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#17 Thx, I didn't ask... Junge Talente und das Erklärproblem, feat. Isi Rogat  image

#17 Thx, I didn't ask... Junge Talente und das Erklärproblem, feat. Isi Rogat

S1 E17 · BoomerTake
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342 Plays1 year ago

Seniorige Positionen im Job sehen es oft als ganz normal und einen absoluten Benefit an, wenn sie Berufseinsteiger*innen ständig alles erklären, weil sie "erfahrener" sind. Aber ist das wirklich ok? Und funktioniert das Age-Gap nicht in beide Richtungen? Isi Rogat ist am Start und wir quasseln darüber.

Viel Spaß <3

Bei unseren Freund*innen von mittwald bekommt ihr außerdem schnelle und stabile Hostingslösungen zu besten Konditionen.

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Transcript

Einführung von Isi Rogat und ihre Rolle bei Think

00:00:11
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen, brandneuen Ausgabe von Boomer-Tek aus dem Hause-Agentur Boomer. Schön, dass ihr da seid. Schön, dass ihr da seid. Auch von mir. Und ich freue mich sehr, dass wir heute auch mal wieder nicht alleine sind. Denn wir haben wieder drei Kacheln bei uns auf dem Screen. Und ich mach's ganz kurz. Heute ist eine Frau dabei, die
00:00:34
Speaker
in einer Doppelrolle uns quasi hier gegenüber sitzt. Sie arbeitet bei Think und ist im GBA Youngboard. Isi Rogat, hi. Hi. Ja, hi, ich bin Isi, eigentlich Isabelle, aber für meine Freundinnen Isi, also auch für euch alle. Ich kann es doch als LZM machen, aber mir wurde gesagt, ich soll das nicht machen.
00:00:54
Speaker
Genau, ich bin Izzi, ich bin bei Think bei uns Head of Innovation in DI, also hab auch bei Think eine Doppelrolle, irgendwie ist das mein Kink anscheinend. Und bin hier also einmal für Diversity und auch für Innovation, Zeitgeist, alles, was mit Popkultur, Gen Z und so zu tun hat, zuständig und, und ich glaube, das ist vielleicht eher der Grund, warum ich heute hier sitze, es gibt ein wundervolles Youngboard vom GWA, da sind Waren mal sechs, jetzt sind immerhin noch fünf
00:01:21
Speaker
junge Menschen dabei, die das Gefühl haben, dass sich was in der Werbung ändern könnte. Und weil ich eine davon bin und das glaube, bin ich im Young Bot und wahrscheinlich auch hier. Klar, immer rund, weil du Zeit und Bock hattest auch. Ja, ich hatte auch grad Zeit und irgendwie hab ich zufällig die beiden getroffen. Und du hast vor allem zu uns immer schon gesagt, Mensch, ich hab da was, das will ich unbedingt mal erzählen, weil mich das total nervt. Und das ist, glaub ich, im Boomer-Podcast am besten aufgehoben. Was ist

Generationskonflikte in der Werbebranche

00:01:49
Speaker
das?
00:01:49
Speaker
Ja, ich such immer nach den perfekten Outlets, in denen ich konstruktiv pöbeln kann. Perfekt. Genau, das ist direkt einfach an Agentur Boomer gedacht. Das sind wir für zu haben. Willkommen. Hammer, dankeschön. Also es geht tatsächlich, was mich viel beschäftigt, nicht nur, weil ich im Youngbot bin und das irgendwie qua Name schon das ganze Thema Young drin hat, sondern auch, weil ich einfach 25 bin. Das ist ja nicht mehr Anfang 20, wurde mir gesagt, ich darf das jetzt nicht mehr sagen, ich find's schon. Was?
00:02:19
Speaker
Wow. Ich glaube, man ist ein Jahr Mitte 20 und dann ist man Ende 20 ab 26. Ja, und dann bist du auch ewig 30. Also von daher... Total. Ich ride auch total auf dieser Mitte 20. Ich bin auch 30. Ich bin auch 30. Hammer. Congratulations. Nee, und weil ich mit vielen Leuten, vor allem in dem Youngboard zu tun habe, die eben nicht 30 und auch nicht 40 und auch manchmal nicht 50 sind,
00:02:40
Speaker
Und einfach unsere Branche ja belebt wird von Menschen, die vielleicht eher so alt sind wie wir drei, aber geführt und entschieden wird aktuell noch von Leuten, die ein bisschen älter sind. Ist mir das ganze Thema so Generationskonflikte, Generationsthemen. Generationskonflikt liegt immer so schrecklich trocken, aber it is what it is. Super wichtig

Altersstereotype und gegenseitiger Respekt

00:03:00
Speaker
und auch sehr präsent tatsächlich. Insofern, let's hit it.
00:03:05
Speaker
Ja. Da gibt es viel zu erzählen. Genau. Also da gibt es, glaube ich, eine Menge aufzuarbeiten. Und da hat, glaube ich, haben alle Leute irgendwie eine Story dazu. Denn auch die, die heute nicht mehr ganz so jung sind, waren ja mal jung und haben das am Anfang der Karriere und irgendwo im Job These, haben die auch mal was erlebt, was ihnen wahrscheinlich nicht so gut gefallen hat, wo sie gesagt haben, ey, das war jetzt irgendwie eine Art von Diskriminierung oder Belehrung oder Zurechtweisung.
00:03:32
Speaker
die ich wahrscheinlich erfahren habe, weil ich jünger bin als du. Was ist das denn bei dir? Hast du da was Konkretes?
00:03:40
Speaker
Ich habe tatsächlich einiges. Ich glaube, es haben auch viele von uns. Und in Teilen, gerade auch wenn man so über Feedback, was du gerade gesagt hast, umgefragtes Feedback und so spricht, Teile von Feedback sind ja auch okay und cool und normal. Ich meine, so lernt man und so wächst man. Ich glaube, darum geht es auch überhaupt gar nicht. Auch bei dem, worüber wir heute wahrscheinlich sprechen, aber auch worüber ich auch zum Beispiel in einem Podcast mit meiner Freundin von mir spreche, da geht es halt nie um
00:04:04
Speaker
Komm, lass mal auf deine Nachfrage dir Feedback geben und dir helfen zu wachsen. Sondern es geht oft um, wie halt Stereotype so funktionieren. Darum zu denken, nur weil du ein bestimmtes Alter hast, bist du one way or another. Und derbe wichtig ist mir an der Stelle auch zu sagen, wir reden wahrscheinlich heute viel über so jungen Ageism, so wie man das so nennen kann. Aber es gibt das natürlich in alle Richtungen. Und meine Podcastpartnerin ist 55.
00:04:30
Speaker
ist auch nicht immer so hammer. Also auch da gibt es voll viel, was einem so entgegenschlägt. Aber gerade wenn man ein bisschen jünger ist, fällt mir dann doch auf, dass man oft durchaus ungefragt Tipps bekommt, die vielleicht nett gemeint waren, aber einem dann doch relativ deutlich zeigen, dass es schon noch eine Hierarchie zu geben scheint in den Köpfen. Fernab von Titeln, einfach aufgrund von Lebensjahren. Und dass ältere Menschen nicht immer die Weiseren sind, gibt es viele Leute.

