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SEO für nachhaltige Mode | Armed Angels

#SEODRIVEN — SEO-Podcast von Christian B. Schmidt
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676 Plays1 year ago

Nachhaltige Mode liegt eigentlich voll im Trend, doch leider sucht weiterhin kaum jemand danach. Daher erhält Armedangels immer noch 97% der SEO-Klicks über Brand-Keywords. Im #SEODRIVEN Podcast spreche ich mit Benjamin Uhlmann über die Herausforderungen in der Suchmaschinenoptimierung für eine nachhaltige Fashionbrand. Dabei gehen wir auf den Wettbewerb mit den großen Marktplätzen ein und erläutern, warum eine D2C-Brand wie Armedangels gleichzeitig von Aboutyou, Zalando & Co. abhängig ist. Dabei geht Benjamin darauf ein, warum man nicht einfach nur eine Ökobrand sein darf. Zu Guter Letzt erzählt er, welche technischen SEO-Probleme er gerade beheben muss.  

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Benjamin Uhlmann ist Interim Digital Commerce Director bei Armed Angels. Der ehemalige CCO von Reishunger ist Experte im E-Commerce mit Fokus auf die Bereiche Tech, SEO, Tracking sowie die grundlegende Strukturierung verschiedener Advertising Kanäle.

Christian B. Schmidt optimiert seit 1998 Websites. In seinen Interviews  befragt der Gründer der SEO Agentur Digitaleffects andere Unternehmer  und Experten zu Trends und Herausforderungen im Online Marketing.

00:00:00 Intro
00:01:22 Werbung / Sponsoring
00:01:56 Armed Angels vs. Fashion Markt
00:06:01 Relevanz der Onlineshop Kategorien
00:12:15 Preissensibilität
00:18:21 Armed Angels vs. Outdoor Bereich
00:21:20 Man darf keine Öko Brand sein?
00:25:33 Keyworddichte vs. Wording
00:29:58 Ehrliche Produkttexte?
00:35:45 International SEO bei Armed Angels
00:37:54 Fazit
00:38:35 Werbung / Sponsoring
00:38:38 Ende

Alle Folgen findest Du unter:
https://digitaleffects.de/seodriven/
Vollständiges Impressum:
https://digitaleffects.de/impressum/
Datenschutzerklärung:
https://digitaleffects.de/datenschutz/

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Transcript

Einführung und Hintergrund von Benjamin Uhlmann

00:00:00
Speaker
So Freunde, heute habe ich mal wieder einen Gast, den wir schon kennen, nämlich den Benjamin Uhlmann. Mit ihm hatte ich schon vor ein paar Monaten über seinen grandiosen Erfolg bei Reishunger gesprochen. Eine Case Study, die ich in vielen Gesprächen gerade mit D2C Kunden immer wieder zeige.
00:00:19
Speaker
Jetzt ist der Benjamin mittlerweile interimmäßig als Digital Commerce Director bei den Armed Angels auch wieder eine sehr spannende Brand. Und wir wollen

Herausforderungen der SEO für nachhaltige Mode

00:00:30
Speaker
heute mal ein bisschen auf das Thema nachhaltige Produkte und Suchmaschinenoptimierung schauen, denn das ist durchaus eine neue Kopfnuss sozusagen. Aber erstmal Hallihallo Benjamin.
00:00:42
Speaker
Ja, hey Christian, schön, dass ich hier dabei sein darf und vielen Dank für das Lob in Richtung Reißhunger. Kann ich direkt weiter reichen an das Team, was da über die Jahre einen super Job gemacht hat. Wir hatten auf jeden Fall viel Potenzial im Bereich Kochen, im Bereich Rezepten.
00:00:59
Speaker
Und wie du auch schon leicht geteasert hast, jetzt im Bereich nachhaltiger Fashion, SEO, ist deutlich schwieriger. Das muss man ganz klar sagen. Ich kann schon mal teasern. Wenn man bei uns in der Google Search Console schaut, dann kommen 97% des Traffics über Brand Keywords. Und jetzt fragen wir uns, wie können wir das eigentlich ändern?
00:01:21
Speaker
Bevor es mit dem Podcast weitergeht, möchte ich dir den Partner der heutigen Episode vorstellen. Wir nutzen

SEO-Tools und Wettbewerbsanalyse

00:01:27
Speaker
SEMrush in meiner SEO-Agentur Digital Effects schon seit Jahren und setzen es erfolgreich für unsere Projekte ein. SEMrush ist ein umfangreiches SEO-Tool, das dich bei der Recherche von Keywords, der Optimierung deiner Website und der Überwachung deiner Wettbewerber unterstützt. Du kannst damit zum Beispiel die Rankings deiner Website verfolgen, die Backlinks deiner Konkurrenz analysieren oder Lücken in deiner Keyword-Strategie aufdecken. Ich nutze am liebsten das Keyword Magic Tool, um meine SEO-Contentstrategie zu entwickeln.
00:01:51
Speaker
Du kannst Zemrush jetzt testen, indem du dem Link in den Show Notes folgst. Zurück zum Interview. Tatsächlich war es ja bei Reißwunge auch so ein bisschen so, dass ihr ein bisschen so ein Produkt habt, wo relativ wenig klassische Online-Nachfrage bestand. Hier ist es ja jetzt so Fashion. Da gibt es natürlich unheimlich viel Nachfrage. Da gibt es ja auch große Player wie About You und Zalando und wie sie alle heißen. Jetzt in eurem Fall, darüber habe ich auch schon mit dem Stefan Vorwerk gesprochen, haben wir ja jetzt hier
00:02:21
Speaker
eine D2C-Brand, was natürlich im Fashion-Bereich auch immer so eine Herausforderung ist, weil die ganzen großen Plattformen, die großen Händler sind ja mittlerweile auch alles Marktplätze, haben eine unheimlich große Vielfalt an Produkten von tausenden Marken mit tausenden verschiedenen Aspekten. Und mittlerweile ist ja so dieses Thema nachhaltige Mode in Anführungszeichen sogar bei C&A und H&M angekommen. Also die
00:02:47
Speaker
Kleben ja jetzt auch überall so ein Bio-Cotton-Label dran. Wie

Konkurrenzanalyse: Zalando vs. kleinere Marken

00:02:53
Speaker
kann sich da Armed Angels überhaupt positionieren in dieser Mengengelage als Fashion-Brand? Ja, das ist eine sehr gute Frage und ich glaube, das ist auch eine sehr komplexe Fragestellung. Der Fashion-Sektor wurde ja seit jeher von Zalando dominiert, die einfach vor mittlerweile über zehn Jahren dem Rest der Branche gezeigt haben, wie Search-Marketing eigentlich funktioniert.
00:03:15
Speaker
die es geschafft haben, über Google Ads, über SEO einfach viel mehr Traffic zu beziehen als andere, das bis heute jemals erreicht haben.

