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🤑 Warum die meisten Freizeitanbieter zu viel für ihre Versicherungen bezahlen – Uli Hähnel

S1 E120 · lebegeil Erlebnis Podcast | Freizeitaktivitäten, Erlebnisse, Marketing und Business für Freizeitanbieter
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200 Plays2 years ago

Heute zu Gast ist Uli Hähnel, und wir sprechen über ein eher unbeliebtes, aber sehr wichtiges Thema: Versicherungen für Freizeitanbieter. Uli erklärt uns, welche Versicherungen wichtig sind, welche man sich sparen kann und warum viele Freizeitanbieter viel zu viel für ihre Versicherungen bezahlen.

Mehr Infos findest du unter https://www.haehnel-am.de/

Bei lebegeil media helfen wir Freizeitanbietern dabei, mehr Gäste zu gewinnen und ihr Online-Erlebnis aufs nächste Level zu bringen. Wir unterstützen dich bei Themen wie Websiterstellung, Suchmaschinenoptimierung, Google Ads und Instagram. Möchtest du mehr erfahren, dann suche dir einen Termin aus unter https://lebegeil-media.com/termin

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Transcript

Einführung des Podcasts und Vorstellung des Gastes

00:00:00
Speaker
Hallo liebe Freizeitanbieter und Freizeitanbieterinnen. Herzlich willkommen zu einer neuen Episode des Lebegeil Erlebnis Podcasts. Heute bei mir zu Gast ist Uli Hähnel und wir sprechen über ein eher unbeliebtes, aber sehr, sehr wichtiges Thema. Versicherungen für Freizeitanbieter. Uli erklärt uns, welche Versicherungen wichtig sind, welche man sich komplett sparen kann und warum viele Freizeitanbieter viel zu viel für ihre Versicherungen bezahlen. Viel Spaß

Fokus und Zielgruppe des Podcasts

00:00:24
Speaker
bei dieser Episode.
00:00:29
Speaker
Das ist der Lebegeilerlebnis-Podcast mit Jan Stein. Hier hörst du spannende Interviews mit Gästen aus der Freizeit- und Erlebnisbranche. Wir sprechen über neue Attraktionen und Entwicklungen in der Freizeitindustrie und tauchen in die Themen Marketing und Business ein. Der Podcast für alle Freizeitanbieter und Erlebnisfreunde.

Marketing-Dienstleistungen für Freizeitunternehmen

00:01:07
Speaker
Hi, hier ist Jan von Lebiga Media. Als Marketing Agentur für die Freizeitbranche haben wir schon vielen Unternehmen geholfen, ihre Online Präsenz zu optimieren und ihre Gäste komplett zu begeistern. Ob du eine neue Website benötigst, deine Google-Platzierung verbessern willst oder über Werbeanzeigen mehr Gäste erreichen möchtest, wir haben die perfekte Marketing Strategie für dich.
00:01:27
Speaker
Klingt interessant? Dann kannst du einfach einen Termin auf unserer Website unter lebegal-media.com slash termin vereinbaren und wir sind bereit für deine Fragen. Also lehne dich zurück und lass uns gemeinsam auf eine Reise voller Freizeitabenteuer gehen. Viel Spaß mit unserem heutigen Gast.

Alltägliche Gespräche und Standortvorteile

00:01:44
Speaker
Hi Uli, wie geht es dir? Ja, grüß dich Jan. Mir geht es prima. Ich hoffe dir auch. Ich freue mich schon verhaspelt. Da will man es besonders gut machen, wie du willst. Ja, also mir geht es gut. Ich freue mich allmählich auf den Frühling. Ich hoffe, das geht dir auch so. Aber der Freizeitbranche, die freuen sich natürlich immer über einen langen Winter.
00:02:15
Speaker
Ja, also mir geht es auch gut. Wir sind eigentlich schon, hier gibt es nicht irgendwie so einen Übergang, also von Winter auf Sommer, sondern hier ist wirklich, also hier ist es direkt, also hier gibt es nicht irgendwie Frühling, sondern wir haben jetzt schon wieder jeden Tag über 30 Grad. Also Frühlingsgefühle kommen hier nicht wirklich auf, aber ich will mich nicht beschweren.
00:02:39
Speaker
Ja, klingt gut, wenn da jemand so einen Schalter umlegt und man ist im Sommer. Wo bist du denn eigentlich, von wo aus bist du zugeschaltet?
00:02:49
Speaker
Ja, wir haben unser Büro in Mülow an der Ruhr und direkt an der Ruhr. Wir gucken also hier auch auf den Fluss und sind ja noch relativ zentral in Deutschland im Mittelwesten und können insofern auch ganz gut die anderen Bundesländer bereisen.
00:03:11
Speaker
Dann erzähl uns doch mal, was machst du denn genau und was ist so deine Rolle in der Freizeitbranche oder welchen Mehrwert kannst du auch den Freizeitanbietern, die jetzt zuhören, bieten?

Ulis Einstieg in die Freizeitindustrie

00:03:31
Speaker
Wir haben angefangen, 2001 war es durch einen Zufall, haben wir die Freizeitbranche entdeckt. Das begann dadurch, dass wir verschiedene Hersteller als Kunden hatten, darunter auch Play Life Systems, bekannte Name vielleicht, an der Stelle Grüße an Thomas.
00:03:54
Speaker
Und auch noch ein, zwei andere Firmen, die wir als Kunden hatten, die die Freizeitbranche damals Hallenspielplätze beliefert haben. Und über diesen Weg kamen wir dann an Anfragen von Indoor-Spielplätzen, die Probleme hatten,
00:04:10
Speaker
einen vernünftigen Versicherungsschutz zu finden, weil das Thema damals noch komplett neu war in Deutschland und die Versicherer konnten also mit Hallenspielplatz nichts anfangen und dachten dann eher, dass das so Dattelautomaten sind, also so Spielautomaten, Spielhallen.
00:04:30
Speaker
und viele Versicherer sahen auch ein enormes Haftungspotenzial im Bereich der Hallenspielplätze und es war eben nicht leicht für diese Betriebe einen Versiegungsschutz zu finden. Und dann haben wir uns damit angefangen einzuarbeiten und es sind dann eben auch immer mehr Indoor-Spielplätze dazugekommen.
00:04:55
Speaker
Später

Erweiterung der Versicherungsangebote

00:04:56
Speaker
ist dann ja auch der Verband offiziell gegründet worden. Der fing ja an als Netzwerktreffen, später dann auch verprofessionalisiert als Verband der Indoor Spielplätze, der VDH. Und über diesen Weg sind wir dann in die Branche ziemlich stark auch eingewachsen.
00:05:17
Speaker
Und im Laufe der Jahre haben wir dann diese Zielgruppe verbreitert und haben eben nicht nur Indoor-Spielplätze versichert, sondern wir haben auch dann Rahmenverträge für Escape Rooms, für Bowling-Center, Sportcenter, Fitnessstudio, Escape Rooms, aber auch Hotel und Gastronomie.
00:05:44
Speaker
oder Veranstaltungsbereich. Das zählt heute alles mittlerweile zu unserem Zielgruppen Sport- und Freizeitbetriebe, was eben ein sehr starkes Standbein bei uns darstellt. Wir versichern nicht nur Sport- und Freizeitbetriebe, aber das ist mit Abstand der größte Bereich. Was würdest du denn sagen, für welche Freizeitbetriebe
00:06:09
Speaker
sind Versicherungen besonders wichtig oder würdest du sagen, erst mal generell für alle?

