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#11 War alles nur ein Missverständnis? image

#11 War alles nur ein Missverständnis?

E11 · Alles BuchMarkt
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22 Plays8 months ago
In dieser Folge von "Alles BuchMarkt" sprechen wir mit Kyra Dreher, der Geschäftsführerin der Fachausschüsse beim Börsenverein über Missverständnisse zwischen Verlagen, Vertrieben und Buchhandlungen. Wie schafft man es, verschiedene Interessen zu einer gemeinsamen Stimme zu formen und diese vor Politikern zu vertreten?
Kyra gibt uns spannende Einblicke in ihren vielfältigen Job.
 
Kyra Dreher empfiehlt „Kontur eines Lebens“ von Jaap Robben. Infos dazu und die Möglichkeit zum Kaufen findet ihr bei genialokal oder direkt beim DuMont Verlag.


Tina empfiehlt euch diesmal „Es ist immer so schön mit dir“ von Heinz Strunk. Auch dieses Buch findet ihr bei genialokal oder natürlich direkt bei den Kolleg*innen vom Rowohlt Verlag.


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Recommended
Transcript

Einführung und Begrüßung

00:00:06
Speaker
Hallo und herzlich willkommen.
00:00:07
Speaker
Wie schön, dass ihr euch Zeit genommen habt zu Alles Buchmarkt.
00:00:10
Speaker
Immer noch der offizielle Buchmarkt-Podcast zum Magazin.

Missverständnisse beim Bücherkauf

00:00:16
Speaker
Ich muss kurz was in eigener Sache sagen.
00:00:20
Speaker
Missverständnisse.
00:00:22
Speaker
Ich war in der Buchhandlung und...
00:00:25
Speaker
Ich gestehe das jetzt, ich benutze den Einkaufszettel von Amazon, diesen Wunschzettel, weil jeder in der Buchhandlung, man kann ja nicht alle Bücher gleichzeitig kaufen, man entdeckt Bücher, die will man dann irgendwann mal kaufen, aber nicht vergessen und dann nutze ich immer diese App für meinen Wunschzettel, ich kann dann die Bücher einscannen, das geht super bequem.
00:00:47
Speaker
Aber vor kurzem war ich in einer Buchhandlung, in der ich vorher noch nicht war und habe ich das auch wieder gemacht und die Buchhändlerin hat mich die ganze Zeit so komisch angeguckt und war bestimmt sehr, sehr sauer, weil sie denkt, wieso guckst du hier die Bücher an und bestellst sie dann aber woanders?
00:01:01
Speaker
Und ich...
00:01:03
Speaker
Ich hätte gerne, wäre ich an die Kasse gegangen, aber es war auch ein bisschen was los, wäre ich gerne hingegangen und hätte gesagt, das ist nur zur Erinnerung, ich kaufe das da nicht.

Missverständnisse in der Buchbranche

00:01:11
Speaker
Es war ein ganz klassisches Missverständnis und darüber wollen wir heute vielleicht auch mal ein bisschen reden.
00:01:15
Speaker
Grundsätzlich, es war alles nur ein Missverständnis.
00:01:19
Speaker
Ja, Missverständnisse können, wie man sieht, Folgen haben.
00:01:23
Speaker
Denn Alex hat sich mit seiner Buchhändlerin verscherzt.
00:01:28
Speaker
Und ja, Missverständnisse beruhen auf dem falschen Verstehen von Worten oder Mimik oder Handlungen, Beziehungen.
00:01:37
Speaker
Von falschen Auffassungen, von dem, was ich eigentlich meine zu sagen oder schlichtweg vom gegenseitigen Nicht-Verstehen, weil man eben unterschiedliche Ansichten hat.
00:01:45
Speaker
Das heißt, es ist alles eine Frage von Kommunikation.
00:01:49
Speaker
Die kann verbal oder nicht verbal sein, aber es geht um Kommunikation.
00:01:54
Speaker
Missverständnisse gibt es gerade auch in unserer Branche unzählige zwischen Verlagen und Buchhandel, Auslieferungen, Verlagen, Sortiment und Buchhandel, Dienstleistern und Verlagen.

Vorstellung von Kürra Dreher

00:02:05
Speaker
Wir haben viele schon kennengelernt und wir müssen tatsächlich sagen, es ist was vollkommen Menschliches, ein Missverständnis.
00:02:13
Speaker
Wir sind seit fast einem Jahr bemüht, Missverständnisse aufzuklären in unserer Branche.
00:02:18
Speaker
Wir haben mit Autorinnen zum Thema Verlag gesprochen.
00:02:24
Speaker
Wir haben über Booktalk und Vertreterinnen gesprochen.
00:02:27
Speaker
Über den Wert eines Buches oder sein Cover und wie kommt so ein Buch eigentlich auf die Bestsellerliste, ist das auch ein Missverständnis.
00:02:37
Speaker
Wie kommt ein Buch auf die Bühnen der Literaturwelt und nicht zuletzt auch über die Ausbildung, wie die in der Branche funktioniert?

Interview mit Kürra Dreher

00:02:45
Speaker
Sprich, wir haben relativ viel Resonanz bekommen, dass wir Missverständnisse aufgeklärt haben und dennoch gibt es ganz viele neue Fragen und Missverständnisse, die sich daraus ergeben haben und
00:02:59
Speaker
Wenn wir dieses Jahr was gelernt haben, dann Kommunikation ist einfach alles.
00:03:04
Speaker
Miteinander reden, gemeinsam Probleme bewältigen und auf Lösungen kommen.
00:03:11
Speaker
Und das ist nicht nur unser Anliegen, sondern hierfür setzen sich auch viele andere Menschen in der Branche ein.
00:03:17
Speaker
Und so ein Mensch ist unser heutiger Gast und den wird uns wie gewohnt Andi vorstellen.
00:03:23
Speaker
Vielen Dank, Tina.
00:03:24
Speaker
Und mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in verschiedenen Handelsverbänden ist unsere heutige Gästin tatsächlich die perfekte Gesprächspartnerin, um über diese Missverständnisse und Konflikte in der Buchbranche zu sprechen.
00:03:40
Speaker
Aber erstmal der Reihe nach.
00:03:42
Speaker
Unsere Gästin hat in den 90ern Rechtswissenschaften in Konstanz studiert und dann 2003 auch promoviert.
00:03:51
Speaker
Mitte der Nullerjahre war sie für vier Jahre Geschäftsführerin der, Achtung, ich hoffe, ich lese es richtig vor, Interessengemeinschaft der thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland.
00:04:05
Speaker
Klingt kompliziert, aber auf gut Deutsch.
00:04:07
Speaker
Sie hat dort als Lobbyistin für die Abfallindustrie gearbeitet.
00:04:13
Speaker
Von dieser Zeit sagt sie selber, dass es sehr herausfordernd, aber auch sehr lehrreich war.
00:04:19
Speaker
Im Jahr 2007 wechselte sie dann in die Buchbranche und zwar zum Börsenverein des Deutschen Buchhandels und übernahm dort zuerst die Leitung des Ausschusses für Sortimentsbuchhandlungen.
00:04:34
Speaker
Seit 2016 bis heute ist sie die Geschäftsführerin aller drei Fachausschüsse.
00:04:42
Speaker
In dieser Funktion repräsentiert sie mittlerweile die Interessen von ca.
00:04:46
Speaker
4.500 Firmen aus den drei Bereichen Verlag, Sortiments, Buchhandel und Zwischenbruchhandel.
00:04:54
Speaker
Was sicherlich keine leichte Aufgabe ist, gibt es doch zwischen den Fachbereichen immer wieder Missverständnisse und Konflikte, wie Tina ja schon erwähnt hat.
00:05:05
Speaker
Unsere Gästin spricht dabei regelmäßig unter anderem mit Repräsentanten der Europäischen Union und auch der Bundesregierung.
00:05:14
Speaker
Und von 2014 bis 2016 war sie zudem Co-Präsidentin der European and International Booksellers Federation.
00:05:23
Speaker
Das ist eine Föderation, die ungefähr 20 Buchhandelsverbände aus dem europäischen und nicht-europäischen Ausland vertritt.
00:05:33
Speaker
Sie ist also auch in der internationalen Buchszene bestens vernetzt.

