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Mut zahlt sich aus – im Recruiting, der Arbeitswelt, im Leben. Daniel teilt seine Tipps fürs Mutigsein. image

Mut zahlt sich aus – im Recruiting, der Arbeitswelt, im Leben. Daniel teilt seine Tipps fürs Mutigsein.

E40 · Workwise Recruiting Talk
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253 Plays7 months ago

Die Welt gehört den Mutigen!

Nach diesem Motto gestaltet Daniel sein Leben – als Bewerber, als Recruiter und als Privatperson.

Denn wer bei seinem Anschreiben, seiner Stellenanzeige oder seinem Social-Media-Auftritt nichts riskiert, wird übersehen und versinkt im 0815-Einheitsbrei.

Blödsinns-Fotos in der Stellenanzeige und LinkedIn-Posts über Heavy Metal? Daniel ist am Start.

Klar ist aber auch: „Es wird immer Leute geben, denen nicht gefällt, was du machst”, sagt Daniel im Podcast.

Das macht zwar erst einmal Angst, aber eigentlich ist das was Gutes. Du möchtest ja gar nicht allen gefallen, sondern den Menschen positiv in Erinnerung bleiben, die zu dir passen.

Trau dich, du selbst zu sein:

  • Dann findest du einen Job, bei dem du dich nicht verstellen musst.
  • Dann findest du die Mitarbeiter:innen, mit denen du auf einer Wellenlänge bist.
  • Dann erreichst du die Leute, die so ticken wie du.

Aber wie kannst du das mit dem Mutigsein üben?

„Schritt für Schritt, mit kleinen Challenges”, schlägt Daniel vor. Ein Beispiel: Beim nächsten Konzertbesuch einfach mal eine fremde Person anquatschen? Trau dich!

Höre dir jetzt den Recruiting Talk mit Daniel an und rekrutiere mutiger:

  • 00:00–04:02 Daniels Devise: Egal ob KMU, Personalberatung oder Konzern – bloß nie 0815!
  • 04:03–08:40 Mutige Stellenanzeigen: Daniel zückt ein Beispiel inklusive Beschreibungstext und Blödsinns-Fotos.
  • 08:41–10:50 Mutig sein heißt auch, nicht allen zu gefallen. Aber das ist okay.
  • 10:51–18:44 Sei mutig, Bewerber:in! Trau dich, du selbst zu sein, und finde einen Job, der zu dir passt.
  • 18:45–21:07 Den langweiligen Recruiting-Alltag auf LinkedIn darstellen? Ist schon ’ne Challenge.
  • 21:08–25:09 „Warst du eigentlich schon immer mutig, Daniel?”
  • 25:10–28:11 Daniels Challenge auf Social Media: polarisierend zu sein, ohne zu polarisieren.
  • 28:12–30:38 „Du kannst nicht mit der Erwartungshaltung rangehen, durch Personal Branding deine Vakanzen zu besetzen.”
  • 30:39–36:26 Simons Takeaways und wie du das Mutigsein üben kannst: „Schritt für Schritt, mit kleinen Challenges.”

Die Extra-Dosis Recruiting-Wissen

Trau dich, im Recruiting neue Wege einzuschlagen:

Finde mit Workwise neue Mitarbeiter:innen: hire.workwise.io – sei mutig & klick einfach mal hier drauf!

Als Senior Recruiter findet Daniel technische Akademiker:innen für das Team der Deutschen Bahn. Auf LinkedIn postet er regelmäßig Content zum Thema Recruiting und darüber hinaus. Jetzt vernetzen!

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Transcript

Einführung in das Webwise Recruiting Talk

00:00:02
Speaker
Herzlich willkommen zum Webwise Recruiting Talk. Alles eine Frage der Einstellung. Echtes Recruitingwissen, echte Erfahrungen, echte Erfolgsrezepte aus der Personalabteilung direkt in deinem Ohr.

Bedeutung von Mut im Recruiting

00:00:17
Speaker
Ja, dann hi und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Recruiting Talk. Heute haben wir Daniel bei uns zu Gast, um über das Thema Mut im Recruiting zu sprechen. Du warst ja schon Teamleiter, Senior Personalberater, Senior Recruiter, hast also da echt super viele Erfahrungen. Und als erstes wäre es super, wenn du dich einfach nochmal kurz den Zuhörern und Zuhörerinnen selber kurz aus deiner Sicht vorstellen kannst.
00:00:41
Speaker
Gerne. Ja, Daniel Planschke. Ich habe Psychologie studiert, noch auf Diplom. Und bin tatsächlich nach dem Studium relativ schnell im weitesten Sinne im Bereich Recruiting, also nicht nur. Aber eigentlich hat mich Recruiting immer begleitet. Mittlerweile sind es glaube ich 18, 19 Jahre. Bei diesen eigentlich drei Unternehmen tatsächlich, also das heißt zwei Jahre in einem klein-mischterständischen Unternehmen, dann zwölf Jahre.
00:01:10
Speaker
als Personalberater und jetzt seit fünf Jahren in einem großen Konzern und insofern habe ich glaube ich schon ganz gute Spektrum und Erfahrungen mitgenommen. Ja cool, dann können wir irgendwie auch die ganze Bandbreite abdecken. Das ist super, weil wir haben kleine Mittelständler-Unternehmen, die uns viel zuhören, aber auch ein bisschen den Konzerner, deswegen kann dann wahrscheinlich jeder da was für sich mitnehmen.