Notwendigkeit von Versicherungen für Freizeitunternehmen

00:06:15
Speaker
Also grundsätzlich ist für jeden Betrieb irgendwelche Versicherungen sehr wichtig. Insbesondere Haftpflichtversicherungen zählen bei jedem Betrieb zu den wichtigsten Versicherungen. Natürlich ist das Risiko, das Schadenpotenzial natürlich stark unterschiedlich, ob man jetzt eine Trampolinhalle betreibt oder ein Escape Room. Aber dieser Unterschied wird ja über den Beitrag ausgeglichen.
00:06:44
Speaker
Das heißt, während Escape Room sich ja für, ich sage jetzt mal, 150 Euro versichern kann, muss natürlich eine Trampolinhalle schon je nach Größe auch dann natürlich einen vierstelligen Betrag oder auch einen mittleren vierstelligen Betrag damit rechnen. Aber Haftpflichtversicherungen sind für jeden Betrieb wichtig.
00:07:08
Speaker
die restlichen Versicherungen, Ertragsausfall oder die Sachwerte, die versichert werden oder auch das Risiko von Cyberangriffen, dass man sich sein System, seine EDV-Anlagen mit Virentrojanern versaut. Das hängt dann so ein bisschen von der Größe des Unternehmens ab. Wie ist ein Unternehmen aufgestellt? Gibt es hohe Sachwerte, die versichert werden müssen?
00:07:37
Speaker
Man muss ja nicht alles versichern, man sollte sich Gedanken machen, wo stecken die Risiken, welche Risiken kann ich selber übernehmen, weil sie überschaubar sind und welche Risiken sind so hoch, dass ich sie besser versichere.
00:07:54
Speaker
Wie berechnet sich denn dann so ein Beitrag jetzt, sagen wir mal, im Unterschied von einer Trampolin-Halle zu einem Escape Room? Gibt es dann da bestimmte Statistiken irgendwie, die schon sagen, hier in einem Escape Room verletzen sich so und so viele Leute im Jahr oder da geht so und so viel kaputt und in der Trampolin-Halle gibt es drei Beinbrüche im Schnitt pro Monat? Gibt es da irgendwelche offiziellen Statistiken oder wird es dann immer von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich berechnet?

Herausforderungen bei der Versicherung von Trampolinparks

00:08:24
Speaker
Also auch wenn es jetzt natürlich kein ganz neues Thema mehr ist, Trampolinhallen, es viele Betriebe seit einigen Jahren gibt, gibt es noch keine offiziellen Statistiken. Die Branche, also die großen Trampolinbetreiber, führen recht gute Statistiken.
00:08:46
Speaker
Die sind auch mitunter im Austausch und ergänzen ihre Zahlen, sodass man da über diese Quellen schon an Zahlen kommen kann. Die Versicherer, muss ich sagen, die ja eigentlich das Geschäftsmodell auf Statistiken und Schadenwahrscheinlichkeiten aufbauen. Ich bin ganz sicher, dass die keine Statistiken haben und das alles noch so ein bisschen aus dem Bauchgefühl heraus machen.
00:09:13
Speaker
Da malen die Mühlen doch ein bisschen langsamer und bis jetzt die Versicherungsbranche, so ein riesiger Dinosaurier, bis der dann mal offizielle Statistiken hat zu Trampolin-Hallen, ich glaube, da vergehen noch 20 Jahre. Kann man dann davon ausgehen, dass die Versicherer ihre Produkte erst mal generell teurer machen, wenn sie sowas versichern, um dann auch so ein bisschen das Risiko zu minimieren?
00:09:43
Speaker
Ja, man kann sogar noch weitergehen. Die allermeisten Versicherer versichern gar keine Trampolinhallen, also im Haftpflichtbereich. Wenn wir also hier unsere Rahmenverträge ausschreiben und meinetwegen 30, 40 Versicherer anschreiben und mit denen einen Rahmenvertrag besprechen wollen, dann bekommen wir erst einmal von 80 Prozent eine Absage, dass die sich mit dem Thema gar nicht beschäftigen wollen.
00:10:14
Speaker
Ich würde sagen, größtenteils aus Unwissenheit. Und das halte ich auch durchaus für vernünftig, denn wenn ein Versicherer keine Zahlen hat, das Risiko nicht einschätzen kann, dann ist es unter Umständen tatsächlich besser, dass er sich einfach raushält, bevor er hier Unsinn verkauft.
00:10:36
Speaker
Dann gibt es die zweite Gruppe von Versicherern, die haben ja auch keine richtige Ahnung und wissen nicht, wie das Risiko einzuschätzen ist. Und die kommen dann mit Prämien um die Ecke, die dann Faktor 5 oder auch mal 7 sind der üblichen Beiträge.
00:10:58
Speaker
ob das jetzt Unwissenheit ist oder absichtlich gemacht wird. Man spricht dann von Abwehrprämien. Das weiß ich nicht. Und dann gibt es eben so eine Handvoll Versicherer, wo wir dann in Bereichen sind, wo man sagen kann, das ist das ist das eine vernünftige Beiträge.
00:11:17
Speaker
Die sind marktüblich und die sind zumutbar und unter diesen vielleicht fünf Versicherern führt man dann eben die Gespräche und schaut dann natürlich noch, kann man Besonderheiten der Branche mit abdecken und versucht natürlich noch Rabatte heraus zu verhandeln.