Relevanz und Produktkatalog im SEO

00:03:29
Speaker
Und ich meine, in der Suchmaschinenoptimierung wissen wir ja, das wichtigste Kriterium für Erfolg ist die
00:03:35
Speaker
Relevanz. Um halt relevant zu sein, muss ich den Usern die beste Antwort auf ihre Frage liefern. Und wenn jetzt jemand nach einer schwarzen Jeans sucht und ich auf Zalando vielleicht 2000 Artikel gelistet habe und im eigenen Shop 12.
00:03:54
Speaker
Dann beantwortet sich die Frage der Relevanz von selbst. Ich kann einfach für sehr viele generische Begriffe nur über ein sehr großes und vielfältiges Sortiment relevant sein. Und wenn wir uns jetzt mal die Keywords anschauen mit den hohen Suchvolumina aus dem Fashion-Bereich, dann sehen wir auch relativ schnell,
00:04:14
Speaker
dass eigentlich nur die größeren Marktplätze oder vielleicht noch ein paar Hersteller mit sehr großem Sortiment eine Rolle spielen.
00:04:25
Speaker
Selbst große

Einfluss von Preisgestaltung und Verfügbarkeit auf SEO

00:04:26
Speaker
Fashion Brands, wie vielleicht aus Deutschland jetzt, wie zum Beispiel Marco Polo, mit hohen Umsätzen, dass die eigentlich nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Und ich meine, selbst wenn ich jetzt nach einer Tasche oder was ähnliches suche, woher soll jetzt auch die Suchmaschine wissen, was ich eigentlich brauche? Möchte ich jetzt halt ein 30-Euro-Modell haben von About You, oder möchte ich halt ein zweieinhalbtausend Euro-Modell von Gucci haben? Das lässt sich halt anhand der Suchanfragen nur sehr schwer differenzieren.
00:04:55
Speaker
Die Conversion-Wahrscheinlichkeit ist aber deutlich höher bei dem 30-Euro-Produkt. Daher haben wir noch mal einen zweiten Aspekt, der hier für uns total wichtig ist. Man kann sich ja einfach mal bei About You die Top 100 Produkte für Männer oder Frauen anschauen und sieht relativ schnell, hey, das sind großteils günstige Produkte.
00:05:15
Speaker
Das heißt für mich natürlich auch schon mal, ja, About You und Zalando sind auch nicht mehr als Fashion-Suchmaschinen. Wir würden gerne gerade bei About You teilweise mehr sein. Explorativ,

Nischenprodukte und Keyword-Tests

00:05:27
Speaker
inspirativ sind sie aber nicht. Es ist halt nur eine Fashion-Suchmaschine.
00:05:32
Speaker
Und wenn ich danach irgendwas suche, werden da in der Regel erst einmal günstige Artikel gelistet. Und günstige Artikel dominieren die Top-Listen. Okay, wenn ich jetzt ein kleineres Sortiment habe und noch einen hohen Preispunkt, was bei unseren Produkten, die deutlich nachhaltiger produziert sind als fast alles andere auf dem Markt, was echt schwer wird, darüber zu punkten. Denn selbst wenn du den Klick bekommst, wenn du den User kriegst, wird er wahrscheinlich trotzdem nicht kaufen, weil du die Intention einfach nicht bedienen kannst.
00:06:01
Speaker
Du hast ja zwei spannende Punkte angesprochen. Das eine Beispiel, was ich auch in meinem Gespräch mit dem Stefan Vorwerk hatte, da sind wir auch wieder auf Reißhunger zu sprechen gekommen und das war der Reißkocher. Da kann man ja ein bisschen eine ähnliche Analogie finden. Eigentlich gibt es unheimlich viele

Keyword-Strategien und Produkthighlights

00:06:17
Speaker
Elektromarktplätze, wo es
00:06:21
Speaker
relativ viele verschiedene Elektroprodukte gibt, wie Reiskocher. Wenn ich jetzt aber nach Reiskocher google, ist zum Beispiel die Produktdetailseite von Reishunger eben zu dem günstigen Reiskocher wieder auch auf der ersten Seite.
00:06:36
Speaker
Könnte das nicht irgendwie eine Strategie sein für jetzt so eine relativ etablierte, bekannte und ja auch coole Marke wie Arm'd Angels zu sagen, in gewissen Sortimenten? Da sind wir eigentlich ein so attraktives Produkt, dass wir eine Relevanz auf der ersten Seite uns erarbeiten können.
00:06:53
Speaker
Ja, also vollkommen zu Recht. Ein kurzer Hinweis nochmal zu deinem Beispiel gerade von Reißhunger. Da haben wir ja

Ranking-Herausforderungen für Premium-Produkte

00:06:59
Speaker
den günstigen Reißkocher auf dem Platz 1-Ranking und wir haben jahrelang probiert, das hochwertige teure Produkt auf das Platz 1-Ranking zu kriegen.
00:07:08
Speaker
Wir wollten hier aber auch nicht zu aggressiv vorgehen, denn der Worst Case wäre ja, dass wir das Platz 1-Ranking komplett verlieren. Wir haben es leider nicht geschafft, mit den üblichen Verdächtigen wie Canonical URLs und so weiter zu arbeiten. Es hat Google einfach alles wegignoriert und hat sich gesagt, ne ne, ne ne, das ist schon die richtige Seite hier, die lasse ich auf der 1. Und dann haben wir irgendwann gedacht, okay, ja, akzeptieren wir jetzt.
00:07:29
Speaker
Und bei uns ist es jetzt genauso, wie du es gerade beschreibst, dass wir halt Fashion

Optimierung durch Google Ads und langfristige SEO-Strategien

00:07:33
Speaker
-Kategorien haben, wo wir uns eigentlich mittlerweile sagen, hey, Beispiel Jeans, wir machen, das ist unsere wichtigste Kategorie. Und ich glaube, fast ein Drittel des Umsatzes wird halt über Jeans oder Denimries bei uns intern heiß gemacht. Da haben wir also anscheinend ein relevantes Sortiment, denn ansonsten würde das nicht so gut angenommen werden.
00:07:55
Speaker
Lass uns doch jetzt mal anfangen, hierfür gezielt Inhalte aufzubauen. Bevor wir das aber machen, können wir das ganz natürlich wunderbar testen. Denn

