Einführung und Gastvorstellung
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Speaker
So Freunde, herzlich willkommen im SEO Driven Podcast. Ihr kennt mich ja sicherlich schon. Ich bin Christian Bischmidt von der SEO Agentur Digital Effects und hier der Podcast Host. Heute haben wir mal eine etwas andere Folge, denn es dreht sich nicht primär um SEO und Online Marketing, sondern ich habe hier einen ganz spannenden Unternehmer eingeladen, den ich schon sehr, sehr lange kenne.
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Speaker
der auch eine Online-Marketing-Vergangenheit hat, aber eigentlich wie ein Chamäleon schon in unterschiedlichsten Funktionen war. Darauf gehen wir gleich mal ein. Und dieser hat jetzt eine neue Videoplattform oder Medienplattform gestartet.
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Speaker
Und das finde ich persönlich ja immer sehr, sehr spannend, weil ich mit meinem Podcast und meinem, ja, sage ich mal hier, sehr bescheidenen YouTube-Studio das immer sehr gerne verfolge. Und meist aber in den USA. Und jetzt habe ich mal jemanden, wo ich relativ nah dran bin und mal gucken kann, okay, wie läuft denn so was, so ein Unternehmen aufzubauen, so ein Medienunternehmen aufzubauen mit eigenen Studios, eigener Technik, eigenen Formaten und noch viel mehr.
Vom Polizisten zum Unternehmer
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Speaker
heute. Also erst mal Hallihallo, Josh Thuner. Vielen Dank für die Einladung, Chris. Freut mich, dabei zu sein. Josh, du bist ja wirklich ein bunter Hund, muss man sagen. Bei dir beginnt die Story eigentlich immer ... Eigentlich bist du ja Polizist gewesen. Und vom Polizisten zum Unternehmer, und da gibt's von dir viele Vorträge und auch Videos online und Interviews und so weiter.
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Speaker
Das müssen wir nicht alles von der Pike auf durchgehen. Aber ich finde es ganz spannend, mal so ein paar Highlights rauszupicken, wo ich immer mal wieder mit dir Kontakt hatte. Also zum Glück mit der Polizei habe ich selten Kontakt. Du warst ja auch in der NRW. Da kannten wir uns also noch nicht. Aber das erste Mal, wo oder das erste, was mir so ins Auge stach, war, dass du nicht nur im
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Speaker
Anzeigen verkauft ihr dich was, sondern später auch dann eben als Gründer zum Beispiel Süßwaren verkauft hast, mal eine Berliner Dating-Plattform betrieben hast, dann irgendwann in den Verlagsbereich schon fast gegangen bist.
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Speaker
dann in die Vermarktung von Verlagsprodukten und jetzt ja im Prinzip selber so eine Art Verlag gegründet hast. Wenn du da mal so zurückblickst, kann man sagen, da zieht sich schon irgendwie ein Faden durch. Aber wahrscheinlich war das ja kein lang angelegter Plan von dir. Wie kam es denn dazu? Was waren für dich so die wichtigsten Stationen, die dich heute dahin gebracht hast, wo du bist?
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Speaker
Ja, eine sehr gute Frage, Chris, weil in der Tat mag es manchmal so aussehen, als gäbe es einen großen roten Faden, dem ich folge, weil irgendwie scheint das, was ich jetzt mache, so der finale logische Schritt zu sein, eine Art neuer Digitalverleger-Typus zu sein. Aber wenn ich so zurückgucke und die ganzen Aufs und auch die ganz vielen Ups
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Speaker
mal vor Augen führe, war das nicht so angedacht. Ich bin einfach nur losmarschiert und habe versucht, das Beste in meinem Unternehmerdasein zu machen, habe nach Chancen gegriffen, nach Möglichkeiten gegriffen.
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Speaker
und habe mich auch viel ausprobiert und ich bin mir warmi und bin mir nie zu schade, auch neue Dinge zu wagen, so wie die Döner Messe zum Beispiel, die mit dem digitalen Business ja wirklich gar nichts zu tun hat.
Unternehmerische Ansätze und Innovationen
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Speaker
Im Laufe dieser Zeit, wenn ich so zurückblicke, fühlt es sich wirklich trotzdem so an, als gäbe es einen roten Faden, als ob alles nur darin münden sollte, dass ich jetzt eine Art Digital Verlag betreibe, gleichzeitig mit einer Plattform.
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Speaker
dazugehörend. Und dementsprechend bin ich auch in der Verlagslandschaft. Ich bin jetzt seit einigen Monaten Mitglied beim WDZV, also beim Bund Digital Publisher und Zeitungsverleger, die wirklich sehr lange darüber nachgedacht haben, ob sie mich überhaupt aufnehmen können, weil es nicht klar war, was wir denn jetzt eigentlich sind. Sind wir ein Digital Publisher, sind wir ein Verlag oder Plattformbetreiber? Und vielleicht sind wir einfach nur etwas ganz Neues. Und dafür waren sie dann offen. Und jetzt bin ich sozusagen dabei bei den Digital Publisher und Zeitungsverleger.
