Einführung in zentrale Kontrollsysteme und Nachhaltigkeitspotentiale
00:00:00
Speaker
Das ist ja auch die zentrale Steuerung und das System, das dafür sorgt, dass viele Sachen schnell und sehr professionell auf die Straße gebracht werden. Und genau das ist es, was die Branche dafür befähigt, eine der Beispielbranchen zu werden, was Nachhaltigkeit betrifft.
Vorstellung von Anja Mutschler und Andrea Belegante
00:00:18
Speaker
20 Blue Minutes, der kleine Podcast vom Research Institut 20 Blue.
00:00:28
Speaker
Hallo und herzlich willkommen. Mein Name ist Anja Mutschler von 20Blue und ich hätte da mal eine Frage.
Nachhaltigkeitsinitiativen in der Systemgastronomie
00:00:36
Speaker
Und zwar heute an Andrea Belegante vom Bundesverband der Systemgastronomie. Hallo Frau Belegante. Hallo Frau Mutschler, hallo. Das ist wunderbar, dass wir uns heute einmal zusammensetzen virtuell und über das Thema Nachhaltigkeit sprechen, denn der BDS vertritt aus meiner Sicht da eine sehr spannende Branche, die Systemgastronomie.
00:00:58
Speaker
Wir haben ja in der Vergangenheit als Verband und wir als 20Blue ein wenig über dieses Thema schon nachgedacht im Rahmen eines White Papers, wo es um nachhaltige Verpackungen geht, um Verpackungsmaterialien und ich finde die Systemgastronomie als großer Player, der ja auch einen
00:01:17
Speaker
ja einen großen Anteil zum Beispiel bislang beim Thema Einweggeschirr hatte und sich entsprechend frühzeitig damit auseinandersetzen musste, wie das mit der Nachhaltigkeit eigentlich funktionieren kann. Sehr interessant, sie einmal zu befragen. Vielleicht wollen wir damit einsteigen, dass Sie für diejenigen, die es zum ersten Mal hören, ganz kurz erläutern, Systemgastronomie heißt alles, was mit fast food zu tun hat oder wie können wir uns das vorstellen?
Herausforderungen nachhaltiger Verpackungen
00:01:42
Speaker
Also das ist gut, dass Sie fragen, dass wir das mal vielleicht aufklären können. Also Systemgastronomie ist nicht nur Fast Food, also das, was die Leute sich so vorstellen, also bei weitem nicht. Wir haben auch
00:01:54
Speaker
Andere Systeme, die jetzt nicht nur Burger und und und Pommes servieren, also jetzt als Beispiel die Losteria. Also Losteria ist jetzt, würde glaube ich, keiner als Fastfood einordnen. Aber auch McDonalds und Burger King mögen wir das gar nicht so gerne, weil ja, also was heißt hier Fastfood? Das hat so einen negativen Touch, das sind wir nicht. Wir haben wirklich qualitatives Essen, tolle Speisen, die wir anbieten, tolle Mitarbeiter.
00:02:20
Speaker
Und ja, es ist halt einfach, es ist standardisiert, es ist auf Multiplikation ausgerichtet und die Systemgastronomie verfügt natürlich auch über eine zentrale Steuerung und das sind so die Merkmale, die Systemgastronomie ausmachen. Ich, wie gesagt, habe das so ein bisschen verfolgt, wie zum Beispiel McDonald's auch in den letzten Jahren verschiedene Testballons hat steigen lassen, um neue Verpackungen einzuführen, die aus Gras sind oder auch ein Mehrwegsystem einzuführen.
00:02:47
Speaker
Was würden Sie denn sagen, sind bei Ihren Mitgliedern die aktuellen Schwerpunkte im Nachhaltigkeitsmanagement speziell für Verpackungen und was funktioniert und was funktioniert vielleicht nicht?
00:02:57
Speaker
Ja, also tatsächlich liegt der Schwerpunkt jetzt in Sachen Nachhaltigkeit wirklich auf die Verpackungen. Also das hat auch natürlich mit der Gesetzgebung zu tun. Wobei unsere Innovationen und die Arbeit, die meine Mitglieder zum Thema Verpackung investieren, das läuft schon seit Jahren. Also das ist jetzt nicht nur politikgetrieben. Das ist proaktiv, was meine Mitglieder machen.
