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#18 Vom Buchhändler zum Buchspazierer: Wie wird aus einem Leben ein Roman? image

#18 Vom Buchhändler zum Buchspazierer: Wie wird aus einem Leben ein Roman?

Alles BuchMarkt
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213 Plays2 months ago

"Der Buchspazierer" stand über 100 Wochen auf der Spiegel Bestsellerliste und wurde 2024 sogar verfilmt. Was viele aber nicht wissen, die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und ist eng verknüpft mit der Backhaus Buchhandlung in Aachen.

In dieser Folge sprechen wir mit Martin Schwoll, dem Geschäftsführer von Backhaus. Er nimmt uns mit in die wechselhafte Geschichte der Buchhandlung und erklärt, wer der reale Buchspazierer ist.

Hier findet ihr mehr Infos über die Backhaus Buchhandlung.

Den Buchspazierer von Carsten Henn könnt ihr bei Genialokal bestellen.

Buchtipps:

Martin Schwoll empfiehlt "Atom" von Steffen Kopetzki (Rowohlt). Bestellbar bei Genialokal.

Tina empfiehlt Matias Faldbakken "Armes Ding" (btb). Ebenfalls zu finden bei Genialokal.

Alle Bücher könnt ihr natürlich auch direkt in der Buchhandlung eures Vertrauens bestellen.

Recommended
Transcript

Einführung und Episodenthema

00:00:06
Speaker
Hallo und herzlich willkommen, wie schön, dass ihr euch Zeit genommen habt zu Alles Buchmarkt, der Podcast.
00:00:11
Speaker
Wir haben euch heute wieder eine schöne Folge vorbereitet.

Leben als Buch und reale Geschichten

00:00:15
Speaker
Jeder, der irgendwie beruflich mit Büchern zu tun hat, der hat das bestimmt schon mal erlebt, dass ihm jemand erzählt hat, oh, ich habe schon so viel erlebt, da müsste man mal ein Buch drüber schreiben.
00:00:27
Speaker
Und andersrum ist es genauso, das kennt ihr auch alle, dass man ein tolles Buch gelesen hat, eine tolle Geschichte und dann fragt man sich, wie ist der Autor oder die Autorin bloß auf diese Idee gekommen?
00:00:37
Speaker
Was für eine Kreativität.
00:00:40
Speaker
Und beide Situationen haben oftmals gemeinsam, dass dem Ganzen also eine reale Geschichte, ein realer Hintergrund zugrunde liegt, der schließlich zu einem Buch führt.
00:00:54
Speaker
Und ein zufälliges Treffen, ein zufälliges Kennenlernen hat uns vor kurzem dazu geführt, dass wir jemanden kennengelernt haben, der uns von dem Buch, der Buchspazierer erzählte und sagte, Mensch, diese ganze Geschichte, damit haben wir relativ viel zu tun.

Buchidee-Inspiration und Gastvorstellung

00:01:16
Speaker
Und das war so eine verrückte Geschichte, dass wir einerseits gesagt haben,
00:01:20
Speaker
Wir reden mal darüber, wie kommen Autoren auf Ideen, wie ist das eigentlich, wenn Büchern ein wahrer Kern zugrunde liegt, was bedeutet das, wo kommt das her, ist das vielleicht dann besonders einfach, braucht man dann nur jemanden, der halbwegs mit Sprache umgehen kann und fertig ist das Buch oder braucht es da ein bisschen mehr?
00:01:41
Speaker
Und zweitens haben wir uns gedacht, Mensch, wir laden uns nicht den Autor ein und der erzählt uns was über das Buch, der Buchspazierer, sondern wir laden uns jemanden ein, der viel mehr mit dieser Geschichte zu tun hat, der nämlich den ganzen Hintergrund mitgebildet hat und uns ganz, ganz viel erzählen kann.
00:01:59
Speaker
Bevor wir den jetzt aber nochmal ausführlich vorstellen, würde ich sagen, quälen wir ihn erstmal mit ein paar entscheide-dich-Fragen.
00:02:09
Speaker
Lieber Martin, wir haben neun schnelle Fragen für dich vorbereitet und das geht zack, zack einfach durch.
00:02:15
Speaker
Du musst ad hoc entscheiden, was ist für dich das bessere Übel.
00:02:22
Speaker
Also, was verwendest du?
00:02:24
Speaker
Lesezeichen oder Eselsohren?
00:02:26
Speaker
Lesezeichen.
00:02:28
Speaker
Was nervt mehr?
00:02:29
Speaker
Kunden, die nach dem blauen Buch fragen oder jemand, der jeden Tag zur Beratung anruft?
00:02:36
Speaker
Jeden Tag zur Beratung finde ich ganz klasse und wer nach einem blauen Buch fragt, ist auch okay.
00:02:42
Speaker
Wir suchen wirklich lange.
00:02:46
Speaker
Was ist mehr überbewertet?
00:02:47
Speaker
Johann Wolfgang von Goethe oder Thomas Mann?
00:02:51
Speaker
Auweia.
00:02:54
Speaker
Da wir jetzt das Thomas Mann Jahr haben, würde ich sagen, ist Thomas Mann auf jeden Fall klasse.
00:03:03
Speaker
Womit kommst du besser klar?
00:03:05
Speaker
Die Tonys in Endlosschleife oder ständig Amazon-Pakete für die Nachbarschaft annehmen?
00:03:12
Speaker
Wir nehmen Amazon-Pakete für die Nachbarschaft manchmal an, aber Tonys sind das kleinere Übel an der Stelle.
00:03:24
Speaker
Was verkaufst du lieber?
00:03:25
Speaker
Zehn Stadtpläne oder das eigene Lieblingsbuch?
00:03:29
Speaker
Ja, das ist irgendwie klar, das eigene Lieblingsbuch.
00:03:34
Speaker
Was wäre für deine Buchhandlung besser?
00:03:36
Speaker
Jeden Tag zwei Stunden länger geöffnet oder auch sonntags verkaufen?
00:03:40
Speaker
Oh, sonntags verkaufen fände ich klasse.
00:03:45
Speaker
Wenn wir manchmal ja sonntags öffnen dürfen, dann ist es total entspannt.
00:03:50
Speaker
Die Kundschaft ist klasse und das macht richtig Spaß.
00:03:54
Speaker
Und eine Mitarbeiterin oder Mitarbeiter melden sich tatsächlich freiwillig.
00:03:59
Speaker
Okay.

Martin Schwolls Hintergrund und Buchhandlungskarriere

00:04:02
Speaker
Wer sollte ein Buch über dein Leben schreiben?
00:04:04
Speaker
Carsten Henn oder Martin Suter?
00:04:07
Speaker
Martin Suter.
00:04:10
Speaker
Und jetzt die Qual der Wahl.
00:04:12
Speaker
Abschaffung der Buchpreisbindung oder Einführung des erhöhten Mehrwertsteuersatzes für Bücher?
00:04:19
Speaker
Bei Abschaffung der Buchpreisbindung schließe ich den Laden sofort zu oder die Läden sofort zu und dann zur Not lieber den erhöhten Umsatzsteuersatz.
00:04:33
Speaker
Und jetzt noch die allerletzte Frage.
00:04:36
Speaker
Wer führt erfolgreicher eine Buchhandlung?
00:04:38
Speaker
Ein gelernter Buchhändler oder ein Quereinsteiger?
00:04:45
Speaker
Da kannst du jetzt auch deine Erfahrungen bauen.
00:04:48
Speaker
Da ich jetzt Quereinsteiger bin, möchte ich mich da nicht wirklich loben.
00:04:55
Speaker
Ich glaube, beides hat seine Vor- und Nachteile.
00:04:57
Speaker
Bei der Büchergilde war das so, dass die mich früher immer sehr
00:05:03
Speaker
exklusiv eingeladen haben, weil sie gesagt haben, du bringst eine völlig andere Sicht nochmal mit als all die Buchhändler, die hier sind.
00:05:11
Speaker
Aber zum Führen eines Unternehmens, ich glaube, das hat wirklich beides geht.
00:05:17
Speaker
Danke dir.
00:05:20
Speaker
Und jetzt?
00:05:21
Speaker
Darf Andi noch zwei, drei Worte zu dir verlieren, damit wir einfach auch mal wissen, mit wem haben wir es hier eigentlich zu tun?
00:05:27
Speaker
Genau, vielen Dank, Tina.
00:05:29
Speaker
Und unser heutiger Gast ist, wie wir schon gehört haben, zwar kein gelernter Buchhändler, aber wenn es in Aachen irgendwo nach frischem Papier duftet und nach neuen unternehmerischen Ideen, dann ist er wahrscheinlich gar nicht weit weg.
00:05:43
Speaker
Denn er ist nicht nur Unternehmensberater, sondern vor allem seit 2007 Geschäftsführer der Buchhandlung Backhaus mit mehreren Filialen in Aachen und Umgebung.
00:05:54
Speaker
Die Buchhandlung gibt es mittlerweile seit über 50 Jahren und gegründet wurde sie damals von Elisabeth Stevenson Backhaus.
00:06:01
Speaker
Daher stammt eben auch der Name.
00:06:03
Speaker
Dabei jongliert unser Gast mit dem Feingefühl eines Literaturliebhabers und dem Weitblick eines Unternehmers ganz locker verschiedenste Rollen.
00:06:12
Speaker
Denn er ist
00:06:14
Speaker
dem Geschäftsführer der Fair Concept GmbH, einem Versicherungsmarkterbüro.
00:06:21
Speaker
Auch wenn er in der Buchhandlung nur selten auf der Fläche steht und eher im Hintergrund arbeitet, ist unser Gast Bücherliebhaber durch und durch.
00:06:30
Speaker
Denn er ist auch seit 30 Jahren Mitglied der Büchergilde Gutenberg, deren Ansichtsrat er mitgestaltet.
00:06:38
Speaker
Ganz im Sinne von Demokratisierung und Mitbestimmung.
00:06:42
Speaker
Er ist außerdem engagiertes Mitglied der Buy-Local-Bewegung, ist aktiv in zahlreichen Aachener Einzelhandelsinitiativen und seine Backhaus-Buchhandlung wurde gleich vier Jahre in Folge mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet.
00:06:57
Speaker
Klingt ja eigentlich fast schon unfair, aber es ist natürlich auch vollkommen verdient.
00:07:03
Speaker
Doch damit nicht genug in Sachen Vereinen, Initiativen und ehrenamtlichen Engagement.
00:07:10
Speaker
Denn er ist auch
00:07:12
Speaker
Denn er ist auch noch stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Walter-Hasen-Clever-Gesellschaft, wo er ebenfalls seine Begeisterung für Kunst und Kultur einbringen kann.
00:07:23
Speaker
Kurzum, unser heutiger Gast steht für einen Buchhandel mit Herz und Haltung.
00:07:30
Speaker
Jetzt nochmal ganz offiziell herzlich willkommen im Allesbuchmarkt-Podcast Martin Schwoll.
00:07:36
Speaker
Ja, lieber Martin, war das zu viel?
00:07:38
Speaker
Zu viel Lobhudelei?
00:07:42
Speaker
Manchmal denke ich ja dann noch, bin ich das.
00:07:47
Speaker
Was mir ein wenig vielleicht gefehlt hat, also danke schon mal, das war ziemlich gut recherchiert, das ist, dass wir auch eine politische Buchhandlung sein wollen und Aufklärung in jedweder Hinsicht
00:08:04
Speaker
Also sowohl die politische Aufklärung als auch die Aufklärung, die geschichtliche als auch die durchaus sexuelle Aufklärung, all das ist irgendwie bei uns auch hoch geschätzt und hat einen großen Platz.
00:08:21
Speaker
Aber okay.
00:08:23
Speaker
Das ist ein toller, wichtiger Zusatz.
00:08:25
Speaker
Mich würde noch interessieren, als ich recherchiert habe, siehst du dich eher als Unternehmer oder als Buchhändler oder ist das bei dir ein und dasselbe und gar nicht trennbar?
00:08:38
Speaker
Tatsächlich ist das so, meinen Kunden sage ich häufig, die Buchläden sind mein Hobby.
00:08:44
Speaker
Es ist ein sehr umfangreiches Hobby und es ist tatsächlich etwas, was ich aus Leidenschaft mache, eben weil ich
00:08:51
Speaker
glaube, dass wir mit unserem Tun die Gesellschaft zumindest stabilisieren, wenn wir dich gar verändern können.
00:09:01
Speaker
Wir machen ganz viel Weltakt des Buches.
00:09:04
Speaker
Also wir empfangen viele, viele Kinder bis zu 1000.