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Speaker
Einmal will ich noch ganz tief in die Vergangenheit greifen. Es fällt mir in der Online-Marketing-Branche oder in der Digitalbranche tatsächlich immer mal wieder auf, dass es ehemalige Polizisten gibt, die dann ein Unternehmen gegründet haben, Unternehmer wurden und eben in diese Digitalbranche eingestiegen sind. Was meinst du, warum ist das so und warum war es bei dir so? Also zunächst einmal, bevor ich zur Polizei kam, war ich
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Speaker
Relativ junger, aufbrausender Typ, Mensch mit Migrationshintergrund, bikulturell aufgewachsen. Und dass ich zur Polizei wollte, war für mich schon immer irgendwo klar. Als ich es dann geschafft habe, habe ich einige Dinge gelernt bei der Polizei. Strukturiertes Vorgehen, Vorbereitungsphase, Aktionsphase, Nachbereitungsphase. Ich habe sehr viele Handwerkszeugs eigentlich gelernt.
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Speaker
Und ich glaube, viele, die zur Polizei gehen, haben auch so einen gewissen Tatendrang. Sie sind proaktive Typen und lieben auch den Dialog mit Menschen und vor allen Dingen unvorhergesehenen Situationen.
Übergang zum digitalen Verleger
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Speaker
Und das kombiniert mit den Methodiken und dem Handwerkszeug, was man dort lernt, prädestiniert, glaube ich, jemanden dazu, vielleicht Unternehmer oder Unternehmerin zu werden. Bei mir war es zumindest so.
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Speaker
Als ich dann in Berlin in dem ersten Internetcafé Deutschlands dem Wunder Internet begegnete, war das für mich irgendwie einfach nur schlüssig und habe dann natürlich auch den Beruf, den ich gerne gemacht habe. Ich war gerne Polizist. Ich habe das jetzt nicht verteufelt oder es kleingeredet. Ich bin Polizist und muss mich um Straßendelikte kümmern. Es hat mit mir Spaß gemacht, aber irgendwie hat es mich dann gereizt, in die Unternehmerwelt einzutauchen. Und mit dem Handwerkszeug, was ich von der Polizei mitbekommen habe,
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Speaker
komplett neue Welt für mich war.
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Speaker
dass ich da doch viel mitgegeben bekommen hab, was mir zu Gute gekommen ist, bis heute. Du hast in einem Interview dieses Jahr gesagt, oder wirst jetzt zitiert, manchmal ist Unwissenheit das Beste, was dir passieren kann. Kann es sein, dass du, wenn ich mir das so angucke, immer wieder diesen Sprung ins kalte Wasser gesucht hast, um quasi ja aus so Strukturen auszubrechen und irgendwie Dinge neu zu denken? So hast du ja eben dein neues Start-up auch ein Stück weit beschrieben in der Branche. Ja, also ...
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Speaker
Es fällt mir schwer, diese Frage wirklich schlüssig zu beantworten, weil ich suche immer noch nach der richtigen Antwort, warum ich mir das immer wieder antue und T-Shirts bekriechen und Rollcontainer zusammenzuschrauben, obwohl ich das eigentlich alles nicht mehr machen müsste, warum ich immer wieder von vorne anfange.
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Speaker
und mich auch in Dinge wage, wo ich nicht vielleicht das richtige Wissen direkt von Anfang an mitbringe. Ich glaube, für mich ist das eine Art Überlebensstrategie. Ich habe seit meiner Kindheit dann immer damit leben müssen, mich, wie soll ich sagen, so Überlebensinstinkte als Grundlage zu nehmen, um nach vorne zu kommen, um mich durchzusetzen. Und irgendwie scheint sich das bis heute
Herausforderungen traditioneller Medien in der digitalen Ära
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Speaker
so durchzuziehen, mein letztes Unternehmen sehr erfolgreich, haben jetzt 70 Prozent an die Strögeruppe verkauft, zu einem sehr hohen Wert. Ich müsste nicht mehr arbeiten, ich kriege diese Frage auch schon so oft gestellt, aber ich hinterfrage mich dann auch immer, es ist zu viel Komfort, zu viel Bequemlichkeit, was mir Angst macht und mir dann auch irgendwie wahrscheinlich Sorge bereitet.
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Speaker
Was wird dann aus mir? Also gehe ich was Neues an. Und je mehr es mir die Möglichkeit bietet, in komplett neue Felder einzusteigen, desto mehr packt mich das auch. Rückblicken denke ich dann natürlich auch jetzt die, ich bin seit zwei Jahren, ja über zweieinhalb Jahre mit KiWon dran. Und es ist wirklich sehr, sehr anstrengend. Und ich sage dann auch immer, ich würde es nie wieder tun. Aber wenn ich einmal drin bin, dann marschiere ich auch konsequent nach vorne durch.
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Speaker
Ja, und ja auch durchaus eine ganze Weile. Also bei der Seeding Alliance, das war ja dann so das Endprodukt, glaube ich, waren es ja irgendwie auch zwölf Jahre, wenn ich das hier richtig lese. Also ist jetzt nicht so, dass du alle halbe Jahre weiterspringst, aber du hast immer so gewisse Phasen und Wellen, wo du dich neuen Dingen annimmst und dich dann da auch irgendwo festbeißt, würde ich sagen.
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Speaker
Ja, genau so ist es. Also ich bin nicht von Anfang an darauf fixiert, exit-orientiert was zu gründen und aufzubauen. Ich bin eher der Meinung, jeder der exit-orientiert gründet, arbeitet nur an der Fassade und nicht an der Substanz. Die zwei besonders erfolgreichen Exits, die ich gemacht habe, die habe ich auch wirklich sehr viele Jahre aufgebaut, die Unternehmen. Ein drittes Exit war mehr eine Art Fire Sale. Also ich musste es abstoßen, einfach weil ich keine Finanzierung bekam, obwohl es dem Wachstum nicht mangelte.