Content-Strategien für populäre Fashion-Kategorien

00:08:05
Speaker
ich meine, angenommen, wir nehmen jetzt mal ein Keyword wie The Mom Jeans. Das wird jetzt den meisten Hörerinnen und Hörern nicht so viel sagen, aber das ist halt ein Cut von den Jeans, der auch wirklich ein riesiges Suchvolumen hat. Das kann man sich nicht vorstellen.
00:08:19
Speaker
Und bevor ich jetzt halt anfange und auf die nächsten zwei Jahre darauf spekuliere, mich ein gutes, organisches Ranking aufzubauen, buche ich doch das Keyword erst einmal bei den Google Ads ein und gucke mal, was passiert. Kann ich also die Intention der Suchenden bedienen
00:08:38
Speaker
Oder klappt das halt nicht? Und das ist jetzt gerade unser erster Schritt, dass wir noch einmal wirklich schauen, da wo wir jetzt sehen, dass wir relevante Produktkategorien haben, wie reagieren die User eigentlich, wenn sie über das Keyword auf unsere Seite kommen? Wenn wir feststellen, dass es gut funktioniert, und ich muss sagen, im Bereich Jeans Denim funktioniert es mäßig gut, auch hier wieder, weil wir vielleicht nicht die Auswahl haben, die erwartet wird, aber wir verbessern uns ja.
00:09:03
Speaker
Und wenn wir jetzt halt in Google Ads sehen, okay, das Keyword, das läuft, wir wissen, dass wir in den nächsten zwei Jahren das Sortiment verbessern, hey, lass uns doch mal daran arbeiten, hier einfach mehr Gas zu geben in der Kategorie. Und wenn wir hier von Gas sprechen, dann sprechen wir nicht von Keywords wie nachhaltige Jeans oder verproduzierte Jeans oder Bio-Jeans oder sowas, weil danach sucht halt wirklich leider kaum jemand. Das geringe Suchvolumen, was es dann im Fashion-Bereich gibt, muss man ganz klar sagen, Fashion ist halt absolut kompetitiv. Das heißt,
00:09:31
Speaker
vor jedem organischen Ergebnis steht erstmal eine ganze Reihe an Google Ads. Und das heißt, das reine Suchvolumen, was ich halt auf diesen Keywords habe,

Long-Tail-Keywords für nachhaltige Mode

00:09:43
Speaker
ist noch nicht mal
00:09:44
Speaker
so aussagekräftig dahingehend, was ich für einen Traffic erwarten kann auf der anderen Seite. Und wenn jetzt halt jemand nach Biojeans, das sind 300 Leute, die danach pro Monat vielleicht suchen, ja, wer danach halt, äh, äh, wenn ich da auf Platz 1 stehe, habe ich trotzdem keinen relevanten Traffic auf der Seite. Und von daher müssen wir halt starten, uns mit den generischen Keywords zu befassen, die vielleicht, ähm, ne, also jetzt irgendwie blaue Jeans ist natürlich klar, zu generisch,
00:10:14
Speaker
kommen wir nicht mit voran. Aber wenn wir das Ganze ein bisschen eindampfen und ein bisschen weiter in den Longtail reingehen, dann haben wir durchaus eine Chance, da wahrgenommen zu werden.
00:10:22
Speaker
gerade mit den Kategorien, wo es schon gut läuft. Das ist halt die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite, ich habe gerade angesprochen, dass diese einzelnen Keywords zur Nachhaltigkeit zu geringes Suchvolumen haben, damit es hier richtig abgeht.

Markenpräsenz durch Umweltfokus stärken

00:10:38
Speaker
Das ist auch so. Die machen nur in der Masse Sinn. Um diese Masse aufzubauen, starten wir jetzt halt auch damit grundsätzlich das Thema
00:10:48
Speaker
Nachhaltigkeit oder, ja, artverwandte Keywords stärker zu pushen auf der Website, sodass einfach unsere Gesamtrelevanz für alles rund um die Nachhaltigkeit steigt und wir einfach ganz viel Longtail Traffic anziehen können im Laufe der nächsten Jahre, den wir nicht gezielt aufbauen können, weil das Suchvolumen dafür einfach zu gering ist, wo wir aber sagen, wenn wir grundsätzlich gutes Standing zur nachhaltiger Fashion haben,
00:11:16
Speaker
dann werden wir darüber Traffic kriegen. Und das wird funktionieren. Das sind nur diese zwei Strategien, die wir da gerade fahren. Also zum einen in den Long Tail reingehen für bestimmte Produktkategorien, die wir vorher allerdings testen in den Google Ads. Und zum anderen die langfristige Strategie, dass wir sagen, wir möchten grundsätzlich ein relevanter Player sein für alles rund um nachhaltige Fashion-Themen.
00:11:40
Speaker
Ja, ich hab mir auch mal angeguckt hier, also ganz witzig, du hast ja eben gesagt, Biojeans und so was, das hat halt nur ein paar hundert suchen. Armed Angels Jeans zum Beispiel hat schon wieder 3000, also ungefähr zehnmal so viel. Also die Marke ist doch relativ stark.
00:11:57
Speaker
Wenn man sich auch mal bei Google Trends die Entwicklung von nachhaltiger Mode anschaut, dann gab es hier tatsächlich so einen relativ großen Hype Ende 2019. Und der hielt jetzt irgendwie bis Ende 2021 an, ist jetzt wieder so ein bisschen zurückgegangen.
00:12:14
Speaker
Du hast ja auch schon die Preissensibilität angesprochen. Wie seht ihr das denn jetzt vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Gesamtsituation, dass die Leute jetzt vielleicht auch wieder ein bisschen mehr aufs Geld achten? Ist es da irgendwo geplant, darauf einzugehen oder bleibt ihr bei der Preisstrategie und sagt, unser Anspruch ist eben, die wirklich nachhaltige Mode anzubieten und das geht halt nicht günstiger? Da kann man sich halt nicht 20 Jeans im Jahr kaufen bei Shein.
00:12:43
Speaker
sondern man kauft sich halt eine und die hat dann halt eine gute Qualität. Weil diese Chien und diese ganzen chinesischen Plattformen, die sind ja gerade auch in Deutschland total am boomen. Da geht ja sozusagen eigentlich der Trend fast mehr in die andere Richtung, auch mit TikTok und so weiter und so fort. Also vielleicht dann sozusagen noch anschließend auch ein bisschen in Richtung wieder Social Media Strategie Nachfrage schaffen für die Marke über Social Media. Was sind so die Maßnahmen, wie ihr jetzt diesem downturn diesem economic downturn gegenarbeiten wollt?
00:13:13
Speaker
Wir

Kritik an Fast Fashion Praktiken

00:13:14
Speaker
sehen gerade sehr viele ungesunde und unwirtschaftliche Effekte, wie Schein zum Beispiel. Wurde ja auch gerade bei Kassenzone arg diskutiert. Und was mich bei diesem ganzen Modell massiv stört, ist, dass die Leute, die sagen, dass es ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen ist, nicht verstanden haben, was Wirtschaft bedeutet. Denn Wirtschaft heißt, mein Output muss größer sein als mein Input. Wenn ich jetzt bei Input und Output allerdings bloß
00:13:43
Speaker
Umsätze und Zahlen erfasst, dann sehe ich bloß die eine Seite der Medaille. Denn ich muss halt auch sehen, was das einfach für ein Business ist, wie toxisch das halt ist für die Menschen, die dafür produzieren, für die Menschen, die es halt auch tragen. Man muss sich bloß die Reviews anschauen.
00:13:57
Speaker
Diese Geschäftsbrille sind einfach die Hölle und das ist alles andere als wirtschaftlich nachhaltig. Der einzige Punkt, den ich halt Unternehmen wie Schien anrechnen würde, ist, dass sie es geschafft haben, operativ Exzellenz zu beweisen, indem sie halt schneller produzieren, als andere Unternehmen ein Foto schießen können. Und das ist halt natürlich eine Leistung, von der man den Hut ziehen muss.
00:14:21
Speaker
Aber alles andere verachte ich zutiefst. Ich sehe auch ehrlicherweise nicht unbedingt, dass das die Treiber sind, die den Fashionsektor dominieren werden in den kommenden Jahren. Dann sind wir doch mal ehrlich. Wir

