Einleitung zum SEO Driven Podcast
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Speaker
So, Freunde, mein Name ist Christian B. Schmidt von der SEO-Agentur Digital Effects und ihr hört SEO Driven, mein Interview-Podcast, in dem ich mit anderen Experten und Unternehmern über Online-Marketing spreche.
Shopify SEO mit Simon Piontek
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Speaker
Heute habe ich mir zum Thema Shopify-SEO den Simon Piontek eingeladen, sozusagen. Er ist Leiter Online-Marketing bei der E-Commerce-Agentur Hey. Und wir wollen, wie gesagt, über die Suchmaschinenoptimierung für Shopify-Shops sprechen. Erst mal Halli, Hallo Simon. Hallo Christian. Danke für die Einladung erst mal und
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Speaker
Freut mich heute da zu sein und ja, bin gespannt. Sehr gerne,
Vorstellung von SEMrush als SEO-Tool
00:00:34
Speaker
sehr gerne. Bevor es mit dem Podcast weitergeht, möchte ich dir den Partner der heutigen Episode vorstellen. Wir nutzen SEMrush in meiner SEO Agentur Digital Effects schon seit Jahren und setzen es erfolgreich für unsere Projekte ein. SEMrush ist ein umfangreiches SEO-Tool, das dich bei der Recherche von Keywords, der Optimierung deiner Website und der Überwachung deiner Wettbewerbe unterstützt. Du kannst damit zum Beispiel die Rankings deiner Website verfolgen, die Backlinks deiner Konkurrenz analysieren oder auch Lücken in deiner Keyword-Strategie aufdecken.
00:00:58
Speaker
Mit dem SEO Writing Assistant kannst du nicht nur bestehende Texte umformulieren, vereinfachen, erweitern oder zusammenfassen, sondern jetzt auch optimierte Inhalte mittels KI komplett neu verfassen. Teste Semrash jetzt kostenlos, indem du auf den Link in den Show Notes klickst.
Relevanz von Shopify für Unternehmen
00:01:13
Speaker
Zurück zum Interview. Du bist ja auch ein Internet-Urgestein sozusagen. Ich weiß gar nicht, wie lange wir uns schon kennen.
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Speaker
Sehr, sehr lange auf jeden Fall. Im Performance Marketing schon sehr lange unterwegs und gab immer wieder Stationen, wo wir irgendwie übereinander gestolpert sind sozusagen. Und jetzt kürzlich hast du bei LinkedIn eine schöne Case Study, eine Shopify SEO Case Study gepostet. Und da dachte ich mir, Mensch, das Thema Shopify nimmt auch bei uns immer mehr Fahrt auf. Also wir haben mittlerweile recht
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Speaker
große Kunden, die tatsächlich von eigenen Systemen oder älteren Systemen mittlerweile auf Shopify auch umstellen. Auch in meinen ganzen SEO-Checks, wenn ich mit Unternehmen spreche, die jetzt eher nicht so super online-affin sind oder jetzt keine riesige Online-Marketing- und E-Commerce-Abteilung haben, sage ich auch immer, okay, such dir ein schlüsselfertiges System. Shopify ist da für die meisten das Beste, was einfach funktioniert, in Anführungszeichen, und man sich eben dann nicht um
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Speaker
die ganzen wie bei WordPress und WooCommerce dann um Server und Plugins und Aktualisierung und so weiter kümmern muss. Lass uns doch mal
Shopifys Ursprung und aktuelle Trends
00:02:20
Speaker
so einsteigen. Für wen ist dann aus deiner Sicht Shopify geeignet? Man kennt es ja so ein bisschen aus diesem Influencer-Bereich, eben wie gesagt, so diese Solo-Entrepreneure, aber wie gesagt, an meiner Erfahrung her mittlerweile auch große Unternehmen. Wie ist denn da so die Spanne der Unternehmen, die Shopify nutzen? Ja, man muss sich überlegen, wo Shopify an sich herkommt oder für wen Shopify an sich gedacht war.
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Speaker
Es sind wirklich die Shops bzw. die Influencer, die Die-to-Consumer-Brands, die gerade über Social Media angefangen haben.
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Speaker
sich irgendwo eine eigene Marke aufzubauen und eigene Reichweiten aufzubauen. Also es sind sehr, sehr viele direkte Consumer Brands, die mittlerweile auf Shopify unterwegs sind. Die reinen Online-Pure-Player, also sprich ich sage mal die Retailer, die jetzt voll sedimenter sind in gewissen Bereichen, sind noch nicht so auf Shopify unterwegs. Wobei sich das Video eben auch schon angesprochen hat, gerade auch so ein bisschen ändert. Das heißt, man sieht jetzt, dass so langsam auch der eine oder andere von Magento oder von ShopWare umsteigt auf Shopify.