Bücher als Hobby und gesellschaftlicher Einfluss

00:09:08
Speaker
Das ist meine Bestmarke bisher.
00:09:11
Speaker
Zu Veranstaltungen, also die bekommen bei uns nicht das Buch, sondern das ist richtig was.
00:09:16
Speaker
Und das mache ich einfach, weil
00:09:18
Speaker
weil ich das wichtig finde, nicht aus ökonomischen, sondern aus Gründen, Filme im Kopf, Erweiterungen und Literatur bildet.
00:09:29
Speaker
Ich selber habe tatsächlich erst mit 13 Jahren angefangen zu lesen, damals Gerikottenhefte, verbotenerweise.
00:09:38
Speaker
Ich war in einem katholischen Jungeninternat und da war das...
00:09:46
Speaker
Da hat man es eher heimlich gelesen.
00:09:49
Speaker
Ja, ich habe vor allem im Deutschunterricht, meine Deutschnote wurde immer besser und die Lehrerin fragte dann, guckte natürlich bei Klassenarbeiten und fragte dann, woran liegt es?
00:10:03
Speaker
Und ich, nur ja, nicht sagen, das ist verfemte Literatur ganz sicher.
00:10:10
Speaker
Schund, könnte man auch sagen, damals jedenfalls und
00:10:15
Speaker
Ich erzähle das auch den Kindern, die da sitzen in der vierten oder der fünften Klasse.
00:10:20
Speaker
Ich frage zu Anfang, lest ihr oder wer liest gar nicht?
00:10:25
Speaker
Und dann melden sich ein paar, dann sage ich, toll, dass ihr den Mut hattet, das zu sagen.
00:10:32
Speaker
Und wer liest gerne?
00:10:34
Speaker
Und irgendwann sage ich dann, und eigentlich finde ich das sowieso großartig, weil ich habe erst mit 13 angefangen und ihr seid noch
00:10:44
Speaker
neun, zehn und ihr lesst schon so viel, das ist richtig toll.
00:10:49
Speaker
Bringt mich direkt diese Szene beim Buchspazierer, wo der Buchhändler, wir kommen gleich nochmal zum Buch, aber wo der Buchhändler Karl Kollhoff von seinem ehemaligen Chef gelernt hatte, immer wenn die Praktikanten
00:11:05
Speaker
In der Buchhandlung hatten die nicht lesen wollen, dann gibt er denen irgendwelche schnarchlangweiligen Aufgaben und legt irgendwie ein Buch daneben, was irgendwie vielleicht Interesse wecken könnte und vor lauter Stumpfsinn fangen die dann irgendwann freiwillig an, in dem Buch zu blättern.
00:11:22
Speaker
Aber da kommen wir glaube ich gleich nochmal dazu, wie das nun in dem Buch ablief und welche Parallelen es zu dir gibt.
00:11:30
Speaker
Aber lass uns vielleicht nochmal ganz kurz zurückgehen.