Verhandlung mit Versicherern für bessere Angebote

00:11:41
Speaker
Das heißt, eure Rolle ist dann mit den Versicherungen zu verhandeln, die besten Polisen oder die besten Verträge rauszufinden und dann eure Kunden dementsprechend zu beraten, was jetzt für sie am besten passt. Genau, in diesen Zielgruppen machen wir das jetzt nicht für einzelne Betriebe, sondern eben für die Zielgruppen.
00:12:04
Speaker
Wir machen die Erfahrung, die allermeisten Kunden verhandeln oder vergleichen eigentlich gar nicht. Die fragen ihren Versicherungsmenschen oder ihre Bank nach dem Angebot und das wird dann sehr häufig ohne weitere Prüfung abgeschlossen.
00:12:25
Speaker
Und du kannst dir vorstellen, wenn jetzt ein solcher Betrieb einfach mal fünf Versicherer ansprechen würde, sich fünf Angebote einholt und diese dann vielleicht sogar noch verhandelt, dass sein Ergebnis deutlich besser sein wird als die Kunden, die überhaupt gar nicht nach rechts und links gucken.
00:12:45
Speaker
Und wir verhandeln eben mit, also für unsere Rahmenverträge mit rund 30, 40 Gesellschaften in der Regel. Und wir fragen dann ja nicht für einen Betrieb an, sondern wir sagen, lieber Versicherer, wir haben hier aus einer bestimmten Zielgruppe, meinetwegen 100, 150 oder insgesamt 400 Betriebe, machen uns dafür mal gute Angebote.
00:13:11
Speaker
Und dann kann man sich natürlich schon vorstellen, dass wir mit dieser Verhandlungsmasse natürlich auch ein ganz anderes Verhandlungsergebnis kriegen als derjenige, der für seinen Betrieb gut verhandelt.
00:13:26
Speaker
Was denkst du denn, warum viele Betriebe dann einfach das erstbeste Angebot nehmen? Haben die einfach keine Lust, sich mit dem Thema zu beschäftigen oder haben sie vielleicht Angst, dass sie da wirklich nicht so einen Durchblick haben oder dass sie vielleicht sogar beschissen werden und dann vertrauen sie lieber auf den eigenen Versicherungsberater? Oder was denkst du, was der ausschlaggebende Punkt ist, dass sich da die meisten Betriebe nicht wirklich umschauen?
00:13:55
Speaker
Es gibt da mehrere Gründe für, meiner Meinung nach. Es gibt einmal die Betriebe, die über ihre Banken gezwungen werden. Wir erleben das leider wirklich regelmäßig, dass Kunden zu uns kommen, oft Neugründungen, und die uns dann absagen mit der Begründung,
00:14:16
Speaker
Sie wissen, dass unser Angebot deutlich besser ist, aber die Bank hat denen klar zu verstehen gegeben, dass man es gerne sehen würde, wenn auch die Versicherungen über den eigenen Kooperationspartner, der Bank, R&V vielleicht oder Sparkassen versichert wird. Und dann trauen die sich einfach nicht, der Bank abzusagen, weil daran die Finanzierung hängt.
00:14:45
Speaker
Zweiter Grund ist häufig persönliche Beziehungen. Ja, dass man da als Ansprechpartner irgendjemand aus der Familie hat, der Kegelbruder oder eben der Schwager, dass da eben solche sozialen Beziehungen dranhängen. Dann ist es natürlich auch so, dass Versicherungen ein wahnsinniges und sexy Thema ist.
00:15:13
Speaker
Also niemand beschäftigt sich damit gerne. Und je kürzer und schneller man das Ganze abwickeln kann, je weniger man sich damit beschäftigen muss, umso besser denken viele. Und das, was du gesagt hast, ist auch natürlich ganz genau richtig. Versicherer haben ja keinen guten Ruf und das auch oftmals nicht zu unrecht. Man kann
00:15:43
Speaker
Fehler machen, man kann auch beschissen werden und da flüchtet man sich natürlich auch gerne in so eine vermeintliche Sicherheit und schließt dann vielleicht etwas bei der Bank ab oder bei seinem Schwager, weil man da ja die Hoffnung hat, dass wenn man dort mal einen großen Schaden hat, man mit keinem Problem rechnen muss.