Mansplaining und kulturelle Erwartungen

00:04:59
Speaker
auch gerade auf politischer Ebene, die uns das vielleicht so öfter mal gezeigt haben. Und was war das Letzte, was du da konkret gehört hast? Also, gibt's da was?
00:05:09
Speaker
Ich hatte tatsächlich eine sehr lustige Interaktion mal auf einer Afterparty von irgendeinem ... Weiß gar nicht mehr, was das war, ehrlicherweise. Da war unser gesamtes Youngboard tatsächlich da. Und wir haben alle kostenlose Karriere-Tipps bekommen. Das war Hammer. Also, 22 Uhr haben wir alle so unseren Cent wegbekommen. Und sind jetzt natürlich nur deshalb alle wahnsinnig erfolgreich, weil wir auf diese Tipps gehört haben. Ich mach dich groß. Ich mach dich groß. Genau, total.
00:05:36
Speaker
Also ich glaube, das ist tatsächlich the most recent one. Ich glaube aber, was darunter liegt, weshalb mir das auch so wichtig ist, dass es halt nicht einfach nur so easy fühlt sich irgendwie komisch angeschnackt von der Seite, ist einfach dieses Grundgefühl, was ganz, ganz viele Jahre, glaube ich, in unserer Wirtschaft auch noch viel mehr Platz hatte vielleicht zu sagen, je länger ich gearbeitet habe, desto mehr weiß ich über ein System, weil das System gibt es schon seit 20, 30 Jahren und hat sich nichts daran geändert.
00:06:03
Speaker
Insofern ergo, ich bin älter, ich weiß mehr. Und wenn man sich aber unsere Wirtschaft und auch gerade unsere Branche anguckt, funktioniert diese Kausalkette einfach nicht mehr, glaube ich. Also man kann nicht mehr sagen, nur weil ich länger in dieser Branche war und wusste, wie sie vor 20 Jahren funktioniert hat, weiß ich auch viel besser als du, wie sie heute funktioniert. Und heißt auch nicht, dass ich es schlechter weiß, das ist auch wichtig zu sagen, aber heißt eben nicht automatisch, dass ich es besser weiß. Und da hat sich schon viel gedreht, glaube ich.
00:06:32
Speaker
Also dieses Thema, ich weiß nicht ob man es unter, also Karriere-Tipps finde ich einen schönen Begriff dafür, ungefreute Karriere-Tipps, aber es kann natürlich auch das Thema ganz klassisches Mensch-Planing sein. Ich weiß gar nicht, ob es einen weiblichen Begriff dafür gibt. Hast du dazu mal was gewesen? Frauen erklären dir die Welt?
00:06:46
Speaker
Gibt es 100 Proben? Gibt's tatsächlich auch? Ich glaub, es fällt so ein bisschen ... Ja, wahrscheinlich entweder Woman-Splaining oder es fällt so ein bisschen, glaub ich, in dieses Ganze jetzt so aus dem Diversity-Bereich kommen, also Queen Bee-Prinzip rein. Das ist ja eigentlich ursprünglich, dass man sagt, diese Verwirrung von jungen Frauen manchmal eben grade von älteren Frauen nicht gefördert zu werden, mehr als von den älteren männlichen Kollegen. Einfach weil man ...
00:07:10
Speaker
wenn man aus einem krass sexistischen System kommt, eben seit man ein Kind war, denkt, ah, es gibt nur Platz für eine Frau hier irgendwo. Das heißt, man tut natürlich einen Scheiß, die Jüngeren zu fördern, weil es gibt ja nur Platz für eine. Das heißt, es ist eigentlich nur ein Symptom vom Sexismus so, aber ich glaube, da hängt es oft mit drin, ne? Das hat da eine andere Ausprägung oft, wenn man jetzt mal so binär bleiben will, aber es ist, also die statistische Häufigkeit hinter, wer mir diese Tipps bisher gegeben hat, ist schon eher auf der anderen Seite.
00:07:38
Speaker
Ja, habe ich mich nur gefragt, gibt es schon irgendwie was dazu? Interessant. Aber das ist ja auch der Grund, warum wir jetzt so mit dem Begriff nicht so firm sind, weil Mansplaining kennen wir alle, aber Womansplaining, da muss man so ein bisschen überlegen. Und alleine das spricht ja schon dafür, dass das immer eher so die Dudes sind, die dann da stehen und dann vor allem, wie du gesagt hast,
00:07:58
Speaker
irgendwo auf so einer Party oder so was am Ende dann im Business-Kontext, dann muss man da schon mal erstmal irgendwie einen raushängen lassen, dass man da irgendwie so der große Babo ist, der halt schon super viel gemacht hat. Und ich habe in meinem Leben ja auch schon hier 1000 Angebote geschrieben, weißt du? Und du? Deswegen weiß ich jetzt mehr. Denn das ist dann gerade so in unserer Branche, du hast es ja auch schon gesagt, ist das ja aber eigentlich kein Prädikat mehr, ne? Also,
00:08:22
Speaker
Wenn du jetzt irgendwelche besonderen Kreativsachen