Geschichte und Herausforderungen der Buchhandlung

00:11:32
Speaker
Backhaus gibt es also schon sehr lange und du bist Quereinsteiger.
00:11:37
Speaker
Vielleicht willst du nochmal kurz oder wollen wir mal kurz erzählen, wie es dazu kam, dass du Quereinsteiger wurdest, wie du überhaupt an diese Buchhandlung gekommen bist.
00:11:47
Speaker
Die Buchhandlung wurde 1974, das wurde ja schon gesagt, gegründet von Elizabeth Stevenson Backhaus, der Tochter eines britischen Offiziers, der was mit den Eisenbahnen Stevensons zu tun hatte und einer deutschen Ärztin aus Bonn.
00:12:09
Speaker
Und die hat den Laden sieben Jahre geführt.
00:12:13
Speaker
Dann ist er übernommen worden von Peter Klein.
00:12:17
Speaker
einem Buchhändler zwischen, ich sage das häufig, zwischen Genie und Wahn, der so leidenschaftlich war, so intensiv.
00:12:25
Speaker
Die VertreterInnen haben sich häufig gefürchtet, Peter zu besuchen, weil er kannte in der Regel das Buch schon, was sie ihm gerade vorstellen wollten.
00:12:35
Speaker
Und wenn das nicht in Ordnung war für ihn, dann hat er das durchaus auch durchblicken lassen.
00:12:44
Speaker
Und Peter Klein kannte meine Frau.
00:12:49
Speaker
Und als er 1981 den Laden übernommen hat, war das die Buchhandlung unseres Vertrauens.
00:12:55
Speaker
Und Peter hat dann gemerkt, der Martin, der kennt sich ein bisschen auch mit Zahlen aus und mit Vertragsgestaltungen und hat manchmal auch ein bisschen Geld auf dem Konto.
00:13:07
Speaker
Das kam noch dazu.
00:13:09
Speaker
Und hat dann...
00:13:12
Speaker
häufig Rat gesucht und ja, so sind wir in Kontakt gekommen und ich habe bewundert, wie viele Lesungen Peter gemacht hat, bis zu 70 in einem Jahr und über mehrere Jahre, in seiner Bilanz war das dann auch deutlich zu sehen,
00:13:29
Speaker
diesen Lesungen.
00:13:31
Speaker
Als was Gutes?
00:13:32
Speaker
Es war immer das Unternehmergehalt, was dann dabei draufging.
00:13:41
Speaker
Ja gut, weil er glaube ich auch sehr hochkarätige Autoren immer für sich gewinnen konnte, soweit ich weiß.
00:13:47
Speaker
Genau, wer in der Literatur in der deutschen, europäischen, gelegentlich auch in der amerikanischen Rang und Namen hatte,
00:13:55
Speaker
war bei Backhaus.
00:13:57
Speaker
Harry Rowold als Beispiel hat seine erste Lesung bei Peter Klein gemacht bei Backhaus.
00:14:05
Speaker
Und ja, wir haben fünf Bände, Gästebücher mit ganz vielen Widmungen, ganz vielen Erinnerungen, die in den
00:14:23
Speaker
etwa 20 Jahren Peter Klein zustande gekommen sind.
00:14:27
Speaker
Der war schon sehr, sehr, sehr intensiv.
00:14:29
Speaker
So, Peter Klein ist 1999, dann hat er seinen zweiten Herzinfarkt im Geschäft.
00:14:40
Speaker
Ist zwar reanimiert worden, aber nicht ganz so schnell.
00:14:43
Speaker
Deswegen war er danach im Koma.
00:14:46
Speaker
Seine langjährige Mitarbeiterin hat mich gleich am nächsten Morgen angerufen und gesagt, Peter hatte
00:14:52
Speaker
einen zweiten Herzinfarkt und ist im Koma.
00:14:56
Speaker
Sie glaubt, das wird nichts mehr.
00:14:58
Speaker
Das war dann leider auch so.
00:15:00
Speaker
Und dann habe ich gefragt, Ulla, möchtest du denn weitermachen?
00:15:05
Speaker
Sagt sie, nee, ich möchte nicht.
00:15:09
Speaker
Und nach zwei, drei, vier Tagen rief sie an und fragte, wenn du Mitgesellschafter machst, dann mache ich weiter.
00:15:16
Speaker
Und dann habe ich gesagt, okay, gleich am Telefon, ja.
00:15:20
Speaker
Das war für dich sofort klar?
00:15:22
Speaker
Sofort, ja.
00:15:25
Speaker
Ganz sofort.
00:15:25
Speaker
Und dann sind wir halt losgezogen, haben eine neue Gesellschaft gegründet, der juristische Vertreter von Peter Klein, hier ein Insolvenzanwalt aus Aachen, der aber früher auch eine Buchhandlung hatte.
00:15:42
Speaker
Der hat dann gesagt, ich habe mal ganz kurz in die Zahlen geguckt und
00:15:46
Speaker
Wir müssen uns echt super beeilen, sonst müsste ich eigentlich sofort zum Konkursgericht laufen.
00:15:53
Speaker
Und wir haben uns dann beeilt und haben das wirklich alles gut über die Bühne bekommen.
00:15:57
Speaker
Und seine langjährige Mitarbeiterin Ulla Bein, also Peter Kleins langjährige Mitarbeiterin Ulla Bein, ist dann einige Jahre später mit ihrer Lebenspartnerin in die Schweiz gezogen.
00:16:13
Speaker
Wir haben versucht, Backhaus auszutauschen.
00:16:16
Speaker
an den Mann, an die Frau zu bringen.
00:16:18
Speaker
Das hat leider nicht geklappt.
00:16:20
Speaker
Und ich wollte Backhaus nicht schließen.
00:16:24
Speaker
Und habe gedacht, Buchhändlerin und Buchhändler, das findest du.
00:16:29
Speaker
Ich habe als Unternehmensberater ja völlig klar auch ein Konzept gemacht.
00:16:34
Speaker
Und dann haben wir losgelegt.
00:16:37
Speaker
Und das war dann nicht ganz so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte.
00:16:44
Speaker
Deswegen wir zu Anfang auch
00:16:46
Speaker
ein wenig Verluste angehäuft haben.
00:16:51
Speaker
Und irgendwann kam dann eine junge Frau, die dann gesagt hat, Sie haben ja auch noch nicht alles probiert.
00:17:00
Speaker
Als ich gesagt habe, naja, irgendwie sehe ich die Zukunft nicht mehr so rosig.
00:17:05
Speaker
Sie haben ja auch nicht alles probiert.
00:17:06
Speaker
Ich habe gesagt, stimmt, weil ich habe niemanden, der meine Ideen im Laden umsetzt.
00:17:13
Speaker
Und sie hat dann gesagt,
00:17:17
Speaker
Ich würde es machen und ich habe dann gesagt, okay, machen wir eine Vereinbarung, 18 Monate haben sie Zeit.
00:17:24
Speaker
Das werde ich mitmachen noch und dann ist gut.
00:17:28
Speaker
Also danach entscheiden wir, wie wir es weitermachen.
00:17:32
Speaker
Und sie hat das total gut umgesetzt.
00:17:34
Speaker
Aber wenn ich jetzt Unternehmensberater bin und gucke mir das an, so toll dieser Ruf war, den Backhaus damals hatte, du hast eben selber gesagt, die Zahlen waren schwierig.
00:17:45
Speaker
Was ist denn das, was man dann streicht?
00:17:47
Speaker
Streicht man die Veranstaltungen, aber die sind ja wahrscheinlich mit Kern des Ganzen?
00:17:54
Speaker
Oder setzt man irgendwie Änderungen im Sortiment?
00:17:59
Speaker
Was habt ihr damals gemacht?
00:18:02
Speaker
Wir haben das Sortiment ein wenig verändert.
00:18:06
Speaker
Peter Klein hatte etwa 70.000 Bücher im Geschäft.
00:18:12
Speaker
Also
00:18:13
Speaker
Ich habe früher immer gesagt zu Peter, den höchsten Quadratmillimeter Buchbestand der Republik.
00:18:20
Speaker
Möglicherweise gibt es auch noch andere, aber es war auf jeden Fall dicht, dicht, dicht.
00:18:27
Speaker
Und wir haben das Angebot reduziert ein wenig.

Kreative Veranstaltungen und Kundenerfahrungen

00:18:31
Speaker
Wir sind immer noch so, dass wir sagen, wir sind eine sehr experimentelle und ausgefallene Buchhandlung, also Grundschaft, die
00:18:42
Speaker
aus anderen Städten kommt, sagt, das hätten wir aber auch gerne bei uns.
00:18:47
Speaker
Also es ist schon besonders, was wir anbieten.
00:18:52
Speaker
Das ist der eine Teil, also wir haben reduziert.
00:18:54
Speaker
Wir verkaufen tatsächlich auch Bestseller, wenn sie gut sind.
00:18:58
Speaker
Die anderen haben wir nicht vorrätig, aber auf Wunsch bestellen wir sie.
00:19:02
Speaker
Das hat Peter Klein anders gemacht.
00:19:03
Speaker
Bei Peter Klein gab es Bücher, die ihm nicht gefallen haben.
00:19:08
Speaker
Bestseller, egal.
00:19:10
Speaker
Die gab es einfach nicht.
00:19:11
Speaker
Die dürfte man woanders kaufen.
00:19:15
Speaker
Und die Veranstaltungen haben wir deutlich reduziert, also Veranstaltungen mit Autorinnen und Autoren.
00:19:25
Speaker
Wir setzen eher auf so Veranstaltungen, die wir kreiert haben, wie jetzt zum Beispiel das Buchschnuppern.
00:19:35
Speaker
Der Buchhändler stellt eher emotional.
00:19:39
Speaker
ein wenig ein Buch vor und reicht mir das rüber und sagt, diesmal bitte von Seite X bis Y. Dann stellen wir etwa acht Bücher vor oder aber die Spätlesemenschen kommen, nachdem sie sich angemeldet haben, abends hin.
00:19:58
Speaker
Es gibt eine Führung durch die Buchhandlung, das Sortiment wird kurz angeteasert und dann
00:20:09
Speaker
Der Bernd stellt dabei auch immer ein paar Bücher vor.
00:20:13
Speaker
Und dann sind wir als Team wirklich weg.
00:20:17
Speaker
Von uns ist niemand mehr im Laden.
00:20:19
Speaker
Die Kundschaft oder die Gäste bleiben alleine bei einem leckeren Käse, Bio-Käse, Buffet mit Baguette und Wein und Wasser und Kaffee und was man so haben möchte.
00:20:34
Speaker
Und nach drei Stunden komme ich dann meistens um
00:20:38
Speaker
22 Uhr und befreie.
00:20:43
Speaker
Und natürlich freue ich mich dann, wenn auf etwas gekauft wird.
00:20:48
Speaker
Die drei Dinge machen wir halt anders als Peter.
00:20:52
Speaker
Ja, wobei ich sagen muss, das ist ein Konzept, ich weiß, dass das gerade einige Buchhandlungen machen, was ich nicht verstehe, warum Kunden unbedingt im Laden eingeschlossen werden wollen, wenn ich denke, ihr habt doch irgendwie, ich weiß nicht, zehn oder zwölf Stunden tagsüber Zeit gehabt, wo euch doch auch keiner irgendwie jetzt ständig...
00:21:11
Speaker
in die Seite niest, wenn ihr da gerade irgendwas anguckt, wieso Menschen das abends nochmal brauchen.
00:21:17
Speaker
Aber gut, das scheint ja zu funktionieren, das machen ja viele Buchhandlungen mittlerweile recht gern und offenbar auch erfolgreich.
00:21:23
Speaker
Ich wäre dabei.
00:21:25
Speaker
Ich auch, ich finde es super.
00:21:26
Speaker
Also Andi und ich gehen auf jeden Fall.
00:21:28
Speaker
Ja, wenn man tagsüber arbeiten muss und dann im vollen Buchladen hat man oft nicht so
00:21:34
Speaker
die Ruhe und wenn du dann aber weißt, okay, ich habe jetzt drei Stunden Zeit und kann mich einfach mal ganz in Ruhe umschauen, es kommt auch niemand, der mich in Anführungsstrichen nervt und sagt, hier hast du das Buch schon mal gelesen und das ist toll.
00:21:46
Speaker
Oder steht im Weg rum.
00:21:49
Speaker
Und dann mit Käseschnittchen ist doch perfekt.
00:21:52
Speaker
Ich brauche das nicht, das Käseschnittchen, ich brauche nur die Bücher.
00:22:00
Speaker
Wenn ich zufällig mal da bin, wenn die Gäste kommen, dann erlebe ich ja
00:22:04
Speaker
So die Quirligkeit des Tages, ich sage jetzt gar nicht hektik, sondern Quirligkeit des Tages.
00:22:10
Speaker
Wenn ich dann auch um 22 Uhr komme, dann ist häufig so eine Omm-Springung.
00:22:18
Speaker
Und die Gäste nutzen das ganz, ganz, ganz unterschiedlich.
00:22:22
Speaker
Manchmal holen sie sich Decken hoch aus unserem Sutera, legen die aus und legen sich dahin, lesen sich vor.
00:22:31
Speaker
Manche gehen hin und sagen, ich nehme mir ein Regal oder mehrere Regale vor und gehe Buch für Buch für Buch und habe alles mal in der Hand gehabt.
00:22:39
Speaker
Beim späteren Kassieren wundere ich mich gelegentlich, was wir alles haben.
00:22:46
Speaker
Also wenn ich dann so gucke und denke, wow, das ist ja toll.
00:22:50
Speaker
Oder auch, was die Kundschaft gefunden hat.
00:22:53
Speaker
Ja, ja.
00:22:54
Speaker
Ich glaube, wir müssen mit Alex das mal bei dir machen.
00:22:57
Speaker
Ja, vielleicht gerne.
00:22:58
Speaker
Wir kommen mal auf den Käse.
00:23:01
Speaker
Auf jeden Fall.

