In der siebzehnten Folge der 20blue minutes ist Prof. Ralf Wehrspon von der Martin-Luther-Unviersität Halle-Wittenberg zu Gast.
Als Mitglied von zahlreichen Vorstandsgremien und Vereinen wie etwa im Deutschen Institut für Normung oder bei Science2Public, über langjährige Tätigkeiten bei der Fraunhofer-Gesellschaft aber eben auch durch die Verbindung von wissenschaftlicher Forschung und wirtschaftlicher Praxis ist er der perfekte Ansprechpartner in den Bereichen Innovation und Forschung und damit auch für die aktuelle Frage unserer Gespräche: kann man Innovation überhaupt managen?
Das Gespräch mit Anja Mutschler prägt dabei ein zentraler Satz: Die Forschung erzeugt mit Geld Wissen, die Industrie erzeugt wiederum aus Wissen Geld. Der Knackpunkt für die meisten Inventionen und Innovationen sei daher genau der Transfer dieses Wissens zwischen Wissenschaft und Industrie.
Dieser Transfer sei methodisch machbar, aber in der Praxis häufig noch schwierig umzusetzen, insbesondere was disruptive Innovationen angeht. Denn bisher wird sich vor allem auf inkrementelle Innovationen konzentriert, die sich besser mit den klassischen Geschäftsmodellen der Wirtschaft vertragen.
Es brauche daher auch einen sich aktuell entwickelnden Typus von Unternehmen, die nicht mehr nur auf Venture-Kapital basieren und auf Skalierung bedacht sind, sondern bei denen der eigene Impact anstelle von rein finanziellen Aspekten im Fokus stehen.
Welche Rechtsformen und Finanzierungsoptionen für diese Unternehmen aber wirklich geeignet sind und wie disruptive Innovationen ermöglicht werden können, ist aber aktuell häufig noch offen. Wehrspon erklärt, wie deutsche und europäische Organisationen mit diesen neuen Anforderungen umgehen und gibt auch einen Einblick in die Situation in den USA und in Südkorea, die er durch Gastprofessuren und den Austausch vor Ort und mit seinen Kontakten erlebt hat.