Veränderung der Arbeitswelt durch junge Generationen

00:08:25
Speaker
geleistet hast oder du hast irgendwas erfunden oder bist Vorreiter jetzt irgendwo in dem Business, dann so vielleicht. Aber das ist es ja meistens nicht, was man an für Tipps kriegt, sondern es geht ja eher immer so um belanglose Sachen und um so Daily-Business-Kram und einfach um dieses Platzhirsch-Gehabe.
00:08:41
Speaker
Voll total. Ich glaube, das manifestiert sich halt in ganz, ganz viel. Ich hatte zum Beispiel mit einer Freundin von mir mal drüber gesprochen, die ist relativ jung in so einem, ich sag das jetzt mal nicht so konkret, aber einem der großen Kreativclubs unserer Branche aufgenommen worden und kam halt von diesem
00:09:00
Speaker
Einschwörungs Termin da wieder, bei dem man sich vorstellen muss und sagen muss, wie toll man ist. Und hat mir erzählt, wie unsicher sie da war, weil sie einfach eine der jüngsten Personen da war. Und wenn man das auf der anderen Seite hört, denke ich mir so, wie wild eigentlich die Tatsache, dass du als eine der jüngsten da stehst, zeigt, dass du doppelt krass bist, dass du jetzt schon da bist.
00:09:18
Speaker
Und es führt irgendwie gerade auch aufgrund diesem ja doch irgendwie gewachsenen Bild von Karriere und Alter dann doch dazu, dass sie von so einer supergeilen Chance zurückkommt und meinte krass irgendwie voll, war voll unsicher da gerade. Und ich dachte mir so wild, warum eigentlich?
00:09:35
Speaker
Aber ist das nicht auch irgendwie dann ein Zeichen von Unsicherheit auch auf der anderen Seite, weil die irgendwie ihre Position behaupten wollen und gerade weil die dann eben irgendwie fühlen, da gibt es eine Person, die ist jünger als wir, die müssen wir jetzt erstmal so ein bisschen überrumpeln.
00:09:50
Speaker
Voll total. Also ich glaube, ganz viel, ich habe auch schon abend und nächtelang mit meiner Podcastpartnerin überlegt, woran das denn liegt, weil wir offensichtlich ja auch 30 Jahre auseinander sind und uns sehr gut verstehen. Ich glaube, da hängt halt ganz viel dran, was ich auch auf einer emotionalen Ebene 100 Prozent verstehen kann. Stellen wir uns mal vor, es ist jetzt 20 Jahre später, wir alle sind hoffentlich 20 Jahre älter und noch hier.
00:10:14
Speaker
Und da kommen irgendwelche Leute rein, die halt viel, viel junger sind, Positionen irgendwie haben, für die wir vielleicht 20 Jahre gebraucht haben. Und ich glaube, wenn unser gesamtes Wertesystem und auch so Selbstwertgefühl dann darauf basiert, das muss doch so funktionieren und eine bestimmte Position gibt mir so und so viel irgendwie.
00:10:32
Speaker
auch so ein bisschen moralische Ahabenheit so. Und wenn das dann kaputt gemacht wird, dann ist ja, dann bin in dem Fall zum Beispiel ich, die irgendwie jung eine Position hat, jetzt nicht, das geht dann nicht gegen mich, sondern gegen das Grundprinzip von fuck, ich muss jetzt mein ganzes Wertesystem erstmal auf den Kopf stellen, weil wenn das funktioniert in diesem Paralleluniversum, dann
00:10:52
Speaker
sind ja auch ganz viele andere Sachen, die mir in der Schule über Erfolg erzählt wurden, total Banane eigentlich. Und dass das schwierig ist, im Kopf zusammenzubekommen, weißt du, das verstehe ich schon. Das ist mein klassisches Beispiel, das ist immer, weil mein Dad super lange bei VW gearbeitet hat. Also sehr andere Führungskultur, sehr andere Arbeitskultur. Shoutout. Shoutout, Papa.
00:11:12
Speaker
Nee, Phobie. Das auch. Ja, ich nehme das gerne an. Und da geht es halt natürlich noch viel mehr um, in Konzernstrukturen, um so Eckbüros und wer bekommt was und viel mehr Abteilungsleitungs- und was auch immer ebenen.
00:11:31
Speaker
Und da hab ich auch mit ihm länger mal drüber gesprochen, wo ich auch meinte, naja, gut, ich versteh das schon. Stell dir mal vor, du hast halt 40 Jahre lang deine Familie gefühlt nicht mit aufwachsen sehen und hast dich halt echt in einem halben Burnout gearbeitet, weil dir immer gesagt wurde, oh mein Gott, nur wenn du diese Position hast, dann kriegst du so Würstchen vor der Nase, kriegst du das Eckbüro. Und auf einmal ist 2020, wir haben New Work und sie sagen, ach so, by the way, kurzer E-Mail, wir haben keine Eckbüros mehr, ist jetzt alles freesitting. Und du bist so wie, aber das war doch mein Ziel, 20 Jahre lang.
00:12:00
Speaker
Du bist ganz anders sozialisiert worden. Total. Und ich glaub auch, dieses Belächeln von älteren Leuten, die ein Problem haben mit Wandel, ist auch immer schwierig. Weil irgendwo kommt es ja her, dass ich das Bedürfnis hatte, mich an was festzuhalten, wenn es auch mal scheiße lief. Das heißt nicht, dass man zu uns Jüngeren kacke werden muss. Aber ich versteh es in Teil, dass es auch nicht so einfach ist.
00:12:27
Speaker
Es ist ein Change. Du siehst irgendwie, wie sich alles verändert. Ich habe jetzt vor Tagen die Diskussion gehabt, mal wieder ganz klassische Diskussion, Gen Z ist faul. Aus welcher Perspektive denn eigentlich? Natürlich immer von der älteren Perspektive. Wer stellt denn eigentlich diese Frage? Nach dem Motto, ist Gen Z faul? Wer stellt denn diese Frage? Natürlich ist es immer ein Sehen, dass Dinge anders gemacht werden, vielleicht effizienter.
00:12:51
Speaker
Man kommt schneller ans Ziel, man steigt schneller mit einem höheren Gehalt ein, ja, weil der Markt das gerade hergibt. Und natürlich ist das erstmal so, fuck, natürlich schwingt da auch Neid mit. Und wir müssen auch mal überlegen, auch die Generation hat ja auch nach oben geurteilt zu der Elterngeneration und das bewerte schon. Und deswegen wollte ja Gen Y auch von wegen, nee, ich möchte mal einen sabbatical, also den, das möchte ich alles nicht mehr so. Und ich finde, das muss man immer so sehen, dieses generationsübergreifende, so.
00:13:18
Speaker
Wenn man jetzt mal überlegt, nehmen wir mal das Thema Mansplaining aber auch oder diese Situationen, die so ein bisschen awkward sind, die unangenehm sind oder auch vielleicht aus wirklich Überforderungen raus, aus diesem gut gemeinten Ratschlagsvibe raus, Helfer-Syndrom kann ja auch mit drin sein oder einfach, okay, ich verstehe für mich Führung als ich muss immer ganz viel erzählen und ganz viel erklären. So, das kann ja auch eine Art von Führungsstil sein, der dann dementsprechend nicht gut ankommt.
00:13:44
Speaker
Ist es das oder wo kann man eigentlich abgrenzen, dass es eigentlich nicht mehr okay ist? Wo hört es eigentlich auf?
00:13:53
Speaker
Ich glaube, wie bei ganz vielen Sachen im Leben, ist der erste gute, mäßlerte Konsent, also wurde ich gefragt nach diesem Feedback. Möchte jemand das gerade hören? Weil ich habe auch natürlich ganz viele Sachen um mich herum, die passieren, wo ich ganz viele Meinungen zu habe. Ich habe ganz viele Meinungen zu Dingen. Aber ich gehe auch nicht auf der Straße zu irgendjemanden, der oder die eine rote Hose anhat und sagt so, du, ich glaube blau steht dir besser.
00:14:18
Speaker
kann man machen. Genau, ja, das ist das Gleiche. Aber es hat irgendwie… Ja, genau, das ist dann eher so eine how much is your outfit challenge und da gibt es dann auch Content. Aber ich glaube, das ist so eine erste gute Richtlinie und das ist auch immer sehr abhängig vom Verhältnis. Also, das ist mir auch aufgefallen, man agiert natürlich super anders mit Freundinnen als mit Leuten, mit denen man arbeitet oder mit Leuten, mit denen man noch nicht mal zusammen arbeitet. Also, wenn eine Freundin irgendwas verkackt,
00:14:45
Speaker
Jetzt bin ich die Letzte, die sagt, bitte sag denen das erst, wenn sie dich danach fragen, ob sie verkackt haben. Aber so ein bisschen read the room auch. Also wie freundschaftlich sind wir denn unterwegs hier gerade? Und nur weil das eine Afterparty ist oder weil das irgendwie ein Dinner ist nach einem Event oder weil du die spontane paternale Eingebung hast, mir jetzt mein Leben zu erklären, heißt das noch nicht, dass wir Freundinnen sind. Das heißt einfach nur, dass du mich grad gesehen hast und aus irgendeinem Grund deine Meinung über meine
00:15:13
Speaker
bis hierigen Entscheidungen stellst. Und ich glaube, Freundschaft versus, wo bewegen wir uns gerade, ist neben dem ganzen Thema, hat mich eigentlich jemand eingeladen, gerade ein Feedback zu geben, ganz, ganz wichtig. Und ich hab auch tatsächlich Führungskräfte schon gehabt, auch da, kleiner Shoutout, bei denen ich immer gemerkt hab, an so einem kleinen Satz hab ich immer gemerkt, okay, that's a good one, die dann bei Präsen oder wenn ich denen was erzählt hab, kommt so ein ganz kurzer vorgeschobener Satz und ist so,
00:15:43
Speaker
Willst du mein Feedback haben? Dann bin ich so, ja, natürlich. So, ich möchte ja Feedback. Dann ist es so, ja, okay, gut, then let me tell you. Das ist gut. Das ist gut. Das ist doch schon eine gute Möglichkeit, um das Ganze aufzubrechen, weil man dann merkt, an so was merkt man eben echtes Interesse. Und dann merkt man an diesen, ich sag mal Bildungsauftrag, das man von Vorgesetzten dann irgendwie nimmt. Und eben nicht diesen Egoismus, dass das jetzt aus mir selber raussprudelt.
00:16:09
Speaker
Weil ich jetzt einfach aus irgendeinem unerfindlichen Grund irgendwas loswerden will, sondern ich habe wirklich Interesse daran, der Person halt wirklich was beizubringen in einem Moment, wo ich aber auch glaube, dass es angebracht ist. Total. Und das ist doch eine gute Regel, oder? Das kann man doch etablieren. Also das ist was, was ich, wenn ihr jetzt da draußen zuhört und ihr seid Führungskräfte, bitte macht das so.
00:16:29
Speaker
Das ist doch schon mal ein super kleiner Tipp, der euch ganz weit bringen wird, glaube ich. Weil dann wirkt es auch nie irgendwie awkward. Und dann hat die Person ja auch immer noch irgendwie so ein Vetorecht und kann auch immer sagen, ob sie das dann macht oder nicht, ist eine andere Frage, aber kann immer sagen, nee, ich möchte das Feedback jetzt gerade nicht.
00:16:46
Speaker
oder später oder so, aber alleine das erzeugt dir diesen Konsens.

