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New Work als Allheilmittel für Agenturen? | Ralf Seybold

#SEODRIVEN — SEO-Podcast von Christian B. Schmidt
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664 Plays1 year ago

Nachdem das Büro meiner SEO Agentur Digitaleffects während der Corona Pandemie quasi durchgängig ungenutzt blieb, fiel Ende 2022 die Entscheidung, das Büro dauerhaft zu schließen. Seit Ende Januar 2023 arbeiten wir nun offiziell als Remote-Company. Im #SEODRIVEN Podcast spreche ich mit Ralf Seybold über New Work und er erläutert, warum er an der Arbeit im Büro festhält. Wir diskutieren über Work-Life-Balance, Homeoffice und die 4-Tage-Woche. Wir sprechen darüber, wie wir als kleine Agenturen trotz Fachkräftemangel im "War for Talents" in der Digitalbranche bestehen wollen. Ein spannender Podcast für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die tiefe Einblicke in die Entscheidung und Erfahrung zweier Agenturchefs erhalten.  

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Ralf Seybold ist Experte für die Erkennung von Google Spam und Abwehr von Negative SEO. Ralf ist Agenturinhaber und regelmäßig Speaker auf der SEO Campixx sowie Autor von „How to recognize Negative SEO Attacks“. Zudem gehört er zum Stamm-Expertenkreis vom #SEODRIVEN Podcast zu dieser Thematik.

Christian B. Schmidt optimiert seit 1998 Websites. In seinen Interviews  befragt der Gründer der SEO Agentur Digitaleffects andere Unternehmer  und Experten zu Trends und Herausforderungen im Online Marketing.  

00:00:00 Intro
00:00:54 Remote Work vs. Bruttoinlandsprodukt
00:02:48 Werbung / Sponsoring
00:03:23 Höhere Produktivität im Homeoffice?
00:04:59 Gesundheit vs. Homeoffice
00:08:51 Hybrid Arbeit in der Zukunft?
00:12:32 Automatisierung und Outsourcing
00:17:06 Recruiting vs. Homeoffice
00:20:33 Datenschutz im Homeoffice
00:22:44 Nächstes Ziel 4-Tage-Woche?
00:29:26 Recruiting als KMU
00:34:08 Fazit
00:36:26 Werbung / Sponsoring
00:36:30 Ende

Alle Folgen findest Du unter:
https://digitaleffects.de/seodriven/
Vollständiges Impressum:
https://digitaleffects.de/impressum/
Datenschutzerklärung:
https://digitaleffects.de/datenschutz/

Recommended
Transcript

Einleitung und Vorstellung neuer Arbeitsformen

00:00:00
Speaker
So Freunde, heute will ich mich mal mit dem Agenturkollegen Ralf Seibold über das Thema New Work, Old Work, Remote versus Office, vier Tage Woche und all diese anderen schönen Arbeitsthemen unterhalten. Wie ihr vielleicht mitbekommen habt oder für alle, die es noch nicht mitbekommen haben in Social Media,
00:00:22
Speaker
Meine SEO-Agentur Digital Effects, wir haben ja so sieben, acht Leute, die hat jetzt ihr Büro aufgegeben. Das heißt, wir waren jetzt in den letzten zwei Jahren pandemiebedingt quasi nie im Büro. Und in unseren Mitarbeiterbefragungen kam heraus, die Kolleginnen und Kollegen wollen auch familiär bedingt
00:00:45
Speaker
und generell Work-Life-Balance-mäßig nicht mehr ins Büro zurück. Dementsprechend haben wir jetzt den Cut gemacht und sind jetzt eine Full-Remote-Company.

Zweifel und Herausforderungen der Remote-Arbeit

00:00:57
Speaker
Ralf, warum bist du noch nicht remote? Weil ich schier Blatt kriege, dieses, ich möchte nicht mehr ins Büro, ich möchte meine Work-Life-Balance in den Griff bekommen. Das ist doch alles, Mumpitz. Es geht doch gar nicht darum.
00:01:10
Speaker
Die Einstellung heute bei ganz vielen ist das Thema, ich möchte eine Viertagewoche arbeiten, möglichst bei dem Geld für sechs Tage und am besten möchte ich sowieso am Tag über weniger Arbeit leisten und am besten überall hingehen und überall da. Ich möchte die Störimpulse der Familie bei mir haben, die mich nicht ordentlich darauf konzentrieren lässt und und und. So könnte man das jetzt überspitzt sagen, ich bin aber nicht so ein Hardliner.
00:01:36
Speaker
Ich habe während der Pandemie mein Team ja auch vor die Wahl gestellt. Hey Leute, ihr könnt ins Büro kommen oder ihr könnt von zu Hause aus arbeiten. Aber der Punkt war, es hat keiner aufgegriffen. Es war eher die Intention zu sagen, was will ich zu Hause? Also entweder sehe ich
00:01:51
Speaker
Meine Freundin will ich auch nicht den ganzen Tag sehen. Oder es gibt irgendwelche Punkte, wo ich einfach viel mehr zu Streit komme. Oder ich bin alleine zu Hause, dann fällt mir die Decke auf den Kopf.
00:02:07
Speaker
Ich hätte schon gerne dieses Arbeiten miteinander. Ich hätte gerne dieses Soziale miteinander. Und natürlich, wenn ich eine Firma komplett auf Remote mache, also mein Respekt für dich, das dahin zu drehen. Ich kenne ein paar Beispiele von auch befreundeten Firmen, die das jetzt schon seit ein paar Jahren so machen.
00:02:26
Speaker
die dann einfach auch mal gesagt haben, ich schicke jetzt mein Team mal nach Bali, zwei Leute wandern vier Wochen umher und zwei Leute parallel da dazu arbeiten dann halt und dann wechseln die sich ab. Das sind tolle Beispiele, das ist alles gut und schön, aber ich glaube nicht, dass die Welt da draußen das unbedingt braucht und das Bruttoinlandsprodukt braucht es schon zweimal nicht.
00:02:48
Speaker
Bevor es mit dem Podcast weitergeht, möchte ich dir den Partner der heutigen Episode vorstellen.