Vertrauen und Transparenz in der Versicherungsbranche

00:16:10
Speaker
Ich denke, insgesamt ist das Vertrauen der Menschen in Versicherungen sehr gering. Die Versicherungen haben das ja teilweise auch selber zu verschulden. Man hört nur irgendwelche Fachwörter, man weiß nicht wirklich transparent, was mit dem Geld passiert. Man hat immer Angst, dass man für irgendwelche Sachen versichert wird, die man gar nicht braucht.
00:16:35
Speaker
Und da hast du ja eigentlich dann als Versicherungsmakler eine ganz gute Chance, den Leuten das richtig zu erklären, Vertrauen zu erwecken und zu versuchen, dass das Thema nicht mehr so unsexy ist.
00:16:53
Speaker
Ja, da hast du recht. Die ganzen Fachausdrücke und die komplizierten Versicherungsbedingungen, das ist schon sehr herausfordernd. Und wenn man die Möglichkeit bekommt, tatsächlich mit einem Kunden mal zu sprechen und ihnen die Unterschiede oder auch die Funktionsweise des Versicherungsschutzes zu erklären,
00:17:19
Speaker
Das hilft auf jeden Fall. Du hast ja ähnliche Probleme, könnte ich mir vorstellen. Auch in deiner Branche ist es sehr kompliziert geworden. Es gibt auch da viele Fachausdrücke und wenn du eben jemanden an die Hand nimmst und ihn dadurch führst, das hilft dann natürlich auch allen Beteiligten.
00:17:39
Speaker
Es gibt natürlich auch viele schwarze Schafe, viele Agenturen, die dann eben nur dann Geld möchten und dann setzen sie irgendwie nur den Praktikanten dran, der dann vielleicht einmal im Monat in die Kampagnen reinschaut. Deswegen ist die Branche auch sehr, sehr schwierig, weil da auch ein bisschen das Vertrauen fehlt.
00:17:55
Speaker
Aber ich versuche das natürlich auch mit dem Podcast so ein bisschen auszugleichen, dass die Freizeitanbieter wissen, hier steckt wirklich eine Person dahinter, die sich auch um die Kunden kümmert und die auch vertrauenswürdig ist. Ja, Erfahrung, Qualität. Also wir sitzen da fast im selben Boot. Wir haben viele Gemeinsamkeiten oder unsere Branchen haben viele Gemeinsamkeiten. Das spielt eben in vielen Branchen eine Rolle, so bei uns natürlich auch.
00:18:23
Speaker
Und bei uns ist es so, wir haben ja, als wir vor 20 Jahren mit diesen Rahmenverträgen angefangen haben, die sind ja immer weiterentwickelt worden und praktisch, wir haben aus jedem neuen Schaden gelernt,
00:18:41
Speaker
ob noch irgendwo Versicherungslücken sind, haben versucht, die in der nächsten Verhandlungsrunde wieder mit einzubauen. Und so sind die Versicherungsbedingungen in den letzten 20 Jahren immer besser geworden. Und ich hatte vor drei, vier Jahren mal ein Gespräch mit einem Kunden,
00:18:59
Speaker
Das ist mir sehr, sehr in Erinnerung geblieben. Als ich also unser Produkt beworben habe, wie gut es von den Leistungen ist, sagte der Kunde damals, aber was nutzt der beste Versicherungsschutz, wenn der Versicherer trotzdem nicht zahlt? Dieser Satz, der ist mir extrem hängen geblieben.
00:19:25
Speaker
Und das war so eine Initialzündung, wo ich gesagt habe, der Kunde hat vollkommen recht. Das beste Versicherungsprodukt ist nicht alles, was man braucht, sondern es muss eben auch sichergestellt werden, dass der Versicherer, wenn es drauf ankommt, wenn es hart auf hart kommt, eben auch dann vernünftig bezahlt.
00:19:48
Speaker
Und seitdem legen wir also unseren oder einen ganz großen Schwerpunkt oder sogar den Schwerpunkt in der Beratung auf Punkte, wir nennen das so Verbraucherschutz. Weil, was den meisten gar nicht richtig bewusst ist, die Versicherungsbedingungen
00:20:07
Speaker
definieren ja nicht nur die Pflichten des Versicherers, sondern die definieren ja auch die Pflichten des Versicherungsnehmers. Und ein Versicherungsnehmer kann eben auch viele Fehler machen. Und diese Fehler werden dann von den Versicherern eben auch sanktioniert. Also der Kunde wird bestraft und Schäden, Schadenzahlungen werden gekürzt. Und das ist unsere große Aufgabe, dass
00:20:34
Speaker
nach Möglichkeit zu vermeiden. Und da sind wir in den letzten Jahren eben auch schon ein riesen Stück weiter nach vorne gekommen. Das heißt, ihr klärt dann die Betriebe auch auf, damit sie genau wissen, was sie jetzt dürfen und was sie vielleicht vermeiden müssen? Ja, das auch, allerdings mit nicht so viel Erfolg, muss ich sagen. Also diese
00:21:02
Speaker
Diese schlimmen Wörter kennt eigentlich jeder. Ein Versicherer hat ja so einen ganzen Köcher voller Giftpfeile. Und vom Begriff her, vom Namen her hat die jeder schon gehört. Unterversicherung, grobe Fahrlässigkeit, Gefahrerhöhung, Sicherheitsvorschriften, Obliegenheitsverletzungen. Das sind so diese Giftpfeile, die ein Versicherer hat.
00:21:30
Speaker
Und das alles steckt in den Versicherungsbedingungen drin. Und seit vielen Jahren predigen wir das und bei jeder Gelegenheit klären wir darüber auf, was so die Pflichten der Kunden sind. Aber wir sind dann immer wieder erstaunt, erschrocken, dass selbst wirklich gute Kunden, zu denen wir ein enges Verhältnis haben,
00:21:58
Speaker
diese Sachen dann trotzdem zum ersten Mal hören, obwohl wir es denen schon zehnmal irgendwo mitgeteilt haben. In Kundenzeitschriften, in Newslettern, im persönlichen Gespräch, auf Vorträgen, zum Beispiel beim VDH, wenn es da um Sicherheitsthemen geht, Vorschriften der Berufsgenossenschaft, dass das eben auch Einfluss hat auf den Versicherungsschutz. Und die sind dann immer wieder erstaunt.
00:22:26
Speaker
Und deswegen reicht es nicht, wenn man die Kunden an die Hand nimmt und denen das erklärt, sondern man muss auf der anderen Seite eben auch an den Versicherungsbedingungen arbeiten und man muss in den Versicherungsbedingungen mit den Versicherern klären, dass diese Sanktionsmöglichkeiten
00:22:47
Speaker
möglichst gering sind. Und das war jetzt in den letzten Jahren eine ganz wichtige Aufgabe in der Weiterentwicklung der Versicherungsbedingungen, dass eben dieses mögliche Fehlverhalten der Kunden
00:23:04
Speaker
beim Thema grobe Fahrlässigkeit oder Sicherheitsvorschriften und so weiter, dass die eben nach Möglichkeiten nicht sanktioniert werden können. Und wie gesagt, da sind wir, da sind wir schon sehr, sehr weit vorne, sodass die Kunden selbst, wenn sie Fehler machen oder bestimmte Punkte nicht so ernst nehmen, wie man es vielleicht müsste, dass eben dann die Sanktionsmöglichkeiten unterbleiben oder sehr, sehr stark eingeschränkt
00:23:35
Speaker
Was haben denn jetzt Freizeitbetriebe für eine Möglichkeit, zum Beispiel auch den Mitarbeitern zu erklären hier, das müsst ihr alles einhalten, das sind die Regeln, das könnte sanktioniert werden von der Versicherung. Ja, dass halt wirklich diese Dinge auch eingehalten werden, weil am Ende ist es wahrscheinlich irgendwie dann vielleicht ein Mitarbeiter, der irgendwas, irgendeinen Fehler macht, der vielleicht auch noch nie davon gehört hat und dann zahlt vielleicht die Versicherung nicht.

Auswirkungen von Mitarbeiterfehlern auf Versicherungen

00:24:05
Speaker
Ja, auf der einen Seite würde ich wieder empfehlen, man muss schauen, dass in den Versicherungsbedingungen eine sogenannte Repräsentantenklausel enthalten ist. Das bedeutet, dass Fehler der Mitarbeiter dem Betrieb nicht angelastet werden dürfen.
00:24:25
Speaker
Ja, selbst wenn wir jetzt eine, einen aufsichtsführenden Mitarbeiter haben, vielleicht einen Schichtleiter oder auch einen Betriebsleiter, dass selbst deren Fehlverhalten nicht dem Betrieb angelastet werden können. Ja, das gehört in jede Versicherungspolize, man nennt das eine Repräsentantenklausel.
00:24:49
Speaker
wo der Kreis der Repräsentanten möglichst eng begrenzt ist. Und das zweite ist das Thema, ja man nennt das Organisationsverschulden. Also die Geschäftsführung muss Sorge dafür tragen, dass die Mitarbeiter natürlich vernünftig informiert sind, insbesondere über Sicherheitsaspekte.
00:25:14
Speaker
Und da reden wir jetzt hauptsächlich über den Brandschutz, weil es bei Sachversicherungen eben dadurch aus das Problem geben kann, dass wenn Mitarbeiter in Brandschutz nicht unterwiesen sind und es dadurch jetzt zu einem Schaden kommt oder der Schaden sich dadurch deutlich vergrößert, dass wir eben in diese Sanktionsproblematik reinkommen.
00:25:39
Speaker
Dazu gehört zum Beispiel auch der Umgang mit Feuerlöschern oder dass Brandschutztüren geschlossen bleiben müssen, dass sie nicht durch Keile offen gehalten werden dürfen. Das sind so beliebte Themen. Aber auch, dass elektrische Anlagen eben regelmäßig zu prüfen sind. Denn bei jedem Brand und 60 Prozent aller Brände entstehen durch technische Defekte.
00:26:07
Speaker
Und bei jedem Brand wird durch Feuerwehr und Polizei die Brandursache ermittelt. Und wenn die Brandermittler zum Ergebnis kommen, dass meinetwegen eine Dreiersteckdose hinter dem Kühlschrank den Brand ausgelöst hat, die da seit 20 Jahren im Staub rum lag,
00:26:27
Speaker
Dann hat der Versicherer unter Umständen einen Ass im Ärmel, einen Joker, den er ziehen kann, um hier Leistungen zu reduzieren. Und wie gesagt, das müssen wir oder das wollen wir eben nach Möglichkeit vermeiden.
00:26:46
Speaker
Was kann man denn jetzt alles versichern lassen?