Empathie und generationsübergreifender Dialog

00:16:51
Speaker
Das ist ja wie in so Beziehungstipps, die man oft hört, heutzutage auch zu sagen, hey, wenn deine Partnerin nach Hause kommt und irgendwie derbe gestresst ist vom Tag,
00:17:02
Speaker
und sich eine Stunde bei dir auskotzt. Es gibt ja auch Beziehungstherapeutinnen, die sagen, das ist einer der Hauptkonfliktpunkte in so heterosexuellen Beziehungen. Dass es oft in so ein Muster kommt von, die eine versucht, eine Lösung zu finden, die andere wollte, dass ihr zugehört wird. Wir sind alle Menschen, und die Arbeit besteht auch nur aus Menschen. Mich regt das immer so auf, wenn man so tut, als könnte man das trennen. Und natürlich, genauso wie jemand vielleicht seinen Partnerin oder Freundin fragen würde, hey, was brauchst du gerade, was willst du gerade,
00:17:31
Speaker
Heißt ja nicht, dass nur weil wir uns beruflich begegnen, dass das auf einmal wegfällt. Werbung. Sag mal, kennt ihr das auch? Ihr braucht einen vernünftigen Server für eure Agentur oder Services für euer Freelance-Business. Und ja, die alte Windows 95-Kiste in der Ecke, die macht es auch nicht mehr so richtig. Dann seid doch mal keine Boomer und guckt euch die ausgezeichneten Lösungen von unseren Freundinnen bei Mittwald an. Den Link findet ihr natürlich in den Show Notes. Und jetzt geht es zurück zur Folge.
00:18:02
Speaker
Ja, ganz auf jeden Fall. Und es gibt ja auch oft diese, es gibt dann die Führungskräfte auf der anderen Seite, die eben so dieses, das als ihren Auftrag oder beziehungsweise auch so Missverstehen als ihre Position anderen immer was beibringen zu müssen. Und dann gibt es, glaube ich, auch so ein bisschen noch diese andere Kategorie. Ich würde jetzt mal so FOMO nennen. FOMO im Sinne von
00:18:26
Speaker
Also einer meiner Arbeitsaufträge ist, die jungen Leute oder halt die anderen, die mir unterstellt sind in dem Moment, in dem Job, irgendwie auf eine Spur zu bringen, damit ich quasi was vorweisen kann. Das kann ja auch, weißt du, als mein Jobauftrag gefühlt sein. Und das ist natürlich die komplett egoistische Schiene, weil dann denkst du ja überhaupt nicht empathisch. Dann verstehst du das als deinen Job.
00:18:51
Speaker
und blabberst das an andere raus, hast gar kein Einfühlungsvermögen und du bist gar nicht interessiert daran, diese Person weiterzubilden, sondern nur dich selber weiterzukommen zu Lassan der Stelle. Macht das Sinn?
00:19:06
Speaker
Ja, total. Ich glaube, das ist es bei vielen tatsächlich. Und bei vielen auch, dass man auch nicht vergessen darf wieder, weil deswegen ich bin auch, ich verstehe gefühlt immer jeden und alles. Also auf einer emotionalen Ebene, I get it. So, es ist manchmal scheiße und ich verstehe auch, dass natürlich
00:19:22
Speaker
für Menschen, die, keine Ahnung, vor 50 Jahren angefangen haben zu arbeiten oder vor 40, wenn dir 30 Jahre lang das Gefühl gegeben wurde, deine Opinion ist egal und dir schon als Kind, irgendwie auch Erziehungsziele haben sich ja auch gewandelt, schon als Kind dir gezeigt wurde,
00:19:37
Speaker
geh mal an den Kindertisch und deine Meinung zählt ab 18, wenn du gefühlt wählen kannst, so. Dann

