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20blue minutes #13: Ulrike Stöckle

20blue hour
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34 Plays1 year ago

In Folge Nummer 13 der 20blue minutes spricht Anja Mutschler mit Ulrike Stöckle über Nachhaltigkeitskommunikation und wie nachhaltige Unternehmen ihre CSR-Berichterstattung nutzen können, um nicht nur ihre Kommunikation, sondern ihre gesamte Unternehmensstrategie transformieren zu können.

Als eine der führenden Expertinnen zum Thema CSR-Strategy & Communication weiß Ulrike Stöckle, dass gute Analysen und Methoden im Rahmen einer CSR-Berichtserstattung nicht nur in der Nachhaltigkeitskommunikation genutzt werden können, sondern vielmehr erst den Grundstein legen, um dort anzusetzen, wo sich Unternehmen wirklich nachhaltig positionieren können. 

Aus ihrer Praxis bei 20blue weiß Anja Mutschler ebenfalls: erst wenn Unternehmen diese Ergebnisse auch in ihre strategische Planung einbeziehen, werden Wesentlichkeitsanalysen zum Herzstück der Nachhaltigkeitsstrategie

In unserem aktuellen White Paper stellen wir vor, wie Unternehmen mit acht wissenschaftlichen Methoden zu wirklich zielführenden Ergebnissen kommen: https://twenty.blue/wesentlichkeitsanalyse/

Abonnieren Sie den Feed der 20blue hour, in dem Anja Mutschler mit Expert:innen über aktuelle gesellschaftliche Debatten spricht. Eine Denkzeit für Audiophile, deren Namen eine Hommage an die „blaue Stunde“ ist. Jene Zeit zwischen Tag und Nacht, in der vieles möglich ist. Unsere 20blue minutes ergänzen die vollständigen Folgen mit kürzeren und aktuellen Gesprächen.

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Transcript

Wichtigkeit der Materialitätsanalyse

00:00:00
Speaker
Da würde ich jetzt nicht an Ressourcen sparen, weil ich leite von einer gelungenen Wesentlichkeitsanalyse so viele Dinge ab, was mir mein gesamtes Nachhaltigkeitsmanagement im Nachgang und alles, was das beinhaltet, um ein Vielfaches nicht nur vereinfacht, sondern eben auch die License to operate gibt.

Einführung in den Podcast '20 Blue Minutes'

00:00:24
Speaker
20 Blue Minutes, der kleine Podcast vom Research Institut 20 Blue.
00:00:33
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unserer Twenty Blue Minutes.

Vorstellung und Fragen von Anja Mutschler an Ulrike Stöckle

00:00:40
Speaker
Mein Name ist Anja Mutschler, ich bin Geschäftsführerin von Twenty Blue, dem Research Institute, und ich habe da mal eine Frage. Und zwar heute an Ulrike Stöckle, mit der ich schon einige Zeit das Vergnügen habe, über Nachhaltigkeitskommunikation zu sprechen.

Nachhaltigkeitskommunikation und Ereignisse am Tegernsee

00:00:56
Speaker
Hallo Frau Stöckle. Hallo, liebe Anja Mutschler.
00:00:59
Speaker
Das ist schön, dass wir uns heute zusammenfinden. Es ist der 5. Mai, 16.13 Uhr. Ich nenne ja immer ganz gerne die Uhrzeit, falls in der Zwischenzeit die Welt einstürzt. Also heute ist sie noch ganz okay. Sind sie noch etwas müde? Sie waren ja auf einer tollen Veranstaltung, habe ich gesehen.
00:01:15
Speaker
Genau, ich hatte das Glück und bin sehr dankbar auch darüber, dass ich zum Ludwig-Erhard-Gipfel an den schönen Tegernsee eingeladen wurde, zusammen mit 1.000 Gästen aus Politik, Wirtschaft und der Medienbranche eingeladen hat, die Weimar Mediengruppe. Und es ging eben um das Thema, wie geht es denn jetzt weiter nach Krieg und Krisen? Wie kommen wir denn in die Transformation?
00:01:44
Speaker
Haben wir das richtige Mindset? Und was hilft uns denn, ja, auch nachhaltig in die Zukunft zu blicken und