Lobbyarbeit in der Buchbranche

00:05:39
Speaker
Mit Partner Kind und Katze lebt und arbeitet sie in Frankfurt am Main und am Bodensee und ist zudem ehrenamtlich als ausgebildete Sterbebegleiterin in einem Hospiz tätig.
00:05:53
Speaker
Es gibt heute also viel zu besprechen mit ihr.
00:05:56
Speaker
Daher freuen wir uns wirklich sehr, dass sie heute Zeit für uns hat.
00:06:00
Speaker
Herzlich willkommen im Alles-Buchmarkt-Podcast, Kürra Dreher.
00:06:04
Speaker
Vielen Dank, ich freue mich auch sehr.
00:06:08
Speaker
Lass uns doch gleich mal mit was beginnen, was sicherlich auch nur ein Missverständnis oder ein Vorurteil meinerseits ist.
00:06:19
Speaker
Du bezeichnest dich, glaube ich, selber auch als Lobbyistin und wenn ich immer so Lobbyisten oder den Begriff Lobbyismus höre, habe ich immer gleich so ein negatives Bild.
00:06:30
Speaker
Ich stelle mir dann immer vor wie so ein
00:06:32
Speaker
gut gekleideter Lobbyist irgendwie in dem Bundestag durch die Hintertür in die Abgeordnetenzimmer geht und die machen dann da irgendwelche Deals aus.
00:06:41
Speaker
Und ja, vielleicht habe ich aber auch einfach zu viel Tatort geschaut und du kannst uns mal ein bisschen berichten, was Lobbyismus überhaupt ausmacht.
00:06:51
Speaker
Ja, also das Vorurteil, das haben, glaube ich, sehr viele.
00:06:54
Speaker
Meistens kommt da noch der Geldkoffer mit ins Bild, den man dann in das Hinterzimmer mitnimmt.
00:07:00
Speaker
Ja, ich sage das auch, wenn ich mich irgendwo vorstelle, gar nicht ohne Stolz, dass ich Lobbyistin bin.
00:07:05
Speaker
Ich füge natürlich immerhin zu für das Gute und Wahre, für das Buch.
00:07:10
Speaker
Bei der Abfallbranche war das ein bisschen schwieriger, gestehe ich.
00:07:14
Speaker
Und ich verstehe das wirklich im besten Sinne eben als Interessenvertretung.
00:07:19
Speaker
Also dafür sind wir ja da.
00:07:21
Speaker
Und das ist kein Geheimnis und es erklärt das Ziel, dass wir diesen als Börsenverein diesen Wirtschaftszweig, also vornehmlich betone jetzt das Wirtschaftliche erstmal,
00:07:32
Speaker
vertreten mit allen Anliegen.
00:07:34
Speaker
Und wir haben da, auch wenn die Buchbranche sympathisch und freundlich ist, wir haben da knallharte wirtschaftliche Interessen.
00:07:41
Speaker
Und unser Job im sogenannten Hauptamt, wie man das gerne nennt, im Kontrast zum Ehrenamt, ist es eben, diese Interessen gegenüber der Politik, aber auch Öffentlichkeit möglichst durchzusetzen und zum Erfolg zu führen.
00:07:56
Speaker
Zum Beispiel, wenn es um Rahmenbedingungen geht,
00:07:58
Speaker
Und ja, da gehören natürlich viele Gespräche mit Vertretern aus Ministerien, aber auch tatsächlich Politik dazu.
00:08:06
Speaker
Das macht hauptsächlich eigentlich unsere Leiterin im Berliner Büro, die Birgit Reuss.
00:08:13
Speaker
Aber etliche andere sind da zum Teil auch involviert.
00:08:16
Speaker
Und man muss sich das auch so vorstellen, dass es im Grunde wirklich, wie soll ich sagen, also wenn man es im guten Sinne versteht,
00:08:26
Speaker
Aufklärung ist für viele politische Menschen, weil die ja tausende von Themen auf dem Tisch haben und das in schnellem Wechsel.
00:08:35
Speaker
Und meine Erfahrung ist, das habe ich auch bei den Müllverbrennern gelernt, wenn man da so ehrlich wie möglich rangeht und auch
00:08:44
Speaker
eigene Schwachstellen, auch der eigenen Branche offen darlegt und sagt, ja, da haben wir eine Baustelle, da müssen wir was tun, aber aus den und den Gründen haben wir das und das Anliegen und das und das Interesse, dann stößt man da meist auch auf offene Ohren und die wollen wirklich einfach die Hintergründe häufig verstehen, die Zusammenhänge
00:09:02
Speaker
Und man wird auch um Rat gefragt.
00:09:05
Speaker
Also ich hatte das auch schon, dass der Vorsitzende eines Ausschusses, der für uns wichtig war, vor einer wichtigen Abstimmung im Parlament, im EU-Parlament, anrief am Tag vorher und sagte, Frau Dreher, jetzt erklären Sie mir das bitte nochmal.
00:09:19
Speaker
Das ist natürlich ein Traum für einen Lobbyisten, wenn das so läuft.
00:09:22
Speaker
Aber der weiß auch ganz genau, dass ich ihm natürlich eine Sicht der Dinge schildere, so wie es meine Aufgabe ist und kann das dann hoffentlich auch einordnen.
00:09:31
Speaker
Also ich habe überhaupt kein Problem mit dem Begriff Lobbyistin.
00:09:35
Speaker
Hast du uns mal ein, zwei Beispiele für diese, ich sage jetzt mal offenen Fragen, die seitens deiner Kundinnen und Kunden kommen oder der Ministerien, die vielleicht in der Vergangenheit liegen, die sich bereits gelöst haben, aber dass man mal so das Griffige hat anhand eines Beispiels.
00:09:53
Speaker
Also was mir jetzt in den Sinn zum Beispiel kam, war sowas wie Buchpreisbindung.
00:09:58
Speaker
Also ist das ein Thema für euch?
00:10:01
Speaker
Das ist ein Thema, das ist immer so nach einem Regierungswechsel, dass wir dann gefühlt zumindest in den oberen Ebenen wieder neu anfangen müssen.
00:10:11
Speaker
Also wenn die oberen Ebenen ausgetauscht werden.
00:10:14
Speaker
Der Vorteil ist ja bei den Ministerialen, da ist ja der Arbeitsapparat sozusagen, der bleibt.
00:10:20
Speaker
Also die sind in der Regel, die, die für uns relevant sind, sind im Thema.
00:10:24
Speaker
Aber bei anderen müssen wir da immer wieder aufklären und bohren.
00:10:29
Speaker
Je nachdem, wer da gerade am Ruder ist.
00:10:32
Speaker
Ich war zum Beispiel neulich eingeladen beim Kulturausschuss der FDP, der tagte hier in Frankfurt und habe da vorgesungen, wie wir da manchmal sagen, und eben so geschickt.
00:10:43
Speaker
ein Köfferchen voller Themen dabei gehabt.
00:10:46
Speaker
Und ganz am Ende habe ich auch gesagt, natürlich ist die Buchpreisbindung für uns nach wie vor absolut elementar.
00:10:53
Speaker
Und da das jetzt Kulturausschussleute waren, haben die mir dann schon sehr schnell zu verstehen gegeben, obwohl es FDP war, dass ich sie da nicht mehr bekehren müsse.
00:11:03
Speaker
Aber ich habe auch gesagt, trotzdem kommt gerade aus dem Kreis der FDP, auch wenn sie sich gerade marginalisiert ist,
00:11:09
Speaker
Immer mal wieder so ein Vorstoß, ach, das ist ein völliger Fremdkörper in diesem System der freien Wirtschaft und gebundene Preise und so, das wollen wir eigentlich alles nicht.
00:11:16
Speaker
Also ja, man muss es abtasten und immer wieder darüber aufklären.
00:11:20
Speaker
Ein anderes Beispiel, das ich bringen kann, das relativ aktuell ist, war ungefähr vor einem Jahr, da wurde das Postgesetz novelliert.
00:11:30
Speaker
Und das ist für uns immer ansatzweise relevant wegen der Büchersendung oder der Bücher- und Warnsendung, gerade ja für kleinere, unabhängige Verlage auch sehr wichtig.
00:11:38
Speaker
Und da haben wir uns dafür eingesetzt, zum einen, dass es so eine Art Geldprivilegierung gibt für den Versand von Büchern und zum anderen, dass die Bücher in dem Ranking, da gibt es so Dienste und der wichtigste Dienst bei der Post ist der sogenannte Universaldienst.
00:11:53
Speaker
Da gehören Briefe und Zeitungen, Zeitschriften dazu, dass Bücher also da aufgenommen werden.
00:11:59
Speaker
Und dann geht man zu so einer Anhörung im Ministerium, das ist schon mal ganz lustig so als Buchbranche, weil dann links von einem sitzt jemand von DHL mit ich weiß nicht was für Milliardenvolumen und rechts sitzt Hermes und so und dann sagt man so, ja, ich spreche für die Buchbranche und dann ist man schon die absolute Exotin, alle gucken total aufmerksam.
00:12:19
Speaker
Und dann habe ich eben versucht auch zu erläutern, natürlich auch schriftlich in der Stellungnahme, was das eben für die Buchbranche bedeutet, wenn der Versand von Büchern immer teurer wird und dass wir mit dem großen A da einfach überhaupt nicht mithalten können, weil die natürlich ganz andere Handelsvolumina haben.
00:12:36
Speaker
Und diesen Zusammenhang, das so aufzuzeigen, da merkte man, sie waren wirklich sehr, sehr aufgeschlossen, haben sich das sehr genau angehört und war ihnen einfach vorher überhaupt nicht geläufig.
00:12:48
Speaker
Warum auch?
00:12:49
Speaker
Also das sind so ganz harmlose Beispiele.
00:12:53
Speaker
Ich habe interessanterweise gestern einfach mal ins Lobbyregister geschaut, weil da kann man ja dann auch einfach, es ist ja alles transparent.
00:13:03
Speaker
Und da stand eben auch genau das drin, was du gerade erklärt hast.
00:13:06
Speaker
Also nicht im Detail, aber da kann man sich das anschauen.
00:13:10
Speaker
Und ich habe auch einen Punkt gesehen, den fand ich auch sehr spannend.
00:13:13
Speaker
Es ging zum Beispiel um die Abholzung und dass sozusagen Abholzung von Bäumen eben reduziert werden soll.
00:13:20
Speaker
Ja.
00:13:21
Speaker
das aber natürlich dann auch wieder Folgen für die Buchbranche hat, weil ja dadurch die Papierpreise steigen.
00:13:27
Speaker
Also das ist wirklich, wirklich interessant.
00:13:30
Speaker
Auch ich hätte es mir ehrlicherweise gar nicht so kleinteilig vorgestellt.
00:13:34
Speaker
Das finde ich spannend.
00:13:35
Speaker
Aber meine Frage ist eher, wie arbeitest du denn da mit den Ausschüssen zusammen?
00:13:41
Speaker
Also es ist ja sicherlich nicht so, dass du dir jetzt überlegst, okay, da ist ein Problem, sondern kommt das sozusagen aus den Ausschüssen?
00:13:47
Speaker
Wird das an dich herangetragen oder...
00:13:50
Speaker
Wie geht dir sowas an?
00:13:51
Speaker
Also politische Themen werden eher in umgekehrter Reihenfolge an die Ausschüsse herangetragen.
00:13:58
Speaker
Also wir verstehen uns auch als sogenannte Wachhunde, wenn man so will, oder Hündinnen.
00:14:04
Speaker
Unser Job ist es natürlich auch, frühzeitig zu verfolgen, was kommt da auf uns zu.
00:14:09
Speaker
Deswegen sind wir ja auch im europäischen Bereich recht aktiv.
00:14:13
Speaker
Das sind zwei Kollegen, die das hauptsächlich machen und
00:14:18
Speaker
Vieles kommt ja von der EU-Gesetzgebung dann in nationales Recht.
00:14:21
Speaker
Das heißt, wir kriegen das oft schon Jahre vorher mit, bevor es dann in nationales Recht gegossen wird.
00:14:27
Speaker
Manches EU-Recht hat ja unmittelbare Wirkung.
00:14:29
Speaker