Wichtige Versicherungen für Escape Rooms

00:26:50
Speaker
Du hast eben schon das Thema Brandschutz genannt. Sagen wir mal, ich eröffne jetzt ein Escape Room. Was kann ich denn da alles durch eure Produkte oder durch euch versichern lassen?
00:27:07
Speaker
Wir können jetzt hier nicht alle Möglichkeiten durchbrechen. Man kann sich natürlich tot versichern. Oder was würdest du sagen ist das Wichtigste, was man versichern lassen sollte? Man fängt mit dem Risiko eben oben an und versichert die existenzgefährdenden Dinge und ganz oben steht immer die Haftpflichtversicherung.
00:27:25
Speaker
Beim Escape Room ist die Gott sei Dank nicht teuer. Also je nach Größe, Umsatzgröße liegen wir da wahrscheinlich irgendwo zwischen 100 und 200 Euro in der Regel. Das ist dann immer pro Jahr, oder? Das ist genau. Das sind jetzt Jahresbeiträge, also noch sehr überschaubar und aber trotzdem der wichtigste Versicherungsschutz.
00:27:50
Speaker
Deswegen so wichtig, weil man haftet eben in unbegrenzter Höhe. Egal wie klein der Betrieb ist, egal wie wenig Umsatz man macht, auch wenn es nur im Nebenerwerb ist, trotzdem kann daraus eben ein extrem hoher Schaden entstehen, der eben auch einen sechs- oder siebenstelligen Betrag erreichen kann. Deswegen ist Haftpflicht immer eine Pflichtversicherung.
00:28:19
Speaker
Daneben wäre so als zweiter Bereich die Sachwerte, also das Eigentum, die Ausstattung eines Escape Rooms. Das sind dann vielleicht 50.000, 100.000, auch mal 200.000 Euro. So in der Größenordnung wird es sich wahrscheinlich bei den allermeisten Escape Rooms bewegen.
00:28:44
Speaker
Und diese Sachwerte versichert man dann gegen bestimmte Gefahren, so Sachen wie Feuer, Leitungswasserschäden oder Einbruchschäden, aber auch böswillige Beschädigungen wird häufig versichert. Bis hin dann zu den sogenannten unbenannten Gefahren, dann hätte man eigentlich so den hochwertigsten Versicherungsschutz.
00:29:07
Speaker
Hier vielleicht ein Fehler, der mir oft auffällt, gerade bei Escape Rooms. Escape Rooms leben ja auch von der Kreativität der Betreiber und in sehr vielen Escape Rooms steckt enorm viel Eigenleistung.
00:29:26
Speaker
Und es wird häufig der Fehler gemacht von den Betreibern, dass als Versicherungssumme nur das berechnet wird, was man gekauft hat. Aber die ganze Eigenleistung, die da drinsteckt, wird nicht berücksichtigt. Und das ist ein großer Fehler. Also als Versicherungssumme muss man sich überlegen, was passiert, wenn es heute brennt und ich muss morgen
00:29:51
Speaker
professionelle Firmen beauftragen, mir einen vergleichbaren Escape Room wieder neu zu bauen. Das ist die Versicherung.

Einkommensverlust und Cyber-Risiken

00:30:00
Speaker
Also auch durchaus die Zeit, die man investiert hat in den ganzen Bau des Escape Rooms. Genau. Die Zeit, wobei das jetzt nicht mit Stunden hochgerechnet wird, sondern man muss sich die Frage stellen, was kostet es, wenn ich es kaufen würde? Wenn ich jetzt einen Kulissenbauer beauftrage oder andere Fachfirmen den Escape Room neu einzurichten.
00:30:26
Speaker
Dann der dritte große Bereich, das ist der Ertragsausfall, der entstehen kann. Jeder größere Sachschaden, also Feuerschaden, Leitungswasserschaden oder auch größere Einbruchsschäden führen dazu oder können dazu führen, dass der Betrieb eingeschränkt ist oder auch eben gar nicht möglich ist. Bei kleinen Schäden reden wir vielleicht nur über ein paar Tage Betriebsstillstand.
00:30:51
Speaker
bei größeren Schäden sind es dann eben auch Wochen, Monate oder können auch mal ein oder zwei Jahre sein, bis wieder Geld verdient werden kann und dieser Ertragsausfall sollte natürlich auch
00:31:08
Speaker
so versichert werden, ja, wie es eben auch den Umsätzen und dem Rohertrag entspricht. Da muss man dann eben die Versicherungssumme ermitteln anhand von zwei, drei Zahlen. Das ist aber auch recht einfach. Ja, in den letzten Jahren als weitere, man kann schon, also ich spreche schon von einer Pflichtversicherung. Das wären dann die Risiken, die rund ums Internet entstehen. Man nennt das Cyber-Risk-Versicherungen.
00:31:38
Speaker
Also wenn man Opfer wird von Cyber Risk, Attacken, Viren, die man sich eingefangen hat, Fishing Mails. Und jetzt steht auf einmal die EDV still. Angefangen vom Buchungssystem über das Bezahlsystem, Kassen, vielleicht sogar die Telefonanlage. Alles ist heute elektronisch verknüpft in irgendwelchen Cloud-Systemen. Und da reicht eben dann eine
00:32:10
Speaker
Ein falscher Anhang, den man geöffnet hat, eine E-Mail, wo man einmal nicht aufgepasst hat und schon können also hier enorme Schäden entstehen. Nicht nur, dass die Daten verschlüsselt werden, wiederhergestellt werden müssen.
00:32:23
Speaker
sondern auch damit einhergeht ein Riesen-Rattenschwanz an rechtlichen Problemen und Konsequenzen, dass unter Umständen eben damit auch Datenschutzvorfälle verbunden sind. Die müssen den Behörden angezeigt werden. Die Kunden müssen benachrichtigt werden. Es entstehen Rechtsberatungskosten. Beim Online-Bezahlsystem sind auch Bankverbindungen betroffen.
00:32:50
Speaker
Also sind auch die Banken involviert, die benachrichtigt werden müssen und und und ein riesen Rattenspanz und das ist mittlerweile halte ich eine Cyber Risk Versicherung für genauso wichtig wie eigentlich die Feuerversicherung.
00:33:08
Speaker
Jetzt haben wir natürlich als Marketing Agentur sind wir dann natürlich ganz eng in Kontakt auch mit den Kunden, was sowas angeht und das hatten wir eben schon bei sehr sehr vielen Kunden oder potenziellen Kunden, dass da besonders eben auf der Website hohe Risiken sind. Also WordPress wurde seit zwei Jahren nicht mehr geupdatet. Es gibt 30 Plugins, die allen Sicherheitsrisiko darstellen, die wurden auch vielleicht seit
00:33:34
Speaker
in dem Jahr nicht mehr geupdatet. Ist sowas dann, wenn dann zum Beispiel die Website gehackt wird bei sowas, springt dann die Versicherung ein oder ist das dann eben einfach Fahrlässigkeit und da hat die Versicherung wieder so ein Giftpfeil und sagt hier, nee, da können wir leider nicht sein?
00:33:51
Speaker
Ja, es gibt auch bei der Cyber Risk Versicherung Giftpfeile, also Obliegenheiten, einfach Pflichten, die ein Versicherungsnehmer erfüllen muss, weil sonst ist ein Betrieb nicht versicherbar. Noch sind aber diese Pflichten
00:34:08
Speaker
überschaubar und wir achten auch hier wiederum darauf, dass wir Anbieter empfehlen, die eben noch überschaubare Obliegenheiten definieren. Es ist natürlich klar, dass jeder auf seiner EDV alten Virenscanner installiert haben muss, der mindestens einmal die Woche abgedatet werden muss.
00:34:32
Speaker
Aber ich denke, solche Anforderungen sind durchaus berechtigt, aber man sollte eben darauf achten, dass die Obliegenheiten nicht zu sehr ins Detail gehen und man sollte sie auf jeden Fall durchlesen.
00:34:48
Speaker
welche Obliegenheiten hier gestellt werden oder muss ich schon überlegen, erfülle ich die, kann ich die erfüllen oder nicht. Auch da gibt es Unterschiede. Also wenn man eine Cyber Risk Versicherung hat, heißt das nicht, dass man jetzt nichts mehr beachten muss und man muss sich an keine Regeln mehr halten.
00:35:07
Speaker
sondern genauso wie man bei einer Feuerversicherung trotzdem Feuerlöscher braucht, die müssen einfach vorrätig sein, ist es eben bei einer Cyberriskversicherung auch so, dass man einen Virenscanner braucht, dass man eine Firewall braucht, aber das sind Standardsachen. Dass man eine IT-Firma braucht, die einen betreut, dass man eine Passwortverwaltung hat, das sind die Mindestanforderungen.
00:35:39
Speaker
Was gibt es denn für Dinge, die ich als Freizeitanbieter nicht versichern kann, obwohl die Versicherungen immer sagen, nee, tut mir leid, das ist einfach zu viel Risiko für uns?