00:03:16
Speaker
Aber es sind doch eher, ich sage mal, aktuell auch 95 Prozent immer noch Direct-to-Consumer-Brands, die eigentlich viel über Social Media kamen. Oder halt auch dieser typische Amazon-Private-Labelhändler, der dann gesagt hat, okay, ich brauche jetzt noch irgendwie ein funktionierendes Shop-System, was ich meinen Endverbrauchern anbieten kann, wenn sie halt mal den Brand außerhalb von Amazon suchen.
SEO-Rankings von Shopify vs. Amazon
00:03:37
Speaker
Und da bietet es sich halt an, relativ schnell einen eigenen Shopify-Shop hochzuziehen.
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Speaker
Man sieht relativ wenige Shops. Der Johannes Beuys von Cystrix hat mittlerweile schon zwei Jahre her, hat mal einen relativ großen Blogbeitrag gepostet zum Thema Shopify SEO und hat da alle Shopify Shops in Deutschland.
00:03:56
Speaker
mal verglichen mit Amazon, also sprich Cystrix Index von Amazon.de gegenüber den Cystrix Index kumuliert oder addiert von allen Shopify Shops in Deutschland genommen. Die waren dann irgendwie zusammen beim Cystrix Index von 100 und Amazon ist ja bei über 2000. Und da hat man schon ganz schön gesehen, dass das eigene Shopify jetzt im Bereich SEO
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Speaker
noch gar nicht so vertreten war. Damals gab es, ich glaube, mehr als zehn Domains oder Shops, die im Systems Index von der 1 vor dem Komma hatten. Das hat sich jetzt so ein bisschen erhöht in den letzten zwei Jahren. Ich sage mal, jetzt sind es vielleicht überschaubar, vielleicht irgendwie 50 Shops. Aber es ist nicht so, dass man da jetzt Shops dabei hat, die irgendwo wie die großen Player-Markt irgendwie einen Systems Index von über 10 haben oder von 20 oder so. Das sieht man auf Shopify-Basis irgendwie ganz, ganz selten.
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Speaker
Da gibt es nur zwei, drei gute, die auch mal einen achte Index hatten, die natürlich ein bisschen zurückgefallen sind. Ansonsten im SEO-Bereich sind die Händler noch nicht so aktiv. Liegt aber sicher auch daran, dass die meisten halt aus einer anderen Welt kommen. Also die kommen eher aus der Performance-Welt, machen halt relativ viel an Social Ads und haben da ihre Reichweiten und skalieren eher in die Richtung.
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Speaker
Und dabei ist das Thema SEO eigentlich noch nie so wirklich angekommen. Merkt man auch auf den Messen. Also wenn man irgendwie auf einer SEO-Messe ist, da trifft man selten einen Shopify-Handler. Es ist ja auch so ein bisschen naturgegeben. Wir haben ja auch, jetzt unabhängig von Shopify, immer mal wieder D2C-Brands, die wir auch begleiten und beraten. Da ist das ja auch so ein bisschen sozusagen in der Natur der Dinge, dass wenn ich jetzt meine eigene Marke habe
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Speaker
Und diese Aufbau, dass die natürlich jetzt noch nicht so super bekannt ist, wie wenn ich jetzt einfach wie einen Zalando Adidas Schuhe verkaufe, wo ich dann natürlich, also wenn ich da noch in der Lage bin, dazu zu ranken, natürlich auch viele Sichtbarkeitspunkte sammeln. Also das ist ja immer so ein bisschen auch die Kritik, sage ich mal, dass natürlich ein hoher Sichtbarkeitsindex jetzt nicht unbedingt immer per se erstrebenswert ist. Weil wenn ich in Nische bin mit einem
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Speaker
Produkt, was einen hohen USP hat, dann bin ich schon mal naturgemäß gar nicht in der Lage, zu diesen ganzen generischen Begriffen irgendwas zu positionieren. Was würdest
Integration und SEO-Einschränkungen bei Shopify
00:06:08
Speaker
du denn sagen? Was sind denn so die wichtigsten Vorteile ganz allgemein von Shopify und die wichtigsten Nachteile, wenn man das jetzt halt mit einem Shopwear oder sowas vergleicht? Also ich denke da immer auch so ein bisschen in dieser Welt quasi WordPress versus was weiß ich, ein Wix oder diese Baukästen. Also
00:06:26
Speaker
auch gerne so Android versus Apple, ne? Also Apple ist so der closed garden, ist das alles irgendwie aufeinander abgestimmt, funktioniert alles ganz gut, aber man hat natürlich gewisse Einschränkungen, man hat vielleicht nicht immer wirklich das absolute Top of the Edge.