Reflexionen über Post-Krisen-Transformation und Optimismus

00:01:52
Speaker
auch zu gehen? Und das war für mich ein wunderbares Parkett, nicht nur viele aktive Frauen aus der Wirtschaft und auch aus der Nachhaltigkeitsbranche zu sehen und kennen, um mich auszutauschen, aber eben auch mit vielen Lenkern. Und hier mal ein bisschen auch die Temperatur nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch so ein bisschen das Politikbarometer,
00:02:16
Speaker
Das war so ein bisschen gemischt. Also einerseits spürte man schon einen gewissen Pessimismus. Wir sind konfrontiert mit so vielen Herausforderungen, dass auch dem größten Mutmacher vielleicht dann doch
00:02:35
Speaker
die Ideen für die Zukunftsprojektion manchmal ausging. Aber wenn ich jetzt zurückblicke auf die Zwei-Tage-Konferenz, dann war es für mich unglaublich hilfreich. Ich habe tolle Impulse mitnehmen können. Und ich weiß, eins, gemeinsam schaffen wir diese Transformation. Und gemeinsam werden wir eben auch diese Krisen, diese Multipien auch
00:02:58
Speaker
als Chancen nutzen können, gemäß dem Fall, jeder von uns hat eben das richtige Mindset. Also mir scheint Mindset das eine zu sein, das andere glaube ich schon. Also Optimismus als Strategie reicht gerade nicht. Warum? Weil wir in so einem Niemandsland uns befinden, welche Form von Wirtschaften ist eigentlich zeitgemäß. Die alte, rein auf Wachstumsorientierte funktioniert nicht mehr.
00:03:26
Speaker
eben

Entwicklung und Integration von Nachhaltigkeitsstrategien

00:03:27
Speaker
auch für den größten Optimisten nicht. Und diese Leerstelle sehe ich gerade in den verschiedenen Veranstaltungen oder auch Gesprächen, die ich habe. Und sie sind ja jetzt seit 20, 25, 30 Jahren, also sehr lange schon im Bereich Nachhaltigkeitskommunikation unterwegs, haben diesen Moment von, es ist ein Nischenthema für, was weiß ich, Banken oder so, die das dann machen mussten, oder für idealistische Unternehmen hin zu einer
00:03:55
Speaker
zu einer Thematik, die wirklich von EU-Seite her und eigentlich auch global betrachtet ein Must-have im neuen Wirtschaften ist. Aber so eine Gesamtstrategie, die ist, glaube ich, noch nicht so sehr da. Also die Wachstumsstrategie, klassische kapitalistische Wachstumsstrategie, die ist ja in dem Sinne auch betriebswirtschaftlich ausformuliert.
00:04:15
Speaker
Mir persönlich scheint so zu sein, dass es betriebswirtschaftlich noch nicht so eine richtig klare nachhaltige Wirtschaftsstrategie gibt und dass ein Teil dieses verhaltenen Unsicheren ist. Teilen Sie die Beobachtung oder sehen Sie das anders? Ich teile das teilweise. Also People Planet Profit ist tatsächlich angekommen. Also ich war zuvor, bevor ich mich sehr intensiv mit dem Thema der Nachhaltigkeit eben beschäftigt habe und daraus eben dann auch und das Kerngeschäft meiner Agentur,
00:04:44
Speaker
geschaffen habe, war ich in großen Unternehmen international tätig, war auch viele lange Jahre im Ausland. Unternehmenskommunikation, die kommt tatsächlich wirklich von dieser Unternehmenseite und habe über die letzten 30 Jahre natürlich eine ganz große Veränderung gesehen, miterleben dürfen.
00:05:06
Speaker
Es gibt Strategien in den Unternehmen, es gibt sehr viele große Fragezeichen, weil die Strategie alleine hilft nicht bei der Umsetzung. Wir kennen die Problematik, wir kennen die Hürden. Aber dennoch ist es ja tatsächlich so, wenn ich jetzt die letzten zwei oder drei Jahre betrachte und mir anschaue, was sich da in dem Bereich entwickelt hat, wie sich die Unternehmen eben geraten, weil der regulatorische Druck eben immer größer wird und die visionären Unternehmen eben

Bedeutung des Mindsets im nachhaltigen Wandel

00:05:35
Speaker
tatsächlich auch mittlerweile verstanden haben, welche Chancen eine nachhaltige Transformation im Unternehmen an Wettbewerbsvorteilen schaffen kann und ganz konkret eben nicht nur Ressourcen und damit auch Kosten einspart.
00:05:52
Speaker
sondern mein Unternehmen durch diese bewegten Zeiten bringt und noch mehr das Schiff auch wirklich mal in eine sichere Zukunft steuert. Das bedarf allerdings tiefgründiger Selbstanalyse und die Fähigkeit, und da komme ich aber auch wieder zu dem Thema Mindset, die Fähigkeit auch dann zu sagen, wir machen es jetzt anders.
00:06:24
Speaker
Es gibt Familienunternehmen, die haben das früh erkannt, die machen schon seit 20 Jahren Nachhaltigkeitsberichte, für die ist das nicht neu. Es gibt Familienunternehmen wiederum, die sind gar nicht bereit, sich so in Frage zu stellen.
00:06:38
Speaker
Aber es ist doch aus meiner Sicht und aus meiner beruflichen Erfahrung und auch die Erkenntnis aus meiner täglichen Arbeit mit den Unternehmen und Kunden, die wir beraten dürfen und die wir eben in diesem Transformationsprozess gerade begleiten, tatsächlich das ist angekommen.