Vorstellung von SEMrush als SEO-Tool

00:02:53
Speaker
Wir nutzen SEMrush in meiner SEO-Agentur Digital Effects schon seit Jahren und setzen es erfolgreich für unsere Projekte ein. SEMrush ist ein umfangreiches SEO-Tool, das dich bei der Recherche von Keywords, der Optimierung deiner Website und der Überwachung deiner Wettbewerber unterstützt. Du kannst damit zum Beispiel die Rankings deiner Website verfolgen, die Backlinks deiner Konkurrenz analysieren oder Lücken in deiner Keyword-Strategie aufdecken. Ich nutze am liebsten das Keyword Magic Tool, um meine SEO-Contentstrategie zu entwickeln.
00:03:18
Speaker
Du kannst Sunrush jetzt testen, indem du dem Link in den Shownotes folgst. Zurück zum Interview. Na ja, es gibt ja so verschiedenste Erfahrungen. Es gab ja auch grade zu Beginn der Pandemie diese Studien, die eben auch dem Homeoffice eine höhere Produktivität nachgewiesen haben.
00:03:33
Speaker
Das haben wir durchaus auch gespürt. Und ich glaube, man muss so ein bisschen unterscheiden. Ich bin auch kein Freund von der Bali-Reise, ehrlich gesagt. Ist wahrscheinlich auch sozusagen natürlicherweise so gekommen, weil wir ja auch die Leute einstellen, die zu uns passen. Zumindest versuchen wir das natürlich. Aber ja, also dieses Ganze, wie es früher mal war, ich hab ja auch in Start-ups gearbeitet. Ich hab mal für einen Berliner Start-up was ...
00:03:58
Speaker
Ich glaube, 10 Millionen US-Dollar-Finanzierung hatte ein Marketing-Team international aufgebaut mit 25 Leuten. Das waren alles relativ junge Leute. Wir sind dann abends noch zusammen in Kreuzberg in die Bar gegangen und dann sind wir auf die Konferenzen und haben dort gefeiert und sind um die Häuser gezogen und so weiter.
00:04:19
Speaker
Das war ein gewisser Lifestyle in einer gewissen Lebensphase auch von mir. Mittlerweile bin ich aber Familienvater und habe ein paar andere Verpflichtungen und Verantwortung, die ich trage, nicht nur in der Arbeit. Ich wohne auch nicht mehr in der WG. Das heißt, ich habe auch ein bisschen mehr Platz, verdiene entsprechend gut.
00:04:39
Speaker
Auch meine Kolleginnen und Kollegen würde ich jetzt behaupten verdienen relativ gut und dementsprechend kann man sich vielleicht auch mal ein Homeoffice einrichten oder hat auch Möglichkeiten mit der Kinderbetreuung oder ähnliches das zu regeln, so dass man es eben trotzdem gut
00:04:58
Speaker
übereinbringt.

Vorteile der Remote-Arbeit und Zeitersparnis

00:04:59
Speaker
Das Hauptargument gegen das Büro bei uns, und ich hab's selbst gemerkt, zu Beginn der Pandemie sind wir nochmal umgezogen mit der Familie, dichter ans Büro ran, weil vorher sind wir so eine halbe Stunde, sag ich mal, wenn wir gut durchgekommen sind, eine halbe Stunde zum Büro gefahren. Ja, das kann nerven.
00:05:16
Speaker
Ist ja aber eigentlich der Normalfall. Zu Beginn meiner Karriere bin ich durch die ganze Stadt gefahren. Da bin ich teilweise, wenn ich gut war, eine Stunde unterwegs gewesen. Im Normalfall 1,5 Stunden. Das war halt normal für mich und viele Pendler. Wir wohnen jetzt hier in der Großstadt, da dauert auch viel. Aber wenn man in ländlicheren Gegenden lebt, da kennt man das gar nicht anders, dass man pendelt teilweise auch 100, 150 Kilometer mit dem Auto jeden Tag eine Strecke zurücklegt.
00:05:40
Speaker
Aber diese Zeit, und das wurde mir auch so gespiegelt von den Kolleginnen und Kollegen, selbst die halbe Stunde jetzt zum Büro hin und zurück, das nimmt so viel Platz in dem täglichen Leben ein, dass man gesagt hat, ich kann in der Zeit viel mehr Dinge machen, die für mich
00:05:59
Speaker
meine Arbeit und auch meine Familie besser sind. Wie läuft das denn bei euch? Wie ist denn so der Altersdurchschnitt bei euch? Wie ist da ... Du hast ja auch Kinder, die sind aber schon ein bisschen älter. Ich bin ja jetzt gerade in diesem Schulkindalter. Wie siehst du das mit diesen Lebensphasen? Also, wir sind hier jetzt mit unseren zwei Werkstudenten zehn Leute. Meine Kinder, ja, die sind schon älter. Ich kenn die Phasen aus dem Homeoffice-Arbeiten ja auch noch.
00:06:23
Speaker
wo dein dreijähriges Kind heulend in dein Zimmer reinstürmt und du gerade in dem tollsten Gespräch bist irgendwo. Ich habe da immer sehr tolerante Gesprächspartner auf der anderen Seite gehabt und diese Nähe dann auch zu den Kindern.
00:06:39
Speaker
Ich schätze das schon auch. Ich finde, das ist auch ein guter Part, um hier sich einfach so ein bisschen auch das Arbeiten zu teilen.

