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#19 A Short History of the Vierzigstundenwoche image

#19 A Short History of the Vierzigstundenwoche

S1 E19 · BoomerTake
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190 Plays1 year ago

Wir sprechen nach einiger Zeit Pause heute mal wieder über die wonderful World of Arbeit und diesmal geht's um einen echten Klassiker: Woher kommt eigentlich unser Standardmodell der Vierzigstundenwoche und wieso müssen wir das Ganze überdenken?

Euch viel Spaß bei der Folge und schreibt uns super gern bei Instagram, wenn ihr Feedback oder Fragen habt!

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Transcript

Einleitung und Rückkehr des Boomer-Take-Segments

00:00:10
Speaker
So, schönen guten Tag, einen wunderschönen Nachtrausen. Morgen. Wir sind's mal wieder. Und wir wollen euch heute mal wieder mitnehmen auf eine kleine Reise. Gedankenreise, Experiment. Gedankenreise, wollen euch ein paar Anstöße geben. Das ist der Boomer-Take, mal wieder nach gefühlt 70 Jahren Abstinenz. Zurück im Fokus, zurück am Mikro und mit ein paar Gedankenstubser für euch. Bitte. Nehmen wir uns was vor, was ganz schön umstritten ist eigentlich.
00:00:40
Speaker
Was wir aber irgendwie mal beleuchten wollen, weil wir quatschen ja irgendwie in so Halbsätzen, in Nebensätzen immer wieder darüber. Wir wollen heute mal über die 40-Stunden-Woche reden.

Herkunft der 40-Stunden-Woche hinterfragen

00:00:50
Speaker
Vollzeit, wie man sagen würde.
00:00:53
Speaker
Ja, genau. Das ist ja irgendwie, ist das so ein Arbeitsmodell, was so in jedem Vertrag steht und für die meisten ist das irgendwie total normal und alle kennen das irgendwie nur so und natürlich, also mittlerweile gibt es auch andere Sachen, die sich jetzt so eingeschlichen haben. Aber wir wollen heute mal gucken, wo kommt denn das eigentlich her und was macht das so mit uns und wie wichtig oder unwichtig ist denn das überhaupt für die Arbeitswelt so an sich, also gerade auch irgendwie so fürs Büroarbeiten, was wir jetzt irgendwie alle machen. Ja.
00:01:18
Speaker
in Zeiten von Remote und so. Und ja, was kann man daran verbessern? Oder was ist irgendwie schon gut, was ist schlecht? Und wo kommt das her? Es ist ja eigentlich die Regel, man kann ja fast sagen, Vollzeit sollte ja eigentlich die Regel sein. Aber ich bin auch gespannt, wo das

Historische Wurzeln der 40-Stunden-Woche

00:01:36
Speaker
... Vom Gefühl her, wenn man sich mal ganz clean, historisch das anguckt, mein Gefühl ist irgendwie, das kommt aus der Industrialisierung. Aber Johannes, hol mich ab, du hast da in den Tiefen ...
00:01:48
Speaker
Ich hab ein bisschen recherchiert, ich hab ein bisschen geguckt und ich hab da einiges rausgefunden. Und ich hab das jetzt speziell für die USA mir mal angeguckt. Wo da denn die 40-Stunden-Woche herkommt, denn da wurde es erfunden und da wurde es auch zuerst als Gesetz festgelegt.
00:02:06
Speaker
Und das Ganze ist gestartet, du hast schon gesagt, Industrialisierung, so zu dieser Zeit, 1866. Da waren wir so ziemlich mittendrin. Also da war Industrialisierung schon fast wieder over. Also da ging das ja irgendwie schon 100 Jahre.
00:02:23
Speaker
Das war so eine Zeit, wo eine Gewerkschaft in den USA das erste Mal die 40-Stunden-Woche vorgeschlagen hat. Also da wurde das zum ersten Mal irgendwie öffentlich gefordert und die Leute haben gesagt, so viel wollen wir jetzt aber nicht knechten, weil kannst du so schätzen, wie viele Stunden zu dieser Zeit normal waren? Wie viele Arbeitsstunden?
00:02:42
Speaker
Oh Gott, ich hatte das im Studium, oh Gott, jetzt lege ich mich ja wirklich, ich weiß nicht, was jetzt, es waren mehr, ich hätte jetzt gesagt, es sind irgendwie 50, 60 Stunden waren, aber vielleicht lege ich mich jetzt richtig in die Nesseln. Und übrigens ist alle da draußen, Gewerkschaft noch mal kurz reingeschnitten, Gewerkschaft, Leute, das sind die, die immer streiken, ja? Das merken Sie jetzt gerade ganz viele an verschiedenen Enden. Das sind die, die immer für eure Rechte kämpfen, wenn ihr in einer Tarifbindung seid.
00:03:03
Speaker
Genau. Aber nee, es waren tatsächlich, also die Norm waren so derzeit in den USA, da in den Kreisen, die da jetzt das öffentlich gefordert haben, waren 70 bis 100 Stunden die Woche. So beraterleistet. Also genau, wir müssen uns das ja echt so vorstellen, das waren echt die Leute, die noch in der Fabrik irgendwo gekloppt haben und die haben dann da in der Textilindustrie gearbeitet und so. Und da hast du halt dann einfach den ganzen Tag an deiner Maschine gestanden und dein Ding da gemacht.
00:03:29
Speaker
Wahnsinn. Megakörperliche Arbeit und Stress und laut und stinkig und gefährlich. Monoton. Monoton, ne? Also alles nicht so geil. Und für die Leute muss sich das ja schon angefühlt haben wie so ein kleiner Traum, ne? 40 Stunden, das so festzulegen. Aber die Leute haben da ja auch schon den Need erkannt, wir müssen Arbeitszeit reduzieren, weil das ist einfach viel zu viel und deswegen wollten sie gleich.
00:03:51
Speaker
weniger als die Hälfte im Prinzip machen. Hochgefordert. Ja. Bei Streik wird immer hochgefordert und dann mal gucken, was dabei rauskommt. Aber interessant, ja. Das ist dann soweit gekommen, gehen wir mal einen Schritt weiter, dass 1869 der damalige Präsident, das war Ulysses S.