Und das tragen wir sehr früh in die Ausschüsse und auch in die Interessengruppen, weil wir bei vielen Themen auch, da wir eben nicht selber in der Branche arbeiten, also nicht selber Verlegerinnen oder Buchhändlerinnen oder Logistikerinnen sind, arbeiten.
00:14:45
Speaker
verstehen müssen, was hat das für Implikationen bei den jeweiligen Unternehmen selbst und was bewirkt das, wie viel Aufwand erzeugt das, wie viel Kosten erzeugt das, welche Schwierigkeiten bringt es mit sich, um dann eine möglichst gute Lösung zu erzielen.
00:14:59
Speaker
Also wir streuen es oder spielen es ein, holen Meinungen dazu.
00:15:04
Speaker
Manchmal bilden wir Arbeitsgruppen oder Taskforces, wenn nicht eine Interessengruppe das sowieso übernimmt, da kann ich aber später noch mehr zu erzählen.
00:15:11
Speaker
Und dann gibt es entweder ein Papier dazu oder eine Checkliste.
00:15:15
Speaker
Also es geht dann sozusagen in zwei Richtungen.
00:15:17
Speaker
Einerseits zu uns zurück, damit wir nach einer gebildeten Meinung damit Richtung Politik und Gesetzgeber gehen können.
00:15:25
Speaker
Und andererseits Richtung Mitgliedschaft, Aufklärung.
00:15:29
Speaker
Was braucht ihr?
00:15:31
Speaker
Hier ist eine Checkliste.
00:15:32
Speaker
Das und das müsst ihr tun bis dann und dann.
00:15:34
Speaker
Bereitet euch vor.
00:15:36
Speaker
Also diese ganzen klassischen Beratungsgeschichten.
00:15:39
Speaker
Genau, manchmal kommen Themen von Mitgliedern an uns ran, aber eher ist es umgekehrt.
00:15:46
Speaker
Aber das wäre genau die Frage, lass uns vielleicht mal so ein bisschen in deinen Alltag reingehen.
00:15:50
Speaker
Auf der einen Seite, das hast du jetzt schon gesagt, bist du auf dieser politischen Ebene in diesen Instanzen unterwegs, was ich mir auch gar nicht so einfach vorstelle, weil ich könnte mir vorstellen, ein Vertreter der Automobilindustrie, der hat seinen eigenen Schlüssel zu manchen Ministerien.
00:16:09
Speaker
Du musst da doch manchmal wahrscheinlich ein bisschen kratzen und wie du eben gesagt hast, auch nochmal erklären, wen du da überhaupt vertrittst.
00:16:17
Speaker
Jetzt hast du aber andererseits diese Interessen, die musst du ja auch erst mal verstehen.
00:16:22
Speaker
Das heißt, du hast ein Ohr an der Branche in den ganzen einzelnen Zweigen.
00:16:30
Speaker
Wie wird das dir zugetragen?
00:16:32
Speaker
Wie erfährst du überhaupt, was ist für diese kleine Buchhandlung relevant?
00:16:35
Speaker
Was ist für die große Buchhandlung relevant?
00:16:37
Speaker
Der kleine Verlag, der große Verlag, die Auslieferung.
00:16:40
Speaker
Es gibt ja auch da wahnsinnig viele Interessen.
00:16:44
Speaker
Wie erfährst du das und wie kannst du das erstmal bündeln?
00:16:48
Speaker
Weil nach außen hin mit einer Stimme zu sprechen ist ja das eine, aber wir haben ja innerhalb der Branche schon sehr viele unterschiedliche, zum Teil gegeneinander laufende Interessen.
00:16:56
Speaker
Absolut.
00:16:57
Speaker
Also das meiste höre ich tatsächlich über die ehrenamtlich Aktiven in den Ausschüssen und in den Interessengruppen, aber tatsächlich auch direkt aus der Mitgliedschaft.
00:17:09
Speaker
Das ist der Vorteil, wenn man das schon eine Weile macht.
00:17:11
Speaker
Da hat man ja, das kennt ihr, man hat sein Netzwerk und man weiß auch manchmal dann einzuordnen, wenn eine bestimmte Person mit einem bestimmten Unternehmenshintergrund etwas äußert.
00:17:23
Speaker
Das ist so ein Thema, was wir oft auch, oder wo wir filtern müssen,
00:17:29
Speaker
wenn wir Ehrenamtliche haben, die sehr vor dem Hintergrund ihres eigenen Unternehmens sprechen.
00:17:33
Speaker
Und unser Job ist es ja, für alle zu sprechen.
00:17:37
Speaker
Und da habe ich dann oft, je nach Thema, so mein Grüppchen von Leuten, die ich dann anrufe und sage, du sag mal, wie siehst du das eigentlich oder wie sehen sie das?
00:17:46
Speaker
um mir so ein objektiveres Bild zu erstellen.
00:17:52
Speaker
Aber viel kommt tatsächlich über das Ehrenamt, dass die sagen, Mensch, jetzt kommt da, Achtung, das Thema E-Rechnung auf uns zu.
00:17:58
Speaker
Ein Börsenverein, da musste mal was tun.
00:18:01
Speaker
Oder diese verlängerte Zahlungsziele-Geschichte, die wir jetzt vor ein paar Monaten hatten, da sind wir auch sehr aktiv geworden.
00:18:08
Speaker
Und oft merken wir es auch gleichzeitig.
00:18:11
Speaker
Also so in größeren Häusern sind die ja auch schon häufig sehr alert,
00:18:16
Speaker
Und dann spielen wir das ganz klassisch wirklich in die Gremien, also in die breitere Masse ein und sagen, hört zu, das und das ist das Thema.
00:18:24
Speaker
Ihr müsst euch bitte dazu in irgendeiner Form verhalten.
00:18:27
Speaker
Also erstmal jeder Ausschuss für sich.
00:18:31
Speaker
Einige Themen betreffen ja auch nur Verlage oder nur Buchhandlungen.
00:18:35
Speaker
Wenn es um die ganze Branche geht, passiert das erstmal in den einzelnen Ausschüssen.
00:18:39
Speaker
Und dann haben wir sogenannte, manche empfinden das als Marathon- oder Horrorsitzung, gemeinsame Ausschusssitzung, wo alle drei Ausschüsse zusammensitzen und auch die Vertreter der Interessengruppen, also zumindest die Sprecherinnen und Sprecher,
00:18:53
Speaker
Und dann beratschlagen die so einen halben Tag über das jeweilige Thema.
00:18:57
Speaker
Und wenn es gut läuft, haben wir ein klares Bild davon, was sie brauchen, was sie wollen.
00:19:04
Speaker
Wenn es schlecht läuft, wie du schon gesagt hast, Alex, dann haben wir widerstreitende Interessen.
00:19:09
Speaker
Und das macht es uns in gewisser Weise natürlich unmöglich, da dann nach außen zu gehen und zu sagen, so das ist jetzt die Meinung der Buchbranche.
00:19:15
Speaker
Dann können wir dazu nichts sagen oder müssen versuchen, das noch weiter runterzubrechen und doch in irgendeiner Form
00:19:24
Speaker
Nicht konsensfähig, aber doch zu einer Position zu bringen.
00:19:28
Speaker
Aber es kommt natürlich in so einem dreispartigen Verband schon häufiger vor, dass wir tatsächlich uns nicht äußern können zu einem Thema.
00:19:34
Speaker
Das ist so.
00:19:35
Speaker
Weil wir wollen auch nicht Konsens um jeden Preis.
00:19:37
Speaker
Also das bringt nichts.
00:19:41
Speaker
Und es hat ja auch was Identitätsstiftendes, wenn die Sparten mal gegeneinander knallen.
00:19:48
Speaker
Das ist zwar unschön und für Harmoniebedürftige ist das schwer auszuhalten, aber ich finde immer, ja, dann wissen die Buchhändlerinnen zum Beispiel auch wieder, wo sie auch vertreten sind, dass sie eben im Börsenverein auch eine Stimme haben zum Beispiel.
00:20:01
Speaker
Weil es ja immer so heißt, der Börsenverein ist so wahnsinnig verlagsorientiert.
00:20:06
Speaker
Genau, so, da ist mein Punkt.
00:20:09
Speaker
Aber mal ganz ehrlich, ich stelle es mir sehr schwer vor, weil ich habe zu manchen Menschen vielleicht einen engeren Draht oder die sind mir ein bisschen sympathischer.
00:20:18
Speaker
Wie gelingt dir das, dass du wirklich dieses, ich sage mal pathetisch, dieses große Ganze im Überblick behältst?
00:20:28
Speaker
Weiß ich nicht, jetzt kommt das Lieferkettengesetz.
00:20:32
Speaker
Das ist für eine kleinere Buchhandlung vielleicht jetzt nicht ganz so ein Thema wie für die große, aber
00:20:38
Speaker
Wie schaffst du es aber, dass dir diese Meinungen alle, dass die gleichwertig bleiben in dem Ganzen, weil man nun ja doch manchmal vielleicht zu manchen Menschen wirklich persönlich einfach mehr in den Draht hat und sich da vielleicht ein bisschen mehr leiten lassen könnte?
00:20:57
Speaker
Mhm.
00:20:58
Speaker
Ja, also manche kommen ja tatsächlich auch mit der Anforderung, dass ihre eigene Meinung jetzt die wichtigere ist, weil ihr Unternehmen beispielsweise größer ist, ihre Beiträge besonders groß sind.
00:21:09
Speaker
Also das ist natürlich unser Job.
00:21:11
Speaker
Also das ist...
00:21:12
Speaker
ein Grad der Professionalität, da zu sagen, nee, jedes Unternehmen ist hier gleichberechtigt prinzipiell und wir müssen immer abwägen.
00:21:22
Speaker
Natürlich gibt es stärkere Sympathien zu Einzelnen und eher sachlichere Zusammenarbeit, aber das ist ja der Vorteil, dass wir auch wirklich viele Leute im Ehrenamt haben und ich höre die tatsächlich alle, dass das sich doch auch wieder ausgleicht.
00:21:40
Speaker
Und zu deiner Eingangsfrage, wie ich das schaffe.
00:21:44
Speaker
Ich habe natürlich ein tolles Team oder überhaupt im Börsenverein arbeitet ein sehr tolles Team und ich bin ja mitnichten die Einzige, die das macht.
00:21:50
Speaker
Ich habe zum Beispiel für die Sparten ja auch Ressortleiterinnen, die da ganz viel mir abnehmen.
00:21:57
Speaker
Und ich komme mittlerweile, seit ich eben diese drei Ausschüsse verantworte und nicht mehr nur einen,
00:22:04
Speaker
Meist erst ins Spiel, wenn es wirklich Friktionen gibt und Konflikte, also wenn in irgendeiner Form mediiert werden muss.
00:22:13
Speaker
Oder wenn ich eben das Gefühl habe, da läuft jetzt was in eine ungute Richtung, da müssten wir schneller eine Klärung herbeiführen als jetzt von einem Sitzungstonus zum nächsten.
00:22:26
Speaker
Genau, dann kriege ich das mit und schalte mich ein.
00:22:28
Speaker
Ansonsten könnte man sagen, das ist so ein bisschen wie oft ja auf Führungsebene.
00:22:35
Speaker
Ich weiß von sehr vielen Themen so ein bisschen, aber von keinem so richtig oder von sehr wenigen so ganz richtig.
00:22:42
Speaker
Aber ich muss die halt alle auf dem Schirm haben.
00:22:44
Speaker
Also so grob ist die Anforderung wirklich...
00:22:48
Speaker
eigentlich jedes Thema, das die Branche gerade bewegt, zumindest zu kennen, auch vielleicht ein paar Nuancen zu kennen, um eben zu gucken, okay, wann muss was wie bearbeitet intensiviert werden und was aber auch nicht.
00:23:01
Speaker
Der Alex hat ja gerade schon erwähnt, dieses Lieferkettengesetz, jetzt ist das ja EU-Ebene.
00:23:08
Speaker
Ich kann mir das noch ungefähr vorstellen, wie das auf Bundesebene funktioniert.
00:23:13
Speaker
Aber EU-Ebene ist ja dann schon noch mal ein Stück weit,
00:23:17
Speaker
mehr Kommunikation, noch mehr auf die Bedürfnisse von anderen eingehen.
00:23:22
Speaker
Wie muss ich mir das vorstellen?
00:23:24
Speaker
Weil das ist ja nicht nur Verständnis innerhalb der Branche schaffen bei uns.
00:23:30
Speaker
