisch an, meine Mutter Englisch zu sprechen. Dann verfällt man, ohne dass man das merkt, zurück in die Sprache. Das war bei Doubles für mich auch so,
00:25:27
Speaker
auch irgendwann wieder so auf Schwedisch geswitcht haben. Ich red jetzt hier vom ersten Jahr und so, ne? Und ich glaub, das ist auch so eine Problematik, der ... ja, vielleicht auch noch ein Tipp, das wir im Ende noch mal zusammenfassen, was Tipps sein könnten. Aber ich glaube, das ist so eine Sache, da sollte man echt ein bisschen drauf aufpassen, darauf achtet, dass man versucht, wenn nur eine Person in der Gruppe ist, die Sprache nicht gut kann, immer versuchen, dein Englisch zu sprechen oder halt die Sprache der gemeinsamen Nenner, was es denn noch immer ist. Aber ich glaube eigentlich,
00:25:57
Speaker
Was sehr schade ist, ist halt in der älteren Generation, so wie bei meiner Oma, zu der ich auch ein enges Verhältnis hab. Und die kann natürlich gar kein Englisch. Immer wenn sie sagt, sie kann Englisch, sagt sie ... One, two, three.
00:26:14
Speaker
Das ist so ihr Vokabular. Das ist ja ein bisschen schwierig. Und David kann halt auch nicht wirklich Deutsch. Kannst du wieder berätter, Hürdin, Tüsker, er? Willst du erzählen, wie dein Deutsch ist, damit man versteht, was so dein Stand ist aktuell? Schultüsker. Schultüsker. Er meint ...
00:26:33
Speaker
Er meinte, er hatte ein bisschen Schuldurchgabe. Aber ich glaube, ich war nicht deine Lehrerin, oder? Ich war nicht deine Lehrerin. Da ist nicht so viel vor, weil du ein Skoltusker bist. Nein, ich glaube, ich konnte mehr, als ich in der Schule war. Ich glaube, er konnte mehr in der Schule, als er jetzt kann. Ich glaube, es gibt ein paar...
00:26:56
Speaker
Die normalsten Phrasen zum Smopraten kann ich auf Tyschisch, aber so schnell wie möglich. Er meinte gerade, er kann die üblichsten Fragen vom Smalltalk, die er in der Schule gelernt hat, auf Deutsch, aber dann hört es halt auch auf.
00:27:26
Speaker
Ich habe ihn gerade gefragt, wie es so für ihn ist, ob er uns versteht, weil ich immer erlebe, dass ganz viele Schweden sagen,
00:27:40
Speaker
dass sie super viel verstehen können, wenn man Deutsch redet, weil die Sprachen so ähnlich sind, aber dass sie halt total Schwierig das haben, die Sprache dann zu produzieren und wirklich was zu sagen. Und jetzt habe ich ihn gefragt, wie das für ihn ist. Ja, da gibt es ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja
00:27:59
Speaker
Wenn ich weiß, was ihr redet, kann ich mich gut im Gespräch mitnehmen. Aber wenn es etwas ganz anderes ist, ist es viel schwieriger. Aber ich verstehe viel mehr, als was ich sprechen kann.
00:28:14
Speaker
Ja, also er meint gerade auch, dass diverse Wörter so ähnlich sind. Und dass er deswegen, wenn er vorher weiß, worüber gesprochen wird und so einen Kontext hat, dann kann er halt super viel verstehen und kann ganz gut auch quasi bei so einem Gespräch folgen. Aber das Sprechen selbst fällt ihm total schwer. Ja, aber Interes sagt ihnen auch, du verstehst 35% von dem, was ich sage. Ja, aber das war Hans Ohren.
00:28:40
Speaker
Okay, also Svea hat gerade nochmal darauf hingewiesen, dass er vorher gesagt hätte, dass er ja nur 35 Prozent versteht von dem, was wir reden. Ich glaube, ich kann variieren zwischen 10 und 60 Prozent. Okay, okay. Jetzt sagt er also zwischen 10 bis 60 Prozent. Okay. Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, wenn ihr eine Familie gründet, wie ihr es dann mit der Sprache machen wollt?

Mehrsprachige Kindererziehung: Pläne und Herausforderungen

00:29:04
Speaker
Im Endeffekt habt ihr ja drei Sprachen in eurem Haushalt. Ihr habt Englisch miteinander, ihr habt eure beiden Muttersprachen, Deutsch und Schwedisch. Und habt ihr darüber schon nachgedacht, ob ihr das, was ihr davon dann nutzen möchtet? Also ja, fragt aber auch, ob man nicht denkt, ich fahre halt nicht auf Bahnen, welche Sprache ich gar nicht sprechen kann. Ich habe keine drei Sprache. Wenn ich das gar nicht fixiere mit Bahnen, dann würde ich das ändern.
00:29:30
Speaker
Ich glaube, du sollst antworten, weil wir so viel gesprochen haben. Sollen wir vielleicht eine vierte Sprache sagen? Nein. Er meinte gerade, vielleicht sollten wir uns noch eine vierte Sprache überlegen. Ich glaube, wir haben viel darüber gesprochen, dass ich mit den Kindern in der Schweiz sprechen soll und Svea in Tyschland spricht.
00:29:52
Speaker
Ich glaube, dass es vielleicht ändert sich, wenn wir Kinder haben. Aber wir wissen auch, dass sie Deutsch lesen. Das ist eine gute Frage.
00:30:10
Speaker
Ja, also wir sagten gerade, also auf jeden Fall wird David mit den Kindern Schwede sprechen und ich auf jeden Fall Deutsch. Das ist auch eine Sache, die mir sehr wichtig ist, dass meine Kinder meine Sprache mitnehmen, weil ich finde auch Sprache ist halt nicht nur Sprache, es ist halt einfach auch...
00:30:24
Speaker
ein großer Teil der Kultur und es ist einfach wichtig für mich, dass sie die Sprache sprechen. Aber wir haben gerade gesagt, wir sprechen wahrscheinlich Englisch miteinander, dann habe ich gesagt, ja, oder vielleicht spreche ich denn auch mehr Schwedisch wegen den Kindern, aber dann dachte ich so, nee, ich will ja eigentlich wirklich konsequent Deutsch sprechen, weil ich glaube,
00:30:40
Speaker
Das ist wahrscheinlich auch bei den meisten Leuten, die zuhören und auch mehrsprachige Kinder haben. Es ist, glaube ich, ziemlich wichtig, dass man da wirklich konsequent ist und sagt, die eine Person spricht Deutsch, die andere spricht Schwedisch. Aber ja, ich denke, es wird wahrscheinlich so sein, dass wir weiterhin Englisch miteinander sprechen. Vor allem am Anfang ist es ja auch ganz praktisch, das ist noch eine Geheimsprache. Aber die Kinder in Schweden lernen ja auch recht schnell Englisch tatsächlich. Ja, es wird...
00:31:02
Speaker
Ja, aber ich denke, die werden ganz offensichtlich natürlich am meisten Schwede sprechen, weil sie natürlich auch im Kindergarten oder Schule unsere Schwede sprechen. Aber ich finde schon zu Hause oder wenn sie mit mir unterwegs sind, wäre das sehr wichtig, dass sie Deutsch sprechen. Ja, aber jetzt so als kleiner Tipp, so als Sprachenpädagogin, das ist eigentlich genau der richtige Weg, dass man es so wählt. Am Anfang wird es vielleicht so sein, dass eure Kinder also hypothetisch
00:31:25
Speaker
wahrscheinlich später die Sprache sprechen lernen und sich dann auch vielleicht für eine Sprache entscheiden, aber prinzipiell so von meinem Wissensstand aus meinem Studium heraus ist es definitiv möglich, dass man das weiterhin so macht, aber wichtig ist eigentlich, dass jeder in seiner Muttersprache bleibt. Klar, Englisch ist nicht eure Muttersprache, aber wenn die Kinder dann einfach merken, Mama und Papa reden miteinander Englisch, dann ist das überhaupt kein Problem für die. Wichtig ist eigentlich eher, dass man nicht anfängt, Schwedisch und Deutsch zu mischen, weil sonst können die Kinder am Ende
00:31:51
Speaker
Weder das eine noch das andere richtig. Und wir Menschen sind eigentlich dazu gemacht, im Endeffekt viele Sprachen zu lernen. Unser menschliches Gehirn kommt damit ohne Probleme klar. Und es gibt ja auch viele Länder auf der Welt, in denen man wirklich viele Sprachen spricht. Und auch in denen das eigentlich ein Normalfall ist, dass man zu Hause eventuell auch mehrere Sprachen einfach hat. Und ... ja, klingt nach einem guten Plan eigentlich. Ja, oder? Ja, genau. Genau.
00:32:19
Speaker
Eine weitere Frage, die ich mir so überlegt habe, ist, wie ist denn, also du hast ja jetzt Schwedisch gelernt, Svea. Du sprichst Schwedisch mit Davids Familie. Du, natürlich, lebst in Schweden. Dadurch ist ja klar, dass du auch in dieser Kultur und diesem Land teilhaben möchtest und die Sprache sprichst. Wie ist es denn für dich, David, hast du dann den Druck, auch die Sprache von Svea zu lernen?