00:06:42
Speaker
neueste, modernste, aber eben ein sehr gutes System, was immer noch sehr modern ist. Und auf der anderen Seite gibt es ja so die Bastlerwelt mit WordPress, wo irgendwie alles möglich ist. Da kann man jetzt natürlich innerhalb von Wochen gab es da die ersten Chat-GPT-Plugins und so was. Da muss man natürlich dann immer warten, bis dann Shopify vielleicht sowas in irgendeiner Weise implementiert, was manchmal schnell gehen kann, manchmal aber auch nicht. Was siehst du noch so aus Händlersicht eigentlich an von Nachteilen von Shopify?
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Speaker
Der große Vorteil von Shopify sind die Schnittstellen zu externen Plattformen. Ich sag mal, die ersten waren Instagram und Facebook. Dann kam irgendwann TikTok dazu. Pinterest gehört mit dabei mit einer Schnittstelle. Seit drei, vier Monaten gibt es die YouTube-Schnittstelle. Das heißt, wenn ich ein YouTube-Video habe, ein Produkt vorstelle, kann ich direkt auf YouTube mein Produkt verkaufen. Das heißt, der User verlässt YouTube nicht mehr, sondern er macht seinen Sale direkt auf YouTube. Wenn ich dort halt meine eigene Reichweite schon aufgebaut habe,
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Speaker
Dann hat Shopify dafür die perfekten Schnittstellen, die direkt auch funktionieren und die extrem einfach einzurichten sind. Das hat kein anderes Shop-System. Es gibt sicher für WordPress, Shopware, Magento mittlerweile Plugins, aber auch da ist es in der Regel so, bis man die eingerichtet hat, konfiguriert hat, bis es funktioniert, dann ist es wieder mit der Version, die man selber nutzt, vielleicht auch wieder nicht kompatibel, weil dann irgendwie, gerade bei Shopware dann irgendwie das eine Plugin funktioniert mit Shopware 5, das andere nur mit Shopware 6. Bei WordPress ist es ähnlich, bei Magento auch nutze ich Magento 1 oder
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Speaker
Und das funktioniert bei Shopify problemlos. Das heißt, die Anbindung an externe Plattformen ist total easy und problemlos innerhalb von ein, zwei Stunden umsetzbar. Eigentlich für die meisten Händler. Der Nachteil aus SEO ist, dass die Anbindung auf externe Plattformen sehr einfach ist.
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Speaker
Das ist im Endeffekt das starre System. Das heißt, man muss wirklich noch sagen, wenn man nicht weiß, was man bei Shopify machen muss, es ist schon so, dass Shopify aus SEO Sicht viele Probleme hat, die bis jetzt immer noch nicht gelöst worden sind. Und das fängt damit an, dass ich einfach als Beispiel feste URLs habe. Das heißt, es gibt feste Verzeichenstrukturen.
00:08:38
Speaker
Ich kann nicht einfach sagen, ich möchte irgendwie, ich bleibe beim Beispiel Zalando, ich möchte irgendwie die URL-Struktur ähnlich machen wie meine Bradcom Navigation. Ich sage einfach, ich habe Schuhe und unter den Schuhen gibt es dann die Turnschuhe und dann gibt es irgendwie die Turnschuhe in rot, sondern bei Shopify habe ich einfach feste
00:08:54
Speaker
Zum Beispiel die Kategorien, die nennen sich dann immer Collections und dahinter kommt halt der Kategorienname, aber er kann halt keine Verzeichnisse anlegen. Bei den Produkten ist es genauso. Das Problem bei den Produkten zum Beispiel ist so, wenn ich ein Produkt zum Beispiel zwei Kategorien zuordne, bekommt das Produkt auch zwei URLs. Das heißt, es ist immer unter Products slash Produktname und einmal unter Collections Kategorienname und dann nochmal Products und Produktname erreichbar.
00:09:16
Speaker
Das heißt, ich habe per se immer von vornherein vom System her zwei URLs für dasselbe Produkt, was aus zero Sicht natürlich nicht wirklich
SEO-Herausforderungen bei Shopify
00:09:24
Speaker
optimal ist. Dann nutzt Shopify in der Regel schon Canonical und sagt, was die richtige URL ist. Auch in der Site Map kann man die richtigen URLs festlegen. Nur die interne Verlinkung im Shop ist in der Regel per se auch wiederum falsch. Das heißt, wenn ich auf der Kategorie-Seite gehe und dann auf das Produkt klicke und ich dann in meinem Browser die URLs anschaue, sieht man, dass immer auch die falsche URL intern verlinkt ist. Und dieses Problem gibt es halt
00:09:45
Speaker
noch zigmal bei vielen, vielen anderen Beispielen bei Shopify. Das kann man lösen, indem man aber wiederum nur Custom Code anwendet, was ja der normalen User, der jetzt, ich sag mal, von SEO keine Ahnung hat, wieder ein bisschen problematisch ist, weil er natürlich nicht weiß, was muss ich im Shopify Code, im Liquid Code ändern, wo muss ich es ändern, damit das auch angepasst ist. Man sieht die ersten Shops zum Beispiel, ein Beispiel ist Rollei, die machen... Fotozubehör. Genau, Fotozubehör.