Wir haben spezielle Modalitäten, wie unsere Branche funktioniert.
00:23:35
Speaker
Aber jetzt wissen wir zum Beispiel, in Frankreich gibt es keine Buchpreisbindung.
00:23:38
Speaker
Die haben andere Lieferketten an sich.
00:23:42
Speaker
Also bei uns sind ja auch viel...
00:23:45
Speaker
Barsortiment etc.
00:23:46
Speaker
Nun sind andere Länder, andere Sitten.
00:23:50
Speaker
Meine Frage ist, wenn du auch für sozusagen EU oder für den EU-Bereich Kommunikation übernimmst, das ist ja nochmal um ein Vielfaches härter, weil dann kommen ja auch noch sprachliche Missverständnisse zum Teil zum Tragen.
00:24:07
Speaker
Wie muss man sich das vorstellen?
00:24:08
Speaker
Also wie funktioniert das dann auf EU-Ebene?
00:24:11
Speaker
Also erstmal muss ich sagen, dass ich mich von der EU-Ebene weitgehend zurückgezogen habe, nachdem ich eben die drei Ausschüsse übernommen habe, weil das irgendwie schräg gewesen wäre, auf EU-Ebene nur die Buchhändler und Buchhändlerinnen zu vertreten und national alle.
00:24:28
Speaker
Das war irgendwie nicht so ganz passend.
00:24:31
Speaker
Deswegen habe ich dann mein Amt niedergelegt und mittlerweile machen das vor allem Jessica Sänger und Christina Kramer vom Börsenverein.
00:24:38
Speaker
Aber
00:24:40
Speaker
Ja, man muss, sage ich mal, in der Kommunikation woanders ansetzen, weil man ja oft gar nicht weiß, wie ist das eigentlich in den anderen Ländern, wie handhaben die das so.
00:24:49
Speaker
Und auch selbst wenn die beispielsweise eine Preisbindung haben, haben die ganz andere Regeln bei der Preisbindung oft sehr viel lockerer.
00:24:55
Speaker
Wir kennen das ja von Österreich, die haben dann diese Mindestpreisgeschichten und so.
00:25:00
Speaker
Die haben oft viel mehr Ausnahmen.
00:25:01
Speaker
Also unser Preisbindungsgesetz ist schon eines der striktesten.
00:25:04
Speaker
Das muss man verstehen.
00:25:06
Speaker
Auslieferung und überhaupt Logistik funktioniert, wie du schon gesagt hast, in den anderen Ländern völlig anders zum Teil.
00:25:12
Speaker
Also Buchauslieferung.
00:25:14
Speaker
Und dann tauscht man sich da in den Gremien jetzt auf europäischer Ebene erstmal untereinander zu Auslösungen.
00:25:21
Speaker
und guckt, was ist für alle eine Gefahr oder was ist für alle ein Problem.
00:25:26
Speaker
Jetzt bei dieser Zahlungszielgeschichte war es eben wirklich für alle Mitgliedstaaten oder Verbände aus anderen Ländern problematisch.
00:25:35
Speaker
Das ist ein einfaches Beispiel, weil dann kann man klar rausgehen und sagen zu Kommissionsleuten, hört zu, da habt ihr uns irgendwie nicht berücksichtigt.
00:25:42
Speaker
Oder in der Buchbranche läuft es eben anders als in anderen Branchen.
00:25:47
Speaker
Und dann ist es aber tatsächlich ähnlich.
00:25:50
Speaker
Also die Räder sind ein bisschen größer, aber man muss eben ständig erklären.
00:25:56
Speaker
Also die Geschäftsführerin des Europäischen Buchhändlerverbandes hat immer gesagt, I feel like a parrot.
00:26:03
Speaker
Also dauernd immer wieder sagen, was die Buchbranche ausmacht, was die Besonderheiten sind, was sie braucht.
00:26:09
Speaker
Und gerade da haben wir in der EU ja auch viele Wechsel, auch auf Arbeitsebene und dann musst du halt immer wieder von vorne anfangen.
00:26:16
Speaker
Und da war ich damals auch bei etlichen Gesprächen dabei, wo du dann eben im Zimmer von irgendeinem Kommissionsmenschen sitzt und einfach mal erklärst und redest.
00:26:25
Speaker
und bestmöglich dann verständlich machst, warum das eben in der Buchbranche anders ist und warum die andere Anforderungen brauchen und warum es Ausnahmen geben sollte.
00:26:36
Speaker
Und das haben wir auch schon wirklich häufig geschafft, dass wir irgendwelche Ausnahmetatbestände dann erwirken konnten, die für uns galten beispielsweise.
00:26:44
Speaker
Ich finde das ganz spannend.
00:26:46
Speaker
Du erzählst von diesen Sitzungen, man fühlt sich wie ein Papagei.
00:26:51
Speaker
Ich könnte mir vorstellen, zwischen den Ausschüssen knallt es gelegentlich.
00:26:56
Speaker
Dann haben wir eben gehört, du machst auch noch Sterbebegleitung in deiner Freizeit.
00:27:02
Speaker
Da stellt sich ein bisschen die Frage, wie leidensfähig bist du?
00:27:06
Speaker
Ja, also ich werde häufig mitfühlend bedacht, wenn es um diese Gremienarbeit geht.
00:27:14
Speaker
Und ich gestehe, dass ich es manchmal selbst nicht ganz verstehe, warum mir das immer noch so viel Freude macht, weil ich wirklich ein sehr ungeduldiger Mensch bin.
00:27:22
Speaker
Also jeder sagt das ja so klassisch im Vorstellungsgespräch, ich bin so ungeduldig.
00:27:26
Speaker
Aber ich bin wirklich sehr ungeduldig.
00:27:28
Speaker
Aber irgendwie, wenn ich dann so nachvollziehen kann in den Diskussionen, wo eben die unterschiedlichen Standpunkte sind und warum bestimmte Gruppierungen oder auch Unternehmen bestimmte Argumente vorbringen, die für andere dann eben gar nicht gelten, aber für sie eben elementar sind, dann wird einem schon klar, dass es oft keine schnellen Lösungen gibt.
00:27:50
Speaker
Das ist aber gleichzeitig auch ein Problem, ja auch für den Börsenverein und seinen Ruf.
00:27:56
Speaker
dass das alles so lange dauert.
00:27:59
Speaker
Aber wenn du dann mal in so Sitzungen drin bist, dann wird dir das auch klarer.
00:28:04
Speaker
Und ich versuche schon häufig wirklich zu einer Beschlussfähigkeit zu kommen.
00:28:08
Speaker
Also ich habe immer was für mich vorformuliert.
00:28:11
Speaker
Manchmal kannst du das aus psychologischen Gründen auswählen.
00:28:14
Speaker
Ehrenamtlichen nicht vorlegen, aber wenn die Diskussion in die Richtung läuft, dann schiebe ich das, wenn ich nicht selber moderiere, meistens so dann der moderierenden Person zu, so nach dem Motto, mach jetzt mal den Sack zu und leg den Text vor und dann kann man dazu abstimmen.
00:28:30
Speaker
Aber ihr wisst ja auch, in der Buchbranche wird gern gesprochen und auch gerne von jedem das gesagt, was schon der Kollege oder die Kollegin gesagt hat.
00:28:38
Speaker
Also es sind schon lange Sitzungen, man braucht Sitzfleisch.
00:28:43
Speaker
Aber ich leide da nur manchmal ein bisschen.
00:28:47
Speaker
Ich weiß ja, was auf mich zukommt.
00:28:48
Speaker
Und wenn es dann wirklich zu einem Ergebnis kommt oder zu einer Position, zu einem Beschluss, dann freue ich mich auch sehr.
00:28:53
Speaker
Und wenn wir es dann noch schaffen, irgendwann es vielleicht politisch auch wirklich umzutüten und einzustielen, dann ist die Freude sehr groß.
00:29:03
Speaker
Aber das hat man nicht so häufig, das muss man auch sagen.
00:29:05
Speaker
Also man hat das tatsächlich nur alle paar Jahre, dass mal wirklich was gelingt, wie, was weiß ich, dass der...
00:29:11
Speaker
dass der Mehrwertsteuersatz dann auch für andere Produkte reduziert wird oder so.
00:29:15
Speaker
Also so richtig sichtbare Ergebnisse, das ist schon nicht so häufig.
00:29:20
Speaker
Ja, und das mit der Sterbebegleitung, da leide ich gar nicht, muss ich sagen.
00:29:25
Speaker
Also das ist wirklich Freude.
00:29:28
Speaker
Also so komisch das klingt, weil es eben sehr, sehr demütig macht und sehr dankbar.
00:29:35
Speaker
Nicht, weil man jetzt denkt, Mensch, ich lebe und die Person, die ich jetzt begleite, tut das nicht mehr lange.
00:29:41
Speaker
sondern weil man so tiefen Einblick bekommt in deren Lebenssituation, in deren Gefühlswelt, in das Familiensystem, in dem sie sind oder Freundschaftssystem, weil man Gespräche führt,
00:29:57
Speaker
die oft, nicht immer, aber oft einen Tiefgang haben, den man sonst selten hat.
00:30:03
Speaker
Und weil auch sehr viel gelacht wird, das glauben wir die Leute immer gar nicht, aber da ist oft große Leichtigkeit.
00:30:10
Speaker
Schwere und Leichtigkeit, sehr nah beieinander, aber es ist immer sehr bereichernd.
00:30:15
Speaker
Ich habe jetzt gerade einen Herrn begleitet, der ist jetzt leider verstorben.
00:30:18
Speaker
Da war es so, wenn ich zu dem kam,
00:30:22
Speaker
dann hat sich sein Gesicht so aufgehellt, wenn ich die Wohnung betreten habe, dass ich schon in Sekunde eins wusste, warum ich da bin.
00:30:31
Speaker
Egal wie dann der restliche Tag oder das Gespräch verlaufen ist.
00:30:34
Speaker
Und das ist schön.
00:30:36
Speaker
Und es ist absolut, also das ist wirklich, da komme ich runter, weil das so erdet, dass ich dann wieder Schwung und Kraft für andere Themen habe.
00:30:47
Speaker
Ein Aufruf vielleicht an das Ehrenamt, dass man mal ein bisschen schaut, aber das ist vielleicht genau die Brücke.
00:30:53
Speaker
Lass uns mal, du hast jetzt ein paar Mal gesagt, dass die Ehrenamtlichen in den Ausschüssen sitzen.
00:30:59
Speaker
Die Frage, die ich mir stelle ist, warum sollte ich als Mitarbeiter in einem Verlag oder in einer Buchhandlung, wo ich eh vielleicht gucken muss, dass ich mit meinen Mitarbeitern gerade so immer die Ladenöffnungszeiten gefüllt bekomme, mich einbringen und wie schaffen die Menschen, dass die in euren Ausschüssen sitzen?
00:31:19
Speaker
Das ist tatsächlich sehr herausfordernd, das muss man sagen.
00:31:21
Speaker
Und es wird nicht leichter, weil wir ja Fachkräftemangel haben und immer mehr schwindende Ressourcen.
00:31:29
Speaker
Wir haben tatsächlich häufig bei den buchhändlerischen Gruppierungen, also Ausschuss, aber auch Interessengruppen, größere Herausforderungen, genug Leute zu finden.
00:31:42
Speaker
Es finden sich schon immer welche und die, die es dann machen, sind sehr beglückt.
00:31:45
Speaker
Also erstens mal haben sie den Vorteil, dass sie sich super vernetzen können.
00:31:50
Speaker
Also da haben mir viele gesagt, dass das nicht nur ein Vorteil jetzt eben ist, dass sie einfach mehr Leute kennen, sondern ganz klassisch, dass sie schnell mal zum Hörer greifen und im Verlag jemand anrufen.
00:32:01
Speaker
Du lernst ja nicht nur...
00:32:03
Speaker
Benchmarking-mäßig Leute aus deiner eigenen Sparte kennen und du lernst ja auch andere kennen.
00:32:07
Speaker
Und dass sich einfach, das haben ja schon etliche gesagt, vieles in ihrem Arbeitsalltag vereinfacht hat, einfach durch die kürzeren Wege.
00:32:15
Speaker
Dann erfährst du früher von Themen, von denen du eben sonst...
00:32:20
Speaker
Eher später hörst.