00:32:42
Speaker
Es ist ein bisschen pressig, dich auch auf Deutsch zu lernen, um mit der Familie zu sprechen, um auch ein Teil ihrer Kultur zu haben. Wie ist das für dich? Oder denkst du, das ist ziemlich similär? Sie sprechen Schwedisch, wir sprechen Englisch.
00:32:59
Speaker
Ich brauche keine Tysche in meinem Verdag. Ich fühle mich am meisten auf mich selbst. Ich will Tysche lernen. Und vor allem, wenn man zusammen Kinder hat. Ich will verstehen, was sie zu den Kindern sagen und was die Kinder zu ihnen sagen. Genau, das ist ein guter Punkt. Auch wenn du mit deiner Familie und mit Oma sprichst,
00:33:25
Speaker
die ich nicht mit Englisch kommunizieren kann. Das ist auch eine Sache, die ich wirklich lernen will. Er meinte gerade, dass er keinen Druck empfindet von außerhalb, aber er macht sich selbst ein bisschen Stress, weil er schon gerne gut Deutsch können möchte, um mit Zvea besser zu kommunizieren. Es ist ihm auch wichtig, wenn es Kinder gibt, dass er weiß, was Zvea mit dem Kind spricht.
00:33:51
Speaker
oder was das Kind sagt, wenn es dann mal was auf Deutsch sagt. Und natürlich halt für die Familie in Deutschland, dass er eben mit Sveas Großeltern besser kommunizieren kann, weil es da einfach gerade immer noch schwierig ist und deswegen versucht er auch, Deutsch zu lernen. Ja.
00:34:07
Speaker
Haben wir eigentlich noch mehr zum Thema Sprachen? Ich habe ja auch Fragesticker gepostet bei mir und wir haben nämlich vorher verglichen, wir haben ziemlich viel die gleichen Fragen bekommen, deswegen haben wir jetzt einfach mal alles zusammengesammelt. Aber ich fand eine Frage noch interessant, die auch echt oft kam.
00:34:26
Speaker
Inwiefern ist so Deep Talk wirklich möglich auf einer Fremdsprache, also jetzt Englisch bei uns, und ob das irgendwie die Beziehung beeinflusst, dass man jetzt seine Muttersprache sprechen kann. Und da finde ich, das kommt halt so drauf an. Bei uns ist es so, dass wir beide sehr gut Englisch sprechen, von daher
00:34:47
Speaker
finde ich jetzt nicht, dass es ein Nachteil ist. Ich finde es manchmal schade, dass er meine norddeutsche Ordnung verstehen kann. Wenn ich es so machen, versteht er es nicht. Das ist lustig, weil ich so bin. Das ist auch so eine Sache.
00:35:02
Speaker
Ich weiß nicht, wie ich das finde, seitdem ich Instagram auf Deutsch mache, dass ich halt so ein bisschen mehr das jetzt durchscheiden lassen kann. Ich war vorher mal Englisch gesprochen. Das ist halt schade, weil so diese norddeutsche Art von mir, das ist halt auch ein großer, großer Teil von mir, auf den ich stolz bin. Ich bin sehr gern norddeutsch und das ist schade, weil da...
00:35:37
Speaker
Man, der war Englisch.
00:35:39
Speaker
Du sagst, dass es nicht so leicht für dich ist, wenn man eine Argumentation hat. Ja, genau. Ich glaube, das ist die Situation, in der es am meisten frustrierend ist, wenn man etwas verbreitet, oder wenn man keine Argumentation hat, wenn man nicht mit sich zusammenhält.
00:36:15
Speaker
Ja, aber das ist ein spannender Punkt.
00:36:19
Speaker
Also, er meinte gerade, oder die beiden meinten gerade, dass es eine Situation gibt, in der es manchmal schwierig ist, in einer Fremdsprache zu kommunizieren, und das ist, wenn man sich streitet. Dass wenn man halt irgendwie Argumente austauschen will, wenn man eigentlich wütend ist aufeinander, und dann kann es halt schon passieren, dass man einfach eigentlich dann vor lauter Wut auch die Wörter nicht findet. Und nicht so das Gefühl hat, dass man sich so gut ausdrücken kann wie in seiner Muttersprache, dass es halt schöner wäre, da mit jemandem zu streiten.
00:36:48
Speaker
mit dem man auf eine Augenhöhe ist. Und ja, dass es eben manchmal nicht so leicht war. Also der einzige Punkt ist, dass David quasi, also der David eingefallen ist, dass es da so ein bisschen hinderlich manchmal ist, in der anderen Sprache zu kommunizieren.
00:37:06
Speaker
Ich glaube, man kann die Sprache ein bisschen wechseln, aufgrund des Humors, den man hat. Denn oftmals, wenn wir Schwedisch sprechen, haben wir ein gutes Humor. Das stimmt tatsächlich. Ich will etwas planieren, wenn ich immer Englisch spreche. Wenn ich mit dir beruhige, dann spreche ich Englisch auch. Aber wenn alles gut ist, dann spreche ich Schwedisch. Und dann wird es auch eine Tolle, es geht neu.
00:37:32
Speaker
Das war ja gesagt, wir haben ja eine andere Lunde. Ich denke, du musst du lehrer der Tüsker. Aber ich denke, der Tüsker ist der perfekte Sprache. Interessant. Die beiden haben gerade festgestellt, dass sie da sehr unterschiedlich sind. Wenn sie Sachen planen, ein bisschen den Alltag organisieren, dann ist das immer auf Englisch. Wenn sie gute Laune haben oder gute Stimmung sind, dann wird mehr Schwedisch gesprochen.
00:38:00
Speaker
Und da ändert sich auch, er meinte gerade Sveas Stimme ändert sich immer total. Aber klar, wenn man Schwedisch spricht, dann kommt der schwedische Sing und Song. Dann klingt ja alles gleich ganz fröhlich. Ganz putzig, genau. Und ich meinte nur gerade zu David, dass er dann auf jeden Fall Deutsch lernen muss, weil wenn man wütend ist, dann ist Deutsch eigentlich die perfekte Sprache. Definitiv.
00:38:20
Speaker
Ja, spannend. Ich habe auch, wie gesagt, diese Interviews geführt und kann da noch ein bisschen weiter zu erzählen. Also das zweite Problemfeld, was ich quasi gefunden habe von diesen verschiedenen Gesprächen, sind die kulturellen Unterschiede.

Kulturelle Unterschiede und Kindheitserfahrungen

00:38:34
Speaker
Zum Beispiel Mathilde war sehr überrascht, dass sie viele kulturelle Referenzen ihres Partners eigentlich nicht ganz versteht und umgedreht. Und dazu gehören vor allen Dingen Kindheitserinnerungen, Filme, Bücher, die man in der Schule gelesen hat, auch Witze. Zum Beispiel sowas ganz Typisches, wenn wir irgendwie sagen, ja das ist ja wie bei wetten das, dann versteht der keiner.
00:38:55
Speaker
was damit gemeint ist und sie meinte ihr schwedischer Freund hat auch irgendwie so eine Sendung, die halt alle geschaut haben in Schweden, als er jung war und da kann sie halt überhaupt nichts mit anfangen und weiß immer nicht so richtig, was er jetzt eigentlich meint. Katrin hat festgestellt, dass es halt auf jeden Fall Probleme gibt, so mit unterschiedlichen Ansichten zum Thema Erziehung.
00:39:12
Speaker
Das ist eher diese Familienproblematik, dass Kinder in jedem Land anders erzogen werden. Das kann ich auch von mir persönlich sagen. Bei ihr war es so, dass in dem anderen Kulturkreis die Kinder strenger erzogen werden. Bei mir ist es so, im Vergleich zu meinen deutschen Kindern in Schweden, ist es sehr laissez-faire oft. Was ich dann wieder anstrengend finde, dass man merkt, in diesem Themenbereich Erziehung hat man ganz andere kulturelle Prägungen und Ansichten.
00:39:42
Speaker
Und jemand anderes hat berichtet, dass es auch nicht immer so leicht ist zu wissen, was ist jetzt eigentlich kulturell akzeptiert in dem anderen Land, gerade in Schweden, wo so viel über so eine andere Art der Kommunikation läuft und vieles so zwischen den Zeilen hängt. Und man als Deutscher, wo man doch eher so dieses Direkte gewöhnt ist und auch mal gesagt wird, okay, das fand ich jetzt irgendwie uncool oder kannst du mal bitte irgendwas machen oder so, also allein schon den Tisch abräumen oder keine Ahnung, man ist ganz oft, das kenne ich ja auch, das ist nur aus Freundschaften.
00:40:10
Speaker
ist man ganz oft an so einem Punkt, dass man nicht weiß, okay, was es jetzt eigentlich kulturell akzeptiert, für mich als Gast beispielsweise, aber halt natürlich bei dir als Familienmitglied. Was ist höflich, was ist unhöflich? Und was wird von mir, also beziehungsweise von dir als Freundin in der von neuen Familie eigentlich erwartet? Welche Rolle sollst du eigentlich übernehmen? Und, ähm, Jessica überschätzt das nicht.