Kreative Kommunikation und Marketing im Recruiting

00:01:34
Speaker
Ja, mutig sein ist so unser Thema. Als erstes mal aus deiner Sicht, was bedeutet denn für dich Mut in diesem ganzen Recruiting-Kontext, sag ich mal? Also erstens ist das etwas, was ich versuche, nicht nur im Recruiting-Kontext zu leben, sondern ich glaube, was grundsätzlich auch im Lebenskontext oder auch im Business-Kontext gilt. Und ich würde das erst mal als einfach nicht Mainstream, nicht 0815 sein definieren.
00:02:04
Speaker
und keine Angst davor zu haben, vielleicht mal aufzufallen, vielleicht auch mal zu polarisieren, als Preis dafür, dass man aber auf der anderen Seite glaube ich auch viel Zuspruch und Liebe gewinnt, die man mit 0815 nicht gewinnt.
00:02:23
Speaker
Ja, ich denke, das ist wahrscheinlich auch genau die Angst, die diesem Mut entgegensteht. Also die Angst davor, irgendwie drei negative Kommentare zu haben, schräg angeguckt zu werden. Hast du das auch so selber erlebt und daraus eben dann deinen Mut wachsen lassen oder was waren da so deine bisherigen Erfahrungen?
00:02:44
Speaker
Also Social Media in dieser öffentlichen Form lebe ich tatsächlich erst so seit drei Jahren über LinkedIn aus. Trotzdem habe ich den mutigen Ansatz schon vorher eigentlich auch verfolgt. Das heißt, klar, bei Social Media wird es noch
00:02:59
Speaker
direkter erfahrbar, weil es halt öffentlich ist und weil man eben diese Rückmeldungen bekommt. Aber letzten Endes, sei es in der Personalberatung, wo wir zum Beispiel als auch ein kleines neues Unternehmen in einem sehr wettbewerbsstarken Umfeld waren,
00:03:17
Speaker
und uns letzten Endes nur über Kommunikation, nur über Marketing absetzen konnten, weil es für mich auch ein Ansatz eben da möglichst mutig zu sein, um aufzufallen, um eben
00:03:31
Speaker
um eben sich abzuheben dann auch. Auch für Bewerber logischerweise. Das heißt, wir wollten eine bestimmte Art von Menschen anziehen, weil wir auch eine bestimmte Unternehmensphilosophie hatten. Und dementsprechend, wie es so schön heißt, wie du aus dem Wald herausreißt in diesem Fall, so kommt es zu dir zurück. Das heißt natürlich, da ging es auch darum, auch über unsere Kommunikation genau die Leute zu uns anzuziehen, die wir auch haben wollten.
00:03:59
Speaker
coole Leute jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben gesagt. Wo kann man da mutig sein oder wo sind da vielleicht Recruiter und Recruiterinnen aktuell nicht so mutig? Das fängt bei dem Klassikabit der Stellenanzeige an. Das heißt,
00:04:18
Speaker
Also bei dem Unternehmen fängt es natürlich mit der Präsenz ab, also Webseite. Das heißt, wie stelle ich mich als Unternehmer? Welches Image? Also wir haben ja mit dem Unternehmen was zum Beispiel so, dass wir angefangen haben als Franchise-Konzept. Das heißt, da wurde alles vorgegeben und irgendwann hat sich das Unternehmen aus dem Franchise-Konzept gelöst. Und dann ging es darum, wie positionieren wir selbst? Welche Kommunikation werden wir haben? Wie wollen wir wahrgenommen werden?
00:04:43
Speaker
Also Werbeagentursuche mit Werbeagenturen zusammenarbeiten und genau dieses Profil herausarbeiten. Und das fand ich halt besonders spannend zu sagen, okay, komm.
00:04:54
Speaker
Lass uns dann noch ein bisschen mutiger sein und sei es, also uns zum Beispiel als Personen in die Stellenanzeigen zu bringen mit bestimmten Leitsätzen. Also wir haben ja Fotoshootings zum Beispiel gemacht, die wir für die Webseite gemacht haben, also Teamvorstellungen. Wir haben aber bei der Gelegenheit auch so ein bisschen Blödsinn gemacht vor der Kamera und diese Blödsinn-Fotos haben wir halt zum Beispiel in die Stellenanzeigen integriert.
00:05:19
Speaker
Und das mit einem passenden Spruch zum Beispiel versehen. Damit fängt es schon an. Klar, wir unterschieden zum Beispiel ein bisschen zwischen Anzeigen, die wir für Kunden machen und Anzeigen, die wir für uns machen. Wenn wir für uns Leute gesucht haben, haben wir Recruiter.
00:05:40
Speaker
Dann könnten in meiner Meinung nach Freestyle sein. Und ich habe hier so ein kleines Beispiel von einer Anzeige, die ich da formuliert habe. Zum Beispiel... Also ganz kurz muss ich mal gucken. Genau.