00:32:21
Speaker
Also wir versuchen zwar frühzeitig auch in die Branche zu tragen, aber klar, du kriegst sie natürlich zu einem sehr frühen Zeitpunkt mit und kannst dich entsprechend wappnen.
00:32:32
Speaker
Dann ist es bei vielen, gerade in den Ausschüssen, auch diese Gestaltungsfreude.
00:32:38
Speaker
die tatsächlich manchmal etwas ausgebremst wird, wenn dann so eine erste große gemeinsame Sitzung kommt und gemerkt wird, oh Gott, ist das alles schwerfällig und die anderen haben ja ganz andere Interessen.
00:32:48
Speaker
Das ist halt Demokratie, aber das sagen schon viele, sie wollen wirklich mitwirken.
00:32:54
Speaker
Manche, das Motiv geht aber mehr in den Hintergrund, das herrschte früher noch mehr vor, war so dieses, ja, ich möchte der Branche auch was zurückgeben.
00:33:03
Speaker
Das haben wir bei Jüngeren weniger, aber das ist ja auch klar, weil die auch noch nicht so lange in der Branche sind.
00:33:07
Speaker
Also wirklich so was, wie so ein Pflichtgefühl merkt man da manchmal.
00:33:15
Speaker
Ein bisschen, und das meine ich überhaupt nicht negativ, auch dieses Gesehenwerden, Anerkennung, Ehre, das heißt ja auch Ehrenamt.
00:33:23
Speaker
Also man kriegt ja auch mal irgendwo eine Erscheinung im Börsenblatt oder wo auch immer.
00:33:29
Speaker
Also man kommt vor, man wird gesehen, man wird gehört und dadurch natürlich auch häufiger wieder kontaktiert.
00:33:35
Speaker
Und einfach, manche sagen auch einfach der Spaß, ja, mit Kolleginnen und Kollegen, mit denen man eben nicht jeden Tag im Laden steht oder im Verlag arbeitet, sich auszutauschen und gemeinsam an einem Thema zu arbeiten.
00:33:47
Speaker
Und das gelingt leichter, muss man sagen, in den Interessengruppen, die sind sehr viel niederschwelliger.
00:33:53
Speaker
Da wirst du einfach berufen, wenn du Interesse hast, dann wirst du zugelassen.
00:33:57
Speaker
Und du kannst auch relativ schnell wieder gehen.
00:34:00
Speaker
Also das hat nicht diese hohe Verbindlichkeit wie bei einer Wahl, wo du für drei Jahre gewählt wirst.
00:34:05
Speaker
Da kannst du natürlich auch immer dein Amt niederlegen.
00:34:07
Speaker
Aber das ist schon ein bisschen anderer Schnack nochmal.
00:34:10
Speaker
Und da merke ich auch manchmal die Verantwortung, die die Beteiligten empfinden, weil sie sich eben dann plötzlich vor einer ganzen Sparte verantworten müssen.
00:34:17
Speaker
Also das gab es schon oft, dass zum Beispiel ein Interview gegeben wurde und dann...
00:34:22
Speaker
gibt es fiese Kommentare oder zumindest kritische, die sagen, ja, aber das sehe ich ganz anders und da haben sie dieses und jenes nicht bedacht und jetzt fühle ich mich aber hier gar nicht so gut vertreten und das ist natürlich unangenehm.
00:34:34
Speaker
Also dieses Exponiertsein.
00:34:36
Speaker
Und das hast du in den Interessengruppen weniger.
00:34:39
Speaker
Magst du vielleicht mal erzählen, welche AGs und IGs es überhaupt gibt oder gibt es da irgendwo eine Aufstellung, wo vielleicht Menschen, die gerade zuhören, denken, ja, ich weiß gar nicht genau, was es so alles gibt und ich würde mich ja schon einbringen wollen, aber ich weiß gar nicht, gehe ich auf die zu, schreibe ich da eine E-Mail, wie mache ich das?
00:34:57
Speaker
immer auf uns zugehen, ob Mail, ob Anruf, alle Wege sind willkommen.
00:35:01
Speaker
Also es gibt tatsächlich auf unserer Website unter Interessengruppen gibt es eine Aufstellung und wir haben fast, also an die 20 Gruppierungen.
00:35:11
Speaker
Und da findet ihr solche wie zum Beispiel, die sich über die Unternehmensähnlichkeit zusammenfinden, also unabhängige Verlage, kennst du ja oder kennt ihr ja.
00:35:23
Speaker
unabhängige Buchhandlungen.
00:35:25
Speaker
Dann haben wir Belletristik und Sachbuch, die Belsa, wie wir sie liebevoll nennen.
00:35:31
Speaker
Wir haben nach Genres, also für Ratgeber, für Audio.
00:35:36
Speaker
Wir haben für Themen wie Digitales, Produktmetadaten,
00:35:44
Speaker
Wir haben modernes Antiquariat sogar, Kunstbuch bis vor kurzem, jetzt Neu-Comic, Comic-Manga, eine Interessengruppe.
00:35:54
Speaker
Wir gucken schon auch, dass, also es gibt wirklich, wenn ich jetzt alle aufzählte, würdet ihr euch langweilen, aber guckt einfach mal.
00:36:00
Speaker
Es gibt wirklich für sehr viele Themen eine Gruppierung.
00:36:03
Speaker
Und wenn sich ein neues Thema, wie jetzt bei Comics, rausbildet, dann finden sich meist so, wir sagen immer, ihr solltet mindestens fünf sein, die sich zusammentun.
00:36:13
Speaker
Weil es soll ja auch ein bisschen was bewegt werden und dann einmal selber klar machen, was wollt ihr bewirken?
00:36:19
Speaker
Also was soll da eigentlich passieren?
00:36:21
Speaker
Und das habe ich immer auch gerne schriftlich, gar nicht so sehr für mich oder um irgendjemanden zu kontrollieren, sondern einfach für diesen Bewusstseinsprozess sozusagen, okay, was sind so unsere Ziele und wie könnten wir die erreichen?
00:36:34
Speaker
Und das spiele ich dann an den Vorstand, der entscheidet, welche Gruppierungen, also meistens, wenn da vorgelegt,
00:36:40
Speaker
arbeitswillige Menschen sind dann, gab es das noch nie, dass da nicht eine IG implementiert wird.
00:36:45
Speaker
Also die berufen sie offiziell, die Vorstände, und setzen eine IG, wenn nichts mehr passiert, auch aus.
00:36:51
Speaker
Also zum Beispiel beim Kunstbuch, das haben wir jetzt, die haben wir jetzt sozusagen auslaufen lassen, weil das so heterogen war von den Mitgliedern und doch so schwierig und viele gesagt haben, ja, unser Thema, das sind eigentlich die Museen und also da haben wir viel versucht, auch zur Belebung und es hat nicht gefruchtet, das ist auch kein Vorwurf, es ist dann so, aber dann
00:37:10
Speaker
wird die auch sozusagen abrufen und existiert dann nicht mehr.
00:37:14
Speaker
Müssen das immer die Geschäftsführer, die Ladeninhaber sein?
00:37:19
Speaker
Oder würdest du sagen, Mensch, wenn da jetzt vielleicht sogar auch irgendein Volontär ist oder jemand, der im Lektorat sitzt, in irgendeinem Verlag und denkt, ich hätte da Bock drauf, dann erstmal wahrscheinlich mit dem eigenen Chef reden, dass man dann wahrscheinlich auch freigestellt werden muss zu den Ausschüssen und dann loslegen?
00:37:36
Speaker
Ja.
00:37:36
Speaker
Ja, also es ist ein bisschen so, dass bei den Ausschüssen sind schon nach wie vor überwiegend Geschäftsführerinnen oder in Leitungsfunktionen Menschen, eben auch aufgrund des zeitlichen Aufwands, wobei der nicht unbedingt größer sein muss als in den Interessengruppen, aber vielleicht auch wegen dieser Position und man vertritt die ganze Sparte,
00:38:00
Speaker
Diese Gründe.
00:38:01
Speaker
Bei den Interessengruppen haben wir, und das war unser Ziel auch, sehr viele Menschen wirklich aus ganz anderen Ebenen, die ja in den Themen auch viel tiefer drin sind.
00:38:11
Speaker
Und die, die, sag ich mal, zur Selbstreflektion fähig sind auf Führungsebene, wissen auch, dass sie dazu gar nicht so gut sprechen könnten, sondern dass ihre eigenen Leute das im Zweifel sehr viel besser können.
00:38:22
Speaker
Also zum Beispiel in der IG Produktmetadaten haben wir absolute Experten sitzen,
00:38:27
Speaker
Die haben x Untergruppierungen, da sind 60 Leute drin.
00:38:31
Speaker
Und das ist eben das Schöne auch zu sehen, und das ist ja Ziel der ganzen Übungen, dass die Unternehmen wirklich selber was davon haben, dass sie Leute entsenden.
00:38:41
Speaker
Und da ist ein, also ich weiß gar nicht, wie viele Leute haben wir da gebunden, 500 oder so in Summe.
00:38:49
Speaker
Also sind wirklich die meisten aus verschiedensten Unternehmen, aus verschiedensten Positionen.
00:38:55
Speaker
Das ist schön zu sehen, weil das war früher, als ich zum Börsenverein kam, nicht der Fall.
00:38:59
Speaker
Also da war das ja schon sehr so, ich sag mal so, Altherren, ja, Gebaren.
00:39:09
Speaker
Das hat sich sehr geändert und das freut uns auch.
00:39:14
Speaker
Ich stelle mir das aber schwierig vor, auch in den Interessengruppen.
00:39:18
Speaker
Also entweder sind vielleicht zu wenig drin, um irgendwie die ganze Branche abzubilden oder es kann ja auch ein Problem sein, wenn zu viele Leute drin sind, weil man hat dann zu viele verschiedene Meinungen und kann sich gar nicht irgendwie verständigen.
00:39:36
Speaker
Also generell glaube ich wahrscheinlich schwer, Konsens zu finden in den Gruppen, oder?
00:39:46
Speaker
Das kommt wirklich sehr auf die Gruppe an.
00:39:50
Speaker
Wenn die jetzt tendenziell heterogener ist, ist es schwierig, aber dann schärft natürlich das Thema.
00:39:56
Speaker
Also wenn die dann alle an Leseförderung arbeiten oder eben bei Produktmetadaten tätig sind, dann sind sie sehr fokussiert auf ein Thema, bringen dann eben den Hintergrund ihres Unternehmens mit ein.
00:40:09
Speaker
Aber es soll ja auch die ganze Branche nach vorne bringen.
00:40:12
Speaker
Das wollen wir ja.
00:40:14
Speaker
Und du hast recht, wenn sie zu groß sind, also zum Beispiel die Produktmetadaten an die 60 Leute, die organisieren sich selbst, da funken wir auch gar nicht dazwischen, wir raten das natürlich, aber sie organisieren sich selbst in Untergruppen, also in sogenannten Peergroups oder Taskforces, die dann wieder an spezifischeren Themen arbeiten und dann kommen sie ein- bis zweimal im Jahr zusammen und tauschen sich aus.
00:40:37
Speaker
Jede Gruppe stellt vor, was sie gemacht hat.
00:40:40
Speaker
Und dann legt man sozusagen fest, wie es weitergeht.
00:40:43
Speaker
Oder jetzt bei der IG Nachhaltigkeit ist es auch so, da gibt es drei Taskforces, die jeweils eigentlich völlig losgelöst voneinander arbeiten, aber eben in regelmäßigen Abständen zusammenkommen und sich austauschen.
00:40:55
Speaker
Weil ich habe auch die Erfahrung gemacht, also arbeiten mit einer Gruppe von, ich sage mal, mehr als zwölf Leuten wird schwierig.
00:41:06
Speaker
Das kennt, glaube ich, jeder von uns noch von Gruppenarbeiten aus der Uni oder aus der Schule.
00:41:12
Speaker
Aber jetzt mal eine ganz unverschämte Frage.
00:41:16
Speaker
Ich weiß, eine Mitarbeiterin bei uns im Haus ist auch mit in der ID Metadaten.
00:41:23
Speaker