Konsumentenbeteiligung und nachhaltige Entscheidungen
00:03:19
Speaker
Und ja, sie sagten das schon. Also wir haben Graspapier, was wir einsetzen, zum Beispiel McDonald's oder Nordsee. Wir versuchen bei den Verpackungen
00:03:26
Speaker
wirklich auf weniger Kunststoff zu setzen und dafür eben andere Materialien, die die umweltschonender sind. Und klar, nebenbei, also wir haben natürlich mehrere Themen in Sachen Nachhaltigkeit, läuft das Thema Tierwohl. Wir haben ja aktuelle Diskussionen rund um das staatliche Tierhaltungskennzeichen von Minister Özdemir und auch da sind die Mitglieder schon seit Jahren aktiv und bauen auf möglichst regionale Lieferketten und Lieferanten.
00:03:53
Speaker
Aber gemerkt haben, und das muss man natürlich auch sagen, was nicht so ganz funktioniert, also wenn wir jetzt zum Thema Verpackung sprechen, ist, dass die Gäste sich sowas nicht von heute auf morgen überstülpen lassen, bzw. es dauert ein wenig, bis sie sich dran gewöhnen.
00:04:08
Speaker
Sie sagten schon McDonalds mit dem No-Plastic-Restaurant, was sie probiert haben für eine Woche. Da haben die Gäste schon nicht nur positiv reagiert, als sie zum Beispiel die gewohnten Kunststofflöffel durch Holzlöffel ersetzt haben.
00:04:24
Speaker
Welche gemeckert, aber ich glaube, das ist auch eine Gewöhnungssache und wenn es für den guten Zweck ist und McDonalds forscht natürlich weiter, das bleibt alles nicht dabei. Es wird alles weiterentwickelt und dafür sind auch die Gäste natürlich ein Superindikator und das nutzen wir für beide Seiten, damit die Gäste zufrieden sind und damit wir natürlich als Systemgastronom das Richtige anbieten.
00:04:48
Speaker
Natürlich vor dem Hintergrund Nachhaltigkeit. Ja, das ist interessant, dass Sie das sagen. Das war auch eine Erkenntnis, die ich in der Befragung, die ich Anfang 2021, man muss sagen vor der Ukraine-Krise, geführt habe, als wir mit verschiedenen Branchenvertreterinnen und Vertretern gesprochen haben, um einmal zu eruieren.
00:05:09
Speaker
wird es den großen Durchbruch jetzt geben? Also werden wir in der Lage sein, beim Thema alternative Verpackungsmaterialien einen neuen Standard jenseits des bislang noch weit verbreiteten Plastikstandards zu setzen und eine Einschränkung, im Grunde gab es zwei Einschränkungen. Das eine war, dass es eine ökonomische Frage tatsächlich ist.
00:05:32
Speaker
Dazu können wir sicher gleich nochmal kommen. Und das andere, dass es für Verbraucherinnen und Verbraucher sowohl von der Gewöhnung als auch von der Transparenz gar nicht so einfach ist zu entscheiden, sieht das jetzt nur öko aus oder ist das auch wirklich nachhaltig?
00:05:49
Speaker
Insofern ist das interessant, wenn Sie sagen, dass Sie das also Hand in Hand mit den Konsumentinnen und Konsumenten machen. Ein anderes Gespräch, das ich geführt habe mit zwei Wissenschaftlern, die sich damit auseinandersetzen, haben das so auf den Punkt gebracht, Nachhaltigkeit darf auch Spaß machen.
00:06:08
Speaker
Insofern glaube ich, ja, es ist glaube ich wichtig, dass man dran bleibt, aber zu verschrecken ist vermutlich kontraproduktiv. Da haben Sie recht. Was eigentlich nochmal eine wichtige oder anders formuliert, was eine wichtige Fragestellung ist, die ich
00:06:28
Speaker
in der Entscheidung, welches Materialnehmen wir höre, ist die Frage, wie können wir überhaupt erkennen, was wirklich nachhaltig ist? Haben Sie den Eindruck, dass es schon eine Art nachhaltige Lieferkette gibt? Also weiß dann ein Systemgastronom schon ganz genau, das ist eine wirklich nachhaltige Verpackung.