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Speaker
Aber es gab keinen, der bezahlen konnte oder einsteigen wollte und ich musste es irgendwann abgeben, weil ich das aus Eigenkräften nicht weiter aufbauen konnte. Aber so ist es in der Tat. Ich bin schon eine Weile immer dran. Wenn wir jetzt mal zu Keyone kommen, wenn ich mir die Seite so angucke, es gibt zwar verschiedene Formate, auch Grafiken, Artikel, Podcasts, aber
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Speaker
so dass dominierende scheint mir schon auch der video teil zu sein es gab ja auch in deutschland sage ich mal mit dem aufkommen von youtube und ja dann letztendlich dem video trend denke mal so vor zehn jahren 15 jahren vielleicht sogar schon auch deutsche versuche mit seven load auch ein
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Speaker
Gründer mit Migrationshintergrund gewesen. Es gab die MyVideo, die dann auch an ProSieben Sat.1 verkauft wurde. Es gab noch mal ein Pendant dazu, was auch an RTL verkauft wurde. Aber eigentlich eine deutsche Videoplattform gibt's heute nicht mehr. Es hat sich am Ende alles bei YouTube konzentriert. Und jetzt, sag ich mal, fragmentiert es sich gerade wieder so ein bisschen durch den Kurzvideotrend. Aber auch da versucht ja YouTube quasi ... das Ganze wieder mit zu vereinnahmen.
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Speaker
Wie siehst du denn da überhaupt eure Chancen als eigenständige Plattform
Mission von Kivorn: Qualitätsjournalismus fördern
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Speaker
auch? Du hast ja gesagt, ihr seid ja dieses Hybrid, dieser Hybrid aus Verlag, der sich ja auch dafür hätte entscheiden können, auf den bestehenden Plattformen primär zu posten. Macht ihr teilweise auch. Kommen wir später nochmal zu. Aber wirklich jetzt dieses Risiko auch einzugehen, auch wirtschaftlich und unternehmerisch eine komplett eigene
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Speaker
Plattformen zu bauen, die im Grunde genommen ja schon auch im Wettbewerb mit anderen Medienplattformen, Social-Media-Plattformen und so weiter steht und ja auch diese Anmutung hat von dem YouTube, Twitter, Facebook, wie die heute alle aussehen. Ganz klar. Ein Vergleich, den ich häufig als Frage gestellt bekomme, warum und wieso und macht das überhaupt Sinn. Ich für mich hab entdeckt, nachdem ich viele Jahre über die Seeding-Alliance-Verlage vermarktet habe,
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Speaker
die Verlagslandschaft, die Medienhäuser, die Medienunternehmen, zwar Social-Media-Plattformen füttern, weil sie es irgendwie tun müssen. Sie wollen dort auch stattfinden, aber es ist keine wirkliche Partnerschaft. Es gibt auf der einen Seite die Social-Media-Netzwerke, egal, ob sie jetzt rein auf Podcasts ausgerichtet sind oder Videos oder ein Sammelsurium aus mehreren Formatmöglichkeiten. Aber sie sind sehr egozentriert. Ich meine das jetzt nicht negativ mit ego, wie zum Beispiel Instagram. Da läuft alles immer über
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Speaker
Das persönliche Profil ist auf YouTube, das ist Kanalbasiert. Und auf der anderen Seite die Medienhäuser, die sich anschicken, tolle Inhalte zu produzieren, den journalistischen Charakter beizubehalten, dass sich das nicht zu sehr verwässert durch all das, was in Social Media passiert. Und zwischen diesen beiden Säulen gibt es ein Gap, eine Lücke. Und wann immer es irgendwo eine Lücke gibt, so ist zumindest mein unternehmerisches Wirken,
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Speaker
sehe ich das immer als Potenzial. Die Frage ist nur, wie unterscheidet man sich dort? Wenn wir mal den Markt anschauen, wie viele Verlage es schwer haben, sich heute zu behaupten, insbesondere in Angesicht dieser großen Monopolisten aus den USA und China und was weiß ich, wo sie sonst noch kommen könnten, haben sie ganz große Probleme, müssen sich behaupten. Da gibt es auch keinen wirklichen Schulterschluss im Moment. Jeder versucht für sich alleine nach vorne zu kommen. Und ich glaube, dass es keinen Sinn macht, in Schönheit alleine zu sterben.
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Speaker
Man muss sich zusammenfinden. Und das wird nicht auf den etablierten Social-Media-Plattformen passieren, sondern es muss was Neues kommen. Seit zwei Jahren bin ich dran, auch mit Verlagen zu reden, mit etablierten Häusern. Und so langsam gibt es da eine Verbindung, die entsteht. Und ich glaube, dass es Sinn macht, eine eigene Plattform aus Deutschland heraus zu lancieren. Und die ersten Schritte können sich auch sehen lassen. Und das Eis schmilzt. Es gibt erste Berührungspunkte. Wir haben den Verlag ResPublica zum Beispiel als
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Speaker
Partner für uns gewinnen können. Das ist Cicero, das Politmagazin, was bei uns mitmacht. Reporter ohne Grenzen ist jetzt dabei. Ein ehemaliger Herausgeber der FAZ ist dabei. Die AFP, die große Nachrichtenagentur aus Frankreich hat Kanal bei uns und so weiter. So langsam passiert da was. Und ich möchte halt einfach nur eine anbieterübergreifende Plattform für den Journalismus und für Medien schaffen zu haben. Und dadurch, dass wir ein paar Dinge anders machen wollen als Social Media,
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Speaker
haben wir tatsächlich auch vom Feedback her eine Daseinsberechtigung für uns gefunden. Nämlich das Ausschließen von Content, der mehr so Nonsens ist, Klamauk, Verschwörungsinhalte, Hate und Fake. Die schließen wir von Anfang an aus. Wir sind offen für jeden, der sagt, ich mache tolle Inhalte. Gerne auch unterhaltsam, aber es gibt einen gewissen Mindestwert an Informationen. Dengegenüber sind wir offen.