Gesundheitsbedenken bei Remote-Arbeit und Verantwortung der Arbeitgeber

00:06:47
Speaker
De facto aber sehe ich auf der anderen Seite auch den Punkt, ich habe ja auch eine Pflicht als Arbeitgeber gegenüber meinen Kunden und gegenüber meinen Mitarbeitern. Das heißt, es geht ja schon los, wenn ich hier jetzt die Berufsgenossenschaft, Arbeitsplatzrichtlinien und so weiter einhalten möchte.
00:07:04
Speaker
Eigentlich muss ich zuerst mal schauen, ob denn bei meinem Mitarbeiter zu Hause die Möglichkeit gegeben ist, dass er ordentlich arbeiten kann, dass er einen ordentlichen Schreibtisch hat, dass er einen ordentlichen Schreibtischstuhl hat. Und wenn wir die Krankenkassenzahlen mal angucken, dann hat bei der Pandemie mit diesem ganzen Homeoffice etc. haben Rückenleiden um 30 Prozent zugenommen.
00:07:28
Speaker
Also das ist ein nicht zu unterschätzendes Thema. Das ist ja meine Verantwortung gegenüber dem Mitarbeiter ja auch an der Stelle geschuldet, dass ich auch mal prüfen muss, ist der denn überhaupt in der Lage ordentlich zu arbeiten oder kann der nur hemsärmlich im Bademantel am Frühstückstisch arbeiten und hat sich dann da relativ schnell kaputt gearbeitet.
00:07:49
Speaker
Aber ich meine, es spricht ja nichts dagegen, den Mitarbeitern den Tisch, den du jetzt im Büro zu stehen hast, der höhenverstellbar ist, den ergonomischen Stuhl, den Bildschirm, all diese Dinge, wenn sie das möchten, nach Hause zu senden, falls sie nicht selber sich schon entsprechend eingerichtet haben.
00:08:06
Speaker
Man braucht natürlich immer ein bisschen Platz dafür. Deswegen dieses WG-Modell, das sind dann natürlich diejenigen, auch wenn wir mal Bewerbungsgespräche geführt haben, die gesagt haben, ich hab keinen Platz dafür. Wir waren ja auch zu Beginn noch unsicher. Beziehungsweise für uns war eigentlich klar, wenn Lockdown ist, bleiben wir zu Hause. Wenn kein Lockdown ist, gehen wir wieder ins Büro. Wir haben ja erst 2019 unser neues Büro mit viel Investitionseinsatz ausgebaut und bezogen.
00:08:35
Speaker
Aber mittlerweile hat uns die Realität da so eingeholt, dass es eher ein Argument ist, ja, wie gesagt, wir fragen unsere Kollegen und Kollegen, was wäre ein Grund, warum du bei uns kündigen würdest? Und dann kam eben, wenn ich sozusagen nine to five natürlich vor allem zurück ins Büro muss.
00:08:51
Speaker
Auf der anderen Seite für ab und zu mal zwei Leute. Ich war heute bei einem bekannten Unternehmer, der hat mir auch berichtet, dass 10, 20 Prozent der Belegschaft nur noch im Büro arbeiten, der Rest zu Hause. Und der hat eine große Büroetage in einem repräsentativen Gebäude angemietet. Also das ist genau das, wovor ich halt auch als Unternehmersorge habe.
00:09:18
Speaker
Denn so ein Büro, und da kommen wir wieder zurück zur Verpflichtung auch für die Mitarbeiter, so ein Büro frisst ja auch viel Geld. Also ich meine, wir hatten es jetzt noch günstig hier in Berlin für Berliner Verhältnisse, weil wir auch ein bisschen ab vom Schuss waren, eher in so einem
00:09:36
Speaker
etwas moderneren Gewerbegebiet und so weiter. Aber wenn ich jetzt eine Fläche habe, irgendwo repräsentativ im Zentrum, da bin ich schnell bei 20, 30 Euro pro Quadratmeter. Und wenn ich dann 100 Quadratmeter habe, das ist ja schon klein für die meisten Firmen, dann stehen da signifikante Kosten dahinter. Mit diesen Kosten kann ich ja auch ganz andere Dinge ermöglichen, wie zum Beispiel eine Viertagewoche. Was hättest du denn

Unterstützung hybrider Arbeitsmodelle

00:10:01
Speaker
davon?
00:10:01
Speaker
Das kann ich machen. Wir haben natürlich unser eigenes Büro, weswegen wir da ja sicherlich erstmal nicht die Miete als den großen Punkt haben an der Stelle. Aber ich kenne das auch noch und wir haben in bester Lage gemietet und ich weiß, was das kostet. Da sind wir ganz schnell in einem sechsstelligen Betrag und das macht wenig Spaß. Von daher die Hybridvarianten.
00:10:25
Speaker
Das ist etwas, mit dem kann ich mich sehr gut anfreunden. Ich finde auch, man muss nicht immer für alles im Büro sein. Und wir haben auch hier das Büro entsprechend ausgerüstet, dass man sich von zu Hause einklinken kann. Dass ich mich mit meinem Handy einwähle, wie wenn ich eine Durchwahl hätte und solche Geschichten
00:10:43
Speaker
Das ist schon auch eine Option, die ich sehe. Die Argumentation nur teilweise fehlt mir. Wir hatten ja auch schon Bewerber, die haben gesagt, ja tut mir leid, ich kann nur remote arbeiten, weil ich habe mir einen Hund gekauft. Hey, what the fuck? Was ist mir jetzt wichtig, dass ich einen Job habe und eine spannende Aufgabe habe bei einer der Top Agenturen in Deutschland oder dass ich mit meinem Hund rausgehen kann?
00:11:06
Speaker
Das eine schließt das andere sicherlich nicht aus, aber wenn ich dann auch nicht bereit bin für Hybrid, dann ist es der falsche Mitarbeiter.

