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#4 Mensch HR-gere dich nicht

S1 E4 · BoomerTake
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442 Plays2 years ago

Kaum eine Abteilung polarisiert in Unternehmen und Agenturen so doll wie die HR. Aber warum ist das so? Auf welcher Seite stehen Personaler*innen eigentlich? Und was machen die den ganzen Tag, außer Kündigungen schreiben?

Wir schauen diese Woche einmal genau rein in die Personalabteilung mit unserer hauseigenen Expertin Gesine, klären Missverständnisse auf und diskutieren über Quiet Quitting. 

Euch wie immer viel Spaß!

Hier der Link zum Gallup-Report.



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Transcript

Einleitung und Vorstellung der Gastgeber

00:00:11
Speaker
Hallo an euch da draußen. Das ist die nächste Folge von Boomer Tag, Folge 4. Der Take Nummer 4 ist das schon und ich bin Johannes. Ja, guten Morgen, Johannes. Herzlich willkommen. Schön, dass ihr auf Play gedrückt habt. Mein Name ist Gesine. Freue mich, dass ihr dabei seid. So, genau.

Gesundheitszustand und Humor der Gastgeber

00:00:32
Speaker
Es ist Donnerstag, können wir mal dazu sagen, es ist Donnerstag, wir sind da hier zeitnah unterwegs, kurz vorm Release, immer einen Tag vorm Release, haben wir uns vorgenommen, nehmen wir auf, damit wir tagesaktuell diskutieren können. Wir bringen hier für euch die Themen, die gestern noch aktuell waren.
00:00:49
Speaker
Genau. Man muss ja auch dazu sagen, wir sind beide noch nicht so komplett wieder fit, ne? Also hier sitzen immer noch so zwei Wracks rum. Die Stimmbänder werden so ein bisschen mit so einer Mischung aus Duct Tape und WD-40 zusammengehalten. Was ist denn WD-40? Okay, das ist dieses...
00:01:09
Speaker
Das ist dieses Spray, was alle Handwerker immer benutzen. In dieser blauen Dose mit dieser gelben Aufschrift WD-40. Das ist so ein Lubrikant. Ist das dieses Schaumding, was dann so aufgeht? Nein, das ist dieses Zeug, was alles wieder flott macht. Also das ist das, was alles so... Was du in so ein Türschloss reinmachen kannst, damit das enteist oder wenn das irgendwie verrostet ist oder so. Was alles wieder...
00:01:36
Speaker
was alles so anfeuchtet und so einölt, so ein bisschen, damit es wieder läuft.

Einführung in das Hauptthema: Gallup-Umfrage zur Glücklichkeit

00:01:40
Speaker
Jetzt habe ich ein Bild, das ist so eine kleine... Ja, das ist schön, das packen wir auch. Also so ein Affiliate-Link fände ich jetzt schon schön für dich, weil das ist ja anscheinend so ein Alleskönner, den man im Haus haben sollte. Ja. Okay, notiert. Wow. Übrigens non-Sponsor hier, ne? Wir haben das gerade ein bisschen ausgehalten, weil das ist so, das ist glaube ich auch ein bisschen einfach ein Meme, weil Ducktape und WD-40 sind die zwei Sachen, die halt
00:02:00
Speaker
die komplett unterschiedliche Pole sind. Duct Tape hält immer alles komplett fest und WD-40 macht, dass alles wieder nicht fest ist. Okay, wow. Deswegen habe ich eigentlich gerade ganz schön Quatsch erzählt. Super. Aber unsere Stimmen sind einfach nicht so gut drauf.
00:02:16
Speaker
immer noch. Okay, wow. Aber ich habe was gelernt, ich habe was gelernt. So, die Hälfte der Leute ist abgesprungen, denkt sich what the fuck. Genau, wieder nur zwei Minuten durchgehalten beim Podcast, danach direkt wieder abgesprungen, weil es ein Werbespot ist und niemand hat mehr Bock und an alle
00:02:32
Speaker
Beiden, die jetzt noch dabei sind, die jetzt noch zu hören. Wir haben heute auch ein Thema. Und dieses Thema, das ist relativ aktuell. Wir suchen uns ja immer Sachen raus, die uns jetzt gerade beschäftigen, die wir cool finden, die wir irgendwo lesen, aufschnappen, sehen. Und wir versuchen das auch in unserem Kosmos ein bisschen mit einzubinden und da natürlich unseren Take drauf abzugeben. Aber auch zu sagen, hey, wir haben dafür eine Expertin oder einen Experten da.
00:02:58
Speaker
Lass uns das diskutieren. Das ist

Bedeutung des Gallup-Index für HR und Arbeitsplatzglück

00:03:00
Speaker
diesmal die aktuelle Gallup-Studie, ne, Gesine? Yep. Genau. Wenn sich jetzt alle fragen, was ist Gallup? Das klingt wie Galopp nach Bibi und Tina. Ja, so kann man sich es gut merken beim nächsten Smalltalk. Also es gibt die Gallup-Studie, das ist quasi so ein Datenunternehmen, eine Institution, die seit Jahren sich damit auseinandersetzt, unter anderem mit diesem Glücklichkeitsindex. Also Markt- und Meinungsforschung stieg dahinter.
00:03:25
Speaker
So, und die spucken jedes Jahr im Frühjahr Ergebnisse aus, welches Land ist am glücklichsten, wie geht es den Leuten da. So, und ihr habt es wahrscheinlich in den Medien vielleicht wahrgenommen, Finnland ist da ganz oben im Thema Glücklichsein. Deutschland ist nicht in den Top Ten, ne?
00:03:43
Speaker
No, wir sind leider 16. Platz, zwei Plätze nach unten gerutscht. So, jetzt kann man erst mal sagen, okay, ja, was geht mich das an? Ich finde das schon super interessant und gerade bei uns im HR oder auch im Studium, das ist so was, was uns dann immer um die Ohren gehauen wird, ne? Gallup-Index, schaut euch das bitte mal an. Ja.
00:04:03
Speaker
Da haben wir jetzt ja auch den Aufhänger. Unser Aufhänger ist heute das ein bisschen natürlich die Zufriedenheit und die Glücklichkeit der Menschen bei uns im Land ein bisschen damit zu verknüpfen, was hat das mit unserem Job zu tun?