00:40:34
Speaker
Aber da ist jetzt meine Frage, habt ihr dann so kulturelle Beispiele oder Beispiele für kulturelle Unterschiede in eurem Beziehungsalltag, wo es schwer beispielsweise typisch deutsch, wo es da wie typisch schwedisch, das würde mich auf jeden Fall brennend interessieren.
00:40:53
Speaker
Also, ich hab das eben auch schon gesagt, als du das vorgelesen hattest, hab ich immer gesagt, ja, und zwar dieses Ding mit diesen Erinnerungen aus der Kindheit, Referenzen, die man nicht versteht, 100 Prozent, das find ich auch sehr schade, weil auch oftmals ich, wenn irgendwas denke und sag, oh, weißt du, Sendung mit der Maus, hat man noch nicht das Thema. Ich so, guck mal, Sendung mit der Maus, kennst du das? Mir ist schon klar, dass das deutsch ist, aber hat er noch nie gesehen. Dann hab ich ihm erst mal die Sendung mit der Maus gezeigt oder so Sachen wie alle meine Ähnchen.
00:41:21
Speaker
Das Lied kennt er nicht. Er kennt alle meine Enchen nicht. Das ist DAS Lied. Und genauso andersrum. Genauso sagt er auch manchmal Dinge. Das ist ja wie in der Sendung. Dann sag ich immer, David, ich bin hier nicht aufgewachsen. Ich weiß nicht, was du meinst. Ich hab das Gefühl, er vergisst es oft, dass ich hier nicht aufgewachsen bin. Ich glaub, für ihn ist es so, das Gefühl, dass ich immer hier war. Die Sache ist ja auch entschuldigend, dass ich hier unterbreche. Aber ihr seid euch ja total nahe. Ihr habt ja eine Liebesbeziehung miteinander.
00:41:52
Speaker
teilt ihr ja irgendwie auch alles miteinander. Und dann kann ich schon verstehen, dass man es auch manchmal vergisst, dass der andere das nicht weiß. Ja, das stimmt. Das kann ich genauso unterschreiben, das empfinde ich auch so. Und das auf der einen Seite, wie gesagt, ist es schade, dass
00:42:06
Speaker
dass man da diesen kulturellen Hintergrund nicht teilen kann. Auf der anderen Seite seh ich das aber auch als Chance. Im Endeffekt lern ich jetzt eine andere Kultur kennen. David zeigt mir seine Kindheitserinnerungen. Wir gucken uns alte Sachen an. Ich zeig ihm meine Sachen. Find ich auch ganz bereichernd, dass man eine andere Kindheit eintauchen kann. Wie war's für David hier? Was war bei ihm los? Ich fand's witzig, eine Zeit lang gab's auf Instagram, zumindest in meinem Feed,
00:42:33
Speaker
so nostalgischen Sachen. Und da waren dann irgendwie, keine Ahnung, so Boppa-Boppa-Kaugummis und Tamagotchis und so. Wenn du in den 90ern aufgewachsen bist, so und so. Dann hab ich Davidus gezeigt. Dann haben wir auch zeitgleich festgestellt, dass ganz, ganz viele Dinge sich total überlappen. Also ich mein, ist ja auch so, ist jetzt nicht irgendwie, keine Ahnung.
00:42:50
Speaker
was weiß ich, Frankreich und Indien oder so. Das ist ja jetzt nicht komplett andere Kultur irgendwie, es ist ja immer noch irgendwie Mittel- und Nordeuropa ist jetzt nicht so unterschiedlich, aber das war dann immer auch spannend zu sehen, dass wir da dann doch teilweise, also so 90 Prozent von diesen Dingen, die dann da mal so gesagt wurden in den Reels, die kannten wir beide aus unserer Kindheit. Ja, man hörte für dich.
00:43:11
Speaker
Ja, das glaube ich. Wenn man in die Zeit zurückkehrt, also in die Kindheit, dann ist das am meisten anders. Je älter man wird, desto besser.
00:43:26
Speaker
Je plus l'internationnel, plus l'internationnel, plus l'internationnel, plus l'internationnel, plus l'internationnel, plus l'internationnel, plus l'internationnel, plus l'internationnel,
00:43:52
Speaker
Also, David meinte gerade sehr, es wäre gefragt, wie es für ihn ist, ob er da quasi dem zustimmen kann. Und er meinte gerade, je mehr man zurückgeht in der Zeit und je kleiner er war, da war wahrscheinlich der Unterschied am größten. Aber je älter er wurde, desto mehr wurde man ja auch international. Und ich glaube, das ist auch mit unserer Generation in Deutschland so, dass wir ja, je älter wir wurden, immer mehr Einfluss hatten aus den USA und dass wir halt die gleichen Filme gesehen haben, die gleiche Musik gehört haben.
00:44:19
Speaker
auch Tamagotchi's hatten und die gleichen Erfahrungen gemacht haben wie auch die Jugendlichen in Schweden. Und das ist eigentlich seiner Meinung nach gar nicht so ein großer Bereich seines Lebens ist, wo es vielleicht die Unterschiede gibt.
00:44:37
Speaker
Du hast vielleicht etwas über mich erzählt, als ich sehr deutsch war. Ja, ich dachte darüber. Ich glaube, dass der größte Unterschied zwischen Sverige und Deutschland, aber auch sehr viel zwischen uns beiden ist, dass ...
00:44:54
Speaker
In Sverige hat man eine Wahlmöglichkeit. Wenn man auf der Strecke geht und etwas ist, das schwach, mellan oder stark ist, dann kauft man oftmals mellan. In Tyskland wählt man, entweder stark oder saugt. Es ist kein mellan Ding. Okay. Svea fragte, ob man etwas sagen möchte, wo ich richtig deutsch bin. Er meinte, der größte Unterschied zwischen Deutschland und Schweden ist,
00:45:23
Speaker
dass es so der kulturelle Unterschied ist, dass wenn man zum Beispiel einkaufen geht, dann gibt es ja immer schwach, mittel und stark und er als Schwede würde halt immer den mittleren Weg gehen in allem und bei Svea gibt es quasi dann nur schwach und stark. Also Svea meinte gerade dann selbst, okay, schwarz und weiß.
00:45:45
Speaker
Spannend. Aber etwas mit mir persönlich, mit mir. Etwas von mir, das sehr tysisch ist, denkst du? Ja, wenn wir irgendwo gehen wollen, zum Beispiel, dann ist es immer du, der planiert. Ja, das ist tatsächlich so. Denn dann kommen wir in die Zeit. Ja, genau, dann kommen wir in die Zeit. Das ist ein guter Punkt.
00:46:11
Speaker
Es gibt auch ein paar Szenen, was in der Zeit ist. Für mich, wenn man um 5 Uhr sehen soll, und ich komme 1 Minute nach 5, dann bin ich... Du kommst nicht nur 1 Minute nach 5, du kommst ein Quatt über 5. Aber wenn ich 1-2 Minuten nach 5 komme, dann bin ich immer noch in der Zeit. Aber für Schweden muss man 5 Minuten in 5.
00:46:32
Speaker
Ja, genau, genau. Also er meinte jetzt gerade, also Svea wollte wissen, ob es irgendwas gibt, was wirklich für Sie ganz typisch deutsch ist für ihn. Und da hat er gesagt, okay, also wenn Sie irgendwo hinfahren, dann ist Svea immer diejenige, die komplett alles plant und auch alles minutengenau quasi geplant hat. Und für ihn ist es total okay, wenn man sagt, man kommt irgendwo um fünf, ist man eingeladen und man ist dann halt vielleicht kurz nach fünf da, dann ist es für ihn total okay. Aber fürs Svea ist es dann schon zu spät, weil Svea ist gerne schon fünf Minuten vor der Zeit da.
00:47:02
Speaker
Mindestens. Ja, immer die Buffer-Teat muss man haben, ne? So eine halbe Stunde. Es kann ja alles passieren unterwegs, ne? Ist auch schon ... Es sind schon die wenigsten Sachen passiert auf Reisen, also, ne? Besser ist. Ja, ich überleg grade, was für mich typisch schwedisch ist bei David. Ich find, David ist so generell so ein Sündenbild für einen schwedischen Mann. Er ist sehr, sehr schwedisch und allem Möglichen, was ich negativ mein. Aber ist halt sehr, sehr lagom.
00:47:31
Speaker
In a good way. Also genau das, was er eben meinte, dass man gerne den Mittelweg geht. Das ist einfach diese typische Schwede Mentalität, die trifft bei David total zu. Also dass er eher ruhig ist, sich nicht in andere Sachen einmischt, versucht nicht aufzufallen, bescheiden ist, was ja an sich alles gute Eigenschaften sind. Aber ich finde eben manchmal nervt es auch.