Bedeutung des Stakeholderdialogs in der Nachhaltigkeit

00:06:57
Speaker
Mhm. Okay, also das, was Sie mir sagen, hat aus meiner Sicht ja wieder viel damit zu tun, dass man sich auch mal anderes anhört, andere Perspektiven davon inspirieren lässt. Nachhaltigkeitsmanagement spielt Kommunikation eine große Rolle und da gibt's den schönen Begriff des CSA-Reportings. Dahinter verborgen ist dann wiederum die Wesentlichkeitsanalyse.
00:07:21
Speaker
Die Wesentlichkeitsanalyse haben wir uns mal rausgepickt als Research Institute, wo wir ja inter- und transdisziplinär auf methodische Art und Weise versuchen, Unternehmen zu unterstützen bei Entscheidungen, zu gucken, dass das Wissen, das in solche Prozesse reinkommt, besonders gut und wertvoll recherchiert wird und teilweise auch erforscht wird. Und dieser Stakeholder-Dialog ist ja was ganz Wichtiges im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement.
00:07:50
Speaker
Als wir uns damit beschäftigt haben im Team, fiel uns relativ schnell auf, dass alles, was in dieser Wesentlichkeitsanalyse steckt, die ja in Kürze sozusagen Unternehmen aufzeigt, um welche Themen solltet ihr euch aus stakeholder Sicht bestmöglich kümmern.
00:08:05
Speaker
Dass diese Auskunft eigentlich was ist, was gesamtstrategisch einen sehr großen Wert haben könnte. Sind Unternehmen heute schon so aufgestellt, dass das funktioniert oder wird dieser ganze Bereich CSR-Reporting noch in dieser verengten Perspektive, die wir kennen, betrieben?

Berichtspflichten und kontinuierliche Stakeholderanalyse

00:08:23
Speaker
Ich muss so einen Report machen und deswegen muss ich ein paar Steakholder befragen und dann bringe ich das hinter mich und dann geht es weiter. Was aus meiner Sicht nicht besonders zukunftsorientiert wäre. Haben Sie da Beobachtungen, die Sie teilen können? Hat sich da was verändert? Also ich glaube, man muss schon mal den Markt oder die Unternehmen in zwei Felder aufteilen. Und zwar die einen Unternehmen, die nicht berichtpflichtig sind und auch in naher Zukunft nicht berichtpflichtig sind.
00:08:52
Speaker
werden und die, die schon berichtspflichtig sind nach CSRRAG, nach der bestehenden Berichtspflicht und Gesetz und denen, die auch dann in den nächsten zwei Jahren dann auch berichtet werden. Das ist schon mal ein Punkt. Nun ist die Berichtspflicht ja etwas, das ist ein Gesetz, das kommt, wie gesagt, es gibt Unternehmen, für die ist es selbstverständlich schon seit Jahren, Jahrzehnten ein Bericht, ein Lagebericht über ihre
00:09:21
Speaker
ökologischen, ökonomischen und sozialen Aktivitäten und auch Wirtschaften zu berichten. Warum? Weil sie per se und in ihrer Unternehmenskultur das einfach so ist. Ich mag jetzt mal zwei Beispiele nennen von Mittelstädten. Das eine ist die Lampspreubrauerei, die ich wirklich liebe. Schmeckt ja auch, ja.
00:09:42
Speaker
Ich bin jetzt keine Biertrinkerin, aber ich glaube, das Bier ist gut. Was die vor allem gut zusammenbrauen, um jetzt mal beim dunklen Sprout zu bleiben, ist, die verstehen wirklich ihre Nachhaltigkeitskommunikation so perfekt zu machen, aber auch so authentisch. Und das ist schon über viele Jahre hinweg. Das ist nur mal als Beispiel für jemanden, der zuhört
00:10:07
Speaker
und mal so ein Best Practice sucht. Eine andere Firma ist Baufritz. Ich glaube, seit 20 Jahren erstellen die auch Nachhaltigkeitsberichte per se, denn die Art, wie sie bauen, ist durch und durch nachhaltig. Jetzt gibt es eben dann die ganz großen Unternehmen, die schon seit 2017 berichten müssen. Ich glaube, die wissen auch, die haben große CSR-Abteilungen.
00:10:31
Speaker
Die sind ausgebildete CSR-Manager, die machen auch schon eine Wesentlichkeitsanalyse auf Basis einer Stakeholderanalyse. Das heißt, wenn wir diese Fachbegriffe mal anwenden, um da auch mal herauszufinden, wer sind denn meine Anspruchsgruppen? Also wer hat den Anspruch hier an mich als Unternehmen?