Rolle von HR in der Arbeitsplatzzufriedenheit

00:04:16
Speaker
Und wie hat zum Beispiel auch die HR so klassisch bei uns immer wieder irgendwie genommen? Wir machen ganz viele Memes dazu. Was hat die HR damit zu tun? Oder diese HR-Angestelltenbeziehung? Ja.
00:04:31
Speaker
dass Leute glücklich sind. Und um das jetzt vielleicht noch ein bisschen aufzudröseln für alle, die das noch nicht gehört haben, du bist ja HR-Expertin. Ja, damit verdiene ich mein Geld, genau. Ja, tatsächlich. Deswegen diskutieren wir das heute ein bisschen. Exakt, exakt. Es ist quasi mein Herzensthema. Ich bin ja seit über zehn Jahren eigentlich irgendwie mit HR verbunden und
00:04:51
Speaker
hat mich da durch ein Studium gequält und das war eigentlich nicht gequält, das war aber ganz cool, aber das ist schon wichtig. Also ich bin dem HR sehr verbunden und hab eigentlich immer auf dieser Seite, man kann ja sagen, auf dieser Seite in einer Agentur oder im Unternehmen gestanden. Es wird ja immer so ein bisschen wahrgenommen, wo sind die Lager
00:05:12
Speaker
und HR ist tatsächlich diese Seite, die sich mit den ganzen administrativen Themen beschäftigt, euch einstellt, euch einlädt, euch interviewt und vielleicht am Ende auch ein bisschen mit rausbegleitet. Ich glaube, jeder da draußen
00:05:26
Speaker
... der HörerInnen ... ... hat Kontakt zu HR, ... ... außer ESL Freelance, ... ... du ja auch, ... ... gibt ja bei euch auch im Unternehmen sicherlich ... ... jemanden, der das macht und ... ... jeder hat eine Meinung, ... ... jeder hat eine Meinung zu HR ... ... und

Wahrnehmung von HR und Mitarbeiterzufriedenheit

00:05:38
Speaker
die ist oft nicht so positiv, ... ... ich weiß nicht. Ja, aber warum ist das so? Und ist das vielleicht auch ein bisschen begründet ... ... und was hat das mit dem, ... ... mit diesem, mit der Gallup Studio zu tun? Also warum, ... ... was hat der HR denn deiner Meinung nach ... ... damit zu tun, ... ... dass Leute im Unternehmen glücklich sind? Fangen wir vielleicht mal so an.
00:05:55
Speaker
Ja, also wenn man sich zum Beispiel bei Gallup mal diese sechs Faktoren anguckt, die sie da untersuchen, das sind Themen, mit denen haben wir jeden Tag zu tun. Es geht um soziale Unterstützung, es geht um das Einkommen, klingelingeling. So, es geht um Gesundheit, da haben wir immer das Thema, bin ich eigentlich gesund in meinem Job?
00:06:13
Speaker
bleibe ich dabei auch gesund, wir haben das Thema Freiheit, wir haben das Thema Großzügigkeit und wir haben den sechsten Faktor, den ich total weird, aber auch spannend finde, das ist der Gallup-Index, der bezieht die Abwesenheit von Korruption mit ein.
00:06:29
Speaker
Und das ist so, da kommen so diese tollen Worte, Freiheit, Unterstützung. Und dann kommt Abwesenheit von Korruption. So, und du denkst, hä, was macht das