Einführung der 40-Stunden-Woche für Regierungsangestellte

00:04:08
Speaker
Grant, der hat ein Gesetz verabschiedet, das zumindest die für Regierungsangestellte zu der Zeit die 40-Stunden-Woche dann auch schon verpflichtend gemacht hat.
00:04:20
Speaker
Die Leute, die für die Regierung arbeiten, haben schon die 40 Stunden bekommen. Also schon drei Jahre später. Für die ging es rasend schnell. Ich erkläre jetzt gleich auch warum.
00:04:35
Speaker
Denn also danach gab es dann eigentlich immer wieder größere Unruhen in den nächsten Jahrzehnten und die Leute haben sich irgendwie gebettelt mit der Polizei auf der Straße und es gab wirklich so schwere Auseinandersetzungen, weil die Leute einfach weniger arbeiten wollten. Also das war jetzt wirklich so ein Grundsatzding, was dann auf die Straße getragen wurde.

Adoption der 40-Stunden-Woche durch Unternehmen

00:04:55
Speaker
Und erst 1906 ging es dann ein bisschen weiter. Da haben zwei große Druckerei-Betriebe gesagt, wir legen die 40-Stunden-Woche für unsere Mitarbeitenden jetzt fest. Das waren so die Revoluzzer damals. Die ganzen New-Work-Lustigkeiten. Genau, das waren so die richtigen Rebellen wahrscheinlich damals. Aber wir müssen uns dann ja auch wieder vor Augen führen, das war ja schon 40 Jahre, nachdem das halt gefordert wurde. Also das war 1906. Und dann noch mal zehn Jahre später, 16,
00:05:25
Speaker
wurde dann der Acht-Stunden-Tag für Bahnangestellte in den USA festgelegt. Mhm. Also, vor allem auch für die Workers, die ... die jetzt wirklich mit ... die Schienen gelegt haben, die sich um die Railroad gekümmert haben. Mhm. Und dann noch mal zehn Jahre später hat dann auch Henry Ford, ne? Der hatte dann ja auch irgendwie zigtausende Angestellte in seinen Fabriken. Der hat dann auch nachgezogen, 1926.
00:05:54
Speaker
und die 5-Tage-Woche mit 40 Stunden festgelegt, wie wir die heute kennen, in seinem Werk. Aber man sieht halt auch da, das sind dann einzelne Unternehmer, die das dann gemacht haben. Also es war noch lange nicht die Norm. Also wir sind dann jetzt irgendwie schon 60 Jahre, nachdem das halt das erste Mal gefordert wurde. Und trotzdem gab es immer noch nicht diese 40-Stunden-Woche. Das hat noch bis 1940 gedauert.
00:06:16
Speaker
Da wurde dann nämlich der Fair Labor Standards Act verabschiedet im Kongress und der hat die Arbeitswoche dann auf 40 Stunden begrenzt. Das heißt, seit 1940 gibt es das Ding in den USA festgelegt und
00:06:36
Speaker
Ja, mal gucken, wie das heute läuft.

Überstunden in der modernen Arbeitswelt

00:06:38
Speaker
Wir sind ja jetzt dann irgendwie noch mal 80 Jahre später. Heute werden die 40 Stunden weiter trotzdem überschritten. Also wir sind immer noch nicht so weit, kann man jetzt sagen. Woran das auch immer liegen mag.
00:06:55
Speaker
Da wollen wir jetzt gar nicht so tief einsteigen, aber 2022 gab es eine Gallup-Studie, die festgestellt hat, dass zumindest auch in den USA, bleiben wir halt mal da drüben, weil das alles irgendwie eine Geschichte ist, lag die Durchschnittsarbeitszeit immer noch bei 41,36 Stunden.
00:07:10
Speaker
In der Woche. Die erfasst und nachgewiesen. Das ist auch immer die Frage, wer schreibt das am Ende auf? Das sind wahrscheinlich dann auch Unternehmen, wo wirklich Stechuhr, also wahrscheinlich Primärindustrie irgendwie, das ist immer die Frage, wo kommt diese Zahl her, aber ja.
00:07:26
Speaker
Aber auch es gibt auch, da will ich jetzt gar nicht so viel tiefer reingehen, aber es gibt auch Studien, die sagen, dass vor allem auch die Remote Arbeit jetzt so seit Corona jetzt in den letzten Jahren ja mega stark zugenommen, dass seitdem sich die Arbeitszeiten eigentlich durchschnittlich verlängern.
00:07:44
Speaker
eher verlängern als verkürzen, also ziemlich dagegen intuitiv. Klar, kannst du jetzt nicht jeden tracken, der zu Hause sitzt und da irgendwie seine Stunden macht. Da werden dann bestimmt die Leute halt auch hier mal irgendwie ein, zwei Stunden dazu erfinden und so. Aber durchschnittlich werden die Arbeitszeiten länger durch mehr Remote Arbeit. Joa. Und das hat dann jetzt dazu geführt oder diese ganze Diskussion ist in den USA halt immer noch super lebendig.