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Speaker
Die haben die Möglichkeit, Kanäle bei uns aufzumachen und über vier Formate wie Audio, Video, Text, Grafiken dann Inhalte zu publizieren. Plus, dass wir natürlich irgendwie diesen KanalbetreiberInnen, die auch die Möglichkeit geben müssen, Geld bei uns zu verdienen. Und da haben wir auch zwei Erlösmodelle
Monetarisierungsstrategien von Kivorn
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Speaker
rausgearbeitet. Und die bauen wir jetzt so sukzessive aus und gewinnen immer mehr Content-Creator, JournalistInnen und medienschaffende jeglichen Colors, die dazustoßen.
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Speaker
Auf eurer Selbstbeschreibung habt ihr auch ein großes Ziel definiert, eine Plattform für den Journalismus von morgen zu sein und dabei die Mission, eben diese Kräfte zu bündeln. Für mich stellt sich ja so ein bisschen die Frage, was ist denn der Journalismus von morgen? Wie können wir uns denn Journalismus in Zukunft noch ansehen oder vorstellen? Weil in der Vergangenheit war es ja schon,
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Speaker
ein Informationsmonopol, die Verlage, die Journalisten haben recherchiert, sie hatten den Zugang zu den Informationen, sie haben das dokumentiert, aufbereitet und dann publiziert. Heute, und das ist ja so ein bisschen die Abgrenzung auch eurer Plattform, wie du es eben schon beschrieben hast, kann ja jeder
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Speaker
recherchieren, dokumentieren und vor allem auch publizieren. Also diese Distribution von Inhalten, Meinungen, Behauptungen, Fake News, was auch immer, ist ja dezentral geworden, wurde demokratisiert quasi. Und jeder kann heute senden. Wie sieht denn wirklich aus deiner Sicht, was ist deine Vision von dem Journalismus der Zukunft? Also ich glaube, von der Qualität her ...
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Speaker
wird es bei uns nichts Neues geben. Es geht eher darum, dass der Journalismus gefährdet ist, weil die Erlöse wegbrechen. Wenn diese großen Monopolplattformen den klassischen Medien immer mehr das Wasser abgraben und die sich noch mehr auf Werbeeinnahmen fokussieren müssen, verwässert das auch sehr stark immer mehr die inhaltliche Qualität. Und auch, wenn man mal zurück schaut, allein in diesem Jahr und letztem Jahr, wie viele RedakteurInnen, JournalistInnen auf die Straße geschickt werden mussten, Brunner und Jaaß komplett plattgemacht worden.
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Speaker
Und auch jetzt vor kurzem hat Dumont Druck mit 400-jähriger Tradition seine Druckerei geschlossen von heute auf morgen. Wenn diese Menschen nicht mehr die Möglichkeit haben, sich zu finanzieren, können sie auch nicht mehr journalistisch, publizistisch tätig werden. Und dann wird diese Zahl geringer und die Rosinen werden in diese Breite immer größer, wird auch immer weniger.
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Speaker
Und dann haben wir ein Problem. Und ich habe eigentlich nur vor, mit der Plattform eine Art neue Vitrine zu schaffen, wo sich eben die Rosinen versammeln sollen, im Idealfall. Und ob Sie jetzt als Einzelperson tätig sind über einen Kanal oder als Medienunternehmen, da bin ich völlig offen. Aber ich will, dass Sie die Möglichkeit haben, über eine Plattform
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Speaker
auskömmlich sich auch finanzieren zu können. Und das funktioniert, wenn alle sich zusammenfinden, gemeinsam eine große Reichweite aufbauen, als jeder Verlag mit einem Online-Medium für sich gesehen. Wir müssen uns zusammenfinden, weil dieses Modell, was sich Social-Media-Plattformen gezeigt haben, funktionsfähig ist. Nur halt weg von diesem egozentriertem und Klamauk hin zu einer Plattform mit den gleichen Funktionen und Handwerkszeugen und Möglichkeiten auf dieser journalistischen oder informativen Ebene.
00:16:07
Speaker
Also wir schließen jetzt normale Content Creator auch nicht aus. Es gibt so viele Psychologen, Ärzte, tolle Content Creator. Auch du bist jemand, der mit fachlicher Expertise Inhalte produziert.
00:16:17
Speaker
Du bist in sozialen Netzwerken unterwegs, aber könntest auch bei uns publizieren. Dem spricht ja nichts dagegen. Du musst jetzt kein richtiger ausgebildeter Journalist in dem Sinne sein. Jetzt haben wir ja darüber gesprochen, wie du die Hauptherausforderung der Monetarisierung der Verlage im digitalen Zeitalter lösen möchtest mit der gemeinsamen Plattform. Jetzt habe ich mich darauf natürlich auch ein bisschen umgesehen.