Grenzen der Versicherungsdeckung und ungewöhnliche Fälle

00:35:57
Speaker
Ja, also das sind im hohen Maße, ich nenne es mal, sonstige Ertragsausfälle.
00:36:10
Speaker
wenn jetzt die Kunden ausbleiben, aus sonstigen Gründen. Das ist sehr, sehr schwer zu versicherbar. Auch hier gibt es Ansätze, auch hier haben wir schon kleine Lösungen geschaffen in unserem Rahmenvertrag, dass zum Beispiel Umsatzausfälle durch
00:36:32
Speaker
sagen wir mal Terrorwarnung. Ein Einkaufszentrum muss geräumt werden, weil da eine Tasche rumliegt. Oder es wird jetzt Gas versprüht in einem Freizeitzenter und das muss jetzt geräumt werden. Oder wir haben eine Baustelle vor der Türe, sodass die Gäste nicht anreisen können.
00:36:56
Speaker
Oder Stromausfall, Heizungsausfall. Auch den Fall hatten wir schon zweimal, da es im Winter die Heizung ausgefallen ist. Nach zwei, drei Tagen waren die Temperaturen so, dass ein Betrieb nicht aufrechterhalten bleiben konnte. Die Heizungsfirma bestellt Ersatzteile. Es dauert drei Wochen, bis die kommen.
00:37:16
Speaker
Also das sind schon Probleme, die wir ansatzweise mittlerweile versichern können. Aber es gibt eben auch andere Sachen, die nicht versicherbar sind oder noch nicht. Nehmen wir mal an und um schlechtes Wetter, Schneefall und die Leute trauen sich nicht aus dem Haus und die Freizeiteinrichtungen sind dann regelmäßig leer.
00:37:39
Speaker
Das andere ist natürlich auch Schönwetter. Auch da können natürlich Umsatzausfälle entstehen, die nur sehr schlecht zu versichern sind. Es gibt zwar auch Wetterversicherungen mittlerweile, auch die bieten wir an.
00:37:54
Speaker
Es hören auch immer alle ganz interessiert zu, wenn ich sage, man kann auch schlechtes oder gutes Wetter oder Sonnenschein versichern, aber es ist schon eine sehr, sehr teure Versicherung und wir haben das zwar schon mehrfach vorgestellt, auch wiederum in Vorträgen vor größerem Publikum mit hohem Interesse, aber wenn man da mal so Preisbeispiele macht,
00:38:23
Speaker
in welche Richtung dann die Prämien sind, die zu bezahlen sind, dann hört das Ganze also das Interesse schnell wieder auf. Und eine echte Wetterversicherung, praktikabel ist es eigentlich nur bei Veranstaltungen, also bei sehr kurzfristigen Zeiträumen, die man versichern will, wo man einfach sicherstellen muss, dass dieser eine Tag oder dieses eine Wochenende, dass hier das Wetter mitspielt,
00:38:50
Speaker
dann sollte man es versichern, aber sobald wir jetzt sagen, wir möchten jetzt die Sommerferien zum Beispiel versichern gegen zu warmes Wetter oder überhaupt eine Saison, ja, eine Sommersaison, da sind einfach die Beiträge viel zu hoch.
00:39:09
Speaker
Ja, aber das heißt, ich bin jetzt zum Beispiel ein Lasertag-Anbieter. Ich habe Outdoor Lasertag und möchte jetzt ein großes Sommerfest veranstalten. Das heißt, da könnte ich dann zum Beispiel das Sommerfest gegen Regen versichern. Ja, gegen Regen oder gegen auch Terrorwarnung oder gegen behördliche Absagen. Oder wenn Künstler auch involviert sind gegen Krankheiten für Künstler, technische Ausfälle, das zum Beispiel Stromausfall ist.
00:39:40
Speaker
Das sind Sachen, die regelmäßig gemacht werden. Also jede größere Veranstaltung versichert solche Risiken und bei kleineren Veranstaltungen nimmt das natürlich dann ab. Aber auch kleinere Veranstaltungen können ja Erlöse erzielen, die für kleine Veranstalter wiederum sehr wichtig sind. Und es gilt eigentlich immer die Regel, wenn ein Risiko ein gewisses Maß überschreitet,
00:40:09
Speaker
dann sollte man es versichern. Also die eigenen finanziellen Möglichkeiten überschreitet. Dann sollte man es versichern. Wenn man es noch bequem selber tragen kann, dann muss man es nicht versichern. Gab es denn schon irgendwelche besonders kuriosen Versicherungsschäden, die bei euch aufgekommen sind, jetzt aus der Freizeitbranche? Kuriose Schäden
00:40:41
Speaker
Ja, teilweise sind es schlimme Schäden, die mir jetzt spontan einfallen. Klar, das bleibt einem eben am ehesten in Erinnerung. Also schwere Unfälle, von denen ich jetzt aber hier auch gar nicht unbedingt berichten möchte. Aber das eine oder andere Kurioses gibt es natürlich schon.
00:41:04
Speaker
Man meint immer, so etwas kommt nicht vor, dass jetzt Flachdächer einstürzen durch Schneelast oder durch Regenlast, weil Gullis meinetwegen auf dem Dach, also die Dachabläufe verstopft sind und sich dann eben sehr viel Wasser auf dem Flachdach staut und es zu einem Schaden kommt, der dann auch eben ins Gebäude eindringt, der Regen, oder wenn
00:41:32
Speaker
Letztens hatten wir einen Specht, der hat Löcher in eine Fassade geklopft. Das war jetzt schon, sag ich mal, kurios. Oder man glaubt gar nicht, wie viele Schäden auf Parkplätzen entstehen.
00:41:47
Speaker
Wenn sich die Schranken von Parkplätzen auf Autodächer niedergehen oder eine Notausgangstüre sich öffnet und gegen ein geparktes Auto schlägt oder Gullideckel auf einem Parkplatz so lose sind, dass sie das Auto beschädigen, wenn ein Auto drüber fährt.
00:42:10
Speaker
Also da haben wir extrem viele Schäden. Aber es gibt natürlich auch Schäden, wo man sich so ein bisschen an den Kopf packt, die leicht zu vermeiden wären.
00:42:24
Speaker
Also wenn zum Beispiel Freizeitbetriebe, die ja auch einen häufigen Personalwechsel haben, weil man mit vielen Aushilfen ja arbeitet und im Laufe der Jahre ja viel Personalwechsel stattfindet und wenn man dann feststellt, dass
00:42:43
Speaker
alle Mitarbeiter der letzten Jahre die Kombination zum Safe kennen und jeder dort praktisch nachts einsteigen kann und hat die Kombination zum Safe und da werden
00:43:03
Speaker
viele tausend Euro, teilweise gelagert, gebunkert kann man schon sagen, 40.000 Euro in einem kleinen Save, das stößt einfach auf
00:43:19
Speaker
Unglaube oder der Schlüssel zum Safe liegt seit Jahren in einer Kaffeetasse in der Küche auf dem Regal und jeder weiß das, jeder Mitarbeiter weiß, wo der Schlüssel zum Safe ist. Also das sind Sachen, das muss einfach nicht sein.
00:43:36
Speaker
Andere Sachen passieren immer häufiger, das sind Überschwemmungen. Da haben wir jedes Jahr, in jedem Sommer ein, zwei Betriebe, die einfach absaufen bei starken Niederschlagsereignissen. Auch natürlich das große Ahrhochwasser, da waren auch einige Betriebe von betroffen. Großbrände sind natürlich selten, aber auch da gibt es mittlerweile natürlich einige Beispiele, wo Freizeiteinrichtungen komplett untergebrannt sind.
00:44:08
Speaker
Aber jetzt an kuriosen Schäden, die zu schmunzeln sind, da fallen mir jetzt gerade leider keine ein. Weil Schäden sind doch meistens eher traurig. Ja, das mit dem Specht ist vielleicht einigermaßen kurios. Immerhin fühl mir der Schaden jetzt noch ein.
00:44:29
Speaker
Wie kann ich denn als Freizeitanbieter bei Versicherungen sparen oder sollte ich überhaupt sparen bei dem Thema?