Vorschläge für eine 32-Stunden-Woche

00:08:10
Speaker
Und Anfang diesen Jahres, also im Januar, gab es einen Gesetzesentwurf in Maryland. Und der sieht vor, dass die 32-Stunden-Woche gesetzlich festgelegt wird. Also die Leute wollen da auch immer noch weiter vorangehen. Und 40 Stunden sind nicht mehr modern. Und es soll mehr reduziert werden. Bei vollem Gehalt und vollen Benefits. Also wie bisher.
00:08:36
Speaker
Und das soll dann jetzt in Unternehmen über 30 Mitarbeitenden ausprobiert werden, in Maryland zumindest, das war Anfang des Jahres der Plan. Okay.
00:08:46
Speaker
Ich habe nicht rausgefunden, ob das jetzt umgesetzt wurde schon oder wann das passieren soll. Zumindest die Unternehmen sollen ja auch was davon haben, weil sonst sagen die auch so, was ist? Das kriege ich jetzt sehr aufgedrückt. Die können sich nämlich Steuererleichterungen holen. Also die können dann einen Antrag stellen. Also diese Unternehmen über 30 Mitarbeitende und die können dann irgendwie pro Jahr eine Summe X an Steuern, Steuervergünstigungen sich holen, sodass sich das für die dann auch lohnt, damit die das überhaupt stemmen können.
00:09:15
Speaker
Da höre ich hier schon wieder die Aufschrei, wenn so was, wenn das der Weg ist, oh Gott. Also das ist halt so jetzt gerade der Status Pro. Das ist das, was ich so dazu gefunden habe. Ja, Wahnsinn. Und ja, das ist irgendwie...
00:09:28
Speaker
Also man sieht generell, wir wollen jetzt nicht darüber diskutieren, haben wir eben schon mal irgendwie so im Vorgespräch gesagt, wie das jetzt mit der Produktivität aussieht und ja, hier den Lindner machen und ja, das muss sich hier alles wieder lohnen und das kriegen wir alles so nicht hin und die jungen Leute, die wollen ja nicht und das ist alles Gebraulheit und so, das, ja, das lassen wir jetzt mal.
00:09:49
Speaker
Außen vor. Sondern wir gucken mal, wie ist jetzt so, warum gibt es diese 40-Stunden-Woche? Und wir sehen ja, dass das irgendwie schon damals mal krass reduziert wurde. Aber dass es irgendwie auch immer noch nicht reicht, weil die Mehrheit der Leute, die pusht ja weiter und will weniger noch arbeiten, um halt irgendwie noch mehr Freizeit und mehr Erholungsmöglichkeiten zu haben.

Die Willkürlichkeit der 40-Stunden-Woche hinterfragen

00:10:12
Speaker
Das kommt ja nicht von irgendwo her. Also wenn viele Leute einfach sagen, das ist immer noch zu viel, dann wird das so sein.
00:10:20
Speaker
Was meinst du? Weil historisch gesehen, also diese acht Stunden, wenn man mal überlegt, wer hat gesagt, das müssen acht Stunden sein, das war ja deutlich mehr, und dann hat man gesagt, okay, aus gesundheitlichen Gründen geben wir das runter, aber trotzdem muss dieser Tag, ich sag mal, an der Produktionsstraße, irgendwie damals, ne, Fertigung Henry Ford, wissen wir alle noch, irgendwie in der Autoindustrie,
00:10:37
Speaker
warum das jetzt genau acht Stunden sein müssen. Warum? Weil man dann müde ist oder weil dann irgendwie dann ist dunkel draußen, ja. Also nehmen wir mal die Landwirtschaft, da war das früher, der Arbeitstag hat sich danach gedreht, wann eben die Sonne aufgegangen ist, wann wir sie wieder untergegangen ist und so. Also das sind irgendwie so natürliche Rhythmen, in denen man dann eben gearbeitet hat.
00:10:54
Speaker
Und jetzt muss man sich überlegen, okay, wie ist denn das heute? Wir haben irgendwie, wir können jederzeit anytime arbeiten. Der Laptop lässt sich immer aufklappen. Einige Leute sagen auch, sie können nachts besser arbeiten. Also diese fiktive Zahl, dass es jetzt 40 sein müssen oder 38, ne? Ich hab mal geguckt, in Deutschland seit 1965 ist so die 40-Stunden-Woche oder so um die 50er Jahre, 60er Jahre, da ging so bei uns der Ruck durch. Fünf Tage Woche, 40 Stunden. Und seitdem ist das so ein bisschen
00:11:22
Speaker
eigentlich da geblieben und so ganz minimal runtergefahren. Aber warum eigentlich? Das frag ich mich immer rational. Warum müssen wir warten, bis der Hahn kräht und dann können wir den Laptop aufklappen und dann warten wir bis, weiß ich nicht, so. Gut, nachts schlafen wir in der Regel. Aber es ist irgendwie auch so super, warum muss der Job jetzt auf acht Stunden festgelegt sein? Und dieser Vertrag, jedes Mal, wenn ich ihn auch rausschicke an Bewerberinnen, so ein Arbeitsvertrag, diese 40 Stunden, für mich fühlt sich das immer so, oh Gott, das ist schon eine Menge.
00:11:50
Speaker
Also ich habe das Gefühl, es ist schon viel Zeit. Und dann steht irgendwie im besten Fall noch die klassische Regelung Anfang und Ende, richtet sich nach betrieblichen Erfordernissen, Pausen, dann gibt es eine Arbeits… Bundespausengesetz heißt es nicht, aber…
00:12:07
Speaker
Du weißt, was ich meine, also gesetzliche Ruhezeiten. Die Lunchpause darf eben so und so viele Minuten sein. Und das fühlt sich einfach, für mich fühlt sich das mittlerweile nach einem ganz strengen Korsett und Konstrukt an, was irgendwie nicht mal so in den Alltag passt.
00:12:23
Speaker
Das ist noch sehr präsent. Ich habe eine Zahl auch gefunden, die fand ich ganz spannend, und zwar die durchschnittliche Arbeitszeit in der EU 22, vielleicht bist du darüber auch gestolpert, vom Statistischen Bundesamt. Und EU-Durchschnitt der Arbeitszeit, hast du das gelesen? Nee, nee, ich habe gerade noch für die USA gehabt. Das waren ja 41, irgendwas. Genau. Hast du einen Tipp für EU?