00:10:11
Speaker
Die laufen auch auf Shopify. Wenn man sich da die Struktur anschaut, die ist zum Beispiel auch auf Kategorie-Ebene, die interne Verlinkung, ist sauber umgesetzt worden. Das heißt, es gibt schon die ersten Beispiele, wo man sagen kann, die technischen SEO-Maßnahmen greifen bei den ersten Shops bzw. die ersten Märkten so langsam. Aber im Großen und Ganzen glaube ich,
00:10:30
Speaker
gibt es da noch einen Riesenbedarf. Meines Erachtens haben 99% der Shopify-Shops das Problem und haben es noch nicht richtig umgesetzt. Weil es einfach die wenigsten wissen. Da gibt es noch so zwei, drei andere Sachen, die man wissen muss. Pagenierung ist ein Problem auf Kategorie-Ebene. Ist auch mit einem Canonical, wie man sagt, ein Shopify-Gelöst, der aber falsch ist.
00:10:48
Speaker
Auch den kann man mit dem Code auch wiederum leicht selbst ändern. Ist an sich eine Anpassung, die dauert drei Minuten oder zwei Minuten. Ist aber per se, wie gesagt, von Seiten Shopify halt falsch. Ja, das sind so die wichtigsten Themen, die man eigentlich in der Regel bei Shopify hat. Im Wettbewerb zu WordPress, du hast es eigentlich auch schon gesagt,
00:11:04
Speaker
Shopify hat den Vorteil, dass es zum einen eine Cloud-Lösung ist. Es ist fremd gehostet. Das heißt, ich muss mich um das Thema Hosting nicht kümmern. Ich muss mich um das Thema Skalierbarkeit nicht kümmern. Das heißt, wenn man mal eine TV-Kampagne macht oder eine andere Kampagne und das Produkt oder der Shop geht durch die Decke,
00:11:21
Speaker
Dann habe ich nicht unbedingt das Problem, dass der Shop auf einmal nicht erreichbar ist oder komplett abrauscht. Das hatte ich auch schon mal. Das Problem hat man mit Shopify in der Regel gar nicht. Das ist von der Skalierbarkeit ganz gut. Nachteil ist natürlich gegenüber anderen Shopsystemen die Gebühren. Also am Ende des Tages muss man sich halt überlegen, wie Shopify nimmt.
00:12:08
Speaker
attraktiv, weil sie dann sagen, okay, ich habe hier im Monat auf einmal mehrere hundert Euro zusätzlichen an Transaktionsgebühren, die ich halt bei anderen Shopsystemen nicht habe. Ja, das muss man ja immer so ein bisschen gucken, ne, make or buy. Also wenn man auf der anderen Seite dann die Software entwickelt oder eben das ganze Hosting, also selbst die ganze WordPress-Geschichte zu pflegen, das denken ja auch viele, okay, ha, da toll, ich kann jetzt hier in meinem Host einen Knopf drücken und dann habe ich WordPress.
00:12:30
Speaker
Dann fliegt einem das auch um die Ohren. Ich mein, WordPress hat ja auch diverse Probleme. Von Shopware brauchen wir gar nicht erst anfangen, was wir da immer ... Also, da kennen wir auch schon die typischen Probleme mit interner Suche, die sich dann gerne mal selber verlinkt und so weiter, mit Suchvorschlägen und weiß ich nicht, was alles. Auch dort gibt's Probleme mit den SEO-URLs, mit den schön sprechenden URLs und so weiter, die über so einen Cronenjob im Hintergrund generiert werden, der ab und zu mal hängen bleibt.
00:12:59
Speaker
Also die Systeme sind alle irgendwie im E-Commerce, glaube ich, nicht unbedingt aus der SEO-Brille gemacht worden. Ja, und klar, auf der anderen Seite ist es aber natürlich auch so, bei so einem performanceorientierten Modell, ich meine Shopwear-Lizenzen und so, da zahlt man ja eben Lizenzen, die sind dann eben von der initialen Investition eben größer, auch der Einrichtungsaufwand oftmals größer, also so, da muss man natürlich schauen, damit sehr viele
Content Marketing Strategien für Shopify
00:13:24
Speaker
Umsätze plant oder eben auch geringe Margen hat, dann ist vielleicht Shopify nicht so gut geeignet. Aber gerade jetzt für die bisherige Zielgruppe D2C, die ja schon naturgemäß höhere Margen hat, auch weniger Produkte und dann vielleicht jetzt auch nicht eine Milliarde Euro Umsatz macht, wie in Salando, ist das dann vielleicht sogar das bessere Modell.