Vergleich von Versicherungsoptionen

00:44:37
Speaker
Ja, unbedingt. Also das ist einfach Vergleichen. Ja, also das sollte man schon machen und man muss sich einfach auch da mal die Zeit nehmen und sich ein bisschen damit beschäftigen. Es ist mühselig, es macht keinen Spaß, aber es ist einfach auch eine Pflicht der Geschäftsführung.
00:45:00
Speaker
Jeder Geschäftsführer ist dazu verpflichtet und wenn er sich damit nicht beschäftigt, dann macht sich ein Geschäftsführer sogar privat haffbar. Jetzt ist es in der Freizeitbranche natürlich häufig so, dass Betriebe Inhaber geführt sind, dann ist es sowieso immer das Geld des Eigentümers, also egal ob es jetzt das Portemonnaie des Eigentümers ist oder das Portemonnaie des Geschäftsführers, das ist in der Regel dasselbe Portemonnaie.
00:45:29
Speaker
Aber auch bei angestellten Geschäftsführern würde sich der Geschäftsführer haffbar machen, wenn er diese Pflichten, die er hat, vernachlässigt. Also es ist eine Aufgabe, die ein Geschäftsführer hat. Neben den vielen vielen anderen Aufgaben, die dazukommen von Marketing über Personalführung und all die Probleme, die wir kennen. Nicht zuletzt noch das lästige Tagesgeschäft, die Kunden, die man ja auch noch hat.
00:45:59
Speaker
Aber man muss sich damit beschäftigen und dann vergleichen. Einfach mal zwei, drei und wenn man uns vielleicht auch noch mal als Spezialist mit ins Boot holt und unsere Angebote eben auch noch mal daneben legt, kann das mit Sicherheit auch nicht schaden. Gibt es irgendwelche Versicherungen, wo du sagst, die sind komplett überflüssig?
00:46:27
Speaker
Also, es gibt natürlich Versicherungen, die weniger wichtig oder auch unwichtig sind. Die kosten dann aber in der Regel auch viel weniger und aus diesem, ja, Kosten-Nutzen-Verhältnis kann sich dann ja wieder ergeben, dass man sagt, ja, ok, dann mache ich das doch. Ein schönes Beispiel ist eine Glasversicherung. Eine Glasversicherung zählt mit Sicherheit zu den, zu den
00:46:55
Speaker
unwichtigen Versicherungen, zumindest in der Regel. Aber wenn dann so eine Glasversicherung vielleicht nur bei kleinen Betrieben vielleicht 60 Euro kostet oder bei großen Betrieben 180 Euro, dann kann man sich halt schon überlegen und sagen, ja okay, also für das Geld nehme ich das mit, weil in zehn Jahren geht hier mit Sicherheit mal eine Eingangstüre kaputt.
00:47:16
Speaker
Da kann man ja locker drauf wetten und wenn man das eben vielleicht in einem Paket sehr günstig mit hinzubuchen kann, versichert man eben dann auch gerne unwichtige Versicherungen.
00:47:33
Speaker
Problematisch ist es dann natürlich, wenn es eine Versicherung ist, die eher unwichtig ist, aber sehr teuer ist. Aber das hat man eigentlich eher selten. Also meistens korreliert das, dass Versicherungen, die einen geringen Nutzen haben, dass die eben dann eigentlich auch in der Regel günstig sind. Schönes Beispiel vielleicht die Betriebsschließungsversicherung.
00:47:56
Speaker
ist natürlich auch ein Basswort geworden nach der Corona-Pandemie, wo ja Tausende von Kunden klagen mussten gegen den Betriebsschließungsversicherer, um gerichtlich klären zu lassen, war jetzt die Betriebsschließung durch die Pandemie, also die behördliche Auflagen im Rahmen der Pandemie, war das jetzt ein versichertes Ereignis der Betriebsschließungsversicherung?