Vergleich der Arbeitszeiten in EU-Ländern

00:12:48
Speaker
Sind wir da drunter, drüber? Ich glaube, das sind mehr. Vielleicht zu 44?
00:12:54
Speaker
Ne, wir sind bei im Schnitt 37,5, aber… Oh, weniger. Krass. Da sind die kompletten Teilzeitfälle auch mit eingenommen. Das heißt, ne, das ist… Ja, gut, das ist… Ne, fährt das natürlich ein bisschen runter. Wenn man das aber nicht macht, also nicht bereinigt, dann sind wir bei reinen Vollzeitgeschichten bei 40,5. Also, ja, nicht viel unter… Also so Punktlandungen. Ja. So, genau. Da kommen wir damit schon ganz gut hin.
00:13:23
Speaker
Wir in Deutschland sind aber, wir in Deutschland sind unter dem Durchschnitt bei 35,3 Wochen Arbeitsstunden, auch inklusive der Teilzeitmodelle. Und da sind wir auch auf Platz drei, also wir haben eine relativ hohe Teilzeitquote, nenne ich es mal. Die, die, die, die hardworking Europeans in Griechenland mit 41 Stunden.
00:13:47
Speaker
Ja, die low working, darf ich nicht sagen. Die effizientesten sind hier irgendwie anscheinend die Niederländer mit irgendwie 33,2 Stunden, auch eine sehr hohen Teilzeitquote.
00:14:01
Speaker
Auch spannend mal reinzugehen, warum ist da Teilzeit irgendwie anscheinend mehr möglich? Haben die eine andere Familienstruktur, also Organisation? Man weiß es nicht, man weiß es nicht. Bin ich jetzt nicht reingegangen? Ja, bestimmt, voll. Das muss ja an sowas liegen. Genau wie in Skandinavien und so, wo sowas einfach viel mehr wertgeschätzt wird noch.
00:14:21
Speaker
Ja, aber das zeigt jetzt, nehmen wir mal an, wir nehmen den klassischen Arbeitsvertrag, du hast da 40 Stunden drin stehen und dann guckst du hier mal in die Realität, okay, im Schnitt arbeiten wir deutlich weniger, das heißt irgendwie stirbt dir 40 Stunden aus oder wird es dann doch wieder anders gelöst oder gibt es dann doch mehr bezahlte Überstunden. Also es ist irgendwie, es ist wild. Mein Gefühl ist eigentlich, dass es ein bisschen flexibler sein wird, definitiv.
00:14:46
Speaker
Ja, muss ja auch irgendwie. Also es wird ja auch überall gedrückt und gezerrt und die Leute, also dieses ganze Destruktive, Destruktive mit Corona und alle Leute können jetzt irgendwo oder müssen von zu Hause arbeiten. Das hat ja auch dazu geführt, dass das erste Mal dann irgendwie dieses ganze Büromodell auch in Frage gestellt wurde und da hängt ja alles andere mit dran. Dann sagen alle auch so, ja, gut. Und jetzt hier, next, lass mal das nächste Thema behandeln. Und das ist jetzt ja vielleicht auch dann die Arbeitszeit.
00:15:12
Speaker
Man hat ja gesehen, dass das alles irgendwie geht und dass die Wirtschaft dann halt nicht zusammen bricht, wenn man da dann vielleicht was dran verändert. Und da kann und sollte es jetzt einfach weitergehen. Man muss sich ja auch mal fragen, warum wird denn so an der Arbeitszeit rumgedrückt? Ist das nur, weil die ganzen Leute nichts mehr machen wollen irgendwie für ihr Geld? Sind die alle so mega faul?
00:15:34
Speaker
Liegen jetzt alle nur noch im Staat auf der Tasche, glaube ich jetzt nicht, sondern es gibt einfach, ich glaube mehr daran, dass es einfach komplett individuelle Bedürfnisse gibt, weil alle irgendwie anders ticken und ein anderes Leben haben und das ist eine ganz subjektive Sache und die wurde
00:15:49
Speaker
Einfach Jahrhunderte, Jahrtausende lang wurde das einfach komplett ignoriert und die Leute mussten sich anpassen. Und heute gehen wir immer mehr dazu über, dass sich einfach der Job anpassen muss. Und das muss individueller werden, weil wir das heute ja auch können. Wir sind in so einer Dienstleistungsgesellschaft, es stehen halt nicht mehr alle am Webstuhl und Knechten hier rum und machen irgendwie die krasse Handarbeit und müssen da vor Ort sein. Also natürlich gibt es auch immer noch Jobs, die du so
00:16:16
Speaker
nicht erledigen kannst mit dem Rechner. Das will ich jetzt gar nicht irgendwie runterspielen und so was. Dass es auch noch super viele handwerkliche Jobs gibt und irgendwie die Straßen bauen sich auch nicht von selber. Der Müll, der verschwindet nicht einfach so von der Straße. Aber trotzdem sind wir ja einfach in so einer Service-Gesellschaft. Und da gibt es ja nun mal einfach super viele Jobs mittlerweile, bei denen das möglich ist, dass die sich einfach da im Leben anpassen und nicht anders rum.
00:16:42
Speaker
Werbung. Sagt mal, kennt ihr das auch? Ihr braucht eine vernünftige Webhosting-Lösung für eure Agentur, weil die Kunden euch im Nacken sitzen? Aber die alte Windows-95-Kiste in der Ecke ist alles andere als schnell und stabil? Dann seid keine Boomer und holt euch jetzt bei unseren Freundinnen von Midwald den ProSpace 30 Tage kostenlos. Den Link findet ihr in den Show Notes. Und jetzt geht's zurück zur Folge.
00:17:05
Speaker
Ja. Und es probieren ja auch viele Branchen aus. Es ist ja nicht so, dass man sagt, okay, das betrifft jetzt hier irgendwie nur Kreativ- und Bürokratie, Behörden, Games, sondern da gibt es ja wirklich fast alle, vom Friseur, Hotellerie, Bäckerei, Gewerbe, also Handwerk dann in dem Fall. Wir können ja mal kurz nochmal eine Leserempfehlung aussprechen für das Buch Vier-Tage-Woche von Martin Goethe, der tatsächlich 151 Unternehmen zum Buch
00:17:32
Speaker
zur Buchveröffentlichung bereits sich angeguckt hat und er ist dann noch weiter dran und er beschreibt ganz schön, wie die das für ihre spezifischen Alltagssituationen, für die Branche, für die Bedürfnisse der Mitarbeiter einfach ganz individuell entwickelt haben und 151 Unternehmen hat er sich angeguckt, 151 unterschiedliche Modelle gibt es, ja. Ja. Und das ist auch so spannend, also vier Tage Woche würde jetzt zum Beispiel nicht heißen oder eine Flexibilisierung der Arbeitszeit, dass es immer nur ein Modell gibt, sondern eben auch
00:18:03
Speaker
Tausend andere Modelle. Ja, genau. Und das ist spannend und offen zu bleiben. Ich habe mal auch noch eine spannende Zahl gefunden, weil wir jetzt sagen ja, warum wollen wir eigentlich weniger arbeiten oder warum ist das so? Es gab eine Umfrage, wie denn die gewünschte Arbeitszeit wäre und kommt aus dem Jahr 21 und bei Männern wurde dort gesagt, sie wünschen sich so eine viereinhalb Tage Woche.