00:16:37
Speaker
bei euch genauso wie bei den klassischen Social Media Kanälen so öffentliche Kennzahlen wie Abonnenten, Views, man sieht wie viele Kommentare da kommen und so weiter. Ich glaube der Kanal mit den meisten Abonnenten, den ich jetzt hier in eurer Liste links gesehen habe, das war ja noch eine überschaubare Zahl, hatte irgendwie 40 Abonnenten oder sowas in der Art. Die Presse Agentur, die AFP noch mal deutlich weniger.
00:16:59
Speaker
Damit dann am Ende so eine Monetarisierung funktioniert, braucht man ja entweder zahlende Abonnenten oder zahlende Werbekunden. Diese Grundherausforderung bleibt ja. Wenn jetzt
Entwicklungsstand und Konkurrenz von Kivorn
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Speaker
die Reichweite, ihr seid ja noch sehr jung, deswegen ist natürlich klar, dass ihr jetzt nicht 200 Millionen Abonnenten habt, wie jetzt MrBeast auf YouTube, der ja auch nur Klamauk macht aus deiner Sicht.
00:17:18
Speaker
Aber da gibt es ja durchaus auch sehr erfolgreiche News-Channels, Business-Channels, Informational-Channels. Wie siehst du denn diese Entwicklungen? Und wie wichtig sind denn diese öffentlichen Kennzahlen, die ihr ja auch zeigt? Also, sind die 40 Abonnenten jetzt gut oder schlecht? Also, wie du es schon gesagt hast, dafür, dass wir jetzt seit viereinhalb Monate online sind, ist das für den Staat gar nicht so schlecht. Aber unabhängig davon,
00:17:46
Speaker
Es gibt im Moment noch keinen Grund, sich als User auf Q1 anzumelden.
00:17:52
Speaker
dass man einen Account aufmachen muss. Zudem haben wir noch die Social Sign-Ins nicht fertig, also dass man sich über Google oder Apple ID einloggen kann. Und dementsprechend ist der Klick darauf, sich zu registrieren, nicht unbedingt so vorgesehen. Ich freue mich natürlich über jeden, der sich die Mühe macht, bei seinen E-Mail-Adressen einen Account aufzumachen. Aber ich rechne jetzt großartig damit noch nicht. Wir nutzen die Phase, in der wir uns jetzt befinden, noch sehr stark dafür, Bugs zu erkennen, diese zu beheben, an der einen oder anderen Stelle zu arbeiten.
00:18:19
Speaker
Und die Partner, die dazu stoßen, die sind von Anfang an von uns da auch in Kenntnis gesetzt, dass wir noch im Beta-Stadium sind und gehen das erstmal mit. Aber langfristig sind das natürlich ganz klar wichtige KPIs, um auch Erlöse zu generieren. Und man darf sich jetzt nicht beispielsweise von den 40 Abonnenten, ich glaube, das ist der Kanal No Risk, No Chance,
00:19:00
Speaker
Klar, alles, was mit Werbung zu tun hat und ich komme aus dem Bereich, kenne mich da sehr gut aus. Je nachdem, wie viel Reichweite dein Kanal auf Kivorn hat, kriegst du 70 Prozent der Nettoerlöse ab, die auf deinen Kanal entfallen. Bei dieser Werbevermachtung gibt es aber auch eine Besonderheit, dass jemand, der deinen Kanal cool findet, direkt über ein Self-Booking in deinen Kanal sozusagen, wie man es bei Instagram kennt, diese Sponsor-Posts reinbuchen kann.
00:19:07
Speaker
Das ist eine sehr wichtige Sache. Das ist eine sehr wichtige Sache. Das ist eine sehr wichtige Sache.
00:19:25
Speaker
Und völlig unkompliziert. Grafik hochladen, Titel, C-Duel angeben und danach nur rein buchen. Und das läuft dann direkt in deinen Kanal rein. So Februar, März nächsten Jahres soll es die Möglichkeit geben, dass du selbst entscheiden kannst, ob du Beiträge hast, die du online stellst, aber entgeltpflichtig machen willst. Dass ein ganzer Kanal oder es gibt bei uns auch die Möglichkeit, dass du in deinem Kanal Unterkanäle aufmachst. Also ob du einen ganzen Kanal oder Subchannels
00:19:52
Speaker
Kostpflichtig machen willst, ist dann eine zweite, dritte Iterationsstufe, die kommen soll. Aber im ersten Schritt geht es darum, dass du beim Uploaden eines Posts sagst oder sagen kannst, dieses Video ist so exklusiv oder dieser Podcast, der soll 99 Cent kosten. Oder 1,49, keine Ahnung. Und der User, der dann auf der Plattform unterwegs ist und es gerne sehen möchte, kann dann halt ein Volumen aufladen auf Kiborn in seine Wallet und dann entscheiden, ob er das da einfach nur freischaltet. Er muss also kein Abo machen.