00:06:48
Speaker
Oder gibt es da, ich hatte zum Beispiel mit Vertretern aus der Milchwirtschaft oder aus dem Handel gesprochen, da auch noch Fragezeichen, dass man so auch Vermutungen irgendwie abstellen muss und sagen, okay, Gras ist wahrscheinlich nachhaltig oder Bambus ist vermutlich nachhaltig.
Tests und Professionalität bei neuen Nachhaltigkeitspraktiken
00:07:03
Speaker
Also probieren wir das mal. Wie klar sehen Sie denn da die Faktenlage, um überhaupt zu einer Entscheidung zu kommen? Also, ich glaube, bevor man überhaupt so was auf die Straße bringt und vor allem, wenn so große Marken dahinterstehen,
00:07:18
Speaker
Also, dass da sehr, sehr viele Testbalancen losgelassen werden, ohne im Hintergrund auf Fakten basiert zu arbeiten, das kann man sich bei uns gar nicht vorstellen. Sie können davon ausgehen, dass da
00:07:31
Speaker
wirklich Monate und Jahre an Forschung und Entwicklung dahinter stecken, bevor man was auf die Straße bringt. Aber natürlich, es kann sich über die Zeit herausstellen, dass das eine Produkt eben nicht so ganz den Standards entspricht, wie man sich das vorgestellt hat, aber mit der Zeit dann doch die bessere Version entwickelt.
00:07:52
Speaker
Es ist natürlich ein Zeitpunkt, in dem man auch mit Trial and Error arbeitet, aber so hochprofessionell, dass man da jetzt keinen Quatsch auf die Straße bringt und einfach eine Alternative zu Plastik, die nichts bringt.
Auswirkungen von COVID-19 auf Systemgastronomie und Nachhaltigkeit
00:08:04
Speaker
Also es ist schon eine bessere Version, aber das wird auch stetig weiterentwickelt. Hat denn Corona das Ganze zurückgeworfen? Das war ja speziell für die Systemgastronome eine sehr harte Zeit, ökonomisch betrachtet.
00:08:16
Speaker
Also ökonomisch betrachtet haben Sie bestimmt ja auch mitbekommen, die Gastronomie war eine der Branchen, die am meisten gebeutelt war. Wir mussten die Restaurants zum Teil von heute auf morgen schließen. Wir hatten Umsatzrückgänge von bis zu 100% je nachdem, wo die Standorte verortet waren.
00:08:32
Speaker
Also die Branche hat schon sehr gelitten, hat aber auch sehr viel getan, um sich über Wasser zu halten. Also ich spreche da von Tarifverträgen, von der Kurzarbeitergeldregelung, die wir mit der Gewerkschaft abgeschlossen haben, um den Menschen zu ermöglichen, in Kurzarbeit zu gehen, mit einem Ausgleich beim Gehalt, so dass wir die Mitarbeiter natürlich auch
00:08:54
Speaker
zurückholen konnten, als die Lockdowns vorbei waren. Davon träumt die Flugbranche gerade. Das stimmt und vielleicht hätten Sie es auch ein bisschen anders machen sollen. Ich bin jetzt auch nicht in der Position, das zu kritisieren, aber wir haben es verhindert, dass Tausende Arbeitsplätze flöten gehen durch Corona, indem wir die Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt haben, sie versorgt haben mit 90 Prozent vom Netto und dann konnten sie wieder anfangen. Jetzt ist es natürlich schwer,
00:09:19
Speaker
wenn man jetzt die Flugbranche sieht, dass man erst mit Stellenanzeigen beginnen muss, und zwar in der Urlaubshochsaison. Also, ja, wir hatten sehr, sehr viel zu tun, da durchzukommen, und wir arbeiten immer noch daran, ja, auf dem Standpunkt vor der Krise zu kommen, aber die Nachhaltigkeit hat trotzdem nicht gelitten. Also, das ist natürlich bei uns schon lange auf dem Schirm.
00:09:42
Speaker
Und jetzt einfach nur als Beispiel die Reduzierung von Lebensmittelabfällen. Das ist eine Sache, da geht Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit Hand in Hand, weil jedes Lebensmittel oder jede Zutat, die wir verwendet, die im Müll landet und nicht verwertet wird und nicht beim Gast ankommt, ist in wirtschaftlicher Hinsicht und natürlich mit Blick auf Nachhaltigkeit eine Katastrophe. Und da wird schon lange daran gearbeitet und was
00:10:09
Speaker
auch in Corona natürlich neue Standards gesetzt wurden, wobei bei uns auch Food Safety an höchster Stelle geschrieben steht, ist, dass man natürlich auch in Sachen Hygiene und Food Safety noch mehr gemacht hat. Also das schließt sich überhaupt nicht aus. Aber haben Sie ein Beispiel für nachhaltige Food Safety? Bei mir kommt jetzt natürlich die klassische Einmalverpackung zum Zuge. Wie kann man das nachhaltiger gestalten?
