Become a Creator today!Start creating today - Share your story with the world!
Start for free
00:00:00
00:00:01
#7 Geheime Held*innen? Verlagsvertreter*innen im Fokus image

#7 Geheime Held*innen? Verlagsvertreter*innen im Fokus

E7 · Alles BuchMarkt
Avatar
28 Plays1 year ago
Ulrike Hölzemann führt zusammen mit Benedikt Geulen das Büro für Bücher.

Buchtipp #1 von Ulrike: Claire Keegan - Kleine Dinge Wie Diese (Steidl)

Buchtipp #2 von Tina: Alex Schulmann - Verbrenn All Meine Briefe (dtv)
Beteiligt euch! Ihr habt euch beim Hören geärgert oder zustimmend gebrummt? Behaltet eure Gefühle nicht für euch. Kommentiert auf unserer Instagram-Seite (@allesbuchmarkt) oder schickt Fragen und Themenvorschläge für künftige Folgen an alles@buchmarkt.de

Abonnieren, Liken, Bewerten nicht vergessen. Das hilft uns sehr. Danke.
Recommended
Transcript

Einführung in den Buchmarkt und die Rolle der Vertreter

00:00:06
Speaker
Hallo und herzlich willkommen.
00:00:08
Speaker
Wie schön, dass ihr euch Zeit genommen habt zu Alles Buchmarkt Folge Nummer 7.
00:00:12
Speaker
Und heute haben wir eine ganz besondere Folge für euch vorbereitet.
00:00:17
Speaker
Wir machen heute eine Art Praktikum zum Hören.
00:00:21
Speaker
Wir begleiten heute mal im Kopf einem Beruf,
00:00:27
Speaker
der sehr, sehr wichtig für die Buchbranche ist, den man aber nicht immer unbedingt auf den ersten Blick so auf dem Zettel hat.
00:00:33
Speaker
Und zwar beschäftigen wir uns heute mit Vertretern.
00:00:38
Speaker
Und für diejenigen, die nicht ganz so in der Branche verhaftet sind, denkt man jetzt allererstes, boah, bei Vertretern, der kommt zu mir nach Hause, der will mir irgendwas verkaufen und im schlimmsten Fall unterschreibe ich was, was ich dann bereue.
00:00:53
Speaker
Es gibt natürlich in der kompletten Industrie überall auch nochmal die, die nicht so einen schmuddeligen Ruf haben.
00:00:59
Speaker
Und auch in der Buchbranche gibt es sogenannte Verlagsvertreter.
00:01:03
Speaker
Was das ist und was die so den ganzen Tag über machen oder was die auch das ganze Jahr über machen, wollen wir uns heute mal anschauen, weil das ist wirklich, wirklich spannend.
00:01:12
Speaker
Und dazu haben wir uns den...
00:01:14
Speaker
bestmöglichen Gast geholt, den man sich nur wünschen kann.
00:01:18
Speaker
Den stellen wir euch gleich vor.
00:01:20
Speaker
Vorher gucken wir uns aber erst mal an, genau was ist ein Vertreter und wie unterscheidet man da?
00:01:27
Speaker
Danke, Alex.
00:01:29
Speaker
Ja, das ist ein spannendes Thema.
00:01:31
Speaker
Ein Buchhandelsvertreter ist im Grunde genommen ein Außendienstmitarbeiter für Verlage.
00:01:35
Speaker
Und sie gehören für uns eigentlich immer zum festen Team im Vertrieb und Marketing, weil sie uns sehr nach außen repräsentieren.
00:01:43
Speaker
Und es gibt Vertreterinnen und Vertreter, die sozusagen mit ihrem Köfferchen in ihrem Auto von Buchhandlung zu Buchhandlung reisen und das Programm verschiedener Verlage vorstellen.
00:01:55
Speaker
Und die Tätigkeiten des Buchhandelsvertreters sind ganz vielfältig.
00:02:01
Speaker
Es fängt ganz früh im Jahr an, dass die Verlage die Programme vorstellen, der Vertreter und die Vertreterin bereiten sich dann vor auf das Programm, was sie in ihrer Tasche mit sich tragen und vermitteln.
00:02:11
Speaker
Das heißt immer so nett, dass sie es in ihrer Tasche mit sich tragen, aber wenn man mal bedenkt, zum Beispiel, dass der Gmeiner Verlag weit mehr als 100 Neuerscheinungen im Halbjahr hat, hat der Vertreter natürlich nicht alle 100 Titel in seiner Tasche, sondern meistens die Titel, auf die er sich fokussiert hat, die er es verwendet.
00:02:29
Speaker
Wert findet in der Buchhandlung vorzustellen.
00:02:31
Speaker
Das heißt, er besucht unter anderem auch die Buchhandlungen, er berät Buchhändlerinnen und Buchhändler und sie betreuen auch zum Teil die Buchhandlungen, zum Beispiel bei Retouren, um das Ganze abzuwickeln.
00:02:44
Speaker
Es gibt natürlich da unterschiedliche Vertreter.
00:02:46
Speaker
Es gibt Regionalvertreter, so eine Vertreterin haben wir heute hier vor uns sitzen.
00:02:52
Speaker
Und es gibt aber auch so Key-Accounte, die zum Beispiel Filialisten betreuen.
00:02:57
Speaker
Und es gibt Spezialvertreter, die Nebenmärkte, Großmärkte betreuen.
00:03:02
Speaker
Das alles ist ein sehr komplexer Job, wie ich finde, denn man muss eintauchen jedes halbe Jahr in eine sehr große Menge Verlage und Titel und man muss seine Buchhändlerinnen und Buchhändler sehr genau kennen.
00:03:15
Speaker
Was präsentiert man denen?

Ulrike Hölzemanns Karriereweg und Erfahrungen

00:03:17
Speaker
Man hat in der Regel nicht so viel Zeit.
00:03:19
Speaker
All das erfahren wir gleich von unserem tollen Gast, den wir eingeladen haben und
00:03:24
Speaker
Ihr seid sicherlich schon gespannt, wen wir da uns ausgesucht haben.
00:03:27
Speaker
Und Andi hat wie immer ein wunderbares Profil erstellt, um uns den Gast erst mal rätselhaft darzustellen, wer das überhaupt ist.
00:03:37
Speaker
Genau.
00:03:38
Speaker
Vielen Dank, Tina.
00:03:39
Speaker
Und ich habe mit unserer Gästin vorhin schon telefoniert und wir haben schon über 20 Minuten telefoniert, allein über ihre Biografien, die ist schon so spannend.
00:03:49
Speaker
So viel Zeit haben wir leider hier nicht, aber ich versuche das mal ein bisschen runterzubrechen und für euch interessant zu machen.
00:03:56
Speaker
Unsere heutige Gästin ist nämlich Verlagsvertreterin mit Leib und Seele und sie sagt von sich selber, dass sie gar nichts anderes kann, aber sie will auch gar nichts anderes machen.
00:04:08
Speaker
Für ihren Beruf legt sie dann im Jahr gerne mal über 60.000 Kilometer zurück und sie kennt im Prinzip dadurch auch alle Ecken in Deutschland.
00:04:19
Speaker
Bevor sie aber Vertreterin wurde, hat sie ganz klassisch eine Ausbildung zur Buchhändlerin absolviert, mit 16 Jahren, damals noch sehr jung und seitdem auch in der Buchbranche beruflich tätig.
00:04:32
Speaker
Und ihr wurde dann aber auch schon relativ schnell klar, dass sie gerne Vertreterin werden möchte.
00:04:37
Speaker
Dann hat sie, jetzt sind wir in den späten 80ern, hat sie in einem Stuttgarter Kinderbuchverlag, dem Tienemann Verlag angefangen und jetzt wird es auch schon spannend, sie wurde dann prompt Anfang der 90er in die neuen Bundesländer geschickt, um dort den Verlag zu vertreten.
00:04:55
Speaker
Und da gibt es auch eine sehr schöne Geschichte, die sie mir erzählt hat.
00:04:58
Speaker
Eigentlich müsste sie die jetzt erzählen, aber ich übernehme das jetzt mal.
00:05:01
Speaker
Denn es gab da eigentlich schon einen Vertreter für die neuen Bundesländer.
00:05:06
Speaker
Da gab es nur ein Problem.
00:05:08
Speaker
Der hatte keinen Führerschein.
00:05:09
Speaker
Und so ist dann unsere Gästin quasi an diesen Job gekommen und hat den Verlag dort vertreten.
00:05:17
Speaker
Sie hat dann später bei Hoffmann & Krampe gearbeitet.
00:05:22
Speaker
Dort war sie dann Angestellte.
00:05:24
Speaker
Und dann, jetzt machen wir einen kleinen Sprung ins Jahr 2013.
00:05:28
Speaker
Dort wurde sie auf der Frankfurter Buchmesse von Benedikt Goyen und Gerd Wagner angesprochen vom Büro für Bücher.
00:05:37
Speaker
Und die haben unsere Gästin angesprochen, ob sie denn nicht mit ihnen zusammen als Vertreterin arbeiten möchte.
00:05:45
Speaker
Gerd Wagner ist mittlerweile nicht mehr dabei, aber Benedikt und unsere Gästin betreuen bis heute als freie Vertreter in über 20 Verlage in den Regionen NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg.
00:06:00
Speaker
Wenn sie nicht gerade im Zug oder im Auto sitzt, dann schwingt sie sich gern auf ihr Motorrad.
00:06:06
Speaker
Oder sie kommt zu uns in den Podcast.
00:06:09
Speaker
Und wir freuen uns wirklich sehr, dass eine so erfahrene Vertreterin uns heute Rede und Antwort steht.
00:06:16
Speaker
Herzlich willkommen, Ulrike Hölzemann.
00:06:19
Speaker
Dankeschön.
00:06:20
Speaker
Liebe Ulrike, herzlich willkommen.
00:06:23
Speaker
Man hat es eben schon ein bisschen gehört.
00:06:25
Speaker
Tina hat es gesagt, es gibt freie oder feste Vertreter.
00:06:28
Speaker
Du bist eine freie und du machst das mit einer so unbändigen, ungebrochenen Leidenschaft, dass du, das kann man auch mal sagen, es ist heute Abend, Freitagabend und du hast nichts Besseres zu tun, als dich auch noch jetzt hinzusetzen und mit uns über diesen Beruf zu reden, was wir ganz großartig finden.
00:06:47
Speaker
Das klingt ein bisschen traurig, wenn ich nichts Besseres zu tun hätte, als über Bücher zu reden.
00:06:52
Speaker
Bitteschön.
00:06:56
Speaker
Nein, das ist, du hast wahnsinnig viele andere Interessen und Hobbys und deswegen ist es natürlich erst recht schön, dass du da bist.
00:07:04
Speaker
Das geht schon super los mit dir.
00:07:06
Speaker
Also ich möchte nur mal ganz kurz dazu sagen, wir drei sitzen hier auch und ich glaube, das ist eher so eine Art Leidenschaft, die wir teilen, weshalb wir uns die Zeit nehmen.
00:07:14
Speaker
Na gut, dann lasse ich die Formulierung mal durchgehen.
00:07:20
Speaker
Man kann vielleicht auch sagen, Ulrike, du hast viele Verlage, der Gemeindeverlag, bei dem ich bin, ist einer davon, darüber kennen wir uns und das macht es heute nicht einfacher, dass wir hier so richtig seriös miteinander reden.
00:07:35
Speaker
Wir wollen es aber probieren.
00:07:37
Speaker
Vielleicht die erste Frage trotzdem.
00:07:41
Speaker
Es ist ein harter Job.
00:07:42
Speaker
Wir gehen gleich mal rein, was es genau bedeutet.
00:07:45
Speaker
Aber warum wolltest du dir das antun?
00:07:49
Speaker
Warum will man 60.000 Kilometer im Jahr fahren und all das andere, was dazu gehört?
00:07:53
Speaker
Da gab es verschiedene Gründe für mich.
00:07:55
Speaker
Der eine, ich habe vom ersten Tag meine Ausbildung angetan.
00:08:00
Speaker
darunter gelitten und richtig gelitten, dass ich jeden Tag um dieselbe Uhrzeit, dieselbe Strecke laufen muss und dieselben Arbeitszeiten habe und dieselben Wege wieder um dieselbe Uhrzeit zurück.
00:08:15
Speaker
Das hat mich fertig gemacht.
00:08:17
Speaker
Das konnte ich nicht gut aushalten.
00:08:20
Speaker
Und dann...
00:08:21
Speaker
habe ich den damaligen Lebensgefährten meiner ersten Chefin in Boppert am Rhein, wo ich meine Ausbildung gemacht habe, kennengelernt und war begeistert, fasziniert.
00:08:32
Speaker
Also viele andere Frauen auch.
00:08:34
Speaker
Aber ich fand diesen Beruf so toll.
00:08:37
Speaker
Und er kam freitagsabends von seiner Tour zurück in einem schwarzen Porsche Cabriolet.
00:08:45
Speaker
Und es war nicht das Cabrio, aber das hat vielleicht schon ein bisschen dazu beigetragen.
00:08:49
Speaker
Aber ich fand diesen ganzen Beruf so faszinierend, dass ich damals schon gesagt habe, das möchte ich auch machen.
00:08:57
Speaker
Okay, was du da erlebt hast, war, das kann man vielleicht mal sagen, oder nein anders, wenn man dich fragt, du hast da glaube ich eine sehr schöne Definition, wenn man dich fragt, was macht ein Vertreter?
00:09:09
Speaker
Dann antworte ich, ich verkaufe Bücher.
00:09:12
Speaker
Ich berate meine Kunden, verkaufe Bücher und versuche tatsächlich für meine Verlage, aber eben auch für den Buchhändler das beste Ergebnis zu erzielen.
00:09:23
Speaker
Das heißt nicht immer, dass ich jedes Buch verkaufe, eher im Gegenteil.
00:09:29
Speaker
Vielleicht wollen wir an der Stelle direkt mal reingehen.
00:09:33
Speaker
Was würde in deiner Stellenbeschreibung stehen?
00:09:36
Speaker
Wenn du jetzt eine zweite Ulrike suchst und du machst eine Anzeige in der Zeitung, was würdest du erwarten?
00:09:43
Speaker
Was muss dieser Mensch können und was erwartet diesen Menschen?
00:09:46
Speaker
Also in allererster Linie muss jemand Spaß am Lesen haben und darüber hinaus nicht davor zurückschrecken, 12-14-Stundentage zu absolvieren.
00:10:00
Speaker
auch am Wochenende während der Reise.
00:10:03
Speaker
Man darf keine Angst davor haben, Auto zu fahren.
00:10:09
Speaker
Man sollte es sogar ein bisschen gern machen.
00:10:13
Speaker
Dann nervt es nicht ganz so sehr, was heutzutage so auf den Straßen los ist.
00:10:18
Speaker
Man sollte mit Menschen umgehen können oder sie zumindest aushalten.
00:10:24
Speaker
Man sollte ganz viel Spaß daran haben, diesen abwechslungsreichen Beruf leben zu wollen.
00:10:33
Speaker
Und das ist das, was ich eben vom ersten Tag an sehr genossen habe.
00:10:39
Speaker
Ich finde es wunderbar, wenn ich jeden Tag in einer anderen Stadt bin.
00:10:44
Speaker
Ich kann überall mal gucken, wie ist es hier, was hat sich entwickelt vom letzten Besuch bis heute.
00:10:50
Speaker
Ich laufe vom Parkhaus bis zur Buchhandlung an etlichen Geschäften vorbei und kann mir die Auslagen angucken und habe so den Eindruck, ich bin immer mal informiert.
00:11:00
Speaker
Also alles das, was andere vielleicht nach ihrem frühen Feierabend am Netz erledigen oder wenn sie selbst durch die Städte laufen, das mache ich halt auch und da kriege ich sogar noch Geld für.
00:11:12
Speaker
Und ich liebe die unterschiedlichen Gebiete, weil damit verbunden sind unterschiedliche Landschaften, unterschiedliche Menschen mit ihren Eigenarten.
00:11:23
Speaker
Und wohlwollend könnte man sagen, es hält einen selber vielleicht ein bisschen