Transparenz bei Gehältern und Herausforderungen

00:06:40
Speaker
hier? Das ist so ungefähr wie, glücklich ist deine Ehe in Abwesenheit von Gewalt besser. So, so, wa, wa, what is it?
00:06:47
Speaker
Ja, aber das zeigt ja auch, dass es Länder gibt, wo das ein Thema ist. Also in Deutschland nimmt man das immer gar nicht so verab. Aber das ist ja international einfach ein Thema, was wohl mit einbezogen werden muss. Ist halt krass, aber ist so. Also dieses Gefühl, man könnte es ja mal ein bisschen größer spinnen, dieses Thema Ungerechtigkeit, würde ich es mal nennen. Und ich glaube, das ist auch ein Thema, wo wir eben im Job natürlich immer mit zu tun haben. Fühlen sich die Leute gerecht behandelt? Haben sie das Gefühl, dass sie
00:07:13
Speaker
einen Einfluss haben, eine Wertschätzung haben oder, dass eh alles schon entschieden ist, vielleicht auch nur durch, was weiß ich, durch gewisse Hierarchien, durch Geldfluss, durch mächtigen Kunden, jetzt gerade im Agenturcontest oder was. Und dieses Gefühl, das zahlt natürlich maximal auch auf die Zufriedenheit am Arbeitsplatz ein, neben Einkommen und Co. Und deswegen sind alle diese Faktoren, dass es glücklich sein, wir wollen, dass die Leute glücklich im Job sind, das ist meine Aufgabe, es ist sie zu holen,
00:07:40
Speaker
Leute einzustellen und sie, ja, maximal lange mit guter Performance motiviert im Unternehmen zu begleiten und auch zu behalten. Das ist mein Job, so. Und das ist ein Challenge. Und man muss mir diese ganzen Faktoren, die die Leute ja brauchen, um sich da wohlzuführen, einfach mal angucken. Ja, Gehalt, Gesundheit, alles total viele Topics.
00:08:06
Speaker
Und was ja in diesen Studien dann auch immer angeguckt wird, was sind dann eben Hinderungsfaktoren? Und da sind wir bei so Buzzwords wie eben Quitequitting und Co, Fluktuation, whatever, you name it. Und das ist halt einfach die Megachallenge. Ja. Trotzdem machen wir diesen Job, die Leute, die in meiner Rolle sind. Das sind viele coole Leute. Aber wir werden oft nicht so wahrgenommen. Man hat immer Angst vor uns. Hattest du mal Angst vor HA in deiner Vergangenheit?
00:08:38
Speaker
Nee, Angst eigentlich überhaupt nicht. Es ist immer nur so, dass man ... gerne so, wenn man auf der anderen Seite sitzt vom Tisch und dann vielleicht ein Gehaltsgespräch anmeldet oder irgendwie sagt, ich möchte das und das. Man fühlt sich halt immer so, als wär das so ein Gegenspieler. Man fühlt sich immer, als würde man jetzt irgendwas fordern, was ja eigentlich gar nicht berechtigt ist. Und dann ist ja immer dieses Vorurteil,
00:09:04
Speaker
Ja, die HR, die vertritt immer nur die ... Das ist, glaub ich, das Größte. Die vertritt immer die Meinung des Unternehmens. Und die HR ist immer dein Feind. Das ist ja so dieses Meme und so dieses generelle Bild. Und vertrau denen nicht, weil die vertrauen dir auch nicht. Die sind sofort am Backstabben, sobald du denen eine Möglichkeit bietest. Wie ist denn das eigentlich von deiner Seite? Das würde mich auch total interessieren. Das sind immer so Sachen, die kann man aus meinem Standpunkt so einfach als normaler ...
00:09:33
Speaker
Arbeitnehmer irgendwie kann man das nicht, nicht so wirklich betrachten. Aber wie ist denn das? Wie ist das von deiner Seite? Nimmst du das auch so wahr, als wärst du meine Gegenspielerin, wenn ich jetzt dir gegenüber sitze und sage, ich möchte mehr Geld? Ja, überhaupt nicht. Und das ist, glaube ich, so ein großes Missverständnis, was da draußen herrscht. Also ich kann ja natürlich nicht für alle sprechen und es gibt
00:09:52
Speaker
Es menschelt auch da immer sehr und es kommt auch ein bisschen drauf an, wer sitzt eigentlich dann in der Personalabteilung. So, aber grundsätzlich, wenn man mal überlegt, was ist denn eigentlich unser Job? Was ist unsere Funktion? Wie zum Beispiel auch in der Sales-Abteilung oder in der Einkaufsabteilung hat eine Funktion, um Unternehmen unsere Funktion im Basis, die Leute zu gewinnen und die zu halten und sie zu fördern. Und für mich ist es der größte Pain.
00:10:16
Speaker
Ja, wenn ich jemanden nicht einstelle,

Entwicklung von Gehaltsmodellen und deren Komplexität

00:10:18
Speaker
den aber alle haben wollten oder den oder diejenige, das ist blöd. So, dann habe ich meinen Job nicht gut gemacht. Oder Leute gehen, weil ich nicht gesehen habe, dass sie vielleicht eine Förderung gerne gehabt hätten oder das Gehalt nicht weiterentwickelt hat oder whatever.
00:10:34
Speaker
Das sind alles Dinge, die sind nicht cool für meinen Job. Und das spielt nicht in meine Aufgabe rein. Deswegen möchte ich ja, dass ihr auf mich zukommt. Ich möchte, dass ihr mit mir redet, weil ich dann nur etwas tun kann vor euch. Und ich möchte, dass Bewerber zu mir kommen. Und das fängt ja da schon an, wenn du Bewerbungsgespräche hast und BewerberInnen aufgeregt sind und denken, Gott, die will mir was bislang. Nein, ich will ja, dass ihr kommt. Ich möchte mit euch reden, weil es gibt diesen Job. Und deswegen reden wir heute. Also eigentlich alle Ampeln auf grün.
00:11:03
Speaker
Verkack's jetzt vielleicht nicht, aber ich will ja, dass du kommst. Ich will dir nichts Böses. Und so ist es im MH auch. Natürlich kippt irgendwann die Stimmung, weil natürlich gibt's die Stories mit, hey, da wurde jemand abgemahnt oder da wurde eine Kündigung ausgesprochen und da was auch immer, ja, da wird...
00:11:19
Speaker
Da gibt es Zwiss oder was auch immer und wir wissen natürlich viel, wir kennen alle Zahlen, wo viel Neid herrscht, wir sehen jedes Gehalt. Wir haben quasi eine Art Wissensvorsprung, was uns oft irgendwie so ein bisschen angemaßt wird als ja, so ein bisschen Gottgleich neben der Geschäftsführung.
00:11:36
Speaker
Aber am Ende, Leute, das ist genau unsere Rolle und irgendwann vergisst du die Gehaltszahlen. Das muss ich auch mal ganz offen und ehrlich sagen. I don't care anymore. Wenn ich auf Gehälter gucke, dann möchte ich eigentlich, dass es fair ist und dass es ein Gefühl gibt. Das greift mich um, nicht die Zahl selber.
00:11:52
Speaker
Du sitzt ja auch immer ein bisschen zwischen den Stühlen, weil du bist ja, du hast ja schon gesagt, du bist eigentlich neben der Geschäftsführung irgendwie. Du bist ja im gleichen Atemzug aber auch angestellt. Also du bist ja selbst jemand, der einfach nur ein Gehalt bezieht in der Firma, kennst aber halt auch die von den anderen. Das ist dieser Vorsprung, von dem du gerade geredet hast. Aber trotzdem ist dieses Misstrauen halt immer da, oder? Weil Leute dann immer sagen so, ja, die mauschelt das hier so ein bisschen irgendwie.
00:12:22
Speaker
Was für mich auch irgendwie ganz spannend ist mal so, wie ist denn da so die, oder mal anders gefragt, ist diese Intransparenz von Gehältern in Agenturen, wir haben letztens sogar mal irgendwie auch eine Umfrage dazu gemacht und da kam halt auch wieder raus, dass das gerade so zum
00:12:40
Speaker
dass das Gender Pay Gap noch sehr, sehr stark existiert. Das haben wir da gesehen, weil da haben die meisten Leute auf unserer Insta-Umfrage geantwortet, dass sie das nicht einschätzen können, wie sehr es Equal Pay bei ihnen im Unternehmen gibt. Und das fand ich total entlarvend irgendwie.
00:12:57
Speaker
Und das spricht auch dafür, dass wir einfach, dass Agenturen immer noch so funktionieren, zumindest in Deutschland, irgendwie keine Hand weiß, was die andere tut. Also so auf Gehalt gesehen. Also ich habe keine Ahnung, was die anderen bei mir im Unternehmen verdienen, wenn ich jetzt einfach irgendwie Angestellte oder Angestellter bin. Und