Markenwerte und Preisgestaltung in Krisenzeiten

00:14:32
Speaker
rechnen vielleicht immer noch damit, dass TikTok in den USA früher oder später verboten wird. Nach meiner Wahrnehmung sollte TikTok schon längst verboten sein in allen westlichen Ländern, die sich nicht gerne ausspionieren lassen.
00:14:44
Speaker
die keine digitale Droge unkontrolliert in den Markt schubsen wollen. Ich verstehe es nicht, warum solche Unternehmen geduldet werden. Daher glaube ich auch nicht, dass das nachhaltig die Fashionbranche dominieren wird. Wir hatten schon immer natürlich einen sehr heterogenen Markt im Fashionbereich. Und zwar war die Schere zwischen günstigen und hohen Preisen
00:15:10
Speaker
schon immer sehr, sehr, sehr hoch. Und ich glaube, es gibt kaum ein Sektor, wo die Schere so groß ist. Wenn ich jetzt halt ein Versace-T-Shirt für 800 Euro kaufe und ich wohne relativ nah an der Kühe in Düsseldorf, ich weiß, dass viele Leute diese T-Shirts kaufen, versus ich kaufe mir bei Kick ein T-Shirt für 2,99 Euro.
00:15:26
Speaker
Dann haben wir da eine Preisdifferenz, die einfach genunendlich geht. Und wo positionieren wir uns jetzt in dieser Gemengelage? Das hängt halt einfach natürlich ganz stark davon ab, wo wir uns als Marke positionieren wollen. Unsere Preise werden nicht durch die wirtschaftliche Situation, sondern durch die Marke, durch diese Wertegemeinschaft, die wir hier vertreten, definiert. Denn unsere Werte sind halt zu 100 Prozent humanistischer und ökologischer Natur.
00:15:54
Speaker
Und wir möchten halt, dass bei der Produktion und bei dem Transport und dem Vertrieb unserer Produkte kein Leid entsteht. Das ist der einfache Anspruch. Und ehrlicherweise ist es bemerkenswert, dass man solche Sachen überhaupt herausstellen muss. Eigentlich müsste es genau anders herum sein. Und dementsprechend sind wir dazu gezwungen, höhere Preispunkte zu haben als andere Unternehmen.
00:16:18
Speaker
Wir haben auf unserer Website mal aufgeschlüsselt, was so ein T-Shirt eigentlich kostet, welche Investitionen, an welchen Schritten notwendig sind, wenn ich eine saubere Lieferkette abwägen möchte und wenn es mein Anspruch ist, dass ich keine anderen Menschen ausbeute, um halt ein paar Euro zu sparen. Und das heißt für uns, dass unsere Preise genauso hoch sind,
00:16:40
Speaker
wie unsere Werte. Wir wissen auch natürlich, dass wir wirtschaftlich im Wettbewerb stehen. Und das heißt natürlich auch, dass wir uns genau anschauen müssen, wie hoch kann ein Preis eigentlich sein? Was müssen wir daran verdienen? Ja, wir sind auch alle ziemlich gut in Excel und in Mathematik und können auch daher ganz gut definieren, welchen Preis ein Produkt haben darf oder haben sollte. Dass wir jetzt auf die kurzfristige Situation der

Zielgruppenspezifische SEO-Strategien

00:17:08
Speaker
nennen wir es mal Energiekrise, eingehen und halt sagen, wir schauen eher auf günstigere Preise. Würde ich nicht für zielführend halten. Ich kenne auch tatsächlich keine Branche, die so arbeitet, weil es strategisch natürlich nicht besonders smart ist. Ja, wir haben jetzt gerade herausfordernde Zeiten. Wir wissen aber auch, die Zeiten werden voraussichtlich wieder besser sein. Ich denke eher, dass man hier in Zielgruppen denken muss. Und da schlagen wir halt den Bogen zurück zur Suchmaschinenoptimierung tatsächlich.
00:17:37
Speaker
Ich mich halt fragen muss, welche Zielgruppen möchte ich eigentlich erreichen? Sind das die Menschen, denen die Energiekrise komplett am Arsch vorbeigeht? Oder sind das halt die Menschen, die jetzt jeden Euro noch einmal mehr umdrehen müssen? Und wie erreiche ich die eigentlich über die Suche? Ich glaube, das ist die zentrale Frage, vor der ich halt auch regelmäßig stehe und wo wir jetzt relativ viele Dinge auch ausprobieren wollen.
00:18:00
Speaker
Ja, ich denke, die Krise hat ja auch zwei, wie du es schon gesagt hast, zwei Dinge auch so ein bisschen hervorgebracht. Einerseits natürlich die Leute, die damit nichts anfangen können und sagen, das ist irgendwie jetzt alles aufgebaut. Andererseits hat es ja auch ein besonders großes Bewusstsein auch nochmal für den Umgang mit Ressourcen geschaffen, dass diese ganzen Dinge, die für uns selbstverständlich erscheinen, halt doch nicht so selbstverständlich sind. Und ich will mal einen
00:18:23
Speaker
Gegenbeispiel bringen, nachdem ich jetzt so ein bisschen auf dem Hotseat hatte. Im Outdoor-Bereich zum Beispiel ist ja Patagonia auch eine der Marken, die in den letzten Jahren sehr erfolgreich war, die ja auch mit einem anderen Anspruch angetreten ist und die ja auch entsprechend hohe Preise hat, die zum Beispiel auch, soweit ich weiß, gar keine Sales macht oder solche Geschichten und wo man einen ganz anderen Anspruch verfolgt.
00:18:45
Speaker
Jetzt sehe ich aber bei euch zum Beispiel nicht diesen Outdoor-Anteil, wo ich jetzt so ein bisschen identifizieren konnte, okay, die naturverbundene Zielgruppe, die macht sich halt auch ein bisschen mehr Gedanken darüber als jetzt die, ich sag's jetzt mal böse Fashion-Victims, die jetzt einfach nur einen TikTok-Trend, den anderen hinterherjagen.
00:19:04
Speaker
In dieser Zielgruppenrichtung kann man da was machen, kann man da in diesen Bereich der, sag ich mal, Outdoor-naturverbundenen Zielgruppe vielleicht etwas mehr reingehen, auch in etwas SEO-Content und Themenwelten anbelangt. Das war ja auch neben den, sag ich mal, Nischen-Kategoriebegriffen auch bei Reichshunger das große Thema, dass man eigentlich über die informationsgetriebene Suche den Umsatz am Ende des Tages gemacht