Herausforderungen der Vier-Tage-Woche

00:11:16
Speaker
Eine Viertagewoche finde ich ein sehr schönes Modell. Ich kenne ein Modell, wo das tatsächlich richtig gut funktioniert bei einem Kollegen in England.
00:11:26
Speaker
Der hat aber eine relativ große Mitarbeiteranzahl und kann, trotzdem er vier Tage Woche macht, seine Supportzeiten von morgens 7 Uhr bis abends 7 Uhr abdecken an den fünf Tagen und es geht dann halt nur mit der entsprechenden Manpower. Zur generellen vier Tage Woche frage ich mich natürlich
00:11:46
Speaker
Eigentlich was ganz anderes. Wir haben momentan diese ganzen Babyboomer, die gehen jetzt dann irgendwann mal in Rente. Jetzt hast du vorher nach dem Durchschnittsalter bei uns gefragt, die Jüngste ist 16, der Älteste ist 53, das bin ich. Da muss man sich ja schon mal Gedanken machen, wie sieht es denn dann aus, wenn man dann irgendwann in Rente geht. Und wenn ich mir das anschaue, wenn wir 2035 in Rente gehen,
00:12:09
Speaker
dann haben wir nach aktuellem Stand fünf Millionen Arbeitsstunden pro Jahr, die fehlen. Wer soll denn das leisten, wenn alle nur vier Tage Woche arbeiten wollen? Ich glaube, dass die vier Tage Woche kein Selbstläufer ist, aber ich glaube, dass sie potenziell die beste Lösung für ganz viele Probleme sein kann, die wir in unserer Arbeitsgesellschaft noch haben. Aber erst mal zudem Arbeitsstunden. Also ...
00:12:36
Speaker
wir müssen ja immer schauen sozusagen ja wir haben gerade in unserer branche den fachkräftemangel auf der anderen seite da will ich dann danach noch mal zukommen haben wir aber auch den war vor talents das heißt der der die besten konditionen anbietet und das beinhaltet nicht nur geld kriegt im zweifel das talent
00:12:51
Speaker
Und wenn im Grunde genommen das eben eher ein Bewerbermarkt ist, dann was bleibt uns anderes übrig? Gerade als kleinere Firmen. Natürlich sind wir beide super überzeugt von unseren entsprechenden Agenturen. Aber wenn wir mal ehrlich sind, wer kennt uns da draußen?
00:13:07
Speaker
Und wir müssen ja auch um die guten Leute kämpfen gegen vielleicht große Firmen, wie Amazon oder sonst wer, die ganz andere Attraktivitäten noch bieten können. Aber das nochmal beiseite zur Vier-Tage-Woche und den sozusagen den Ressourcen. Ich glaube und wir haben ja jetzt
00:13:25
Speaker
Ich meine, Chat GPT ist jetzt auch nur eine neue Anwendung von GPT-3, was wir ja schon länger kennen. Und da gibt es da schon viele Tools. Ich denke, dass wir tatsächlich in die Richtung gehen müssen, uns weiter die Effizienz zu steigern durch Automatisierung. Ja, und ich glaube auch, dass das auch gerade dem Anspruch
00:13:45
Speaker
Auch wieder dieser Zielgruppe, wir haben bei uns im Team auch immer, wir schreiben ja auch mal Content, also die berühmten Zeotexte, auch wenn wir sie nicht gerne so bezeichnen möchten. Das ist jetzt nicht die Aufgabe, um die sich alle Kolleginnen und Kollegen reißen.
00:14:00
Speaker
Und das wäre natürlich cool, wenn man hier mit seinem Wissen die richtige Anwendung bedienen kann, ob das jetzt so ein AX Semantics ist, was das regelbasiert macht, oder ob das jetzt eine Chat-GPT-Engine ist, um eben solche Fleißarbeiten sozusagen nach dem Pareto-Prinzip
00:14:22
Speaker
eigentlich auszulagern. Früher war das so, und du kennst ja auch einige internationale Agenturen, was heißt früher, viele der internationalen Agenturen aus Großbritannien, Amerika und so weiter, die lösen das über Outsourcing, dass sie im Endeffekt verschiedene Level an Aufgaben haben. Und die haben auch nur noch bei sich in der Firma die Senior-Leute. Und ich sag mal, die Werkbank, die ist dann in Indien, in Indonesien oder eben in Asien.
00:14:47
Speaker
oder in anderen Schwellenländern, wo dann Backlinks aufgebaut werden und so weiter. Aber dann kommen wir doch genau dorthin. Die gehen dann dahin, wo ich die Leute billig bekomm. Ja, möglicherweise, genau. Und es muss ja auch nichts Schlechtes sein. Also, ich meine, wie gesagt, entweder wird es automatisiert oder es wird outgesourced, das, was eben geht.