00:20:19
Speaker
Und davon wollen wir dann 90% abführen an den Kanalbetreiber. Das heißt, das sind keine neuen Businessmodelle. Es gibt ja Tools, die da in dieser Richtung schon auf dem Markt unterwegs sind. Aber es sind halt immer nur Tools, die dir die Möglichkeit anbieten, Payments zu machen oder Werbelöse zu generieren. Aber wir wollen, ähnlich wie die Social Media Plattform, auch gleichzeitig die Reichweite in dieses gesamte Ökosystem mit aufbauen. Und ich glaube, dass das funktionieren wird. Es klingt und kommt zumindest gut an bei denen, mit denen wir sprechen.
00:20:48
Speaker
Wir haben zum Beispiel Rashas Welt, der hat 150.000 Abonnenten auf TikTok und der publiziert auch bei uns seit 3-4 Wochen. Der empfiehlt das auch eine super Idee und es kostet ihn ja auch nichts. Also einen Kanal aufzumachen kostet gar kein Geld, die Inhalte erstellt er auch und kann sie halt einfach bei uns erstmal mit reinnehmen und jetzt schon anfangen.
00:21:04
Speaker
zu füttern. In Deutschland ist es tatsächlich schwer, vielleicht mal gut zu wissen, Kanalbetreiberinnen zu gewinnen. Immer sehr verhalten und vorsichtig, baut erst mal auf, ich gucke mir das an. In der Türkei hingegen, wo wir fast 80 Kanäle mittlerweile haben und auch Kanäle, die in Summe über fast 20 Millionen, also ich glaube knapp über 20 Millionen Follower in den sozialen Netzwerken haben, machen einfach zack einen Kanal auf und fangen an, ihre Inhalte auch bei uns zu publizieren.
00:21:31
Speaker
Also da gibt es noch mal so kulturelle Unterschiede, aber es gibt keinen Grund, das auf mich zu tun. Ja, du hast ja schon gesagt, die Reichweite und dann der Zugang zum Kunden. Du hast eben schon gesagt, es gibt im Moment noch keinen Anreiz, sich zu registrieren. Ich glaube, es gibt auch noch keine App. Wir sind ja auch in so einem Zeitalter.
00:21:47
Speaker
eigentlich will man ja haben, dass man auf dem Handy des Users, am besten auf der Startseite quasi, das App-Symbol hat und er dann eben täglich vielleicht auch bei Keyone reinschaut, um sich eben weiterzubilden oder eben journalistische Informationen zu beziehen. Das muss ja am Ende dann im
00:22:05
Speaker
Endkundenmarketing, was dann irgendwann anlaufen muss, die größte Herausforderung sein, die Leute wirklich zu überzeugen, neben Twitter, YouTube, Telegram, WhatsApp, Instagram, TikTok, Rumble und was noch alles gibt, jetzt auch noch Keyone zu installieren und da dann auch noch reinzuschauen. Absolut. Also ich glaube, ich sage nicht, dass das ein Zuckerschlecken wird. Es ist anstrengend seit der Stunde eins, seitdem ich unterwegs bin und ich bin seit zweieinhalb Jahren dran.
00:22:31
Speaker
Aber ich bin halt dafür bekannt, dass ich einfach durchziehe. Und es ist ein langer Weg und ich bleibe einfach dran. Aber es gibt auch eine App, nur zur Info. Die gibt es seit Juli diesen Jahres. Allerdings promoten wir die noch nicht. Also auf iOS und Android ist es verfügbar. Nur promoten wir die noch nicht, weil wir da noch final einige Bugs fixen müssen. Und das haben auch schon die ein oder anderen User, die es installiert haben, auch herausgefunden und sind uns da relativ wohlgesonnen unterwegs, haben wir festgestellt.
00:23:00
Speaker
dass Sie auch selber immer wieder erwähnen, dass wir Beta sind. Ich habe da keine Angst vor, ehrlich gesagt, inmitten dieser gesamten Konkurrenz. Ich glaube, es ist ein großer Unterschied, wenn wir es schaffen, neben diesen ganzen egozentrierten Plattformen und neben diesen Plattformen, die wirklich voll mit allem Möglichen sind, es schaffen, als Plattform aus dem Markt zu gehen und sagen, hey, wir haben auch tolle Inhalte und da läuft aber sonst nichts dazwischen durch, was dir einfach nur deine Lebenszeit frisst.
00:23:26
Speaker
Probier's bei uns aus und es gibt ein paar besondere Feature, die wir noch zusätzlich reinbauen. Ich glaube, dass wir
Kivorns Positionierung und Medienlandschaft
00:23:33
Speaker
eine Chance haben werden. Jetzt bist du ja selbst auch einer der Kanalbetreiber bei euch. Und das, ich sag mal, ich konsumier das jetzt immer auch noch so nebenbei auf den normalen Social-Media-Kanälen. Unter anderem gab's da von dir einen Livestream zur Türkei-Wahl auf YouTube. Die Aufzeichnung hat mittlerweile 126.000 Aufrufe.
00:23:54
Speaker
Das ist aber auf YouTube bislang der einzige Content von euch. Eigentlich ist das ja nicht schlecht gelaufen. Ist es vielleicht doch eine Überlegung wert, auch die anderen Plattformen stärker zu nutzen für solche Inhalte? Also wir teilen Inhalte in den sozialen Netzwerken, experimentieren. Es ist nicht leicht, aus sozialen Netzwerken Traffic rüberzuholen. Da experimentieren wir genauso wie alle anderen Medienschaffende auch.