Relevanz von Betriebsschließungsversicherungen nach der Pandemie

00:48:26
Speaker
Da gab es sehr große Diskussionen darüber und wenn man sich die Gerichtsentscheidungen anguckt, die ja auch sehr unterschiedlich ausgefallen sind, egal ob bei Amtsgerichten, Landgerichten oder Oberlandesgerichten, war das ja auch dann am Ende berechtigt.
00:48:50
Speaker
dass man es richtig gerichtlich klären lässt, weil es eben unterschiedliche Ansichten dazu gab. Aber eine Betriebsschließungsversicherung deckt eben nur ein sehr kleines Risiko, ist aber auch nur ein sehr kleiner Baustein. Deswegen kann man sich überlegen, ob man den mitnimmt oder nicht. Ich persönlich bin kein großer Freund davon, zumindest nicht für die Freizeitbranche. Das mag in medizinischen Bereichen anders sein, Krankenhäuser oder Arztpraxen oder auch lebensmittelverarbeitende Betriebe. Dort wäre es dann wichtig.
00:49:19
Speaker
in der Freizeitbranche, wo das Gastronomieangebot eher eine untergeordnete Rolle spielt, glaube ich, kann man darauf gut verzichten. Gibt es denn mittlerweile jetzt auch dann Klauseln, wo die Versicherungen sagen, wir schließen so etwas wie eine Pandemie komplett aus oder kann ich jetzt als Freizeitanbieter mich ohne Probleme versichern lassen gegen eine eventuell erneute Pandemie?
00:49:48
Speaker
Die Betriebsschließungsversicherungen, die es früher gab, sind ja von allen Versicherern einheitlich zu 100 Prozent vom Markt genommen worden. Und der Verband der Versicherer hat dann drei neue Musterbedingungen entwickelt.
00:50:09
Speaker
unterschiedlich restriktiv. Die meisten Versicherer, die jetzt neu mit Betriebsschließungsversicherungen an den Markt gegangen sind in den letzten zwei, drei Jahren, haben also eins von diesen Musterbedingungen als Grundlage für ihre Bedingungen genommen.
00:50:25
Speaker
Und die unterscheiden sich eben in natürlich mehreren Punkten wieder, aber ich sag mal, die ganz restriktiven Bedingungen schließen komplett alle Pandemien aus, schließen komplett alle Epidemien aus.
00:50:46
Speaker
Das sind so die ganzen restriktiven Fälle und die weniger restriktiven, da sind Epidemien und Pandemien für sich mitversichert. Dann gibt es meines Wissens nach ein Anbieter, der sogar Corona als als Erreger mitversichert.
00:51:10
Speaker
Aber, jetzt kommt ein ganz ganz großes Aber, alle Versicherer schließen natürlich, muss man sagen, Lockdown-Szenarien aus. Ja, völlig egal aus welchem Grund, das wird es nie wieder geben, dass es darüber eine Unklarheit gibt.
00:51:33
Speaker
ob ein Lockdown-Szenario versichert ist, dass es also mit größtmöglicher Klarheit in den Bedingungen geregelt, dass das nicht versicherbar ist. Aber wenn zum Beispiel ein Betrieb individuell durch einen Krankheitserreger betroffen ist, sei es jetzt Salmonellen, sei es Masern, sei es
00:51:57
Speaker
Keine Ahnung, Keuchhusten oder eben auch ein Coronavirus. Und die Aufsichtsbehörde, das sind ja alles meldepflichtige Krankheiten, die an das Gesundheitsamt gemeldet werden. Und wenn dann das Gesundheitsamt sagt, aufgrund dieses Befundes wird jetzt der Betrieb geschlossen für zwei, drei Wochen, es wird desinfiziert und dann darf erst wieder eröffnet werden.
00:52:23
Speaker
dann sind solche Ertragsausfälle eben versicherbar. Aber diese Lockdown-Szenarien sind ganz klar nicht mehr versicherbar.
00:52:32
Speaker
Okay, aber da muss dann wahrscheinlich auch wieder abgewogen werden jetzt, was zum Beispiel, ob vielleicht irgendwas fahrlässig gemacht wurde in der Küche, also dass zum Beispiel der Salat nicht richtig gewaschen wurde oder sowas. Nein, das ist mir gar nicht bekannt, dass es in dem Bereich jetzt solche Auflagen oder Obliegenheiten gäbe oder Sicherheitsvorschriften gäbe. In dem Bereich kenne ich das nicht.
00:53:03
Speaker
Okay. Ja, ich glaube, du hast uns jetzt einen sehr, sehr guten Überblick gegeben über das ganze Thema Versicherung.

Kontaktmöglichkeiten für Versicherungskonsultationen

00:53:12
Speaker
Du hast es wirklich sehr, sehr gut erklärt. Und ich denke mal, dass einige Zuhörer jetzt vielleicht mal auch ein bisschen mehr drüber nachdenken über ihre Versicherungen und sich da vielleicht nochmal beraten lassen möchten. Wie kann man dich denn erreichen? Wie kann man dich kontaktieren, um vielleicht mal so einen Vergleich einzuholen?
00:53:33
Speaker
Ja, vielleicht am einfachsten über unsere Website. Das wäre unter www.hanel-am.de. Hanel schreibt sich h-a-e-nel-am.de. Ja, darüber würde ich mich freuen. Das verlinke ich natürlich auch noch in den Show Notes. Die findet ihr unter lebegeil-media.com slash podcast.
00:54:02
Speaker
Und dann sage ich vielen, vielen Dank für deine Zeit. Hat Spaß gemacht. Ja, vielen Dank, dass ich dabei sein durfte. Und dann ganz, ganz liebe Grüße. Ja, danke auch zu dir nach Mexiko. Tschüss Jan. Danke, mach's gut. Ciao, ciao.
00:54:26
Speaker
Das war der Lebegeil-Erlebnis-Podcast. Bist du Freizeitanbieter und möchtest mehr Buchungen für deine Freizeitaktivität erzielen, dann suche dir einen Termin für ein kostenloses Kennenlerngespräch auf lebegeil-media.com slash termin aus. Für spannende Freizeit Tipps und Ausflugsideen besuche meinen Blog lebegeil.de.
00:55:47
Speaker
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