Bedeutung transparenter Bezahlsysteme

00:13:13
Speaker
...
00:13:14
Speaker
wäre es einfacher für die HR, wenn Gehälter komplett transparent wären, weil dann wäre das ja schon mal weg, dann wäre das irgendwie so eine Hürde, die abgebaut wäre. Wenn irgendwie jetzt der Michael zur HR kommt und der weiß, was die Sophia verdient, dann ist das ja irgendwie, dann hat er ja keinen Grund, da irgendwie so einen versteckten Neid oder sowas mitzubringen, den du dann abkriegst oder wo du dann irgendwie Aufklärung machen musst, das aber ja nicht so richtig darfst.
00:13:39
Speaker
Ja. Boah, das ist ein ultrakomplexes Thema. Ja, das ist mein Herzensthema. Ich hasse Gehaltsverhandlungen auf beiden Seiten. Ja, also es ist einfach keine coole Situation. Ich glaube, es gibt wenige Leute, die das total cool finden und feiern und das sind irgendwelche Vertriebsleute, die sich da getallengt führen. Aber der Großteil der Leute da draußen hat keine Lust auf Gehaltsverhandlungen. Würde ich behaupten.
00:14:04
Speaker
Und ich bin total pro transparente Gehälter. Warum? Ich glaube, dass die Geheimhaltung oder dieses, wir haben ein System, aber da darf keiner reingucken, ist totale Illusion. Wir leben in einem Zeitalter, wo Informationen überall gespreadet werden können. Auf Portalen wird es bewertet und kommuniziert, Mitarbeiter reden untereinander, Mitarbeiter erinnern.
00:14:27
Speaker
Und das ist doch eine Illusion, dass wir das geheim halten können, was unser Sitznachbar oder der Kollege oder was auch immer oder selbst die gleiche Rolle im anderen Unternehmen. Wir wissen noch mittlerweile ungefähr, wo die liegen. Das heißt, wir können diese Illusion einfach mal vom Tisch packen. Wir wissen es aber nicht genau. Das ist, glaube ich, das, was einfach fehlt. Genau, wir wissen es nicht genau. Es ist immer noch mysteriös.
00:14:48
Speaker
Aber ich glaube, es ist eine Frage der Zeit und dann ist es so. Ja, in Österreich zum Beispiel werden die Gehälter unten in Stellenanzeigen, die Range wird angegeben. Ja, und wenn du mich fragst, ist es... Ist es nicht in Norwegen zum Beispiel auch so, dass du, dass alle Leute komplette öffentliche Gehälter haben und es auch so was wie eine Regierungswebsite gibt, wo du die Gehälter von jeder Person einsehen kannst, komplett öffentlich? Ich glaube, das ist so. Ich glaube auch. Hab ich jedenfalls mal gehört, oder ist das so ein Urbanist?
00:15:17
Speaker
Ja, ja, stimmt hier. Jeder weiß vom anderen, was er verdient in Norwegen. Seit 1863. Dort ist nicht erst seit gestern, ist das da. Scheint ja zu funktionieren. Ich glaube, das geht. Und würde das deinen Job konkret vereinfachen? Ja, absolut. Jetzt mal so blöd gefragt. Ja, ja, ja. Also ich sage ja, weil Gehaltssysteme, also Gehaltsmodelle,
00:15:37
Speaker
schaffen einfach viele Probleme ab. Warum? Dass du ganz genau weißt, was in deinem nächsten Sprung ist. Was muss ich tun, um Senior zu werden? You name it. Oder vom Praktiz zum Training. Oder was erwartet mich da? Das hilft, das beantwortet viele Fragen. Ich weiß, was meine Kollegin verdient. Ich brauch die ewige Diskussion nicht. Wenn ich mit dem nächsten Sprung nicht happy bin, muss ich halt gehen.
00:16:03
Speaker
Weil dann weiß ich ja ganz klar, ich brauch da jetzt hier nicht die Pistolen-Taktik, wie ich sie man an den Tag zu legen. Lieber Schaufler, geh ich, wenn ich das nicht bekomm. Weil ich weiß, in einem fairen, transparenten System wird das meine nächste Entwicklung sein, gehaltlich. Und entweder ich kann damit umgehen oder nicht. Ansonsten muss ich gehen. Das hilft super viel. Wenn man das Ganze dann auch noch in zeitlichem Kontext entsetzt, zum Beispiel, ne, nach einem Jahr ist das dann der Sprung oder mit denen und den Weiterbildungen ist das dann der Sprung. Hey, dann hab ich aber die Hälfte meines Jobs gemacht.
00:16:32
Speaker
Das zu entwickeln, und das ist der Grund, warum es das einfach noch nicht so oft gibt und die Verhandlung einfach immer noch die Gehaltsmethode oder das Gehaltsmodell schlechthin ist, die Verhandlung, ja, in these days, weil es einfach ultra komplex ist, so ein System zu entwickeln. Und ich sag das, weil ich das ganz oft versucht habe oder begleitet habe, das ist einfach ein mega Häsel, da alle an einen Tisch zu kriegen vom GRF,
00:16:59
Speaker
zu den Teamleads oder zur obersten Hierarchie zu sagen, lass uns mal ein Gehaltsmodell entwickeln, wo wir jetzt mal den Johannes einordnen und wo wir mal gucken, wo steht denn Gesine und dann haben wir noch einen Entwicklungsfahrt. Das ist einfach, also das dauert ewig.
00:17:15
Speaker
Und müssten das nicht alle Unternehmen gleichzeitig machen? Also müsste das nicht gesetzlich vorgegeben werden, damit das wirklich funktioniert? Weil ansonsten machen das