Unternehmenskultur und authentische Bewerbungen

00:05:58
Speaker
Also der beste Job der Welt ist immer der, der am besten zu dir passt. Wolltest du schon immer Tiefseetaucher werden oder prima Ballerina, dann kannst du diese Anzeige locker überlesen.
00:06:09
Speaker
Wenn du jedoch Gipfelstürmer werden wolltest, gleichzeitig seriöse Entertainer, Qualitäten hast und auch noch irgendwas mit Menschen machen willst, dann bist du ein idealer Personalist. Und dann weiter geht es vielleicht was in deiner Aufgabe. Der Recruiter ist halb Odysseus und halb Celos, Gottes Eifers. Mit Verstand und Fleiß stellt er sich unermüdlich dem Abenteuer jeden noch so mystischen Kandidaten für unsere Kunden wahr werden zu lassen.
00:06:34
Speaker
Seine Hauptwertzeuge, Datenbanken, Telefon und Mundwerk. Seine Hauptqualitäten, er kann sehr gut mit Menschen, aber auch mit seinem PC. Seine Motivation, Kubla spielen und Geschichten mit Happy End schreiben. Unternehmen sucht Mitarbeiter, Mitarbeiter sucht Unternehmen und dann lebten sie glücklich bis in alle Zeiten und so weiter und so fort.
00:06:53
Speaker
Okay, ja, das ist auf jeden Fall kreativ. Ich musste gerade lustigerweise auch schon bei den Fotos dran denken. Ich kenne das von unseren Kunden und Kundinnen ganz oft, dass da teilweise sogar da schon Unsicherheiten bestehen. Kann ich einfach mal mein Büro abfotografieren? Was, wenn da irgendwie Kabel komisch rumliegen? Und ihr seid sogar schon an dem Punkt gewesen, dass ihr verrückte Fotos, sag ich mal, gemacht habt oder lustige Fotos. Und dann habt ihr das sogar in den Text der Stellenausschreibung noch quasi weitergetragen. Das finde ich echt einige Punkte sogar direkt.
00:07:22
Speaker
Aber gleichzeitig professionell. Diese Fotos waren ja im Studium mit den professionellen Fotografen gemacht. Das heißt, die fanden sich natürlich auf unserer Webseite wieder. Man hat direkt natürlich den Bezug zum Team, zu den Leuten gehabt und so weiter.
00:07:35
Speaker
was gleichzeitig eine praktische Schwierigkeit ist, wenn man eine gewisse Fluktuation hat. Das haben wir aber in dem Konzern auch, wenn Menschen die Unternehmen verlassen, dass man halt neue Fotos gegebenenfalls suchen muss. Aber es hat sich gelohnt. Deswegen ist das dieses Mutigsein, das ist ein Gesamtkonzept. Also jetzt nur die Stellenanzeige. Wir müssen das als Unternehmen leben. Wir müssen ja auch
00:08:02
Speaker
wenn wir die Bewerber zu uns einladen, auch ausstrahlen. Wir haben trotzdem ein klassisches Auswahlverfahren gemacht. Nichtsdestotrotz gekoppelt mit der Webseitenkommunikation, mit dem Gefühl vor Ort, auch das Gefühl erzeugt, glaube ich, dann eben besonders zu sein und dadurch auch die Bewerber auch angezogen, die wir haben wollen. Ich habe da aus dem Unternehmen super viele Freundschaften mitgenommen und das spricht dafür, dass wir da eigentlich eine coole Truppe waren.
00:08:31
Speaker
Ja, total. Also das war sehr wertvolles, denke ich. Spricht für dich, aber auch für das ganze Team, dass du da auch auf einer persönlichen Ebene connecten konntest. Ja, also das Problem mit dem Mutig-Sein ist,
00:08:46
Speaker
Und da zitiere ich die Werbeagentur, mit der wir damals zusammengearbeitet haben bei dieser Personalberatung. Du kannst, weiß nicht, Ferrero, Küsschen, Kinderschokolade, Duplo Werbung machen, Happy Family auf der Wiese und alle haben sich lieb interessiert, aber keines auf und am Strich. Sobald du diesen Pfad verlässt und sagst, ich mache ein bisschen was anderes, ich mache ein bisschen provokativer, wird es immer Leute geben, die kommen und sagen, finde ich aber doof.
00:09:13
Speaker
Das heißt, diese Kratatur des Kreises wirst du nicht lösen. Das muss man halt akzeptieren. Und um... Da gibt es aber eine Lösung auch, aus meiner Sicht. Die Lösung ist auch immer, sich zu überlegen,
00:09:29
Speaker
Also erst mal sich davon zu verabschieden, aller Welts Liebling zu sein, sondern eher sich darauf zu konzentrieren, wen will ich ansprechen? Welche Leute will ich anziehen? Wessen Liebling will ich sein? Da gibt es auch im Marketing zum Beispiel auch solche Strategien. Engpass konzentrierte Strategie nennt sich das, wo man sagt, okay, ich verabschiede mich davon, alle Kunden aus allen Bereichen, aus allen Branchen glücklich zu stellen, sondern ich überlege mir, hey,
00:09:56
Speaker
welche passen besonders zu mir, welche machen mir besonders Bock und sich auf die zu konzentrieren, was dann natürlich die Marketing-Strategie auch logischerweise beeinflusst. Das bedeutet aber, ich verenge sozusagen meinen Markt. Eigentlich dieses Zuspitzen ist das und trotzdem profitiere ich unterm Strich davon, weil sich diese Kunden, diese Besonderen, die ich auf diese besondere Weise anspreche, sich auf die Besseren mir widerspiegeln als bei allen anderen. Und mir reicht das wiederum für mein Geschäft. Ich kann ja auch nicht mit aller Welt befreundet sein letzten Endes, ja? Also logischerweise.
00:10:27
Speaker
Ja, klingt total logisch. Und gleichzeitig macht das, glaube ich, auch immer Angst, wenn man dann sich denkt, oh, da fallen auf einmal ganz viele potenzielle Kunden oder Bewerber und Bewerberinnen für mich auch weg. Reicht der Rest überhaupt noch? Und deine klare Antwort ist ja dann, ja, natürlich reicht es trotzdem noch, wenn du das schlau wählst, also die Menge, auf die du da abzielst. Ich glaube, das muss man sich wahrscheinlich vergegenwärtigen, damit man diesen Mut da auch aufbringen kann, oder?
00:10:51
Speaker
Ja, wobei ich formuliere das anders. Wenn ich zum Beispiel Bewerbungsmappenberatung mache oder Checks, sprechen wir über das Thema Anschreiben. Wir müssen jetzt nicht das Thema anschreiben. Ja, nein, überhaupt. Aber mal angenommen, das ist meine persönliche Meinung. Wenn ich mich irgendwo bewerbe, wo ich trotzdem davon ausgehe, dass meine Konkurrenz höher ist oder ich irgendwo gehandicapt bin, dann sollte ich meine Meinung anschreiben. Machen, aber nicht nur nach 15. Wenn ich nur nach 15 mache, dann kann ich auch weglassen.