Präferenz für kürzere Arbeitswochen

00:18:29
Speaker
Und Frauen, weil auch da Teilzeit viel ist, einfach noch mal einen halben Tag weniger als das, was sie jetzt machen, also noch ein Verhältnis. Und da sieht man ja so ein bisschen den Menschen, das ist ein halber Tag, ne? Was kannst du da alles machen? Da kannst du Arzttermine machen, kannst du vielleicht dann doch mal physisch einkaufen ohne Liefer-Service, Flinky und you name it, it's very privileged. Aber so war es halt, du kannst das einfach wieder selber machen.
00:18:52
Speaker
Du kannst vielleicht dann doch mal der andere Partner das Kind von der Kita abholen. Also so ein halber Tag Luft stellen wir uns das mal vor, was wir da einfach, da hätte jeder seine Ideen. Sport. Ja, total. Buch lesen. Ja, irgendwas kriegst du damit hin. Ja. Und das ist ja auch immer so ein…
00:19:11
Speaker
Man muss ja auch mal gucken, und da geht die Diskussion ja jetzt gerade voll viel hin, was machen wir denn in den 40 Stunden, die wir arbeiten sollen? Da sind wir da wirklich immer nur am Kloppen und sind komplett fokussiert auf die Arbeit. Und da gibt es ja auch ganz viele Studien aus den letzten Jahren, vor allem auch so aus skandinavischen Ländern. In Island gab es da mal eine und in Schweden, wo dann bestimmte Berufsgruppen
00:19:32
Speaker
auch einfach mal ein bisschen optimiert wurden von der Arbeitszeit her und denen wurde dann einfach gesagt, so ihr macht jetzt den sechs Stunden Arbeitstag. Ja. Und dann wurde die Produktivität gemessen und die war dann ja durchschnittlich, also alle Studien kamen zu dem Ergebnis, dass die Produktivität am Ende höher war als vorher. Und das zeigte dann irgendwie auch, dass man jetzt in bestimmten Berufen, ich will jetzt auch nicht so auf alle gleich ballern, aber
00:19:58
Speaker
dass man in bestimmten Sachen auf jeden Fall, glaube ich, nur eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne auch für seinen Job so haben kann überhaupt und den Rest, den tingelt man dann eh irgendwie rum und macht irgendwas anderes und so, ne? Genau, so irgendwie, wenn du so irgendwelche Flüge steuerst am Flughafen, ist das, glaube ich, schon sehr krass. Ja, ich habe das mal gehört, damals das… Mentale Belastung, aber es ist irgendwie…
00:20:21
Speaker
... ist das ja, ... ... du kannst einfach, ... ... du musst die Jobs einfach weiter anpassen ... ... und du kannst nicht sagen so, ... ... es gibt jetzt hier eine, ... ... eine Richtlinie für alle Berufe, ... ... die es so gibt ... ... und da habt ihr euch jetzt alle dran zu halten, ... ... weil dann werden die Leute von selbst auch einfach sagen, ... ... ja dann ... ... mache ich da jetzt meinen Stiefel ... ... und irgendwie nach Zeit X, ... ... mache ich dann ein bisschen was anderes, ... ... aber schreibe trotzdem das da hin und so ... ... und dann kann man ja optimieren, ... ... da kann man ja einfach dann sagen, ja warum ... ... und das ist, glaube ich, das, was jetzt gerade so wichtig ist.
00:20:48
Speaker
Total. Und wenn es keine Anpassung gibt, das finde ich immer so spannend, ich weiß nicht, ob du das auch in so deinem Umfeld mal wahrnimmst, wenn nicht über Flexibilisierung oder was auch immer oder eine offizielle, nehmen wir mal an, das Friseurhandwerk, eine offizielle weiterer Schließtag, wenn die sagen, wir machen jetzt vielleicht vier Tage Woche.
00:21:07
Speaker
dann findet sich trotzdem ein Weg. Dann gehe ich nämlich ins Café und da steht, die Küche ist schon ab 15 Uhr geschlossen. Oder bei mir ums Eck einladen, der sagt, wir machen grundsätzlich jetzt erst mal bis 17 Uhr nur noch, weil wir haben kein Personal, ja? Oder wir finden keine neuen Leute. Also das heißt, wenn du kein Modell irgendwie von außen vielleicht mal zuführst oder offiziell ausruft, dann findet sich irgendwie auch ein Weg, den wir spüren, dann vielleicht von Kundenseite oder hoher Krankenstand und dann ist die Kita eben zu.
00:21:38
Speaker
Also ich glaube, das findet sich dann einen Weg und man sieht dann, dass es irgendwo drückt. Dazu habe ich auch noch was gefunden. Dazu habe ich nämlich jetzt genau hier noch was, eine Untersuchung, Stand im Spiegel letztens von der AOK Rheinland-Hamburg, die haben das mal untersucht für letztes Jahr und die haben festgestellt, wo du das gerade sagst, auch mit dem Krankenstand,
00:21:59
Speaker
Da ging's so explizit um berufstätige Unter-30, also jetzt so was wie so als Gen-Z ansehen jetzt. Die Jungs da draußen. Genau. Und 2022 waren die im Schnitt dreimal im Jahr krankgemeldet, und das ist ein neuer Höchststand.