Vorzüge transparenter Gehaltssysteme

00:17:24
Speaker
drei Unternehmen oder drei Agenturen bei uns im Kosmos. Und dann sagen die Leute irgendwie, ja, gut, aber ich möchte ... ich möchte weiter mein Gehalts unter der Hand ein bisschen frei verhandeln können. Deswegen geh ich da nicht hin. Die sind für mich so Red Flags. Kann passieren. Ja. Also kann passieren. Transparenzchef schreckt ... Oh Gott, schreckt ja auch ab.
00:17:44
Speaker
Weil meine, ich sag mal so eine Stille, meine These meinerseits, ich weiß nicht, ob du die vielleicht auch nachvollziehen kannst, es will ja auch gar nicht jeder, ne? Es will ja gar nicht jeder, dass die Transparenzen aufkommen. Ich hab in meiner Karrierenberatungslaufbahn natürlich Gehälter gesehen.
00:18:01
Speaker
Und da gibt es definitiv Unterschiede. Und ich habe mich oft dabei ertappt, dass ich Kolleginnen und Kollegen nebeneinander gesehen habe, gleiche Rolle, sie deutlich weniger. Und dann sag ich, na ja, also ich weiß aber da, sie traut sich nicht so zu pushen und das, ne? Ja, aber da müssen wir dann mal proaktiveres machen. Ja, wenn wir jetzt proaktiveres machen, dann wachen die Leute ja natürlich auch sofort auf und wissen, ja, habe ich jetzt eigentlich jahrelang für viel, viel weniger gearbeitet, ne? Warum? So.
00:18:29
Speaker
Es will auch nicht jeder. Ja, ich glaube, das ist auch ein bisschen das Problem, oder? Also was du gerade schon angesprochen hast, dieses System von Intransparenz, was halt so gelebt ist, einfach in dieser Bubble, das bevorzugt
00:18:45
Speaker
extrovertierte, verhandlungsstarke Menschen, weil die Leute, die einfach labern können und die sich an den Tisch setzen und dir einen vom Pferd erzählen, die verdienen in diesem System am Ende mehr. Hands down. Und die Leute, die halt irgendwo introvertiert sind, vielleicht aber auch einen super guten Job machen oder sogar einen besseren als der Laberkopf, die verdienen einfach weniger. Und das ist ein systemisches Problem, was
00:19:09
Speaker
Ich auch stark sehe und ich bin da total gegen. Deswegen irgendwie so in der öffentlichen Hand oder so bei Trägern bei allen staatlichen Berufen Tarifverträgen. Da läuft das ja auch. Das ist ja schon dieses Transparenzmodell. Das ist genau dieses. Alle wissen, was sie heute verdienen. Alle wissen, was die Leute auf der gleichen Stufe verdienen. Alle wissen aber auch, auf welcher Stufe wer ist. Das ist öffentlich einsehbar und alle wissen, wie lange sie noch brauchen, damit sie jetzt auf
00:19:36
Speaker
Paragrafenstufe Z, Y, Z, X Schrägstrich drei, dann kommen das nächste Mal irgendwo. Da ist cool. Mein Bruder ist auch Beamter zum Beispiel. Der erzählt mir das auch mal wieder, das klappt super. Natürlich gibt's da andere Sachen, die dann ein großes Problem sein können. Da gibt's dann auch natürlich Neid und Missgunst, weil die Beförderung da nicht passiert ist, obwohl sie hätte passieren müssen. Da sitzt der Jochen aber schon seit 20 Jahren im Stuhl und wartet.
00:20:04
Speaker
Also da gibt es wieder andere Probleme. Trotzdem finde ich, dass das ein viel faireres System ist. Absolut. Ja, aber da gibt es sicherlich, Jochen hat vielleicht schon quiet gequitted, TBD gleich. Aber genau, ich bin ein großer Tariffan, auch aus dem Grund, weil natürlich jemand anders verhandelt für mich, die Gewerkschaft verhandelt für mich. Da kann ich sicher sein, dass alle paar Jahre da mal irgendwie Prozente auf der Straße ausgetragen werden, die dann auf mein Gehalt einzahlen, sehen wir ja gerade.
00:20:30
Speaker
Und das bezieht natürlich die komplette Branche dann da eben mit ein. Ja, Punkt. Also ich habe tatsächlich in meiner Master-Thesis ein Gehaltsmodell entwickelt und mich mit diesen ganzen Themen da auseinandergesetzt. Und das ist wirklich erschreckend, dass die Verhandlung ist eben noch ultra präsent. Und ich glaube, wenn jeder mal um sich herumguckt, auch ihr, die zuhört, wie ist es bei euch? Wird da noch verhandelt? Ja oder nein? Gibt es ein Modell? Wir wissen es alle nicht. Also ich würde behaupten,
00:20:57
Speaker
Und interessiert mich auch bei euch, die Commis dann gerne. Es ist immer noch die Verhandlung.
00:21:02
Speaker
Wenn ich da jetzt einen Tipp rausgeben könnte, würde ich immer sagen, Leute, traut euch auch mal nachzufragen. Und das sage ich auch Leuten, wenn sie anfangen, da kommt ganz oft die Frage, wie ist es denn mit der Gehaltsentwicklung? Ich versuche, das eigentlich vorwegzunehmen und zu sagen, bei uns gibt es einmal im Jahr oder, ne, sondern dann in dem Zyklus Gehaltsentwicklungsgespräche, das läuft so und so ab. Damit man da so ein bisschen auch schon ein bisschen Transparenz schafft und nicht
00:21:31
Speaker
Inge, fünf Jahre da, sagt, auf mich ist keiner zugekommen, ich hab mich nicht getraut. Inge hat aber auch Inflation auf dem Tisch zu Hause. Genau, und die anderen Leute, die extrovertierter sind, die stehen beim Chef alle zwei Wochen auf der Matte und sagen, ich will aber mehr und ich hab da irgendwie, sonst geh ich und so was. Die kriegen dann in der Zeit fünfmal Gehaltserhöhung, aber die arme Inge halt nie.
00:21:54
Speaker
Ja, das heißt, mein Appell an euch draußen ist, traut euch nachzufragen, was das System ist. Gibt es ein Modell, gibt es ein Zeithaus? Und wenn dann die Antwort kommt von HR oder Kollegin oder Teamlead oder was auch immer im Feedbackgespräch, weiß ich nicht, haben wir nicht, ich erkundige dich mal. Ja, dann fragt ihr beim nächsten Mal wieder nach. Einfach, um zu verstehen, wann ist der richtige Zeitpunkt und wie wird es auch von oben vielleicht vorgegeben.
00:22:17
Speaker
Erst mal, die Frage schadet nicht, die tut mir vor allem als HR. Da macht sie gar nichts falsch. Fragt mich das bitte. Oder fragt eure HR. Ja, cool. Um noch mal weiter im Text zu kommen, und du hast das gerade schon mal kurz angesprochen, Quietquitting ist ja so ein Ding, das schwebt gerade überall im Raum, auch total interessant. Darf natürlich bei so einer HR-Folge nicht fehlen. Kannst du mal kurz erklären, was Quietquitting eigentlich ist? Für alle, die es vielleicht noch nicht gehört haben.