00:11:20
Speaker
Das Einschreiben ist aber eine Chance, sich abzusetzen. Und diese Chance kann ich dann nur nutzen, wenn ich es anders mache als die anderen, wenn ich individuell werde. Und wenn ich das vernünftig mache, dann hole ich genau die ab, die darauf stehen, ohne die anderen zu verstören, die sagen, mir ist das egal. Hast du da ein paar Tipps direkt, wie Bewerbende in einem Anschreiben, was sie so machen können, um da zielgerichteter aufzufallen?
00:11:52
Speaker
Das ist... Das tut mir leid. Das ist... Ich mach... Sorry. Das ist...
00:12:02
Speaker
Also erstens individuell. Am Ende muss man sich selber widerspiegeln. Wichtig ist ja auch das Thema Authentizität. Das heißt, ich bin ein super kreativer Mensch, ich mache viel mit Wortspielen und so weiter, aber ich würde natürlich darauf achten, wie ich sie stellanzeige. Also sprich, auch als Bewerber schaue ich mir sozusagen an, wie ich die Tonalität der Stellanzeige, wie ich die Tonalität des Unternehmens
00:12:22
Speaker
Häufig gibt es aber so Ankanne, auf die man ansetzen kann. Ich persönlich war damals, als wir diese Stellenanzeige mit dem Recruiter aufgesetzt haben, sehr enttäuscht, wie viele Recruiter sich mit, wie bei StepStone gelesen, sie suchen Recruiter blablabla teamfähig und ich bin schon längst eingeschlafen.
00:12:43
Speaker
Und das fand ich eigentlich erschreckend, auch dafür, dass es Rekruten sind, dass sie diesen Ball nicht aufnehmen, den wir wirklich super gespielt haben. Und da muss man gar nicht so hyper hyper kreativ sein. Aber so vollkommen 0815, da war ich überrascht. Und da war halt tatsächlich
00:13:02
Speaker
eine unter anderem die es richtig gut gemacht hat richtig witzig also das war wirklich richtig gutes anscheinend das haben wir später auch in anderen kontexten verwendet und sie ist auch später tatsächlich kollegin geworden also
00:13:16
Speaker
Und dazu noch eine Geschichte, die auch wichtig ist. Wir hatten noch eine andere Bewerberin, auch mit einem super Anschreiben, war total witzig, total kreativ. Das Problem war ja, dass wir, als wir im Assessment Center so eine kleine Schreibaufgabe hatten, eine Kommunikationsaufgabe, hat sich gezeigt, dass sie scheinbar dieses Anschreiben nicht selbst verfasst hat.
00:13:37
Speaker
In Zeiten von ChatGPT wahrscheinlich auch gar nicht mehr so, also jetzt, wäre das gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Das ist richtig, genau, das ist richtig. Das war ja noch vor ChatGPT und deswegen sage ich als Rekruter, grundsätzlich habe ich nichts dagegen, finde ich wunderbar, dass Sie das Engagement aufgebracht hat, irgendjemand zu finden, der Sie da unterstützt. Das Problem ist aber, und das gilt für ChatGPT genauso,
00:14:02
Speaker
Du kannst von mir Chat-GPT benutzen, noch ein Löcher. Wecke aber keine Erwartungen, die du nicht erfüllen kannst. Weil dann fällt es zu spät auf die Nase. Das klassische Beispiel ist Tinder. Von mir aus kann ich mein eigenes Foto tausendmal durch KI jagen, aber irgendwann muss ich den Menschen auch live treffen und da ist die KI nicht dabei. Das ist halt der Punkt.
00:14:29
Speaker
Ich habe einen ganz simplen Tipp für Bewerber zum Beispiel für Anschreiben. Schreibt einfach natürlich. Ich finde euch toll und mein Vater war, keine Ahnung, Fuya und so weiter. Und deswegen finde ich den Bereich eigentlich ganz spannend. Eigentlich fand ich toll auf eurer Webseite und so weiter. Das ist schon Gamechanger. Einfach nicht, jetzt gar nicht so, wenn man sagt, ich bin sprachlich gar nicht kreativ, zu sagen.
00:14:52
Speaker
Ich hatte gestern eine Werbung auf dem Tisch. Ich glaube, da waren alle Softskills der Welt sozusagen reingeballert dann auch. Wahrscheinlich durch Scheltsche Petit diejenige angeblich hat. Das ist natürlich dann nicht mehr glaubwürdig aus meiner Sicht. Insbesondere für einen recht jungen Bewerber.
00:15:10
Speaker
auch ehrlich, authentisch. Und dann hatte ich wiederum einen Bewerber, der sagte, sorry, aber die und die Erfahrung kann ich gar nicht mitbringen oder habe ich nicht. Also auch da eine gewisse Ehrlichkeit, zum Beispiel, finde ich total sympathisch. Solche Dinge. Also es kann ganz normal, ganz natürlich sein. Und das ist schon anders als, weil die meisten, das ist der Hebel, das ist die Chance für die Leute, das versuche ich den Leuten zu vermitteln. Warum ist Mainstream Mainstream? Weil es halt Mainstream ist, weil es 90 Prozent so machen. Das heißt, die Chance, die fünf oder zehn Prozent zu sein, ist relativ hoch.
00:15:41
Speaker
Und du musst nicht mal so viel dafür tun. Das kann ich ja spiegeln aus der Sicht von, keine Ahnung, 100.000 Bewerbungen, die ich bis jetzt gesehen habe.
00:15:50
Speaker
Ja, das ist krass. Und ich meine, im Endeffekt sagst du ja sogar, es ist gar nicht so viel, was man extra tun muss. Beziehungsweise, wenn ich dir zuhöre, es ist sogar Dinge, die man nicht tun muss, weil man investiert ja Zeit da rein, so wie der Mainstream zu werden. Also man strengt sich ja an, nicht natürlich zu sein und hat dann trotzdem irgendwann den Bruch, weil irgendwann steht man als Mensch einem anderen Menschen gegenüber und dann
00:16:12
Speaker
dann ist dieser Erwartungsbruch da. Du kannst das ja nicht die ganze Zeit aufrechterhalten, dieses Bild, was du da am Anfang abgibst. Und dementsprechend vielleicht weniger als mehr an der Stelle sogar. Ja, das ist richtig. Wenn ich der Werbeer frage, wie bereite ich mich auf ein Vorstellungsgespräch vor beispielsweise, dann sage ich immer, mach die Hausaufgaben und ansonsten bleib, wie du bist.
00:16:36
Speaker