EU-Vorschriften und detaillierte Nachhaltigkeitsberichte

00:10:52
Speaker
Und dann unterscheidet man eben in interne und externe Stakeholder. Die internen sind die Mitarbeiter.
00:10:58
Speaker
Die Externen und auch keine Geschäftsführung kann man dann auch nochmal nach Hirashi im Unternehmen aufteilen, weil die Ansprüche dann auch variieren. Und die Externen sind vielfältig. Es kann ja Aktionär sein, der Lieferanten, der Kunde. Ich habe neulich auch gelesen, die Natur sei auch ein Stakeholder. Das fand ich auch sehr spannend. Die Natur ist auch ein Stakeholder und da kommen wir vielleicht auch gleich nochmal dahin.
00:11:23
Speaker
wenn es nämlich um die neue Berichtspflicht geht, was dann da gefordert wird. Und da ist eben die Wesentlichkeitsanalyse der zentrale Bestandteil der kommenden Berichterstattung.
00:11:39
Speaker
CSR sichert die Zukunftsfähigkeit Ihrer Organisation. Als Research Institute ist 20Blue dabei die richtige Partnerin für ein wissenschaftlich geprüftes Nachhaltigkeitsmanagement. Die Methoden unserer Wesentlichkeitsanalyse, dem Herzstück der CSR-Berichterstattung, erklären wir in unserem aktuellen Whitepaper. Den Link und weitere Informationen finden Sie in den Shownotes oder unter 20.blue slash wesentlichkeitsanalyse.
00:12:07
Speaker
Wir reden die ganze Zeit von CSRD, also Corporate Sustainable Responsible Directive. Das ist eben der Nachfolger der CSRRAG, der Corporate Sustainable Responsible Richtlinien Umsetzungsgesetzes. Und was sich eben da verändern wird, ist, dass die Unternehmen jetzt nun aufgefordert sind,
00:12:32
Speaker
und auch gesetzlich verpflichtet sind, über die wesentlichen nicht nur Themen zu berichten, die die einzelnen Stakeholder an Sie und umgekehrt auch haben, sondern was sind die wesentlichen Impacts, die ich zum Beispiel als Unternehmen habe auf die Themen der Nachhaltigkeit.
00:12:55
Speaker
Was passiert, also wenn ich mein Geschäftsmodell ausübe, welche Nachhaltigkeitsthemen bespiele ich damit? Also zum Beispiel in meiner Wertschöpfung entstehen zum Beispiel CO2-Emissionen, sind die sehr hoch, aus welchem Grund auch immer, vielleicht weil ich in meiner Lieferkette mir schon
00:13:15
Speaker
sehr, sehr viele CO2-Emissionen einkaufe, dann ist der Output der CO2-Emission sehr hoch, ist also der Impact meiner Geschäftstätigkeit auch sehr hoch auf die Nachhaltigkeitsthemen. Umgekehrt soll das Unternehmen jetzt eben auch innerhalb dieser Wesentlichkeitsanalyse, also die wesentlichen Themen,
00:13:38
Speaker
Welche