00:10:36
Speaker
Am Ende des Tages, wir haben natürlich auch auf Mehrwegverpackungen gesetzt und das war schon vor Corona. Man muss natürlich zugeben, dass in Corona-Zeiten Mehrwegverpackungen auch ein bisschen abgenommen haben, weil es war eine Sache von Hygiene.
00:10:54
Speaker
perfekt sauber und hygienisch an den Gast weitergegeben werden und Sie wissen, es gibt ja auch zum Teil Herausforderungen, wenn man seine eigenen Verpackungen mit mitbringt und Sie wissen, wenn da irgendwas ist... Genau, das kriegen nämlich nicht. Genau, also das ist
Trends und politische Einflüsse in der nachhaltigen Verpackung
00:11:09
Speaker
zugegebenermaßen ein bisschen zurückgegangen in dieser Zeit, aber es nimmt jetzt wieder Fahrt auf und wir kennen ja jetzt, wir sind mit vielen in Verbindung, die Verpackungen herstellen, die dafür geeignet sind und das nimmt jetzt wieder Fahrt auf.
00:11:22
Speaker
Können Sie mir sagen, was Sie jetzt so als die Top-3-Trends sehen? Also neue Materialien oder Mehrweg oder irgendwie Bioplastik? Was wird am heißesten diskutiert bei den Systemgastronomen derzeit? Also auf jeden Fall alles, was dazu führt, dass die Plastikflut reduziert wird und alles, was auch hygienisch weitergereicht werden kann an den Kunden,
00:11:46
Speaker
Auf der anderen Seite, also jetzt nicht nur von den Verpackungen aus gesehen, sondern auch das Thema Tierwohl ist ganz groß geschrieben. Also wir sehen Nachhaltigkeit ein bisschen ganzheitlicher, also jetzt nicht nur im Hinblick auf die Verpackungen, sondern tatsächlich auch Lebensmittelverschwendung reduzieren, insbesondere Food Safety sicherstellen, insbesondere jetzt vor dem Hintergrund Corona, die Mehrweg-Behältnisse populärer machen und auch die Gäste animieren, dass sie auch mehr davon Gebrauch machen.
00:12:15
Speaker
Und das geht auch bis hin zu den Mitarbeitern, einfach gute Arbeitsbedingungen schaffen, um so nachhaltig auch die Branche zu sichern. Haben Sie mal eine Einschätzung für mich? Wir sehen ja, Nachhaltigkeit ist aufgrund der Klimakrise und indirekt auch durch den Angriffskrieg von Putin ein großes Thema auf der politischen Seite. Wenn ich mich jetzt nicht ganz täusche, gibt es ja seit 2021 auch Vorgaben, Einweggeschür ganz einzusparen.
00:12:45
Speaker
Wie bewerten Sie denn die politischen Vorgaben? Ist das alles immer sinnvoll oder kriegt man manchmal was, wo man sich die Haare rauft und denkt, das macht vorne und hinten keinen Sinn?
00:12:56
Speaker
Also der politische Druck jetzt auch zum Thema Verpackung und mehr Weg nimmt jetzt auf jeden Fall zu. Im Zusammenhang auch mit dem Ukraine-Krieg jetzt nicht der passende Zeitpunkt, der passende Zeitpunkt ist aber nie. Sagen wir es mal so. Ja, wir stellen fest, es hat nicht nur mit Verpackungen zu tun, aber jetzt auch hier insbesondere, dass die Vorstellungen und Wünsche der Politik nicht so ganz eins zu eins umsetzbar sind für die Unternehmen.