Diskussion über 'Quiet Quitting' und dessen Auswirkungen

00:22:46
Speaker
Ich glaube, es ist ein neuer Begriff für diese innerliche Kündigung. Und ich glaube, damit kann wahrscheinlich jeder was anfangen. Oder Dienst nach Vorschrift würde ich es auch nennen. Das kann beides sein.
00:22:56
Speaker
an unterschiedlichen Abstufen. Stift fällt um 14 Uhr. Ja, genau. Ich weiß gar nicht, ob wir das selber schon mal praktiziert haben. Ich, von mir kann man behaupten, nein, ich weiß nicht, hast du schon mal, also alle vorigen oder vergangenen Jobs mal eingezogen, hast du mal das Gefühl gehabt, kurz davor innerlich gekündigt oder Dienst nach Vorschrift? Ja. Okay.
00:23:18
Speaker
Ja, kann ich schon sagen. Hands up. Ist natürlich auch bei allen unterschiedlich, was damit dann so gemeint ist. Aber generell ist Quite Quittinger für mich eigentlich dieser Zustand, wenn du mit einem Arbeitsmodell, und das kann ja alles sein, das kann jetzt der Workload sein, das kann ein Arbeitszeitenmodell sein, das kann ein Gehaltsmodell sein, wenn du irgendwo mit nicht zufrieden bist, das aber nicht äußerst und dann einfach nur noch aus Protest quasi deine Zeit absitzt.
00:23:43
Speaker
und dein Geld bekommst, aber nicht mehr so wirklich kreativ fürs Unternehmen bist oder irgendwie was dazu beiträgst. Also du kannst natürlich immer noch am Erfolg vom Unternehmen beteiligt sein, weil wenn du einen Job hast, der jetzt so rein organisatorisch ist, dann kannst du ja auch sagen, dass du deinen Job einfach weiter gut machst, aber trotzdem entfernst du dich einfach im Kopf davon. Und es ist ja dieses Bild von den Leuten, die
00:24:04
Speaker
natürlich bei allen Team Meetings irgendwie so dabei sind, die dann aber Punkt 16, 17, 18 Uhr, wann noch mal irgendwie Feierabend ist, dann halt sofort offline sind auf die Minute genau und auch nie irgendwie beim Team Event dabei sind. Und das ist ja auch für. Ja, für den Zusammenhalt. Das ist ja immer das, was dann damit rein zählt. Da ist ja diese menschliche Komponente im Job fehlt, sagen wir es vielleicht mal so. Das ist, glaube ich, quite quitting. Ja, und für uns ist es auch und man hört das auch schon ein bisschen aus seiner Erzählung raus. Eigentlich ist es was, was wir so ein bisschen
00:24:33
Speaker
Ist eigentlich doof, ne? Wir finden das nicht cool. Ein Softfaktor. Ja, wir finden das so, die oder derjenige, der das macht, der um 5.16 Uhr dann aus Zoom rausgeht, aus Teams raus ist, was auch immer, das finden wir eigentlich nicht gut, ne? Weil wir eigentlich irgendwie mehr Motivation wollen oder irgendwie noch gewohnt sind, die extra mile muss irgendwie sein. Und das fällt natürlich total raus bei Quietquitting. Ja, aber auf der anderen Seite, finde ich, um da kurz einzuhaken, ist ja immer gerade so dieses Ding,
00:25:03
Speaker
Wenn deine Firma immer von Familie und so was spricht und alle so ein Family-Ding, dann ist scheiße. Bitte nicht machen, das ist total ungesund. Und quiet quitting ist ja irgendwie die andere, das ist das andere Extrem davon. Es gibt auf der einen Seite die Unternehmen, die sagen, wir sind bei uns wie eine Familie, ist alles super cool und wir sind immer nach 18 Uhr da und essen Pizza und so. Und quiet quitting ist genau das andere Extrem von diesem Strahl-Zone. Kann man das so sagen?
00:25:32
Speaker
Schon, ich frag mich auch so ein bisschen, wenn man das jetzt alles sieht, ist das ein Trend, der anhalten wird? Und müssen wir es positiver nennen, wenn Leute einfach sagen, okay, ich mache das in der Zeit, die angesetzt ist, und in der Zeit bin ich da und mache meinen Job? Und Quitequitting sagt ja auch so ein bisschen, ich mach das, was nötig ist, um da zu bleiben, also um meine Daseinsberechtigung aufrechtzuerhalten. So, und verdiene dafür mein Geld. Und jetzt natürlich die Frage, ja, das sind wir einfach nicht gewohnt,
00:25:59
Speaker
Stahlethese jetzt auch. Ist das was Schlechtes oder wird der Trend dahingehen? Ja, das kommt so ein bisschen auch aus der Stechuhrzeit, weil ich erinnere mich so Einzelhandel. Ich habe meine Stechuhr gehabt damals in einem großen schwedischen Textilunternehmen. So und wenn ich steche die Stechuhr rein, bin da und wenn ich gehe, mache ich wieder einen Zeitstamp drauf.
00:26:16
Speaker
So, und für die Zeit werd ich bezahlt. Ich werd aber nicht dafür bezahlt, dass ich danach noch irgendwie mich freue, dass ich da arbeite oder mit Kollegen was essen will, sondern für die. Ja, und da im großen Unternehmen erwartet das ja auch niemand, ne? Dass du dann halt deine Stechuhr da ausmachst am Ende des Tages und dann hängst du dann noch irgendwo an der Kaffeebude rum. Das wird ja auch einfach nicht erwartet, ne? Aber in so, in Bürojobs und in Jobs, wo eben viele so Softfaktoren auch mit reinspielen und so dieses menschliche Miteinander, da wird das irgendwie unterbewusst schon erwartet.
00:26:46
Speaker
Total. Ja, also der ganze Trend von Quite Quitting, ich habe es auch vorhin noch mal gesehen, es gibt einen TikTok auch, einen Coach, Brian Creeley, der ist da eben durch die Decke gegangen und hat das Ganze auch auf TikTok riesengroß gemacht, dieses Thema. Es ist ein superspannendes Thema, weil für mich als HR-Person ist das natürlich,
00:27:09
Speaker
Also wenn du hast ein Team, was du betreust, Agentur, Start-up, was auch immer, und du weißt, es gibt Leute, die haben quasi innerlich schon gekündigt. Und manchmal fehlt dir dann einfach die Handhabend dort etwas zu tun. Weil nehme mal an, ich würde das jetzt wahrnehmen, was kann ich da, also ich kann dann sagen, hey, geht es dir gut? An der Kaffeemaschine, beim UPS-Korb, mal kurz auf die Schulter gefasst.
00:27:29
Speaker
oder ich kann sagen, Mensch, brauchen wir mal wieder ein Gespräch, oder ich kann, wenn ich das sehe, aber kein Draht zu der Person haben, natürlich irgendwie den Vorgesetzten mal anpingen und sagen, hey, wann habt ihr euer Feedback? Also ich kann natürlich schon