00:13:45
Speaker
Du hast jetzt schon so ein paar SEO-Themen angesprochen, die sehen wir natürlich auch immer wieder. Da muss man auch immer so ein bisschen gucken, wie schlimm ist es jetzt am Ende des Tages wirklich. Also wir SEOs sind ja immer natürlich sehr detailverliebt, gerade was das technische SEO anbelangt. Natürlich sind Online-Shops immer, also wie gesagt, da kann man, egal welches Shop-System man da wählt, ich habe noch keins gesehen, was wirklich aus technischer SEO-Sicht
00:14:08
Speaker
von Hause aus gut ist, ja, auch nur annährend. Insofern hat man immer was zu tun. Wenn wir jetzt mal von diesem Aspekt wegrücken, du hast ja auch so eine Case Study gehabt, generell von der SEO-Strategie her für Shopify-Shops. Wenn man jetzt so gewisse Standards macht, sind einem an anderen Stellen vielleicht ein paar Hände gebunden. Wie kann man denn Shopify darüber hinaus, sag ich mal, strategisch nutzen, um über SEO Sichtbarkeit und Traffic aufzubauen?
00:14:37
Speaker
Also wenn wir uns ja überlegen, welche Varianten oder Möglichkeiten SEO im E-Commerce hat, dann hat man eine Regel ja irgendwo auf Shopify-Basis. Es gibt ja zwei Seitenarten, die für mich im Endeffekt transaktional sind. Das sind zum Beispiel die Kategorie Seiten und dann die Produktdetailseiten. Bei den Kategorie Seiten hat man ja
00:14:56
Speaker
Dann, wenn man halt ein Direct-to-Consumer-Brand ist, oft das Problem, dass man zu wenig Produkte hat, um halt auch für das Keyword relevant zu sein. Das ist für jeden einzelnen Hersteller meistens schwierig, bis man halt vielleicht irgendwann mal selbst eine Identität wird, also sprich WMF-Kochtöpfe oder Tempo-Taschentücher. Dann kann ich natürlich auch als Marke oder als Brand auch zu meinem Hauptkeyword ranken, was aber für die meisten ja schon extrem schwierig ist, weil du halt ja die Online-Pure-Player, die natürlich das komplette Sortiment oder alle Marken im Angebot haben, dagegen stehen hast. Aus User-Sicht ist es natürlich besser, wenn ich einen Shop
00:15:25
Speaker
irgendwo vorne ranken hat, der natürlich irgendwie alle Brands, alle Marken vereint und alle anbietet. Das macht es natürlich für den reinen Direct-to-Consumer-Brand schwierig, überhaupt zu sein, Transaktionale Keywords zu ranken. Und daher empfehlen wir oder das haben wir jetzt in unseren Case Packs halt auch selbst gemacht. Wir bauen halt einen riesen Magazin nacheinander auf. Das sieht man auch an den erfolgreichen Shopify-Shops. Also kommen wir jetzt zurück zum SE. Das ist Nu3, also N-U-3-D-E. Der hatte mal ein SE von acht.
00:15:54
Speaker
Der hat einen super Magazin mittlerweile aufgebaut im Bereich Ernährung. Welche Lebensmittel haben Vitamin D? Welche Lebensmittel haben irgendwie Beta-Carotin mit drin? Das heißt, die haben einen riesengroßen Ratgeber aufgebaut und generieren über den Ratgeber mittlerweile knapp 300.000 Besucher im Monat. Und das versuchen wir bei PECS so ein bisschen in die ähnliche Richtung zu gehen. Das heißt, bei PECS verkaufen wir getrocknete Früchte, getrocknete Erdbeeren. Jetzt ist es natürlich schwierig gegenüber Amazon anzukommen.
00:16:18
Speaker
Klar, vielleicht nicht aus Content-Sicht, weil deren Kategorie-Seiten nicht unbedingt viel Content haben, nur viele Produkte, auch nicht viele Ratgeber-Themen oder Texte. Aber sie haben halt im Endeffekt wahrscheinlich 100 verschiedene Anbieter mit getrockneten Früchten oder Erdbeeren. Und wir haben halt nur, ich sag mal jetzt als Beispiel, die getrockneten Erdbeeren. Das heißt, wir fangen halt an, irgendwie ein Gemüselexikon aufzubauen und beschreiben dort im Endeffekt alles, was bei der Erdbeere, was zur Erdbeere wichtig ist. Also sprich, welche Nährstoffe haben Erdbeeren?