Auswirkungen der Remote-Arbeit auf die Kommunikation

00:19:43
Speaker
natürlich kommst du nicht auf die Idee, jetzt auf einmal mich zu fragen und zu sagen, so sag mal, wie siehst du das und vielleicht revidiere ich sogar meine eigene Meinung nochmal, weil so, you fought hard to be heard, so. Das ist natürlich super heavy irgendwie.
00:19:55
Speaker
Aber man merkt in solchen Interaktionen, und ich hab wirklich, also auch gerade hier bei Fink, so tolle Menschen, die deutlich, deutlich älter sind als ich, wo man einfach merkt, da findet ein Gespräch statt auf Augenhöhe, und es ist, man geht nicht in ein Gespräch rein mit der ersten Annahme, dass eine Partei hier lernt und die andere Partei erzählt, sondern dass es durchaus passieren kann, ja, dass auch ich was lerne, aber dass es auch andersrum läuft.
00:20:22
Speaker
Das ist nicht überall so. Das sollte eigentlich the new normal werden, weil wir haben, wir haben es schon mal gesagt, schön übergriff, generationsübergreifende Themen, weil wir echt viel zu wuppen werden haben, haben werden, in Zukunft, weil wir müssen halt wirklich alle zusammenarbeiten. Wir wissen es, demografischer Wandel,
00:20:41
Speaker
Im besten Falle bleiben viele von den älteren Arbeitnehmenden noch sitzen, damit wir deren Power noch haben oder in einer anderen Rolle. Und ich glaube, was wir wirklich brauchen, ist, dass dieser Dialog funktioniert. Dass es da immer mal komische Momente geben wird und man sich auch wirklich empathisch zeigen muss, um auch zu verstehen, warum jetzt.
00:21:01
Speaker
Dagmar mit 59 oder 62 kurz vor der Rente andere Bedürfnisse, andere Needs hat, eine andere Story in ihrem Leben erlebt. Das brauchen wir aber in beide Richtungen. Und ich glaube, das wird einer der Kernskills auch sein, den wir brauchen. Das ist eine Augenhöhe zu schaffen. Durch richtige Fragen, durch Neugierde, durch Respekt. Und das brauchen wir eigentlich. Das sind die wichtigsten Fähigkeiten. Und ich habe auch ein paar Fälle natürlich erlebt. Viele hat man vielleicht auch einfach verdrängt, weil man ach, ach, das ist
00:21:30
Speaker
Ja, total. Wieder Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Also diese ganzen Sprüche haben wir alle gelernt irgendwie.
00:21:38
Speaker
Ich finde, was ich auch nochmal spannend finde, da habe ich kurz mit Johannes drüber geredet, ich habe ihn nämlich auch gefragt, als Typ hast du sicherlich auch so Situation gehabt, wie man es vielleicht auch zwischen Männern wahrnimmt, oder generell, also egal welches Alter, wie du Status Games ja eigentlich spielst im Business. Das kann ja auch, also wir können auch same age im Raum sein und wir haben irgendwie das Gefühl, aber ich bin jetzt eine Woche länger da als du, was sind denn eigentlich die Status Games, die da abgehen? Das ist super spannend zu beobachten.
00:22:05
Speaker
Hochstatus, Tiefstatus. Wird gesagt, ich steh in Meetings mal auf. Da kann man sich mal reinlesen, total spannend.
00:22:12
Speaker
Ich glaub aber auch, dass das gar nicht so ... Da gibt's keine unterschiedlichen Typen. Da kannst du nicht sagen, das ist Klasse A, B, C, D, E. Sondern ich glaub, das ist so was von krass individuell. Mhm. Zwischen zwei Personen, da wird's niemals komplett die gleichen Befindlichkeiten geben. Ja. Weil es sind immer andere Vibes, ganz sicher. Aber was ich superinteressant finde, zum Beispiel, wenn wir jetzt über dieses generationsübergreifende Ding gucken,
00:22:41
Speaker
Das hat ja viel auch, also wenn man das mal runterbricht, hat das ja viel auch irgendwie mit, also nicht nur mit Sprache, sondern auch irgendwie so mit Mimik und Gestik und sowas zu tun. Und man spricht auch vor allem ja in solchen, in so Konflikt und auch in solchen Situationen, die wir gerade beschreiben, auch oft irgendwie mit dem ganzen Körper.
00:22:59
Speaker
Und dann frage ich mich, wie ist das in diesen Remote-Zeiten? Wird das Ganze dadurch noch mal schwerer? Wird das irgendwie noch stärker getriggert? Ist es dadurch vielleicht weniger? Also ihr wisst, was ich meine, wenn man sich nur durch den Screen sieht, so wie wir jetzt gerade, hat das eine Auswirkung auf dieses ganze Thema? Hat es bestimmt. Was denkt ihr?
00:23:25
Speaker
Ich glaube tatsächlich, es hat so verschiedene Seiten. Also das eine, was ich so merke, was so remote angeht und einfach reine digitale Kommunikation ist tatsächlich, die Tatsache mitzubekommen bei Social Media, was eine Person selbst über sich sagt oder wie lautstark Menschen nach draußen gehen. Das ist ein ganz großes Ding. Also dieses Thema von mehr über seine eigenen Erfolge sprechen.
00:23:49
Speaker
So und wenn du natürlich selten zusammen über einen Bier oder Kaffee oder was auch immer zusammen wirklich menschlich irgendwie Zeit verbringst, dann siehst du manchmal nur noch, ja krass irgendwie Gen Z und die jungen Leute so dauernd überall irgendwie haben das Bedürfnis sich mitzuteilen und es wirkt immer als würden wir einfach nur über uns reden wollen, for the sake of talking about us.
00:24:10
Speaker