HR als informelle Therapeuten

00:27:40
Speaker
da irgendwie drauf zugehen, aber wenn ich keine Gehaltserhöhung sehe und Co.,
00:27:45
Speaker
Die Frage ist ja auch, solltest du darauf zugehen, weil vielleicht ist diese Person ja auch damit glücklich mit dem, was sie macht. Es kann ja auch sein, dass die Person halt so arbeiten will und das von ihr auch gar nicht, also dass es gar nicht ihre Jobbeschreibung ist, dass es halt immer so mega krass dann jeden Tag an der Kaffeemaschine da menscheln muss und so, wie man ja immer sagt. Kann ja sein, dass das einfach nicht der Job ist oder nicht Teil des Jobs ist. Und wenn die Person dann so damit happy ist, dann musst du ja eigentlich gar nichts machen.
00:28:13
Speaker
Da kannst du ja dann, glaube ich, auch einfach zu, das kann dann auch übergriffig, glaube ich, sich anfühlen, wenn dann jemand auf einen zukommt und sagt, du geht's dir nicht gut und du denkst dann so, hä, durchgeht's mir gut. Aber ich arbeite hier und ich bin halt jemand, der halt um 17 Uhr einfach gerne Feierabend macht und dann sagt so, ich mache jetzt was mit meinen Freunden.
00:28:32
Speaker
Familie, Kinder. Das ist ja auch eigentlich total legitim. Ich habe Kinder. Das ist, glaube ich, ein ganz schmaler Grat. Deswegen finde ich Quite Quitting auch irgendwie, ich habe da gar keine hundertprozentige Meinung in die eine oder andere Richtung. Ich finde es einfach eine spannende Beobachtung und ein cooles Thema, was auch da bleiben wird und immer relevanter werden wird. Ja, sehe ich genau wie du. Es ist ein ganz schmaler Grat. Und ja, ich habe vorhin
00:28:58
Speaker
Also das zeigt aber auch, welche Herausforderungen meine Jobrolle hat oder die Rolle von HR und Personal da draußen. Wir sind halt echt, wir müssen sehr aufmerksam sein, weil natürlich, wenn der oder diejenige dann doch irgendwie kündigt, dann ist natürlich die große Frage, warum? Und dann ist in der Regel, ja, hat woanders mehr Geld bekommen oder warum hat der oder diejenige denn nichts gesagt? Und dann sag ich ja, hat doch, aber vor drei Jahren und dann hat irgendwann der oder diejenige aufgehört zu kämpfen und resigniert und hat einfach geguckt, wann was Besseres kam.
00:29:23
Speaker
Und das ist super fragil. Und ich meine, ihr da draußen könnt auch mal in euch horchen, was braucht ihr eigentlich dann noch? Welches Glas muss noch umkippen? Welche Säule muss wegbrechen, damit ihr sagt, jetzt ist wirklich genug, jetzt halte ich es nicht mehr aus und ich gehe. Eine Einladung eben, sprecht auch mal vielleicht dann doch mit HR oder wem anders. Wir sind auch irgendwie Therapeuten.
00:29:49
Speaker
Ja, irgendwie. Im besten Fall sind wir Therapeuten. Und ich habe, witzigerweise, ich habe es dir vorhin kurz erzählt, einen Zitat von einer Freundin zugeschickt bekommen zur Arbeit im HR. Ja, ja, ja. Spiel das mal ab. Ich spiele das mal ab. Ich hoffe, wir können das ganz gut hören. Die arbeitet selber in der HR, muss man wissen.
00:30:13
Speaker
Mich hat letztens ein Freund, der Psychotherapeut ist, gefragt, warum ich diesen Job überhaupt mache. Und dann habe ich zu ihm gesagt, naja, wahrscheinlich aus den gleichen Gründen, wie du deinen Job machst. Ich bin mit dem Status quo nicht zufrieden. Darauf konnten wir uns dann einigen.
00:30:33
Speaker
Ja, wir kämpfen halt. Das finde ich, finde ich einen sehr guten Abschluss. Ich finde, das kann man echt so stehen lassen. Das ist so, glaube ich, echt food for thought. Find ich rund.