Auszeichnungen und Inspiration für 'Der Buchspazierer'

00:23:03
Speaker
Als wir zum ersten Mal den Buchpreis gewonnen haben, war die Anmoderation für diese zweite Preisträgergruppe, also derjenigen, die 15.000 Euro bekommen haben.
00:23:20
Speaker
Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht,
00:23:24
Speaker
einen ganzen Abend, eine ganze Nacht in einer Buchhandlung verbringen zu dürfen.
00:23:30
Speaker
Da war mir klar, jetzt sind wir dran.
00:23:34
Speaker
Okay, vielleicht bin ich da Außenseiter, aber das ist auch total in Ordnung.
00:23:38
Speaker
Du kommst einfach wegen des Weins mit und gut ist es.
00:23:40
Speaker
Ich komme für den Wein und alle sind zufrieden.
00:23:44
Speaker
So, jetzt gehen wir aber noch mal ein bisschen weiter mit Ziel Buchspazierer.
00:23:50
Speaker
Du hast da jetzt diese Kollegin, die das Ganze offenbar in richtige Bahnen lenkt, aber jetzt hast du quasi auch einen Mitarbeiter geerbt, wenn ich das richtig im Kopf habe.
00:24:12
Speaker
Die Buchhandlung Backhaus ist ein Ausbildungsbetrieb.
00:24:15
Speaker
Wir haben also immer Azubis.
00:24:20
Speaker
Seit wir Filialen haben, haben wir auch eine Filiale in der Eifel in Nettersheim.
00:24:27
Speaker
Einer meiner Auszubildenden hat dort wohl erzählt, wir haben in Aachen übrigens ein Buchboten.
00:24:35
Speaker
Dann hat die dortige Dame des Literaturhauses die Leiterin aufgemerkt, war erstaunt, hat nachgefragt, hat dann auch mich befragt, warum wir das machen und wie wir das machen.
00:24:49
Speaker
Und ich habe das erzählt und habe mir ja auch nicht so viel dabei gedacht.
00:24:54
Speaker
Und die ist befreundet mit Carsten Henn und hat Carsten Henn das dann wohl auch erzählt.
00:25:02
Speaker
Und Carsten Hennen hat kürzlich im Fernsehen dann erzählt, dass er wie elektrisiert gewesen sei von der Idee.
00:25:13
Speaker
Und dann hatte er aber nicht sofort eine Idee zur Umsetzung.
00:25:21
Speaker
Und hat dann geschwiegen, geschwiegen, geschwiegen wie ein Grab, damit ihm nur ja keiner den Plot klaut.
00:25:28
Speaker
oder irgendwie auf die Idee kommt, da auch ein Buch zuzuschreiben und irgendwann ist ihm dann wohl die Shasha, die Neunjährige, als zusätzliches Element in den Kopf gekommen und dann hat er angefangen, das Buch zu schreiben.

Buchbesprechung: 'Der Buchspazierer'

00:25:44
Speaker
Also das kann man vielleicht mal ganz grob zusammengefasst sagen.
00:25:47
Speaker
Der Buchspazierer von Carsten Henn, wirklich Bestseller, Spiegel-Bestseller auch, sagt bestimmt jedem was, hat vielleicht nicht jeder gelesen.
00:25:57
Speaker
Es ist die Geschichte eines...
00:26:00
Speaker
in Ruhestand versetzten Mitarbeiters einer Buchhandlung, der aber nach wie vor jeden Abend seine Runde dreht und Kundenbestellungen in der Stadt ausliefert.
00:26:15
Speaker
Das sind zum Teil Bücher, die bestellt wurden, aber eben auch, die er für seine Kunden ausgesucht hat, von denen er weiß, das gefällt denen.
00:26:24
Speaker
Und porträtiert dieses Buch nicht nur eben diesen Buchhändler, sondern auch diese Menschen, die er dann auf seiner Runde immer trifft und die sich daraus diese Beziehungen ergeben.
00:26:35
Speaker
Und irgendwann begegnet ihm ein kleines, in meinen Augen anstrengendes, freches Mädchen, die ihn einfach nicht in Ruhe lässt.
00:26:48
Speaker
Ich habe es mir jetzt noch einmal zu Gemüte geführt in Vorbereitung dieser Folge.
00:26:54
Speaker
Und gut, ich war jetzt nicht der größte Fan.
00:27:00
Speaker
Aber das ist einfach Geschmacksache.
00:27:02
Speaker
Es hat ganz, ganz vielen Menschen, hat dieses Buch wahnsinnig gut gefallen.
00:27:06
Speaker
In der Brigitte wurde damals geschrieben, ein Buch zum Einkuscheln, ein Buch, das wärmt und Zuversicht spendet, genau das Richtige für alle, die wissen, wie wichtig ein gutes Buch sein kann.
00:27:19
Speaker
Kleine Literaturkritik am Rand.
00:27:20
Speaker
Ich fand es wirklich, es war so voll mit Stereotypen und irgendwie war so dieses Bild, jemand, der Bücher mag, der muss splinig und exzentrisch sein und irgendwie zurückgezogen leben und verlässt das Haus nicht oder das ist schon dieser Einstiegs-
00:27:37
Speaker
Szene mit dieser Frau, die dann auch gleich sagt, ich lese gute Bücher, aber die dürfen irgendwie kein grünes Cover haben und ich zahle sowieso nur bar, weil mit Plastikgeld, uiuiuiui, das war mir alles schon zu viel und zu anstrengend, weil ich glaube, es gibt sehr viele einfach normale Menschen, die gerne lesen und die gerne gute Bücher lesen.
00:27:59
Speaker
Aber gut, das nur am Rande.
00:28:01
Speaker
Nichtsdestotrotz.
00:28:04
Speaker
Und ich glaube, euch beiden ging es auch ähnlich.
00:28:06
Speaker
Also bei mir war das das Überraschende tatsächlich, ich habe tatsächlich dann eben, ich wusste, dass das Buch existiert, habe dann gesehen, oh, es wurde verfilmt.
00:28:18
Speaker
Und erst dann ist mir klar geworden, das basiert ja auf einer wahren Geschichte.
00:28:23
Speaker
Da hat sich das zumindest bei mir so ein bisschen geswitcht, weil ich die Idee erst...
00:28:27
Speaker
Ich dachte, wie kommt man auf so eine Idee, dass dann jemand rumläuft und Bücher dann tatsächlich zu den Kunden bringen?
00:28:34
Speaker
Das fand ich auf alle Fälle so für mich auch selber so ein Twist bei mir, wo sich dann so ein bisschen das Bild gedreht hat.
00:28:43
Speaker
Aber jetzt mal die Frage an den Buchhändler.
00:28:46
Speaker
Sind die Charaktere wirklich splinig oder ist das auch deine Erfahrung im Buchhandel?
00:28:54
Speaker
Es gibt solche Kunden, die...
00:28:57
Speaker
durchaus den Vorbildern aus dem Buch, dem Film entsprechen.
00:29:05
Speaker
Ja, die gibt es einfach und die sind bei uns, glaube ich, auch ganz gut aufgehoben, weil wir ein breites Sortiment haben, was interessant ist,