Automatisierung und Outsourcing zur Effizienzsteigerung

00:15:08
Speaker
Automatisierung kann die Effizienz steigern, Outsourcing kann die Kosten senken, gleichzeitig ...
00:15:15
Speaker
Ja, hilft man vielleicht auch Kolleginnen und Kollegen. Ich hab ja zum Beispiel in einem Projekt bei einem Kunden auch, arbeite ich auch mit einem WordPress-Developer aus Indien zusammen. Funktioniert wunderbar. Da hat sich auch viel geändert, muss man sagen. Im Standard und auch in der Ausbildung der Leute. Ich hab da auch aus der Erfahrung, die ich in der Vergangenheit hatte, so in Projekten vor 10, 15 Jahren immer etwas negativ drauf geschaut.
00:15:35
Speaker
Weil da war, da hatte ich mal ein Projekt, da war das wirklich die Hölle, mit indischen Programmieren zusammenzuarbeiten. Weil die haben jeden Fehler gemacht, den man machen kann, wenn man ihn nicht vorher schon bedacht und ausgeschlossen hat in den Anforderungen. Aber jetzt mittlerweile sitzen da hochtalentierte, super ausgebildete Leute mit richtig viel Erfahrung. Und es macht richtig Spaß, mit dem zusammenzuarbeiten. Und ich find's cool, wenn der dort eben gutes Geld verdient auch mit den Kunden.
00:16:05
Speaker
Und ich bin sogar dafür, dass man diese Waage immer weiter ausgleicht. Und das ist ja der nächste Punkt sozusagen, der ist ja auch in den USA ein großes Thema gewesen. Wenn du jetzt von zu Hause arbeitest, alleine in den USA gibt's ja riesige Gefälle, ob du nur im Silicon Valley arbeitest oder irgendwo in einer Kleinstadt. In Boise, Idaho.
00:16:24
Speaker
Genau, da zahlen die Arbeitgeber ja auch unterschiedlich. Aber auf der anderen Seite denke ich so, wir haben auch eine Freelancerin, mit der wir ab und zu zusammenarbeiten, gerade in diesem Contentbereich, und die lebt, ich glaube, in Thailand. Warum soll ich da jetzt weniger zahlen für ihre qualifizierte Arbeit, als ich es jemandem zahlen würde, der hier lebt? Also, da zahlen wir ganz normale,
00:16:48
Speaker
Stundensätze, die man auch jemanden zahlen würde, der in Deutschland lebt. Warum nicht? Also, ich denke, wir müssen diesen Ressourcenmangel durch Innovation ausgleichen. Es muss mehr Automatisierung geben. Wir müssen auch internationaler denken. Grade du bist da ja schon weiter als wir, ja? Du bist ja im internationalen Markt auch schon viel bekannter und viel mehr unterwegs, auch letzten Endes durch deine Spezialisierung.
00:17:15
Speaker
Und das bringt mich dann auch zu dem Thema Recruiting. Was ich festgestellt habe, ist, dass mit der Pandemie mein Team plötzlich angegangen wurde von einem viel größeren Pool an Arbeitgebern, die gesagt haben, du kannst über alle arbeiten, ist uns vollkommen egal. Und plötzlich war der Wettbewerb für mich
00:17:37
Speaker
als Arbeitgeber, ein ganz anderer. Das heißt, ich hab schon alleine aus diesem Grund heraus gar nicht mehr die Chance zu sagen, ich such jetzt nur noch Leute, die in Ost-Berlin leben, damit sie in Ost-Berlin in mein Büro kommen können oder wo auch immer. In Mitte wohnt ja auch kaum noch einer, kann's ja kaum noch einer leisten. Egal, an welchem Standort ich bin. Und Mittelständler, die im flachen Land von Deutschland leben, die im mittleren Westen von Deutschland leben,
00:18:03
Speaker
Wir haben schon vor fünf Jahren oder zehn Jahren Consulting-Projekte gehabt, weil die Unternehmen eben irgendwo in der Pampa kein Digital-Talent gefunden haben. Weil niemand gesagt hat, ja, ich fahre nach Untertupfingen, nur um für die Digital-Marketing zu machen.
00:18:18
Speaker
Wir haben dann angefangen, in Berlin, München, Hamburg und so weiter Büros zu eröffnen für ihre online Marketing Teams, obwohl sie das eigentlich nicht wollten, weil sie gesagt haben, nein, die müssen an dem Produktionsstandort die Tinte riechen, die wir da versprühen. Für mich ist es eine logische, logische Konsequenz, auch als Arbeitgeber. Und wir haben mittlerweile einen Kollegen, der lebt nicht in Berlin. Wir haben mittlerweile mehrere Kollegen und Kolleginnen, die auch überlegen, umzuziehen. Selbst wir alleine sind ja auch immer weiter an den Stadtrand gezogen.
00:18:47
Speaker
Wir haben jetzt auch Bewerber, die jetzt auch durch meine Posts und durch mal die Podcasts, die ich dazu gemacht hab bei Seopress usw., auf mich zukommen und sagen, hey, ist genau so, wir wohnen jetzt ... Ich weiß nicht mehr, wo es war. In Würzburg, sag ich jetzt mal. Wir fühlen uns hier nicht wohl. Aber mein Arbeitgeber ist in Würzburg und ich kann nicht remote arbeiten. Ich möchte aber eigentlich mit der Familie irgendwo in den Norden, an die Nordsee oder sonst was, weil ich will mit meinen Kindern am Meer sein.
00:19:13
Speaker
Das ist für mich gerade wichtig. Und ich kann meine Arbeit genauso gut von dort erledigen. Und da kommen ganz neue Talente auf uns zu, die jetzt sonst niemals sich bei uns beworben hätten. Das ist mit Sicherheit ein ganz spannender Aspekt da davon. Und ich sag mal, weißt du, wir sind ja auch nicht Stuttgart Mitte mit unserem Büro, sondern wir sind ja auch 25 Kilometer außerhalb von Stuttgart. So weit kann man da rausfahren? Ja, das geht. Und es ist hier sogar nachts noch hell.
00:19:42
Speaker
Ja, nur wegen der ganzen kaputten Satelliten im Orbit. Ja, genau. Und das ist schon natürlich auch ein Aspekt, wo wir gesagt haben, wir müssen dann interessante Dinge anbieten, wie 30 plus zwei Tage Arbeit, wie entsprechende Zuschüsse, das Jobrat und was weiß ich, was es da alles so an Möglichkeiten gibt, die wir ja abdecken, betriebliche Altersvorsorge und und und.
00:20:08
Speaker
Und trotzdem werden wir damit sicherlich nicht jeden erreichen. Die Frage ist nur, können wir denn mit den Mitarbeitern tatsächlich unsere ganzen Standards, die wir haben wollen, auch halten? Weil jemand, der remote arbeitet, weit weg ist, was ist mit dem Social Together? Der ist ja auch wesentlich anfälliger da dafür, woanders wiederum abgeworben zu werden. So wie du gerade sagst, meine Mitarbeiter werden plötzlich angesprochen da dazu.
00:20:33
Speaker
Und das nächste, selbst wenn der dann für andere arbeitet, wir haben ja auch nicht nur die Aufgabe, dem Arbeitnehmer einen ordentlichen Platz hinzustellen, sondern wir haben auch irgendwann mal so ein wunderbares Dokument erstellt im Zuge von den ganzen DSGVO-Maßnahmen, unser Handbuch sozusagen, in dem wir sagen, hey, wie bewahren wir sensible Daten aus? Wie gehen wir da damit um? Wie sorgen wir dafür, dass wir
00:21:00
Speaker
diese Levels haben, die ich im Büro habe mit Zugangskontrolle, mit, was weiß ich was, verschlossenem Server-Schrank oder sonst was. Wir alle erinnern uns ja vielleicht noch an den Fall der, ich glaube, die SEO-Küche war es, die komplett alle Kundendaten als SQL-File im Backup irgendwo im Web hatte vor zwei Jahren oder wann das war. Da hat Ihnen das Büro aber auch nicht geholfen.
00:21:22
Speaker
Nee, da gebe ich die Recht, da hat das Büro jetzt an der Stelle nicht geholfen. Aber das sind solche Dinge, um die muss ich mich natürlich, um die muss ich mich auch kümmern. Und ja, vier Tage Woche. Ich glaube, in manchen Jobs kann das sicherlich funktionieren. Aber wo ich mich schwer tue, ist sehr häufig so diese, die Einstellung, die wir bei dieser, was ist das, Generation Z?
00:21:48
Speaker
haben, die hier sagt, vier Tage Woche bei vollem Lohnausgleich und und und. Wer arbeitet denn dann in meiner Freizeit? Wenn ich meine Freizeit verbringe, wer ist denn dann dort bereit, die in Anführungszeichen einfacheren Arbeiten? Wer bedient mich denn dann? Wer arbeitet denn im Supermarkt? Und wir werden sehen bei der vier Tage Woche, allein was ich vorhin sagte, mit diesen fünf Millionen Arbeitsstunden, die fehlen.
00:22:14
Speaker
Wir werden sehen, dass ganz viele Dinge einfach ersetzt werden. Das ist einfach zu ersetzen, die Kassiererin am Supermarkt. Wir werden in fünf bis maximal zehn Jahren keine Kassiererin mehr am Supermarkt sehen. Wir werden keinen Zimmerservice mehr sehen. Wir werden diese Robots haben, die dann dein Zimmer hinfahren und dir dann eben irgendwas bringen. Dinge, die man automatisieren kann, die werden wegfallen. Und ich glaube, dass uns, wenn diese Themen alle wegfallen, uns ein ganz großer Part der Lebensqualität auch verloren geht.