00:47:55
Speaker
Manchmal muss man mal auf den Tisch schauen und manchmal, wiebke, du weißt ja, wie es ist, wir regen uns auch öfter mal auf über irgendwelche schwedischen Firmen oder was weiß ich, dass einfach Sachen teilweise so lange dauern oder einfach nur mit dem Highspry rumgeredet wird und wir sagen immer so, man, komm, komm doch mal zu Pottel. Wir wollen jetzt mal eine Antwort haben, ja oder nein und nicht irgendwie ein halbes Jahr hinhalten und ja, wir müssen noch mal ein internes Meeting haben. Weil das passiert so oft in Schweden und das nervt mich so ein bisschen. Aber ich glaube,
00:48:22
Speaker
David ist da auch ein bisschen deutscher geworden mit der Zeit. Ich glaub, er hat ein bisschen gelernt in Anführungszeichen von mir, dass man auch mal seine Meinung sagen darf. Und man darf auch mal ein bisschen pushy sein. Man muss nicht immer gerade auch so, was jetzt auch so wortzentral angeht und so weiter, mit solchen Sachen. Da hab ich mich auch gesagt, jetzt Mann, ne? Also mit der kranken, wie heißt das hier, Gesundheitssystemsgeschichte hatte David auch mal was. Und er war einfach so zurückhaltend und bescheiden die ganze Zeit. Ich sag so, nein, komm, jetzt, ne? Jetzt tritt ihm ein bisschen in den Arsch,
00:49:03
Speaker
Vielleicht ganz kurz für die, die nicht wissen, was Lagom bedeutet. Lagom ist ein typisch schwedisches Wort, das sich nicht übersetzen lässt.
00:49:09
Speaker
Und ja, Lagom ist halt genau das, was Zvea beschrieben hat. Also man will nicht auffallen, dann versucht alles in einem gesunden Mittelmaß zu machen. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Und dieses Lagom ist tatsächlich einfach ein Teil der schwedischen Kultur. Und das ist vor allen Dingen in der Arbeitswelt eine Sache, an die wir Deutschen uns sehr gewöhnen müssen, dass man eben nicht zu deutsch ist, weil das einfach als irritierend empfunden wird, als ein bisschen komisch empfunden wird, wenn man immer bei einem gleich 180 Prozent
00:49:38
Speaker
Da kommen die schwedischen Kollegen halt nicht so ganz klar. Die denken sich halt, okay, was ist mit dem falsch? Also man muss ein bisschen Laraum machen, ein bisschen chillen auch, ne? Ein bisschen mehr Fika, ein bisschen mehr Pointless-Meetings haben und dann geht das.
00:49:51
Speaker
Eine Sache, die wir immer wieder merken, sind diese Meetings. Ich hab jetzt zweimal die Woche Meetings auf Arbeit. Ich muss ehrlich sagen, in neun von zehn Meetings hätte man auch eine E-Mail schreiben können, die zwei Minuten gedauert hätte. Dann hätten alle die gleichen Informationen gehabt. Als ich hierher kam nach Schweden, war das für mich anstrengend, zwei Stunden zu sitzen und keine Info zu haben oder gar nichts erarbeitet zu haben, sondern nur mit dem heißen Brei zu labern.
00:50:19
Speaker
Auch ein bisschen anstrengend. Das mein ich. Eigentlich ist Lagom vom Grundkonzept eine tolle Sache. Find ich auch alles gut. Trägt ja auch definitiv zur Lebensqualität dazu bei, dass Leute hier alle in der Regel entspannter sind. Und wie gesagt, man einfach lebt und leben lässt, das find ich sehr schön. Aber wie gesagt, bei so manchen Sachen würd ich mir so ein bisschen mehr Deutschheit wünschen. Bisschen mehr Struktur, bisschen mehr entscheidungsfreudig.
00:50:56
Speaker
Wie ist es denn bei euch? Das passt vielleicht die beiden Fragen so ein bisschen zusammen. Habt ihr denn so bestimmte Sachen integriert in euer Leben, die so
00:51:07
Speaker
eher der deutschen Kultur entnommen sind oder eher der schwedischen Kultur. Und wenn ihr jetzt daran denkt, wenn ihr mal eine Familie haben wollt, wisst ihr dann jetzt schon, welche Feste oder welche Dinge ihr mit euren Kindern machen wollt, die vielleicht eher deutsch oder eher schwedisch sind.
00:51:23
Speaker
Ja, ich finde, das ist eine sehr gute Frage und wir hatten uns auch kurz vor der Folge schon unterhalten, wie Bibi und ich, über dieses Thema, das ich jetzt gar nicht oder wir gar nicht so super viel dazu sagen können, wie wir uns jetzt so kulturell unterscheiden im Alltag, weil wir einfach beide jetzt nicht die Personen sind, die
00:51:40
Speaker
total die Tradition leben. Und wir sind doch beide nicht religiös oder irgendwas, deswegen liegen wir jetzt auch nicht so viel Wert auf Ostern, Weihnachten und solche Sachen. Und ich glaube, das ist halt so eine Sache, die sich einfach sehr ändert, wenn man Kinder hat. Also ich glaube, wenn ich Kinder habe, dann würde ich wieder viel mehr Wert auf solche Sachen liegen, auch wieder so Ostern zu feiern.
00:52:00
Speaker
zu dekorieren und Weihnachten zu feiern und solche Sachen. Ich glaube, das ist dann spannend, wenn wir vielleicht noch mal eine Folge machen, in wann es soweit denn ist. Und dann, glaube ich, hat sich die Ansichten auch bestimmt geändert, weil, wie gesagt, im Alltag ist es einfach so, dass wir beide uns nicht so viel draus machen. Und ich glaube, das ist
00:52:15
Speaker
relativ normal, glaub ich, bei jungen Paaren ohne Kinder, dass die nicht unbedingt jedes Fest feiern oder Tradition mitnehmen. Vor allem weil unsere beiden Familien weit entfernt wohnen. Davids Familie wohnt ja auch zehn bis zwölf Autostunden entfernt und meine genauso. Deswegen ist es auch nicht, dass man von Wochenende da hinfährt und wenn die meisten zu zweit sind. Aber ich, David kann auch noch was erzählen, was er meint. Für mich ist es so, ich hoffe, mir wünscht es, dass es ein schöner Mix wird. Ich finde viele Sachen hier in Schweden toll.
00:52:43
Speaker
Du hast eben Midsommar angesprochen, klar. Find ich eine total tolle Tradition. Aber so eine Sache, die mir zum Beispiel fehlt hier, die ich als Kind super gerne mochte, ist zum Beispiel Laterne-Laufen. Darüber hatten wir auch gesprochen. Ich hab David gefragt, es kann sein, dass es das gibt in Schweden, aber mein Referent ist meistens David, und er hat gesagt, er kennt es nicht. Nee, ich auch gar nicht. Das wär so eine Sache, die würd ich gern meinen Kindern machen.
00:53:09
Speaker
Wenn es nur meine kinder sind und ich habe das auch also solche sachen also die haben sich auch schon ein bisschen etabliert so bei uns also die nikolausgeschichte weil auch meine mutter immer eine karte schickt oder eine kleinigkeit zum nikolaus und so ist man ganz süß zu hat da wieder nikolaus kennengelernt.

Traditionen und alltägliche Anpassungen

00:53:27
Speaker
Es gibt einige deutsche Traditionen, die ich gerne mitnehmen möchte. Im Endeffekt ist es total positiv. Für uns ist es ganz witzig, für meine Kinder haben sie Nikolaus. Dann haben sie eine Woche später Santa Lucia. Und dann ist Weihnachten schon.
00:54:06
Speaker
Warte, ich rief nicht.
00:54:07
Speaker
Ja, aber ich dachte auch an... ist es St. Nikolaus? Nikolaus. Nikolaus, ja. Aber das ist die Tradition, die wir in Deutschland haben. Also unsere Beziehung. Weil wir hier in Lidl sind, wo man viel in Deutschland bekommen kann. Ja. Das ist recht leicht.
00:54:31
Speaker
blir introduziert. Ich glaube, wir hatten mehr Tysch-Julemat als Schwedisch. Ja, aber das ist eine Tysch-Affäre. Ja, also ich übersetze mal kurz. Er meinte gerade, er musste auch direkt an Nikolaus denken, dass sie das schon feiern, was er überhaupt nicht kannte vorher, weil die Nikolaustradition gibt es nicht in Schweden. Und dass er das schon integriert hat jetzt in sein Leben und ihm ist aufgefallen, dass durch Lidl, das relativ einfach ist, also Lidl, den Supermarkt, der hier überall in Schweden ist, relativ einfach ist, da so reinzukommen, dieses deutsche
00:55:01
Speaker
in diese deutschen Feierlichkeiten oder diese deutschen Feste. Er hat auch das Gefühl, dass sie mehr deutsches Weihnachtsessen essen als schwedisches Weihnachtsessen. Ja, stimmt. Die Süßigkeiten auf jeden Fall. Da geht's immer zu Lidl, Dummi nur Steine. Den ganzen guten Kram kennt er gar nicht. Die deutschen Lebkuchen sind auch anders als schwedische Lebkuchen. Die kennt er auch nicht, ist ganz witzig, aber schmeckt ihm gut.