Erhöhte Anforderungen an die Materialitätsanalyse

00:13:39
Speaker
Themen, Nachhaltigkeitsthemen, können denn einen wesentlichen Einfluss haben auf mein Geschäftsmodell, auf meine Geschäftstätigkeit und könnten mitunter tatsächlich so immense Folgen und Einflüsse haben, dass das bestehende Geschäftsmodell ja vielleicht für die Zukunft gar nicht mehr tragbar wäre? Das beinhaltet eben auch eine sehr große Risikoanalyse und warum
00:14:05
Speaker
Möchte die EU oder dann, wenn es dann eben ins deutsche Gesetz auch übergeht, diese CSRD, sie möchte die Unternehmen wirklich mal dahin führen, sich Gedanken darüber zu machen, welchen Einfluss, ob negativ oder auch positiv, der kann ja auch sehr positiv sein,
00:14:21
Speaker
ich eben habe mit dem, was ich tue. Und das war in der jetzt noch bestehenden Berichtspflicht, sollte man schon auch seine Nachhaltigkeitsstrategie eben dann so aufbauen nach Handlungsfeldern, Nachhaltigkeitsziele, auch die wesentlichen Themen, auch in einer Wesentlichkeitsmatrix mal priorisieren und darstellen. Aber die Anforderungen sind jetzt gesetzlich viel größer.
00:14:46
Speaker
größer an die Wesentlichkeitsanalyse. Und das ist aber jetzt nur ein Teilbereich dessen, was sich durch die aktualisierte CSRD-Berichtspflicht ändern wird. Und jetzt gebe ich wieder an Sie zurück, weil in der Wesentlichkeitsanalyse haben Sie ja, 20Blue, ja eine Matrix erstellt und auch einen Prozess, der ja ganz interessant ist, der eben hilft
00:15:12
Speaker
Unternehmen helfen soll und eine tolle Stütze ist und ein guter Begleitprozess eben. Wie schafft denn ein Unternehmen das auch in der Praxis umzusetzen? Denn ganz so einfach ist dieser Prozess nicht so, wie ich das in einer kurzen theoretischen Abhandlung gerade dargestellt habe. Ja, also es war tatsächlich für uns ein sehr intensiver Prozess, dann festzustellen, was ist praktikabel auf der einen Seite, also umsetzbar methodisch
00:15:38
Speaker
bringt auch den Output, den Unternehmen dann praktisch verwenden kann. Und wie können wir gleichzeitig mit einbeziehen, das, was Sie eingangs erwähnt haben, dass das Wissen, das wir erarbeiten, in dem Prozess der Wissentlichkeitsanalyse selber nicht linear
00:15:54
Speaker
zu einem Ergebnis führt. Also ich habe eine Stakeholder-Befragung, wir stellen fest, das hat hier und da einen großen Impact, dann macht das beim Unternehmen was und das kann erstmal auch dazu führen, dass es eine Rückwärtsbewegung gibt oder einen möchte ich gar nicht hören Moment oder ein das kann doch gar nicht sein.
00:16:10
Speaker
Und wir machen unsere Arbeit ja schon seit über zwölf Jahren. Und was hilft, sind zwei Dinge. Das eine ist, dass man methodisch sehr sauber arbeitet, also dass man die Erstellung der Ergebnisse sehr sorgfältig dokumentiert. Wenn wir jetzt von der Umfeldanalyse sprechen, dass wir nicht mal so ein paar Medien inhaltlich auswerten, ein paar Medienquellen, sondern das in einer Desk Research gemacht hat, die auch nachvollziehbar ist, wo man auch
00:16:36
Speaker
eine Gewichtung mit einbringt oder in dem Team, das wir insgesamt aufstellen für die Wesentlichkeitsanalyse in methodische Experten und Branchen, Fachleute zusammensetzen, die dann auch diesen zweiten Aspekt, das heißt das Verständnis des Unternehmens und seiner Probleme und Herausforderungen, die sie haben,
00:16:57
Speaker
so gut nachvollziehen kann, dass in dem Transfer unseres Wissens dann auch noch ein Vertrauensmoment entsteht. Das ist, glaube ich, etwas, was sozusagen jenseits der Auswahl von Methoden, die ganz wichtig ist, die man auch in dem White Paper nochmal genauer nachlesen kann. Das sprengt jetzt im Podcast ein bisschen.
00:17:15
Speaker
können wir in den Show Notes mal verlinken, nochmal aufzeigt.