Und die Kollegen dort untereinander, die Kolleginnen, beliefern sich auch gegenseitig mit Best-Practice-Beispielen und
00:41:34
Speaker
Ich schäme mich für die Frage, aber ich frage mich, ist das nicht manchmal auch so, dass man denkt, ich habe hier einen coolen Workaround gefunden oder ich weiß, ich habe hier einen coolen Kniff, den will ich vielleicht aber gar nicht unbedingt mit der Branche teilen.
00:41:50
Speaker
Natürlich würde das alle weiter voranbringen, aber am Ende des Tages stehe ich trotzdem mit den mir nahestehenden Unternehmen in Konkurrenz.
00:41:58
Speaker
Ja, kennen wir gut.
00:42:02
Speaker
Das beobachten wir schon häufig.
00:42:06
Speaker
Aber so unterschiedlich, wie die Menschen sind, so unterschiedlich gehen sie damit auch um.
00:42:09
Speaker
Also es gibt wirklich die, die sagen, Mensch, ich habe hier den totalen Marketing-Gag gefunden und das ist super, probiert das doch einfach auch mal aus.
00:42:20
Speaker
Und sind da ganz freimütig und andere behalten das eben eher für sich.
00:42:25
Speaker
Aber ich glaube, wenn man selber feststellt, dass man dem Typ angehört, der es lieber für sich behält, dann ist man auch eher weniger in so einer Gruppe.
00:42:33
Speaker
Weil man wird ja auch gewertschätzt dafür, was man teilt.
00:42:37
Speaker
Und man bekommt ja selber auch was.
00:42:39
Speaker
Ich glaube, das hat schon so einen motivierenden Effekt, dass es geben und bekommen ist.
00:42:46
Speaker
Aber ja, wir kennen das Thema schon gut.
00:42:50
Speaker
Können wir nicht lösen.
00:42:51
Speaker
Nein.
00:42:52
Speaker
Tina, willst du zum Kartellrecht jetzt mal übergehen?
00:42:54
Speaker
Warum ich?
00:42:57
Speaker
Das habe ich mich aber tatsächlich vorhin gefragt.
00:43:01
Speaker
Das klingt immer alles so harmonisch.
00:43:04
Speaker
Aber wenn wir jetzt mal so in die Außenperspektive gehen, jetzt hören zum Beispiel auch Menschen zu, die mit Buch ja eigentlich gar nichts zu tun haben, die einfach nur interessiert sind, wie die Branche funktioniert, habe ich mich vorhin schon gefragt, das klingt alles dadurch, dass eben diese Harmonie hergestellt werden soll.
00:43:20
Speaker
Und du sagst ja auch, es werden dann Vorschläge eingereicht, wie das Wording ist und womit man dann wiederum typisch Lobbyismus halt an die Ministerien herantritt.
00:43:30
Speaker
Jetzt gehen wir mal von sowas wie Lieferkettengesetz etc.
00:43:33
Speaker
aus und wir gehen jetzt mal zum Beispiel zu den Auslieferungen, was die dazu sagen und wir nehmen dann den Konsens mit.
00:43:42
Speaker
Ist dieser Konsens nicht manchmal so ganz haarscharf zum Thema Kartellrecht kommend, wie Alex es so schön angeteasert hat, ganz haarscharf an so einer Grenze dran, wo man sagen muss, hey, das ist eine Absprache?
00:43:56
Speaker
Das ist eine Absprache, die vielleicht schon nicht mehr legal ist, weil eben für eine ganze Branche bzw.
00:44:04
Speaker
für einen ganzen Branchenzweig ein Konsens weitergegeben wird und der setzt sich dann vielleicht sogar durch.
00:44:10
Speaker
Und alle Barsortimente oder alle Auslieferungen haben dann plötzlich diesen Vorteil.
00:44:17
Speaker
Wo ziehst du da auch für dich die Grenze, dass du sagst, da halte ich mich an die Gesetze und das kann man so dann nicht umsetzen?
00:44:27
Speaker
Also ich ziehe die Grenze da möglichst noch natürlich bevor das Gesetz greift.
00:44:33
Speaker
Einfach deswegen, weil der Börsenverein haftet ja für all das, was auf seinen Plattformen geschieht.
00:44:40
Speaker
Und ich hafte tatsächlich auch persönlich.
00:44:42
Speaker
Also wenn ich einlade und da werden irgendwelche Absprachen getroffen, am schlimmsten natürlich zu irgendwelchen preislichen Themen, was Gott sei Dank noch nicht vorkam, aber man muss ja sehr alert sein, dann wäre ich dran.
00:44:56
Speaker
Und der Börsenverein hat es tatsächlich in seiner Geschichte, es war vor meiner Zeit, aber ich glaube, es ist noch keine 20 Jahre her, erlebt, dass das Kartellamt mal im Haus war und dann einfach die Computer mitgenommen wurden und geguckt wurde, weil es eben einen Verdacht gab.
00:45:11
Speaker
Wir sind, wie auch viele unserer Unternehmen, also insbesondere der größeren Unternehmen, da mittlerweile Gott sei Dank gut geschult.
00:45:18
Speaker
Zu wirklich schwierigen Sitzungen, wo wir wissen, das könnte jetzt in Richtung einer Absprache laufen, nehmen wir tatsächlich auch unsere Kartellrechtsanwältin als Wachhündin mit.
00:45:30
Speaker
Die geht dann da auch dazwischen und sagt so, jetzt hier müssen wir aufhören.
00:45:35
Speaker
Und wenn wir es selber in Sitzungen merken, also unser Justiziar, auch Kolleginnen aus der Rechtsabteilung oder auch ich,
00:45:44
Speaker
dann sagen wir auch klar Stopp, Warnung.
00:45:48
Speaker
Also hier müssen wir jetzt sofort aufhören, über dieses Thema zu sprechen.
00:45:52
Speaker
Und wenn dann weitergesprochen wird, es sind ja dann oft 15, 20 Leute, die interessiert das dann manchmal nicht, dann muss man auch sagen, ich verlasse jetzt den Raum.
00:46:00
Speaker
Und das wird protokolliert, ist noch nie so weit gekommen.
00:46:03
Speaker
Mittlerweile sind alle doch so sensibilisiert, dass sie selbst, wenn sie nicht so viel Kenntnis haben,
00:46:10
Speaker
Da schon hellhörig geworden sind, weil ja die Strafen, die das Kartellrecht so kennt, auch sehr drakonisch sind.
00:46:20
Speaker
Wir machen tatsächlich oder haben in der Vergangenheit auch Ehrenamt schon kartellrechtlich geschult.
00:46:25
Speaker
Also unsere Kartellrechtsanwältin kam dann und hat so für zwei Stunden mal gesagt, was alles Böses passieren kann und was so auch sehr amüsante Fälle in der Öffentlichkeit waren, wo gegen das Kartellrecht verstoßen wurde.
00:46:35
Speaker
Sie bringt ja immer so einen Fall aus der Bierbranche, wo irgendein Geschäftsführer oder CEO gesagt hat, ja, also jetzt Binding, sage ich jetzt mal, das ist nur ein Beispiel, verkauft jetzt die Flasche für so und so viel.
00:46:46
Speaker
Also ich finde, das ist also viel zu wenig, die muss so und so viel kosten.
00:46:50
Speaker
Klassischer Verstoß.
00:46:53
Speaker
Aber du hast vollkommen recht, das ist immer eine Gratwanderung.
00:46:58
Speaker
Aber wir versuchen sehr natürlich das zu vermeiden.
00:47:01
Speaker
Und wir haben jetzt auch gerade, also den betreue ich auch, einen Workshop, der heißt Kostendruck.
00:47:07
Speaker
Da geht es natürlich um diese ganzen wirklich heißen Themen der Wirtschaftlichkeit oder wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, die wir sowohl auf Verlagsseite als auch in der Logistik, aber auch im Handel natürlich haben.
00:47:19
Speaker
Und da, das ist übrigens ein Beispiel, das kann ich auch gleich noch sagen, wo die Gremien nicht funktioniert haben,
00:47:26
Speaker
Wenn euch das interessiert, kann ich das gleich noch kurz zu ausführen.
00:47:28
Speaker
Aber da war klar, das ist wirklich so ein Ritt oder kann ein Ritt auf der Rasierklinge werden.
00:47:34
Speaker
Da haben wir jetzt unsere Anwälte nicht mit dazu geholt, aber wir haben einen längeren Vorklapp gebracht in dem Workshop.
00:47:40
Speaker
Es war Christian Sprang als unser Justiziar und ich dabei und wir waren sehr, sehr alert die ganze Zeit, haben sehr genau zugehört.
00:47:47
Speaker
Aber wir hatten auch geschulte Leute drin, also von Penguin Random House und von anderen Häusern, die selber auch Kartellrechtsschulung hatten und die genau wissen, was sie da nicht machen dürfen.
00:47:57
Speaker
Was so an Hotelbars jenseits unserer Plattform passiert, das können wir natürlich nicht beeinflussen, aber das ist auch nicht unsere Aufgabe.
00:48:08
Speaker
Hat das deine Frage beantwortet?
00:48:11
Speaker
Ja, im Grunde genommen schon.
00:48:12
Speaker
Weil ich finde es zum Beispiel jetzt, nehmen wir mal das Beispiel, es war glaube ich vor Anfang der Corona-Zeit oder sogar, wenn nicht sogar vor der Corona-Zeit schon, dass die Buchhändler ja alle aufgeschrien haben, die Bücher müssen teurer werden.
00:48:26
Speaker
Und dann gab es ja auch so einen kleinen, ich sage jetzt einfach mal Schwung, der durch alle Verlagshäuser gegangen ist, weil alle haben das natürlich beherzt aufgenommen und gesagt haben, ja, wenn ihr das teurer haben wollt, dann machen wir das natürlich gerne teurer.
00:48:38
Speaker
Natürlich gab es da keine Absprache im Sinne von, das müssen jetzt 10% sein, aber nichtsdestotrotz, gerade diese Diskussion um Buchpreise, also jetzt die generelle Preisgestaltung im Verlag, die ist ja immer mal wieder, die ebbt immer mal wieder ab und dann kommt wieder so eine Flut.
00:48:53
Speaker
Dann gab es auch letztes Jahr mal, nee, die Bücher sind doch zu teuer, weil Rezession und die Leute möchten...
00:49:00
Speaker
jetzt wieder günstiger kaufen.
00:49:02
Speaker
Also es sind ja so Wellenbewegungen zum Thema Buchpreis.
00:49:06
Speaker
Und da frage ich mich zum Beispiel, wo ist da die Grenze?
00:49:09
Speaker
Also weil man hat es wirklich in jedem Medium gelesen, die Buchhändler wollen, dass die Bücher teurer werden.
00:49:14
Speaker
Und zack ist es auch passiert.
00:49:18
Speaker
Ja, das ist ein sehr gutes Beispiel, das du da bringst.
00:49:20
Speaker
Das kann ich, glaube ich, hoffe ich auch ziemlich klar beantworten.
00:49:25
Speaker
Buchhändler dürfen das fordern, weil sie selber keinen Einfluss drauf haben.
00:49:30
Speaker
Also die dürfen den ganzen Tag sagen, ihr setzt die Preise.
00:49:33
Speaker
Passiert bei uns auch in jeder Sitzung.
00:49:35
Speaker
Also man kann die Uhr danach stellen.
00:49:38
Speaker
Jetzt ist ja das große Thema, ich will das gar nicht klein, ist schon wichtig, also setzt die Preise bei der Backlist hoch.
00:49:43
Speaker
Novitäten haben wir jetzt alle gesehen, ja, da sind sie hochgegangen, aber die Backlist.
00:49:48
Speaker
So, verlegerische Menschen dürfen das nicht äußern.
00:49:53
Speaker
Also das wäre absolutes No-Go, wenn in so einer Sitzung ein Vertreter, Vertreterin aus einem Verlag sagt, so liebe Kolleginnen und Kollegen, also ihr hört ja die Sortimenter und jetzt mal, ne?
00:50:06
Speaker
Schon das wäre zu viel.
00:50:07
Speaker
Es ist absolut verboten.
00:50:08
Speaker
Es wäre ein Verstoß.
00:50:10
Speaker
Ich fand es damals sehr lehrreich.
00:50:12
Speaker