00:55:24
Speaker
Die erste Sache, die ich kulturell reagiere, war, dass es Winterdagen, minus 15 und alle Fenster helt offen waren.
00:55:40
Speaker
Klasse. Also er meinte gerade, dass eine Sache, auf die er ganz schön toll reagiert hat, ganz so kulturell ein großer Unterschied war. Das ist irgendwie draußen, es war ein Wintertag, es war minus 50 Grad und er kommt ins Haus und hat alle Fenster des Hauses geöffnet, um Stoßlüften zu machen.
00:56:01
Speaker
Das fand er sehr komisch. Stimmt, wir schlafen auch, jetzt wo wir Molly haben gerade nicht so viel, im oberen Stockwerk, aber normalerweise schlafen wir eigentlich immer mit offenem Fenster und so, das finde ich voll normal. Ich ersticke immer, wenn Leute die Fenster nicht aufmachen, ich finde das furchtbar. Und ich finde es so witzig, das ist ja auch so eine typisch deutsche Sache.
00:56:19
Speaker
die ich auch erst gecheckt hab über Instagram, als so viele Leute Reveals gemacht haben. Man ist ja auch irgendwann in so einer Ausländerbubble, sag ich mal. Auswandererbubble. Genau, Auswandererbubble mit Experts aus verschiedenen Ländern. Und auch Leute, die nach Deutschland gekommen sind und das halt so aufzeigen, ist das so deutsch. Ich dachte, machen das nicht alle, lüften? Aber ja, das stimmt. Was auch so alltägliches angeht, wir fahren auch Volkswagen, ganz klar. Nee, das ist eher ein Zufall.
00:56:46
Speaker
Ich hätte auch gern Volvo, aber ja, wir haben ein deutsches Auto zum Beispiel. Was haben wir denn noch? Aber ja, so eine andere Sache, an die ich mich irgendwie auch gewöhnen musste, eine ganz kleine Sache, das sind ja auch einfach oft auch die kleinen Sachen, es muss eigentlich immer was Großes sein, ist so diese Geschichte mit Dezilitern.
00:57:03
Speaker
Also, ich backe ja sehr gerne. Und in Schweden ist halt alles irgendwie in Dezilitern angegeben. Und die messen ... Die messen ... Die messen ja auch so in ... Dezimeter? Ja, in Deziliter. Also, ich wollt grad sagen, nicht in Cups. Nicht wie in den USA, da ist ja Cups und Quarter-Cups und so weiter, das kenn ich auch von Backen. Aber die haben ja so einen kleinen Behälter, wo dann zehn Deziliter reinpassen. Ja.
00:57:33
Speaker
Da haben wir auch mal einen Bock. Da haben wir nicht so ein Teo-Deciliter. Nee, ein Deciliter ist doch ganz schön viel, oder? Ah, stimmt. Ein, ein. Ein, ein. Ein Deciliter, ein Liter. Ja, ja, ja. Das wäre schon ein Liter, stimmt. Genau, ein Deciliter. Ja, wie gesagt, das ist jetzt irgendwie ein komisches Beispiel, aber das ist so eine Sache, die haben wir halt hier zu Hause und irgendwie ist in allen schwedischen Rezepten immer von Decilitern die Rede. Und die messen ja auch so. Die sagen ja auch Dezimeter. Wer sagt denn das? Die messen ja auch hier in Miel, ne? Miel, ja. What the fuck?
00:58:03
Speaker
Witzig, ne? Den schwedischen Meilen wird gemessen, genau. Die schwedischen Meilen, ja. Anders als amerikanische Meilen, ja. Ja, das sind so Kleinigkeiten, auf die man auch gar nicht gefasst ist. Ich glaube, wenn man dann auf einmal auswandert und nicht mehr nur zu Gast in einem Land ist als Tourist, dann fällt einem das so auf, dass wir alle sagen, ja, noch 10 Meilen oder so. Das sind ja 100 Kilometer, ne? Ja, so, amerikanische Meilen oder wovon redest du jetzt? Ich hatte keine Ahnung am Anfang. Ich auch nicht.
00:58:26
Speaker
Das ist überraschend. Es ist einfach, 100 Kilometer. Es ist besser als amerikanisch, die sind komisch, dass ich 100 noch was ... Ich weiß nicht, was ich mir krumme zahle. Das seh ich mir durch, ja. Ja, das stimmt. Na ja, ihr Lieben, wollen wir noch zum letzten Problemfeld kommen? Ja, lass uns das mal lösen. Zwei meiner Befragten haben die Erfahrung gesammelt ... Das klingt, als wenn du bei der Polizei arbeitest. Zwei meiner Befragten haben auch noch gesagt ... Entschuldigung.
00:58:57
Speaker
Bist du müde, wa? Ne, gut drauf. Also zwei meiner Interviewpartner haben Erfahrungen gesammelt damit, dass sie wegen des Partners ausgewandert sind. Jetzt bist du ja nicht direkt wegen deines Partners ausgewandert, aber es war ja so alles Knall auf Fall. Vielleicht könnt ihr davon auch nochmal ein bisschen erzählen, wie das dann ging, als du hier in Schweden ankamst.

Leben in Schweden während der Pandemie

00:59:18
Speaker
Und die sind quasi ausgewandert und dann zu ihren Partnern gezogen. Und das wurde manchmal halt auch als Belastung gesehen. Denn die Situation, so selbst auszuwandern und plötzlich hilflos zu sein, also in einem neuen Land, und klar, man ist nicht superhilflos, aber man fühlt sich hilflos oftmals. Und in dem Punkt ist man dann oft auf seinen Partner angewiesen. Obwohl man vielleicht vorher ein sehr selbstständiges Leben gelebt hat und auf einmal muss man quasi immer seinem Mann fragen,
00:59:46
Speaker
muss fragen, wie läuft es hier in Schweden? Wo kriege ich jetzt einen Handyvertrag her? Wie ist es mit dem, wenn ich zum Arzt gehe? Und das ist quasi eine schwierige Situation auch sein kann für die Beziehung, denn der Partner, der muss plötzlich irgendwie ganz viele andere Rollen erfüllen. Also er muss irgendwie Übersetzer sein, Dolmetscher sein, bürokratischer Experte sein, kultureller Vermittler seines Landes sein. Und das kann halt auch zu Spannungen führen.
01:00:08
Speaker
Und sogar bei der einen Interviewpartnerin hat das sogar dazu geführt, dass der Partner dann wieder in seine Heimat gegangen ist, weil es einfach ein holpriger Start war. Und die beiden jetzt aber lieber eine Fernbeziehung führen, weil er sich halt einfach nicht wohl in dieser Rolle gefühlt hat. Und da wäre jetzt meine Frage so ein bisschen, wie lief denn dein Start in Schweden und wie war das? Also ich hab am Anfang gesagt, ihr habt euch dann getroffen, einen Wochenende zusammen verbracht, wart direkt zusammen.
01:00:34
Speaker
Das war ja dann noch aus Deutschland heraus. Du bist halt nicht wegen David nach Schweden gegangen, aber trotz allem war das ja doch relativ samtätig gleichzeitig. Ja, mögt ihr darüber mal ein bisschen erzählen und wie das so für David vielleicht auch ist.
01:00:50
Speaker
Ich glaube, ich fange erst mal an, damit zu erzählen, wie das dann ja weiterging, als ich bei David eingezogen bin. Und dann kann er, glaube ich, am besten mal die Frage beantworten, was so dieses Abhängigkeitsding angeht, wie er das so empfunden hat. Also wie gesagt, wir haben uns damals dann im August 2019 getroffen, das erste Mal, waren dann ja quasi zusammen. Und dann im
01:01:12
Speaker
Oktober, also zwei Monate später, war ich wieder zu Besuch. Also ich war zu der Zeit eigentlich dann jeden Monat in Stockholm. Für ein paar Tage, immer so vier, fünf Tage. Und da hat er mich dann gefragt, in dem Oktober, ob ich bei ihm einziehen möchte. Und das Ding ist, zu dem Zeitpunkt hatte ich mir eigentlich schon eine Wohnung klargemacht, woanders. Ich hatte erst mal irgendwo in Airbnb gemietet, weil Wohnungsmarkt in Stockholm kann man da knicken. Und deswegen war ich erst mal so, oh.
01:01:34
Speaker
Okay, ich hab gar nicht gerechnet, dass ich mich beim Einziehen möchte, vor allem nach zwei Monaten. Aber ich bin ja auch immer so jemand so ... ja, ein ganz ausgeprägter Bauchmensch, der kommt, fühlt sich richtig an. Wenn es nicht läuft, zieh ich halt aus. Ja, und dann hab ich Ja gesagt. Wir haben uns den Zeitpunkt vielleicht nicht mal am Stück, also insgesamt vielleicht zehn Tage gesehen. So im echten Leben.