Bedeutung der methodischen Stakeholder-Einbindung

00:17:18
Speaker
Und bei der Stakeholder-Befragung haben wir auch eine Methode, eine soziologische Methode uns beispielsweise bemächtigt, um zu sagen, wir nutzen Netzwerke, die wir dank unserer Expert-Community haben zu Multiplikatoren, die bestimmte Gruppen repräsentieren.
00:17:34
Speaker
Das heißt, wir müssen dann auch nicht unendlich viele befragen, sondern können mit einer Expert-Mirror-Methode gute Fokusgruppen-Befragungen machen, die aber eine relativ hohe Aussagekraft haben und haben dann mit einer Diskursanalyse beispielsweise noch einen zweiten Layer, der, wenn es internen Konflikte gibt, also wenn hierarchiebezogene oder standortbezogene Konflikte vorliegen, die verhindern, dass Unternehmen sich verändern können, dass man das über eine linguistische Analyse, das Gesagten noch mal,
00:18:05
Speaker
auswerten kann. Was sind denn eigentlich verborgene Konfliktströme, die sonst nicht zutage treten? Und das sind von unserer Seite her Bonuswissen, das wir sozusagen noch mit erarbeiten können, aber gleichzeitig super entscheidendes Wissen, damit so eine Wesentlichkeitsanalyse diesen Effekt, den Sie genannt haben, den der Gesetzgeber sich ja auch wünscht, wirklich erzeugen kann. Dass also alle Perspektiven an den Tisch kommen können, alle auch auf
00:18:32
Speaker
Augenhöhe miteinander sprechen können, seien es externe oder interne Stakeholder. Und man diesen Moment des Neudenkens, Neudenken dürfen es nennt. Weil es ja großartig ist, wenn man neuen Input bekommt und nicht nur in der eigenen Super- und Ratlosigkeit gräbt. Denn aus meiner Sicht ist dieses ganze Thema, was mit der Wesentlichkeitsanalyse indirekt verbunden ist, die große Frage von Resilienz. Also wie machen wir unser Unternehmen zukunftssicher?
00:18:59
Speaker
so vielen Aspekten beeinflusst, dass es überhaupt nicht um Kompetenz des einzelnen Unternehmenslenkers geht oder von einzelnen Abteilungen, sondern vor allem darum geht, möglichst frühzeitig Szenarien in der Schublade zu haben, um auf verschiedene Umstände reagieren zu können. Das kann eine unterbrochene Lieferkette sein, wie es jetzt kam. Es kann darum gehen, dass Fachkräftemangel da ist, weil man nicht verstanden hat, wie man junge Arbeitskräfte bindet. Thema soziale Nachhaltigkeit wird oft unterschätzt.
00:19:27
Speaker
Insofern ist diese Wesentlichkeitsanalyse aus unserer Perspektive einerseits modular ausgelegt, weil nicht jeder alles wissen muss, und zum anderen haben wir vor allem versucht, die jeweilig passende Methode einzusetzen.

CO2-Metriken und umfassende Materialitätsanalyse

00:19:39
Speaker
Und das ist eine Lücke, die wir gerade auch in Richtung Beratung
00:19:43
Speaker
Agenturen schließen wollen, wo wir uns als Partner sehen. Wir sind jetzt nicht eine Agentur, die Nachhaltigkeitskommunikation macht. Also werden dann im Zweifelsfall Ihr Partner, Frau Stöckle, wenn Sie Nachhaltigkeitskommunikation machen. Und dann nehmen wir Ihnen beispielsweise die Diskursanalyse oder die Stikulder Befragung oder ähnliches ab und erarbeiten das partnerschaftlich Schritt für Schritt.
00:20:04
Speaker
Und ich glaube, und das ist ja auch sehr ergänzend, und das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Wir alle wissen ja im Moment, dass wir nicht alles wissen, der CSRT, was aber so ein bisschen, ich sag mal, im Maat in Anführungsstrichen etabliert ist.
00:20:22
Speaker
Die Aussage, CO2-Kennzahlen sind zentrale Indikatoren. Also CO2-Kennzahlen spielen eine wichtige Rolle bei der Wesentlichkeitsanalyse für die CSRD.

Materialitätsanalyse und neue Wachstumsstrategien

00:20:33
Speaker
Und sie sind die zentralen Indikatoren, was die Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt anbietet.
00:20:39
Speaker
Es ist sehr auf die Analyse der CO2-Kennzahlen beschränkt, wo sind die Hotspots, also alles, was man SESRSE1 nennt. Auch ein wichtiger Aspekt, Risiken und Chancen im Bereich der Klimaauswirkung zu identifizieren.
00:20:58
Speaker
Und die Unternehmen müssen eben die riesigen verstehen, welche die wesigen Verursacher ihres CO2-Ausstoßes mit sich bringen, um effektive Maßnahmen zu ergreifen und um Emissionen zu minimieren. Aber das finde ich ein bisschen schade und das ist glaube ich auch ganz wichtig, was wir heute auch dem Zuhörer vielleicht nochmal auch mitgeben sollen.
00:21:19
Speaker
mit ihrem Prozess der Wesentlichkeitsanalyse. Das ist viel, viel mehr. Es geht ja um viel mehr. Alle reden ja nur um diese CO2-Kennzahl, die ja extrem wichtig ist. Das wissen wir ja auch mit Themen wie FIT55 etc. Aber die Wesentlichkeitsanalyse, das sind ganz viele, viele, viele andere Themen, die es wirklich verdienen, wesentlich beleuchtet zu werden.
00:21:46
Speaker
Ja, also für mich ist die Wesentlichkeitsanalyse im Grunde ein Power-Tool, um zu dieser Definition zu kommen, was ich eingangs sagte, eine Idee eines neuen Wachstums- und Wirtschaftsbegriffes für sich als Unternehmen zu