Auch da bin ich bei Tenor oder Liebe sozusagen. Am Ende ist es Top-Deckel-Geschichte. Das heißt, du willst doch auch, dass der Arbeitgeber zu dir passt und nicht nur dich verstellen und am Ende unglücklich sein. Wir sind ja heutzutage, Gott sei Dank, in einer Zeit, wo man sich ein bisschen mehr den Job aussuchen kann. Und warum dann nicht?
00:16:53
Speaker
einmal in sich selber hineinzuräuchen und zu sagen, was ist eigentlich meins, was will ich und was kann ich und was kann ich nicht und dann entsprechendes Matching auf der Arbeitgeberseite zu suchen, anstatt dieses Verkaufsgedünse sozusagen dann auch und dann irgendwie alle zwei Jahre oder alle anderthalb Jahre dann deinen Job zu wechseln, weil es doch nicht passt.
00:17:14
Speaker
Und man kennt nie denjenigen auf der anderen Seite. Das heißt, die Entscheider, die sind auch total unterschiedlich. Man kann kein Anschreiben für alle formulieren. Das ist ja auch dabei. Du weißt ja nicht, wenn du ein Anschreiben formulierst, ist das ein Konservatyp? Typ oder jemand? Also ich kenne das auch aus meiner Praxis. Es gibt Führungskräfte, die Mehrwert drauflegen zum Beispiel, sich das durchlesen. Es gibt welche, die sagen, interessiert mich nicht. Das weißt du nicht.
00:17:40
Speaker
Und deswegen ist ja die Frage, wenn du es machst, dann gewinnst du den einen oder den anderen zu verlieren. Das ist auch das Schlaue. Und das Wichtige beim Mutti-Sein ist, glaube ich, wir hinterfragen unsere Ängste nicht. Also zu sagen, wovor habe ich eigentlich Angst? Weil wenn wir uns die Fragen oft stellen, auch wenn wir so spontane Antworten geben, aber diese auch wiederum hinterfragen, dann kommen wir zu dem Schluss,
00:18:07
Speaker
Also, dass diese Ängste erstens abstrakt sind und zweitens muss man das in Kosten-Nutzen-Rechnungen denken und sagen, okay, das ist eine abstrakte Angst. Das ist wie Katastrophisieren zum Beispiel. Das heißt, das ist ein Szenario, was wir annehmen, von dem wir aber nicht wissen, ob es zutrifft oder zugetroffen ist. Es hat trotzdem eine geringe Wahrscheinlichkeit.
00:18:29
Speaker
Das Mut Design hat eigentlich einen möglichen Gewinn. Für mich ist das eine rationale Rechnung, die man mit sich aufmachen sollte.
00:18:47
Speaker
Also ich bin ja bei LinkedIn, ist das, wenn man so will, ähnlich. Es gibt da schon viele kreative Menschen, die auch cooles Zeug machen, aber auch sehr viel 0815, auch im Recruiterbereich beispielsweise. Das heißt, wie Recruiter sich darstellen. Und das ist auch eine besondere
00:19:04
Speaker
Herausforderung, weil der Recruiter Alltag an sich ist immer so ein bisschen langweilig. Das heißt, was soll ich denn da jetzt Selfie, wie ich jetzt mir Bewerbungen anschaue oder Selfie von einer Messe oder so. Das ist ja auch immer langweilig. Das ist natürlich besonders herausfordernd, da kreativ und anders zu sein. Aber da lohnt es sich, glaube ich, dann auch. Da muss ich gerade an mein letztes Messefoto denken, sonst habe ich mir so eins erwischt. Ja, ist so.
00:19:28
Speaker
Aber es ist ja eine Challenge. Also mich hat der interne Ansprechpartner kürzlich tatsächlich quasi mir die Aufgabe gestellt. Wir hatten in so einem Kickoff, internes Kickoff-Meeting und das war eine Führungskraft, die mir gesagt hat, weißt du was, du bist doch viel bei LinkedIn. Mal angenommen, ich würde etwas darüber jetzt posten wollen. Interessiert doch keine Sau eigentlich, oder?
00:19:51
Speaker
So, wir haben uns hier getroffen, machen Kickoff, blablabla. Da habe ich gesagt, weißt du was? Ja, spontan hast du recht. Und spontan wüsste ich jetzt nicht, wie ich das jetzt in eine schöne Story kriege. Aber lasst mir ein bisschen Zeit.
00:20:03
Speaker
Und weiß ich nicht, ein paar Minuten später sogar machte er so ein bisschen Klick. Er hat gesagt, doch, jetzt habe ich die Story dazu. Und die Story dazu war, weil dieses Kickoff betreibt so interne Projekte, die wir als Recruiter machen können bei uns im Konzern. Und die Story dazu war, früher habe ich nicht gedacht, dass ich in einem Konzern selber irgendwie ein wichtiges Projekt leiten kann als kleiner Recruiter. Doch, ich kann das. Ich kann Dinge vorschlagen und sogar Projektleiter meines eigenen Projekts werden, zum Beispiel. Und das war die Story dahinter zu diesem Kickoff.
00:20:33
Speaker
Das heißt, du hast einen persönlichen Bezug, du hast eine Geschichte, du hast ein bisschen Mehrwert. Also wir haben erzählt, welche Projekte wir da machen und so weiter. Du hast einen Wertereffekt für das Unternehmen. Du hast eine interne Kommunikation, weil wir versuchen auch andere Rekruten bei uns auch zu motivieren, an diesen Projekten teilzunehmen. So und das war für mich zum Beispiel so ein prototypisches Posting, was auf der anderen Seite seriös ist.
00:20:58
Speaker
Unternehmensbezogen, trotzdem irgendwo unterhaltsam. Aber es ist schon ein bisschen challenging, das stimmt. Also in diesem Fall, wenn es trockene Themen sind.
00:21:07
Speaker
Ja, da hast du gerade was so im Nebensatz gesagt und zwar, dass du dir das früher nicht zugetraut hattest. Heißt das, also A, würdest du dich gerade überhaupt als mutig bezeichnen und B dann, weil du das gerade so ein bisschen im Halbsatz gesagt hast, war das schon immer so oder war der kleine Daniel noch nicht mutig und es hat sich irgendwann wegen einem Aha-Moment so entwickelt?
00:21:34
Speaker
Also auch als kleines Kind haben mir viele den Schalk zumindest unterstellt. Ich weiß nicht, ob das jetzt so untermutig fällt, aber das heißt ja, ich war immer irgendwie der Schalk. Ich war in der Schule streber, ohne streber zu sein.
00:21:51
Speaker
Leute, die mich kennen von früher, würden wahrscheinlich sagen, ich war zumindest immer ein bisschen anders. Also nicht nur Mainstream, das hat sich in der Musik zum Beispiel wiedergespiegelt, dass ich halt keine Musik gehört habe, die jeder gehört hat, als Beispiel. Ich glaube, es gibt nicht den Mut, sagen wir es mal so. Das ist ja situativ. Deswegen bin ich, das ist das Paradoxe, ich habe das kürzlich Posting dazu