01:02:00
Speaker
Krass. Ja, also ich dachte auch so, wow, das bin ich nicht gewohnt von Männern. Also der wollte das hier gleich mal klar machen, die Geschichte. Nee, und dann bin ich eingezogen bei ihm im März 2020. Also wir hatten dann bis März 2020 eine Fernbeziehung, wo ich immer dann
01:02:16
Speaker
Ich war öfter als einmal Monat da. Ich war eigentlich alle zwei Wochen, wenn ich konnte, war ich da. Also ich war sehr oft in Stockholm. Er war nie in Berlin in der Zeit, weil es für mich immer einfacher war, mit der Arbeit rüberzukommen, weil ich flexibler war. Und ich wollte ja auch gerne nach Stockholm, daher habe ich das auch nicht gestört.
01:02:32
Speaker
Genau. Und dann bin ich eben eingezogen und dann war ja Corona. Und das heißt, wir waren dann auch erstmal schön zusammen in einer Einzimmerwohnung. Und ich sag immer, das hätte jetzt die Beziehung ziemlich kaputt machen können, aber in unserem Fall hat es sehr zusammengeschweißt. Also das, glaube ich, wenn man das dann übersteht, diese Quarantäne, obwohl es das ja in Schweden nicht so gab in dem Sinne, ist klar, aber wir sind trotzdem halt
01:02:56
Speaker
drin geblieben die meiste Zeit. Ich hab angefangen, ganz viel komische Sachen zu backen und Aquarelle zu malen, wie die meisten von uns. Neue Hobbys ausprobiert. Ja, aber so war das bei uns. Dann hab ich bei ihm gewohnt. Wir haben ein Jahr zusammen gewohnt in der Wohnung. Dann sind wir nach Oke-Sperr-Jahr gezogen. Wir haben ein Haus gemietet und haben mehr Platz. Dann war es unser Zuhause. Es war nicht so, ich bin bei ihm eingezogen, sondern es ist unser Zuhause.
01:03:22
Speaker
Ja, also da war eine jette tuffe Situation, also mit den Pandemien, da konnte man ja nichts. Also auch so eine wahnsinnige Sache, da konnte man eigentlich nichts, da konnte man kein Bier, man konnte keine Konzerte, man konnte keine Übstellungen, man hatte keine Cafés, man war in der AfD, da konnte man nichts. Also ich habe gerade gemeint, dass es ja eine schwierige Zeit war, weil es ja mitten in der Pandemie war und
01:03:46
Speaker
man diese ganzen Sachen, die man eigentlich macht, wenn man so ein frisch verliebtes Pärchen ist, nicht machen konnte, man konnte nicht auf Konzerte gehen, man konnte nicht ins Theater oder ins Kino gehen, in Restaurants, Cafés, einfach so die Stadt genießen, verliebt sein, war jetzt in der Einraumwohnung nicht so ganz einfach umzusetzen. Also genau, wie war das für dich?
01:04:06
Speaker
Ja, es war eine etwas spezielle Situation, weil wir zuerst in zwei verschiedenen Ländern gewachsen sind. Bevor wir zusammen waren, hatten wir uns kaum gesehen. Aber es gibt auch eine 4- und 1,5-Jahre-Scheinbarkeit im Alter. Man hat vielleicht andere Interessen, man ist in anderen Stellen in der Leben.
01:04:36
Speaker
Er meinte gerade, ja, das war eine schwierige Zeit auf jeden Fall für die Beziehung, weil die beiden sich ja ungefähr nur zehn Tage vorher mal in real life gesehen hatten. Und dann direkt so zusammenzuziehen in diese kleine Wohnung und diese Situation zu haben, dass man auf einmal nichts machen konnte, was man sich gedacht hat, weil du bist im März 2020 ungezogen. Kurz zur Erklärung, zehn Tage bevor ich mich gefragt hab, ob ich einziehe. Danach war ich alle zwei Wochen in Schweden, bis ich im März eingezogen bin. Danach haben wir uns schon öfter gesehen.
01:05:07
Speaker
Okay, ja, aber ihr habt nicht zusammen gewohnt oder nicht so richtig den Alltag zusammen gehabt, sagen wir mal so. Und dann meinte er auch grad, ja, was vielleicht auch einfach Schwierigkeiten waren am Anfang war, dass sie natürlich beide in zwei verschiedenen Ländern aufgewachsen sind. Was natürlich klar dazu fühlt, dass man auch andere, vielleicht auch andere Vorstellungen hat. Und er meinte auch, also Svea ist ja viereinhalb Jahre jünger als er. Vielleicht hat man auch, war ja auch ein bisschen unsicher, ähm, welchen Stand im Leben sie so hat und was sie so vom Leben will. Das ist für ihn auch so ein bisschen, ähm,
01:05:37
Speaker
einfach eine Unsicherheit war, um das so zu sagen. Ja, ich wächst ja mit drei Syskon und Svea wächst ja als einsames Kind. Es gibt viele Dinge, die uns ganz schön unterschiedlich sind. Und als wir uns dann sahen, blieb ich zusammen und wir fliegten zusammen. Das war auch mitten in der Pandemie.
01:06:00
Speaker
haben sehr unterschiedliche Hintergründe, um jede Minute mit den anderen in eine Lägenheit zu spenden. Es war ein sehr intensiver Start.
01:06:11
Speaker
Mhm. Also, er weihte auch grade, ja, und dazu kam noch, dass er, ähm, dass er ja mit drei Geschwistern aufgewachsen ist. Also, er hat noch drei Geschwister, es war ja als Einzelkind. Und, ähm, das war ein wirklich intensiver Start, so dann zusammenzuziehen, mitten am Anfang der Pandemie, wo auch alles ja noch total unsicher war, man teilweise es geführte, ja, dass die Welt untergeht, sozusagen. Und dann, ähm, war es sehr intensiv, auf einmal so von ...
01:06:38
Speaker
Wenig sich zu sehen auf ... 0 auf 100. Von 0 auf 100 sozusagen, dass man dann auf einmal jede Minute des Tages miteinander verbracht hat. Ja, aber ich glaube, das, was das noch funktioniert ... Oftmals treffen wir uns, daten wir uns und lernen uns kennen. Aber für uns war es 0-100 direkt. Aber in Sverige war es immer ...
01:07:06
Speaker
selbstständige Person und wenn sie etwas will, dann macht sie das selbst. Sie hat nichts dagegen, auf sich selbst zu gehen oder sich so zu lernen wie in Sverige. Ich habe nie gefühlt, dass ich etwas für sie zeigen musste. Manchmal war es das Gegenteil, dass sie mir etwas zeigen musste.
01:07:32
Speaker
Ja, er meinte gerade, dass er halt an Svea, kann man schon sagen, dass es auch sehr schön findet, dass Svea so eine selbstständige Person ist und dass sie eigentlich versucht hat, alle Informationen immer selbst zu finden und sich darüber informiert hat und dass er auch nie das Gefühl hatte, dass er ihr zu helfen muss, was auf jeden Fall gut war und dass es trotzdem
01:07:52
Speaker
Trotz diesen ganzen... Trotz dessen, dass sie diese Datingphase quasi nicht so richtig hatten, wie man es jetzt hätte, wenn beide aus dem gleichen Land sind und man um die Ecke wohnt voneinander. Ich hatte trotzdem das Gefühl, dass sie es sehr gut geschafft haben, die beiden. Und... Was war noch?
01:08:11
Speaker
Dass ich ihm noch Sachen über Schweden erklärt hab, meine Lieblingsstelle. Genau, dass er nicht das Gefühl hatte, dass er Svea Schweden so viel zeigen muss, weil Svea sich halt super viel informiert hat. Und er das Gefühl hatte, dass Svea ihm ganz viel zeigen konnte von Schweden. Wenn der R-Fakt ist, was war das? Ja, Fakt ist. Wenn der R-Fakt ist. Wenn der R-Fakt ist. Wenn der R-Fakt ist.
01:08:37
Speaker
Sie meinte gerade, es ist ja auch immer noch so, dass ich dir eigentlich Schweden zeige. Und du meintest, ja, das stimmt. Und dann meintest du ja nur so, ja, das ist ja auch mein Job, ich bin ja Schweden-Influencer. Genau. Ja, die nächste Frage finde ich super spannend, gerade weil du meintest, Schweden-Influencer.
01:08:54
Speaker
Jetzt interessiert mich ja schon, ob es David manchmal unter Druck setzt, diese Rolle des typischen Schweden auszufüllen oder ausfüllen zu müssen in deinem Leben.