00:16:48
Speaker
Wie gesund sind Erdbeeren? Wie pflanzt sich eine Erdbeere an? Welche Vitamine stecken in der Erdbeere? Das funktioniert relativ gut. Wir ranken da mittlerweile bei sehr vielen Keywordern für die Früchte, die wir auch getrocknet verkaufen auf den ersten Plätzen. Wir generieren da über 20.000 Besucher im Monat. Das ist jetzt innerhalb von sechs Monaten aufgebaut worden.
00:17:08
Speaker
Also man kann da content-technisch im Magazin, im informellen Bereich schon sehr, sehr viel machen, um halt einfach auch die Markenbekanntheit aufzubauen. Das ist eigentlich das grundlegende Ziel. Und ich sage mal, für mich ist Online-Marketing ja irgendwie ein gesundheitliches Spiel. Das heißt, am Ende des Tages habe ich meinen Cookie gesetzt auf der Seite, ich ziehe den User über die informellen Keywörter an, habe natürlich eine relativ schlechte Conversion Rate da drauf, ist klar.
00:17:30
Speaker
Es ist schon ein bisschen weiter vom Produkt, nur wir sagen, okay, wir wollen irgendwie, dass der User unterwegs gesund snackt. Das ist unser Claim. Wir wollen so wie Haribo, Haribo sind nicht Gummibärchen, sondern Haribo ist irgendwie die Freude am Leben. Und wir wollen im Endeffekt mit Packs irgendwie das Lebensgefühl rüberbringen, ey, du bist unterwegs und wenn du unterwegs bist, dann kannst du auch gesund snacken, weil du das in der Regel, wenn du unterwegs bist und an der Tankstelle hältst,
00:17:54
Speaker
halt nicht ganz, da kriegst du halt ungesunde Sachen. Und deswegen wollen wir dahin, dass wir einfach sagen, egal wo du gerade bist, wo du mit deinen Kindern unterwegs bist, wir bieten dir einen gesunden Snack an, den du normalerweise immer in einer Handtasche mitführen solltest. Das muss ich sagen, funktioniert aus SEO Sicht sehr gut, aus Conversion Sicht nicht so gut, aber wie gesagt, wir setzen das Cookie und haben dadurch natürlich dann hinten dran mit den Performance-Kampagnen im Retargeting etc.
00:18:18
Speaker
Wir brauchen mehrere Touchpoints, um den Kunden zurückzubringen in den Shop. Aber der informelle Bereich ist für uns einer der wichtigsten Punkte, um die Customer Journey anzufangen. Ja, da ist halt schwierig, Traffic einzukaufen. Am Anfang des Funnels.
00:18:35
Speaker
Man würde jetzt als Onlineshop ja nicht unbedingt, wie du gesagt hast, auf Erdbeere oder Spielplätze oder sowas Pay Traffic buchen und kann aber trotzdem die Reichweite aufbauen über SEO und dementsprechend darüber überhaupt erstmal den Funnel für Performance Marketing-Kanäle füllen.
00:18:53
Speaker
Das sehen wir auch in ganz vielen Fällen, auch bei unseren Kunden, dass man gerade, wenn man als D2C-Brand unterwegs ist, eben gegen diese Vielfalt in den Marktplätzen und den normalen Online-Shops eben nicht ankommt. Eine sehr schöne Case Study hatte ich auch mal im Podcast, erwähne ich da auch immer wieder, ist Reishunger, den es eben mittlerweile sogar gelungen ist, eben über diese Maßnahmen mit dem Rezept
00:19:17
Speaker
viel Traffic aufzubauen und dann dort sogar auch Leads zu generieren und auch am Ende Reißkocher zum Beispiel zu verkaufen. Also da gibt es schon dann Möglichkeiten, da muss man halt dann testen und kreativ sein und so weiter. Aber der Traffic, sofern es sich eben um die Zielgruppe handelt, auch wenn es jetzt nicht die transaktionalen Keywords sind, ist trotzdem für so ein Unternehmen, kann sehr wertvoll sein. Und das sieht man an dem Beispiel.
00:19:43
Speaker
Reishunger immer ganz schön. Jetzt haben wir da auch so ein, zwei Erfahrungen. Wie setzt ihr das denn um, so ein Magazin in Shopify?
Blog-Inhalte mit Shopify Pages erstellen
00:19:51
Speaker
Weil das ist ja das nächste Thema, wofür Shopify eigentlich nicht so gemacht ist. Fangt ihr dann an, doch noch mal nebendran einen WordPress zu installieren oder nutzt ihr da auch entsprechende Plugins und Erweiterungen für Shopify?