Mut durch rationale Bewertung von Ängsten

00:22:15
Speaker
geschrieben. Ich bin an einer Angststörung erkrankt vor zehn Jahren.
00:22:21
Speaker
Und diese Angststörung habe ich paradoxerweise noch mutiger gemacht, zum Beispiel. Und das bedeutet auch, das habe ich kürzlich geschrieben, die ist ja nicht komplett bewältigt. Also sprich, es gibt viele Situationen, in denen ich noch Angst habe und die sind nicht mal situationsbezogen. Aber gleichzeitig hat sie mich persönlich sozusagen diese Situation dahin gebracht,
00:22:52
Speaker
zu sagen, scheiß drauf. Viel häufiger zu sagen, scheiß drauf, ich machs einfach, scheiß drauf. Ich will es jetzt, scheiß drauf. Ich hab jetzt Bock drauf. Scheiß drauf, was die anderen sagen. Scheiß drauf, dass es heißt, du sollst alle drei Jahre das Unternehmen wechseln, dass es heißt, du musst eine Führungsposition während deiner Karriere. Scheiß drauf. Ich höre erstmal in mich hinein sagen, will ich das tatsächlich? Also nehmen wir das Thema Führung,
00:23:18
Speaker
Für viele ist das so ein bisschen inhärent, quasi immer zu sagen, ja, irgendwann mal... Weil auch im Recruiting-Bereich hat man gar nicht so viele Möglichkeiten, links und rechts. Das heißt, irgendwann mal stellt sich die Frage, okay, ja, Führung. Und in so einem Konzern bietet sich das auch an. Und ich hab schon geführt, tatsächlich. Das war direkt nach dem Studium, so ein bisschen wie Jungfrau zum Kind. Aber zumindest hab ich für mich die Erfahrung gemacht, dass ich da mich gut hineinführen konnte.
00:23:46
Speaker
Und das war auch eine gute Erfahrung, also es hat mir Spaß gemacht, auch. Trotzdem war das ein, ich kann, aber ich muss nicht. Und im Konzernkontext beispielsweise habe ich mich festgestellt, will ich das nicht. Wahrscheinlich, weil mir meine Freiheitsgrade fehlen. Also mir sind meine Freiheitsgrade wichtig sozusagen dann auch.
00:24:11
Speaker
Und das heißt, mein Kriterium ist Bock und Spaß. Und den kann ich mir viel besser so gestalten, den Job, den ich habe, als wenn ich eben sozusagen nach oben hin und zu den Leuten hin, die ich führe, stärker gebunden bin, natürlich in irgendwelche Kontexte dann auch. Und das heißt, was wäre der Mehrwert? Auch da wieder die Frage, was ist mein Mehrwert? Ich habe gar keinen. Die paar Euro mehr, die ich dafür habe, aber dafür verliere ich die Freiheit.
00:24:38
Speaker
Scheiß drauf. Titel, bla bla bla, Scheiß drauf. Das ist genauso wie Social Media. Ich sage, am Ende des Tages sind mir andere Dinge wichtiger geworden. Das ist vielleicht das, was ich meine. Zu sagen, am Ende des Tages ist mir wichtig, dass ich darüber im Kopf habe, was zu essen und Leute, die mich lieben. Und zwar nicht die bei Social Media, sondern die, die ich hier anfassen kann zum Beispiel. Und das befreit unheimlich eigentlich auch im Leben. Und das macht mich mutiger. Glaub ich dann auch, zu sagen,
00:25:08
Speaker
Und mutig sein bedeutet trotzdem auch immer nicht blind mutig zu sein. Das ist so ähnlich wie mit den Ängsten, die wir haben. Also wir haben sozusagen evolutionär zum Beispiel angeborene Ängste, die dann keinen Sinn mehr machen eigentlich, weil es keine Löwen mehr gibt durch die Gegend, also bis auf Ausnahmen in Berlin vielleicht manchmal, also keine Ahnung, die durch die Gegend laufen und uns irgendwie angreifen wollen.
00:25:36
Speaker
evolutionär, biologisch verankerte Angst, die vielleicht sich irgendwo verklausuliert noch bei uns wiederfindet, die macht keinen Sinn eigentlich. Das heißt, wir haben viele Ängste, die keinen Sinn machen. Die sind aber wirksam. Das heißt, wir müssen die Ängste auch hinterfragen. Während ich im Konzern gefüge beispielsweise natürlich
00:25:58
Speaker
mir Gedanken mache, was es für Auswirkungen geben kann. Also sprich, ich bin nicht darauf aus, Ärger zu haben. Ich bin darauf aus, Tantam zu machen und Rock'n'Roll zu machen, ohne unbedingt Ärger zu bekommen. Und das ist auch die Challenge. Nur nett zu sein, nur Arschloch zu sein als Führungskraft ist einfach, aber das dazwischen zu sein, und das ist die Challenge. Also ich nenne das bei Social Media polarisieren, ohne zu polarisieren zum Beispiel.
00:26:29
Speaker
Und ich komme auf deine Frage zurück, die ich nicht vergessen habe, mit diesem, welches Feedback bekomme ich quasi über die Social Media.