Erwartungen und Lebensplanung in anderen Ländern

01:09:05
Speaker
Und du ja auch durch deine öffentliche Arbeit hier im Podcast oder natürlich auch bei Instagram oder deinem Blog, dass du ja da auch immer öfter David zitierst als der Schwede, der dann quasi für
01:09:17
Speaker
alle Schweden steht und ob es dich manchmal nervt oder unter Druck setzt. Also, ja, von dir her, die Litiganten, ob du eher ein bisschen stressierst wegen deiner Job-Litiganten, hier mit Poddeln und auf Instagram, hat Hondoel Wieser hier erst, weil er von einem Tüskener ist. Und ob du eher ein bisschen stressierst, ob du eher nur den
01:09:40
Speaker
typisch svenske Person, die wir immer kontaktieren. Und du musst richtig sagen, so ist die Schweiz. Bist du deswegen stressiert? Oder wie ist das für dich? Schwierige Frage. Es ist lustig in einem Sinne, das Gefühl zu haben, dass es Leute sind, die interessiert sind, von dem Land, von dem man kommt. Dass man so Sachen mitnehmen kann, die man selbst schätzt. Aber manchmal kann ich das Gefühl haben,
01:10:09
Speaker
Smart. Vollkommen. Es gibt gewisse Ämne, die ich ein bisschen besser verstehe. Und man sieht so gewisse, die ich nicht weiß. Er meinte gerade, dass er es echt cool findet, dass es so viele Leute gibt, die das irgendwie interessiert und Leute sich das gerne anhören und gerne mehr über Schweden wissen wollen. Das findet er irgendwie total spannend und auch cool.
01:10:32
Speaker
Aber es ist halt eigentlich nicht so die Sache, von der er so viel Ahnung hat, manchmal. In manchen Bereichen kann er ganz gut auch Rede und Antwort stehen, aber eben nicht in allen Bereichen. Und er meint ja auch, dass es eine richtig schwere Frage ist, die jetzt so zu beantworten.
01:10:45
Speaker
Dann hätte ich noch ein paar abschließende Fragen für euch. Das ist ja der Postcast. Also das ist auch kurz vor neun. Wir hatten einen langen Arbeitstag hinter uns und ich bin keine simultanen Dolmetscherin oder Übersetzerin. Ich hoffe, ich mache meinen Job so halbwegs okay.
01:11:03
Speaker
Aber die letzten Fragen, die ich habe, sind, zum Beispiel, könntet ihr euch vorstellen, auch gemeinsam in Deutschland zu leben? Oder eventuell in einem anderen Land? Das würde mich total interessieren. Also, könntet ihr denken, dass ihr auch so in Tüskland zusammen sein könntet? Oder träumt ihr euch nicht daran, auch so ein Flüter zusammen zu sein in einem anderen Land? Ob wir beide in Deutschland sind? Also, wer ist das?
01:11:31
Speaker
Ich glaube, wir waren beide ziemlich offen damit, dass wir nicht für eine andere Stelle geflogen sind. Als wir in Karlstad geflogen sind, sahen wir das Haus und dachten,
01:11:48
Speaker
Das sieht trefflich aus. Wir können es testen. Ich glaube, wir beide sind ... Wir würden nicht beinahe demotervolle in ein anderes Land sein. Die Frage ist, ob man Sweden-Influencer sein kann, wenn man woanders wohnt. Er meinte, dass sie nichts dagegen haben, woanders hinzugehen. Man hat gesehen, dass sie nach Karlstad gezogen sind, obwohl sie niemanden kennen oder kannten.
01:12:13
Speaker
und da so den Schritt gewagt haben, gemeinsam in so eine ganz unbekannte neue Gegend zu ziehen. Und dass sie auch nichts dagegen hätten, in ein anderes Land zu ziehen. Aber er meinte gerade, und da hat er sicherlich auch recht, dass es vielleicht ein bisschen schwierig ist, im Ausland, also in einem anderen Land zu leben und gleichzeitig noch Schweden-Influencer zu sein. Ja, das ist schade, wenn man sich so viel aufgebaut hat jetzt in Schweden. Wir ziehen nach, keine Ahnung, Spanien. Nee, man könnte denken, dass man für investiert ist. Ja, das stimmt.
01:12:43
Speaker
Was denkst du? Erzähl mal, warum ist das so? Zuerst ist Europa ziemlich gut lokalisiert. Man kann einfach reisen. Ja, man kann einfach in andere Länder reisen. Ich mag die Überlegung zwischen Deutschen. Dass es politisch und organisiert ist.
01:13:11
Speaker
Wenn man in ein neues Land kommt, gibt es viele Dinge, die man schätzt, wenn man in ein neues Land kommt. Wenn man eine Information aufbaut, dann weiß man, dass man das, was man aufbaut, richtig ist. Es ist nicht das, was die Leute tun. Das ist die Meinung, die ich bekommen habe.
01:13:31
Speaker
Ja, also er meinte gerade, oder Svea hat erst gewartet, ja, was ist mit Deutschland? Könntest du dir auch vorstellen, in Deutschland zu leben? Und dann meinte er, ja, das kann er sich eigentlich sehr gut vorstellen, vor allen Dingen, und das sagen ganz viele Schweden, dass es halt so toll ist an Deutschland, also ich, wenn, es lernen ja auch viele Schweden Deutsch und viele Schweden mögen und lieben Deutschland auch echt deswegen.
01:13:48
Speaker
Was halt so toll ist an Deutschland ist, dass es so mitten in Europa liegt, dass es super zentral ist, dass man mega gut in andere Länder reisen kann. Und ich glaube, das ist so was, was wir aus Deutschland heraus oft ein bisschen vergessen oder weil wir es einfach so gewohnt sind. Für uns ist das nichts Besonderes, dass wir halt so viele Nachbarländer haben, dass wir von Berlin schnell in Paris sind und keine Ahnung.
01:14:07
Speaker
von Süddeutschland super schnell in Italien sind. Das ist halt ein Luxus, den man in Schweden auf jeden Fall als positiven Teil von Deutschland sieht. Und er meinte, er könnte sich auch gut vorstellen, dorthin zu gehen als Ausländer, so als Schwede hinzugehen, weil einfach alles so organisiert wirkt. Und ja, das, was man halt sagt, oder die Informationen, die man bekommt, die stimmen halt. Und er würde sich da sehr sicher und wohlfühlen. Also er kann sich das schon vorstellen, nach Deutschland zu ziehen.
01:14:35
Speaker
Vorab, wie er gesprochen hat, und du sagst, noch ein Monat, aber nicht ein Jahr oder zwei. Ja, ein Jahr oder drei. Man könnte sich vorstellen, ein Jahr in Deutschland zu wohnen, weil ich zum Beispiel nicht. Ein ganzes Jahr würde ich den Status jetzt nicht gerne zurückgehen, weil ich es einfach nicht vermisse. Ich könnte mir vorstellen,
01:14:56
Speaker
vielleicht für ein halbes Jahr wieder zurückzugehen. Und dann würde ich auch gerne nach Norddeutschland zurück, tatsächlich. Also würde ich tatsächlich gerne irgendwie dann eine Zeit lang wieder an der Küste verbringen, wo ich herkomme und das ihm auch gerne zeigen. Das ist halt so eine Sache, was ich eben auch meinte mit meiner norddeutschen Art. Das ist für mich wichtig und ich würde ihm gerne wirklich mal und nicht nur für ein paar Tage, wenn wir zu Hause sind, sondern wirklich mal ein paar Monate lang oder zumindest mal ein paar Wochen lang wirklich mal die Gegend zeigen, aus der ich komme und so ein bisschen, dass er mal versteht,
01:15:24
Speaker
was ich meine, wie ich aufgewachsen bin, wie das ist, zwischen den Meeren aufzuwachsen. Man hat die Nordsee, die Ostsee, Sylt. Sylt, was auch Schwedische Marmelade heißt. Deswegen hat er sich gemerkt, die Insel Sylt, da möchte er gerne hin. Ja, das

Vorbereitung auf das Leben im Ausland

01:15:39
Speaker
könnte ich mir schon vorstellen. Längere Zeit möchte ich, geht's nicht zurück, weil ich mir so viel aufgebaut hab in Schweden nicht nur influencermäßig, sondern mein Leben ist hier. Es kann mir schwer vorstellen, zurückzugehen. Aber wir sind definitiv offen.
01:15:52
Speaker
ins Ausland zu gehen später. Also ich könnte mir, wie gesagt, immer noch gut vorstellen, mal nach Kanada zu gehen. Ich glaube, dass David sich super wohlfühlen würde und Kanada da auch gesagt würde, er spannend finden. Also wer weiß, vielleicht gehen wir auch noch mal eine Zeit nach Kanada irgendwann. Wer weiß.
01:16:07
Speaker
wie es weitergeht. Es bleibt weiter spannend. Ja, auf jeden Fall. Dann kommen wir jetzt zu den letzten Fragen, nämlich mich würde jetzt brennend interessieren und sicherlich auch einige HörerInnen. Welche Tipps gebt ihr denn anderen, die überlegen, wegen der Liebe in ein anderes Land zu gehen? Und wie habt ihr euch zwei auf euer Zusammenleben vorbereitet?
01:16:30
Speaker
Jetzt kommen meine Sösterfragen. Zuerst habe ich noch Tipps für andere, die denken, sie flüten über das Land, weil sie eine Relation haben. Und hier habe ich mich vorbereitet, um mit jemanden zu flüten, der eher von einem anderen Land kommt.