Der Alltag und die Aufgaben eines Buchvertreters

00:11:29
Speaker
fit und wach oder ich weiß gar nicht was, weil man sich ja immer wieder neu auf diese unterschiedlichen Charaktere einstellt.
00:11:40
Speaker
Und das finde ich ganz großartig.
00:11:43
Speaker
Was man natürlich auch wissen muss, ich weiß nicht, ob ich das schon in der Stellenbeschreibung schreiben würde, aber das ist das, was mein erster Chef mir damals bei Tienemanns beim Bewerbungsgespräch gesagt hat.
00:11:56
Speaker
98% aller Vertreterbeziehungen scheitern.
00:11:59
Speaker
Und dann lehnt man sich als junger Mensch entspannt zurück und denkt, jo, passiert mir nicht.
00:12:04
Speaker
Doch, passiert.
00:12:06
Speaker
Also man braucht ein Umfeld,
00:12:09
Speaker
das bereit ist, sich darauf einzustellen.
00:12:12
Speaker
Das hat bei mir im Laufe der Jahre funktioniert.
00:12:17
Speaker
Da spielen alle mit.
00:12:18
Speaker
Also die wissen auch, wenn ich mich wochenlang überhaupt nicht melde, dann denke ich trotzdem an alle oder an viele.
00:12:25
Speaker
Aber ich bin nicht mehr bereit oder ich bin auch nicht mehr in der Lage, weil meine Energie nicht mehr ausreicht, dann abends noch mit Leuten zu telefonieren oder die am Endgarten zu sehen.
00:12:37
Speaker
Ich will dann nur noch meine Ruhe haben.
00:12:38
Speaker
Ich bin abends leergeplaudert.
00:12:41
Speaker
Und das wissen alle und warten dann geduldig, bis ich meine Reise beendet habe und wieder ein bisschen Luft habe und dann holen wir das alles nach.
00:12:49
Speaker
Aber das muss das Umfeld einfach akzeptieren.
00:12:53
Speaker
Jetzt ist meine Frage, das sind ja nicht 365 Tage im Jahr, wie muss ich mir so ein Jahr bei dir vorstellen, weil ihr habt eine verrückte Zeit zu dem, was Alex und ich zum Beispiel im Verlag haben, also bei uns ist es Frühjahr und Herbst, bei euch ist es ja eher Winter und Sommer.
00:13:09
Speaker
Kannst du uns mal so ein Jahr mitnehmen, also wie baut sich das bei dir auf?
00:13:14
Speaker
Also dann fange ich mal klassisch im Januar an.
00:13:16
Speaker
Da verliere ich den Überblick nicht.
00:13:18
Speaker
Meine Reise geht immer Anfang Januar los, meist in der ersten vollen Woche.
00:13:25
Speaker
Und die zieht sich dann bis Anfang März.
00:13:28
Speaker
Und das sind dann diese wirklich anstrengenden Wochen und Monate mit 12 bis 14 Stundentage.
00:13:35
Speaker
Und damit meine ich vom Einsteigen ins Auto morgens, bis ich abends wieder zurück bin,
00:13:40
Speaker
sind es zwölf oder vierzehn stunden dann ess ich meistens ne kleinigkeit und danach bin ich noch mal zwei oder drei stunden am schreibtisch tatsächlich sortier ich dann die ganz wichtigen sachen wie bestellungen reklamationen etc alles was zeitkritisch ist mache ich an so nem abend noch
00:14:01
Speaker
Ich habe mir irgendwann mal vorgenommen, nach Mitternacht beantworte ich keine Mails mehr, weil ich musste tatsächlich feststellen, dass ich nicht fehlerfrei bin.
00:14:09
Speaker
Und je später es wird und je müder ich werde, desto leichter schleicht sich da irgendein Fehler rein, den ich am nächsten Tag dann feststelle und das ärgert mich.
00:14:19
Speaker
Dann muss ich ihn eh nochmal beantworten.
00:14:21
Speaker
Also die verrückte Erkenntnis, dass der Mensch Schlaf braucht?
00:14:27
Speaker
Wie viel Schlaf brauchst du einen Vertreter in der Zeit von Januar bis März?
00:14:31
Speaker
Also ich stehe ja dann meist um sechs auf und versuche um zwölf oder manchmal um eins oder so ins Bett zu kommen.
00:14:40
Speaker
Für einen erwachsenen Menschen sind sechs, sieben Stunden schon völlig ausreichend.
00:14:46
Speaker
Das geht schon.
00:14:47
Speaker
Aber das geht auch tatsächlich nur deswegen, weil ich...
00:14:52
Speaker
weiß, ich muss das nicht das ganze Jahr durchmachen.
00:14:55
Speaker
Das könnte ich nämlich wirklich nicht.
00:14:57
Speaker
Ich habe Vertreterkollegen, die für einen großen Konzern arbeiten als Angestellte, die reisen von Januar bis Dezember.
00:15:05
Speaker
Ich glaube nicht, dass die zwölf Stundentage haben.
00:15:08
Speaker
Das richtet man sich dann bestimmt anders ein.
00:15:11
Speaker
Aber alleine von der Energie kriegt man das, glaube ich, nicht hin, das ganze Jahr durch.
00:15:16
Speaker
Also bei mir sind diese wirklich anstrengenden Reisewochen-Szenen,
00:15:20
Speaker
Wochen im Frühjahr und 12, 13 Wochen im Sommer.
00:15:24
Speaker
Deswegen etwas mehr im Sommer, weil es etliche Buchhändler gibt, die nur im Sommer besucht werden möchten und im Frühjahr entweder schicken oder mit mir einen Telefontermin machen.
00:15:33
Speaker
Das geht also alles.
00:15:35
Speaker
Und dann habe ich nach der Reise meist so zwei, drei Tage frei.
00:15:40
Speaker
um mich auf die Konferenzphase vorzubereiten.
00:15:44
Speaker
Habe dann versucht, in diesen zwei Tagen die ersten Manuskripte in mich reinzuprügeln, muss man fast so sagen.
00:15:54
Speaker
Was schon auch mit Routine und mit der Erfahrung, die ich ja nun mittlerweile habe, funktioniert.
00:16:02
Speaker
Es geht nicht, wenn man den Anspruch hat, jedes Manuskript gelesen zu haben.
00:16:06
Speaker
Das schaffe ich nicht in diesen zwei Tagen.
00:16:08
Speaker
Aber ich schaffe es meistens.
00:16:11
Speaker
die Manuskripte zumindest anzulesen, damit ich ein Gefühl für die Sprache habe und für den Blot und für die Zeit, in der irgendetwas spielt, damit ich dann während der Konferenz auch ein bisschen was von meinem Eindruck einfließen lassen kann.
00:16:26
Speaker
Das wäre jetzt meine Frage, machst du das, für den Verkauf ist es da ja noch zu früh, ist das auch so ein bisschen, weil die Verlage das erwarten?
00:16:35
Speaker
Also ich weiß, ich würde gerne jetzt ganz groß darüber stehen und sagen, ich verstehe natürlich, dass ihr alle zu tun habt, aber
00:16:44
Speaker
Man hofft oder man wünscht es sich natürlich trotzdem, dass da sämtliche Vertreter im Raum allein bei uns dann diese 100 Bücher gelesen haben.
00:16:52
Speaker
Machst du das auch so ein bisschen, um diesem Eindruck zu entsprechen oder wirklich um auch
00:16:58
Speaker
intervenieren zu können, wenn was womöglich nicht ganz in die Richtung läuft, die du für dich hältst.
00:17:03
Speaker
Ich neige nicht dazu, einem Anspruch entsprechen zu wollen.
00:17:08
Speaker
Deswegen, das klingt zwar immer total nett, aber das ist mir egal.
00:17:15
Speaker
Ich mache das, weil ich einen Anspruch an mich selber habe und weil ich es schlicht höflich finde, wenn ich vorbereitet bin, wenn man mich schon einlädt.
00:17:24
Speaker
Und ich finde es tatsächlich von etlichen Kollegen, es soll jetzt keine Schelte werden, aber ich rege mich aufrichtig drüber auf, wenn jemand zu einer Konferenz fährt, Kosten für den Verlag verursacht und null vorbereitet ist, derjenige kann dann auch gerne zu Hause bleiben, weil der kann ja nichts dazu sagen.
00:17:43
Speaker
Und ich finde das nicht nett, also es ist einfach unanständig.
00:17:48
Speaker
So fährt man nicht zu einer Konferenz, finde ich.
00:17:51
Speaker
Und darum fahre ich auch zu einer Konferenz mittlerweile mit dem Zug, weil ich dann nochmal fünf bis acht Stunden mehr Zeit habe, um mich eben ein bisschen einzulesen und einzuarbeiten.
00:18:06
Speaker
Und das bringt tatsächlich auch deutlich mehr an Informationen, die ich gewinne in der Zeit und die ich dann auch einfließen lassen kann.
00:18:19
Speaker
Ich hätte nochmal eine Frage, vielleicht so als kleinen Exkurs, da ich ja hier der Buchmarktleie bin, vielleicht könnt ihr nochmal ein bisschen erklären, was bei so einer Vertreterkonferenz überhaupt passiert.
00:18:31
Speaker
Ich glaube, das ist ganz unterschiedlich.
00:18:32
Speaker
Ich glaube, unsere Perspektiven werden sich auch unterscheiden.
00:18:35
Speaker
Also ich glaube, das, was Tina und ich von der Konferenz erwarten oder... Auch wie die abläuft, ist ganz unterschiedlich.
00:18:42
Speaker
Genau.
00:18:42
Speaker
Also ich glaube, das hängt immer vom Metier ab, von der Kategorie, von der wir reden, in welchem Rahmen die Bücher erscheinen.
00:18:49
Speaker
Also...
00:18:49
Speaker
Ein Sachbuch wird immer anders ablaufen als ein Krimi.
00:18:52
Speaker
In der Regel ist es einfach so, dass Verlage im Rahmen der Vorschauentwicklung für das nächste Programm, also jetzt gerade im März sind wir oder im März, April sind wir mit dem Herbstprogramm beschäftigt.
00:19:04
Speaker
Das heißt, an sich ist es eine Einladung an die Vertreter seitens des Buchverlags vorbeizukommen und aufzunehmen.
00:19:12
Speaker
den Verlagsmitarbeitern zu lauschen.
00:19:15
Speaker
Was sind das für Bücher?
00:19:16
Speaker
Was sind das für Autorinnen und Autoren?
00:19:18
Speaker
Und auch, welche Marketing- und Vertriebsstrategien dahinterstehen?
00:19:22
Speaker
Also, was hat man vor mit den Produkten?
00:19:24
Speaker
Was sind die Highlights der Produkte?
00:19:26
Speaker
Worauf müssen die Vertreterinnen und Vertreter achten, wenn sie reisen?
00:19:30
Speaker
Sind Autoren bereit für Lesungen?
00:19:35
Speaker
Also all das wird in so einer Besprechung eigentlich meistens angeteasert und man tauscht sich aus.
00:19:42
Speaker
Also bei uns dürfen zum Beispiel, das weiß ich nicht, wie das bei Gmeiner ist, die Vertreterinnen und Vertreter auch eine Meinung zum Cover und zur Covergestaltung haben.
00:19:49
Speaker
Also sprich, wir erwarten auch Feedback zum Programm, deswegen bereitet sich Ulrike wahrscheinlich auch gut vor, weil sie natürlich wissen, worum geht es.
00:19:56
Speaker
Ist das ein gutes Cover, ist das ein schlechtes Cover?
00:19:58
Speaker
Was für eine Meinung habe ich zu dem Titel?
00:20:00
Speaker
Sehe ich den weit vorn oder denke ich mir, da können wir eigentlich drüber springen?
00:20:04
Speaker
Das ist ein Mitläufertitel, da habe ich drei Buchhandlungen, da passt der rein und ansonsten wüsste ich jetzt nicht, wem ich den anbieten soll.
00:20:12
Speaker
Das gibt es auch ganz oft.
00:20:14
Speaker
Weil das Spannende ist ja tatsächlich, dass ja VertreterInnen das Sprachrohr oder beziehungsweise das Ohr sehr nah sozusagen an den Buchhandlungen haben und ja auch immer Feedback geben können, auch an Verlage, was funktioniert, was funktioniert nicht.
00:20:30
Speaker
Ulrike, ist das was, was du auch als Feedback zurückgibst oder eher weniger?
00:20:36
Speaker
Ja.
00:20:36
Speaker
Ja, ganz klar.
00:20:37
Speaker
Doch, das ist tatsächlich ja auch Teil meines Jobs, so wie ich ihn verstehe.
00:20:43
Speaker
Ich habe die Erfahrungen durch die Reise noch ganz aktuell und frisch und kann bestimmte Stimmungen oder Marktveränderungen natürlich mit einfließen lassen.
00:20:54
Speaker
Also ich habe nur Verlage, die uns genau deswegen einladen, weil sie unsere Erfahrungen hören wollen und auch deswegen fahren wir hin in erster Linie, weil
00:21:06
Speaker
Ja, man stellt uns das Programm der nächsten Reise vor.
00:21:10
Speaker
Man erzählt viel drumherum, was ich auch alles ganz wichtig finde.
00:21:15
Speaker
Also viel wichtiger als die Inhalte der Bücher.
00:21:18
Speaker
Die muss man mir nämlich nicht erzählen.
00:21:20
Speaker
Das sage ich auch immer wieder.
00:21:21
Speaker
Ich lese es selbst.
00:21:23
Speaker
Was mir tatsächlich viel bringt, sind die Geschichten drumherum.
00:21:27
Speaker
Warum hat der Verlag sich für den Autor entschieden?
00:21:30
Speaker
Warum kommt das Buch bei uns im Programm?
00:21:32
Speaker
Warum sieht es demnächst so aus, wie es aussehen soll?
00:21:36
Speaker
Was haben wir uns dabei gedacht?
00:21:38
Speaker
Das sind die Geschichten, die ich dann in meine Argumentation mit einfließen lassen kann und die dann auch den Buchhändler durchaus interessieren, weil der Buchhändler ist ja auch ein bisschen vorbereitet im Idealfall, wenn ich komme.
00:21:53
Speaker
Das heißt, die Vorschauen der Verlage werden ja...
00:21:56
Speaker
Ende Mai, wenn ich jetzt an die Sommerreise denke, verschickt.
00:22:00
Speaker
Und wenn ich dann ab Juni wieder im Buchhandel stehe oder unterwegs bin, dann ist die Vorschau im Idealfall angeguckt.
00:22:08
Speaker
Und dann ist es natürlich viel spannender, wenn ich noch Zusätzliches erzählen kann.
00:22:13
Speaker
Also auch für den Buchhändler viel spannender.
00:22:16
Speaker
Und mir gibt diese Zusatzinformation noch mehr Sicherheit beim Verkaufen, weil ich mehr weiß, weil ich auch weiß,
00:22:25
Speaker
Der Autor ist schon erfahren oder ein Debutant oder ist bereit zu Lesungen oder eben gar nicht.
00:22:33
Speaker
Und, und, und.
00:22:34
Speaker
Also all diese Zusatzinfos nützen mir tatsächlich sehr.