Risiken und Chancen durch Stakeholder-Konsultation

00:22:01
Speaker
definieren. Was ist das denn? Und das in einem vertrauensvollen und auch sicheren Raum zu machen mit den Stakeholder-Innen, mit denen man ja sowieso sprechen sollte, aber über einen Prozess, der das auch
00:22:14
Speaker
ermöglicht. Also wenn man sagt, unsere Wesentlichkeitsanalyse, lade ich sie zu unserem Gesprächskreis ein, ist das ja auch nochmal was ganz anderes, als irgendwo mal einen Fragebogen erratisch rumzuschicken. Ohne dieses Umdenken ist man, glaube ich, als Unternehmen auch eher auf dem absteigenden Ast. Also so quasi das Linearfortschreiben von einer, was weiß ich, inkrementellen Verbesserungslogik oder hier ein bisschen, da ein bisschen, das ist, glaube ich, durch.
00:22:39
Speaker
Das wird auch nicht funktionieren. Das kann kein Unternehmen mehr leisten, weil hier ein bisschen da, ein bisschen da ist die Öffentlichkeit auch zu fokussiert auf dem, was Unternehmen machen, was der Output ist. Das ist das eine. Aber dieses Stichwort Chancen tatsächlich strukturiert das Thema anzugehen, ist ja wirklich, sich zu sagen, wir machen jetzt unsere Hausaufgaben entweder allein oder in Begleitung von

Nutzung von Stakeholder-Analysen für Kommunikationsstrategien

00:23:06
Speaker
einem Unternehmen, einer externen Beratungsagentur und befrag mal wirklich unsere Stakeholder, clustern es, priorisieren es und hab so ja mal eine Landkarte dessen, wo befinde ich mich denn tatsächlich, wo sind meine Risiken, wo sind meine Chancen, so wie sie es auch sagen und hab dann wirklich den Grundstein dessen, um meine Nachhaltigkeitsstrategie abzuleiten, um meine Handlungsfelder zu definieren und diese mit
00:23:35
Speaker
SDGs abzugleichen, einen CSR-Bericht zu erstellen und dann aber auch immer ausgehen und basieren auf der Wesentlichkeitsanalyse und den priorisierten wesentlichen Themen dann meine strategische Nachhaltigkeitskommunikation für die einzelnen Zielgruppen dann aufzubauen.
00:23:55
Speaker
und konzeptionell dann auch auszurollen. Und sie ist die Wesentlichkeitsanalyse auch hier das Herzstück. Denn Sie haben ja im Grunde, wenn Sie jetzt strategische Nachhaltigkeitskommunikation sagen, auch darüber ein Themeset bekommen, was Sie intern und extern verwenden können. Ich glaube, interne Kommunikation ist so ein vernachlässigtes Feld. Das ist wahrscheinlich mega wichtig für eine kluge Nachhaltigkeitskommunikation, aber auch