Soziale Medien und langfristige Branding-Vorteile

00:26:37
Speaker
Also tatsächlich bin ich bis jetzt überrascht, dass ich sehr, sehr, obwohl ich schon als ein bisschen provokativ gelte, eigentlich sehr wenig negatives Feedback habe. Im Gegenteil, es hat mich sogar überrascht in den letzten drei Jahren,
00:26:54
Speaker
dass auch die Aktivitäten, die gar nicht sozusagen meinen Arbeitgeber thematisieren und vielleicht tatsächlich ein bisschen mutiger sind, wo es, weiß nicht, um Death Metal Musik geht beispielsweise, dass sie trotzdem positiv einzahlen sogar auf meinem Arbeitgeber, dass die Leute mir das widergespiegelt haben, das fand ich erstaunlich, dass sie sagen, seitdem ich dich kenne, finde ich
00:27:17
Speaker
Dein Arbeitgeber cooler beispielsweise. Obwohl ich zeitweise nur 20 Prozent Arbeitgeber-Postings gemacht habe und 80 Prozent so persönlich-privat. Das war halt so interessant. Ich habe mich beworben. Ich fand Dein Ratgeber bis jetzt so semi. Jetzt finde ich den eigentlich cooler. Ich habe mich jetzt beworben.
00:27:39
Speaker
Aber natürlich habe ich bestimmte Leute angesprochen, um zu deiner Frage zu kommen. Das heißt, aber das ist mein Fokus. Also quasi wie damals bei dem Arbeitgeber, ich will die coolen Leute für uns gewinnen. Oder die, die so ticken wie ich so ein bisschen vielleicht. Und andere Recruiter, die aktiv sind bei uns, die gewinnen halt andere Leute durch ihre Art. Das ist ja wie Werbung, wo man verschiedene Zielgruppen halt bedient. Und anstatt eben alle glücklich zu machen, wenn es nicht funktioniert.
00:28:10
Speaker
Das heißt, du siehst auch wirklich in den Bewerbungen, dass deine Präsenz und dein Mut auf Social Media da auch wirklich was bringt, um eben andere Zielgruppen, die andere Brüder bei euch nicht erreichen, auch wirklich zu einer Bewerbung bei euch zu bekommen?
00:28:27
Speaker
Das ist natürlich schwer messbar, wie jedes Marketing. Ich habe konkrete Bewerbungen bekommen und konkrete Einstellungen darüber generiert, tatsächlich aus dem Netzwerk, die ich nachweisen kann. Gemessen aber an der Aktivität und an der Investition ist es natürlich vernachlässigbar. Das ist das Problem mit solchen
00:28:53
Speaker
Im weitesten Sinne Employer Branding Geschichten, dass sie schlecht messbar sind, wie sehr sie das auf das Tagesgeschäft einzahlen und langfristig eine Wirkung haben. Also ich bin ja nicht von jetzt auf gleich.
00:29:04
Speaker
habe ich mir meine Reichweite aufgebaut, sondern das ist ein Prozess. Und von daher ist das schwer. Also sprich, wenn man das machen möchte, du kannst nicht die Erwartung haben dahingehend zu sagen, ich besetze meine aktuellen Bakanzen damit. Das ist Quatsch. Weil das ist das, was ich zum Beispiel fast nie mache. Ich poste keine Bakanzen. Macht keinen Sinn. Weil ich, es sei denn, ich habe eine coole Story und mache das halt anders.
00:29:30
Speaker
Das habe ich schon gemacht letztes Jahr für ein spezielles Event. Und da weiß ich, dass ich durch dieses Posting nicht nur eine Bewerbung generiert habe, sondern am Ende tatsächlich auch eine Einstellung zum Beispiel für diese Vakant. Und insofern...
00:29:51
Speaker
Genau, also was ich dann mitbekomme ist diese Resonanz durch Kommentare, durch Nachrichten und das ist sehr viel. Also immer wieder, aber auch intern aus dem Unternehmen. Das heißt, ich treffe manchmal Leute, wir sind ja ein Riesenkonzern, ich treffe manchmal Leute, die ich noch nie gesehen habe, denen ich auch bei LinkedIn nie begegnet sind, aber die mir sagen, ich will dir deine Post holen. Sagt er, ach. Weil die nie interagiert haben beispielsweise, deswegen sind die für mich auch nicht sichtbar.
00:30:19
Speaker
Auch da gibt es eine Art Support, die sagen, du machst Gutes für uns.
00:30:28
Speaker
Aber es gibt auch Leute, die das so finden, wenn ich über Death Metal mit entsprechenden Fotos Postings mache. Ist okay. Ja, klar. Ja, cool. Da war jetzt schon richtig viel dabei und ich würde auch gerade mal noch zusammenfassen, was ich jetzt für mich auch sehr stark mitgenommen habe, ist einmal das, was du uns vorhin skizziert hast,
00:30:48
Speaker
Unternehmen sich gerne trauen dürfen, mutiger sein dürfen, auch Bälle aufs Feld zu werfen, schon in der Stellenanzeige, die einen bisschen anderen Ansatz bedienen, sodass dann auch die Bewerbenden eben die Chance haben, die aufzunehmen. Und da als nächsten Tipp dann von deiner Seite aus an die Kandidaten und Kandidatinnen, dass sie wirklich die Bälle annehmen zum einen, aber natürlich, also da wirklich bei sich selber als Person bleiben, weil sonst wird es einheitsbrei.
00:31:15
Speaker
Das waren mal so die ersten zwei großen Dinge und das dritte, das hast du vorhin kurz erklärt, aber ich glaube, das ist auch wichtig, das nochmal irgendwie zu betonen, weil das ein super spannender Gedanke war, ist dieses Thema für sich so eine Art Kosten-Nutzen-Rechnung zu machen, sage ich mal, und sich zu fragen, hey, die Angst, die ich da habe und dabei das Outcome, was ich hätte, wenn ich den Mut aufbringen, wie steht das eigentlich zueinander, um eben dann für sich realistischer nicht ins Katastrophisieren, hast du glaube ich gesagt, zu gehen, sondern
00:31:41
Speaker
sondern sich auch zu trauen, weil man weiß, was dem ganzen eigentlich zugrunde liegt. Hast du vielleicht zum Abschluss noch irgendwelche Praxisübungen, wie man sich langsam ans Mutigerwerden rantasten kann? Das ist eine gute Frage.