00:24:19
Speaker
YouTube haben wir unter anderem deswegen genutzt, weil wir zu der Zeit noch nicht so weit waren, einen eigenen Livestream rauszuhauen. Und wir waren das einzige Medienunternehmen, was sich dieser Türkeiwahl in der deutschen Medienlandschaft angenommen hat. Und ich verstehe meinen Job als Digitalverleger in diesem Fall dann auch wieder so, dass ich mich auch um Themen kümmern muss und kümmern will, wie zum Beispiel eben die Türkeiwahl. Und deswegen haben wir uns dieser Sache angenommen. Aber langfristig soll das natürlich bei uns stattfinden. Es gibt eine Besonderheit, finde ich, bei uns.
00:24:48
Speaker
dass wir neben all den freien Content-Creator, die eben auch den Draht zu etablierten Verlagen suchen und ihnen helfen wollen und auch mit ihnen zusammen Formate entwickeln wollen, wie zum Beispiel diese Türkei-Wahl oder eben
00:25:02
Speaker
Wenn eine Bundestagswahl ansteht, eine Landtagswahl ansteht, dass dann ein Chefredakteur von Verlagshaus X bei uns sozusagen eine Art Elefanten- oder Mini-Elefanten-Runde bei uns im Studio machen kann. Wir haben ja 70 Quadratmeter ein vollwertiges TV-Studio eingebaut und das völlig abseits vom linearen Fernsehen. Wir kommen mit unserem Know-how, mit unseren technischen Ressourcen und können konzeptionell helfen.
00:25:28
Speaker
Was Sie dann halt bei uns erkennen, dass Sie auch vielleicht unabhängig von Ihren Medien neue Wege beschreiten können. Das, was man vom Fernsehen kennt, bei uns zu produzieren und bei uns zu veröffentlichen. Was Sie vielleicht bei YouTube bis jetzt nie gemacht haben oder nur so stiefmütterlich behandelt haben, weil man da natürlich sehr oft im Schatten der ganz großen
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Speaker
Kanäle steht und eben auch oft das Problem hat, dass wenn du Inhalte dort online gestellt hast, dass natürlich der Algorithmus von YouTube zu deinem Content auch andere Videos mit einblendet im Hintergrund oder im Nachgang, mit denen du dich vielleicht nicht so identifizieren magst, wenn es vor allen Dingen Verschwörungsinhalte sind, zum Beispiel.
00:26:03
Speaker
Ja, ich musste auch zwangsläufig immer an Bild-TV denken und an Julian Reichelt und das, was er jetzt heute mit News und anderen Formaten und Plattformen macht. Wie siehst du das? Ich sag mal, du hast dich ja schon inhaltlich in Anführungszeichen auch politisch stark abgegrenzt und gesagt, okay, es gibt gewisse
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Speaker
eine gewisse Wertekompass, den ihr auch bei euch veröffentlicht habt, in dem das alles stattfinden soll. Wenn man jetzt in Europa dieses Beispiel nimmt, aber auch wieder über den Teich schaut, in den USA stellt man fest, dass viele dieser unabhängigen Medienplattformen doch eher aus so einer politischen
00:26:45
Speaker
Diskussionen, Motivationen und auch eher am rechten politischen Rand entstanden sind. Vielleicht für dich, der sich jetzt viel damit auseinandersetzt, auch unternehmerisch und selbst, sag ich mal, jetzt auch hier in Deutschland einen Versuch wagt, eine neue Medienplattform aufzubauen. Wie beurteilst du das? Wie wertest du das? Und ist das vielleicht sogar eine Gefahr für die Medienlandschaft? Also, die Plattform Newsday kenn ich natürlich.
00:27:10
Speaker
Ich schaue da immer rein und stelle fest, dass es da immer mehr Parallelen zu geben scheint, zumindest was Kanäle anbelangt. Auf der Plattform von Julian Reichelt redet man von Shows, heißt bei uns Kanäle, und es geht darum, mit etablierten JournalistInnen eigene Kanäle oder Shows aufzubauen und sie dann voranzutreiben.
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Speaker
Aber auf der anderen Seite ist es auch für mich echt, da fühlt sich das sehr komisch an, wenn sich eine Plattform selbst als oder den Claim anheftet, die Stimme der Mehrheit zu sein. Wir haben bei uns bei Kivorn noch gar nichts drinstehen oder dransteht am Logo oben, weil wir auch oft die Rückfrage bekommen, wofür steht ja eigentlich, und dann sagen wir, guck mal, in About Kivorn, da steht dran, anbieterübergreifende Plattform für Journalismus oder Medienschaffende. Wir haben es also noch nicht ganz klar,
00:27:54
Speaker
den Usern gegenüber mit einem Claim versehen oder Slogan. Es ist in der Tat so, dass Plattformen wie E-Muse und andere auch über den Teich geschaut, tatsächlich aus einem ganz gewissen Spektrum kommen und sich dieser Methodiken der Social Media Plattform
00:28:09
Speaker
bedienen, weil sie sehen, dass es relativ schnell so möglich ist, Dynamiken zu erzeugen, um Reichweite aufzubauen. Umso erstaunlicher, dass die liberalen oder etablierten oder freiheitlich demokratisch organisierten Medien diesen Schritt eben nicht gehen bisher und sich nur darauf ausruhen, auf die Tradition oder 16. oder 17. Generation zurückblickend über zwei, drei Jahrhunderte, was bis dahin aufgebaut und glauben, dass es immer so weiterlaufen wird.