00:13:20
Speaker
betrifft auch wirklich auch andere Branche, nicht nur unsere Branche. Und da stehen wir schon vor Herausforderungen, dass das in der Praxis nicht von heute auf morgen zu bewältigen ist. Es sind terre Ziele, wir verstehen auch, was die Politik damit bewirken will. Es ist nicht alles eins zu eins umsetzbar. Wir versuchen unser Bestes zu geben, aber natürlich am Ende des Tages müssen wir auch ein Restaurant führen, wir müssen Geld verdienen, wir müssen Mitarbeiter
00:13:44
Speaker
bezahlen und natürlich auf die Gästewünsche eingehen und die Gäste zufriedenstellen. Und da sind schon ein paar Vorgaben so, dass sie uns Steine in den Weg legen und zum Beispiel jetzt mit dem Einweg Kunststofffondsgesetz. Das sind noch ein paar Mängel, die wir versuchen noch zu beseitigen und wir hoffen auch, dass das Bundesumweltministerium hier sich auch noch bei wichtigen Fragen bewegt.
00:14:07
Speaker
Nicht zuletzt sind Sie da ja auch eine Lobby-Organisation und nicht zuletzt sind wir auch ein Research-Institut, das genau bei solchen Sachen dann nochmal ein wissenschaftlicher Evidenz etwas beitragen kann, denn das ist tatsächlich gar nicht so klar immer, dass diese und jene Maßnahme auch zu einem nachhaltigen Ziel führt. Das sehe ich auch in verschiedenen anderen Branchen-Diskussionen, dass uns das eine Zeit lang noch begleiten wird.
00:14:33
Speaker
Aber dafür ist es ja auch wichtig, sich mit der Politik auszutauschen und da sind wir auch froh, wenn wir Gehör finden, dass wir das einfach aus der Praxis erklären, also dass die Politik Nachhaltigkeitsziele umsetzen muss, möchte und so weiter oder ganz andere.
00:14:46
Speaker
dass das verstehen wäre, aber sie müssen einfach die Besonderheiten der Branche auch mit berücksichtigen und das machen andere Branchenverbände genauso für ihre Branchen und da sind wir auch froh, wenn wir in Dialog treten können und dann auch mit Wissenschaftlern zusammen für Aufklärung sorgen können und auch klar machen können, was ist wie umsetzbar und natürlich müssen wir
EU-Regulierungen und praktische Anpassungen
00:15:05
Speaker
die Gäste mitnehmen.
00:15:05
Speaker
Sehen Sie da, wenn Sie, ich weiß gar nicht, ob Sie auch auf europäischer Ebene schauen, wie wichtig ist die EU für Ihren täglichen Job? Das ist vielleicht mal als erste Frage. Wie beeinflusst das Ihre Arbeit als Verband, die EU? Es sind sehr viele Vorgaben und Vorstellungen, die von der EU kommen und dann in den Mitgliedstaaten umgesetzt werden müssen. Und das ist auch eine Sache, die auch an dieser Stelle aufgeklärt werden muss, weil nicht alles
00:15:30
Speaker
was auf EU-Ebene entschieden wird, lässt sich dann auch runterbrechen in jedem Mitgliedstaat. Da müssen wir auch für Aufklärung sorgen und führen Diskussionen und insbesondere auch mit anderen Branchen, dass wir uns einfach
00:15:44
Speaker
abstimmen und untereinander sehen, was ist denn machbar, weil Willens sind sie alle. Also das Thema ist einfach schon schon lange auf dem Schirm und das begleiten wir auch gerne, aber es muss natürlich auch umsetzbar sein. Wir blocken nicht, das ist auf gar keinen Fall, aber die Politik muss auch verstehen, dass nicht alles sofort und auch eins zu eins so umgesetzt werden kann, wie sie sich das vorstellen. Aber in den Gesprächen stellen wir auch fest,
00:16:12
Speaker
dass die Verantwortlichen auch sehr dankbar sind für Hinweise aus den jeweiligen Branchen, weil sie einfach den Blick in der Praxis nicht so haben, wie wir das haben.
00:16:21
Speaker
So ist ja Lobbyarbeit ursprünglich auch entstanden, weil es schlichtweg ein Informationsdefizit gab, um das gerade in kleinere Branchen oder kleinere Öffentlichkeiten, die nicht so berücksichtigt worden sind, dass die auch zu Wort kommen. Vielleicht zum Abschluss für uns, wie stellen Sie sich das in fünf Jahren vor? Gibt es vielleicht auch irgendein Land oder eine Branche, die das schon gut macht?