Reflexion und Motivation im Alltag

00:32:00
Speaker
In Podcasts gehen das wahrscheinlich schon mal gut. Na ja, wenn man so will, habe ich mich auch ein bisschen herangetastet, zumindest bei Social Media, in denen ich so verschiedene Sachen ausprobiert habe. Und klar, genau, aber ich weiß nicht, ich meine, für mich ist das so ein bisschen wie dieses Kigai-Prinzip so ein bisschen. Und ich glaube, viele Menschen leben total an ihrem
00:32:25
Speaker
echten Leben vorbei sozusagen, was sie sich wünschen würden. Und das ist eigentlich der größte Ebel. Frag dich erstmal, wie weit passt das, wo du bist und was du machst, zu dem, was du wirklich willst. Und wenn dir da der Nutzen nicht klar wird dadurch,
00:32:43
Speaker
Das ist ja ähnlich wie die zweite Karriere sozusagen im Leben, wo man sagt, ich werde plötzlich Tischler und schmeiße alles hin oder Bäcker oder was auch immer. Und dann sind sie glücklich. Das heißt, das ist eigentlich die gleiche Geschichte. Zu sagen, mach den ersten Schritt.
00:33:01
Speaker
Was hast du zu verlieren ist immer die Frage, also es sind eigentlich diese Selbstverbalisationen, nenne ich das immer so ein bisschen. Erstens sich zu fragen, also auch dieses, willst du das wirklich oder willst du das nicht wirklich? Viele tun Dinge und wenn man sie fragen würde, also nehmen wir das Thema LinkedIn, es gibt ja Leute, die dann da auf mich zukommen und sagen, ich würde gerne LinkedIn machen, sichtbar werden.
00:33:22
Speaker
stelle ich denen erstmal die Fragen, wofür, warum, was ist jetzt dein Ziel? Nee, man sollte es machen. Ich habe gesagt, okay, dann ist das schon die falsche Motivation. Das wird nicht funktionieren beispielsweise, weil man es machen sollte, weil viele sagen oder mein Chef sagt, ich muss das machen. Und da haben wir so viele Situationen im Leben dann auch. Ich quatsche auch Leute auf der Straße an, das ist vielleicht eine gute Übung. Das stimmt, das ist eine gute Übung, dass ich fotografiere gerne beispielsweise und
00:33:53
Speaker
Ich fotografiere hat Konzerte und ich hatte sehr lange so eine Idee im Kopf, ich würde gerne Leute fotografieren und zwar so typischen Konzertbesucher, weil ich immer so coole Leute sehe, also speziell so Heavy Metal Konzerte, wo ich sage, ich würde gerne fotografieren oder die und dann irgendwann mal so ein Album machen mit so typischen Konzertbesuchern, die richtig geil gestylt sind. Und diese Idee hatte ich sehr, sehr lange im Kopf und ich war immer ein bisschen zu träge, wenn ich auf so einem Konzert war, da jemand als zu träge oder zu mutig, nicht mutig, die Leute anzuquatschen.
00:34:21
Speaker
Und letztes Jahr, das war März, war ich auf einem Punk-Konzert hier und da stand halt so einer, richtig cool, Ledererke, Punk-Frisur, das wäre so ein richtiger Typ für mein Buch. Ich sag, komm, ich geh hin. Ich hab ihn gefragt, ey, darf ich ein Foto von dir machen? Und er, ja klar, wo soll ich mich hinstellen? So. Und seitdem hab ich zig Fotos gemacht.
00:34:50
Speaker
Leute angequatscht und ich habe, sagen wir mal von 50 Leuten, ich habe gefragt, habe ich zwei Absagen bekommen und davon waren beide nachvollziehbar, weil ich sie eigentlich im Nachhinein nicht in dem richtigen Moment angesprochen habe und nicht auf die richtige Art und Weise, was ja auch eine Übung ist und ja, das ist eigentlich eine coole Übung.
00:35:09
Speaker
Ja, ist auch was, was man als Recruiter auf LinkedIn, glaube ich, gut mitnehmen kann, weil da passiert ja das Gleiche irgendwie. Ja. Nur anders. Dieses Leute-Anquatschen ist so ein Beispiel. Ich habe relativ spät in meinem Leben Mädchen angequatscht in Disco, weil ich festgestellt habe, ey, ich hab das noch nie gemacht. Und ich hab's nur gemacht, um das gemacht zu haben.
00:35:27
Speaker
Und auch das war nett am Ende. Die Anmache war nicht mal besonders kreativ oder so. Das war für mich die Challenge. Es war einfach eine Challenge, wo ich gesagt habe, quatsch dir einfach an, das hast du noch nie gemacht und jetzt weißt du wie es ist. Solche kleinen Challenges sich im Alltag zum Beispiel zu stellen, das finde ich eigentlich gut.
00:35:49
Speaker
Schritt für Schritt mit kleinen Challenges, das ist doch ein schönes Abschlusswort. Ich danke dir auf jeden Fall vielmals, dass du mit mir das Gespräch geführt hast und so deine Erfahrung und deine Sichtweise auf das Thema geteilt hast. Ich wünsche dir alles Gute und einen schönen Tag. Das hat mir auch Spaß gemacht. Danke Desi von und euch auch noch viel Erfolg.
00:36:09
Speaker
Das war der WorkRise Recruiting Talk. Wenn dir diese Folge gefallen hat, teile sie gerne mit deinen Kollegen oder Kolleginnen und deinem Netzwerk und lass uns eine Bewertung da. Wenn du keine Folge verpassen möchtest, abonniere jetzt unseren Podcast. Bis zum nächsten Mal.