Erforderliche Fähigkeiten und Herausforderungen der Vertreterrolle

00:22:40
Speaker
Und bei meinen oder unseren Verlagen ist es tatsächlich so, dass der Ablauf vergleichbar ist.
00:22:49
Speaker
Es ist schon immer sehr ähnlich.
00:22:52
Speaker
Wir fangen an mit einer Rückschau.
00:22:54
Speaker
mit einem Rückblick auf unsere Reise und die Veränderungen im Markt.
00:22:59
Speaker
Dann wird uns das Programm vorgestellt mit all den tollen Infos.
00:23:03
Speaker
Und dann sprechen wir entweder sofort zum Titel oder aber später im Vertriebsteil.
00:23:10
Speaker
Und so rundet sich das Bild dann ab.
00:23:14
Speaker
Also das ist schon, was die Zusatzinformationen betrifft, eine wichtige Veranstaltung und was ich auch dank Corona wie viele andere auch gelernt habe, da gab es ja dann plötzlich Videokonferenzen statt einer Präsenzveranstaltung.
00:23:33
Speaker
Beides hat Vor- und Nachteile.
00:23:36
Speaker
Man kann so eine Videokonferenz machen, wenn man
00:23:39
Speaker
keine andere Möglichkeit hat.
00:23:41
Speaker
Oder wenn man für drei Gemüsebücher nach Österreich fliegen müsste, zum Beispiel, dann ist es, glaube ich, klüger, wenn man eine Videokonferenz macht.
00:23:50
Speaker
Aber für das Miteinander ist es einfach unersetzbar, dass man sich hin und wieder sieht.
00:23:59
Speaker
Das ist auch abends in der Regel bei einer Konferenz, die über mehrere Tage geht.
00:24:04
Speaker
Und man einfach abends zusammen essen geht und vielleicht ein Weinchen trinkt.
00:24:08
Speaker
Das bringt total viel.
00:24:09
Speaker
Vielleicht, Andi, aber auch nochmal deine Frage.
00:24:13
Speaker
Aus meiner Sicht, es ist das eine, dass man...
00:24:17
Speaker
euch Vertretern die Bücher im bestmöglichen Licht trotzdem darstellen möchte, dass ihr sie irgendwie auch mit einer gewissen eigenen Überzeugung verkauft und euch nicht verstecken müsst.
00:24:31
Speaker
Es ist
00:24:33
Speaker
Auch so, dass ich das Gefühl habe, dass man manchmal vielleicht nochmal so Akzente setzen kann, weil auf dem Papier sieht natürlich, ist jedes Projekt ganz fantastisch und verkauft sich hunderttausendfach, dass man aber eben vielleicht mal über diese Geschichte oder einfach nur einen persönlichen Leseeindruck oder irgendeine
00:24:52
Speaker
ein Gefühl einem Buch nochmal einen besonderen Schubs mitgeben kann.
00:24:56
Speaker
Und was auch bisher, glaube ich, Ulrike, bei uns jedes Mal vorgekommen ist, dass wir euch ein Programm vorstellen, auch eine Reihenfolge für unsere Programmvorschau.
00:25:07
Speaker
Und jedes Mal gibt es so Kandidaten, die der Verlag vielleicht gar nicht so auf dem Zettel hatte, wo ihr aber irgendwie so ein bisschen Gefallen dran findet.
00:25:16
Speaker
Und einen Titel auf einmal doch mehr
00:25:21
Speaker
Schlaglicht bekommt, als er es vielleicht bekommen hätte, wenn der Verlag ihn nur so platziert hätte.
00:25:28
Speaker
Aber weil ihr eben durch diese Erfahrung und durch das Leben direkt am Markt da irgendwas noch drin seht oder Lust drauf habt, es zu verkaufen.
00:25:38
Speaker
Und da muss man sagen, dass sich das in den allermeisten Fällen tatsächlich dann auch in Zahlen ablesen lässt.
00:25:43
Speaker
Also wenn nicht nur einzelne Vertreter, sondern wenn sich da vielleicht sogar so eine gewisse Dynamik entwickelt innerhalb einer Konferenz,
00:25:52
Speaker
dass man das ablesen kann, dass da so ein Titelfahrt aufnehmen kann, wenn da die Vertreter mit Werft dahinter stehen und wirklich denen aus einer Überzeugung und einer Freude heraus verkaufen möchten.
00:26:02
Speaker
Das merke ich immer und wirklich ausnahmslos bei allen Verlagen.
00:26:06
Speaker
Wenn man es geschafft hat, uns zu überzeugen, entweder durch die Präsentationen während der Konferenz, darum finde ich die auch so wichtig, obwohl ich ja manchmal denke, die sind eigentlich nur für die Verleger gemacht und nicht für uns.
00:26:19
Speaker
Aber das hätte ja auch seine Berechtigung, weil all die jungen Menschen wollen ja auch mal zeigen, womit sie sich so ein Vierteljahr beschäftigt haben.
00:26:28
Speaker
Aber nichtsdestotrotz denke ich auch jedes Mal, wenn man uns nicht überzeugt hat oder wenn man mich nicht überzeugt hat, wie soll ich das denn dann weitergeben?
00:26:38
Speaker
Wobei man auch das differenzieren muss, weil es gibt durchaus Titel, mit denen ich persönlich überhaupt nichts anfangen kann.
00:26:48
Speaker
Von denen ich aber trotzdem weiß, dass es einen Markt dafür gibt.
00:26:52
Speaker
Und das reicht mir dann.
00:26:53
Speaker
Dann kann ich es auch verkaufen.
00:26:55
Speaker
Also in dem Moment, wo ich weiß,
00:26:59
Speaker
Der Markt ist da.
00:27:00
Speaker
Muss ich selbst gar nicht begeistert sein.
00:27:05
Speaker
Jetzt ist es bei dir aber trotzdem so, du musst nicht alle Verlage aufführen.
00:27:10
Speaker
Die können wir vielleicht sogar mal verlinken, dann freuen die sich auch alle.
00:27:15
Speaker
Das Gmeiner ist da jetzt so ein bisschen, fällt als Ausnahme fast so ein bisschen raus.
00:27:20
Speaker
Ihr habt sehr viele literarische Verlage, auch Feuilleton, Kunstbücher,
00:27:31
Speaker
Das ist ja dann nochmal anders oder die werden auf eine andere Art verkauft.
00:27:37
Speaker
Da geht es auch sehr viel um Geschmack.
00:27:39
Speaker
Ja und nein.
00:27:41
Speaker
Also in der Tat, wir haben eine wunderbare Mischung, ganz viel Literatur, Kunst, Kinderbuch, hochwertiges, ein paar Gemüsebücher, sage ich immer, despektierlich, meine ich gar nicht so.
00:27:54
Speaker
Aber ich bin froh, dass ich die habe.
00:27:56
Speaker
Ich nehme es nicht persönlich.
00:27:57
Speaker
Nein, keinesfalls, weil ich vertrete die alle ausnahmslos wirklich richtig gerne.
00:28:03
Speaker
Und es ist eine Erholung.
00:28:06
Speaker
Wenn ich nach drei, vier Literaturverlagen ununterbrochen über Belletristik gesprochen habe, da ist mein eigenes, aber auch das Buchhändlerhirn übermüdet, angestrengt.
00:28:22
Speaker
Und dann
00:28:23
Speaker
tausche ich gerne und nehme entweder einen Kinderbuchverlag oder aber einen Kochbuchverlag, damit man sich wieder so ein bisschen erholen kann und die Dramaturgie meines Besuches irgendwie bleibt.
00:28:37
Speaker
Und dann kann ich auch mal wieder zu einem Belletristen wechseln oder zeige zwischendurch Kunst.
00:28:42
Speaker
Also ich setze das schon sehr bewusst ein, damit es nicht zu anstrengend wird.
00:28:49
Speaker
Auch wenn das jetzt ein Sprung von der Vertretertagung in die Buchhandlung wird, aber weil du es gerade erwähnt hast, wie lange muss ich mir so ein Gespräch vorstellen in so einer Buchhandlung?
00:28:57
Speaker
Also du kommst an, wahrscheinlich morgens irgendwann und wie viele Buchhandlungen am Tag schaffst du?
00:29:02
Speaker
Also mittlerweile schaffe ich nur noch drei.
00:29:06
Speaker
Wow, das ist aber trotzdem viel.
00:29:07
Speaker
Ja, finde ich auch.
00:29:09
Speaker
Und danach bin ich, wie ich eben schon gesagt habe, abends leer geplaudert.
00:29:13
Speaker
Also mehr geht tatsächlich nicht.
00:29:15
Speaker
Und wie lang bist du dann in so einer Buchhandlung?
00:29:18
Speaker
Unterschiedlich, Minimum sind es drei Stunden.
00:29:21
Speaker
Und ja, ich spreche ja auch gerne mit meinen Buchhändlern über dies und das und meistens spricht man dann ja auch mal über andere Sachen.
00:29:33
Speaker
Das ergibt sich in der Belletristik ganz oft so.
00:29:35
Speaker
Ich stelle ein Buch vor mit dem Thema XY und dann erzählt man über eigene Erfahrungen und der Buchhändler erzählt von den Erfahrungen der Oma oder sonst irgendwas und zack sind fünf Stunden rum.
00:29:46
Speaker
Das passiert auch.
00:29:48
Speaker
Und es ist nicht so selten, dass ich fünf Stunden in der Buchhandlung sitze.
00:29:55
Speaker
Aber dann auch gern.
00:29:56
Speaker
Also das ist ja auch das Schöne an meinem Beruf.
00:30:01
Speaker
Ich besuche eigentlich nur Kunden, die ich mag.
00:30:08
Speaker
Also ich meine, am Ende ist es ja trotzdem nicht lang pro Verlag.
00:30:11
Speaker
Wenn man sich überlegt, 10 bis 20 Verlage hat man in der Tasche, ist es ja pro Verlag am Ende, wenn du sagst 3 bis 5 Stunden, 10 bis 15 Minuten pro Verlag.
00:30:20
Speaker
Und da muss man sich ja schon gut strukturieren, dass man das schafft, ein umfangreiches Programm irgendwie auch zu schaffen.
00:30:29
Speaker
für den Buchhändler explizit so zu präsentieren, dass man weiß, das sind die Bücher, die du wahrscheinlich verkaufen wirst.
00:30:35
Speaker
Da sind wir jetzt in diesem Beratungsfaktor.
00:30:37
Speaker
Du musst deinen Buchhändler ja wahnsinnig gut kennen, dass du weißt, dieses Buch wird bei ihm funktionieren und dieses nicht.
00:30:43
Speaker
Deswegen stelle ich Buch A vor und Buch B nicht.
00:30:46
Speaker
Also ich finde deinen Job faszinierend, weil du hast ja, ich sage mal, bei 10 bis 20 Verlagen,
00:30:52
Speaker
Durchschnittlich vielleicht 50 Bücher pro Halbjahr.
00:30:54
Speaker
Das ist ja eine wahnsinnige Menge, die du einfach auch mittragen musst und ganz gezielt vorstellen musst.
00:31:00
Speaker
Das stelle ich mir wahnsinnig anstrengend vor.
00:31:02
Speaker
Das ist es auch.
00:31:03
Speaker
Also tatsächlich, es macht einen Heidenspaß, aber es ist wahnsinnig anstrengend, weil ich mich tatsächlich so konzentriere.
00:31:12
Speaker
Ich möchte nichts vergessen.
00:31:15
Speaker
Und ich habe ja eine gewisse Erwartungshaltung.
00:31:17
Speaker
Ich
00:31:17
Speaker
Ich gehe in die Buchhandlung und denke bei den Spitzentiteln, bei meinen von mir selbst bekürten Spitzentiteln, ich gehe nicht wieder raus, bis die Zahl, die ich möchte, auf dem Papier steht oder in meinem Rechner ist.
00:31:32
Speaker
Und manchmal ist es so, dass der Finger schon über der Zahl kreist und wenn der Buchhändler dann freiwillig diese Zahl nennt, dann bin ich ganz zufrieden.
00:31:42
Speaker
Wie läuft das eigentlich ab?
00:31:44
Speaker
Ich habe früher in einem Sportverein gearbeitet, vorne am Tresen.
00:31:48
Speaker
Und wenn dann Leute gekommen sind, um sich zu informieren, dann hat man am Anfang immer mal...
00:31:55
Speaker
habe ich mal eine andere Einleitung probiert und versuchte, wie die Leute nur zu überreden, dass sie sich nun für eine Mitgliedschaft entscheiden und das dann nur das Formular ausfüllen.
00:32:02
Speaker
Und mit der Zeit haben sich dann so Redewendungen eingeschlichen und irgendwann habe ich das wirklich im Kopf auf den Knopf gedrückt, abgespult und da habe ich nichts vergessen.
00:32:13
Speaker
Es war das Gleiche.
00:32:14
Speaker
Ich konnte mich aber selber nicht mehr reden.
00:32:15
Speaker
Das ist ein klassisches Haffinger-Problem.
00:32:19
Speaker
Das kenne ich auch.
00:32:20
Speaker
Das verliert sich im Laufe der Jahre.
00:32:23
Speaker
Aber...
00:32:24
Speaker
Ja.
00:32:24
Speaker
Gewöhnt man sich dran oder findest du immer neue Formulierungen?
00:32:27
Speaker
Nein, das finde ich nicht.
00:32:28
Speaker
Also man gewöhnt sich ein bisschen dran.
00:32:30
Speaker
Ich habe irgendwann mal versucht, weil ich mich eben auch selber nicht mehr hören konnte, in der Buchhandlung sitzend von meinem Idealsatz abzuweichen, damit ich mir selber mal was anderes erzähle.
00:32:41
Speaker
Und ich bin so ins Stottern geraten, dass ich das sofort wieder aufgegeben habe.
00:32:46
Speaker
Und ich plapper jetzt so vor mich hin mit meinen Idealsätzen, höre mir halt selber nicht mehr zu.
00:32:53
Speaker
Ich muss nur hin und wieder ein bisschen gucken, dass ich noch auf der richtigen Seite spreche, weil die Buchhändler blättern ihre Vorschauen.
00:33:00
Speaker
Und das ist mir auch schon mal passiert, dass ich dann einen Text erzählt habe zu einem Buch, der gar nicht funktioniert.
00:33:06
Speaker
gerade auf der Seite zu sehen war.
00:33:08
Speaker
Aber das kriegt man dann hin.
00:33:10
Speaker
Also da habe ich schon ordentlich zurückgerudert.
00:33:14
Speaker
Nur um die Frage von eben zu versuchen zu beantworten, mit 20 Verlagen und drei bis fünf Stunden Zeit, das klappt mittlerweile ganz gut, weil da ist ja schon eine Gewichtung drin und auch eine Struktur drin.
00:33:30
Speaker
Also im Idealfall.
00:33:32
Speaker
ist der Buchhändler vorbereitet und hat meine 20 Vorschauen vor sich liegen.
00:33:37
Speaker
Oder ich ziehe sie halt aus der Tasche, wenn mal eine fehlt.
00:33:40
Speaker
Aber in den vorbereiteten Vorschauen steht oft eine Zahl, die der Buchhändler für sich gedacht hat.
00:33:49
Speaker
Und tatsächlich kenne ich meine Kunden sehr gut.
00:33:52
Speaker
Und wenn die Zahl mit der, die ich denke, übereinstimmt, übernehme ich die einfach.
00:33:57
Speaker
Und dann erzähle ich nur noch was zu dem Buch, wenn ich noch was Außergewöhnliches zu erzählen habe.
00:34:03
Speaker
Also meinetwegen eine Lesung in der Nähe, wo man dann nochmal über die Zahlen nachdenken sollte.
00:34:09
Speaker
Oder außerordentlich viel Presse.
00:34:11
Speaker
Also irgendetwas Besonderes.
00:34:13
Speaker
Das erzähle ich dann nochmal.
00:34:14
Speaker
Das dauert aber nur wenige Sekunden.
00:34:17
Speaker
Und ansonsten konzentriere ich mich darauf, eine angedachte Zahl zu erhöhen, wenn ich den Eindruck habe, die muss erhöht werden.
00:34:28
Speaker
Also wenn zum Beispiel ein Debüt im Programm ist und der Buchhändler hat eine vorsichtige 3 da stehen und ich denke aber, das gute Stück ist für eine Partie gut, also 11-10, dann erkläre ich warum.
00:34:43
Speaker
Und meistens mache ich das oder ich mache das immer bei den Titeln, die mich komplett begeistert haben.
00:34:49
Speaker
Also diese