Psychologische Auswirkungen von ständiger Erreichbarkeit

00:22:15
Speaker
Und die waren rund 19 Kalendertage im Jahr krank. Das ist vier. Beschäftigte Unter-30. Im Durchschnitt, durchschnittlich. Ja, okay. Und die Fehlquote ...
00:22:29
Speaker
Auf die Anzahl der Mitarbeitenden gesehen, in einer Firma hat sich von 2021, kurz Gehirnsalat, bis 2022 um fast zwei Prozent erhöht. Das heißt, durchschnittlich haben immer zwei Prozent mehr Leute in einer Firma dauerhaft gefehlt im Jahr. Und das Ding ist, wenn man sich anguckt, warum die denn krankgeschrieben sind,
00:22:50
Speaker
Da gibt es dann ja immer hier, die haben Magen-Darm und die haben dann irgendwie eine Erkältungskrankheit und so. Die Infektionskrankheiten, die waren gleichbleibend in den letzten Jahren. Psychische Geschichten? Vermutung? Blimp? Genau. Wobei psychische Belastungen, da wurde aufgeführt Angststörungen, Belastungsstörungen, depressive Störungen, die sind über die letzten zehn Jahre in der Zirupe.
00:23:12
Speaker
um fast 50 Prozent angestiegen, die Fälle. Und der Grund dafür sind immer Zukunftsängste, Leistungsdruck und permanente Erreichbarkeit, wurde viel angegeben. Das heißt auch dieses ganze Thema Remote Office und immer dieses, du kannst den Laptop ja immer aufklappen und du kannst auf dem Handy arbeiten, das stresst halt mega. Und das sorgt auch dafür, dass die Leute mehr ausfallen. Also das müssen wir auch sehen, dass die neuen Formen der Arbeit eben auch nicht so gesund sind unbedingt. Kann man jetzt nicht pauschalisieren.
00:23:42
Speaker
Und warum jetzt gerade die Leute unter 30 damit so doll ausfallen, weil jetzt kommen die Boomer's wieder und sagen, ja, die arbeiten hier und so. Die sind faul, die wollen ja einfach nicht. Ist nicht so. Nee, das liegt da dran. Also das gab ja dann auch vergleichende Umfragen.
00:23:58
Speaker
Das liegt einfach daran, dass die Gen Z und auch die Generation danach, also das Leute unter 30, viel offener einfach für dieses Thema auch sind und viel stärker damit in den Austausch gehen und das eben nicht in sich reinfressen und dann irgendwann später im Leben halt stärker krank werden.
00:24:14
Speaker
sondern die gehen damit bewusster um, die gehen damit dann eher auch mal zum Arzt. Die sind sensibilisiert für das Thema, die lassen sich dann bei psychischen Erkrankungen auch helfen. Und ja, kommt das jetzt einfach viel stärker an die Oberfläche. Also das heißt nicht, dass es das früher nicht auch schon gegeben hat, in der vorherigen Generation der Berufstätigen. Also mit Sicherheit wird es das da genauso gegeben haben, nur es wurde immer anders behandelt.
00:24:35
Speaker
Jaja, das ist, das konntest du dir vielleicht auch nicht leisten, weil noch eine andere Jobangst umgegangen ist, ne? So eine andere Arbeitsplatzunsicherheit und ich sehe das auch bei der Elterngeneration natürlich, ne? Oder die sagen, na das, natürlich nicht, also das war ja auch ein Stigma und heute ist es nicht mehr so ein Stigma, sondern eher so ein, okay, ja, ich fühle mich da auch gesehen, es gibt viele Informationen, soziale Medien, ich kann mich da irgendwie belesen und dann gehe ich dem irgendwie nach.
00:24:59
Speaker
Wie viel kennst du das noch von vor 20 Jahren oder so? Da hat man irgendwie dann, ich weiß gar nicht mehr, wann das genauso gekommen ist. Aber ich hatte da so ein Gefühl, dass irgendwann ist das so aufgekommen, ey, die oder der, der hat Burnout. Das wurde uns das erste Mal so erzählt bei den Eltern oder so. Und dann haben alle immer gesagt, ja, der hat jetzt Burnout. Und das war am Anfang, dachte man so, boah, das ist jetzt so was ganz Exotisches und so, was ist denn dieses Burnout, wie die Leute haben Stress und so auf der Arbeit. Und da ist man dann das erste Mal, glaube ich, so ein bisschen damit in Kontakt gekommen.
00:25:26
Speaker
Also mir ging das so, ne? Dass man dann das erste Mal so gehört hat, ja, bei mir hier der Ingo auf der Arbeit, der hat jetzt Burnout. Und dann war immer so, wieso ist der irgendwie, was hat der denn, ja, der stellt sich ein bisschen an oder was? Das wurde dann damals noch so ein bisschen relativiert und heute ist das ja ein ganz anderer Umgang, ne?
00:25:43
Speaker
Es war auch so eine Pauschalaussage, weil man nicht so genau wusste, was ist es denn jetzt einfach. Aber derjenige ist ausgefallen, hat vorher viel gearbeitet, offensichtlich, alle haben es gesehen, sah müde aus. Zack, boom, ist Burnout. Man ist da nicht tiefer reingegangen, woran es jetzt gelegen haben könnte, ob es vielleicht auch eine toxische Arbeitsbeziehung war, ob es mit Menschen gemacht war, ob es wirklich viel workload war, ob es wirklich vielleicht eine Rückenproblematik oder irgendwie, also körperlich.
00:26:08
Speaker
Man hat immer gesagt, Burn-out. Pauschal Burn-out. Pauschal Burn-out, ne? Depressur gab's nicht. Nee, nee. Das war viel Arbeit. Das war auch ein bisschen lächerlich. Man hat sich immer so ein bisschen ... Leider. Man hat immer so ein bisschen mitgeschwungen zu der Zeit dann irgendwie noch. Ja. Das ist rein mein Gefühl. Aber das ist so, was ich so erlebt hab über die Jahrzehnte. Irgendwie, dass das dann immer so ... Es hat sich gesteigert und irgendwann war das dann anerkannter und man hat da nicht mehr so drüber gelächelt. Und mittlerweile sind wir halt dann bei dem Punkt und dann kommen da solche Untersuchungen zustande.