Vier-Tage-Woche zur Schließung des Gender-Pay-Gaps

00:22:44
Speaker
Weißt du, was auch wegfällt meines Erachtens nach? Die Viertagewoche hat das größte Potential, diesen Gender Pay Gap abzulösen. Ich hab ja auch schon mit Dominik Schwarz darüber gesprochen, über seine Gehaltsstudie, Inhouse, SEO. Und da war auch wieder der Gender Pay Gap sogar in unserer Branche, die ja sehr modern ist und von der man eigentlich erwarten könnte, dass so etwas hier nicht unbedingt mehr existiert.
00:23:09
Speaker
Doch wie kommt das eigentlich zustande? Ich glaube, an vielen Stellen der größte Gap entsteht dadurch, und das haben wir auch in unserem Team immer gemerkt, meistens haben die Frauen einen Teilzeitjob oder eine reduzierte Stundenanzahl, weil diese versuchen, der Familie gerecht zu werden. Und dadurch, es geht nicht darum, dass der gleiche Level oder Skilllevel bei 40 Stunden nicht das Gleiche unbedingt bekommen würde. Das ist natürlich noch ein Problem,
00:23:38
Speaker
vielleicht zusätzlich gibt, bei uns jedenfalls nicht. Aber dadurch, dass die Frauen bei uns im Team eher weniger Stunden arbeiten, vier Tage die Woche umgerechnet, manche auch wirklich tatsächlich vier Tage, verdienen sie auf dieser Messlatte weniger. Und das ist doch etwas, was traurig ist, weil sie eben
00:23:58
Speaker
versuchen, dem Familienleben, ihrer Verantwortung als Mutter und der Arbeit gerecht zu werden und damit häufig große Probleme haben. Deswegen die ganze Familie und vor allem die Frau selbst weniger Einkommen Kauf nimmt.
00:24:14
Speaker
Und das ist zum Beispiel etwas, was ich sehe für mich als Agenturinhaber, woran ich arbeiten will. Schritt eins ist jetzt, das Büro abzuschaffen, damit Ressourcen im Sinne von Geld freizumachen. Jetzt müssen wir gucken, wie die wirtschaftliche Situation ist. Wir bewegen uns ja gerade aus den Boomjahren heraus.
00:24:34
Speaker
Die wird alles nicht so schlimm. Schaut ihr doch mal an, denn mit einem Dax, da reden sie ja schon von 16.000 der Marke. Ja, schön wär's. Wenn die Situation sich jetzt stabilisiert, dann ist mein nächstes Ziel die Einführung der Viertagewoche für alle bei 40 Stunden Bezahlung. Das heißt, die Männer, die heute alle 40 Stunden machen in unserem Team,
00:24:54
Speaker
kriegen die gleiche Bezahlung, müssen aber nur noch vier Tage die Woche arbeiten und die Frauen, die vorher jetzt schon vier Tage vielleicht nur gearbeitet haben, bekommen die Bezahlung für 40 Stunden.
00:25:09
Speaker
Und dann haben wir keinen Gender Pay Gap mehr bei uns in der Firma. Und alle, auch die Männer, ich merke das gerade durch die letzten Jahre, ich merke das an mir selbst. Die Situation mit der Pandemie, mit dem Krieg, mit der Familie, mit dem Management, mit den vielen Krankheiten.
00:25:27
Speaker
die man jetzt immer wieder hat, das schlaucht die Leute unheimlich. Und ich glaube, das ist auch eine Sache, die die Produktivität unheimlich kaputtmacht. Was bringt es mir, wenn da 40 Stunden ein Zombie sitzt? Ich merke es doch selber. Ich kann nicht 40 Stunden am Rechner sitzen. Du hast es selber gesagt, Gesundheit ist ein Thema. Ich hab aber auch gar keine Zeit. Wann soll ich denn Sport machen? Am Wochenende? Da hab ich familiäre Verpflichtungen.
00:25:54
Speaker
diese Zeit einfach auch vom Arbeitsplatz her zur Verfügung zu stellen und zu sagen, freitags ist das Büro geschlossen. Wir sind kein Supermarkt. Wir sind kein Web-Hoster, wo wir 24-7 ansprechbar sein müssen. Ich habe gar nicht den Anspruch. Wir haben auch nicht den Anspruch, dass die Kunden bei uns innerhalb von zehn Minuten eine Antwort bekommen.
00:26:14
Speaker
sondern dann wird kommuniziert. Freitags ist bei uns das Büro geschlossen. Ich denke, das können wir unseren Kunden gegenüber weiterhin gut verargumentieren. Ich habe mir da auch ein paar Podcasts angehört. In UK sind ja da einige auch weiter. Du hast, glaube ich, auch ein Beispiel aus UK genannt.
00:26:30
Speaker
Die haben auch das Beispiel immer gebracht und du kannst es vielleicht noch am meisten nachvollziehen, weil du ein bisschen südlicher wohnst. Am Freitag um eins macht jeder seins. Also die Kollegen und Kolleginnen haben dann Meetings in den Biergarten verschoben am Freitagnachmittag. Also die Produktivität am Freitagnachmittag steht doch sowieso in Frage.
00:26:52
Speaker
Wenn man dann sagt, du musst jetzt nicht mehr so tun, als würdest du arbeiten, sondern du kannst jetzt wirklich diese Zeit nutzen, um Sport zu treiben, um dich, um deine Familie zu kümmern, um mal andere Dinge im Leben voranzubringen, wäre doch viel, viel cooler, als freitags bis 17 Uhr irgendwo im Büro zu sitzen, aber eigentlich nur noch YouTube zu gucken.
00:27:12
Speaker
Gebe ich dir recht, ich habe als meine zweite Tochter zur Welt kam, ist jetzt schon ein paar Jahre her, da war gerade die Möglichkeit geschaffen, dass man Teilzeit arbeiten kann. Und ich hatte dann auch, ich habe meine 40 Stunden dann halt in vier Tagen gearbeitet anstatt in fünf. Wir haben relativ viel auch
00:27:33
Speaker
Projektthemen nach wie vor und teilweise auch zeitkritische Themen. Mein Thema ist eigentlich eher das, dass ich an den Tag noch viel, viel mehr Stunden reinbringen könnte, als dass ich sage, ja, ist ja schön, ich schaue jetzt nur noch die letzten vier Stunden YouTube.
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Speaker
so dass ich mir manchmal wünschen würde, ich hätte da ein bisschen mehr Zeit. Aber so dieser eine Tag, einen Tag zusätzlich, du brauchst keinen Urlaub mehr, weil wenn du Freitag, Samstag, Sonntag frei hast, dann bist du eigentlich tiefenentspannt. Ich meine, vielleicht ist es auch so ein Thema, das so primär auf uns Schwaben zutrifft, weil wir wissen ja, wie man arbeitet. Davon können wir Berliner hier gar nicht reden. Wir haben ja gar keine Ahnung.
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Speaker
Wir können auch nicht mit Geld umgehen, das ist ja auch öffentlich bekannt. Ja, deswegen sparen wir es. Aber wir haben auch unsere Baustellengräber. Das ist alles schön, aber das ist nicht transportierbar auf alle Branchen. Es ist nicht transportierbar auf alle Ausbildungswege.
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Speaker
Wege, ja, genau, danke. Und auch nicht auf alle Bildungsebenen, etc.