Mode und Umwelt: Nachhaltigkeit im Fokus

00:19:33
Speaker
hat.
00:19:33
Speaker
Ja, ist ein guter Punkt auf jeden Fall. Das Beispiel Patagonia ist natürlich das Paradebeispiel für eine nachhaltige Modemarke. Das beste Beispiel, was man eigentlich im Markt finden kann. Und die haben da über die letzten Jahrzehnte einen großartigen Job gemacht. Kann man das, was die gemacht haben, kopieren? Nein. Denn Patagonia ist ein Vorreiter, der aus der Outdoor-Branche viele... Ich habe früher im Outdoor-Tourismus gearbeitet und ich habe auch die Bekleidung von Patagonia und so verkauft im Geschäft. Ich bin auch relativ nah dran am Thema. Auch getragen im letzten Podcast, glaube ich. Ja, ich habe auch...
00:20:03
Speaker
Vorne auf dem Tisch steht auch eine Patagonier Jacke tatsächlich von mir gerade. Was wir sehen natürlich, ist, dass gerade die Outdoor-Branche aufgrund ihrer natürlichen Naturverbundenheit schon jetzt einen hohen Bezug hat zur nachhaltiger Produktion. Was wir aber auch sehen, ist, der Markt ist begrenzt. Und unser Anspruch war es ja sehr jeher, dass wir eigentlich keine Modemarke sind, sondern dass wir einen Unterschied machen wollen, dass wir halt einen wirklichen Impact haben wollen. Und den kann man derzeit
00:20:32
Speaker
am einfachsten über Fashion erzielen. Denn neben der Lebensmittelindustrie ist die Modeindustrie die zweitbelastendste für die Welt. Das heißt erster Schritt, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Wir könnten alle aufhören, Kühe zu essen. Das würde schon mal ziemlich viel bringen.
00:20:51
Speaker
Zweiter Schritt wäre, wir könnten uns überlegen, wo unsere Textilien herkommen. Jetzt müssen wir uns ja halt aus wirtschaftlicher Perspektive mal den Total Addressable Market anschauen, den TAM. Und jetzt habe ich halt auf der einen Seite die Outdoor-Branche. Muss man ehrlicherweise auch sagen, dass 80, 90 Prozent der Outdoor-Branche in Richtung Urban Outdoor geht. Das heißt ganz normale Menschen, die mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, die mit dem Hund spazieren gehen. Das sind jetzt nicht die Leute, die den Großglockner besteigen.
00:21:18
Speaker
Der SUV für die Beine sozusagen. Genau, so ungefähr. Der restliche Markt, der restliche Modemarkt, ist halt um so einen krassen Faktor größer, dass, wenn man wirklich einen Impact haben will, diesen Markt attackieren muss. Und du kannst bloß in diesen Markt rein, wenn du es schaffst, begehrt zu werden.

Ansprechende Strategien für nachhaltige Marken ohne Werteverlust

00:21:36
Speaker
Du darfst halt keine Öko-Brand sein. So, du darfst halt keine Brand sein.
00:21:42
Speaker
die jetzt überspitzt getrieben von irgendwelchen häkelnden Wollpulli-Motis getragen wird. Sondern du musst halt eine Brand sein natürlich, wo die Leute Bock drauf haben, wo sie sich denken, die ist geil, die sehen geil aus und die haben auch noch ein paar Werte, die dahinter stehen. So, das will ich halt haben. Das ist halt auch unser Ziel. Und daher ist die Content-Strategie auch ganz klar, dass wir versuchen, eher diese Leute zu attackieren.
00:22:05
Speaker
als jetzt beispielsweise in die Outdoor-Branche rein zu wachsen. Denn man muss auch ganz klar sagen, dass Produkte aus der Outdoor-Branche, wasserdichte, winddichte Textilien, komplex sind in der Produktion, damit sie auch wirklich gut sind und dass das halt auch nicht unbedingt einfach ist. Daher ist halt unser Search-Ansatz ein ganz anderer. Und zwar fragen wir uns halt, wonach
00:22:29
Speaker
sucht unsere Zielgruppe und vor allen Dingen, wo sucht unsere Zielgruppe eigentlich? Ein einfaches Beispiel, also wenn wir von Suchmaschieoptimierung sprechen, dann geht es den meisten ja darum, dass ich bei Google irgendwie ein hohes Ranking habe. Und ich glaube, das ist auch ein guter Ansatz für die meisten Branchen. Wir haben jetzt aber, glaube ich, in dem Gespräch schon festgestellt, dass das ein Ansatz ist, der zumindest für Abend Angels relativ schnell fast in eine Sackgasse führt, würde ich mal sagen. Das

Erweiterte Sichtbarkeit jenseits von Google

00:22:50
Speaker
heißt, wir müssen uns überlegen, wo suchen die Menschen eigentlich nach uns, unabhängig von der Plattform?
00:22:54
Speaker
Vorhin hatten wir gerade einen Call mit Corporate Benefits. So, Corporate Benefits, Mitarbeiterangebote, kennt man vielleicht, haben eine Marktführerschaft in Deutschland. Eigentlich, ich sag mal, jedes größte Unternehmen hat seine Mitarbeitenden auf dieser Plattform angebordet und die Leute suchen hier tatsächlich.
00:23:11
Speaker
nach Angeboten, wie man das früher vielleicht oder mittlerweile immer noch in den Aldi Zeitungen macht, die man zugestellt bekommt. Und so suchen die Leute halt auch diese Plattform. Das heißt, wenn wir uns jetzt als relevante Marke platzieren wollen und wir können das nicht über Keywords machen, dann müssen wir vielleicht eine Ebene höher gehen.
00:23:28
Speaker
und sagen, okay, dann schauen wir doch einfach mal, dass wir uns auf den Websites, in den B2B-Partnerschaften bewegen, wo Menschen suchen. Das sehe ich halt auch als einen ganz wichtigen Punkt zur Suchmaschinenoptimierung. Ein zweites Beispiel ist total simpel. Wir sehen jetzt natürlich, hey, wenn jemand nach einer roten Hose sucht, dann wird er nicht zu uns kommen, weil, ich weiß nicht, ob wir überhaupt eine rote Hose haben, ich glaube nicht. Ein Beispiel für generisches Keyword war es jetzt bloß.
00:23:56
Speaker
Er wird plötzlich glücklich sein. Aber wo ist er denn glücklich? Auf Zalando und About You? Gar keine Frage. Das sind die Marktplätze, wo die erste Suche auch stattfindet, tatsächlich nach einem Kleidungsstück. Das ist ja nicht unbedingt Google. Google nimmt viele Suchen mit. Aber sehr viele Suchen starten ja direkt auf Zalando oder About You. In Deutschland zumindest.
00:24:12
Speaker
Und das heißt, egal wie gut ich in SEO-Google bin, ich kriege Leute trotzdem nicht. Was muss ich also machen? Ich muss auf diese Marktplätze gehen. Zweiter Schritt. Ich muss mal