Richtlinien zur Entwicklung der Nachhaltigkeitskommunikation

00:24:21
Speaker
Extern hat man ja verschiedene Anspruchsgruppen und so eine gute Stakeholder Befragung kann ja auch nochmal aufzeigen. Für diese Stakeholder Gruppe ist jenes Thema besonders wichtig und das wiederum ist dann für einen Kommunikator, eine Kommunikatorin, glaube ich, Gold wert. Absolut und ich kann Ihnen ein Geheimnis verraten oder so einen kleinen Werkstatt.
00:24:38
Speaker
Wir sind beauftragt worden, die Kommunikation eines Unternehmens anzuschauen, das stark die Nachhaltigkeit im eigenen Geschäftsmodell verankert hat, in der eigenen Kommunikation, die es noch nicht hat. Und wir haben die Kommunikationsstrategie aufgebaut auf einer
00:24:55
Speaker
einen Stakeholder und eine Wesentlichkeitsanalyse und haben daraus dann die einzelnen Themen geclustert, die Handelsstrategie, der Kommunikationsstrategie dann auch aufgebaut. Und so sind wir vorgegangen. Da ging es gar nicht darum, vordergründig jetzt Nachhaltigkeitsstrategie zu definieren oder Nachhaltigkeitsreport. Aber wir haben uns diesen Tool bedient, um dann strukturiert schon mal etwas vorzugeben. Aber wir wissen im Hinterkopf diesen Kunden werden wir früher das
00:25:21
Speaker
und dann auch dahin führen, dass er sich Gedanken macht, eben auch, muss er denn jetzt nochmal an die eigene, die interne Nachhaltigkeit rangehen, die Nachhaltigkeitsstrategie dann doch nochmal definieren und dann einen Report machen. Also wir kommen dann von der anderen Seite ran, aber nehmen das gleiche Handwerkszeug und den Koffer, den Handwerkskoffer dazu hinzu und kommen dann zu einem wirklich sehr systemischen Ergebnis. Ist Nachhaltigkeitskommunikation auch
00:25:50
Speaker
natürlich. Also strategische Nachhaltigkeitskommunikation hat ja, ich sag mal, eine der größten Aufgaben davon ist Reputation Management. Aber belegbare, belastbare Nachhaltigkeitskommunikation basiert auf Fakten.
00:26:08
Speaker
Datenanalysen, da kommt natürlich auch die KPI wieder ins Spiel. Aber natürlich je datenbasierter solche Aussagen sind, desto unterfütterter ist natürlich auch meine ganze Reputation in dem Bereich.
00:26:23
Speaker
Das Thema, wie wichtig sind Fakten in der Kommunikation generell, aber gerade in der Nachhaltigkeitskommunikation, da haben wir ja möglicherweise auch mal ein Match, wir beide. Find ich einen sehr spannenden Cliffhanger, den wir uns hier geben könnten. Und sehr lustig, wie Sie das auch machen, Frau Stöckle. Es ist jetzt Freitagnachmittag, Sie haben jetzt dezent das Fenster geöffnet, das Vöglein zwitschert im Hintergrund, wir haben es alle gehört. Sie wollen ins Wochenende, ich auch.
00:26:57
Speaker
Vielleicht zum Abschluss noch eine letzte Frage. Gibt es so die drei Tipps, wenn Sie sagen, jemand beginnt mit seiner Nachhaltig-Kommunikation oder ist jetzt betroffen von der CSRD? Was sollte er zuerst tun? Wann sollte er damit anfangen? Ganz

Abschließende Ratschläge und Verabschiedung

00:27:14
Speaker
früh.
00:27:14
Speaker
Ganz am Anfang sich Zeit nehmen und nicht an Ressourcen sparen. Also eine reine Desktop-Analyse kann man machen, würde mir aber nicht reichen. Also schon Stakeholder-Befragungen machen mit Fragebogen. Gibt es tolle Tools im Netz, auch kostenlos. Aber da würde ich jetzt nicht an Ressourcen sparen, weil wie gesagt, ich leite von einer gelungenen Wesentlichkeitsanalyse.
00:27:39
Speaker
so viele Dinge ab, was mir mein gesamtes Nachhaltigkeitsmanagement im Nachgang und auch alles, was eben ja das beinhaltet, um ein Vielfaches nicht nur vereinfacht, sondern eben auch die License to operate gibt. Ja, das ist wohl wahr.
00:27:57
Speaker
Sehr schön. Tolles Schlusswort. Ich grüße herzlich nach Baden-Baden. Ich grüße zurück nach Leipzig. Ja, genau. Wir treffen uns ja hoffentlich bald. Wir haben sicherlich in den Show Notes dann noch ein paar Links für euch. Wir haben von 20Blue einiges zum Thema Nachhaltigkeitskommunikation, Management, das White Paper, was ich besprochen habe. Und Frau Stöckle, Sie haben sicherlich auch den einen oder anderen Link, den wir
00:28:20
Speaker
dann noch in die Podcast Show Notes legen können, damit ihr euch weiter informieren könnt. Bleibt dran.

Abschluss und Vorschau auf Innovationsthemen

00:28:28
Speaker
Ihr findet uns auch auf LinkedIn und vielen Dank, dass ihr zugehört habt. Das war die 13. Ausgabe der 20 Blue Minutes. Das ist das kurze Format und es geht bald weiter mit dem Thema Kann man Innovation überhaupt managen? Da habe ich ein paar spannende Gespräche vor. Also bleibt dran. Tschüssi. Tschüss.
00:28:49
Speaker
Den kleinen Podcast 20 Blue Minutes findet ihr überall dort, wo es gute Podcasts gibt. Und natürlich bei uns auf 20.blue. Bis bald.