Veränderungen in der Buchindustrie und deren Auswirkungen auf Vertreter

00:34:50
Speaker
sogenannten Herzenstitel, von denen ich zum Glück pro Reise immer so drei bis vier über alle Verlage hinweg gekürt habe.
00:35:01
Speaker
Und meine Buchhändler fragen mittlerweile auch schon, also schreiben vor meiner Reise schon eine Mail dazu.
00:35:07
Speaker
Welches sind ihre Herzenstitel?
00:35:09
Speaker
Das finde ich ganz schön.
00:35:12
Speaker
Und ganz oft ist es auch so, dass Buchhändler dann vor meinem Besuch schon lesen und dann reden wir darüber und dann kriege ich die Partie.
00:35:20
Speaker
Und jetzt im Frühjahr habe ich in der Buchhandlung gesessen, das erzähle ich kurz, auch wenn die Zeit läuft.
00:35:26
Speaker
Das war so nett, ich habe das gar nicht gemerkt.
00:35:28
Speaker
Ich saß in Bad Soden.
00:35:31
Speaker
Bei Gundi gab und das ist eine ganz feine, kleine Buchhandlung und da sitzen dann auch die Angestellten immer mit dabei, wenn ich dann anfange zu erzählen und dieses Mal saß zusätzlich noch ein junger französischer Praktikant, wir hatten irgendeinen Schüleraustausch,
00:35:47
Speaker
Und wir fingen an mit dem Programm und ich habe es dann vorgestellt und dann sagt Frau Gabb, fünf, bei einem meiner Herzenstitel.
00:35:56
Speaker
Und mir ist es gar nicht so aufgefallen, erst als der junge Mann hochguckte, etwas irritiert, habe ich gemerkt, ich habe unwillig geknurrt.
00:36:04
Speaker
Also ich habe nichts gesagt, ich habe nur so...
00:36:08
Speaker
gemacht.
00:36:10
Speaker
Und dann guckte Frau Garp hoch, guckt mich irritiert an und sagt, 11, 10?
00:36:17
Speaker
Und da fing der Kleine an zu lachen.
00:36:19
Speaker
Und das fand ich irgendwie so lustig, weil man braucht manchmal gar nichts mehr zu sagen.
00:36:23
Speaker
Das geht in Sekundenschnelle.
00:36:26
Speaker
Also die Buchhändler merken, wenn ich was nicht toll finde und ich sag dann auch manchmal, die Taste finde ich nicht.
00:36:34
Speaker
Also das geht nicht, da müssen wir nochmal ran.
00:36:36
Speaker
Oder so.
00:36:37
Speaker
Und
00:36:39
Speaker
Frau Garp hat erhöht auf 11.10, weil sie...
00:36:42
Speaker
ich behaupte das jetzt so und ich freue mich da auch drüber, dass es so ist, kriege ich hin und wieder auch bestätigt, ich habe ein ganz gutes Gespür für das, was meine Kunden brauchen können und für das, was ihnen gefällt und was sie dann aber auch wieder gut an ihre Kunden weiterverkaufen können.
00:36:59
Speaker
Aber das spricht ja eigentlich für eine wahnsinnig lange Berufserfahrung und eine wahnsinnig gute Beziehung zu deinen Kundinnen und Kunden.
00:37:07
Speaker
Also das ist, das muss man sich ja alles aufbauen,
00:37:11
Speaker
Ja, stimmt.
00:37:14
Speaker
Also wahnsinnig lange Berufserfahrung kann ich ja mal sofort bestätigen, weil jetzt bin ich 63, habe mit 16 angefangen.
00:37:22
Speaker
Ja, das ist lang.
00:37:23
Speaker
Also das sind ja nun auch schon ein paar Tage.
00:37:26
Speaker
Und auch wenn ich das Gebiet oft gewechselt habe oder öfter mal, insgesamt fünfmal glaube ich,
00:37:33
Speaker
Ja, ich habe mir eine Beziehung zu meinen Kunden aufgebaut, aber das geht relativ schnell.
00:37:38
Speaker
Also man kommt zur ersten Reise und stellt sich vor und da bin ich immer noch sehr, sehr, sehr vorsichtig, weil ich möchte nicht als Drücker geankert werden.
00:37:50
Speaker
Da lasse ich auch den Buchhändler so, wie er meint oder ich spreche Empfehlungen aus und erkläre, warum ich mich
00:37:58
Speaker
gerne höher gehen würde, aber wenn der Buchhändler dann trotzdem nicht will, dann bleibt es auch dabei.
00:38:03
Speaker
Auch jetzt, trotz der guten Erfahrungen.
00:38:05
Speaker
Wenn ich mal mit meinem Herzenstitel nicht durchkomme und der Buchhändler trotzdem nur drei will, dann will er halt nur drei.
00:38:11
Speaker
Dann habe ich darauf hingewiesen und dann ist gut.
00:38:14
Speaker
Also ich möchte ungern unangenehm werden.
00:38:18
Speaker
Und die gute Beziehung würde ich von meiner Seite aus bestätigen, aber ich weiß natürlich nicht, was die Buchhändler so erzählen.
00:38:25
Speaker
Von daher von meiner Seite aus ja und ich freue mich halt drüber, wenn meine Tipps und Anregungen ankommen und umgesetzt werden und ja auch offensichtlich meistens erfolgreich sind, sonst würde ich keine Nachbestellungen kriegen.
00:38:40
Speaker
Also von daher, das funktioniert schon alles.
00:38:44
Speaker
Und dann gibt es neben den Herzenstiteln, die ich ja durchaus pushe, weil es mir persönlich wichtig ist oder weil da mein missionarischer Touch rauskommt und durchbricht, neben den Titeln gibt es die Titel, die einfach einen Markt haben.
00:39:03
Speaker
Wenn der zehnte Rademacher erscheint bei Dumont Verlag zum Beispiel, Provence-Krimis, Provence auch, aber spielen in der Provence, dann muss ich den nicht mehr pushen.
00:39:20
Speaker
Da gucke ich mir die Vorgängerzahl an und das geht dann eben auch schnell.
00:39:24
Speaker
Da brauche ich eigentlich nur zu sagen, letztes Mal hatten sie eine Partie und das machen wir doch wieder und dann machen wir das wieder.
00:39:31
Speaker
Also da ist schon eine Gewichtung im Zeitaufwand der einzelnen Titel.
00:39:39
Speaker
Und im Sachbuch ist es auch tatsächlich oft so, dass Buchhändler viel besser als ich wissen, ob sie das Thema überhaupt brauchen in ihrer Buchhandlung, ob sie die Abteilung noch haben.
00:39:50
Speaker
Das weiß ich zwar auch manchmal, aber manchmal eben auch nicht, weil von einer Reise zur nächsten wird ja auch mal eine ganze Abteilung plötzlich gestrichen, weil der Buchhändler glaubt, es nicht mehr zu brauchen.
00:40:02
Speaker
Und das geht dann auch schnell.
00:40:06
Speaker
Ulrike, ich frage jetzt mal ganz ketzerisch, denn Tina und ich haben jetzt die letzte Zeit damit zugebracht, wahnsinnig viel Energie in die Verlagsvorschauen zu stecken.
00:40:18
Speaker
Und wir versuchen, alle Buchprojekte im besten Licht abzubilden.
00:40:24
Speaker
Wir wollen, dass man das liest, dass man sofort erfasst, was ist das Wichtige an diesem Buch?
00:40:27
Speaker
Warum sollte der Buchhändler das einkaufen?
00:40:30
Speaker
Und dann wird das für viel Geld gedruckt und verschickt.
00:40:33
Speaker
Und dann liegt das beim Buchhändler.
00:40:35
Speaker
Warum brauchen die eigentlich Vertreter?
00:40:38
Speaker
Das meine ich jetzt wirklich sehr provokant gefragt.
00:40:41
Speaker
Ich finde, das ist relativ leicht zu beantworten.
00:40:45
Speaker
Weil Buchhändler, die auf mich hören,
00:40:47
Speaker
Viel Zeit sparen!
00:40:50
Speaker
Ich weiß das aus eigener Erfahrung.
00:40:52
Speaker
Wenn ich mir selber diese 20 Verlagsvorschauen angucke und durchlese, also wenn ich tatsächlich auf die wahnwitzige Idee käme, jede Seite zu lesen, damit ich einen Eindruck kriege, was ist es denn für ein Buch?
00:41:06
Speaker
Was ist es für eine Novität, die mich da erwartet?
00:41:08
Speaker
Warum sollte ich sie einkaufen?
00:41:10
Speaker
Dann bin ich nach der dritten Vorschau völlig fertig.
00:41:14
Speaker
Ich finde, alle Vorschau-Texte klingen irgendwann gleich.
00:41:19
Speaker
trotz aller Arbeit, die die Verlagsleute da reinstecken.
00:41:22
Speaker
Aber ich als Buchhändler weiß irgendwann nicht mehr, was ist denn nun wirklich dahinter.
00:41:29
Speaker
Und wenn ein Vertreter kommt, dem ich vertraue, von dem ich weiß, wie er tickt, wie er arbeitet und wie die Empfehlungen sind, dann gucke ich bei Unsicherheiten meinen Vertreter an und frage.
00:41:42
Speaker
Oder gucke auch nur.
00:41:43
Speaker
Und dann sagt der Vertreter ja oder nein.
00:41:46
Speaker
Und dann
00:41:47
Speaker
Von mir kommt das Nein immer dann, wenn ich denke, brauche er nicht oder sie.
00:41:53
Speaker
Es hat hier keine Chance aus unterschiedlichen Gründen, die ich dann manchmal auch erkläre.
00:41:57
Speaker
Manchmal reicht auch einfach, wenn ich sage, nö.
00:42:00
Speaker
Und dann sind wir uns einig und blättern weiter.
00:42:03
Speaker
Aber die wissen dann auch, wenn ich der Ansicht bin, sie brauchen es, dann stimmt es genauso.
00:42:09
Speaker
Das ist alles mit ganz viel Überzeugung, was du da machst.