Herausforderungen der Markenimage-Pflege im SEO

00:24:21
Speaker
gucken, wer ist eigentlich gut in Fashion SEO. Und plötzlich finden wir dort Websites wie zum Beispiel Styleite oder Ladenzeile. Also Websites, die es halt geschafft haben, über eine grandiose SEO-Strategie,
00:24:38
Speaker
eine absurde Sichtbarkeit auf die Beine zu stellen, wo sich Brands wie wir jetzt einkaufen können. Eigentlich ist das ein Zustand, der nicht geil ist, weil wir zwischen Google und uns jetzt noch einen weiteren Mittelsmann setzen so. Ist kein wirkliches weiter Zustand,
00:24:53
Speaker
Aber hey, ich kann es jetzt auch nicht ändern. Ist einfach so. Die machen ein gutes SEO. Die kriegen sehr viel Traffic zu generischen Keywords. Sie kriegen auch sehr viel Traffic zu Brand Keywords tatsächlich. Was muss ich also machen? Ich muss auf genau diese Plattform gehen und SEO auch hier etwas anders verstehen und zwar nicht, dass ich halt SEO auf meine eigene Website direkt
00:25:11
Speaker
ja, suche Website, sondern dass ich halt sage, ich möchte am Ende des Tages, dass jemand, der etwas sucht, bei mir landet und ich nehme so viele Umwege in Kauf, wie es für mich wirtschaftlich sinnvoll ist. Das ist ein sehr guter Weg, um wiederum neue Zielgruppen zu erhalten und um halt auch mal, ja, diesen SEO-Begriff vielleicht aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
00:25:33
Speaker
Ja, sehr cool. Werden wir jetzt noch mal in so ein klassisches SEO-Thema reingehen. Keywords. Jetzt habe ich mich mal hier so ein bisschen bei Armed Angels durchgeklickt und meine Lieblingskategorie ist die Kategorie Active Wear. Da habe ich mich gefragt, was ist denn das eigentlich? Also habe ich da mal draufgeklickt und dann sehe ich hier, ja, das sind im Prinzip jetzt Sachen zum Sportmachen, ne? Also klassische Sportbekleidung.
00:25:54
Speaker
Gerade in so einem Brand-Umfeld, man merkt ja auch, ihr spielt auch viel mit Anglizismen, also New Arrivals und solche Geschichten. Bei euch spricht man nicht von Herren und Frauen, sondern von Shopwomen, Shopmen. Was sind denn das für Herausforderungen, wo man jetzt Brand und wieder klassische SEO, wir brauchen aber diese Keywords hier. Wie kommt ihr damit zurecht?
00:26:16
Speaker
Ja, das ist natürlich ein Spannungsfeld, welches Herausforderungen teilweise herstellt. Zum einen hatte ich ja vorhin angesprochen, dass wir nur relevant sind, wenn wir auch in einer gewissen Art und Weise begehrenswert sind. Und dazu gehört natürlich eine gewisse Sprache. Ob wir jetzt halt sagen, dass diese Beispiele sogar etwas gut sind oder schlecht, ich kann es ehrlichweise nicht zu 100 Prozent beurteilen. Ich komme nicht aus der Fashion-Branche. Unsere Jeans heißen häufig denim.
00:26:40
Speaker
So und viele Sachen sind historisch gewachsen bei uns. Die versuchen wir jetzt auch eilwillig ein bisschen aufzubrechen, dass wir also schon sagen, hey, wir möchten natürlich diesen Sprech beibehalten, der irgendwie auch zeigt, dass wir irgendwie am Puls der Zeit sind. Aber wir möchten das Ganze dann auch mit soliden Informationen unterfüttern. Wir

Kombination von SEO und Performance Marketing

00:26:59
Speaker
bringen jetzt detailliertere Informationen noch auf die Produktseiten, weil wir zum einen festgestellt haben, hey, die conversion rate steigt. Und zum anderen haben wir natürlich dann auch nochmal mehr Informationen zum Produkt. Da muss ich ehrlicherweise sagen,
00:27:09
Speaker
Das mache ich heute gar nicht mehr für SEO, das mache ich für SEA. Wir haben jetzt die Performance-Max-Kampagnen, die laufen über Algorithmen, die keiner so richtig versteht. Wir müssen alle ein bisschen herumprobieren und gucken, was passiert. Am Ende des Tages ist es so, dass wir versuchen müssen, der Suchmaschine die perfekte Dichte an
00:27:28
Speaker
Informationen zu übermitteln und im Anschluss daran ein gutes Ergebnis ausgeliefert bekommen. Das heißt, je besser unser Datenfeed, je besser die Landingpages sind, desto besser wird auch das Ergebnis in Google Ads am Ende des Tages sein. Das, was wir dort machen, ist exakt das Gleiche, was wir für SEO machen. Ich habe manchmal schon das Gefühl, dass die Menschen, die die Algorithmen bei Google entwickeln, gar nicht mehr unterscheiden zwischen SEO und SEO, sondern
00:27:53
Speaker
ziemlich naheinander sind. Das heißt, wir bauen halt gezielt Begriffe auf unsere Produktseiten, um halt in erster Linie für Performance-Max-Kampagnen zum Beispiel das Ergebnis zu erzielen. Und jetzt hast du gerade noch einen Punkt angesprochen, dass wir natürlich irgendwie Shopwungen, Shopman und sowas halt haben und da jetzt um dich steht Männermode online kaufen, Frauenmode online kaufen. Da können wir natürlich auch nur bedingt gegensteuern. Wir können natürlich
00:28:20
Speaker
ganz klassisch in die Metadaten halt reingehen. Bei Man steht halt jetzt irgendwie, ich hab's gerade mal aufgerufen, Amt Angels Heaven, nachhaltige Mode für Männer. Dann können wir natürlich unten auch noch irgendwo einen Text drunter klatschen. Da sind wir jetzt gerade am überlegen, was wir da für eine Strategie fahren. Wie sehr wir das halt ausreizen wollen, das können wir natürlich schon machen.
00:28:37
Speaker
Im Endeffekt müssen wir aber da auch immer schauen, wie der Input-Output, wo macht es halt Sinn und wo macht es halt keinen Sinn. Würde