Haluks Rolle und persönliche Entscheidungen

00:29:19
Speaker
auch für splinige Menschen.
00:29:21
Speaker
Für Menschen, die keine grünen Cover mögen.
00:29:25
Speaker
Ich finde es viel, also für mich die spannende Frage ist, wie viel steckt denn von dem echten Menschen, von dem Buchbotschafter in diesem Buchspazierer drin?
00:29:35
Speaker
Weil das war ja, glaube ich, wirklich der Auslöser.
00:29:37
Speaker
Dieser Buchbotschafter, den ihr da habt, der war ja die Inspiration und der Anstoß für Carsten Henn überhaupt dieses Buch zu schreiben.
00:29:45
Speaker
Ja, genau.
00:29:50
Speaker
unser Buchbote ist nicht nur einfach ein Bote, sondern der war mit dem Buchhändler Peter Klein liiert, die haben in Partnerschaft zusammengelebt und der Halluk, der spätere Buchbote, der hat sein Studium dann abgebrochen, hat eine Buchhandelsausbildung gemacht, hat die auch abgeschlossen und hat dann
00:30:20
Speaker
viele Jahre eine türkische Buchabteilung bei Backhaus betreut.
00:30:26
Speaker
Nach Peters Tod ist er sehr in eine Depression gefallen und ist dann irgendwie mit Ulla Bayn, mit der Nachfolgerin von Peter, auch nicht besonders gut ausgekommen.
00:30:47
Speaker
dann hat er auch schon Bücher ausgetragen.
00:30:50
Speaker
Als ich den Laden übernommen habe, war mir wichtig, dass Halluk als Teil der Backhaus-Geschichte dabei ist.
00:30:59
Speaker
Und ich wollte ihn aber nicht als Buchhändler mehr haben, der war dann auch schon 65 und dann habe ich halt Halluk gefragt, sag mal, könntest du dir vorstellen, Bücher auszutragen?
00:31:11
Speaker
Wir haben ja
00:31:12
Speaker
immer wieder Kundschaft, die beliefert werden möchte.
00:31:15
Speaker
Und Halluk hat mich angestrahlt und hat gesagt, das finde ich eine ganz tolle Idee.
00:31:20
Speaker
Das mache ich, Martin.
00:31:23
Speaker
Und viele Jahre später, zum Beispiel, als wir den ersten Buchhandlungspreis gewonnen haben und im Laden dann alle gefeiert haben, da hat Halluk sich nochmal vorne hingestellt und hat gesagt, für ihn war diese Beschäftigung
00:31:39
Speaker
des Buchspazierens oder des Buchbootens eine, die für ihn überlebenswichtig war.
00:31:48
Speaker
Jeden Tag um 10 Uhr oder um 11 Uhr einen fixen Termin zu haben und zu wissen, ich stehe auf, weil da werde ich erwartet, da habe ich was zu tun.
00:32:00
Speaker
Das war im Grunde meine Art Lebensversicherung.
00:32:04
Speaker
Und insofern...
00:32:06
Speaker
Und glaube ich, war das für alle Seiten eine Win-Win-Situation.
00:32:13
Speaker
Aber war das für dich klar, dass das ein Erfolg ist?
00:32:18
Speaker
Oder war das irgendwie ein bisschen sozial gedacht?
00:32:22
Speaker
Weil es ist ja jetzt nicht so naheliegend, dass du sagst, der muss noch irgendwie beschäftigt werden, jetzt mal salopp gesagt.
00:32:27
Speaker
Gerade als Unternehmensberater ist das ja jetzt nicht die plausibelste Entscheidung.
00:32:33
Speaker
Ja.
00:32:35
Speaker
Mir war zunächst wichtig, dass Haluk ein Teil des Backhaus-Teams bleibt.
00:32:43
Speaker
Und man kann ja manchmal Werbemaßnahmen so oder so oder so gestalten.
00:32:51
Speaker
Und für mich war dieser Teil einfach so wichtig, dass ich gedacht habe, das gesamte Backhaus-Universum oder System verliert, wenn ich
00:33:06
Speaker
nicht Menschen, die noch mit dem alten Backhaus verbunden waren, weiter beschäftige.
00:33:12
Speaker
Und insofern war das richtigerweise schon klar auch ein Kostenfaktor, aber einer, den ich gerne in Kauf genommen habe.
00:33:23
Speaker
Tatsächlich ist mir der Aspekt, dass das nicht ganz normal ist,
00:33:33
Speaker
einen Buchboten zu beschäftigen, dass es halt wirklich Geld kostet, nochmal klar geworden bei der Vorstellung oder bei der Preview des Films hier im Kino.

Gemeinschaft und finanzielle Balance

00:33:43
Speaker
Die Dame aus Nettersheim, die ist mit vorne auf die Bühne gegangen und hat dann halt auch ihren Teil nochmal erzählt.
00:33:55
Speaker
Das war die ehemalige Auszubildende?
00:33:59
Speaker
Nein, das war die Leiterin
00:34:01
Speaker
Literaturhauses in Nettersheim.
00:34:06
Speaker
Dr. Kerstin Wolf.
00:34:09
Speaker
Viele Grüße an der Stelle.
00:34:11
Speaker
Genau.
00:34:11
Speaker
Und die hat dann auf der Bühne noch mal so erzählt, so wie sie das wahrgenommen hat mit dem Auszubildenden und, und, und, dass sie gefragt hat.
00:34:21
Speaker
Und dann hat sie auch gesagt, was der Martin da auf die Beine gestellt hat, das war mir in dem Moment gar nicht so klar, ne?
00:34:28
Speaker
Das ist wirklich etwas Besonderes, weil er hat sich um keine Kosten gescheut oder das ist jetzt ein bisschen blöd ausgedrückt.
00:34:40
Speaker
Ihm war das so wichtig und auch für den Halluk war es ja so wichtig, dass er eine Beschäftigung hat und da sind einfach zwei Teile gut zusammengekommen, die der Unternehmensberater dann manchmal vielleicht erst mal auf Seite tut.
00:34:57
Speaker
Es ist halt einfach eine Frage von Haltung dem Menschen gegenüber.
00:35:02
Speaker
Ja, genau so.
00:35:04
Speaker
Ich sehe das auch so.
00:35:06
Speaker
Das ist eine Frage von Haltung.
00:35:09
Speaker
Und das sieht man ja, das spürt man ja im Buch Spazierer aller Kritik, die Alex vorgebracht hat.
00:35:15
Speaker
Das Buch präsentiert ja schon eine gewisse Haltung der Branche gegenüber.
00:35:20
Speaker
Also dass man wirklich bis zum, also es gibt ja diese Szene, wo er nur noch zwei oder drei Bücher austrägt,
00:35:27
Speaker
Und trotzdem seine Runde dreht von irgendwie, ich glaube, es waren 18.000 Kilometer.
00:35:32
Speaker
Ich habe das jetzt nicht mehr so genau in Erinnerung.
00:35:34
Speaker
Aber dass er halt nichtsdestotrotz auch wegen dieser drei Bücher sich auf den Weg macht, weil diese drei Bücher beim Kunden ankommen sollen.
00:35:40
Speaker
Ist ja auch eine Form von Haltung.
00:35:42
Speaker
Oder wenn man jetzt mal noch das größer denkt, Verlage bringt teilweise Bücher raus, wo wir wissen,
00:35:48
Speaker
Wahrscheinlich wird es das nicht einspielen, aber es präsentiert ein Thema oder es, gerade wenn man jetzt über das politische Buch nachdenkt, es ist ein wichtiges Buch und es präsentiert auch die Haltung sowohl des Verlages, der es verlegt, als auch der Buchhandlung, die es auslegt zum Verkauf.
00:36:06
Speaker
Und ich finde, das wird schon im Buchspazierer sehr deutlich, das Thema.
00:36:10
Speaker
Wie ging es dir denn aber beim Lesen?
00:36:12
Speaker
Ich weiß nicht, hast du das vorab zum Lesen bekommen oder hast du, als es dann erschienen ist, wie früh wusstest du, dass das Ganze jetzt verarbeitet wird?
00:36:23
Speaker
An welchem Zeitpunkt hast du das eigentlich erfahren?
00:36:27
Speaker
Kerstin Wolf, die ja nun Carsten Henn auf die Spur gebracht hat und normalerweise von ihm seine Veranstaltung
00:36:38
Speaker
fertigen Bücher zum Redigieren bekommt, als erste so mal drauf gucken und machen und gucken, hat von Kersten dieses Buch nicht bekommen.
00:36:49
Speaker
Sie wusste es auch nicht.
00:36:50
Speaker
Sie wusste nicht, dass er es schreibt.
00:36:52
Speaker
Sie hat es nicht bekommen.
00:36:54
Speaker
Und insofern hatten wir einen Büchertisch in der Eifel in Nettersheim und dann rief Kersten an und sagt, Martin, guck dir das Buch bitte an.
00:37:04
Speaker
Das ist die Geschichte von
00:37:08
Speaker
deiner Buchhandlung.
00:37:10
Speaker
So ist das gekommen.
00:37:11
Speaker
Und dann hast du es dir bestellt, gelesen und was dann?
00:37:16
Speaker
Wütend mit dem Fuß aufgestampft oder die ganze Zeit gedacht, ach Gott, was sind die alle großartig?
00:37:22
Speaker
Oder hast du geweint?
00:37:24
Speaker
Wie muss man sich das vorstellen?
00:37:28
Speaker
Es war ein schöner Abend in der Lesung.
00:37:32
Speaker
Ich habe Halluk mitgenommen zu der Lesung, den Buchboten.
00:37:36
Speaker
Und
00:37:38
Speaker
Der hat sich wie Bolle gefreut und an der Stelle war das für mich noch völlig okay und ja, war völlig okay.
00:37:53
Speaker
Ich habe mich nicht geärgert, ich habe tatsächlich das Buch auch maximal 100 Seiten gelesen, weil es nicht mal eine Schreibe ist.
00:38:04
Speaker
Also insofern, ich kann das mit den
00:38:06
Speaker
Stereotypen und so gut verstehen.
00:38:10
Speaker
Ich fand den Film tatsächlich dann für mich intensiver und besser, weil es irgendwie schöner dargestellt war.
00:38:24
Speaker
Im Nachhinein, also jetzt mit all dem Abstand, denke ich gelegentlich, Carsten, das hättest du vielleicht ein bisschen anders machen können.
00:38:33
Speaker
Da hättest du vielleicht mal Bescheid sagen können und vielleicht auch sagen,
00:38:38
Speaker
wie wäre das denn mit einer schönen Lesung bei euch in Aachen?
00:38:41
Speaker
Das schenke ich euch für die Idee oder egal.
00:38:45
Speaker
Also das ist vielleicht die Unternehmensberatersicht, aber letztendlich denke ich dann schon, wenn Carsten heute so durchblicken lässt, ja, das ist eine Buchhandlung irgendwo rund um Aachen, statt, ja, da denke ich auch, hallo,
00:39:08
Speaker
Das hätte es ein bisschen anders machen können.
00:39:10
Speaker
Aber nutzt ihr das?
00:39:11
Speaker
Also bringt euch das was als Buchhandlung, dass ihr sozusagen, und habt ihr mal platt gesagt, in eurem Schaufenster hängt ein Plakat, die Buchhandlung aus der Buchspazierer oder wie nutzt ihr das für eure Zwecke?