Und ja, ein bisschen schon, aber auch nicht nur, sondern das ist, glaube ich, ein ganz großer Punkt, also die Menschen als Menschen zu sehen, dass das nicht verloren geht, dass man auch sieht, auch die, die irgendwie vielleicht ein ganz anderes Kommunikationsverhalten haben als ich und ich sehe die dreimal bei Instagram am Tag oder fünfmal bei LinkedIn.
00:24:27
Speaker
Was ich schlimm finde, schwierige Plattform teilweise, aber manchmal auch schön, ist, dass man das noch sieht, wo ich aber glaube, wo es manchmal tragischerweise hilft, weil da habe ich auch ein Riesenthema mit, muss ich sagen, und ich habe mit vielen schon drüber gesprochen, die mich kennen, dieses Thema durch Style oder das, was ich anziehe, auch noch eine bestimmte Kausalität reinzubringen. Und das ist natürlich gerade irgendwie
00:24:56
Speaker
in so meiner Generation, wo einfach für dir das zweite Outfit aus einem Crop-Top besteht, so hier in der westlichen Welt, so. Und einfach auch, es ist viel bunt, es ist viel irgendwie auch trashy teilweise, es ist sehr viel so Y2K, irgendwie wieder so Sachen, die man halt versteht, wenn man diese Mode-Linie kennt. Ja. Dass ich, also ich bin riesige Vertreterin davon, wenn irgendwie ein baufreies Top oder ein paar bunte Schuhe dazu führen, dass du mich für nicht kompetent hältst, dann sagt das mehr über dich aus als über mich.
00:25:23
Speaker
Aber es gibt natürlich noch viele Leute, die das ja anders sehen. Das will ich drüber diskutieren. Ja, voll. Crop top ist schlimm, man. Das zieht das nicht. Das ziehe ich aber in Crop top an. Das seht ihr jetzt nicht, weil... Genau, coming back to this topic. Also 93%, ich habe gerade noch mal geguckt, es gibt ja diese Prozentzahlen, die hatte ich im Kopf, jetzt habe ich noch mal kurz recherchiert. 93% unserer Kommunikation ist tatsächlich an nonverbal, das heißt Mimik, Gestik.
00:25:49
Speaker
Körpersprache und auch Tone of Voice. Das ist das Gute bei Remote, das kriegen wir irgendwie noch hin. Genau, aber da fällt ein ganzes Stück Status Game back, was du ja auch in einer normalen Kommunikation im Meeting hast. Wie groß ist eine Person? Wie viel Raum nimmt die irgendwie ein?
00:26:07
Speaker
lehnt die sich vor, legt die vielleicht deine Hand auf, andersrum, ihre Hand auf deine Schulter und macht dich damit kleiner. Und das Remote ist halt schon speziell, aber bitte Kamera an, sag ich immer, weil das ist auf jeden Fall noch schlimmer, wenn du nur, also es ist ja wie ein Telefonat, da fällt noch mal viel mehr weg. An sich schon, außer?
00:26:27
Speaker
Das versuche ich bei mir auch im Team immer so ein bisschen zu integrieren, zu sagen, natürlich irgendwie Company Calls, Sachen, wo wir unser Bild brauchen, for sure, lass das anmachen. Aber auch da nochmal so ein bisschen auch die Art, wie wir arbeiten, zu hinterfragen und zu sagen, ey, wenn wir eine Routine haben und du kannst dich besser konzentrieren oder besser brainstormen, wenn du einen Kaffee in der Hand hast und um die Alster spazierst.
00:26:47
Speaker
Also ich habe da selber tatsächlich auch so einen kleinen Konflikt mit zu sagen, einerseits, krasseste Flexibilität, die geht auf jeden Fall so. Andererseits, ich mag das auch, die Menschen zu sehen. Also die letzte Person, die jemals irgendwas vorschreibt, ich glaube, damit verliert man sowieso schon 80 Prozent der Menschen.
00:27:07
Speaker
Wenn ich jetzt meine Bestie anrufe, ich kann die lesen, ich kann durch die Stimme, ich weiß alles. Ich glaube, das ist nochmal der Unterschied, auch wenn du wirklich eine Kollegen-Kollegin hast, die verstehst du so, da geht es dann inhaltlich, da musst du dich inhaltlich reindicken oder vielleicht auch irgendwie ein Angebot durchdenken und ich glaube, da ist es okay, wenn du
00:27:23
Speaker
Dein Gehirn für sowas brauchst. Aber wenn wir jetzt in Zwischenmenschlichen sind, Call mit dem Kunden oder Bewerbung etc., ich glaube, das ist schon noch wichtig. Also da stimme ich mit ein, es muss situativ sein. Gibt aber viele Leute, die gar nicht gerne telefonieren, mich eingeschlossen. Ich hasse, dass mich jemand out of the blue anruft. Gehe ich erstmal nicht ran. Oh, das ist ganz schlimm. Ich bin da sehr anti-generational bei mir, weil das ist ja auch so ein Meme immer, aber ich mag das. Ich mochte das auch schon immer, wenn Leute geklingelt haben, weil ich mir dachte so, oh, ist das Meme? Nein, Gott, Hölle, Hölle.
00:27:50
Speaker
Das ist doch geil, das ist doch schön, da sind Menschen, da passiert was. Auf dem Meme wäre das die Hölle der Millennials, wenn einer einfach so anruft und einfach vor der Tür steht. Da kommt jemand vorbei, Mensch, der Postmann und die Postfrau. Schön. Nee, ist doch schön, wenn es da so Unterschiede gibt, sonst wäre die Tür echt traurig. Ich bin ja auch so eine super unpopular Opinion, weil ich liebe ja Voice-Memos über alles. Ich habe wirklich Freundinnen, die halt weiter weg wohnen, wo wir uns Notizen machen müssen, weil wir uns zehn Minuten Voice-Memos schicken. Und es hilft, I tell you.
00:28:19
Speaker
Aber auch weil du da natürlich dem geschriebenen Wort eine Ebene dazu packst, wo wir beim Thema sind, das ist deine Tone of Voice, das ist deine Stimmlage, die fehlt sonst bei deiner Message.