00:42:13
Speaker
Was ich mich jetzt aber frage,
00:42:16
Speaker
Du machst das Ganze ja auch zum Geldverdienen.
00:42:18
Speaker
Und ihr werdet prozentual bezahlt.
00:42:26
Speaker
Das heißt, ihr müsst natürlich auch gewisse Zahlen generieren, damit ihr euer Auskommen habt.
00:42:33
Speaker
Also nur nach dem guten Verhältnis zur Buchhandlung kannst du nicht gehen.
00:42:40
Speaker
Was ich mich jetzt die ganze Zeit oder jedes Mal frage,
00:42:44
Speaker
Ich halte es für extrem schwierig, diese Balance hinzubekommen zwischen dem Vertrauen, das man zur Buchhandlung hat und das man sich auch nicht verspielen möchte, indem ich denen jetzt irgendwas anbiete.
00:42:57
Speaker
Gleichzeitig hat man aber auch einen, oder ihr habt 20 Verlage im Rücken, die, wenn die Zahlen vielleicht nicht so sind, wie sich das der Verlag gedacht hat, die dann irgendwie ankommen und sagen, wir sind sehr, sehr enttäuscht.
00:43:11
Speaker
Wie schaffst du diesen Kompromiss und wie gehst du damit um?
00:43:18
Speaker
Oder kommt das vor, dass das Verlage...
00:43:21
Speaker
Forderungen stellen, geben die euch?
00:43:24
Speaker
In der Regel kriegt man da Zielvorgaben?
00:43:25
Speaker
Wie müssen sich das die Leute vorstellen?
00:43:28
Speaker
Also ein, zwei Verlage haben Zielvorgaben, die man uns mal mitteilt, die ich dann aber sofort wieder vergesse.
00:43:38
Speaker
Die sind mir wirklich egal.
00:43:43
Speaker
Also diese sogenannten klassischen Planzahlen, die nehme ich zur Kenntnis und Punkt.
00:43:49
Speaker
Punkt.
00:43:50
Speaker
die beeinflussen weder meinen Verkauf noch mein Verhalten noch meinen Zugang zum Buch.
00:43:58
Speaker
Genauso wie ich ausblende, wenn ich in der Buchhandlung sitze, im Gespräch mit Buchhändlern, geht es mir um das Buch, über das ich gerade spreche und bei dem ich einen Markt sehe.
00:44:09
Speaker
Den Markt sehe ich aber, weil ich tatsächlich den Markt sehe und nicht, weil ich eine Provision erwirtschaften möchte.
00:44:15
Speaker
Also ich kann das tatsächlich wunderbar ausblenden,
00:44:19
Speaker
Aber vielleicht auch deswegen, weil keiner unserer Verlage uns wirklich Druck macht.
00:44:25
Speaker
Das ist bei manchen Kollegen anders, das weiß ich und ich weiß nicht, ich würde wahrscheinlich kündigen, wenn das bei mir der Fall wäre, weil ich sowas nicht aushalte und auch nicht möchte.
00:44:35
Speaker
So funktioniere ich nicht.
00:44:36
Speaker
Ich mache mir den Druck ja selber.
00:44:39
Speaker
Aber auch nicht, weil ich wahnsinnig viel Geld verdienen möchte, also möchte ich schon, aber das ist jetzt nicht die allererste Priorität, sondern es muss unterm Strich stimmen, klar.
00:44:54
Speaker
Wenn ich so in der reisefreien Zeit im Rahmen der Konferenzphase oder so hier zu Hause sitze und die ersten Provisionsabrechnungen, die meist jährlich dann kommen, so Januar, Februar kommen die vom Vorjahr und ich dann drauf gucke und denke, boah,
00:45:14
Speaker
toll, dann ist alles gut.
00:45:18
Speaker
Dann freue ich mich und gut ist.
00:45:19
Speaker
Wenn die mal nicht so gut sind, dann gibt es Gründe.
00:45:22
Speaker
Aber tatsächlich ist bei den Verlagen, die wir in der Tasche haben, keiner der
00:45:28
Speaker
an meiner Arbeit zweifelt.
00:45:30
Speaker
Also wenn es tatsächlich mal zu wenig gewesen ist oder man enttäuscht ist, dann unterhalten wir uns darüber ganz anständig, weil ich bin dann nicht minder enttäuscht.
00:45:41
Speaker
Ich habe mir dann manchmal auch mehr vorgestellt und gewollt, aber dann sprach der Markt dagegen oder Corona am Anfang.
00:45:50
Speaker
Später hat sich das ja wieder ausgeglichen.
00:45:52
Speaker
Aber all diese Dinge, die passieren können, ja,
00:46:00
Speaker
Aber sagst du nicht, die Bücher sind schuld?
00:46:02
Speaker
Das ist doch aus meiner Warte das Einfachste zu sagen, ich hätte alles verkaufen können, aber es hat es leider nicht hergegeben.
00:46:08
Speaker
Kunden waren super, die hätten mir alles abgenommen, aber leider habt ihr mir nicht das Richtige gegeben.
00:46:12
Speaker
Ich kann nicht alles verkaufen.
00:46:13
Speaker
Ist doch viel einfacher.
00:46:14
Speaker
Ich kann das nicht.
00:46:15
Speaker
Also man merkt mir das auch an.
00:46:20
Speaker
Ich kann nur das verkaufen, was ich entweder toll finde, wovon ich selber überzeugt bin, oder wo ich einen Markt sehe.
00:46:30
Speaker
Wenn das beides nicht gegeben ist, kann ich es nicht verkaufen.
00:46:33
Speaker
Darf ich dich direkt noch fragen?
00:46:35
Speaker
Wir verlassen mal sozusagen diese Ebene, gute Bücher, schlechte Bücher.
00:46:40
Speaker
Was ja ein weiteres, ich sage jetzt mal schwieriges Thema, gerade im Moment für alle Beteiligten ist, ist ja die Zentralisierung.
00:46:47
Speaker
Also wir haben das Problem Thalia, ich nenne das Problem, dass viele kleine Buchhandlungen von Thalia übernommen werden und die ja zentral einkaufen und da kommt ihr in der Regel auch nicht mehr rein.
00:47:01
Speaker
Das wirkt sich ja auch alles auf deinen Umsatz aus.
00:47:04
Speaker
Also weniger auf den Umsatz der Verlage, weil die Buchhandlung ja, wie gesagt, dann über die Zentrale noch bedient wird.
00:47:12
Speaker
Wie geht ihr mit sowas um?
00:47:13
Speaker
Also was jetzt zum Beispiel ein Thema wäre, ist sowas wie Nebenmärkte.
00:47:16
Speaker
Also euer Geschäft hat sich ja dahingehend auch verändert, dass ihr nicht mehr nur Buchhandlungen besucht, sondern halt auch Nebenmarktsgeschäfte, Concept Stores etc.
00:47:25
Speaker
Gerade im Kochbuchbereich gibt es ja viele Concept Stores, die da aus dem Boden schießen.
00:47:30
Speaker
Ist das für euch ein Thema, dass ihr euch auch immer wieder neu erfinden müsst, was eure Kundengruppen betrifft?
00:47:35
Speaker
Und gibt es einen Unterschied, das würde mich interessieren, wenn man jetzt zum Beispiel so einen Concept-Store besucht versus einer Buchhandlung, muss man sich da anders vorbereiten?
00:47:44
Speaker
Gehen die anders auf Bücher zu?
00:47:47
Speaker
die gehen komplett anders auf bücher zu also ich hab einige wenige wo ich immer mal vorbeigehe und damit geht's schon los im klassischen buchhandel macht man ein halbes jahr vorher beim besuch einen termin für den nächsten besuch und der steht
00:48:01
Speaker
Er wird vielleicht mal einen Tag vorher abgesagt, weil jemand krank geworden ist.
00:48:04
Speaker
Aber eigentlich steht er.
00:48:06
Speaker
In einem Concept Store kann ich 100 Termine machen.
00:48:09
Speaker
Die stehen nicht.
00:48:10
Speaker
Also da komme ich trotz Termin vorbei und dann ist der Ansprechpartner gerade nicht da.
00:48:15
Speaker
Hat es aber auch nicht für nötig empfunden, mir Bescheid zu sagen.
00:48:19
Speaker
Also das ist für einen klassischen Sortimentsvertreter, als den ich mich bezeichne, ein Grauen.
00:48:26
Speaker
Ich laufe da vorbei, tatsächlich, wenn ich sowieso in der Nähe bin.
00:48:30
Speaker
Alles andere macht keinen Sinn.
00:48:31
Speaker
Also extra irgendwo hinfahren, um den Ansprechpartner dann nicht anzutreffen, das mache ich nicht mehr.
00:48:37
Speaker
Und es macht einfach wirklich keinen Sinn.
00:48:40
Speaker
Concept-Stores sind ja sowieso ein bisschen speziell.
00:48:44
Speaker
Die schießen aus dem Boden wie Pilze tatsächlich, sind aber auch genauso schnell wieder weg.
00:48:50
Speaker
viele, nicht alle.
00:48:52
Speaker
Deswegen sind das keine Kunden, die ich jetzt so als zuverlässig bezeichnen würde, weil man nie weiß, wie entwickelt sich der Markt, ist er nächstes Jahr noch da und all diese Dinge.
00:49:08
Speaker
Also ich konzentriere mich tatsächlich auf den klassischen Sortimentsbuchhandel, immer noch, trotz aller Veränderungen und ja, wir merken es ganz deutlich und das crämt mich auch und das
00:49:19
Speaker
macht mir auch Sorgen, nicht mehr für mich, aber für die Branche an sich und für die zukünftigen Vertreter, weil jede Woche kriege ich mittlerweile eine Info von einem Buchhändler unterschiedlicher Größe, dass sie sich Thalia Store, heißt es vielleicht, angeschlossen haben.
00:49:42
Speaker
Heute habe ich ganz aktuell eine gekriegt, fehlen mir auf einen Schlag vier Kunden, also vier Buchhandlungen, weil die alle zu Thalia gehen.