Marketing und emotionale Verbindungen

00:39:28
Speaker
Ja, wir haben natürlich den Faden aufgenommen des Buchspazierers und haben in unserem Schaufenster
00:39:37
Speaker
jeweils in allen Filialen an Plakat hängen.
00:39:42
Speaker
Der Buchspazierer, war da was?
00:39:45
Speaker
Und dann kommt ein Text, tatsächlich geht die Geschichte auf unseren Buchboten zurück.
00:39:53
Speaker
Und dann ist auch ein Foto von Harlok Thurath auf dem Plakat.
00:39:58
Speaker
Und es ist tatsächlich auch so, dass viele Menschen,
00:40:02
Speaker
viel Kundschaft oder viele Interessierte am Wochenende zum Beispiel dann vorbeigehen und stehen bleiben und dann von oben bis unten kann man sehen, durchlesen und realisieren, ah ja, diese Buchhandlung hat etwas mit dem Buchspazierer zu tun.
00:40:17
Speaker
Zu Anfang, als der Film jetzt kam, haben wir auch einige Zuschriften aus der ganzen Republik bekommen, dass sie irgendwie erfahren haben, dass es wirklich eine Buchhandlung gibt, wo genau das passiert ist.
00:40:33
Speaker
Was mir noch wichtig ist, Peter Klein hatte den zweiten Herzinfarkt im Laden, ist danach erst ins Krankenhaus, dann ins Hospiz gekommen.
00:40:45
Speaker
Im Hospiz lag er angeschlossen an die ganzen Zugangsstative in einem Bett.
00:40:57
Speaker
Und wenn ihr euch erinnert, zum Ende des Buches,
00:41:03
Speaker
steht der Buchspazierer vor einer leeren Regalwand, schaut auf ein Schlüsselloch, öffnet die Tür, geht in einen Raum und in dem Raum steht ein Bett, stehen diese Stative, an denen die Infusionen hängen oder gehangen haben.
00:41:22
Speaker
Und das ist im Grunde die Erinnerung an das Trauma, was Halluk,
00:41:30
Speaker
mit sich trägt und was Carsten Henn auch dem Spazierer mit auf den Weg gegeben hat.

Herausforderungen bei der Adaption realer Geschichten

00:41:38
Speaker
Wir verlinken oder wir bringen auf Instagram euch mal ein Foto dieses Plakates, Martin, was du uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt hast, damit ihr euch alle den echten Halluk auch einmal anschauen könnt.
00:41:52
Speaker
Wir haben aber im Vorfeld dieser Folge auch intern so ein bisschen gesprochen, was natürlich die
00:41:59
Speaker
der Reiz und die Probleme oder Herausforderungen sein können, wenn man so eine wahre Geschichte als Autor oder Autorin verarbeitet.
00:42:08
Speaker
Ich habe es vorhin so ein bisschen flapsig gesagt, das ist vielleicht sehr einfach, ich brauche keine eigene Idee, sondern ich kann ein bisschen mit Sprache umgehen und dann schreibe ich diese wahre Geschichte auf die.
00:42:19
Speaker
Kehrseite der Medaille und deswegen bin ich gerade auch so ein bisschen am überlegen, Martin, ob das vielleicht nicht alles auch ganz richtig so war, dass er das nicht so direkt immer alles erzählt hat, sind natürlich die ganzen juristischen Fallstricke.
00:42:33
Speaker
Ich glaube, es gibt viele Verlage, die damit leidvolle Erfahrungen schon gemacht haben, dass ein Buch, was nahezu fertig war,
00:42:40
Speaker
Dann kam auf einmal irgendein sehr weit entfernter Verwandter und sagte, ich erkenne mich hier wieder und dann musste ein Bug geschwärzt werden oder durfte gar nicht erst in Umlauf gebracht werden.
00:42:53
Speaker
Die Frage des Persönlichkeitsrechts ist natürlich ganz massiv entscheidend und natürlich immer auch ein gewisser Fallstrick, wenn ich jetzt so eine Geschichte erzähle.
00:43:05
Speaker
Das nur mal so als...
00:43:08
Speaker
als Gedanken.
00:43:10
Speaker
Das stimmt auch.
00:43:10
Speaker
Carsten Henn hat bei dem ersten Büchertisch in der Eifel zu Halluk und zu mir gesagt, also ich habe überlegt, spreche ich Halluk an, frage ich die Buchhandlung Backhaus und ich habe mich dagegen entschieden, damit ich wirklich völlig frei bin, in meiner Fantasie und in meinen Möglichkeiten, dieses Buch zu schreiben.
00:43:34
Speaker
Und das habe ich auch
00:43:36
Speaker
wirklich sehr gut verstanden.
00:43:37
Speaker
Also es war jetzt völlig okay.
00:43:40
Speaker
Dann hat er halt freie Bahn und im Buch diese Szene mit diesem Zimmer da hinten, da denke ich, er hat schon recherchiert und irgendwie rausgefunden, wie Peter gestorben ist und was möglicherweise den Buchboten dann belastet hat.
00:44:02
Speaker
Wahrscheinlich hat Kerstin Wolf ihm das auch erzählt.
00:44:08
Speaker
Und den Teil finde ich völlig in Ordnung.
00:44:14
Speaker
Ich habe auch so ein bisschen nachgedacht.
00:44:18
Speaker
Ich bin ja nun mal bekanntermaßen bei Gmeiner mit vielen Regionalkrimis.
00:44:22
Speaker
Und wenn wir über reale Hintergründe reden, dann ist natürlich bei uns immer ganz klar, dass der reale Hintergrund natürlich auch ein Ort sein kann.
00:44:31
Speaker
Beim Buchspazierer ist es ein Stadttor, eine liebenswerte Altstadt.
00:44:38
Speaker
Bei uns sind es, oder im Regionalbereich,
00:44:42
Speaker
Buch- oder Regionalkrimi-Bereich ist es ganz klar, die Verortung, die für den wahren Hintergrund sorgt.
00:44:49
Speaker
Ich habe auch gedacht an Benjamin von Stuckrad-Barre, der dieses Buch über den Bildchef,

Authentizität und Leserinteresse in biografischen Romanen

00:44:58
Speaker
über Döpfner und so geschrieben hatte, was natürlich
00:45:02
Speaker
überhaupt nicht so war, wo vorne ja direkt drin ist, es ist alles absolut fiktiv, wo man ja auch so ein bisschen damit gespielt hatte, da gab es ja an keiner Stelle den Anspruch, dass es irgendwie auf wahren Begebenheiten beruht haben könnte und da hat man damit gespielt.
00:45:20
Speaker
Und trotzdem denkt jeder, es ist wahr.
00:45:26
Speaker
Wie empfindest du das mit Blick aufs Sortiment?
00:45:29
Speaker
Ist das
00:45:31
Speaker
weil wir haben das im Vorfeld so ein bisschen empfunden, ist das gerade ein Trend, dass dieser wahre Kern irgendwie besonders gefragt ist gerade?
00:45:40
Speaker
Also sei es biografische Romane, das ist ja weg von der Autobiografie, sondern wirklich, es darf ruhig belletristisch sein, aber biografische Romane haben gerade, du hältst auch gerade was in die Kamera, gerade einen, erleben die gerade einen Aufschwung?
00:45:59
Speaker
Wie ist dein Empfinden?
00:46:02
Speaker
Also biografische oder sonstige auf Wahrheit, auf tatsächlichen Geschehen beruhende Geschichten, Romane, Krimis, True Crime erleben auf jeden Fall im Moment einen Hype, werden verstärkt nachgefragt, wenn man sagen kann, also die Geschichte, das ist zwar fiktionalisiert, aber es ist ein wahrer Hintergrund, dann ist...
00:46:31
Speaker
häufig die Kundin der Kunde doch interessierter und sagt, jo, will ich mal gerne reingucken.
00:46:39
Speaker
Hast du eine Erklärung, warum das so ist?
00:46:45
Speaker
Mein sehr simples Verständnis ist doch eigentlich, dass ich sage, ich möchte etwas lernen, dann soll das Ganze bitte wirklich biografisch sein und nicht irgendwie kreativ angereichert sein oder ich möchte mich rein unterhalten lassen.
00:46:57
Speaker
Warum ist das für viele Menschen offenbar gerade so reizvoll, diese
00:47:01
Speaker
Kombination zu haben?
00:47:03
Speaker
Naja, biografische Bücher sind häufiger ja dann doch etwas trocken.
00:47:09
Speaker
Klar, es gibt Menschen, also ich beschäftige bei Fair Concept einen Kollegen, der sehr geschichtlich orientiert ist und der tatsächlich dann auch ganz viele Biografien liest.
00:47:25
Speaker
Die etwas fiktionalisierten Bücher, finde ich, haben den Vorteil, dass sie
00:47:31
Speaker
eine spannende Geschichte darstellen und du aber gleichzeitig, wie auf der Nebenspur, auch die historischen Teile noch mitbekommst.
00:47:40
Speaker
Und wenn das gut gemacht ist, dann weißt du auch, an welchen Stellen jetzt wirklich Historie passiert und an welchen Stellen Fiktion ist.
00:47:52
Speaker
Und ich glaube, das macht einfach viel her.
00:47:54
Speaker
Und bei True Crime, es gibt so viele Geschichten, die
00:48:01
Speaker
sich ausgedacht und klar, dann denkst du manchmal kann gar nicht sein, da kommt True Crime irgendwie daher und siehst du, ich kann mir gar nicht vorstellen, hätte man das so geschrieben als Krimi, das hätte keiner geglaubt.
00:48:15
Speaker
Aber wenn es True Crime halt war, also wenn es auf realen Begebenheiten existiert oder sich zurückführen lässt, dann ist das schon spannend.