Lübbe hatte ja mal so eine Preiselastizitätsstudie gemacht.
00:50:18
Speaker
Was halten die Kundinnen und Kunden noch aus?
00:50:20
Speaker
Und das fand ich sehr, sehr interessant.
00:50:23
Speaker
Damals war Klaus Kluge noch am Start für Lübbe und ich hatte ihn dann eingeladen, das vorzutragen, habe mich dann aber trotzdem nochmal erkundigt.
00:50:34
Speaker
Und da er ja Verlagsmensch war, durfte er das nur im Sortimentausschuss vorstellen, nicht in der gemeinsamen Sitzung, nicht im Verlegerausschuss, wo es eigentlich hingehört hätte, sondern nur bei den Sortimentern, weil die sozusagen nicht gefährlich sind.
00:50:50
Speaker
Das war ein bisschen schade, aber das sind die Grenzen.
00:50:53
Speaker
Und ich dürfte sowas auch sagen, also ich hatte neulich auch eine Verlegerin, die mit mir wirklich über Preisentwicklung sprechen wollte, obwohl ich da absolut keine Expertin bin, aber ich darf es, darauf kommt es mir jetzt nur an, weil ich eben nicht im Markt aktiv bin.
00:51:07
Speaker
Also ich kenne den Markt ein bisschen, aber ich bin selber keine Akteurin, ich habe da keine Aktien drin und deswegen könnte ich ihr jetzt sagen, ja, setzen Sie mal Ihre Preise hoch.
00:51:15
Speaker
Und das gilt dann theoretisch ja für jedes Thema, was du mitnimmst, sage ich jetzt einfach mal.
00:51:20
Speaker
Also eben weil du die Interessenvertretung bist, darfst du die Interessen auch in dieser Form vertreten, nur eben die Menschen, die in den Ausschüssen sitzen, nicht.
00:51:29
Speaker
Habe ich richtig verstanden.
00:51:30
Speaker
Genau das.
00:51:31
Speaker
Und es geht sogar so weit, dass die Menschen in den Ausschüssen manche Erhebungen, zum Beispiel Erkenntnisse, nicht zur Kenntnis gebracht bekommen dürfen von uns.
00:51:43
Speaker
Also wir haben vor eineinhalb, zwei Jahren auch eine größere Studie machen lassen zum Thema Preisbindung und zu diesen Konditionenfragen und
00:51:56
Speaker
Rabattierung, auch Barsortimente und Konditionen, Ausreizungen nach oben, sage ich mal vorsichtig.
00:52:04
Speaker
Da haben sehr viele Menschen geantwortet und die Ergebnisse waren schon überaus interessant.
00:52:09
Speaker
Auch, ich will es nicht verschweigen, relativ schockierend.
00:52:12
Speaker
Und das durften wir nicht mal unserem Vorstand zeigen.
00:52:16
Speaker
sondern wirklich nur wir im Hauptamt durften sehen, was da genannt wurde und welche Zahlen auch genannt wurden, weil wir eben nicht am Markt aktiv sind und die Vorstandsmitglieder schon.
00:52:27
Speaker
Okay.
00:52:28
Speaker
Das machst du uns ein bisschen neugierig, aber das... Ja, das wollte ich jetzt gar nicht.
00:52:33
Speaker
Ich wollte nur zeigen, wie auch manchmal, also einem das fast schon absurd anmutet, aber das Kartellrecht ist scharf.
00:52:43
Speaker
Und wie gesagt, weil da so viel droht, nehmen wir das sehr ernst.
00:52:47
Speaker
Sag mal, was mir gerade in den Kopf kommt, ich weiß von der Bahn zum Beispiel, die ja auch eine Menge, Menge Probleme hat.
00:52:54
Speaker
Die hat vor einigen Jahren ja ihren Pro-Fahrgast oder wie dieser Verband heißt, gegründet, in dem Kundinnen und Kunden sich irgendwie einbringen können und im Zweifel wahrscheinlich sagen, dass die Bahn pünktlicher werden soll.
00:53:09
Speaker
Wäre das auch eine Idee?
00:53:12
Speaker
Wir hören ja immer an dieser Stelle auf, dass die Bücher im Buchhandel liegen, aber vielleicht die Interessen der Leser, gibt es die irgendwo, wäre das mal eine Idee, eine IG Leser, eine Leserin?
00:53:25
Speaker
Das ist eine spannende Idee, wäre auch, glaube ich, eine sehr interessante Idee.
00:53:31
Speaker
Wir haben das bis jetzt noch nicht umgesetzt oder nur, sage ich mal, peripher oder partiell zeitlich, weil wir eine Studie gemacht hatten, habt ihr wahrscheinlich schon mitgekriegt, mit diesen Lesemotiven.
00:53:44
Speaker
Also wir machen ja alle paar Jahre mal größere Studien und das war diese
00:53:48
Speaker
Buchkäufer- und Leserstudie, Quo Vadis, wo wir festgestellt haben, dass weniger gelesen wird, dass die Heavy Reader tendenziell mehr lesen und kaufen und so weiter.
00:54:01
Speaker
Aber vor allem auch, da haben wir dann angesetzt, dass viele sehr geneigte Leserinnen und Leser ja gesagt haben,
00:54:07
Speaker
wir kommen irgendwie, wir finden uns einfach nicht zurecht.
00:54:10
Speaker
Wir finden nicht das nächste Buch.
00:54:11
Speaker
Diese Klappentexte, die sind alle austauschbar, die Cover sowieso.
00:54:14
Speaker
Naja, also ich überspitze jetzt total.
00:54:18
Speaker
Und wir einfach gemerkt haben, oh, da müssen wir ansetzen.
00:54:21
Speaker
Und dann haben wir ja tiefen Interviews geführt mit vielen Leserinnen und Lesern.
00:54:26
Speaker
Da sitzt sie ja dann in so einem Kabuff oder hinter der Scheibe und so weiter.
00:54:30
Speaker
Ich fand das hochspannend.
00:54:33
Speaker
Also da haben wir sie mal sehr aufmerksam gehört.
00:54:38
Speaker
Auch viele davon und das floss dann ein in diese sogenannten Lesemotive, die sich ja jetzt in manchen Läden sehr sichtbar und ansonsten in den Metadaten wiederfinden.
00:54:49
Speaker
Aber gibt es so Missverständnisse, die dich begleiten, seitdem du diese Stelle angetreten hast und denkst, natürlich, jetzt kommt das wieder.
00:54:57
Speaker
Und du hast das vorhin kurz gesagt, vielleicht wenn eine neue Regierung kommt, dass man dann schon wieder weiß, oh, jetzt wird wahrscheinlich nochmal über die Buchpreisbindung wieder öffentlichkeitswirksam debattiert oder irgendwelche Geschichten, die du kennst und wo du weißt, Leute, das können wir nicht auflösen.
00:55:13
Speaker
Es bleibt einfach ein Thema auf der Agenda.
00:55:18
Speaker
Also gegenüber der Politik sind es jetzt keine klassischen Missverständnisse.
00:55:23
Speaker
Da ist es schlicht Unkenntnis.
00:55:26
Speaker
Ohne Vorwurf.
00:55:27
Speaker
Also man muss einfach erklären, wie die Dinge laufen.
00:55:29
Speaker
Zum Beispiel als KNV in die Insolvenz ging, da wussten wir überhaupt nicht, welchen Anruf wir zuerst beantworten sollen.
00:55:38
Speaker
Bundeskartellamt oder Bundeswirtschaftsministerium.
00:55:42
Speaker
Also alle riefen gleichzeitig an, weil wir natürlich gesagt haben, das wird hier systemrelevant.
00:55:46
Speaker
Und dann haben wir erst mal erklärt, wie die ganze Logistik in der Buchbranche funktioniert, wie viele Unternehmen es da gibt, welche Volumene die haben und so.
00:55:53
Speaker
Und
00:55:54
Speaker
Damals war es Herr Altmaier, weiß ich noch, der wollte einen One-Pager haben zu dem Thema.
00:55:59
Speaker
Es wurde dann ein Three-Pager.
00:56:03
Speaker
Ja, also das würde ich nicht unbedingt von Missverständnis sprechen, aber in der Branche tatsächlich, wo man ja denken könnte, meine Güte, so groß ist ihr ja nicht und ihr arbeitet doch alle irgendwie eng beieinander, da gibt es schon immer wieder viel Missverständnisse, die
00:56:19
Speaker
Ich kann gleich sagen, welche Themen oder ein Thema, das immer wieder aufkommt.
00:56:24
Speaker
Aber es ist häufig wirklich zwischen Verlagen und Buchhandel.
00:56:29
Speaker
Also dass die zusammensitzen und man hört so zu und dann hört man plötzlich, ach so, deswegen ist das für euch uninteressant oder deswegen funktioniert das nicht und so macht ihr das.
00:56:41
Speaker
Wo man denkt, hä, das wusstet ihr nicht?
00:56:43
Speaker
Ist ja spannend.
00:56:45
Speaker
Bei der Logistik hat man das wenig.
00:56:46
Speaker
Also das ist irgendwie relativ unangefochten, habe ich den Eindruck.
00:56:50
Speaker
Relativ gibt es ab und zu auch.
00:56:52
Speaker
Und das häufige Thema zwischen Verlagen und Buchhandel ist oft Bündelung oder alles, was so um...
00:57:01
Speaker
sagen wir mal, Kostenbewusstsein sich dreht, was im Handel ja auch viele Jahre auch zu unserem Leidwesen zu wenig ausgeprägt war, wo wir immer gesagt haben, Mensch, ja, es ist toll, dass ihr alle gern lest und diese Inhalte in die Welt bringt, aber bitte, ihr seid Händler, ja, und Händlerin, guckt auf die Preise zum Beispiel bei Remissionen, ja, das kostet den Händler und die Händlerin richtig viel, das ist halt nicht alles in schwarzen Zahlen ablesbar, aber
00:57:27
Speaker
Was dann manchmal Verlagsmenschen wehtut, ist, wenn sie mitkriegen, dass für manche Händlerinnen und Händler die Inhalte, sorry, auch austauschbar sind.
00:57:38
Speaker
Also, dass die eher gucken, eben, in welcher Bündelung kommt das, mit welchen Konditionen kommt das, welchen Ladenpreis hat dieses Buch, weil es gibt durchaus ja, das wisst ihr, Händlerinnen und Händler, die sagen, also unter einer bestimmten Schwelle kaufe ich überhaupt nicht mehr ein.
00:57:52
Speaker
Das mache ich einfach nicht.
00:57:54
Speaker
Und
00:57:56
Speaker
Ich sage jetzt mal ein böses Beispiel, ja Waldbaden, wenn es da irgendwie 15 Paralleltitel gibt, dann gucke ich halt auf die Konditionen und nicht, welches nehme ich jetzt?
00:58:10
Speaker
Also das sind oft so Dinge, die man tatsächlich immer wieder sagen muss.
00:58:17
Speaker
Ja.
00:58:20
Speaker
Gab es eigentlich, als du diese Stelle angetreten hast, du kamst aus der Abfallwirtschaft, gab es da irgendwas, wo du wirklich gestaunt hast und gedacht hast, Leute, über was redet ihr denn hier, wieso ist das denn ein Thema für euch, das ist doch eigentlich völlig klar, wir machen das so und so, zack, fertig.
00:58:38
Speaker
Ja, da gab es mehreres.
00:58:40
Speaker
Also zum einen muss ich sagen, war das natürlich, das war ja auch Grund, warum ich den Job dann angenommen habe, aber war das schon sehr herausfordernd mit diesen faktisch drei Verbänden in einem, weil die Abfallwirtschaft, also die Müllverbrenner, die waren eine sehr homogene Gruppe und hatten zudem einen irren Druck von der Politik, also ständig irgendwelche Umweltgesetze umzusetzen, dass die so eingenordet waren,
00:59:04
Speaker
Und wussten, sie müssen relativ schnell mit einer Meinung nach außen, sonst sind sie einfach verloren.
00:59:10
Speaker
So, daher kam ich und dann kam ich in den Börsenverein und habe wirklich erst mal gestaunt.
00:59:15
Speaker
Zum einen darüber tatsächlich, wie verhältnismäßig wenig miteinander gesprochen wird.
00:59:23
Speaker
Wie schwerfällig es war, miteinander zu reden, weswegen wir ja irgendwann auch diese Interessengruppen dann ins Leben gerufen haben.