SEO-Herausforderungen mit mode-spezifischer Terminologie

00:28:45
Speaker
es jetzt überhaupt einen Unterschied für Google machen, wenn ich diese Themen in Richtung SEO optimiere oder ist das egal?
00:28:52
Speaker
Ich traue jetzt Google zu, dass sie halt men und women, dass sie das halt übersetzt kriegen auf Herren und Damen. Wenn ich mir halt andere erfolgreiche Fashion Seiten anschaue, dann sehen wir auch da, dass wir schon mit modernen Begriffen arbeiten, um das mal so auszudrücken, die vielleicht nicht im exakten Keyword aus unserer Recherche entsprechen. Und das funktioniert halt auch. Nichtsdestotrotz ist das ein Spannungsfeld, welches extrem herausfordernd und spannend ist, dass wir also wirklich sagen, hey, wir möchten
00:29:20
Speaker
als fresher Brand sozusagen wahrgenommen werden. Aber auf der einen Seite möchten wir halt auch den Suchmaschinen und allen anderen Algorithmen signalisieren, worum es dabei eigentlich geht. Ehrlicherweise auch hier wieder. Zalando. Wie optimiert man heute Zalando? Das ist ja eigentlich eine Frage, die geht bloß noch über den Datenfeed.
00:29:36
Speaker
Das heißt, ich muss ja hier auch meine Produktdaten mit genau den Informationen anreichen, dass der Zalando-Algorithmus mich zu so vielen Suchern frankenmöglich aussteuert. Das heißt auch

Relevanter Mode-Content und sein SEO-Einfluss

00:29:47
Speaker
hier wieder, CEO müssen wir als Fashionbrand viel weiter denken, als nur die Eingripsen im Google viel stärker noch auf andere Plattformen schauen, die halt für die Suche genauso wichtig sind.
00:29:58
Speaker
Was ich mir noch angeguckt hab und was ja auch so ein klassisches SEO-Thema ist und auch so ein Love-Hate-Relationship, du hast es ja eben schon angesprochen, Produkttexte, Kategorie-Texte, da habt ihr ja auch eine ganz andere Sprache. Ich hab jetzt hier mal die Jeans-Kategorie von euch verglichen, da geht's halt nur um Giftstoffe, Schadstoffe, Chlor, Bleichen, CO2-Fußabdruck. Also ihr sprecht im Prinzip nur über euer Detox-Denim. Bei Zalando hab ich dann ...
00:30:22
Speaker
ganz andere Themen. Und die Texte sind mal je nachdem, was man noch mit reinzählt. Also wenn man jetzt den nur direkt sichtbaren Text bei euch anschaut, dann sind das irgendwie 80 Wörter bei Zalando 3400. Ihr habt da dann aber noch so eine FAQ, die sich aber auch wieder eher um quasi die Textilie, die die Schadstoff freie Textilie dreht. Das sind ja immer so die Klassiker mit Bildern allein und Titel und Meta-Description.
00:30:47
Speaker
Ist jetzt die offene Frage, kommt man damit so weit? Und wenn man dann auch nur über Schadstoffe und Chemikalien und so was spricht, ist man da wirklich relevant auch aus dem Kontext, den du eben genannt hast? Klare Antwort ist nein. Deswegen arbeiten wir auch genau an diesen Punkt, weil wir das auch als Schwachstelle identifiziert haben und halt auch selbst wissen, dass wir hier Gas geben müssen. Dass wir also einfach mehr Informationen zur Seite bringen. Jetzt vielleicht nicht die klassischen Seotexte, vielleicht auch nicht das Beispiel, was du gerade eben angebracht hast, sondern vielleicht ein Hybrid daraus.
00:31:12
Speaker
Eine Herausforderung bei uns sind die sehr, sehr, sehr strengen Greenwashing Guidelines, die uns begleiten. Wir wollen in unserer Kommunikation den Regelungen des Marktes eigentlich immer mindestens zwei Schritte voraus sein. Das heißt, wir möchten halt also wirklich die Spärspitze sein.

SEO-Content und Greenwashing-Richtlinien

00:31:28
Speaker
wenn es darum geht, ehrlich zu kommunizieren, wo es um einfache Beispiele geht, wie dass wir eigentlich das Wort nachhaltig eher vermeiden, weil alle unsere Produkte sind neu geschaffen und sie haben Ressourcen verbraucht und das heißt, sie sind nicht nachhaltig. Nachhaltig bist du nur dann, wenn du eigentlich Input Output Null hast. Aber bei uns, wir verbrauchen Ressourcen und das ist halt erst einmal nicht nachhaltig.
00:31:49
Speaker
Es ist aber nachhaltiger als andere Brands. Und das ist auch ein Beispiel, was kommunikativ nach anderen Plattformen zu finden ist. Ich glaube auch auf About You ist das, kannst du den Filter nach nachhaltiger setzen. Das sind Kleinigkeiten. Da mag man sich jetzt halt auch, also wir finden es auch nicht immer geil, wenn irgendwelche Anforderungen reinkommen, die wir jetzt auf einmal auf der ganzen Website wieder anpassen müssen. Aber am Ende des Tages ist es halt zu 100 Prozent richtig. Und das sorgt allerdings auch im redaktionellen Wesen bei uns für Herausforderungen, die man ansonsten
00:32:16
Speaker
auch, ich sag mal, von juristischen Websites kennt oder von medizinischen Websites. Nur, dass es dort halt gesetzlich geregelt ist und dass es bei uns halt häufig eigene Guidelines sind. Das hat in der Vergangenheit, wie ich gar keine Ausrede versuche, einfach zu coolen Prozessen teilweise geführt, die dazu wiederum geführt haben, dass die Texterstellung eher nicht stattgefunden hat.
00:32:41
Speaker
Drücken wir es mal so aus, das werden wir jetzt allerdings ändern. Wir versuchen ganz klar natürlich mehr textliche Inhalte auf die Seite zu bringen, nach einfachen und klaren Guidelines, um halt hier auch mehr Traffic abzugreifen. Denn wir wissen, im Longtail ist so viel zu holen. Wenn wir jetzt mal die einzelnen Keywords verlassen, wie nachhaltige Mode oder schwarze Jeans, im Longtail im Fashion-Bereich ist so viel zu holen, was unsere Keyword-Recherchen,
00:33:11
Speaker
Regel gar nicht hergeben, dass ich fest davon überzeugt bin, wir brauchen mehr Inhalte auf Produktseiten, wir brauchen Inhalte auf Kategorieseiten und wir brauchen, und das haben wir noch gar nicht angesprochen, mehr relevante Inhalte aus dem informativen Bereich. Wir möchten gar nicht, dass die Kunden
00:33:29
Speaker
10-mal im Jahr bei uns kaufen. Vollkommen okay, wenn Sie zweimal im Jahr zu uns kommen. Wir möchten allerdings, dass viele Kunden zweimal im Jahr zu uns kommen. Und das widerspricht halt dieser Fast Fashion-Denke. Wir wollen eine lange Kundenbeziehung. Wir möchten weniger, aber gezielte Käufe triggern. Damit sind wir zum Glück nicht mehr die einzige Markt, die so denken.
00:33:48
Speaker
viele weitere, aber das führt halt auch zu anderen Möglichkeiten im Content Game. Und zwar