00:26:38
Speaker
Ich nehme es auch nicht mehr so krass wahr, ich weiß nicht, wie es dir geht, aber es sind schon jetzt sehr spezifischere Geschichten, wenn du sagst irgendwie, Mensch, ich habe eine Schlafstörung, ich komme irgendwie nicht mehr zur Ruhe oder ich habe das Gefühl, ich werde nicht gewertschätzt, bin deswegen unzufrieden im Job oder ich habe
00:26:54
Speaker
So eine Geschichte, also dass man schon sehr spezifisch werden kann, was einen dann vielleicht auch stört und was einen belastet. Und es ist nicht mehr so pauschal Burnout, sondern es ist schon, man hat schon mehr Phänomene irgendwie jetzt aktuell erkannt und auch gesehen. Resilienz muss geschärft werden und man hat auch mehr Lösungsansätze. Das finde ich eigentlich ganz beruhigend. Nichtsdestotrotz hast du recht, die Belastung nimmt zu. Ich habe neulich im Podcast mit ihm gesprochen, eben das Thema Schlafstörungen, auch bei den U-30-Jährigen echt ein krasses Thema.
00:27:19
Speaker
Ich habe aber auch noch eine spannende Aussage von wegen, die jungen Leute, die wollen jetzt vielleicht gar nicht mehr so viel Vollzahl oder warum generell auch dieses Thema, ist ja so, schwingt ja mit, aber das ist ja nicht so und fand ich ganz spannend, weil sonst hätten wir ja eine hohe Arbeitslosenquote bei den U-30-Jährigen oder bei der jungen Generation.
00:27:35
Speaker
ist ja nicht so. Wir haben tatsächlich, natürlich gibt es dort auch eine Arbeitslosigkeit und die ist auch, steigt auch ein bisschen an, weil so, was soll ich eigentlich werden? Es gibt so ein paar verlorene Profile, ganz, ganz spannend, habe ich neulich auch mal im Vortrag gehört. Einfach auch, was will ich eigentlich machen? Aber wo kommt das eigentlich her, so dieses Thema, warum
00:27:54
Speaker
Warum will ich jetzt nicht mehr mich komplett identifizieren mit dieser Arbeitswelt? Das ist ja auch noch so ein Thema, was nachlässt. Wir sind ja nicht in Napan, wo unser Job unser Leben ist, sondern irgendwie die Identifikation hat auch abgenommen. Aber auch so dieses, die Versprechung, die das Arbeitsleben für dich bereithält, dass du davon Reichtum anhäufen kannst, dass du ein Haus bauen kannst, dass du eine Rente einzahlst, dieses Versprechen.
00:28:18
Speaker
Genau, die wanken ja total. Und deswegen, warum soll ich mich da in das Hamsterrad begeben, aus deren Perspektive? Weil ich kann das nicht mehr erreichen. Ich sehe meine Eltern struggling vielleicht auch gerade, das Haus zu finanzieren. Man will ja auch, also viele wollen ja auch gar nicht die Elterngeneration so nachmachen, ne?
00:28:33
Speaker
diese Ziele mit Haus, Hund, Kinder und dann irgendwie alt werden, das ist ja jetzt auch nicht, das haben ja auch längst nicht mehr alle irgendwie so als das Idealbild. Deswegen, das war früher, wurdest du damit dann irgendwie gelockt und hier mach mal deine Ausbildung und dann kaufst du dir schön ein Haus und dann bist du da und dann hat die Schnauze. Aber das ist ja heute auch für viele, also das ist ja auch viel stärker so, dass es ganz unterschiedliche Lebensmodelle gibt. Das muss man auch sehen, finde ich.
00:28:58
Speaker
Total, aber selbst wenn die auch so geblieben sind und du sagst, okay, für mich ist es halt nicht das Haus, aber ich hätte gern irgendwie ins Ausland oder ich will reisen oder was auch immer die Lebensziele jetzt heute sind, würde mich auch mal interessieren dann. Aber vielleicht sind sie gar nicht so anders, aber sie sind einfach weiter weggerückt, weil du siehst eben, dass die ältere Generation jetzt struggled. Wie gesagt, Finanzierungen brechen weg, der Hausbau kann doch nicht gemacht werden, die Eigentumswohnung ist ins Weite gerückt, also du kannst mit einem normalen Job, kannst du dir einfach auch keine Wohnung mehr kaufen, es geht ja gar nicht.
00:29:28
Speaker
irgendwie. Und jetzt reden wir schon wieder irgendwie von einer gut gestellten Einnahmesituation und jetzt nicht irgendwie von den Leuten, die irgendwie auch im Minijob-Basis arbeiten müssen. Und deswegen, es ist ja alles so ungreifbar, warum soll ich mich dann so abrackern? So, das ist die Haltung, die habe ich neulich nochmal gelesen, fand ich irgendwie, ja, kann ich nachvollziehen.
00:29:49
Speaker
Ja, voll. Warum? Und dann, also wenn es da draußen noch jemand schafft, zu begeistern als Arbeitgebender, als arbeitgebendes Unternehmen, zu sagen, wir bieten euch verschiedene Sicherheiten an, wir sorgen dafür, dass es euch gut geht, wir kümmern uns um betriebliches Gesundheitsmanagement, bieten das Ganze vielleicht auch in einer flexibilisierten Arbeitszeitform an.
00:30:10
Speaker
Dann hören die Leute vielleicht zu. Da sind wir wieder beim Punkt Benefits & Co. Genau, voll. Und ganz kurz noch, also finde ich supergut, der Punkt, den du gemacht hast, total wichtig.