00:49:51
Speaker
Und ja, es nimmt zu, tatsächlich.
00:49:55
Speaker
Also es ist ja nicht nur Thalia, sondern was zu dieser, wie ich es empfinde, Negativentwicklung beiträgt, sind auch diese Einkaufsverbünde.
00:50:04
Speaker
Genossenschaften wie Annabelle, Nordbuch, Elgebuch möchte auch demnächst ein eigenes Zentrallager haben.
00:50:11
Speaker
Alles das beeinträchtigt den ganz normalen klassischen Besuch und Einverkauf, wie es so schön heißt.
00:50:21
Speaker
Es wird schon weniger.
00:50:23
Speaker
Das muss man ganz klar sehen.
00:50:28
Speaker
Das schadet am Ende ja auch dem Leser, der Leserin, weil ja dann die Diversität ja am Ende auch fehlt, oder?
00:50:35
Speaker
Also ich glaube, jetzt in der Stunde wird mir erstmal bewusst, wie wichtig eigentlich auch VertreterInnen sind in der Buchbranche.
00:50:45
Speaker
Also es ist echt faszinierend.
00:50:47
Speaker
Ja.
00:50:48
Speaker
Ich finde ja auch.
00:50:50
Speaker
Ja, ich glaube, dass man mittelfristig tatsächlich einen Unterschied merken wird.
00:50:55
Speaker
Also wir werden den noch merken, weil wir die alte Form kennen.
00:50:59
Speaker
Wenn man nochmal eine Generation weiter guckt, glaube ich nicht, dass man den Unterschied noch merken wird, weil die neuen Leser oder Käufer die alten vielleicht gar nicht mehr kennen.
00:51:11
Speaker
Also ich glaube, das verändert sich so schleichend für Käufer, für Leser.
00:51:16
Speaker
Und man merkt es am Anfang vielleicht nicht so.
00:51:19
Speaker
Aber es gibt jetzt schon Buchhandlungen, die sich irgendeiner dieser Einkaufsgemeinschaften angeschlossen haben und ich komme ein halbes Jahr später.
00:51:28
Speaker
Manche darf ich ja noch besuchen und mache das auch, stelle das Programm dann vor und die bestellen dann im Idealfall bei mir.
00:51:35
Speaker
Das finde ich auch völlig in Ordnung.
00:51:37
Speaker
Wie ist denn deine Einschätzung?
00:51:38
Speaker
Das klang eben eher trüb.
00:51:42
Speaker
Wir haben vorhin eine Stellenausschreibung formuliert, die mir persönlich eh nicht so wahnsinnig viel Lust gemacht hat.
00:51:48
Speaker
Ich weiß, es ist relativ schwierig für die Verlage, Vertreter und gute Vertreter zu finden.
00:51:57
Speaker
Du hast dein Alter gesagt und du hast mir auch schon mal in Frankfurt auf der Messe angedroht, dass du irgendwann nicht mehr reisen möchtest.
00:52:07
Speaker
was ich nach wie vor nicht gut finde.
00:52:13
Speaker
Die Verlage brauchen natürlich Vertreter, aber das ist jetzt nicht der reizvollste Beruf vom Pensum her.
00:52:20
Speaker
Es ist auch nicht mehr so, dass ich mir das zweite, dritte Ferienhaus und den schwarzen Porsche leisten kann.
00:52:26
Speaker
Das wird zunehmend zu einem Problem für die Verlage und ganz verzichten geht für einige nicht.
00:52:31
Speaker
Also ich weiß, für Gmeiner wäre es ein Riesentrama, wenn es euch nicht mehr gäbe.
00:52:35
Speaker
Und das mag für andere Verlage anders sein, aber für ganz viele ist das wirklich problematisch.
00:52:39
Speaker
Es ist, glaube ich, für alle Verlage ein Drama.
00:52:42
Speaker
Außer doch auch für Sachbuchverlage ist es auch ein Drama.
00:52:48
Speaker
Weil wir machen ja... Ja, diese Amazon-Verlage, die können vielleicht... Die können vielleicht allein.
00:52:54
Speaker
Aber man merkt den Unterschied ja schon, wenn man sich nur anguckt.
00:52:57
Speaker
Als ich anfing zu reisen, es gab kein Amazon, es gab auch noch keine Laptops, es gab noch nicht mal ein Handy.
00:53:03
Speaker
Ich hatte einen riesen Knochen im Auto, so ein
00:53:05
Speaker
Polizeiruf 110 Telefon im Auto, das war großartig.
00:53:10
Speaker
Bis ich das Zeug alles im Hotelzimmer hatte, das war schon eine Lauferei.
00:53:14
Speaker
Aber es gab damals große Vertreter, Stabvertreter, die alten Fürsten, sagen wir hin und wieder, die hatten maximal drei Verlage in der Tasche.
00:53:26
Speaker
Also drei Belletristik-Verlage, mehr ging nicht.
00:53:28
Speaker
Das war schon die absolute Ausnahmesituation.
00:53:32
Speaker
Damit konnten die sich das Ferienhaus in der Toskana oder in Griechenland oder weiß ich wo kaufen.
00:53:37
Speaker
Oder den Porsche.
00:53:38
Speaker
Und den Porsche.
00:53:41
Speaker
Heute hat man 20 Verlage in der Tasche und kein Ferienhaus.
00:53:48
Speaker
Das ist der Unterschied.
00:53:49
Speaker
Also undenkbar vor 20 oder 30 Jahren wäre gewesen, dass man mehr als drei, vier große Verlage zusammen anbietet.
00:53:58
Speaker
Das hat sich komplett geändert, weil die Verlage merken, wir finden kaum noch jemanden, der das machen möchte oder kann.
00:54:06
Speaker
Man muss es ja auch können und wollen.
00:54:11
Speaker
Und ja, diese 20 Verlage sind für mich das Limit.
00:54:16
Speaker
Mehr kann ich nicht.
00:54:18
Speaker
Deswegen, wir kriegen ganz oft Anfragen, weitere Verlage zu übernehmen und ich sage immer nein, Benedikt nicht ganz so oft, mein Kollege, aber das Limit ist bei mir erreicht, aber auch bei meinen Kunden, weil die Aufmerksamkeit nimmt ja irgendwann auch nach und ab, nimmt ab, heißt das.
00:54:41
Speaker
Das ist schon ein Unterschied.
00:54:43
Speaker
Also der Umsatz, seit es Amazon gibt, hat sich halbiert.
00:54:48
Speaker
Die Buchhandlungen werden weniger.
00:54:50
Speaker
Das Bild wird sich ändern.
00:54:52
Speaker
Also vielleicht gibt es irgendwann keine Freien mehr.
00:54:56
Speaker
Oder man hat als Vertreter, als freier Vertreter 30 Verlage in der Tasche und kriegt von allen Verlagen so eine Art Beraterhonorar, weil die Provision nicht mehr reicht.
00:55:11
Speaker
Also man weiß es im Moment nicht.
00:55:14
Speaker
Die Vertreter komplett alle, also alle freien Handelsvertreter, mit denen ich ja während der Messe oder auch während der Vertreterbörsen immer wieder spreche, sind im Moment ein bisschen ratlos.
00:55:27
Speaker
Die sind alle ungefähr in meinem Alter, deswegen macht sich da keiner ganz große Sorgen.
00:55:31
Speaker
Aber es ist halt ein Nachwuchsproblem.
00:55:34
Speaker
Und das krämt mich so ein bisschen.
00:55:37
Speaker
Ich bin schon ganz lange nicht mehr gefragt worden, wie man in diesen Beruf reinkommt.
00:55:42
Speaker
Also oft wurde ich früher von Buchhändlern gefragt, die mir dann gesagt haben, ich möchte das gerne machen, was muss ich denn tun?
00:55:50
Speaker
Der letzte, der mich gefragt hat, das ist bestimmt drei, vier Jahre her, dem habe ich angefangen zu erzählen, was diesen Beruf so wunderbar macht und habe dann aber auch zwölf bis 14 Stunden erwähnt und damit war es vorbei.
00:56:02
Speaker
Also, da kommt die berühmte Work-Life-Balance, wo ich ja manchmal sage, Schätzchen, das Wort Work ist auch da drin.
00:56:11
Speaker
Aber das muss dann jeder für sich selbst entscheiden.
00:56:16
Speaker
Und ja, dieser Beruf hat ein paar Nachteile.
00:56:20
Speaker
Und wenn wir eine andere Tasche hätten und wenn ich vielleicht Verlage hätte, die nicht überzeugt davon sind, dass ich das Bestmögliche versuche zu erreichen, wenn das alles anders wäre, dann hätte ich vielleicht auch schon aufgehört, weil dann würde es weniger Spaß machen.
00:56:39
Speaker
Und die Widrigkeiten nehmen zu und damit rede ich nicht nur über die Baustellen auf der Autobahn und die SUV-Fahrer, die mir eine Bahn verstopfen, sondern schon auch Branchenwidrigkeiten, aber noch, finde ich, stimmt die Waage.
00:57:00
Speaker
zwischen Spaß und Nerverei.
00:57:03
Speaker
Und trotzdem kann ich nachvollziehen, dass die nachwachsende Generation der Verlagsvertreter ein bisschen genauer hinguckt oder auch gar nicht mehr möchte, weil gerade für die freien Handelsvertreter wird es eng.
00:57:19
Speaker
Das muss man einfach so sehen.
00:57:22
Speaker
Und die großen Verlage können das kompensieren, indem sie die Vertreter sowieso angestellt haben.
00:57:29
Speaker
Und unter Umständen wird da ja auch in der Zukunft sowas passieren, dass sich Verlage zusammenschließen und einen angestellten Vertreter haben.
00:57:39
Speaker
Also da ist im Moment vieles in gedachter Veränderung und es wird vieles angedacht und überlegt, weil die Verlage...