00:20:03
Speaker
Wir arbeiten viel mit Pages, weil man mit den Pages, die kann man komplett selbst gestalten. Das heißt, die Pages haben den Vorteil gegenüber den normalen Standard-Block, also haben wir der Block selber, sprich die Block-Kategorien, versuchen wir so viel wie möglich zu vermeiden. Wir versuchen jedoch, die einzelnen Blockbeiträge bleiben auch wieder als Blockbeitrag. Also das ist in Ordnung, da kann man auch einiges noch anpassen. Das heißt, man kann auch ein Box
00:20:26
Speaker
theoretisch mit hinzufügen. Man kann Inhaltserzeichnisse dazu machen und so weiter. Das funktioniert. Wir versuchen aber nur die Strukturen anhand von Pages zu erarbeiten. Warum? Weil ich dadurch im Ansicht eine Page bei Shopify ist wie ein Baukastensystem und das heißt, ich kann dort sämtliche Elemente, die ich benötige, einfach wiederum nutzen, um halt auch mein Content irgendwie wieder strukturiert aufzubauen bzw. auch mit anderen Content-Elementen aufzubauen.
00:20:49
Speaker
Aus diesem Grund bleiben wir in der Regel auch auf Shopify, hat auch wiederum den Hintergrund, dass man innerhalb der Beiträge selber oder der Blogbeiträge selber wiederum die Produkte wiederum sehr sehr gut einbauen kann. Und den Kunden eventuell auch wenn er auf so einem Blogbeitrag ist, so Erdbeere als Beispiel,
00:21:05
Speaker
zu sagen, okay, wir haben hier auch die getrocknete Erdbeere, wenn du Lust hast, probier doch einfach mal. Und so behalte ich ihn an sich direkt im Shop mit drin. Und dann der zweite Nachteil ist, wenn ich jetzt eine WordPress Installation machen würde, dann hätte ich die in der Regel ja wieder auf eine Subdomain. Das heißt, ich hätte vielleicht blog.domainxy, hätte da mal eine WordPress Installation drauf. Das heißt, ich hätte zum einen den Shop und zum zweiten die WordPress Installation auf zwei verschiedenen Domains, also Subdomains. Und du weißt selbst aus zero Sicht,
00:21:30
Speaker
ist das nicht wirklich, also es verpufft ein bisschen was an Backlink Power, was dann vielleicht die Hauptdomänen bekommen würde oder was vielleicht auch der Blog bekommen würde.
00:21:38
Speaker
Wir hatten ja auch schon so über Beispiele gesprochen. Was ist denn so die größte Brand, die Shopify nutzt? Und wie läuft das bei denen? Ja, man muss ein bisschen unterscheiden zwischen Shopify Plus und einem Standard Shopify Shop. Ich glaube, es gibt mittlerweile in Deutschland schon relativ große Brands, die auf Shopify Plus laufen. Das will ich aber so gar nicht so sehr vertiefen, weil Shopify Plus ab 2000 Euro aufwärts monatlich kostet. Das heißt, er ist ab gewissen Umsätzen Sinnmacht. Bei Shopify Plus habe ich halt viel mehr Möglichkeiten als mit dem Standard Shopify System.
00:22:08
Speaker
Einer der größten ist J-Food als Beispiel, als Brand, die mittlerweile auch einen Riesen-Exit hingelegt haben. Ankerkraut, bekannt aus Hülle der Löwen, die jetzt auch vor drei, vier Monaten, glaub ich, oder vor einem halben Jahr für 40 Millionen verkauft worden sind. Läuft auf Shopify. Nu3, also nu3.de, ist wir haben ein Vollsortiment, also kein Direktion-Consumer-Brand, der auf Shopify läuft. Durex.de läuft auf Shopify. Fiemann läuft auf Shopify. Ist aber ein Shopify-Plus.
00:22:37
Speaker
Also es gibt viele positive Beispiele, auch viele große Brands, die mittlerweile auf Shopify umsteigen. Wen ich gut finde, ist eigentlich nur drei. Aber auch wegen dem Magazin. Durex macht mittlerweile auch ein schönes Magazin. Die schreiben halt auch über viele Themen, ähnlich wie Amorelie. Die haben ja auch einen riesen Blog. Es gibt ein paar schöne Beispiele, wo man sagen kann, ähnlich wie Reißhunger, die du genannt hast.
00:23:00
Speaker
Die laufen ja nicht auf Shopify, aber wo man sieht, Content Marketing macht Sinn und die Marken bauen darüber zusätzlichen Traffic auf. Jetzt vielleicht nochmal zum Abschluss, wenn jetzt jemand vor der Entscheidung steht, WooCommerce, was ja eine sehr beliebte Variante ist, gerade auch was die Kosten anbelangt versus Shopify, was spricht gegen WooCommerce und für Shopify oder umgekehrt?
WooCommerce vs. Shopify: Eine Entscheidungsfrage
00:23:24
Speaker
Ja, ich würde als allererste Frage, die ich eigentlich immer an Kunden stelle, ist, woher sein Traffic herkommt.