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Speaker
wird es wohl anscheinend eben nicht. Wenn es in der Musikbranche ein Spotify gibt oder Audiobranche, in der Filmbranche ein Netflix und Amazon Prime, warum nicht im Journalismus eine Plattform? Und es gibt drei wichtige Gründe, warum das bis jetzt nicht zustande gekommen ist, weil natürlich die Verlage
00:28:53
Speaker
ein großes Problem daran haben, der Sorge geschuldet, sich zu kannibalisieren, große Vertrauensprobleme mit jemand anderem zusammenzuarbeiten und sich da quasi einen Wettbewerb aufzubauen und dann natürlich last but not least immer versuchen, erstmal selber was zu lösen, aber es dann trotzdem nie angehen. Und ich habe jetzt einfach den Schritt gemacht und gewagt,
00:29:13
Speaker
und suche auch offenen Diskurs und habe auch schon das eine oder andere Streitgespräch gehabt, wo man mir zum Beispiel sagte, Josh, warum muss ich denn jetzt neben Facebook und Co. auch noch bei dir veröffentlichen? Und ich dann erklärt habe, ich sitze gerade neben dir. Also sag mal, du hast einen Kanal bei mir, bist ein großer Verlag und du hast es geschafft, dass dein Kanal auf Kifon 300.000 oder 500.000 Zugriffe hat und vielleicht 70.000 Abonnenten oder mehr. Und du hast die Idee, deinen Kanal selbst zu vermarkten, statt ihn von mir vermarkten zu lassen. Dann rufst du mich an.
00:29:43
Speaker
Ich sitze hier in der Friedelstraße in Berlin. Entweder komme ich zu dir oder du zu mir. Wir setzen uns zusammen und du sagst mir einfach, was du dir vorstellst. Und wenn ich es technisch realisieren kann, setze ich das für dich um. Aber ruf mal jemanden von YouTube oder von Facebook und sag ihm einfach mal, dass du deinen Kanal, den du dort hast, selber vermarkten möchtest.
00:29:58
Speaker
Die werden sich direkt rumscheren und sich mit dir darüber unterhalten. Ich bin zugänglich, griffbereit, ich bin hier. Das sind so Dinge, wo ich glaube, wenn man dann mit den Verlagen zusammenarbeitet oder mit den Medienschaffenden, die etabliert sind, dass es uns gelingen kann, zusammen einen Schulterschluss zu suchen, eben Kräfte bündelt, mehr draus zu machen.
Finanzierung und Zusammenarbeit in der Medienbranche
00:30:17
Speaker
um sich unter anderem neben den Monopolisten dann zusammen behaupten zu können. Letzte Frage. Gerade bei Julian Reichelt und seiner Plattform wird ja viel diskutiert, wie das Ganze finanziert wird, wer da im Hintergrund steht. Auch in den USA, ob es jetzt nun Tucker Carlson ist, der gerade mehrere Millionen eingesammelt hat oder Ben Shapiro mit Daily Wire, die da viele Millionen eingesammelt haben. Also man braucht einiges an Geld.
00:30:41
Speaker
Und von wem das Geld kommt, das kann durchaus ja auch Einfluss haben. So wird es jetzt zumindest bei Julian Reichelt vermutet. Wo kommt euer Geld her? Wie finanzierst du dieses Studio und diese ganze Plattform? Also ich finanziere dieses Studio mit viel Geld und viel Liebe und Leidenschaft. Wo es herkommt, das ist aus Eigenmitteln finanziert. Ich werde aber auch wahrscheinlich noch weiter Kapital dann auch zusätzlich aufnehmen müssen, weil es ist nicht leicht in dieser Welt
00:31:10
Speaker
Jedenfalls einen ganz großen Wettbewerbsdruck gibt, sich zu behaupten. Ob es mir gelingen wird, weiß ich nicht.
00:31:16
Speaker
Wenn ich so zurückschaue, haben wir eine gute Arbeit bis jetzt gemacht. Es läuft langsamer als geplant, aber ich glaube, dass ich es hinkriegen werde. Ich bin davon überzeugt, dass es zwischen den Medienhäusern, die hier in Deutschland unterwegs sind, doch die einen oder anderen geben wird, die sagen werden, tolles Ding, wir gehen dieses Risiko mit, mal ausgetretene Pfade zu verlassen, was Neues auszuprobieren. Und dann ist spätestens da noch jemand dabei, der dann Geld mitbringt. Ansonsten ist das bis jetzt selbst getragen.
00:31:40
Speaker
Ja, es gab ja auch mit Holzbrink, Ventures und Ähnlichem, auch aus allen Medienhäusern. Auch Axel Springer ist ja sehr aktiv. Ist halt die Frage, ob das Geld dann aus einem dieser Medienhäuser kommen darf, soll oder nicht. Oder vielleicht aus mehreren dann im Bestfall. Das wär dann wieder der Schulterschluss. Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg damit. Wär es weiter beobachten. Und wir haben ja auch schon mal darüber gesprochen. Ich bin auch einer derjenigen, die sagt, jetzt noch eine Plattform mehr hochladen.
00:32:07
Speaker
Ich bin vielleicht jetzt auch nicht das größte Traffic Zugpferd, weil es doch sehr speziell ist, worüber ich hier spreche. Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg. Schaltet gerne beim nächsten Mal wieder ein. Und ja, bis dahin, euer Christian. Und danke, Josh. Vielen Dank.