00:16:46
Speaker
Was ist so Ihre Perspektive, Nachhaltigkeit in der Systemgastronomie? Was wäre so ein Best Case? Also wenn eine Branche mit gutem Beispiel vorangeht, das kann ich auch sagen, weil wir auch an anderen Themen mit gutem Beispiel vorangegangen sind. Und ich weiß auch, wie die Systemgastronomen ticken. Und auch wenn man meint, das ist jetzt die große amerikanische Marke, nein, da verbergen sich kleine und mittelständische Unternehmer dahinter.
Zukunftsvision für Nachhaltigkeit in der Systemgastronomie
00:17:12
Speaker
Es ist die Marke, es sind die Vorgaben und es ist ja auch die zentrale Steuerung und das System, das dafür sorgt, dass viele Sachen schnell und sehr professionell auf die Straße gebracht werden. Und genau das ist es, was die Branche dafür befähigt, eine der Beispiel Branchen zu werden, was Nachhaltigkeit betrifft. Und die Großen haben bereits schon früh damit angefangen. Die Kleinen und auch diejenigen, die sich am Markt positionieren, ziehen danach
00:17:38
Speaker
Wir sehen ja auch an den Gästewünschen und wie sich das Ernährungsverhalten umstellt. Wir haben mittlerweile auch vegane und vegetarische Systeme bei uns im Verband und das zeigt ja auch in welche Richtung sich das Ganze entwickelt. Und die Branche reagiert auch sehr schnell auf neue Entwicklungen und Trends und deswegen ist sie geradezu dazu prädestiniert, das richtig zu machen und als Beispiel voranzugehen.
00:18:06
Speaker
Also dann sehe ich jetzt in fünf Jahren tatsächlich ein Schnellrestaurant, das
00:18:12
Speaker
Plastik frei ist und entweder mit Mehrweg oder intelligenten abbaubaren Materialien hygienisch sauber serviert und möglicherweise auch fleischärmere Kost anbietet. Denn die Geschmäcker, das sehen wir ja auch, das diversifiziert sich doch sehr deutlich. Also wenn Sie ein Restaurant sehen, das das kann, dann ist es ein System Gastronomie-Restaurant.
00:18:37
Speaker
Daran werde ich sie messen. Ich gehe in den nächsten paar Jahren ab und zu mal mit meinen Kindern vorbei und gucke, wie weit das ist. Frau Belegante, ich danke Ihnen ganz herzlich für diesen kurzen, knackigen und fungierten Einblick. Ich glaube, die Systemgastronomie kann eine Impact-Branche sein in Sachen Nachhaltigkeit. Das ist auch wichtig, denn
00:18:58
Speaker
Zurzeit ist da einfach noch viel im Umlauf, was wir sparen wollen.
Abschließende Gedanken und Ressourcen
00:19:03
Speaker
Aber was Sie nochmal gesagt haben, indirekt vielleicht dieses Thema, wenn man weniger verschwendet, macht das in vielerlei Hinsicht Sinn. Und Nachhaltigkeit ist was Ganzheitliches, eine soziale Nachhaltigkeit, eine ökologische Nachhaltigkeit.
00:19:16
Speaker
aber eben auch eine tierfreundliche Nachhaltigkeit. Dieser ganzheitliche Ansatz zeigt für mich jetzt, die sich da mit dem Thema durchaus schon beschäftigt hat, dass die Systemgastronomie definitiv nicht mehr am Anfang des Themas Nachhaltigkeit steht. Das finde ich schon mal sehr gut.
00:19:33
Speaker
Absolut, also besser kann man das nicht zusammenfassen. In diesem Sinne, es ist der 28. Juni, kurz vor drei. Ich danke allen Hörerinnen und Hörern, die mitgehört haben. Wie gesagt, Frau Belegante kann man viel lesen und hören. Ich empfehle auch auf LinkedIn ihr zu folgen. Sie macht
00:19:50
Speaker
eine sehr schöne und auch kompakte Öffentlichkeitsarbeit zu dem Thema und unser White Paper zum Thema nachhaltige Verpackungen ist auch bei uns auf edition.twenty.blu abrufbar und freue mich da über die Zuarbeit, die der BDS geleistet hat. Vielen Dank!
00:20:11
Speaker
Den kleinen Podcast 20 Blue Minutes findet ihr überall dort, wo es gute Podcasts gibt. Und natürlich bei uns auf 20.blue. Bis bald.