Faszination wahrer Geschichten

00:48:26
Speaker
Ja, das denke ich auch.
00:48:28
Speaker
Übrigens, kleiner Hinweis, wir hatten in der Krimi-Folge auch schon mal so ein bisschen das Thema angerissen, ging es auch um True Crime und Authentizität und dass es eben für viele dann das Spannende ist, ich gebe dir da völlig recht, Martin, gib mir selber immer so, dass man sich denkt, diese Story, hä, wie kommt man auf sowas Abstruses und dann, ah, okay, es beruht auf wahren Begebenheit, es gibt tatsächlich irgendwie Menschen, die so ticken und dann
00:48:52
Speaker
Und auf einmal wird es irgendwie interessant und man denkt sich, okay, jetzt muss ich es mir doch mal anhören oder lesen.
00:48:59
Speaker
Also es ist irgendwie, davor bin ich auch nicht gefeit, passiert selbst mir, dass ich dann sage, okay, jetzt hat es doch wieder eine andere Bedeutung für mich und ich finde es dann wieder spannender.
00:49:09
Speaker
Aber jetzt hast du eben gesagt, wenn es gut gemacht ist, erkenne ich das.
00:49:13
Speaker
Was heißt denn in dem Kontext gut gemacht in deinen Augen?
00:49:19
Speaker
Weil ich habe natürlich Angst, ich lese ein Buch und jetzt möchte ich mit meinem angelernten Schlaumeierwissen prahlen und behaupte dann Sachen, die ich gelernt habe.
00:49:27
Speaker
Und dann behaupte ich eben, dass es bei Backhaus gibt es ja diesen anstrengenden Kunden, das ist der reichste Mensch der ganzen Stadt, der jeden Tag ein Buch liest.
00:49:39
Speaker
Weil ich nicht weiß, wo die Fiktion aufhört und wo sie anfängt.
00:49:45
Speaker
Ich finde es einfach auch eine Herausforderung, mit so wachen Augen zu lesen, dass ich mir selber ein Urteil erlauben kann, was denkst du, was ist wahr und was denkst du, was ist jetzt die Fiktion.
00:50:00
Speaker
In guten Büchern, glaube ich, ist es dann auch so, dass am Ende ein Epilog gibt, wo dann drinsteht, das habe ich mir dazu gedichtet und das ist so.
00:50:11
Speaker
Aber erst zum Ende.
00:50:13
Speaker
damit ich vorher also wirklich gucken kann, aha, wie würde ich es sehen?
00:50:17
Speaker
Gut, das ist auch eine Diskussion, die wir heute ja gar nicht abschließend klären müssen.
00:50:23
Speaker
Vielleicht kann man es so sagen, Tina hatte das im Vorfeld, glaube ich, irgendwie gesagt, dass der Reiz dieser Bücher darin liegt, dass das Leben einfach dann doch scheinbar manchmal die besseren Geschichten schreibt und nur aufgeschrieben werden müssen, damit wir sie lesen können.
00:50:41
Speaker
Also es ist zwar eine Plattitüde, stimmt aber irgendwie.
00:50:44
Speaker
Ja.
00:50:46
Speaker
Das würde ja auf den Buchspazierer jetzt auch zutreffen.
00:50:49
Speaker
Es ist einfach eine Begebenheit.
00:50:52
Speaker
Eine Buchhandlung hat einem ehemaligen Buchhändler ein Gnadenbrot gegeben.
00:50:58
Speaker
Und ja, wenn man es jetzt mal so sieht, muss man es ja so sehen.
00:51:03
Speaker
Ein Gnadenbrot gegeben und...
00:51:07
Speaker
der nimmt das dankbar an und für beide ist das eine gute Entwicklung.
00:51:16
Speaker
Ja, vor allen Dingen, ich glaube, das Schöne ist ja hier auch, wenn man das liest und sich denkt, das ist eine ausgedachte Geschichte, denkt man auch so,
00:51:24
Speaker
Ja, ist irgendwie schön, herzerwärmend, aber in der heutigen Zeit gibt es das doch gar nicht mehr.
00:51:30
Speaker
Und dann eben zu wissen, doch, es gibt es in der heutigen Zeit und es gibt noch dieses Miteinander und diese Solidarität und das Mitgefühl, macht es ja dann irgendwie, ja, verstärkt quasi den Effekt nochmal, den die Geschichte hat.
00:51:44
Speaker
Richtig.
00:51:45
Speaker
Ja.
00:51:45
Speaker
Genau so soll das sein.
00:51:47
Speaker
Das soll genau so sein.
00:51:51
Speaker
Würde ich sagen, versuchen wir alle ein bisschen weniger abgestumpft zu sein, sondern versuchen ein bisschen das Schöne zu sehen, dass nicht immer nur Fiktion sein muss.
00:52:02
Speaker
Allen Verlagen sei geraten, das vielleicht hinten in den Epilog zu schreiben, damit auch die schlichteren Gemüter wie ich das verstehen, was ist Fiktion und was ist Realität.

Buchvorstellung: 'Atom' von Steffen Kopetzky

00:52:13
Speaker
Und...
00:52:15
Speaker
Ansonsten stürzen wir uns jetzt alle auf biografische Romane.
00:52:19
Speaker
Es sei denn, Martin, du hast eine andere Buchempfehlung für uns mitgebracht.
00:52:25
Speaker
Darf ich noch eben zurück?
00:52:26
Speaker
Selbstverständlich.
00:52:28
Speaker
Zum Thema Epilog.
00:52:29
Speaker
Die erste Ausgabe des Buchspazierers war einfach der Roman in die neue Ausgabe mit dem Kinocover.
00:52:40
Speaker
Dort ist hinten dann jetzt auch die Geschichte, ein wenig jedenfalls,
00:52:46
Speaker
des Zustandekommens des Buches notiert.
00:52:51
Speaker
Okay, sollten alle die Kinoausgabe kaufen.
00:52:55
Speaker
Die verlinken wir euch selbstverständlich.
00:52:57
Speaker
Wir haben jetzt so viel über das Buch gesprochen, das könnt ihr euch bestellen.
00:53:02
Speaker
Wir verlinken das Buch bei Genial Lokal, zu Genial Lokal, dann könnt ihr es euch bestellen.
00:53:08
Speaker
Wir haben jetzt so viel darüber geredet.
00:53:11
Speaker
Aber du hast wahrscheinlich noch eine andere Buchempfehlung für uns heute mitgebracht.
00:53:17
Speaker
Genau, ich habe eine Buchempfehlung mitgebracht und zwar Steffen Kopetzky.
00:53:22
Speaker
Jetzt hat er halt neu vorgelegt Atom und die Geschichte eines britischen Rugby-Spielers, der vom MI6 angeworben wird und
00:53:41
Speaker
nach Berlin geschickt wird, um im Grunde einen russischen Studenten zu kontrollieren, der auch als Spion nach Berlin geschickt wurde.
00:53:52
Speaker
So jedenfalls sehen die Engländer das.
00:53:55
Speaker
Und angereichert wird diese Geschichte durch eine junge Frau, eine Mathematikerin, die mit den beiden Jungs dann immer unterwegs ist.
00:54:09
Speaker
Klar, auch ein wenig Liebesgeschichte.
00:54:12
Speaker
Das ist wie in Monschau auch, da gibt es ja auch die Liebesgeschichte, die fiktional ist.
00:54:19
Speaker
Und dann wird der, also das endet tragisch.
00:54:26
Speaker
Das wird im Buch auch nicht genau beschrieben, warum das tragisch endet, aber es endet tragisch.
00:54:31
Speaker
Und als der junge Mann hat sein Studium abgeschlossen, promoviert und er hat
00:54:42
Speaker
ist jetzt an der englischen Schule angestellt und es ist klar, es wird Krieg geben.
00:54:51
Speaker
Und sein Betreuer vom MI6 kommt wieder und sagt, wir brauchen dich, um die Pläne der Nazis in Bezug auf Raketentechnik zu finden.
00:55:06
Speaker
Also während der Studienzeit war es auch schon die Raketentechnik, auf die er angesetzt war.
00:55:13
Speaker
Und dann lernt er halt einen SS-Offizier, also er lernt etwas über einen SS-Offizier, nämlich Kammler, den bisher wohl keiner so richtig auf dem Schirm hatte.
00:55:35
Speaker
Und der...
00:55:38
Speaker
mit und mit diese ganze Forschung und Entwicklung der Raketen und auch der Atombombentechnik an sich gezogen hat und sehr effektiv, also so deutsch effektiv, das Ganze in eine Organisationsfolge bringt, sodass die Forscher relativ weit kommen.
00:56:04
Speaker
oder gekommen sind.
00:56:06
Speaker
Okay, wichtigste Frage, gibt es im Epilog für mich eine Einordnung?
00:56:11
Speaker
Ja, gibt es.
00:56:12
Speaker
Es gibt natürlich einen Epilog und das finde ich auch immer ganz toll, wo zum Beispiel dann beschrieben wird, dass die Mathematikerin auf jeden Fall erfunden ist.
00:56:27
Speaker
Okay.
00:56:29
Speaker
Vielen Dank.
00:56:30
Speaker
Steffen Kupetzki, Atom, verlinken wir euch auch noch mal, wer sich das anschauen möchte, beziehungsweise auch die Bücher davor.
00:56:38
Speaker
Und von der Stimmung her ist das so, dass ich bin ein geschichtlich sehr interessierter Mensch und lasse mich super gerne abholen von Stimmung.
00:56:53
Speaker
Und zu Beginn des Romans habe ich mich
00:56:57
Speaker
richtig hineingesogen gefühlt in dieses Berlin der 30er Jahre und den Wannsee und das Ganze drumherum, das ist ähnlich intensiv wie bei Julia Frank, Mittagsfrau,
00:57:17
Speaker
Wir wollen nicht zu viel vorwegnehmen.
00:57:21
Speaker
Was ich aber spannend finde, wir haben vorhin sehr oft darüber geredet, du bist Unternehmensberater, du bist ja kein Buchhändler und so.
00:57:27
Speaker
Aber wenn du dann doch so ins Schwärmen von einem Buch kommst, dann bist du dann doch irgendwie auch schwer zu bremsen.
00:57:33
Speaker
Also irgendwie am Ende hat das alles schon sehr gut zusammengepasst.
00:57:38
Speaker
Ja, das passt gut zusammen.
00:57:39
Speaker
Ich bin, also ich liebe Literatur, das ist schon so.
00:57:44
Speaker
Ja, das hat man gemacht.
00:57:46
Speaker
Auch wenn Peter Klein früher gesagt hat, du bist ein Kulturbanause.
00:57:53
Speaker
Ja.
00:57:57
Speaker
Ja, das habe ich auch schon häufiger gehört, aber gut.
00:57:59
Speaker
Wahrscheinlich sind wir in seiner Sicht wahrscheinlich alle dann in Turbanhausen.
00:58:03
Speaker
Die, die ihn kennen, sagen tatsächlich, Martin, mach dir nichts draus, wir waren es alle.
00:58:10
Speaker
Von dem habe ich auch schon sehr viele spannende Geschichten gehört.
00:58:13
Speaker
Vielleicht eine Sache noch.
00:58:15
Speaker
Wir haben da heute immer wieder unterschieden Unternehmensberater, Kernsteiger und Buchhändler.