00:23:28
Speaker
Wenn du online Umsatz machen möchtest, dann gibt es ja nur eine mathematische Formel. Umsatz ist gleich Traffic plus Ware. Das heißt, ich habe ein Produkt, sprich die Ware. Wo kommt der Traffic am Ende des Tages her? Das heißt, wo möchte ich am Ende des Tages verkaufen? Wie möchte ich verkaufen? Und dann ist die nächste Frage, eigentlich hast du schon Traffic? Also sprich, hast du irgendwo schon eigene Reichweiten? Bist du jetzt ein Influencer mit irgendwie mit 100.000 Followern irgendwie auf TikTok oder bist du ein YouTuber oder bist jetzt eine Marke, die jetzt komplett irgendwie bis jetzt nur im
00:23:54
Speaker
Lebensmittel-Einzelhandel oder woanders vertretbar war und jetzt sagt, okay, jetzt gehen wir den Weg in den Online-Bereich und da auch wieder die Frage, in welchem Kanal möchtest du überhaupt reingehen, wo möchtest du Traffic generieren und wo möchtest du dir am Ende des Tages deine eigene Reichweite aufbauen? Weil ich glaube, dass die eigene Reichweite am Ende des Tages den Erfolg ausmacht.
00:24:10
Speaker
Und die kann ich mir über SEO aufbauen. Die kann ich mir natürlich auch bei YouTube aufbauen. Die kann ich mir über TikTok, bei Instagram, aber auch bei Pinterest aufbauen. Ich muss da halt aufbauen und alle diese Plattformen brauchen halt Content. Die einen brauchen halt die Videos, die anderen haben irgendwie die Grafiken bei Pinterest. Der eigene Shop braucht Content, Texte, Texte, Texte. Und ich muss mir im Endeffekt strategisch überlegen, in welchem Bereich gehe ich rein, welchen Bereich möchte ich richtig machen und was ist der erste Bereich jetzt neben Paid, um die eigene Reichweite irgendwo zu generieren.
00:24:39
Speaker
Da stecken immer Aufwände dahinter, immer Budgets. Und anhand dessen würde ich auch dann die Entscheidung treffen, welches Shop-System ich wähle. Weil wenn die Reichweite am Anfang über Social Media kommen sollte, dann stellt sich für mich gar nicht die Frage, ob ich vielleicht sogar noch auf ein anderes System gehe, dann würde ich immer Shopify wählen. Wenn die Reichweite über rein SEO kommen soll, dann kann man darüber reden und kann sagen,
00:25:01
Speaker
WordPress als Blog, wenn ich es pflegen kann, wenn ich einen guten Entwickler habe, wenn ich jemanden habe, der sich damit auskennt und auch den Server als auch, ich sag mal, WordPress bietet ja auch viele Angriffsflächen. Also, wir haben da regelmäßig irgendwie auch bei den größeren Projekten und auf einmal das Problem, okay, wir haben doch wieder irgendwie eine Malware irgendwie entdeckt. Das passiert halt bei Shopify nicht. Das heißt, wenn ich natürlich die Ressourcen habe, als auch die
00:25:24
Speaker
die Leute in der Hand, die mir einen Shopify und WordPress pflegen können, dann kann man natürlich, wenn SEO die Strategie ist, auch bei WordPress bleiben. Wenn der Traffic über andere Kanäle kommen soll, dann tendiere ich aktuell stark zu Shopify. Cool. Also, sprich da ein bisschen gegen Shopify SEO, aber man sollte ja auch ein bisschen weiter denken. Also, ich denke mal, ja, SEO ist ja nicht alles. Das wird ja auch immer schwieriger. Man muss sich breiter aufstellen.
00:25:49
Speaker
Gerade als D2C-Brand, gerade wenn man irgendwie Reichweiten aufbaut. Es gibt ja auch viele organische Reichweiten auf anderen Plattformen und da ist man dann gegebenenfalls doch besser aufgestellt im Gesamtkonzept mit Shopify als jetzt mit so einer Bastellösung. Zumal WooCommerce ja auch eben dann wiederum gegebenenfalls nicht so skaliert.
00:26:11
Speaker
wenn man jetzt wirklich Erfolg hat. Aber klar, wer erst mal jetzt irgendwie ausprobieren will und vielleicht doch eher so aus der WordPress-Welt kommt und der SEO-Welt, der kann vielleicht sich erst mal mit einem WooCommerce ganz gut fortbewegen.
00:26:27
Speaker
Vielen lieben Dank an dich. Schaltet gerne auch nächste Woche wieder ein, wenn es weitergeht mit Zero Driffen. Lasst uns eine Bewertung da bei Apple, Spotify, wo auch immer ihr Zero Driffen hört. Bis dahin, euer Christian und ciao ciao, Simon. Danke.