Herausforderungen kleiner Agenturen im Vergleich zu Startups

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Speaker
Dort, wo es denn machbar ist. Wegen mir setzt es um. Es gibt ja auch ein paar Beispiele, selbst aus Baden-Württemberg gibt es Beispiele von Unternehmen, die in vier Tage Woche arbeiten. Schreinerei beispielsweise, denen geht kein einziger Auftrag flöten.
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Speaker
Und auch Bäcker, die eine Viertagewoche machen, wobei diese Bäcker dann halt trotzdem ihre Leistungen eben über die gesamte Zeit anbieten. Und da wächst dann halt die Aufgabe im Personalmanagement, weil die müssen halt irgendwie gucken, wie gebe ich denn wem frei. Weil am Samstag will halt jeder frei haben, wenn ich dann eine Viertagewoche habe. Oder am Freitag, Samstag will jeder frei haben in irgendeiner Form.
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Speaker
Das macht es natürlich nicht einfach. Vielleicht nochmal zum Abschluss zurück zu unserer Branche. Wie siehst du das denn? Es gibt ja hier auch immer wieder sozusagen diese Agentur, verschiedene Agenturansätze. Es gibt so die, ich sag mal eher Inhaber geführten Familienunternehmen, würde ich fast noch sagen, so wie unsere Agenturen.
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Speaker
Und dann gibt es immer wieder die Start-ups unter den Agenturen, die so viel Personal wie möglich einsammeln, so schnell wie möglich versuchen zu wachsen, dann ein sexy Büro in der Innenstadtlage haben, um möglichst viel junges Talent anzuziehen, sich dann auf die Fahne schreiben, wir bilden dieses Talent aus. Und nach neun Monaten Ausbildung ist dann jeder Junior ein Senior, damit man die entsprechenden Stunden berechnen kann gegenüber den Kunden.
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Speaker
Das ist doch auch nicht nachhaltig. Wie können wir denn jetzt als relativ kleine Arbeitgeber, wenn wir jetzt mal von Homeoffice und Viertagewoche absehen, was diese Unternehmen ja auch oft anbieten, wie können wir uns denn da jetzt als Arbeitgeber noch hervortun?
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Speaker
Das ist eine sehr gute Frage. Das sind vor allem Dinge, die uns ja auch letztes Jahr zum Beispiel sehr stark umgetrieben haben, weil wir haben hier schon Mitarbeiter, die sich beworben haben, aufgrund einfach, die sagen, hey, ich möchte dorthin, weil ich kann von dem was lernen. Der ist seit 25 Jahren im Business, da kriege ich was mit. Der hat einen Standing, der hat einen entsprechenden Ruf. Aber das allein wird nicht die Leute zu uns ziehen.
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Speaker
Und wir haben letztes Jahr gerade diese Benefits hier noch entsprechend auch aufgebaut und aufgeblasen, sage ich jetzt auch mal, indem wir die Urlaubszeiten erhöht haben, indem wir zusätzlich zu dem normalen Urlaub bestimmte Tage einfach
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for free geben. Ich sage zum Beispiel, es muss an seinem Geburtstag, muss niemand arbeiten. Wenn du Geburtstag hast und dein Geburtstag fällt auf den Arbeitstag, dann schenke ich dir den. Genauso Heiligabend und Silvester, ich schenke dir das. Du musst da dafür keinen Urlaub machen. Betriebliche Altersvorsorge. Du investierst 50 Euro und du kriegst auf dein Konto 150 Euro. Das machen wir für dich. Du sollst auch in der Rente entsprechend was davon haben, dass du hier bei uns und mit uns gearbeitet hast.
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Speaker
dass du von diesem, ich sag mal, es ist ja bei dir auch so in gewisser Weise ein familiären Aspekt. Jetzt hast du natürlich dein Büro, ich sag mal, am Rande der Stadt irgendwo gehabt und die Leute haben einen sehr sehr langen Arbeitsweg dorthin. Auch wenn es, ich war ja mal zu Besuch bei dir,
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Speaker
Und ich habe damals auch gedacht, also von dir aus in die Stadtmitte, das ist schon ganz schön weit. Und wenn der jetzt dann noch vom Süden Berlins kommt, dann muss der da weithin. Das sehe ich schon auch, dass das schwierig ist. Und deswegen, ich sage mal, ich verschließe mich nicht da dagegen zu sagen, hey, wir machen jetzt hier komplett alles nur noch remote.
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Speaker
Einer unserer Partner, der unsere Themen programmiert, die sind 40 Leute, die haben das Büro umgestellt, die haben zehn Arbeitsplätze, alles auf Terminal Services und ich kann solche Dinge schon machen. Es erfordert von uns als Unternehmern einfach ein gehöriges Maß mehr an Planung, diese Dinge auch möglich zu machen und auch rechtlich und ordentlich abzusichern, auch in unserer Verantwortung gegenüber unseren Kunden.
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Speaker
und ein hybrides Arbeiten, finde ich spannend, ob wir jetzt zu einer Vier-Tage-Woche irgendwann kommen. Ich weiß es nicht, also unabhängig davon, ob ich das auch wollte, also ob ich nur vier Tage arbeiten möchte. Ich arbeite gern, ich kann mir nicht vorstellen, in zehn Jahren in Rente zu gehen. Ich möchte das Ding einfach so lange machen, wie ich Spaß habe und ich möchte so lange auch meinen Mitarbeitern die entsprechende Motivation geben,
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Speaker
um diesem Weg auch zu folgen und zu sagen, hey, das finde ich geil und aus der Zitrone kommt immer noch Saft und ist noch nicht alt und verschrumpelt. Und ich glaube, dass solche Themen ganz einfach auch in diesen Soft-Skills rüberkommen. Das ist wie im Fußball auch, der dann halt zum FC Bayern geht und dort lieber sich auf der Ersatzbank plattdrückt, aber ein ordentliches Gehalt kriegt oder
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Speaker
der für viel Geld ins Nirwana nach Saudi-Arabien verschwindet und wahrscheinlich keine Rolle mehr spielen wird in der Fußballwelt. Diese werden wir alle haben. Aber möchte ich die als Mitarbeiter oder habe ich einfach einen bestimmten Weg und einen bestimmten Spirit, den ich weitergeben möchte? Denn ich auch will, dass meine Kunden den spüren und kann ich diesen Spirit tatsächlich durch ein komplettes Remote so auch hinbekommen? Ich glaube in manchen Fällen ja, aber ich glaube nicht in allen und man muss es.
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Speaker
in unserem Falle als Chef der Agentur wirklich sehr, sehr genau vorleben und vorgeben.