Instinktives Teilen von Ratschlägen und deren Intention

00:28:30
Speaker
Also Wahnsinn, Kommunikationstheorie, hier nochmal aufgearbeitet, heute live hier, toll.
00:28:35
Speaker
Ist aber cool, ne, wie wir jetzt irgendwie so dahingeschiftet sind, dass wir jetzt eigentlich darauf gekommen sind, dass das ja, zumindest wenn man sich nicht vor der Bar irgendwo 22 Uhr auf der Party sieht und man dann halt so diesen kompletten Body Talk dann auch hat, dass es da auch einfach sehr, sehr krasse Unterschiede in diesem
00:28:53
Speaker
Ja, kann ja auch noch dazu kommen, ne? Also es ist, diese Generationen-Konflikts-Ding wird noch mal komplexer durch unsere Generation remote und durch so noch telefonieren und mailen und Video-Call immer machen. So, also in dem Sinne ist Home Office irgendwie auch ein bisschen ein Safe State, ne? Also es verhindert das auch irgendwie. Was meint ihr?
00:29:17
Speaker
Ich glaube, es hilft bei dem Symptom, aber es hilft nicht bei der Ursache. Also ich glaube, es hilft durchaus dabei, dass es schwieriger ist, einfach mal dich von der Seite anzuschnacken. Und Afterworks Remote sind sowieso so semi-geil. Insofern, das ist ja unser Hauptsetting und da sind wir okay dann. Aber ich glaube, dass die Grundursache von dem, wie sehe ich denn Menschen, die jünger sind als ich, wie sehe ich denn Menschen,
00:29:41
Speaker
Wer, glaube ich, braucht mein Feedback und wenn nicht? Nur weil das schwieriger geht online, heißt es ja nicht, dass es trotzdem meine Überzeugung ist. Deswegen, ich glaube, da muss man aufpassen, dass man sich nicht in Sicherheit wegt und dass die Menschen, die einem gerade keine Tipps geben, das nicht tun, weil sie es nicht glauben, sondern weil es gerade schwierig ist.
00:30:02
Speaker
Vielleicht kommt so ein Parallelchat dann irgendwie oder so was, keine Ahnung, ne? Gibt's da durchaus? I've seen it all. Oder wir bleiben nochmal drin, ja? Wir bleiben nochmal drin, hast du noch fünf Minuten und denkst so, okay, was kommt jetzt? Oh Gott. Ich hab auch noch einen Gedanken mitgebracht, weil den hab ich in einem anderen Kontext oft mal angebracht und da geht's so ein bisschen ums Leben in St. Lern und Fehlerkultur und so. Und es gibt…
00:30:27
Speaker
Ja, diese uralte Lagerfeuertheorie, also Lagerfeuergeschichten. Es gibt immer noch indigene Gruppen, die abends zusammensitzen am Lagerfeuer und sich eben von ihrem Tag erzählen. Und blöd gesagt zu erzählen, da war halt eine Gefahr, da war der Löwe im Busch, da ist eine Wasserquelle, whatever. Also einfach so lebenswichtige Information.
00:30:47
Speaker
Da tauscht man sich aus, weil man will, dass die Gruppe überlebt, dass es der Gruppe gut geht, dass die Leute um mich herum irgendwie versorgt sind und vor Gefahren, ja, informiert sind. Und ich übertrag das mal in unseren aktuellen Kontext und ich frag mich, ob es vielleicht sogar was Evolutionstechnisches ist, was Urinstinktiges, Wissen ungefragt an die jungen Leute und mein Umfeld weiterzugeben, weil ich mir möchte, dass es dieser Gruppe gut geht. Was früher der Löwe war, ist dann heute eben, ich möchte, dass du im Pitch überlebst.
00:31:16
Speaker
Und ich frage mich, ob wir das überhaupt ausstellen können. Und auch dieses Mutti-Omi-erziehende-Person erzählt mir, dass ich meine Jacke anziehen soll, damit ich mich nicht erkälte. Das nervt mich auch kolossal. Vielleicht ist es ein Urinstinkt. Offene Frage.
00:31:33
Speaker
Maybe. Ich kann mir das schon vorstellen. Also ich glaube, das ist ja auch, wir haben ja auch am Anfang schon so eine, über so eine Richtlinie regelmäßig gesprochen, warum man denn merken kann, ob Leute das denn wollen und ob das gerade ein guter Punkt