Abschluss und Ausblick auf zukünftige Episoden

00:30:44
Speaker
Also, dass wir dann jetzt sagen so, ey, Haken dran ans Thema HA für heute, oder? Ja.
00:30:51
Speaker
Wir haben aber noch... Seid lieb zu uns. Seid lieb zu HR, dann ist sie auch lieb zu euch. Aber gut, wir sind noch nicht ganz fertig. Damit eine kleine unsere Kategorie Top Takes haben wir noch. Oh ja, wir haben Top Takes. Kannst du kurz? Ja, warte. Machst du das Intro? Top Takes. Also...
00:31:13
Speaker
Wir haben von, wir kriegen ja immer wieder aus der Community irgendwie Zuschriften, ob jetzt über eine Umfrage oder über die DMs bei Insta. Die Leute wollen natürlich auch zu unterschiedlichen Themen was wissen. Ich habe mir da jetzt zwei Fragen mal rausgeschrieben, die in letzter Zeit bei uns so ein bisschen durch den Raum geschwirrt sind, die zum Thema HA passen. Hau raus. Bergfestgespräch, warum gibt es das eigentlich und findest du das gut?
00:31:38
Speaker
Bergfestgespräch, das ist so Probezeit, ne? Hälfte Probezeit? Ja genau, Bergfest ist ja meistens so nach drei Monaten, oder? Also das ist, wenn man auf, wenn man in der Hälfte der Probezeit rum hat. Ganz kurz, einen kleinen Tag. Ja, total wichtig, machen, machen!
00:31:54
Speaker
Das ist wirklich wichtig, weil wie sollst du sonst wissen, wo du stehst? Du denkst, alles ist gut, dein Gegenüber ist nicht kommunikativ, und dann kriegst du die Kündigung zwei Wochen vor Ende der Probezeit, niemanden geholfen. Also fordert das ein, oder auch geht hin, macht damit, das ist cool. Das ist wichtig. Und dann noch finde ich auch immer, das ist jetzt wieder bei dem Thema, wie sehen Leute aus dem Rest des Unternehmens, die HR, was macht die HR eigentlich den ganzen Tag?
00:32:22
Speaker
Weil es ist ja immer so, spielen die nur solitär und dann haben die mal kurz einen Call und dann machen die ein Bewerbungsgespräch. Ja, nee. HR muss am ersten des Monats Konfetti und Party machen für alle Neuen, die da sind. Ja, Feier ist raus. Und dann gibt es irgendwann einen Lohnlauf. Ja, dann müssen wir gucken, dass die Gehälter rausgehen. Dann machen wir noch ein bisschen Teambuilding und Event und am 30., also am 28., 29. kriegen wir so Briefe auf den Tisch, wenn Leute sagen, sie haben keinen Bock mehr.
00:32:52
Speaker
Emotionskurve geht runter. So und am Ende des Monats müssen wir eigentlich gucken, dass wir irgendwie noch einen schönen Abschied wünschen, noch den Stecker rausziehen, das MacBook einsammeln und dann ist die Emotionskurve ganz unten, dann weinen wir in unser Kissen und am Ersten stehen wir wieder auf und feiern. Dann gibt's wieder Konfetti. Exactly, that's the cycle. Ja.
00:33:12
Speaker
Ich glaube, das ist ein guter Abschluss. Ich danke dir, dass du uns heute so viel Einblick gewährt hast in die HR als Expertin. Finde ich mega. Wir müssen zum Schluss noch sagen, nächste Woche, weil wir ja am Anfang schon revealed haben, wir nehmen immer super kurzfristig auf, bevor die Folge auch rausgeht, damit wir so aktuell wie möglich sind. Nächste Woche gibt es keine Folge, weil ich nicht da bin. Johannes macht Panik.
00:33:37
Speaker
Ja, ich, genau, ist auch kein Urlaub, aber die Arbeit weg und ja, schade. Wir sind, wir sind Ostern zurück und vielleicht haben wir auch einen spannenden Gast, eine spannende Gästin. Da passiert ganz viel im Hintergrund und richtig, richtig cool, da geht's nämlich los. Und ja, danke für den, für den Austausch heute. Es ist natürlich nie alles erzählt, aber vielleicht nehmt ihr ein bisschen was mit und, ja. Cool. Ich bin angespannt. Was auch immer, Check 4. Wir hören uns. Was gut. Danke fürs Play drücken.
00:34:08
Speaker
Und ciao.