Zukunft der Buchvertreter und aktuelle Herausforderungen

00:57:49
Speaker
werden in zwei, drei Jahren tatsächlich ein Problem haben, wenn all meine Kollegen und ich dann eben in den Ruhestand gehen und nicht mehr reisen wollen, können, wie auch immer.
00:58:02
Speaker
Darüber reden wir nochmal.
00:58:05
Speaker
Ich schicke dir meinen Volker vorbei, da redest du dann nicht mehr lange.
00:58:11
Speaker
Ja, ich weiß, du möchtest Motorrad fahren.
00:58:15
Speaker
Menschlich gönne ich dir das ja auch.
00:58:16
Speaker
Wann immer ich erzähle, wir haben ganz tolle.
00:58:19
Speaker
Ja, genau.
00:58:22
Speaker
Und man muss sagen, wir haben ganz tolle Vertreter.
00:58:25
Speaker
Also du bist eine von denen, wir haben ganz tolle.
00:58:27
Speaker
Und das will man sich irgendwie nicht vorstellen, wie das dann mal anders wäre.
00:58:32
Speaker
Ich verdränge das auch erfolgreich.
00:58:33
Speaker
Ich wächst immer was nach.
00:58:35
Speaker
Mach dir keines.
00:58:36
Speaker
Vielleicht hat diese Folge ja heute so ein bisschen mehrerlei Nutzen.
00:58:41
Speaker
Wir hatten eigentlich das ursprüngliche Ziel, dass man sich das anhört und dass der Buchhändler vielleicht auch mal denkt, ja Mensch, so lästig sind die ja gar nicht, wenn die da jetzt kommen.
00:58:51
Speaker
Die nehmen eigentlich ganz schön viel in Kauf, um mich hier zu besuchen.
00:58:56
Speaker
Dann biete ich vielleicht auch mal Kaffee mit Milch heute mal an.
00:59:00
Speaker
Verlagsmitarbeiter hören das vielleicht und empfinden auch nochmal ein bisschen höhere Wertschätzung für euch.
00:59:08
Speaker
Und vielleicht gibt es auch ein, zwei, die das heute gehört haben und gedacht haben, Mensch, ich fahre wahnsinnig gerne Auto.
00:59:13
Speaker
Ich finde es auch lästig, jeden Tag immer den gleichen Weg.
00:59:16
Speaker
Vielleicht probiere ich es doch auch mal aus.
00:59:19
Speaker
Wir könnten noch ewig weiterreden.
00:59:22
Speaker
Es macht total Spaß, dir zuzuhören.
00:59:24
Speaker
Es ist wahnsinnig interessant.
00:59:25
Speaker
Und wie gesagt, du durftest mir auch ab und zu, oder ich durfte dir schon ab und zu zuhören, wenn man so ein Glas Wein in der Hand hält.
00:59:32
Speaker
Und du hast so unglaublich viele, großartige Geschichten zu erzählen.
00:59:36
Speaker
Aber das machen vielleicht irgendwann.
00:59:38
Speaker
Jetzt aber, das ist jetzt auch wieder gemein, einer Frau, die beruflich den ganzen Tag Bücher verkauft,
00:59:47
Speaker
uns einen Buchtipp mitzubringen.
00:59:49
Speaker
Wir haben explizit gesagt, bitte lass sämtliche Gedanken rund um meine Verlage oder sonst irgendwas, lass es weg, sondern nimm ganz intuitiv, ja, du hast da einen Herzenstitel und du hast uns ein Buch mitgebracht.
01:00:03
Speaker
Ich habe ein Buch mitgebracht, also es war schon hier, muss ich gestehen.
01:00:07
Speaker
Aber ich habe lange überlegt, ich habe nicht den einen Herzenstitel.
01:00:11
Speaker
Das ist ja das Problem.
01:00:13
Speaker
Ich habe so viele und die haben alle eine Berechtigung und ich könnte sie alle hochhalten und schwärmen und, und, und.
01:00:20
Speaker
Aber das sprengt den Rahmen.
01:00:21
Speaker
Deswegen musste ich mich für eins entscheiden.
01:00:23
Speaker
Und das ist von Claire Keegan, kleine Dinge wie diese.
01:00:27
Speaker
Jetzt verdrehen meine Kunden vermutlich die Augen, weil ich habe ja schon so viel dazu erzählt.
01:00:32
Speaker
Aber vielleicht gibt es ja ein paar, die das noch nicht gehört haben.
01:00:35
Speaker
Also das geht schon mit der Ausstattung los.
01:00:37
Speaker
Ich halte das mal hoch, das könnt ihr sehen, die anderen nicht.
01:00:41
Speaker
Dieses Buch ist schon so fein gestaltet, in feinstes Leinen gehüllt.
01:00:46
Speaker
Da kommt man schon gar nicht dazu zu lesen, weil man es erstmal nur anfasst und drüber streicht und all das.
01:00:52
Speaker
Ein tolles Cover, auch das.
01:00:55
Speaker
Ein ganz schmales Bändchen.
01:00:58
Speaker
Und man denkt so lange drüber nach.
01:01:02
Speaker
Ich habe dieses Buch gelesen und war begeistert, beeindruckt.
01:01:06
Speaker
Ich bin ein uneingeschränkter Fan von Claire Keegan, auch wegen dieses Buches.
01:01:11
Speaker
Aber alle anderen Titel sind genauso großartig.
01:01:14
Speaker
Dieses Buch, kleine Dinge wie diese, beschreibt einen Kohlenhändler in Irland in den 80er Jahren, 1980er Jahre.
01:01:25
Speaker
und also 1985 genau genommen dieser kohlenhändler hat ein hartes leben er muß richtig schwer schuften um seine frau und ich glaub fünf töchter zu ernähren aber er schafft es er arbeitet von früh bis spät und er hat sein auskommen wie man damals so gut sagte
01:01:46
Speaker
er ist wirklich am limit dessen was er leisten kann und er schippt kohlen ohne ende aber er kriegt seine familie satt und damit ist er glücklich er ist so froh daß er ihnen ein auskömmliches leben bieten kann eigentlich fehlt ihm nichts zu seinem glück
01:02:06
Speaker
Eine wunderbare Frau und die Töchter und alles ist schön.
01:02:09
Speaker
Und dann kommt er eines Tages etwas zu früh mit seinen Kohlen zum nahegelegenen Kloster.
01:02:16
Speaker
Er ist ein bisschen früh und sieht Dinge, die er lieber nicht gesehen hätte.
01:02:21
Speaker
Es geht um die jungen Frauen, die damals häufig in solchen Klöstern und anderen Institutionen
01:02:32
Speaker
untergebracht wurden, abgestellt wurden, weil sie vermeintlich kein anständiges Leben führten.
01:02:39
Speaker
Oder ungewollt schwanger wurden.
01:02:41
Speaker
Auch das eine Unsäglichkeit, wenn man sich das überlegt.
01:02:45
Speaker
Die armen Frauen wurden teilweise vergewaltigt.
01:02:48
Speaker
Das ist ja schon schrecklich genug.
01:02:50
Speaker
Aber wenn sie das Kind dann auch noch gekriegt haben, wurden sie in solche Wäschereien gebracht, weil sie ja ungewollt schwanger wurden.
01:02:58
Speaker
Also...
01:03:00
Speaker
Man kann sich das heute, glaube ich, überhaupt nicht mehr vorstellen, wie furchtbar sowas ist.
01:03:04
Speaker
Und der Kohlenhändler aus diesem Buch sieht nun, wie eine dieser Frauen misshandelt wird.
01:03:12
Speaker
Und das versucht er abzustellen.
01:03:15
Speaker
Er versucht, dieser jungen Frau zu helfen.
01:03:18
Speaker
Spricht also auch mit der entsprechenden Nonne, die das macht.
01:03:22
Speaker
Die tut so, als würde sie dieser jungen Frau jetzt helfen und als wäre das aber doch alles auch richtig so gewesen, weil die hat es sich ja schlecht benommen.
01:03:30
Speaker
Er fährt wieder weg, weiß aber genau, er hat ihr jetzt in dem Moment nicht geholfen.
01:03:37
Speaker
Und er weiß und beschäftigt sich lange damit, er krämt sich.
01:03:43
Speaker
Was soll ich tun?
01:03:44
Speaker
Fragt er sich selbst.
01:03:46
Speaker
Soll ich versuchen, den offiziellen Weg zu gehen und es öffentlich machen und den Frauen helfen?
01:03:54
Speaker
Weil das wäre die einzige Möglichkeit, indem er auch außerhalb des Klosters darüber spricht und versucht, Hilfe zu bekommen für die Frauen,
01:04:04
Speaker
Dann weiß er aber genau, ist er seinen Job los und den braucht er.
01:04:09
Speaker
Es gibt zu diesem Job, zu dieser Einnahmequelle, zu diesem Auftrag keine Alternative für ihn im Dorf oder in dieser kleinen Stadt.
01:04:19
Speaker
Er weiß, wenn er jetzt den Mund aufmacht und spricht, um diesen jungen Frauen zu helfen, dann kann er seine eigene Familie nicht mehr ernähren.
01:04:31
Speaker
Das ist ein Dilemma, das beschäftigt ihn.
01:04:34
Speaker
Und wie er sich damit auseinandersetzt, welche Gedanken er sich dazu macht, wie er sich damit quält und zu welchem Ergebnis er kommt, das beschreibt Keegan so großartig und genial, dass man tatsächlich mit diesen knapp 100 Seiten gedanklich wochenlang beschäftigt ist.
01:04:55
Speaker
Eines meiner Lieblingsbücher.
01:05:00
Speaker
Offensichtlich.
01:05:01
Speaker
Du hast das mit wahnsinnig viel Begeisterung.
01:05:06
Speaker
Sagen wir mal so, ich weiß jetzt, warum deine Buchhandelskunden so auf deine Tipps werden.
01:05:11
Speaker
Ich möchte jetzt bitte sofort noch in die Buchhandlung schieben.
01:05:13
Speaker
Das gibt es beim Steidl Verlag.
01:05:14
Speaker
Das kriegt man in jeder anständigen Buchhandlung, weil ich habe es dahin verkauft.
01:05:19
Speaker
Wobei, wenn ich das noch erwähnen darf, Keegan ist eine Meisterin der Verknappung.
01:05:25
Speaker
Deswegen sind es auch nur knapp 100 Seiten.