Ankündigung einer Gehaltsstudie

00:30:21
Speaker
Ich wollte auch noch sagen, wir haben tatsächlich eine Studie gemacht zu den Gehältern, weil uns das auch irgendwie interessiert. Und wir haben das ja immer schon mal in unseren Freitagabend-Stories irgendwann mal gehabt, schon vor Jahren. Und das lässt uns doch einfach nicht los. Deswegen haben wir zusammen mit Apennio eine Studie zu Gehältern in Bürojobs gemacht.
00:30:38
Speaker
Die gibt's demnächst bei uns im Magazin, deswegen nur schon mal so ein bisschen als Outlook.
00:30:45
Speaker
Genau, als kleinen Teaser, da kommt jetzt demnächst was. Da müssen wir drüber sprechen eigentlich, hab ich Bock. Das nehmen wir dann noch mal auseinander, genau, im Podcast. Also das ist, wenn die draußen ist, dann sprechen wir da noch mal drüber, weil da sind auch super interessante Sachen drin, also ich schreib die gerade. Ich bin da gerade bei, ich hab die Zahlen und sowas, das war sehr interessant. Aber das kriegt ihr bald bei uns im Magazin, deswegen da jetzt schon mal so ein bisschen der Hinweis.
00:31:09
Speaker
Ja, Gehalt ist halt einfach Hygienefaktor natürlich und im, also du, es ist ja, wenn man sich nochmal coming back to the original Thema, 40 Stunden Vollzeit, du tauschst halt einfach deine Arbeitskraft, deine Zeit gegen Geld ein, das darf man immer nicht vergessen, das ist der Deal auf dem Arbeitsmarkt.
00:31:28
Speaker
Und wenn du diesen Arbeitsvertrag unterschreibst, dann tauscht du genau diese Ressourcen miteinander aus und darüber müssen wir immer wieder neu verhandeln, was ist dann eben eine Arbeitskraft noch wert und brauchst du die eben acht Stunden am Tag oder brauchst du die weniger? Ja. So, das ist einfach der alte Deal da draußen, ne?
00:31:46
Speaker
Und das ist tatsächlich auch der größte Punkt, den, also das kann ich jetzt schon mal vorwegnehmen, das ist auch der größte Hebel in der Arbeitswelt immer noch. Deswegen ist ja klar, wird sich glaube ich auch nie ändern. Zeit gegen Geld. So viele Companies irgendwie wollen, dass ihre Mitarbeitenden sich kulturell mit ihnen identifizieren und so, am Ende des Tages geht es halt auch um Money. It's about money.
00:32:08
Speaker
Und für wen klappe ich meinen Laptop auf und es ist viel als austauschbar. Ja, es bleibt spannend. Also ich freue mich auf die ersten auch Auswertungen, so ein bisschen Langzeitauswertungen, dass man mal guckt, wie ist es denn einfach mit den neuen Modellen.

Spekulationen über die Zukunft der Arbeit

00:32:21
Speaker
Wir wissen, in Großbritannien wurde viel ausprobiert. Jetzt sagst du, Maryland ist da am Forschen und Gucken. Wir bleiben gespannt, aber dieses gute alte Vollzeit, mal gucken, wie viele Arbeitsverträge ich noch mit 40 Stunden ausstelle.
00:32:37
Speaker
Also wenn wir in zehn Jahren hier nochmal zurückgucken in diesem Podcast, dann vielleicht gibt es dann schon ganz andere Arbeitsmodelle. Dann sehen wir irgendwie, damals haben wir über 40 Stunden geredet, heute haben wir ja die 3,78 Stunden Woche und dann macht alles Chechie-PT für uns.
00:32:54
Speaker
Ja, und wir pflanzen vor allem alle Bäume oder so, weil wir müssen dann doch was gegen den Klimawandel tun. So. Und machen alle unser eigenes Gemüse. Ja, genau. Das ist das Ding. Wir sind alle Selbstversorger, wir stehen alle noch auf der Nacht auf unseren Urban Gardens und ziehen da die Tomaten. Cool. It's different work. Different work.
00:33:12
Speaker
Sagen die auch einige, ne? Wir werden nicht weniger arbeiten, wir werden anders arbeiten und auch das bleibt spannend. Was werden denn die Jobs der Zukunft? So, wir ufern aus. Was haben wir ausgeklammert? Wir haben nicht ganz explizit über vier Tage, Woche gesprochen, weil das nehmen wir gerne noch mal mit. Das ist ein Thema für sich. Also, wir haben nicht über Politik gesprochen, weil we don't want to be so fractal and so Patrick Lindner. Nee, nee, nee. Das wollen wir nicht machen. Wollen wir nicht machen? Okay.

Abschluss und Aufruf zum Feedback

00:33:39
Speaker
Ja, ich glaube, das war aber ein gutes Thema heute. Also ich fand das auch sehr cool, darüber irgendwie zu lesen. Ich finde das mega interessant, was sich da gerade bewegt. Und das wird bestimmt nicht die letzte Folge in diese Richtung gewesen sein von uns.
00:33:52
Speaker
aus unserer Reihe New Work Takes. Genau, schaut ihr mal in euren Arbeitsvertrag, was steht denn da eigentlich drin und wie viel Timetracking betreibt ihr denn eigentlich an unserer Agentur? Freundinnen da draußen? Ja. Kommt ihr da eigentlich auf eure 40 Stunden? Auch nochmal Thema Timetracking müssen wir auch nochmal machen, das ist auch ein Riesenthema, sehr, sehr schwach, ich liebe dieses Thema. Find ich auch gut, da bist du dann voll am Drücker.
00:34:13
Speaker
Da bin ich am Drücker oder am Tracken, je nachdem. Ja. Also, viele Themen. Kommt gut in das Wochenende, wenn dieser Podcast rauskommt, ist heute, weiß ich gar nicht. Heute, heute. Wenn ihr freut drauf, der kommt Freitag. It's live, it's nearly live, Leute. Genau. Fast live. Schön. Und dann freuen wir uns auf den nächsten Mal. Ihr könnt gerne auch mal Themenvorschläge in die Kommis packen, schreibt uns DMs, schreibt uns, wie euch dieser historische Abriss gefallen hat.
00:34:40
Speaker
Genau. Und macht mal Wochenende. Vielen Dank. Macht Wochenende, macht nicht mehr als 40 Stunden. So, genau. Haut rein. Ciao. Bis dann. Tschüss. Bis dann. Ciao.