Langfristige Content-Strategien für Nachhaltigkeit

00:33:54
Speaker
ist es bei uns so, dass wir einen eigenen Secondhand Shop implementiert haben. Wir möchten die Kundinnen und Kunden darüber informieren, wie sie ihre Kleidung pflegen können, wie sie sie reparieren können. Einfach, um halt die Beziehung zwischen unseren Kundinnen und Kunden und ihren Kleidungsstücken zu verlängern.
00:34:12
Speaker
Und wenn wir aus der Richtung kommen, haben wir plötzlich wieder ganz andere Contentmöglichkeiten. Kleidung reparieren, Knöpfe annähen, Socken stopfen. Das ist gerade etwas, wo ich gerade drin hänge, wo ich einfach mal schaue, wie groß sei das Potenzial in diesem Bereich? Wollen wir dazu nicht mal Inhalte aufbauen?
00:34:28
Speaker
Und das hat auch einen weiteren Vorteil. Wenn wir an jedem Touchpoint signalisieren, dass man unsere Kleidung weiterverkauft, dass man sie reparieren kann, dass man sie gut fliegen soll, dann rechtfertigt das auch den höheren Preispunkt der Bekleidung, weil man halt weiß, nach dem ersten Mal Anziehen ist der Preis vielleicht nicht um 60 Prozent gedroppt, sondern vielleicht nur um 20 bis 30 Prozent, weil ich einen hohen Wiederverkaufswert habe.
00:34:50
Speaker
Auf einmal habe ich wieder eine ganze Contentwelt vor mir, die ich spielen kann. Über Videos, über Texte, ganz klar. Vorreiter hierbei ist Utopia. Die haben zu all diesen Dingen Inhalte. Und die sind auch sehr gut aufbereitet, gar keine Frage. Aber hey, ich glaube, das können wir auch. Und ich glaube, das sollten wir auch machen. Und ich glaube, das werden wir auch machen. Und ich glaube, dass das ein Hebel sein kann, um langfristig generischen Traffic zu holen.
00:35:13
Speaker
Ein großes Trendthema ist ja auch das Thema Upcycling. Das kann ja auch so eine Thematik sein, die ihr besetzen könnt. Hier alle fast 15.000 Keywords, die Zemrush findet, die irgendwie mit Upcycling zu tun haben, haben fast 170.000 Suchen. Also deutlich mehr als Nachhaltige Mode. Da kann man sicherlich auch einsteigen und die Zielgruppe anspielen.
00:35:31
Speaker
Vielleicht macht es ja auch Sinn, sogar einen Marktplatz für Kundinnen und Kunden anzubieten, wo diese dann ihre gebrauchten Teile auch wieder entsprechend untereinander so nach dem Mädchenflow-Marktprinzip wieder miteinander teilen können oder auch mit solchen Plattformen zusammenzuarbeiten. Ich will aber noch mal zum letzten Schluss noch mal auf ein Hardcore-SEO-Thema kommen. Ich habe gesehen, ihr habt vier Sprachen und 17 Länder. Die kann

Internationale SEO und Sprachzielgenauigkeit

00:35:52
Speaker
man alle fröhlich miteinander kombinieren. Auch teilweise im deutschen Index ist auch die belgische Seite so ein bisschen mit
00:35:59
Speaker
Welche Rolle spielt denn das internationale SEO jetzt bei Armed Angels eigentlich? Wir hatten doch einige Herausforderungen beim internationalen SEO. Es gab auch einige Fehler. Also Haareflanken sind ja seit jeher ein Thema, welches eine hohe Fehlanfälligkeit hat.
00:36:14
Speaker
wo eigentlich jeder weiß, hey, die Lösung ist gar nicht so schwer, aber jeder, der es schon mal mit Entwicklern gemeinsam versucht zu lösen, man rennt da keine offenen Türen ein, sagen wir mal so. Von daher ist es für uns ein strategisch wichtiger Punkt, dass wir diese ganzen Sprachverzeichnisse gescheit aussteuern. Bis vor kurzem hatten wir einen Fehler. Du hattest ein Hauptsprachverzeichnis, irgendwie so de.de oder
00:36:35
Speaker
LNL, also Deutsch-Deutsch, Niederländisch, Niederländisch, alle anderen Länderverzeichnisse, die auch diese Sprache bedient haben, wie zum Beispiel Belgien Niederländisch oder Schweiz Deutsch, haben per Canonical URL auf die Deutsch-Deutsch-Niederländische Variante gezeigt und waren quasi nicht indexierbar. Das heißt, dass komplette Länder auf die falschen Seiten gezeigt haben wie Canonical URL. Und das haben wir jetzt gerade mal vor drei Monaten behoben.
00:36:58
Speaker
Und seitdem sieht man auch direkt, dass aus den Ländern plötzlich der Traffic in die richtigen Sprachverzeichnisse reinfließt und das funktioniert. Dahinter die, also genauso wichtig wie das Interessale SEO, ist auch die Sprachwechsellogik. Ich meine, der Traffic, den ich hole, der muss halt auch auf der richtigen Seite landen und die Nutzerinnen und Nutzer müssen sich sofort angesprochen fühlen. Und da haben wir auch noch einige Hausaufgaben zu erledigen, muss man ganz klar sagen, sodass unsere Suchergebnisse
00:37:25
Speaker
auch perfekt auf die Sprach-Länder-Kommunikation abgestimmt sind. Das ist schon eine Herausforderung, die wir da haben. Ich glaube allerdings auch, zu dem Thema sind alle Informationen bekannt dazu und wir müssen eigentlich nur das umsetzen, was Common Sense ist im Markt. Wenn wir das halt machen, werden wir hier auch bessere Ergebnisse sehen. Ich hoffe, dass das Thema innerhalb der nächsten Monate abgeschlossen ist und wir uns dann auf etwas spannendere Dinge konzentrieren können, wie die, über die wir gerade schon gesprochen haben.
00:37:54
Speaker
Ja, sehr cool. Vielen lieben Dank, Benjamin, dass du dich auch hier meinen durchaus harten Fragen gestellt hast. Ich glaube, wir konnten deutlich machen, dass die Sache die richtige ist, für die es Spaß macht zu kämpfen, dass es aber auch noch sehr viel Potenzial gibt. Und ich denke, aus der Erfahrung, aus den Gesprächen mit dir und auch den nachweislichen Erfolgen, die du in der Vergangenheit produzieren konntest mit deinen Teams, seid ihr da auf einem guten Weg.
00:38:21
Speaker
Vielleicht machen wir dann in absehbarer Zeit noch mal ein Update, ... ... wenn es dann die ersten Erfolge zu feiern gibt. Bleibt dran bei SEO Driven. Lasst mir gerne mal eine Review da ... ... bei Spotify oder Apple Podcast. Du kannst den SEMrush jetzt testen, ... ... indem du dem Link in den Show Notes folgst. Nächste Woche gibt's das nächste Gespräch. Bis dahin, euer Christian. Und vielen, lieben Dank. Ciao, ciao, Benjamin. Vielen Dank, dass ihr da sein durftet. Ciao, ciao.