Bedeutung persönlicher Beziehungen in kleinen Agenturen

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Speaker
Also bei mir ist in den letzten Jahren so ein bisschen die Erkenntnis gekommen, diese ganzen, ich sag mal, soften Benefits. Also du hast ja jetzt
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Speaker
sinnvolle Sachen genannt, aber das, was in Berlin immer so groß war, der Tischkicker, die Tischtennisplatte, das kostenlose Frühstück, der Getränkekühlschrank, die 1.500-Euro-Kaffeemaschine. Ja, haben wir auch alles gehabt. Aber ist auch nice to have, wenn man wirklich im Büro arbeiten muss.
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Speaker
Aber ist den Menschen überhaupt nicht so viel wert? Das ist eher was, was ich auch bei diesen ganzen großen Agenturen sehe. Wir haben hier das coole Büro im Hippen-Kiez und mit Kicker und mit Dies und mit Das und Free-Lunch und Yoga und diesen ganzen Kladerradatsch. So das amerikanische Prinzip. Bei eBay haben die noch ein Fitnessstudio, da in Dreilinden auch am ADW, selbst aus Berliner Verhältnissen.
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Speaker
und einen Friseur und weiß nicht, was alles, da kann ich ja gleich zur Bundeswehr gehen, weil ich dann die Kaserne nie wieder verlasse. Ich glaube, bei uns ist es wirklich das, was wir alle diese Hygienefaktoren werden sich quasi durchsetzen, wie eben gute Bezahlung, mindestens hybrid Homeoffice-Optionen, vielleicht sogar vier Tage Woche, natürlich Altersvorsorge und solche Benefits,
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die sind im Prinzip Hygiene-Faktoren mehr oder minder. Ich glaube, am Ende ist es wirklich diese menschliche Komponente, dass wenn ich eben nicht 50 Leute habe, dass ich als Eigentümer, als Agenturinhaber jeden persönlich kenne, mit jedem, auf jeden persönlich eingehen kann, wenn ich merke, es hat jemand einen schwierigen Tag, eine schwierige Woche, dass ich mit dem mal spreche, was kann man noch für ihn machen.
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Speaker
Also diese familiäre Komponente, diese menschliche Komponente, die eben in so einer großen Firma und so einer großen Agentur am Ende des Tages doch nur ein Excel-Spreadsheet ist mit Scorecards und wo man dann ja auch immer wieder hört, ja, sozusagen einmal im Jahr musst du deine zehn Prozent, die am schlechtesten abschneiden, rausschmeißen und 30 Prozent neu einstellen.
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Speaker
Cool! Vielen lieben Dank auch für deine Offenheit, Ralf, hier, dass wir mal so ein bisschen in den Agenturinhaber- und Arbeitgeberalltag reinschauen konnten. Lasst uns gerne bei Apple Podcasts, Spotify und wo ihr sonst uns hört, auch mal eine Bewertung da, das würde mich besonders freuen. Du kannst ZenRush jetzt testen, indem du dem Link in den Show Notes folgst. Und schalte natürlich nächste Woche auch wieder ein, wenn's wieder heiß ist. Bis dahin, euer Christian und ciao, ciao, Ralf.