01:16:51
Speaker
Ja, muss ich gleich mal enttäuschen, wer uns nicht vorbereitet. Na doch, du hast Schwedisch gelernt. Du hast ja gesagt, du hast Schwedisch gelernt. Ja, also das ging jetzt eher so darum, ich habe Schwedisch gelernt, ich habe Bücher gelernt über die Kultur, aber das ging jetzt eher so, um generell in Schweden zu leben. Das war jetzt nicht die Vorbereitung auf, mit einem Schweden zusammenzuleben. Vielleicht dann irgendwie schon, aber ich habe jetzt nicht explizit auf diese Beziehung
01:17:14
Speaker
vorbereitet, sage ich mal. Aber klar, Sprache lernen finde ich ist eine gute Sache. Finde ich auch gut, wenn das nicht nur die Person ist, die ins Ausland zieht, die Sprache lernt, weil das finde ich irgendwie ist eine Voraussetzung. Aber auch der Partner, das muss ja auch jetzt nicht fließend sein, aber dass da zumindest so die Basics kann, wie gesagt, einfach so mit der Oma kommunizieren und so weiter.
01:17:36
Speaker
So, das fände ich schön, wäre mein Tipp, dass man einfach auch, ich finde es auch so ein bisschen so eine Art von Respekt auch zu zeigen, so, ich erwarte jetzt nicht von dir, dass du meine Sprache lernst und so weiter, ich möchte auch zeigen, dass ich mich auch für deinen Background interessiere, deine Kultur und deine Familie verstehen möchte und wenn es halt nur so ein bisschen ist, ich finde es einfach eine schöne Geste.
01:17:57
Speaker
Ja, und ich finde, wichtig ist einfach immer offen sein für die andere Kultur und sich Sachen erzählen lassen, Sachen anschauen, neue Sachen ausprobieren, also auf beiden Seiten. Ich meine, sowieso, wenn du ins Ausland gehst, machst du das ja automatisch. Aber ich finde es auch schön, dass David sich auch interessiert für Sachen und auch fragt, wie ist das denn in Deutschland?
01:18:18
Speaker
Als du klein warst, wie habt ihr das und das gemacht oder so? Und ich frag ihn ja auch genau so dieses Freelift-Leave mit seiner Familie. Und dann habt ihr euch da so Schnee-Sofas gebaut. Und was habt ihr dann den ganzen Tag gemacht, wenn ihr draußen wart? Und erzählt er von den Wintern, die er mit seinen Geschwistern draußen verbracht hat. Ja, ich finde, offen sein, Sprache lernen und ja, ich meine, es gibt ja auch so
01:18:41
Speaker
Gute Literatur was sowas angeht. Wir haben ja auch so ein, oder du hast so ein Buch, glaube ich, ne, mit so schwedischen, ist das nicht so ein Kinderbuch sogar, mit schwedischen Traditionen oder so, wo man so ein bisschen was dazu steht, finde ich auch eine schöne Sache, sich einfach mal so ein Buch zu kaufen und mal so gucken, was ist da eigentlich so los bei meinem Partner, was machen die da eigentlich so in dem Land, ne? Also einfache Dinge, aber ich glaube, die machen schon einen großen Unterschied. Habt ihr denn nun Tipps, Schnucki?
01:19:04
Speaker
Ich glaube, dass man sich ganz viel lernen kann, wenn man auf einen Platz kommt, wo man ein öppertes Gehirn hat und positiv und lösungsorientiert ist.
01:19:20
Speaker
Wenn man in einen neuen Ort kommt, wenn man in eine neue Stadt fliegt, oder wenn ich, der Hockey spiele, in vielen verschiedenen Hockey-Lagen spiele. Es gibt immer ein gewisses Interesse in den Beginn für eine neue Person und ich glaube, dass es wichtig ist,
01:19:36
Speaker
Justo für att liksom lättare integrera och också kanske inte flyttat i ett annat land mitt i en pandemi. David meinte jetzt gerade super viele richtig coole Sachen, also dass man einfach generell den offenen Geist haben sollte, eine offene Einstellung haben sollte gegenüber seinem Partner und versuchen sollte, den als Mensch zu verstehen.
01:20:03
Speaker
und

Hörerfeedback und zukünftige Pläne

01:20:04
Speaker
offen gegenüber zu treten, vielleicht ohne Vorurteile Interesse zu zeigen für die andere Kultur und sich dann natürlich auch vielleicht ein bisschen zu belesen, wenn es vielleicht ein bisschen was Exotisches ist, auch was Svea eben auch gerade meinte, dass man vielleicht ein bisschen mehr weiß über die schwedischen Traditionen und was so die schwedische Kultur so ein bisschen auch ausmacht.
01:20:22
Speaker
Und das ist aber dennoch einfach wichtig, dass man mit Respekt und Offenheit den Partner gegenüber tritt und da offen für neue Erfahrungen und neue Sichtweisen und Denkweisen ist. Und nicht zu einer Pandemie auszuwarten. Ja genau, nicht mitten in der Pandemie auszuwarten, das ist das wichtigste Tipp. Das kann man ganz gut umsetzen, hoffe ich mal.
01:20:47
Speaker
Ja, so ihr Lieben, dann möchte ich mich auf jeden Fall erstmal bei David ganz herzlich bedanken, dass er sich bereit erklärt hat und bei euch beiden. Ihr habt jetzt sehr offen gesprochen und sehr viel eurer Erfahrung geteilt, eure Love Story mit uns geteilt. Richtig schön. Und ich hoffe auch, dass es euch gefallen hat, Zuschauer, uns Zuhörer, mal so ein bisschen Schwedisch zu hören.
01:21:12
Speaker
Bitte kritisiert nicht zu sehr meine Dolmetscher-Fähigkeiten und unsere Schwedisch-Qualifikation. Wir geben uns dafür Mühe. Genau. Ihr könnt ja mal in die Kommentare schreiben, ob euch das gefällt, ob ihr gerne mal mehr solche Folgen haben möchtet, wo wir ein bisschen Schwedisch sprechen oder vielleicht auch schwedische Gäste haben und das so ein bisschen so machen, wie wir es jetzt machen, so ein bisschen mit Übersetzung in Realtime. Genau.
01:21:32
Speaker
Genau, dann würde ich sagen, ist jetzt noch an der Zeit, uns bei unseren Kaffeespendlern zu bedanken. Wir haben nämlich wieder drei nette Menschen, die uns unterstützen und uns Kaffees ausgegeben haben. Vielen Dank dafür. Ich fange mal mit der ersten Person an, nämlich ist das Divya und sie hat uns drei Kaffees ausgegeben und sie schreibt, hallo ihr zwei, ich habe euch vor einem Jahr entdeckt, als meine Reisevorbereitungen für unseren Familientritt nach Schweden begannen.
01:21:58
Speaker
Wir hatten im Sommer 2023 eine wunderschöne Zeit in Småland und Co. Und meine Mädels sind nun riesige Schwedenfans. Dank euch konnte ich meine Familie während der Reise mit Anekdoten unterhalten. Sehr cool. Wenn ich euren Podcast höre, ist es immer ein Fika-Moment. Grüße aus der Schweiz, PS. Die Parallelen zwischen Schweden und der Schweiz sind wirklich vorhanden. Witzig. Vielen, vielen Dank, liebe Livia.
01:22:21
Speaker
Ja, vielen lieben Dank dafür. Ich habe eine ganz lustige Nachricht von Corinna bekommen. Hey Nitro, es ist ein bisschen so, wie ihr von den Schweden und dem Weihnachtsbingo erzählt habt. Die Schweden mögen es, wenn in der Sendung ihr Name genannt wird und ich freue mich, wenn in eurem nächsten Podcast mein Name genannt wird.
01:22:42
Speaker
Ich mag es, wenn ich euch ein bisschen unterstützen kann und ihr mit euren tollen Podcasts weitermacht. Danke, dass ihr uns mitnehmt. Ich bin super gern dabei. Heydo, Corinna. Megamegasüß, vielen lieben Dank. Sehr cool. Dankeschön, Corinna. Genau, Corinna schreibt. Und jetzt möchte David auch noch mal eine Kaffeespende vorlesen. Das ist eine besondere Spende. Die kam gerade erst rein, ganz frisch um 17.30 Uhr von meiner Mama. Willst du die mal vorlesen?
01:23:09
Speaker
Hallo ihr zwei. Wie immer, kurzweilig, lustig und informativ. Immer ein Highlight. Freue mich schon auf die nächste Folge. Liebe Grüße aus Flensburg, Mama. Sehr schön Schneegi. Danke Mama.
01:23:35
Speaker
Vielen lieben Dank. Sehr cool. So schön. Ja, also dann bleibt uns jetzt nur noch zu sagen, dass wir uns ganz doll freuen über eure Kommentare unter dieser Sendung. Wir freuen uns auch immer, immer, immer über Bewertungen für diesen Podcast, wenn ihr da Lust drauf habt. Und dann bleibt uns nur noch zu sagen, hey du. Hey du und bis zum nächsten Mal. Hey du.