Leidenschaft und Geschäft im Buchhandel

00:58:21
Speaker
Uns ist natürlich bewusst, dass jeder Buchhändler auch Unternehmer ist.
00:58:26
Speaker
Das war heute so ein bisschen zugespitzt formuliert.
00:58:29
Speaker
Damit wollten wir keinem auf die Füße treten.
00:58:31
Speaker
Das ist uns völlig klar.
00:58:33
Speaker
Aber wir wissen eben auch, dass viele Buchhändler ja dann doch mit sehr viel
00:58:39
Speaker
Liebe und Idealismus ihre Läden betreiben und nicht immer so ganz knallhart nur auf die Zahlen gucken, weil Martin, du hast es vorhin gesagt, dann vielleicht manche auch sagen würden, eigentlich lohnt sich das schon nicht mehr oder eigentlich hätte ich ja schon lange diesen Laden vielleicht abgeben sollen und nicht noch Mitte 70 hier stehen oder wie auch immer.
00:58:59
Speaker
Das nur nochmal am Ende, dass wir das nochmal klarstellen.

Abschließende Empfehlungen und Ausblick

00:59:05
Speaker
Vielen Dank aber erst einmal Martin Schwoll von der Buchhandlung Backhaus mit ihren Filialen.
00:59:12
Speaker
Das muss man auch nochmal sagen, ihr habt kräftig expandiert und es sind glaube ich mittlerweile sieben oder sieben, sieben Filialen, die ihr betreibt.
00:59:22
Speaker
Jeder, der mal nach Aachen kommt, es gibt da auch andere schöne Buchhandlungen, aber definitiv sei zu empfehlen, auch mal in eine Filiale von Backhaus zu gehen.
00:59:33
Speaker
Die
00:59:36
Speaker
Soll ich das kommentieren, was ich da gerade, die Gesichter, die du in der Kamera machst?
00:59:42
Speaker
Nein.
00:59:44
Speaker
Wir gehen rüber, denn auch Tina hat uns heute natürlich wieder eine Buchempfehlung mitgebracht.
00:59:50
Speaker
Ich sage es gleich vorweg, es gibt kein Epilog zur Wahrheitsgehalt des Buches.
00:59:55
Speaker
Vielleicht sollte ich das zukünftig immer dazu sagen.
00:59:57
Speaker
Ja, bitte.
00:59:58
Speaker
Ich habe heute ein Buch mitgebracht von einem Autor, den ich wirklich sehr, sehr mag.
01:00:02
Speaker
Seit seinen ersten drei Büchern, muss man ja eigentlich sagen.
01:00:05
Speaker
Es war die misantropische Trilogie von Matthias Faltbacken und sein neuestes Buch, Armes Ding, habe ich lange drauf gefiebert, weil ich hatte schon, ich glaube, vor anderthalb Jahren gesehen, dass es im Norwegischen erschienen ist und es hat sich wahrscheinlich lange kein deutscher Verlag gefunden, der es übersetzen wollte.
01:00:23
Speaker
Jetzt hat sich BTB dazu durchgerungen.
01:00:28
Speaker
Und ich finde, es ist mal wieder ein sehr gelungenes Buch.
01:00:31
Speaker
Es ist Armes Ding von Matthias Faltbacken und im Grunde genommen spielt es, würde ich sagen, also es wird nicht zeitlich eingeordnet vom Autor, sondern ich würde jetzt mal sagen,
01:00:44
Speaker
Rein intuitiv würde ich es so in die erste Hälfte des 20.
01:00:47
Speaker
Jahrhunderts packen.
01:00:49
Speaker
Eine dörfliche Gegend, ein einsamer norwegischer Bauernhof, landwirtschaftlich betrieben von der Familie Blum und Oskar.
01:00:58
Speaker
Der Knecht findet im Wald ein sonderbares
01:01:03
Speaker
Kaum sprechfähiges, verwahrlostes Wesen, muss man dazu sagen.
01:01:07
Speaker
Also man kann am Anfang nicht so richtig zuordnen, es ist ein Junge, ein Mädchen, was ist es?
01:01:12
Speaker
Und er nimmt es auf, versteckt es erst in seiner Kammer, er gibt ihr den Namen Sonder und versucht es erst zu verheimlichen.
01:01:22
Speaker
Das geht irgendwann schief.
01:01:24
Speaker
Die Familie Blum nimmt dieses Wesen auf und es stellt sich heraus, es ist ein junges Mädchen.
01:01:30
Speaker
Und sie wächst schneller, als man gucken kann, möchte ich fast sagen.
01:01:35
Speaker
Also sowohl körperlich als auch psychisch.
01:01:37
Speaker
Sprich, sie emanzipiert sich auf eine sehr, sehr schnelle Art und Weise.
01:01:41
Speaker
Es kommt natürlich, wie es kommen muss.
01:01:42
Speaker
Oskar verliebt sich in dieses Wesen, was unfassbar schön ist.
01:01:46
Speaker
Und dieses Wesen hat am Anfang auch nur eine Zugänglichkeit zu Oskar.
01:01:51
Speaker
Beide fliehen in die große Stadt nach Oslo und hier nimmt die Emanzipation eine sehr schnelle Fahrt auf.
01:02:02
Speaker
Mehr will ich eigentlich erst mal gar nicht sagen, weil es natürlich zum Drama kommt zwischen Oskar und Sonder und Tommy, in dem Fall diesem Menschen, zu dem sie in Oslo fliehen.
01:02:14
Speaker
Es ist
01:02:16
Speaker
eine unfassbar, also ich würde es fast eine Fabel nennen, gepickt von, wie immer bei Faltbacken, Ironie oder fast sogar Zynismus.
01:02:27
Speaker
Das ist ja schon ein tragendes Element in seiner Sprache und in seinen Texten.
01:02:31
Speaker
Sehr ungewöhnlich, also man ist die ganze Zeit nur so, ah, noch so eine Absonderlichkeit.
01:02:37
Speaker
Sehr fesselnd, also man bleibt wirklich bis zum Schluss dran.
01:02:39
Speaker
Ich habe es, glaube ich, an einem Sonntag durchgelesen und für mich meine Empfehlung des heutigen Tages.
01:02:46
Speaker
Vielen Dank, Tina.
01:02:48
Speaker
Wir sind uns ja nicht immer so eins bei deinen Buchempfehlungen, aber bei Faltbacken, glaube ich, haben wir mal wieder eine Überschneidung.
01:02:58
Speaker
der tatsächlich auch die ersten drei Bücher, du weißt sie auswendig, wie sie hießen, die alle ganz... Macht und Rebel, Coca-Cola Company und Anfang.
01:03:08
Speaker
Vielen Dank.
01:03:10
Speaker
Wie auf Knopfdruck.
01:03:11
Speaker
Der sei sehr empfohlen, den verlinken wir euch selbstverständlich auch.
01:03:16
Speaker
Das war es für heute, würde ich sagen.
01:03:19
Speaker
Noch einmal ganz herzlichen Dank an unseren Gast Martin Schwoll, dass du da warst, dass du uns einen Einblick gewährt hast in eure sehr, sehr spannende Unternehmensgeschichte, in die Buchhandelsgeschichte, in die Menschen dahinter.
01:03:32
Speaker
Und wir fragen uns künftig bei allen Büchern vielleicht mal, was war da wohl der Kern, wo ist da der Pudel drin, was war Steines Anstoßes, wo war die Inspiration?
01:03:44
Speaker
Da sind wir wieder am Anfang.
01:03:46
Speaker
Goethe wird überbewertet, aber der Pudel, der Pudel ist da.
01:03:53
Speaker
Aber wir haben ja gelernt, Goethe ist überbewertet und das Buch über unseren Gast Martin Schwoll wird irgendwann Martin Sutter schreiben.
01:04:01
Speaker
Liebe Grüße an der Stelle, da ist die neue Inspiration für das nächste Projekt.
01:04:06
Speaker
Wir hören uns demnächst wieder, wenn ihr mögt.
01:04:08
Speaker
Bis dahin, folgt uns auf Instagram, dort zeigen wir euch auch nochmal den Erdbeeren.
01:04:13
Speaker
echten Buchboten-Halluk.
01:04:15
Speaker
Und wenn ihr Fragen habt, oder Ideen für Themen, die wir mal aufgreifen sollen, dann schreibt uns gerne weiterhin an alles-at-buchmarkt.de So viel für heute.
01:04:28
Speaker
Vielen Dank fürs Zuhören und bis bald.
01:04:31
Speaker
Tschüss.
01:04:33
Speaker
Tschüss.
01:04:33
Speaker
Tschüss.