00:59:31
Speaker
Wie statisch das alles wirkte und war.
00:59:38
Speaker
bei gleichzeitigem großen Veränderungswillen des Börsenvereins.
00:59:41
Speaker
Also den habe ich durchaus wahrgenommen.
00:59:43
Speaker
Und ich war relativ erstaunt über den schlechten Ruf, den der Börsenverein hatte und zum Teil ja immer noch hat.
00:59:50
Speaker
Und das war völlig, also bei seinen eigenen Mitgliedern.
00:59:52
Speaker
Und das war total im Kontrast zur europäischen Ebene, wo mich, ich weiß noch, mein britischer Kollege damals bei der ersten Sitzung begrüßte und sagte, du arbeitest für den Börsenverein.
01:00:01
Speaker
Das ist überhaupt der tollste Verband.
01:00:04
Speaker
Ich dachte so, hä?
01:00:05
Speaker
Ja, also das war wirklich, also es hätte nicht kontroverser sein können.
01:00:11
Speaker
Und dann sagten mir viele Leute, ohne dass ich es noch so ganz gerafft hätte, so auf Buchmessen am Anfang, ja, also Frau Dreher, irgendwie, Sie passen da gar nicht hin.
01:00:19
Speaker
Das ist ja erstaunlich, dass Sie für den Börsenverein arbeiten.
01:00:21
Speaker
Ich dachte mir, was haben die denn eigentlich alle?
01:00:24
Speaker
Bis ich dann so nach und nach auch gehört habe, wie so früher eben, was ich ja vorhin schon angedeutet habe,
01:00:29
Speaker
so ein bisschen Gutsherrenart und das Gehabe so war.
01:00:32
Speaker
Und ja, das ist natürlich einfach sehr langwierig, sowas aufzubrechen.
01:00:38
Speaker
Aber ich glaube, da ist wirklich viel passiert.
01:00:41
Speaker
Und wir arbeiten immer noch dran, dass wir beweglicher werden und schneller werden.
01:00:45
Speaker
Und wir müssen es auch.
01:00:46
Speaker
Also oft kriegst du so einen Gesetzesvorschlag hingelegt und dann heißt so in vier Wochen Stellungnahme fertig.
01:00:52
Speaker
Und danach ist aus.
01:00:53
Speaker
Und dann, ja,
01:00:55
Speaker
Dann fängt es an, wild rumzutelefonieren.
01:00:57
Speaker
Und dann muss es eben schnell gehen und die Gremien müssen auch wendiger werden.
01:01:01
Speaker
Aber die Interessengruppen haben da sehr, sehr geholfen und tun es bis heute eben, weil viel auch inhaltlich einfach in diesen Gruppen stattfindet.
01:01:10
Speaker
Und die Ausschüsse mehr und mehr schlicht sozusagen das Gefäß sind, in dem die Meinung dann nochmal konzentriert und geschliffen wird.
01:01:20
Speaker
Aber die Vorarbeit passiert eigentlich im Wesentlichen in den Interessengruppen.
01:01:27
Speaker
Also, was man glaube ich sagen kann, zum einen, wenn man Menschen über dich reden hört, dann würde glaube ich keiner sich dir anschließen und sagen, dass du nicht Ahnung hast.
01:01:36
Speaker
Du bist wirklich in allen Themen immer gefühlt sehr, sehr tief drin.
01:01:40
Speaker
Was man auch nicht sagen kann, ist, dass die Gespräche schwerfällig waren, zumindest unser Gespräch bis hierher.
01:01:46
Speaker
Wir müssen so ein bisschen zum Ende kommen.
01:01:49
Speaker
Vielleicht machen wir einfach demnächst nochmal eine Folge, weil ich glaube, du hast noch sehr, sehr viel zu erzählen, was wir heute alles gar nicht schaffen werden.
01:01:55
Speaker
Wir halten aber vielleicht an der Stelle einmal fest, Missverständnisse sind auch einfach sehr häufig Unkenntnis, ohne jemanden einen Vorwurf damit zu machen.
01:02:05
Speaker
Es lohnt sich also ein bisschen mal zu schauen, warum machen die anderen das und im Zweifel haben die nämlich sogar einen Grund dafür, auch wenn der vielleicht nicht mit meinem Grund sich deckt.
01:02:18
Speaker
Und wir rufen alle auf, schaut euch einmal die IGs, die AGs an und bringt euch ein, damit wir alle bei dieser lebendigen Verbandsarbeit bleiben, von der am Ende ja dann doch alle profitieren können.
01:02:33
Speaker
Und vor allen Dingen diejenigen, die gerne auch immer sagen, Mensch, was haben die da denn wieder entschieden?
01:02:39
Speaker
Für die ist das vor allen Dingen mal ein Aufruf, vielleicht in die Interessengruppen zu gehen.
01:02:44
Speaker
Und das heißt ja nicht unbedingt, dass man seinen Willen dann einbringt, sondern vielleicht auch mehr Verständnis aufzunehmen.
01:02:51
Speaker
für die Interessen der anderen.
01:02:54
Speaker
Das erlebe ich ganz oft im Alltag, dass man sagt, oh, jetzt kommt schon wieder das und das.
01:02:58
Speaker
Da erfährt man es, wie du vorhin so schön gesagt hast, zuerst und kann noch was tun sozusagen.
01:03:05
Speaker
Von daher ist das auch ein Aufruf an alle, die vielleicht manchmal sehr unzufrieden im Alltag sind mit Abläufen und Gesetzesvorschlägen.
01:03:12
Speaker
Ja.
01:03:15
Speaker
Und am Ende gibt es oftmals ja dann sogar noch eine Würdigung.
01:03:18
Speaker
Ich weiß, mein Verleger, der vor einiger Zeit die goldene Verbandsnadel bekommen hat und sehr, sehr stolz darauf war und wir das groß gefeiert haben im Haus.
01:03:29
Speaker
Nun ist es gute Sitte bei uns im Podcast, dass auch unsere Gäste ein Buch mitbringen.
01:03:35
Speaker
Jetzt weiß ich nicht genau, wenn man eine Lobbyistin bittet, ein Buch vorzustellen, was da jetzt kommt.
01:03:42
Speaker
Aber auch du hast uns eine Empfehlung mitgebracht.
01:03:45
Speaker
Es kommt nichts Politisches.
01:03:46
Speaker
Ich lese tatsächlich überwiegend Belletristik.
01:03:50
Speaker
Und ich habe mitgebracht, ist gar kein so neuer Titel, Kontur eines Lebens von Jaap Robben, ein niederländischer Autor, der, ich verrate auch nicht so viel, ein Frauenschicksal beschreibt, das in den Niederlanden in den 60er Jahren, 50er, 60er Jahren,
01:04:10
Speaker
vorwiegend spielt und sehr schnörkellos geschrieben ist, sehr schlicht, kein Wort, kein Satz, zu viel, sehr ergreifend, ganz tolles Buch.
01:04:23
Speaker
Ich habe es auch schon mehreren Menschen empfohlen, die es alle für gut befanden und kann es nur ans Herz legen.
01:04:28
Speaker
Dumont Verlag.
01:04:30
Speaker
Dumont Verlag, vielen Dank.
01:04:31
Speaker
Schauen wir uns an.
01:04:32
Speaker
Verlinken wir auch nochmal in den Shownotes, wenn ihr euch das Buch anschauen wollt.
01:04:36
Speaker
Letzte Frage, Kürer.
01:04:37
Speaker
Sag mal, aus der Abfallwirtschaft heraus, darf man Bücher wegwerfen?
01:04:43
Speaker
Ich tue das mittlerweile, ja.
01:04:45
Speaker
Darf man.
01:04:46
Speaker
Ich glaube, man darf.
01:04:46
Speaker
Also ich tue es am liebsten natürlich, ich versuche sie zu verwerten in den diversen Bücherschränken in Frankfurt.
01:04:53
Speaker
Manchmal stelle ich sie auch nur vor meinem Haus, wenn ich weiß, es regnet nicht, einfach auf so einen kleinen Mauervorsprung.
01:04:59
Speaker
Da kommen sie auch weg oder ich lege sie auf die Parkbank.
01:05:01
Speaker
Aber wenn ich ein Buch mal richtig schlecht fand, dann werfe ich es in die Altpapiertonne.
01:05:07
Speaker
Ja, ich finde, man darf.
01:05:09
Speaker
Okay, vielen Dank.
01:05:12
Speaker
Wir konnten heute wirklich einiges nur anreißen.
01:05:15
Speaker
Du hast vorhin auch über diesen Kostendruck-Gremien-Workshop gesprochen.
01:05:19
Speaker
Den konnten wir jetzt auch gar nicht weiter behandeln.
01:05:22
Speaker
Die Möglichkeit wird sich hoffentlich ergeben.
01:05:25
Speaker
Wir wissen ja noch nicht ganz genau, wie unser Podcast weitergeführt wird, sind aber sehr optimistisch.
01:05:30
Speaker
Das heißt, wir hören uns vielleicht demnächst wieder.
01:05:33
Speaker
Das war Küratria.
01:05:35
Speaker
Vielen, vielen Dank, dass du da warst.
01:05:37
Speaker
Ich danke.
01:05:38
Speaker
Ich danke herzlich.
01:05:39
Speaker
Es war eine Freude.
01:05:40
Speaker
Aber nicht nur du hast was zu empfehlen.
01:05:43
Speaker
Auch Tina möchte euch wieder einen Buchtipp mitgeben.
01:05:46
Speaker
Ein Buch, was nicht in der Papiertonne bei mir gelandet ist.
01:05:49
Speaker
Denn auch ich neige dazu, wenn Bücher...
01:05:52
Speaker
Also wenn ich nicht, man möchte, dass andere die lesen, in der Papiertonne landen.
01:05:58
Speaker
Ich habe diesmal in meinem Bücherregal gestöbert und nicht in der Buchhandlung und bin auf ein Buch von 2021 gestoßen.
01:06:05
Speaker
Und das, wie ich finde, eines der bittersüßesten von Heinz Strunk ist.
01:06:11
Speaker
Es ist immer so schön mit dir, ist ein Roman über einen in der Midlife-Crisis befindenden Mann.
01:06:18
Speaker
der, glaube ich, alle Vorurteile bedient, die eben so ein Mann in den Endvierzigern bedienen kann.
01:06:24
Speaker
In Hamburg lebend, abgehalftert, freiberuflicher Musiker, produziert mittlerweile Hörbücher für die ganze Familie.
01:06:31
Speaker
Und er trennt sich von seiner Partnerin und möchte sozusagen nochmal ins volle Leben stürzen und sucht sich eine sehr, sehr, sehr junge Lebensgefährtin,
01:06:43
Speaker
Eine viel zu junge Möchtegern-Schauspielerin, deren rettender Held er sein möchte und dieser Generationen-Clash sozusagen zwischen diesen beiden wird ad absurdum geführt mit allem, was man sich darunter vorstellen kann.
01:06:59
Speaker
Es ist unfassbar tragisch, komisch, wie fast jedes Strunkbuch und die Geschichte dieses toxischen Beziehungsgeflechts zwischen der Ex-Partnerin, ihm und der neuen Partnerin wird schließlich ad absurdum und ins Chaos geführt.
01:07:14
Speaker
Man hat auf keinen Fall Mitleid mit irgendeinem dieser ProtagonistInnen.
01:07:19
Speaker
Und irgendwie bleibt es zwischen Ekel und Faszination für den Lesenden.
01:07:23
Speaker
Und am Ende wünscht man sich eigentlich, dass das Buch noch viel, viel länger ist.
01:07:27
Speaker
Ein, finde ich, sehr kurzer und aber gleichzeitig wahnsinnig schöner Lesemoment, dieses Buch.
01:07:35
Speaker
Und deswegen habe ich es nochmal rausgesucht und möchte es euch hiermit empfehlen.
01:07:40
Speaker
Vielen Dank, Tina.
01:07:41
Speaker
Ich kenne einiges von Heinz Strunk, das nicht.
01:07:44
Speaker
Es klingt ganz toll.
01:07:45
Speaker
Ich werde es mir gleich bestellen.
01:07:47
Speaker
Allerdings in der Buchhandlung und nicht beim großen A. Das war es für heute.
01:07:54
Speaker
Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt.
01:07:55
Speaker
Ich glaube, die Folge ist auch nach Schnitt ein bisschen länger, aber es gibt einfach so wahnsinnig viel zu erzählen.
01:08:01
Speaker
Und wir sagen Dankeschön und bis zum nächsten Mal.
01:08:06
Speaker
Tschüss.
01:08:08
Speaker
Tschüss.