Buch-Empfehlungen der Gäste

01:05:28
Speaker
Da sitzt jeder Satz, jedes Wort.
01:05:31
Speaker
Und diese 100 Seiten beschäftigen einen, wie andere Autoren auf 400 Seiten brauchen.
01:05:38
Speaker
Auch deswegen liebe ich sie.
01:05:41
Speaker
Ich habe euch ein Buch mitgebracht, was knapp 300 Seiten hat.
01:05:44
Speaker
Und ich habe es in der Buchhandlung gefunden, weil ich eigentlich mal wieder eine nette Liebesgeschichte lesen wollte.
01:05:51
Speaker
Leider entpuppt sich dieses Buch als nicht ganz so nette Liebesgeschichte.
01:05:55
Speaker
Und es geht um drei eigentlich sehr bekannte literarische Figuren der schwedischen Literaturszene.
01:06:02
Speaker
Sven Stolpe, seine Frau Karin.
01:06:05
Speaker
Und es geht um Olof Lagerkranz,
01:06:09
Speaker
Der ist eigentlich, alle drei sind eigentlich sehr bekannt, wenn man sich mit schwedischer Literatur auseinandersetzt.
01:06:15
Speaker
Und der Enkel Alex Schulmann hat ein Buch über die Liebesgeschichte seiner Großeltern geschrieben.
01:06:20
Speaker
Und es ist eigentlich, würde ich mit heutigen Maßstäben sagen, eine sehr toxische Beziehung.
01:06:26
Speaker
Es fängt alles im Sommer 1932 an.
01:06:28
Speaker
Karin und Sven sind auf einem Literaturkolleg in einem Hotel.
01:06:33
Speaker
Olaf kommt zu diesem Literaturkolleg dazu.
01:06:35
Speaker
Das sind drei junge Literaten, die sozusagen einen Schreibworkshop machen.
01:06:40
Speaker
Und Sven Stolpe ist aber ein sehr, würde ich sagen, herrischer, cholerischer Mensch.
01:06:46
Speaker
Und er niedrigt seine Frau auch in der Öffentlichkeit.
01:06:50
Speaker
Und das ist am Anfang nicht so spürbar.
01:06:52
Speaker
Das baut sich und
01:06:54
Speaker
Nun ist es so, dass Karin mit diesem Olaf Lagerkranz eine Affäre anfängt während dieses Literaturkollegs.
01:07:01
Speaker
Sie verliebt sich auf den ersten Blick in diesen jungen Menschen, der da sozusagen das neue Talent am Literaturhimmel ist.
01:07:09
Speaker
Und diese Affäre kommt tatsächlich ans Tageslicht im Lauf der Geschichte.
01:07:16
Speaker
Und er unterdrückt und erniedrigt seine Frau, wie gesagt, und diese Liebesgeschichte wird verliebt.
01:07:23
Speaker
endet beinahe in einem Mord, muss man dazu sagen.
01:07:26
Speaker
Also Sven Stolpe droht dann immer wieder, dass er alle drei umbringt und nicht nur sich selbst.
01:07:32
Speaker
Und Alex Schulmann ist der Enkel von Sven Stolpe und der hat diese Liebesgeschichte seiner Großeltern sozusagen aufgedeckt und zu Papier gebracht.
01:07:41
Speaker
Und ich finde, er geht dann durch Archive und findet alte Briefe und versucht, diese Geschichte zu rekonstruieren, diese...
01:07:49
Speaker
paar Tage in diesem Literaturkolleg am Meer.
01:07:52
Speaker
Und das ist faszinierend, weil am Anfang ist das noch so eine nette, romantische Ménage à trois und es wird aber immer gruseliger und gewaltsamer auch irgendwie und es kraut einen am Ende einfach alles nur noch.
01:08:06
Speaker
Also auch wie diese Frau sich erniedrigen lässt von ihm und trotzdem bei ihm bleibt bis zum Schluss.
01:08:11
Speaker
Also ihn dann auch am Ende sogar noch pflegt.
01:08:15
Speaker
Und der...
01:08:16
Speaker
Alex Schulmann sozusagen auch die Perspektive des Enkelkinds hat in früheren Tagen, weil er immer tageweise bei seinen Großeltern war und dann Retrospektiven hat, was er als Enkel gesehen hat und wie er es dann als Erwachsener reflektiert.
01:08:28
Speaker
Also ein sehr ergreifender Roman, wie ich finde und hat mich sprachlos zurückgelassen, wie toxisch Beziehungen heutzutage, also damals sein konnten.
01:08:39
Speaker
Genau, das ist mein Literaturtipp für dieses Mal.
01:08:42
Speaker
Es ist nicht die romantische Liebesgeschichte geworden, die ich gesucht habe in der Buchhandlung und trotzdem hat es mich unfassbar gefesselt.
01:08:48
Speaker
Vielen Dank, Tina.
01:08:49
Speaker
Das war wieder interessant, was du ausgebuddelt hast.
01:08:53
Speaker
Danke auch an Ulrike.
01:08:56
Speaker
Das heute war eine Folge, die ein bisschen länger gedauert hat.
01:09:01
Speaker
Vielen Dank für alle, die durchgehalten haben bis hierher und sich das angehört haben.
01:09:06
Speaker
Manche Themen kann man nicht so kurz abhandeln, erst recht nicht, wenn man das macht mit Ulrike Hölzermann, die heute zu Gast war.
01:09:14
Speaker
Das war ein großes, großes Fest.
01:09:15
Speaker
So gern.
01:09:16
Speaker
Vielen Dank.
01:09:17
Speaker
Bis zum nächsten Mal.
01:09:20
Speaker
Tina, du willst was empfehlen?
01:09:23
Speaker
Und zwar möchte ich, dass ihr uns folgt.
01:09:25
Speaker
Ihr könnt uns bei Instagram folgen und dort auch Nachrichten schicken, uns Fragen stellen, uns Anregungen geben.
01:09:31
Speaker
Wir haben schon ganz tolle Zuschriften bekommen für zukünftige Gästinnen und Gäste.
01:09:37
Speaker
Also sprich, wenn ihr Interesse habt, auch mal Gast bei uns im Podcast zu sein, meldet euch einfach, zu welchem Thema ihr besonders geschickt habt.
01:09:43
Speaker
gerne mit uns reden würdet.
01:09:46
Speaker
Und ihr könnt natürlich uns auch bei Spotify und Co.
01:09:49
Speaker
folgen, uns bewerten.

Hörer-Interaktion und Feedback

01:09:51
Speaker
Und wir würden uns freuen, wenn wir uns in der nächsten Folge wiederhören.
01:09:55
Speaker
Und in diesem Sinne sagen wir alle, danke Ulrike und tschüss, bis bald.
01:10:00
Speaker
Ich danke euch.
01:10:01
Speaker
Tschüss.