Notwendigkeit des fortlaufenden Dialogs zwischen Generationen

00:31:46
Speaker
ist. Ich glaube, das ist tatsächlich der zweite. Also das ist dieser Punkt von, gebe ich dieses Wissen gerade weiter, weil ich möchte, dass es meinem Löwenrudel gut geht? Oder gebe ich dieses Wissen weiter, weil ich zeigen will, dass ich es habe? Zweiteres. Genau. Erstes.
00:32:01
Speaker
Nice. Wir sind ja eher heute schon dahin tendiert, dass es meistens im Jobkontext und in den Szenarien, die wir so beschrieben haben, einen egoistischen Hintergrund hat. Also davon waren wir überzeugt. Man weiß es nicht, ne? Weil es gibt den Löwen die reale Gefahr, gibt es halt nicht mehr so dieses wirklich lebensbedrohliche… Auch Beaches können schon ganz schön gefährlich werden.
00:32:28
Speaker
Oder Gehaltsverhandlungen oder was auch immer. Oder der Bacillus draußen in der Erkältung, wenn mir kalt ist und ich keine Socken anhab. Ich glaube, es ist der schmale Grad und die Lösungstipps, die wir auch schon so ein bisschen aufgezeigt haben oder dieses, wie kann man da rangehen, Consent, Nachfragen, Momentum, read the room, das sind alles so Dinge, die wir wirklich mal ein bisschen mehr verinnerlichen müssen.
00:32:51
Speaker
Total, ich glaube in beide Richtungen auch. Also das ist auch mir total wichtig, wenn ich solche Sachen mache wie heute, dass der Appell halt auch in beide Richtungen geht. Dass man nicht nur sagt, hey ihr lieben alten Menschen, denkt doch mal bitte zehn Minuten nach, bevor ihr mit uns sprecht, sondern auch andersrum. Es geht ja viel mehr darum zu sagen,
00:33:09
Speaker
Warum habe ich gerade den Impuls, etwas zu sagen, und das geht genauso auch an meine Generation, warum habe ich gerade den Impuls, einen Boomerwitz zu machen? Ist es, weil die Person sich wirklich irgendwie komisch verhalten hat? Oder ist es, weil es halt einfach einfach geworden ist, heutzutage sich über ältere Menschen lustig zu machen? Which is not okay either. Also ich glaube, einfach mal erst mal in sich selbst reinhören, bevor man spricht, hat noch nie jemandem geschadet.
00:33:34
Speaker
Ey, das ist doch ein gutes Schlusswort. Das ist doch... Das möchte ich bitte der Welt mitgeben. Alle viel nachdenken, bitte. Danke. Genau. Vielen, vielen Dank, dass du hier warst. Hat mega Spaß gemacht und ich glaube, das ist eine sehr wichtige Debatte, die wir jeden Tag
00:33:49
Speaker
wieder aufs Neue führen müssen, bis sich alle dafür sensibilisiert haben, dass es auch einfach ein angenehmeres Miteinander gibt. Und das wird nie sein. Deswegen werden wir darüber, glaube ich, immer weiter reden. Aber ich finde es sehr gut, dass wir hier so ein bisschen Anstoßen haben und hoffe, dass das da draußen auch interessiert. Mal gucken, ob es irgendwann die ersten empirischen Studien gibt.
00:34:15
Speaker
Ja, solange diskutieren wir einfach weiter auf reiner Individualmeinung, würde ich sagen. Das ist immer ganz gesund. Schön, anecdotisch. Ach, schön. Aber das war unser Take, unser Take für heute. Ja, bitte. Wir starten dann ins Wochenende, wenn ihr das hier hört, hoffentlich. Und ja, viele großartige Dinge stehen an. Bleibt dabei, schaltet wieder ein hier und auch bei Easy. Und ja, vielleicht gibt es irgendwann ein Follow-up. Mal gucken.